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LANDKREIS www.cellesche-zeitung.de/landkreis Fragen, Anregungen, Kritik? Als Mitarbeiter der Lokal-Redaktion freut sich Christopher Menge über Rückmeldungen unter (05141) 990-346. Der Landkreis Celle misst in den kommenden Tagen unter anderem an folgenden Stellen die Geschwindigkeit: Heute: Gockenholz, Lachen- dorf, Helmerkamp, Hohne, Al- tencelle, Celle, Hustedt, Wiet- zenbruch, Klein Hehlen, Gar- ßen, Wienhausen, Langlingen, Eicklingen, Bockelskamp. Morgen: Unterlüß, Lünsholz, Lutterloh, Altensothrieth, Hambühren, Ovelgönne, Rix- förde, Wardböhmen, Bleck- mar, Offen. RADARBLITZ KONTAKT KURZ & BÜNDIG Kreiswahlausschuss tagt morgen CELLE. Nach der Sitzung des Wahlausschusses des Landkreises Celle steht fest, welche Parteien und Gruppie- rungen am 11. September für die Kreiswahl im Landkreis an- treten. Der Ausschuss kommt am morgigen Freitag zusam- men, um über die Zulassung der eingereichten Wahlvor- schläge zu entscheiden. Die öffentliche Sitzung beginnt um 10 Uhr im Sitzungssaal Trift 24, 1. Stock. Zulassung der Kandidaten HAMBÜHREN. In der öffent- lichen Sitzung des Wahlaus- schusses der Gemeinde Ham- bühren am heutigen Donners- tag, 18 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses Hambühren wird über die Zulassung der Wahlvorschläge für die Kom- munalwahl am 11. September entschieden. Vortrag am Israel-Tag HERMANNSBURG. „Mes- sianische Juden – eine Brü- cke zwischen Juden und Christen?“ lautet der Titel eines Vortrags, den Johannes Heier, Leiter der jüdisch-mes- sianischen Gemeinde in Han- nover, aus Anlass des Israel- Sonntags in der Hannover- schen Landeskirche am Sonntag, 31. Juli, um 19.30 Uhr im Ludwig-Harms-Haus, Harmsstraße 2 in Hermanns- burg, hält. Einladende sind der „Freundeskreis Juden und Christen” in Hermannsburg und das Evangelisch-lutheri- sche Missionswerk in Nieder- sachsen. Crazy Olympics bei Summer School LACHENDORF. Ihre 20-Jahr-Feier begeht die Busy Bee Sport- und Sprachen- schule am morgigen Freitag zum Abschluss der Summer School in Lachendorf. Los geht es um 14 Uhr im Lachtes- tadion, eingeladen sind ehe- malige Teilnehmer, Eltern, Schüler und Interessierte. Bei den Crazy Olympics kann die längste Wasserrutschbahn La- chendorfs ausprobiert werden, auch wird ein Holi-Fest gefei- ert, Farbbeutel gibt es zum Preis von 2 Euro. Donnerstag, 28. Juli 2016 15 BERGEN. Vertrag unter- schreiben, im Urlaub entspan- nen und dann den persönlichen Traumjob antreten – das war der Plan von Melanie Sekulla. Seit 18 Jahren träumt sie da- von, als Notfallsanitäterin zu arbeiten. Nun bot sich endlich die Möglichkeit. Alles schien klar zu sein, bis der 33-jährigen zweifachen Mutter plötzlich ein Brief von der Bundesagentur für Arbeit ins Haus flog. „Ihrem Antrag kann leider nicht ent- sprochen werden“, heißt es da- rin. Sekulla hatte in der Entlas- sungswelle bei Baker Hughes im Herbst vergangenen Jahres ihren Job als Betriebswirtin verloren, hatte aber schon während ihrer Freistellungszeit hauptamtlich die Leitung der Flüchtlingseinrichtung in Wiet- zenbruch übernommen, wo sie sich zuvor schon ehrenamtlich engagiert hatte. Als das Lager geschlossen wurde, wechselte sie nach Scheuen, wo sie im La- ger der Malteser die Leitung des Rettungsdienstes und die medizinische Leitung über- nahm. „Mir ist dabei klar geworden, dass ich nicht mehr im Büro sit- zen, sondern in einer humani- tären Einrichtung arbeiten möchte“, erzählt Sekulla, die sich bereits seit 20 Jahren eh- renamtlich beim Deutschen Ro- ten Kreuz (DRK) engagiert. Da das Ende ihrer Aufgabe in Scheuen aber abzusehen war, da keine Flüchtlinge mehr ka- men, machte sich die Bergerin bei der Arbeitsagentur schlau, ob eine Umschulung zur Not- fallsanitäterin möglich sei. „Innerhalb von 24 Stunden habe ich die Rückmeldung be- kommen, dass es klappt“, er- zählt Sekulla. Als sie dann auch noch Ende April die Zusage vom DRK bekam, schien ihr Glück perfekt. Ein Schulplatz wurde besorgt, Praktika abge- macht und dafür sogar der ge- plante Urlaub im Herbst stor- niert. Doch die Probleme sollten erst beginnen. Die Agentur for- derte eine Maßnahmennum- mer, die aber keine Schule aus- stellen konnte. Schließlich stell- te sich heraus, dass die Agentur die Nummer selbst vergibt. Nächstes Hindernis: Eine ge- förderte Umschulung darf nur zwei Jahre dauern, die Ausbil- dung zum Notfallsanitäter ist aber auf drei Jahre ausgelegt. „Ich habe nicht so viele Erspar- nisse, dass ich ein Jahr lang ohne Einkommen leben kann“, sagt Sekulla. Das DRK kam zu Hilfe. „Ich habe schriftlich die Zusage bekommen, dass ich nach bestandener Umschulung in Vollzeit übernommen wer- de“, sagt Sekulla. So schien nur noch ein Prob- lem zu bleiben: Eine Umschu- lung bekommt nur, wer arbeits- los ist. Daher ließ sich Sekulla – nachdem sie die Papiere für die Umschulung zusammen hatte – von den Maltesern zum 30. Juni vorzeitig aus ihrem bis September befristeten Arbeits- verhältnis kündigen. Am 16. Juni wurde schließlich der Um- schulungsvertrag von Arbeits- agentur, DRK und Sekulla unterschrieben. Glücklich fuhr Sekulla mit ihrer Familie in den Urlaub nach Ägypten. Doch nach ihrer Rückkehr kam der Schock: „Eine Förde- rung durch die Arbeitsagentur ist nicht möglich, da es sich grundsätzlich um eine schuli- sche Ausbildung handelt, die nicht auf zwei Drittel der Arbeitszeit verkürzt werden kann“, heißt es in dem Ableh- nungsbescheid, gegen den Se- kulla Widerspruch eingelegt hat. Gestern Nachmittag kam dann die gute Nachricht, nach- dem sich auch Uwe Ammoneit, Leiter des DRK-Rettungsdiens- tes, für Sekulla stark gemacht hatte. „Der Ablehnungsbe- scheid ist richtig“, sagte die Lei- terin der Arbeitsagentur Celle, Corinna Feltz-von Einem, der CZ, „der Bildungsgutschein hät- te gar nicht herausgegeben werden dürfen. Da es sich um einen menschlichen Fehler handelt, aus dem der Kundin kein Nachteil entstehen soll, wird der Bescheid in einer Ein- zelfallentscheidung zurückge- nommen – Frau Sekulla kann die Umschulung am 1. August beginnen.“ Christopher Menge Kampf um Traumjob 33-Jährige beginnt Umschulung zur Notfallsanitäterin / Arbeitsagentur bügelt Fehler aus Benjamin Westhoff In Wietzenbruch und Scheuen arbeitete Melanie Sekulla im Flüchtlingslager. Nun will sie eine Umschulung zur Notfallsanitäterin machen. CELLE. 75,7 Prozent des Stromverbrauchs in der Re- gion Celle stammten 2015 aus erneuerbaren Energien. 569,837 Millionen Kilowatt- stunden speisten private und gewerbliche Betreiber von Windkraft-, Biogas-, Photovol- taik- sowie Wasserkraftanla- gen in das Netz der Celle-Uel- zen-Netz GmbH (CUN) ein. Das geht aus dem sechsten Erneuerbare-Ener- gien-Bericht her- vor, der gestern vorgelegt wurde. Ins gesamte Netz- gebiet des Unter- nehmens wurden 2015 rund 801,5 Millionen Kilowatt- stunden einge- speist, das sind 80,5 Prozent des Stromverbrauchs. In der Region Uel- zen mit einer Ein- speisung von gut 231 Millionen Kilo- wattstunden liegt der Anteil des Öko- stroms sogar bei 95,6 Prozent. 2014 hatte die Einspeisung aus er- neuerbaren Ener- gien ins Netz der CUN noch bei 838 Millionen Kilowattstunden gelegen, was einen Rückgang im vergange- nen Jahr vermuten lässt. Tat- sächlich sei die Einspeisung aber 2015 durch Netzgebiets- abgänge beeinflusst worden, so das Unternehmen. Ohne diese Änderung hätte es gegenüber 2014 nochmals eine Steigerung von rund 1,4 Prozent gegeben. Die Novellierung des Erneu- erbare-Energien-Gesetzes habe den Ausbau von Ökostrom ge- bremst, so dass sich die dynamische Entwicklung der Vorjahre 2014/2015 nicht mehr fortgesetzt habe. Gleich- wohl seien die Vorgaben der Bundesregierung, bis 2035 mindestens 55 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, in der Region Celle-Uelzen bereits 2015 mehr als erreicht wor- den. 133 Millionen Euro zahlte die CUN 2015 an die regiona- len Erzeuger von Ökostrom aus. Um den Strom abnehmen zu können, investierte das Unternehmen 2015 in den Netzausbau rund elf Millionen Euro. Die höchste Abdeckung mit Ökostrom gab es auch 2015 in der Samtgemeinde Lachen- dorf. 163,6 Millionen Kilo- wattstunden wurden ins Netz eingespeist, verbraucht wur- den in der Kommune 37,5 Mil- lionen Kilowattstunden. Das entspricht einer Abdeckung von 436 Prozent. Windkraftan- lagen sowie Biogas tragen in ähnlichem Ausmaß zu der ho- hen Einspeisung im Lachen- dorfer Raum bei. (jg) 75,7 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien Maren Schulze (Grafik) / Udo Genth / Benjamin Westhoff / Alex Sorokin / Peter Müller (Archiv) Wasserkraft 348.064 183.023 5320 54.267 162.186 in Tsd. kW/a Anteil der Energiearten am Stromverbrauch in der Region Celle Windkraft Biomasse Solarenergie konventionell CELLE. Nachdem aufgrund kürzlich geänderter Förderbe- dingungen beim Breitband- ausbau rund 2000 Haushalte im Landkreis Celle keine Chance mehr auf schnelles Netz gehabt hätten, hat das Bundesministerium für Ver- kehr und digitale Infrastruktur nun entschieden, dass in Celle doch die „große Lösung“ beim Breitbandausbau durchge- führt werden kann. „Die Ver- nunft ist in Berlin eingekehrt, das Dobrindt-Ministerium hat eingelenkt, der ursprüngliche Plan kann im Landkreis Celle nun umgesetzt werden: 13.000 Haushalte im Celler Land kön- nen nun doch mit schnellem Internet über Glasfaser bis zur Haustür versorgt werden. Das ist ein gutes Ergebnis“, sagte gestern der Celler SPD-Land- tagsabgeordnete Maximilian Schmidt. Nach der Berliner Entschei- dung war zunächst zu be- fürchten, dass 2000 Haushal- te nicht per FTTB (Fiber to the Building) angeschlossen werden könnten, sondern weiter mit den deutlich lang- sameren Kupferleitungen ver- sorgt werden. Vor allem in Ortschaften wie Winsen, Mei- ßendorf, Scheuen, Sülze, Hoh- ne, Wathlingen, Langlingen, Unterlüß und Wienhausen hätten große Teile der Orte nicht durch den Landkreis versorgt werden dürfen – das ist jetzt vom Tisch, alle Gebie- te können wie geplant ausge- baut werden. „Jetzt hat sich das Prinzip des Vertrauens- schutzes durchgesetzt – es gelten die Bedingungen zum Zeitpunkt der Antragstellung. Und hier hat der Landkreis gut gearbeitet, der Plan wird ungeändert umgesetzt. Be- sonderer Dank gilt an dieser Stelle unserem niedersächsi- schen Wirtschaftsministe- rium, das sofort in Berlin interveniert hat. Davon profi- tieren wir jetzt auch in Celle“, so Schmidt, der als netzpoliti- scher Sprecher seiner Frak- tion im Landtag bei Wirt- schaftsminister Olaf Lies des- halb Druck gemacht hatte. „Für die 2000 Haushalte in den Gebieten freut es mich sehr, dass es nun doch die Möglichkeit gibt, eine Versor- gung über das Breitbandpro- jekt des Landkreises zu ge- währleisten“, sagte Betriebs- leiter Daniel Eckardt vom Eigenbetrieb Breitbandaus- bau des Landkreises Celle. „Die entsprechenden Karten- grundlagen und Adresslisten auf der Internetseite www. landkreis-celle.de/breitband- ausbau sind wieder auf den alten Stand angepasst worden und die interessierten Bürger können weiterhin überprüfen, ob ihre Adresse mit zum Ausbaugebiet gehört“, so Eckardt. (me) Schnelles Internet für 2000 Haushalte kommt nun doch

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LANDKREISwww.cellesche-zeitung.de/landkreis

Fragen, Anregungen, Kritik? Als Mitarbeiter der Lokal-Redaktion freut sich Christopher Menge über Rückmeldungen unter ☏ (05141) 990-346.

Der Landkreis Celle misst in den kommenden Tagen unter anderem an folgenden Stellen die Geschwindigkeit:Heute: Gockenholz, Lachen-dorf, Helmerkamp, Hohne, Al-tencelle, Celle, Hustedt, Wiet-zenbruch, Klein Hehlen, Gar-ßen, Wienhausen, Langlingen, Eicklingen, Bockelskamp.Morgen: Unterlüß, Lünsholz, Lutterloh, Altensothrieth, Hambühren, Ovelgönne, Rix-förde, Wardböhmen, Bleck-mar, Offen.

RadaRblitz

KontaKt

KuRz & bündig

Kreiswahlausschuss tagt morgen

CELLE. Nach der Sitzung des Wahlausschusses des Landkreises Celle steht fest, welche Parteien und Gruppie-rungen am 11. September für die Kreiswahl im Landkreis an-treten. Der Ausschuss kommt am morgigen Freitag zusam-men, um über die Zulassung der eingereichten Wahlvor-schläge zu entscheiden. Die öffentliche Sitzung beginnt um 10 Uhr im Sitzungssaal Trift 24, 1. Stock.

Zulassung der Kandidaten

HAMBÜHREN. In der öffent-lichen Sitzung des Wahlaus-schusses der Gemeinde Ham-bühren am heutigen Donners-tag, 18 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses Hambühren wird über die Zulassung der Wahlvorschläge für die Kom-munalwahl am 11. September entschieden.

Vortrag am Israel-Tag

HERMANNSBURG. „Mes-sianische Juden – eine Brü-cke zwischen Juden und Christen?“ lautet der Titel eines Vortrags, den Johannes Heier, Leiter der jüdisch-mes-sianischen Gemeinde in Han-nover, aus Anlass des Israel-Sonntags in der Hannover-schen Landeskirche am Sonntag, 31. Juli, um 19.30 Uhr im Ludwig-Harms-Haus, Harmsstraße 2 in Hermanns-burg, hält. Einladende sind der „Freundeskreis Juden und Christen” in Hermannsburg und das Evangelisch-lutheri-sche Missionswerk in Nieder-sachsen.

Crazy Olympics bei Summer School

LACHENDORF. Ihre 20-Jahr-Feier begeht die Busy Bee Sport- und Sprachen-schule am morgigen Freitag zum Abschluss der Summer School in Lachendorf. Los geht es um 14 Uhr im Lachtes-tadion, eingeladen sind ehe-malige Teilnehmer, Eltern, Schüler und Interessierte. Bei den Crazy Olympics kann die längste Wasserrutschbahn La-chendorfs ausprobiert werden, auch wird ein Holi-Fest gefei-ert, Farbbeutel gibt es zum Preis von 2 Euro.

Donnerstag, 28. Juli 2016 15

BERGEN. Vertrag unter-schreiben, im Urlaub entspan-nen und dann den persönlichen Traumjob antreten – das war der Plan von Melanie Sekulla. Seit 18 Jahren träumt sie da-von, als Notfallsanitäterin zu arbeiten. Nun bot sich endlich die Möglichkeit. Alles schien klar zu sein, bis der 33-jährigen zweifachen Mutter plötzlich ein Brief von der Bundesagentur für Arbeit ins Haus flog. „Ihrem Antrag kann leider nicht ent-sprochen werden“, heißt es da-rin.

Sekulla hatte in der Entlas-sungswelle bei Baker Hughes im Herbst vergangenen Jahres ihren Job als Betriebswirtin verloren, hatte aber schon während ihrer Freistellungszeit hauptamtlich die Leitung der Flüchtlingseinrichtung in Wiet-zenbruch übernommen, wo sie sich zuvor schon ehrenamtlich engagiert hatte. Als das Lager geschlossen wurde, wechselte sie nach Scheuen, wo sie im La-ger der Malteser die Leitung des Rettungsdienstes und die medizinische Leitung über-nahm.

„Mir ist dabei klar geworden, dass ich nicht mehr im Büro sit-

zen, sondern in einer humani-tären Einrichtung arbeiten möchte“, erzählt Sekulla, die sich bereits seit 20 Jahren eh-renamtlich beim Deutschen Ro-ten Kreuz (DRK) engagiert. Da das Ende ihrer Aufgabe in Scheuen aber abzusehen war, da keine Flüchtlinge mehr ka-men, machte sich die Bergerin bei der Arbeitsagentur schlau, ob eine Umschulung zur Not-fallsanitäterin möglich sei.

„Innerhalb von 24 Stunden habe ich die Rückmeldung be-kommen, dass es klappt“, er-zählt Sekulla. Als sie dann auch noch Ende April die Zusage vom DRK bekam, schien ihr Glück perfekt. Ein Schulplatz wurde besorgt, Praktika abge-macht und dafür sogar der ge-plante Urlaub im Herbst stor-niert. Doch die Probleme sollten erst beginnen. Die Agentur for-derte eine Maßnahmennum-mer, die aber keine Schule aus-stellen konnte. Schließlich stell-te sich heraus, dass die Agentur die Nummer selbst vergibt.

Nächstes Hindernis: Eine ge-förderte Umschulung darf nur zwei Jahre dauern, die Ausbil-dung zum Notfallsanitäter ist aber auf drei Jahre ausgelegt.

„Ich habe nicht so viele Erspar-nisse, dass ich ein Jahr lang ohne Einkommen leben kann“, sagt Sekulla. Das DRK kam zu Hilfe. „Ich habe schriftlich die Zusage bekommen, dass ich nach bestandener Umschulung in Vollzeit übernommen wer-de“, sagt Sekulla.

So schien nur noch ein Prob-lem zu bleiben: Eine Umschu-

lung bekommt nur, wer arbeits-los ist. Daher ließ sich Sekulla – nachdem sie die Papiere für die Umschulung zusammen hatte – von den Maltesern zum 30. Juni vorzeitig aus ihrem bis September befristeten Arbeits-verhältnis kündigen. Am 16. Juni wurde schließlich der Um-schulungsvertrag von Arbeits-agentur, DRK und Sekulla

unterschrieben. Glücklich fuhr Sekulla mit ihrer Familie in den Urlaub nach Ägypten.

Doch nach ihrer Rückkehr kam der Schock: „Eine Förde-rung durch die Arbeitsagentur ist nicht möglich, da es sich grundsätzlich um eine schuli-sche Ausbildung handelt, die nicht auf zwei Drittel der Arbeitszeit verkürzt werden kann“, heißt es in dem Ableh-nungsbescheid, gegen den Se-kulla Widerspruch eingelegt hat.

Gestern Nachmittag kam dann die gute Nachricht, nach-dem sich auch Uwe Ammoneit, Leiter des DRK-Rettungsdiens-tes, für Sekulla stark gemacht hatte. „Der Ablehnungsbe-scheid ist richtig“, sagte die Lei-terin der Arbeitsagentur Celle, Corinna Feltz-von Einem, der CZ, „der Bildungsgutschein hät-te gar nicht herausgegeben werden dürfen. Da es sich um einen menschlichen Fehler handelt, aus dem der Kundin kein Nachteil entstehen soll, wird der Bescheid in einer Ein-zelfallentscheidung zurückge-nommen – Frau Sekulla kann die Umschulung am 1. August beginnen.“ Christopher Menge

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In Wietzenbruch und Scheuen arbeitete Melanie Sekulla im Flüchtlingslager. Nun will sie eine Umschulung zur Notfallsanitäterin machen. 

CELLE. 75,7 Prozent des Stromverbrauchs in der Re-gion Celle stammten 2015 aus erneuerbaren Energien. 569,837 Millionen Kilowatt-stunden speisten private und gewerbliche Betreiber von Windkraft-, Biogas-, Photovol-taik- sowie Wasserkraftanla-gen in das Netz der Celle-Uel-zen-Netz GmbH (CUN) ein. Das geht aus dem sechsten Erneuerbare-Ener-gien-Bericht her-vor, der gestern vorgelegt wurde. Ins gesamte Netz-gebiet des Unter-nehmens wurden 2015 rund 801,5 Millionen Kilowatt-stunden einge-speist, das sind 80,5 Prozent des Stromverbrauchs. In der Region Uel-zen mit einer Ein-speisung von gut 231 Millionen Kilo-wattstunden liegt der Anteil des Öko-stroms sogar bei 95,6 Prozent.

2014 hatte die Einspeisung aus er-neuerbaren Ener-gien ins Netz der CUN noch bei 838 Millionen Kilowattstunden gelegen, was einen Rückgang im vergange-nen Jahr vermuten lässt. Tat-sächlich sei die Einspeisung aber 2015 durch Netzgebiets-abgänge beeinflusst worden,

so das Unternehmen. Ohne diese Änderung hätte es gegenüber 2014 nochmals eine Steigerung von rund 1,4 Prozent gegeben.

Die Novellierung des Erneu-erbare-Energien-Gesetzes

habe den Ausbau von Ökostrom ge-bremst, so dass sich die dynamische Entwicklung der

Vorjahre 2014/2015 nicht mehr fortgesetzt habe. Gleich-wohl seien die Vorgaben der Bundesregierung, bis 2035 mindestens 55 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, in der

Region Celle-Uelzen bereits 2015 mehr als erreicht wor-den. 133 Millionen Euro zahlte die CUN 2015 an die regiona-len Erzeuger von Ökostrom aus. Um den Strom abnehmen zu können, investierte das Unternehmen 2015 in den Netzausbau rund elf Millionen Euro.

Die höchste Abdeckung mit Ökostrom gab es auch 2015 in

der Samtgemeinde Lachen-dorf. 163,6 Millionen Kilo-wattstunden wurden ins Netz eingespeist, verbraucht wur-den in der Kommune 37,5 Mil-lionen Kilowattstunden. Das entspricht einer Abdeckung von 436 Prozent. Windkraftan-lagen sowie Biogas tragen in ähnlichem Ausmaß zu der ho-hen Einspeisung im Lachen-dorfer Raum bei. (jg)

75,7 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien

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CELLE. Nachdem aufgrund kürzlich geänderter Förderbe-dingungen beim Breitband-ausbau rund 2000 Haushalte im Landkreis Celle keine Chance mehr auf schnelles Netz gehabt hätten, hat das Bundesministerium für Ver-kehr und digitale Infrastruktur nun entschieden, dass in Celle doch die „große Lösung“ beim Breitbandausbau durchge-führt werden kann. „Die Ver-nunft ist in Berlin eingekehrt,

das Dobrindt-Ministerium hat eingelenkt, der ursprüngliche Plan kann im Landkreis Celle nun umgesetzt werden: 13.000 Haushalte im Celler Land kön-nen nun doch mit schnellem Internet über Glasfaser bis zur Haustür versorgt werden. Das ist ein gutes Ergebnis“, sagte gestern der Celler SPD-Land-tagsabgeordnete Maximilian Schmidt.

Nach der Berliner Entschei-dung war zunächst zu be-

fürchten, dass 2000 Haushal-te nicht per FTTB (Fiber to the Building) angeschlossen werden könnten, sondern weiter mit den deutlich lang-sameren Kupferleitungen ver-sorgt werden. Vor allem in Ortschaften wie Winsen, Mei-ßendorf, Scheuen, Sülze, Hoh-ne, Wathlingen, Langlingen, Unterlüß und Wienhausen hätten große Teile der Orte nicht durch den Landkreis versorgt werden dürfen – das

ist jetzt vom Tisch, alle Gebie-te können wie geplant ausge-baut werden. „Jetzt hat sich das Prinzip des Vertrauens-schutzes durchgesetzt – es gelten die Bedingungen zum Zeitpunkt der Antragstellung. Und hier hat der Landkreis gut gearbeitet, der Plan wird ungeändert umgesetzt. Be-sonderer Dank gilt an dieser Stelle unserem niedersächsi-schen Wirtschaftsministe-rium, das sofort in Berlin

interveniert hat. Davon profi-tieren wir jetzt auch in Celle“, so Schmidt, der als netzpoliti-scher Sprecher seiner Frak-tion im Landtag bei Wirt-schaftsminister Olaf Lies des-halb Druck gemacht hatte.

„Für die 2000 Haushalte in den Gebieten freut es mich sehr, dass es nun doch die Möglichkeit gibt, eine Versor-gung über das Breitbandpro-jekt des Landkreises zu ge-währleisten“, sagte Betriebs-

leiter Daniel Eckardt vom Eigenbetrieb Breitbandaus-bau des Landkreises Celle. „Die entsprechenden Karten-grundlagen und Adresslisten auf der Internetseite www.landkreis-celle.de/breitband-ausbau sind wieder auf den alten Stand angepasst worden und die interessierten Bürger können weiterhin überprüfen, ob ihre Adresse mit zum Ausbaugebiet gehört“, so Eckardt. (me)

Schnelles Internet für 2000 Haushalte kommt nun doch