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Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion Nummer 4 Bozen, Innsbruck, Weyarn, Kronmetz im August 2008 32. Jahrgang Der Südtiroler Schützenbund feierte sein 50-jähriges Bestehen BOZEN - Am 26. April 2008 hat die 50-Jahr-Feier des Südtiroler Schützenbundes stattge- funden. Zu diesem runden Jubiläum gab es ein großes Programm in Bozen: Marschwettbewerb am Waltherplatz, Angelobung der Neuzugänge, „Tiroler Zapfenstreich“ und der Abmarsch zum Stadttheater, wo die Festversammlung stattfand. Marschwettbewerb Mittags wurde beim Festzelt der Schützenkompanie Bozen-Stadt ein Bierfass - spendiert von der Brauerei Forst - von LKdt. Paul Bacher angezapft und damit die Feier offiziell als eröffnet erklärt. Daraufhin wurde mit dem Marschwettbewerb am Musterplatz begonnen. Dort musste jede der zehn teilnehmenden Kompanien zunächst Meldung machen, wobei die Genauigkeit der Meldung sowie die Sauberkeit und Einheitlichkeit der Tracht bewertet wurden. Zum Klang der Trommeln marschierten die Kompanien dann auf den Waltherplatz, wo sie zunächst eine Eh- rensalve abgaben, die nach strengen Regeln und natürlich möglichst gleichzeitig erfolgen soll- te. Unter Begleitung der Musikkapelle Zwölfmalgrein mussten die Kompanien dann am Waltherplatz beim Marschieren und bei den Wendungen Präzision beweisen. Ein eigener Pro- grammpunkt war die Defilierung vor der Ehrentribüne. Vom Waltherplatz zogen die Kompani- en weiter zum Kornplatz, wo der Fahnenaustritt bewertet wurde und die Gewehrvisitierung stattfand. Die Zuschauer konnten dabei erahnen, welche Menge an Arbeit und Idealismus hin- ter dem anscheinend mühelosen Auftreten, Marschieren und Salveschießen der Schützen steck- ten. Am Wettbewerb beteiligten sich die Kompanien Völser Aicha, Kurtatsch, Göflan, Platt, Laas, Ehrenburg, Lana, Pfalzen, Lüsen und St. Andrä. Diese hatten sich bei den vorhergehen- den Bezirksbewerben für den Landeswettbewerb qualifiziert. Schützen-Akte für Äthiopien …………… 4 Verleihung des Maximilianpreises ……… 5 Leserbriefe …………………………………………… 7 Bataillone und Bezirke ………………………… 9 Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen ……………………………… 12 Berichte aus Bayern ………………………… 15 „Anno dazumal“ …………………………………22 Wir gratulieren ………………………………… 23 Gesamttiroler Schützenchronik ………… 24 Totengedenken …………………………………… 31 Ehrungen für langjährige Treue ……… 32 Versand im Postabonnement Art. 2, Abs. 20c, Ges. 662/96 Fil. Bozen Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036 Alpenregionsfest in Ohlstadt ………………… 3 Landtagspräsident wurde verabschiedet . 4 Die über 200 Neumitglieder bei der Angelobung auf dem Waltherplatz in Bozen.

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2008 04 Tiroler Schützenzeitung - Informationen aus Tirol - Süd-Tirol, Nord-Tirol und Ost-Tirol über das Tiroler Schützenwesen.

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Mitteilungsblatt der Schützen der AlpenregionNummer 4 Bozen, Innsbruck, Weyarn, Kronmetz im August 2008 32. Jahrgang

Der Südtiroler Schützenbundfeierte sein 50-jähriges Bestehen

BOZEN - Am 26. April 2008 hat die 50-Jahr-Feier des Südtiroler Schützenbundes stattge-funden. Zu diesem runden Jubiläum gab es ein großes Programm in Bozen: Marschwettbewerbam Waltherplatz, Angelobung der Neuzugänge, „Tiroler Zapfenstreich“ und der Abmarsch zumStadttheater, wo die Festversammlung stattfand.

MarschwettbewerbMittags wurde beim Festzelt der Schützenkompanie Bozen-Stadt ein Bierfass - spendiert von

der Brauerei Forst - von LKdt. Paul Bacher angezapft und damit die Feier offiziell als eröffneterklärt. Daraufhin wurde mit dem Marschwettbewerb am Musterplatz begonnen. Dort musstejede der zehn teilnehmenden Kompanien zunächst Meldung machen, wobei die Genauigkeit derMeldung sowie die Sauberkeit und Einheitlichkeit der Tracht bewertet wurden. Zum Klang derTrommeln marschierten die Kompanien dann auf den Waltherplatz, wo sie zunächst eine Eh-rensalve abgaben, die nach strengen Regeln und natürlich möglichst gleichzeitig erfolgen soll-te. Unter Begleitung der Musikkapelle Zwölfmalgrein mussten die Kompanien dann amWaltherplatz beim Marschieren und bei den Wendungen Präzision beweisen. Ein eigener Pro-grammpunkt war die Defilierung vor der Ehrentribüne. Vom Waltherplatz zogen die Kompani-en weiter zum Kornplatz, wo der Fahnenaustritt bewertet wurde und die Gewehrvisitierungstattfand. Die Zuschauer konnten dabei erahnen, welche Menge an Arbeit und Idealismus hin-ter dem anscheinend mühelosen Auftreten, Marschieren und Salveschießen der Schützen steck-ten. Am Wettbewerb beteiligten sich die Kompanien Völser Aicha, Kurtatsch, Göflan, Platt,Laas, Ehrenburg, Lana, Pfalzen, Lüsen und St. Andrä. Diese hatten sich bei den vorhergehen-den Bezirksbewerben für den Landeswettbewerb qualifiziert.

Schützen-Akte für Äthiopien …………… 4Verleihung des Maximilianpreises ……… 5Leserbriefe …………………………………………… 7Bataillone und Bezirke ………………………… 9Die Seite der Marketenderinnenund Jungschützen ……………………………… 12Berichte aus Bayern ………………………… 15„Anno dazumal“ …………………………………22Wir gratulieren ………………………………… 23Gesamttiroler Schützenchronik ………… 24Totengedenken …………………………………… 31Ehrungen für langjährige Treue ……… 32

Versand im Postabonnement Art. 2, Abs. 20c, Ges. 662/96 Fil. BozenVerlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036

Alpenregionsfest in Ohlstadt ………………… 3

Landtagspräsident wurde verabschiedet . 4

Die über 200 Neumitglieder bei der Angelobung auf dem Waltherplatz in Bozen.

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Nr. 4/20082

Gegen 18 Uhr marschierten an die 200 junge Schützen und Marke-tenderinnen am Waltherplatz in Formation ein. Sie gelobten, dieGrundsätze und Ideale des Tiroler Schützenwesens hochzuhalten.Ebenso verpflichteten sie sich zu Treue zum Väterglauben, zu Treue zuVolk und Heimat und Schützenbund, weiters zu Ehrfurcht vor denVorfahren und dazu, den Kameraden brüderlich zu begegnen - „sowahr mir Gott helfe“. LKdt. Paul Bacher sprach das Gelöbnis vor. ZweiSchützen und zwei Marketenderinnen legten stellvertretend für alledie Hand auf die Bundesfahne des Südtiroler Schützenbundes.

Nach der Angelobung der landesweiten Neuzugänge wurde der „Ti-roler Zapfenstreich - Festmusik der Schützen“, eine Komposition vonFlorian Pedarnig, von der Schützenkapelle Pichl und der Gesamttiro-

ler Ehrenformation unter dem Kommando von Mjr. Florian Krezdornaufgeführt.

Der anschließende Marsch führte durch die Bozner Altstadt bis zumStadttheater, wo die Festversammlung abgehalten wurde. Höhepunktewaren dabei die Premiere des Films über die Geschichte des SüdtirolerSchützenbundes, die Ansprache des Landeshauptmannes und die Vor-stellung der Jubiläumsschrift „50 Jahre Südtiroler Schützenbund“. Dr.Harald Stauder führte durch den Abend.

Schützenkurat Paul Rainer nahm zu Beginn das Totengedenken vorund rief die Schützen dazu auf, vermehrt die Sonntagsmesse zu besu-chen. Rainer warnte auch vor dem um sich greifenden Materialismus.Geld sei „ein schlechter Knecht, ohne den geringsten Ewigkeitswert“.

Abschließend stand die Prä-mierung des Siegers beimMarschwettbewerb an, dievon Mjr. Florian Krezdornvorgenommen wurde. DieSchützenkompanie Ehren-burg blieb ihrer Favoriten-rolle gerecht und setzte sichvor den SchützenkompanienRosenthal Lüsen und „FranzHöfler“ Lana durch. Auf denweiteren Rängen landetendie Schützenkompanien vonPlatt, Kurtatsch, Laas,Göflan, Pfalzen, St. Andräund Völser Aicha.

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LHptm. Dr. Luis Durnwalder sprach in seinerFestrede drei Hauptaufgaben der Schützen an: Siehätten eine kulturelle Aufgabe, indem sie Bräucheund Sprache pflegten, weiters eine soziale Aufga-be, da sie Freundschaft aufrecht hielten, und einepolitische Aufgabe, weil sie Themen ansprechen,die sie für den Heimatschutz wichtig erachten.Durnwalder wies anerkennend darauf hin, „dassdie Schützen sich nicht vom Nationalsozialismushaben verführen lassen“. Einige Schützen seien anden Anschlägen der 1960er Jahre führend beteiligtgewesen und man müsse ihnen für ihren Einsatzfür die Heimat danken.

Humoristische Einlagen gab es vom Kabarettis-ten Dietmar Prantl, bekannt aus der Fernsehsen-dung „Prantl’s Woche - So sig holt is“. Dabei wur-

den die Schützen, aber vor allem die Politiker aufs Korn genommen. BGf. Mjr. Elmar Thaler stellte die Jubiläumsschrift „50 Jahre Südti-

roler Schützenbund - Es lebt der Schütze froh und frei . . .“ vor. Da-rin präsentieren sich die 138 Kompanien und zwei Kapellen des SSB.Das Nachschlagwerk ist reich bebildert, umfasst 204 Seiten und istbeim Südtiroler Schützenbund und im guten Buchhandel zum Preisvon EUR 20,– erhältlich.

3Nr. 4/2008

LKdt. Paul Bacher stellte vor rund 1.000 Schüt-zen klar, dass die Vision für die Zukunft „einGesamt-Tirol“ bleibe. „Entweder kommen wirzu Tirol zurück, oder wir bilden eine eigene Re-gion innerhalb der EU mit Welschtirol und denBayern.“ In der Alpenregion seien die Länderbereits vereint.

Ein Ziel für die Zukunft bleibt es, die fa-schistischen Relikte zu entfernen. LR SabinaKasslatter-Mur, die sich dafür aussprach, dasSiegesdenkmal im derzeitigen Zustand zuschleifen, habe den Schützen den Impuls gege-ben, dafür weiterzukämpfen. Die Schützen wer-den beim Empfang von Staatspräsident GiorgioNapolitano in Süd-Tirol nicht dabei sein.„Nichts gegen Napolitano“, meinte Bacher, aberdie Schützen würden ihn „wie einen ausländischen Gast sehen“. MitNapolitano zu feiern, wenn gleichzeitig Süd-Tirol-Aktivisten nach vie-len Jahrzehnten nicht in ihre Heimat einreisen dürfen, komme nicht inFrage. Danach folgte die Premiere des 32-minütigen Schützenfilms, indem der Schützenbund auf seine rund 50-jährige Geschichte zurück-blickt. Text und Gestaltung stammen dabei von Dr. Heinrich Degle, be-kannt vor allem aus der RAI-Sendung „Erlebte Geschichte“.

Auf 204 Seiten werden die 138 Kompanienund zwei Kapellen des SSB präsentiert.

Alpenregionsfest 2008 in OhlstadtOHLSTADT - Der bayerische Himmel weinte über Ohlstadt (Kreis

Garmisch-Partenkirchen). Doch das tat dem Alpenregionsfest 2008keinen Abbruch.

7.000 Gebirgsschützen aus Bayern, Tirol, Süd- und Welschtirolblieben heiter, auch wenn sie den ganzen Tag im Zelt verbringenmussten.

Mit großer Disziplin nahmen alle am Festgottesdienst teil. PrälatObermeier feierte diesen Gottesdienst in Konzelebration. In seiner Pre-digt erläuterte er das Wesen der Eucharistie, die im Mittelpunkt jedeschristlichen Lebens steht.

Der Schutzherr der Bayerischen Gebirgsschützen, MinisterpräsidentDr. Günther Beckstein, tröstete die Schützen: „Bei schönem Wetterkann jeder feiern“.

Alle Redner, insbesondere auch LHptm. Karl Steininger, Baon-Kdt.Hans Jais und LKdt. Otto Sarnthein, lobten die organisatorische Leis-tung der GSK Ohlstadt unter ihrem Hptm. Manfred Poschenrieder.Dann wurden Alt-Nationalratspräsident Dr. Andreas Khol, Bundespro-tokollführer Rudolf Erdmann und der Hptm. der Kompanie „PeterMayr“ Brixen und zugleich LKdt.-Stv. des SSB Sepp Kirchler für ihreVerdienste um die Alpenregion der Schützen mit dem Maximilians-kreuz ausgezeichnet. Dr. Andreas Khol dankte für die höchste Aus-zeichnung, die die Schützengemeinschaft der Alpenregion zu verge-ben hat.

Am Vorabend hatte das Wetter noch mitgespielt, als unter großerTeilnahme des Bataillons Werdenfels und der bereits angereisten Kom-panien eine Serenade veranstaltet wurde, in deren Verlauf dieAbordnung der Kompanie „Peter Mayr“ Brixen die Alpenregionsfahnean die GSK Ohlstadt aushändigte. Die Geistlichkeit vor der Messfeier im Zelt.

Die Ausgezeichneten LKdt.-Stv. Sepp Kirchler, Dr. Andreas Khol und Bundes-protokollführer Rudolf Erdmann mit LKdt. Paul Bacher und LHptm. KarlSteininger (v.l.)

Baon-Kdt. Hans Jais bittet Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein um seineFestansprache.

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Beckstein würdigt die Gebirgsschützender AlpenregionAls Botschafter des Friedens, der Verständigung und des europäi-schen Zusammenhaltens würdigte Ministerpräsident Dr. GüntherBeckstein die Gebirgsschützen der Alpenregion. Sie haben früh denKontakt über die Grenzen hinweg gesucht, gemeinsam gefeiert undgehen jetzt als Freunde aufeinander zu, machte Beckstein beim 20.Treffen der Alpenregion der Schützen in Ohlstadt deutlich.Zugleich sieht der Ministerpräsident in den Gebirgsschützen Be-wahrer des kulturellen Erbes unseres Landes: „Wo es Gebirgsschüt-zen gibt, da sind Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Behaup-tungswille zu Hause. Die Traditions- und Brauchtumspflege ist kei-ne bloße Erinnerung an Vergangenes, sondern gibt Verankerung.Wer weiß, woher er kommt, ist weniger unsicher wohin er will undweniger anfällig gegenüber Entwicklungen in unserer Gesellschaft,wie wir sie nicht wollen.“

Anschließend wurden Kränze für die Alpenregion und das BaonWerdenfels am Kriegerdenkmal niedergelegt. Beim Marsch zum Fest-zelt schien dann sogar noch die Sonne, so dass man hoffnungsvolldem Festtag entgegen blickte.

Das Alpenregionsfest in Ohlstadt war nicht nur vom widrigen Wet-ter, sondern vor allem von einer Rekordbeteiligung der Schützen ausder Alpenregion geprägt. Der GSK Ohlstadt gebührt hohe Anerken-nung für die Organisation und die Tatsache, dass sie trotz Umorgani-sation und beengtem Raum - dadurch bedingt fanden nicht alle Teil-nehmer Platz, wofür sich der Veranstalter nachträglich entschuldigenmöchte! - einen würdigen Gottesdienst veranstaltet hat.

Auch die Versorgung mit Speisen und Getränken ging schnell undreibungslos. Die äußeren Umstände führten dazu, dass die Begegnunginnerhalb der Schützen der Alpenregion besonders intensiv gestaltetwerden konnte. Damit ist das Hauptziel dieser Veranstaltung erreichtworden und frohen Mutes verließen die Schützen der AlpenregionOhlstadt und dankten für die Gastfreundschaft.

Nr. 4/20084

EMjr. Prof. Ing. Helmut Mader Verabschiedung als Landtagspräsident

INNSBRUCK - Von frühester Jugend an in vielen bedeutendenFunktionen politisch tätig, hat Prof. Ing. Helmut Mader nie seine Zu-neigung zu den Traditionsverbänden und besonders zum TirolerSchützenwesen verhehlt. Die Schützen haben ihm Vieles zu verdan-ken.

Um ihm die außerordentliche Wertschätzung zu zeigen, wurde erzum EMjr. des Bataillons Innsbruck, zum EHptm. der traditionsreichenKompanie Wilten und zum Ehrenmitglied der StadtschützenkompanieSt. Nikolaus-Mariahilf ernannt.

Am 30. Juni 2008 wurde er von seinen Tiroler Schützen in Wiltenals Landtagspräsident verabschiedet.

Zum landesüblichen Empfang am Vorplatz der Wiltener Basilikawurden die Bundesleitung mit der Bundesstandarte, die InnsbruckerBataillonsstandarte, die Ehrenkompanien Wilten und St. Nikolaus–Mariahilf, die Musikkapelle Wilten sowie die Fahnenabordnungen desBataillons Innsbruck aufgeboten, wobei die beiden Ehrenkompanienzu Ehren des scheidenden Landtagspräsidenten Ehrensalven abfeuer-ten.

Nach der anschließenden Defilierung marschierten alle Teilnehmerzum Wiltener Schützenheim, wo im Bartlmägarten auf Einladung desGeehrten eine gemütliche Feier stattfand.

Die Tiroler Schützen wünschen ihrem Freund und Gönner EMjr.EHptm. Prof. Ing. Helmut Mader einen möglichst aktiven Ruhestand,viel Freude und weiterhin eine gute Gesundheit.

Helmut Mader mit Gattin Traudl fühlt sich im Kreise hochrangiger Schützensichtlich wohl.

50 Jahre SSB

Schützen-Akte für Äthiopien ROM/SÜD-TIROL - Vor kurzem ist eine Abordnung der Bundeslei-

tung des Südtiroler Schützenbundes beim äthiopischen Botschafter inItalien H.E. Grum Abay vorstellig geworden, um eine Schützen-Aktefür den äthiopischen Staatspräsidenten Girma Woldegiorgis und des-sen Premierminister Meles Zenawi zu übergeben.

In einem offenen Brief bittet der Schützenbund um Unterstützungbei der Beseitigung der faschistischen Relikte in Süd-Tirol, allen vor-an das Alpinidenkmal in Bruneck. Dieses erinnert an Truppen der sogenannten „Divisione Pusteria“, die hinterhältige Giftgasangriffe undMorde im Abessinienkrieg (Äthiopien) durchgeführt hat. Tausendewehrlose Äthiopier waren dort auf Befehl der faschistischen Machtha-ber grausam und brutal ermordet worden.

In einem herzlichen zweistündigen Gespräch mit der Schützendele-gation zeigte sich der äthiopische Botschafter in Rom interessiert vonder Tatsache, dass es in Süd-Tirol weiterhin Denkmäler gibt, in denendiese Verbrechen gegen sein Volk als Heldentaten verherrlicht werden.Gerade der aktuelle Präsident Äthiopiens, Girma Woldegiorgis, habe

im II. Weltkrieg selbst auf Seiten der britischen Einheiten gegen die fa-schistischen Truppen gekämpft.

LKdt.-Stv. Sepp Kirchler, der äthiopische Botschafter in Italien H.E. GrumAbay, LKdt. Paul Bacher und Medienreferent Efrem Oberlechner (v.l.).

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5Nr. 4/2008

In unmittelbarer Nähe zum Siegesdenkmal preist eine Säule immernoch den verbrecherischen Krieg des italofaschistischen Regimes. InBozen sind heute noch Straßennamen (Amba-Alagi-Str., Reginaldo-Giuliani-Str.) nach den Schauplätzen dieser völkerrechtswidrigen An-griffe und Kriegsverbrecher benannt.

Der Botschafter sagte auch, dass das äthiopische Volk den italieni-schen Besatzern vergeben habe, jedoch nicht vergessen werde. DennVergangenheit sei Vergangenheit, sagte er wortwörtlich. Er erzählte,dass Italien sich nie für die begangenen Verbrechen beim ÄthiopischenVolk entschuldigt habe.

Die Untaten wurden übrigens nie von einem internationalenKriegsverbrechertribunal gesühnt.

Der äthiopische Botschafter zeigte sich sehr erfreut über den Besuchaus Süd-Tirol und dankte für die Schützen-Akte. Wie LKdt. Paul Ba-cher erklärte, erwarte man sich vom italienischen Staat nach wie vor

eine klare Distanzierung vom Gedankengut vergangener Tage. Ein ers-ter Schritt dazu könne vor allem die Beseitigung aller faschistischenRelikte im Lande sein.

Der SSB macht schon seit vielen Jahren auf die faschistischen Re-likte in Süd-Tirol aufmerksam. Mit Sorge ist gleichzeitig zu beobach-ten, dass alle maßgeblichen Politiker im Lande ihre Augen vor diesenoffensichtlich unangenehmen Tatsachen verschließen. Bacher hat an-gekündigt, im laufenden Jahr noch weitere Zeichen gegen faschisti-sche Relikte in Süd-Tirol zu setzen.

Auf der Homepage des Südtiroler Schützenbundes unterwww.schuetzen.com kann die vollständige Schützen-Akte im Aktu-ellbericht nachgelesen werden. Die Schützen-Akte wird allen lokalenitalienischen, österreichischen, deutschen und äthiopischen Zeitungensowie allen Politikern in Süd-Tirol, Österreich, Italien und im Europäi-schen Parlament zugeschickt.

Verleihung des Maximilianpreises INNSBRUCK - Immer am Vorabend des Europatages (9. Mai) wird

der von der Stadt Innsbruck ausgeschriebene Maximilianpreis fürherausragende Leistungen auf dem Gebiet der Regional- und Kommu-nalpolitik für ein bürgernahes Europa verliehen.

So fand die heurige Verleihungszeremonie am 8. Mai mit einemlandesüblichen Empfang in Innsbrucks Altstadt vor dem „GoldenenDachl“ ihren Anfang, wozu als Ehrenformation die Schützenkompaniemit der Musikkapelle Amras gebeten wurde.

Die Fahnenabordnungen der Kompanien Reichenau, St. Nikolaus-Mariahilf und Wilten waren ebenfalls zu diesem Anlass ausgerückt.

Der Maximilianpreis wurde in Anwesenheit der Bundesministerinfür Äußeres, Dr. Ursula Plassnik, LHptm. DDr. Herwig van Staa undvon der Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach an die Außenminis-terin vom Königreich Griechenland, Dora Bakoyannis, verliehen.

Sie war von 2003 bis 2006 die Oberbürgermeisterin der griechi-schen Hauptstadt Athen und die erste Frau in diesem Amt. In ihreAmtszeit fallen auch die Olympischen Sommerspiele 2004. Seit 15.Februar 2006 ist sie die Außenministerin Griechenlands, wiederum alserste Frau in diesem Amt. Dora Bakoyannis ist die älteste Tochter desfrüheren griechischen Ministerpräsidenten Konstantinos Mitsotakis.Ihr erster Ehemann, der Parlamentsabgeordnete Pavlos Bakoyannis,wurde im Jahr 1989 von Terroristen ermordet. Nach dessen Ermor-dung übernahm sie dessen Mandat.

BGf. Mjr. Josef Haidegger meldete die angetretenen Formationen,worauf von der Musikkapelle Amras die Tiroler Landeshymne, dieÖsterreichische Bundeshymne und die Hymne der Europäischen Uni-on vorgetragen wurden. Die gelungene Ehrensalve, welche vom Hptm.

der Ehrenkompanie Amras, Herbert Schuh, kommandiert wurde, istausgezeichnet gelungen und erweckte bei der geehrten MinisterinBakoyannis und allen Anwesenden Freude und Zustimmung.

Nach einem Ständchen durch die Amraser Musik, der Überreichungvon Blumensträußen durch die Jungmarketenderinnen und der La-bung mit Tiroler Schnaps wurden die Geehrte samt den Gastgebernund den Ehrengästen zu den Raiffeisensälen geleitet, wo der feierlicheFestakt zur Verleihung des Maximilianpreises stattfand.

Landesleitungssitzung des GTSB –EUT mit Neuwahl

INNSBRUCK - Am 15. Mai d. J. fand im Schützenheim Wilten diejährliche Landesleitungssitzung des Gesamttiroler Schützenbundes –europäische Region Tirol statt.

Außer den LKdt. der drei Bünde, den Vorstandsmitgliedern und denwahlberechtigten Delegierten war auch HR Dr. Richard Schober anwe-send, der ein vielbeachtetes Referat hielt: Er sprach über die Friedens-konferenz von Versailles – St. Germain – Trianon, die mit ihren Fol-gen für die betroffenen Staaten letztendlich schon den Keim für den2. Weltkrieg in sich trug.

Ein weiterer Höhepunkt der Versammlung war die Neuwahl derVorstandsmitglieder für die nächsten drei Jahre. RR Mjr. Hermann Hu-ber aus Lienz wurde als Obmann des GTSB einstimmig wiederbestätigt.Ebenfalls bestätigt wurde Franz Landi vom WTSB als dessen Stellver-treter, weiters Mjr. Josef Pockenauer und Hptm. Alfons Krismer, beidefür den BTSK. Neu in den Vorstand gewählt wurden die Bezirksmajo-re des SSB Helmut Gaidaldi und Heinrich Seyr.

Am Beginn der Sitzung sprach Landeskurat Josef Haselwanner inseinen besinnlichen Worten einige Gedanken zum Bedenken an: „Vor

Landesüblicher Empfang: LHptm. DDr. Herwig van Staa mit der geehrtenGriechischen Außenministerin Dora Bakoyannis, Österreichs AußenministerinDr. Ursula Plassnik und Bürgermeisterin Hilde Zach (v.r.) beim Abschreitender Front.

Amraser Jungschützenmarketenderinnenen nach dem Überreichen der Blu-mensträuße.

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Umgangsformen: „Wer geht wo?“TSZ: „Herr Stauder, sehr oft stellt sich die Frage, ob es eine Regel überdas Begleiten von Menschen in der Öffentlichkeit gibt?“Harald Stauder: „Das Begleiten von Menschen ist von einigen Regelnbestimmt. Gehen eine Dame und ein Herr auf einem Gehsteig an einerStraße entlang, so überlässt der Herr der Dame die Innenseite des Geh-steiges. Das heißt, dass der Mann an der Seite geht, die näher an derFahrbahn und somit die Gefahrenseite ist. Der Herr nimmt also zuGunsten der Dame das größere Risiko auf sich. Auch die Kinder soll-ten aus Sicherheitsgründen auf der Innenseite des Gehsteiges gehen.“TSZ: „Wie sieht das in einer Fußgängerzone aus?“Harald Stauder: „In der Fußgängerzone gibt es keine sichere Seite bzw.Gefahrenseite. In einer Fußgängerzone gilt das Prinzip, dass die Eh-renseite an der Seite eines Menschen immer die rechte ist. Somit bie-tet der Herr der Dame seine rechte Seite an.“TSZ: „Woher kommt dieses Prinzip der Ehrenseite?“Harald Stauder: „Dieses Prinzip kommt aus der christlichen Religionund ist vor allem in der westlichen, christlich geprägten Welt anzu-treffen. In vielen Stellen der Heiligen Schrift und auch im Glaubens-bekenntnis wird erwähnt, dass die rechte Seite die höhere, also diewichtigere Seite ist.“TSZ: „Wenn eine junge Dame einen älteren Herrn begleitet?“Harald Stauder: „Auf dem Gehsteig kann die junge Dame ohne weite-res von sich aus auf der Straßenseite gehen und dem älteren Herrn diesichere Seite anbieten. Zum Beispielin der Fußgängerzone wird die jungeDame dem älteren Herrn die rechteSeite überlassen.“TSZ: „Gilt das Prinzip der Ehrensei-te nur für das Privatleben?“Harald Stauder: „Nein, auch im be-ruflichen Umfeld gilt dieses Prinzipund ist sehr wichtig. Dem Kundenwird immer die sichere bzw. rechteSeite angeboten.“

Allerdings, wenn derAufbruch nicht nur ober-flächlich bleiben soll, brau-chen wir auch den Aufbruchin die Tiefe, hinein in dieSeele, die dem Herzen dasvermittelt, was es darum bit-ten lässt (auch im Tun, nichtallein im Gebet), was wir inder Pfingstsequenz erflehen:

Komm, Heiliger Geist:Strahle Licht in das Dunkelder Welt. Erhelle die Herzenvon uns Menschen. Linderealle Not. Heile alles Ungute.Lenke uns auf verfehltenWegen. Schenk uns deineGaben.

Komm Heiliger Geist,denn du kannst das Ange-sicht der Erde erneuern.

In diesem Sinne demscheidenden Vorstand Dank für alle Arbeit und Mühe, dem neuen, dergewählt wird, Kraft und Ausdauer, zum Wohle der vereinten Bünde.“

Nr. 4/20086

vier Tagen feierten wir Pfingsten, ein Fest der Kirche und unseresGlaubens, mit dem viele nicht mehr allzu viel anfangen können.Blicken wir aber hinein in die Schrift, so erfahren wir, dass sich eineJüngerschar, die sich nach der Kreuzigung ihres Herrn völlig desperatund verängstigt eingeschlossen hatte, plötzlich aus der Angst löst indie Kraft, aus der Verschlossenheit in die Öffnung, aus dem Davon-laufen in den Aufbruch. Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, desGeistes der Kraft, der Stärke, des Einsatzes und Engagements, der Ge-schwisterlichkeit, der Liebe, der Solidarität, des Suchens nach demMiteinander und der Gemeinsamkeit. Pfingsten - Aufbruch aus demFundament der Vergangenheit in eine ganz neue Zukunft.

Wir, die wir den Glauben an den dreieinigen Gott als erstenSchwerpunkt in unseren Statuten führen, müssten wir nicht immerwieder versuchen, die dem Geiste Gottes zugeschriebenen Attribut, zuverwirklichen in unserem Gesamttiroler Schützenbund? Dabei aberwäre es doch ganz wichtig - wenn wir den Geist, der Einheit schafft,ernst nehmen - dass Aufbrüche nicht in Sonderprogrammen und Son-dergruppen geplant, beschlossen werden und passieren, sondern in ei-nem gemeinsamen Programm, miteinander, gemeinsam und füreinan-der. Aufbruch in die Zukunft, in die Tat, in die Solidarität der gegen-seitigen Hilfe und Stütze, von der der Theologe Hans Urs von Baltha-sar einmal sagte, dies sei ein Sakrament des Glaubens mit den Händenund Füßen (des aufeinander Zugehens und der Einheit), das vor denKirchentüren gespendet wird.

Der Obmann des GTSB Mjr. RR HermannHuber wurde einstimmig bestätigt.

Dank an die StiftungSüdtiroler Sparkasse

BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund und seine Mit-gliedskompanien danken der Südtiroler Sparkasse fürdie jährliche finanzielle Unterstützung in Höhe vonEUR 20.000,– zur Abwicklung der kulturellen Tätig-keit auf Landes-, Bezirks- und Ortsebene.Diese Unterstützung ist zugleich eine Ermunterungfür alle Mitglieder des Südtiroler Schützenbundes, inder bisherigen Form und Art für unser Land, für dieErhaltung seiner Wesensart und Identität fortzufah-ren.

Mjr. Paul Bacher, LKdt.

Unternehmensberater Dr. Harald Stauder

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7Nr. 4/2008

nisse der tolomeischen Assimilierungssucht nach dem Faschismusnicht nur nicht beseitigt wurden, sondern noch angewachsen sind, z.B.Monzoccolo für den Tschöggelberg zwischen Bozen und Meran. Da-durch wurde und wird die Regelung der Ortsnamen zusehends schwie-riger. Der Schaden ist so groß, dass die Verantwortung dafür nicht soleicht verdrängt werden kann. Indes ist es wohl spät, aber nicht zuspät, die Regelung der Ortsnamen großzügig mit den noch verfügba-ren Möglichkeiten und Aussichten anzugehen. Nur endlich tun müs-sen wir es - und zwar zusammen und nicht uns gegenseitig behindern.

Dr. Bruno Frick

Neue Landeshymnefür Süd-Tirol

BOZEN - Als vorbildhaft bewertet derSchützenbezirk Süd-Tiroler Unterlanddie Entscheidung des Kurtatscher Ge-meinderates, in Zukunft „Zu Mantua inBanden“ als offizielle Landeshymne aner-kennen zu wollen. Den Einsatz von Bürger-meister Oswald Schiefer in dieser Angelegenheit gelte es dabei beson-ders hervorzuheben, so Bez.-Mjr. Thomas Winnischhofer, weil er da-mit auch endlich negative Aussagen des Landeshauptmannes relati-viert. Dieser hatte - anscheinend in Unkenntnis des Liedinhaltes - im

Landtag vor wenigen Jahren nochgesagt, dass eine Landeshymne „ZuMantua in Banden“ den Italienernnicht zuzumuten sei. Für LKdt. PaulBacher hat Bezirkspräsident OswaldSchiefer mit seinem Vorstoß einZeichen für andere Gemeinden ge-setzt. LHptm. Luis Durnwalder wirdvon den Schützen nun aufgefor-dert, auch im Landtag Zeichen zusetzen. Die Zeiten, in denen von derLandeseinheit nur in Sonntagsre-den gesprochen wird, sollten end-gültig vorbei sein. Nun gelte es,mutige Zeichen zu setzen.

Ist das „Rassismus“?Kürzlich suchte ein Betrieb im Brixner Raum einen LKW-Fahrer. Es

meldeten sich viele Ausländer, aber auch einige Italiener. Allen teilteder Chef mit, dass Kenntnisse der deutschen Sprache Voraussetzungfür eine Anstellung sei. Als er einen italienischen Bewerber nach sei-nen Deutschkenntnissen gefragt hatte, war seine Antwort: „Si!“

Daraufhin fragte er: „Wie heißen Sie?“ Antwort: „Non capisco!“(Ich verstehe nicht!). Zweite Frage: „Haben Sie mich verstanden?“Antwort: „Non capisco!“ Rückantwort: „Tut mir Leid, Sie sprechen lei-der kein Deutsch. Deutsch ist bei uns aber Voraussetzung! Ichkann Sie leider nicht anstellen!“ Damit war das Te-lefonat beendet. Kurze Zeit später kam vom Ita-liener eine SMS: „Siete una massa di tedeschi ra-zzisti." (Zu Deutsch: „Ihr seid eine Haufen deut-scher Rassisten.“).

Nun ja, von friedlichem Zusammenlebenkann in diesem Fall wohl nicht gesprochenwerden. Wer hier der Rassist ist, soll der Leserselbst entscheiden!

Zum Thema „Ortsnamen“:Zusammen für die Regelung

Straßen und Ortsnamen wurden oft von aufeinanderfolgendenMachthabern geändert, in Italien besonders auffällig nach Anschlussder einzelnen Regionen während des Risorgimento, um eine gleichge-schaltete flüssigere „Italianità“ zu erreichen.

Die zweite Onomastik-Revolution gab es unter dem Faschismus,wobei in ganz Italien, hauptsächlich für Straßennamen, solche von»Führern und Märtyrern« und Daten von besonderen Ereignissen - z.B.des Marsches auf Rom - hervorgehoben wurden. Zusätzlich kam es inden neu erworbenen, nicht italienisch-sprachigen Gebieten (Südtirol,westliche Teile des heutigen Slowenien und Kroatien und im soge-nannten Dodekanes im östlichen Mittelmeer) zur radikalen Ersetzungaller Orts- und Flurnamen mit pseudoitalienischen, die den Neuerwerbder Region sprachlich-kulturell untermauern sollten. Es war eine vonlanger Hand von der Schule um Ettore Tolomei vorbereitete Übertöl-pelung, die absichtlich unterdrückend und beleidigend ausgelegt war,wie Roberto Vivarelli im »Corriere della sera« vom 12. 6. 2008 betont.Er schäme sich und sei traurig, weil es auch ein Zeichen der Dumm-heit sei, angesichts z.B. der Straßennamen Armando Diaz und VittorioVeneto in Südtirol, ebenso wie Lenin, Palmiro Togliatti oder Ho ChiMin in lieblichen Gemeinden der Toscana. Eine dritte Straßennamen-Revolution gab es nach dem Zweiten Weltkrieg, als sehr widersprüch-lich Beurteilte - mehr oder weniger Partisanen - zu Ehren kamen.Auch in Südtirol können die Gemeinden über die Straßennamen ver-fügen. Sie sollten es im möglichst heimatbezogenen Sinne weiter tun.

Anderes gilt für die Orts- und Flurnamen, für welche die Zustän-digkeit bei der Region (für uns wohl die Provinz Bozen) liegt.

Der Faschismus hat mit den drei Ortsnamendekreten (1923, 1940und 1941) für alle Orte und Fluren pseudoitalienische Namen zwangs-weise eingeführt und zugleich die ursprünglichen verboten. Mit demGruber-Degasperi-Abkommen (1946) und mit dem ersten Autonomie-statut (1948) ist es der überlegenen Schlauheit von Degasperi, auchanhand der Fälschungen des Arbeitskreises um Ettore Tolomei ge-lungen, die Zweisprachigkeit für die Ortsnamengebung festzuschrei-ben. Trotz primärer Gesetzgebungsbefugnis für die Ortsnamenrege-lung wurde die verpflichtende Zweisprachigkeit auch im Statut von1972, offensichtlich leichtfertig, übernommen. In den letzten Jahr-zehnten wurden wohl in Parteiversammlungen und Koalitionsabkom-men Beschlüsse zur historisch und kulturell richtigen Lösung gefasst,aber mehr, „um lästige Mäuler zu stopfen“ als mit der Absicht, sichenergisch dahinter zu klemmen. Entsprechende Regelungs- und Ge-setzesvorschläge der Mehrheit und der Opposition wurden gegenseitigabgelehnt. Jedoch hielt man es vorwiegend für nicht zeitgerecht oderganz allgemein für nicht opportun, sich mit der Ortsnamenregelung zubefassen. Vorwände dafür waren immer zur Hand. So auch kürzlichwieder, als der Vorschlag Durnwalders zur Regelung der Ortsnamen,durch statistische Erhebung des Meistgebrauchs, aus Rücksicht auf ita-lienische Stimmen für die SVP bei der Landtagswahl, abgesetzt wur-de. Dies obwohl reichlich Zeit gewesen wäre, die Regelung mit dem si-cheren und kurzfristig durchführbaren Verfahren, mittels der Zahlenüber die Ansässigkeit aus der letzten Volkszählung zu treffen. Aber wokein Wille ist, ist auch kein Weg. Freilich ist es leichter und beliebt,anderen eine Schuld zuzuschieben, für die man, zumindest teilweise,selbst verantwortlich ist. Dies hat schon vor über zwei JahrzehntenNorbert Mumelter treffend so gesehen: „Wir müssen in uns selbst auf-räumen mit der kindlichen Sucht nach perfekter „Zweisprachigkeit“(ich sage nicht nur) der Orts- und Flurnamen, an deren Ursprung Ge-waltanwendung und Stümperei gestanden hat“. Dieser seriös nichtvertretbare Perfektionismus habe sogar dazu geführt, dass die Erzeug-

Leserbriefe

Hui & Pfui

Bez.-Mjr. Thomas Winnischhofer

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Nr. 4/20088

Über eine Million Euro gespendetTSZ: Lieber Schützenkamerad Hans, wie man gehört hat, konnte diePfändung deines Hofes nun doch abgewendet werden. Vor allem durchdie Spendenaktion „Ehrenamt in Not“. Wieviel ist effektiv an Spen-dengeldern eingegangen, und von wie vielen Spendern?Hans Mathà: 1,085.000,- EUR sind allein durch die Spendenaktionvon über 7.000 Einzelspenden zusammengekommen, wobei manberücksichtigen muss, dass Vereine und Verbände Südtirols mit ihrenSammelüberweisungen den größten Teil eingezahlt haben. Aufgrunddes strengen Datenschutzgesetzes konnte mir die Spenderliste vomBäuerlichen Notstandfonds nicht ausgehändigt werden.TSZ: Sicher waren auch viele Schützen unter den Spendern?Hans Mathà: Davon bin ich überzeugt, und auch dass durch meinemAufruf bei der Bundesversammlung 2007 viele Kameraden die Spen-denaktion unterstützt haben. Dafür möchte ich allen aufrichtig dan-ken. In dieser schlimmen Zeit habe ich viel Zuspruch erfahren. JederHändedruck hat gezeigt, dass Süd-Tirol ein Land der Vereine und desZusammenhaltens ist. Wenn man so viel zurückbekommt, war es einegute Investition, viele Stunden der eigenen Freizeit für die Gemein-schaft geopfert zu haben.TSZ: Welche Personen sind dir vor allem in dieser schweren Zeit zurSeite gestanden?

Hans Mathà: Der erste Anrufer war LKdt. Paul Bacher, der dann dieZusammenarbeit mit dem Bauernbund, dem HGV, dem MedienhausAthesia und anderen in die Wege geleitet hat. Ganz besonders erwäh-nen möchte ich auch den Lananer Hptm. Edl Graber, der sich in die-ser schweren Zeit als wahrer Freund erwiesen hat.TSZ: Wie viel wurde der Familie Gentilini dann effektiv überwiesenund wie wurde diese Summe dann aufgebracht? Hans Mathà: Knapp 2 MillionenEuro wurden gefordert. Durch ge-schicktes Verhandeln meinerseitshaben wir uns auf 1,6 Millioneneinigen können. Am 23. Dezem-ber 2007 wurde der letzte Betragder Familie Gentilini übergeben.Knapp 1,1 Millionen sind bei derSpendenaktion „Ehrenamt inNot“ eingegangen, den Restbe-trag von ca. 500.000,– Euro ver-danke ich der Allianz-Versiche-rung (EUR 200.000,–), der Stif-tung Sparkasse (EUR 120.000,–),dem Raiffeisenverband (EUR50.000,–), der Gemeinde Andrian(EUR 50.000,–), den Privatspendern des Gemeindeverbandes (EUR37.000,–), der Volksbank Südtirol (EUR 25.000,–) und der VOG (EUR20.000,–). Den wenigen mir namentlich Bekannten möchte ich aufdiesem Wege danken, aber auch allen anderen tausenden Spendern.TSZ: Lieber Hans, abschließend noch ein letzter Gedanke.Hans Mathà: Einen Wunsch möchte ich noch anbringen. Jedem Ver-

einsmenschen in Süd-Tirol, dem ein solches Un-glück widerfährt, möge so herzlich und großzügiggeholfen werden wie mir, wo ein Märchen wahrgeworden ist.

Interview: Richard Andergassen,Obmann des Herz-Jesu-Notfonds

Hans Mathà

Partenkirchen

Garmisch

Mangfall/Leitzachgau

Werdenfels

Viertel Osttirol

Brixen

Die Alpenregionder Schützen

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Anschriften der Schriftleiter:

OSR Mjr. Karl Pertl, Werth 21, A-6176 Völs,Tel. 0512/303179, e-mail.: [email protected] Huber, Schlernstr. 1, I-39100 Bozen,Tel. 0471/974078, e-mail.: [email protected]. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau, Tel. & Fax 089/5469521, e-mail: [email protected]

Redaktionsschluss ist der jeweils 20. der Monate Feber, April, Juni, August,Oktober und Dezember. Fotos von Verstorbenen können auf ausdrücklichen Wunsch retourniert wer-den. Namentliche Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wieder-geben.In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht unddürfen nur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert werden.Eigentümer und Herausgeber: Bund der Tiroler Schützenkompanien, BoznerPlatz 6/III, Innsbruck, und Südtiroler Schützenbund, Schlernstr. 1, BozenEingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher Schriftlei-ter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler Schützenzei-tung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler Schützenbundes, desWelschtiroler Schützenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanienund des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien. SchriftleiterSSB: Martin Huber; BTSK: OSR Karl Pertl; BGK: Hans Baur. Schrift: RotisSerif von Otl Aicher Herstellung: dtp Tyrol, Klaus Leitner, Innsbruck - Druck: Athesia, Bozen

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9Nr. 4/2008

Bataillone und Bezirke

55. Baonsfest der „Sonnenburger“AXAMS - Eines darf vorausgeschickt werden, die Schützenkompa-

nie Axams hat sich selbst übertroffen. Das Bataillonsfest war bestensorganisiert und wird deshalb lange im Gedächtnis der zahlreichen Be-sucher bleiben. Die Axamer Kompanie unter Hptm. Christian Holz-knecht hatte - wie es scheint - einen heißen Draht zum Wettergott.

Zahlreiche Besucher und Schützen gaben der von Pfarrer RudolfSilberberger zelebrierten Feldmesse einen würdigen Rahmen und beimanschließenden Festzug durch das Dorf und zum Defilée säumten vie-le Schaulustige die Straßen von Axams.

Baon-Kdt. Mjr. Anton Pertl konnte auch eine Reihe von Ehrengäs-ten begrüßen, darunter Alt-LHptm. und Baon-EMjr. Dr. Alois Partl,Viertel-Kdt. Mjr. Fritz Tiefentaler sowie die Bürgermeister der Ge-meinden des Bataillons. Die beeindruckend starke Ehrenformationwurde von der Schützenkompanie Grinzens unter Hptm. HelmutBrantner gestellt. Deren Auftreten war auch noch im Festzelt lange einGesprächsthema.

Nach vielen kameradschaftlichen Stunden im Festzelt endete einschönes Bataillonsfest.

Harald Graus, Baon-Pressereferent

50 Jahre Einsatz für Tirolertum,Geschichte und Werte

BRIXEN - Der Schützenbezirk Brixen feierte am 18. Mai sein 50-jähriges Bestehen mit einem Gottesdienst im Dom und einem Festaktim Brixner „Forum“.

Am Vortag war im Parcival-Saal des Vinzentinums in Brixen dasanlässlich der Feier herausgegebene Buch „Schützen, Geschichte undErinnerung. Kriegerdenkmäler im Bezirk Brixen“ vorgestellt worden.

Den Auftakt bildeten der landesübliche Empfang und die Meldungvon Bez.-Mjr. Sepp Kaser an den Obm. des GTSB, Mjr. Hermann Hu-ber mit einer Ehrensalve, geschossen von der Ehrenkompanie „PeterMayr“ Brixen. Nach dem Abmarsch zum Dom wurde die hl. Messe mitDomdekan Ivo Muser gefeiert. Muser appellierte an die Schützen, anihren in den Statuten verankerten christlichen Wurzeln festzuhaltenund ihr kulturelles Erbe zu erneuern. Danach erfolgte der Abmarschzum „Forum“, wo am Großen Graben die Defilierung stattfand.

Während des anschließenden Festaktes wurden folgende Marketen-derinnen, Offiziere und Schützen geehrt: Der seit 27 Jahren als Bez.-

Bei Bilderbuchwetter feierten die „Sonnenburger“ Schützen mit Pfarrer RudolfSilberberger die hl. Messe vor der prachtvollen Kulisse von Axams.

(Foto: M. Wedermann)

Brunnen lebendigen WassersIm Kleinen Prinzen schreibt Saint Exupéry: „Guten Tag, sagte derHändler. Er handelte mit höchst wirksamen, durststillenden Pillen.Warum verkaufst du das, fragte der kleine Prinz. Man schluckt je-de Woche eine und spürt überhaupt keinen Durst mehr, zu trinken. . . Sachverständige haben Berechnungen angestellt. Man erspartdreiundfünfzig Minuten in der Woche . . . Und was macht man da-mit? Man macht damit was man will, meinte der Händler. Wenn ichdreiundfünfzig Minuten übrig hätte, sagte der kleine Prinz, würdeich ganz gemächlich zu einem Brunnen laufen.Guten Tag, so sagt auch der Händler mit durststillenden Pillen imReisebüro. Wohin darf es denn gehen: An die Adria - Italien, Spa-nien, Griechenland, Türkei; nach Afrika - Ägypten, Tunesien, Ma-rokko, auf Safari oder einen Wüstentrip; wir bieten auch den Nor-den an in Europa oder gar Kanada oder Alaska; Fernost, Japan undAustralien und als Schlager die Antarktis. Alles in vierzehn Tagen,inklusive Flug, Unterkunft und Betreuung.Warum verkaufst du das, so frage ich mich. Mir, der ich das ganzeJahr hindurch im Stress stehe, von Termin zu Termin hetze, keineZeit habe für die Familie, den Freund, einen Bittenden um Gehör,für etwas Muße und Stille, für Besinnung, ein Gebet und für mei-nen Herrgott.Ja, du gewinnst Zeit, wir planen für dich, organisieren alles, sorgenfür Beschäftigung, lassen keinen Leerlauf aufkommen, stellen Ani-matoren zur Verfügung und sollte dennoch etwas Zeit bleiben, einSonderprogramm.Und was ist mit der Ruhe, dem Abschalten, dem Zu-sich-selber-Finden, dem Auftanken und dem Kräftesammeln?Für den kleinen Prinzen - und dies wohl auch für uns - müsstenUrlaub und Ferien wohl verstanden werden als ein Weg zu Quellenlebendigen Wassers, aus denen wir schöpfen und auftanken könn-ten.Sie sind Symbol des Lebendigen und Lebensspendenden, des Na-turnahen und Echten, des Erfrischenden, das wir ja vom Urlaub,den Ferien erwarten. Auf den Höhen und Bergen, im Fels und imEis, auf blühenden Almwiesen. An den sonnigen Küsten des Mee-res, in den weiten Wäldern des Nordens, in der Atmosphäre der Fe-rienunterkunft und im Zusammenleben mit lieben und freundli-chen Menschen. Möge es uns geschenkt sein, dass wir in einer ent-lastenden Ferienfreude viele solch plätschernde und sprudelndeBrunnen entdecken. Aber wir sollten nicht vergessen, dass der Mensch auf der Suchenach Erholung und Entspannung und dem Atemholen der Seelenoch einen anderen Brunnen finden sollte, der hinter den Dingenrauscht.Vielleicht hört man sein Tosen, wenn man von einem Grat ins Talschaut, oder sein Plätschern im Spiel von Licht und Schatten undWind und Wolken, im Rauschen der Brandung, im Feuerball deruntergehenden Sonne, im Funkeln einer sternklaren Nacht oder immilden Licht des Mondes. Vielleicht erahnen wir etwas von den un-gebrochenen strömenden Wassern des Heils, wenn wir die Schön-heit einer Dorfkirche oder eines stattlichen Doms auf uns wirkenlassen, oder wir an einer Kapelle, einem Wegkreuz oder Bildstöck-lein vorbeikommen. Gibt es doch auch bei uns modernen Men-schen, und vielleicht gerade bei uns, einen verborgenen Durst, denman nicht durch das Service im Düsenjett oder an der Bar vorder-gründiger Genüsse stillen kann. Möge also unser Urlaub auch eineBegegnung mit jenen Quellen und Brunnen bringen, die aus derTiefe sprudeln und kommen.

Landeskurat Josef Haselwanner

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Mjr. tätige Sepp Kaser („Rosenthal“ Lüsen). Er wurde mit dem Eh-renschützenzeichen in Gold ausgezeichnet. Seiner Frau Rosa wurde,stellvertretend für alle Schützenfrauen, eine Orchidee überreicht.

Das Ehrenzeichen in Gold erhielten der ELt. Franz Heinz von Hye(Innsbruck), der Gauschützenmeister Manfred Wimber (Regensburg),Oberst Carl van Veenendaal (Salzburg), Mjr. Josef Kirchler („PeterMayr“ Brixen), Mark. Elisabeth Gasser („Pater Haspinger“ Klausen), dieEHptm. Luis Braun („Pater Haspinger“ Klausen), Erich Acherer „PeterMayr“ Brixen), Sepp Unterkircher („Markt Mühlbach“), Alt-Hptm.Hans Auer („Alte Pfarre“ Natz) und die EOLt. Klaus Wilhelm („PeterMayr“ Brixen) und Luis Runggatscher (Vilnöss).

Mit einer Urkunde ausgezeichnet wurden der BezirksschriftführerRichard Erlacher („Markt Mühlbach“) und der Bez.-Fhr. Gustl Gamper(„Pater Haspinger“ Klausen). Zu Ehrenmitgliedern des Bezirks ernanntwurden Bruno Hosp und Luis Zingerle.

Das Jubiläumsbuch zeichnet nicht nur den Aufbau des Schützen-bundes, die Tätigkeiten des Bezirkes und der 19 Kompanien und einerSchützenkapelle nach, sondern erfasst alle 45 Kriegerdenkmäler desBezirkes und zwei Erinnerungskreuze an Zivilopfer. Angeführt sindzudem 2.035 Namen von gefallenen Soldaten der zwei Weltkriege und1.336 Namen der Verstorbenen des Soldatenfriedhofs Brixen-Vahrn.Das Buch ist um EUR 20,– beim Bezirk erhältlich und stellt nicht nureine einzigartige Chronik des Bezirkes Brixen dar, sondern ist auch eineindrucksvolles Erinnerungsstück Tiroler Kriegsgeschichte.

Gedenkfahrt an die IsonzofrontBRIXEN - Zum Gedenken an die zwölfte Isonzoschlacht vor 90 Jah-

ren veranstaltete der Schützenbezirk Brixen unter der Leitung vonBez.-Mjr. Sepp Kaser eine Lehrfahrt in das Frontgebiet.

Über 50 Schützen und Freunde aus ganz Tirol nahmen daran teil.In Tarvis trafen die Süd-Tiroler mit dem deutschen Kulturverein zu-sammen und legten am Denkmal für die Brixner und Lienzer Schüt-zen der Kämpfe von 1797, 1809 und 1813 einen Kranz nieder.

In Flitsch (Bovec) schilderte Obstlt. a. D. Hans Daxer die dramati-schen Ereignisse vor 90 Jahren. Nach elf schweren und verlustreichenAbwehrschlachten gegen die Italiener waren österreichisch-ungarischeund deutsche Truppen Ende Oktober 1917 im Abschnitt Flitsch-Tol-mein überraschend zum Gegenangriff angetreten. Die Italiener flohenin Panik, der Zusammenbruch Italiens schien nahe. Am Piave wurdejedoch die österreichische Offensive, die den Ausgang des Krieges hät-te verändern können, aus nie genau geklärten Gründen gestoppt.

Bei der Besichtigung der teilweise als Freilichtmuseum instand ge-setzten Stellungen sahen die Süd-Tiroler, unter welch schwierigenVerhältnissen unsere Soldaten und ihre Verbündeten mit einer gewal-tigen Anstrengung dem Krieg eine Wende zu geben versuchten. InKarfreit sprachen die Schützen am italienischen Gefallenendenkmalein Gebet für die Italiener, die Opfer der imperialistischen Angriffslust

Hohe Auszeichnungen im Schützenbezirk Brixen: Bez.-Mjr. Sepp Kaser, EMjr.Luis Zingerle, EMjr. Bruno Hosp, Gustl Gamper und Richard Erlacher (v.l.).

ihrer eigenen Regierung geworden waren, und besichtigten dasKriegsmuseum.

Am Sonntag hielt der Lüsner Pfarrer Walter Kugler in der Kirchedes kleinen Ortes Soca (Isonzo) eine Gedenkmesse, die von Sängerin-nen aus Meransen mitgestaltet wurde. Zur Messe und zur Gedenkfeieram österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof waren auch zwei Ver-treter eines slowenischen Traditionsverbandes in österreichischer Uni-form erschienen. Die Slowenen hatten unter dem italienischen Angriffbesonders gelitten und ihre Heimat tapfer verteidigt. Hans Graber, ehe-maliger Vinschgauer Bez.-Mjr., hielt die Gedenkansprache.

Von vier Säulen getragenGeschichts-, Heimat-, Gemeinschafts- undGlaubensbewusstsein soll unser Leben prägen

HOPFGARTEN - Predigt beim Baonschützenfest der Wintersteller inHopfgarten am 25. Mai 2008 vom Landeskurat der Salzburger Schüt-zen Prälat Univ.-Prof. Dr. Hans Paarhammer.

Meine lieben Schützenkameraden! (. . .) Das Schützenwesen in un-serem Land wird von vier Säulen getragen, die letztlich für die Be-ständigkeit und das Selbstbewusstsein eines jeden Einzelnen von unsunverzichtbar sind. Uns Schützenkameraden zeichnet deshalb auchein vierfaches Bewusstsein aus: Geschichtsbewusstsein - Gemein-schaftsbewusstsein - Heimatbewusstsein - und das Glaubensbewusst-sein.

Wer mit nüchternem Blick und aufgeschlossenem Herzen die Fak-ten der Geschichte studiert und bedenkt, wer aufrichtig nach den Ge-schehnissen fragt, die das Geschick früherer Generationen maßgeblichbestimmt haben und nachhaltig bis heute wirken, der weiß, wie wich-tig es ist, dass wir an den großen Fragen interessiert sind, die der un-vergessene Kardinal Franz König kurz und bündig auf den Punkt ge-bracht hat: Woher kommen wir? - Wohin gehen wir? - Welchen Sinnhat unser Leben? Und schließlich: Woran können wir uns halten?

Weil wir um die guten und bösen Seiten der Geschichte wissen undan eine mit der Menschwerdung des Gottessohnes Jesus Christus unsgeschenkte Heilsgeschichte glauben, deshalb leben wir geschichtsbe-wusst. Denn Geschichtslosigkeit würde zur Gesichtslosigkeit führen.

Viele Ereignisse der Vergangenheit sind uns Erbe und Auftrag, denWeg in die Zukunft entschlossen, besonnen und gläubig weiterzuge-hen, wie uns das unsere Vorfahren vorgelebt und als Aufgabe für je-de Generation zu treuen Händen übergeben haben.

Es gilt in dieser gottesdienstlichen Feierstunde zu bedenken, dass esimmer dann verhängnisvoll wurde im Laufe der Geschichte, wennMenschen als Machthaber aufgetreten sind, die Gott für tot erklärt undsich selbst an seine Stelle gesetzt haben.

Die Teilnehmer der Gedenkfahrt des Schützenbezirkes Brixen an den Kriegs-schauplatz Isonzo.

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11Nr. 4/2008

Als man in der französischen Revolution darangegangen war, denHeiligenstatuen in den Kirchen den Kopf abzuschlagen und den Ta-bernakel von den Altären zu entfernen und das hochwürdigste Gut,den Leib des Herrn, mit dem Bild der Göttin der Vernunft zu ersetzen,da war es nicht mehr weit, dass der Mensch selbst, seine Würde undsein Leben mit Füßen getreten und zum Spielball eines vom Mach-trausch besessenen Tyrannen wurde, eines Gewaltherrschers, der we-nig später den Ausspruch tun sollte: „Was kümmert mich denn schoneine Million Menschen!“

Aber bleiben wir nicht in der Erinnerung an solche schrecklicheFakten stecken, sehen und sagen wir es vielmehr im Blick auf unsereZeit und auf unser Land positiv: Es gibt auch den Glanz der Geschichteunserer Tiroler Heimat, unseres altehrwürdigen Erzbistums Salzburgund dieser Gemeinde und Pfarre Hopfgarten. Es hat immer wiederMenschen gegeben, rührige Männer und Frauen, die sich vom Heili-gen Geist Gottes haben inspirieren lassen, und die mit Entschiedenheitden drei Urversuchungen des Menschseins mutig widerstanden haben:dem Materialismus - dem Egoismus und dem Unglauben. Diese Men-schen haben ein unverwechselbares Gesicht bewahrt und sich einengroßen Namen gemacht, weil es ihnen um drei wesentliche Dingeging: Um die Menschen - um den Glauben und damit um die Kirche -und drittens um das Land und die hier gewachsene Kultur.

Ihr Andenken halten wir heilig, ihr Vorbild ermutigt uns! UnsereSchützengemeinschaften leben und verstehen sich unter diesem hohenmoralischen Anspruch und Ideal: Mit dem Herzen zu glauben, mit demMund zu bekennen, und mit dem Leben aktiv zu bezeugen, dass wiruns die Freude nicht nehmen lassen: Mensch und Christ zu sein, den-ken und lieben zu dürfen. Unsere Liebe zur Heimat, unser Kamerad-schaftssinn bleiben motiviert und gekräftigt aus der Liebe zu Gott undzu den Menschen.

Der heilige Paulus hat es uns im Philipperbrief sehr klar auf die Ta-fel unseres Herzens geschrieben: „Wenn es eine Ermahnung in Chris-tus gibt, einen Zuspruch aus Liebe, eine Gemeinschaft des Geistes,herzliche Zuneigung und Erbarmen, dann macht meine Freude da-durch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, einander in Liebe ver-bunden, einmütig und einträchtig, dass ihr nichts aus Neid und Eifer-sucht tut. Sondern in Demut schätze einer den anderen höher ein alssich selbst. Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auchauf das der anderen!“

Möge in diesem Sinne ein vierfaches Bewusstsein unser Leben prä-

Wintersteller Offiziere bei der Bundesversammlung 2008 in Innsbruck.(Foto: M. Wedermann)

gen: Geschichtsbewusstsein - Heimatbewusstsein - Gemeinschaftsbe-wusstsein und ein kräftiges Glaubensbewusstsein!

Gott schütze das Land Tirol und unser Erzbistum Salzburg!Gottes Heiliger Geist bewahre uns Schützen in der Solidarität und

Kameradschaft, auf dass wir im Sinne der Bibel ein Segen bleiben fürLand und Leute. Amen!

Bezirksfest Süd-Tiroler UnterlandTRAMIN - Am Samstag, dem 17. Mai 2008, wurde das fünfte Be-

zirksfest des Schützenbezirkes Süd-Tiroler Unterland feierlich eröffnet.Dabei stand die Aufführung des „Großen Österreichischen Zapfen-streiches“ durch die Bürgerkapelle Tramin und die SchützenkompanieEhrenburg im Mittelpunkt. Danach wurde mit dem Festbetrieb begon-nen, wobei die Musikkapelle Garmisch und die Bürgerkapelle Traminfür Stimmung sorgten.

Am Sonntag besuchten an die 500 Schützen aus Bayern und Tiroldie hl. Messfeier in der Pfarrkirche von Tramin, bei der Dekan AloisMüller eine äußerst beeindruckende Predigt hielt. Aufgrund desschlechten Wetters fanden das Heldengedenken durch Mjr. Elmar Tha-ler sowie die Festansprache von Kurat Hw. Josef Webhofer in der Kir-che statt. Anschließend wurde zum Festplatz marschiert. Nach denGrußworten der beiden Bürgermeister der ausrichtenden KompanienTramin und Kurtatsch, Werner Dissertori und Oswald Schiefer, sowiedes LKdt. Paul Bacher beendete Bez.-Mjr. Thomas Winnischhofer mitmahnenden Worten den offiziellen Teil des 5. Bezirksfestes.

Danach unterhielten die Jung-Böhmische Tramin, die Musikkapel-le Kurtatsch, die Musikkapelle Garmisch und die Waltner Böhmische.

Beim 5. Bezirksfest des Süd-Tiroler Unterlandes fand aufgrund des widrigenWetters auch die Heldenehrung in der Kirche von Tramin statt.

19. Pradler Großkaliberschießenmit Ordonnanzwaffen am Freitag, 12. und Samstag, 13. Sep-

tember 2008 am Landeshauptschießstand Innsbruck

Erlaubt sind Militärrepetierwaffen mit offener Visierung, Orig. bisBj. 1945 mit Abzugsgewicht 1.500 g - Bewerbe: bis Kaliber 7,00.Schwedenmauser etc. und alle anderen Kaliber M 95, K 98, BritishEnfield und Schweizer 31 K - Waffenkontrolle !!!Leihwaffen (Schwedenmauser) und Munition sind an der Kassa er-hältlich. Nicht erlaubt sind Schießjacken, Handschuhe, Riemen,Zielfernrohre, Diopter, Flimmerband und Stecher bzw. Match-Ab-zug! Erlaubt sind eigene Waffen und Munition.

Nähere Informationen: Kurt Buchmayr, Tel. ++43/(0)676/9533313

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Marketenderinnentreffen in LienzLIENZ - Die Viertelmarketenderin für Osttirol, Vroni Kraler, hatte

„ihre“ Marketenderinnen am 18. Mai zu einem Treffen eingeladen.Hauptthema war, zur Tracht passende Frisuren kennen zu lernen.

19 Marketenderinnen und die Ortsbäuerin von Außervillgraten,Cilli Mühlmann, trafen sich im Friseursalon „Sigi & Carmen“ undließen sich von den Friseurinnen Magdalena, Nadja und Steffi - übri-gens alle drei selbst Marketenderinnen - „stylen“. Die Ergebnisse konn-ten sich sehen lassen und Viertel-Kdt. Sepp Außersteiner ließ so man-ches Kompliment für die hübschen Damen fallen.

Nach einem „Fotoshooting“, bei dem auch VertreterInnen der Pres-se anwesend waren, ging es noch zu einem gemütlichen Beisammen-sein in der Pizzeria „La Franco“,welche für dieses Marketenderin-nentreffen ein besonders günsti-ges Menü anbot.

Es soll auch nicht unerwähntbleiben, dass die Chefleute desSalons „Sigi & Carmen“ dieRäumlichkeiten gratis zur Verfü-gung stellten und dass die obengenannten Friseurinnen in ihrerFreizeit unentgeltlich mitwirkten.

Natürlich erfordert das Anfer-

tigen einer zur Tracht passenden Frisur Zeit und Mühe. Da aber auchdie Marketenderinnen mit den Ergebnissen des Kurses recht zufriedenwaren, besteht berechtigter Grund zur Annahme, dass sie diese Mühevor der nächsten Ausrückung mit ihrer Kompanie auf sich nehmenwerden.

Ausflug zum Adventure ParkALDRANS - Mit 15 Jungschützen und sechs Begleitpersonen fuh-

ren wir am 17. Mai dieses Jahres um 9.30 nach Fulpmes in den Ad-venture-Park. Nach kurzer Einweisung und dem Ausfassen der Gurt-zeuge ging es in sechs Gruppen sogleich durch die verschiedenen Par-cours. Klettern, Hindernisse überwinden, Hängebrücken überqueren,über Holzbalken balancieren, Stahlseile hinabgleiten, usw.

Von den Jüngsten bis zu den Ältesten, Mädchen und Jungen, jederhatte seinen Spaß. Life Radio war auch vor Ort, was das Angebot mitFußballspaß im Riesen Wuzzler und super Musik noch erweiterte. Diegeplante Heimreise nach dem Mittagessen um 14.15 musste aufgrund

des Spaßfaktors (wir wollen noch nicht heim) zwei Stunden nach hin-ten verlegt werden. Nochmals auf die Bäume und mehr Fußball wardas Motto.

Mit der letzten Partie des Tages im Riesen Wuzzler bezwangen dieJungschützen die „Alten“ (Begleitpersonen) knapp mit 3:2.

Ein Tag voller Abenteuer, das keiner von uns so schnell vergessenwird.

Armin Profunser, Jungschützenbetreuer

1. Marketenderinnen-Treffen AXAMS - Das 55. Bataillonsfest des Schützenbataillons „Sonnen-

burg“ nahmen die Marketenderinnen der „Georg Bucher“ Schützen-kompanie Axams zum Anlass, einen „Marketenderinnen–Hoanger-scht“ für die Marketenderinnen des Schützenviertels Tirol-Mitte zu or-ganisieren

Der Einladung der Viertel-Marketenderin Marlene Bucher folgtenzahlreiche Marketenderinnen, die einen kurzen Streifzug durch das Ti-roler Schützenwesens bekamen.

Besonders erfreulich war, dass als Ehrengäste unsere Bundesmarke-tenderin Johanna Kob, Viertel-Kdt. Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler, Baon-Kdt. Hall Mjr. Florian Fischler und der Vize-Bgm. der GemeindeAxams, Norbert Happ, begrüßt werden konnten.

Im Anschluss fand am Dorfplatz die traditionelle Aufstellung mitdem Spielmannzug der Jungbauernschaft sowie der Fahnenabordnungder „Georg Bucher“ Kompanie Axams statt. Unter dem Kommando

Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen

Sichtlich Spaß hatten die Aldranser Jungschützen und ihre Betreuer.

Beim 55. Bataillonsfest „Sonnenburg“ fand zum ersten Mal ein „Hoangerscht“für die Marketenderinnen des Viertels Tirol-Mitte statt,

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13Nr. 4/2008

von Hptm. Mag. Christian Holzknecht marschierte der Zug gemeinsamzum Festzelt, um das Fest gemütlich ausklingen zu lassen.

Dieses Wochenende war wiederum der Beweis, dass die TirolerSchützentradition nichts Verstaubtes, sondern Lebendiges und immernoch imstande ist, Jung und Alt für die gemeinsamen Werte der Tra-dition des Landes Tirol zu begeistern.

Doris Happ, Marketenderin

Besuch der LandeshauptstadtINNSBRUCK - Am 28. Juni 2008 organisierte die Jugendleitung des

Bezirkes Bozen einen Ausflug in die Landeshauptstadt Innsbruck, inden nördlichen Teil unseres Landes, wo der Alpenzoo und die Sprung-schanze am Bergisel besichtigt wurden. Knapp 40 Personen nahmendaran teil. Für die Beteiligten war es ein tolles Erlebnis, die heimischenTiere ganz nah zu sehen. Besonders die Bären, Wölfe, Luchse und Ad-ler begeisterten die Jungschützen und Jungmarketenderinnen.

Nach dem Besuch des Alpenzoos ging es mit der neuen Hunger-burgbahn wieder talabwärts und die jungen Schützen und Marketen-derinnen fuhren mit dem Bus auf den Bergisel. Nach dem Andreas-Hofer-Denkmal wurde die Sprungschanze besichtigt. Der Ausblicküber die ganze Stadt war für die Jugendlichen beeindruckend. Siestaunten auch über das Risiko, welches die Skispringer bei jedemSprung eingehen müssen. Nach dem Fußweg die Sprungschanze hin-unter zum Parkplatz, wo der Bus für die Heimreise wartete, ging fürdie Teilnehmer ein schöner und lustiger Tag zu Ende. Bez.-JS-Betr. Ar-nold Kemenater versicherte, auch nächstes Jahr wieder einen Ausflugzu organisieren.

Erste-Hilfe-Kurs in MarlingMARLING - 18 Marketenderinnen aus dem Bezirk Burggrafen-

amt/Passeier haben in Marling an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenom-men, der vom Bezirksausschuss der Marketenderinnen organisiertwurde. Die Bezirksmarketenderin Daniela Holzner war sehr erfreut,dass der Kurs, der von Anselm Mair vom Weißen Kreuz Lana geleitetwurde, bis auf den letzten Platz belegt war. Der Kurs war auf dreiAbende aufgeteilt und dauerte insgesamt acht Stunden. Erklärt wurdedas Verhalten beim Eintreffen an einer Unfallstelle, dabei war die Wie-

derbelebung einer der Schwerpunkte. Auch wie man einen Verletztenin die stabile Seitenlage bringt wurde geübt. Die Marketenderinnenwaren sich nach dem Kurs einig, dass es wichtig ist, sich in dieserRichtung weiterzubilden. Sie werden in der nächsten Zeit wieder so ei-nen Kurs organisieren, um mehreren Marketenderinnen die Möglich-keit zu bieten, daran teilzunehmen.

Jungschützen das 1. Mal ausgerückt!MÜNSTER - Mit Freude uund Begeisterung wurde es von der Be-

völkerung in Münster aufgenommen, als bei der Fronleichnamspro-zession zwei Blumenmädchen und vier Jungschützen (ohne Holzge-wehre) mit der Kompanie mitmarschierten. Die Bemühungen der Kom-panieführung, der Eltern, der Betreuer, unterstützt von der Gemeindeund vom Bund der Tiroler Schützenkompanien haben sich gelohnt, eswerden aber weiterhin Mädchen und Buben zum Mitmachen gerneaufgenommen.

MUNDartg’Song 2008 OBERNDORF - „Wie kann man die Jugend für unsere regionalen

Mundarten begeistern?“ Diese Frage beschäftigte den Bildungsoffizierdes Schützenbataillons Wintersteller Lt. Dipl.-Ing. Christian Hopfens-perger schon seit einigen Jahren.

Und so kreierte er zusammen mit seinen Mitarbeitern im Batail-lonsbildungsausschuss und der assoziierten „Plattform Mundart“ den„MUNDartg’Song 2008“. Ein musikalischer Wettbewerb, bei demPop-, Rock-, Hiphop- oder Reggae-Eigenkompositionen in unseren re-gionalen Dialekten dargeboten werden sollen.

Nach einer Vorausscheidung traten nun fünf teilnehmende Musik-gruppen aus den Bezirken Kitzbühel, Kufstein und dem angrenzendenPinzgauer-Ort Lofer zu einem fairen Wettstreit an.

Natürlich wurde beim Ausflug der Jungschützen des Bezirkes Bozen nachInnsbruck auch das Andreas-Hofer-Denkmal am Bergisel besucht.

Die Marketenderinnen des Bezirkes Burggrafenamt-Passeier besuchten einenErste-Hilfe-Kurs.

Stolz zeigten sich die vier neuen Jungschützen und zwei Blumenmädchen mitObm. und Olt. Josef Zeindl (l.) und Hptm. Erich Wohlfahrtstätter (r.).

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Nr. 4/200814

cherlich noch vielFreude bereiten.

Nachdem das Luft-gewehrschießen guteKondition und sehrviel Konzentration ab-verlangt, ist dieseSportart für Kinderbesonders reizvoll undvor allem fördernd.Bei den OberndorferJungschützen undB l u m e n m ä d c h e nspielt auch die guteKameradschaft einebesondere Rolle, dasie sich gegenseitigunterstützen. Gratulation den Kindern und Jugendlichen!

Landesjungschützenschießen 2008Großer Erfolg für das Baon Osttiroler Oberland

STRASSEN - Am 19. und 20. April 2008 konnte sich das Baon Ost-tiroler Oberland zum 6. Mal in Folge den Mannschaftssieg beim LJS-Schießen in Völs/Kematen sichern und damit auch der 2. Wanderpo-kal mit nach Hause ins Strassener Schützenheim genommen werden.Bei diesem sehr spannenden Landesschießen maßen sich die treffsi-chersten Jungschützen und Jungmarketenderinnen aus Nord-/Süd-und Osttirol, die sich aus 27 teilnehmenden Bataillonen ergaben. (ge-samt 317 Teilnehmer).

Das Mannschaftsergebnis: 1. Rang: Bergmann Sabrina, Strassen,101,0 Ringe; Mayr Melissa, Strassen, 100,0 Ringe; Wilhelmer Florian,Strassen, 99,3 Ringe; Valtiner Christiane, Strassen, 99,1 Ringe; TheurlGerald, Assling, 95,0 Ringe = Gesamt 494,4 Ringe

Ein Landessieg konnte in der Klasse Marketenderinnen II durchBergmann Sabrina aus Strassen erreicht werden! Auf Platz 4 kam Me-lissa Mayr, 5. wurde Christiane Valtiner. Weiters belegte Michael Wei-ler bei den JS IV einen 4. Platz (bei 50 Teilnehmern) und Florian Wil-helmer bei den JS III ebenfalls einen 4. Rang (bei 91 Teilnehmern).

Um diese konstanten Leistungen über Jahre zu erbringen, zugleichauch den Mannschaftssieg über sechs Jahre hindurch ohne Unterbre-chung zu erringen, gehört nicht nur Glück, sondern auch Können,Disziplin und Ehrgeiz dazu. Auch computerunterstütztes Training wirdangewendet, um auf konkrete Fehler beim Visieren und Schießen auf-merksam zu werden. Voraussetzung sind jedoch Talente (Jugendliche)

Am Freitag, 23. Mai, fand dieser „MUNDartg’Song 2008“ im Kaiser-saal in St. Johann in Tirol statt. Ein begeistertes Publikum und sehrambitionierte, engagierte Interpreten machten diesen Abend zu einembesonderen musikalischen Mundartereignis.

Eine sechsköpfige Jury unter Vorsitz des Leiters der Landesmusik-schule St. Johann i. T. Dir. Martin Rabl bewertete die dargebrachtenmusikalischen Leistungen.

Der 1. Preis ging an die Gruppe „Sauerkrauts“ aus Fieberbrunn undwurde mit einer CD-Aufnahme belohnt. Dahinter platzierten sich dieGruppe „Eigenanbau“, die „Zuagroastn“, Franz Berger und die Gruppe„Round about“. Kurt Mayer vom Radio Unterland moderierte diesenAbend, der ein voller Erfolg war. Man war sich sofort einig, dass maneine solche Veranstaltung auch im nächsten Jahr machen werde.

Tolle Schießleistungen in OberndorfOBERNDORF - Ausgezeichnete Schießleistungen erbrachten auch

in diesem Jahr die Jungschützen und Blumenmädchen der „Josef Ha-ger“ Schützenkompanie Oberndorf. Sie sind auch gleichzeitig derNachwuchs der angegliederten Schützengilde.

Die jahrelange, zielorientierte Aufbauarbeit unter Trainer MeinhardTönig wurde auch dieses Jahr durch zahlreiche Spitzenplätze bei di-versen Schießveranstaltungen gekrönt. Herausragend sind sicherlichdie Leistungen von Lukas Strobl. Er wurde beim 20. Landesjungschüt-zenschießen in Völs Landesjungschützenkönig mit 8,5 Teilern undholte somit die Landesjungschützen-Königskette in diesen 20 Jahrenzum 4. Mal nach Oberndorf. Außerdem gewann er auch das Batail-lons- Jungschützenschießen in Westendorf in der JS-Klasse II mit 97,7Ringen. Der Sieg bei der internen Gildenmeisterschaft in Oberndorfwar dann die Bestätigung seiner hervorragenden Form.

Magdalena Hopfensperger zeigte ebenfalls konstant gute Leistun-gen. Sie gewann das Bataillons-JS-Schießen in Westendorf in derJungschützenmarketenderinnen-Klasse III mit 94 Ringen und erzielteden besten Blattschuss mit 30,1 Teilern.

Beim Landes-Junschützenschießen in Völs wurde sie 10. und beim2. Jugendcup in Westendorf erreichte sie den 2. Platz mit 186 Ringenbei 20 Schuss in der Klasse Jugend I - weiblich.

Stephanie Wagner erzielte beim Bataillons-JS-Schießen den 3.Rang mit 93,2 Ringen, beim Landes-JS-Schießen in Völs wurde sie mit100,3 Ringen 2. in der Marketenderinnenklasse II und verfehlte denSieg nur knapp.

Johannes Wörgartner erreichte beim 3. Jungschützenfinalwett-kampf in St. Johann den 3. Platz mit 341 Ringen (bei 40 Schuss) undbeim Bataillons-JS-Schießen in Westendorf den 2. Rang in der JS-Kl.I mit 81,6 Ringen. Der 2. Platz in der internen Oberndorfer Gildenmei-s-terschaft hinter Lukas Strobl zeigt, wie sehr die Jugend nachdrängt.

Ergänzt werden diese hervorragenden Schießleistungen noch durchgute Platzierungen von Barbara Hopfensperger. Auch die beiden „neu-en“ Andreas Koidl und Claudia Hauser zeigen viel Talent und Begeis-terung für den Schießsport und werden in den kommenden Jahren si-

Die „Sauerkrauts“, Sieger des MUNDartg’Songs 2008 (Foto: ersi-Bild)

Stephanie Wagner und LJS-König Lukas Strobl(Fotos: Wagner)

Gratulation für die erfolgreichen jungen Schützen von LHptm. Herwig vanStaa und LKdt. Otto Sarnthein.

Fortsetzung siehe Seite 19!

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Bayerische GebirgsschützenBund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien

200 Jahre ist es nun her, dass sich Bayern durch seine erste neuzeitliche Verfassungauszeichnete.

Zwar hatte Napoleon Bayern zum Königreich gemacht, aber es bestand die Gefahr,dass er diesem neuen Staatsgebilde eine Verfassung auferlegte, die womöglich die neugewonnene Souveränität Bayerns wieder einschränkte. Die Bayerische Konstitutionvon 1808 war ein Regelwerk, das nicht erschöpfend das Staatsrecht des KönigreichsBayern abdecken wollte, sondern sie sollte den Grund dafür legen, durch noch zu er-lassende Gesetze dem jungen Königreich einen Zusammenhang zu geben. Mit dem In-krafttreten wurden alle besonderen Privilegien, Erbämter und die landschaftlichen Cor-porationen der einzelnen Provinzen beseitigt. Die Provinzen selber wurden abgelöstdurch eine neue Einteilung des Landes in Kreise. Die kommunale Selbstverwaltungwurde eingeschränkt. Die Gerichtsbarkeit, die Polizei und vor allem die Verwaltung desgemeinen Stiftungsvermögens wurde verstaatlicht. Erstmals wurden auch Freiheits-rechte des Bürgers aufgenommen. So bestimmte die Konstitution, dass der Staat allenStaatsbürgern Sicherheit der Person und des Eigentums sowie vollkommene Gewis-sensfreiheit und Pressefreiheit gewähre; die Pressefreiheit wurde aber nur unter demVorbehalt des Zensuredikts zugestanden.

Der Verfassung von 1808 war keine allzu lange Lebensdauer beschieden. Bereitsnach zehn Jahren wurde sie durch die Verfassung von 1818 abgelöst. Vor dem kriti-schen Auge der Verfassungsrechtler konnte sie nur in Teilen bestehen, aber ihre Be-deutung ist sicher höher einzuschätzen. Sie festigte den neuen bayerischen Staat nachinnen und außen mit der Aufnahme von Freiheitsrechten und rechtsstaatlichen Ga-rantien.

Darüber hinaus hat sie auch Bedeutung für die Alpenregion der Schützen. Denn,wenn man den südlichen Teil der damaligen Gebietskarte des Königreichs Bayern be-trachtet, ist sie fast deckungsgleich mit der Karte der Alpenregion der Schützen. DasKönigreich Bayern streckte sich damals für kurze Zeit vom Main bis zum Gardasee undumfasste - bezogen auf die heutige Alpenregion - das ganze historische Tirol und Oberbayern, damals bezeichnet als Etsch-Kreis, Eisack-Kreis,Inn-Kreis, Isar- und Salzachkreis. Wenn auch nicht vom Volk gegeben, lebten die Bewohner der Alpenregion der Schützen und damit auch dieSchützen für wenige Jahre unter dem Dach einer gemeinsamen Verfassung.

Quelle: Hans-Joachim Ecker, „Unser Bayern“, Januar 2008, Seite 3

Die erste Bayerische Verfassung von 1808

WOLFRATSHAUSEN - Vor einer romantischen Kulisse, an der „Al-ten Floßlände“ der Loisach, inmitten der Altstadt, hat am 8. Juni 2008das Jubiläumsjahr der Wolfratshauser Gebirgsschützenkompanie sei-nen Höhepunkt erreicht - den Feldgottesdienst zum 25-jährigen Ju-biläum im Rahmen einer 500-jährigen Bürgerwehr-Tradition.

Nach den obligatorischen Grußworten feierte Stadtpfarrer Joh. vonBonhorst mit ca. 1.400 Schützen aus dem Oberland und dem histori-schen Tirol den gemeinsamen Gottesdienst; der Salesianerpater Prof.Dr. Leo Weber hielt dazu eine markante Predigt.

Bei dem sich anschließenden Festzug durch die fahnengeschmück-te Altsatdt zeigte sich das Wetter von der besten Seite: Sonne undweißblauer Himmel.

Das Fest klang im Zelt bei musikalischer Untermalung durch dieMusikkapellen des Festzuges aus.

Ewald Brückl

25 Jahre Gebirgsschützenkompanie Wolfratshausen

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gen vor. So zeichnete er Gebirgsschützen aus, die sich um das Batail-lon verdient gemacht haben.

OHLSTADT - Das Bataillon Werdenfels feierte im Rahmen des Al-penregionsfestes auch sein 20. Bataillonsfest. Baon-Kdt. Hans Jais ausEschenlohe nahm aus diesem Grund am Festabend zahlreiche Ehrun-

20. Bataillonsfest Werdenfels in Ohlstadt

Mit dem Bataillonsabzeichen in Gold wurden ausgezeichnet Hptm. ManfredPoschenrieder (Ohlstadt), Hptm. Rudolf Schedler (Bad Kohlgrub), Hptm. HansBaur (Wallgau), EOlt. Jakob Schönach (Eschenlohe), Oberrottmeister MartinResch (Garmisch), Oj. Rudolf Wackerle (Garmisch), Hptm. Thomas Maurer(Garmisch) und EOlt. Michael Schmidt (Eschenlohe)und mit dem Bataillonsabzeichen in Silber Hptm. Hans Galsterer (Mitten-wald), Fhr. Franz Sprenger (Partenkirchen), Olt. Stefan Stadler (Ohlstadt), Vor-stand Anton Oswald (Eschenlohe), Schriftführer Andreas Hoyer (Eschenlohe).

Die Silberne Medaille am weiß-blauen Band erhielt Martin Resch, die Bronzene Medaille am weiß-blauen Band erhielten Wolfgang Mayer,Hermann Witting, Günter Siegert, Wolfgang Sohnrey, Thomas Pongratz,Klaus Bader und Willi Glaßner.Der Kompanie-Orden Ohlstadt wurde verliehen an Hubert Lichtenstern undPeter Wallisch.

Nr. 4/200816

In der Gemeinde Eschenlohe/Loisachtal haben die Gebirgsschützeneine lange Tradition. Bereits im Jahr 1492 sind 43 wehrhafte Männerurkundlich erwähnt. 1926–1933 bestand bereits eine Gebirgsschützen-kompanie und 1958 erfolgte die Wiedergründung. Der 50. Jahrestagdieser Wiedergründung wurde gebührend gefeiert. Bei strahlendemSonnenschein zogen 600 Gebirgsschützen aus dem Bataillon Werden-fels durch das Dorf. Voraus gegangen war ein Gottesdienst, den Ju-gendpfarrer Robert Wörner zelebrierte. Er hielt auch eine besondersbeeindruckende Predigt.

Beim Festabend tags zuvor war den Eschenloher Sängern (allesamtMitglieder der Kompanie) von LHptm. Karl Steininger die „Kiem-Pau-li-Medaille“ überreicht worden. Damit würdigte der BBGSK die Ge-sangsgruppe, die seit 18 Jahren echtes bayerisches Liedgut pflegt, alsFörderer der echten alpenländischen Volksmusik. Die EschenloherSänger bedankten sich mit einem Schützen- und einem Jägerlied.

Geehrt wurde auch der Eschenloher Hptm. Hans Jais, der seit 1986die Eschenloher Kompanie führt. Er, der gleichzeitig auch Kdt. des Ba-

taillons Werdenfels ist, erhielt dessen Ehrenteller für seine unermüdli-che Arbeit. Im Sinne von Tradition und Brauchtum erhielt er zudemdas Ehrenzeichen in Gold des Landkreises Garmisch-Partenkirchen.

Berichte aus Bayern

Hptm. Manfred Poschenrieder leitete dabei das Übergabezeremoniell.Im Rahmen des Alpenregionsfestes wurde von der „Peter Mayr“ Schützen-kompanie Brixen die Fahne der Alpenregion an die GSK Ohlstadt übergeben.

50 Jahre GSK Eschenlohe

Die Eschenloher Sänger v.l. Josef Dichtl, Klement Mangold, Martin Wörner,Jakob Schönach und im Vordergrund der Zitherspieler Anton Schönach.

(Aus: Garmisch-Partenkirchener Tagblatt)

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17Nr. 4/2008 Berichte aus Bayern

Hohe Ehrung für Hptm. Paul WaldeTRAUNSTEIN - Im Beisein von Gau-Hptm. Anton Greimel sowie

des ELt. Dr. Peter Gauweiler, MdB, wurde im Rahmen einer Feierstun-de in Traunstein dem Hptm. der Gebirgsschützenkompanie TraunsteinPaul N. Walde vom Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. GüntherBeckstein persönlich das „Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerprä-sidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Männern und Frau-en“ verliehen.

Dr. Beckstein, der zuvor mit einem Ehrensalut und einem Schnap-serl von der angetretenen Kompanie begrüßt wurde, würdigte in sei-ner Rede Waldes jahrzehntelanges vorbildliches Engagement in einerReihe verschiedener Organisationen zum Wohle seiner Heimat undseiner Mitbürger.

Neuer Hauptmann in KönigsdorfKÖNIGSDORF - Georg Mayer wurde bei der Jahresversammlung der

Gebirgsschützenkompanie Königsdorf zum neuen Hptm. gewählt. Erfolgt Hptm. JosefEgold nach, dersich nicht mehrzur Wahl gestellthat.

Zum neuenStellvertreter wur-de Anton Günth-ner gewählt. Neu-er Kompanie-schreiber ist Bern-hard Lamprecht.Hans Ring wurdeim Amt des Zahl-meisters bestätigt.

Landrat NorbertKerkel †

Der Ehrenoffizier desMangfall-Leitzach-Gaues,Norbert Kerkel, verstarb nachlanger Krankheit. Norbert Ker-kel war von 1984 bis 1987Bürgermeis-ter von Waakir-chen und von 1987 bis 2008Landrat des Landkreises Mies-bach.

Nicht nur als Mitglied derGSK Waakirchen, auch in sei-nen Ämtern hat er das Ge-birgsschützenwesen stets nachKräften unterstützt. DieBayerischen Gebirgsschützenwerden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

200ster Geburtstagvon Herzog Max in Bayern

Im Jahr 2008 (am 4. Dezember) jährt sich zum 200sten Mal der Ge-burtstag von Herzog Max, der einem breiten Kreis von Geschichts-interessierten vor allem als Vater der österreichischen Kaiserin Sissibekannt ist.

Für die Bayerischen Gebirgsschützen aber ist Herzog Max aus ei-nem anderen Grund bedeutend. Er war 32 Jahre ihr oberster Chef.1824 macht König Max den 16-jährigen zum Leutnant im Chevauxle-gers-Regiment „König“, dessen Inhaber er später wird. 1832 ernenntLudwig I. ihn zum Befehlshaber der Bürger- und Landwehr im Isar-kreis und damit auch zum obersten Kommandanten der Gebirgsschüt-zen. 1864 gibt Herzog Max, inzwischen Generalleutnant, das Kom-mando an Prinz Adalbert ab.

Herzog Max („Zithermaxl“) war aber auch ein eifriger Förderer derbayrisch-alpenländischen Volksmusik. Vom Kammervirtuosen JohannPetzmayer erlernte der musische Herzog das Zitherspiel und brachte esschließlich auf diesem Instrument selber zur Meisterschaft.

MP Dr. Günther Beckstein gratuliert Hptm. Paul N. Walde im Beisein vonLandtagspräsident Alois Glück (l.) und Landrat Hermann Steinmaßl (im Hin-tergrund) zu seiner hohen Auszeichnung.

Georg Mayer ist derneue Hptm. des GSKKönigsdorf.

Ehrenoffizier Norbert Kerkel †

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Nr. 4/200818 Berichte aus Bayern

das gewesen, bekannte das Mädel später, als sie Kaiserin Elisabeth vonÖsterreich war.

Im Jahr 1846 erschien unter dem Titel Oberbayerische Volksliedereine Sammlung von 28 Jagdliedern und Schnadahüpfln im Druck, ge-sammelt und herausgegeben von H.M. Dieser H.M. war kein andererals Herzog Max in Bayern. So wurde Herzog Max zum Wegbereiter derVolksmusikpflege in Bayern. Die Bayerischen Gebirgsschützen führenüber ihre Kiem-Pauli-Stiftung das volksmusikalische Vermächtnis ih-res einstigen Oberbefehlshabers fort.

Martin Haberfellner

Herzog Max hatte einen ausgeprägten Hang, sich unerkannt unterdas einfache Landvolk zu mischen und fern vom überspannten Lebenam Königshof die Geselligkeit in Dorfwirtshäusern zu genießen. DerSchriftsteller und Literaturkritiker Hans F. Nöhbauer hat ihn einmalwegen dieser Neigung als bayerischen „Harun al Raschid“ bezeichnet.Herzog Max lernte so buchstäblich am Puls des Volkes die Volksmu-sik kennen und schätzen. Er sammelte die gehörten Volkslieder undVolksweisen, er komponierte selbst Stücke im Stil und in der Harmo-nie der Volksmusik. Dabei scheute er sich auch nicht, selber im Wirts-haus mit der Zither aufzuspielen. Es ist überliefert, wie ihn dabei einkleines Mädel begleitete und im Hut die dem „armen“ Musikanten ge-spendeten Münzen einsammelte. Das einzig selber verdiente Geld sei

Das Herz-Jesu-FestWenn nach Pfingsten im Juni in Tirol auf den Bergen die Feuer

brennen, weiß jeder Einheimische, was das zu bedeuten hat: Es wirddas Herz-Jesu-Fest gefeiert.

Die Herz-Jesu-Verehrung reicht weit in die Geschichte zurück. ImHymnus „Summi Regis cor“ aus dem Mittelalter wird das Herz-Jesu-Fest als Sinnbild gottmenschlicher Liebe bezeichnet. Im 13. Jahrhun-dert wird das Zisterziensinnen-Kloster Helfta zum Zentrum der Herz-Jesu-Verehrung, besonders durch die Visionender Mechthild von Magdeburg. Im 16. Jahr-hundert wurde die Herz-Jesu-Verehrung ins-besondere durch den Jesuitenorden und durchfranzösische Oratorianer ausgebreitet. DerWunsch nach einem eigenständigen Fest wur-de in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts laut.Es beruft sich auf die Visionen der Margaret-ha Maria Alacoque. Durch Papst Clemens III.erfuhr das Fest 1765 eine erste kirchenoffiziel-le Anerkennung. Aber erst unter Pius IX. wur-de es 1856 für die ganze Kirche verbindlichund 1899 erhob es Papst Leo XIII. in denhöchsten Festrang und weihte die ganzeMenschheit dem Heiligsten Herz Jesu.

Bei uns in Bayern hat man nicht den Ein-druck, dass dieses Fest den höchsten Festrangeinnimmt, anders in Tirol und Südtirol. Am 1.Juni 1796 beschloss der Kongress TirolerLandstände, das Fest des Heiligsten Herzen Je-su im ganzen Land mit einem feierlichenHochamt am zweiten Sonntag nach Fronleich-

nam zu begehen. Zur 100-Jahr-Feier 1896 dichtete Josef Seeber dasHerz-Jesu-Bundeslied, die Melodie schrieb Ignaz Mitterer.

Dieser Sonntag ist in Tirol Nationalfeiertag. Er wird mit Prozessio-nen und Bergfeuern begangen. Besonders die Schützen beteiligen sichüberall an diesen Feierlichkeiten wie z.B. am Weerberg. Das Herz-Je-su-Fest gewann eine ungeheure Beliebtheit im Volk. Es entstandenBruderschaften, Herz-Jesu-Darstellungen nicht nur in den Kirchen,auch auf Fahnen und Bauernmöbel. (Siehe dazu auch den Artikel„Herz-Jesu-Landesgelöbnis 2008“, Seite 26!)

Im Bistum Freising wurde 1709 als eine der ersten Bruderschaftendie Herz-Jesu-Bruderschaft auf dem Hohen-peißenberg eingeführt. In Achenkirch gibt eseine Herz-Jesu-Fahne von 1796 und 1928wurde hier ein Herz-Jesu-Schießen abgehal-ten.

Kathi Greinsberger von den FischbachauerSängerinnen hat ein Lied geschrieben „DemHerzen Jesu sei Ehr, sein Namen will ich sin-gen ...“. Das tun vor allem die Salesianerinnenvon Thurnfeld. Diese Schwesterngemeinschaftim Kloster Hall/Tirol pflegen die Anbetungund sie erbitten die Gnade des Herzen Jesu fürdie Menschen und die Bewohner der Umge-bung.

Bei der Sanierung des Turmes von St. Ge-orgenberg, dem heiligen Berg Tirols, wurde2004 am Turmkreuz das Symbol eines vergol-deten Herzens angebracht. Es erinnert an diebesondere Verehrung des Heiligsten HerzenJesu in Tirol. Möge es noch lange so bleiben.

Beni Eisenburg

Eine lange und schöne Tradition pflegt die Gebirgsschützenkompanie Prienmit ihrer Maiandacht in der Kirche St. Jakobus von Urschalling oberhalbPrien. Auch 20 Jahre nach seinem Weggang als Geistlicher von Prien istMonsignore Konrad Huber den Gebirgsschützen als Kompaniepfarrer immernoch eng verbunden. Rechts im Bild Hptm. Rudolf Holthausen.

Anlässlich ihrer 55-jährigen Wiedergründung feierte die GSK Flintsbach mitden Abordnungen des Bataillon Inn/Chiemgau, LHptm. Karl Steininger undGau-Hptm. Anton Greimel. Dabei wurde auch von Pfarrer Josef Steinbergerdie restaurierte Fahne der Kompanie gesegnet. Das Bild zeigt Hptm. MaxDirl und Fhr. Hubert Stuhlreiter mit der neuen Fahne.

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die diesen Sport mit Ehrgeiz und Freude ausüben, und das ist in Stras-sen der Fall. Seit wir einen eigenen Schießstand besitzen (2000) unddarin unsere Trainingseinheiten absolvieren können, sind die Ergeb-nisse und Leistungen sprunghaft angestiegen. Nicht nur bei diesenLandesschießen, sondern auch bei unseren örtlichen Schießveranstal-tungen ist die Teilnahme der Jugendlichen besonders hoch. Eine „Sek-tion Sportschießen“ gibt es ebenso seit 2001, die in Verbindung mit derSportunion Strassen gegründet wurde. Dabei ist es uns möglich, aufregionaler sowie auf Landes- und Bundesebene in sportlicher Weisemitzumischen. Eine Landessiegerin ist bereits gekürt worden - Bronzewurde bei einer Staatsmeisterschaft erreicht!

Gemeinsame Wurzelnverbinden –Für ein vereintes Tirol

VAHRN - In einer Waldlichtung ober-halb von Schalders bei Brixen konnten derBrixner JS-Betr. Andreas Zorzi und dieBez.-JS-Betr. des Pustertales, Sandra Raben-steiner, neben ca. 150 Jungschützen und Jung-marketenderinnen mit ihren Betreuern aus allen TirolerLandesteilen auch den LKdt.-Stv. des SSB Mjr. Sepp Kirchler, dieBundesJS-Betr. aus dem südlichen Tirol Mjr. Joachim Schwienbachersowie jenen aus dem nördlichem Tirol Mjr. Max Reich beim ersten Ge-samttiroler Jungschützenbaumfest willkommen heißen.

Das Setzen der Jungbäume soll als Symbol für einen respektvollenUmgang mit Tirols Natur und Landschaft verstanden werden, so Bun-desumwelt- und Heimatschutzreferent Mjr. Haymo Laner. Er ging auchkurz auf das gewählte Logo der Veranstaltung ein: Die Täler Tirolswurden als Wurzeln eines Baumes dargestellt. Genauso wie die Wur-zeln eines Baumes nicht abgeschnitten werden dürfen, weil diesersonst nicht mehr richtig gedeihen und wachsen kann, so darf auch derBrenner nicht als Grenze anerkannt werden, weil das Land Tirol nurals Einheit zu verstehen ist. Nachdem der Förster Georg Frener nochInteressantes zum Thema Wald erklärte, ging es an das Setzen der über100 Jungbäume. Nach getaner Arbeit haben die Tiroler Jungschützennoch gemeinsam gegessen, getrunken und Kontakte geknüpft - überdie „Unrechtsgrenze“ hinweg!

Begeistert waren alle von dem schönen Erinnerungsleibchen, aufdem das Logo der Veranstaltung abgebildet ist. Besonders erfreulichwar, dass sich auch einige junge „Nichtschützen“ eingefunden hatten,um beim Pflanzen der Bäume zu helfen. Und man kann gespannt sein,ob nicht der eine oder andere von ihnen bald in einer Schützentrachtzu sehen sein wird.

Jungschützenschießen in SextenSEXTEN - Der alljährliche Schießwettbewerb der Jungschützen und

der Jungmarketenderinnen des Bezirkes Pustertal fand heuer in Sex-ten statt. Über 30 junge Mädchen und Burschen sind der Einladunggefolgt und stellten - teilweise sogar in Tracht - ihr Können unter Be-weis. Obwohl bei jeder Veranstaltung des Bezirkes die Gemeinschaftund Kameradschaft im Mittelpunkt stehen, war der Ehrgeiz sehr hoch.Die Besten jeder Kategorie durften nämlich am Gesamttiroler Jung-schützenschießen teilnehmen, das heuer in Völs in Nord-Tirol stattge-funden hat. Die Bezirksjugendleitung zeigt sich erfreut über die regeTeilnahme an den Veranstaltungen.

Baons-JS-Spaggern hat Tradition Drei Kugeln, eine kleine Grube und ein wenig Geschick sind die Zu-

taten für ein traditionelles Kinderspiel, genannt „Spaggern“. Bei den Jungschützen des Wintersteller-Bataillons hat diese jährli-

che Veranstaltung auch schon mehr als zwei Jahrzehnte Bestand. Dervom damaligen Jungschützenbetreuer Theo Wörgötter von den „Fel-ler“ Schützen St. Johann in Tirol ins Leben gerufene Bewerb auf Ba-taillonsebene erfreut sich immer noch unverminderter Beliebtheit beiden Jungschützen und deren Betreuern. Als Klassensieger haben sichVrece Christoph und Vrece Robin von der Kompanie St. Johann inTirol, Wagner Stephanie von der Kompanie Oberndorf und HeinzlChristian von der Kompanie Brixen, der auch „Spagger-Moar 2007“wurde, hervorgetan. In der Betreuerklasse Damen siegte Andrea Noichlaus Jochberg und bei den Herren Peter Niedermühlbichler aus Kirch-berg.

Hans Kowatsch, Pressereferent des Wintersteller-Bataillons

Das 1. Gesamttiroler Baumfest war ein voller Erfolg: 150 Jungschützen undJungmarketenderinnen haben daran teilgenommen.

Das Jungschützenschießen des Bezirkes Pustertal fand heuer in Sexten statt.

Die Platzierten mit dem Baon-JS-Betr. Hans Baumgartner.

Fortsetzung von Seite 14!

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Aufruf zum Projekt „Zukunftspreis der Tiroler Jungschützen“Der Zukunftspreis der Tiroler Jungschützen ist eine einmalige Gelegenheit für die Jugend im Einzelnenund unsere Jungschützen und ihre Betreuer im Besonderen, ihre Kreativität unter Beweis zu stellen. Viele Ideen im Kleinen wie im Grossen sollen im Blickfeld der Öffentlichkeit eine wohl verdiente Wert-schätzung erhalten. Man wäre fast geneigt zu sagen „Neue Ideen braucht das Land“. Dabei geht es nicht um Ausrückungen zu Festen und Feierlichkeiten oder sonstige Aktivitäten, sondernum den tiefen Wert der Jugend und ihre Zukunft. Mit dem „Zukunftspreis“ ist erstmalig Gelegenheit gegeben, neben der ideellen Unterstützung auch einen finanziellen Beitrag für kraftvolle Ideen mit geistigem Fundament zu erhalten. Liebe Jungschützen und Jungschützenbetreuer!Lasst euch diese Chance nicht entgehen und seit bemüht, den Organisatoren und Finanziers dieses Projektes eure Tatkraft und jugendlichen Einsatzwillen unter Beweis zu stellen.

Euer Bundesmajor Hans Steiner

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21Nr. 4/2008

Weitere Sponsoren werden in einer nächstenAusgabe der TSZ vorgestellt.

»Wer auf eingetretenen Pfaden wandert,kommt immer dort an, wo andere schon gewesen sind!«

Per Post ist an alle Kompanien des Bundes der Tiroler Schützenkompanien die abgebildete Broschüre und das Anmeldeformular mit der Aufforderung zur Teilnahme am Zukunftspreis 2008 „A.N.D.E.R.L.“ verschickt worden.

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desproducte“ scheint bereits in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts inSalzburg und Freilassing auf.

Reiter: „Der Hauptsitz befand sich jedoch dann in Freilassing, wodie Produktion bis in die 1960er Jahre in Gang war. Eine Zeit lang wardie Firma Andre Hofer mit der Feigenkaffee-Fabrik Oberlindober inInnsbruck vereinigt.“

Feigenkaffee ist ein Ersatzkaffee, der aus gerösteten Feigen besteht,in kleinen Mengen wird er auch als Kaffee-Zusatz verwendet und ver-leiht dem echten Kaffee einen volleren, leicht süßlichen Geschmack.Feigenkaffee war vor allem in den Ländern der Donaumonarchie ver-breitet, in Österreich kann man ihn immer noch kaufen, allerdingsnicht mehr von Andre Hofer.

Aus dem Gemeinderatsprotokollder Gemeinde Völs

Es wird einhellig und freiwillig nachstehender Entschluss gefasst:Im Verein mit allen Gemeinden Nordtirols und im Einklang mit den insämtlichen Gemeinden des deutschen und ladinischen Südtirol bereitsgefassten Beschlüssen, stellt der gefertigte Gemeindeausschuss an denHerrn Präsidenten Wilson und die gesamte Friedenskonferenz in Parisnachdrücklich die Bitte, das Land Tirol nicht zu zerstückeln, sonderndas Land von Tirol soweit es von Deutschen und Ladinern bewohnt ist,ungeteilt zu lassen, das ganze Volk von Tirol bittet somit um Aner-kennung seines Selbstbestimmungsrechtes. Völs, am 12. Mai 1919

Andreas Hofer:Freiheitsheld - Reklameheld

Andreas Hofer war und ist nicht nur in Tirol ungeheuer populär. Esgibt zahlreiche Andreas-Hofer-Plätze und -Straßen, Andreas-Hofer-Apotheken, Andreas-Hofer-Hotels usw.

Und es gab den Andreas-Hofer-Feigenkaffee . . . genauer Andre-Hofer-Feigenkaffee, so, wie der Oberkommandant seinen Namen sel-ber schrieb.

Martin Reiter aus St. Gertraudi (Gemeinde Reith) hat in seinem Pri-vatbesitz eine reichhaltige Sammlung, was Andreas Hofers „Vermark-tung“ betrifft: Emailschilder mit Hofers Konterfei, Reklamemarken undSammelbilder mit Szenen aus dem Freiheitskampf 1809, alte Rech-nungen, auf deren Briefkopf uns Hofer entgegenlacht und Sammelal-ben der „Vereinigten Andre Hofer Feigenkaffeefabriken“".

Martin Reiter: „Der Fabriksbesitzer mit Namen Andre Hofer nutzteseinen gleichnamigen Tiroler Volkshelden für die Bewerbung seinerProdukte. Klar, dass die Firma sich die Verehrung für den Tiroler Hel-den und seine Mitkämpfer zunutze machte - das ehrliche Gesicht desSandwirts bürgte als Markenzeichen für Qualität. Auf einer Serie derdamals üblichen Sammelbilder, die beim Kauf von Kaffee dazugege-ben wurden, waren die anderen Freiheitskämpfer abgebildet.“

Die Firma „Andre Hofer, Chocolade-Fabrik Colonialwaaren & Lan-

„Anno dazumal“

„Schau mir einmal ins G’sicht, Mister Wilson, unnd nachher sag`mir: „Bin ichdeutsch oder walsch?”

(Abendblatt, unabhängige Tageszeitung für die Landeshauptstadt Innsbruck,28. Mai 1919)

Emailschilder und Reklamemarken um 1910 und 1930

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des Männergesangsvereines statt; diesen Chor hatte er 18 Jahre alsObmann geleitet. Schon 1984 übernahm Riepler beim Schützenbatail-lon Oberes Iseltal die Funktion als Bez.-Mjr. und seit 1987 ist er Kom-mandant dieses Bataillons. Riepler war weiters jahrzehntelang aktivesMitglied der Ortsstelle Matrei des Österreichischen Roten Kreuzes.

Dank und Anerkennung drückte Bgm. LAbg. Dr. Andreas Köll inseiner Laudatio aus. Köll verwies auch besonders auf die Organisationdes Alpenregionsfestes im Juni 1994 in Matrei mit über 6.500 Trach-tenträgern und 15.000 Zuschauern.

. . . und EHptm. Fredi Wibmer Bei der heurigen Kompanieversammlung der Kompanie Matrei i. O.

wurden die Verdienste von Hptm. Alfred Wibmer nicht nur für dasSchützenwesen, sondern auch in zahlreichen anderen Vereinen undInstitutionen durch die Überreichung des Großen Ehrenzeichens derMarktgemeinde Matrei durch Bgm. Dr. Andreas Köll gewürdigt.

Im Jahre 1959 trat Fredi der Kompanie Matrei bei, in der er langeZeit die Funktionen des Kassiers und Fhr. bekleidete und von 1987 bisheuer Hptm. war. Weiters bekleidete er seit 1958 bei der FF Matreizahlreiche Funktionen und gehört seit 1975 der Bergrettung an.

Josef Blaas, ein 80er!MERAN - Am „Herz-Jesu-

Sonntag“ gratulierte die Schützen-kompanie Meran unter Hptm. Re-nato des Dorides am Pfarrplatz Jo-sef Blaas zum 80. Geburtstag.Nach seinem zackigen Salut wurdeihm eine geschnitzte „Andreas-Hofer-Figur“ überreicht und dieKameraden würdigten ihn mit ei-nem dreifachen „Schützen Heil“.

Josef Blaas erhielt unter ande-rem für seine langjährige selbstlo-se und ehrenamtliche Tätigkeit alsFriedhofswärter des Stadtfriedhofs2001 die Verdienstmedaille desLandes Tirol. 1959 kam er zu derKompanie Tisens, dann zur Kom-panie „Andreas Hofer“ Meran undist heute Mitglied der wiedervereinigten Kompanie Meran. Die Kame-raden wünschen ihm alles Gute und noch viele Jahre aktives Mitwir-ken in der Kompanie sowie beste Gesundheit im Kreise seiner Familie.

EHptm. Toni Wieser - 70 JahreST. JAKOB i. DEF. - Am 7. März feierte EHptm. Toni Wieser seinen

70. Geburtstag. Etwas verspätet wurden ihm in St. Johann i. T. ein

Die besten Wünschefür drei Schützenpersönlichkeiten

Drei Majore des Bundesaus-schusses der Tiroler Schützenkom-panien wurden im Mai und Junidieses Jahres in hohe politischeÄmter gewählt.

Mjr. Anton Pertl, Kdt. des Ba-ons Sonnenburg, war schon in derletzten Periode im Tiroler Landtagtätig und wurde in der Wahl vom8. Juni in seiner Funktion wiederbestätigt.Mjr. Stephan Zangerl, Kdt. des Ba-ons Hörtenberg und stellvertreten-der LKdt., wird vom Tiroler Land-tag in den Bundesrat nachWien entsandt.Mjr. Erwin Zangerl, Pressereferent

des Bundes, war stellvertretender Präsident der Tiroler Arbeiterkam-mer und wurde Ende Mai zum Präsidenten dieser Institution gewählt.

Wir gratulieren unseren Kameraden zu ihrer Wahl und wünschenihnen alles Gute für ihre verantwortungsvollen Tätigkeiten zum Woh-le der Tiroler Bevölkerung.

Ehrenzeichenfür verdienteBürgerGroßes Ehren-zeichen für KlausRiepler . . .

MATREI i. O. – Viele Jah-re war Klaus Riepler beimehreren Vereinen inführender Position tätig.Sein Wirken wurde mit demGroßen Ehrenzeichen derMarktgemeinde Matrei inOsttirol gewürdigt. Die Eh-rung fand im Rahmen derJahreshauptversammlung

Wir gratulieren

LAbg. Mjr. Toni Pertl

Präs. Mjr. Erwin Zangerl

BR Mjr. Stefan Zangerl

Mjr. Riepler und EHptm. Wibmer bei derBundesversammlung in Innsbruck.

Gratulation zum 80er: Josef Blaas

EHptm. Toni Wieser wurde 70: Obm. Erwin Taumberger (l.) und Hptm. HansKleinlercher (r.) und die ganze Kompanie St. Jakob i. Def. gratulierten.

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Präsent überreicht und eine Ehrensalve geschossen. Danach gab es eingemütliches Beisammensein bei Speis’ und Trank im Gasthaus „Al-penrose“.

Toni war 18 Jahre lang Hptm. der Schützenkompanie St. Jakob.Wir wünschen ihm weiterhin alles Gute, vor allem Gesundheit unddass er noch lange der Kompanie treu bleibt.

Erwin Taumberger, Obmann

Meinhard Tönig - ein 60erOBERNDORF - Am 15. März gratulierte die „Josef Hager“ Schüt-

zenkompanie Oberndorf ihrem Zgf. Meinhard Tönig zum 60. Geburts-tag.

Der Jubilar ist seit 1980 Mitglied der Kompanie Oberndorf und warvorher 10 Jahre bei der Kompanie seines Heimatortes St. Veit i. Def.Meinhard Tönig leitet seit über 15 Jahren das Schießtraining der Jung-schützen und war lange Zeit OSM der Schützengilde Oberndorf. VieleJahre war er auch für die „Schießbude“ der Kompanie mitverantwort-lich. Ihm wurde eine exakte Ehrensalve zu seinem runden Geburtstagabgefeuert und anschließend im Schützenheim ausgiebig gefeiert.

Baon-Kdt. Mjr. Hans Obrist - 60ABFALTERSBACH - Am 4. Mai 2008 feierte der Baon-Kdt. des Ost-

tiroler Schützenbaons Oberland/Pustertal seinen 60. Geburtstag. Zudiesem Anlass besuchte ihn der Ausschuss der Kompanie Abfalters-bach und überreichte ein kalorienreiches Geschenk.

Mit einer Überraschung warteten aber der Osttiroler Viertelaus-schuss und die Kompanieführungen des Oberländer Baons am Freitag,9. Mai, auf. Als nach der Abendmesse der (von der Überraschung ein-geweihte) Schützenkamerad Pfarrer Hudson Lima Duarte den MesnerHans Obrist noch zu einem Bier im Gasthof „Kantschieder“ einlud,warteten dort bereits die oben Genannten, um den Jubilar feierlich zu

empfangen. Bez.-Mjr. Leonhard Strasser gratu-lierte im Namen aller und überreichte als

Geschenk eine vom Künstler Joe Lan-zinger gemalte Ehrenscheibe mitdem Portrait des Jubilars.

Die Überraschung war ge-lungen, die Freude offensichtlichgroß, sodass einem gemütlichenBeisammensein und einem ausgie-

bigen Schützenhoangart nichtsmehr im Wege stand.

Bertl Jordan

Schützen wurden nach Wien geladenALDRANS - Die Schützenkompanie Aldrans wurde vom Bundes-

ratspräsidenten Dr. Helmut Kritzinger, einem gebürtigen Sarner, imApril dieses Jahres nach Wien eingeladen.

Obwohl der Termin der Ausrückung unter der Woche festgesetztwar, nahmen sich 36 Aldriger Schützen die Zeit, nach Wien zu fahren,um dort für einen Tiroler an der Spitze des österreichischen Staates einZeichen zu setzen.

Bei Kaiserwetter mit strahlendem Sonnenschein und unter demKommando von Hptm. Reinhard Braunhofer wurde vor dem Parlamenteine ausgezeichnete Salve geschossen. Einen besonderen Dank ver-dient unser BGf. Mjr. Josef Haidegger, der uns diese Fahrt vermittelteund das Kommando in Wien geführt hat.

Besonders gefreut hat uns auch, dass Bgm. Adi Donnemiller mit da-bei war und dem Bundesratspräsidenten das „Aldranser Buch“ über-reichen konnte. Auch eine Abordnung der Schützenkompanie Sarnaus Südtirol waren mit dabei.

Obm. Olt. Hubert Rösch

Fronleichnamsprozession in MuttersANDRIAN/MUTTERS-KREITH - Auf Einladung ihrer Partnerkompa-

nie nahm die Schützenkompanie Andrian mit einer Abordnung an derFronleichnamsprozession in Mutters teil.

Die Feuerwehr von Mutters und Kreith, die Schützenkompanie Mut-ters-Kreith und die Andrianer Schützen marschierten, begleitet vonden Klängen der Musikkapelle Mutters, zum Musikpavillon.

Gesamttiroler Schützenchronik

Im Bild v.l. EHptm. ÖR Paul Landmann, der Jubilar Meinhard Tönig mit Gat-tin Marianne, dahinter Gildenmeister Peter Panzl und rechts Hptm. JosefStrobl. (Bild: Wagner)

Die Aldranser mit Bundesratspräsident Helmut Krinzinger und BGf. Josef Hai-degger und Sarner Schützenkameraden vor dem Parlament in Wien.

Hptm. Werner Graus meldete die Feuerwehr, die Musikkapelle und die Schüt-zen aus Andrian und Mutters-Kreith zur Fronleichnamsprozession angetreten.

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den Schützen für diese Initiative. Bläser der Vereinskapelle spielten dasLied vom „Guten Kameraden“ und zwei Schützen legten einen rot-weiß-roten Kranz mit der Inschrift „In ehrendem Gedenken an die La-zaretttoten im Ersten Weltkrieg“ nieder.

Beeindruckendes Fest der SchützenHOPFGARTEN i. DEF. - Die Schützenkompanie Hopfgarten feierte

am 22. Juni ihr 160-jähriges Bestandsjubiläum und gleichzeitig das40-jährige Bestehen ihres Jungschützenwesens.

Die Festlichkeit begann mit dem Aufmarsch der Formationen zurFeldmesse, zelebriert von Pfarrer Walter Stifter und von der Musikka-pelle Hopfgarten musikalisch umrahmt. Neben den zahlreichen Fest-besuchern konnte Obm. Josef Ploner als Ehrengäste Pfarrer WalterStifter, Bgm. Franz Hopfgartner, Baon-Kdt. Mjr. Klaus Riepler, denObm. des GTSB Mjr. Hermann Huber und die Fahnenpatinnen ReginaUnterlercher sowie Martina Mühlburger willkommen heißen. Ebenfallswurde der Gründer der Jungschützen (im Jahr 1968), Franz Ortner(Bergheim) - mittlerweile im 88. Lebensjahr -, herzlich begrüßt. Bgm.Franz Hopfgartner hielt eine inhaltsreiche, geschichtlich orientierteFestansprache. Sein erstes großes Fest, das er als Bürgermeister mit-feiern durfte, war das Jubiläumsfest „150 Jahre Schützenkompanieund 30 Jahre Jungschützen“ im Jahre 1998. Heute im 21. Jahrhundertblicken unsere Schützen auf eine lange Tradition zurück und sind ausdem Ortsbild von Hopfgarten nicht mehr wegzudenken. Werte wie

Dort zelebrierte Pfarrer Tomas Ostarek die hl. Messe, die von derMusikkapelle Mutters umrahmt wurde. Anschließend fand die Prozes-sion statt, bei der sich zahlreiche Vereine und Bürger beteiligten. Nachjedem der vier Evangelien feuerte die Schützenkompanie Mutters-Kreith unter Hptm. Werner Grauss eine Salve und einen Böller ab.

Nach der Prozession hielt Bgm. Hansjörg Peer eine kurze Festan-sprache am Dorfplatz. Nachher lud er die zahlreich erschienene Dorf-bevölkerung zu einer kleinen Stärkung ein. Beim gemütlichen Bei-sammensein wurde so manches Tiroler Lied gesungen und einiges überdiesseits und jenseits des Brenners erzählt. Eines war man sich abereinig, dass dies nicht die letzte Teilnahme der Andrianer Schützen ander Prozession war.

In Mutters wird die Fronleichnamsprozession immer abwechselndmit Natters abgehalten, ein Jahr am Donnerstag und das darauf fol-gende am Sonntag.

Sechs Angelobungen in BrixenBRIXEN - Die Schützenkompanie „Peter Mayr“ Brixen hat die Herz-

Jesu-Prozession zum Anlass genommen, sechs neue Schützen anzuge-loben und Mitglieder für ihre langjährige Treue zur Kompanie zu eh-ren.

Bei den Neuzugängen handelt es sich um Patrick Lerchegger, LukasBrunner, Michael Obexer, Nikolaus Obexer, Stefan Lubos, Moritz Eich-ner. Maximilian Astner verließ das Jungschützen-Alter und wurde alsSchütze angelobt.

Die Schützenkompanie zählt hiermit 52 Schützen und fünf Marke-tenderinnen.

Jutta Obertegger, Mark.

Den Lazaretttoten zur EhreGOSSENSASS - In Gossensass gab es zwischen 1915 und 1935 ei-

nen Soldatenfriedhof gegenüber der so genannten Winterbrücke. Dortwurden die Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee, die da-mals im Lazarett an ihren Wunden verstorbenen sind, begraben.

Italienisches Militär exhumierte die Gebeine dieser Toten um 1935und brachte sie weg - wohin ist unbekannt. Die Friedhofsstätte ver-wilderte und nur mehr wenige in der Gemeinde wussten von diesemGeschehen.

Nun entschloss sich die Schützenkompanie Gossensass mit Hptm.Kurt Egartner, an diesem Platz eine Gedenkstätte einzurichten. 2007wurden ein Kreuz mit Ruhebänken aufgestellt und kleine Kieswege an-gelegt. Am Fronleichnamssonntag erfolgte nun die Weihe dieser Ge-denkstätte durch Pfarrer Stefan Stoll. Inzwischen wurde eine Gedenk-tafel am Kreuz angebracht. Ortschronist Günther Ennemoser erinnertean die Geschehnisse in jener Zeit und Bgm. Christian Egartner dankte

Sechs Kameraden konnten bei der „Peter Mayr“ Kompanie Brixen angelobtwerden.

Die Gründung des Jungschützenzuges fand vor 40 Jahren statt. Franz Ortner(Bildmitte) übernahm von diesem Jahr an bis 1981 die Verantwortung derJungschützen. Von 1982–1997 führte Josef Stopp (r.) den Jungschützenzugund seit 1998 ist Klemens Grimm (l.) JS-Betr. der Hopfgarter Jungschützen.

Zur Erinnerung an die im Lazarett verstorbenen Soldaten des I. Weltkriegeswurde in Gossensass eine Gedenkstätte geweiht.

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tagsabgeordneten und Abtes des Stiftes Stams, Sebastian Stöckl, wur-de mit Beschluss vom 1. Juni 1796 das Herz-Jesu-Gelöbnis abgelegt,um in der damals militärisch aussichtslosen Lage göttlichen Schutz zuerflehen. In diesem Beschluss hieß es unter anderem: „ . . . weil Stif-ter und Stände der ungezweifelten Hoffnung des in Ansehung diesesVerlobnisses gewiss erfolgenden Schutz und Rettung des werthestenVaterlandes sind, das Fest des heiligsten Herzens Jesu im ganzen Lan-de mit einem feyerlichen Hochamt in Gegenwart der Stifter und Stän-de . . .“ jährlich begangen werden soll.

Heuer zum 44. Mal hatte zu diesem Anlass die SchützenkompanieAmras - meist gemeinsam mit der Musikkapelle Amras - die Ehre, alsEhrenformation berufen zu werden.

Nach dem feierlichen Hochamt, welches vom HH. Bischof Dr. Man-fred Scheuer geleitet wurde, und der Erneuerung des Herz-Jesu-Gelöb-nisses waren neben den Amrasern die Bataillonsstandarte und dieFahnenabordnungen der Innsbrucker Schützenkompanien sowie dieAbordnungen der Traditionsverbände am Vorplatz der Jesuitenkircheangetreten.

Der BGf. und EHptm. der Kompanie Mjr. Josef Haidegger komman-dierte exzellent den „Landesüblichen Empfang“, wobei er die Meldungan Landtagspräsident Prof. Ing. Helmut Mader und an Bischof Dr.Manfred Scheuer machte. Die Defilierung fand am Rennweg, gegen-über der Kaiserlichen Hofburg statt.

In Amras wartete schon Ortspfarrer Patrick Bußkamp, um am schö-nen Platz vor dem „Stecher“ die wieder errichtete „Historische Fahne“der Schützenkompanie Amras zu segnen. Das Kommando währenddieses Festaktes führte Hptm. Herbert Schuh.

Kurz zur Geschichte dieser Fahne, welche auf der einen Seite dieAmraser Gnadenmutter mit der Inschrift „18 – IPSA CONSTERNETCAPUT TUUM – 55“ (= Maria selbst zertritt das Haupt des Drachen)und auf der anderen den Tiroler Adler in Biedermeiermanier mit derInschrift „DER SCHÜTZENKOMPANIE VON AMRAS GEWIDMET“trägt: Der Inschrift auf einem noch vorhandenen Fahnenband ent-sprechend war Gräfin Maria von Trapp damals Fahnenpatin. Nachdem1895 eine neue Kompaniefahne geschaffen wurde, fristete die Fahnevon 1855 ein jämmerliches Dasein und verfiel durch unsachgemäßeLagerung immer mehr. Erst im Jahr 1994 wurde sie auf Initiative un-seres Ehrenmitgliedes ELt. Univ.-Prof. Dr. Franz-Heinz Hye im Zusam-menwirken mit den Urenkeln der Stifterin umfassend renoviert. Fah-nenpatin bei der Segnung im Rahmen des Bataillonsfestes in Amraswar Gräfin Cecily von Trapp. Das alte Fahnenbild war aber nicht vondauerhafter Haltbarkeit, sodass man eine Kopie desselben anfertigenund die Fahne wiederum restaurieren lassen musste. Bei der neuerli-chen Fahnensegnung am 1. Juni 2008 war wiederum Gräfin Cecilyvon Trapp Fahnenpatin.

Anschließend trafen sich alle traditionsgemäß im Garten des Ho-tels „Charlotte“ zum Grillfest, wobei der besondere Dank der FamilieSteixner für die gute Aufnahme in ihrem Haus gilt.

Heimat und Kameradschaft werden von den Schützen von Generationzu Generation weitergegeben. So zählen die Hopfgarter Schützen mitihren 45 aktiven und vier inaktiven Mitgliedern, drei Marketenderin-nen, 19 Jungschützen und zwei Jungmarketenderinnen zu einer derstärksten Kompanien Osttirols. Die „Reimmichl“ Kompanie St. Veit un-ter dem Kommando von Hptm. Johann Fuetsch stellte die Ehrenkom-panie und beeindruckte mit ihren Salven. Einen weiteren Höhepunktder Festlichkeit bildete die Ehrung von Schützenmitgliedern. (sieheletzte Seite!). Nach dem offiziellen Teil sorgte die Musikkapelle Hopf-garten unter der Leitung von Kpm. Jo Mair für ein abwechslungsrei-ches Konzert. Die „Original Deferegger Freunde“ spielten anschließendzum Tanz auf und in den späten Abendstunden nahm das gelungeneJubiläumsfest seinen Ausklang.

Angelika Blasisker, Mark.

Kriegerkapelle restauriertINNERVILLGRATEN - Neben den alljährlichen kirchlichen und

weltlichen Ausrückungen nahm die Schützenkompanie heuer das Pro-jekt „Restaurierung Kriegerkapelle“ in Angriff. Im Jahr 1952 wurde diebereits bestehende Kapelle zur Kriegerkapelle geweiht.

Erwähnungswert ist, dass in den Kriegsjahren 1942–1945 ein Zwi-schenboden in der Kapelle eingezogen wurde und dort der örtliche Re-ligionsunterricht stattfand.

Erst Ende der 80erJahre wurde, eben-falls von der Schüt-zenkompanie, diejetzt sichtbare Deckefreigelegt.

Im Rahmen derRestaurierung wurdeunter anderem dasDach neu gedeckt,der Innenboden neugefliest, die Beleuch-tung erneuert, dieKapelle trocken ge-legt und innen undaußen neu gemalt.Beim Kriegergeden-ken am Seelensonn-tag wurde die neu re-staurierte Kriegerka-pelle von Pfarrer Jo-sef Mair feierlich ge-segnet.

Die Schützenkom-panie Innervillgraten,mit ihren 54 aktivenund weiteren 68 för-

dernden Mitgliedern, dankt allen ausführenden Firmen für ihren un-entgeltlichen Einsatz sowie den Spendern des Lärchendaches. WeitererDank gilt der Gemeinde Innervillgraten sowie den freiwilligen Helfernfür die vielen Arbeitsstunden.

Herz-Jesu-Landesgelöbnis 2008INNSBRUCK - Der Herz-Jesu-Sonntag – heuer der 1. Juni – ist der

Gedächtnistag an das von den Tiroler Landständen (Landtag) 1796 ab-gelegte Verlöbnis mit dem Heiligsten Herzen Jesu.

Von 30. Mai bis 3. Juni 1796 traten die Tiroler Landstände imBozner Palais Toggenburg (damals Palais Wolkenstein) zusammen, umangesichts der an den Grenzen Tirols stehenden französischen Trup-pen die Verteidigungsmaßnahmen zu beraten. Über Antrag des Land-

Die „Uniform“ dieser Schützen ist die Tracht derHeimatwehr Innervillgraten, die, immer bei Be-gräbnissen, Totengedenken und Heldenehrungenvon der Kompanie getragen wird. Bei der Ehren-wache wird statt Hut (Hptm. mit Federbusch) derHelm und der kleine Feldrucksack getragen. DieKompanie hat also zwei unterschiedliche Trachtenzu erhalten.

Fahnenpatin Gräfin Cecily von Trapp mit Pfarrer Patrick Busskamp undHptm. Herbert Schuh

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George van Horick begrüßte die Tiroler aufs Herzlichste und fand inseiner Predigt die treffenden Worte. Die Stadtmusikkapelle Igls-Vill,mit Unterstützung von Bläsern des Musikvereins, umrahmten die Mes-se mit musikalischen Gustostücken.

Die Stadtmusik und Schützenkompanie Igls-Vill samt mitgereistenFrauen haben bei diesem Ausflug Tiroler Art und Brauchtum positivim Osten Österreichs dargestellt und so einen Beitrag zum gegenseiti-gen Verstehen geleistet.

Ehrungen und Beförderungen nach der Fronleich-namsprozession

INNSBRUCK/IGLS-VILL - Nach der diesjährigen Fronleichnamspro-zession am 22. Mai 2008 in Vill konnten langjährige treue Schützen-kameraden geehrt werden. Nach der Ehrensalve für den hochwürdigenPfarrer Magnus Roth überreichten Obm. Lothar Zimak und Olt. Chris-toph Wegscheider die Langjährigkeitsurkunde und Medaillen. (sieheletzte Seite!)

Christoph Stöckholzer wurde für langjährige treue Pflichterfüllungzum Ptf. befördert. Eine besondere Freude bereitete es der Kompanieder Ehrenkranzträgerin Maria Fankhauser zu ihrem 50. Geburtstaggratulieren zu können. Dem Hptm. der Kompanie Igls-Vill WolfgangKalous wurde die Andreas-Hofer-Medaille für 40-jährige Mitglied-schaft überreicht. Der Obm. ließ das Geburtstagskind, die Geehrtenund den Beförderten mit einem dreifachen „Schützen Heil“ hochlebenund die Stadtmusikkapelle Igls-Vill spielte einen zünftigen Marsch.

50 Jahre WiedergründungsfeierLANS - Die Schützenkompanie Lans feierte vom 20.–22. Juni 2008

ihr 50-jähriges Bestehen seit ihrer Wiedergründung im Jahre 1958 miteinem würdigen Fest.

Am Freitag, zum Auftakt des Festes, lud die Kompanie zu interes-santen historisch-geschichtlichen Festvorträgen im Festzelt ein. Univ.-Doz. Prof. Dr. Franz-Heinz von Hye, Prior Mag. Dr. Florian Schomers(Stift Wilten) und Viertel-Kdt. Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler beein-druckten mit hervorragenden Referaten zu den Themen „GeschichteTirols“, „Kirche und Glauben“ und „Schützen - heute und morgen“.Am Samstag feierten 25 Kompanien und Abordnungen aus dem Ba-taillon Sonnenburg und Nachbarbataillonen, angeführt vom Baon-Kdt. Mjr. Anton Pertl, gemeinsam eine Feldmesse, zelebriert vom Lan-ser Schützenkurat Pfarrer Ernst Seidner.

Die Messe und der anschließende Festakt wurden von der Musik-kapelle Sistrans feierlich umrahmt. Die Ehrenkompanie stellte traditio-nell die Kompanie Sistrans unter Hptm. Adi Raitmair. In den Festan-sprachen bedankten sich Alt-LHptm. EMjr. Dipl.-Ing. Dr. Alois Partl(EHptm. in Lans), Baon-Kdt. Mjr. Anton Pertl und Bgm. ELt. Dr. PeterRiedmann für den Einsatz aller Schützen und Marketenderinnen inden letzten 50 Jahren. Erfreulich war auch, dass sich unter den

Ausflug nach Poysdorf (NÖ)INNSBRUCK/IGLS-VILL - Vom 23. bis 24. Mai 2008 unternahmen

Schützenkompanie und Stadtmusikkapelle Igls-Vill ihren zweiten ge-meinsamen Ausflug. Nach Illmitz im Burgenland ging es diesmal insWeinviertel nach Poysdorf. Anlass war eine Einladung zum 40-jähri-gen Bestehen der Jugendtrachtenmusikkapelle und 25-jährigen Ju-biläum des Musikvereins Poysdorf. Nach einem Willkommenstrunk beider Ankunft wurden bei einem „Abend zum Kennenlernen“ die Besu-cher mit Baon-Kdt. Erich Enzinger und Gattin Anni vom Bgm.-Stv. Jo-hann Gemeinböck, dem Obm. des Musikvereins Helmut Strobel unddem Kpm. der Jugendtrachtenmusikkapelle Christoph Schodl begrüßt.

Am Samstag wurden in der „Gstetten“ die 120 mitgereisten Perso-nen in vier Gruppen aufgeteilt und konnten das Rahmenprogramm ge-nießen. Bei der 1. und 2. Gruppe stand eine Traktorrundfahrt durchPoysdorf und die umliegenden Gemeinden mit Besuch des WeingutsNeustifter und der Kellergassen auf dem Programm. Die 3. Gruppe be-suchte das Weinstadtmuseum, in dem viel Wissenswertes über denWein und die über 2.000-jährige Geschichte Poysdorfs zu erfahrenwar. Das größte Sektglas der Welt mit einem Fassungsvermögen von160 Litern konnte die vierte Gruppe in der „Schlumberger Sektwelt“bestaunen. Zum Mittagessen mit den Vertretern der Stadtgemeinde ludder Bgm. und LAbg. Mag. Karl Wilfing in die Festhalle. Am Abendspielte die Stadtmusikkapelle Igls-Vill ein Platzkonzert. Den Höhe-punkt bildete aber der nachfolgende „Große Österreichische Zapfen-streich“ vor ca. 1.600 ZuschauerInnen bei der „Gstettn“. Musikkapelle,Schützenkompanie mit Trommlern, Jungschützen und Trachtenträge-rinnenblock bildeten ein imposantes Auftreten. Unter der Taktführungvon Kpm. Klaus Graf und dem Kommando von Hptm. WolfgangKalous wurde der Zapfenstreich durchgeführt, OLt. Christoph Weg-scheider erklärte dazu. Die musikalische Darbietung, die militärischenKommandos und Salven wurden mit lang anhaltendem Applaus ge-würdigt. Vierzig Trachtenträgerinnen übergaben dann die mitgeführ-ten Gestecke aus Latschenzweigen und roten und weißen Nelken andie Gäste. Obm. Lothar Zimak und der Organisator des Ausflugs,Obm.-Stv. Günther Mayregger, übergaben dann die Gastgeschenke, ei-nen Korb mit Tiroler bäuerlichen Spezialitäten (selbst gemachtes Brotund Speck, geräucherte Würste und selbstgebrannter Schnaps) wurdean Frau Josefine Gemeinböck übergeben, sie hatte die Organisation inPoysdorf übernommen. Alte Katasterstiche von Igls-Vill erhieltenBgm. Mag. Karl Wilfing, Obm. Helmut Strobel und Kpm. ChristophSchodl. Der Bürgermeister erhielt noch ein handsigniertes Buch überInnsbruck von seiner Amtskollegin Hilde Zach. Baon-Kdt. Erich En-zinger überreichte das Schützenbuch der Landeshauptstadt Innsbruckmit persönlichen Widmungen. Als Gegengeschenke erhielten Musikund Schützen Körbe mit dem Stadtwein von Poysdorf.

Der Sonntag wurde mit einem Gottesdienst begonnen. Pfarrer

Hptm. Wolfgang Kalous meldet die Kompanie Pfarrer George van Horick,Bgm.-Stv. Johann Gemeinböck und Mjr. Erich Enzinger.

Hans Kriechhammer wurde zum EOlt. ernannt: Bgm. ELt. Dr. Peter Riedmann(l.), Baon-Kdt. LAbg. Mjr. Toni Pertl, Alt-LHptm. EHptm. Dipl.-Ing. Dr. AloisPartl und Hptm. Reinhard Mair (v.r.) gratulierten.

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Ehrengästen fast alle noch lebenden Gründungsmitglieder einfanden.Fast komplett auch alle ehemaligen Marketenderinnen, die noch ein-mal die Ehre hatten, mit der Kompanie Lans mitzumarschieren. Im Zu-ge des Festakts wurde dem langjährigen Olt. Hans Kriechhammer dieEhrenmitgliedschaft als „Ehrenoberleutnant“ in Form einer Urkundeüberreicht.

Am Sonntag endete das gelungene Fest mit einem gemütlichenFrühschoppen der Musikkapelle Aldrans.

Lt. Christian Meischl, Obm.

Wegkreuz in St. Nikolaus renoviertKALTERN - Die Schützenkompanie Kaltern hat sich zu ihrem 50-

jährigen Wiedergründungsjubiläum verschiedene Aktionen im Jahres-verlauf überlegt. Unter anderem wollte man zum Anlass der Säku-lumsfeier zu Pfingsten in St. Nikolaus das Wegkreuz bei der Ortsein-fahrt restaurieren. An diesem Wegkreuz ist ein wunderschöner Herr-gott angebracht, der leider so wie das Kreuz selbst auch sehr verwit-tert und in schlechtem Zustand war. Einige Holzstücke waren abge-brochen und die Farbe stark abgebröckelt. Unter der Leitung von JS-Betr. Johannes machten sich einige junge Schützen an die Arbeit. Sowurde der Korpus abmontiert und fachmännisch renoviert.

Willi und MarkusHagemann übernah-men die Holzflickar-beiten und repariertendie fehlenden und be-schädigten Teile. Derso wieder hergestellteKorpus wurde dannvom Maler HelmuthWinkler fachgerechtund ursprungsgetreuneu bemalt.

Markus Morandellunterstützte dieSchützen tatkräftigbei der Arbeit, da erschon einmal vor ge-nau 20 Jahren diesesWegkreuz renovierthatte. Angesichts derTatsache, dass in derheutigen Zeit auch inunserem Lande christ-liche Elemente lächer-

lich gemacht und durch geschmacklose und nicht akzeptable Unwer-ke die religiösen Gefühle eines Großteils der Tiroler Bevölkerung ele-mentar verletzt werden (Museion), möchten die Schützen jenen Perso-nen, die an den Wegkreuzen vorbeigehen und innehalten, Grund ge-ben, an das Symbol des Kreuzes zu denken.

Jubiläum der Kompanie KronmetzKRONMETZ – Am 19. und 20. April 2008 feierte die Schützenkom-

panie Kronmetz ihr 25-jähriges Jubiläum. Mehr als 1.000 Schützen der Alpenregion, darunter die Ehrenkom-

panien Salurn und Bozen, waren gekommen, um der ältesten Kompa-nie Welsch-Tirols die Ehre zu erweisen. Lorenzo Dellai, der LHptm.Welsch-Tirols, bekräftigte, dass alle Schützen die Autonomie verteidi-gen sollen. LKdt. Mjr. Carlo Cadrobbi, der an der Gründung der Kom-panie Kronmetz beteiligt war, unterstrich, wie schwer es war, vor 25Jahren eine Schützenkompanie zu gründen. Der Hptm. der KompanieKronmetz, Manfredo Permer, stand der Organisation des Festes vor.

Ebenso fand die Fahnenweihe statt. Fahnenpatin ist Frau EleonoreGräfin Firmian, geborene Stollberg. Dr. Paolo Dalla Torre stellte dieFestschrift der Kompanie mitsamt Chronik in Buchform vor. Der Feierwohnte auch der Schützenverein der Partnerstadt Dußlingen bei.

Herz-Jesu-Feier in MeranMERAN - Ganz im Zeichen von Brauchtum und Tradition stand die

Feier der Schützenkompanie Meran am Herz-Jesu-Sonntag. Einheit-lich und geschlossen marschierten die Meraner Schützen, begleitetvon der Stadtmusikkapelle Meran, vom Andreas-Hofer Denkmal durchdie festlich beflaggte Altstadt zur Schützenmessfeier in die PfarrkircheSt. Nikolaus.

Im Anschluss an die von Dr. Augschöll zelebrierte hl. Messfeier undseiner Predigt zum tieferen Sinn der „Herz-Jesu-Verehrung“ in Tirolund das Wirken der Meraner Schützen in der Gesellschaft verlagertendie Schützen ihre Feier auf den Unteren Pfarrplatz.

Hptm. Renato des Dorides wandte sich mit treffenden Worten zumHerz-Jesu-Fest an alle Schützenkameraden und an die vielen Besu-cher: „Wir Schützen haben heute das Gelöbnis mit dem Heiligen Her-zen Jesu erneuert – wie es in Tirol seit 1796 Brauch und Verpflichtungist. Damals standen die Revolutionsarmeen Napoleons an den Grenzenunseres Landes Tirol. Unsere Väter suchten in der Not Halt beim Herr-gott und vertrauten auf ihre Wehrkraft.“

Traditionsgemäß wurde daher an diesem hohen Feiertag die Ange-lobung drei neuer Schützen und zweier Marketenderinnen vorgenom-men: Auf die Kompaniefahne legten Michael Kienzl, Hannes Conci,Manuel Bernhart, Elisa Plieger und Sarah Anstein das Gelöbnis ab.

Am Abend dieses Herz-Jesu-Sonntags entzündeten die Schützen-kameraden das „Herz-Jesu-Feuer“ am Segenbühel oberhalb der Stadtund ließen diesen höchsten Tiroler Feiertag besinnlich ausklingen. Miteinem dreifachen „Schützen Heil“ dankten die Schützen der FamilieFolie vom „Petöffi-Hof“ für die Zurverfügungstellung des Platzes.

Mehr als 1.000 Schützen feierten mit der Jubiläumskompanie Kronmetz das25-jährige Bestehen.

Kalterer Schützen vor dem renovierten Wegkreuz.

Die Meraner Schützen marschieren über die Theaterbrücke zum Meraner-Hof.

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Erste Kompanie des UnterlandesNeumarktner Schützen feiern Wiedergründung

NEUMARKT - Die Neumarktner Schützen feierten am 7. und 8. Ju-ni ihr 50-Jahr-Jubiläum.

Am Vorabend fand die Aufführung des „Großen ÖsterreichischenZapfenstreichs“ am Dorfplatz statt. Dazu hatte sich die Kompanie Malsals Ehrenkompanie eingefunden.

Am Sonntag versammelten sich an die 250 Schützen aus Süd- undWelsch-Tirol sowie aus Bayern am Griesweg. Nach Meldung undFrontabschreitung erfolgte der Einmarsch zum Hauptplatz, begleitetvon der Musikkapelle Neumarkt und der Ehrenkompanie Sarntal, woDekan Vitus Dejaco die hl. Messe feierte. Dekan Dejaco mahnte in sei-ner Predigt zum Schutz des Lebens und der Familie, denn heute dro-hen die Gefahren von innen, nicht mehr von außen wie früher, und erzitierte in seinem Aufruf zum Glauben die Zeile des Herz-Jesu-Liedes„Unsres Landes schönste Zier . . .“.

Hptm. Martin Robatscher erinnerte in seiner Rede an die Freiheits-kämpfer von 1809 sowie an die Soldaten des I. und II. Weltkrieges.Letztere würden oft zu Unrecht kritisiert, weil sie im guten Glaubenausgerückt waren, in der Hoffnung auf eine Wiedervereinigung derHeimat. „Sie waren es auch, welche das Vereinswesen nach dem Kriegwieder aufgebaut haben“, unterstrich der Hptm.

Es folgte die Heldenehrung mit Ehrensalve durch die Schützen-kompanie Sarntal. Bgm. Alfred Vedovelli meinte in seinem Grußwort,dass unsere Werte zwar nicht mehr von außen bedroht seien, aber ge-rade heute sei es nötig, diese zu bewahren und über unser Werte-system nachzudenken.

„Wir Schützen reden nicht nur, wir tun auch etwas“, betonte Bez.-Mjr. Thomas Winnischhofer und fügte hinzu: „Werte wie Wahrheitund Treue sind auch heute noch zeitgemäß.“

„Unsere Vorfahren haben nicht in Tracht gekämpft, sie waren kei-ne Soldaten, wohl aber Scharfschützen und Verteidiger der Heimat“,sagte Festredner BGf. Mjr. Elmar Thaler. „Wir zeigen in Tracht, dasswir für etwas einstehen: Vaterland und Muttersprache. Der innere Zer-fall ist Ursache für den Werteverlust, aber man traut sich doch zu sa-gen, dass ein Frosch kein Heiland ist, denn Narrenfreiheit führt insChaos.“ Applaus unterbrach die Rede.

„Wir können auch Feindschaft vergessen, wie die Freundschaft mitBayern beweist und Italiener haben hier im Unterland schon immerohne Probleme gelebt. Haltet fest an der Tradition, dann wird Tirol le-ben. Hoch Tirol!“ schloss der Festredner.

Mit dem Abspielen der Landeshymne, dem Dank des Hptm. und ei-nem Umzug mit Defilierung vor der Andreas-Hofer-Gedenktafelschloss der offizielle Teil. Den Festbetrieb im Seeberhof konnte derabendliche Regen nicht mehr stören.

Hildegard Flor

Dorfschießen in StrassenSTRASSEN - Vom 22. Feber bis 9. März fand im vereinseigenen

Schießstand das Dorfschießen mit dem Zimmergewehr statt. Alle Ge-meindebürger und auswärtigen Mitglieder der Schützen waren dazueingeladen. 198 Teilnehmer konnten die verantwortlichen Funktionä-re in den Räumlichkeiten begrüßen.

Der alle zwei Jahre veranstaltete Schießbewerb wurde in 13 Alters-und Bewerbsklassen ausgetragen, wobei jeder Teilnehmer nur in einerKlasse teilnehmen konnte. Die Glücksscheibe und der Jagdbewerb lu-den aber zu weiterem Mittun ein. Insgesamt wurden nahezu 23.000Schuss abgegeben, mit besonderer Begeisterung dabei waren auch dieJugendlichen unter 16 Jahren mit 52 Teilnehmern. Jüngster Schützewar der dreijährige Benjamin Joas, sein Pendant der 87-jährige Flori-an Bergmann. Bei der Preisverteilung im Kultursaal sparte Bgm. Fried-rich Wieser nicht mit Lob für alle Aktiven, Helfer und Sponsoren.

Ergebnisse: Jugend I sitzend aufgelegt (Jg. 97 u. jünger): 1. Mich-ael Weiler, 5x100 Ringe; Jugend II stehend aufgelegt (Jg. 95/96): 1.Anna Huber, 98; Jugend III stehend aufgelegt (Jg. 92/93/94): 1. Chris-tiane Valtiner, 99; Jugend Hobbyklasse sitzend aufgelegt (Jg. 92 u.jünger): 1. Sarah Bergmann, 5x100; Damen sitzend aufgelegt: 1. Ma-nuela Bodner, 8x100; Herren Hobbyklasse sitzend aufgelegt: 1. JosefWurzer, 3x100; Seniorenklasse sitzend aufgelegt (Jg. 1948 u. älter) : 1.Oswald Weiler, 98; Allgemeine Klasse, stehend aufgelegt: 1. GebhardTroyer, 99; Schützenklasse stehend frei: 1. Mario Bodner, 85; Sport-klasse sitzend frei: 1. Josef Schett, 99; Sportklasse stehend frei: 1. Li-sa-Maria Valtiner, 96; Glücksscheibe: 1. Michael Ritsch, 54 Punkte;Jagdbewerb: 1. Gebhard Troyer, 4x30 Ringe.

SR Karl Schett, Ortschronist

Fahnenweihe im AhrntalST. JOHANN i. A. - Am Sonntag zu Christi Himmelfahrt lud die

Schützenkompanie St. Johann zur feierlichen Segnung der neuen Fah-ne.

Über 300 Schützen und Marketenderinnen mit 30 Fahnen bildeteneinen festlichen Rahmen bei der Messfeier, die von Pfarrer MarkusKüer zelebriert wurde. Die Kompanie Steinhaus unter Hptm. MartinLechner stellte die Ehrenkompanie. Hptm. Walter Hofer hieß alle Eh-rengäste, die Partnerkompanie St. Johann i. T. und die Vertretung derKompanie aus St. Johann i. W. willkommen. Bgm. Rieder betonte inseiner Grußansprache die Bedeutung der Fahne als Bekenntnis zu Hei-mat und Väterglaube. Er forderte die Begnadigung des Luttacher Frei-heitskämpfers Heinrich Oberleiter. Die seit fast 30 Jahren währendePartnerschaft der Schützen von St. Johann im Ahrntal und St. Johannin Tirol nannte Rieder als Beispiel für das Zusammenwachsen Tirols.Die Festrede hielt Bez.-Mjr. Heinrich Seyr. Dieser ging zunächst aufden Ursprung und die Bedeutung einer Fahne in kriegerischen undfriedlichen Zeiten ein. Die Symbole, die die St. Johanner Schützen für

Auf dem Neumarktner Hauptplatz wurde das 50-jährige Bestehen gefeiert.

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ihre Fahne gewählthaben – das Herz Jesuauf der einen Seiteund den Tiroler Adlerauf der anderen Seite– seien in Tirol tiefverwurzelte Symbolefür den Glauben undHeimatverbundenheit,unterstrich Seyr. Auchder Bez.-Mjr. fordertedie Begnadigung der„Puschtra Buibm“. ImAnschluss an denFestakt folgte der Um-zug durch das Dorf.Ein besonderer Dankging an mehrere Gön-ner für die finanzielleUnterstützung.

Kurt Gasteiger, Schriftführer

Zu Gast in BayernMELLECK - An jener historischen Stelle, wo im Oktober 1809 der

Widerstand der Tiroler und Salzburger Schützen zusammenbrach undviele Tiroler Landesverteidiger auf der Flucht ihr Leben in den Flutender Saalach verloren, beging man auch heuer wieder im stillen Ge-denken eine gemeinsame Maiandacht mit Schützen aus Bayern, Tirolund Salzburg.

Dieses Treffen wurde von den Bad Reichenhaller Gebirgsschützenorganisiert.

Clemens Riedlsperger

„Feller“-Medaille in Gold verliehenST. JOHANN i. T. - Hptm. Alois Foidl von den „Feller“ Schützen St.

Johann in Tirol wurde am Fronleichnamstag mit der „Feller“-Medail-le in Gold ausgezeichnet.

Das ist die höchste Auszeichnung, die von der Kompanie vergebenwird. Hptm. Alois Foidl ist seit 1978 Mitglied der Kompanie und seit1993 deren Obmann. Seit 1999 führt er die Kompanie als Hptm. Be-sondere Verdienste hat sich Alois Foidl bei der Renovierung der Ein-siedeleikapelle und beim Bau des neuen Schützenheimes erworben.

Die Kompanie gratuliert ihrem Hptm. zu der hohen Auszeichnungganz herzlich.

Hans Kowatsch, Pressereferent des Wintersteller-Bataillons

Ehrung verdienter MitgliederST. ULRICH - Der Herz-Jesu Sonntag am 1. Juni 2008 wurde von

der Kompanie St. Ulrich zum Anlass genommen, um die offizielleÜbergabe der Kommandantschaft vorzunehmen.

Nach 31-jähriger Tätigkeit übergab Otto Rifesser das Kommando anden neuen Hptm. Karl Marmsoler. Die Neuwahl war bereits am 25.Jänner dieses Jahres bei der Generalversammlung abgehalten worden.

Weiters wurde die Ehrung zweier verdienter Mitglieder vorgenommen:Der verabschiedete Hptm. Otto Riffesser wurde für seine vorbildlicheFührung der Kompanie über drei Jahrzehnte geehrt und zum EHptm.ernannt. Der Offizier und Gründungsmitglied Arthur Costa hat sich inlangjähriger Arbeit als Archivar ausgezeichnet und um Kompa-niechronik bemüht, wofür er zum ELt. ernannt wurde.

In St. Johann i. A. wurde die neue Fahne geweiht:(v.l.) Fhr. Josef Gasteiger, Fahnenpatin ImeldaSteger (Foto: Walcher, Luttach)

Fahnenabordnungen der Pillerseetalgemeinden Fieberbrunn, St. Ulrich undWaidring. Das sogenannte „Schützenviertel Pillersee“" beim Gedenkkreuz inMelleck bei Schneitzelreuth in Bayern. (Foto: C. Riedlsperger)

„Goldene Feller“ an Hptm. Alois Foidl, v.l.: Bgm. Josef Grander, Dekan undSchützenkurat Dr. Johannes Trausnitz. Alt-BHptm. Dr. Hans-Heinz Höfle (r.)überreicht die Urkunde.

Wir ersuchen um Verständnis, wenn aus PlatzgründenArtikel sinngemäß gekürzt oder erst in einer nächstenAusgabe abgedruckt werden können.

Die Redaktion

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EHptm. Alois Raggl TÖSENS – Nachdem wir am 5.

April mit unserem EHptm. in ge-selliger und fröhlicher Rundenoch seinen 80. Geburtstag ge-feiert hatten, traf uns die Nach-richt am 13. Mai über sein Able-ben plötzlich und unerwartet.Lois war seit der Wiedergrün-dung 1956 bei der Kompanie,stand dieser 40 Jahre bis 2003als Hptm. vor und wurde an-schließend zum EHptm. ernannt.Er marschierte bei den Prozes-sionen und den Ausrückungennach wie vor mit „seiner“ Kom-panie. Unter großer Anteilnahmeder Bevölkerung, dem ELKdt.Mjr. Emerich Steinwender, denMjr. Horst Strobl, Fritz Gastl undJosef Partoll sowie den Fahnena-bordnungen der Talschaft Pont-latz und der SchützenkompanieTösens fand die Beisetzung desVerstorbenen mit einer Kranz-niederlegung und einer letztenSalve mit dem Fahnengruß statt.

bürgermeister der GemeindeFreienfeld und langjähriges Mit-glied der Kompanie Maria Trens.Fahnenabordnungen verschie-denster Vereine erwiesen ihm dieletzte Ehre. Peter wurde mit dem„Guten Kameraden“ und einerEhrensalve seiner Kompanie ver-abschiedet.

Reinhard Wieser STRASSEN - Reinhard Wieser

ist am 12. Jänner 2008 im 22.Lebensjahr durch einen tragi-schen Verkehrsunfall ums Lebengekommen.

1996 den Strassener Jung-schützen beigetreten, erwies sichReinhard bald als begeisterterund hervorragender Zimmerge-wehrschütze und konnte bis zum16. Lebensjahr viele Auszeich-nungen erringen. Er nahm auchan einigen Landesschießen teil.Ab dem Ende seiner aktivenJungschützenzeit hat uns Rein-hard Wieser als unterstützendesMitglied seine Treue erwiesen.

Wir Strassener Schützen wer-den seiner stets gedenken.

EHptm. Johann Platzer BRUCK a. Z. - Johann Platzer

wurde am 10. Februar 1919 inInnsbruck geboren.

Er war langjähriges Mitgliedder Schützenkompanie Bruck amZiller, davon 35 Jahre als Hptm.tätig.

Des weiteren war er Mitgliedder Freiwilligen Feuerwehr undKassier bei den Heimkehrern.Hans war stets ein einfacherMann, der trotz vieler Entbeh-rungen und Schicksalsschlägesein Leben meisterte.

Johann LantschnerSTEINEGG - Am 4. März 2008

ist unser langjähriges MitgliedJohann Lantschner plötzlich undunerwartet im Alter von 63 Jah-ren verstorben.

Er war aktiver Schütze in derKompanie Steinegg und wurdebei der diesjährigen Jahresver-sammlung für seine 25-jährigeMitgliedschaft geehrt. Hansführte ein bescheidenes Lebenfernab der Heimat, zu der er je-

doch stets eng verbunden blieb.Bei den Ausrückungen der Kom-panie fuhr er immer nach Stei-negg. Die Steinegger Schützenwerden dich, lieber Hans, immerin ehrendem Gedächtnis bewah-ren.

Josef RiederSTEINEGG - Am 8. Mai 2008

ist unser Mitglied Josef Riederim Alter von 87 Jahren von unsgegangen.

Der „Schneider-Seppl“ warGründungsmitglied und Ehren-mitglied der Schützenkompanie

Steinegg. Am 10. Mai begleitetenihn seine Kompanie sowie einegroße Trauergemeinde zur letz-ten Ruhe. Vergelt´s Gott Sepplfür all deinen Einsatz und deineKameradschaft. Der Herr gebe dirdie ewige Ruhe.

Peter Hasler MARIA TRENS - Am 3. Juni

2008 verstarb unser KameradPeter Hasler im 90. Lebensjahr.Peter war Träger der Verdienst-medaille des Landes Tirol, Alt-

EHptm. Johann Platzer †

Johann Lantschner †

Josef Rieder † Reinhard Wieser †

EHptm. Alois Raggl †

Peter Hasler †

Wir gedenken unserer Verstorbenen

Die Redaktion möchte sich auf diesem Wege herzlich für die Mitar-beit an unserem Mitteilungsblatt bedanken. Da eine Überschreitungdes Umfanges auf kostentechnische Probleme stößt, möchten wir je-doch darauf hinweisen, dass sich die Artikel auf das Notwendigsteund Wichtigste beschränken müssen. Jahreshauptversammlungen werden als eigenes Kapitel zusammen-gefasst, gekürzt und wenn nötig in einer nächsten Ausgabe abge-druckt! Weiters möchten wir darauf hinweisen, dass digitale Bilder teilweisein zu niedriger Auflösung übermittelt werden und diese aus druck-technischen Gründen nicht (oder nur in sehr schlechter Qualität) wi-dergegeben werden können. Bilder per Mail immer in Originalgrößeversenden!

Danke für das Verständnis!

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„Peter Mayr“ Brixen: Fahnenpatin Hilde Schanung (25 J.); Walter Demonte, Thomas Verginer (15 J.)

Fieberbrunn: Zgf. Sebastian Foidl, Olt. Johann Gollner, Zgf. Christian Pletzenauer, Oj. Josef Steinacher (50 J.)

Hopfgarten i. Def.: Oj. Alois Ortner, Oj. Ludwig Zathamer, Lt. Josef Stopp (40 J.); Gernot Ortner (15 J.)

Igls/Vill: Zgf. Anton Grauß, Uj. Heinz Tschaikner, Friedel Hammer, Walter Drexel (50 J.); Hptm. Wolfgang Kalous (40 J.); Zgf. Dr. RolfKapferer (25 J.); Thomas Moyle, Anton Hörhager (15 J.)

„Markt Mühlbach“: Egon Schönegger (25 J.)

Neustift: Josef Pupp, Josef Huber, Georg Thaler (50 J.)

St. Johann i. T.: Oj. Toni Hechenberger (50 J.)

Für langjährige Treue zur Kompanie wurden geehrt:

Termine 2008

10. August: Einweihung Jörg-Pircher-Gedenkstein in Lana15. August: Hoher Frauentag-Landesfeiertag Innsbruck17. August: Bataillonsfest Schwaz in Stans

50-Jahr-Feier in Steinegg20. August: Bataillonsfest Oberes Iseltal in St. Johann i. W.24. August: Bataillonsfest Hörtenberg in Wildermieming31. August: Talschaftsfest Pontlatz in Pfunds

Bataillonsfest Vorderes Zillertal in Uderns7. September: Bergmesse am Kronplatz

14. September: Bataillonsfest Inn-Chiemgau in Aschau26.-28. September: Bundesschießen in Kreuth/Bad Tölz

27. September: Einweihung Gedenkstätte „Grazia-Felsen“ in Enneberg27./28. September: 50-Jahr-Feier in Villanders

12. Oktober: Schützenwallfahrt in Absam25. Oktober: Großer Zapfenstreich Innsbruck

23. November: Franz-Höfler-Gedenkfeier in Lana

Die Poster „Andreas Hofer” (zwei ver-schiedene Varianten: „Portrait“ und„Oberkommandierender von Tirol1809“, mit Säbel), „Kleiner Kriegsrat”,„Historischer Tiroler Adler” und „Aqui-la Tirolensis” sowie der Aufkleber „Ti-roler Schütze” (auch als Anstecker fürdas Rockrevers) sind in den Bundes-kanzleien des Südtiroler Schützenbun-des in Bozen (Tel. ++39/0471/974078,e-mail [email protected]) und desBundes der Tiroler Schützenkompanienin Innsbruck (Tel. ++43/(0)512/566610,e-mail [email protected])erhältlich.