20. Deutscher Lungentag Prävention- Vorbeugen ist besser ... · Parkinson – 60% Insomnie Demenz...
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Müdigkeit rationelle Diagnostik und Therapie
Dr. André Haas / Harztor
Mitten im Naturpark Südharz
Ach….. Ich bin so müde Doktor!
Gemeinschaftspraxis Dres. Haas
Internist, Allgemeinmedizin, Hausarzt, Kurarzt
Somnologie, Palliativmedizin, Notfallmedizin,
Manuelle Medizin, Mind-Body Medizin,
ärztliches Qualitätsmanagement
Balneologie und physikalische Therapie,
Dt. Forschungsgruppe Pneumologie in der Primärversorgung e.V.
Dr. med. Antje Haas
Dr. med. André Haas
Roland Tetkov
Interessenskonflikte
Vorträge für:
Novartis
Mundipharma
Agenda
Definition und Epidemiologie von Müdigkeit
Assoziation mit seelischen / psychosozialen Belastungen
Internistische Ursachen:
Chronisch somatische Erkrankungen (Herzinsuffizienz)
Krebs
Schlafstörungen
Äußere Faktoren
Diagnostisches Vorgehen
Von Anamnese bis zum CFS (chronisches Müdigkeitssyndrom)
Therapeutisches Vorgehen
Aktivierende Maßnahmen
Medikamentöse Therapie
Verhaltenstherapie
Definition Müdigkeit
ICD-10:
R53 Ermüdung
F48 Neurasthenie
G93.3 chronisches Müdigkeitssyndrom
-emotional (Unlust, Affektverlust)
-kognitiv (Konzentrationsstörung)
-Verhalten (Rückzug, Leistungsknick)
-körperliche Schwäche
Ich kann nicht mehr, ….. Mein Akku ist leer!
Synonyme
Adynamie
Schwäche Abbau
Körperlicher Verfall
Erschöpfung
Müdigkeit
Asthenie Entkräftung
Ermattung
Lethargie
Malaise
Niedergeschlagenheit
Schlechter AZ
Vitalitätsverlust
Überarbeitung
„Flasche leer“
Häufigkeit
Frauen > Männer Weniger bei: -Partnerschaft -Hoher sozialer Status 31% der über 16jährigen
6,7% Hauptgrund für Konsultation
Ursachen Symptom Müdigkeit
Müdigkeit Symptom bei chron. Erkrankungen
Häufigkeit bei unklarer Primärdiagnose:
Depression / Angst 18,5%
Organische Ursachen :
Anämie 2,8%
Malignome 0,6%
CFS 1%
Sonstige 4,3% COPD, SD, Diab.
Rest psychosoziale Ursachen 72,8%
Psychosoziale Ursachen
Ungleichgewicht:
Stress – Entspannung
Arbeit – Freizeit
Individualität – Familie
Müßigkeit – Ziele
Ruhe – Bewegung
Stress:
-Überarbeitung
-Schichtarbeit
-Konflikte am Arbeitsplatz
Malignome
-bei onkologischen Erkrankungen ist Müdigkeit häufig
-Immer zusammen mit weiteren klinischen Hinweisen
-Malignome sind nicht häufiger bei: Müde – nicht Müde
Empfehlung:
Bei leerer Anamnese und unauffälligem körperlichen Befund
Kein Labor oder apparative Untersuchungen
Anämie
-Keine Assoziation zwischen Müdigkeit und Anämie
-Eisenmangel ohne Anämie keine Ursache für Müdigkeit
Therapieversuch Eisengabe bei Eisenmangel?
Cave Fixierung auf inadäquaten Lösungsansatz
Sonstige internistische Ursachen
-Endokrin: Hyperthyreose – Schlafstörungen
Unklar subklinische Hypothyreose - Behandlungsversuch
-Kalium: kein Zusammenhang
-Hypotonie
-Diabetes mellitus
-Hepatitis
-Zöliakie (Transglutaminase AK)
-postinfektiös (wichtige Ursache)
Viral: EBV, Q Fieber, HIV
Ursachen Symptom Müdigkeit
Müdigkeit Symptom bei chron. Erkrankungen
Häufigkeit bei unklarer Primärdiagnose:
Depression / Angst 18,5%
Organische Ursachen :
Anämie 2,8%
Malignome 0,6%
CFS 1%
Sonstige 4,3% COPD, SD, Diab.
Rest psychosoziale Ursachen
Chron. somatische Erkrankungen
-Herzinsuffizienz
-Schlafstörung
Insomnie
Schlafbezogene Atmungsstörung
Schlafrhythmusstörungen: z. Bsp. NON24
Schlafbezogene Bewegungsstörungen
Schnarchen
Parasomnien / Hypersomnien
-chronische Entzündungsprozesse (rheumatisch)
Müdigkeit nicht nur durch Krankheit, sondern durch fehlende Kompensationsprozesse und Bewegungsmangel
Herzinsuffizienz
Kardinalsymptome:
Dyspnoe / Müdigkeit / Flüssigkeitsretention
-inadäquate Erschöpfung nach Belastung
-allgemeine Schwäche
-Lethargie
-reduzierte körperliche Belastbarkeit
Trockener Husten (insb. nachts)
Andere: Nykturie
Herzinsuffizienz macht primär und sekundär über Störung des Schlafes das Symptom Müdigkeit
Schlafstörung
Insomnie (10-30% der Bevölkerung)
primäre
sekundäre bei Schmerzen, Dyspnoe, medikamentös
Schlafbezogene Atmungsstörung (2-4%, USA 13%)
Schlaf Apnoe Syndrom (SAS)
Hypoventilations- / Hypoxämiesyndrom
Schlafrhythmusstörungen (15% Schicht, 1/3 davon)
Schichtarbeitersyndrom
NON 24 bei Demenz, Blindheit
Schlafbezogene Bewegungsstörungen
Restless Legs Syndrom (3%)
Koinzidenz Schlafstörung
Bei chronischen Erkrankungen:
Hypertonie – 40% OSAS
Diabetes Typ2 – 60% OSAS
COPD GOLD III+IV – 20% OSAS
Herzinsuffizienz – 40% SAS
Niereninsuffizienz – 40% RLS
Rheuma – 30% RLS
Hypothyreose – 50% OSAS
VHF – Screening SAS Leitlinie
Parkinson – 60% Insomnie
Demenz – 30 % Insomnie
Apoplex – 56% Insomnie
Epilepsie – 38% Insomnie
MS – 35% Insomnie
Depression – 40% Insomnie
Adipositas - 70% SAS
Bewegungsmangel
„Bewegung ist das beste Medikament
des 21ten Jahrhunderts!“
Müdigkeit bessert sich in allen Krankheitsgruppen
-Gesunde
-kardial / pulmonal / rheumatisch / neurologisch Erkrankte
-Tumorerkrankungen
-Fibromyalgie
-Depression
Dissens bei CFS (chronic fatique syndrom)
Medikamente / Sucht
-Benzodiazepine
-Antidepressiva v.a. Trizyklika
-Neuroleptika
-Antihistaminika
-Antihypertensiva (vor allem zentral wirksame)
-Betablocker: Propanolol > Metoprolol > Atenolol
-Clonidin
-Opiate
-Parkinsonmittel
-Alkohol / Nikotin
Umwelteinflüsse
-Amalgam
-Quecksilberkonzentration erhöht
-Assoziation mit psych. Störungen
-Kohlenmonoxid (Öfen!)
-Kohlenwasserstoffe (Cave Berufserkrankung!)
-Klebstoffe, Insektizide, Holzschutzmittel
-Sick Building Syndrom
-unspezifische Symptome: Atemwege und ZNS (Müdigkeit)
-Raumluft / -feuchte / Temperatur / Schimmel / Feinstaub
-Multiple Chemical Sensitivity
-Kontrovers: Assoziation mit psych. Störung
-Elektromagnetische Felder
Prognose
Hoher Spontanheilungsverlauf:
-86% innerhalb von 4 Wochen
-nur noch 4% über 6 Monate mit wiederholten Konsultationen
Allerdings:
-Nach 1 Jahr 50% Symptom in verringerter Intensität
Also „abwartendes Offenhalten“?
Müdigkeit ohne psychische oder somatische Komorbidität
ist ein kurzanhaltender Zustand
Cave: gefährlich abwendbarer Verlauf
Diagnostik
Leitlinie DEGAM 2017:
In der Anamnese sollen erfasst werden: (LoE: A)
Charakteristika des Symptoms
Assoziierte Beschwerden
Müdigkeit neu/ungewohnt
Beeinträchtigung im Alltag
Vorstellung des Patienten zu Ätiologie und Behandlung
Depression, Angststörung und psychosoziale sowie kommunikative Probleme sind häufige Ursachen oder Begleiterscheinungen bei Personen mit Müdigkeit
Diagnostisches Vorgehen
Leitlinie DEGAM 2017:
Bei primär ungeklärter Müdigkeit: (LoE: A, B)
Screeningfragen auf Angst oder Depression
Vorherige Infektionen
Vorerkrankungen (Herzinsuffizienz)
Schlaf: Schnarchen, Einschlafneigung, Schlafmangel
Gewichtsverlauf
Kardiale, respiratorische, gastrointestinale, urogenitale , ZNS-Funktion
Medikamente / Drogen
Soziale, familiäre, berufliche Situation
Umweltfaktoren, chemische oder Lärmbelästigung
Ein Symptomtagebuch kann hilfreich sein (LoE: C)
Charakteristika der Müdigkeit
-Qualität / Beeinträchtigung / zeitlicher Verlauf
-Veränderungen der Lebenssituation
-Erschöpfung oder Schläfrigkeit
-neuartig und ungewohnt?
-echte muskuläre oder körperliche Schwäche
- emotionale, kognitive oder Verhaltensauffälligkeiten
-Vorstellung des Patienten:
-Ursache und Befürchtungen
-Selbst vorgestellte Behandlungsmöglichkeiten
Eigenanamnese
erlebte Anamnese:
-Vorerkrankungen
-Medikamente / Sucht
-Infekte?
Depression = 2 Fragentest (96% Sensitivität):
-niedergeschlagen, schwermütig oder hoffnungslos?
-wenig Interesse oder Freude an den bisherigen Tätigkeiten?
Angststörung
-beeinträchtigt durch nervliche Anspannung?
-Sorgen?
-Angst- oder Panikattacken?
Vegetative Anamnese
Funktion Organsysteme:
-kardial/ pulmonal/gastrointestinal/ZNS/Haut/Gelenke
Gewicht
-BMI/Gewichtsverlauf
Risikofaktoren für Infektionen
-Fieber
-HIV/Hepatitis/Ausland
Arbeits- Umwelt- Sozialanamnese
-Auslöser:
-Blei /Quecksilber/CO/VOC/Abgase
-Lärm / Monotonie / Schichtarbeit
-gleiche Symptome bei Arbeitskollegen / Familie
-weitere nicht erklärbare Symptome?
-Dosis-Wirkungs-Beziehung?
-keine Symptome im Urlaub
-Wochenende
-Veränderung der Arbeitsplatzsituation
Verdachtsmeldung Berufserkrankung erwägen
Schlafspezifische Anamnese
Tagesmüdigkeit / Einschlafneigung
Schlafzeit / Bettzeit
Schlafhygiene
Einschlaf-/ Durchschlafstörungen
Schnarchen / Atemaussetzer
Unruhige Beine
Albträume
Standardisierte Scores
-2 Fragentest Depression
-GAD 7 (Angst) und PHQ 9 (Depression)
-ESS (Schläfrigkeit) und PSQI (Schlafqualität)
-DEGAM Fragebogen zur Anamnese I-III (2017)
-STOP BANG Fragebogen (SAS)
-Schlaftagebuch
-RIS (Insomnie)
Alle Fragebögen und Scores auf www.arztpraxis-haas.de
Körperliche Untersuchung
Leitlinie DEGAM 2017:
Bei primär ungeklärter Müdigkeit: (LoE: B)
Abdomen
Lymphregionen
Herz, Puls, Blutdruck, Ödeme
Schleimhäute
Atemwege
Muskeltrophik, -kraft, -tonus, Eigenreflexe
Weitere Elemente nur bei speziellen Hinweisen auf behandelbare Ursachen
Labor
Leitlinie DEGAM 2017:
Bei primär ungeklärter Müdigkeit: (LoE: B)
Blut-Glukose, Blutbild, BSG/CRP,
Transaminasen oder γ-GT, TSH
Nicht in Leitlinie:
NT-ProBNP (Echo des Hausarztes),
Transferrinsättigung (statt Serumeisen / Ferritin)
Creatinin
Überweisung
Bio-psycho-sozial orientierter Ansatz
-Beschwerden ernst nehmen
-aktives Zuhören, non-direktive Kommunikation
Abwartendes Offenhalten der Diagnose
Cave: Gefährlicher Verlauf bei SAS – Sekundenschlaf – tödlicher Unfall, Depression – Suizid, Herzinsuffizienz – dekomp.
Spezialisierte Praxen
-Schlafmedizin (Polygraphie, Polysomnographie, Aktigraphie)
-Arbeits- oder Umweltmedizin
-ggf. Facharztpraxis bei vorbestehender Erkrankung
Seltene Erkrankungen
Endokrin
-Addison, Conn, Cushing, Hypopituitarismus
Metabolisch
-Meulengracht, Hyperkalziämie
Infektion
-Tbc, Toxoplasmose, Brucellose, Malaria, AIDS, Borreliose
Onkologisch
-jeder solide Tumor, hämatologische Erkrankung
Entzündlich
-Systemischer Lupus erythematodes
Kardial
-Endokarditis
Neurologisch-Psychiatrisch
-Parkinson, MS, SHT, Psychose, Demenz, PTBS
Gynäkologisch
-prämenstruelles Syndrom
Chronisches Müdigkeitssyndrom
Definition: 67! Synonyme ICD10 G93.3
CFS(chronic fatigue syndrom), ME(Myalgic encephalomyelitis), SEID(systemische Belastung-Intoleranz-Erkrankung)
-Müdigkeit und Erschöpfung > 6 Monate
-Beginn ist definierbar
-Einschränkung körperlicher, psych. oder sozialer Funktion
-Einschränkung der Lebensqualität
-Belastung verstärkt die Symptomatik
-keine alternative Erklärung
Häufigkeit: Prävalenz deutlich unter 1%
Labor
empfohlene Laboruntersuchungen zur Ausschluss-Diagnostik (Fukuda et al., 1994):
orientierendes Basislabor:
Differentialblutbild, Blutsenkung, GPT , Gesamtprotein , Albumin , Globuline , alkalische Phosphatase , Calcium, Phosphat , Glukose , Harnstoff , Elektrolyte, Creatinin , TSH , Urinuntersuchung
weiterführendes Labor:
ANA, Cortisol, Renin, Aldosteron, DNEAS, Ferritin, Transferrin, Vit.B12, Folsäure, Auto-Antikörper der Leber, Drogenscreening
Ausschluss-Infektionsdiagnostik : HIV, Borrelien, Toxoplasmose , Hepatitis B,C , Parasiten im Stuhl, Mykosen
Einschluss-Infektionsdiagnostik : EBV, CMV, HHV6, Enteroviren
Chronisches Müdigkeitssyndrom
Beispiel:
Patientin nach Mammakarzinom und Radiochemo deutliche Einschränkung der soz. und persönlichen Aktivitäten
AU langfristig
Reha ohne Erfolg, Belastung verschlechtert die Situation
Konzentrationsstörung und nicht erholsamer Schlaf
Keine Auffälligkeiten im Schlafscreen, Labor
Antidepressiva Behandlungsversuch ohne jeglichen Erfolg
Gutachter: Fatigue existiert nicht! Zweitgutachter Hamburg
EU Rente
Burn Out
Burn out ist ein Symptom und keine Diagnose
ICD10 G93.3 plus Z73: Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten der Lebensbewältigung
Ursache: Beschleunigung/Stressverarbeitung/Überforderung
„Höher, Schneller, Weiter“ in Berufs- und Lebenswelt
Phasen: (Maslach)
emotionale Erschöpfung / Dehumanisierung / terminale Apathie
Diagnose:
Burn out ist, wenn der Patient es empfindet (analog Schmerz)
Cave vor Externalisierung bei narzistischer Persönlichkkeit
-alle anderen sind Schuld, ich werde immer gemobbt!
Ärztemonitor 2018
Häufige Fehler und Trugschlüsse
pathologische Laborwerte werden als ausreichende Erklärung akzeptiert:
-Bsp. subklinische Hypothyreose
Zuerst Ausschluss körperlicher Ursachen und dann psychosozialer Bereich:
-nach Fokussierung auf organische Ursachen sind psychosoziale Ursachen schwer zu vermitteln
-“Häufiges ist Häufig“
Chronische Erkrankungen werden als alleinige Ursachen akzeptiert:
-Häufiger Folge der Erkrankung bei fehlender Kompensation = Dekonditionierung: Bsp. Abwärtsspirale COPD
-“Läuse und Flöhe“
Vorschnelle Etikettierungen:
-Amalgam, Candida, Darmflora, Spurenelemente, Allergien, Mikronährstoffe
Scheinassoziation und selbsterfüllende Prophezeiungen:
-niedriges Serumeisen häufig – Placebo Eisengabe
Therapeutisches Vorgehen
Leitlinie DEGAM 2017: (LoE A)
-Entwöhnungsbehandlung
-Optimierung somatischer Erkrankungen
z.Bsp.: Herzinsuffizienz / CPAP bei OSAS
-Empfehlung von Verhaltenstherapie und Bewegung
Weiterhin:
-Multifaktorielle Erkrankung
-Feste Folgetermine
Gesundheitsberatung
-individuelle aktivierende Maßnahmen
-Teufelskreis Inaktivität-Dekonditionierung-Müdigkeit
-Entspannungsverfahren
-bottom up: progressive Muskelentspannung, Qi gong, Yoga
-top down: Achtsamkeit, Meditation, autogenes Training
-Schlafhygiene (7h±1h Schlaf)
-Schlafrestriktion
-Stimuluskontrolle
-3er Regel: >3 Monate
>3 Tage/Woche
>3 Stunden wach
Insomniebehandlung
Verhaltenstherapie
Schlafbezogenes kognitives Verhaltenstraining:
MBSR - ABC Theorie nach Albert Ellis - Entspannung
Tumorerkrankung
Schlafspezifische Therapien
-CPAP / BIPAP / APAP
-ASV
-O2 / NIV
-Unterkieferprotrusionsschienen
-Rückenlageverhinderungsweste
-Hypoglossusschrittmacher / OP
-Medikamentös:
-RLS: Pramipexol / Eisen
Optimierung Herzinsuffizienz
-Vollständig? -Herzfrequenz? -ARNI -Eisen
Pharmakotherapie der HFrEF: Effekte bezüglich Überleben, Morbidität und Lebensqualität1-16
1. Ponikowski P et al. Eur Heart J 2016;37:2129-200; 2. Nguyen E et al. J Clin Pharmacol 2016;56(8) 936–47; 3. Lewis E et al. Circ Heart Fail 2017;10:e003430; 4. Chandra A et al. JAMA Cardiol 2018;3(6):498-505; 5. Rogers WJ, et al. J Am Coll Cardiol 1994;23:393–400; 6. Rector TS et al. Am J Cardiol 1993;71:1106–7; 7. Rector TS et al. Circulation 1993;87:VI71–7; 8. Majani G et al. J Card Fail. 2005;11:253-9; 9. O’Meara E et al. Eur J Heart Fail 2005;7:650–6; 10. Mark DB. Nat Rev Cardiol 2016;13(5):286-308; 11. Dobre D et al. Pharmacoepidemiol Drug Saf 2007;152-9; 12. Rickli H et al. Eur J Heart Fail 2004;6:761-8; 13. Berbenetz NM & Mrkobrada M. BMC Cardiovasc Disord 2016;16(1):246; 14. de Vecchis R & Ariano C. Minerva Cardioangiol 2017;65(4):427-42; 15. Gupta S & Neyses L. Eur Heart J. 2005;26:644–9; 16. Silke B. Br Heart J 1994;72(2 Suppl):S57-62.
73
ARNI ACEi/ARB BB Diuretika MRA Ivabradin
Überleben1,2
(CV + Gesamtmortalität) + + + + Morbidität / HF- Hospitalisierung1 + + + + +
Lebensqualität (QoL)3-16 + +
Uneindeutige Datenlage Kein Beweis für Benefit Eindeutiger Beleg für Benefit +
Patienten unter Sacubitril/Valsartan gewinnen
spürbar an Aktivität im Alltag
*Einschlusskriterien: EF < 40 %, NYHA Klasse II-IV, Vortherapie mit ACE-Hemmer/ AT1-Blocker 1. Beltrán P et al. Sacubitril/ valsartan and short-term changes in the 6-minute walk test: A pilot study. International Journal of Cardiology. 252 (2018): 136-139. Sacubitril/Valsartan 24 mg/26 mg Filmtabletten, Sacubitril/Valsartan 49 mg/51 mg Filmtabletten, Sacubitril/Valsartan 97 mg/103 mg Filmtabletten ▼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Wirkstoffe: Sacubitril u. Valsartan. Zus.-setz.: Arzneil. wirks. Bestandt.: 1 Filmtabl. enth.: 24,3 mg bzw. 48,6 mg bzw. 97,2 mg Sacubitril und 25,7 mg bzw. 51,4 mg bzw. 102,8 mg Valsartan (als Sacubitril-Natrium–Valsartan-Dinatrium (1:1) 2,5 H2O). Sonst. Bestandt.: Tabl.-kern: Mikrokrist. Cellulose, niedrig substituierte Hyprolose, Crospovidon (Typ A), Magnesiumstearat, Talkum, hochdisp. Siliciumdioxid. Filmüberzug: Hypromellose, Substitutionstyp 2910 (3 mPa·s), Titandioxid (E171), Macrogol (4000), Talkum, Eisen(III)-oxid (E172). -24 mg/26 mg Filmtabl. u. -97 mg/103 mg Filmtabl. zusätzl.: Eisen(II,III)-oxid (E172). -49 mg/51 mg Filmtabl. zusätzl.: Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172). Anwend.-gebiete: Bei erwachsenen Patienten zur Behandl. einer symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion. Gegenanz.: Überempfindlichk. gegen die Wirkstoffe od. einen der sonst. Bestandt. Gleichzeit. Anwend. von ACE-Hemmern. Sacubitril/Valsartan darf erst 36 Stunden nach Absetzen einer Therapie mit ACE-Hemmern gegeben werden. Anamnestisch bekanntes Angioödem im Zus.-hang mit e. früheren ACE-Hemmer- od. ARB-Therapie. Hereditäres od. idiopathisches Angioödem. Bei Auftreten e. Angioödems muss Sacubitril/Valsartan sofort abgesetzt werden. Gleichzeit. Anwend. mit Aliskiren-haltigen AM bei Patienten mit Diabetes mellitus od. bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung (eGFR < 60 ml/min/1,73 m2). Schwere Leberinsuffizienz, biliäre Zirrhose od. Cholestase. Zweites u. drittes Schwangerschafts-Trimester. Stillzeit. Nebenw.: Sehr häufig: Hyperkaliämie. Hypotonie. Nierenfunktionsstör. Häufig: Anämie. Hypokaliämie, Hypoglykämie. Schwindel, Kopfschmerzen, Synkope. Vertigo. Orthostat. Hypotonie. Husten. Diarrhö, Übelkeit, Gastritis. Nierenversagen (einschl. akutes Nierenversagen). Ermüdung, Asthenie. Gelegentl.: Überempfindlichkeit. Posturaler Schwindel. Pruritus, Hautausschlag, Angioödem. Verschreibungspflichtig. Weit. Hinweise: S. Fachinformation. Stand: Juni 2018 (MS 08/18.8). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (0911) 273-0, Fax: (0911) 273-12 653. www.novartis.de
6-Minuten Gehtest zeigt eine Leistungssteigerung unter
Sacubitril/Valsartan bereits nach 30 Tagen1*
+Δ = 41,8 m1*
1074114 0
9/2
018
Umstellung von HI-Patienten auf Sacubitril/Valsartan1
Mit freundlicher Genehmigung der AMPELMANN GmbH. www.ampelmann.de *Sofern der Patient dies verträgt. Einzelheiten s. Fachinformation; **Analog Fachinformation. ACE: Angiotensin-converting enzyme; AT1-Blocker: Angiotensin-Rezeptor-Blocker; cHI: Chronische Herzinsuffizienz. 1. Fachinformation Sacubitril/Valsartan.
39
Herzinsuffizienz: ARNI
Nur bei HFrEF: Herzinsuffizienz mit reduzierter EF
ARNI = Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor
- EF unter 40%
- Auswaschen 36h
- start low: ggf. Entresto 2x24/26mg
- Monitoring:
Blutdruck = Pause RR <100
Kalium < 5,4mmol/l
CREA <30ml/min
- go slow: Erhöhung alle 2-4 Wochen
- Zieldosis: Entresto 2x 97/103mg
- NT-proBNP messen, nicht BNP
Medikamentöse Therapie
Bei CFS unzureichende Studienlage:
-Hydrokortison
-Fettsäuren
-Vitamine / orales NADH (Coenzym)
-Antibiose / Nystatin
-Antidepressiva
Erhebliche Placeboeffekte
Modafinil „Off label use“ (Narkolepsie Zulassung)
Eisen bei Herzinsuffizienz / RLS
Fazit Unterscheidung körperlich – psychosozial
-abwartendes Offenhalten mit Kontrolltermin
-Ausschluss Depression / Angststörung
-nur kleines Basislabor
Abwendbar gefährliche Verläufe
-Depression – Suizid
-Herzinsuffizienz – Dekompensation
-SAS - Unfalltod
Optimierung somatischer Ursachen
-Herzinsuffizienz (ARNI)
-Schlafstörungen (SAS, RLS)
Therapie / Insomniebehandlung:
-kognitive Verhaltenstherapie
-Bewegung und Entspannung
Erkennen CFS und Burn Out
Zum Mitnehmen:
-Scores zur Ansicht
-Anamnesebögen zur Ansicht
-Patienteninformation
-Schlafhygiene
-Schichtarbeit
-Flyer Schlafkur / Pneumokur
-Leitlinie Herzinsuffizienz
-DEGAM Kurzleitlinie „chronische Müdigkeit“
-Flyer „Schlaflabor“
-Visitenkarte Praxis (Homepage mit Fragebögen)
Heilklimatischer Kurort Neustadt