2005 01 Tiroler Schützenzeitung TSZ_0105

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Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion Nummer 1 Bozen, Innsbruck, Weyarn, Kronmetz im Feber 2005 29. Jahrgang 300 Jahre Sendlinger Bauernschlacht (1705-2005) Die Botschaft eines Gedenkjahres Der bayerische Volksaufstand gegen die kaiserliche Besatzung von 1705 ist gewöhnlich durch die „Sendlinger Bauernschlacht“ und den „Schmied von Kochel“" bekannt. Wenig bekannt ist, dass dieser Oberländer Aufstand nur ein Teil einer großen Volkserhebung war, die weite Gebiete Niederbayerns, das Innviertel und das östliche Oberbayern beherrscht, die die in diesen Landstrichen liegenden Städte und Festungen erobert und auf den Bayerischen Wald, Teile der Oberpfalz sowie Kelheim an der Donau übergegriffen hat. Christian Probst wertet den Bayerischen Volksaufstand gegen die kaiserliche Besatzung als einen „tragischen Opfergang. In ihm kämpfte das Volk um sein Überleben und für die Freiheit, in seinem Land nach herkömmlichemn Recht und in der gewohnten gesellschaftlichen und politischen Ordnung leben zu können. Wenn auch die Erhebung scheitern musste, erreichte sie doch dadurch, dass sie überhaupt unternommen wurde, wichtige Ziele.“ Aus diesem Grund ist das Jahr 1705 für Bayern von ähnlich großer Bedeutung wie das Jahr 1809 für Tirol. Der Mut zur Selbstbehauptung war für Bayern und Tiroler die treibende Kraft zum Aufstand. Gedenkfeiern werden oft als Historismus abgetan. Wenn aber Ereignisse so tief in der Bevöl- kerung verwurzelt sind wie die Ereignisse von 1705 im bayerischen Oberland, dann enthält das Gedenken eine Botschaft an die Lebenden: Die Botschaft, den Mut zu haben, öffentlich für die überlieferten und als richtig erkannten Grundwerte einzutreten. Derzeit scheint dieser Mut nicht mehr so stark verbreitet zu sein, obwohl es gerade jetzt not- wendig ist, sich zu diesen Werten zu bekennen. Allein die Diskussion um die Aufnahme eines Gottesbezugs in die Europäische Verfassung, oder die Frage bezüglich des EU-Beitritts der Tür- kei bedarf klarer Standpunkte und für diese Standpunkte muss man öffentlich eintreten. Die Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier………… 2 Neugründung im Pustertal ………………… 9 Neuformierung in Proveis ………………… 10 Leserbriefe ………………………………………… 16 Bataillone und Bezirke ……………………… 17 Berichte aus Bayern ………………………… 19 Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen ……………………………… 23 Wir gratulieren ………………………………… 25 Gesamttiroler Schützenchronik ………… 28 Totengedenken ………………………………… 34 Sebastianitag in Telfs …………………………… 4 Versand im Postabonnement Art. 2, Abs. 20c, Ges. 662/96 Fil. Bozen Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036 Die Verantwortung der Jugend …………… 15 Gedenkfeier 2004 am Oberländer Denkmal in Waakirchen. (Foto: Krinner)

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2005 01 Tiroler Schützenzeitung - Informationen aus Tirol - Süd-Tirol, Nord-Tirol und Ost-Tirol über das Tiroler Schützenwesen.

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Mitteilungsblatt der Schützen der AlpenregionNummer 1 Bozen, Innsbruck, Weyarn, Kronmetz im Feber 2005 29. Jahrgang

300 Jahre Sendlinger Bauernschlacht (1705-2005)Die Botschaft eines Gedenkjahres

Der bayerische Volksaufstand gegen die kaiserliche Besatzung von 1705 ist gewöhnlichdurch die „Sendlinger Bauernschlacht“ und den „Schmied von Kochel“" bekannt.

Wenig bekannt ist, dass dieser Oberländer Aufstand nur ein Teil einer großen Volkserhebungwar, die weite Gebiete Niederbayerns, das Innviertel und das östliche Oberbayern beherrscht,die die in diesen Landstrichen liegenden Städte und Festungen erobert und auf den BayerischenWald, Teile der Oberpfalz sowie Kelheim an der Donau übergegriffen hat.

Christian Probst wertet den Bayerischen Volksaufstand gegen die kaiserliche Besatzung alseinen „tragischen Opfergang. In ihm kämpfte das Volk um sein Überleben und für die Freiheit,in seinem Land nach herkömmlichemn Recht und in der gewohnten gesellschaftlichen undpolitischen Ordnung leben zu können. Wenn auch die Erhebung scheitern musste, erreichte siedoch dadurch, dass sie überhaupt unternommen wurde, wichtige Ziele.“ Aus diesem Grund istdas Jahr 1705 für Bayern von ähnlich großer Bedeutung wie das Jahr 1809 für Tirol. Der Mutzur Selbstbehauptung war für Bayern und Tiroler die treibende Kraft zum Aufstand.

Gedenkfeiern werden oft als Historismus abgetan. Wenn aber Ereignisse so tief in der Bevöl-kerung verwurzelt sind wie die Ereignisse von 1705 im bayerischen Oberland, dann enthält dasGedenken eine Botschaft an die Lebenden: Die Botschaft, den Mut zu haben, öffentlich für dieüberlieferten und als richtig erkannten Grundwerte einzutreten.

Derzeit scheint dieser Mut nicht mehr so stark verbreitet zu sein, obwohl es gerade jetzt not-wendig ist, sich zu diesen Werten zu bekennen. Allein die Diskussion um die Aufnahme einesGottesbezugs in die Europäische Verfassung, oder die Frage bezüglich des EU-Beitritts der Tür-kei bedarf klarer Standpunkte und für diese Standpunkte muss man öffentlich eintreten. Die

Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier………… 2

Neugründung im Pustertal ………………… 9

Neuformierung in Proveis ………………… 10

Leserbriefe ………………………………………… 16

Bataillone und Bezirke ……………………… 17

Berichte aus Bayern ………………………… 19

Die Seite der Marketenderinnenund Jungschützen ……………………………… 23

Wir gratulieren ………………………………… 25

Gesamttiroler Schützenchronik ………… 28

Totengedenken ………………………………… 34

Sebastianitag in Telfs …………………………… 4

Versand im Postabonnement Art. 2, Abs. 20c, Ges. 662/96 Fil. BozenVerlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036

Die Verantwortung der Jugend …………… 15

Gedenkfeier 2004 am Oberländer Denkmal in Waakirchen. (Foto: Krinner)

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Nr. 1/20052

Diskussion kann auch nicht losgelöst von vergangenen Ereignissengeführt werden. Es ist nun mal Tatsache, dass die Befreiung Wiens imJahre 1683 und das Zurückdrängen der osmanischen Truppen dieGeburtsstunde des modernen Europas war und als Rettung der abend-ländisch-christlichen Kultur gilt. Die Europäer ahnen derzeit, dass mitder äußeren Grenze auch die Gestaltung des Innenbereichs eng ver-bunden ist. Nur, wem Europa ganz egal ist, der übersieht die Kraft die-ser politisch-historischen Kultur. Uns aber darf Europa nicht egal sein.

Bei der Diskussion um eine EU-Mitgliedschaft der Türkei müssendie Verantwortlichen berücksichtigen, dass die Europäische Unionnicht dazu da ist, die innenpolitischen Probleme eines Landes zu lösen.Es ist richtig, dass viele Türken die europäischen Werte schätzen undsich von einem Beitritt zu Europa mehr Freiheit und Gerechtigkeiterhoffen. Diese Menschen stellen allerdings eine Minderheit der 70Millionen Türken dar. Es ist also offenkundig, dass es künftig sehrstark darauf ankommt, mit welchem Islam wir es zu tun haben.

Kardinal Karl Lehmann hat grundsätzlich Recht, wenn er zum Aus-druck bringt, dass Religion auf keinen Fall zum politischen Kampf-mittel werden darf. Man darf Gott nicht instrumentalisieren; weder dasKreuz und schon gar nicht das Gebet eignen sich dafür. Was ist aber,wenn künftig die islamischen Strömungen dominieren, die die bürger-liche Gesellschaft und die Religionsgemeinschaft in Eins setzen wol-len?

Bei dieser Diskussion muss man genau zwischen den Begriffen„Glaubensfreiheit“ und „Freiheit der Ausübung der Religion“ unter-scheiden. Es ist leicht, jemandem zu gestatten, zu glauben, was immerer mag: Die Gedanken sind frei! Wenn man sich aber zu einer Glau-bensgemeinschaft zusammenschließen möchte, so ist das z.B. in derTürkei nicht oder nur unter großen Problemen möglich. Gerhard Dun-ker, der neun Jahre Pfarrer der Evangelischen Gemeinde deutscherSprache in der Türkei war, berichtet, dass es keinen Nachwuchs fürchristliche oder orthodoxe Kirchen gibt, denn seit Anfang der 70erJahre sind alle geistlichen Seminare und kirchlichen Hochschulengeschlossen. Wenn Geistliche aus dem Ausland kommen, wie die Pfar-rer der katholischen oder evangelischen Gemeinden, so dürfen dieselediglich als Angehörige der Botschaften ihrer Länder einreisen. Dieeinheimischen Kirchen aber können aus dem Ausland keine Geistli-chen rekrutieren. Das wird dazu führen, dass es irgendwann überhauptkeine Pfarrer mehr in der Türkei gibt.

Ein neues Gesetz besagt, dass künftig Kirchen und kirchliche Ein-richtungen gebaut werden dürfen. Die Anträge zum Bau einer Kirchemüssen beim Außenministerium gestellt werden. Dahinter steht dieEinstellung, dass Christen eigentlich Ausländer sind. Das Bewusstsein,dass es auch türkische Staatsbürger gibt, die keine Muslime sind, istextrem unterentwickelt. Die Kirchen in der Türkei vertreten nationaleMinderheiten. Das sind auch Sprachminderheiten. Eines der neuenGesetze erlaubt muttersprachlichen Unterricht, wenn die Lehrer staat-lich anerkannt sind. Es gibt aber keine staatlich anerkannten christli-chen Lehrer. Diese müssen erst ausgebildet werden, aber die Ausbil-dungsstellen sind geschlossen.

Die multikulturelle Gesellschaft, die sich bei uns entwickelt, brauchtunbeschadet vieler zueinander in Spannung stehender Überzeugungenund Lebensgewohnheiten gemeinsame Maßstäbe. Erzbischof LuigiBressan hat in Trient die dort versammelten Schützen der Alpenregi-on aufgerufen, die großen Werte – Familie, das Erbe Gottes und dieMenschlichkeit, die Freiheit, die Gerechtigkeit und die wirkliche Liebezum eigenen Volk – zu verteidigen und er tat dies wissend um die Ver-gangenheit der Schützen, welche immer Verteidiger und nie Angreiferwaren. Aber sie zeigten sich immer wehrhaft, immer bereit, diese Wer-te zu verteidigen. Auch daran sollten die politisch Verantwortlichendenken, wenn sie an die Reform des Militärs denken. AllgemeineWehrpflicht ist nur vorstellbar, wenn es um die Verteidigung der Hei-mat geht. Davon ist derzeit, wenn überhaupt, nur noch sehr selten dieRede. Man spricht von übergeordneten globalen Aufgaben, von einerWeltpolizei. Für diese Aufgabe benötigt man Berufssoldaten. Man

muss sich dann aber auch im Klaren sein, dass die Wehrbereitschaft imVolk geringer werden wird, und dass es damit schwieriger wird, Wer-te zu erhalten.

Wie können die Schützen die Botschaft von 1705 umsetzen? Erzbi-schof Dr. Alois Kothgasser hat dies bei der Schützenwallfahrt inAbsam so zum Ausdruck gebracht: Dass alle Mitverantwortung dafürtragen, dass der Gedanke an Gott in unseren Ländern lebendig bleibt.Wenn man sich treu zu Gott bekennt, dann wirkt das weiter, dannwirkt das wie ein Beispiel für andere Menschen. Und er erinnerte dar-an, dass die Liebe zur Heimat einen Menschen auszeichnet. Wer seineHeimat liebt, weiß auch, dass es wichtig ist, diese Heimat zu schützen,zu erhalten und zu gestalten.

Die Botschaft richtet sich an alle, in diesem Jahr besonders an dieBayerischen Gebirgsschützen. Gedenken wir in würdiger Form derEreignisse von 1705 und unterstreichen wir damit, wie wichtig es ist,sich der christlich abendländischen Werte bewusst zu sein und sich zuihnen zu bekennen.

Hptm. Hans Baur, Schriftleiter der Bayerischen Gebirgsschützen

Sepp-Kerschbaumer-GedenkfeierST. PAULS - An die 1.000 Schützen, vorwiegend aus Südtirol,

haben zusammen mit Kameraden aus den restlichen Landesteilensowie einer großen Zahl an „zivilen“ Landsleuten und den Vertreterndes Südtiroler Heimatbundes an der diesjährigen Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls teilgenommen.

Begonnen hatte die diesjährige Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier,welche vom Südtiroler Heimatbund und vom Südtiroler Schützenbundalljährlich gemeinsam organisiert wird, mit der Meldung der angetre-tenen Formationen durch den Bozner Bez.-Mjr. Karl Marmsoler an denLKdt. Mjr. Paul Bacher und den Obmann des Südtiroler HeimatbundesSepp Mitterhofer. Zusammen mit den beiden LKdt. Dr. Otto Sarnthein(BTSK) und Carlo Cadrobbi (WTSB) wurde die Front abgeschritten.Unter dem Spiel der Musikkapelle Girlan zogen anschließend dieSchützen durch die Gassen von St. Pauls zum Kirchgang.

Pater Reinald Romaner OFM hob in seiner Predigt Sepp Kerschbau-mers Gläubigkeit hervor. „Kerschbaumer war kein kalter Patron, keinKriegshetzer und kein Menschenverachter. Er war einer, der mit demSystem nicht zurechtkam und auf seine Weise eine Veränderung woll-te“, so Pater Romaner. Sein Andenken verschwinde nur dann, wennsein Gedächtnis nichts mehr zu sagen hat oder sich die Menschennichts mehr sagen lassen.

Schritten gemeinsam die Front ab: Der Obmann des Südtiroler HeimatbundesSepp Mitterhofer und die drei Landeskommandanten Tirols

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„Kerschbaumer hat versucht, täglich sein Christsein zu leben unddas auch durchzuhalten. Heute sind viele Christen schwach, wenn esdarum geht, den Glauben zu bekennen. Wir trauen uns nicht mehr, dasKreuz zu machen“ mahnte Romaner die Teilnehmer. Auch kritisierteer, dass kürzlich das Wort „Jesus“ aus den Weihnachtsliedern gestri-chen und durch andere Begriffe ersetzt wurde, aus Rücksicht auf mos-lemische Kinder. „Die Abschaffung von christlichen Symbolen führtzu Atheismus“, meinte Romaner.

Nach dem Segen begann der zweite Teil der Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier mit dem Einzug zum Friedhof in St. Pauls.

Der Obmann des Heimatbundes, Sepp Mitterhofer, betonte in seinerBegrüßungsansprache, dass sich 40 Jahre nach dem Tode SeppKerschbaumers vieles zum Besseren gewendet habe, aber manchesauch zum Schlechteren. Die „politische Verfettung“ werde immer mehrspürbar. Gespür und Wille zur Volkstumspolitik gehen zusehends ver-loren. Den meisten Politikern gehe es hauptsächlich um Macht undGeld, das hat der abscheuliche Postenschacher nach den Landtags-wahlen bewiesen.

Altlandesrat Dr. Bruno Hosp erinnerte in seiner Gedenkrede an dieFolterungen, welche die Freiheitskämpfer um Sepp Kerschbaumerertragen mussten. Noch nie habe sich das offizielle Italien dafür ent-schuldigt. Auch für das Leid nicht, das Südtirol durch die Option zuge-fügt wurde. Stattdessen wird das faschistische Siegesdenkmal saniertund die Anbringung der erklärenden Texttafeln vor dem Siegesdenk-mal abgelehnt. So etwas sei wohl einzigartig im vereinten Europa.Hosp forderte Gerechtigkeit für die Südtirol-Aktivisten bzw. dass fürjene endlich ein Schlussstrich gezogen werde, die aus der Heimat ver-bannt wurden und nicht mehr einreisen dürfen. Schließlich sind in Ita-lien sogar Terroristen, die für Entführungen und Mordanschläge ver-urteilt worden sind, begnadigt worden.

Viel Prominenz aus Schützenkreisen und dem volkstumspolitischenLager war auch heuer wieder in St. Pauls anwesend. Aus der Politikwar die Vizepräsidentin der Regionalregierung Martha Stocker gekom-men. Ebenfalls anwesend waren der Kammerabgeordnete DDr. KarlZeller, die Abgeordneten zum Südtiroler Landtag, Herbert Denicolò,Eva Klotz, Pius Leitner, Ulli Mair, Andreas Pöder und Rosa Thalersowie der stellvertretende SVP-Obmann Raimund Fill und SVP-Par-teisekretär Alexander Mittermair.

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Der Dom auf dem Lande konnte die Gläubigen bei der Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier auch heuer nicht alle fassen.

Pater Reinald Romaner sprach die falsch verstandene Toleranz gegenüberAndersgläubigen an: „Wir trauen uns ja schon nicht mehr, das Kreuzzeichenzu machen“.

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Nichts ist lebendiger als eintoter Heiliger - Sebastianitag in Telfs

TELFS - Obwohl in Telfs die Heiligen Petrus und Paulus die Patro-ne der Pfarrkirche sind, ist der Sebastianitag doch der besondere Tagder Marktgemeinde Telfs. Der 20. Jänner, das Fest des hl. Sebastian, istin Telfs ein Feiertag.

Um 9.30 Uhr wird in der Pfarrkirche ein feierliches Hochamt mitChor und Orchester gefeiert, an dem zahlreiche Gläubige und dieSchützenkompanie - ohne Säbel und Gewehr - teilnehmen.

Um 12 Uhr marschiert dann, nach altem Brauch, die Schützenkom-panie mit der Musikkapelle mit klingendem Spiel durch den Ort zurKirche. Dort wird um 13 Uhr der Rosenkranz gebetet, die Festpredigtgehalten und das Sebastianilied gesungen.

In einer beeindruckenden Prozessionwird dann die Statue des hl. Sebastian,unter großer Beteiligung der Bevölke-rung, an den beflaggten Häusern vorbeidurch den Ort getragen.

Die Sebastiansverehrung geht auf diePestjahre in der ersten Hälfte des 17.Jahrhunderts (1611, 1634) zurück. EineSebastiansbruderschaft und der miteinem Hochamt feierlich begangeneSebastianstag wird bereits in einemUrbar aus dem Jahr 1620, das im Pfarr-archiv von Telfs aufbewahrt wird,erwähnt. Der Bruderschaft wurde 1641ein päpstlicher Ablass verliehen.

Telfs war im Jahre 1634/35 von derPest besonders betroffen. In dieser Notwandte man sich an den heiligen Seba-stian, den Pestpatron. Im Jahr 1984 wur-de anlässlich der 350-Jahr-Feier der

Sebastiansverehrung (1634-1984) das Gelöbnis erneu-ert: „In Vertretung derMarktgemeinde Telfs erneu-ern wir auf Grund eineseinstimmigen Gemeinde-ratsbeschlusses das vor 350Jahren durch unsere Vor-fahren gemachte Gelöbnis.Damals wurden in unsererGemeinde durch die Pestviele unserer Mitbürgerdahingerafft und auf denPestfriedhöfen in St. Geor-gen und Moritzen beige-setzt. Es herrschte Not undHoffnungslosigkeit. So ge-lobte Telfs, das Fest des hei-ligen Sebastian alljährlichfeierlich zu begehen ...“

Der hl. Sebastian ist nicht nur der Patron der Pestkranken, sondernauch der Schützen. Über ihn gibt es nur spärliche historische Nach-richten. Ambrosius weiß nur, dass er aus Mailand gebürtig war und inRom als Märtyrer starb. Nach einer Legende sei er Offizier in der kai-serlichen Garde gewesen und auf Befehl Diokletians mit Pfeilenerschossen worden. Die Witwe Irene habe sich seiner angenommenund ihn gesund gepflegt. Sebastian sei nachher mit großem Freimutwieder vor den Kaiser getreten, worauf man ihn mit Keulen erschlug.

Als 680 in Rom die Pest wütete, trug man die Reliquien des Heili-gen in einer Prozession durch die Stadt, worauf die Epidemie erlosch.Er wird als Patron gegen die Pest verehrt, die Gärtner, Kreuzritter,Kriegsinvaliden, Schützengilden, Soldaten und weitere verehren ihnals ihren Fürsprecher.Aus: „Lexikon der Namen und Heiligen“, Otto Wimmer, Tyrolia„Telfs – Porträt einer Marktgemeinde in Texten und Bildern“, Thaler-Pfaund-ler–Menardi

Das Sebstianiferggele von Telfer Schützen getragen.

Der Telfer Künstler UrbanKlieber (1740–1803) schufdiese schöne Plastik in Holz.

In Telfs gab es einige Bruderschaften, eine davon war die der Skapulierbruderschaft. Im Tiroler Volkskunst-museum hängt eine Tafel aus Holz mit beacht-lichem Ausmaß von 108 cm Höhe und136 cm Breite, die eine Prozession dieserBruderschaft vom Jahre 1772 in Telfs zeigt. In einer Legende am unteren Ende der Abbildung werden die 28 Gruppen der Prozession be-schrieben.Die Gruppe 19: Sebastianfahne mit Sebastianferggele. Es scheint sich um die gleiche Sebastianfigur zuhandeln, wie sie heute in der Pfarr-kirche steht. Die Ferggeleträger sindeinheitlich mit einem roten Mantel bekleidet, sie dürften Mit-glieder der Sebastianbruderschaftsein. Die Männer vor ihnen und nach ihnen tragen lange bren-nende Kerzen. Die Gruppe 20: Paradierende Hörtenbergische Schützen. Auf dem Blatt der schwarz-goldenenFahne ein waagrecht liegendes Kruzifix. In der Gruppe auch zwei Schwegelpfeifer und zwei Trommler. Wenn auch damals Mitglieder der Sebastianbruder-schaft ihren Heiligen tragen, so sind die Schützen doch in nächster Nähe ihres Patrons mit dabei.(Bild: Tiroler Volkskunstmuseum, Innsbruck)

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EHptm. Josef Trostberger –eine Schützenpersönlichkeit

Peppi Trostberger ist und war für viele, die das Vereinsleben dieserMarktgemeinde im Oberinntal interessiert, der Ansprechpartner. Vorallem über das Schützenwesen in diesem Ort weiß er bestens Bescheid.Auf Grund seiner Erscheinung - groß, breite Schultern, mit über 70Jahren noch kein graues Haar -, aber auch wegen seines immerfreundlichen Umganges mit seinen Mitmenschen ist Pepi weit über dieGrenzen seines Heimatortes bekannt.

Heimat ist für ihn kein leeres Wort, es wird nicht erst gebrauchtwenn er die Schützentracht anzieht. Nein, der Wert der Heimat ist fürihn etwas Selbstverständliches.

Seit dem Jahre 1949, also über 55 Jahre, sorgt und kümmert sichPepi Trostberger um die sakralen Bauten in St. Moritzen mit Kalvari-enberg, Ematkapelle, Wiesenkapelle und den Kreuzwegstationen aufdem Weg dorthin. Bei gröberen Arbeiten sind die Schützenkameradenzur Stelle. Von seinem Vater Franz ging diese ehrenamtliche Tätigkeitebenso wie die Führung der Telfer Schützenkompanie nahtlos auf ihnüber.

Seit Franz Trostberger, Hptm. von 1952–1980, gibt es in Telfs Jung-schützen und auch die Schützentracht gibt es seit dieser Zeit.

Bezeichnend für seine Einstellung ist eine Fotografie im Flur desHauses, die Pepi Trostberger mit Papst Johannes Paul II. bei einer per-sönlichen Audienz zeigt. Wie tief das Schützenwesen in ihm verwur-zelt ist zeigte folgendes: Als er in einem alten Buch nachschlug,rutschte eine Schießscheibe als Lesezeichen aus den Seiten.

Der Grund des Besuches bei Peppi war nicht nur seine schöneWeihnachtskrippe, auch ein Gespräch über den Sebastianitag war dasZentrale dieses Nachmittags.

Auf die Frage, wie lange schon die Schützenkompanie ihre Jahres-hauptversammlung am Sebastianitag nach der Prozession am Nach-mittag abhält, lautete die Antwort: Seit den Aufzeichnungen der Kom-panie im Jahre 1892 findet sie immer zu diesem Zeitpunkt statt.

Seit wann die Schützen anstatt der Sebastianibruderschaft dasSebastianiferggele tragen, meint Pepi, seit nach dem II. Weltkrieg. Beider Herz-Jesu-Prozession wird auch das Herz-Jesu von den Schützenmitgetragen.

Der Gemeinderat von Telfs wollte vor längerer Zeit auf Drängen derWirtschaft den seit Jahrhunderten auf den 20. Jänner gefeierten Se-bastianitag auf einen Sonntag verlegen. Die Schützen erfuhren vondieser Sache und machten an dem Abend, da dieser Punkt in einerGemeinderatssitzung beschlossen werden sollte, mobil.

Viele Mitglieder der Kompanie, aber auch Männer, die den Schüt-zen nahe stehen, stellten sich in Zivil in Spalierform vor den Eingangdes Telfer Rathauses, um die zur Sitzung eilenden Gemeinderäte still-schweigend zu empfangen. Das wirkte neben den Debatten und Dis-kussionen im Ort über dieses Ansinnen so auf die Räte, dass die Ver-legung des Sebastianitages auf einen Sonntag kein Thema mehr war.

Das Gespräch mit EHptm. Josef Trostberger führte BBO Karl Pertl

Pläne für das GefallenendenkmalBOZEN - Mitte November 2004 hat der Südtiroler Schützenbund

auf einer Pressekonferenz erstmals seine Pläne zur Umgestaltung desSiegesdenkmals in Bozen der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Plänewurden in der Zwischenzeit intern noch konkretisiert und ausgearbei-tet - die Tiroler Schützenzeitung veröffentlicht nun exklusiv die erstenErgebnisse dieses Projekts.

Für den Vorstoß, mit dem der Südtiroler Schützenbund sichgemeinsam mit allen in der Alpenregion zusammengefassten Schüt-zenbünden nun erneut in die öffentliche Diskussion einbringt, warwohl vor allem die Tatsache ausschlaggebend, dass die vielgeprieseneEntschärfung des „Siegesdenkmals“ bis auf weiteres ausfallen wird -das zuständige Amt für kulturelle Güter und kulturelle Tätigkeiten inVenedig hatte in einer jüngst abgegebenen Stellungnahme klar ausge-drückt, dass die Anbringung der in harten Verhandlungen ausgehan-delten erklärenden Tafeln im Nahbereich des Denkmals nicht in Fragekommt.

Aber auch die Aussage des italienischen Armeekorpsgenerals Bru-no Job, der unlängst bemängelte, in Bozen fehle weiterhin ein ent-sprechendes Denkmal zur Ehrung der Gefallenen, war mit ein Grundfür den Südtiroler Schützenbund, sich ernsthafte Gedanken für einekonstruktive Lösung zu machen. General Bruno Job vom italienischenHeer traf den Nagel mit seiner Aussage eigentlich auf den Kopf. Dasheutige Siegesdenkmal war zwar bis vor wenigen Jahren Schauplatzunzähliger Kranzniederlegungen und Heldengedenkfeiern höchsterVertreter des italienischen Heeres, obwohl besagter Marmorklotz ansymbolischer Sinnlosigkeit in dieser Hinsicht eigentlich nur schwer zuüberbieten ist. Schon der Name „Siegesdenkmal“ machte es dem Nach-kriegsitalien stets schwer, glaubhaft Gedenkfeiern an die Gefallenenanstatt der offensichtlichen Siegesfeiern zuwege zu bringen.

Grundsätzlich ist man mit der Erstellung des Vorschlages im Südti-roler Schützenbund davon überzeugt, dass ein geeigneter Platz unddie geeignete Form für ein aufrechtes Gefallenengedenken im europäi-schen Geiste auch weiterhin fehlen werden, solange sich Kräfte dage-gen sträuben, den „Besiegten“ ihr Anrecht auf ein zentrales Gefallen-endenkmal zu gewähren. Dass an einem neuen Denkmal die Feindevon einst gemeinsam ihrer Vorfahren gedenken, ist nun der erste undzentrale Gedanken des Schützenvorschlags.

Es sollte dabei just an dem Platz, der seit seinem Bestehen als sol-cher immer wieder Anlass für Streit und Zwistigkeiten war, ein Denk-mal für alle Gefallenen des I. Weltkrieges entstehen. Von diesem muss– in entsprechender Aufmachung – folglich derselbe christliche undeuropäische Geist wie vom Denkmal in Grasstein in der Sachsenklem-me oder vom Fort Doumont bei Verdun ausgehen, wo ebenfalls dieFeinde von einst – jeder in gegenseitigem Respekt – der eigenen Krie-ger gedenkt.

Bekanntlich findet sich unter dem Vorgelände des heutigen Sieges-denkmals das halbfertige Denkmal an das 2. Regiment der Tiroler Kai-serjäger, welches von den neuen Machthabern in den 20er Jahren desvorigen Jahrhunderts gesprengt worden war. In einem ersten Schrittsollten die Reste dieses 1917 begonnenen Bauwerks freigelegt, mit ent-sprechenden Schutzmaßnahmen versehen und für alle sichtbar undeventuell zugänglich gemacht werden, ähnlich dem römischen Stadt-tor am Michaelerplatz in Wien. Damit wäre ein Stück Geschichte wie-der aus der Verschleierung der Vergangenheit geholt.

Chronik der Kompanien

Bei der Bundesversammlung 2001 wurde EHptm. Josef Trostberger mit derGoldenen Verdienstmedaille ausgezeichnet. LHptm. Wendelin Weingartnergratuliert dazu. (Fotos: Sepp Fleischer)

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Der Aufbau des eigentlichen Siegsdenkmals mit seiner faschisti-schen Symbolik in weißem Marmor sollte nach den Vorschlägen desSchützenbundes vollkommen abgebrochen werden. Dass dies durch-wegs auch einem Staat zumutbar ist, der seinerzeit zu den Sieger-mächten gehört hatte, hatten die Briten bereits in den späten 60er Jah-ren selbst vorgemacht. Sie hatten ihr Siegesdenkmal in der Lünebur-ger Heide damals selbst abgetragen und nach England verfrachtet.Sollten sich nun nach einem Abbruch des faschistischen Tempels inBozen Museen oder Architekturparks für einzelne Bauteile interessie-ren, so könnten diese ebenfalls entsprechend abgegeben werden, derRest sollte aber entsorgt werden. Die Büste Cesare Battistis, die gegenden Willen seiner Familie im Siegesdenkmal aufgestellt und dort ver-ehrt worden war, könnte nach Rovereto verfrachtet werden und dortim Einverständnis mit seinen Nachkommen entsprechende Verwen-dung finden.

Das neue Denkmal der Gefallenen besteht nun aus einem dreiteili-gen Pylon von 30 Metern Höhe aus Edelstahl, von denen je ein Teileiner der Armeen zugeordnet ist, welche im Ersten Weltkrieg an derSüdfront gegeneinander kämpften. In zirka 3 Metern Höhe trägt jederTeil einen Fries aus Aluminiumguss, dessen Gestaltung den jeweiligenAngehörigen der Armeen überlassen wird. Unterhalb dieses Friesessind sämtliche Truppenteile, welche damals an besagter Front im Ein-

satz standen, angeführt. Diese Schriften werden in den Edelstahlgeätzt und mit Blattgold ausgelegt.

Am Boden - in der Mitte der drei Pylonteile - wird ein Scheinwer-fer eingelassen, welcher das Denkmal von innen her strahlen lässt unddessen Lichtsäule sich in die Unendlichkeit verliert. Durch die Entfer-nung des massigen Bauwerks und die Errichtung eines fast eindimen-sional wirkenden Denkmals wird nicht nur der Blick der Anwohnerfreier, sondern auch der dahinterliegende Park aufgewertet. Dieserkönnte zudem auch weiter Richtung Talferbrücke gezogen werden,woraufhin das gesamte Denkmal, eingebettet im Grün, endlich seinemartialische Ausstrahlung verlieren könnte. Im Zuge dieser Arbeitensollte der gesamte Park zudem von den restlichen faschistischen Relik-ten gesäubert werden, unter anderem auch vom immer noch beste-henden Gedenkstein an den völkerrechtswidrigen Abessinienkrieg.

Die Stufenanlage und die darunterliegende Krypta bleibt bestehen- die Krypta könnte dabei zum ersten Mal in ihrer Geschichte eineFunktion bekommen, und zwar mit der Errichtung eines Dokumenta-tionszentrums zur Geschichte Bozens und Südtirols im 20. Jh. unterEinbeziehung der Ereignisse um die Schreckensherrschaft vonFaschismus und Nationalsozialismus.

Den geistigen Grundstein zu einer aufrechten und ausgewogenenÜberwindung ethnischer Konflikte in puncto Siegesdenkmal glaubtder Südtiroler Schützenbund nun gelegt zu haben, wollen wir hoffen,dass die politischen Einscheidungsträger entscheidende Schritte folgenlassen.

„Ein Beispiel für den Ausdruck der gemeinsamen Identität von Völ-kern und Volksgruppen sind die Landeshymnen. Während im Bundes-land Tirol das am 2. Juni 1848 vom Tiroler Landtag zur TirolerLandeshymne erhobene Andreas-Hofer-Lied ,Zu Mantua in Banden’auch heute die offizielle Landeshymne darstellt, gilt dies für den süd-lichen Landesteil nicht“ lautete ein Auszug aus der Einleitung zueinem unlängst im Südtiroler Landtag eingebrachten Antrag. Und wei-ter heißt es darin: „Auch wenn bei traditionellen Anlässen das And-reas-Hofer-Lied gesungen oder gespielt wird, fehlt ihm die offizielle

Oben links: Ansicht des neuen Denkmals für alle Gefallenen. Es würde auf der Stelle des heutigen Siegesdenkmalsin Bozen stehen. Für alle Kämpfer des Ersten Weltkriegs, welche an der Südfront gekämpft haben, sollte dort lautVorstellung des Südtiroler Schützenbundes eine gemeinsame und vor allem würdige Gedenkstätte geschaffen wer-den. Links: Grundriss des Projekts des Südtiroler Schützenbundes: Der Unterbau des alten „Denkmals“ bleibterhalten, darauf neu angebracht werden drei Pylone von 30 Meter Höhe. Freigelegt wird auch das unvollendeteKaiserjägerdenkmal oder besser gesagt, das was noch davon übrig geblieben ist. Oben rechts: Exemplarischer Vor-schlag für den Fries des Österreichisch-Ungarischen Heeres. Von oben nach unten sind in Abfolge Szenen aus derArbeit auf dem Feld, dem Auszug in den Krieg, dem Abmarsch an die Front, den Strapazen im Felde und schließ-lich der Heldentod dargestellt.

Südtirol weiterhin ohne offizielleLandeshymne

Das 1917 von Robert Gasser aus Völser Aicha begonnene Denkmal „zur Erin-nerung an die Gefallenen des 2. Tiroler Kaiserjägerregiments“. Die Grundmau-ern dürften noch vorhanden sein und sollten freigelegt und zugänglichgemacht werden.

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der Meinung, dass es keinen Sinn hat, diesen Beschlussantrag heutesozusagen als Zerreißmittel zu genehmigen. Deshalb sollten wir alsdeutsche und ladinische Volksgruppe das Andreas-Hofer-Lied weiter-hin als unsere Landeshymne singen und ihr den entsprechendenRespekt entgegenbringen. Ich glaube aber nicht, dass wir zum jetzigenZeitpunkt hergehen und diese Hymne auch der italienischen Volks-gruppe aufoktroyieren können. Hier müssen wir das notwendige Fin-gerspitzengefühl haben. Ich möchte also so fortfahren wie bisher, dasheißt, wie wir es in den letzten Jahrzehnten getan haben. Ich möchteKollegen Leitner ersuchen, diesen Antrag zurückzuziehen! Wenn erdies nicht tut, müssen wir dagegen stimmen.“

Ein Schützemuss ein anständiger Kerl sein!

WEER - Als Herbert Schöffauer als junger Mann im Jahr 1960 nachWeer kam und mit seiner Frau Midi, geb. Unterlechner, Tochter derBauersleute beim „Riedler“, eine Familie gründete, stand er auch in derDorfgemeinschaft keinen Augenblick abseits. Er engagierte sich vonAnfang an mit großem Eifer in zahlreichen örtlichen Vereinen.

Aus ganzem Herzen und mit Leib und Seele war und ist HerbertSchöffauer ein vorbildlicher Tiroler Schütze. Seine aufrechte, toleran-te und menschenfreundliche Gesinnung wurde von seinen Kameradenin der Schützenkompanie Weer immer ganz besonders geschätzt.

So war es nicht verwunderlich, dass sie ihn bereits 1970 zum Olt.erkoren. Wegen der Erkrankung des damaligen Hptm. Michael Huberführte er die Kompanie von 1974 bis 1976 als Olt. vertretungsweise.Nach Hubers Tod wurde Herbert Schöffauer im Jahr 1976 zum Hptm.gewählt und führte seine Weerer Schützen von 1976 bis zum Novem-ber 2004 in mustergültiger Weise. 28 Jahre lang hatte er also das Kom-mando inne und zählt damit zu den längstdienenden Schützenhaupt-männern Tirols. Neun Jahre gehörte er zudem noch dem Ausschussdes Schützenbataillons Schwaz an.

Als Hptm. signalisierte er seinen Kameraden immer, dass für ihnjedes einzelne Mitglied – gleich ob alt oder jung und in welcher Funk-tion auch immer – zählt und wichtig ist. Wenn er sich nach einer Aus-rückung bei der Kompanie bedankte, hörte man ihn immer wiedersagen: „Mander, kommt’s ma das nächste Mal wieder fleißig, es kommtauf jeden Einzelnen an! Jeder von euch geht mir ab, wenn er nicht daist!“ Auf ein möglichst vorbildliches Auftreten und Verhalten seinerSchützenkameraden in der Öffentlichkeit – sowohl bei den Aus-rückungen in Tracht als auch im zivilen Leben – legte der Hptm.großen Wert. „Ein Tiroler Schütze muss ein anständiger Kerl sein!“ warseine Überzeugung. Bischof Stechers Wort „Von den Fahnen in dieHerzen!“ hörte man ihn immer wieder zitieren. Es war wie ein Mottofür Herbert Schöffauers Führungstätigkeit als Hptm.

Anerkennung als Landeshymne. Daher wurde in den vergangenenJahren immer wieder, zuletzt am 2. Mai 2004 einstimmig von derBundesversammlung des Südtiroler Schützenbundes, angeregt, auchin Südtirol das Andreas-Hofer-Lied ,Zu Mantua in Banden’ als offizi-elle Landeshymne einzuführen (. . .). Dies vorausgesetzt und festge-stellt, dass in einem neuen europäischen Geist alte Trennungen über-wunden und gemeinsame Identitäten gefestigt werden können, ver-pflichtet man die Landesregierung, die dafür notwendigen Schritte indie Wege zu leiten.“

Es kam zur Abstimmung über den von den Freiheitlichen einge-brachten Beschlussantrag und wahrscheinlich zum traurigsten Ergeb-nis der letzten Jahrzehnte: Lediglich vier Abgeordnete im SüdtirolerLandtag stimmten dem Antrag zu (Eva Klotz, Pius Leitner, Ulli Mair,Andreas Pöder), während sich die Landtagspräsidentin Veronika Stir-ner-Brantsch der Stimme enthielt und alle übrigen Abgeordneten, alsosämtliche anwesende Vertreter der Südtiroler Volkspartei, sich dage-gen aussprachen. Es stellt sich nun die Frage, ob hier nicht ein par-teiübergreifendes Zusammenhalten angebracht gewesen wäre. Unver-ständlich ist auch die Zurückhaltung des Landeshauptmannes, dessenAusführungen im Landtag wir unseren Lesern nicht vorenthaltenmöchten: „Sehr verehrte Damen und Herren! Ich möchte ersuchen,dieses Problem nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, und zwardeshalb, weil es in kultureller Hinsicht ein sehr bedeutendes Thema ist.Aus diesem Grund müssen wir uns mit der Behandlung dieses Antra-ges in aller Form auseinandersetzen. Wir haben diese Hymne stetsgesungen und wir werden dies auch weiterhin tun, vor allem alsAngehörige der österreichischen Minderheit. Aufgrund der Geschichteund unserer kulturellen Einstellung stehen wir als deutsch- und ladi-nischsprachige Bevölkerung mehrheitlich zu dieser Hymne. Es hättekeinen Sinn, heute einen Streit darüber zu eröffnen, ob wir diese Hym-ne der italienischen Volksgruppe in der Form und zu diesem Zeitpunktaufoktroyieren sollen oder nicht. Als deutsche und ladinische Volks-gruppe sollten wir sie weiterhin ehren. Wir sollten sie singen und ihrden notwendigen Respekt entgegenbringen. Nach ungefähr 80 bzw. 85Jahren können wir diese Hymne jetzt nicht mit einem Beschlussantragoffiziell einführen. Damit würden wir ausdrücken, dass wir in den ver-gangenen Jahrzehnten immer ein Lied gesungen haben, das wir nichtals unsere Hymne betrachtet haben. Wir haben Respekt gezeigt, weilwir der Meinung waren, dass es unsere Landeshymne ist. Dies werdenwir auch in Zukunft tun. Ich glaube nicht, dass wir jetzt nach über 80Jahren mit einem Beschlussantrag die Landeshymne offiziell ein-führen sollten. Ich bin natürlich bereit, diese Problematik juridischentsprechend überprüfen zu lassen, das heißt dahingehend, wie weitüberhaupt die Einführung einer Landeshymne möglich wäre. Eines istsicher: Es ist nicht in Form eines Beschlussantrages möglich. Wenn-schon würde es ein Gesetz brauchen. Wie gesagt, wir müssten das juri-disch auf jeden Fall vorher entsprechend abklären. Ich persönlich bin

Verkehrte Welt: Während sein Amtskollege Dr. Herwig van Staa in Innsbrucksich für die Schutzbestimmungen gegen eine Verschandelung der Landeshym-ne schlägt, kann sich Dr. Luis Durnwalder nicht einmal damit anfreunden „ZuManuta in Banden“ offiziell zur Landeshymne zu erheben. Diese könne, sei-ner Meinung nach, den Italienern im Lande nicht zugemutet werden.

Freundschaft über Grenzen hinweg: Gemeinsam mit Mjr. Hubert Danzlbegrüßte Hptm. Schöffauer den stellvertretenden Lkdt. der BayerischenGebirgsschützenkompanien, Jakob Willibald (Nov. 1989).

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In seinem Bemühen um die Weitergabe der wichtigen Werte desTiroler Schützenwesens kümmerte er sich persönlich um die vorberei-tende Schulung der neu in die Kompanie eintretenden jungen Schüt-zen. In aller Öffentlichkeit und in festlichem Rahmen – beispielsweisebeim Gottesdienst nach der Ulrichsprozession – erfolgt dann jeweilsdie Angelobung. Dieses öffentlich abgelegte Bekenntnis der jungenSchützen mit dem Sprechen der Gelöbnisformel ist in Weer nichtFormsache, sondern ein in der Bevölkerung geachteter und geschätz-ter festlicher Akt, der den jungen Menschen ihre Verantwortung imSinne der Grundsätze des Tiroler Schützenwesens vor aller Öffentlich-keit deutlich macht.

Um seiner Kompanie eine gute Fortbildung im Bereich derGeschichte des Heimat- und Vaterlandes anbieten zu können, begannHptm. Schöffauer vor Jahren mit der Durchführung einer Bildungs-fahrt im Herbst, an der auch die Partnerinnen der Schützen und dieJungschützen teilnehmen können. Wichtige Ziele waren zum Beispieldie Fahrten zu den im Ersten Weltkrieg zwischen Österreich-Ungarnund Italien heiß umkämpften Gebiete am Monte Piano und am Klei-nen Lagazuoi beim Falzaregopass oder auch der Besuch von AndreasHofers Geburtshaus und dem angegliederten Musuem im Passeiertal.Es war sein Bestreben, die Weitergabe des Wissens um die Geschichteunseres Landes zu garantieren.

In Schöffauers Zeit als Hptm. setzten die Schützen in der Gemein-de Weer sichtbare Zeichen. Dazu gehört die Aufstellung des Mahnma-les im neuen Teil des Weerer Friedhofes sowie die Errichtung des Herz-Jesu-Gelöbnis-Denkmales vor dem Gemeindehaus. Auch im Sozialbe-reich engagierten sich die Schützen und übergaben alljährlich nachdem Kameradschaftsabend eine Geldspende an die Verantwortlichendes Gesundheits- und Sozialsprengels Weer und Umgebung. Zu denörtlichen Vereinen, zur Gemeindeführung und zur gesamten Bevölke-rung pflegte der Hptm. immer besten Kontakt und leistete damit einenwichtigen Beitrag, dass die Schützenkompanie Weer mit ihren 60 Akti-ven einen wesentlichen Bestandteil im Leben der Gemeinde darstellt.

Neben seiner Begeisterung und seinem herausragenden Engage-ment für das Tiroler Schützenwesen und die Schützenkompanie Weerwar Herbert Schöffauer auch in anderen führenden Positionen in derGemeinde tätig: Zwölf Jahre lang war er Mitglied des Gemeinderatesvon Weer. Jahrzehntelang gehörte er dem Ausschuss der FreiwilligenFeuerwehr Weer an und betätigte sich als erfolgreicher Jugendaus-bildner und Gruppenkommandant. Im Ausschuss des Skiklubs Weerhatte er viele Jahre die Funktion des Kassiers inne. 15 Jahre lang spiel-te er in der Dorfbühne Weer mit und bekleidete in zahlreichen Stückenwichtige Hauptrollen. Unvergessen bleibt das Stück „Peter Siegmair,der Tharerwirt“, das die Schützenkompanie gemeinsam mit der Dorf-bühne Weer im Jahr 1984 in einer großen Freilichtaufführung anläss-lich des Gedenkjahres „175 Jahre Tiroler Freiheitskämpfe“ beim Pir-cherhof zur Aufführung brachte. In höchst überzeugender Weise ver-körperte Hptm. Schöffauer selbst die Person des Freiheitskämpfers undkonnte gemeinsam mit dem gesamten Ensemble das Publikum in zahl-reichen Aufführungen begeistern. Auch in Franz Kranewitters Schau-spielen „Erde“ und „Die sieben Todsünden“ sowie in vielen anderenStücken war Schöffauers Talent auf der Bühne zu bewundern.

Am Herz-Jesu-Sonntag 2001 erhielt Hptm. Herbert Schöffauer fürseine großen Verdienste um das Tiroler Schützenwesen das Verdienst-zeichen des Bundes der Tiroler Schützenkompanien verliehen. Bei derJahreshauptversammlung im November 2004 trat er aus gesundheitli-chen Gründen als Hptm. der Kompanie zurück und übergab das Kom-mando an seinen Nachfolger Peter Unterlechner. Seine Schützenka-meraden ernannten ihn zum Dank für seinen unermüdlichen Einsatzeinstimmig zum EHptm. Herbert Schöffauer bleibt auch in ZukunftTiroler Schütze mit Leib und Seele.

Bei der Jahreshauptversammlung der Schützenkompanie Weer2004 wurde Peter Unterlechner, „Riedler“, zum neuen Hptm. gewählt.

OSR Oswald Arnold, Ortschronist von Weer

Nr. 1/20058

Herbert Schöffauer nimmt die Angelobung jungerSchützen im Rahmen der Weerer Ulrichs-prozession vor (12. 9. 2004)

Festakt „200 Jahre SchützenkompanieWeer“. V.l. Hptm. Herbert Schöffauer, stv.Baon-Kdt. Max Häuser, Landwirtschafts-minister Dr. Franz Fischler nehmen dieMeldung des Hptm. der EhrenkompaniePill entgegen (oben)

EHptm. Herbert Schöffauer (unten)

Segnung der Gedenkstätte „200 Jahre Herz-Jesu-Gelöbnis“

1984: Herbert Schöffauer (l.) spieltedie Hauptrolle in einer gemeinsamen Freilichtaufführung der Dorfbühne und der Schützenkompanie Weer: „Peter Siegmair – der Tharerwirt“

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gegen das Grundrecht der freien, demokratischen Meinungsäußerunggewertet werden könnte.

Die Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes wird als Urheberder Aktion „Das Land Tirol in Trauer“ dafür Sorge tragen, dass sichsolche Vorkommnisse zukünftig nicht wiederholen. Unterstützungdafür hat sie auch von sämtlichen deutschsprachigen Parteien im Lan-de bekommen, insbesondere auch in der Person des Kammerabgeord-neten DDr. Karl Zeller. Der Südtiroler Schützenbund behält sich recht-liche Schritte in dieser Sache vor und ruft dazu auf, sich durch derar-tige Aktionen nicht einschüchtern zu lassen, sondern solche untrag-baren Vorkommnisse weiterhin der Bundeskanzlei zu melden. TirolerFahnen - mit und ohne Trauerflor - können auch in Zukunft imganzen Land und zu jedem gebührenden Anlass ausgehängt werden.

32. Kompanie im PustertalNeugründung

RASEN/ANTHOLZ - Eine Frohbotschaft zum neuen Jahr erreichtuns dieser Tage aus dem Antholzertal. Seit wenigen Tagen gibt es inder dortigen Gemeinde Rasen/Antholz wieder eine Schützenkompanie.Damit zählt der Bezirk Pustertal im SSB 32 Kompanien und über 1.000Schützen und Marketenderinnen. Die neue Kompanie besteht vorerstaus 21 Mitgliedern, mehr als die Hälfte davon sind Jugendliche.

Diese Nachricht ist umso erfreulicher, hatte es gar einige Sitzungengebraucht, um vor allem die Führungsmannschaft der neuen Schüt-zenkompanie auf die Beine zu stellen. Am Sonntag, dem 19. Dezem-ber, war es schließlich soweit; der Gründungsversammlung vorausge-gangen war ein Festgottesdienst mit dem Ortspfarrer Paul Gruber unddem geistlichen Beistand des Bezirkes Pustertal, Frater Siegfried Volg-ger OFM.

Nach den Grußworten von BMjr. Dr. Luis Zingerle, Bgm. Karl Mess-ner und Richard Stoll wurde über den Namen der wiederzugründen-den Kompanie diskutiert. Dabei wurde beschlossen, einen etwaigenBeinamen der Schützenkompanie Rasen/Antholz noch offen zu lassenund diesen bei den nächsten Sitzungen zu beschließen. Diesbezüglichsteht auch noch eine Aussprache mit der Musikkapelle „Josef Leitgeb-Antholz Niedertal“ an. In Frage kämen als Zusatzname „Peter Passler“oder „Josef Leitgeb“. Josef Leitgeb war in den Freiheitskriegen um1809 von den Franzosen hingerichtet worden, Peter Passler hingegenwar ein Sohn des Johann Passler, des herrschaftlichen Fischers in Ant-holz und eine führende Gestalt im Bauernaufstand von 1525 gewesen.

Die Wahlen bei der Gründungsversammlung brachten das folgendeErgebnis: Zum Hptm. wurde Leo Messner, zum Olt. Stefan Messner,

Das Land Tirol in TrauerBOZEN - Am 11. November hat sich zum wiederholten Male der Tag

gejährt, an dem italienische Truppen im Jahre 1918 den Brenner unddas Gebiet von Toblach erreicht und damit die Zerreißung Tirols voll-zogen haben.

Im Jahre 1998 - 80 Jahre danach - hat der Südtiroler Schützenbundden 11. November zum jährlichen Aktionstag „Das Land Tirol in Trau-er“" ausgerufen. In stillem Gedenken an die Opfer dieses Krieges mitall seinen Folgen für die Tiroler Bevölkerung und im festen Glauben,dass Unrecht nicht ewig währen kann, wird an diesem Tage in denOrtschaften südlich des Brenners und westlich von Arnbach die Tiro-ler Fahne mit Trauerflor gehisst und damit ein Bekenntnis zur histo-risch gewachsenen Einheit Tirols im europäischen Geiste abgelegt.

Bei der diesjährigen Aktion „Das Land Tirol in Trauer“ hat es ineinigen Gemeinden jedoch sonderbare Amtshandlungen gegeben, dienicht unkommentiert bleiben dürfen. So haben die Carabinieri in derMarktgemeinde Brenner den zuständigen Bez.-Mjr. Kurt Egartnerangewiesen, die Fahne mit Trauerflor zu entfernen. Die vom Mjr.Egartner verlangte Begründung für diese Anweisung von Seiten derStaatsmacht wurde nicht geliefert, was auch nicht verwundert.Bekanntlich ist die Tiroler Fahne keine Nationalflagge und kanndadurch immer und überall ausgehängt werden - die Fahne am Bren-ner blieb also an ihrem Platz, bis sie unter Androhung einer Anzeigean den zuständigen Bürgermeister schließlich von letzterem entferntwurde. Noch seltsamere Früchte hat die Aktion „Das Land Tirol inTrauer“ in der Marktgemeinde Kaltern getrieben. Dort verlangte garder örtliche Bürgermeister Wilfried Battisti-Matscher über einenBediensteten des Gemeindebauhofes (!) von der örtlichen Schützen-kompanie die sofortige Entfernung des Trauerflors vom Marktplatzund den übrigen Straßen. Der Hptm. der Schützenkompanie Kaltern,Walter Bernard, war nicht bereit, dieser Anweisung Folge zu leistenund die beanstandeten Trauerflore wurde folglich von Amts wegeneingeholt.

Ähnliche Vorfälle auch im Unterlandler Bergdorf Truden. Dort wur-de auf Anordnung der Carabinieri und des Bürgermeisters von einemGemeindebediensteten die Fahne eingeholt.

Der Südtiroler Schützenbund hat natürlich sofort zu all diesen Vor-fällen ein Rechtsgutachten eingeholt. Aus diesem Gutachten von Dr.Alois Brunner, Direktor des Amtes für Verwaltungspolizei, geht hervor,dass es keine Bestimmung gibt, welche das Hissen der Tiroler Fahnesamt Trauerflor verbieten würde.

Sowohl das staatliche Gesetz als auch die entsprechende Durch-führungsverordnung würden nur den Gebrauch von Flaggen, das heißtvon staatlichen Fahnen wie der ital. Nationalflagge, der europäischenFahne und von Fahnen ausländischer Staaten regeln. Die Tiroler Fah-ne samt Trauerflor sei davon nicht betroffen.

Auch das Land Südtirol habe eine Verordnung erlassen. Diese regleaber nur den Gebrauch von Fahnen an öffentlichen Gebäuden desLandes.

Der Gutachter kommt zum Schluss, dass die Entfernung der TirolerFahnen mit Trauerflor als ein Akt der Amtsanmaßung und als Verstoß

9Nr. 1/2005

Die Leitung der wiedergegründeten Schützenkompanie Rasen/Antholz mit denVertretern der Bundes- und Bezirksleitung (v.l.), sitzend: Frater SiegfriedVolgger, Bez.-Mjr.-Stv. Luis Schneider, BMjr. Dr. Luis Zingerle, Bez.-Mjr.Richard Stoll, Fhr. Alfred Messner; stehend: Ojg. Armin Brunner, Olt. StefanMessner, Hptm. Leo Messner, Lt. Anton Müller, Schriftführerin SabineMessner und Flt. Hubert Schneider.

Regierungskommissär di Santo erkundigt sich beim Kalterer BürgermeisterBattisti-Matscher scheinheilig über den Grund der Anbringung des Trauer-flors und erinnert ihn dabei abschließend: (. . .) „Sie sind verpflichtet die Ein-haltung der geltenden Gesetze zu garantieren.“

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zum Flt. Hubert Schneider, zum Fhr. und JS-Betr. wurde Alfred Mess-ner und zum Ojg. Armin Brunner gewählt; das Amt des Lt. bekleidetAnton Müller. Marketenderin Sabine Messner wurde als Schriftführe-rin namhaft gemacht. Insgesamt besteht die wiedergegründete Kom-panie aus 15 Schützen, 3 Marketenderinnen und 3 Jungschützen. 16Mitglieder kommen aus Antholz, 5 Mitglieder aus Rasen. Erfreulich ist,dass mehr als die Hälfte der Kompanie aus Jugendlichen im Alter zwi-schen 15 und 24 besteht.

Der Obmann der Frontkämpfer, Reimund Rainer, brachte der neu-gegründeten Kompanie die Nachricht, dass die alte Veteranenfahne derneuen Kompanie zur Verfügung gestellt wird. Efrem Oberlechner,Hptm. der kürzlich neugegründeten Kompanie Ehrenburg, übergab derneuen Kommandantschaft als Hilfe sämtliche Formulare, Ansuchenund Daten seiner Kompanie.

Hptm. Leo Messner und Olt. Stefan Messner dankten allen, welchedie Gründung der Kompanie ermöglicht haben. Im Namen der neuenKompanie erhielten die hohen Gäste das Buch „Mei Hoamat“ vonLorenz Leitgeb überreicht. In jenem Buch ist unter anderem die histo-rische Tracht des Tales abgebildet, welche die neuen Schützen undMarketenderinnen in Zukunft tragen werden. Den Abschluss diesesfreudigen Tages bildete die Landeshymne.

Bereits nach der Sitzung wurden die weiteren Termine von derKommandantschaft festgelegt, um die neue Kompanie einzukleidenund das Gründungsfest vorzubereiten, alle Mitglieder der Kompaniewerden sich in der Zwischenzeit um weitere Mitglieder bemühen.

Neuformierung in ProveisPROVEIS - Bereits vor einiger Zeit entstand in Proveis der Wunsch

nach dem Wiederaufbau einer neuen Schützenkompanie. Mit demEnde des Ersten Weltkrieges und der Einverleibung des südlichenTirols in das Königreich Italien wurde die Schützenkompanie von Pro-veis – wie auch alle anderen – aufgelöst. Im letzten Sommer begannman eifrig an einer Wiederaufstellung der Proveiser Schützenkompa-nie zu arbeiten – und so konnte in der Folge eines Vortrages über Hei-mat und Schützenwesen ein erster Schützenzug unter Führung derSchützenkompanie St. Walburg in Ulten mit einigen Aktiven gegrün-det werden.

Nr. 1/200510

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Redaktionsschluss ist der jeweils 20. der Monate Feber, April, Juni, August, Okto-ber und Dezember. Fotos von Verstorbenen können auf ausdrücklichen Wunsch retourniert werden.Namentliche Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht und dürfennur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert werden.Eigentümer und Herausgeber: Bund der Tiroler Schützenkompanien, Bozner Platz6/III, Innsbruck, und Südtiroler Schützenbund, Schlernstr. 1, BozenEingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher Schriftleiter imSinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler Schützenzeitung verstehtsich als Mitteilungsblatt des Südtiroler Schützenbundes, des Welschtiroler Schüt-zenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayeri-schen Gebirgsschützenkompanien. Schriftleiter SSB: Elmar Thaler; BTSK: OSRKarl Pertl; BGK: Hans Baur. Schrift: Rotis Serif von Otl Aicher Herstellung: dtp Tyrol, Klaus Leitner, Innsbruck - Druck: Athesia, Bozen

Eine alte Schützenfahne aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg warin der Pfarrkirche von Proveis wieder aufgetaucht und konnte somit„Pate stehen“ für einen Neuanfang.

Am 12. Dezember organisierte Josef Moser als Sprecher der provi-sorischen neuen Kommandantschaft mit seinen engsten Vertrauteneine interessante und gut besuchte Informationsveranstaltung imGemeindesaal von Proveis über Vorhaben und Ziele der Wiedergrün-dung sowie über das Schützenwesen in Tirol. Nach Begrüßung, Vor-stellung und einleitenden Worten durch Bez.-Mjr. des Bezirks Burg-grafenamt-Passeier, Helmut Gaidaldi, konnte Referent Efrem Oberlech-ner - Hptm. der Schützenkompanie Ehrenburg - einen sehr gelunge-nen Vortrag über die gemachten Erfahrungen bei der Gründung seinerSchützenkompanie im Pustertal mitteilen. Mit viel Einsatz war es ihmgelungen, in Ehrenburg eine junge und starke Kompanie auf die Bei-ne zu stellen.

Den anwesenden Zuhörern konnte eine noch gut erhaltene histori-sche Tracht der Proveiser Schützen als Vorbild und Anregung gezeigtwerden. Erfreulich ist das Interesse und die spontanen Neuzugängejunger Proveiser, die in Zukunft bei der Aufbauarbeit in und um denOrt am Deutschnonsberg motiviert mitmachen möchten.

Lt. Renato des Dorides

1. Landesschießendes historischen Tirol

KALTERN - An 6. November fand das „1. Landesschießen des histo-rischen Tirol“ mit der Preisverteilung im Hotel „Tannhof“ in Oberpla-nitzing/Kaltern seinen Abschluss. Bundesschießleiter Mjr. HubertStraudi begrüßte an die 100 Marketenderinnen und Schützen aus allenLandesteilen. In ihren Grußworten dankten LKdt. Mjr. Paul Bacher und

Die zwei besten Schützen in der Schützenklasse: (2.v.l.) Fhr. Martin Kargruber(2.) und (4.v.l.) Hptm. Kurt Schwingshackl (1.) mit LKdt. Paul Bacher (3.v.l.)und dem Obmann des GTSB, Hermann Huber (r.) und Bundesschießleiter Mjr.Hubert Straudi (l.). Beide Preisträger stammen von der SchützenkompanieTaisten, welche die Mannschaftswertung mit 925 Ringen für sich entscheidenkonnte.

Auch am Deutschnonsberg tut sich einiges; eine neue, junge Schützenkom-panie ist dort am Entstehen.

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Vorarlberg gekommen waren. „Die Tiroler waren damals sehr begehr-te Arbeiter und sind es heute noch“, meinte sie.

Den Verein der Osttiroler in Vorarlberg gibt es seit 1986. Ein Höhe-punkt des Vereinsjahres ist das „Schlipfkrapfenessen“. „Wenn die jun-gen Osttiroler nach Vorarlberg kommen, dann braucht es meist einpaar Jahre, bevor sie den Kontakt zu uns finden“, erklärte RoswithaSteinhauser, die Obfrau der Trachtengruppe.

Gedenkfeier für die Gefallenen derbeiden Weltkriege

MERAN - Am Sonntag, dem 7. November 2004, fand am MeranerSoldatenfriedhof die Gedenkfeier für die Gefallenen des I. und II. Welt-krieges statt. Ganz besonders gedacht wurde dabei jener Kaiserschüt-zen, die im August auf der Punta San Matteo vom ewigen Eis freige-geben wurden und nun in Pejo begraben sind.

Die Gedenkfeier fand dieses Jahr erstmals am Nachmittag statt,damit möglichst viele Landsleute und Schützen aus allen Landesteilendaran teilnehmen konnten, zumal in vielen Dörfern bereits am Vor-mittag eigene Gedenkfeiern für die Gefallenen stattfanden. DerGottesdienst wurde von Stadtdekan Albert Schönthaler zelebriert undvon der Musikkapelle Lana sowie vom Meraner Männergesangsvereinmuskalisch umrahmt.

Obm. Mjr. Hermann Huber den Bundesschießleitungen. Sie gaben ihrerHoffnung Ausdruck, dass dieses Landesschießen nicht das letzte die-ser Art bleiben möge. An annähernd 590 Preisträger aller Kategorienvon fast 850 Teilnehmern aus 123 Kompanien wurden Preise verge-ben.

Der stellvertretenden Bundesschießleiter des SSB, Olt. ChristianLaner, übergab zuerst an die Teilnehmer der Kategorie Jungschützenund Jungmarketenderinnen (Zöglinge) Luftgewehr die Preise. Bei denweiteren Kategorien wurden nur die ersten 10 Preisträger namentlichaufgerufen. Der Höhepunkt war die Prämierung der besten Mann-schaften. Der erste Mannschaftspreis war eine von Walter Depentorigemalte Schießscheibe mit dem Motiv des Landesschießens und gingan die Schützenkompanie Taisten. Alle weiteren erhielten eine Kopiedieser Scheibe. Insgesamt wurden zweiundsiebzig Mannschaften aus-gezeichnet. Noch zwei weitere außerordentliche Mannschaftspreisekonnten vergeben werden. Je ein Paradegewehr erhielten die Kompa-nie „Franz Höfler“ Lana für die Meistbeteiligung mit 32 Marketende-rinnen, Jungschützen und Schützen und die Kompanie „AndreasHofer“ St. Leonhard/Passeier für die Meistbeteiligung mit 62,5 % imVerhältnis zur Kompaniestärke.

Abschließend wurden die Ehrenscheiben an die Vertreter der dreiSchützenbünde überreicht. Zwei davon stammen ebenfalls aus derHand von Walter Depentori, die dritte, ein holzgeschnitztes Relief, vonLuis Jageregger. Die Wandertrophäe für die 10 besten Kombinations-schützen, eine Andreas-Hofer-Skulptur, geschnitzt von Otto Rifesser,ging an den Südtiroler Schützenbund.

Ein besonderer Dank ergeht an Bundesschießleiter Hubert Straudi,den Kameraden der Bundesschießleitung und allen Teilnehmern fürdie gute Zusammenarbeit.

Olt. Christian Laner

Tirol isch lei oansLUSTENAU/VORARLBERG - Unter dem Motto „Tirol isch lei oans“

veranstaltete der Verein der Osttiroler in Vorarlberg einen kulturellenAbend in Lustenau. Extra angereist waren dazu BHptm. Paul Wöll, dieVolksmusikgruppe Rotspitzler aus Ainet, das Tauernquartett aus St.Peter im Ahrntal, die Heimatdichterin Gertraud Patterer und der Mode-rator HS-Dir. Hubert Kogler.

„Die Landmannschaft der Osttiroler ist im interkulturellen Komiteein Vorarlberg beteiligt. Wir sind froh über das rege Engagement“, ver-sichert LHptm. Herbert Sausgruber den Organisatoren, allen vorandem Obmann Josef Lumassegger. Lustenaus Bgm. Hans-Dieter Grab-her sieht die Kulturlandschaft der Marktgemeinde bereichert durch diezahlreichen Zuwanderer aus anderen Teilen Österreichs und aus Süd-tirol. Die Landesrätin Grete Schmid, selbst eine geborene Südtirolerin,erinnerte an die schwierigen Bedingungen, unter denen viele nach

11Nr. 1/2005

Tiroler in Vorarlberg: V.l. Roswitha Steinhauser, Josef Lumassegger, Vizeobm.Alfons Indrist, LHptm. Herbert Sausgruber, BHptm. Paul Wöll, ModeratorHubert Kogler, Bgm. Walter Amor als Vertreter Nordtirols und LustenausBgm. Hans-Dieter Grabher. (Foto: Eberharter)

„Weniger Selbstsucht und weniger Egoismus, mehr Ehrlichkeit, mehr Aufrich-tigkeit, mehr Mut und mehr Glaube“ rief der Obmann des Südtiroler Schwar-zen Kreuzes, Hans Duffek, den Besuchern der Heldengedenkfeier zu.

Heldengedenkfeier auf dem Meraner Kriegerfriedhof

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Ignaz Pfitscher, Obmann des Vereins zur Pflege des deutsch-öster-reichisch-ungarischen Soldatenfriedhofes, konnte viele Ehrengäste be-grüßen, darunter die österreichische Generalkonsulin in Mailand, EvaMaria Ziegler, den Carabinierigeneral aus Rom, Bruno Scandone, denObmann des Kaiserjägerbundes, Mjr. Christian Haager, den Bürger-meister von Meran, Franz Alber, und den Bürgermeister von Pejo,Alberto Rigo.

Hans Duffek, Obmann des Südtiroler Schwarzen Kreuzes, meinte inseiner Ansprache „es reiche nicht aus, nur keinen Krieg zu fordern, dieGefallenen rufen: Weniger Selbstsucht und weniger Egoismus, mehrEhrlichkeit, mehr Aufrichtigkeit, mehr Mut und mehr Glaube“.

Nach dem Gottesdienst wurde eine Salve von der Ehrenformationdes Schützenbezirkes Burggrafenamt/Passeier unter dem Kommandovon Hptm. Roman Grossteiner für die Gefallenen abgefeuert. An-schließend wurden zur „Weise des guten Kameraden“ Kränze an denGedenkstätten niedergelegt.

Frühjahrsreise der Schützennach ZypernINNSBRUCK - Aufgrund vieler Anfragen und auf ausdrücklichenWunsch von Schützenkameraden aus ganz Tirol und aus dembayrischen Raum wird im Frühjahr 2005 wieder eine Flugreisefür Schützen mit Angehörigen und Freunden vom 4. bis 11. April2005 auf die Mittelmeerinsel Zypern, die Insel der Aphrodite,organisiert.Die bisherigen Reisen haben bei Kameraden aus dem BundeslandTirol, aus Südtirol und aus Bayern durch beste Kameradschaftund mit gegenseitigem näher Kennenlernen allseits Anklanggefunden.Zypern bietet neben zahlreichen kulturellen, geschichtlichen undlandschaftlichen Sehenswürdigkeiten auch eine ausgezeichnetetouristische Infrastruktur mit professionellen und bestens geführ-ten Hotels. „Kipros“ - wie die Insel von den Einheimischengeannt wird - ist mit 9.251 km2 die drittgrößte Insel im Mittel-meer. Man findet neben sauberen Stränden eine äußerst gast-freundliche Bevölkerung und ein kulturelles Erbe von solchemUmfang und Bedeutung, dass eine ausführliche Darstellung hierschlichtweg unmöglich wäre.Die Reiseleitung hat sich auf vielfachen Wunsch der Teilnehmerfür den Ort Protaras in der Gemeinde Paralimni im Osten derInsel entschlossen. Die ausgewählten 4-Sterne-Hotels liegenunmittelbar am Strand und sind nur wenige Gehminuten vonden nächsten Geschäften, Tavernen und Lokalen entfernt.Leistungspaket: Charterflug mit Lauda-Air Salzburg – Zypern –Salzburg inkl. Flughafengebühren. Transfer Flughafen Salzburg– retour. Transfer Flughafen – Hotel – Flughafen. Gepäcktrans-port im Hotel bei An- und Abreise. 7 Nächte im 4* Hotel Prota-ras. Unterbringung im Zimmer mit Bad/Dusche und WC. Halb-pension mit Frühstück und Abendbuffet. Begrüßungsdrink amAnreisetag. Ausflugprogramm inklusive 2 Ganztagesausflüge, 1Halbtagesausflug, tägliche Sprechstunden der Reiseleitung imHotel.Preis: EUR 699,– pro Person im Doppelzimmer.Information & Anmeldung: Bis 2. März 2005 bei Erich Enzinger,Tel. & Fax +43/(0)512/936251 oder E-Mail [email protected]

Ein Miteinander . . .Gottesdienst in der Pfarrkirche

INNSBRUCK/ALLERHEILIGEN - Vereinbarung für ein gutes Mitei-nander zwischen der Schützenkompanie Allerheiligen und der Pfar-re Allerheiligen (es handelt sich hier um die Originalvereinbarung,die vom neuen Pfarrer Franz Troyer, der Obfrau des Pfarrgemeinde-rates Gotlind Hammerer und vom Hptm. und Obm. Sepp Parggersowie vom Olt. und stv. Obmann Gerhard Schwitzer stellvertretendfür Pfarre und Schützen unterzeichnet wurde). In den letzten Jahren gab es zwischen der Pfarre Allerheiligen undder Schützenkompanie Allerheiligen wiederholt Meinungsverschie-denheiten und gegenseitige Vorwürfe hinsichtlich Gewehre in derKirche und Integration der Schützen in das Pfarrleben.Um diese Situation zu ändern, bemühen sich beide Seiten um einegute Lösung.Die Pfarre Allerheiligen lädt nunmehr die Mitglieder der Schützen-

kompanie Allerheiligen offiziell herzlich zu den üblichen Festen wieSchützenjahrtag, Pfarrfamilienfest, Patrozinium, Fronleichnam undHerz Jesu zur Teilnahme ein und die Mitglieder der AllerheiligerSchützen bieten im Gegenzug die Bereitschaft an, bei diversen Auf-gaben in der Pfarre mitzuhelfen. Eine gute gegenseitige Informationüber die jeweiligen Termine soll das Miteinander zusätzlich stärken.Vereinbarung zur umstrittenen Frage, wann/wo die Schützen dasGewehr tragen und wann/wo sie eine Ehrensalve schießen:

Gottesdienst in der Pfarrkirche:Bei einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Allerheiligen ziehen dieSchützen gemeinsam zur Pfarrkirche, stellen die Gewehre innerhalbder Kirche in Pyramidenform ab und feiern dann - in einer Reihe anden beiden Außenseiten der Kirche stehend - gemeinsam mit allenGottesdienstbesuchern die Hl. Messe.Am Ende des Gottesdienstes gehen die Schützen der Reihe nach zurKniebeuge zum Altarraum nach vorne, gehen durch den Mittelgangzurück, nehmen das Gewehr auf und stellen sich vor der Kirche zurEhrensalve auf.

Gottesdienst im Freien:Bei einem Gottesdienst im Freien tragen die Schützen das Gewehrwährend des Gottesdienstes und schießen nach dem Gottesdiensteine Ehrensalve. Innerhalb der Liturgie (z.B. nach dem Evangelium)erfolgt keine Ehrensalve, da dies viele Gottesdienstteilnehmer alsStörung empfinden.

Gottesdienst mit Prozession:Anschließend an den Gottesdienst (am Beginn der Prozession) undam Ende der Prozession erfolgt jeweils eine Ehrensalve. Bei der Pro-zession selbst tragen die Schützen die Gewehre.Das Abstellen der Gewehre innerhalb der Kirche will Ausdruck dafürsein, dass wir Menschen mit leeren Händen zu Gott kommen undGott nicht mit Waffen beschützen können.Die Ehrensalve ist Ausdruck der Festlichkeit und der Ehrerweis.

Anmerkung der Kompanie Allerheiligen:Diese Vereinbarung mag für viele Schützenkompanien und Schützenals befremdlich und überflüssig erscheinen.Wir Allerheiliger Schützen sind eine junge Stadtschützenkompanie

und sind bereit neue Wege zu beschreiten. Es wird bezüglich diesemvon uns und der Pfarre gemeinsam beschrittenen Weg in allen Punk-ten positive und negative Reaktionen geben, wobei die Schützen-kompanie Allerheiligen vollinhaltlich zu dieser getroffenen Verein-barung steht und gut damit leben kann.Es wird viele Kritiker geben, aber es könnte auch manche zur Nach-ahmung motivieren!

Nr. 1/200512

Der „Tiroler Schützenkalender 2005“ist noch in den Bundekanzleiender Schützenbünde erhältlich!

Page 13: 2005 01 Tiroler Schützenzeitung TSZ_0105

Weiße Wollkniestrümpf’Weil’s wahr isch, will i heut aufschreibn, wia’s bei ins in Meran

zuagangen isch, als dö Faschisten roat gsechn habn, wenn insre Bur-schen weisse Wollkniestrümpf anghabt habn.

Samstag auf d’Nacht, Meraner untere Lauben: Im Jänner 1936A Horde Schwarzhemeter, drunter a Lehrer, holn aus der nachn

Jahn-Turnhalle die Holzschwingkeuln. Metzgergselln wölln wia alleAbend beim Brunnen Schaffler auswaschn. Der oane und andre habnweisse Kniestrümpf an. Von dö Faschi drspäht, werdn sie a schun mitdö Keuln niedergschlagn. So geahts d’Laubngass öi bis zum Kornplatz.

Sunntig drauf, wia alle Sunntig, sein mir junge Meraner Skifahrerz’Fuss vom Haflinger Bahnl über Falzeben bis zur Kirchsteigeralmgangen. Weiter zum Kesselberg, Mittager oder Spieler zu giahn, hatt’-mir im Sinn ghabt. In dera zelm so kloanen Stubn habn mir ins gstärktmit an ausgiebigen Halbmittag. A lustige Runde isch da beisammengsessn, wenn a der „Wohlstand“ na wolten weit von ins aweg war . . .

Wia insre Schutzengel -, s’müass’n Tiroler gwesn sein - von dera„faschistischen Aktion" drfragt habn, woass i nit. Tatsach isch, dass sieschun vor dem Kemmen der Faschi auf oaner Wolkn überm Mittagerghockt sein und nachher fein aupasst habn, dass dö schwarzen Kuge-ler nit gar zu groassn Schadn unrichtn.

Insre Schutzengel übr ins, mir rund um an Tisch bei Speck und Rötl. . . geaht da mit oanmol d’Tür au, drei Mander, nit von insrer Gat-tung, drei Pistoln in d’Händ, schrein: „Fuori le calze bianche (Aussermit do weissen Strümpf!). Insre Leut habn Stühl und Skisteckn ind’Höch grissn zur Abwehr, nit grad d’schiansten Nam’sein gegen döFaschi gschleudert wordn. I bin schleunigst untern Tisch grutscht.Oan, zwoa Schuss hear i. Der Gamper Schorsch blutet im Gsicht, anStreifschuss hat er okriagt, dem Frasnelli Heindl isch a Kugl im Ski-steckngriff stecken bliebn.

13Nr. 1/2005

Vor der Kirchsteigeralm werd’s laut. Mehrere Meraner Skifahrer,drunter a die Muattr vom Gerstgrasser Willi (späterer 7maliger Itali-enmeister in Kanufahren) sein daherkemmen, habn a glei die bsonde-re Situation erkennt und mit lautstarken Fluachn dö 3 tapferen Faschi- von der Bildfläche schleunigst verschwinden lassn - ohne Calzebianche.

Nit aufgebn habn abr dö Schwarzen Helden! Am untern End vomNaifjoch, a Kurv isch dört, habn sie mit ihmene Skistecken die daher-brausenden Skifahrer zu Sturz gebracht, sie wieder mit vorgehaltenemRevolver zum Ausziehen und Übergeben der weissen Stutzen gezwun-gen. Am späten Nachmittag habn mir ins zsammgfunden zum Hoam-giahn. Nit viel isch gredt wordn aufm Weg, den mir Jahr für Jahrgangen sein voller Freid übr den schianen Wintertag aufm Haflinger-berg.

Nit weit von Falzeben tauchn af oanmal am Waldrand, a Stucküberm Weg, die Faschi von der Kirchsteigeralm auf. Dr GerstrasserWilli drspäht sie als erschter. „Buabn, jiatz hol mir insre weissnStrümpf!“ schreit er; mir bleibt s’Herz schier still stiahn . . . Steign danit insre Leit in breiter Front über den Wiesenhang auf. „Ausser mitinsre Strümpf!“ schallts den Faschi entgegen, allwei nächner. Und döstiahn obn mit ihmene Schisseisn in dr Hand . . . abr gschossn isch nitwordn. Wia beim Indianerspieln habn insre Buam gschriern, dö Ruck-sackler von dö Faschi sein glei in ihmene Händ gwesn, dö weissnStutzn mit Lautem Hallo über d’Skistecken gstülpt, isch oans gwesn!Wia mit Wimpler gschmückt, sein mir frohen Muts weitermarschiert -Richtung Haflinger Bahnl.

Wia’s weiter gangen isch, wöllt’s jiats wissn?! Bei dr Briefkastlbäu-rin, nit weit von dr Soalbahnstation entfernt, sein ins Bauern entge-genkemmen. „Leut’, bei dr Talstation wartn schun die Karabinieri!“ Iwoass lei mehr, dass i mitm Franz über d’Katzenloatr reaschr als sunst,nor übern Tappeinerweg, hoamgangen bin. A woltaner Umweg ischsgwesn. Alle andern über sechzig an der Zahl, sein halt a ohne Soal-bahn, so odr anderscht, hoamkemmen.

Bis zum anderten Tag. Gholt sein wordn am selbigen Tag vierzehnvon insre Kameradn und eingliefert am Meraner Kornplatz in denArrest „wegen Bedrohung und tätlichem Angriff“. Nit schlecht isch’sihnen gangen, a Fassl Wein und Bier habn Meraner Wirtsleit eini-gschickt. A Woch lang habn si sitzn müassn. Dass insre Leit zerscht„angriffn“ habn, hat si döcht nit beweisn lassn, bei aller Anschwärze-rei von dö Schwarzhemeter!

Und nacher sein sie wiedr skifahrn gangen mit weisse Strümpf -wia dervor.

Gertrud Wahlmüller-Kemenater

13

Blick von der Hochwilde im frühen 20. Jahrhundert

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Nr. 1/200514

Internetquiz nun online!BRIXEN - Um ein geschichtliches Bild über Gesamttirol zu erhalten,

hat der Bezirk Brixen ein Quizspiel im Internet auf die Beine gestellt.Es soll vor allem die Jugend, Schützen und Sportschützen des Alpen-raumes, aber auch Interessierte verschiedener Nationen ansprechenund diese über Themen zum Lebensraum, Geschichte und Volk inGesamttirol auf innovative Weise zu informieren.

Die Projektleiter Bez.-Mjr. Sepp Kaser, sein Stellvertreter GüntherPloner und der technische Leiter, der Pustertaler Bezirksbeirat HeiniSeyr, erklärten bei der Vorstellung, dass monatlich 60 Fragen mitjeweils drei Antwortmöglichkeiten an die Teilnehmer gestellt werden.

Die Themen und die dazugehörigen Fragen wurden von den renom-mierten Historikern Prof. Dr. Heinz Hye, Dr. Ernst Parschalk und Dr.Josef Niedermair erarbeitet.

Die monatlichen Themen werden wie folgt sein:Dezember: Tirol bunt gemischt von A–Z Jänner: Tirol von den Anfängen bis zum Beginn der Neuzeit (1500), Februar: Tirol in der Neuzeit bis zum Beginn des I. WeltkriegesMärz: Geschichte des Tiroler Bergbaues, des Verkehrswesens und desFremdenverkehrs.April: Geschichte Tirols bzw. Südtirols vom Beginn des I. Weltkriegesbis zum Ende des II. Weltkrieges.Mai: Südtirol und das Bundesland Tirol nach dem Ende des II. Welt-krieges bis zur Gegenwart.Jeden Monat findet eine Verlosung statt. Das Spiel endet im Mai 2005mit der Hauptverlosung unter allen Teilnehmern, Schulklassen werdenseparat prämiert.

Den Siegern winken Geldpreise und tolle Sachpreise. Die Aktionwird von der Südtiroler Landesregierung, dem SSB und von verschie-

denen Betrieben aus Nord-, Ost-, und Südtirol, die am Rande des Quizgleichzeitig ihre Werbung übermitteln, finanziell unterstützt. KlickenSie sich ein unter www.unserlandtirol.com

Josef Kaser, Bez.-Mjr.

SSB Online auf’s MobiltelefonBOZEN – Die Internetseiten des Südtiroler Schützenbundes sind seit

kurzem auch auf dem Mobiltelefon abrufbar. Unter der Adressehttp://www.schuetzen.com/pda/ können ab sofort die Aktuellbeiträgeund Termine des Südtiroler Schützenbundes auch all jene empfangen,die nicht vor einem Rechner sitzen bzw. nicht online sind, jedoch einMobiltelefon besitzen. Die speziell für kleine Displays optimierte Ver-sion der Seiten ist problemlos mit modernen PDA’s und Smartphones,welche schon seit einiger Zeit handelsüblich sind, abrufbar.

Auch die Zahlen zum herkömmlichen Internetdienst des SüdtirolerSchützenbund können sich sehen lassen. So gab es allein im heurigenJahr einen Besucherzuwachs von mehr als einem Drittel im Vergleichzum Vorjahr, womit knapp 40.000 Besucher im Jahr erreicht wärenund die Seiten in allen Bereichen lebhaft genutzt werden.

Der Südtiroler Schützenbund stellt auch weiterhin allen Kompani-en Tirols (Kompanien des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, desSüdtiroler Schützenbundes und des Welschtiroler Schützenbundes)kostenlos eine E-Mail-Adresse zur Verfügung. Sinn und Zweck dieserAktion ist, dass man durch eine gemeinsame Domain (schuetzen.com)auch im und mit dem Internet die Verbundenheit unseres Landes Tirolaufzeigen möchte. Die jeweiligen Adressen lauten somit zum Beispielauf [email protected] und sind so leicht einzuprägen. Meh-rere Dutzend Kompanien haben von diesem Angebot bereits Gebrauchgemacht, nähere Infos dazu auf den Seiten des Südtiroler Schützen-bundes www.schuetzen.com

Die Internetseiten des Südtiroler Schützenbundes bieten einen neuen Dienstan. Aktuellbeiträge und Termine können ab sofort direkt übers Handy abge-rufen werden.

Plakatierungsaktion des SSB!BOZEN - Die Plakatierungsaktion des Südtiroler Schützenbundesfür eine historisch gerechte Regelung der Ortsnamen wird in allenStädten und Dörfern Südtirols weitergeführt. Die Plakat-Aktion solldie Bevölkerung darüber informieren, dass die deutschen Ortsna-men nur geduldet sind. Andererseits soll damit auch Druck auf diePolitik ausgeübt werden, die bis heute in dieser Sache untätiggeblieben bzw. auf dem besten Wege ist, faschistische und pseu-doitalienische Ortsnamen beizubehalten.Die ersten Plakate waren bereits vom 2. bis 17. November 2004 zusehen; die zweite Serie der Plakate vom 23. November bis zum 10.Dezember 2004. Nun ging es mit der 3. Serie am Montag, dem 10.Jänner 2005, weiter, die Aufschrift auf diesen Plakaten lautete:„Im Aostatal sind nur historische Ortsnamen amtlich. In Südtirolsind faschistische und pseudoitalienische Ortsnamen amtlich. AlleBürger haben die selben Rechte und Pflichten und sind vor demGesetze gleich – Art. 3 des Grundgesetzes der Republik vom 22. 12.1947. Warum wird hier das Grundgesetz gebrochen?“Der Südtiroler Schützenbund fordert seit jeher die Abschaffung derfaschistischen Dekrete, mit welchen die drei Ausgaben des „Pron-tuario“ von Ettore Tolomei mit über 8.000 übersetzten Namen lega-lisiert worden waren. Die vor dem Erlass dieses „Prontuario“ ein-geführten italienischen Namen sollen (genauso wie die anderenhistorisch gewachsenen deutschen und ladinischen Namen) perGesetz amtlich werden.

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15Nr. 1/2005

Notizen aus der Volks- undSchützenzeitung vor 150 JahrenJänner 1855„Politisches und Nichtpolitisches aus der Tagesgeschichte“:RUSSLAND: Die Papierschwerenoth geht also auch in Russlandan. Der Kaiser hat eine neue Ausgabe von Schatzscheinen imBetrag von 12. Mill. Rubel angeordnet, mit dem Troste „aufbessere Zeiten“. Die Silberrubel machen bereits „Versteckelets“und untere „besseren Zeiten“ werden wohl die von Jenseits zuverstehen sein.

Jänner 1855In den Seitenthälern Oberinnthals liegen, nach brieflichen Mit-heilungen, so große Massen Schnees, dass man mit Befürch-tungen dem Frühjahre entgegensieht. „Noch spät in den Som-mer hinein“ heißt`s in einem Briefe, „werden die haushohenReste der abgestürzten Lawinen als Zeugen des furchtbarenWinters bleiben“.

Februar 1855Die Ausfuhr von Branntwein nach Österreich ist von SeiteRus-slands seit 1. d. M. verboten. Da die Ausfuhr nicht unbedeu-tend war und die Russen ihren Schnaps nun selbst auszutrin-ken genötigt sind, so müssen die Zustände in Russland immerschwankender werden.

In Mailand und vielen Orten Italiens hat im Jänner die Kältedie dort unerhörte Höhe von 13 Grad erreicht. Der Winter stehtheuer offenbar unter russischen Einflüssen.

(Die Volks- und Schützenzeitung erschien damals bereits dreimal wöchentlich)

Partenkirchen

Garmisch

Mangfall/Leitzachgau

Werdenfels

Viertel Osttirol

Brixen

Die Alpenregionder Schützen

Die Verantwortung der JugendHeuer jährt sich zum 90sten Mal Italiens Vertrauensbruch an seinemBündnispartner Österreich-Ungarn und somit der Kriegseintritt Italiensauf der Seite der Entente. Unser Land war damals dem Feinde fastschutzlos ausgeliefert. Viele junge Schützen sind daraufhin freiwilligin den Kampf gezogen, um ihre Heimat zu verteidigen. Sie waren viel-fach für den Kriegsdienst viel zu jung – nicht volljährig und mit nurmangelhafter militärischer Ausbildung. Aber sie waren überzeugt,Wichtiges für ihre Heimat tun zu müssen. Und wenn ich im Tagebuchmeines Großvaters, Kaspar Villgrater – der mit seinen erst 16 Jahren -1915 - als Standschütze an der Sextner Dolomitenfront stand – lese,dann sprühen aus seinen Zeilen Flammen der Heimatliebe, die wohlexemplarisch für die Jugend der damaligen Zeit sind. Der I. Weltkriegist Geschichte, aber die Auswirkungen auf Tirol spüren wir bis heute.Eine Staatsgrenze teilt unser Land – trotz EU - in zwei Teile. Schlim-mer als jene Grenze ist aber die Mauer, die sich zwischen den Men-schen beider Landesteile gebildet hat und mit dem Wegfall der Kriegs-und Vorkriegsgenerationen stetig an Höhe zugenommen hat. DieseBarriere droht Tirol mehr noch als die politische Grenze in zwei Hälf-ten zu teilen. Nur solange ein Volk sich zumindest im Herzen alsGanzes fühlt, kann man es nicht wirklich spalten, es zehrt aus dergemeinsamen Geschichte und der gleichen Tradition. Fehlt jedoch dasGemeinschaftsgefühl, dann ist die Trennung perfekt. Hier ist es nunvor allem an der jungen Generation, dem entgegenzuwirken. Wirhaben heute die Möglichkeit uns frei zu bewegen, wir dürfen ohneProbleme sowohl diesseits als auch jenseits des Brenners arbeiten undHandel betreiben. Und genau hier sollten wir unsere Chance nutzen.Nicht nur zum billigeren Einkaufen, sondern vor allem um Kontaktezu knüpfen, Freundschaften zu schließen, und um wieder natürlichzusammenwachsen zu lassen, was zusammen gehört. Man sollte end-lich mit den unsinnigen Vorurteilen, die zwischen den Nord-, Ost- undSüdtirolern herrschen, aufhören. Sie wurden in die Welt gesetzt, umUnruhe in unser Volk zu bringen und entsprechen nicht jenem auf-rechten Tirolertum, in welchem Lichte wir uns nur allzu gerne zeigen.Wir müssen uns wieder an unsere gemeinsamen Wurzeln erinnern.Das gilt nicht nur für das Schützenwesen sondern im Allgemeinen.

Es ist gut und richtig, wenn man die alten Traditionen und Gepflo-genheiten aufrecht erhält und sie pflegt. Dabei darf man den Blicknicht nur nach hinten richten, sondern muss auch in die Zukunftsehen. In der Jugend steckt viel Kraft, Dinge in Bewegung zu setzenund sie in Bewegung zu halten. Deshalb ist es notwendig, dass jungeSchützen nun endlich selbst die Initiative ergreifen und im Natur-schutz, Gemeinwesen, Politik, Kultur und in ihrer Umgebung verstärkttätig werden. Wie damals die junge Generation im Weltkrieg sich nichtschonte, so soll die Jugend auch heutzutage Verantwortung überneh-men und tragen – unter anderen Vorzeichen, jedoch im selben Geiste.

Villgrater Peter

Page 16: 2005 01 Tiroler Schützenzeitung TSZ_0105

Nr. 1/200516

Nein zur LandeshymneDer Landtag hat kürzlich einen Beschlussantrag der Freiheitlichen

abgelehnt, mit dem das Andreas-Hofer-Lied „Zu Mantua in Banden“auch als offizielle Landeshymne für Südtirol eingeführt werden sollte.LHptm. Durnwalder meinte, dass man diese der italienischen Bevölke-rung nicht aufzwingen könne.

Genau - weil aufzwingen man nur den Südtirolern etwas kann -den Italienern in unserem Lande ist so etwas wohl nicht zuzumuten?

Markus Pfeifhofer, Lana

Jede große SVP-Parteiversammlung endet mit dem Absingen desAndreas-Hofer-Liedes „Zu Mantua in Banden“ (Tiroler Landeshymne).

Jüngst haben sämtliche Landtagsabgeordneten dieser Partei gegendie Einführung des Andreas-Hofer-Liedes als offizielle Landshymnefür das Land Südtirol gestimmt. Glaubwürdig? Keine Chance!

Richard Andergassen, Lana

Einsatz von Schützenfür den „Vinzi-Bus“ in Innsbruck

Wie bereits mit Mjr. Erich Enzinger angesprochen wäre es schön,wenn sich alle Schützenkompanien im Bataillon Innsbruck an derAktion „Vinzi-Bus“ beteiligen würden.

Die Caritas Innsbruck – Vinzenzgemeinschaft – betreibt vorge-nannten Bus zur Betreuung der Obdachlosen in Innsbruck. Der Busversorgt derzeit dreimal wöchentlich Obdachlose in Innsbruck mitwarmen Essen und Getränken. Der Einsatz erfordert einen Zeitauf-wand von zwei bis drei Stunden pro Ausfahrt (ca. 17,30 Uhr bis 20,00Uhr). Dieser Einsatz wäre eine gute Möglichkeit, das Image der Schüt-zen zu erhöhen und gleichzeitig eine kleine Hilfe für bedürftige Mit-bürger zu leisten.

Wenn sich alle Kompanien in Innsbruck an dieser Aktion mit zweibis drei Teams (zwei oder drei Personen) beteiligen würden, wären beiAbdeckung von einem Tag wöchentlich nur zwei Einsätze im Jahr zufahren. Ein derart geringer Einsatz für unsere Mitbürger dürfte wohlfür keinen Schützen ein großes Problem darstellen.

Günther Spielmann, Kompanie St. Nikolaus/Mariahilf

Voll Stolz auf unser DorfDer berühmte Mann wurde in Wien begraben. Sein Tod war keine

Tragödie, er war schnell und schmerzlos gekommen, der Mann war altund sein Leben erfüllt gewesen. Weil er berühmt war, wurde er mitallen Ehren auf Wiens größtem Friedhof beigesetzt. Offizielle Wür-denträger, rot-weiß-rote Kränze, jede Menge feierlich gewandeter Fu-neraliendiener: Männer, die man in Wien „Pompfinebara“ nennt, weilsie den reibungslosen Ablauf der Begräbniszeremonien, also der Fu-neralien, den „Pomp funèbre“ (das feierliche Gepränge bei Leichenbe-gräbnissen) organisieren.

Die Aufbahrungskirche ist hoch und marmorn und kühl. DieAngehörigen des Toten haben Aufstellung genommen und nehmenKondolenzen entgegen. Die 'I'rauergäste nehmen Platz und flüsternüber die Hinterbliebenen als wären sie Akteure und der Ort eine Büh-ne: „Gott die Witwe, wie dünn . . . Der Große links ist der Enkel?“ Überden Hauptdarsteller, dem alles hier gilt, wird kaum geflüstert. Er hat'süberstanden, er liegt im Sarg. Plötzlich wird's still. Durch den Mittel-gang gehen drei Tiroler Schützen auf den Sarg zu. Sie tragen eine Fah-ne mit und gehen ruhig und sicher, gehen unbeirrt durch all das Frem-de, als wären sie hier immer schon gegangen. Vor dem Sarg bleiben

sie stehen. Senken grüßend ihre Fahne und heben die Hände an ihreHüte. Sie grüßen und ehren den Toten. Sie kamen für ihn, sie kamenvon weit und wären, wenn nötig, noch weiter gegangen. Der berühm-te Mann ist Ehrenbürger ihres Dorfes gewesen.

Reden, Würdigungen - geschliffen und gekonnt. Auch der Bürger-meister des Dorfes ist gekommen, sagt dem Toten Dank, wie man beiihm daheim dankt. Dieweilen stehen die Schützen neben dem Sarg,stehen, wie nur Schützen stehen können: Ohne Getrettel, ohne neu-gieriges Augenschweifen, gelassen, mit Würde, bereit. Nach der Ein-segnung gehen sie hinterm Kreuz dem Sarg voran. Die geschäftigen„Pompfinebara“ werden durch ihre Gegenwart überflüssig. Dennplötzlich, als hätten sie sich auf das Eigentliche besonnen, wissen dieTrauergäste aus sich heraus, wie's geht.

Die Wiener lieben ihre Friedhöfe, spazieren darin, als wären esParks. Neugierige haben sich versammelt, als der Trauerzug sich aufdas Ehrengrab zubewegt, Seitenblicke ins Jenseits, diesmal lohnend,denn nicht nur Schützen, auch Musikanten hat das Dorf zum letztenGeleit geschickt. Da stehen sie in ihrer Tracht, abseits vom Grab, spie-len sanft und innig Musik ihres Landes: „Der Etsch entlang bis zurSalurner Klaus“. Das hat der Tote geliebt. Die Mittagssonne brennt, dieTrauergäste transpirieren, die Schützen und die Musikanten in ihrenschweren Joppen scheinen davon unberührt. Ihre Würde ist so uner-schütterlich wie die ihrer Berge. Nie war ich stolzer, ihrem Dorf zuzu-gehören, als an diesem offenen Grab in Wien.

Hanna Molden„Geschichten vom Dorf“, Kronen-Zeitung vom 12. Juli 2002

Wo viele Herzen schlagen . . .Dass ich ein sportbegeisterter Zeitgenosse bin, dürfte den Lesern

bereits bekannt sein. Regelrecht „von den Socken“ gehaut hat es mich in meiner Begeis-

terung allerdings beim Bozner Silvesterlauf. Da will man sich zu Jah-resausklang diese einmalige Sportveranstaltung ansehen und denktsich, schau, schau, was der gute alte Pichler-Rolle alles unter einenHut bringt: Parteiobmann, Vizebürgermeister und sogar als Sprecherbeim Silvesterlauf ist er uns erhalten geblieben.

Doch dann kommt es knüppeldick: „ecco le altoatesine RenateRungger di Sarentino e Sonja Weissensteiner di Vipiteno“. Und alsDraufgabe: „ecco il nostro Stefano Baldini che ci ha fatto soffriredurante le maratona di Athene“.

Seltsam, seltsam, wie viele Herzen in einem Parteiobmann alsoschlagen, der während der Olympischen Spiele für Sportler lei-den muss, die aus Reggio Emilia kommen: Eines fürsEdelweiß, eines für die Squadra Azzurra, undeines für pseudoitalienische, faschistische Orts-namen. Die Sache, die bestimmte Politiker ver-treten wollen, legen diese anscheinend alsonach Feierabend in der Parteizentrale ab.

Dem „Tifoso“ Pichler-Rolle sei dafür einkräftiges Pfui.

Euer Raffl

Leserbriefe

Hui & Pfui

Vorankündigung:

Alpenregionstreffen in Brixenam 21. Mai 2006

Page 17: 2005 01 Tiroler Schützenzeitung TSZ_0105

Neben zahlreichen Ehrungen für Schützen der Talschaft Landeckkonnte dem Olt. der Kompanie Hans Juen die Silberne Verdienstme-daille des Tiroler Schützenbundes überreicht werden.

Schützenbataillon InnsbruckINNSBRUCK - Am 24. November 2004 wurde in Anwesenheit von

Viertel-Kdt. BMjr. Mag. Fritz Tiefenthaler im Heim der Kompanie Wil-ten die Jahreshauptversammlung 2004 des Baon Innsbruck durchge-führt. Entschuldigt hatten sich EMjr. und Präsident des Tiroler Land-tages Prof. Ing. Helmut Mader und Ehrenmitglied Bgm. Hilde Zach.EMjr. und Alt-Bgm. Romuald Niescher war wegen einer starken Erkäl-tung nur kurz zur Begrüßung erschienen.

Baon- Kdt. Mjr. Erich Enzinger erstattete einen sehr umfangreichenBericht. Wieder einmal kam dabei zum Ausdruck, dass in der Landes-hauptstadt Innsbruck an das Baon und damit an die Kompanien vieleAufgaben - immer ehrenvoll - herankommen.

Interessant war das Referat von BMjr. Mag. Fritz Tiefenthaler. Erberichtete von der Tätigkeit des Bundes der Tiroler Schützenkompani-en. Erfreulich auch hier die Mitteilung, dass die Zusammenarbeit mitden anderen drei Bünden bestens funktioniert, ebenso mit demGesamttiroler Schützenbund unter Führung des wiedergewähltenBMjr. Hermann Huber.

Die rege Diskussion zum Ausklang der Jahreshauptversammlunggab dafür die Bestätigung, dass das Baon Innsbruck aktiv und kame-radschaftlich alle anstehenden Probleme zu lösen bereit ist.

Hptm. Ing. Sepp Dag, Baonspressereferent

Tagung im Viertel Osttirolmit Neuwahl

LIENZ - Am 27. 11. 2004 trafen sich alle Haupt- und Obmännersowie die JS-Betr. der Osttiroler Schützenkompanien in der Haspin-gerkaserne in Lienz zu einem Bildungstag.

Neben der Vermittlung von Wissenswertem aus dem ganzen Landgalt es, einen neuen Viertel-Kdt. zu wählen, da BMjr. Hermann Huber,der dieses Amt seit 27 Jahren innehatte, seinen Posten zur Verfügunggestellt hatte. Er war am 20. 11. 2004 in Brixen für eine weitere Peri-ode zum Obmann des Gesamttiroler Schützenbundes gewählt wordenund die Übernahme eines zweiten wichtigen Schützenamtes war alleinschon aus Termingründen schwierig. Unter der Leitung von LKdt.-Stv.Stefan Zangerl ging die Neuwahl problemlos über die Bühne – derIseltaler Bez.-Mjr. Josef Außersteiner wurde in geheimer Wahl nahezueinstimmig in das neue Amt gewählt.

Im Bildungsteil erinnerte Schützenkurat Cons. Edi Niederwieserdaran, dass sich die Schützen als Wächter sehen sollten, die erkennen,wenn in unserer postmodernen Gesellschaft ein Ausverkauf unsererWerte erfolgt – und die den Mut aufbringen, sich dagegen zu stellen.

Oberst i.R. Richard Pettauer erläuterte die Bemühungen undBeschlüsse der Heeresreformkom-mission und gab eine Vorausschauin die zukünftige Entwicklung desösterreichischen Bundesheeres. Mjr.Bertl Jordan gab den Schützenoffi-zieren Tipps und Anregungen, wieSchützenfeste inhaltsreicher gestal-tet werden könnten.

Mit Hermann Huber verlässtwohl eine Schützenlegende das

17Nr. 1/2005

Talfest im PitztalWENNS - Das Baonsfest wurde heuer von der Kompanie Wenns

ausgerichtet, die gleichzeitig das 50-jährige Wiedergründungsju-biläum mit einigen aktiven Gründungsmitgliedern feiern konnte.

Bei Kaiserwetter waren ca. 650 Schützen in Wenns. Neben denKompanien aus dem Tal waren auch viele Gastkompanien aus denNachbarbataillonen und, was uns besonders freute, zwei Schützenbru-derschaften aus Dedenborn (Aachen) und Lohrhaupten (Spessart) unddie Böllerschützen aus Seeg mit dabei.

Eine besondere Ehrung erhielten Baon-Kdt. Ludwig Gundolf, Hptm.Hermann Schmidn und Obm. Werner Gundolf. Sie wurden von derSchützenbruderschaft Dedenborn, die mit den Wenner Schützen schon25 Jahre eine enge Verbindung haben, mit dem Silbernen Verdienst-kreuz der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ausgezeich-net.

Talschaftsfest Landeck in GrinsGRINS - Sechs Kompanien der Talschaft Landeck, die Ehrenkompa-

nien Prutz-Faggen, die Fahnenabordnung der Feuerwehr und dieMusikkapelle Grins waren am 4. Juli zum Talschaftsfest aufmarschiert,um mit dem Pfarrer Herbert Asper und Pater Hans Schmid denGottesdienst zu feiern.

Bgm. Lutz Thomas und BGF Mjr. Klaus Holzbaur bedankten sich beider Schützenkompanie Grins für die Ausrichtung des Talschaftsfestes.

Bataillone und Bezirke

Unsere verdienten 50er: ELt. Hermann Holzknech, Zgf. Franz Haselwanter,mit Baon-Kdt. Ludwig Gundolf, Vorderladerschütze Johann Weber und Lt.Erich Weber. (v.l.) Prantl Johann konnte aus gesundheitlichen Gründen nichtteilnehmen und verstarb leider einige Wochen später.

Olt. Hans Juen wurde von BGF Mjr. Holzbaur und Bgm. Lutz Thomas mit derSilbernen Vordienstmedaille ausgezeichnet

Der neue Viertel-Kdt. von Osttirol:Der Kalser Hauptschullehrer Sepp

Aussersteiner ist auch Bez.-Mjr. desBaon Oberes Iseltal.

Page 18: 2005 01 Tiroler Schützenzeitung TSZ_0105

Nr. 1/200518

Die Schützen haben mit dieser Veranstaltung gezeigt, dass ihnen –gerade in der Vorweihnachtszeit – das Schicksal ihrer Mitbürger amHerzen liegt. Auch die große Anteilnahme der Bevölkerung und dieUnterstützung durch zahlreiche Sponsoren bedeuten, dass der „Schüt-zenadvent“ auch in den nächsten Jahren wieder ein Höhepunkt desvorweihnachtlichen Geschehens in unserer Region sein soll.

Lt. Peter Hauser

Baon-Schiessen der „Sonnenburger“LANS - Im November richtete die Schützenkompanie Lans das

Baon-Schiessen an ihrem Zimmergewehrstand aus. Rund 80 Schützentrafen sich, um ihre Treffsicherheit unter Beweis zu stellen. Bestensorganisiert verwandelte sich der Luftgewehrstand in ein sportlichesLeistungszentrum. Hart, aber fair wurde um Ringe gekämpft undbeachtliche Leistungen erzielt. Von den dreizehn teilnehmenden Kom-panien - Natters war nicht angetreten - holten sich im Mannschafts-bewerb die Schützen aus Sistrans mit 627 Ringen den Mannschafts-sieg vor der Kompanie Grinzens mit 626 Ringen und Sellrain (620). Inder Einzelwertung ging die Bataillonskette an Herbert Told (Sistrans).Die Preise wurden am 19. November im Gasthof „Walzl“ durch Baon-Kdt.-Stv. Hptm. Werner Graus, dem Hausherrn der Gemeinde Lans undaktiven Schützen Bgm. Dr. Peter Riedmann, dem Hptm. der veranstal-tenden Kompanie Reinhard Mair, dem Obm. Lt. Christian Meischl undUlli Buchegger, der die Schießleitung hatte, überreicht.

Baon-Kdt. Mjr. Anton Pertl - 50VÖLS - Am 29. 10. 2004 lud Baon-Kdt. Mjr. Anton Pertl alle

Hauptleute des Baon Sonnenburg sowie den Baonsausschuss zu sei-nem 50. Geburtstag in die Völser Blaike ein. Seine HeimatkompanieVöls rückte unter der Führung von Hptm. Thomas Wirth aus, welchenach Abschreiten der Front dem Jubilar eine exakte Ehrensalve schoss.

Gesamt waren rund 200 Gäste zu die-ser Feier geladen. Neben den Schützenwaren Familie, Freunde und Wegge-fährten aus Beruf und Politik geladen.Als Geschenk erhielt er unter anderemvon „seiner“ Kompanie einen Säbelund von den Hauptleuten des BaonsSonnenburg eine Feldbinde und 50Flaschen Wein. Wir wünschen Mjr.Anton Pertl auf diesem Wegenochmals alles Gute und bedankenuns bei ihm für die Einladung zu sei-nem Fest.

Steuer des Schützenviertels Osttirol. Dies wurde so richtig bewusst, alser in seinen Abschiedsworten ein paar Stationen aus seinem Schüt-zenleben erzählte und Personen erwähnte, mit denen er in diesen 27Jahren zusammengearbeitet hatte. Der Dank der Schützenkameradenfür seinen Einsatz und auch für seine Durchsetzungskraft war ihmgewiss. Auch die Ehrengäste BHptm. HR. Dr. Paul Wöll, Bgm. Dr.Johannes Hibler und HR Dr. Othmar Doblander dankten dem Abgetre-tenen für seine Arbeit und wünschten dem neuen Viertel-Kdt. JosefAußersteiner ein erfolgreiches Arbeiten.

Hohe Ehrung für Hermann Huber AINET - Eine außerordentliche Versammlung des Schützenbaons

Lienzer Talboden am 16. Dezember entpuppte sich als nette Weih-nachtsfeier mit Überraschungen.

Hochrangige Schützenpersönlich-keiten wie Kurat Edi Niederwieser, HRDr. Othmar Doblander, RR HermannHuber mit Gattin Ursula, der kürzlichneu gewählte Viertel-Kdt. Mjr. AntonAußersteiner, Baon-Kdt. Anton Huber,Bildungsreferent Anton Wolsegger alsauch Ortspfarrer Josef Huber, konntenvom Hausherrn Alois Oblasser, Obm.der Schützenkompanie Ainet, imSchützenheim begrüßt werden.

Den Festakt leitete Bez.-Mjr. Wols-egger ein, der auch die Laudatio auf

den scheidenden Viertel-Kdt. und weiteren Obm. des GesamttirolerSchützenbundes Hermann Huber hielt. Huber war 27 Jahre lang Vier-tel-Kdt. des Schützenviertels Osttirol und hatte 30 Jahre lang Funktio-nen im Baon inne. Dafür wurde er zum EMjr. des Baons ernannt.

HR Doblander erhielt anschließend die Schützenschnur in Goldüberreicht, die er sich heuer bei einem Schießen in Ainet erkämpfte.

Baon-Kdt. Anton Huber würdigte die Arbeit aller Beteiligten,besonders die der Schützenfrauen, die für die Bewirtung im festlichgeschmückten Schützenheim verantwortlich zeichneten.

Schützenadventdes Bataillons Vorderes Zillertal

FÜGEN - Das Baon Vorderes Zillertal veranstaltete am 27. Novem-ber 2004 den „Schützenadvent“ in der Festhalle Fügen. Der Reinerlösdieser Veranstaltung kam bedürftigen Familien der sechs Gemeindendes Bataillons Bruck, Fügen, Fügenberg, Hart, Schlitters und Udernszugute.

Die Organisation und Abwicklung haben die Kompanien des Baonsgemeinsam bestritten, allen Mithelfern sei an dieser Stelle noch ein-mal recht herzlich gedankt.

Nach der heiligen Messe, die von Pfarrer Mag. Heinrich Bergerzelebriert wurde, begab sich der Fackelzug aus Schützen und Bevölke-rung in Richtung Festhalle, wo die Fahnenschwinger der Jungbauern-schaft den Auftakt einleiteten.

Danach begann in der vorweihnachtlich geschmückten Festhalleein besinnliches Zusammentreffen mit der Bläsergruppe der Bundes-musikkapelle Fügen, dem Harfenduo Steinberger, der Dorfwirtshaus-musik Wiesing, dem Familiengesang Kröll, den Schlitterer Sängernund der Landesmusikschule Zillertal.

Der bekannte Schauspieler und Mundartdichter Ludwig Dornaueraus Fügenberg verlas Weihnachtsgedichte, durch den Abend führteHauptschuldirektor Peter Mader.

Am 10. Dezember 2004 konnte dann Baon-Kdt. Lt. Peter Hauser imNamen des Baons Vorderes Zillertal den Scheck in der Höhe von EUR5.000,– an die anwesenden Bürgermeister übergeben.

Scheckübergabe in Fügen: Baon-Kdt. Lt. Peter Hauser (ganz links) bei derScheckübergabe an die Bürgermeister der sechs Gemeinden des BaonsVorderes Zillertal

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Bayerische GebirgsschützenBund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien

BICHL - Die Gemeinde Bichl im LandkreisBad Tölz-Wolfratshausen empfängt am 13.März 2005 die Vertreter der Kompanien desBundes der Bayerischen Gebirgsschützen-kompanien zur jährlichen Versammlung. AmRande der bayerischen Vorberge gelegen, istder Ort noch stark von Land- und Forstwirt-schaft geprägt.

Die Siedlung Bichl gehörte seit der Grün-dung des Klosters Benediktbeuern (739/40)zu dessen Grundbesitz und wurde 1048 erst-mals urkundlich erwähnt. Der markante Hü-

gel, auf dem heute die schöne Dorfkirchesteht, gab dem Ort seinen Namen (Bühel).

Die Bauern waren dem Kloster gegenüberabgabepflichtig. Entlang des Dorfbaches ent-standen aber auch mehrere Mühlen (Zement,Mehl, Öl), Sägewerke und eine Hammer-schmiede. Sie belieferten große Teile desKlosterlandes mit Baumaterialien. Hand-werksbetriebe versorgten den Ort. Hochbe-gabte Bau- und Kunsthandwerker brachte dasDorf hervor, die maßgeblich an den Baumaß-nahmen im Klostergebiet beteiligt waren. Seit

1822 ist Bichl eine selbständige Gemeinde.Die Gemeinde bildet eine Verwaltungsge-meinschaft mit Benediktbeuern und weistderzeit etwa zweitausend Einwohner auf.

Bichl besitzt wohl eine der eindrucksvoll-sten Dorfkirchen Oberbayerns. Bereits Mittedes 12. Jahrhunderts entstand eine romani-sche Kirche, die dann 1672 von CasparFeichtmayr mit einem neuen Turm versehenwurde. 1751 bis 1753 errichtete der zu jenerZeit bedeutendste süddeutsche ArchitektJohann Michael Fischer eine neue St. Georgs-Kirche. Der Tiroler Johann Jakob Zeillerschuf die Fresken, Johann Baptist Straub denHauptaltar.

Das Wappen von BichlDas Wappen enthält drei goldene Kronen,

ein heraldisches Symbol, das auf das KlosterBenediktbeuern hinweist. Damit verbundenein niederer Hügel (Bichl) mit daraufstehen-dem Baum. Die Feldfarben weiß und blausind ein Hinweis darauf, dass der Ort im alt-bayerischen Stammland liegt.

Die GebirgsschützenkompanieUrsprünglich dienten die Bichler in der

Kompanie Benediktbeuern. Im Jahr 1905,wohl unter dem Eindruck des 200. Gedenkensan die Sendlinger Mordweihnacht, wurdeeine eigene Kompanie in Bichl gegründet. Inden alten Statuten wird unter § 1 als Zweckder Kompanie festgelegt: „Begleitung desAllerheiligsten während der Fronleichnams-prozession“. Seit dieser Zeit beteiligt sich dieKompanie Bichl an der ältesten Fronleich-namsprozession Deutschlands in Benedikt-beuern. Die St. Georgs-Kirche in Bichl ist alsFilialkirche das Ziel der zweiten Prozession.

1972 wurde die Kompanie wiedergegrün-det und erhielt ihre charakteristische Montur,von der ein Teil sie von allen bayerischenGebirgsschützenkompanien unterscheidet:Der Gamsbart als Hutschmuck. Derzeit weistdie Kompanie 210 Mitglieder, davon 145Aktive mit Musik und Spielmannszug aus.Seit 1987 wird die GSK Bichl von Hptm.Johann Berghofer angeführt. Vorstand istMichael Andre.

Die Kompanie feiert in diesem Jahr ihr100-jähriges Bestehen. Das war der Anlass,die Bundesgeneralversammlung nach Bichlzu vergeben.

Bundesgeneralversammlung in Bichl

Ortsansicht von Bichl

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SCHLIERSEE - In der Sixtuskirche vonSchliersee fand in diesem Jahr das Advent-singen statt. Verantwortlich dafür zeichnetedie GSK Schliersee–Agatharied unter ihremHptm. Michael Ausfelder. Sprecher der Ver-anstaltung war Benno Eisenburg und PfarrerAlfred Giglberger erteilte am Schluss denTeilnehmern den Segen.

Die vorgetragenen Lieder und Musikstückeund die ausgewählten Texte bereiteten denZuhörer auf die kommende Weihnachtszeitvor.

Die Mitwirkenden des Adventsingens: DieFischhauser Saitenmusi, der SchlierseerViergsang, die Kögl-Hausmusi, die GmunderSängerinnen, der Schlierseer Alpenchor, Blä-sergruppe Probst. Sie alle schenkten in derhektischen Vorweihnachtszeit eine Stundedes Ausruhens, des Nachdenkens. An-schließend traf man sich im Festsaal desGasthofs „Post“. Dort überreichte Landes-hauptmann Karl Steininger dem SchlierseerAlpenchor die Kiem-Pauli-Medaille.

Die besonderen Verdienste des Chores um

Nr. 1/200520

die Erhaltung und Pflege des bayerischenLiedgutes sowie die ungebrochene Präsenz inder Öffentlichkeit waren für das zuständigeKuratorium ausschlaggebend, die Auszeich-nung an den Alpenchor zu vergeben. Sicht-lich erfreut und mit Stolz nahm der Vorsit-zende des Chores, Manfred Leitner, dieEhrung im Namen aller Sänger entgegen.

Bei gleicher Gelegenheit wurde auch desim August diesen Jahres verstorbenenlangjährigen Dirigenten und Chorleiters ErichPröll gedacht. Er hatte die Sänger 19 Jahrelang musikalisch geführt. Die ihm zugedach-te Kiem-Pauli-Medaille nahm posthum Man-fred Leitner in Empfang.

125 Jahre BayerischesArmeemuseum

INGOLSTADT - Am 3. Oktober 1879 gabKönig Ludwig II. in Schloss Berg seineZustimmung, ein eigenes Museum für diebayerische Armee zu errichten. 125 Jahrespäter wurde in Ingolstadt, dem jetzigen Sitzdes Bayerischen Armeemuseums, zum Stif-tungstag ein ökumenischer Gottesdienst imMünster gefeiert.

Während des Gottesdienstes änderte sichdas anfangs schlechte Wetter und so konnteder geplante Festzug vom Münster zumSchloss bei strahlendem Sonnenschein statt-finden. Gekommen waren der Bund derBayerischen Gebirgsschützenkompanien,dessen Hauptkontingent die Gebirgsschüt-zenkompanie Audorf stellte, zahlreiche Fah-nenabordnungen von Reservisten und Tradi-tionsvereinen, sowie ein Ehrenzug derGebirgsjäger aus Mittenwald. Der Befehlsha-ber im Wehrbereich Generalmajor JustusGräbner hatte seinen Sinn für Traditiongezeigt und erfüllte damit eine Bitte desMuseums: Er schickte de „Soldaten mit demEdelweiß“.

Im Schlosshof erklang die Bayernhymneund zum Schluss sorgte der weiße Rauch vom

Berichte aus Bayern

Gedenken an die MordweihnachtWAAKIRCHEN - Gebirgsschützen und Marketenderinnen wohnten dem Gottesdienst bei, der

alljährlich in Waakirchen abgehalten und bei dem der Gefallenen der Sendlinger Mordweih-nacht im Jahr 1705 gedacht wird.

In diesem Jahr zelebrierten Prälat Josef Obermeier, Pfarrer Thomas Reiser und Pater Dr. LeoWeber die Messe. Bei der Kranzniederlegung, die anschließend am Oberländer Denkmal statt-fand, verwies Bgm. Peter Finger auf das bevorstehende Jubiläumsjahr 2005: Neben der Send-linger Bauernschlacht, die sich zum 300. Mal jährt, erinnert man auch an die Einweihung des1905 errichteten Oberländer Denkmals und die Wiedergründung der GebirgsschützenkompanieWaakirchen im Jahre 1955. (Foto: Uta Rowley)

Adventsingen in Schliersee

LHptm. Karl Steininger überreichte dem Vertreter des Schlierseer Alpenchoresdie Kiem-Pauli-Medaille.

Der Alpenchor, die Sänger und Musikanten im Altarraum der Sixtuskirche.

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21Nr. 1/2005 Berichte aus Bayern

Ehrung fürden Kompaniepfarrer

PRIEN - Monsignore Konrad Huber, einGebirgsschütz mit Leib und Seel, feierte inBergen am Hochfelln seinen 70. Geburtstag.Seine ersten Kontakte mit den Gebirgsschüt-zen knüpfte er bereits 1975 als neuer Pfarr-herr von Prien am Chiemsee. Der damaligeHptm. der Priener Kompanie Hermann Har-tinger konnte ihn 1982 als Kompaniepfarrerbegeistern und gewinnen. Selbst als er 1988von seinem Bischof eine neue Pfarrei in Frei-sing und 1994 in Bergen übertragen bekam,blieb er ohne Unterbrechung Kompaniepfar-rer der Priener Kompanie und war bei allengrößeren Ausrückungen und Feierlichkeitenfester Bestandteil der Kompanie. Dies war derjetzigen Hauptmannschaft Anlass, den Kon-rad, der mittlerweile zum Monsignoreernannt wurde, die Aufwartung zu machen.Nach dem Dankgottesdienst in der Pfarrkir-che nahm die Kompanie auf dem DorfplatzAufstellung. Hptm. Rudi Holthausen und Olt.Paul Panzer gratulierten dem Kompaniepfar-rer und überreichten ihm eine Schützenschei-be mit dem Bild der Priener Pfarrkirche. Fürseine langjährigen Verdienste um die Kompa-nie erhielt er außerdem die Verdienstmedailleder Kompanie in Silber. Musikalisch um-rahmt wurde die Ehrung vom Spielmannszugund einem dreifachen Ehrensalut.

Grabe. Eine Ehrenabordnung der Wackers-berger Antlassschützenkompanie trug denSarg und seine Kameraden von der Musikka-pelle Wackersberg intonierten für ihrenFreund das Lied vom „Guten Kameraden“.

Im kommenden Jahr wäre der „Tom“ 40Jahre bei der Blaskapelle gewesen, 20 Jahredavon war er Kassier und gar 30 Jahre Vor-stand. Er war wesentlich an der Entwicklungdes Klangkörpers und an der Mitgestaltungdes dörflichen Lebens beteiligt. Trauerrednerwürdigten seine Hilfsbereitschaft, seinenScharfsinn und seinen Einsatz im Beruf. Erwar Träger der Goldenen Verdienstmedailledes Bundes der Bayerischen Gebirgsschützen.Wir werden ihm ein ehrendes Gedächtnisbewahren.

Franz Dangl †SÖLLHUBEN - Nach schwerer Krankheit,

aber doch unerwartet, verstarb am 11. 9.2004 Franz Dangl, der Ehrenfähnrich derKompanie Hofmark Söllhuben im Alter von62 Jahren.

21 Jahre,seit der Wie-dergründung,trug er dieFahne seinerK o m p a n i emit unermüd-lichem Ein-satz. Im Früh-jahr 2004stellte er ausgesundheitli-chen Grün-den sein Amtzur Verfügung und wurde zum Ehrenfähnrichernannt.

Mit einem letzten Salut nahmen die Söll-hubener Schützen Abschied von ihrem„Dangl Franz“, Abordnungen der Ortsverei-ne und der Kompanien aus Rosenheim,Endorf, Aschau, Prien und Pfalzen (Puster-tal) gaben ihm das letzte Geleit. SeinenKameraden wird er stets in bester Erinne-rung bleiben.

Salutschießen der Gebirgsschützen für eine„Komposition“" der Landesfarben unter demstrahlend blauen Himmel.

Beim anschließenden Festakt zeigte sichWissenschaftsminister Dr. Thomas Goppelzum ersten Mal bei einer dienstlichen Veran-staltung in der Montur der Gebirgsschützen-kompanie Kohlgrub, bei der er den Rangeines Lt. bekleidet.

Dr. Ernst Aichner, der Direktor des Bayeri-schen Armeemuseums, erinnerte an dieGeschichte des Hauses, das vom alten Zeug-haus an der Münchener Lothstraße über den1905 neu errichteten Monumentalbau nebender Residenz am Hofgarten nunmehr imIngolstädter Schloss gelandet ist. Dabei wür-digte er die Verdienste seiner Vorgänger Dr.Alexander von Reitzenstein und Dr. PeterJaeckel.

In seiner Ansprache stellte Dr. Aichnerfest, dass nur drei Institutionen noch an dieBayerische Armee erinnern: - das Kriegsar-chiv, das Bayerische Armeemuseum und dieBayerischen Gebirgsschützen. Letztere des-halb, weil sie ein Teil der Landwehr unddamit der Bayerischen Armee waren.

Ingolstadt ist heute ein militärgeschichtli-ches Museum von europäischem Ranggeworden und ist einen Besuch wert.

Thomas Demmel †WACKERSBERG - Die schreckliche Nach-

richt verbreitete sich wie ein Lauffeuer imganzen Isarwinkel: Thomas Demmel (54) isttot. Er starbam 27. 12. 04bei einemVerkehrsun-fall.

Mehr alstausendTrauergästegeleitetenden „Tom“,wie er vonseinen Freun-den genanntwurde, zu

Hptm. Rudi Holthausen (r.) überreicht Kompanie-pfarrer Monsignore Konrad Huber eine Schützen-scheibe mit dem Bild der Pfarrkirche von Prien.

Termine für das Festjahr 2005der Tölzer Schützenkompanie 1705

23. April 2005: Festakt „300 Jahre Mordweihnacht“Beginn: 18.00 Uhr - Marktstraße: Serenade der Stadtkapelle, Andacht an der Mariensäule

Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal, Festabend im Kurhaus

16.–18. September 2005: 50-jährige Wiedergründung der Tölzer Schützenkompanie 170516. Sept. 2005: Volksmusikabend

17. Sept. 2005: Großer Zapfenstreich Marktstraße18. Sept. 2005: Jubiläum „50 Jahre“

BerichtigungIn der letzten Ausgabe (Dezember 2004)der Tiroler Schützenzeitung hat der Druck-fehlerteufel zugeschlagen. Beim Nachruffür Dr. Helmut Wachter sollte der ersteAbsatz wie folgt lauten:

GREILING - Am 23. Sept. 2004 starb dasEhrenmitglied des BBGSK und Konsul a. D.Dr. Helmut Wachter in Greiling. Er war Olt.der GSK Reichersbeuern und Lt. der GSKGarmisch.

Wir bitten um Verständnis

Thomas Demmel †

Franz Dangl †

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Nr. 16/200522 Berichte aus Bayern

Die Lage in ItalienDie militärische Lage des Kaisers und seines Verbündeten des Her-

zogs von Savoyen in Oberitalien war Ende 1704 alles andere alsrosig. Die kaiserlichen und savoyardischen Truppen waren inklusiveder preußischen und kurpfälzischen Hilfstruppen der gegnerischenfranzösischen Armee zahlenmäßig weit unterlegen. Die kaiserlichenEinheiten schmolzen zudem durch Verluste weiter ab. Die vom kai-serlichen Oberbefehlshaber Prinz Eugen erhobene Forderung aufAuffüllung der Fehlbestände in der Mannschaft durch neue Rekrutenkonnte nur zum kleinsten Teil erfüllt werden. Dagegen erhielten diefranzösischen Truppen laufend Verstärkung. Hinzu kam, dass dieFranzosen sich aus den von ihnen besetzten Gebieten bestens ver-sorgen konnten. Die kaiserlichen Truppen hingegen waren auf Nach-schub aus Österreich und aus dem besetzten Bayern angewiesen,einen Nachschub, der erst unter schwierigen Bedingungen über dieTiroler Passstraßen nach Italien transportiert werden musste. Die kai-serliche Armee in Italien befand sich in einem katastrophalenZustand. Das war die schmerzliche Realität, der sich die kaiserlicheGeneralität ausgesetzt sah. Vor diesem Hintergrund müssen die rück-sichtslosen Maßnahmen auf kaiserlicher Seite gesehen werden, Geld,Lebensmittel, Material, Pferde und nicht zuletzt auch Menschen alsSoldaten für den Krieg in Italien zu beschaffen.

Bayerische Rekruten für den Krieg des Kaisers Schon im Winter 1704 /1705 hatten die ins Winterquartier nach

Bayern gelegten alliierten Truppen in der Bevölkerung zielstrebigund wenig zimperlich Rekruten angeworben, um wieder auf ihreSollbestände zu kommen. Im April 1705 setzte dann Kaiser LeopoldI. eine zivile Landesverwaltung ein – die sogenannte „KaiserlicheAdministration in Bayern“. Graf Löwenstein wurde zum Administra-tor bestimmt. Aufgabe der Administration war es, die staatlichenEinkünfte zu verwalten, die Steuern und verhängten Kontributioneneinzuheben. Auch und vor allem aber sollte die Administration meh-rere tausend Rekruten aus dem besetzten Land für den Krieg des Kai-sers gegen Frankreich ausheben. Die gewaltlose Einberufung durchbloßen Verwaltungsakt stellte sich jedoch schon bald als wenig erfol-greich heraus. Man schritt deshalb zur militärischen Exekution. DieBurschen wurden, soweit sie dem Gestellungsbefehl nicht freiwilligfolgten, unter Anwendung von Gewalt zum kaiserlichen Militär-dienst gezwungen.

Aufstand in der Oberpfalz Gegen die mit rabiatesten Mitteln betriebene

Rekrutenaushebung regte sich schon ab Juli 1705der Widerstand der bayerischen Bevölkerung.Abgedankte bayerische Soldaten und Burschen,die der Rekrutierung entgehen wollten, rottetensich zu rebellierenden Banden zusammen. Voneiner gezielten Aufstandsbewegung konnte bei ihnennoch nicht die Rede sein. Aber bald ging es gegen dieObrigkeit. Bayerische Beamte, die als Vollzugsorganeder kaiserlichen Verwaltung deren Anordnungen ge-genüber der Bevölkerung durchsetzen wollten, wurdenbedroht. Und Beamte, die sich aufgrund allzu großenEifers bei der Steuereintreibung und Rekrutenaushe-bung den Unmut des leidenden Volkes zugezogenhatten, mussten froh sein, wenn sie mit einer TrachtPrügel davonkamen. Ausgehobene Rekruten wur-den befreit, Amtshäuser und

Gerichtskassen geplündert. Die Herausgabe von Waffen aus denZeughäusern wurden erzwungen. Unabhängig voneinander flammteso an verschiedenen Orten in Bayern der Aufstand auf. Die Ober-pfälzer machten den Anfang. Erste Unruhen im Oktober 1705 konn-ten von der Besatzungsmacht noch unterdrückt werden. Der Ober-viechtacher Pfarrer Florian Sigismund von Miller sammelte alsOberst der Landesdefension mehrere Hundert Männer, die zumKampf gegen die kaiserlichen Unterdrücker bereit waren. Die Män-ner der Gerichte Regen, Zwiesel und Mitterfels wurden aufgeboten.Cham und Nabburg fielen in die Hände der Aufständischen. - DerKelheimer Metzgermeister Matthias Kraus organisierte als energi-scher Kommandant der Landesdefension den Aufstand in und umKelheim. Er setzte sich selbst als Stadtkommandant ein und ließ dieMänner der Gerichte Kelheim, Mainburg und Abensberg einberufen.- Schon Anfang Oktober waren Zusammenrottungen im Isarwinkelin und um Tölz nach München gemeldet worden. Anfang Novemberwar es zu Unruhen in den Herrschaften Hohenaschau und Wilden-wart gekommen. Schließlich liefen aus allen Rentämtern bei derAdministration Meldungen über Unruhen ein.

Schwanthaler führt die Rieder Bauernburschen Im Unterland breitete sich der Aufstand geradezu wie ein Lauf-

feuer aus. In kurzer Zeit beherrschten die Aufständischen die Gerich-te Reichenberg, Griesbach, Eggenfelden und Ried. Der BildhauerBonaventura Schwanthaler führte die Rieder Bauernburschen. He-rausragende Führerpersönlichkeit im Innviertel war der Philosophie-student Johann Georg Meindl, der sich neben Sebastian Plinganserzum bedeutendsten Kopf des Unterlandaufstands entwickelte. An derunteren Isar und der Vils brachten der Arzt und Landmesser Kasparvon Dörfl aus Vilshofen gemeinsam mit dem Stadtschreiber KarlMänninger von Osterhofen einen Heerhaufen von 2.300 Mannzusammen, der dann im Dezember Eichendorf an der Vils und Lan-dau an der Isar in seine Gewalt brachte. Neuötting, Marktl, Mühldorf

und Kraiburg wurden von den Aufständischen kontrolliert.Vilshofen und Braunau fielen in die Hand der Landesde-fension.

Allein zur Belagerung von Braunau hatte die Landesde-fension eine Streitmacht versammelt, die vermutlich mehrMänner zählte als Prinz Eugens kaiserliche Armee inOberitalien. Die Truppen Prinz Eugens hatten Ende 1705einen Personalstand von ungefähr 15.000 Mann. Die Zah-lenangaben über die Stärke der vor Braunau liegendenBelagerer schwanken zwischen 12.000 und 24.000 Mann.Tatsächlich dürften es um die 16.000 Mann gewesen sein.Für den noch bevorstehenden großen Befreiungskampfum München rechneten die Führer des Aufstands mit

einer gleichen Zahl von Männern aus dem Oberland. Die inBayern stationierte kaiserliche Besatzung schien dagegenmit ihren ca. 7.230 Mann, die in kleinen und kleinsten Ein-

heiten übers ganze Land verteilt war, hoffnungslos unterlegenzu sein. Da musste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn es

nicht gelingen sollte, die verhassten Kaiserlichen aus dem Bay-ernland hinauszuschmeißen!

Benützte Literatur: Ludwig Hüttl, Max Emanuel der blaue Kur-fürst, München 1976. Christian Probst, Lieber bayerisch ster-ben. Der bayerische Volksaufstand der Jahre 1705 und1706,München1978. Hans Rall, Gerhard Hojer, Kurfürst Max Ema-nuel der „Blaue König“, München 1979 Max Spindler, Hand-

buch der bayerischen Geschichte, Band II, Das AlteBayern, Der Territorialstaat, München 1969

Der Bayerische Volksaufstand von 1705Eine Zusammenstellung vom stv. LHptm. Martin Haberfellner, Kochel a. See - Teil 8

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23Nr. 1/2005

gewonnen hat, hier die Ergebnisse: 1. Kematen, 2. Natters, 3. Aldrans,4. Völs, 5. Götzens, 6. Patsch, 7. Sellrain; die Pokalübergabe wurde imBeisein von Baon-Kdt. Mjr. Toni Pertl, Baon-JS-Betr. Lt. Oskar Unter-marzoner, dem Aldranser Hptm. Sebastian Wolf (dieser spendierte denWanderpokal für die Siegermannschaft), dem Obm. Hubert Rösch unddem JS-Betr. Jürgen Möller durchgeführt.

Lt. Harald Graus, Pressereferent

Fit für den AlltagJENESIEN - An die 80 junge Marketenderinnen und Schützen

waren am Sonntag, dem 28. November, der Einladung der Jugendlei-tung des SSB gefolgt und nach Jenesien gefahren, um am Seminar„Schützen - fit für den Alltag“ teilzunehmen.

Mit einem großen Haus verglich Bundesjugendreferentin Beate Nie-derstätter in ihrer Begrüßung den Südtiroler Schützenbund – mitihrem Beitritt zur Kompanie hätten die jungen Leute dieses gewisser-maßen erst betreten.

„Je besser ihr aber dieses riesige „Gebäude Schützenwesen“ kennt,Bescheid wisst über dessen Zusammensetzung, Aufbau und über seineGeschichte, desto größer wird das Interesse, desto mehr habt ihr dasGefühl, dazuzugehören – und vor allem, desto besser könnt ihr mitre-den und habt Lust, mitzugestalten und Ideen einzubringen. Es istleicht, überzeugter Schütze zu sein, überzeugende Argumente zuhaben erfordert aber Wissen.“

Wissensvermittlung über die Geschichte des Schützenwesens, dieAufgaben der Schützen heute sowie die Struktur des Schützenbundesund Gedanken zur Tracht waren denn auch die wesentlichen Themendes Tages.

Günther Obwegs spannte in seinem Vortrag einen großen Bogenvon den Aufgaben der Schützen in der Vergangenheit zum Schützenim 3. Jahrtausend. Mit beeindruckenden Lichtbildern weckte er dieungeteilte Aufmerksamkeit der jungen Zuhörer. Das Bild der gefähr-deten Blume, die es in das neue Zeitalter hinüberzuretten gilt, half mit,die Kernaussage seiner Ausführungen besser zu verstehen.

Der Film „Schützen zwischen Kultur und Wehrhaftigkeit“ bot eben-falls eine Fülle an Informationen.

BJS-Betr. Mjr. Dr. Peter Piock sprach über die Tracht, die schon infrüheren Zeiten Ausdruck des Gemeinschaftssinns unserer Vorfahrenwar. Sie zu pflegen ist eine der Aufgaben des Schützenbundes. DerTracht gebührt Respekt, und sie darf nicht willkürlich verändert wer-den. Anschließend erläuterte er den Aufbau des Südtiroler Schützen-bundes sowie die Aufgaben der einzelnen Referenten.

Weihnachtsweisen in MartinsbrunnMERAN - Wie alljährlich bereiteten auch in diesem Jahr Jung-

schützen und Jungmarketenderinnen der Kompanie Meran-Stadt älte-ren und pflegebedürftigen Menschen viel Weihnachtsfreude. Am „Gol-denen Sonntag“ trafen die motivierten jungen Leute in schmuckerTracht, gerüstet mit ihren Musikinstrumenten, im Hause der Barmher-zigen Schwestern der Pflegeklinik Martinsbrunn in Gratsch bei Meranein.

Sie wurden bereits in den verschiedenen Bettenabteilungen desHauses von Schwestern, Patienten und deren Angehörigen mit Freudeerwartet. In vorweihnachtlicher Atmosphäre lauschten die Anwesen-den sichtlich bewegt den Weihnachtsliedern und den von den Jung-schützen vorgetragenen Adventversen der Marlinger Mundartdichte-rin Maridl Innerhofer.

Nach den Glückwünschen für ein frohes Weihnachtsfest begleitetendie engagierten jungen Marketenderinnen und Schützen die Haus-schwestern zu den bettlägrigen Patienten und stellten in jedem Raumein selbstgebasteltes Weihnachtsgesteck mit Kerze auf.

Bewegte Gesichter voll Freude und Dankbarkeit sind bester Beweisfür eine gelungene vorweihnachtliche Überraschung - und somit fürdie Jungschützen und Jungmarketenderinnen der SchützenkompanieMeran Stadt Motivation und neuer Ansporn für ihren sozialen Einsatzin ihrer Heimatstadt.

Anschließend luden die Oberin der Klinik, Schwester Klara, sowieSchwester Adele den Schützennachwuchs zu einer wohlverdientenStärkung bei Saft und Kuchen ein.

Cornelia des Dorides, Chronistin

Fußballturnier der „Sonnenburger“ALDRANS - Am Samstag, dem 30. Oktober 2004, richtete die

Schützenkompanie Aldrans das 4. Fußballturnier des SchützenbaonsSonnenburg aus. Sieben Jungschützenkompanien - eine Fußball-mannschaft besteht aus einem Tormann plus vier Feldspielern -gemischt aus Buben und Mädchen, gaben sich in der Aldranser Sport-halle ein Stelldichein und kämpften hart aber fair um die Platzierun-gen. Voll Begeisterung wurde dem runden Leder nachgejagt und ver-sucht, ihn ins Gehäuse zu kicken. Gelang kein Treffer, gab es keingroßes Gezeter von den Kameraden, sondern es kam sofort wiederBewegung ins Spiel. Da es aber wie bei allen sportlichen Veranstal-tungen immer eine Reihung gibt, obwohl eigentlich jeder für sich

Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen

Die jungen Musikanten der Kompanie Meran-Stadt beim Besuch im Haus derBarmherzigen Schwestern in Gratsch.

Den Südtiroler Schützen geht der Nachwuchs noch lange nicht aus - imGegenteil, an die 80 vorwiegend junge Mitglieder haben am Seminar für neuaufgenommene Mitglieder dieses Jahr teilgenommen.

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Beate Niederstätter befasste sich in einem Kurzreferat mit demErscheinungsbild der Marketenderin: „Die Tracht war das Festkleidunserer Großmütter, und auch für uns sollte es mehr sein als das»Dienstgewand beim Schützenfest«. Zur Tracht muss man eine Bezie-hung aufbauen, der Tracht zuliebe ist man dann auch bereit, das übri-ge Erscheinungsbild anzupassen.“

Der Hptm. der Kompanie Ehrenburg, Efrem Oberlechner, erzähltevon seinen Schlüsselerlebnissen während der Oberschulzeit in Bozen,die aus einem desinteressierten Jugendlichen einen überzeugtenSchützen werden ließen. Er wies eindringlich darauf hin, wie wichtiges sei, sich mit der Geschichte des Landes auseinanderzusetzen, um diekulturelle Identität bewahren und die Zukunft mitgestalten zu können.„Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß auch nicht, wohin er geht.“

Dr. Eberhard Daum vom RAI Sender Bozen hatte die nicht leichteAufgabe übernommen, die Zuhörer dazu zu bringen, ihre Eindrückeund Gedanken mitzuteilen und Fragen zu stellen. Nach anfänglichemZögern diskutierten die jungen Leute mit lebhaftem Interesse.

Fahne an Jung-schützen über-geben

JENESIEN – Die Jugend desSüdtiroler Schützenbundesnennt seit wenigen Wochen eineeigene Fahne ihr Eigen. Auf derTagung „Schützen - fit für denAlltag“ überraschte der Heimat-kundler Günther Obwegs dieanwesenden jugendlichenSchützen und Mitglieder derBundesjugendleitung mit einerSchützenfahne, welche er demSchützenbund und insbesondersder Jugend im Schützenbund zurfreien Verwendung überließ. DieFahne, welche ursprünglicheiner patriotischen Jugendver-bindung im Ahrntal als Zeichengedient hat, möge den Geist, inwelchem sie ursprünglich

geschaffen war, weitertragen und den jungen Schützen im Sturm derZeit voranwehen.

Sichtlich überrascht nahm BJS-Betr. Mjr. Dr. Peter Piock, stellver-tretend für alle jungen Schützen im Südtiroler Schützenbund, die Fah-ne entgegen, welche nun bei Bundesausrückungen dem Block derJungschützen des Südtiroler Schützenbundes vorangetragen werdenwird.

Bataillonsschießen HörtenbergRANGGEN - Das Jungschützenschießen des Bataillons Hörtenberg,

an dem 25 Jungschützen der Altersklasse 1 und 16 der Altersklasse 2sowie fünf Jungmarketenderinnen aus acht Kompanien teilnahmen,wurde am Schießstand der Kompanie Ranggen unter der Leitung vonBaon-JS-Betr. Hptm. Friedl Berger abgehalten.

Dabei wurden insgesamt 40-mal Gold, viermal Silber und einmalBronze erreicht. Tagessieger wurde mit 144 Ringen Stefan Kirchmairvon der Kompanie Telfs, gefolgt von Lorenz Ganner mit 143 Ringen,ebenfalls Telfs. Sabine Rotbacher von der Kompanie Polling wurde mit141 Ringen Dritte. In der Mannschaftswertung siegten die Jungschüt-zen der Kompanie Telfs mit 554 Ringen klar vor den Jungschützen ausFlaurling mit 533 Ringen. Dritte wurden die Pollinger mit 529 Ringen.

Jungschützenkönig wurde Andreas Rothbacher aus Polling. Baon.-Kdt. Mjr. Stephan Zangerl lobte die hervorragenden Leistungen desNachwuchses der Kompanien im Baon Hörtenberg, der auch einBeweis für die qualitätsvolle Arbeit der Jungschützenbetreuer in deneinzelnen Kompanien sowie im Baon sei.

Zweites Marketenderinnen-TreffenHALL i. T. - Am 6. November 2004 war es wieder soweit. Der

Schützenbezirk Hall i.T. richtete das 2. Marketenderinnen-Treffen derSchützenbezirke Hall i. T. und Brixen/Südtirol aus, zu der sich mehrals 50 Marketenderinnen und Mitglieder beider Bezirksleitungen ver-sammelten.

Treffpunkt war die Münzstadt Hall, wo als erstes der Münzerturmbesichtigt wurde. Nach der Führung durch das Münzmuseum konntesich jede der teilnehmenden Marketenderinnen eine Erinnerungsmün-ze prägen. Anschließend empfing der Bgm. der Stadt Hall, Leo Von-metz, noch alle zu einem kleinen Umtrunk und einer Jause in denRäumlichkeiten des Münzerturmes.

Nach dieser Stärkung erfolgte die Weiterfahrt zu den Kristallweltennach Wattens. Unter der fachkundigen Führung von Baon-Kdt. Man-fred Sparber ließen sich alle von den Ideen André Hellers inspirieren.An dieser Stelle nochmals ein besonderer Dank an Manfred Sparberfür die Führung durch die Kristallwelten.

Im Anschluss erfolgte die Rückkehr nach Mils bei Hall, wo man sichim Gasthof Kirchenwirt zum Abendessen versammelte. Wie in der Ein-ladung versprochen, wurde hier der gesellschaftliche Teil dieses Mar-ketenderinnentreffens mit musikalischer Umrahmung bis in die späte-ren Abendstunden genossen.

Bez.-Kdt. Florian Fischler freute sich über den zahlreichen Besuchund bedankte sich bei allen Marketenderinnen, die dieser Einladunggefolgt sind.

Die Mannschaftssieger aus Telfs mit Hptm. Franz Grillhösl und Baon-JS-Betr.Hptm. Friedl Berger, Reith b. Seefeld

Günther Obwegs überrascht die Teil-nehmer am Seminar „Schützen - fitfür den Alltag“ mit einer Fahne. Diesewird nun bei Bundesausrückungendem Block der Jungschützen des Süd-tiroler Schützenbundes vorangetragenwerden.

In bester Laune waren die Marketenderinnen aus den Bezirken Brixen undHall

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25Nr. 1/2005

EHptm. Adolf Gassler feierte 75erINZING - Am 1. April 2004 feierte EHptm Adolf Gassler seinen 75-

er. Zu diesem Anlass holten die Inzinger Schützen den Jubilar bei sei-nem Wohnhaus ab und nach einer gelungenen Salve marschierte mangemeinsam ins Schützenhei, um so richtig zu feiern.

Adolf Gassler war 15 Jahre Hptm. und hat im Jahr 2003 das Kom-mando in jüngere Hände gelegt.

Die Inzinger Schützen wünschen dir, lieber Adi, alles Gute undnoch viele Jahre bei bester Gesundheit. Wir hoffen, dass du uns nochoft bei unseren Ausrückungen begleiten kannst.

Schützenchronist Alfred Rauth

EFhr. Lt. Karl Horntrich . . .WENNS - Am 23. 7. 2004 rückte die Kompanie Wenns zum 70er

unseres Ehrenfähnrichs Lt. Karl Horntrich in voller Stärke aus. DieKameraden überreichten ihm einen Geschenkskorb und seiner Fraueinen Blumenstrauß mit vielen guten Glückwünschen.

Die Schützenkompanie ehrte ihn mit einer standesgemäßenEhrensalve und Böllerschüssen.

Karl ist seit dem Jahr 1958 bei der Kompanie. Er war 25 Jahre Kas-sier und Fhr. der Kompanie. Er hat bei vielen Talfesten und bei einemRegimentsfest dem Organisationskomitee angehört und über viele Jah-re die Geschicke der Kompanie mit beeinflusst. Anschließend wurdedie Kompanie zum Festessen eingeladen.

. . . und Andre Partl - 70 JahreAm 29. 10. 2004 rückte die Kompanie Wenns zum 70er unseres

Kameraden Partl Andre in voller Stärke aus.Andre ist seit dem Jahr 1957 bei der Kompanie. Er ist bei allen Fes-

ten und Ausrückungen dabei und trägt sehr viel zur Kameradschaft inder Kompanie bei.

Die Kameraden überreichten ihm einen Geschenkskorb und seinerFrau einen Blumenstrauß mit vielen guten Glückwünschen.

Die Schützenkompanie ehrte ihn mit einer standesgemäßenEhrensalve und Böllerschüssen.

Der Jubilar lud die ganze Kompanie zu einem Fest ein. Für Speisund Trank war reichlich gesorgt. Beide Feste dauerten bis in die frühenMorgenstunden.

Bez.-Fahnenpatin Gisella Schatzer 80SCHABS - Am 13. November 2004 feierte im Hotel „Sonneck“ in

Schabs bei Brixen die Fahnenpatin des Bezirkes Bozen, Gisella Schat-zer, ihren 80sten Geburtstag, wozu sich ein großer Kreis von Freundenund Bekannten eingefunden hatte.

„Es war immer mein Wunsch, im Kreise meiner engsten Schützen-kameraden meinen 80sten Geburtstag zu feiern“, sagte die Patin beiihrer Begrüßung. Zu den Festgästen zählten hohe Vertreter des SSB,darunter LKdt. Mjr. Paul Bacher, Bez.-Mjr. Karl Marmsoler und EMjr.Prof. Luis Ploner.

LKdt. Bacher und Prof. Ploner erinnerten an ihrer Ansprache da-ran, dass Gisella Schatzer vieles geleistet hat und bei unzähligen Ver-anstaltungen und Schützenfesten zu sehen war. Sie war mit ihrerschmucken Kastelruther Tracht stets ein Blickfang.

Walter Depentori überrreichte der Jubilarin eine Schützenscheibe,auf der sie in Kastelruther Tracht abgebildet ist. Wir wünschen derJubilarin noch viel Erfolg, verbunden mit viel Humor und Gesundheit.

ELt. Karl Recla

Wir gratulieren . . .

Im Inzinger Schützenlokal: Olt. Hansjörg Grießerg, EHptm. Adolf Gassler,Obm. Josef Draxl, EMjr. Kurt Schletterer (v. l.)

Die Wenner Schützenkameraden gratulierten ihren verdienten und beliebtenKameraden: Olt. Werner Gundolf neben der Gattin des Jubilars Hilda, JubilarEFhr. Karl Horntrich, Hptm. Hermann Schmid (v.l.)

Kameradschaft wird in Wenns hochgehalten: (v.l.) Olt. Werner Gundolf, Kas-sier Andreas Partl, die Ehefrau des Jubilars Agnes, Jubilar Andre Partl undHptm. Hermann Schmid

Eine große Gratulantenschar war zur Geburtstagsfeier der Fahnenpatin GisellaSchatzer gekommen.

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Nr. 1/200526

EOlt. Anton Achammer - 80 . . .TELFS - Zwei ganz besondere Geburtstage konnte die Schützen-

kompanie Telfs feiern. Der langjährige Geschäftsführer und seit 1954der Kompanie angehörende EOlt. Anton Achammer (vulgo „Färber-Toni“) feierte seinen 80. Geburtstag.

Achammer übte von1966 bis 1987 das Amt desGeschäftsführers aus. DieKompanie Telfs rückteunter Hptm. Franz Grillhöslmit einer starken Abord-nung aus, um ihren treuenSchützen mit einem zünfti-gen Ehren-salut zubeglückwünschen. DasGeburtstagsgeschenk, eineStatue des Hl. Sebastian,überreichte GeschäftsführerLt. Josef Rupitsch.

. . . und Lt. Oswald Oberleitner - 70 Seinen 70. Geburtstag feierte kürzlich Lt. Oswald Oberleitner (vul-

go „Zillertaler“) in geistiger und körperlicher Frische.

Er war von 1987–2000 Geschäftsführer der Kompanie. Zur Gratu-lation rückte diese unter Hptm. Franz Grillhösl aus, um den Jubilar miteinem Salut zu ehren. Als Geschenk wurde ihm von Lt. Josef Rupitscheine Staue des Hl. Sebastian überreicht.

Landesverdienstmedaille verliehenACHENKIRCH – Willi Messner, Olt.

und Obm. der Aschaber Schützen-kompanie Achenkirch, wurde am 15.August 2004 von LHptm. DDr. Her-wig van Staa mit der Verdienstme-daille des Landes Tirol ausgezeichnet.

Willi Messner trat 1955 in dieKompanie ein und feiert somit 2005ein halbes Jahrhundert aktive Mit-gliedschaft bei den Tiroler Schützen.

Von 1975–2000 war er Fhr., 1988wurde Willi für die Funktion als Obm.gewählt. Weiters ist Willi Mitgliedund Delegierter des Baon-Vorstandes Schwaz. Die Aschbacher Schüt-zenkameraden gratulieren ihrem Olt. und Obm. zu seiner Auszeich-nung mit einer Ehrensalve und wünschen ihm für die Zukunft vielGesundheit und noch viel Freude mit den Schützen.

Hptm. Karl Hofer – 60 JahreSCHMIRN - Am 14. September 2004 feierte Karl Hofer seinen 60.

Geburtstag. Die Schützen rückten aus, um ihrem Hauptmann eineEhrensalve zu schießen. Obm. Auer Reinhold bedankte sich im Rah-men einer kleinen Feier für die verantwortungsvolle Mitarbeit und sei-nen Einsatz zum Wohle der Kompanie.

Die Schützenkompanie Schmirn wünscht ihrem Hptm. nochmalsalles Gute, Gesundheit und noch viele frohe Stunden im Kreise seinerKameraden.

Runde Geburtstage in KapplKAPPL - Zwei treuen Kameraden gratulierte die Kompanie Kappl zu

ihren runden Geburtstagen. Am 26. 9. 2004 feierte Kanonier Zgf. Eugen Rudigier seinen 70.

Geburtstag. Seit vielen Jahren ist es Eugen als dem Zuständigen fürdie Munition zu danken, wenn unsere Salven gut und weit zu hörensind. Er ist schon weit über 40 Jahre Mitglied der Kappler Schützenund wir hoffen, dass er noch viele Jahre bei guter Gesundheit mit unsausrücken kann.

Am 8. 11. 2004 feierte Elt. Johann Stark seinen 80. Geburtstag. Erist seit der Wiedergründung der Schützenkompanie Kappl im Jahre1951 Mitglied der Kompanie und war über 15 Jahre Fahnenbegleiter.Aus gesundheitlichen Gründen musste er die aktive Teilnahme anAusrückungen leider aufgeben, ist aber der Schützenkompanie Kapplnach wie vor in Treue verbunden. Auf diesem Wege sei beidenGeburtstagskindern noch mal für die gute Bewirtung und vor allem fürihre Treue zum Tiroler Schützenwesen gedankt. Wir wünschen ihnennoch viele Jahre bei guter Gesundheit.

Obm. Otto Siegele

Hptm. Johann Schmoller - 60MIEDERS - Bei der Jahreshauptversammlung der Kompanie Mie-

ders wurde Johann Schmoller, Hptm. seit 20 Jahren und 60 Jahre alt,gefeiert.

Mit 21 Jahren trat Johann Schmoller in die Kompanie ein. Es istgeradezu selbstverständlich, dass seine Töchter Beatrix, Cornelia undManuela als bezaubernde Marketenderinnen ihren Vater bei Umzügenbegleiteten. Auf die Frage: „Woher hast du über die vielen Jahre dieKraft und die Begeisterung für das Schützenwesen geholt?“ meintJohann Schmoller, „ohne den Rückhalt meiner Familie geht da garnichts“.

Bgm. Ernst Leitgeb zählte in seiner Rede sehr eindrucksvoll dieLeis-tungen Schmollers für die Gemeinde auf. Die letzten 20 Jahrewaren sehr stark von Hptm. Schmoller und seiner Kompanie geprägt.Viele Aktivitäten in der Gemeinde tragen seine Handschrift. Auch sei-ne weiteren Tätigkeiten wie im Kirchenchor, im Familienverband

Jubilar Oberleitner Telfs: Abschreiten der Ehrenfront durch Lt. Oswald Ober-leitner mit seiner Gattin Agnes und Hptm. Franz Grillhösl.

Olt. und Obm. Willi Messner

Lt. Rupitsch überreicht dem Jubilar Anton Achammer als Geschenk eine Statue des Schützenpatrons, des Hl. Sebastian.

In der Mitte die Geburtstagskinder Zgf. Eugen Rudigier und ELt. Johann Starkmit Hptm. Siegfried Juen.

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Hochzeitsglocken in Ahornach . . . AHORNACH – Doppelten Grund zur Freude hatte die Schützen-

kompanie Ahornach. Am 4. September gab unser langjähriger Kame-rad Siegfried Steinkaserer seiner Lebensgefährtin Paula Steger imWallfahrtskirchlein von Heilig Geist das Ja-Wort.

Am 25. Sept. läuteten die Hochzeitsglocken für die Mark. und denHptm. der Kompanie, Doris und Erich Kirchler. Die gesamte Kompanieüberreichte vor der Kirche von St. Jakob/Ahrn eine Ehrenscheibe.

Viel Glück für die gemeinsame Zukunft und noch viele schöneStunden im Kreise der Schützen.

. . . und in SteinhausSTEINHAUS – Am Samstag, dem 2. Oktober 2004, gaben sich Lt.

Rudolf Klammer und seine Maria das Ja-Wort. Die Kompanie überraschte das Brautpaar am Vortag mit kräftigem

Böllern und wartete nach der Hochzeitsmesse in der alten Pfarrkirche„Maria Loreto“ mit einem Spalier und einer „Klause“ auf.

Danke unserem Lt. Rudi für seinen Einsatz und auch seiner FrauMaria, die bei Festen und Feierlichkeiten immer kräftig mithilft.

Wir wünschen euch alles Gutes und Gottes Segen!

27Nr. 1/2005

zeigen Schmollers einzigartiges soziales Engagement. Für seine Ver-dienste wurde er im Jahre 2001 mit dem goldenen Ehrenzeichen derGemeinde Mieders ausgezeichnet. Weiters erhielt er die Vereinsehren-nadel des Landes Tirol und am 15. August 2004 die Verdienstmedail-le des Landes Tirol.

Baon-Kdt. Steuxner hobe in kurzen, aber umso eindrucksvollerenWorten die Leistung Johann Schmollers, dem dienstältesten Hptm. desStubaitales, hervor und dankte ihm im Namen des Bataillons.

Pfarrer Erich Modosch’s Grußworte drückten die Stimmung desAbends in eindrucksvoller Weise aus. „Ich fühl’ mich wohl in der Rei-he der Schützenkompanie, ich fühle mich wohl, wie daheim. Ich habeschon Freundschaften unter den Schützen geschlossen und bitte auchweiterhin um die Pflege des Miteinanderseins und der Zusammenar-beit.“

Die Marketenderinnen, Jungschützen und Schützen danken ihremHptm. für sein feines Miteinander. Gemeinsam ehren wir das Alte,begrüßen das Neue und halten die Treue zur Heimat. Heimat ist da, woman bewusst zuhause ist.

Lt. Herbert Genser

Robert Ventir - ein 50erTRUDEN - Der Bez.-Mjr. des Süd-Tiroler Unterlandes, Robert Ven-

tir, feierte unlängst seinen 50. Geburtstag. Dazu überraschten ihn „sei-ne“ Kompanie Truden und die Vertreter des Schützenbezirkes Süd-Tiroler Unterland mit einer kleinen Feier. An den überaus geschätztenund beliebten Kameraden Robert ergehen auf diesem Wege nochmalsdie besten Glückwünsche, verbunden mit dem Dank für seinen uner-müdlichen Einsatz um Volk und Heimat im deutschen Süd!

In Steinhaus gaben sie Lt. Rudolf Klammer und seine Maria das Ja-Wort.

Die besten Wünsche für die Brautpaare Paula und Siegfried Steinkaserer (o.)und Doris und Hptm. Erich Kirchler (u.)

Bgm. Ernst Leitgeb, Vize Harald Ulrich mit Hptm. Johann Schmoller undPfarrer Erich Modosch gratulieren herzlichst zu den beiden Jubiläen.

Der Jubilar im Kreise seiner Kameraden der Schützenkompanie Truden

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Nr. 1/200528

Wiedererrichteter BurgfriedhofOrt des Gedenkens und der Meditation

INNICHEN - Die Gräber waren von Baumwuchs überwuchert, dieWege zugewachsen. Und doch: Frater Siegfried, Guardian im InnicherFranziskanerkloster und geistlicher Beirat der Pustertaler Schützen,ließ der im I. Weltkrieg im Burgwald angelegte Soldatenfriedhof keineRuhe. Es müsse der Respekt vor den dort begrabenen Soldaten und derLebenden Mahnung wieder hergerichtet werden, befand er und konn-te von seinem Vorhaben auch andere überzeugen. Am 28. August2004 konnte die nach Plänen von Arch. Bernhard Lösch errichteteGedenkstätte wieder geweiht werden.

Der Grazer Weihbischof Franz Lackner gemeinsam mit Stiftspropstund Dekan Franz Eppacher hielten eine Wort-Gottes-Feier, wobeiLackner an das harte Los der Soldaten, die in Pflichterfüllung im I.Weltkrieg gehandelt haben, erinnerte.

Ein großes Vergelt`s Gott sagte der Bgm. und auch Hans Duffek,Präsident des Schwarzen Kreuzes, Frater Siegfried und den InnicherSchützen mit Hptm. Johann Burger, die den Friedhof in mühevollerArbeit wieder hergerichtet haben.

In Anerkennung ihrer Verdienste überreichte Hans Ullmann,Geschäftsführer des Schwarzen Kreuzes Tirol, an Frater Siegfried undHptm. Brugger das Große Ehrenkreuz.

„Ihr habt wieder eine würdige Gedenkstätte für die 500 hier beige-setzten Gefallenen der österreich-ungarischen Armee, der Standschüt-zen und Freiwilligen aus dem historischen Tirol, aus den Ländern derösterreichisch-ungarischen Monarchie geschaffen", würdigte BMjr. Dr.Luis Zingerle den großen Einsatz.

Eine Mahnung war das Gedicht von Klemens Auer, das Peter Cre-paz anschließend an die Kranzniederlegung, begleitet von derSchweglergruppe Uttenheim, vortrug. Die Ehrenformation der Schüt-zen Pustertal feuerte eine Salve zur Ehren der Gefallenen.

Ruth Passler

Kriegsgrab instandgesetztANPEZO/HAYDEN – Das ursprüngliche Grab von Paul Verocai-

Zampaulo, welcher 1916 auf dem Zuoghi an der Dolomitenfront beimEntschärfen einer Mine gefallen war, wurde von der vor kurzemgegründeten Schützenkompanie Sizar Anpezo-Hayden wieder instandgesetzt. Vor Jahren schon war an besagtem Ort der im Ersten Welt-kriege angelegte Gefallenenfriedhof aufgelassen worden, die sterbli-chen Überreste der meisten Soldaten waren in die umliegenden Zivil-

bzw. Kriegerfriedhöfe gebettet worden. Zurückgeblieben war damalsunter anderem das Grabmonument dieses aus Ampezzo stammendenLandsturmmannes vom 162. Baon. Übereifrige Sammler hatten in Fol-ge so manches Relikt aus dem Heldenfriedhof mitgehen lassen - unteranderem auch die Marmorplatte von Verocais Grabstätte. Nun wurdediese von der Kompanie Sizar Anpezo-Hayden nachgebildet, wiederangebracht und die ursprüngliche Inschrift originalgetreu eingesetzt:„Hier ruhet in Gott – Paul Verocai – aus Cortina, Lst. Baon 162 - Offi-ziersdiener H. Oblt. Sulzenbacher, Gefallen am 1. Oktober 1916 –R.I.P.“ Zudem wurde die dahinter befindliche Stützmauer instandgesetzt sowie die Umgebung von Unrat gesäubert. Eine löbliche Initia-tive auf den einstmals heiß umkämpften Bergen unserer Heimat fandsomit ihren Abschluss, eine Aktion, zu der man der Kompanie ausAmpezzo nur gratulieren kann.

Franz-Höfler-GedenkfeierLANA – Am 21. November 2004 hat in Niederlana die Gedenkfeier

für Franz Höfler und aller verstorbenen Kameraden der Kompanie„Franz Höfler“ Lana stattgefunden. Kompanien aus dem Burggrafen-amt, Abordnungen aus dem ganzen Land, Alt-LHptm. Dr. WendelinWeingartner und LKdt.-Stv. Dr. Peter Piock haben daran teilgenom-men. Nach der Aufstellung und der Frontabschreitung marschiertendie Schützen zur Niederlananer Pfarrkirche, wo die Messfeier vonBez.-Kurat Pater Christoph Waldner zelebriert vom Lananer Kapuzi-nerchor musikalisch umrahmt wurde. Dr. Wendelin Weingartner, Alt-LHptm. von Tirol, hielt die Gedenkrede vor dem Grabe Franz Höflers(hier auszugsweise wiedergegeben):

„Wir verneigen uns vor Franz Höfler, nicht vor dem Terroristen,denn er war kein Terrorist, nicht vor dem Helden, denn er wollte sicherkein Held sein - wer ist schon gerne ein Held? Wir verneigen uns viel-

mehr vor dem Menschen FranzHöfler und seinem Leben. Voreinem Menschen, für den Den-ken und Handeln, Überzeugungund Tat eins waren. EinemMann mit dem Tiroler Herzenam rechten Fleck, für den dieHeimat, für den sein Südtirolden vollen Einsatz forderte. Fürden eben Heimat mehr war alsein nostalgischer Begriff, fürden Heimat keine falsche Ideo-logie, sondern wirklicher Ortdes Lebens und der Identitätwar. Heimat als Raum, derSchutz geben kann, der aber

Gesamttiroler Schützenchronik

Der wiedererichtete Burgfriedhof von Innichen: Mahnung für die Lebendenund ein Juwel heimatverbundener Schaffenskraft

Das Grabmal von Paolino Verocai nach erfolgter Restaurierung am25. September 2004

LKdt.-Stv. Dr. Peter Piock und Alt-LHptm. Dr. Wendelin Weingartner

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auch geschützt werden muss. (. . .) Auch in Zukunft brauchen dieMenschen in unserer Zeit, in der sich vieles verändert, eine Heimat,eine Heimat nicht als Rückzugsraum, sondern als sichere Basis fürVeränderungen. Auch in Zukunft braucht es Menschen, die sich fürdiese Heimat einsetzen – auch in Zukunft braucht es Schützen, die diesals Erbe und Auftrag sehen. Auch in Zukunft braucht es Schützen, wiees Franz Höfler einer war. Die Schützen dürfen sich aber nicht nur alsStopplichter und Warnlichter für Fehlentwicklungen in unserem Landsehen, sondern sie müssen auch Scheinwerfer sein – Scheinwerfer füreine gute Zukunft, auch eines selbstbewussten, eigenständigen undgemeinsamen Landes Tirol. Das wünschen wir uns alle. Es leben dieSchützen Tirols – es lebe das gemeinsame Land Tirol.“

Anschließend wurde eine Ehrensalve abgefeuert und zu den Klän-gen des „Guten Kameraden“ ein Kranz vor seinem Grab niedergelegt.Mit dem Abspielen der Landeshymne endete die würdige Gedenkfeier.

Richard Andergassen

Ehrung bei der Reimmichl-KompanieST. VEIT i. DEF. - Alljährlich begeht die Schützenkompanie den

Seelensonntag mit einem hl. Amt für gefallene und verstorbene Mit-glieder, das von der Musikkapelle sehr würdevoll mitgestaltet wurde.Nach Heldenehrung mit Kranzniederlegung, Ehrensalve und dem Liedvom „Guten Kameraden“ fand im Reimmichl-Saal die Jahreshauptver-sammlung statt.

Begrüßen konnte Obm. Tegischer Franz unter anderem OrtspfarrerStefan Bodner, Bgm. Vitus Monitzer, Bez.-Mjr. Josef Außersteiner ausKals, Ehrenmitglied Alt-Bgm. Rudolf Obkircher, Kapellmeister PhilippGroßlercher, Obmänner anderer Vereine sowie zahlreich erschieneneSchützenkameraden.

Nach den Tätigkeitsberichten der einzelnen Funktionäre wurdenverdienstvolle Mitglieder geehrt (siehe letzte Seite!).

Eine besondere Ehre war es der Kompanie, Hptm. Johann Fuetschzu seiner 50-jährigen Mitgliedschaft gratulieren zu dürfen, davon 23Jahre als Hptm., für die er schon beim Baon-Fest Oberes Iseltal in Vir-gen ausgezeichnet wurde.

Die Bronzene Verdienstmedaille des Bundes der Tiroler Schützen-kompanien erhielten Lt. Hermann Stemberger und Subkassier KlausTegischer.

Gratulieren konnte die Kompanie weiters Trachtenwart ChrysanthStemberger zum 60., Hptm. Johann Fuetsch zum 65. und Peter Monit-zer zum 70. Geburtstag.

Eine ganz besondere Ehre für die Kompanie war heuer sicher dasStellen der Ehrenkompanie beim 100-Jahr-Jubiläum des Tiroler Bau-ernbundes in Innsbruck am 10. Oktober.

Obm. T.F

Schwazer Hoferler wurden geehrt SCHWAZ - Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Andreas-

Hofer- Schützen, im Gh. „Goldener Löwe“, wurden Kameraden für ihreTreue zur Kompanie geehrt. Hptm. Gerhard Gründler und Olt. FritzDaberta nahmen gemeinsam mit Baon-Kdt. Mjr. Hubert Danzl dieEhrungen vor (siehe letzte Seite!).

Auch Bgm. Hans Lintner wurde geehrt. Er war als Jungschützedabei, unterbrach während der Studienzeit und wurde als Bgm. wiederin den Aktivstand aufgenommen und 1999 zum Ehrenoffizier ernannt.Johannes Peter Schiestl, Kooperator der Schwazer Pfarre und mit 24Jahren jüngster Geistlicher Österreichs, wurde heuer zum Schützenku-rat der „Hoferler“ ernannt.

Die Schießergebnisse: Vereinsmeister wurde Hptm. Gerhard Gründ-ler und Schützenkönig Andreas Eberharter. Anwesend waren auch dieFahnenpatinnen Midi Kirchmeyr, Eva Steinwandter und Maria-LuiseSchwirz sowie GR Ingrid Schlierenzauer.

25 Jahre Kompanie MöltenMÖLTEN – Am 31. Oktober 2004 feierte die Schützenkompanie

Mölten ihr 25-jähriges Wiedergründungsjubiläum. Nach der Messfei-er, zelebriert von Dekan Josef Haas, marschierte man zum Feuer-wehrsaal, wo eine Festversammlung stattfand.

Hptm. Walter Frick begrüßte unter anderem Dekan Josef Haas,Bgm. Alois Heiß, LKdt. Mjr. Paul Bacher, Bez.-Mjr. Karl Marmsoler,das Ehrenmitglied Franz Josef Karnutsch sowie die Fahnenabordnun-gen von Terlen, Jenesien und Mils.

Vier Schützenkameraden wurden für ihre 25-jährige Mitgliedschaftgeehrt (siehe letzte Seite!).

Feierstunde in CiveroneCASTELNUOVO - Am Sonntag, dem 3. Oktober 2004, haben die

Kompanien von Telve - der Herrschaft Ivan, Telvana und Castelalt - inZusammenarbeit mit dem Verein „Zima Casternovo“ eine Gedenkmes-se für die Gefallenen auf dem Friedhof Civerone (Castelnuovo) orga-nisiert. Die Kompagnie Telve wählte für die Ehrung gerade den Tag, andem Kaiser Karl die Seligsprechung durch den Heiligen Stuhl empfan-gen sollte. Zusammen mit Abordnungen der Kompanien aus Pergine,Caldonazzo, Lavis und Strigno feierten mehr als hundert Besucher ausden umliegenden Dörfern dieses denkwürdige Ereignis.

Die hl. Messe wurde von Pfarrer Don Marco Avancini zelebriert, derin der Predigt darauf hinwies, dass nur die Gerechtigkeit den Friedengarantieren kann. Während des Evangeliums erfolgte die ersteEhrensalve, während der Kranzniederlegung eine weitere. Dabei wur-de jener Einheiten gedacht, die in den Jahren 1916 und 1917 an derFrontlinie Civerone und Val Caldiera kämpfen mussten.

Ehrung in St. Veit i. Def.: 1. R. v.l.: Josef Mellitzer, Hermann Stemberger,Klaus Tegischer, Johann Grimm, Franz Tegischer; 2. R.: Mjr. Josef Außerstei-ner, Hptm.-Stv. Hansjörg Berger, Bgm. Vitus Monitzer, Pfarrer Stefan Bodner

Ehrungen bei den Andreas-Hofer-Schützen Schwaz: Olt. Fritz Daberta, Wolf-gang Lener, Bgm. Dr. Hans Lintner, Adi Geisler, Mjr. Hubert Danzl und Hptm.Gerhard Gründler (v.l.)

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Nr. 1/200530

Unter den Teilnehmern sind besonders zu erwähnen: Der Vorstanddes Vereines Zima Casternovo, der Bürgermeister als einziger offiziel-ler Vertreter der Gemeinde sowie zahlreiche Mitglieder des Jagdver-eins.

Der Heldenfriedhof wurde vom Verein „Zima Casternovo“ wieder-errichtet, wobei sich der Vorstand, Carlo Brendolise, besondere Diens-te erworben hat. Ursprünglich war der Friedhof im Sommer 1916 aneinem Platz errichtet worden, der dem Feind verborgen blieb. DieKampflinie wurde nach der „Frühjahrsoffensive“ von 1916 und derenStillstand aufgrund der russischen Offensive Brussilow auf die LinienLepozze, Val Caldiera, Colon de Gné, Coalba, Civerone auf der SeiteBokardin entlang des rechten Maso-Ufers mit Stellungen gegen Villaund Strigno, Mentrate verlegt und führte dann entlang des Calamen-totales. Es war eine sekundäre Frontlinie, dennoch gab es durch diezahlreichen Einfälle auf beiden Seiten viele Tote und Verletzte. Erst imNovember 1917, nach dem Karfreitag-Zusammenbruch (Caporetto),verlief die Frontlinie nunmehr nahe Primolano und der Friedhof bliebeinsam zurück. Nach dem ersten Weltkrieg hat das italienische Heerdie sterblichen Überreste der Soldaten aus den weit verstreuten Fried-höfen gesammelt und in einigen wenigen größeren Friedhöfen bestat-tet. Das ist auch der Grund, warum die Namen der Gefallenen desFriedhofs auf Civeron verloren gegangen sind.

Kirchweihfest des Hl. MichaelTELVE - Am Sonntag, 26. September 2004, hat man in Telve in

Welschtirol nach alter Art das Fest des Erzengels Michael, einem Hei-ligen aus dem langobardi-schen Kulturgut, gefeiert.Zu diesem Anlass hat dieKompanie Telve die Aus-stellung historischer Doku-mente und Fotos „unterdem Tiroler Adler“ nahe derPiazzetta S. Francesco, or-ganisiert, die durch einigealte Urkunden für die Zuer-kennung von Ehrenmedail-len anlässlich der bitterenKämpfe gegen die Franzo-sen zur Zeit Napoleons inden Jahren 1796–1797ergänzt wurde. Außerdemwurden noch zahlreicheDokumentationen (Fotosund Plakate) aus der Ge-schichte der wiedergegrün-deten Schützenkompaniegezeigt. Diese historische

Sammlung war wohl der interessanteste und meistbesuchte Teil desumfangreichen Festtagsangebots.

Das gezeigte Material hat unter den Besuchern großen Gefallengefunden. Die Schützenkompanie ist für viele Bürger nun zu einemAnsprechspartner für die Geschichtsforschung der Gemeinde gewor-den. Viele alte Dokumente sind seit dem Machtwechsel nach dem I.Weltkrieg verschwunden.

Ehrungen in InzingINZING - Im Rahmen der jährlichen Vollversammlung der Schüt-

zenkompanie Inzing konnte Obm. Josef Draxl mehrere verdiente Mit-glieder auszeichnen (siehe letzte Seite!). Auf Grund des plötzlichenAblebens von Schriftführer Klaus Grießer wurde bei der Vollversamm-lung Alfred Rauth als Schriftführer und Chronist in den Vorstandkooptiert.

Mit Franz Foltanek, Thomas Greil, Mario Brötz und Johannes Gastlkonnten von Hptm. Andreas Haslwanter vier Jungschützen und mitKatja Draxl eine Marketenderin angelobt werden.

Neue Führung in PollingPOLLING - Bereits im März wurden in Polling bei der Jahreshaupt-

versammlung vorgezogene Neuwahlen durchgeführt. Dier Schützen-kompanie, die im Jahre 1986 als 15. des Baons Hörtenberg und als225. des Bundes gegründet wurde und im Pollinger Vereinsheim eineneigenen Schießstand mit dazugehörigen Gemeinschaftsräumen besitzt,hat damit für die nächsten drei Jahre einen neuen Ausschuss.

Neuer Hptm. ist Helmut Bidner, Olt. und Kassier wurde GerhardWeiss, Schriftführer und 1. Lt. Siegmund Wolf, 2. Lt. Peter Burger, Fhr.Josef Ploner, JS-Betr. Artur Haider und Chronist Günter Schweigl.

Jahresrückblick in Leisach LEISACH - Traditionellerweise fand am Dreikönigstag die Jahres-

hauptversammlung der Hauger-Schützen „Lienzer Klause“ statt, wobeiBeförderungen und Auszeichnungen vergeben wurden. Großes Lobund Dank erntete Alfred Unterasinger, JS-Betr., für die vielen sportli-chen Aktivitäten, Gemeinschaftstreffen und Schießübungen, die er fürseine Schützlinge organisierte. Folgende erfolgreiche Jungschützenwurden mit dem Schießleistungsabzeichen geehrt: Gold: Rene Gasser,Christian Walder, Mareike Gassen, Melanie und Michael OberforcherSilber: Daniel Walder Bronze: Christina Oberforcher und Klaus Fischer

Zum Fest des Erzengels Michael hat dieKompanie Telve eine Ausstellung histori-scher Dokumente und Fotos organisiert.

Die geehrten Mitglieder der Schützenkompanie Inzing mit Hptm. AndreasHaslwanter (hinten Mitte) und dem ehemaligen Hörtenberger Baon-Kdt. EMjr.Kurt Schletterer (r.).

Der neue Ausschuss mit Bürgermeister Gottlieb Jäger (h.l.).

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Am 20. Februar würdigten die Hauger-Schützen den Todestag vonAndreas Hofer mit einem Gedenkgottesdienst und einer anschließen-den Kranzniederlegung beim Kriegerdenkmal, die feierlich von derMusikkapelle Leisach umrahmt wurde. Anschließend an die Andreas-Hofer-Feier wurde aufgrund des 60. Geburtstages für Hptm. FranzSenfter eine Ehrensalve abgefeuert.

Ein weiterer Festtag war der Hohe Frauentag in der Lienzer Klause.Neben den Gedenkminuten an die verstorbenen Mitglieder der Hau-ger-Schützen und Musikkapelle wurden auch die Ehrungen fürlangjährige aktive Mitgliedschaft durchgeführt (siehe letzte Seite!).

Neuwahlen in WildermiemingWILDERMIEMING - Kürzlich fand bei der Schützenkompanie Wil-

dermieming die Jahreshauptversammlung statt.

Dabei wurde auch ein neuer Ausschuss gewählt. Neuer Hptm. wur-de der bisherige Olt., Josef Schönach, der gleichzeitig auch das Amtdes Zeugwartes und Jugendreferenten bekleidet. Obm. und Schriftfüh-rer wurde Mario Moser, Kassier Günther Krug, Lt. und WaffenmeisterWerner Schönach und Fhr. Mario Schönach. Bgm. Josef Stoll wurdeeinstimmig zum EHptm. ernannt.

Erfolgreiche Christbaumversteigerung BRIXLEGG - Fleißig waren die Funktionäre der Brixlegger Schüt-

zenkompanie unterwegs gewesen, um viele Preise zu sammeln.Großzügig zeigten sich die Firmen und Betriebe, und bei einem rei-chen Gabentisch versteigerte Olt. Konrad Kirchmair, bewährter „Auk-tionator“, im Heilbad Mehrn anlässlich der Christbaumversteigerung,Ast für Ast.

Absoluter Höhepunkt war die „Gipfelversteigerung“, die mit einemRehbock-Abschuss verbunden war. Hans Schiessling, als Jagdpächter

der Gemeinde Brixlegg-Zimmermoos, hatte diesen Preis zur Verfügunggestellt und damit den Erlös der Veranstaltung aufgebessert.

Hans Salzburger, passionierter Jäger, griff tief in die Geldtascheund sicherte sich den Abschuss.

Elisabeth Sternat

Jahresscheibe der Kompanie TelfsTELFS - Die Jahresscheibe 2004 der Schützenkompanie Telfs zeigt

als Motiv die vor 100 Jahren erneuerte Telfer Nationaltracht. Dasganze Jahr stand die Scheibe für Schützenmitglieder und Gäste zumBeschuss frei. Wer unter 100 Teilern blieb, erhielt eine verkleinerteAbbildung der Scheibe als Erinnerung. Traditionell wurden zum Jah-resende die Preise für die besten dreißig Tiefschüsse vergeben. Hptm.Franz Grillhösl und Schützenheimwirtin Renate Grillhösl hatten wie-der tolle Preise organisiert. Am treffsichersten war der Telfer Standes-beamte Hansjörg Hofer, der mit einem Tiefschuss von 14,38 Teilernden Sieg holte. Zweite wurde mit 14,41 Teilern Resi Lamprecht vorNorma Grillhösl, die mit 17,26 Teilern den dritten Platz holte.

Der neue Vorstand der Schützenkompanie Wildermieming mit dem neuenHptm. Josef Schönach (2.v.l. sitzend) und dem EHptm. Josef Stoll (r.).

Eine erfolgreiche Christbaumversteigerung in Brixlegg: Jagdpächter HansSchiessling, Olt. Konrad Kirchmair, Hptm. Alois Haberl, Hans Salzburger,Obm. Hermann Thumer und Mark. Monika Haberl.

Die drei Erstplatzierten mit Geschäftsführer Lt. Josef Rupitsch (l.), SchießwartJosef Grimm (3.v.l.) und Hptm. Franz Grillhösl (2.v.r.).

Liebe Leser und Leserinnen der TSZ!

Wir bitten um Verständnis, dass Artikel aus Platzgründen (trotzausnahmsweise 36 Seiten Umfang) gekürzt werden mussten undeinige erst in der nächsten Ausgabe erscheinen können! Eineumfangreichere Tiroler Schützenzeitung ist aus kostentechnischenGründen leider nicht möglich. Danke! - Die Redaktion

Am Hohen Frauentag fanden beim Festakt in der Lienzer Klause die Ehrun-gen statt.

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Nr. 1/200532

Bildstock am „Ochsenloch“TERLAN - Entlang des alten Vorbergweges befindet sich ein kleiner

Bildstock, genannt am „Ochsenloch“. Zusammen mit der KompanieTerlan hat der Besitzer Karl Linter „Untertschirgl“ nun diesen restau-riert.

Der Bildstock befand sich in einem sehr schlechten Zustand, dadurch das dahinter liegende Grundstück immer wieder Feuchtigkeitund Wasser nach vorne gedrückt wurde. Deshalb wurde, zusammenmit der Restauratorin Brigitte Esser beschlossen, den Bildstock zweiMeter zu versetzen und die Malereien von der alten Nische ab- undauf eine neue Nische aufzutragen. Von Spenglermeister GottfriedAgreiter wurde ein Kupferdach gespendet. Der Maler Hans Pinggerahat in die Nische hingegen ein neues Bild gemalt, welches eine beten-de Familie am Kreuz mit Terlan im Hintergrund darstellt.

Kürzlich wurde in einer schlichten Feier der Bildstock geweiht undder Bevölkerung übergeben. Bgm. Josef Platter lobte diese Initiativeund sprach den Dank seitens der Gemeindeverwaltung aus. DekanJosef Weiß und Dekan Johannes Noisternigg segneten dann gemein-sam den Bildstock. Anschließend luden Karl Linter und Hptm. SigmarStocker die Anwesenden zu einem Umtrunk mit reichhaltiger Stärkungauf den „Untertschirgl“ ein.

Ein Weinfasszeugt von faschistischem Hass

KALTERN - Die Entdeckung war ein purer Zufall. AltkellermeisterSebastian Stocker bestellte beim Frangarter Fassbinder August Mittel-berger ein neues Holzfass. Bei einem Lokalaugenschein am Hof schau-te sich der Fassbinder die bereits vorhandenen Fässer an und meinte:„Schau, hier haben sie auch alles runtergekratzt, aber die Krone mitKreuz sieht man noch“. Wastl Stocker verstand anfänglich nicht, wasder Fassbindermeister meinte und hakte nach.

Mittelberger erzählte, dass auf vielen alten Holzfässern in Südtirol,welche aus der Zeit vor dem Ersten Weltkriege stammen, oft der Dop-peladler der Monarchie eingeschnitzt war. So auch auf diesem Fass.Am 15. Juli 1923 verkündete Ettore Tolomei das Italianisierungspro-gramm für Südtirol und wir wissen, dass dies unter anderem das Ver-bot der deutschen Muttersprache, der deutschen Schulen, der Trach-ten, der Vereine, der blauen Schürzen und vieles mehr beinhaltete -also alles, was an die Bindung Südtirols zum Vaterland Österreich undzum deutschen Sprachraum erinnerte. Folglich erging von den Faschi-sten an die Kellereien und Bauern der Befehl, Symbole der Monarchieund des Landes Tirol, unter anderem auch auf den Fässern zu entfer-nen. Wer sich den Anordnungen der Faschisten widersetzte, musstemit harten Strafen rechnen.

Josef Sölva, Weinfach-mann aus Kaltern undlangjähriger Mitarbeiter desBeratungsringes, weiß diesbe-züglich eine besondereGeschichte aus einem Dorf zuerzählen. Dort befindet sich inder Kellerei Kaltern ein„Jubiläumsfass“ angefertigtzum 60-jährigen Regierungs-jubiläum von Kaiser FranzJoseph I. mit dessen Abbil-dung in Überlebensgröße. DieKalterer wollten seinerzeitdem Aufruf der Faschisten,das Bildnis des Kaisers zu ent-fernen keinesfalls Folge leis-ten und lösten das Problem mit Bauernschläue: Sie drehten das Fassum und machten ein neues Holztürchen in die Rückseite des Fasses,welche nun zur Vorderseite umfunktioniert worden war.

Die Faschisten glaubten, das Portrait des Kaisers wäre nun entferntworden und waren zufrieden. Nach dem Ende des Faschismus wurdedas Fass in seine ursprüngliche Position gebracht und heute strahltden Kellereibesuchern der Kellerei Kaltern wie schon vor knapp hun-dert Jahren das Bildnis von Kaiser Franz Joseph I. entgegen. Weltweitwird dies wohl das einzige Holzfass sein, welches auf seiner Vorder-und Rückseite eine Öffnung hat!

Hptm. Sigmar Stocker, Terlan

Jahresrückblick in LängenfeldLÄNGENFELD - Mit der internen Meisterschaft im Eisstockschießen

und einem lustigen Rodelabend begann das heurige Jahr für dieSchützenkompanie Längenfeld. Die Kompanie rückte unter anderemzu vier Geburtstagen seiner älteren Mitglieder aus: EObm. EdmundSchöpf zum 90., Otto Schöpf zum 85., Richard Elmer und HermannSchöpf jeweils zum 70.

Am Seelensonntag fand auch heuer wieder die Jahreshauptver-sammlung statt. Am Vormittag besuchten wir gemeinsam mit denVeteranen, den Kaiserschützen und der Musikkapelle den Gottesdienstmit anschließender Gedenkfeier am Kriegerdenkmal. Anschließendfanden sich nicht nur die Marketenderinnen, Jungschützen und Schüt-zen beim Steirer Sepp ein, sondern auch zahlreiche Ehrengäste. Beimgemütlichen Zusammensein wurde über das vergangene Jahr ausführ-lich berichtet und diskutiert. Der Ausschuss bedankte sich bei all sei-nen Mitgliedern und Gönnern und hofft, dass das nächste Jahr auchso erfolgreich und reibungslos verläuft.

Ehrengäste und Fahnenabordnung vor dem restaurierten Bildstock

Holzfass mit der markierten Stelle, woeinst der Doppeladler eingeschnitzt war.

Auf der Detailaufnahme ist die Krone mit Kreuz des Doppeladlers noch deut-lich sichtbar. (Fotos: Sigmar Stocker)

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Schützenjahrtag in VoldersVOLDERS - Am Seelensonntag hielt die Senseler Schützenkompa-

nie Volders ihren traditionellen Schützenjahrtag ab. Nach demGedenkgottesdienst für die gefallenen und verstorbenen Schützenka-meraden, der von der Senseler Musikkapelle Volders musikalischgestaltet wurde, fand am Dorfplatz die Heldengedenkfeier mit Gene-ral-de-Charge und Kranzniederlegung statt. Im Anschluss daran hieltdie Kompanie im Gasthof „Jägerwirt“ ihre Jahreshauptversammlungab, bei der Hptm. Ing. Peter Rathgeber zahlreiche Ehrengäste willkom-men heißen konnte, besonders Hochw. Pater Konrad Forer, den Bgm.von Volders, Direktor Max Harb, die Ehrenkranzträger Emmi Konzertund Waltraud Rathgeber sowie Alt-Bgm. Erwin Posch, Frau OSR EviGstir und den Obm. der Senseler Musikkapelle, Gerald Prenn.

Im Rahmen dieser Generalversammlung wurden auch Ehrungen(siehe letzte Seite!) sowie Beförderungen vorgenommen.

Die Verdienstmedaille des BTSK in Bronze erhielten Lt. HansTschugg sowie Kassier Ptf. Karl Steinlechner. Zum Zgf. wurden Hans-jörg Klingenschmid sowie Josef Markart, zum Ptf. Alfons Angerer jun.sowie Franz Angerer jun. befördert. Glanzer Robert wurde als neuerSchützenkamerad feierlich auf die Fahne angelobt.

Jahreshauptversammlung in AmrasINNSBRUCK/AMRAS - Bei der Jahreshauptversammlung Ende

November 2004 berichtete Obm. Hannes Fraisl über die Schwierigkei-ten in der letzten Funktionsperiode, welche jedoch durch die Höhe-

punkte bei weitem aufgewogen worden sind. Besonders in den schwie-rigen Zeiten ist die Kompanie zusammengestanden.

Dem nun endgültig scheidenden Hptm. Josef Haidegger, der inhöchster Not für eineinhalb Jahre eingesprungen ist, wurde die Ehren-mitgliedschaft verliehen. Wir danken und gratulieren auch von dieserStelle aus aufrichtig und herzlich zur hohen Auszeichnung.

Die Neuwahlen erbrachten folgendes Ergebnis: Obm. Zgf. RR Han-nes Fraisl; Hptm. Franz Schmid; Kassier Zgf. Ing. Josef Hundsbichler,Schriftführer Ptf. Alexander Stampfer, JS-Betr. Martin Untergasser

Jahresrückblick 2004WEERBERG - Nach der Kriegerehrung, bei der den Gefallenen und

Vermissten beider Weltkriege gedacht wurde, lud die Kompanie zuralljährlichen Jahreshauptversammlung mit Schützenjahrtag ins Café„Central“ ein. Obm. Hermann Schiffmann konnte auch die anwesen-den Ehrengäste Pfarrer Franz Angermayer, Vizebgm. und Obm. derMusikkapelle Weerberg Albin Unterlechner, Kapellmeister WernerKreidl und Ehrenkranzträger Hubert Schößer begrüßen.

Einer der Höhepunkte des letzten Jahres auf Baonsebene war sicherdas Baonschützenfest im Juli 2004 in Terfens. Insgesamt wurden imJahr 2004 an die ca. 50 Termine wahrgenommen, wie Andreas-Hofer-Gedenkmesse, Schützenwallfahrt in Absam, 500-Jahr-Feier Stadt Kuf-stein, Begräbnis Danzl Fritz und Danzl Ernst u.a.. Die Kameradschaftpflegten wir bei einem Mondscheinrodeln. Eine besondere Ausrückungwar jene zu Ehren des 90. Geburtstages unseres Wiedergründers derKompanie nach dem II. Weltkrieg, „Krötz Hansl“. Ein weiterer fixerBestandteil im Terminkalender der Gemeinde ist mittlerweile die all-

jährliche Dorfmeisterschaft im Zimmergewehrschießen geworden. Beidieser Veranstaltung konnte die Kompanie 160 Teilnehmer begrüßen.

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung fanden auch Neu-wahlen statt. Nach 17 Jahren Tätigkeit als Obm. legte Hermann Schiff-mann an diesem Tag dieses Amt zurück.

Aus dem Bericht von JS-Betr. Hannes Schiffmann ging hervor, dassder JS-Zug derzeit aus 17 Mitgliedern besteht und im Jahre 2005 wie-der zwei Buben aufgenommen werden.

Die Jungschützen nahmen am Landesjungschützentreffen in Lan-deck teil. Weiters konnten wieder 10 Teilnehmen beim Baonschießenteilmehmen und alle errangen „Gold“. Von den 10 Teilnehmern konn-ten sich sieben für den Landesbewerb qualifizieren.

Ein Ausflug führte die Buben nach Ellmau ins Erlebnisschwimmbadund einer nach Innsbruck ins Olympiastadion zu einem Eishockeyspielmit einem anschließenden Besuch bei McDonalds!

Schützenjahrtag der Senseler Schützen Volders: (v.l.) Bgm. Dir. Max Harb,Kassier Ptf. Karl Steinlechner, Zgf. Johann Wildauer, Hptm. Peter Rathgeber,Zgf. Hansjörg Klingenschmid, Fhr. Walter Frischmann, Zgf. Josef Markart.Nicht im Bild: Lt. Hans Tschugg

Ehrenmitglied Josef Heidegger (r.) mit dem Obmann Hannes Fraisl und Olt.Werner Erhart (v.l.)

Neuer Ausschuss der Kompanie Weerberg: Hptm. Willi Schößer, Lt. und Obm.Adi Lintner, Schriftführer und Heimwart Martin Sprenger, Schriftführer-Stv.und Heimwart-Stv. Mario Schiffmann, Kassier Michael Schößer, JS-Betr. Han-nes Schiffmann, Kassier-Stv. Thomas Schiffmann, Waffenwart Markus Danlerund Christian Geisler, Olt. Manfred Kohler, Fhr. und Obm.-Stv. HermannSchiffmann, Fhr.-Stv. Herbert Knapp, JS-Betr.-Stv. Christian Schößer

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der Schützenkompanie Möltensowie Fahnenleutnant von 1979bis 1984. Er wurde 1997 zumELt. ernannt. Die Schützenkom-panie Mölten nimmt Abschiedvon ihrem Kameraden und danktihm für alles, was er für dieKompanie und das Schützenwe-sen in diesen 25 Jahren getanhat.

EHptm. Ernst Huter †KAUNS - Ernst Huter war seit

1960 aktives Mitglied der Schüt-zenkompanie Kauns und etlicheJahre Fhr., ehe er im Jahre 1973zum Hptm. gewählt wurde unddiese Funktion 20 Jahre langausübte. Während dieser Zeitwurden die Schützen neu einge-kleidet und das Schützenheimerrichtet. 1993 wurde er zumEHptm. ernannt. Ernst war auchein begeisterter Sportschütze

und aktives Mitglied der Schüt-zengilde Kaunertal. Die Jagd warsein Hobby. Am Sonntag, dem17. Oktober 2004, wurde er imAlter von 65 Jahren von seinerschweren Krankheit erlöst. SeineSchützenkompanie, die Fahnen-abordnungen der Talschaft Pont-latz und der Schützengilden, dieJägerschaft sowie eine großeTrauergemeinde begleitetenErnst auf seinem letzten irdi-schen Weg. Ruhe in Frieden!

EHptm. Johann Jenewein †SCHMIRN - Am 6. November

2004 verstarb unerwartetEHptm. Johann Jenewein imAlter von 86 Jahren.

Die Schmirner Schützen,Abordnungen und zahlreicheTrauergäste erwiesen ihm dieletzte Ehre.

Der „Mötzer Klaus“ war stetsein geselliger Schütze undKamerad. Nie war aus seinemMund ein schlechtes Wort zuhören. Er war immer um Kon-sens und Ausgleich bemüht.Neben seiner Funktion alsSchriftführer der Kompanie, dieer seit 1988 ausübte, war er auchHerz-Jesu-Träger bei den Pro-zessionen. Eine unübersehbareMenschenmenge begleitete Klausauf seinem letzten Weg. Miteiner Ehrensalve und dem Sen-ken der Kompaniefahne nahmendie Inzinger Schützen von ihmAbschied. Die Lücke die durchdeinen Heimgang entstanden ist,wird im Dorf noch lange spürbarbleiben. Viele Menschen, beson-ders wir Schützen, werden direin ehrendes Andenken bewah-ren.

Alfred Rauth, Chronist

Franz Hafner †MÖLTEN – Am 30. September

2004 wurde unser KameradFranz Hafner zu Grabe getragen.Franz war Gründungsmitglied

Hans ist 1985 der Schützen-kompanie Bozen-Stadt beigetre-ten und war ein fleißiger undpflichtbewusster Kamerad. AlsFähnrich der Bataillonsfahnewar er bei fast allen Ausrückun-gen dabei.

Wir Bozner Schützen wollenihm für seine treue Schützenka-meradschaft herzlich danken, derHerrgott möge es ihm vergelten!

ELt. Franz Fuchs †

LECHASCHAU – Am 19. 9.2004 verstarb ELt. Franz Fuchsim 76. Lebensjahr nach langerschwerer Krankheit.

Franzl trug als Bgm. zur Wie-dergründung der KompanieLechaschau im Jahre 1979 maß-geblich bei. Dafür wurde er vomBund der Tiroler Schützenkom-panien mit dem Ehrenkranz aus-gezeichnet. Später trat er alsaktives Mitglied der Kompaniebei und wurde aufgrund seinerVerdienste zum ELt. ernannt. Erwar beliebt bei Alt und Jung undals Bildungsoffizier und Chronistbemühte er sich eindrucksvoll,altes Schützenbrauchtum auf-recht zu erhalten. Wir haben mitihm nicht nur einen wertvollenKameraden, sondern vor allemeinen guten Freund verloren.

Hptm. Werner Wex

Klaus Grießer †INZING - Am 28. Oktober

2004 verstarb völlig unerwartetKlaus Grießer, Schriftführer derSchützenkompanie Inzing im 53.Lebensjahr.

Severin Ebner †PFUNDERS - Ebner Severin,

Wiesenheim in Pfunders, warGründungsmitglied der Schüt-zenkompanie Pfunders, 54 Jahreaktives Mitglied und seit einemJahr Ehrenmitglied.

Ausgezeichnet wurde er imJuni 1999 mit der „Andreas-Hofer-Medaille“ für 50 Jahretreue Mitgliedschaft, weiters truger die Auszeichnung EK 2 unddie Nahkampfspange in Silber.

Soweit es ihm die angeschla-gene Gesundheit ermöglichte,nahm er mit Interesse an denfestlichen Veranstaltungen teil.Wir danken unserem liebenKameraden Severin für alles,möge es ihm der liebe Gott ver-gelten und ihm die ewige Ruheschenken.

Siegfried Bergmeister

Hans Ebnicher †BOZEN – Hans Ebnicher wur-

de am 8. August 1920 geborenund ist am 30. September 2004gestorben.

Wir gedenken unserer Verstorbenen

Severin Ebner †

Elt. Franz Fuchs †

Klaus Grießer †

Franz Hafner †

EHptm. Ernst Huter †

Hans Ebnicher †

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1935 trat er der Kompaniebei, wurde 1949 zum Lt. und1952 zum Olt. befördert. Von1966–1990 stand er der Kompa-nie als Hptm. vor und wurde imJahre 1991 zum EHptm. ernannt.

Johann hat sich stets für dasSchützenwesen eingesetzt. Erwird in der Geschichte derSchützenkompanie einen festenPlatz einnehmen; wir werden ihnimmer in dankbarer Erinnerungbehalten.

FahnenpatinHanni Kuen †

OBERPERFUSS - Am 4. Okto-ber 2004 ist unsere FahnenpatinHanni Kuen im Alter von 77Jahren verstorben.

Hanni Kuen hat 1964 aufGrund ihrer Heimatliebe undihres Traditionsbewusstseins diePatenschaft unserer historischengelb/weißen Fahne übernom-men. Beim Bataillonsschützen-fest des Bataillons Hörtenbergam 27. Juni 2004 hat sie diePatenschaft bei der Segnung die-ser historischen Fahne erneuert.Gerne denken wir an die Jahres-hauptversammlungen, bei denenuns Hanni bekocht und uns mit

Krapfen verwöhnt hat. Die Kom-panie hat ihre Gotl auf ihremletzten Weg begleitet.

EFhr. Walter Traxl †ZAMS - Am 6. Dezember

2004 wurde der EFhr. der Kom-panie Zams, Walter Traxl, untergroßer Anteilnahme der Bevöl-kerung, zu Grabe getragen.

Er war Gründungsmitgliedund über 40 Jahre Fhr. Seinmanchmal kritisches Wort wurdevon allen Mitgliedern der Kom-panie anerkannt.

Vom Bund der Tiroler Schüt-zenkompanien wurde er mit der

Bronzenen und Silbernen Ver-dienstmedaille ausgezeichnet.Als er nach über 40 Jahren dieKompaniefahne in jüngere Hän-de gab, wurde er zum Ehren-fähnrich ernannt.

Der Herr schenke ihm denewigen Frieden!

EHptm. Johann Tschugg †VOLDERS - Die Senseler

Schützenkompanie Volders trau-ert um ihren allseits geachtetenEHptm. Johann Tschugg (Pirch-egger), der am 7. November2004, kurz nach Vollendung sei-nes 85. Lebensjahres in dieEwigkeit abberufen wurde.

Johann trat im Jahre 1961 derSenseler Schützenkompanie beiund wirkte von 1975 bis 1993äußerst erfolgreich als derenHptm. In dieser Zeit wurde durchseine Initiative die Gedächtnis-kapelle beim Walderhof amGroßvolderberg errichtet.

Für seinen unermüdlichenEinsatz und seine Begeisterungzum Tiroler Schützenwesen wur-de er vom Bund der Tiroler

Schützenkompanien mit der Sil-bernen Verdienstmedaille ausge-zeichnet.

Fahnenabordnungen desBaon Rettenberg sowie desSchützenbezirkes Hall mit Bez.-Kdt. Mjr. Florian Fischler undBaon.-Kdt. Mjr. Manfred Sparberbegleiteten EHptm. JohannTschugg gemeinsam mit derSenseler Musikkapelle und seinerSenseler Schützenkompanie aufden Weg zu seiner letzten Ruhe-stätte, wo ihm mit einerEhrensalve und dem „GutenKameraden“ die letzte Ehreerwiesen wurde.

Die Senseler Schützen habeneinen wertvollen Menschen ver-loren, der in seiner bescheide-nen, ehrlichen Lebenshaltungallen ein großes Vorbild anKameradschaft und Pflichterfül-lung war. Die Senseler Schützenwerden ihren Alt-Hptm. stets inehrender Erinnerung behalten.

Peter Rathgeber, Hptm.

Max Unterkofler †BOZEN – Max Unterkofler

wurde am 4. Februar 1920 gebo-ren und ist am 29. August 2004von uns gegangen. Er ist der

Schützenkompanie Bozen-Stadtim Jahre 1976 beigetreten. SeineFreude war das Fotografierenund Filmen bei Schützenveran-staltungen. Viele Bilder und Fil-me führte er bei den monatlichenVersammlungen vor.

Wir Bozner Schützen wollenihm danken und der Herrgottmöge ihm für sein ausgefülltesLeben ein gerechter Richter sein.

Lt. Paul Wucherer †GRINS - Am 1. September

verabschiedete sich die Schüt-zenkompanie Grins und die Ver-treter der Talschaft und desBezirkes von ihrem Schützenka-meraden Paul Wucherer, der am30. August verstorben ist.

Paul trat 1952 der Schützen-kompanie Grins bei und war biszu seinem Tode aktives Mitgliedder Kompanie. Im Jahre 1988wurde er zum Lt. gewählt undrückte noch beim Talschaftsfestam 4. Juli als Fahnenbegleitungaus. Er war ein fleißiger undpflichtbewusster Schütze undwurde dafür mit der BronzenenVerdienstmedaille des TirolerSchützenbundes ausgezeichnet.Wir werden dich in guter Erinne-rung behalten.

Hptm. Josef Spiss

EHptm. Johann Jenewein †

Fahnenpatin Hanni Kuen †

EFhr. Walter Traxl †

EHptm. Johann Tschugg †

Max Unterkofler †

Lt. Paul Wucherer †

VerstorbeneKameraden der

Kompanie Wenns

1. 5. 2004: Helmut Ambrosig 14. 5. 2004: Alois Bregenzer28. 7. 2004: Josef Eckhart

9. 9. 2004: Johann Prantl

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Ahornach: Werner Kirchler (15 Jahre); Mark. Erika Kirchler (10 Jahre)

Amras: Werner Weitzer (25 Jahre); Klaus Tusch (15 Jahre)

„Andreas Hofer“ Schwaz: Adi Geisler, Wolfgang Lener (40 Jahre); Dr. Hans Lintner (15 Jahre)

Aschau: Lt. Josef Eberharter (50 Jahre)

Breitenbach: Lt. Michael Ortner, Zgf. Peter Tanzer, Zgf. Norbert Moser, Zgf. Moser Adolf sen., Zgf. Josef Huber, Zgf. Franz Auer (40 Jah-re); Zgf. Hermann Hohlrieder, Lt. Hans Gschwentner, Lt. Josef Gruber, Zgf. Franz Ortner, Kpl. Martin Kruckenhauser, Kpl.Josef Hager, Kpl. Erich Hager, Zgf. Valentin Gschwentner, Kpl. Richard Gschwentner Zgf. Christian Frankl, Fhr. Josef Ent-ner (25 Jahre); Zgf. Josef Moser, Gfr. Josef Adamer, Gfr. Adolf Moser jun., Gfr. Werner Kaindl, Gfr. Christoph Gruber, Kpl.Manfred Entner, Gfr. Christian Bischofer, Gfr. Markus Achleitner (15 Jahre)

Hopfgarten i. Def.: Fhr. Siegbert Stopp (40 Jahre); Urban Veider, Jakob Veider (25 Jahre); Markus Veider, Engelbert Gsaller (15 Jahre)

Inzing: Josef Markt sen. (50 Jahre); EMjr. Kurt Schletterer; Olt. Hansjörg Griesser; ELt. Roman Gollner; Walter Pardeller (40 Jahre);Josef Draxl (25 Jahre)

Kappl: Olt. Otto Siegele (50 Jahre); Zgf. Albert Jehle (40 Jahre); Oj. Albert Handle, Zgf. Herbert Waibl, Zgf. Johann Schmid, Zgf. JosefHandle, Zgf. Josef Wechner (25 Jahre); Ptf. Norbert Röck (15 Jahre)

Längenfeld: EObm. Olt. Peter Paul Auer (40 Jahre); Ernst Leiter, Joachim Etzelsberger (15 Jahre)

Leisach: Anton Huber, Roland Guggenberger (50 Jahre); Franz Weitlaner, Josef Zeiner (25 Jahre)

Mölten: Franz Wiedmer, Franz Innerhofer sen., Anton Perkmann, FLt. Franz Höller (25 Jahre)

Radfeld: Hptm. Erich Laiminger, Olt. Franz Prantl, Lt. Alfred Stock, Zgf. Erich Hölzl, Lt. Stefan Zwischenberger, Lt. Josef Stubenvoll, Fhr. Reinhold Winkler, Ptf. Anton Kofler, Ptf. Günther Hölzl sen., Ptf. Adolf Mühlegger, Ptf. Peter Demetz, Ptf. Josef Wiener,Ptf. Günther Stubenvoll, Ptf. Alfred Gasteiger, Ptf. Johann Gasteiger jun., Ptf. Josef Auer, Ptf. Manfred Winkler, Ptf. HermannGasteiger, Uj. Erich Aldrian, Ptf. Michael Laiminger, Uj. Christian Kern (15 Jahre)

Rum: Zgf. Konrad Hölbling, Zgf. Hans Brunner, Zgf. Siegfried Thöni (50 Jahre): Olt. Karl Rief, EFhr. Alois Baumgartner, Zgf. KurtSchmarl, Zgf. Karl Wessely, Zgf. Reinhold Höpperger (40 Jahre); Uj. Rudolf Hiessl (15 Jahre)

Schluderns: Hptm. Dietmar Pali, Olt. Stefan Gander, Oj. Hubert Kofler (15 Jahre)

St. Veit i. Def.: Hptm. Johann Fuetsch (50 Jahre); Johann Grimm „Unterbergl“, Johann Tegischer - „Veit's“ (40 Jahre); Fhr. FranzTegischer (25 Jahre)

Steinhaus: Andreas Hofer (25 Jahre); Oj. Josef Weger (15 Jahre)

Truden: Judith Ventir, Heinrich Franzelin, Elmar Unterhauser (15 Jahre)

Unteres Ahrntal: Olt. Hugo Lingg (25 Jahre); Gottfried Brunner (15 Jahre)

Volders: Zgf. Johann Wildauer (50 Jahre); Ujg. Hansjörg Klingenschmid, Ujg. Josef Markart (40 Jahre); Fhr. Walter Frischmann,Hptm. Peter Rathgeber (25 Jahre)

Für langjährige Treue zur Kompanie wurden geehrt:

Termine 20055. Februar: Schützenball in Mühlbach

19. Februar: Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua20. Februar: Andreas-Hofer-Landesfeier in Meran

13. März: Bundesgeneralversammlung in Bichl/Bayern17. April: Bundesversammlung in Innsbruck17. April: Landesjungschützenschießen in Hopfgarten/Westendorf23. April: Festakt „300 Jahre Mordweihnacht“ in Bad Tölz24. April: Bundesversammlung des Südtiroler Schützenbundes30. April: Eröffnung Wanderausstellung „Der Erste Weltkrieg -

Die Tiroler Front 1915–1918“ in Toblach1. Mai: Bezirks- und Talfest in Pians8. Mai: Patronatstag in Waakirchen/Bayern