10. Oktober 2013 - Festreden und Ansprachen
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LH Peter Kaiser – Rede zum 10. Oktober
Heute jährt sich der Tag der Kärntner Volksabstimmung, zum 93sten Mal. Und
obwohl oder gerade weil so viel Zeit seit dem 10. Oktober 1920 vergangen ist, haben
Inhalt und Thematik dieses für die Landesgeschichte so wichtigen Tages nichts an
Aktualität verloren.
Geschichte und Tradition geben unserem Land und seiner Bevölkerung viel von
seiner Identität. Umso wichtiger ist es, sich der Bedeutung und der Geschehnisse
von historisch so bedeutsamen Tagen wie dem 10. Oktober immer wieder ins
Bewusstsein zu rufen.
Ins Bewusstsein rufen, ohne aus diesem Tag wie in der Vergangenheit viel zu oft
praktiziert, politisches Kapital schlagen zu wollen.
Vielmehr geht es darum, gemeinsam die Geschichte zu verstehen.
Die Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 war eine Sternstunde für Kärnten!
Sie war deswegen eine Sternstunde, weil sich die Menschen unabhängig von ihrer
Mutter- oder Umgangssprache mit großer Mehrheit zu Kärnten, dem Land, der
Region in der sie leben, arbeiten und wo sie zu Hause sind, bekannt haben. Sie
haben sich damit zu Österreich, zu einer jungen Demokratie, zu einer jungen
Republik und gegen eine junge Monarchie SHS und damit zur Landeseinheit in
kultureller und sprachlicher Vielfalt bekannt.
Genauso sollten wir, sollten sich auch heute alle Kärntnerinnen und Kärntner zuunserer Geschichte bekennen. Und zwar zu den „Schattenseiten“ genauso wie zu
den „Sternstunden“.
Wir müssen versuchen uns der historischen Wahrheit – ob sie uns nun gefällt oder
nicht, ob sie für uns angenehm ist oder nicht - zu nähern. Nur so können wir aus der
Geschichte Schlussfolgerungen ziehen, welche uns heute in die Lage versetzen, die
Vergangenheit zu verstehen und die Zukunft entsprechend zu gestalten.
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Genau diese Vorteile sollten wir zu unserer Stärke machen. Mehrsprachigkeit,
kulturelle Vielfalt gepaart mit unserem offenen Wesen sind Chancen, die wir nicht
brach liegen lassen dürfen. Vielmehr soll Zwei- und Mehrsprachigkeit als Chance für
die Zukunft unserer Kinder begriffen werden. Prav te prednosti bi morale postati
naša odlika. Večjezičnost, kulturna raznolikost združeni z našim odprtim
značajem so možnosti, ki jih ne smemo pustiti neizkoriščene. Nasprotno, dvo-
in večjezičnost naj bi dojemali kot prihodnost naših otrok.
Auch in meiner Familie hat es Skepsis gegenüber der Zweisprachigkeit gegeben.
Ich werde nie vergessen, wie meine kürzlich verstorbene Mutter reagiert hat, als ich
meinen Sohn im zweisprachigen Kindergarten angemeldet habe.
„Bua, hat sie gesagt, wie kannst denn das machen?“
Aber als ihr dann Luca, zum Muttertag das erste Gedicht – Mamica moja in
Slowenisch aufgesagt hat, und ihr die Tränen über die Wangen gelaufen sind, da
waren die Skepsis und jahrelange Ablehnung der slowenischen Sprache
augenblicklich weg.
Mein Sohn hat dann das slowenische Gymnasium besucht – bei seiner Matura war
meine Mutter genauso stolz wie ich. Sie hat erkannt, dass Mehrsprachigkeit kein
negatives Stigmata sondern wertvoll für die Zukunft ist
So wie meine Mutter, der ich alles verdanke, immer und bis ins hohe Alter
hoffnungsfroh in die Zukunft geblickt hat, so soll auch die Politik ohne Scheuklappen
in die Zukunft schauen.
Kärnten braucht zukunftsorientierte Politikerinnen und Politiker, die gemeinsam mit
allen Kärntnerinnen und Kärntnern, egal ob arm oder reich, stark oder schwach,
krank oder gesund, ein-, zwei- oder vielsprachig, Hand in Hand, versöhnt und
respektvoll, in eine erfolgreiche Zukunft marschieren. Eine Zukunft mit Zielen für die
wir hart arbeiten. Eine Zukunft die von Frieden, sozialer Sicherheit, solidarischer
Gemeinsamkeit und Toleranz gekennzeichnet sein wird.
Vergangenheit verstehen heißt Zukunft gestalten - Prihodnost oblikovati – preteklost razumeti.
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Die Zukunft liegt in der Offenheit und nicht in der Enge. Wahres Heimatbewusstsein
und echte Heimattreue äußert sich im Mut, den Blick nach vorne zu richten, die Hand
immer zur Versöhnung und nicht als drohende Faust auszustrecken, und alles zu
tun, damit unsere Kinder und Enkelkinder voller Stolz auf ihr Kärnten als
erfolgreiches Juwel im Herzen Europas blicken können. Mein diesbezüglicher
Wunschkartentext lautet: Kärnten soll zum EU-weiten Vorbild für das
Zusammenleben von Volksgruppen werden.
In diesem Sinne: V tem smislu: naj živi Koroška, naj živi republika Avstrija v
skupni, povezovalni Evropi.
Es lebe Kärnten, es lebe die Republik Österreich in einem gemeinsamen,
verbindenden Europa.
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Landtagspräsident Reinhart Rohr – Rede zum 10. Oktober
Meine sehr geschätzten Damen und Herren,
geschätzte Vertreter und Abordnungen von............................................................................
............................................................................
............................................................................
10. Oktober 1920 – Volksabstimmung in Kärnten über den Verbleib von
wesentlichen Landesteilen Kärntens bei der damals jungen Republik
Österreich oder dem Anschluss an die reaktionäre Militärmonarchie
Jugoslawien.
10. Oktober 2013 – 93 Jahre später gedenken wir diesem für Kärnten so
geschichtsträchtigen Datum hier in Klagenfurt und ich bin überzeugt
davon, dass es gut ist dass wir uns bei derartigen Feiern mit den
damaligen Ereignissen intensiv auseinandersetzen und daraus auch die
richtigen Schlüsse für die Gegenwart ziehen.
Deshalb ist auch der Titel der heurigen offiziellen Landesfeier,
„Zukunft gestalten – Vergangenheit verstehen“ für mich ganz richtig
gewählt.
Es geht um das Verstehen der Vergangenheit und dem Geschehenen,
damit wir aus den daraus resultierenden Erkenntnissen die Zukunft
gestalten können.
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Nach dem Zerfall des Vielvölkerreichs der Habsburgermonarchie im
Herbst 1918, haben viele der Nachfolgestaaten Gebietsansprüche an
ihre Nachbarländer gestellt.
So forderte der Slowenische Nationalrat in Laibach große Teile Kärntens
und der Steiermark und versuchte, diese Gebietsansprüche mit
militärischen Mitteln durchzusetzen.
Die vorläufige Kärntner Landesversammlung erklärte am
18. November 1918 den Beitritt der deutschsprachigen Gebiete Kärntenszum Staat Deutschösterreich.
Für die übrigen Landesteile hat man sich auf das vom US-Präsidenten
Wilson proklamierte Selbstbestimmungsrecht – auf die Abhaltung einer
Volksabstimmung - berufen.
Kärnten ist damit schon von Anfang an für die Durchführung eines
demokratischen Volksentscheides eingetreten.
Dieses Recht musste allerdings erst erkämpft werden, weil
Südslawischen Verbände die Demarkationslinien überschritten und
Richtung Landeshauptstadt Klagenfurt vorgerückt sind.
So fasste die provisorische Landesversammlung am 5. Dezember 1918
den Beschluss zum bewaffneten Widerstand.
Der Kärntner Abwehrkampf, die diplomatischen Verhandlungen in Paris
und am Ende die Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 und die
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diesbezüglichen Zusammenhänge wurden auch von vielen
Wissenschaftern ausführlich diskutiert.
Eines geht daraus jedenfalls unzweifelhaft hervor, das die erzielte
Wechselwirkung zwischen der militärischen Selbsthilfe der Kärntner –
dem Kärntner Abwehrkampf - und dem Zugeständnis zu einer
Volksabstimmung durch die Siegermächte des ersten Weltkrieges, die
wichtigsten Grundlagen für die Durchsetzung der Kärntner Interessen
gewesen sind.
Der Kärntner Abwehrkampf endete im Juni 1919 mit der Besetzung der
Landeshauptstadt Klagenfurt.
Rund 270 Tote - Frauen und Männer - auf der Kärntner Seite und 150
Tote auf jugoslawischer Seite bedauerlich hohe Preis, den dieses
Kampfes.
Deshalb sollten wir uns hier in Klagenfurt, vor den vielen Kriegstoten des
ersten Weltkrieges und den Gefallenen im Kärntner Abwehrkampf im
ehrenden Gedenken verneigen, weil letztlich ihr Einsatz wesentlich mit
zur politischen Durchsetzung der Kärntner Volksabstimmung am 10.
Oktober 1920 beigetragen hat.
Die Kärntner bzw. die Österreichische Seite hat damals vor allem auf
das über Jahrhunderte friedliche Zusammenleben beider Volksgruppen
hingewiesen und das fortschrittliche, politische, soziale System der noch
jungen Republik Österreich - bspw. mit moderner Sozialgesetzgebung
und Arbeiterfürsorge, den anders gearteten Verhältnissen in Jugoslawien
gegenübergestellt.
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Der Tag der Kärntner Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 war ein
eindeutiges und klares demokratisch legitimiertes Votum für die Einheit
Kärntens und ein gemeinsamer Erfolg aller Kärntner.
Über 59 % der Abstimmungsberechtigten haben sich klar für Kärnten
und Österreich entschieden. Dieses eindeutige Votum ist unzweifelhaft
auch darauf zurückzuführen,
dass zumindest jede 2. Stimme von Kärntnern mit slowenischer
Umgangssprache pro Österreich abgegeben wurde, weil im damaligen
Abstimmungsgebiet rund 2/3 der Bevölkerung mit slowenischer und 1/3der Bevölkerung mit deutscher Umgangssprache gelebt haben.
So betrachtet war das Ergebnis vom 10. Oktober 1920 für Kärnten auch
ein Votum gegen den Nationalismus und für den Verbleib bei Österreich
und die Beibehaltung der über Jahrhunderte bewährten regionalen
Bindungen.
Es dauerte bis 2011also 91 Jahre, bis man in echten Verhandlungen und
diese erstmalig auf Augenhöhe geführt, in der Ortstafelfrage zum
Konsens mit allen Beteiligen gefunden hat. Dass das letztlich gelungen
ist, ist besonders erfreulich, denn mit der Umsetzung der Ortstafellösung
im Jahr 2011 konnte ein historisch belasteter Konflikt beigelegt werden.
Damit hat eine neue Zeitrechnung für die gemeinsame Zukunft in
Kärnten begonnen.
Wurde doch in all den Jahren zuvor immer wieder - ob im Vorfeld der
jährlichen 10. Oktober-Abstimmungs-feierlichkeiten oder vor
stattfindenden Landtagswahlen von Manchen politisches Kleingeld
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gewechselt und das Trennende über das Miteinander und über das an
sich funktionierende friedliche Zusammenleben gestellt.
Wer in diesem Konflikt nicht Position beziehen wollte, der ist in vielen
Fällen weggegangen und hat sich dort verwirklicht, wo er frei von diesen
Belastungen leben konnte.
Dabei ist aus meiner Sicht auch viel an wertvollen Potentialen nicht
genützt worden und verloren gegangen, weil diese Konflikte dem Land
insgesamt Substanz gekostet und unserem Image geschadet haben.
Und gerade am heutigen 10. Oktober müssen wir für uns und unsere
Zukunft feststellen, dass wir alles beizutragen haben, jede und jeder auf
seine Weise, dass wir künftigen Generationen derartige Konflikte
ersparen.
Unser gemeinsames Handeln, in allen Formen des Zusammenlebens
und Zusammenwirkens, in kultureller Hinsicht mit seiner besonderen
Vielfalt, in bildungspolitischer wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht, mit
den großen Chancen, unsere vorhandenen Mehrwerte in unserem
Bundesland Kärnten besser als bisher zu nutzen, wird mit zum Erfolg
unseres Landes beitragen.
Dass wir Grenzen überwinden und uns als Freunde begreifen, dass
damit nicht nur dauernder Friede gesichert werden kann, sondern
vielmehr noch große Potentiale freigemacht werden können, die uns im
persönlichen Empfinden und Erleben bereichern und für das Land und
seine Menschen Vorteile bringen, steht für mich außer Zweifel.
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Der 10. Oktober 1920 war eine demokratische Entscheidung für die
Einheit Kärntens, danken wir und denken wir an jene, die dafür gekämpft
und sich dafür entschieden haben.
Begreifen wir heute, am 10. Oktober 2013, 93 Jahre später, dass uns
diese Einheit die Vielfalt und den Mehrwert für die Zukunft gibt.
Es lebe Kärnten und seine Menschen, die Kärntnerinnen und Kärntner in
beiden Volksgruppen, es lebe Österreich im gemeinsamen Europa und
wenn wir am besten Weg sind zum europäischen Vorbild für dasZusammenleben der Volksgruppen zu werden, sollte das die beste
Perspektive und die Garantie für eine erfolgreiche Zukunft sein.
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Andreas Kavalirek – Rede zum 10. Oktober
Liebe Kärntnerinnen, Liebe Kärntner,
es ist mir eine große Ehre hier am diesem besonderen Tag ein paar Worte sagen zu dürfen.Vorgenau 93 Jahren haben unsere Vorfahren für ein freies Kärnten gekämpft und gesiegt.Jetzt liegt es an uns, dass wir für ein Kärnten kämpfen, das wirtschaftlich wächst, diewunderschöne Umwelt beibehält und unser gmiatliches Miteinander um nichts auf der Weltverloren geht. Damit in Zukunft auch weiterhin mit Zufriedenheit auf die Vergangenheitgeblickt werden kann.
Der 10. Oktober ist nicht nur im Kalender groß zu tragen sondern sollte im Herzen sein alsZeichen der Verbundenheit, der Solidarität und des Stolzes der Kärntner Bevölkerung – dennwir alle haben hier unsere Wurzeln geschlagen und sind somit ein Teil der KärntnerGeschichte.
Es ist die Pflicht der Politik der Jugend eine perspektivenreiche Zukunft zu ermöglichen –
nach dem Motto ‚Die Vergangenheit verstehen – die Gegenwart leben – die Zukunftgestalten.
Kärnten war schon öfters in der Vorreiterrolle und hat bewiesen, dass es auch anders geht.So wie die Wahl vor 93 Jahren maßgebend für unsere Zukunft war sind auch heutzutage dieLandtags und Nationalratswahl einflussreich. Österreich hat mit der Senkung des Wahlaltersauf 16 einen Schritt Richtung Zukunft gemacht, aber man kann auch nicht Autofahren ohneFührerschein deshalb brauchen wir politische Bildung als eigenes Fach um der
Politikverdrossenheit entgegen zu wirken damit unsere Zukunft nicht mehr vonUnwissenheit geprägt wird.
Kärntner zu sein :| bedeutet nicht|: enttäuscht von der Politik zu seindie größte Landessverschuldung Österreichs zu tragen
Kärntner zu sein :| bedeutet |: im einem der schönsten Bundesländer zu leben
Wir können auf vieles zurückblicken aber es liegt mindestens genauso viel noch vor uns – wirmüssen die Ärmel hochkrempeln und unserer Jugend Perspektiven ermöglichen, denErwachsenen Vertrauen schenken und den Junggebliebenen Sicherheit geben.
Somit wünsch ich euch noch einen schönen Landesfeiertag und vertrauts uns Jungen dennwir sind die Zukunft!
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Lisa Sandrieser – Rede zum 10. Oktober
Zukunft gestalten – Vergangenheit verstehen
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, geschätzte Festgäste!
Spoštovani častni gostje, cenjene dame in gospodje!
Meine ersten Erinnerungen an den heutigen Feiertag sind sehr vage. Ich sitze neben meinerFreundin im Klassenzimmer der Volksschule und bin dabei eine Kopie der Kärntner Fahneauszumalen. Natürlich wurde uns gesagt, dass es sich beim 10. Oktober um den Tag derKärntner Volksabstimmung handle, womit ich persönlich aber nicht besonders viel anfangenkonnte.
Nachdem man mich gefragt hatte, ob ich die ehrenvolle Aufgabe übernehmen würde, beiden heutigen Feierlichkeiten eine Rede zu halten, begann ich mich doch etwas genauer zu
informieren und kam zu dem Entschluss, dass es wichtig wäre auch als Jugendliche über diehistorischen Hintergründe des heutigen Tages Bescheid zu wissen.
Meine Mutter ist Kärntner Slowenin, mein Vater gebürtiger Oberkärntner. Beiden war essehr wichtig, dass ich auch die slowenische Sprache erlerne. Ich besuchte nach demzweisprachigen Kindergarten und der zweisprachigen Volksschule das slowenischeGymnasium. Im Alter von 14 Jahren, wechselte ich die Schule. Ich entschied mich für eindeutschsprachiges Gymnasium, wo vor allem der Sport im Mittelpunkt stand unddistanzierte mich auch in der Freizeit immer weiter vom Slowenischen. Der wohlausschlaggebendste Grund dafür war mein neues Umfeld. Ich wusste nicht wie man auf denTeil von mir, der der slowenischen Volksgruppe angehört, reagieren würde.
Nach wie vor wird der heutige Feiertag von sehr vielen Kärntnern fehlinterpretiert.Die Tatsache, dass es sich beim Tag der Kärntner Volksabstimmung eigentlich um ein Festder Gemeinsamkeit handeln müsste, blieb aus unterschiedlichsten Motiven unbeachtet.Jahrelang wurde der 10. Oktober vor allem von bestimmten Organisationen und Vereinen alsder „Sieg des einen über den anderen“ zelebriert und teilweise sogar bewusst missbrauchtum Stimmung gegen die slowenische Volksgruppe zu machen.
Mein Augenmerk liegt in der Zukunft und ich bin froh, dass ein Umdenken in Kärntens
Bevölkerung, vor allem bei der jungen, modernen Generation stattfindet. Man beginnt zu
realisieren, dass ein zweisprachiges Kärnten keine Bedrohung, sondern eine Bereicherungdarstellt. Ich habe das Glück in einer Region zu leben, in der es neben der sprachlichen aucheine kulturelle Vielfalt gibt und wo in einem gelebten Miteinander Toleranz undWeltoffenheit eine Selbstverständlichkeit darstellen können. In Kärnten bot sich mir dieMöglichkeit eine zweite Sprache zu erlernen, und das praktisch ohne jeglichen Aufwand.Mehrsprachigkeit bietet nicht nur bessere Chancen im Berufsleben sondern gewinnt auchdurch die immer stärker werdenden Bände des vereinten Europa an Bedeutung. Ich wünschemir, dass wir aus der Vergangenheit lernen, die Schatten rund um die KärntnerVolksabstimmung ruhen lassen und Kärnten eine Chance geben sich als moderne,weltoffene Region in einem vereinten Europa zu bewähren. Abschließend möchte ich noch
die Gelegenheit ergreifen und an die jungen Menschen appellieren, unserem Land nicht denRücken zu kehren, der positiven Entwicklung Kärntens zu vertrauen, und diese aktivmitzugestalten!
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Moji spomini na proslave v zvezi s Koroškim plebiscitom so zelo skromni. Odkrito rečeno jebilo moje zanimanje za ta dogodek v mladostnih letih omejeno. Razveselila sem se bolj
dodatnega prostega šolskega dneva.
Šele, ko so me s strani Koroške deželne vlade vprašali, ali bi bila pripravljena prevzeti častno
nalogo, da spregovorim ob današnji slovesnosti, sem se začela podrobneje ukvarjati skoroško zgodovino. Prišla sem do spoznanja, da bi bilo za vse, predvsem za mladinopomembno, imeti veščino o dogajanjih okrog koroškega plebiscita.
Moja mamica je koroška Slovenka, moj oče je po rodu Korošec z nemškim ozadjem. Oba stasi želela, da doraščam dvojezično. Tako sem po dvojezičnem vrtcu in dvojezični ljudski šoliobiskovala tudi Slovensko gimnazijo. S štirinajstimi leti sem se vpisala v nemško gimnazijo sšportnim težiščem, od slovenskih struktur pa sem se vedno bolj oddalila. Tudi v prostem časuse nisem več udejstvovala v slovenskem kulturnem društvu. Vzroke za to ravnanje vidim vokolju, v katerem sem se takrat družila. Zatajila sem deloma slovenske korenine, ker nisem
vedela, kakšno reakcijo lahko pričakujem od svojih sošolcev, saj je še vedno dosti ljudi, kiimajo gotove predsodke napram slovenski narodni skupnosti.
Tudi dejstvo, da je plebiscitni rezultat uspeh prizadevanj nemško in slovensko govorečihljudi, ki so hoteli živeti skupaj v miru, je v zadnjih desetletjih iz različnih motivov ostalo brezpozornosti.
Vesela sem, da se je na Koroškem vzdušje spremenilo, predvsem mlajša generacija kažedrugo mišljenje. Večina mladincev v dvojezičnosti ne vidi ogroženosti, temveč obogatitev.Meni se je ponudila priložnost, da sem se že kot majhen otrok brez zavestnega posebnega
prizadevanja naučila dveh jezikov. To v bodočnosti naj ne bi bil privileg posameznih. Semmnenja, da bi naj bil pouk slovenščine somoumeven za vse učence v naši deželi. Koroška jelepa dežela z bogato kulturo, kjer naj živijo ljudje obeh narodnih skupin v sožitju, nemškogovoreči s slovensko govorečimi.
Želim si, da se iz preteklosti učimo, sence okrog Koroškega plebiscita naj počivajo. Koroška senaj predstavlja kot sodobna, za vse odprta dežela, ki naj prispeva k dobremu vzdušju vzdruženi Evropi.