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    Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion40. Jahrgang • N° 1 | Jänner 2016 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Weyarn

    ABGESCHAFFTDIE DEUTSCHESCHULE IN SÜD-TIROL IN GEFAHR

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    GEWÄHLTPAOLO DALPRÀSTEHT TIROLERSCHÜTZEN VOR

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    ABSCHIEDBISCHOFMANFREDBRICHT AUF

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    Sagen was ist! von Hans BaurSeit letztem Jahr machen sich Menschen au den Weg nach Europa, insbesondere nachDeutschland. Über eine Million sind bereits im Lande, davon etwa 300.000 unregistriert. Ge-naue Zahlen sind nicht verö entlicht – entweder weiß man sie nicht, oder man hat Angst vorFolgewirkungen.„Die Bürger registrieren, dass die Grenzen nicht gesichert werden können, dass geltendesRecht nicht durchgesetzt wird, dass Tausende von Asylanträgen nicht bearbeitet werden. Dasbewerten sie als eine Art Staatsversagen. Ohne die enormen Anstrengungen von Bürgermeis-tern, Landräten, Feuerwehr, THW, Rotem Kreuz und von vielen anderen hätten wir längst einehumanitäre Notlage“; so schildert der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn in seinem Buch„Ins O ene“ die Lage.Derzeit steht die zwei ellos wichtigste Au gabe im Brennpunkt der Diskussion: die Begrenzungder Zuwanderung. Darüber hinaus vergisst man aber, dass die Flüchtlinge, die bereits im Landsind, integriert werden müssen. „Diese bringen o t abweichende Vorstellungen von Würde undMenschenrechten mit. Sie stammen zum Teil aus Ländern, in denen das Christentum au grundislamischen Rechts ver olgt wird. Geschlechtergleichheit ist häu ig ein Fremdwort. UnsereVorstellungen von Nichtdiskriminierung werden als nicht konsens ähig emp unden“ – so derPräsident des Bundes der Vertriebenen Dr. Bernd Fabritius und er ährt ort „Damit erscheinen

    Der Druck nach Aufklärung in der Zuwandererfrage wächst in der Bevölkerung, auch weil sichdie Bürger zunehmend um die eigene Sicherheit sorgen. Foto: Jazzmany / Shutterstock.com

    Die Diskussionüber unsereWerte ...Im Zuge der Diskussion über dieWerte in unserer Gesellscha t älltau , dass unsere Grundsätze ganzwesentliche Forderungen zusam-men assen und unterstreichen. Esist allerdings zu wenig, nur au dieGrundsätze hinzuweisen oder ihreBe olgung durch andere zu verlan-gen. Viel wäre schon erreicht, wennwir als Marketenderinnen undSchützen wieder mehr au sie hörenund mit gutem Beispiel voran gehenwürden ...

    meint eurer LandeskommandantFritz Tie enthaler

    Poste Italiane s.p.a.-Spedizione in Abbonamento Postale-D.L.353/2003

    (conv.in L.27/02/2004 n°46)art. 1, comma2, NE BolzanoTassa Pagata/Taxe Percue I.R.

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    2die Flüchtlingsströme aus dem Nahen Osten sowie dem arabischenund zentralen A rika einem Teil der europäischen Bevölkerungals reale Bedrohung des eigenen Werteum eldes und damit ihrereigenen Freiheit. Schlagworte wie Über remdung, Islamisierung,

    oder Untergang des Abendlandes deuten au eine nicht zu ver-nachlässigende Verunsicherung hin.“ Für die uns bevorstehendeIntegrationsau gabe gibt es keinen Bezugs all, kein Rezept. Bei denim Jahr 1960 zu uns gekommenen Gastarbeitern haben wir eineIntegration nur bedingt gescha t und müssen nun mit Parallelge-sellscha ten leben. Dies ist kein nachahmenswertes Modell. Bei alldem ist noch zu berücksichtigen, dass es sich bei den Flüchtlingenum junge Männer handelt, die demnächst ihre Familien nachholenwollen (Nachzug). Au die Fragen, was uns erwartet, was getan wer-den muss und welche Kosten au uns zukommen, geben Politik und

    Medien keine oder nur ungenügende Antworten. Dies verstärktdie Unsicherheit und bringt Angst mit sich. Zu lange wurde überRegelübertretungen hinweggeschaut. O tmals wurden Hintergrün-de nicht er orscht oder gar bewusst verschwiegen. Es ist aber gerade

    Au gabe der Politik und der Medien, die Gesellscha t in vollemUm ang zu in ormieren. Erst wenn alle Fakten au dem Tisch liegenund abgewogen werden können, wird die Gesellscha t bereit undin der Lage sein, weitere Krä te zu mobilisieren. Dabei muss manerkennen, dass auch gute Taten negative Folgen zeitigen können,und dass Hil e nur so lange geleistet werden kann, so lange sie dieeigene Grundlage nicht ge ährdet.Sagen was ist, ist das oberste Gebot. Wir Schützen sollten dieseO enheit gegenüber dem eigenen Volk von der Regierung und denMedien mit Nachdruck ein ordern.n

    Europaregion:20 Jahre gemeinsame Vertretung inBrüsselWer in Brüssel mit europäischen Ins-titutionen zu tun hat, der indet seitzwanzig Jahren in dem von Direktor Mag.Dr. Richard Seeber geleiteten gemeinsamenHaus der Europaregion in der Rue de Pascale47 eine Anlau stelle. Dr. Seeber dazu wört-lich: „Als Drehscheibe p legen wir Kontaktezu den bedeutenden europäischen Gremienwie dem Ausschuss der Regionen, demEuropäischen Parlament, der EuropäischenKommission und dem Europäischen Rat.“Hochbetrieb herrschte kürzlich in diesergemeinsamen Vertretung der Europaregionin Brüssel: Die 20-Jahr-Feier der Vertre-tung der Europaregion und die zehnteVorstandssitzung des EVTZ „EuroparegionTirol-Südtirol-Trentino“ sind der geeigneteAnlass da ür. Dazu noch: Die Zusam-menkun t der Organe des EuropäischenVerbunds territorialer Zusammenarbeit„Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino“ inBrüssel mit dem turnusmäßigen Wechselder EVTZ-Präsidentscha t symbolisch im

    Herzen Europas. Nach zwei Jahren TirolerPräsidentscha t ist nun der neue Präsidentder Europaregion der Trentiner Landes-hauptmann Ugo Rossi.Im Oktober 1995 haben die drei histori-schen Landesteile Tirols, das BundeslandTirol, die Autonome Provinz Südtirol unddie Autonome Provinz Trentino das erstegrenzüberschreitende Verbindungsbürozur Europäischen Union (EU) eingerichtet.Die Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino bei der EU war und ist einbeispielha tes europäisches Signal da ür, dass

    Nachbarländer mit so vielen Gemeinsamkei-ten auch gemeinsam au treten können.Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 verband diese drei Länder eine jahrhunder-telange gemeinsame Geschichte in der Gra -scha t Tirol. Außerdem haben die Länder

    Tirol, Südtirol und Trentino au grund ihrergeographischen Nähe und ihrer Lage in

    den Alpen in vielen Belangen die gleichenInteressen zu vertreten. Mit dem BeitrittÖsterreichs zur Europäischen Union konnte1995 die Idee einer grenzüberschreiten-den Europaregion durch eine gemeinsameEinrichtung in Brüssel realisiert werden.Obwohl es von den Regierungen in Romund Wien an angs teils starke Vorbehaltegab, konnte sich das Büro der Europaregi-on behaupten und sich zu einem aktivenund e izienten Regionalbüro in Brüsselentwickeln.

    Nach zehnjähriger Unterbringung derVertretung in gemieteten Büros entschlossensich die drei Partner zum Kau eines reprä-sentativen Hauses in unmittelbarer Nähe derwichtigen EU-Institutionen Parlament, Kom-mission, Rat und Ausschuss der Regionen.

    Die allgemeine Zielsetzung des Büros ist dieVertretung der Interessen der beteiligten

    Länder in den Bereichen Regionalpoli-tik, Wirtscha t, Umwelt, Landwirtscha t,Soziales, Bildung und Kultur zum Nutzender Bevölkerung. Eine wesentliche Au ga-be des „Gesamttiroler“ Verbindungsbürosist, gemeinsame Anliegen dieser sensib-len Alpenregion bei den EuropäischenInstitutionen zur Geltung zu bringen. Einzweites wichtiges Au gaben eld, das direktmit dem Lobbying verbunden ist, ist dieRepräsentation der Europaregion. DurchÖ entlichkeitsarbeit und die Organisation von politischen, achlichen, kulturellen und

    gesellscha tlichen Veranstaltungen sollendie drei Länder im Brüsseler Tagesge-schehen präsent sein. Schließlich ungiertdas Büro der Europaregion als Bindegliedzwischen der Europäischen Union und denHeimatregionen.n

    Innsbruck von Heinz Wieser

    Das gemeinsame Haus der Europaregion in der Rue de Pascale 47 in Brüssel

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    Das Jahr, in dem die deutsche Schule abgeschafft wurde„Oggi parleremo di Andreas Hofer“, sagt eine junge Lehrerin vor einer Schulklasse im Pustertal. „Der aus dem Passeiertal,Frau Lehrerin?“, fragt ein Schüler. „In Italiano, per favore“, ermahnt die Pädagogin den Zehnjährigen. Eine Szene wie diese könnte sich nicht nur in einer italienischen Schule abspielen, sondern bald schon flächendeckend auch in den deutschenSchulen Südtirols.

    Die über mehrere Jahrzehnte hart erstrit-tene deutsche Schule droht nun verwässertzu werden. Vor weniger als hundert Jahrenkämp ten Frauen und Männer im Unter-grund ür den Erhalt der deutschen Schulein Südtirol – und bezahlten da ür auch mitdem Leben. Ausgerechnet jene Partei, diesich durch jahrelange politische Bestre-bungen da ür einsetzte, dass das Recht auMuttersprache, auch und insbesondere inder Schule, rechtlich konstituiert wurde, he-belt dieses Recht nun aus. Was die Faschis-

    ten nicht scha ten, gelingt nun in kleinenSchritten der Landesregierung. Wie kames dazu? Und welche Folgen wird dies überkurz und lang haben?

    Umstrittene CLIL-MethodikMit dem Beschluss vom 8. Juli 2013 legtedie Südtiroler Landesregierung den Grund-stein ür den CLIL-Unterricht. Das Kürzelsteht ür Content and Language IntegratedLearning. Bei dieser Unterrichtsmethodikwerden einzelne Sach ächer oder Teiledavon in einer Fremdsprache unterrichtet.

    Im Anschluss an diesen Beschluss starte-ten Pilotprojekte in mehreren Klassen amOberschulzentrum Mals, der Fachober-schule ür Tourismus und Biotechnologie„M. Curie“ Meran, der Wirtscha ts ach-oberschule Meran „F. Ka ka“, am Sozialwis-

    senscha tlichen Gymnasium Meran und amSprachengymnasium Bozen.

    Beachtenswert an diesen Pilotprojektenwar, dass weder ein Vergleich der Notenmit und ohne CLIL-Methoden statt and,noch Einzelbewertungen gemacht wurden.Die ür den CLIL-Unterricht au gebrachtenStunden wurden nicht au gestockt, sondern vom bestehenden Unterricht verwendet,wie aus einer Landtagsan rage von März2015 hervorgeht.

    Für Kritik sorgte außerdem, dass derFachunterricht au Italienisch von Lehrerndeutscher Muttersprache durchge ührt wur-de. Die Mittelschullehrerin und Kulturre e-rentin des Südtiroler Schützenbundes, Mar-gareth Lun, kritisierte zudem, dass 1.100Italienischstunden bis zur dritten KlasseMittelschule und 1.700 Stunden bis zur Ma-tura völlig ausreichen würden. „Wenn dieSchüler da zu wenig lernen, dann machendie Lehrer etwas mit der Unterrichtsmetho-de alsch!“, betont Lun.

    Autonomie adéAuch volkstumspolitisch gibt es Bedenken.Der deutschsprachige Unterricht ist im Au-tonomiestatut garantiert. Im Artikel 19 desAutonomiestatus der Provinz Bozen-Süd-

    tirol heißt es: „In der Provinz Bozen wirdder Unterricht in den Kindergärten, Grund-und Sekundarschulen in der Mutterspracheder Schüler, das heißt in italienischer oderdeutscher Sprache, von Lehrkrä ten erteilt,

    ür welche die betre ende Sprache eben allsMuttersprache ist.“ Durch den CLIL-Un-terricht werden deutsche Stunden deutlichgekürzt. „Was passiert, wenn ein Schüler beieinem Test oder im Zeugnis eine negativeNote erhält und er sagt, in Deutsch hätteer alles verstanden und eine positive Note

    bekommen?“, gibt Lun zu bedenken.Auch in der Wissenscha t gibt es Zwei elob der E izienz der CLIL-Methodik. Lautdem italienischen Schulamt liegt bislangkeine Studie über den Er olg des Immersi-onsunterrichtes vor. Dort wird dieser schonseit vielen Jahren praktiziert. Studien, diezeigen, dass rühkindliches Sprachenlernenkeinen Vorteil ür Schüler bringt, existierendagegen schon. Die Wissenscha tlerin Car-men Muñoz von der Universität Barcelonabeobachtete den Lerner olg von Schülern,

    die rühen Fremdsprachenunterrichterhalten. Die 2011 verö entlichte Studieist die bis dato lang ristigste in diesemBereich. Denn Muñoz konnte die Beob-achtungs rist au durchschnittlich vierzehnJahre ausdehnen. Die Forscherin kam zu

    Bozen von Lukas Steinwandter

    Ein Schritt zurück. Über 1.100 Italienischstunden müssen Schüler in Südtirol in ihren Pflichtschuljahren absolvieren. Nun soll der Italienisch-unterricht auch auf den Fachunterricht ausgeweitet werden.

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    dem Schluss, dass es bei ün Wochenstun-den Fremdsprachenunterricht ganze 245Jahre dauern würde, dass sich ein rüherStart auszahle. Es könne keine Korrelationhergestellt werden zwischen einem rühenBeginn des Fremdsprachenunterrichts undden gemessenen Sprachkompetenzen. Statt-dessen sei die Lernzeit (inklusive ormellenund in ormellen Kontakts zur Sprache)entscheidend.

    Die Hybris des Philipp AchammerTrotz dieser wissenscha tlichen, pädagogi-schen und rechtlichen Bedenken orciertedie Landesregierung – allen voran PhilippAchammer und seine Entourage – imJänner dieses Jahres die Implementierungder CLIL-Methodik an deutschen Schulenin Südtirol. Dabei wurde das Mindestalterder Schüler, die per Immersionsunterrichtausgebildet werden sollen, au die zweite

    Klasse Oberschule gesenkt. Der zuständigeLandesrat Philipp Achammer sei in derEntscheidung von der deutschen Abteilungdes Landesschulrats „gestärkt“ worden,wie er in einer Aussendung schreibt. Indiesem Rat sitzen derzeit auch bekennendeLinke wie der Gewerkscha ter FrancescoBruccoleri oder die Landtagskandidatin desPartito Democratico Cornelia Brugger.

    Die CLIL-Methode indet mittlerweileallerdings nicht nur an Oberschulen statt.Auch einige Grundschulen kürzen mitt-

    lerweile den deutschen Unterricht, umSach ächer in italienischer Sprache zu un-terrichten. Doch der Immersionsunterricht

    wird längst auch schon an Grundschulenangewandt. Von der Ö entlichkeit wirddas weitgehend ausgeblendet. Im Schul-sprengelprogramm von Olang war bereitsim Schuljahr 2014/2015 estgelegt, dass inmehreren Grundschulen „die Fächer Natur-wissenscha t, Geschichte und Geogra ie biszur Häl te der Stunden des vorgesehenenJahresstundenkontingentes von Italie-nischlehrerinnen in italienischer Spracheunterrichtet“ werden. Begleitet wurde dasExperiment von Oriana Primucci, die üralle Sprachprojekte im Pustertal zuständigist. Primucci ist Italienischlehrerin an der„K. Meusburger“-Schule in Bruneck.

    Es geht auch andersDass Sprachenprojekte an Schulen auchgänzlich anders aussehen können wie dieumstrittene CLIL-Methodik unter Acham-mers Fuchtel, zeigt die Jose -Bachlechner-

    Grundschule in Bruneck. DirektorinElisabeth Brugger erarbeitete gemeinsammit Kolleginnen und Experten sogenannteSprachklassen. Hierbei können Eltern ihreKinder reiwillig in eine au Sprachen spe-zialisierte Klasse einschreiben, in der dannKinder zusätzlich zu den normalen Un-terrichtsstunden ün Stunden pro WocheDeutsch, Italienisch und Englisch lernen.

    „Sprachlernen bedeutet Sprachhandeln“,betont Brugger gegenüber UT24. Bei denzusätzlichen Stunden, bei denen immer

    eine Deutsch-, Italienisch- und Englisch-lehrerin anwesend ist, lernen die Kinderpraxisbezogen. „Wir gehen von Deutsch aus

    und orientieren uns am dynamischen Mo-dell der Mehrsprachigkeit, das besagt, dassdurch die Vernetzung der Sprachen, auchdie Muttersprache ge ördert wird“, erklärt

    die Direktorin. Während bei der CLIL-Methode deutsche Unterrichtsstunden weg-allen, haben die Schüler der Sprachklassen

    mehr Deutschstunden.

    Jene Methode, die von Achammer und demLandesschulrat mit Druck vorangetriebenwird, sieht die er ahrene Grundschuldirek-torin skeptisch. „Von der Didaktik in derGrundschule sehe ich Bedenken bei CLIL,dass die Kinder au einen bestimmtenFachwortschatz eingegrenzt sind. Wennzum Beispiel das Fach Mathematik auItalienisch gelehrt wird, lernen die Kindernur einen begrenzten Wortschatz dazu“,außerdem ehle ihnen dann auch dieseFachsprache au Deutsch. Für Brugger sei eswichtig, „dass die Schüler mit der Sprachedann im Alltag handeln können, und einMathe-Wortschatz hil t dann wahrschein-lich nicht.“ Für Brugger sei „vielleicht eineStunde CLIL-Unterricht in der Woche be-reichernd“, doch mehr oder gar ein ganzesFach au jeden Fall nicht. Würde sie einemanderen Schuldirektor eine Methode emp-

    ehlen, würde das die Bachlechner-Methodesein, erklärte sie.

    So ganz überzeugt von der CLIL-Methodikist auch Achammer nicht. Nach Bekanntga-be der Herabsetzung des Alters ür Schüler,die per Immersion unterrichtet werden, gaber zu bedenken, dass die Ein ührung desCLIL-Unterrichts in der Abschlussklasseder Oberschule weniger ziel ührend sei,„weil der Unterricht schon stark au diestaatliche Abschlussprü ung und deren An-

    orderungen ausgerichtet ist“. Entweder, der

    CLIL-Unterricht ist nicht geeignet, um diestaatliche Abschlussprü ung zu bestehen,oder dieser staatliche Unterricht ist nichtgeeignet, um praxistaugliche Fremdspra-chenkenntnisse zu vermitteln. So oder sosind es die Schüler und die deutsche Spra-che, die die Verlierer dieses Experimentssein werden.

    Schullandesrat Philipp Achammer – Auf Druck einiger weniger soll der Artikel 19 des Autono-miestatutes, welcher den Unterricht in der deutschen Muttersprache für die österreichischeMinderheit in Italien garantiert, unter seiner Amtszeit aufgeweicht werden.Foto: Dragan Tatic

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    NEINzum CLIL-Unterrichtin Süd-TirolDie Abkürzung CLIL steht für „Content and Language Integrated Learning“ und wird auch Bilingualer Sachfachunterricht ge-nannt. Gemeint ist damit die Vermittlung von Sachinhalten von Nichtsprachenfächern in einer Fremdsprache. Was in ande-ren Ländern vielleicht sinnvoll sein kann ist in Südtirol allerdings gefährlich. Vor allem sinkt die Qualität der Schule.

    In Europa hat sich CLIL mittlerweile zueinem zentralen Thema entwickelt undist aus der Sprachbildungspolitik nichtmehr wegzudenken. CLIL-Sprachen sindnicht nur au die traditionellen Fremdspra-chen beschränkt. CLIL-Sprachen könnenauch Minderheitensprachen, Regionalspra-chen oder andere o izielle Sprachen sein.So weit, so gut. Im Falle Süd-Tirols gilt esaber solch ge ährliche Sprachexperimente mitVorsicht zu genießen. Bisher war in unseremLand der Fachunterricht in der Zweit- odereiner Fremdsprache nur in den vierten und

    ün ten Oberschuljahren vorgesehen. Nundür en auch zweite und dritte Klassen die so-genannte CLIL-Methode anwenden. Das hatdie Süd-Tiroler Landesregierung im Jänner2016 beschlossen. Und das, obwohl der Fach-unterricht in der Muttersprache durch unserAutonomiestatut gesetzlich garantiert ist.Abgesehen von der Ge ährdung des Mutter-sprachenunterrichts senkt die CLIL-Methodedas Niveau des Fachunterrichts, da nicht jeder Schüler diesem in der Zweitspracheproblemlos olgen kann.

    Argumente gegen denCLIL-Unterricht in Süd-Tirol: - Bei uns in (Süd-)Tirolmuss die Schrift-

    sprache selbst wie eine Fremdspracheerlernt werden . Selbst bei Oberschülernist zum Teil eine geringe Kompetenz vorhanden, lüssig in Hochdeutsch zusprechen. Bereits vor Jahren wurde ab

    der 4. Klasse Grundschule der Deutsch-unterricht um eine Stunde zugunsten von Englisch gekürzt. Zusätzlich werdennoch viele Deutschstunden ür Ver-kehrserziehung, Beru swahlvorberei-tung, organisatorische Besprechungenin der Klasse (die Deutschlehrer sindmeistens auch die Klassenlehrer) usw.hergenommen. Eine weitere Kürzungder Unterrichtsstunden au Deutsch istdeshalb nicht tragbar.

    - Der Unterricht in der eigenen Mutter-sprache ist gesetzlich garantiert (Art.

    19). Was passiert, wenn ein Schüler beieinem Test oder im Zeugnis eine nega-tive Note erhält und er sagt, in Deutschhätte er alles verstanden und eine positi- ve Note bekommen? Wenn der Schüleroder die Eltern Rekurs gegen diese

    Note einreichen, gilt mit Sicherheit Art.19! Das wissen die Lehrer und beugensolchen Rekursen vor, indem sie a priorieine positive Note geben.

    - 1.100 Stunden Italienischunterrichtbis zur 3. Klasse Mittelschule bzw.1.700 Stunden bis zur Matura müssenreichen. Wenn die Schüler da zu weniglernen, dann ist die Unterrichtsmethode

    alsch. Dann muss aber die Didaktiküberdacht werden, und man kann nichtein ach die Unterrichtszeit von anderenFächern da ür ordern.

    - Die Qualität des Fachunterrichts sinkt,weil viel Zeit damit verloren geht, auchein ache Inhalte zu erklären. Sinnvollerist es, wenn es derItalienisch- oderEnglischlehrer übernimmt, in seinenUnterrichtsstunden Fachwortschatzder Fächer dieser Schule zu vermitteln(z.B. naturwissenscha tliche Texte auEnglisch, Lektüre von Wirtscha tszei-

    tungen au Italienisch, Rechtsbegri e auItalienisch, …)

    - Wenn Fachlehrer deutscher Mutter-sprache ihr Fach auf Italienisch (oderin einer anderen Fremdsprache) unter-richten, wie bei CLIL vorgesehen, dann

    ist dieQualität dieser Sprachvermitt-lung sehr zweifelhaft . Außerdem bleibtunwillkürlich viel Allgemeinwissen undSachwissen au der Strecke.

    - Schwächere Schüler , die sich in derSchule schwer tun, sindbenachteiligt ,wenn sie den Lernsto auch noch auItalienisch oder Englisch machen müssen.Bei CLIL haben siekeine Wahlmöglich-

    keit , ob sie bei diesem Projekt mitma-chen wollen oder nicht. - Im Aostatal ist der CLIL-Unterricht de

    facto bereits 1948 einge ührt und dannder Italienisch-Unterricht immer weiterausgedehnt worden. Heute (nur 2 Gene-rationen später) ist das Französische astzur Gänze verschwunden. Nur mehr 2Prozent der Schüler geben Französischals ihre Muttersprache an! Dieses Modellist leicht au unsere Situation umzulegen.

    - Pisa-Studie: Die deutschen Schulen inSüd-Tirol haben signi ikant über dem

    OECD-Durchschnitt abgeschnitten(z.B. Mathematik 506 Punkte, Natur-wissenscha ten 503P., Lesen 503 P.). Dieitalienischen Schulen in Süd-Tirol lagenklar unter dem OECD-Durchschnitt(z.B. Mathematik 483 Punkte, Natur-

    Bozen von Margareth Lun und Günther Mairho er

    In Südtirol ist man drauf und dran, die deutsche Schule als solche abzuschaffen. Mit für eineMinderheit gefährlichen Sprachexperimenten setzt man das Erlernen der deutschen Mutter-sprache aufs Spiel.

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    Aus den LANDESTEILEN …6wissenscha ten 474 P., Lesen 474 P.). Wieso sollten wir dann vonunserem guten Schulsystem weggehen und uns an Methoden deritalienischen Schulen anpassen, wo solche Sprachexperimenteseit vielen Jahren gemacht werden, o ensichtlich ohne Er olg?

    - Bei derKOLIPSI-Studie , die an der Europäischen Akademie inBozen durchge ührt wurde (4. Oberschule und ital. Schulamt)haben eben alls die deutschen Oberschulen 1 Stu e besser abge-schnitten als die italienischen (bei 5 Stu en). Laut italienischemSchulamt gibt es keine Studie über einen eventuellen Er olg desImmersionsunterrichtes. Also auch hier wiederum die Frage:Wieso sollten wir in ein schlechteres Schulsystem wechseln?

    Es gibt viele sinnvollereAlternativen: - Absolute Priorität: Lernmethoden in den eigentlichen Italienisch-

    stunden von Grund au umstellen! Es muss vor allem das mündli-che Sprechen trainiert werden!

    - Di erenzieren! Es ist unsinnig, wenn die Schüler, die Italienischals Fremdsprache lernen, denselben Sto machen müssen wieSchüler aus zweisprachigen Familien.

    - Änderung der Lerninhalte: In der Oberschule muss die klassi-sche Literatur au ein Minimum gekürzt werden. Da ür muss

    mehr Wert gelegt werden au das Training im Gebrauch derAlltagssprache bzw. au das Sprechen.

    - Italienischlehrer sollen ihre Schüler verp lichtend au die Zwei-sprachigkeitsprü ung vorbereiten.

    - Zusätzliches Angebot als reiwilliges Wahl ach! (Bei mehrspra-chigen Schülern nicht nötig) - Sommerkurse! - Die Eigeninitiative der Eltern ist ge ragt. Au keinen Fall dür en

    deutsche Bildungseinrichtungen als Gratis-Fremdsprachenkursemissbraucht werden.

    Fakt in Süd-Tirol ist: - dass das ASTAT-Sprachbarometer 2004 klar bewiesen hat, dass

    praktisch jeder im Lande Italienisch kann; es gibt aber massen-weise Italiener, die null Deutsch können.

    - dass Einwanderer nur Italienisch lernen müssen, um eingebür-gert werden zu können. Deutsch ist o ensichtlich über lüssig.Somit wird die am stärksten wachsende Volksgruppe im Landitalienisch indoktriniert.

    - dass man sich in jedem Amt, mit jedem Beamten, in jedemKrankenhaus in Italienisch verständigen kann. Au Deutsch −obwohl Mehrheitssprache im Land − geht das sehr o t nicht odernur mit Schwierigkeiten.

    - dass Medikamente, Lebensmittel, Produkte jeglicher Art immerau Italienisch beschri tet sind – Deutsch ehlt o t.

    - dass man selbst in den entlegensten Almhütten und Dor lädchenin Süd-Tirol au Italienisch bestellen kann − in Bozens bestenLagen (Waltherplatz und unter den Lauben) geht das hingegenau Deutsch meist nicht.

    Es gilt also die deutsche Schri tsprache (Hochdeutsch) an Süd-Ti-rols Schulen zu schützen. Das Gesetz (Art. 19) dar nicht umgangenwerden und es dar zu keiner Überbewertung der Fremdsprache auKosten des Fachwissens kommen. Deshalb NEIN zum CLIL-Unter-richt in Süd-Tirol!n

    MitComputer und Kugelschreiber –Schützenbund bildet Schriftführer weiter Der Südtiroler Schützenbund veranstaltete am Samstag, dem 7. November 2015einen Lehrgang für Schriftführer und Chronisten im Waltherhaus in Bozen. Unterder Leitung von Hauptmann Arno Rainer und Leutnant Egon Zemmer wurden dieAufgaben eines Schriftführers aufgezeigt. Interessierte Teilnehmer aus mehrerenKompanien beschäftigten sich einen ganzen Tag lang mit Themen wie z.B. demVerfassen von Pressemitteilungen, der Erstellung einer Kompaniechronik und demeffizienten Arbeiten als Schriftführer.

    Ein besonderes Augenmerk galt dabeider Nutzung von neuen Medien sowieder Datensicherheit. Anhand von prakti-schen Beispielen wurde die Wichtigkeit der

    aktuellen digitalen In ormationskanäle ver-tie t. Die Schri t ührer aus den Kompaniennutzten den Tag auch zu einem ausgiebigenEr ahrungsaustausch.n

    Bozen von Egon Zemmer

    Die Teilnehmer zeigten sich begeistert undkonnten viele nützliche Informationen fürdie Arbeit in ihren Kompanien mitnehmen.

    Sprache der Lehrveranstaltungen an derFakultät für Wirtschaft der Universität Bozen

    DassSprachexperimente immerauf Kosten der Minderhei-tensprache gehen, zeigt sich auch an der Universität Bozen: Stu-dentenvertreter haben sich bei der Erö nung des vergangenenStudienjahres beschwert, dass das Angebot in Deutsch extremzurückgegangen ist, sodass die anderssprachigen Studentenkaum Deutsch lernen.

    Früher - 60% Englisch - 20% Italienisch - 20% Deutsch

    Heute - 60% Englisch - 30% Italienisch - 10% Deutsch

    Auch in diesem Jahr bietet der SSB wiederumein umfangreiches Bildungsprogramm an. AlleKurse und Termine unter www.schuetzen.com

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    Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer wird Oberhirte in LinzAm 18. November hat Papst Franziskus Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer zum neuen Oberhirten der Diözese Linz ernannt.Der Bischof trat am 17. Jänner 2016 die Nachfolge von Bischof Dr. Ludwig Schwarz an.

    Mit der Besitzergrei ung in der DiözeseLinz wurde der Bischo sstuhl in der DiözeseInnsbruck vakant. Auch die Ämter desGeneralvikars und des Bischo svikars endenzu diesem Zeitpunkt. Die Leitung geht audas Konsultorenkollegium der DiözeseInnsbruck über. Dieses muss innerhalb vonacht Tagen einen Diözesan-Administrator( rüher Kapitelvikar) wählen, der die Diöze-se mit eingeschränkten Vollmachten bis zurBesitzergrei ung durch einen neuen Bischoleitet. Gleichzeit hören der Priesterrat, derPastoralrat und der Laienrat au zu beste-hen. Die Au gaben des Priesterrates werden vom Konsultorenkollegium wahrgenom-men. Weiters beginnt mit dem Zeitpunktder Vakanz das Bestellungsver ahren üreinen neuen Bischo , der vom HeiligenVater ernannt wird.

    „Mit großer Wehmut nehme ich in dennächsten Wochen Abschied von Tirol. BeimBlick au die vergangenen zwöl Jahre in derDiözese Innsbruck überwiegt die Dank-barkeit. Aber auch Schattenseiten und blei-bende Sorgen möchte ich nicht verdrängen.Ich bitte alle um Entschuldigung, denen ichUnrecht getan habe, oder die sich von mirzu wenig beachtet und gewürdigt sahen“,erklärte er wörtlich.

    Fragen und Problemen steht eraufgeschlossen gegenüberBischo Dr. Man red Scheuer, Autor deskürzlich im Tyrolia Verlag erschienenen

    Buches „Wider den kirchlichen Narzissmus.Ein spirituell-politisches Plädoyer“, sieht denMenschen, seine Not und Belastung, seinepositiven Seiten und seinen Wert. Scheu-er hat in den vergangenen Jahren alle 294P arren und Seelsorgestellen visitiert. „Nichtnur durch seine Bergleidenscha t ist derOberösterreicher Scheuer mittlerweile einwaschechter Tiroler geworden“, wie einmalLandeshauptmann Günther Platter sagte.

    Seine stille Art, die klare und tre sichereAussage seiner oberhirtlichen Worte, die

    Gabe, mit jedem sprechen zu können,und das pro unde theologische Wissenhaben ihn zu einem Bischo gemacht, umden uns viele andere Diözesen beneiden.Der von Papst Johannes Paul II. am 21.Oktober 2003 zum Bischo der Diözese

    Innsbruck ernannte Dr. Man red Scheuerhat sich in den vergangenen zwöl Jahrenseines oberhirtlichen Wirkens mit gro-ßem Engagement ür die Belange unsererHeimatkirche eingesetzt. Vielen aktuellenpastoralen Fragen und Problemen steht erau geschlossen gegenüber und ließen ihnzu einem moderaten modernen Bischowerden, dem es gelungen ist, kunstvollBewährtes und Aktuelles zu verbinden.In seinen Hirtenworten im Dom zu St.

    Jakob, aber auch in Hirtenbrie en undStellungnahmen beweist er immer wiederau s Neue, dass er in der ÖsterreichischenBischo skon erenz verantwortlich ist ürCaritas, Erwachsenenbildung und Öku-mene. „Die Gesellscha t ist pluralistischergeworden, ethnisch, ideologisch, und auchreligiös. Der Alltag ist ür viele anders als

    rüher“, sind die viel beachteten Worte desOberhirten. Scheuer, der auch Präsident von „Pax Christi Österreich“ ist, war auchPostulator des diözesanen Prozesses ür dieSeligsprechung von Franz Jägerstätter.

    Der gebürtige Oberösterreicher Univ.-Pro . Dr. Man red Scheuer, geboren am10. August 1955 in Haibach o.d.D. (BezirkE erding), wurde am 21. Oktober 2003 zumBischo der Diözese Innsbruck ernannt.

    Er studierte nach der Matura Theologie inLinz (1974−1976) und Rom (1976−1981).Am 10. Oktober 1980 emp ing er in Romdie Priesterweihe. Von 1981 bis 1985 warMan red Scheuer als Seelsorger in derDiözese Linz und von 1985 bis 1988 alsAssistent am Institut ür Dogmatik ander Universität Freiburg i.Br. tätig. Dortpromovierte er über die evangelischen Räteim Jahre 1989 zum Doktor der Theologie.Von 1988 bis 1996 wirkte er als Spiritual im

    Priesterseminar der Diözese Linz und alsLehrbeau tragter ür Dogmatik und spiri-tuelle Theologie an der Katholisch-Theolo-gischen Hochschule in Linz. 1997 kehrte ernach Freiburg i.Br. zurück und habilitiertesich 1999. Von 2000 bis zu seiner Beru ungzum Bischo von Innsbruck lehrte er alsUniv.-Pro . ür Dogmatik und Dogmenge-schichte an der Universität in Trier.

    Am 14. Dezember 2003 wurde Dr. Man redScheuer von Erzbischo Dr. Alois Kothgas-ser im Dom zu St. Jakob in Innsbruck zum

    Bischo geweiht und eierlich inthronisiert.Sein Wahlspruch lautet: „Spiritus vivi icat“– „Der Geist macht lebendig“.n

    Innsbruck von Heinz Wieser

    Mit Bischof Manfred Scheuer hat ein bescheidener, einfühlsamer und menschenfreundli-cher Oberhirte unsere Diözese verlassen.

    Dr. Manfred Scheuer war vom 21. Oktober 2003bis zum 17. Jänner 2016 Bischof der DiözeseInnsbruck

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    Tiroler Schützen helfen:Großspenden für Sellrain und See

    Nach den Hochwasserkatastrophenin Sellrain und See/Paznauntal imJuni des vergangenen Jahres initiierten derBund der Tiroler Schützenkompanien, derSüdtiroler Schützenbund und der Welschti-roler Schützenbund eine groß angelegteSpendenaktion unter ihren Mitgliedern,Schützenkameraden und Marketenderin-nen aus den Kompanien Tirols.Das stolze Spendenergebnis der Aktion„Tirol in Not - Unwetterhil e“, wurde vorOrt in den betro enen Regionen präsen-tiert: Die Landeskommandanten MajorFritz Tie enthaler (BTSK) und MajorElmar Thaler (SSB) übergaben 13.000Euro an die Gemeinde Sellrain und 7.000Euro an die Gemeinde See. Die Spenden-schecks wurden eierlich übergeben – inSellrain an Bürgermeister Norbert Jordanin Anwesenheit von Hauptmann Man redHaselwanter, Leutnant Martin Prantner,Viertelkommandant Mjr. Rupert Usel undBundesmarketenderin Franziska Jenewein.Die gesammelten Spendengelder werdenbedür tigen Familien zugutekommen,die von der Hochwasserkatastrophe amschwersten betro en sind. Diese Initiativeist übrigens nach der Spendenaktion ürdie Hochwassergeschädigten in den Jahren

    2002, 2005, 2012 und 2013 bereits die ün teihrer Art, die von den Tiroler Schützen insLeben geru en wurde.„Auch in schwierigen Zeiten muss man von Landeseinheit sprechen und in diesemSinne handeln“, so der geschä ts ührendeLandeskommandant der Tiroler Schützen,Mjr. Elmar Thaler, kurz nach dem Katast-rophenereignis. „Mit den Spenden haben

    wir Wort gehalten − wir können hel en undgleichzeitig ein Zeichen da ür setzen, dassdie Süd-, Nord-, Ost- und Welschtirolerauch in schweren Zeiten zusammenhalten!“,zeigt sich auch der LandeskommandantMjr. Fritz Tie enthaler vom BTSK er reutüber die Solidarität in der Spendenbereit-scha t der Tiroler Schützen und Marketen-derinnen. n

    Sellrain von Thomas Saurer

    „Tirol in Not“ - Hilfe für Betroffene: 13.000 Euro übergaben die Tiroler Schützen an SellrainsBürgermeister Norbert Jordan für den Spendenfonds der Gemeinde. Und auch in See wurdeein Spendenscheck überreicht – über den stolzen Betrag von 7.000 Euro!

    Heimkehr der Schwarzen Mander“ vor70 Jahren

    Kürzlich and in der Ho kirche zu Inns-bruck eine Gedenkstunde mit einemWortgottesdienst anlässlich der „Heimkehrder Schwarzen Mander“ vor 70 Jahren statt.

    Der rühere Leiter des Bundesdenkmalamtesür Tirol, Landeskonservator a.D. Ho rat Dr.Franz Caramelle, erinnerte während dieserFeier in einem interessanten Rückblick andieses Ereignis. Wegen des immer näherkommenden Kriegsschauplatzes des ZweitenWeltkriegs waren die „Schwarzen Mander“ von der Innsbrucker Ho kirche in einenFelsenkeller einer Brauerei in die GemeindeKundl im Unterinntal gebracht worden. Ab25. Dezember 1943 wurden dort täglich zweiFiguren eingelagert. Nach Kriegsende, am11. November 1945, wurden die „Schwarzen

    Mander“ im Triumphzug von Kundl überden Rennweg in die wiedererö nete Ho kir-che gebracht. Das Grabmal des volkstüm-lichsten deutschen Kaisers, Maximilian I.,um asst 28 überlebensgroße Bronzestatuen von Ahnen des Hauses Habsburg, die bis

    in die sagenha te Frühzeit zurückgehen −Kaiser, Könige und Herzöge sowie berühmteFrauen. In keiner Sehenswürdigkeit Öster-reichs bilden Geschichte und Kunst eine sogeschlossene Einheit wie in der InnsbruckerHo kirche, an der drei Herrscher, Maximi-

    lian I., Ferdinand I. und Ferdinand II., über90 Jahre arbeiten ließen, um das größteKaisergrabmal zu scha en. Hier schu sichMaximilian wirklich jenes „Gedächtnis,damit man seiner nicht mit dem ersten Tonder Totenglocke vergesse“.n

    Innsbruck von Heinz Wieser

    Am 11. November 2015 wurde in der Hofkirche eine Gedenkstunde anlässlich der „Heimkehrder Schwarzen Mander“ abgehalten.

    Juni 2015: schwere Unwetter hinterlassenSpuren in Sellrain und Paznaun

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    Landesausschuss der Tiroler Schützen geeint für Tirol Ganz im Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen den Schützen Tirols stand die fünfte Sitzung des Landesausschussesder Tiroler Schützen am 28. November 2015 im Forum Brixen. Daran teilgenommen haben insgesamt 57 Delegierte des Bundesder Tiroler Schützenkompanien, des Südtiroler Schützenbundes und des Welschtiroler Schützenbundes.

    Der Landesausschuss hat sich mit derweiteren gemeinsamen Vorgehenswei-se zur österreichischen Staatsbürgerscha t

    ür Süd-Tiroler be asst. Bereits im kom-menden März werden alle österreichischenParteien zu einer entsprechenden Diskus-sionsveranstaltung nach Bozen eingeladen.Es kam eine Resolution zur Abstimmung,in der beschlossen wurde, Au klärungsar-beit zur Verleihung einer österreichischenStaatsbürgerscha t an die Bürger derdeutschen und ladinischen Minderheit inItalien zu unterstützen und gemeinsam mitKompanien aus allen Landesteilen durch-zu ühren.

    Erstmals wurde der Eduard-Reut-Nicolussi-Preis vergeben, und zwar an den Obmanndes Milchho es Sterzing, Adalbert Braun-ho er, und an dessen Direktor Dr. GüntherSeidner sowie an Anton Steixner, ehema-liger Landeshauptmann-Stellvertreter desBundeslandes Tirol. Mit dem Eduard-Reut-Nicolussi-Preis werden Persönlichkeitenbedacht, die sich ür die Tiroler Landesteileund die Einheit Tirols verdient gemacht ha-ben. Alle drei Preisträger betonten in ihrenDankesworten die Wichtigkeit der Zusam-menarbeit zwischen den Landesteilen und

    versprachen, sich auch weiterhin ür dasZusammenwachsen Tirols einzusetzen.

    Angekündigt und vorgestellt wurde auch derUnabhängigkeitstag in Bruneck am 14. Mai,bei dem nach Unabhängigkeit strebende

    europäische Völker eingeladen werden, umgemeinsam ür die Freiheit ihrer jeweiligenLänder einzutreten.

    Au Antrag der Welsch-Tiroler Schützenwurde einstimmig eine Resolution be-schlossen, dass die Euregio Tirol au ge or-dert werden soll, den Unabhängigkeitspro-zess in Katalonien au merksam zu ver olgenund eine Delegation dorthin zu entsenden,um weiteren Entwicklungen Rechnungtragen zu können.

    Der geschä ts ührende LKdt. Elmar Thalerhielt einen Rückblick über ein sehr beweg-tes Jahr. Unter anderem wurden 2015 in

    einer landesweiten Aktion 70 Gedenkkreu-ze entlang der ehemaligen Frontlinie imErsten Weltkrieg vom Stil serjoch bis zumKarnischen Kamm au gestellt. Die Spen-denaktion zur Renovierung des Andreas-Ho er-Denkmals in Meran war ein vollerEr olg. Insgesamt konnten dabei 35.557,02.-Euro gesammelt werden, die vollständigdem Bauvorhaben zugutegekommen sind.

    LKdt. Paolo Dalprà zeigte sich er reut überdas gelungene Projekt „An der Front“, wel-ches den Welsch-Tirolern ihre Geschichte vor Augen ge ührt hat. Er zeigte sich aberbesorgt über das geplante provokante Alpi-nitre en in Trient im Jahr 1918. Die Tradi-tionsverbände in ganz Tirol werden diesesnicht gutheißen, so LKdt. Fritz Tie enthaler.Dieser bedankte sich ür die Spenden ausdem südlichen Tirol bei der Spendensamm-lung „Tirol in Not“ ür die unwettergeschä-digten Landesleute in Sellrain und See/Paznaun. Es konnten insgesamt 28.889,50.-Euro gesammelt werden. Diese Gelderwerden demnächst den Bürgermeistern derbetro enen Gemeinden übergeben.

    Statutengemäß hat der Welschtiroler LKdt.Paolo Dalprà die Geschä ts ührung derTiroler Schützen ür das Jahr 2016 über-nommen. n

    Brixen von E rem Oberlechner

    57 Delegierte aller drei Tiroler Schützenbunde trafen sich in Brixen zur fünften Landesaus-schusssitzung des Verbandes Tiroler Schützen.

    Im Bild (v.l.) LKdt. Mjr. Fritz Tiefenthaler, LKdt. Mjr. Elmar Thaler, LKdt. Mjr. Paolo Dalprà.

    Eduard-Reut-Nicolussi († 18. Juli 1958) istNamensgeber des Preises, der das Zusammen-wachsen der Tiroler Landesteile fördern soll.

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    Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier:

    Unrechtszustand hält bis heute an„In diesem Jahr haben viele Veranstaltungen und Ausstellungen den Verteidigungskampf des Tiroler Volkes gegen denAnsturm Italiens vor 100 Jahren ins Bewusstsein gerufen. Wer sich das zu Gemüte geführt hat, ist von Schmerz, ja von Zornerfüllt, weil all diese Opfer die Teilung des Landes nicht haben verhindern können und weil dieser Unrechtszustand bis heuteanhält“, so die ehemalige Landtagsabgeordnete Eva Klotz, Tochter des Freiheitskämpfers Jörg Klotz, bei der Sepp-Kerschbau-mer-Gedenkfeier in St. Pauls.

    51Jahre ist es her, dass Sepp Kerschbau-mer im Kerker von Verona mit nur51 Jahren gestorben ist. In den 1960er Jahrenwar er der Kop des Be reiungsausschussesSüdtirol, als es im Kamp um die FreiheitSüd-Tirols ging.

    „Die Meinungsmacher in unserem Landtun so, als wäre alles sicher, als bestündekeine Ge ahr mehr. Das ist ein olgen-schwerer Irrtum, denn die maßgeblichenEntscheidungsträger haben immer in ersterLinie das Staatsinteresse im Auge und nichtdie Bedür nisse der Tiroler südlich desBrenners“, erklärte Eva Klotz in ihrer Ge-denkrede. Laut Klotz seien die amtierendenPolitiker dabei, dem Tiroler Volk südlichdes Brenners die wichtigste Grundlagezu entziehen: die Identität. Die derzeitigeSchul- und Ortsnamenpolitik seien dieaugen älligsten Beispiele da ür. Dabei gingsie au den Sach- und Fachunterricht in derMajoritätssprache Italienisch ein, der einweiterer Schritt in Richtung Untergrabungdes muttersprachlichen Unterrichts – eineGrundsäule der Autonomie – sei.Begrüßt wurden die über 2.000 Teilnehmer vom Obmann des Südtiroler HeimatbundesRoland Lang. Dieser kritisierte, dass dieSüd-Tirol-Autonomie als eine besonders

    gelungene Form der Selbstbestimmung verkau t werde, obwohl niemand von unsdie Möglichkeit gehabt habe, seine Stimmezum Ausdruck zu bringen.

    „Wir dür en nicht au remde Hil e ho en,wenn wir nicht alles getan haben, was inunserer eigenen Kra t liegt“, zitierte LKdt.Mjr. Elmar Thaler Freiheitskämp er SeppKerschbaumer. „Mit erbärmlicher Inszenie-

    rung versucht man die nachhaltige Siche-rung unserer Rechte, wie etwa die doppelteStaatsbürgerscha t, abzulehnen, um dieeben zuvor versenkte Schutzmacht unktionin der österreichischen Ver assung wiederauszugraben: ohne konkreten Zeitplan,ohne Aussicht au mittel ristige Umsetzung,ohne Fahrplan“, kritisierte Thaler den Wegder derzeitigen Landespolitik. „Die Männer,die vor über 50 Jahren ihr Leben ür die

    Heimat gaben, sie haben auch ihren Preisbezahlt. Für die Freiheit unserer Heimat. Sowie es andere Völker in Europa uns vorma-chen“, schloss Thaler.

    Vorausgegangen war dem Gedenken an dieFreiheitskämp er ein Gottesdienst, welcher von Pater Reinald Romaner umrahmtwurde. In seiner Predigt zitierte er BischoReinhold Stecher, welcher sagte, dass unserLand kein Land der Seligen sei, aber immerau das Herz Jesu bauen könne. Musikalischmitgestaltet wurde die Gedenk eier von

    der Bürgerkapelle St. Michael Eppan. EineEhrensalve euerte die Schützenkompanie„Sepp Kerschbaumer“ Eppan ab.n

    St. Pauls von E rem Oberlechner

    Die ehemalige Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz hielt eine beeindruckendeGedenkansprache.

    Auch heuer konnte der „Dom auf dem Lande“ nicht alle Teilnehmer derSepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier fassen.

    Sepp Kerschbaumer - * 9. November 1913 inFrangart, † 7. Dezember 1964 in Verona

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    Tag der Trikolore – italienische Fahne hissenauch in Süd-Tirol?Die Flagge Italiens geht auf die Zeit um 1800 zurück. In der heute verwendeten Form mit exakt festgelegten Farbtönen ist sieseit dem 28. Juli 2006 in Gebrauch. Die Flagge zählt zu den Staatssymbolen der Italienischen Republik. Alljährlich am 7. Jänner begeht Italien den „Tag der Trikolore“, und an den öffentlichen Gebäuden wird die italienische Flagge gehisst. Das Regie-rungskommissariat hat die Süd-Tiroler Bürgermeister dazu aufgerufen, selbiges auch in Süd-Tirol zu tun.

    Dr. Elisabetta Margiacchi istRegierungskommissärin der

    Provinz Bozen und vertrittdie italienischen Regierung inSüd-Tirol: „Der Tag der Trikoloream 7. Januar gehört zu denGedenktagen, an denen dieFahnen gemäß DPR Nr. 121 vom7. April 2000 an öffentlichenGebäuden auszuhängen sind.“

    JA – Die Be laggung ö entli-cher Gebäude mit der italieni-schen Fahne ist von Gesetz Nr.22 vom 22. Februar 1998 undentsprechender Verordnung(DPR Nr. 121 vom 7. April 2000) geregelt.Mit diesen Bestimmungen hat man eine einheitliche Regelung überdie Be laggung ö entlicher Gebäude mit der italienischen und derEU-Fahne ein ühren wollen.In Bezug au Südtirol sieht besagtes Gesetz Nr. 22/1998 vor, dassseine Bestimmungen „in den Regionen mit Sonderstatut und denAutonomen Provinzen von Bozen und Trient unter Berücksichtigungund im Rahmen der Sonderstatuten und der entsprechenden Durch-

    ührungsbestimmungen Anwendung inden“.Der „Tag der Trikolore“ gehört zu den Gedenktagen, an denen dieFahnen gemäß DPR Nr. 121 vom 7. April 2000 an ö entlichen Ge-

    bäuden auszuhängen sind.Der Gedenktag wurde einge ührt, um daran zu erinnern, dass dieTrikolore ursprünglich von den italienischen Jakobinern (ab 1796) verwendet wurde. Die drei arbige Fahne wurde dann o iziell am 7.Januar 1797 vom Parlament der Zispadanischen Republik übernom-men.Mit Gesetz Nr. 671 vom 31. Dezember 1996, das anlässlich des 200.Jahrestages dieser Übernahme erlassen wurde, ist der 7. Januar zum„Tag der italienischen Fahne“ erklärt worden.

    [email protected]

    Andreas Schatzer, Bürgermeis-ter von Vahrn und Präsident des

    Südtiroler Gemeindenverban-des: „Es ist verständlich, wenndas Hissen der Nationalflagge inSüdtirol von der deutschen undladinischen Minderheit anders gesehen wird, da gerade sie esist, die sich aufgrund ihrer Ge-schichte, Tradition, Sprache undKultur von den übrigen Staats-bürgern klar unterscheidet undsomit die ideelle und emotiona-le Brücke zur Trikolore fehlt.“

    NEIN– Einen Tag der National ahne, wie er in Italien begangenwird, gibt es heutzutage nur noch in sehr wenigen Staaten au derWelt. Ein solcher Tag wurde – so ern er überhaupt eigens ge eiertwurde – einem nationalen Feiertag zugeordnet, und das Hissen derNational lagge indet somit nicht ür sich allein statt, sondern wird mitaußerordentlichen Ereignissen des Landes verknüp t. Die Fahne stehtin diesen Fällen als nationales Symbol ür eine gemeinsame Geschichte,

    ür gemeinsam Erlebtes und gemeinsames Gedenken. Eine National-ahne ist ein Symbol, das Souveränität, Repräsentation und Solidarität

    des Nationalstaates verdeutlicht. Wenn ein Symbol nur um seiner selbstge eiert wird, beraubt man es in meinen Augen zumindest zum Teil

    seiner Symbolkra t. Ein Symbol zu eiern, nur um seiner selbst willen,ergibt ür mich persönlich nicht den angedachten Sinn. Ein eigener„Fahnentag“ wird dann auch in der Bevölkerung kaum wahrgenom-men, wobei die Au merksamkeit darau in Südtirol größer aus ällt alsim restlichen Staatsgebiet. Als sprachliche Minderheit im italienischenStaat reagieren wir da sehr viel sensibler und hellhöriger au staatlicheInsignien; auch deshalb, weil wir das verbindende Gedankengut dazunicht inden. Durch die geschichtlichen Ereignisse ist unser Land anden Staat Italien gebunden. Daher ist es auch verständlich, wenn dasHissen der National lagge in Südtirol von der deutschen und ladini-schen Minderheit anders gesehen wird, da gerade sie es ist, die sichau grund ihrer Geschichte, Tradition, Sprache und Kultur von denübrigen Staatsbürgern klar unterscheidet und somit die ideelle und

    emotionale Brücke zur Trikolore ehlt. Trotzdem: Italien eiert den Tagder National ahne und wir nehmen dies zur Kenntnis. Auch wir Süd-tiroler Bürgermeister sind verp lichtet, diese Bestimmung zu be olgenund da ür zu sorgen, dass an diesem Tag die National ahne, bei uns mitder Landes- und Europa ahne, ausgehängt wird.

    [email protected]

    Bildquelle: www.prefettura.it/bozen

    Das Alpenregionstre en der Schützenindet vom 2. bis 3. Juli 2016

    in Waakirchen/Bayern statt.

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    123 FRAGEN AN

    … Massimiliano Galli,Gemeinderat in Montan 1. Sehr geehrter Herr Galli, anschei-

    nend stören Sie die deutschspra-chigen Werbebanner der MontanerVereine schon seit Jahren. IhrBeschlussantrag und Ihre gewollteVerpflichtung zum „bilinguismo“wurden im Gemeinderat aber klarabgelehnt. Warum?

    Non mi disturbano da molti anni.Piuttosto da molti anni invito leassociazioni a inserire minimi segni dibilinguismo quando comunicano conla cittadinanza, così da ar sentire tuttia loro agio. Perché poi il consiglio hacosì nettamente bocciato la mozione vorrei saperlo anch’io, visto che in salaconsiliare praticamente non c’è statodibattito ma silenzio e indi erenza.

    Sie stören mich nicht seit vielen Jahren.Vielmehr lade ich die Vereine seit Jahrenein, minimale Zeichen der Zweispra-chigkeit einzufügen, wenn sie mit denBürgern kommunizieren, sodass sichalle wohl fühlen. Warum der Gemeinde-rat dann den Antrag so scharf abgelehnthat, möchte auch ich wissen, nachdemim Sitzungsraum keine Diskussion statt- fand, sondern Ruhe und Gleichgültigkeitherrschte.

    2. Mit ihrer „mozione“ haben Sie es ge-

    schafft, nicht nur Frau Bürgermeis-ter Hilber und den Gemeinderat,

    sondern auch die heimischen Vereinein den Medien als italienerfeindlichdarzustellen. War dieser medialeAufschrei das Ergebnis, das Sie errei-chen wollten?

    Le strumentalizzazioni mediatichehanno in astidito anche me e ne hosubito preso le distanze. Soprattuttoperché la vicenda è subito diventatauna questione di bilinguismo, di leggi,di ideologie; mentre noi avevamosollevato un problema di sensibilità, diattenzione, di interesse.

    Diese Instrumentalisierung der Medienhat mich auch geärgert, und ich habemich sofort distanziert. Vor allem dadas Geschehene dann gleich eine Frageder Zweisprachigkeit, des Gesetzes, der

    Ideologien wurde; während wir ein Pro-blem der Sensibilität, der Achtsamkeitund des Interesses aufzeigen wollten.

    3. Sie beklagen, dass es in Montan keine„scuole, asili, biblioteche, associazioni,messe e sale dedicate agli italiani” gibt(bei einem Anteil von 5% von Italie-

    nern). Sie würden also solche Parallel-Einrichtungen vorteilhafter für einbesseres Zusammenleben finden?

    Il richiamo alla (ovvia) mancanza diassociazioni italiane era per rimarca-re il atto che gli italiani a Montagnapartecipano alla vita sociale e culturaledel paese attraverso le associazionitedesche (e per ortuna, aggiungo io!).Proprio per questo UNA parola italia-na in un mani esto (ma è così di ici-le?!) può ar sentire queste persone piùa loro agio, più a casa loro, più daheim.

    Das (offensichtliche) Fehlen von italie-nischen Vereinen sollte aufzeigen, dassdie Italiener in Montan am sozialen undkulturellen Leben in deutschen Vereinenteilnehmen (zum Glück, füge ich hinzu!).Genau deshalb würde ein italienischesWort auf einem Werbebanner(ist dasdenn so schwer?!) es diesen Personenermöglichen, sich wohler zu fühlen, mehrzu Hause, mehr daheim.

    War der Widmann Landeshauptmann,hätt er des Geld sicher gnummen, ins louszakafn! Puschter tol und Eisocktol

    w arn sem eh schun frei!

    Hosc h g hear t, wia vie l

    Mi l lionen ins der F lug-

    p lo tz in Bozn k osc h te t?

    Anmerkung der Redaktion:„Cool“ wird sich Herr Galli vorgekom-men sein, der Tiroler Schützenzeitungau Fragen, welche in deutscher Spra-che gestellt worden sind, in Italienischzu antworten. Das ist reilich keinProblem ür uns, da das Tiroler Schüt-zenwesen ja seit jeher dreisprachig ist.Aber: Jemand, der aus dem intereth-nischen Lager kommt und von seinenMitmenschen ein gewisses Verhalten

    ordert, sollte dann allerdings doch

    auch zeigen, dass er es ehrlich meintmit der Mehrsprachigkeit in unseremLand. Und in diesem Falle hätte erauch gleich den Beweis lie ern können,dass er den vielgepriesenen „bilinguis-mo“ besser beherrscht als die „mono-linguistischen“ Bewohner und Vereineim Unterlandler Bergdor Montan.

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    Angestammte und Hinzugekommene nicht

    über den gleichen Kamm scherenBei der heurigen Schützenwallfahrt am 11. Oktober 2015 in Absam war Erzbischof Franz Lackner OFM der Hauptzelebrant. Ineiner vielbeachteten Predigt nahm er zu verschiedenen Problemen der Zeit Stellung. Wir bringen seine Worte auszugsweise.

    Da mir aus der Steiermark das Schützenwe-sen nur wenig bekannt war, habe ich michbei der Vorbereitung im Internet informiert.Ich habe gegoogelt – ja, auch ein Erzbischofkennt Google. Dabei bin ich auf drei Aufga-ben der Tiroler Schützenverbände gestoßen:die Traditionspflege, die Vermittlung vonWerten und die geistige Verteidigung.Zur ersten Aufgabe der Bewahrung derTradition: In einer Zeit der rein individuellenInteressen, im Hier und Heute, scheint mirein Grundpfeiler in Mitleidenschaft gezogenworden zu sein: die Geschichtlichkeit unseresLebens und unseres Landes. Alles Lebendigestammt aus einer Herkunft und geht aufZukunft hin. Verbände wie Schützen pflegenTradition, deren Aufgabe es ist, gleichsam Mahnmal zu sein gegen das Vergessen undErinnerung all dessen, dem wir uns verdan-ken. Vieles in unserem Leben kommt ausunserer Herkunft, ist Erbe, das wir empfan- gen haben und demnach nicht unachtsambehandeln dürfen! Lassen Sie mich das illustrieren: Ich erin-nere mich an einen Seminarkollegen, dereinmal Priester werden wollte und heutePilot in Amerika ist. Seinen Glauben lebt ermit Hingabe, aber ganz alleine für sich. Erbraucht dazu niemanden, schon gar nichteine Institution. Wir kommunizieren via E- Mails, in denen er immer wieder fragt: Wozubrauchst du das alles? Diese Regeln der Kirche,die Dogmen, Gebote und Rituale mit Fahnen,

    Prozessionen und traditioneller Kleidung?Regelmäßig enden seine Nachrichten mit derFeststellung: Einer von uns beiden liegt falsch.Und ich bin es nicht. Ich dachte lange nach:Was antworten? Schließlich fiel mir ein: Dukommst mir vor wie jemand, der einen Apfelin der Hand hat und fragt: Wozu brauche icheinen Baum, ich habe ja einen Apfel. Aber wie lange? Ohne Baum wächst letztlichnichts nach. Tradition ist ein lebendiger Or- ganismus, der stets neu Früchte zeitigt.Ich darf dazu ein lebensrelevantes Beispielbringen: Der Friede in unserem Land. Wohl

    keine Zeitepoche kann wie wir auf 70 Jahreohne Krieg zurückblicken. Diese Errungen-schaft als unser alleiniges Verdienst anzu-sehen, wäre fatal. Denn zu einem Gutteilbasiert die friedvolle Geschichte unseresLandes darauf, dass andere vor uns, unsere

    Väter in den Krieg gezogen sind, das Landverteidigt haben. Und unsere Mütter hattendie vom Krieg verursachten Nöte und Lastenzu ertragen, um die Normalität des Lebensden Kindern nicht ganz zu nehmen.Für uns ist Friede hingegen selbstverständlich geworden, für meinen Vater war es das nicht.Er musste zwei Weltkriege miterleben - denersten als Kind, den zweiten als Soldat mitlanger Gefangenschaft. Er war kein Kriegs-verherrlicher, aber um mich gleichsam aufdie Härte des Lebens einzustimmen, klärteer mich auf, dass auch ich in den Kriegwerde ziehen müssen. Über meine Frage,warum denn überhaupt Krieg sein müsse,hat er lange nachgedacht. Denn er konntesich eine Generation ohne Krieg überhauptnicht vorstellen. Er war ein einfacher Knechtund rang nach Erklärung. Er fand sie inder Unzufriedenheit der Menschen, die inZeiten der Normalität immer größer werde.Durch Ängste und Nöte des Krieges werdendie Menschen bescheidener. Friede ist nichtErrungenschaft bloß einerGeneration, sondern vieler, die die richtigenLehren aus leidvollen Kriegen und Nöten gezogen haben.Die zweite große Aufgabe, der sich die Schüt-zenverbände widmen, ist die Wertevermitt-lung. Hier gilt es zu fragen, was sind denn dieGrundwerte, die wir heute leben und mehrdurch das Zeugnis als durch Worte weiterge-ben sollen?

    Freiheit: Menschen, Völker haben das Recht,in Freiheit zu leben. Aber Freiheit verpflichtetauch, sie darf nicht zur Willkür ausarten, nichtzum Spielball von Mehrheitsverhältnissen wer-den. In der Steiermark soll einmal ein führen-der Politiker über die Opposition gesagt haben:Die Gscheiteren san‘s, mir san eh die mehreren!Die Mehrheit, auch wenn sie demokratischlegitimiert ist, muss sich vor dem Gemeinwohlund der Menschenwürde verantworten! Wertesind verankert in einer Letztinstanz, ansonstenschweben sie in der Luft!

    Ein anderer Wert ist Gleichheit. In der Wür-de sind alle Menschen gleich! Aber wie alles kann dieser Grundsatzmissbraucht werden im Sinne einer Gleich-macherei. Nicht jeder Unterschied ist schon

    eine Diskriminierung. Es gibt so etwas wieeinen Verfassungspatriotismus, der besagt,das Angestammte und das Hinzugekomme-ne dürfen nicht über den gleichen Kamm geschert werden. In Europa ist – grosso modo– die angestammte Religion die christliche,und der Islam die hinzugekommene; fürletztere muss die Religionsfreiheit gelten, derNichtdiskriminierungsgrundsatz. Aber dieHinzugekommenen müssen verstehen lernen,dass Gleichheit auch Unterschiede kennt,die es zu akzeptieren gilt; wie Christen inLändern, wo sie die Minorität sind, diesenUnterschied akzeptieren müssen.

    Als dritte Aufgabe der Schützen wird dieVerteidigung, und zwar die geistige genannt.Diese darf im christlichen Abendland nicht

    durch Grenzen und Mauern geschehen,sondern dadurch, dass wir unsere Traditio-nen und Werte pflegen, leben und bezeugen.Nicht nur an Festtagen, sondern zuvörderstim täglichen Leben! Zurzeit herrscht eine große Besorgnis um un-sere christliche Identität, auch von Menschen,die sich sonst keine großen Sorgen um unsereKirche machen.Ich weiß, Ängste und Sorgen müssen ernst genommen werden, gerade weil wir wissen,wie sehr oberflächlich gelebte Religionen fürRadikalismen anfällig sind. Kürzlich hat der

    frühere tschechische Außenminister KarlSchwarzenberg auf die Frage, ob er nicht Angsthabe, wenn so viele Andersgläubige in die euro- päischen Ländern drängen, geantwortet: Davorhabe ich nicht Angst, aber ich habe Angst vorden leeren Kirchen am Sonntag (...)n

    Absam von Franziska Jenewein

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    Generalversammlung mit Neuwahlen in InnsbruckAm Mittwoch, den 25. November 2015 and im SchützenheimMühlau die Generalversammlung mit Neuwahlen des BataillonsInnsbruck statt. Nach dem allgemeinen Teil mit Berichten vonBataillonskommandant, Jungschützenbetreuerin, Schri t ührerin,Schießwart, Marketenderin, Pressere erent und Kassier wurde derVorstand von den Rechnungsprü ern entlastet. Viertel-Kdt. BMjr.Rupert Usel ührte die Neuwahlen durch. Es gab einen Wahlvor-schlag, und dieser wurde von allen Wahlberechtigten mit einstim-miger Mehrheit angenommen. Es gab nur eine Änderung: MichaelBuchmayr schied aus beru lichen Gründen aus; ür ihn wurde Ka-roline Geißler als neue Kassierin gewählt. Die Ehrengäste EKdt. undEMjr. Erich Enzinger und Viertel-Kdt. BMjr. Rupert Usel andenlobende Worte über das Baon Innsbruck und dessen Führung. Miteinem drei achen „Schützen Heil“ und dem Absingen des Liedes„Es lebt der Schütze roh und rei“ wurde die Generalversammlungbeendet. Danach wurden alle Anwesenden vom Gastgeber Hptm.Hubert Holzbaur zu einem „Mühlauer Schnitzel“ eingeladen.n

    Talschaftsschießen PontlatzDas Talscha tsschießen wurde im vergangenen November von derSK Kaunerberg ausgerichtet und bestens organisiert. Mit 110 Teil-nehmern war dieses Schießen gut besucht.Erstmals wurde ür die Jungschützen als Mannscha tspreis eineSchützenscheibe angescha t, welche vom Talscha tsbetreuer Ger-hard Kratter spendiert wurde. Es ist eine Wanderscheibe, welche jedes Jahr an die beste Mannscha t der Jungschützen geht. Heuerkonnten die Kaunerberger Jungschützen diese Scheibe in Emp angnehmen.In der Einzelwertung ging der 1. Platz bei den Jungschützen anMaximilian Achenrainer von der SK Kaunerberg. Talscha tsmeisterbei den Schützen wurde Peter Grießer der SK Kaunerberg.n

    Innsbruck

    Kaunerberg

    von Hans Gregoritsch

    von Jose Partoll

    Vorne v.l.: Peter Grießer, Philipp Achenrainer, Clemens Neuner;hinten: Mjr. Martin Nigg, Obm. Edi Venier, Hptm. Alois Pleifer undTalsch.-Betreuer Gerhard Kratter

    Das Bataillon Pitztal wähltAm 31. Oktober and im neuen Mehrzweckgebäude in Wenns diediesjährige Pitztaler Bataillonsversammlung statt. Mjr. Sieg riedWalser konnte dazu die Ehrengäste EMjr. Ludwig Gundol , Reg.-und Viertel-Kdt. Mjr. Fritz Gastl sowie Bezirks-Mjr. Heinrich Gstreinbegrüßen. Die sechs Pitztaler Kompanien waren mit ihren Ob- undHauptleuten vertreten. Aus den Kompanieberichten konnte mansehen, dass die Kompanien im vergangenen Schützenjahr vieleAusrückungen und andere Aktivitäten durch ührten. Die Ehren-gäste dankten den Kompanien ür den großen Einsatz im Sinne desTiroler Schützenwesens. Bei den turnusmäßig an allenden Neuwah-

    len wurde der alte Bataillonsausschuss einstimmig ür weitere dreiJahre wiedergewählt. Dies sind:Baon-Kdt. Sieg ried Walser aus St. Leonhard, sein StellvertreterJose Knabl aus Wald, Kassier Jose Bachmann aus Arzl, Baon-Jung-schützenbetreuer Martin Jennewein aus Wenns und Schri t ührerHerbert Raggl aus Wald.n

    Wenns von Herbert Raggl

    Vorne v.l.: EMjr. Ludwig Gundolf, Baon-Kdt. Siegfried Walser;hinten: Jungschützenbetreuer Martin Genevern, Kassier Josef Bach-mann, Kdt.-Stv. Josef Knabl und Schriftführer Herbert Raggl

    Aus denBEZIRKEN & BATAILLONEN

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    Aus denBEZIRKEN & BATAILLONEN15N° 1 | Jänner 2016

    Regimentsversammlung mit Visionen Am Sonntag, den 6. Dezember 2015 anddie Regimentsversammlung des Schützen-regimentes Zillertal in Finkenberg statt,welche mit einem eierlichen Gottesdiensterö net wurde.Der Einmarsch zum Gottesdienst er olgtegemeinsam mit der BundesmusikkapelleFinkenberg unter Kapellmeister EmanuelSporer. Der Festgottesdienst wurde vonDekan Edi Niederwieser zelebriert.Die Regimentsversammlung and im Hotel„Neuwirt“ statt, wo Reg.Kdt. Mjr. HerbertEmpl zahlreiche Ehrengäste begrüßenkonnte.In seinem Rückblick au das abgelau eneSchützenjahr ließ er die wichtigsten Ereig-nisse nochmals Revue passieren. In seinerVorschau wies der Regimentskommandantau die Veranstaltung „Das Tal marschiert“am 14. August 2016 in Ramsau hin. Erstmalswird das Zillertaler Schützenregimentstre -

    en und das Blasmusik est des ZillertalerBlasmusikverbandes gemeinsam ausgerichtet

    und stellt somit eine Premiere dar. ZillertalerSchützen und Blasmusikanten sind sicheinig: Es braucht Visionen, um etwas zu be-wegen – und diese erstmalige Veranstaltungist eine solche Vision.

    Am 26. und 27. Mai 2018 indet das Alpen-regionstre en der Schützen aus Bayern,Süd-, Welsch- und Nordtirol in Mayrho enstatt. Dieses Schützentre en wird eben allserstmalig im Zillertal durchge ührt.n

    Grundlehrgang für Neumitglieder im Bezirk PustertalAm Samstag, den 14. November 2015 veranstaltete der Schützenbezirk Pustertal im Feuerwehrsaal von Gais einen Grund- lehrgang für die Neumitglieder der Jahre 2013, 2014, 2015 sowie der Schützen und Marketenderinnen, die das 16. Lebensjahrvollendet haben. Ziel des Seminars war es, die Neumitglieder über das Schützenwesen zu informieren.

    Um 14 Uhr begrüßte Bezirksmajor HaymoLaner die rund hundert Anwesenden undberichtete über den Au bau des Schüt-zenbundes sowie über die Strukturen auBezirks- und Kompanieebene und erklärte

    den Teilnehmern die Gelöbnis ormel.

    Bezirksexerzierre erent Horst Agostiniund Schießleiter Markus Laner berichtetenanschließend über das Schießwesen undgingen au grundlegende Dinge zum Wa -

    entragen ein. Bezirkskurat Michael Bach-

    mann re erierte zum Thema „Schützen und

    Glauben“. Hptm. Erich Kirchler hingegenerläuterte den Anwesenden die Entstehungund das korrekte Tragen der Trachten.

    Nach einer kurzen Pause re erierte Bezirks-

    kulturre erentin Verena Obwegs über dieGeschichte Tirols. BezirksmarketenderinJudith Valentin veranschaulichte den Teil-nehmern die Strukturen des Marketende-rinnen-Wesens im Schützenbund und dasTragen der Tracht. Besonders das äußereErscheinungsbild einer Marketenderin sei von großer Wichtigkeit. Hptm. Erich Mayrre erierte zum Thema „Au treten, Kame-radscha t und Disziplin in der Kompanie“.Zum Abschluss des Lehrgangs sprach Mjr.E rem Oberlechner über die volkstumspoli-tischen Au gaben der Schützen und lud die

    Anwesenden zum Unabhängigkeitstag inBruneck am 14. Mai 2016 ein.Bei gemütlichem Beisammensein endetedas erstmals au Bezirksebene organisierteSeminar, das ab so ort alle 2 Jahre statt in-den soll.n

    Finkenberg

    Gais

    von Franz Trojer

    von Erich Mayr

    Auszeichnung der Regimentsmeisterin und des Regimentsmeisters

    Rund 100 Pusterer Neumitglieder trafen sich im Feuerwehrsaal von Gais, um sich über dieGrundzüge des Tiroler Schützenwesens zu informieren.

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    SK Afingstellt Dorfbuch „Gschichtn rund um Afing“vorAfing ist zwar nur ein kleines Dorf, doch es ist reich an Ge-schichte und Geschichten. Im alten Tirol lag es sozusagen ander „Autobahn“ zwischen Bozen und dem Penserjoch. Auchranken sich zahlreiche Erzählungen um Riesen, Hexenmeisterund Goldschätze um diese Gegend. Ebenso interessant sind dieErinnerungen heute noch lebender Zeitzeugen an das Lebenvon früher. Eine Gruppe aus neun Personen hat all dies im Auf-trag der örtlichen Schützenkompanie zusammengetragen undfür die Nachwelt im Buch „Afing: Geschichte und Gschichtn“festgehalten.

    „In diesem Buch ist Geschichte und vor allem Heimat drinnen“,sagte Bürgermeister Paul Romen bei der Buchvorstellung An angDezember, zu welcher die Schützenkompanie gemeinsam mit denAutoren Richard Furggler, Renata Plattner, Monika Mair, MariaSpögler, Reinhard Vigl, Evi Lanznaster, Adol Kaserer, Toni Höllerund Stephan Goller geladen hatte. Hauptmann Helmut Gostnerzeigte sich stolz und zu rieden darüber, dass den Schützen vonA ing nach ihrer Wiedergründung vor zwei Jahren auch diesesVorhaben gelungen ist.250 Seiten dick ist das Buch, an welchem die Autorengruppe rundein Jahr lang gearbeitet hat. Es wird darin ein geschichtlicher Bogen von der Urzeit bis hinau ins Mittelalter, die Franzosenkriege, diebeiden Weltkriege bis hin zur Gegenwart gespannt. Zeitzeugenkommen dabei zu Wort, ebenso werden alte Geschichten und Erin-

    nerungen an besondere Geschehnisse au gearbeitet.Moderiert wurde der Abend gekonnt von Toni Höller, musikalischmitgestaltet von den A inger Weisenbläsern, und die Bäuerinnenhaben schmackha te A inger Spezialitäten au getischt.n

    Schützenausflug an die Tiroler FrontDie SK Ehrwald startete im Herbst ihren zweitägigen Schützenaus-

    lug nach Vielgereuth (Folgaria im Trentino). Nach dem Quar-tierbezug und einem gemeinsamen Mittagessen besichtigte sie dieSchützenstellungen der Hochebene.

    Bereits 1908 begann Österreich-Ungarn ein modernes und e izi-entes Verteidigungssystem zu bauen, das aus sieben Panzerwerken

    bestand. Im Hochland von Vielgereuth entstanden drei Werke.Die Festung Cherle (1.445 m), die gemeinsam mit der FestungGschwent Belvedere in Lavarone den Zugang vom Valle dell’Asticound der Hochebene der Fiorentini überwachte. Die Festung Sommoalto (1.614 m), die den Zugang von Val Orsara und vom Passo Coeüberwachte, sowie die Festung Dosso del Sommo (1.670 m), dieden Zugang vom Passo Borcola und das darunter liegende Val di

    Terragnolo überwachte, das zur Stadt Rovereto ührt.In diesem Gebiet waren im 1. Weltkrieg auch viele Standschützenaus dem Außer ern stationiert. Trotz Kaiserwetters konnten dieSchützen nach ühlen, welchen Strapazen, Entbehrungen und wel-chem Leid diese Männer hier oben ausgesetzt waren.Am nächsten Tag uhren sie nach Auer und besichtigten dort dieAusstellung „Mythos und Realität – 1915−1918 – Standschüt-zen und 1. Weltkrieg“. Anschließend ging es nach St. Andrä zumTörggelen, um dann gestärkt die Heimreise über den Brenner nachEhrwald anzutreten. Es war ein absolut gelungener und vor allemein in ormativer Schützenaus lug. Ein großer Dank gilt den Organi-satoren Horst Rabalder und Thomas Schennach!n

    Afing

    Ehrwald

    von Helmut Gostner

    von Herbert Schennach

    Freuen sich über „ihr“ Dorfbuch: Hptm. Helmut Gostner (l.)und Lt. Toni Höller (r).

    Aus den KOMPANIEN …

    In einer zweitätigen Reise konnte die Schützenkompanie Ehrwaldin Vielgereuth, Festungen der ehemaligen Front besichtigen undNeues in Erfahrung bringen.

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    Bundesgeneralversammlung in der JachenauWenn man von Bad Tölz über Lenggrieszum Walchensee ahren will, zweigt hinterLenggries das stille Wiesen- und Waldtalder Jachenau vom Isartal ab. Die Straße

    ührt an stattlichen, viel ach reskenverzier-ten Bauernhö en und der Rokokokirche desDor es Jachenau vorbei, die St. Nikolausgeweiht ist. Bis zur Säkularisation im Jahr1803 gehörte die Jachenau zum Klosterge-richt Benediktbeuern. Danach wechselte siein die Verantwortung des Landgerichts Tölzund wurde so zunehmend dem Isarwinkelzugeordnet. Die Gemeinde Jachenau isteine typische Streusiedlung, die 27 Ortsteileum asst, und ist heute mit 842 Einwohnernder Bevölkerungszahl nach die kleinste Ge-meinde mit eigener Verwaltung in Bayern.Die Jachenau ist ein staatlich anerkannterErholungsort, der sich als „Jachenau −das Sonnental“ dem san ten Tourismus verp lichtet ühlt. Die Wirtscha tskra tdes Tales beruhte über 700 Jahre au derLand- und Forstwirtscha t. Der Anteil derHaupterwerbsbetriebe liegt bei 67,6 %.Von den 128,64 km² Gemeinde läche sind82,6 % mit Wald bedeckt. Damit gehört dieJachenau zu den waldreichsten GebietenDeutschlands. Am Sonntag, den 24. Juni1906 – also vor 110 Jahren – gründeten 41Jachenauer au Initiative von Johann BaptistOrterer vom Meßmer die GSK Jachenau.Erster Hauptmann war Nikolaus Öttl. Dies

    geschah zum Gedenken der Ge allenen inder Sendlinger Bauernschlacht 1705 des

    Isar-Winkels und besonders der Jachenau.Orterer sti tete auch die erste Fahne mitdem Bild des Hl. Sebastian, einem Huber-tushirschen und dem Fahnenspruch „ÜbAug’ und Hand ür’s Vaterland“. Die Reiheder Schützenhauptleute setzten ort: Mathi-as Schandl, Clement Baudrexel, Peter Gilg,Kaspar Danner und Jose Wagner. Seit 2001

    ührt Georg Gilg die GSK Jachenau.Die historischen Ursprünge reichen aber500 Jahre zurück. Bereits 1504 werdenwehr ähige Jachenauer vom Kloster Bene-diktbeuern benannt, weitergemeldet undauch eingesetzt. Jachenauer Männer warenbei der Abwehr der Tiroler Bergknappenaus Schwaz 1525 dabei. Sie bildeten 1702die XIV. und XV. Korporalscha t des De en-sionscorps des Klosters Benediktbeuern. Sie

    waren 1705 in Sendling dabei und stelltendie 16. Hauptmannscha t des Bayerischen

    Gebirgsschützenkorps 1805. Bereits 1949nahm die Kompanie beim legendärenTre en in Tegernsee teil und bewa netesich wegen des Wa enverbots statt mit Ka-rabinern mit der Hack. Sie nahmen regenAnteil am Dor geschehen, bei der Weiheder Glocken, bei Primizen, und schon 1952 vertraten sie die bayerischen Gebirgsschüt-zen beim Oktober estzug in München. DieBegleitung des Allerheiligsten bei der Fron-leichnamsprozession gehört seit jeher zuden ehrenvollsten Au gaben der Kompanie.Am 3. April 2016 sind die JachenauerGebirgsschützen Gastgeber ür die Bun-desgeneralversammlung und entbietenden O izieren der 47 Kompanien ihrenWillkommensgruß!n Quelle: Chronik 100 JahreGebirgsschützenkompanie Jachenau von Hans Schwaiger

    Lipp und Jost Gudelius

    Jachenau von Hans Baur

    Bewährte Kräfte wiedergewähltDie Vertreter der Loisachgau-KompanienBenediktbeuern-Ried, Beuerberg, Bichl,Kochel a. See, Königsdor und Wol rats-hausen tra en sich zur Gauversammlung imSebastiani-Schützenheim in Wol ratshau-sen. Gauhauptmann Michael Bromberger

    gab einen um angreichen Rückblick au dasereignisreiche Jahr. Er dankte den Kompa-nien ür ihr gutes und starkes Au treten beiallen Veranstaltungen. Bei den Neuwahlensetzten die Kompanievertreter au dasBewährte und bestätigten ihren Vorstandeinstimmig.n

    Wolfratshausen von Hias Hammerl

    Alois Schwaiger, Kassier, Michael Bromberger, Gauhauptmann, Georg Schwaiger, stv. Gau-hauptmann, und Matthäus Hammerl, Schriftführer

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    Berichte aus Bayern

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    Adventsingen in WallgauOrganisatorin Simone Anzenberger-Sauerwein hatte das richtigeGespür bewiesen. Beim Adventsingen des BBGK haben die Mu-sikgruppen einmal mehr eine adventliche Atmosphäre gescha en.Zum zweiten Mal richteten die Wallgauer Gebirgsschützen dieTraditionsveranstaltung in ihrer Kirche St. Jakob aus.Mitgewirkt haben dabei die Wallgauer Bläser, der AnzenbergerDreigsang, die Karwendelhüttenmusi und die Isartaler Sängerin-nen. Verbindende Worte sprach Walter Brackenho er. Nach demgemeinsamen gebeteten Engel des Herrn und dem Segen von H.H.P arrer Michael Wehrsdor klang das Singen mit dem gemeinsamenAndachtsjodler aus.Die GSK Wallgau unter Hptm. Hans Baur hat den Teilnehmern mitdiesem Adventsingen eine besinnliche Stunde bereitet.n

    Neuer Gauhauptmann

    im IsargauJose Schlickenrieder, Hauptmann der GSK Reichersbeuern, istneuer Gauhauptmann des Isargaues. Bei der vergangenen Gauver-sammlung der Isarwinkler Gebirgsschützenkompanien wurde er von den Vertretern der Kompanien aus Ellbach, Gaißach, Jachenau,Lenggries, Tölz, Reichersbeuern und Wackersberg einstimmig indieses Amt gewählt. Er olgt damit Thomas Simon (GSK Wackers-berg) nach, der sich nicht mehr zur Wahl stellte. Thomas Simonhatte 2004 das Amt des Gauhauptmannes von Benedikt Demelübernommen. Zum Stellvertreter von Jose Schlickenrieder wurdeder Gaißacher Hauptmann Franz Simon gewählt.Wir gratulieren und wünschen eine glückliche Hand bei der Füh-rung des Isargaues!n

    Wallgau von Hans Baur Jachenau von Michael Sixt

    Neuer Gauhauptmann: Josef Schlickenrieder (l.) mit seinem Amtsvorgänger Thomas Simon

    Gedenkfeier in der ChristnachtIm Jahr 1718 errichteten die Tölzer Zim-merleute die Kapelle zur Schmerzha ten

    Mutter Gottes au dem Kalvarienberg inErinnerung an die Toten der SendlingerMordweihnacht 1705. Diese Kapelle istauch Ziel der Tölzer Leonhardi-P erde-Wall ahrt. Seit der Wiedergründung derTölzer Schützen im Jahr 1955 hält dort dieTölzer SK alle ün Jahre in der Christnachteine Gedenk eier ab. Zu abendlicher Stundetra sich die Kompanie mit den Fahnenab-ordnungen ast aller Isargau-Kompanien.Mit Fackeln marschierte man von derMarktstraße über den Kreuzweg zur Kapel-le. Nach einem Choral der Bläsergruppe der

    Tölzer Stadtkapelle erinnerte HauptmannHelmut Ginhart an die über tausend Totender Christnacht von 1705 − aber auch andie Probleme und Heraus orderungenunserer Zeit. Nach den geistlichen Worten von P arrer Peter Demmelmair und dem

    Englischen Gruß marschierte die Ehren-ormation zum Schlossplatz. Dort beendete

    Hptm. Ginhart die würdige Gedenk eier

    mit den besten Wünschen ür die Weih-nachts eiertage und das Jahr 2016.n

    Bad Tölz von Tobias Riesch

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    19Berichte aus Bayern

    19N° 1 | Jänner 2016

    Patrona Bavariae:

    400 Jahre Schutzfrau BayernsVor genau 400 Jahren, im Jahr 1616, hatHerzog Maximilian Maria zur PatroninBayerns „ernannt“. Er hat sich, sein Haus,sein Herzogtum und dessen Bewohnerunter den Schutz der Muttergottes gestellt.Er hat dies in der Weise getan, dass er üralle sichtbar an der Fassade seines neuenResidenzbaues in München eine über-lebensgroße Bronze igur der Muttergottesund darunter eine Ta el mit der Inschri tPATRONA BOIARIAE hat anbringen las-sen. Über der Figur ist die Zahl 1616 zu le-sen. Darüber hat Maximilian in lateinischerSprache den erklärenden Spruch setzenlassen: „Sub tuum praesidium con ugimus,sub quo secure laetique degimus.“ Volks-tümlich übersetzt heißt das: „In deinenSchutz wir uns begeben, wo sicher wir und

    röhlich leben.“

    Mit dieser Widmung hat Maximilian dasPatronat Mariens über das ganze LandBayern und seine Bewohner proklamiertund zugleich propagiert. Ganz bewusst hatMaximilian die Figur in dominanter Größean der der Stadt zugewandten Seite seinerResidenz anbringen lassen. Alle Bürger undReisenden, die von Norden her über Schwa-bing durch die Residenzstraße in die Stadtge ahren oder gegangen sind, mussten ander Patrona Bavariae vorbei. Das Jesuskindstreckt ihnen die segnende Hand entgegen.Und die Mutter Maria wendet ihren Blicknach Süden denen zu, die aus der Stadtheraus kommen.

    Die Hausmadonna in einer kleinen Nischean der Fassade oder im Herrgottswinkelwar au dem Land in Altbayern (Baiern)damals ein durchaus schon verbreiteterBrauch. Lang vor Maximilian haben dieBayern Zu lucht und Hil e im Gebet zurMuttergottes gesucht. Bereits mit derGründung des Klosters Ettal im Jahr 1330entwickelte sich dort eine Wall ahrt zu dem von Kaiser Ludwig dem Bayern gesti tetenGnadenbild der Muttergottes.

    Und seit 1441 ist die Madonna von Tunten-hausen das Ziel von Wall ahrern aus allenTeilen Bayerns. Die Bayern mussten alsonicht erst überzeugt werden. Die von ihremLandesherrn „angeordnete“ Verehrung Ma-rias als Landespatronin haben die Bayerndeshalb mit o enem Herzen angenommenund ausgelebt.

    Was geht uns Gebirgsschützendieses Jubiläum an? Sehr viel! Die Bayerischen Gebirgsschüt-zen ühren ihre Tradition au die von ebendiesem Herzog Maximilian reorganisiertewesentlich ältere „Landesde ension“ zurück.Wir haben Kompanien, die seit der Regie-rungszeit Maximilians ununterbrochenbestehen. Wenigstens drei Viertel aller GSK

    ühren das Bildnis der Patrona Bavariaeau ihren Fahnen. Auch die Landes ahneder Bayerischen Gebirgsschützen ziert dasBildnis der Schutz rau Bayerns. Und dieälteste erhalten gebliebene Gebirgsschüt-zen ahne mit dem Bild der Muttergottes au

    weißblauem Rautengrund stammt aus derZeit kurz nach 1616!

    - Darum gibt es bei den Gebirgsschützenalljährlich einen Patronatstag zu Ehrender Patronin der Bayern und der Ge-birgsschützen.

    - Darum haben die Bayerische Gebirgs-schützen 1990 eine Wall ahrt nachAltötting unternommen.

    - Darum sind wir zum 390-jährigen Jubi-läum Patrona Bavariae 2006 nach Romgepilgert.

    - Darum ist allen bayerischen Verdienst-medaillen ür langjährigen aktivenDienst und ür besondere Verdienste dasBild der Mutter Gottes au geprägt!n

    München von Martin Haber ellner

    Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat in seiner Eigenschaft als Schutzherr derBayerischen Gebirgsschützen bei der traditionellen Gedenkfeier am 24. Dezember in Waakir-chen teilgenommen und zu den Schützen gesprochen.

    Die bronzene Marienstatue wurde im Jahre1616 an der Westseite der Münchener Residenzerrichtet.

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    Berichte aus Bayern

    20N° 1 | Jänner 2016

    Inzell

    Heinrich Maier †Die GSK Inzell trauert um ihren Ehrenhauptmann Heinrich Maier, deram 27. November 2015 im Alter von 73 Jahren nach langer Krankheitin Inzell verstorben ist. Von der Wiedergründung im Jahre 1980 bis2008 ührte er die Kompanie. Unter seiner Leitung wurde die InnzellerGSK mit Spielmannszug maßgeblich au gebaut. Unermüdlich setzteer sich auch ür die Renovierung der am Fuße des Inzeller Kienbergesliegenden Fahriessboden-Kapelle ein. 2008 übergab er die wohlbestellteKompanie an Edi Holzner. Für seine langjährigen Verdienste wurdeer zum Ehrenhauptmann ernannt, und die Gemeinde Inzell verliehihm die Ehrenamtsmedaille. Viele Vereine, Schützenkameraden und

    Fahnenabordnungen aus dem Baon Inn-Chiemgau begleiteten ihn auseinem letzten Weg. Die GSK Inzell schoss eine Ehrensalve.n

    Gauhauptmannschaft desMangfall-Leitzach-GaueswiedergewähltDie Führungsriege wurde anlässlich der Herbstversammlung desMang all-Leitzach-Gaues bestätigt.n

    Waakirchen von Robert Stumbaum

    (v.l.) Schriftführer Hermann Rauscher (GSK Gotzinger Trommel),Schützenmeister Josef Lausecker (GSK Elbach-Leitzachtal), stv. Gau-hauptmann Martin Beilhack (GSK Waakirchen), GauhauptmannRobert Stumbaum (GSK Gmund) und Schatzmeister Peter Rosenfel-der (GSK Miesbach)

    Gedenken am Magdalenenberg in Wasserburg am InnAm 21. November 1705 rotteten sich – meistrecht junge − Leute aus Kling und Rosen-heim vor Wasserburg zusammen, in derAbsicht, den Innübergang gegenüber denKaiserlichen zu sichern.

    Die völlig unterlegenen Belagerer waren aberden Truppen von Oberst de Wendt nichtgewachsen und die österreichischen Husarenmetzelten die au ständischen Bauern nieder.300 Ge allene wurden am Magdalenenbergbegraben.

    Aus diesem Anlass gedenken jedes Jahr am21. November die Gebirgsschützen der Kom-panien Endor , Söllhuben und Rosenheimder Toten am Magdalenenberg oberhalb vonAchatz. Heuer war die GSK Endor Gastge-ber und Ausrichter der Gedenk eier.n

    Wasserburg a. Inn von Franz Zäch

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    DalleCOMPAGNIE del Welschtirol 21N° 1 | Jänner 2016

    Trento di Domenico Puecher

    Paznauntal della SK Vallarsa Trambileno

    „Cesare Battisti: il Tirolo tradito“- da Heimat a PatriaQuesto è il titolo di un libro di Giuseppe Matuella, dato recentemente alle stampe, presentato al pubblico il 13 novembre 2015a Trento nella grande sala della Regione, stracolma di persone, interessate alla nostra storia.

    Per scarsità di spazio ci limitiamo anotizie essenziali: anche questo libro èun importante contributo ad una necessaria“rilettura” della nostra storia, presentataciin via u iciale per un secolo, dai libri dei vincitori, impregnati di nazionalismo e vuotidi verità, come lo è stato il capitolo su questopersonaggio. “Un percorso nella storia diquesta nostra terra” è il valido e convincente

    sottotitolo del libro, che invitiamo a leggere.Il libro è il rutto di una lunga ricerca e et-tuata dall’autore ed è accompagnata da unabreve presentazione di Alberto Sommados-si, Presidente del Circolo Gaismayr, nonchéSchütze, e da una lunga pre azione di LuigiSardi.n

    La neo costituenda SK Vallarsa Trambilenoin aiuto alle popolazioni del Nordtirol

    La notte di domenica 7 giugno scorso, èstata tragica per il paese di See nella Paz-nauntal, in Nord Tirolo. Le continue pioggehanno provocato una catastro e con la tra-cimazione di un bacino posto a monte dellostesso paese, colpito da una rana di angoe macigni che a distanza di un paio d’oredall’ordine di evacuazione dato a mezzanotte,ha spazzato via alcune abitazioni e provocatoingenti danni a molte altre.

    Tra i molti volontari che hanno raggiuntoSee nelle ore successive alla catastro e, insoccorso alla popolazione locale in evi-dente grossa di icoltà, si sono aggiunti gliSchützen della neo-costituenda Schützen-kompanie Vallarsa Trambileno - BrandtalTrumelays.Dopo aver preso contatto con l’Hptm. JoseJuen della SK See, che ha coordinato edorganizzato gli interventi in loco, i volontari

    hanno prestato opera di soccorso per unasettimana che ha lasciato a detta degli stessi volontari, un indelebile ricordo di mutuosoccorso ed un sentimento di riconoscenzadella comunità locale, evocando un totalespirito e tradizione tirolese degno dellastorica attività delle nostre Schützenkom-panien.n

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    Aus den KOMPANIEN …

    Traditioneller

    Kriegerjahrtagin FritzensAm 8. November organisierte die SK Fritzensihren traditionellen Kriegerjahrtag, an welchemihre Partner, die SK Eppan, die SK Natz-Schabs,die SK alte P arre Natz und die SK Gmund amTegernsee teilnahmen.

    Auch diverse andere Vereine im Dor , wie dieSunnseitler, der Trachtenverein, die Freiwilli-ge Feuerwehr und natürlich die MusikapelleFritzens, die die Gedenk eier musikalischumrahmte, gedachten der Verstorbenen.Bei strahlendem Wetter marschierten allegemeinsam in die Kirche und anschließendzum Kriegerdenkmal, wo der ge allenen

    Helden gedacht wurde. Die Gedenkan-sprache hielt Bürgermeister Jose Gahr.Anschließend euerte die SK Fritzens eineEhrensalve ab. Nach den Festreden und

    Ehrungen der SK Fritzens klangen die Fest-lichkeiten in geselliger Runde im Fritzner-ho aus. Dabei wurden alte Bekanntscha tengep legt und neue Kontakte geknüp t.n

    Fritzens von Elmar Spiß

    Schützenjahrtag 2015 –Ein Jahrdes GedenkensDie Senseler SK hat am Seelensonntag ihrenSchützenjahrtag abgehalten. Das Jahr 2015kann ür Österreich, Tirol, aber auch ür dieSchützen und die SK Volders als ein Jahrdes Gedenkens bezeichnet werden.Für Österreich sind hier vor allem die bun-desweiten Gedenkjahre, 70 Jahre Ende desZweiten Weltkrieges und Zweite RepublikÖsterreich, 60 Jahre Staatsvertrag und Neu-tralität sowie 60 Jahre UNO-Mitgliedscha tanzu ühren.Für die Schützen war es 2015 eine besonde-re Verp lichtung, der im Ersten Weltkriegge allenen Standschützen zu gedenken.

    Hierzu wurden insgesamt 70 Stahlkreuze

    an der ehemaligen Frontlinie vom Stil serJoch bis zum Hochspitz am KarnischenKamm au gestellt. Die Senseler Schützenbeteiligten sich an dem Projekt und nah-men gemeinsam mit den Kompanien desBataillons Rettenberg an der Au stellungdes Gedenkkreuzes in Roncone teil.Am Seelensonntag wurde nach der Ge-denkmesse und dem Ge allenengedenkenam Kirchplatz die Jahreshauptversammlungabgehalten.„Es reut mich sehr und ich sehe es als Zei-chen der Wertschätzung, Sie als Ehrengästeund EhrenkranzträgerInnen bei unserem

    Schützenjahrtag zu begrüßen“, so Hptm.

    Rathgeber zu den erschienenen Ehrengäs-ten, P arrer Dr. Sylvain Mukulu, P arrkura-tor Mag. Tauderer, Ehrenkranzträger Bgm.Harb, Hptm. Oberho er von Mühlbach inSüdtirol, den Obmann der MusikkapelleMarkart sowie Ehrenkranzträgerin Rath-geber.Im Rahmen der Versammlung konnteauch au die zahlreichen Ausrückungenzurückgeblickt werden. Als Zeichen einergelebten Partnerscha t zwischen Voldersund Mühlbach standen 2015 auch zweiAusrückungen in die Partnergemeinde audem Programm.

    Zu den sportlichen Leistungen wurde vorallem Melanie Frischmann gratuliert. „Wirsind sehr stolz, dass neben dem Schützen-wesen und den Schießleistungen die Mar-ketenderinnen und Schützen der SenselerSK im Vereins-, Dor - und Sportgeschehensehr aktiv sind und immer wieder durchihre besonderen Leistungen hervortreten.Nicht jede SK hat eine Landes-, österreichi-sche und Europameisterin im Sportrodelnals Marketenderin vorzuweisen“, so Hptm.Rathgeber.Die Ehrengäste dankten den Schützen ür die

    Einladung und gratulieren zu den Leistungenund Ehrungen. Besonders hoben sie auch diesozialen Leistungen der Mitglieder hervor.Hier sind vor allem die Beteiligung an derAktion „Essen au Rädern“ sowie die Mithil ebeim Vinzenzverein zu erwähnen.nDie Senseler SK Volders bei der Waldermesse 2015.

    Volders von Herbert Rettl

    Zum Kriegerjahrtag in Fritzens nahmen ebenso ihre Partner mit Abordnungenaus Südtirol und Bayern teil.

  • 8/18/2019 2016 01 Tiroler Schützenzeitung

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    Aus den KOMPANIEN … 23N° 1 | Jänner 2016

    Schützenglühweinstandl seit 15 Jahreneine ErfolgsgeschichteIm Advent ö neten die Eppaner Schützenzum 15. Mal die Tore vom Glühweinstandl,das im Rahmen der LichterWeihnacht audem Rathausplatz von St. Michael Eppanau gestellt wurde. Bei einem heißen Ap-

    elglühmix oder einem Glühwein konn-ten viele lockere Gespräche miteinanderge ührt und gegen eine reiwillige SpendeWeihnachtskekse verkostet werden. Sokonnte wieder ein überaus stattlicher Betragan Spendengeldern gesammelt werden. DerReinerlös von 7.750 € kommt jedes JahrFamilien, Personen oder sozialen Einrich-tungen im E