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1. Paderborner Sek.I-Tag am 30.9.2009 „Lernprozesse professionell begleiten in der Sekundarstufe I“ Diagnostik und Förderung im Deutschunterricht Katharina Köller & Elke Düsing Universität Paderborn

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1. Paderborner Sek.I-Tag am 30.9.2009

„Lernprozesse professionell begleiten in

der Sekundarstufe I“

Diagnostik und Förderung im

Deutschunterricht

Katharina Köller & Elke Düsing Universität Paderborn

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Pädagogische Diagnostik sollte in erster Linie der Förderung des individuellen Lernens und der

gesamten Lernprozesse dienen (Modifikationsdiagnostik--> Förderdiagnostik)

und nur in Ausnahmefällen der Selektion (Selektionsstrategie).

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Zielgruppen

Die Förderplanung soll sich nicht nur auf leistungsschwache Kinder

beziehen, sondern auf jedes Kind, also auch auf Schüler/innen, die

hochbegabt sind.

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Diagnostik

„Diagnostik ist die gemeinsame Suche von

Lernenden und Lehrkraft nach

Ansatzpunkten für erfolgversprechendes

Lernen.“

Wildt, Michael: Diagnostik vom Nutzen her denken! In: lernchancen 69/70 2009. S. 14

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Diagnostik

Leistungsdiagnostik

versus

Lernprozessdiagnostik ?

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Förderdiagnostik ist...● schülerorientiert● situationsbezogen● prozessorientiert● zirkulär● dialogisch● hypothesengeleitet● anschlussorientiert● kompetenzorientiert● fachübergreifend

Vgl. Konrad, Klaus: Leseförderung in der Sekundarstufe I. Hamburg 2009. S.72f.

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Verfahren der pädagogischen Diagnostik Verfahren der pädagogischen Diagnostik

Beobachten/Beschreiben

Interview

Fragebogen

Tests Selbsteinschätzungen/Lernkommentare

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Lesediagnostik und Leseförderung

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Lesen

● Einflussnehmende Bedingungsfaktoren– phonologische Bewusstheit, Arbeitsgedächtnis, Hörverstehen,

visuelle Wahrnehmungsfähigkeit, Lesesozialisationsbedingungen, emotionale Bewertung von Lesesituationen, Vorwissen, kognitive Vorauss. Motivation

● Basale Lesefertigkeit– Rekodieren– Dekodieren

● Leseverständnis– Wortverständnis– Satzverständnis– Textverständnis

+ Strategiew. + Metakognition-->Lesekompetenz

Bottom up

Top-down-Prozess

GESCHWINDIGKEIT

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Lesekompetenz ● Lesekompetenz (Reading Literacy) heißt,

geschriebene Texte zu verstehen, zu nutzen und über sie zu reflektieren, um eigene Ziele zu erreichen, das eigene Wissen und Potenzial weiterzuentwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.(Pisa, 2000)

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Vgl. Weinert, Franz E. : Leistungsmessungen in Schulen. Beltz Verlag 2001. S. 27f.

verfügbare und erlernbareFähigkeiten und Fertigkeiten soziale Bereitschaften

Kompetenz

Problemlösung in variablen Situationen

und motivationale, volitionale und

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Diagnostische Aspekte● Leseverstehen (Wort-Satz-Text)● Reaktionen auf Textpräsentationen● Nutzung von Unterstützungshilfen beim Lesen ● Lesepräferenzen● Häufigkeit des Lesens (Lesequantität)● Lesemotivation● Selbsteinschätzung-Selbstkonzept● Lesestrategien ● Sinnerschließendes Vorlesen (Prosodie)

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Diagnostische Aspekte● Anschlusskommunikationsverhalten● Leseflüssigkeit (Lesegeläufigkeit)● Lesegenauigkeit● Umgang mit Verlesungen● Lesespuren● Blicksprunggeschwindigkeit● Transferleistung: Text – Grafik● Erkennen von Kohäsionsfaktoren

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Standardisierte Testverfahren:ELFE 1-5FLVT 5-6

SLS 5-8LGVT 6-12

Bitte beschäftigen Sie sich ca. 5 Min. in der Kleingruppe mit einem Testverfahren.

Welche Ziele verfolgen die Verfahren Ihrer Meinung nach?

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Was wird getestet?Lesetempo (implizit)● Leseverstehen auf

Wort-, Satz- und Kurztextebene Mehrere Ergebniswerte Qualitatives VerfahrenComputerversion: Messung der Worterkennungsge-schwindigkeit

Was wird nicht getestet?Rekodierungsfähigkeit● Abspeicherungsfähigkeit

des gelesenen Inhaltes im Langzeitgedächtnis

● Textverständnis von längeren Texten

● Lesestrategien● Lesemotivation● Keine Diff. nach

Textgattungen

ELFE-Leseverständnistest für Erst- bis Sechstklässler(Wolfgang Lenhard)

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ELFE 1-6● Vorteil

● Differenzierte Auswertung

● Computerversion● Leseförderprogramm● Computergestützte

Generierung eines Förderplans

● Anschlussfähigkeit an Grundschule

● Nachteil● Aufwendige Auswertung● Animationsfigur● Dialektal gefärbte Sprache● z.T. kleines Schriftbild● Anwendbarkeit nur in Kl. 5

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FLVT 5-6

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FLVT 5-6 = Frankfurter Leseverständnistest

● Zwei Testeile:● a) narrativer Text: „Ben und die Indianer“● b) Sachtext: „Vulkane“

● Mehrfachwahlaufgaben, durch die das Verständnis geprüft wird.

● Durchführungszeit ca. 45 Min.● Einfache Auswertung: ca. 5-10 Min.

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FLVT 5-6● Was wird getestet?● Textgattungsspez.

Verständniskompetenz● Lesegeschwindigkeit durch

Zeitvorgabe● Einordnung in ein

zweistufiges Kompetenzraster

Was wird nicht getestet?● Rekodierungsfähigkeit● Abspeicherungsfähigkeit des

gelesenen Inhaltes im Langzeitgedächtnis

● Lesestrategien● Lesemotivation

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LGVT 6-12

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Brot und Rosenkohl

Wir befinden uns mitten im goldenen Monat September, der Erntezeit. Die

wichtigste Frucht, das Korn, gibt es schon hier in Ostnorwegen – die

kostbare Gabe, die uns das Brot beschert – nein, Entschuldigung – die uns

das Tierfutter liefert. Von dem auf den Feldern Norwegens angebauten Korn

wird etwa 95% zu [Abfall, Futter, Nahrung] verarbeitet. So reich ist unser

Land inzwischen geworden. Dasjenige Korn, das zu Brot weiterverarbeitet

wird, stammt aus dem Ausland.

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LGVT - Der LGVT ist für die Klassen 6 bis 12 konzipiert - konzentriert sich auf 2 Basiskompetenzen des Lesens:→ Leseverständnis→ Lesegeschwindigkeit

-> dient der Ermittlung des Leseverständnis und der Lesegeschwindigkeit in den Klassen 6 bis 12

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LGVT

- Fließtext mit 1727 Wörtern- Zeit: 4 Minuten- An 23 Stellen im Text werden jeweils 3

Worteinsetzungs-Alternativen angeboten

Durchführungszeit: ca. 10 Minuten

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Was wird getestet?

● Lesegeschwindig-keit

● Verstehen auf Satz- und Langtextebene– Inferenzbildung (implizit)

● Abspeicherung des Gelesenen im Arbeitsgedächtnis (implizit)

● Zwei Ergebniswerte– Anzahl der gelesenen Wörter– Anzahl der richtig

eingesetzten Wörter

Was wird nicht getestet?

● Rekodierungsfähigkeit● Wortverständnis● Abspeicherungsfähigkeit des

gelesenen Inhaltes im Langzeitgedächtnis

● Lesestrategien● Lesemotivation● Keine Diff. nach Textgattungen

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SLS 5-8

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SLS 5-8 = Das Salzburger Lesescreening● 70 einfache Aussagesätze● 3 Minuten● Proband muss ankreuzen, ob Aussage wahr

oder falsch ist● Durchführungszeit: 5-10 Minuten● Auswertungszeit: ca. 5 Minuten● Wiederholende Testung möglich● Normierungsskalen der anderen Klassen

können genutzt werden, so dass der Entwicklungsstand beurteilt werden kann.

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Was wird getestet?

● Verstehen auf Satzebene● (implizit das Wortv.)

● Lesegeschwindigkeit

Ein Ergebniswert– Anzahl der gelesenen Sätze– Anzahl der richtigen

Markierungen

Was wird nicht getestet?

● Rekodierungsfähigkeit● Abspeicherungsfähigkeit des

gelesenen Inhaltes im Langzeitgedächtnis

● Textverständnis● Lesestrategien● Lesemotivation

SLS 5-8

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Testsequenz: Jg. 5 und Jg. 7

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Jahrgang 5: Planungs-übersicht der lesediagnos-tischen Sequenz

Zeit Materialien

FLVT 5-6 45 MinutenELFE 1-6 20 Minuten„Der Weltmeister aus Stammersdorf“(Lesespuren = Unterstreichung der wesentlichen Aussagen)

5 Minuten Anweisung:Stell dir vor, dieser Text soll in der nächsten Deutschstunde durchgenommen werden. Du hast 5 Minuten Zeit ihn zu bearbeiten. Dafür darfst du deine Stifte benutzen.

„Weltmeister aus Stammersdorf“(Sinnerschließendes Lesen)

10 Min. Hörprobe(Bitte den Text in die Anzahl der TN aufteilen)2-facher Durchgang, Umverteilung der Textteile

Aufnahmegerät, Mikrofon (keine Probe)

Blicksakkaden-Text(1.- 2. Ebene der Texterfassung + Geschwindigkeit)

5 Min. Nur Substantive in der Reihenfolge aus einem Text heraus vorlesen, Aufnahmegerät, Mikrofon (keine Probe)

Kunstwörter Text-Schlangenwörter(Rekodierung + Silben- und Wortgrenzen)

5 Min. Jeder TN liest eine Zeile.

Selbsteinschätzungsbogen

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Jahrgang 7: Planungsübersicht der lesediagnostischen Sequenz

Zeit Materialien

LGVT 6-12 10 Minuten

SLS 5-8 10 Minuten

„Der Weltmeister aus Stammersdorf“(Lesespuren = Unterstreichung der wesentlichen Aussagen)

5 Minuten Anweisung:Stell dir vor, dieser Text soll in der nächsten Deutschstunde durchgenommen werden. Du hast 5 Minuten Zeit ihn zu bearbeiten. Dafür darfst du deine Stifte benutzen.

„Weltmeister aus Stammersdorf“(Sinnerschließendes Lesen)

10 Min. Hörprobe(Bitte den Text in die Anzahl der TN aufteilen)2-facher Durchgang, Umverteilung der Textteile

Aufnahmegerät, Mikrofon (keine Probe)

Blicksakkaden-Text(1.- 2. Ebene der Texterfassung + Geschwindigkeit)

5 Min. Nur Substantive in der Reihenfolge aus einem Text heraus vorlesen, Aufnahmegerät, Mikrofon (keine Probe)

Lesegeschwindigkeit/Leseverständnis

15 Min. 1 Min. Lesezeit, (Strich machen, bis wohin der S. gekommen ist)Zusammenfassung des Abschnittes mit eigenen Worten (höchstens 1 Min.)(Aufnahmegerät, Mikrofon (keine Probe)

Selbsteinschätzungsbogen

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Sonstige Beobachtungspunkte

Mundbewegung beim stillen LesenLautes Mitlesen

MotivationInteresse

KonzentrationAuffassungsgabe

Lesefehler beim lauten Lesen(Ausprägungsgrad:1-5)

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Anm.: Schicken Sie mir eine Mail, wenn Sie den Bogen als Word-Dokument benö[email protected]

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Förderkonzepte● ELFE-Förderprogramm● „Wir werden Textdetektive“ (Gold u.a.)

● „Lesen macht schlau“ (Schoenbach u.a.)

● STIKK_4 (Stundenplanverankerung- Individualisierung-Kompetenzstufenorientierung-Klassenübergreifende Organisation-4 Förderstd. pro Woche) (HS:5-6)

● „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark“(5-9)● Strategien zur Textbearbeitung:

● SQ3R Methode (Survey-Question-Read-Recite-Review)● KWL (Know-want to know-learned)

● „Lesetraining“ (Schwaab) (5.-8. Kl.) ● Computergestützte Programme , z.B. Antolin

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Rechtschreibdiagnostik und -förderung

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Weiterführende Rechtschreibkompetenzen, Naumann (2004)

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LEISTUNGSGRUPPE Klassenstufe I II III IV V Klasse 1: fa--rat fa--rat fa--r-t f---r-t ------- Mitte fa--rat f------ Klasse 1: fa--rat fa--rat fa--rat fa--rat f-----t Ende fa--rad f---r-t Klasse 2: fa--rad fa--rat fa--rat fa--rat fa--r-t Mitte fa--rad fa--rat Klasse 2: fah-rad fa--rad fa--rat fa--rat fa--rat Ende fahrrad fah-rad fa--rad Klasse 3: fahrrad fah-rad fa--rad fa--rat fa--rat Mitte fa--rad Klasse 3: + fah-rad fah-rad fa--rad fa--rat Ende fahrrad fah-rad fa--rad Klasse 4: + fahrrad fahrrad fah-rad fa--rad Mitte Klasse 4: + + + fah-rad fa--rad Ende Klasse 5: + + + fah-rad fa--rad Ende* fahrrad fah-rad Klasse 7: + + + fah-rad fah-rad Ende* fahrrad Klasse 9: + + + fah-rad fah-rad Ende* fahrrad fahrrad *Ab Klasse 5: "Fahrrad" in Komposition "Fahrradschloss." A

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Syllabische Strategie

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Hamburger Schreibprobe

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Was wird getestet?

Fehlerkategorien:

1. wortbezogene Auswertung2. Graphemtreffer

- strategieorientiert3. Lupenstellen• alphabethische,• orthographische,• morphematische,• wortübergreifende

StrategieAllgemein

Vorteil: stärkenorientiertes Verfahren

Was wird nicht getestet?

• syllabische Strategie• differenzierte Auswertung der Strategien

HSP

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Spezielle Grapheme: V und ß

Spezielle Verbindungen: ai/chs/pf/qu

Lange Vokale: Dehnungs-h

Kurze Vokale: Konsonantenverdoppelung

Morphemanschluss: Fahrad

Konsonantische Ableitung: b/p, d/t, g/k

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AfRA

Was wird getestet ?

- phänomenorientiert

Differenzierte Auswertung der Fehlerkategorien:•Phonem-Graphem-Korrespondenz•Vokalquantität•Morphologie• (Syntax)•Auch in Bezug auf Mehrheits- und Minderheitsschreibungen

Was wird nicht getestet?

Auf die Zuordnung zu Rechtschreibstrategien wird verzichtet.

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Digitale Diagnostik

● Münsteraner Rechtschreibanalyse (MRA)● Hamburger Schreibprobe (HSP)

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Leistungsprofil MRA● A) Grundlegender Bereich

● 1. Ausfertigung● 1.1 Schreibsorgfalt ● 1.2 Konzentration

● 2. Wahrnehmung● 2.1 Akustische Durchgliederung ● 2.2 Akustische Differenzierung ● 2.3 Optische Differenzierung

● 3. Speicherung spezifischer Grapheme (z.B. qu, ei)

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Leistungsprofil MRA

● B) Regelbereich● 1. Kennzeichnung von Länge und Kürze● 1.1 Konsonantenverdopplung ● 1.2 Schärfung des s-Lautes inklusive das-dass ● 1.3 Dehnung, Silben-h (DH)

● 2. Morphologische Orientierung

● 3. Weitere Aspekte der Wortschreibung● 3.1 Groß- Kleinschreibung ● 3.2 Getrennt- Zusammenschreibung

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Mögliche Rechtschreibförderung im Überblick● HSP und a-o-m-Hefte (May / Balhorn und Büchner) Testverfahren mit anschlussfähiger Förderung● AFRA (Herné und Naumann) Testverfahren● Münsteraner Rechtschreibanalyse (Schönweiss) Testverfahren mit anschlussfähiger Förderung

● Rechtschreibwerkstatt (Sommer-Stumpenhorst) Lehr- Lernkonzept mit integriertem Testverfahren und

anschlussfähiger Förderung● ReLv (Rechtschreiben erforschen – Lesen verstehen)

Fresch-Konzept (Michel) und Rhythmisch-silbierendes Sprechschreiben (Hinney)

Lernkonzept mit integrierter Fehlerdiagnostik● Rechtschreibbox (Leßmann) Fehlerdiagnostik mit anschlussfähiger Förderung

● Marburger Rechtschreibtraining (Schulte-Körne, Mathwig) Förderkonzept mit integriertem Testverfahren für Schülerinnen und

Schüler mit LRS● Efit (digital, Cornelsen)

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Aspekte einer erfolgreichen Diagnostik und Förderung

● Der Einsatz eines Testverfahrens reicht oft für die Diagnostik nicht aus.

● Die Einstellungen und Haltungen zur Diagnostik und zur Förderung seitens der Lehrkräfte und der Schule sind entscheidend.

● Die Bedingungsfaktoren der Testung müssen dokumentiert werden ( Objektivität)

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Aspekte einer erfolgreichen Diagnostik und Förderung

● Die Förderung sollte möglichst von einer Lehrkraft übernommen werden.

● Förderstunden müssen klar strukturiert werden.

● Defizitorientierte Förderung kann zur Stigmatisierung führen. („Ich gehöre zu den schlechtesten SuS.“)

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Aspekte einer erfolgreichen Diagnostik und Förderung

● Mehrdimensionale diagnostische Perspektive

● Orientierung am Entwicklungsstand in der jeweiligen

Kompetenz statt Orientierung am Lebensalter

● Verbesserung des Selbstkonzeptes durch Hinweis auf

Stärken und Lernfortschritte

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Aspekte einer erfolgreichen Diagnostik und Förderung

● Lernprozessbegleitende Diagnosepunkte ● Effektivitätsprüfung

● Konsequente und ritualisierte Förderung

● Versprachlichung metakognitiver Prozesse (z.B.

Rechtschreib-, Lesegespräche)● Transparenz von Lern- und Lösungsstrategien

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Aspekte einer erfolgreichen Diagnostik und Förderung

● Keine Reduktion auf das Abarbeiten von Arbeitsblättern → sinnvolle Methodenvielfalt

● Nutzung des Wissens in der Peergroup ( Expertentum)

● Selbstreflexion der Lehrkraft ● Die Einstellungen und Haltungen zur Diagnostik und

zur Förderung seitens der Lehrkräfte und der Schule sind entscheidend.

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Aspekte einer erfolgreichen Diagnostik und Förderung

● Betonung des selbstverantwortlichen Lernens ● im Rahmen von Beratungsgesprächen● schriftlich festgelegter Vereinbarungen● Dokumentation wird mit der Zeit dem Schüler

überantwortet (Portfoliosammlung, Lerntagebuch)

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ENDE

Anm.: Literaturhinweise finden Sie in einer gesonderten Datei.