10.06 - Ein Bilderalbum · Regelungen zur Verarbeitung von Lagerhaltungsdaten, ... Entgelt,...

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10.06.2015 1 Prof. Dr. Heinz Siebenbrock Grundlagen der Organisationsgestaltung und -entwicklung -2- www.7brock.de/skript © Heinz Siebenbrock, Drensteinfurt 2014 Ein herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. Reinhard Volmer (Fachhochschule Münster, Fachbereich Oecotrophologie), der den Abdruck seines Cartoons in dieser Vorlesungsunterlage gestattet hat. © Heinz Siebenbrock, Drensteinfurt 2014 Seite 2 Grundlagen der Organisationsgestaltung und -entwicklung Gliederung 1 Begriffliche Grundlagen 2 Die produktiven Faktoren und das Leistungsprogramm der Unternehmung 3 Theoretische Grundlagen der Organisationsgestaltung 3.1 Einstieg: Kurzfallstudie „Einheitliche Reklamationsbearbeitung“ 3.2 Grundlagen der Aufbauorganisation 3.3 Grundlagen der Ablauforganisation 3.4 Grundlagen der Projektorganisation 4 Praktische Organisationsgestaltung 4.1 Das klassische Analyse-Synthese-Konzept 4.2 Methodische Grundlagen der Organisationsanalyse 4.3 Ansätze zur Verbesserung der Organisation 4.4 Ausgewählte Instrumente der Organisationsgestaltung 4.5 Vorgehensmodelle der Organisationsgestaltung 4.6 Unterstützende Techniken der Organisationsgestaltung 4.7 Einsatz der Datenverarbeitung (DV) als Handlungsrahmen für die Organisationsgestaltung

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Prof. Dr. Heinz SiebenbrockGrundlagen derOrganisationsgestaltung und-entwicklung -2-www.7brock.de/skript

© Heinz Siebenbrock, Drensteinfurt 2014

Ein herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. Reinhard Volmer(Fachhochschule Münster, Fachbereich Oecotrophologie), der denAbdruck seines Cartoons in dieser Vorlesungsunterlage gestattet hat.

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Grundlagen der Organisationsgestaltung und -entwicklungGliederung

1 Begriffliche Grundlagen

2 Die produktiven Faktoren und das Leistungsprogramm derUnternehmung

3 Theoretische Grundlagen der Organisationsgestaltung3.1 Einstieg: Kurzfallstudie „Einheitliche Reklamationsbearbeitung“3.2 Grundlagen der Aufbauorganisation3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.4 Grundlagen der Projektorganisation

4 Praktische Organisationsgestaltung4.1 Das klassische Analyse-Synthese-Konzept4.2 Methodische Grundlagen der Organisationsanalyse4.3 Ansätze zur Verbesserung der Organisation4.4 Ausgewählte Instrumente der Organisationsgestaltung4.5 Vorgehensmodelle der Organisationsgestaltung4.6 Unterstützende Techniken der Organisationsgestaltung4.7 Einsatz der Datenverarbeitung (DV) als Handlungsrahmen für die

Organisationsgestaltung

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Grundlagen der Organisationsgestaltung und -entwicklungGliederung

5 Change-Management (Grundzüge)5.1 Veränderung durch Anordnung5.2 Widerstand gegen Änderungen5.3 Kommunikations- und Organisationsentwicklung5.4 Wissensmanagement

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation

Aufbau- und Ablaufstruktur sind in der Theorie zweiBetrachtungsweisen desselben Gegenstandes Die Aufbauorganisation kann ohne (eine starre) Ablauforganisation

bestehen, doch benötigt jede Ablauforganisation eine entsprechendeAufbaustruktur.

Die Aufbauorganisation bestimmt, wer welche Aufgaben zu erfüllenhat,

während die Ablauforganisation (mehr oder weniger) verbindlicheRegeln setzt, wie bestimmte Aufgaben von wem durchzuführen sind.

Insofern ist die Ablauforganisation (= Prozessstrukturierung) derweitergehende Sachverhalt: je ausgeprägter die Ablauforganisationist, desto höher ist der Organisationsgrad (das Organisationsniveau)der betrachteten Unternehmung.

Gegenstand der Ablauforganisation Produktionsprozesse Arbeitsprozesse im kaufmännischen Bereich (hier: Schwerpunkt)

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation

Durch die Ablaufstrukturierung soll vor allem erreichtwerden, dass wiederholt auftretende Prozesse nichtwillkürlich, sondern gleichartig und planvoll ablaufen.

Durch diese Programmierung wird eine Standardisierung derAbläufe erreicht, welche zur Spezialisierung der Mitarbeiter führtund in Kombination mit einer daraus folgenden Routinisierung desVerhaltens die Prozesse sicherer und effizienter macht.

Die Grenzen der Standardisierung hängen ab von der Programmierbarkeit der Aufgaben (Problemkomplexität und

Konsistenz der Aufgaben), vom Programmierungsbedürfnis (Wiederholungshäufigkeit,

Routinisierungseffekt, Koordinationserleichterung bei arbeitsteiligenAufgaben) und

von den Eigenschaften der Mitarbeiter und Maschinen (Fähigkeitenund Kenntnisse, Maschinenfunktionen).

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation

Rahmenprogrammierung: Erstellung eines allgemeinenHandlungsrahmens: Investitionsgenehmigungsverfahren, Planungssysteme, Empfehlung zur Gestaltung von Jahresgesprächen.

Detailprogrammierung: Festlegung der einzelnen Arbeitsschrittemindestens in ihrer zeitlichen, tw. auch in ihrer räumlichen Folge: Fließbandarbeit, Regelungen zur Verarbeitung von Lagerhaltungsdaten, Abarbeitung einer Checkliste.

Die positiven Effekte der Standardisierung bestehen aus der Entlastung durch Arbeitsvereinfachung, der Produktivitätssteigerung durch Routinisierung, einer gesteigerten Transparenz, einer verbesserten sachlichen und zeitlichen Vorauskoordination zwischen den

Mitarbeitern, der Objektivierung und der Dokumentation von Entscheidungen und aus verbesserten Kontrollmöglichkeiten.

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation

Negative Auswirkungen der Standardisierung: die Vernachlässigung von nicht-programmierbaren Problemen, die Verringerung der Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter und der

Organisation, die geringere Motivation und Initiative der Mitarbeiter und erhöhte

Wahrscheinlichkeit von Fehlern (Folge von Monotonie),

Die in einem Unternehmen ablaufenden Prozesse im Überblick

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation

Der Leistungs(erstellungs)prozess

Neben den hier dargestellten Nominalgüter- undRealgüterprozessen

werden wir auch den Informationsprozess genauerbetrachten.

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.1 Der Realgüterstrom

1. Beschaffung, Bewirtschaftung und Bereitstellung vonProduktionsfaktoren (4.5.2015)

Betriebliches Personalwesen Personalplanung: Personalbedarfsplanung, Personalanpassung und

Personaleinsatz Entlohnung (bzw. Entgelt, Vergütung) Aufgabe: Stellen Sie bitte die Vor- und Nachteile der

leistungsorientierten Entlohnung der Entlohnung nach Festbeträgengegenüber!

Personalentwicklung

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.1 Der Realgüterstrom

Betriebliche Investitionsplanung Rechnet sich die Investition? Gibt es Alternativen zur vorgeschlagenen Investition? Wann hat sich die Investition amortisiert? Wann ist die optimale Nutzungsdauer erreicht? Handelt es sich um eine Neu- oder eine Ersatzinvestition? Exkurs: Vofi statt konventionelle Verfahren der Investitionsrechnung

(Vofi nicht klausurrelevant!)

Betriebliche Materialwirtschaft Kostenoptimale Bereitstellung des für die Leistungserstellung

benötigten Materials in der richtigen Qualität, in der richtigen Menge, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort.

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.1 Der Realgüterstrom

Trend: Absenkung der Bestände aufgrund DV-gestützter Bestandsführung aufgrund logistischer Innovationen (z.B. Just in time, just in

sequence)

Quelle: prologistik.comvom 11.5.2007

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.1 Der Realgüterstrom

2. Wertschöpfung im engeren Sinne: Die Produktion

Organisationsklassen der Fertigung

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.1 Der Realgüterstrom

Verfahrensklassen der Fertigung

Auftragsorientierte versus lagerorientierte Fertigung

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.1 Der Realgüterstrom

3. Leistungsverwertung am Markt (Absatz/Marketing)

„Marketing bedeutet einmal die Führung der Gesamtunternehmungvom (Absatz-) Markt her und zum anderen die systematischeBeeinflussung des Markts zugunsten der Unternehmung.“ (Prof.Dr. Ahlert)

„Marketing bedeutet dementsprechend Planung, Koordination undKontrolle aller (auf die aktuellen und potentiellen Märkteausgerichteten) Unternehmensaktivitäten.“ (Prof. Dr. Meffert)

Voraussetzung: Informationen über die Marktverhältnisse und dieMarktteilnehmer und deren Bedürfnisse Marktforschung (Primärdaten, Sekundärdaten) Systematische Marktforschung im Einzelhandel durch Bonuskarten,

PLZ-Abfrage an der Kasse, Efficient Customer Response (ECR)

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.1 Der Realgüterstrom

Der Zusammenhang zwischen Marketing-Organisation,Absatzpolitik und Abnehmern

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.2 Der Nominalgüterstrom

Die finanzwirtschaftlichen Prozesse im Überblick:

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.2 Der Nominalgüterstrom

Während organisatorische Bemühungen in der Vergangenheitsehr stark auf den Fertigungsprozess ausgerichtet waren,

werden in jüngerer Zeit verstärkt auch die finanzwirtschaftlichen„Alltags-“ Prozesse Gegenstand der Betrachtung: Vereinbarung von „Bankeinzug“

Lastschriftverfahren / EC-Karte: Unterschrift Abbuchungsauftrag (seltener) / EC-Karte: PIN-Verfahren

Aufgabe: Nennen Sie bitte die (abwicklungstechnischen) Vorteile desBankeinzugs gegenüber der Überweisung!

Aufgabe: Nennen Sie bitte die abwicklungstechnischen Vorteile derbargeldlosen Bezahlung aus Sicht einer Unternehmung!

Micro-payment (Internet), Treuhandkonto (z.B. iLoxx von ebay),Erleichterung der Zahlungsabwicklung durch eServices (z.B. paypalvon ebay, Afterbuy), Zahlung per Handy, günstige Überweisungen,Lastschriften etc. ins Ausland: SEPA (single european payment area),Bitcoins

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.3 Der Informationsgüterstrom

Das Informationsübertragungsmodell von Shannon/ Weaver:

Der Prozess der Informationsübermittlung nach Wahren:

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.3 Der Informationsgüterstrom

Informationen müssen nicht nur erhoben und verwendet, sondern auch sachgerecht aufbereitet (präsentiert bzw. dokumentiert) werden.

Die Qualität einer Information hängt ab vom Informationsgehalt, von der Wahrscheinlichkeit, dass diese Information auch zutrifft (vgl.

Suchmaschinen im Internet), von der Glaubwürdigkeit, von der Überprüfbarkeit und von der Aktualität

Der Prozess der Informationsgewinnung und -verarbeitung:1. Informationsbeschaffung und -bereitstellung,2. Informationsumwandlung (Transformation; Verdichtung),3. Informationsspeicherung und4. Informationsabgabe bzw. –entnahme

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.3 Der Informationsgüterstrom

Die Schrift: Die genial(st)e Erfindung zur Informationsübertragung: Notwendigkeit zur gleichen Zeit am gleichen Ort zusammenkommen zu müssen, entfällt.

Digitalisierung des Informationsaustauschs (Durchbruch desInternet) Es ermöglicht dem Nutzer neue Möglichkeiten, Informationen zu

beschaffen, ja sogar Nachfrage zu befriedigen und selbst Angebote zu platzieren.

Unter dem Schlagwort Electronic Business (eBusiness) wirdgegenwärtig versucht, die Informationsprozesse, die im Zusammenhang mit der

Geschäftstätigkeit anfallen, zu digitalisieren. Damit wird beabsichtigt, die in den einzelnen Stufen der

Wertschöpfungskette anfallenden Kosten drastisch zu senken und die Erreichbarkeit (24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, an

jedem Ort der Welt) deutlich zu erhöhen.

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3.3 Grundlagen der Ablauforganisation3.3.4 Teleworking

Teleworking bzw. Telearbeit ist jede auf Informations- undKommunikationstechnik gestützte Tätigkeit,

die ausschließlich oder zeitweise an einem außerhalb derzentralen Betriebsstätte liegenden Arbeitsplatz verrichtet wird.

Dieser Arbeitsplatz ist mit der zentralen Betriebsstätte durchelektronische Kommunikationsmittel verbunden.

Haus!!!Aufgabe: Nennen Sie die Vorteile von Telearbeit

Aufgabe: Nennen Sie die Nachteile von Telearbeit

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3.4 Grundlagen der Projektorganisation

In der Wirtschaftspraxis haben Projekte ihren Ausgangspunkt in erkannten Problemen (vgl. das Reklamationsbeispiel zu Beginn

dieses Kapitels), neuen Technologien (z.B. Teleworking, Einsatz eines Web-Shops im

Rahmen von eBusiness) oder in besonderen wirtschaftlichen und rechtlichen Herausforderungen

(Stichworte «Globalisierung», «Euro-Einführung», «Pflichtpfand»).

Merkmale eines Projektes: Umfassende Aufgabenstellung mit zeitlicher Befristung es wird ein Ziel (evt. Zielsystem) verfolgt Vergleichsweise neue und damit innovative Aufgabe Kostenrahmen in Form eines Projektbudgets interdisziplinäre Zusammenarbeit

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3.4 Grundlagen der Projektorganisation

Projektstruktur: Projektleiter Projektdefinition, Projektauftrag Lenkungsausschuss Projektmanagement, Arbeitspakete: „Meilensteine“

Netzplantechnik zur Unterstützung des Projektmanagements

Aufteilung des Projektes in Arbeitspakete /Teilaktivitäten, dabeifestlegen:

Bezeichnung der Aktivität, frühester Anfangstermin (FA), spätester Anfangstermin (SA), frühester Endtermin (FE), spätester Endtermin (SE) und Dauer der Aktivität

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3.4 Grundlagen der Projektorganisation, Beispiel:

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3.4 Grundlagen der Projektorganisation, Beispiel:

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3.4 Grundlagen der Projektorganisation, Beispiel:

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3.4 Grundlagen der Projektorganisation, Software:

Dank des Studienbeitrages stellte die Hochschule Bochumseinen Studierenden MS-Project kostenfrei zur Verfügung

Freeware-Produkte:

Gantt Project: http://www.ganttproject.biz/ oderhttp://www.chip.de/downloads/GanttProject_20327781.html

OpenProj: http://sourceforge.net/projects/openproj/files/

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