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Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion Nummer 4 Bozen, Innsbruck, Weyarn, Kronmetz im August 2003 27. Jahrgang 700 Schützen bei der Bundesversammlung 2003 INNSBRUCK - Die Eucharistiefeier im Dom zu St. Jakob war der Auftakt zur Bundesver- sammlung dieses Jahres. Mit über 700 Schützen und LHptm. DDr. Herwig van Staa feierte Landeskurat Msg. Josef Haselwanner zusammen mit Diakon Olt. Helmut Naschenweng die heilige Messe, die von der Musikkapelle Saggen unter der Leitung von Kapellmeister Prof. Herbert Ebenbichler musika- lisch umrahmt wurde. Der Landeskurat ging in seinen Worten an die Schützen auf die Verant- wortung des Einzelnen in unserer Gesellschaft ein. „Der Tag unserer jährlichen Bundesversammlung ist nicht bloß die Erfüllung eines Vereins- gesetzes und unserer Statuten. Der traditionelle, gemeinsame Gottesdienst am Beginn bringt dies wohl zum Ausdruck. An diesem Tag geht es uns Schützen um die Besinnung auf unsere Grundsätze und um Ori- entierung, es geht auch um die Planung der Zukunft und der Gestaltung in unserem Arbeiten und Tun. Und da trifft mich im heutigen Evangelium das Wort: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ Als Christen sind wir aufgerufen, die Welt zu gestalten. Wir müssen bereit sein, uns „einzu- mischen“, mitzugestalten, statt uns zu verweigern. Es geht darum, die Zeichen der Zeit zu er- kennen . . . Es braucht Menschen, heute mehr denn je, die von einer gesicherten Wertebasis und Werte- ordnung aus Verantwortung für sich und ihre Umwelt zu übernehmen bereit sind. Die Kraft des Zeugnisses und der Tat ist gefragt und gefordert. Die Konzentration auf die christlichen Werte, die Kraft des Glaubens wird erwartet - auch von den Menschen von heute. Denn es gibt nicht wenige, die sich orientieren wollen. Viele, die Halt suchen und Fragen stellen, auf die die Lust-Frust-Konsum- und Konsensgesellschaft keine Antwort hat. Leserbriefe ………………………………………… 14 »Hui & Pfui« ……………………………………… 15 Bataillone und Bezirke ……………………… 16 Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen ……………………………… 22 Berichte aus Bayern ………………………… 23 Wir gratulieren ……………………………………28 Gesamttiroler Schützenchronik ………… 29 Totengedenken ………………………………… 35 Ehrungen für langjährige Treue ……… 36 Königlicher Geburtstag in Bayern ……… 23 Versand im Postabonnement Art. 2, Abs. 20c, Ges. 662/96 Fil. Bozen Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036 Landesmuseum auf Schloss Tirol ……………3 Am Erzherzog-Eugen-Denkmal wurde von LHptm. DDr. van Staa und LKdt. Sarnthein ein Kranz zu Ehren der gefallenen und verstorbenen Schützenkameraden niedergelegt.

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2003 04 Tiroler Schützenzeitung - Informationen aus Tirol - Süd-Tirol, Nord-Tirol und Ost-Tirol über das Tiroler Schützenwesen.

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Mitteilungsblatt der Schützen der AlpenregionNummer 4 Bozen, Innsbruck, Weyarn, Kronmetz im August 2003 27. Jahrgang

700 Schützen bei der Bundesversammlung 2003INNSBRUCK - Die Eucharistiefeier im Dom zu St. Jakob war der Auftakt zur Bundesver-

sammlung dieses Jahres. Mit über 700 Schützen und LHptm. DDr. Herwig van Staa feierte Landeskurat Msg. Josef

Haselwanner zusammen mit Diakon Olt. Helmut Naschenweng die heilige Messe, die von derMusikkapelle Saggen unter der Leitung von Kapellmeister Prof. Herbert Ebenbichler musika-lisch umrahmt wurde. Der Landeskurat ging in seinen Worten an die Schützen auf die Verant-wortung des Einzelnen in unserer Gesellschaft ein.

„Der Tag unserer jährlichen Bundesversammlung ist nicht bloß die Erfüllung eines Vereins-gesetzes und unserer Statuten. Der traditionelle, gemeinsame Gottesdienst am Beginn bringtdies wohl zum Ausdruck.

An diesem Tag geht es uns Schützen um die Besinnung auf unsere Grundsätze und um Ori-entierung, es geht auch um die Planung der Zukunft und der Gestaltung in unserem Arbeitenund Tun.

Und da trifft mich im heutigen Evangelium das Wort: „Ich bin der Weinstock, ihr seid dieReben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt vonmir könnt ihr nichts vollbringen.“

Als Christen sind wir aufgerufen, die Welt zu gestalten. Wir müssen bereit sein, uns „einzu-mischen“, mitzugestalten, statt uns zu verweigern. Es geht darum, die Zeichen der Zeit zu er-kennen . . .

Es braucht Menschen, heute mehr denn je, die von einer gesicherten Wertebasis und Werte-ordnung aus Verantwortung für sich und ihre Umwelt zu übernehmen bereit sind. Die Kraft desZeugnisses und der Tat ist gefragt und gefordert. Die Konzentration auf die christlichen Werte,die Kraft des Glaubens wird erwartet - auch von den Menschen von heute.

Denn es gibt nicht wenige, die sich orientieren wollen. Viele, die Halt suchen und Fragenstellen, auf die die Lust-Frust-Konsum- und Konsensgesellschaft keine Antwort hat.

Leserbriefe ………………………………………… 14

»Hui & Pfui« ……………………………………… 15

Bataillone und Bezirke ……………………… 16

Die Seite der Marketenderinnenund Jungschützen ……………………………… 22

Berichte aus Bayern ………………………… 23

Wir gratulieren ……………………………………28

Gesamttiroler Schützenchronik ………… 29

Totengedenken ………………………………… 35

Ehrungen für langjährige Treue ……… 36

Königlicher Geburtstag in Bayern ……… 23

Versand im Postabonnement Art. 2, Abs. 20c, Ges. 662/96 Fil. BozenVerlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036

Landesmuseum auf Schloss Tirol ……………3

Am Erzherzog-Eugen-Denkmal wurde von LHptm. DDr. van Staa und LKdt. Sarnthein ein Kranz zuEhren der gefallenen und verstorbenen Schützenkameraden niedergelegt.

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Nummer 4 - August 20032

Wendelin Weingartner, Herwig van Staa, Alois Partl, die Tiroler Hauptmännerder Vergangenheit und Gegenwart, mit dem obligaten Begrüßungsschnapsl.

Die Silberne Verdienstmedaille wurde an Mjr. Hubert Straudi (SSB) verliehen(v.l.) BGF Mjr. Klaus Holzbaur, LKdt.-Stv. Stephan Zangerl, Mjr. HubertStraudi, LKdt. Mjr. Otto Sarnthein

Die mit der Bronzenen Verdienstmedaille des Bundes ausgezeichneten Bun-desfähnriche mit LKdt. Mjr. Otto Sarnthein, (v.l.) Anton Linsinger, Bayern,Olt. Josef Seppi, Südtirol und Olt. Giuseppe Furlani, Welschtirol

LKdt. Mjr. Paul Bacher übergibt LKdt. Mjr. Otto Sarnthein einen Säbel, damiter nicht mehr „nackert“ nach Südtirol kommen müsse.

Sie erhielten den „Ehrenkranz des Bundes der Tiroler Schützenkompanien“:(v.l) Der ehem. Landeskapellmeister Florian Pedarnig, der Protokollchef desLandes Tirol, Herbert Gassler, und der Chefredakteur der „Tiroler Tageszei-tung“, Claus Reitan (mit Tochter).

Zur Goldenen Verdienstmedaille des Bundes gratulierte LHptm. Dr. van Staa(2. v.l.) LKdt. Mjr. Otto Sarnthein, Mjr. Fritz Gastl, Mjr. Bertl Jordan undHptm. Friedl Pirchmoser (v.l. mit Urkunden).

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3Nummer 4 - August 2003

verhindert und an Mjr. Franz Landi wurde am selben Tag die SilberneVerdienstmedaille in Kronmetz verliehen.

Mit der Goldenen Verdienstmedaille wurden ausgezeichnet: LKdt.Mjr. Otto Sarnthein, Mjr. Fritz Gastl, Mjr. Bertl Jordan, Hptm. FriedlPirchmoser. (Hptm. Jenewein von Kolsassberg war wegen eines Todes-falles verhindert).

Mit dem „Ehrenkranz des Bundes der Tiroler Schützenkompanien“wurden ausgezeichnet: Der ehemalige Landeskapellmeister FlorianPedarnig, der Protokollchef des Landes Tirol, Herbert Gassler und derChefredakteur der „Tiroler Tageszeitung“ Claus Reitan.

Schlusspunkt des Treffens war die Meldung der EhrenkompanieElbigenalp vor der Hofburg mit General-de-Charge. Auch Alt-LHptm.Wendelin Weingartner war dazu gekommen. Sodann marschierten dieSchützen unter den Klängen der Musikkapellen von Saggen/Innsbruckund Thaur zuerst durch die Innsbrucker Altstadt, dann zum Gefalle-nengedenken mit Kranzniederlegung zum Erzherzog-Eugen-Denkmalam Rennweg und von dort zur Defilierung zurück zur Hofburg.

10. Alpenregionsschießen am17. Mai 2003 in Innsbruck/Hötting

INNSBRUCK - Das 10. Alpenregionsschießen fand am alten, 1932erbauten, traditionsreichen Höttinger Schießstand, der mit 8 Ständefür Liegend- und Stehendbewerbe eingerichtet ist, statt. Geschossenwurde mit dem Kleinkalibergewehr auf die Original-150m-Scheibe, dieEntfernung betrug 134m und jeder Schuss wurde mittels Kelle aufge-zeigt. Geschossen wurde eine 10er Serie stehend und eine 15er Serieliegend. Ermittelt wurden die besten 10 aus jeder Serie sowie diebesten 5 aus der Kombination. Von jeder Region wurden die besten 25Schützen zum Schießen gemeldet (100 Schützen), wobei die 20 bestenErgebnisse zur Ermittlung der Sieger herangezogen wurden. Die Teil-nehmer aus Tirol, Südtirol, Bayern und Welschtirol, unter denen aucheinige Marketenderinnen waren, lieferten sich bis zum letzten Schusseinen spannenden Wettkampf. Das Schießen verlief harmonisch undreibungslos. Der Dank ergeht an die Schützengesellschaft Hötting mitihrem OSM Wilfried Primus für die exakte elektronische Auswertung,die es uns ermöglichte, schon um 17.00 Uhr die Siegerehrung inAnwesenheit von LKdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein und seinem Stv., Mjr.Stephan Zangerl, abzuhalten.1. Rang erging an die Bayrischen Gebirgsschützen mit 3.693 Ringen2. Rang: Bund der Tiroler Schützenkompanien mit 3.575 Ringen3. Rang: Südtiroler Schützenbund mit 3.325 Ringen4. Rang: Welschtiroler Schützenbund mit 3.038 Ringen

Und es gibt viele, die in ihrer religiösen Sehnsucht aufgefangenwerden möchten und auch solche, die eine Wertvermittlung erwarten,die eine säkulare Welt und eine gleichgemachte und gleichgeschalteteGesellschaft nicht vermitteln können.

Bleiben wir in ihm - halten wir uns an seine Gebote und seine Bot-schaft. Im Grundsatz der Treue zu Gott verpflichtet uns ja unser Schüt-zenversprechen dazu.

Nach der Festmesse im Dom trafen die Schützen im Stadtsaal zurBundesversammlung ein, um Bilanz zu ziehen.

LKdt. Mjr. Otto Sarnthein konnte eine Reihe von hohen und höchs-ten Gästen begrüßen, unter ihnen LHptm. DDr. Herwig van Staa, Alt-LHptm. Dr. Alois Partl, Mil.-Kdt. Günter Schranz, Sicherheitsdir. Dr.Hans Ebenbichler, LEKdt. HR Dr. Walter Zebisch, LKdt. des SSB PaulBacher, LHptm. des BGSK Karl Steininger, Mjr. Trentini vom WSB undELt. Prof. Franz-Heinz Hye.

In seinem Tätigkeitsbericht ging Mjr. Sarnthein auf Wesentliches imvergangenen Vereinsjahr ein: Das Alpenregionstreffen in Prutz war2002 ein herausragendes Ereignis. 20.000,– Euro spendeten die Schüt-zen im Rahmen der Hochwasserhilfe der Lebenshilfe Oberndorf.

Die Ausstellung „Einst Feinde, heute Freunde“, die im heurigen Jahrin verschiedenen Tiroler Gemeinden zu sehen ist und bei der Bevölke-rung sehr gut ankommt, beleuchtet die Geschichte von Tirol und Bay-ern.

Der Obm. des Dachverbandes, Hermann Huber, zugleich Viertel-Kdt. von Osttirol, betonte in seinen Ausführungen: „In den letztenzwei Jahren ist innerhalb der Bünde manches besser gelungen. Vonder Konfrontation ging man zum Dialog über“. Er schnitt in seinenWorten den geplanten und umstrittenen Bau der Alemagna bzw. desCavallino-Tunnels an. Außerdem beklagte er sich über den Platz rundum das Andreas-Hofer-Denkmal in Wien, der nur so vor Hundekotstrotze.

In seinen Grußworten bedankte sich der LHptm. Dr. van Staa beiMsgr. Haselwanner für die feierliche Messe und die in der Predigt ver-mittelten Grundsätze und Gedanken.

Für den LHptm. war die Bundesversammlung ein beeindruckendesErlebnis. Er meinte, das Land Tirol braucht beides, die Tradition unddie Moderne. Die soziale Integrationskraft in den Reihen der Schützenist äußerst stark. Es ist alles vertreten, vom Univ.-Prof. bis zum Arbei-ter. Er erinnerte auch an das gute Verhältnis der Schützen zur Kirche,auch zum Erzbischof von Trient.

Nach den Grußworten der LKdten der anderen Bünde erfolgten dieEhrungen. Mit der Bronzenen Verdienstmedaille wurden ausgezeich-net: der Bundesfähnrich der Bayern, Anton Linsinger, Olt. Josef Seppiaus Südtirol und Olt. Giuseppe Furlani aus Welschtirol.

Die Silberne Verdienstmedaille wurde verliehen an den Schießrefe-rent vom SSB, Mjr. Hubert Straudi. Der Bundesschriftführer derBayerischen Gebirgsschützenkompanien, Hptm. Hans Baur, war

LHptm. DDr. Herwig van Staa im anerkennenden Gespräch mit Schützen derEhrenkompanie Elbigenalp vor der Hofburg.

Der diesjährige Alpenregionsmeister Martin Kargruber (m.) mit LKdt. Mjr.Sarnthein (l.) und Mjr. Wotschitzky (r.) ist Fhr. der Schützenkompanie Taisten.

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außerordentlicher kirchlicher Anlässedurch ihr Mitwirken zu unterstreichen.Prozessionen werden in Tirol immermit Schützen abgehalten.

Welchen Stellenwert wir Schützenhaben beweist die große Sympathie dieuns Erzbischof Alois Kothgasser immerwieder entgegengebracht hat. Auch dieLandeshauptleute von Tirol wusstenund wissen es zu schätzen, hohe undhöchste Gäste mit einer Schützenkom-panie empfangen zu können.

Die Verantwortlichen der Diözesesowie des Landes wissen aber auch, dass in den meisten Kompanien„gstandene Mander“ stehen, die bereit sind, für die Dorf- und Stadt-gemeinschaft etwas zu tun, dass hinter dem „Schütze-sein“ eineGrundhaltung steht, die der unserer Altvorderen entspricht. Mit einemWort, die bereit sind, Verantwortung für unser Land und für unsereMenschen zu übernehmen.

Obwohl heute der Zeitgeist gegen uns und unsere Ideale arbeitet, istvon Zielkrise, Sinnkrise, Orientierungskrise der Menschen, wie ingroßen Abhandlungen über die Moderne die Rede ist, in unseren Rei-hen noch nicht viel zu spüren.

Aber über kurz oder lang wird vor Tirol – vor uns Schützen – auchdiese Lebenshaltung vor allem der Jungen nicht mehr Halt machen.

Es ist mehr als eine Vermutung, dass Wohlstand, Egoismen undBeliebigkeit die Folgen eines Wertewandels sind, der mit dem „Haben“und weniger mit dem „Sein“ einhergeht.

Es geht um ein ausgewogenes Verhältnis von Haben und Sein, umein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ich und den anderen, um einausgewogenes Verhältnis zwischen Wohlstand und verzichten können.

Ich möchte, dass wir einigermaßen auf der Straße bleiben und nichtin dem einen oder anderen Graben landen.

Zu Punkt 2: Das soziale Leben in unseren Dörfern u. Städtenzusammen mit anderen fördern.

Mit einigen Beispielen aus unseren Kompanien möchte ich diesoziale Komponente ansprechen, die immer wieder von unseren Leu-ten ausgeht. Vor kurzem las ich die Worte: Leistung ist gut, aberMenschlichkeit ist besser.

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Der Dank ergeht auch an BGF-Stv. Mjr. Walter Flori für seine tat-kräftige Mithilfe. Ein ganz besonderer Dank an den Südtiroler KurtSchwingshackl aus Taisten, der mit seiner steirischen Harmonika vielStimmung in die Schützengemeinschaft brachte.

Dank auch an die Schützen der Alpenregion, die durch ihre Diszi-plin und hervorragenden Leistungen dem 10. Alpenregionsschießeneinen hohen Stellenwert verliehen haben.

Mjr. Heinz Wotschitzky

Gedanken des BBO Mjr. Karl Pertlanlässlich der Bundesversammlung 2003

Liebe Schützenkameraden!Ich möchte euch heute folgende Frage stellen: Was ist heute unserAuftrag?1. Die Tiroler Identität und unsere Werte in Tirol sichtbar machen.2. Das soziale Leben in unseren Dörfern u. Städten zusammen mitanderen fördern. 3. Ein Auge haben für unsere volkskulturellen Kostbarkeiten.

Zu Punkt 1: Schützenkompanien werden häufig ersucht, den feier-lichen Rahmen örtlicher Feierlichkeiten, diverser Empfänge und

„G’sellig“ ging’s zu auf der Terrasse des Höttinger Schießstandes

Das soziale Leben in unseren Dörfern und Städten zusammen mit anderen fördern. Alle Schützen sind stolz, wenn in ihren Reihen noch alte Schützen mitmar-schieren. ELt. Willi Egger, Jahrgang 1916, wird für seine Treue Ehrenoffizier des Baon Rettenberg (l.o.) - Die Tiroler Identität und unsere Werte in Tirol sichtbarmachen. Schützenkompanien werden häufig ersucht, den feierlichen Rahmen örtlicher Feierlichkeiten zu unterstreichen. Schützen der Kompanie St. Nikolaus-Mariahilf übergeben dem damaligen Bgm. und heutigen LHptm. DDr. van Staa ein Geschenk (o.m.) - Ein Auge haben für unsere volkskulturellen Kostbarkeiten.Das von der Milser Kompanie renovierte Kriegerdenkmal (r.o.)

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einer Dorf- und Stadtgemeinschaft. Das muss unseren Schützen immermehr bewusst werden. Dann wird jeder einsehen, dass Tirol ohneSchützen nicht denkbar ist.

Schützen Heil!

„Die Schützen“Auszug aus den Gedanken der Schüler 2b, 3azum Thema Schützen

VÖLS - Reinhard Schretter, Vizebürgermeister, Kulturreferent derMarktgemeinde Völs und Lehrer an der Hauptschule in diesem Ort,ließ seine Schüler im Geschichteunterricht 10 Tage vor Schulschlussund kurz vor dem Sonnenburger Baonfest in Völs ihre Gedankenzu den Schützen niederschreiben. Bei der festlichen Jahreshauptversammlung, am Herz-Jesu-Sonn-tag, las er diese Summe von Einfällen (ohne Korrektur) denEhrengästen, Musikanten und Schützen vor und erntete damittosenden Applaus:

Die Schützen sollten uns im Krieg oder Notfall beschützen.

Es gibt Jungschützen, normale Schützen und Pensionistenschützen,die heißen dann Kaiserjäger.

Die Schützen rucken bei hohen Festen aus - zu Fronleichnam undim Fasching.

Schützen gibt es auch als Sternzeichen.

Im Vereinshaus gibt es einen Schützenstand.

Es gibt Elfmeterschützen und Freistoßschützen.

1 x pro Woche ist Schießtraining.

Sie schießen mit ihren Gewehren in die Luft. Sie haben bei ihremSchießstand auch eine Stube, wo sie immer zusammensitzen undSchnaps trinken.

Kaiser Maximilian ließ zum ersten Mal die Schützen bei einem Festvor dem Goldenen Dachl antreten.

Die Schützen sind gute Schützen daher der Name. Lorenz Ranggerwar einer ihrer ersten Kommandöre.

Mit 12 Jahren kann man den Schützen beitreten.

Heutzutage schießen sie mit Papiermunition.

Wenn sie ausrücken haben sie eine Tracht.

Es gibt auch Frauen bei den Schützen, die tragen einen feierlichenRock, die Männer tragen Lederhosen und Federhüte wie ein Gockel.

Wir haben vor einigen Tagen ein dickes Schützenbuch zugeschicktbekommen.

Man kann Auszeichnungen in Bronze, Silber oder Goldmedaillengewinnen und ein Bandl.

Seit 20 Jahren gibt es die Schützen, jedes Jahr findet das Geschoßmit den Gewehren am Dorfplatz statt. Im Vereinshaus haben sie einSchusszimmer.

Sie bringen an einem bestimmten Tag den Leuten Schnaps und sin-gen etwas.

Einer ihrer „Hoachen“ ist der Toni Pertl.

Sie haben einen zweiköpfigen Adler als Zeichen.

In wenigen Tagen ist ein großes Fest.

Die Schützen haben eine lange Tradition.

Wenn in einer großen Spendenaktion von den Schützen 20.000,-Euro für die Hochwasseropfer im letzten Sommer gespendet wurden,so ist Menschlichkeit und Solidarität bei uns kein leeres Wort. Kar-titsch, mit seinen knapp 1.000 Einwohnern, brachte in einer Dorf-sammlung 2.200,– Euro auf.

Der Südtiroler Schützenbund spendete 24.000,– Euro an zwei nie-derösterreichische Gemeinden.

Ein weiteres Beispiel von tiefer Menschlichkeit war eine Spende derKompanie Fieberbrunn zum Ankauf eines Rollstuhls für betagteBewohner des Altenwohnheimes in ihrem Dorf.

Die Hochachtung, die unseren älteren Kameraden in allen Kompa-nien widerfährt, und die ein sichtbares Zeichen von Kameradschaft ist,erstaunt mich immer wieder. Alle Schützen sind stolz, wenn in ihrenReihen noch 90ig Jährige mitmarschieren.

Die Aktion „Essen auf Rädern“ wird in manchen Gemeinden vonden Schützen mitgetragen. Die Würde und Achtung vor jedem Men-schen steht bei uns nicht nur in den Satzungen, wir tun auch etwasdafür.

Es ist schon Tradition, dass sich die Weerberger Schützen kurz nachdem Jahreswechsel beim Gesundheits- und Sozialsprengel mit einerSpende einstellen.

Beim Weihnachtsmarkt in Sistrans konnte die Kompanie einenReinerlös von 1.000,– Euro erzielen und diesen zwei bedürftigenFamilien übergeben.

Wenn wir fragen, welcher Art denn die Situation unserer Zeit ist,dann erscheint im Augenblick generell ein schrankenloser Individua-lismus sehr viele zu bestimmen, der fast unfähig ist auch nur einenwinzigen Beitrag zum gesellschaftlichen Ganzen, zur Gemeinschaftbeizutragen.

Gott sei Dank bedeutet uns Schützen die örtliche Gemeinschaft viel.Zu Punkt 3: Ein Auge haben für unsere volkskulturellen Kostbar-

keiten.Was auf diesem Gebiet die Kompanien landauf landab leisten, ist in

Tirol wohl einmalig. Hinter all diesen Aktionen steht mehr als priva-tes Profit- und Eigeninteresse.

Es sind die Wurzeln des Heimatbewusstseins, die diese oft mühsa-men und verantwortungsvollen Arbeiten, die immer in der Freizeitverrichtet werden, ermöglichen.

Einige Beispiele aus letzter Zeit:Die Axamer haben voriges Jahr eine Schützenkapelle an einem

weithin sichtbaren Platz gebaut. Die Kirchdorfer restaurierten inErpfendorf die „Saubrandkapelle“. Die Schützenkompanie Oberperfusshat in unzähligen Stunden und ohne finanzielle Unterstützung deröffentlichen Hand das Kriegerdenkmal restauriert.

Aus Schlaiten, Osttirol, wurde die Renovierung des Dreifaltigkeit-stöckels bekannt.

In der „Alten Kirche“ in Völs wurde unter Mitinitiative von unsnach 40-jähriger Pause das Ostergrab wieder aufgestellt und dieSchützen haben sich verpflichtet, alljährlich dafür die Verantwortungzu übernehmen.

Auf Initiative der Kompanien in Vomp, Radfeld und Bad Häringwurden Dorfkrippen aufgestellt. In vielen Gemeinden übernehmen dieSchützen die Grabwache am Karsamstag.

Das sind nur wenige Beispiele der vielen Aktionen, die von denTiroler Schützenkompanien ausgehen.

In keiner Gemeinde, in der Schützen karitative und kulturelle Auf-gaben und damit Verantwortung übernehmen, wird je die Frage lautwerden: Wozu brauchen wir eigentlich die Schützen?

Die Tiroler Identität und unsere Werte in Tirol nach außen sichtbarzu machen, geschieht vor allem bei unseren öffentlichen Auftrittenund beim Mitgestalten von Feierlichkeiten.

Das soziale Leben in unseren Dörfern und Städten zusammen mitanderen zu fördern, ist ein Teil unserer Alltagsarbeit.

Unsere kulturellen Aufgaben sind ein weiterer Teil unserer Arbeit.Jede Kompanie ist ein wichtiger Baustein im vielfältigen Gefüge

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Erste Erinnerungsstele an 1703 inVöls würdig übergeben

VÖLS - In einem würdigen Festakt wurde die erste von 10 Stelen,die an die Kriegsereignisse von 1703 erinnern, in landesüblicher Formvon den Schützen an die Marktgemeinde Völs übergeben.

Die Aktion wurde vom Gesamttiroler Schützenbund für die Orte, andenen sich 1703 die Tiroler gegen die Fremdherrschaft der Bayern undFranzosen erfolgreich zur Wehr setzten, in die Wege geleitet.

Die Stele, ein Denkmal mit Inschrift, wurde aus Stahlblech in Formeines modernen Adlers in roter Farbe angefertigt. Die Inschrift ist indeutsch, französisch, italienisch und englisch verfasst und erklärt diedamalige Situation in Gesamttirol und dem jeweiligen Ort, wo die Ste-len stehen werden.

Den feierlichen Rahmen für die Feier in Völs, an dem der Gemein-derat sowie zahlreiche Völser und Völserinnen teilnahmen, bildetendie Fahnenabordnungen der Kompanien des Baons Sonnenburg, dieEhrenkompanie von Völser Aicha, Südtirol, die Völser Kaiserjäger unddie Musikkapelle Völs.

Hptm. Thomas Wirth begrüßte alle, vor allem Bgm. Dr. JosefVantsch, LKdt.-Stv. Mjr. Dr. Peter Piock, BBO Mjr. Karl Pertl sowieBaon-Kdt. Mjr. Toni Pertl.

Bgm. Dr. Josef Vantsch ging in seinen Ausführungen auf die dama-lige Situation ein und sagte: „Heuer jährt es sich zum dreihundertstenMal, dass in der Auseinandersetzung zwischen Habsburg und Frank-reich um den Spanischen Thron, im sogenannten „Spanischen Erbfol-gekrieg“, Bayern und Franzosen in Tirol eingefallen sind. Der Einfallder bayrische Truppen in Tirol erfolgte mit dem Ziel, Tirol Bayern ein-zuverleiben. Die daraus entstandenen kriegerischen Ereignisse sind als„Bayerischer Rummel“ in die Geschichte eingegangen.

Auch die Gemeinden Völs, Kematen, Unterperfuß und Zirl warenvon diesen kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen. Am soge-nannten schwarzen Kreuz unweit des Dorfes Völs stießen die Bayernauf den Widerstand der Tiroler Landesverteidiger. Neben wildestenGreueltaten, die in diesen Auseinandersetzungen von den bayerischenTruppen verübt wurden, wurden die Gemeinden Zirl, Unterperfuß,Kematen und Völs niedergebrannt.

In Erinnerung an den „Bayerischen Rummel“ hat der Gesamttirole-rische Schützenbund (Nord-, Süd-, Ost- sowie Welschtirol) beschlos-sen, im gesamten Tiroler Raum 10 Stelen aufzustellen. Die Wahl derStandorte sollte sich nach den Orten der Kampfhandlungen richten.

Es freut mich außerordentlich, dass auch der Gemeinde Völs einStandort für eine Stele zugewiesen wurde, sind doch die kriegerischenAuseinandersetzungen vom Jahre 1703 auch Teil der Völser Geschich-te. Der Standort der Stele hier im Ortszentrum von Völs stellt den

räumlichen Bezug zum ursprünglichen, zum alten Völs dar. Durch dieräumliche Nähe zum Gemeindeamt und zum Vereinshaus zählt derStandort außerdem zu den frequentiertesten Plätzen im Ort. Es ist, soglaube ich, ein guter Platz, um ein Stück Tiroler und Völser Geschich-te den Menschen zu vermitteln.

Mjr. Karl Pertl, selbst ein gebürtiger Völser, ging in seinen Wortenauf die damalige Rolle der Schützen und die Härten für die Bevölke-rung von Völs ein: „Wenn die Tiroler stolz auf ihre Vergangenheit ver-weisen, denkt man unwillkürlich an das Jahr 1809 und vergisst dabeileicht, dass sich das Land schon 100 Jahre vorher einer ähnlichenSituation gegenübersah. In beiden Fällen erhoben sich die Tirolergegen eine ihnen aufgezwungene Fremdherrschaft. Im Jahre 1703allerdings - im Endeffekt mit größerem Erfolg.

Wie im Jahre 1809 waren es auch damals nicht die kaiserlichenTruppen, sondern die Tiroler selbst, die den bereits tief ins Land ein-gedrungenen Feind vertrieben. Die alte Taktik der Tiroler, den Feind anden natürlichen Engstellen des Landes zum Kampf ohne volle Macht-entfaltung zu zwingen, und das gezielte Feuer der geübten Schützen,die in weit auseinander gezogenen Linien das Gelände ausnützten, war1703 wieder zum Tragen gekommen.

Nach vielen schweren Niederlagen in Nordtirol blieb dem Feindnichts anderes übrig, als nach sechs Wochen den eiligen Rückzug nachBayern anzutreten. Kurfürst Max Emanuel wollte auf beiden Seitendes Inns von Innsbruck flussaufwärts nach Zirl, um von dort nachMittenwald zu gelangen.

Am 23. Juli hatten sich am Völser Bühel, bei der Schwarzen KreuzKapelle, einige hundert Schützen verschanzt, die den Feind aber nichtaufhalten konnten. Die Bayern verloren in diesem von größter Erbit-terung geführten Kampf, neben vielen tapferen Offizieren, bei 700Mann an Toten.

In Völs wurde von den Bayern ein Drittel der Häuser niederge-brannt, auch die Kirche wurde schwer beschädigt, 111 Personen erlit-ten dabei Verletzungen und zahlreiches Vieh verbrannte in den Stäl-len.

Schon vor den verheerenden Bränden in Völs, Afling und Kematenhatte das gesamte Landgericht Sonnenburg den französisch-bayeri-schen Einfall zu spüren bekommen. Fünf Wochen lang standen dieFeinde auf seinem Boden und verschafften sich aus der Umgebung,was sie brauchten; sie raubten etliche hundert Rinder und Pferde mitWagen, Futter und Getreide.

Wie schwer die Bayern der Hinauswurf aus Tirol traf, kann man auseinem Brief entnehmen, den der bayrische Kurfürst am 28. Juli seinerGemahlin schrieb: „Wenn Sie wüßten, was das heißt - ein bewaffnetesVolk in den Bergen!“

Mit einer exakt geschossenen Ehrensalve der Kompanie VölserAicha, einem getragenen Musikstück der Kapelle Völs, wurde die Ste-le von den beiden Majoren Piock und Pertl an Bürgermeister Vantschübergeben.

Die beiden Majore Dr. Peter Piock (r.) und Karl Pertl übergeben die Stele anden Völser Bürgermeister Dr. Josef Vantsch.

In einem würdigen Festakt wurde die erste von 10 Stelen, die in Welsch- undNordtirol aufgestellt werden und an die Kriegsereignisse von 1703 erinnern,von den Schützen an die Marktgemeinde Völs übergeben.

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7Nummer 4 - August 2003

Geistige und ethische WüstenVAHRN - Dr. Paul Rainer, Landeskurat des Südtiroler Schützenbun-

des, hat in Vahrn zur 50-Jahr-Feier der Kompanie eine vielbeachteteFestpredigt gehalten. Die TSZ druckt sie auf Anregung von verschie-denen Seiten vollinhaltlich ab.

„Bejammert mich,wenn ich nicht das Wortverkünde“, hat meinNamenspatron, der heili-ge Apostel Paulus ange-mahnt. Diesen Zurufnehme ich ernst und ichstehe wohl auch deswe-gen in euren Reihen alsLandeskurat und Schüt-zenseelsorger. Also erhe-be ich die Stimme undrufe euch zu:

„Wenn wir weiterhinso weitermachen, hinter-lassen wir geistige undethische Wüsten. Wennwir so die Fundamenteeinreißen, wenn wir denmoralischen Relativis-

mus, den Hedonismus und die allgemeine Zügellosigkeit einlassen,wenn wir die fundamentalen Wahrheiten des Glaubens leugnen, dannsind wir so weit.

Und wenn einem das Säkulum, das heißt der Zeitgeist, als welt-fremden und blassen Kirchenmann abtut, weil man öffentlich für diekatholische Position zu Fragen wie Abtreibung, Euthanasie undHomosexualität einsteht, dann sind wir schon mitten in der Wüste.Und wenn man Abtreibung, Mord, Euthanasie und HomosexualitätSünde wider die Natur nennt und dann dafür getadelt wird, dann sindwir schon viel weiter; nämlich hinter der Wüste.

Ja wie ist es dann mit dem „denn nur ein Sprung ist’s vom Tiroler-land“? Der „Sprung“ – von wo weg der Sprung und wohin derSprung“? – „Wer da den Weg nicht kennt, der bleibt vom Himmeltrennt . . .“ Wer da den Weg nicht kennen will, der bleibt vom Him-mel trennt! Der Weg ist der Glaube: „Du sollst nur an einen Gott glau-ben. Tiroler, wohin des Weges, wenn ihr nicht glaubt? Für „Kaiser,Gott und Vaterland“! Lasst den Kaiser weg, dann stimmt es: Für Gottund Heimat, mit Herz und Hand. Der Glaube der Väter, der Glaube derMütter bringt uns auf den Weg.

Wo kommen wir hin ohne den Sonntag: „Du sollst den Feiertag hei-ligen“. Speckbacher, Mayr, Sigmayr, Eisenstecken, Zingerle und ande-re gehören zu Andreas Hofer. Zu Speckbacher, dem strategischen Kopfdes Tiroler Abwehrkrieges hat Hofer nicht nur einmal gesagt: „Speck-bacher, du warsch schon recht, ober a bissel mehr Kirchengehenmuasch du mir schon, sonst isch der Segen Gottes weg!“ Das ist, jadavon sagt der Film nichts; die betenden Hände Hofers zeigt er nicht.Und liebe Tiroler Landsleute: Vahrn, das heute dieses Fest ausrichtet,hat am 6. Dezember 1809 die grauenvolle Brandnacht durchlitten undhat am Gallhof den von den Franzosen erschossenen BauersleutenGeorg und Margareth Kinigadner ein Marterl gesetzt: Beim Öffnen derHaustür ist er erschossen worden, auf dem Feld sie. Beide standen imAlter von 19 Jahren. Kurz vorher hatten sie in Trens geheiratet. Weilgrad die Rede vom Heiraten ist, müsst ihr meinen Aufruf schon ertra-gen: „A bissel mehr zomm und beinond bleibn müsst ihr mir schon“.Bis dass der Tod euch scheidet. Ein blühendes Land Tirol, die bren-nende Liab im Fenster, und drinnen Streit und Bruch!?

Ich komme zum Schluss und trage euch auf: Schafft an euren Türenmehr Transzendenz, das heißt Ausblicke, Durchblicke, Aufblicke.Wenn jenseits des Baches dasselbe ist, wenn die Kammertür nur wie-

der in eine andere Kammer führt und es von dort wieder in die Stubegeht, dann befinden wir uns in Kafkas Schloss und verzweifeln, weilwir nicht aus und ein finden. Wenn dann die Zeit um ist, und nichtfrüher, leg ich meinen Hobel hin, stell ich meinen Stutzen weg, schnallich meinen Degen ab, falt ich meine Schützentracht zusammen undsag der Welt ade. Marmor, Stahl und Eisen bricht, aber unsere Liebezu Tirol, bei aller notwendigen Kritik, nicht“.

Wallfahrtsweg mit Hilfe des SSBneu hergerichtet

LEIFERS/MARIA WEISSENSTEIN - Der Wallfahrtsweg von Leifersnach Maria Weißenstein wurde wieder instand gesetzt. Mauerwerk,Mosaik und Schindeldach der Bildstöckeln wurden renoviert, ebensodie Hinweisschilder und Markierungen erneuert. An diesen Arbeitenfinanziell beteiligt hat sich, neben anderen Vereinen, auch der Südti-roler Schützenbund mit einer Spende von 4.500,– Euro. Am Pfingst-montag fand nun die Segnung des Wallfahrtsweges statt. Dabei rich-tete Bischof Wilhelm Egger Worte des Lobes an alle Spender und Hel-fer, die dazu beigetragen haben, diesen alten Wallfahrtsweg in neuemGlanz erstrahlen zu lassen. Der Ursprung dieses in ganz Tirol bekann-ten Wallfahrtsortes geht auf das Jahr 1553 zurück. Die heutige Basili-ka im Barockstil wurde im Jahr 1654 vollendet. Sie gliedert sich in dieFassade des Klosters ein, in dem Pater des Servitenordens den Ortbetreuen.

In Innern der Basilika befinden sich das Gnadenbild der Schmerz-haften Muttergottes mit dem toten Sohn auf ihrem Schoß sowie dieUrsprungskapelle, die von Leonhard, einem Einsiedler erbaut wurde.Hunderte von Votivtafeln in den Gängen des Klosters zeugen von dertiefen Volksfrömmigkeit der vielen Pilger, die jährlich nach MariaWeißenstein kommen. Zu den berühmtesten gehörten Papst JohannesPaul I (Papst Luciani), er verbrachte hier als Kardinal seine Sommer-ferien, und Papst Johannes Paul II, der am 17. Juli 1988 den Wall-fahrtsort besuchte.

Maria Weißenstein - der kurz vor dem ersten Weltkrieg entstandene Wall-fahrtsweg wurde mit Hilfe des SSB mustergültig restauriert.

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Es galt, nicht nur für das Vaterland zu kämpfen, sondern das eige-nen Gut und Leben, die Existenz der Familien und der Dorfgemein-schaft zu schützen und dafür war offenbar kein Opfer zu hoch. Nebendem Kampf mit Steingeschossen, Heugabeln und Sensen täuschten dieFrauen mit Hilfe einer Mohnstampfe und gezündeten Böllern einGeschütz vor, was unter den Angreifern zumindest Verwirrung stifte-te. Durch das mutige Eingreifen der Frauen wurden die GemeindenLatzfons und Villanders von Brandschatzungen und Plünderungenverschont.

Aber in der Regel war der aktive Anteil der Frauen am Volksauf-stand der, dass sie – soweit sich das Geschehen nahe des eigenen Dor-fes abspielte – Verwundete versorgten und Verpflegungsdienste leiste-ten, was vor allem junge Mädchen nicht selten unmittelbar zu denKampflinien führte und beträchtlichen Mut erforderte.

Es gab auch Frauen, die aufgrund ihres gesellschaftlichen Standesund ihrer Persönlichkeit einen gewissen Einfluss besaßen, wie Marian-ne von Giovanelli und die Gräfin Trauttmansdorff. Marianne von Gio-vanelli legte u. a. auch für Peter Mayr Fürbitte ein. Man klügelte fürden bereits Verurteilten einen Ausweg aus der verfahrenen Situationaus. Doch der Wirt an der Mahr, mit Gewissenspflicht und Wahrheits-treue, lehnte den Vorschlag ab, sosehr ihn auch seine Gattin darumbat, ihn anzunehmen.

Auch nach dem 1. Weltkrieg sind vor allem in Südtirol die Frauenaus der Geschichte des Kampfes gegen die faschistische Unter-drückung nicht wegzudenken. Ihr opfermütiger Widerstand ist einRuhmesblatt in der Geschichte Tirols. Dem Einsatz hunderter Südtiro-ler Frauen und Mädchen ist es in erster Linie zu verdanken, dass Spra-che und Kultur über die schlimmsten Zeiten der Verfolgung undUnterdrückung hinweg gerettet werden konnten. Besonders erwäh-nenswert sind hier die Lehrerinnen der deutschen Geheimschulen, dietrotz Verfolgung Tiroler Kultur und Muttersprache in den sogenann-ten Katakombenschulen weitergaben.

Die Geschichte Tirols ist reich an männlichen „Helden“. Frauenwaren aber ebenfalls Kriegsteilnehmer, Kampfgefährten – ohne Orden,ohne Dekorierungen. Sie waren auch nach der Zerstörung da, stelltenihren „Mann“, packten zu, bauten auf.

LAbg. Anneliese Junker

Freiwilliger Dienst an der HeimatFreiwillige Arbeitseinsätze auf Bergbauernhöfen in Südtirol erfreu-

en sich zunehmender Beliebtheit. Die Anzahl der unentgeltlich geleis-teten Arbeitstage steigt von Jahr zu Jahr an und dies mit Zuwachsra-ten von 30 und mehr Prozent. Den Bergbauern kann auf diese Weisefest unter die Arme gegriffen werden, aber die Hilfe ist keine einseiti-ge. Zunehmend mehr Menschen aus der Stadt finden in einem Einsatzam Berg eine Möglichkeit, dem Alltagsstress zu entfliehen und Neues,bisher Ungekanntes für sich zu entdecken. Zudem bietet der freiwilli-ge Arbeitseinsatz auf den Höfen unserer Bergbauern für so manchendie Möglichkeit, erneut die Verbundenheit mit unserer schönen Heimattatkräftig unter Beweis zu stellen.

Die Einsatzmöglichkeiten sind breit gefächert und die Einsatzorteüber ganz Südtirol verstreut. Vor allem in der Zeit der Ernte im ange-henden Spätsommer werden noch freiwillige Helfer dringend benötigt,aber auch während des restlichen Jahres sind helfende Hände immerwillkommen: für die Erntearbeiten auf Feld und Wiese, im Stall, imWald, auf den Almen, im Haushalt sowie bei älteren oder behindertenMenschen.

Geholfen wird ausschließlich bedürftigen Bauernfamilien, wobeidie Bedürftigkeit anhand genau festgelegter Kriterien bestimmt wird.Darüber hinaus erfährt jede Gesuch stellende Bauernfamilie eine indi-viduelle Beurteilung, bei der die familiäre Situation - z.B. Krankheits-und Pflegefälle, Behinderte am Hof, Alleinstehende, Witwen/r alsBetriebsleiter u. a. - in die Bewertung mit einbezogen werden. DieBauernfamilie bietet dem Freiwilligen Unterkunft und Verpflegung,

Die Rolle der Frauim Tiroler Freiheitskampf

In den tausenden Seiten, die über die Kriegsjahre zwischen 1797und 1809 geschrieben wurden, wird von männlichem Heldentum teilssachlich, teils weniger objektiv berichtet. Die Frauen- und Kinder-schicksale, die hinter diesen Helden standen, scheinen offensichtlichkaum berichtenswert, höchstens am äußersten Rande.

Während die Söhne und Ehemänner in den Kampf zogen, hattendie Frauen allein die Wirtschaft zu führen. Mussten nicht selten Ein-quartierungen und Plünderungen überstehen. Was es ganz konkret fürdie Frau eines Kleinbauern bedeutet haben muss, wenn sich an einemTag 60 Landstürmer einlagerten, die sie zu verpflegen hatte, ist für unsheute wohl nur schwer nachvollziehbar, zumal damals die Vorrats-kammern leer waren und Äcker und Wiesen längs der Wege keinenErtrag lieferten, weil die Ernte eh schon gestohlen oder verwüstet war.

Hunderte verloren ihre Männer, Väter oder Söhne. Das Fertigwer-den mit Not und Elend, das ohnmächtige Dulden, das war das Los derFrauen.

Auch Anna Hofer, geb. Ladurner, hatte dieses Schicksal zu tragen.Während sie in den ruhmreichen Wochen Ander’s, als er am Bergiselsiegte und in der Innsbrucker Hofburg regierte, nie an seiner Seite ste-hen durfte, erlitt sie mit ihm die schmachvolle Zeit der Verfolgung, derFlucht, des Versteckens, der Gefangennahme. Damit wurde sie zurSymbolgestalt für das Schicksal der Tiroler Frauen im „Heldenjahr“.

Aber nicht nur zu Hause wurden die Frauen hart gefordert, es gabauch jene, die direkt an der Front waren und kämpften. Das bekann-teste Beispiel dafür ist wohl Katharina Lanz, das Mädchen von Spin-ges, das im Abwehrkampf gegen die ins Land eingedrungenen Fran-zosen 1797 zwar gewiss keine kriegsentscheidende Rolle spielte,immerhin jedoch aber mit ihrer Einsatzbereitschaft und ihrem Mut denum sie herum kämpfenden Männern und allen, die später davon hör-ten, ein Beispiel gab. Kein Wunder, dass dieses einfache TirolerMädchen, eine Bauernmagd aus dem ladinischen Enneberg, zu einemVorbild für Tiroler Freiheitswillen und Verteidigungsbereitschaft wur-de.

Nur einen Tag, nachdem Katharina Lanz sich am blutigen Gefechtvon Spinges beteiligte, standen in Villanders und Latzfons Mädchenund Frauen ihren Männern zur Seite, als ihre Dörfer bedroht wurden.Dabei dürfte es aber sicher auch eine Rolle gespielt haben, dass denFranzosen seit ihrem brutalen Wüten in Welschtirol der Ruf schreckli-cher Grausamkeit und Gottlosigkeit vorauseilte.

Nummer 4 - August 20038

Frauen stellten in der Geschichte Tirols immer ihren „Mann“.Viel zu oft wird das vergessen.

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eine Unfall- und Haftpflichtversicherung wird vom VFA abgeschlos-sen.

Als entscheidendes Kriterium für die Auswahl der freiwilligen Hel-fer gilt die Überzeugung, mit der sie an die Sache herangehen. Vor-kenntnisse in der Landwirtschaft sind zwar sehr willkommen, geltenaber keineswegs als Voraussetzung für die Teilnahme an einem frei-willigen Arbeitseinsatz. Grundsätzlich sollten die freiwilligen Helferdas 18. Lebensjahr vollendet haben, mit Einverständnis der Elternkönnen auch Minderjährige eingesetzt werden. Bei der Auswahl desEinsatzortes wird den Wünschen und eventuell besonderen Umstän-den der Helferinnen und Helfer weitestmöglich Rechnung getragen.Interessierte melden sich unter:

Verein Freiwillige ArbeitseinsätzeTelefon: +39 0471 999 309Fax: +39 0471 999 303 oder in der Bundeskanzlei des SSB

Heilige sind die schönsten Früchte!OIES, ROM - Am 5. Oktober ist es soweit. Ein Tiroler wird heilig

gesprochen. Es ist der selige Joseph Freinademetz, gebürtig aus Oiesim Gadertal. Seine Erhebung zur Ehre der Altäre ist auch für unsSchützen, wie für alle gläubigen Tiroler, eine große Freude. Geborenwurde Joseph 1852 in einem kleinen Weiler im Gadertal auf 1.500Metern Meereshöhe als viertes Kind, ihm folgten noch 9 jüngereGeschwister. Armut und harte Arbeit, vor allem aber auch der Glaubeund die Kirche prägten sein junges Leben. Das Studium in Brixen,durch das er sich, um überhaupt überleben zu können, als Koststudentdurchschlug, meisterte er mit Bravour. Im Jahre 1872 entschloss ersich, ins Priesterseminar einzutreten, drei Jahre später wurde erschließlich vom Fürstbischof Vinzenz Gasser zum Priester geweiht.Bekannt wurde er in den darauffolgenden Jahren vor allem durch sei-ne Predigten. Wenigstens an die 90 solcher Predigten sind bis heutenoch erhalten; dass sie inhaltlich wohl nach wie vor aktuell sind,beweist folgender Auszug aus einer Predigt, die er im Oktober 1877 inSt. Martin gehalten hat, am besten: „Unser Tirol, vor einigen Jahrennoch bewundert von der ganzen Welt, ist zwar von hohen Bergenumgeben; aber diese sind noch zu nieder für den Teufel und seine Hel-fershelfer. Leider werden auch in unserem Tirol, auch in unseren Dör-fern, von Fremden, von Soldaten usw. Sitten eingeführt, die nicht guttun für die Familien und die Christen überhaupt.“ 1879 verließ dertüchtige Priester sein geliebtes Land, um zuerst nach Holland, nachSteyl, und dann ins ferne China zu gehen, um dort Missionar zu wer-den, wie es, geprägt durch seine Professoren, sein langersehnterWunsch war. Dort wirkte er 29 Jahre lang segensreich, baute einegroße katholische Gemeinde auf und setzte sich ohne Rücksicht aufdie eigene Gesundheit, ja sehr oft unter Lebensgefahr, für den Aufbaudes chinesischen Klerus ein. Man bedenke, sein Wirken für den Glau-ben im fernen Osten fällt in die Kolonialzeit Frankreichs, Englands

9Nummer 4 - August 2003

und Deutschlands in jenem Gebiet, in die Zeit des Boxer-Aufstandes –einer fremdenfeindlichen Bewegung, in deren Verlauf auch die Mis-sionare, da sie eben ja auch Fremde waren, China verlassen mussten.Freinademetz blieb, unerschütterlich im Glauben und felsenfest davonüberzeugt, den Menschen die frohe Botschaft, besonders auch inschweren Tagen, verkünden zu müssen. Seine Tugenden, so sagte esder Bischof der Diözese Bozen-Brixen kürzlich, „haben einen hero-ischen Grad“. Beharrend auf Unterweisung in Glauben und Gebet starbFreinademetz – Fu Shenfu, wie er von seinen Schäfchen nun genanntwurde - im Alter von 56 Jahren 1908 an Typhus.

1975 wurde Pater Joseph Freinademetz von Papst Paul VI seliggesprochen, der ihn als Vorbild und Fürsprecher all jener bezeichnete,die in fernen Ländern unter vielen Gefahren den Glauben verkünden.Mit der Heiligsprechung, die unseren Tiroler Landsmann nun, im welt-lichen Jargon ausgedrückt, internationalisiert, während Seligen aus-schließlich eine lokale Verehrung vorbehalten ist, würdigt der Papstsein Wirken nochmals ausdrücklich. Er und das Konsistorium – dieVersammlung der Kurienkardinäle mit dem Papst - geben so auch demAnsuchen der Steyler Missionare statt, nachdem ein für solch einenAkt notwendiges Wunder nach der Seligsprechung in China als echtanerkannt wurde. Zugleich mit Freinademetz wird auch der MissionarDaniel Comboni heilig gesprochen. Dieser wurde 1831 in Limone amGardasee, welches damals noch zum Kaiserreich Österreich Ungarngehörte und unweit der Tiroler Grenze liegt, geboren. Er gilt als Grün-der der Comboni Missionare.

Lt. Elmar Thaler

Pilgerfahrt zur HeiligsprechungDer SSB veranstaltet zur Heiligsprechung des Seligen Pater Joseph

Freinademetz vom 3. bis 6. Oktober 2003 eine Pilgerfahrt nach Rom -hier nachstehend das Programm:Freitag, 3. Oktober: Abfahrt in Bozen um 22.00 Uhr. Samstag, 4. Oktober 2003: Ankunft am frühen Morgen. Fahrt ins Hotelund gemeinsames Frühstück. Anschließend Fahrt nach „San Paolofuori le mura“. Um 9.00 Uhr feierlicher Gottesdienst aller Pilger Tirolsmit Bischof Wilhelm Egger; anschließend Erklärungen zur Basilikaund zum Kreuzgang. Danach Fahrt zu den Kalixtus Katakomben undkurze Besichtigung der Stadt.

Helfen wo Hilfe dringend notwendig ist. Auch dies kann ein konkreter Dienstan der Heimat sein.

Pater Joseph 0Freinademetz (1852-1908)

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er in seiner Zeit als aktiver Politiker im italienischen Parlament immerwieder aus allen politischen Parteien mit Ausnahme der Neofaschisti-schen, der Monarchisten und der Liberalen Freunde gefunden hätte,die ihm in seiner Sorge um Südtirol wesentlich weitergeholfen hätten,hieße es auch heute wachsam zu bleiben und er rief zu größter Vor-sicht auf, wenn die Konstruktion zum Schutze unserer Volksgruppeabgeändert wird.

Schluss- und zugleich auch Höhepunkt des Tages waren die Aus-führungen vom scheidenden Landesrat für Kultur Dr. Bruno Hosp.Hart ging er mit den Vereinen „Convivia“ und „Il Ponte“ ins Gericht,deren Forderungen und Ideen ließen an Absurdität nichts zu wün-schen übrig. Auch die Tatsache, dass es die italienische Sprachgruppein 13 Schuljahren mit intensivem Deutschunterricht nicht schafft, sichhierbei grundlegende Kenntnisse anzueignen, sei sehr bedenklich. Denjüngsten Beschluss der Landesregierung, in der ersten Klasse Volks-schule den Zweitsprachenunterricht einzuführen, wertete er für dieitalienische Sprachgruppe als Möglichkeit, für die deutsche hingegensei bereits die deutsche Hochsprache eine Fremdsprache. In derSchweiz, die uns ja in gewissen Belangen ein Vorbild oder zumindestOrientierung sein könnte, überlege man sich jetzt ab der 3. Klasse denZweitsprachenunterricht einzuführen, bisher wurden dort die Schülerab der 5. Klasse in den jeweils anderen Landessprachen unterrichtet.Recht rege fiel im Anschluss an die Referate auch die Diskussion zuden einzelnen Themen aus. So forderte Frau Direktor Ambach endlichdie Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls für Germanistik an derLehrerbildungsakademie, Direktor Seberich warf den Schützen vor,eigentlich nur gegen Italienisch zu sein, würde Englisch ab der erstenKlasse unterrichtet, hätte niemand etwas dagegen. Dem widersprachein Großteil der Anwesenden, allen voran Landesrat Hosp, aufs hef-tigste.

Alles in allem eine doch sehr aufschluss- und abwechslungsreicheTagung, zu der, trotz frühsommerlicher Temperaturen und herrlichemFreizeitwetter, viele Teilnehmer aus dem ganzen Land gekommenwaren.

Nummer 4 - August 200310

Gemeinsames Mittagessen. Am Nachmittag Fahrt zum Petersplatz undBesichtigung des Vatikan. Um 17.00 Uhr Vigilfeier in der Audienzhal-le Pauls VI. Gemeinsames Abendessen, Übernachtung und Frühstück.Sonntag, 5. Oktober 2003: Nach dem Frühstück Fahrt zum Petersplatzzur Feier der Heiligsprechung. Gemeinsames Mittagessen in einemRestaurant in Rom. Am Nachmittag halbtägige Stadtrundfahrt mitBesichtigung. Gemeinsames Abendessen, Übernachtung und Früh-stück im Hotel.Montag, 6. Oktober 2003: Fahrt zum Dankgottesdienst aller PilgerTirols mit Bischof Wilhelm Egger, anschließend Papstaudienz auf demPetersplatz. Gemeinsames Mittagessen, danach Rückfahrt nach Bozen.Preis pro Person: 275,- Euro (Einzelzimmerzuschlag: 50,- Euro)Nähere Einzelheiten und Anmeldungen in der Bundeskanzlei des Süd-tiroler Schützenbundes.

Einladung des Schützenbezirkes Brixenzur Pilgerfahrt nach Rom

BRIXEN - Der Schützenbezirk Brixen hat zusätzlich zum Südtiro-ler Schützenbund ein eigenes, noch umfangreicheres Programm zurPilgerfahrt nach Rom erstellt.

Abfahrt am Freitag, dem 3. Oktober 2003 in der Früh. Gegen Mit-tag Gedenken an die Gefallenen des 2. Weltkrieges im deutschen Sol-datenfriedhof am Futapass. Samstag, Sonntag und Montag das übli-che Programm mit den weiteren Schützenkameraden und den TirolerPilgern.Unterkunft im Kloster „Fraterna Domus“, Via Sacofanese 25, Rom.Fahrtpreis 300,- EUR, inbegriffen Busfahrt, Halbpension, vier Mitta-gessen, Besichtigungen mit Führung sowie eine Erinnerungsmedailleund Foto.Anmeldungen erbeten an Bez.-Mjr. Sepp Kaserunter Tel. 0472 – 869007 innerhalb 15. August 2003

Kultur, Schule und Bildungin Südtirol von der faschistischen Unterdrückung zur Auto-nomie – Lehren und Perspektiven für die Zukunft

BRIXEN – Relativ gut besucht war die vom SSB abgehalteneTagung zu obigen Thema am Samstag, dem 31. Mai 2003, in der„Nikolaus-Cusanus“-Akademie in Brixen. Vor allem auch junge Leutehatten sich eingefunden um die Referate namhafter Historiker, Politi-ker und Persönlichkeiten aus dem Schulleben zu verfolgen. So standengleich zu Beginn die Ausführungen von Univ.-Prof. Dr. Rudolf Lillzum Thema „Faschismus und seine nachhaltige Politik in Südtirol“ aufdem Programm. „Der Faschismus hatte in Italien insgesamt und inSüdtirol so nachhaltig gewirkt, dass er indirekt oder partiell weiter-wirken konnte. Zentrale Resultate seiner Politik bestehen bis heute“ soLill in seinem vielbeachteten Referat. „Das ruhige Beharren auf deneigenen Positionen ist die beste Antwort auf die Residuen des Faschis-mus“" schloss Lill. Prof. Dr. Maria Villgrater zeichnete gleich an-schließend den Werdegang des Verbotes der deutschen Schule undihren Rückzug in die Katakomben nach, während HR Dr. VictoriaStadlmayr, ehemalige Grand Dame in der österreichischen Südtirol-Politik Südtirols langen Weg zur Autonomie den Zuhörern näher-brachte.

Am Nachmittag hielt Dr. Rainer Seberich, ehemaliger Schuldirektorund Autor des Buches „Südtiroler Schulgeschichte“, sein Referat „Mut-tersprachlicher Unterricht unter fremdem Gesetz – Neubeginn nach1945“. Seberich steht übrigens, so stellte es sich in der anschließendenDiskussion heraus, der Einführung des Italienischunterrichts ab der1. Klasse sehr positiv gegenüber.

Über seine Erfahrungen mit der italienischen Innenpolitik berichte-te ebenfalls am Nachmittag Senator a. D. Dr. Karl Mitterdorfer. Obwohl

Ankündigung: 6. Juni 2004

Alpenregionstreffenin Trient

Die Teilnehmer der Bildungsveranstaltung des Südtiroler Schützenbundes ver-folgten interessiert die Ausführungen der namhaften Referenten.

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Italienisch ab der ersten Klasse?Das Thema schlechthin im heurigen Frühsommer in den Südtiroler

Medien war die Einführung eines bzw. zweier Stunden Italienisch abder ersten Klasse Volksschule.

Ein sehr heikles Thema, es scheint Aufklärung notwendig, ver-wechseln doch so viele Südtiroler Eltern anscheinend Wunschdenkenmit Realität. Die TSZ haben diesbezüglich sehr viele Zuschriftenerreicht, wir gehen deshalb auch in dieser Ausgabe ausführlich daraufein. MMag Cristian Kollmann beleuchtet als Kenner des Problems auswissenschaftlicher Sicht in einer Abhandlung dieses Thema. CristianKollmann, ist 1971 in Cles im Trentino geboren, er studierte Roma-nistik, Sprachwissenschaft, Germanistik und Anglistik (MMag.). SeitMitte 2000 ist er im Südtiroler Landesarchiv als Sprachwissenschaft-ler mit Schwerpunkt Toponomastik und Dialektologie tätig.

Die Entscheidung der Landesregierung, an deutschsprachigenVolksschulen schon ab der ersten Klasse mit dem Italienischunterrichtzu beginnen, scheint - zumindest laut Leserbriefen in den Zeitungen -tatsächlich immer mehr Gegner als Befürworter zu finden. Die offizi-elle Begründung der Landesregierung für diesen Entschluss istbekannt: Einerseits will man den offenbar immer rasanter abnehmen-den Italienischkenntnissen der deutschsprachigen Südtiroler vor allem„in der Peripherie“ entgegenwirken, gleichzeitig will man aber auchden Deutschunterricht generell verbessern.

Es stimmt: Unter den deutschsprachigen Südtirolern steht essowohl mit den Italienischkenntnissen in der berühmt-berüchtigten„Peripherie“ als auch mit den Kenntnissen der deutschen Standard-sprache generell nicht immer zum Besten. Dies hat folgende Gründe:Die primäre Muttersprache der deutschsprachigen Südtiroler ist derbairisch-tirolerische Dialekt mit all seinen lokalen Varianten. Die deut-sche Standardsprache ist höchstens die sekundäre Muttersprache, alsodie Sprache, welche die Kinder schon ab den ersten Lebensjahren imRadio und im Fernsehen hören und die sie in der Schule sprechen,lesen und schreiben lernen. Das Italienische kommt erst an dritter Stel-le, also nach dem bairisch-tirolerischen Dialekt und nach der deut-schen Standardsprache. Trotzdem nimmt das Italienische als offizielleStaatssprache und zweite Landessprache eine bestimmte dominanteRolle ein, die in unserem Fall auf Kosten des Deutschen geht.

Was wird passieren, wenn nun eine Stunde „spielerisch Italienisch“ab der ersten Klasse Volksschule unterrichtet wird? Zunächst mussdaran erinnert werden, dass die Verteilung der Sprachgruppen in Süd-tirol keineswegs überall gleichmäßig ist. Aus synchroner Sicht mussunterschieden werden zwischen gemischtsprachigen Gebieten, alsoGebieten, in denen der Italieneranteil beträchtlich ins Gewicht fällt,

Zum Thema:

Italienisch-unterricht in dendeutschen Grund-schulen

Kürzlich wurde von der Landesre-gierung beschlossen, den Italie-nischunterricht in der 1. Klasse derdeutschen Grundschulen einzu-führen. Wir Schützen sind der Meinung,dass fünf- bzw. sechsjährige Kinder in erster Linie Kinder bleibensollten und sich zuerst einmal Grundkenntnisse in der eigenen Mut-tersprache aneignen müssen, bevor man sie mit der Zweitsprachebelastet. Weiters befürchten wir, dass durch eine Auflockerung desArt. 19 im Autonomiestatut in anderen Bereichen auch ein Nachge-ben stattfinden wird. Unsere Meinung teilen sehr viele Katakomben-lehrerinnen, die durch diese neue Regelung begründeter Weise eineÖffnung zur gemischtsprachigen Schule und zum gemischtsprachi-gen Kindergarten befürchten.Hat man sich überhaupt einmal gefragt, wieso einige autonomie-feindliche Organisationen und Vereine, wie zum Beispiel der Vereinder gemischtsprachigen Eltern „Convivia“ oder „die Brücke - il Pon-te“ jetzt gemischtsprachige Kindergärten und Schulen verlangen undStaatsanwalt Rispoli Schüler aufruft, durch Streiks die zweisprachi-ge Schulen zu fordern? Scheinbar begreift man noch immer nichtden Hintergedanken dieser Organisationen, die unsere Muttersprachezerstören wollen, denn ist einmal die Muttersprache zerstört, ist derAssimilierungsprozess einer volklichen Minderheit bereits eingelei-tet.Gerade für viele Kinder unserer Berg- und Talgemeinden ist der Dia-lekt die Muttersprache, die deutsche Hochsprache die erste Fremd-sprache: Wortschatz, Satzbau, mündlicher wie schriftlicher korrekterGebrauch müssen erst aufgebaut und angelernt werden. Mit der Ein-führung des Italienischunterrichtes kommt somit eine zweite Fremd-sprache hinzu, mit der unsere ABC-Schützen im ersten Schuljahrkonfrontiert werden. Und übrigens: Wenn dem wirklich so wäre, dassdie Italienischkenntnisse unserer Jugendlichen mangelhaft sind, undman in 10 bis 12 Schuljahren anscheinend nicht ausreichende Itali-enischkenntnisse zu vermitteln vermag, dann wird dieser sogenann-te "spielerische" Umgang mit der italienischen Sprache im erstenSchuljahr dieses Problem ganz bestimmt nicht aus der Welt schaffen,dies festzustellen, braucht man kein Sprachpädagoge zu sein! DieWochenstundenzahl wird erhöht, um ein bisschen Italienisch zuplaudern. Wenn in absehbarer Zeit die Schulreform umgesetzt wird,werden es Fünfjährige sein, die man diesem sprachlichen Verwirr-spiel aussetzt. Den Eltern glaubhaft zu machen, ihre Kinder zögeneinen Nutzen aus der ganzen Sache, ist pure Augenauswischerei, diewahren Gründe dieses politischen Schachzugs liegen offensichtlichauf der Hand. Es wäre sinnvoller, wenn sich die Schulverantwortli-chen bemühen würden, nach echten Lösungen für die mangelndeSprachkompetenz der Südtiroler – vor allem was die deutsche Hoch-sprache betrifft, zu suchen.

Euer Paul BacherLandeskommandant SSB

Für viele Kinder unserer Berg- und Talgemeinden ist der Dialekt die Mutter-sprache, und die deutsche Hochsprache beim Einschulen bereits die ersteFremdsprache. Italienisch ist somit eine zusätzliche Fremdsprache, nun sollsie bereits ab der ersten Klasse Grundschule „spielerisch“ gelehrt werden.

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und einsprachigen Gebieten, also Gebieten, in denen weitestgehendDeutsch gesprochen wird.

In den gemischtsprachigen Gebieten, also dort, wo das Italienischeohnehin schon relativ dominant ist (Bozen, Meran, Teile des Unterlan-des), ist die Vorverlegung des Italienischunterrichts in die erste Klasseüberflüssig und wirkt sich nur nachteilig auf das Deutsche aus:Sowohl der bairisch-tirolerische Dialekt als auch die deutsche Stan-dardsprache werden zusätzlich geschwächt, und die deutschsprachi-gen Kinder werden im Umgang mit ihrer Muttersprache zusätzlich ver-unsichert. Seien wir ehrlich: Welches Deutsch hat die meisten Interfe-renzen aus dem Italienischen? Genau jenes Deutsch aus den gemischt-sprachigen Gebieten. Der Einfluss des Italienischen auf das Deutschezeigt sich hier insbesondere im Satzbau, in der Intonation, also in derSatzmelodie, und in der Wortwahl, d. h. durch die direkte Übernahmeitalienischer Begriffe und durch Eins-zu-Eins-Übersetzungen von ita-lienischen Begriffen ins Deutsche. Mit diesem Einfluss einher gehtauch eine verzerrte muttersprachliche Wahrnehmung: Was ist schonMuttersprache? Zudem schnappen viele Deutsch-Südtiroler, die vonauswärts kommen und über Jahre in Städten wie Bozen und Meran dieBerufsschule oder Oberschule besuchen, dieses manchmal durch vieleItalianismen geprägte Deutsch auf und tragen es oft – freilich unbe-merkt – mit nach Hause in vorwiegend rein deutschsprachige Gebiete,also in die sogenannte „Peripherie“. Umgekehrt ist der Einfluss desDeutschen auf das Italienische in deutsch-italienischen Kontaktgebie-ten äußerst gering bis gar nicht vorhanden. Außerdem sprechen dieItaliener Südtirols – bis auf die trientnerisch-stämmigen Italiener imUnterland – keinen italienischen Dialekt, sondern reinstes und sehrgutes Standarditalienisch, zumal sie dieses als ihre primäre Mutter-sprache von klein auf gelernt haben.

In vorwiegend einsprachigen Gebieten dagegen, wo das Italienische– zumindest im Kindesalter – von sich aus nicht so präsent ist, wirdeine Stunde „spielerisches Italienisch“ wenn nicht schaden, dann wohlkaum nutzen: Auf der einen Seite lernen die Schüler sprechen, lesenund schreiben in der deutschen Standardsprache, auf der anderen Sei-te dürfen sie „spielerisch“ italienischen Begriffen lauschen und lernendiese nachzusprechen. Ist eine Stunde „spielerisches Italienisch“ wirk-lich der Garant für ein besseres Italienisch für die folgenden Schul-jahre? Hat ein Kind nicht das Bedürfnis, wenn es in der einen Sprachelesen, schreiben und flektieren lernt, dies wenn schon auch in deranderen Sprache zu tun, anstatt mit ihr zu spielen? Stiftet eine Stun-de „spielerisches Italienisch“ im Gegensatz zum seriöseren Deutschun-terricht nicht zusätzliche Verwirrung im schulischen Spracherwerb? Istes wirklich wichtig, dass alle Südtiroler Kinder, unabhängig davon, wosie wohnen und welchen familiären Hintergrund sie haben, im selbenMaß sattelfest im Italienischen sind? Die praktische Erfahrung zeigt,dass erwachsene deutschsprachige Südtiroler von sich aus ihre Italie-nischkenntnisse verbessern und verfeinern, wenn es die beruflicheSituation erfordert. Dasselbe gilt übrigens auch für andere Fremdspra-chen.

Von den Befürwortern des Italienischunterrichts ab der ersten Klas-se Volksschule wird oft die Tatsache verkannt, dass Südtirol nichtflächendeckend ein gemischtsprachiges Land ist und dass es in Südti-rol nicht nur Mischehen gibt. Südtirol ist in erster Linie ein Land mitmehrheitlich deutscher Bevölkerung. Aus diesem Grund sind Italie-nischkenntnisse nicht für alle und überall auf dem selben Niveau not-wendig. Das Italienische als zweite Sprache der Südtiroler zu bezeich-nen, ist ein rein politischer Akt, wissenschaftlich ist er nicht begrün-det. Italienisch ist für viele Südtiroler, deren Eltern beide deutschspra-chig sind, eine Fremdsprache, auch wenn es offiziell Staats- und zwei-te Landessprache ist. Genauso ist für die Italiener Südtirols Deutscheine Fremdsprache. Dass das Unterscheidungsmerkmal zwischenDeutsch und Italienisch weniger jenes der ersten und der zweitenSprache, sondern vielmehr jenes der Muttersprache und Fremdspracheist, ist also eine völlig natürliche Tatsache. Eine Ausnahme bilden frei-lich die Kinder aus den Mischehen. Nur bei solchen Kindern ist eine

weitestgehend perfekte Zweisprachigkeit realisierbar, einfach deswe-gen, weil die familiären Voraussetzungen für ein alltägliches aktivesSprachenlernen auch außerhalb der Schule, sprich in der eigenenFamilie, gegeben sind.

Kommen wir auf die primäre Muttersprache, den Dialekt zurück.Der bairisch-tirolerische Dialekt sollte an deutschsprachigen Schuleneigentlich auch gepflegt und geschützt werden, gerade in Zeiten derMobilität und der zunehmenden Anpassung des Dialekts an die Stan-dardsprache, vom Einfluss des Italienischen ganz zu schweigen. War-um wird an den deutschsprachigen Schulen nicht der Dialekt verstärktin den Heimatkundeunterricht eingebaut und systematisch kontrastivzur deutschen Standardsprache veranschaulicht? Den Schülern könn-te dadurch das Gefühl vermittelt werden, dass auch der Dialekt seineGeschichte, seine eigene Grammatik und demnach seine Existenzbe-rechtigung hat und aus der Schule nicht gänzlich zu verbannen ist.Den Schülern sollte erklärt werden, warum im Dialekt so vieles andersist, warum es im Dialekt manchmal so und in der Standardspracheanders lautet. All dies würde zu einem natürlicheren Zugang zur deut-schen Standardsprache beitragen, eine leichtere Akzeptanz der Stan-dardsprache bei gleichzeitiger Aufwertung des Dialekts ermöglichenund das Bewusstsein über den Unterschied zwischen primärer Mutter-sprache (Dialekt) und sekundärer Muttersprache (Standardsprache)fördern. Andere Länder wie die Deutsch-Schweiz haben mit dieserMethode Erfolg: In der ersten Klasse Volksschule steht dort das Ale-mannische sogar im Vordergrund. Das systematische Erlernen derdeutschen Standardsprache folgt in der zweiten Klasse. Der Unterrichteiner zweiten Landessprache ist erst viel später vorgesehen. Trotzdemund vielleicht gerade deswegen beherrschen die Deutsch-Schweizerdie sekundäre Muttersprache (das Standarddeutsche) sehr gut, spre-chen mindestens eine zweite Landessprache und sind ihrer primärenMuttersprache (dem Alemannischen) treu geblieben.

Cristian Kollmann

Ehrensalve –Toleranz und christliche Reife

GRIES – Gewehre und Ehrensalve bei kirchlichen Feiern waren imBozner Stadtteil Gries im Vorjahr Anlass einer Unterschriftenaktion.Eine Initiativgruppe wollte sie, wie in einigen anderen OrtschaftenTirols auch, aus den kirchlichen Feiern weghaben. Nun hat der Grie-ser Seelsorger im Pfarrblatt folgende Stellungnahme veröffentlicht, diewir hier abdrucken, sie soll zum Nachdenken anregen.

„Die erste Ehrensalve der Schützen zu Fronleichnam vergangenenJahres hat in unserer Gemeinde viel Staub aufgewirbelt. Was deneinen Freude bedeutete, hat bei den anderen heftigen Unmut geweckt.

Die Ehrensalve - immer wieder sorgt sie für Diskussionsstoff bei den Pfarrge-meinderäten.

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13Nummer 4 - August 2003

Was die einen als Zeichen zur Ehre Gottes verstanden wissen wollten,erinnerte die anderen an Krieg und Feindschaft. Für den Pfarrgemein-derat war dies ein Anlass, über den Wert der Toleranz nachzudenkenund die Notwendigkeit zu unterstreichen, Gedanken, Erfahrungen undGefühle der anderen zu verstehen, zu respektieren und zu achten, stattzu verurteilen. Es war ein langes Gespräch und ein zähes Ringen, dadie Standpunkte auch im Gremium des PGR recht gegensätzlichwaren. Schließlich hat man sich auf einen Vorschlag geeinigt, der denSchützen sowie der Initiatorin der Unterschriftensammlung schriftlichunterbreitet wurde.

Der Kompromiss sieht vor, dass die Ehrensalve nicht zum Evange-lium, sondern zum Segen, als Ende der Feier abgegeben wird und dassdie Schützen einen anderen Standpunkt wählen, um die Lautstärke zumildern. Toleranz ist ein Zeichen menschlicher und christlicher Reife.Sie ist die Grundlage für ein friedvolles und gedeihliches Miteinander.Ich hege die Zuversicht, dass unsere gläubige Gemeinschaft die geisti-ge Weite und Offenheit hat oder findet, wo sich Einzelne und Gruppenmit ihrem ehrlichen religiösen Bemühen bergen und einbringen kön-nen.“

Dr. Robert Gamper

Das neue Landesmuseumauf Schloss Tirol ist eröffnet!

DORF TIROL – Umfangreich sind die Neuigkeiten im Landesmuse-um auf Schloss Tirol. In teils wieder erschlossenen, teils behutsamrestaurierten Räumen wird dem Besucher ein vollkommen neues undvielseitiges Programm geboten, welches ihn mit der Kultur- und Lan-desgeschichte vertraut machen soll. So findet der Besucher in den ver-schiedenen Trakten von archäologischen Funden, welche aus der Bau-geschichte der Burg stammen, über Exponate zur mittelalterlichenGesellschaft, Rechtsgeschichte und mittelalterlichen Alltag bis hin zurZeitgeschichte alle Themen umfangreich dargestellt. Das Programmwird begleitet von originellen Ton- Medieninstallationen, Hörbildern,die den Besucher in die Klangwelten vergangener Jahrhundertezurückversetzen und durch Arbeiten zeitgenössischer Künstler, welchesich mit dem Ort auseinandersetzen.

Als Ergänzung zu den museologischen Inszenierungen wird SchlossTirol künftig verschiedene Sonderausstellungen beherbergen. So stehtdie Eröffnungsausstellung unter dem Titel „Gruß von Schloss Tirol“ –gleich einem Besucher- oder Fotoalbum sieht der Besucher dabeiSchloss Tirol als Beispiel der Denkmalpflege, als Kulisse, als Ausflugs-

ziel oder auf Postkartengrüßen. Ebenfalls parallel dazu laufen weitereInitiativen, welche das im Entstehen begriffene Landesmuseum ergän-zen und bereichern. So verknüpft ein langfristiges Projekt zur Erfor-schung des Schlosses Tirol die Bauforschung mit der Archäologie, derMineralogie, der Petrographie sowie der Dendrochronologie undmöchte die bis heute im Dunkeln liegende Entstehungszeit der Burgund die Umstände der Erbauung klären.

Eine willkommene Überraschung wird für die Besucher auch dasvon Prof. Josef Riedmann verfasste "Tagebuch der Geschichte" sein,welches jeder Besucher beim Lösen der Eintrittskarte bekommen wird.Eingebettet im europäischen Rahmen behandelt es die GeschichteTirols. Das Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschich-te Schloss Tirol ist heuer noch bis 30. November von 10 bis 17 Uhr(außer Montag) durchgehend geöffnet.

Ein Nachlese gegen das VergessenBOZEN - Nachdem sich die Wogen über die letzte Schützenkund-

gebung am Waltherplatz geglättet haben, lässt sich über diesbezügli-che Äußerungen nachdenken: Wenn Giorgio Holzmann meint, unserProblem mit der faschistischen Toponomastik sei „falsch und künstlichhervorgerufen“, so meinen wir, dass dies nicht für unsere Forderungder Richtigstellung zutrifft, sondern für die faschistisch-kolonialeNamensverhunzung selbst. Und wenn Donato Seppi schreibt, es istabsurd zu sagen, dass alles, was italienisch ist, auch faschistisch sei,so muss er hinnehmen, dass von dem vielen, was in den 20er Jahrenin Südtirol gemacht wurde, das meiste der Entnationalisierung, Assi-milierung und Dezimierung der Minderheiten galt, gleich wie dies fürdie, die wie er noch daran festhalten, weiterhin gilt. Es trifft alsodurchaus zu, dass der Faschismus durch diejenigen weiterlebt, die sichfür die Erhaltung und Fortsetzung seiner beschämenden Untaten starkmachen. Auch leben wir nicht in der Vergangenheit, wenn wir uns fürdie Richtigstellung der Ortsnamen einsetzen, hat doch dies in neuererZeit auf Anweisung der Vereinten Nationen der Großteil der demokra-tischen Staaten schon vollzogen.

Die italienischen Landesräte Cigolla und Gnecchi geben wohl zu,dass eine ganze Reihe von faschistischen Relikten, wie unter anderemdie faschistische Toponomastik, weiterbestehen, in Ermangelung einerwirklichen Übereinstimmung hat die Landesregierung die Angelegen-heit allerdings ein weiteres Mal auf die nächste Legislatur verschoben.Andererseits stimme es, dass die Regelung der Ortsnamen zum Koali-tionsprogramm gehörte und die Schützen deshalb voll berechtigt sind,diese Nichteinhaltung anzukreiden. Leben wir nicht in einer Demo-kratie, in der Mehrheiten gelten sollten?

Das ganze wäre kein Problem, wenn die Landesregierung wirklichund aufrichtig bemüht wäre, diesen Punkt des Koalitionsprogrammsdurchzuführen: Schon in einem halben Jahr könnten wir soweit sein.

In der laufenden Legislatur hätten sich die Bedingungen für eineRegelung sogar verbessert: Zum einen durch die Begrenzung derObstruktionsmöglichkeit im Landtag - vorher galt diese als Vorwandfür das Aufschieben - zum anderen dadurch, dass Gesetze des Landesdurch das Föderalismusgesetz vom 18. 10. 2001 nicht mehr des Sicht-vermerkes des Regierungskommissars bedürfen und sofort nach Veröf-fentlichung im Amtsblatt wirksam werden. Nur die italienische Regie-rung kann beim Verfassungsgerichtshof Regional- und Landesgesetzeanfechten, was gewöhnlich nicht von heute auf morgen geschieht undwas, zumindest die faschistische Ortsnamensdekrete von 1923, 1940und 1942 betreffend, kaum Erfolg haben dürfte, sofern wir wirklich ineinem Rechtsstaat leben. Damit wäre ein erster wichtiger Schritt inRichtung Regelung der Ortsnamen getan. Für weitere Schritte hätteman damit eine bessere Ausgangslage geschaffen. Auf was warten wirnoch?

Bruno Frick

Das neu Landesmuseum ist eröffnet. Im Bild Mjr. Helmut Gaidaldi, der dieanlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten angetretene Ehrenformation den Lan-deshauptleuten des Bundeslandes Tirol und Südtirol sowie dem Trentinerund dem Südtiroler Kulturassessor meldet.

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Nummer 4 - August 200314

Leserbriefe

Kulturelle Eigenheitund Globalisierung

BOZEN - Der Vorwurf von verschiedenen Seiten, die Schule habemit der kulturellen Eigenheit einer Bevölkerung nichts zu schaffen,bedarf einer Klärung.

Freilich ist es unerlässlich, dass die Muttersprache überall vorran-gig gebraucht wird und in der rein muttersprachlichen Schule in Rein-form gelehrt wird. Sonst geht die Sprache als wichtigster Kulturträgerbald unter, so zum Beispiel in der Region Aosta, wo es keine mutter-sprachliche Schule gibt, wird patois (französisch) immer wenigergesprochen und viele Eltern sind schon der Meinung, es habe keinenSinn weiterhin diese Sprache zu unterrichten; wenn schon, danngleich englisch.

Das große Risiko für unsere Kultur liegt im Nachgeben an jene Krei-se, die durch systematisches Schlechtmachen der deutschen Schule(veraltet, hinterwäldlerisch, usw.) erreichen wollen, dass mit demUnterricht in zwei oder sogar drei Sprachen vom Kindergarten an dieuns ethnisch-kulturell umbringende Mischkultur entsteht. Dies kön-nen nur Leute wollen, welche die Muttersprache als „romantischeIdee“ wertlos hinstellen. Besonders im Zeitalter der Globalisierung istes um so wichtiger, sich mit dem Bestand der eigenen Kultur zu befas-sen, auch wirtschaftlich und politisch haben wir doch unsere Sonder-autonomie nur aufgrund unserer Eigenheit erhalten.

Dr. Bruno Frick

Ein Besuch lohnt sich! INNSBRUCK - Exakt zum 180. Geburtstag des Ferdinandeums,

unseres Tiroler Landesmuseums, wurde das neue Haus nach erfolgrei-chem Um- und Ausbau von LHptm. Dr. Herwig van Staa feierlicheröffnet. Das tirolische Landesmuseum hatte und hat in unserergemeinsamen Tiroler Geschichte eine ganz besondere Bedeutung. DasFerdinandeum ist ein „Gedächtnisspeicher“ für die Tirolerinnen undTiroler nördlich und südlich des Brenners. In der Bibliothek findeninteressierte Leser sehr viel über unsere gemeinsame tirolischeGeschichte. Allein die Sammlung der „Tiroler Boten“ oder der „Dolo-miten“ und vieler anderer Publikationen gibt Auskunft über diegroßen und kleinen Ereignisse aus dem ganzen Alt-Tirol und auchüber das Auftreten und die Aktivitäten der Tiroler Schützen. Für LRBruno Hosp war das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum „eine gei-stige Zufluchtsstätte in schwierigen Zeiten und heute von ganz beson-derer Bedeutung für die Bewahrung der gesamttirolischen Identität.Vergessen wir nicht, Tirol ist immer noch ein geteiltes Land.“

Warum schreibe ich diese Zeilen: „Ich wünsche mir, dass vieleSchützen und Marketenderinnen sich die Zeit nehmen, um das run-dum erneuerte Ferdinandeum zu besuchen. Das alte und neue Tirolganzheitlich zu erleben. Ein Besuch lohnt sich!“

Lt. Herbert Genser, Schützenkompanie Mieders

Artikelgefechte in den Medien . . .. . . bezüglich der Teilnahme von Schützen mit ihren Gewehren bei

Gottesdiensten sind meiner Meinung nach nicht unbedingt ziel-führend. Da aber die Angelegenheit zwischen der SchützenkompanieAllerheiligen und der dortigen Pfarre bereits in den Medien publikgemacht wurde, möchte ich als Kommandant des SchützenbataillonsInnsbruck doch Stellung dazu nehmen.

Hoher Frauentag -Fest der Aufnahme Mariensin den HimmelVon Landeskurat Msg. Josef Haselwanner

Darf ich für einige Minuten einladen nachzudenken, was denn derHohe Frauentag, das Fest der leiblichen Aufnahme Mariens in denHimmel uns heute noch zu sagen hat. Es ist bei uns noch gebotenerFeiertag. Aber reicht seine Botschaft noch herein in das Jetzt? Her-ein in die Fragen, welche die Zeit hervorbringt? Und jede Zeit hatihre eigenen Krankheiten, auch ihre Neurosen. Für Sigmund Freudwar der Grund die Verdrängung der Sexualität, bei Alfred Adler dasMinderwertigkeitsgefühl. Viele Psychologensprechen von einemabgründigen Sinnlo-sigkeitsgefühl, voneinem Gefühl derLeere. Viktor Franklspricht von derungelösten Frage:Wozu lebe ich? Eshat doch alles keinenSinn.Was ist denn schondie Zeit zwischenGeburt und Tod?Einmal geht alles zuEnde. Verklungendas Jauchzen und dieFreude, ausgeweintaller Jammer, alleswie Rauch vergan-gen. Ist wohl darumso, dass der Menschmit Händen, die vorGier zittern und vor geheimem Grauen vor dem Tod, schnell mög-lichst viel hineinrafft: in diese kurze Zeit, in diesen kurzen Traum,den wir Leben nennen. Möglichst viel Lust und Ehre, Macht undWissen. Aber ist das Gefäß nicht eng? Alles, was wir hineinschöpfen,ist endlich, arm und klein, und dann - einmal bricht das Gefäß undfür immer zerrinnen der Wein der Freude und die bitteren Wasser desLeids. Alles endet im Tod. Alles Leben scheint Sterben.Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel aber sagt uns: Wennauch in all diesen Dingen der Welt und unseres Lebens nur Ver-gänglichkeit zu sein scheint, es ist doch etwas, das nicht vergeht. AnMaria, einem konkreten Menschen, einer von uns, kann man sehen,dass unser Leben Sinn und Ziel hat. Mit schwachen Bildern, mitabgenutzten Worten nennen wir es: ewiges Glück, Freude ohne Ende,ewiges Leben, Himmel, der Tod wird nicht mehr sein. Paulus sagt:„Wir werden bei Christus sein.“Und so ruft uns die Kirche am Hohen Frauentag die Bot-schaft zu:Dies unser Leben mit all seinen Facetten ist nicht vergänglich, oderwie der Psalmist sagt: Welkt hin wie Gras auf dem Felde - es hatZukunft, es wird andauern, eine Ewigkeit lang.Albert Einstein hat einmal gesagt, wer sein eigenes Leben als sinnlosempfindet, der sei nicht nur unglücklich, sondern auch kaum lebens-fähig. Maria, so heißt es in den Konzilstexten ( lumen gentium )," imHimmel schon mit Leib und Seele verherrlicht, leuchtet uns voran alsZeichen des Trostes und der sichern Hoffnung".

Gnadenbild „Maria Hilf“ im Dom zu St. Jakob inInnsbruck von Lukas Cranach d. Älteren

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Nummer 4 - August 2003

Wenn eine Gruppe an die Schützen die Aufforderung richtet, ohneWaffen am Gottesdienst teilzunehmen, so entspricht das, wie aus denBriefen von Altbischof Reinhold Stecher und Alt-Erzbischof GeorgEder hervorgeht, nicht der Gesamtauffassung der Seelsorger in Tirol.Weiters stellt die Art des Waffentragens bei den Schützen eine reineRitualisierung dar und hat mit kriegerischen Ambitionen nichts zutun. Das Gewehr der Schützen ist keine Kampfwaffe mehr, sondern einParadegewehr, ähnlich der Ehrengarden in den alten Armeen oder derHellebarde bei der Schweizergarde. Das Präsentieren des Gewehresund das Abschießen einer Ehrensalve, genau wie das Salutieren, ist beiden Schützenkompanien die Form eines Grußes, auch an den Herrgott.Wenn wir Schützen ein Fest feiern oder mitfeiern, ist es für uns selbst-verständlich den Gottesdienst in den Mittelpunkt zu stellen und dasswir die Gewehre dabeihaben.

Da wir als Tiroler Schützen auch zu einer Pfarrgemeinde gehörenund uns als Christen dazu bekennen und vielfach den Beweis erbrin-gen, dass wir bereit sind, mitzuarbeiten und dabei einen nicht unbe-trächtlichen Beitrag leisten, ist es wohl der berechtigte Wunsch alsGemeinschaft mit christlichen Grundsätzen, als Kompanie an denkirchlichen Festen mit unseren Paradegewehren teilnehmen zu dürfen.Ich hoffe nicht, dass die Mutter Kirche die gewehrtragenden TirolerSchützen ausschließt. Andersdenkende werden allerdings immer dage-gen ankämpfen, am liebsten durch Aussagen in der Presse. Überhauptglaube ich, dass die Gewehre bei Gottesdiensten ohnehin nur derscheinbare Stein des Anstoßes sind. Es wäre ja lächerlich, die Geweh-re vor der Kirche abzulegen um sie danach wieder zu übernehmen.Sollen die Schützen auch bei den Feldmessen und Prozessionen ihreGewehre verstecken? Der Großteil der Priester, der Bevölkerung undGläubigen und auch unsere Bischöfe stehen zu uns.

Die Schützenkompanie Allerheiligen ist eine angesehene, traditi-onsbewusste Kompanie, welche die Grundsätze wie „Treue zu Gott undzum Erbe der Väter“ genau so hoch hält wie Kompanien, die auf eineJahrhunderte lange Geschichte zurückblicken können. Die Schützen-kompanie Allerheiligen wurde 1989 gegründet, der Traditionsbezughat aber mit dem Gründungsdatum einer Schützenkompanie schon garnichts zu tun. Ich wünsche mir nur, dass die Meinungsverschieden-heiten zwischen Schützen und Pfarre so rasch als möglich beigelegtwerden können.

Mjr. Erich Enzinger, Baon-Kdt. Innsbruck

Ein Schützenfest

Wie können wir die Feste feiern, wie können wir es wagen?Ohne an die Zeit zu denken, wo Not war und Gefahren.

Für Glaube, Sitte, Heimatland - die Schützen sind’s gewesen,die tapfer und mit Glaubensmut der Heimat Schutz gegeben.

Den Schützen sind wir dankbar heut, die einst in schweren Zeiten,gekämpft für unser schönes Land, für Gott und für den Kaiser.

In Schützentreue und Dankbarkeit wollen wir das Schöne wahren.Für gute Sitten, Glaubensmut, auch manches Opfer wagen.

In friedlich stiller schöner Zeit, wie wir sie jetzt wohl haben,gönnen wir uns oft ein Fest, und alle sind geladen.

Jakob Valtiner sen., Strassen

Das ist„Zucker!!!“

An diesem Beispielsieht man, wie manrichtig zweisprachigwerben sollte, nichtmit dem faschisti-schen Namen „AltoAdige“, sondern mit„Sudtirolo“. Der Fir-ma Foppa dafür einkräftiges Hui!

Verleihung dergoldenen Fascia fürbesondere Dienste an der Altoatenisierung unserer Heimat.

Heute: Südtirol-Marketing-AG (SMG)Südtirol Italia! Die Magie der Vielfalt.So lautet die Werbestrategie der Südtirol-Marketing-AG (SMG).

Damit leistet die SMG ihren ganz persönlichen Beitrag zur Schließungeiner Bildungslücke: Jeder aus dem Norden einreisende Gast mussdoch wissen, dass sich Südtirol nicht in Österreich, sondern in „Italia“befindet! Denn er könnte ja vergessen, noch auf der Nordseite desBrenners seine österreichischen Euro (Ex-Schillinge) in italienischeEuro (Ex-Lire) umzutauschen. Und das wäre fatal! Außerdem hat„Südtirol Italia“ viel mehr zu bieten als das einfache Südtirol ohne„Italia“: Eben diese Mischung zwischen mediterranem Klima, südlän-dischem Flair, italienischem Menofregismus einerseits und alpinemDauerfrost, nordländischer Emsigkeit und deutscher Genauigkeitandererseits macht dieses „Südtirol Italia“ aus. Bei soviel „Magie derVielfalt“ können weder das „Italia“-lose und daher langweilige Südti-rol, noch das österreichische Tirol wirklich nicht mehr Schritt halten!Und „Italia“ – wie das klingt! Das klingt so herrlich exotisch, so herr-lich magisch! Das klingt so, als ob man schon in der Toskana wäre. Nadann, warum nicht gleich dorthin? Vielfalt gibt’s in der Toskana auchbereits genug. Und wie wirbt die SMG für die italienischen Gäste?Nicht nur mit „Alto Adige“ – „Südtirol“, sondern auch mit „"AltoAdige – Italia“. Ach so? Müssen auch die Italiener überdie politische Zugehörigkeit des „Alto Adige“ auf-geklärt werden? Na ja, ansonsten könnten sie jameinen, das „Alto Adige“ liegt vielleicht inGraubünden. Tolomei bedankt sich bei der SMG,dass sie sein „"Alto-Adige-Unkraut“ hegt undpflegt und damit einen weiteren Beitragzur Altoatesinisierung unserer Heimatleistet.

Euer Raffl

Hui & Pfui

Die weiteren Termine der Wanderausstellung„Einst Feinde - heute Freunde;die Schützen der Alpenregion“:

Kufstein, Stadtwerke - Fischergries 2: 14. bis 26. September 2003Schwaz, Rathaus: 12. bis 26. Oktober 2003

Imst, Schützenheim: 4. bis 23. November 2003

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Nummer 4 - August 200316

Baon Obervinschgau „Josef Stecher“

RESCHEN - Dank des aktiven und beherzten Bataillonskomman-danten Konrad Nischler werden nun nicht nur wieder regelmäßigBataillonsversammlungen sowie Exerzierabende abgehalten, sondernauch gemeinsame Freizeitaktivitäten für Jungschützen und Jugendli-che auf Bataillonsebene organisiert.

So wurde heuer erstmals ein Rodelnachmittag in Reschen veran-staltet. An die 50 gut gelaunte, vorwiegend junge Teilnehmer trafensich bei traumhaftem Wetter und hervorragender Rodelbahn zumgemeinsamen Rodeln. Es war ein Erlebnis und „a Hetz“ für Jung undAlt. Nach der Rückkehr zur Talstation stärkte man sich bei einergemeinsamen Marende und man lachte herzhaft über das Missge-schick eines Teilnehmers, dessen Rodel bei einem zu übermütigenSprung zusammengekracht war. Vor allem die Jungschützen warenvom Rodeln sehr begeistert und forderten weitere Freizeitaktivitätenwie z.B. ein Zeltlager ein. Dies fand auch die Zustimmung der Batail-lonsleitung, denn solche Veranstaltungen fördern die Kameradschaftund stärken den Zusammenhalt unter den Kompanien.

Besonders erfreulich ist auch die Wiederaufnahme der KompanieLichtenberg in den Südtiroler Schützenbund, denn dadurch wird dasBataillon „Josef Stecher“ zusätzlich verstärkt!

Olt. Alfred Theiner

Bezirkstag in BrixenST. ANDRÄ - Am Sonntag, 16. März fand in St. Andrä bei Brixen

der diesjährige Bezirkstag des Schützenbezirkes Brixen statt. DieserBezirkstag begann wie üblich mit dem von Pfarrer Florian Kerschbau-mer gefeierten Gottesdienst.

Mjr. Sepp Kaser verwies in seiner Begrüßung bei der Versammlungauf den geschichtsträchtigen Ort der Plose. Zahlreiche Freiheitskämp-fer wie Johann Kircher, Vinzenz Goller oder Anton Gostner sind dortaufgewachsen.

Der Bezirk Brixen könne auf eine rege Tätigkeit im vergangenenJahr zurückblicken: Ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten wardie Lehrfahrt nach Klagenfurt. In Sachen Weiterbildung organisierteBez.-Mjr.Stv. Günther Ploner ein Organisationsseminar und drei Rede-schulungen, die leider eher schlecht besucht waren. Er hat auch dieFahnenstangenaktion geleitet und durchgeführt.

Gewohnt umfangreich waren auch die Tätigkeiten der einzelnenReferenten. Da der bisherige Schießleiter Urban Zingerle zurückgetre-

ten war, wurde mit Toni Fischnaller (Kompanie Brixen) der neueSchießreferent vorgestellt.

Europaparlamentarier Dr. Michl Ebner würdigte den Einsatz derSchützen für Geschichte und Kultur trotz aller Kritik. Er rief dazu auf,die Möglichkeiten zu Gesamttiroler Beziehungen voll auszuschöpfen.

Die Schützen seien zum Gewissen der Politik geworden, die z. B. inder Ortsnamensfrage unentschuldbar viel versäumt habe, sagte Regio-nalratspräsident Franz Pahl. Sie sind im sozialen, kulturellen, erziehe-rischen und politischen Bereich tätig und mischen sich auch in The-men wie Globalisierung, Zuwanderung, Verkehr usw. mahnend ein.

Auch Oberst Carl van Veenendaal von der Vereinigung der Traditi-onsverbände gratulierte den Eisacktaler Schützen. Er überreichte amEnde der Versammlung den Bezirksbeiräten Olt. Georg Rauter und Olt.Helmuth Oberhauser sowie dem Hptm. von St. Andrä, Hubert Larcher,das Verdienstkreuz des Verbandes.

Margareta Schrott

Bezirksschie0enBurggrafenamt/Passeier

MERAN/OBERMAIS - Vom 31. Mai bis 8. Juni 2003 fand das 18.Bezirksschießen des Schützenbezirkes Burggrafenamt/Passeier imSchießstand von Meran–Obermais statt. Das Schießen wurde imGe-denken an Julius Mosen, dem Dichter des Andreas-Hofer-Liedes, aus-getragen.

Am Bezirksschießen haben 21 Kompanien mit 215 Teilnehmern und7 Gäste teilgenommen. Die Schützenkompanie Algund wurde mit 948Ringen Bezirksmeister in der Mannschaftswertung, die KompanienSchenna und St. Martin i. Pass. belegten die Plätze zwei und drei unddie Kompanie „Franz Höfler“ Lana (Platz 5) stellte mit 25 Teilnehmerndie stärkste Mannschaft.

Neuer Bezirksmeister ist Oj. Paul Zöschg aus St. Pankraz mit 173Ringen, den 2. Platz eroberte Dieter Prast aus Schenna mit 171 Ringenund den 3. Platz Manfred Kofler aus St. Martin i. Pass. mit 169 Rin-gen.

Ergebnisse in den verschiedenen Einzelwertungen: Festscheibe: 1.Kuen Gufler Alois (Gargazon), 2. Oberhammer Magdalena (Algund), 3.Innerhofer Franz (Algund); Zöglinge: 1. Brunner Sabrina (St. Martin),2. Oberhammer Magdalena (Algund), 3. Zanluchi Martin (Algund);Junioren: 1. Bernhart Christian (Partschins), 2. Comellini Christian(Naturns), 3. Raich Florian (Schenna); Marketenderinnen: 1. BernhartSabine (Partschins), 2. Gaidaldi Angelika (Meran Stadt), 3. Hofer Anna(Partschins); Schützenklasse liegend: 1. Bernhart Johann (Partschins),2. Gaidaldi Helmut (Meran Stadt), 3. Schwienbacher Franz (St. Wal-burg); Schützenklasse stehend: 1. Kofler Manfred (St. Martin), 2.

Bataillone und Bezirke

Die Teilnehmer beim Rodeltag in Reschen

Die Leitung des Schützenbezirks Brixen erntete für ihre rege Tätigkeit imabgelaufenen Jahr viel Lob.

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17Nummer 4 - August 2003

Zöschg Paul (St. Pankraz), 3. Ainhauser Hansjörg (Schenna); Senio-ren: 1. Zöschg Paul (St. Pankraz), 2. Pföstl Franz (Schenna), 3. Mair-hofer Konrad (Lana); Altschützen: 1. Fauner Reinhard (St. Leonhard),2. Schwarz Helmut (St. Martin), 3. Dosser Hias (Schenna); Veteranen:1. Innerhofer Franz (Algund), 2. Kofler Michl (Obermais), 3. Dr. BergerHans (Obermais); Versehrte: 1. Zipperle Peter Egon (St. Martin), 2.Anrater Siegfried (Untermais)

Die Preisverteilung erfolgte am 21. Juni. Allen Teilnehmern undHelfern ist von Herzen zu danken, denn nur durch ihre Teilnahme undMithilfe konnte dieses Bezirksschießen erfolgreich durchgeführt wer-den.

Richard Andergassen

Ergebnisse des RundenwettkampfesBRIXEN - Am diesjährigen Rundenwettkampf in den Schießständen

von Lüsen, Natz, Rodeneck, Mühlbach, Villnöss und Neustift nahmen19 Mannschaften teil. Die Ergebnisse: Bezirksmeister: Werner Amort,679 Ringe; Mannschaftswertung: 1. Rodeneck, 2.504 Ringe, 2. LüsenI, 2.420 Ringe; 3. Villnöss, 2.303 Ringe; Sieger Tiefschuss je Schieß-

stand: Mühlbach - Rungatscher Peter, 16 Teiler; Neustift - TschießnerErich, 62 Teiler; Rodeneck - Josef Michaeler, 65 Teiler; Natz - StephanLarcher, 95 Teiler, Lüsen - Martin Federspieler, 125 Teiler; Villnöss -Perkmann Luis, 183 Teiler

Vorankündigung:Bezirksschießenin Brixen

BRIXEN - Vom 13. bis zum 28.September 2003 wird in Neustiftdas 15. Bezirksschießen durchge-führt.

Die Veranstaltung ist heuerdem vor 200 Jahren im Vogtland(Marieney) geborenen DichterJulius Mosen gewidmet. Er wares, der 1831 den Text desAndreas-Hofer-Liedes schrieb.Ausgetragen wird der Bewerbheuer zum ersten Mal auf derneuen „Meyton“-Schießanlage

mit elektronischer Schussbilderfassung. Als weitere Neuheiten wirdzum ersten Mal beim Bez.-Schießen die neue Schießordnung ange-wandt. Das heißt, dass auch die Schützenschnur mit dem Luftgewehrgeschossen werden kann. Das Schießen findet in Tracht statt. Natür-lich wird es auch eine schöne Erinnerungsmedaille und interessantePreise zu gewinnen geben.

Beginn des Schießens am 13. September 2003 mit der feierlichenEröffnung um 9.00 Uhr im Schießstand von Neustift im Beisein vonLandesrat Dr. Bruno Hosp, Vertretern aus Oelnitz, Vogtland, der Hei-mat des Dichters und Vertretern des Südtiroler Schützenbundes.Weitere Schießtage: 14., 18., 20., 21., 25. und 27. September 2003Der Schützenbezirk Brixen lädt alle Tiroler Marketenderinnen, Jung-schützen und Schützen herzlich ein.

Toni Fischnaller

Geburtstagsfeierfür Dr. Otto von Habsburg

BRIXEN - Auf Einladung von Europaparlamentarier Dr. MichlEbner und dem Schützenbezirk Brixen kam anlässlich seines90. Geburtstages am 20. November 2002 Seine Kaiserliche Hoheit Dr.Otto von Habsburg, nachträglich am 11. Mai 2003 in die Hofburg nachBrixen und zum Geburtstagsschießen nach Lüsen.

Am Vormittag bereiteten viele Abordnungen des Bezirkes Brixenund andere Bezirke sowie Abordnungen vom Bund der Tiroler Kaiser-jäger und dessen Ortsgruppe Auer, Vertreter aus Politik und WirtschaftSeiner Kaiserlich-Königlichen Hoheit Dr. Otto von Habsburg-Lothrin-gen, seiner Gattin Erzherzogin Regina von Sachsen und seinem EnkelSeverin Meister einen herzlichen Empfang auf dem Domplatz. Nachder Meldung des Bez.-Mjr., dem Abspielen der Kaiserhymne, der Fron-tabschreitung und einer Ehrensalve der Ehrenkompanie Brixen, begabsich Dr. Otto von Habsburg in das Rathaus, um sich dort in das „Gol-dene Buch“ der Stadt Brixen einzutragen.

In der Kirche „Unsere Liebe Frau“ in der Hofburg von Brixen feier-te die Kaiserfamilie gemeinsam mit Generalvikar Dr. Josef Matzneller,Dompropst DDr. Karl Wolfsgruber und Prof. Dr. Josef Gelmi sowieallen Schützen, Marketenderinnen und Ehrengästen die hl. Messe, dievon der Schützenkapelle Meransen musikalisch umrahmt wurde. DiePredigt von Dr. Karl Wolfsgruber war gleichzeitig eine Hymne an dasLebenswerk von Dr. Habsburg. „Sein Lebenswerk“, so Wolfsgruber,„stand sicher unter dem Motto »Ich bin der gute Hirte, ich werde meinBestes für Euch geben«. Heute könnten wir gemeinsam mit Dr. Ottovon Habsburg als unserem »guten Hirten« Danke sagen für sein Lebenund seine Werke, aber auch gleichzeitig bitten, dass Gott solche »guteHirten« weiterhin beschütze“. Der offizielle Teil fand im Garten statt.

Bester Schütze: Werner Amort mit Bez.-Mjr Sepp Kaser und Schießleiter ToniFischnaller sowie dessen Stellvertreter Norbert Grünfelder

Julius Mosen, der Vater der TirolerLandeshymne. Ihm sind heuer anläss-lich seines 200. Geburtstages imganzen Lande zahlreiche Schießengewidmet.

Im Innenhof der Brixner Hofburg fand der offizielle Teil der Gratulation statt.Seine Kaiserlich-Königliche Hoheit Dr. Otto von Habsburg-Lothringen (m.),seine Gattin Erzherzogin Regina von Sachsen (r.) und Kaiserenkel SeverinMeister (l.)

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Nummer 4 - August 200318

Die Laudatio hielt Europaparlamentarier Dr. Michl Ebner. Er zeich-nete das Leben von Dr. Otto von Habsburg nach und hob seine Zivil-courage und seinen Mut für den Einsatz der Völker – und besondersfür Südtirol und Europa – hervor. Er nahm auch Bezug zur Entstehungdes Hauses Habsburg und lobt dessen Einsatz für Land und Leute.

Der Jubilar selber gab sich bescheiden. Er bedankte sich bei seinenSüdtiroler Freunden und drückte ihnen seine Wertschätzung aus, dasssich die Südtiroler für das eigene Volk, die eigene Heimat eingesetzthaben. Er, so sagte er, sei stolz auf die Taten der Südtiroler.

Er sei auch stolz auf die Schützen, die den Mut hätten, auch gegenden Strom der Zeit zu gehen. Sie würden den Geist Südtirols bewah-ren und sich für wichtige Werte einsetzen.

Der offizielle Teil in Brixen endete mit dem Zapfenstreich, den derJubilar mit großer Aufmerksamkeit verfolgte. Am späten Nachmittageröffnete Dr. Otto von Habsburg in Lüsen ein ihm zu Ehren veranstal-tetes Geburtstagsschießen, bevor er weiteren privaten EinladungenFolge leistete.

Margareth Schrott

Schützenbataillon InnsbruckINNSBRUCK - Mit Ladschreiben zum 3. Mai 2003 waren die Schüt-

zen des Baons Innsbruck zum Baonskönigsketten-Schießen 2003 gela-den und schon am 9. Mai d.J. fand im Vereinsheim St.Nikolaus-Maria-hilf die Preisverteilung statt.

In Vertretung des Hausherrn Hptm. Dipl.-Ing. Dieter Probst begrüß-te Obm. Lt. Klaus Rott die zahlreich erschienenen Gäste, voran Baon-Kdt. Mjr. Erich Enzinger.

In seinem kurzen Referat dankte der Baons-Kdt. für die starkeBeteiligung am Schießbewerb. Eine beachtliche Steigerung gegenüberdem Vorjahr war in der Anzahl der teilnehmenden Schützen zu ver-merken, ebenso erfreulich war die unfallfreie Durchführung desBewerbes. Für die exakte und rasche Auswertung der Schießergebnis-se dankte Mjr. Enzinger dem verantwortlichen OSM Helmut Naschen-weng von der Schützengilde St. Nikolaus.

Ergebnisse: Jungschützen: 1. Wenger Armin - Alter Schießstand,90 Ringe; Marketenderinnen: 1. Rott Angelika - St. Nikolaus-Maria-hilf, 114 Ringe; Allgemeine Schützenklasse: 1. und Bataillonsschüt-zenkönig Kircher Alfred - Arzl, 126 Ringe; 2. Wallner Immanuel -Wilten, 123 Ringe; 3. Naschenweng Roland - St. Nikolaus-Mariahilf,121,5 Ringe; Altschützen: 1. Hupfauf Dieter - Hötting, 110 Ringe;Veteranen: 1. Dag Sepp - Alter Schießstand, 112 Ringe; Versehrte: 1.Vanzetta Wilhelm - Alter Schießstand, 132 Ringe; Ehrenscheibe Rot:1. Jabinger Karl - St.Nikolaus-Mariahilf, 235,4 Teiler; Gäste Damen:Kleinrubatscher Astrid - Hötting, 120 Ringe; Gäste Herren: GasserHelmuth - Alter Schießstand, 113 Ringe.

Die Schützenschnur inGold haben vier, in Silbersechs und in Grün zehnSchützen erreicht; 1 Gasthat das Leistungsabzei-chen in Silber geschossen.

Die Kompanie „AlterSchießstand“ konnte alsKompanie mit den meis-ten Teilnehmern einenschönen Pokal entgegen-nehmen.

Hptm. Dag dankte derGattin von Mjr. Enzinger,Anny Enzinger, mit derÜbergabe eines Blumen-stockes für ihre fleißigeMitarbeit bei der Anmel-dung der Schützen zum

Bewerb. In dem engen und zugigen Raum des Schießstandes kann esoft recht empfindlich kalt sein. Ein kräftiger Applaus dankte Anny fürdie vielen Jahre Mitarbeit.

Die ganze Schießveranstaltung verlief in fairer und sportlicher Wei-se, die Preisverteilung im schönen Heim von St.Nikolaus-Mariahilfwurde dank der hervorragenden Betreuung in schöner Harmonieabgewickelt.

Für die Beschaffung der zahlreichen und schönen Preise ein herzli-cher Dank an Baon-Kdt. Mjr. Erich Enzinger.

Baonspressereferent Sepp Dag, Hptm.

Baonstag Oberland in StrassenSTRASSEN I. OSTTIROL - Der Baonstag begann mit einem gemein-

samen Gottesdienst, der vom Strassener Männerchor, den Bläsernsowie den Schützen mitgestaltet wurde. Vor dem Kriegerdenkmalgedachte man mit Kranzniederlegung, Ehrensalve und dem „GutenKameraden“ der Kriegsopfer und der Verstorbenen aus den Kompani-en.

Bei den Berichten wurde unter anderem folgendes angesprochen:Baon-Kdt. Hans Obrist wünscht mehr Teilnehmer bei der jährlichenSchützenwallfahrt in Absam, Bez.-Mjr. Bertl Jordan informierte überseine zahlreichen Schützentermine die er zu bewältigen hatte. Nichtfür alle verständlich war sein Eintreten bei der Transitdemonstrationin St. Johann i. W., ein unangenehmes Erlebnis war der glimpflich ver-laufene Schießunfall auf der Gatterspitze (ein Eistropfen aus dem Lauftraf eine Person).

Zu den erfreulichen Ereignissen zählten die Vorstellung des Schüt-zenwesens bei den Firmlingen in Anras und St. Justina, die verschie-denen Veranstaltungen der Jungschützen und diverse Gratulationenvon Kameraden.

Für etwas gedrückte Stim-mung sorgte die AnkündigungJordans, dass er nach sechsPerioden als Bez.-Mjr. für dieWahl 2004 nicht mehr kandi-diere, weshalb man einengeeigneten Kandidaten für die-se Funktion rechtzeitig suchensolle. In den Wortmeldungender Gäste wurden die Schützenin ihrem wertvollen Tunbestärkt. Bgm. Friedrich Wiesersah die Schützen als ruhendenPol in der heutigen schnelllebi-gen Zeit, deren Einsatz zurErhaltung von Kulturdenk-mälern besonders hervorzuhe-ben sei.

HR Dr. Othmar Doblander meinte, dass die Öffentlichkeit noch bes-ser von der wertvollen Tätigkeit der Schützen zu informieren sei undman die Verbindung zu den Südtiroler Kameraden noch lebendigerknüpfen könne. Viertel-Kdt. BMjr. Hermann Huber warb für dasZusammenwachsen der drei Tiroler Schützenbünde, die in der gemein-samen Europaregion eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hätten und innächster Zeit eine Landkarte von Gesamttirol herausbrächten.

Talschaft PontlatzTÖSENS - Die Schützentalschaft Pontlatz hielt am 25. April 2003

im Schützenheim in Tösens ihre Jahreshauptversammlung ab. Alle 12Kompanien waren vertreten. Als Ehrengäste waren Bez.-Kdt. Mjr. FritzGastl und der Bezirksbildungsreferent Dr. Gerhard Gstraunthaleranwesend. Talschafts-Kdt. Mjr. Josef Partoll teilte gleich am Beginn

Bez.-Mjr. Bertl Jordan bei einer seinervielen und immer gern gehörten An-sprachen (Foto: Ottilie Stemberger)

Die drei Besten der Allg. Schützenklasse (v. l.)Naschenweng Roland, Kircher Alfred mitKönigskette, Wallner Immanuel

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19Nummer 4 - August 2003

der Versammlung mit, dass vier anwesende Hauptleute ihr Jubiläum,nämlich 40 Jahre Hauptmann in ihren Kompanien, feiern, nämlichFulgenz Geiger von Fiss (bereits 41 Jahre Hptm.), Karl Hangl vonSpiss, Heinrich Mair von Ried und Alois Raggl von Tösens. Die offizi-elle Ehrung dieser vier Hauptleute erfolgte beim Talschaftsfest am 17.August 2003 in Serfaus. Weiters wurden zwei neu gewählte Hauptleu-te vorgestellt: Jürgen Gutmannn von der Schützenkompanie Prutz-Faggen und Alois Pleifer von der Schützenkompanie Kaunerberg. Ausdem Bericht des Talschafts-Kdt. ging hervor, dass das Alpenregions-treffen in Prutz wohl der Höhepunkt im abgelaufenen Jahr war. Derzweite wichtige Termin war die Ausstellung „Einst Feinde - heuteFreunde" im Schlossmuseum in Landeck vom 24. Mai bis 15. Juni.Weiters verwies er auf die Gedenkfeier 1703-2003 beim Pontlatzadleram 21. September.

Josef Partoll

Rechenschaftsberichtder Wintersteller

ST. JOHANN - Am 28. März 2003 konnte Baon-Kdt. Mjr. JosefPockenauer die Abordnungen sämtlicher Kompanien des WinterstellerBaon und zahlreiche Ehrengäste, unter ihnen NR Georg Keuschnigg,Vizebgm. der Marktgemeinde St. Johann, HR Dr. Georg Zimmermann,TVB-Obmann Dieter Jöchler, BH HR Dr. Hans Heinz Höfle, Baon-KuratDr. Josef Trausnitz, Baon-Kdt. des Kufsteiner Schützenbaons Mjr. Her-mann Egger und den Viertel-Kdt. Mjr. Hans Steiner begrüßen.

Einen besonderen Gruß richtete Mjr. Pockenauer an die Leiterin derFremdenverkehrsfachschule St. Johann, Mag. Nachtmann, die demBaon den Vortragssaal für die Versammlung zur Verfügung stellte.Mjr. Pockenauer berichtete über die Tätigkeiten des abgelaufenen

Schützenjahres, die sich im Rahmen der Ausrückungen und Aktivitä-ten auf gesellschaftlichen, kirchlichen und sportlichen Veranstaltun-gen bezogen. Über die Vorbereitung des von der Feller Schützenkom-panie St. Johann auszurichtenden Baonsfestes referierte Hptm. AloisFoidl. Vizebgm. HR Dr. Georg Zimmermann, Obm. der Feller Schüt-zenkompanie, trug in einem Kurzreferat die Geschichte und Entwick-lung der Marktgemeinde St. Johann vor und untermauerte den Vor-trag mit einem interessanten Lichtbildmaterial. Vor Beginn der Ver-sammlung lud der Schützenfreund und Brauereibesitzer Günter Huberzu einer Bierverkostung ein.

Pressereferent des BataillonsWörgötter, EHptm.

Schützenviertel Tirol-Mitte

WATTENER LIZUM - Für Samstag, den 14. Juni 2003, war der Viertelbildungstag für die Funktionsträger angesagt. Die Veranstal-tung führte uns auf Einladung des Österreichischen Bundesheeres alsGäste des Schützenkameraden und Hptm. der SchützenkompanieMajor-Ignaz-Straub-Hall, Oberst Thomas Knoll, in die WattenerLizum.

Es war ein herrlicher Frühsommertag mit Sonnenschein von derFrüh an. Bis zum Lager Walchen war die Anreise für jeden Teilnehmerselbst vorgesehen.

Pünktlich um 9.00 Uhr konnte Viertel-Kdt. BMjr. Mag. Fritz Tie-fenthaler die Teilnehmer begrüßen. Oberst Knoll erklärte den Ablaufdes vorgesehenen Programmes. Im Anschluss folgte die Fahrt mitBundesheerfahrzeugen in das Hochlager Lizum. Dieses befindet sichauf einer Höhe von ca. 2.000 m. Auf beiden Seiten der teilweise rechtkühn angelegten Straße blühten in herrlichem Rot die Alpenrosen.

Bei der Führung durch das Hochlager erklärte der Kdt. des TÜPL-Lizum die wechselvolle Geschichte und Entwicklung des Truppenü-bungsplatzes. War ursprünglich durch Pachtverträge die Benützungder Grundflächen geregelt, ist heute schon längst die Republik Öster-reich Eigentümerin und die ursprünglichen Holzbaracken sind festgemauerten Gebäuden gewichen. Wir hatten die Möglichkeit, dasganze Lager zu besichtigen. Auffallend war die solide Bauausführungaller Objekte ebenso wie die peinliche Sauberkeit der unterschiedlichgroßen Zimmer und Funktionsräume. Es ist in jeder Hinsicht für alleSoldaten gesorgt, sodass auch im langen Winter (bis zu 6m Schnee)keine menschenmöglichen Wünsche offen bleiben. Die Führungskräf-te des Bundesheeres sehen es als Pflicht, den hier untergebrachten Sol-datinnen und Soldaten den Dienst im Rahmen der Aus- und Fortbil-dung so erträglich wie möglich zu machen.

Seit über 40 Jahren als Hptm. für ihre Kompanien tätig (v.r.) Alois Raggl, KarlHangl, Fulgenz Geiger und Heinrich Mair mit Mjr. Josef Partoll

Hptm. Alois Foidl, Brauereibesitzer Günter Huber, die Bierkönigin und derObmann der Feller Schützen, Vzbgm. Lt. HR Dr. Georg Zimmermann (v. l.)

Preisverteilung im TÜPL Hochlager Wattener Lizum: (v.l.) Peiler Hubert, HallerFranz, Monz Walter, Obst. Knoll Thomas, Obst. Konzett Ernst

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Das hohe Niveau der Einrichtungen beweist auch die Tatsache, dassandere Nationen hier ihre Hochgebirgsausbildung absolvieren.

Großartigen Eindruck vermittelte die modernste SchießanlageEuropas. Mit dem STG 77 wurde uns ein Preisschießen ermöglicht.

Zum ausgezeichneten Mittagessen war auch der Kdt. der 6. Jäger-brigade Absam, Oberst Ernst Konzett, erschienen. Gemeinsam habenKnoll und Konzett anschließend die Preisverteilung vorgenommen:1.Franz Haller, Götzens, 2. Hubert Peiler, Götzens, 3. Walter Monz,Speckbacher/Hall.

In einem kurzen interessanten Vortrag erläuterte Obst. Konzett dieimmer wieder veränderten Möglichkeiten unseres Heeres.

Vor dem motorisierten Abmarsch galt ein letzter Blick dem Hoch-lager Lizum in schöner Almlage, umgeben von der Bergkette mit demherausragenden Sonnspitz. Nächstes Ziel war der 2.460 m hohe nörd-liche Schober. Nur wenige Höhenmeter hatten wir von der Straße auszu erklettern, um den herrlichen Rundblick von Olperer, Stubaier Glet-scher über Serles, Bettelwurf und Karwendel zu genießen.

Vollzählig erreichten wir alle wieder das Lager Walchen. Es war einwunderbarer, lehrreicher Erlebnistag. Allen, die nicht dabei waren -insbesondere jene, die sich angemeldet hatten und nicht kamen seigesagt, dass sie viel Schönes versäumt haben.

Es bleibt nur noch, den Organisatoren zu danken: dem Viertel-Kdt.BMjr. Mag. Fritz Tiefenthaler und besonders auch dem Kommandan-ten des TÜPL Lizum und Hptm. der Kompanie „Major Ignaz Straub”Hall, Obst. Knoll,

Ing. Sepp Dag, Hptm., Bataillonspressereferent

Baonfest Lienzer TalbodenOBERLIENZ - Ein gutes Dutzend Fahnenabordnungen umrahmte

den Festplatz, auf dem die Musikkapellen Oberlienz, Himmelberg undNikolsdorf für stimmungsvolle Klänge sorgten.

Alle acht Kompanien des Talbodens, eine Ehrenkompanie aus Hopf-garten und ein Ehrenzug des Bundesheeres waren anwesend, alsSchützenkurat Cons. Edi Niederwieser in seiner Predigt die Forderungan die Schützen stellte: „Wir Schützen müssen uns vom Pathos desfeschen Trachtenträgers mit Säbel und Gewehr zu Menschen der Ethik,also zu Treue, Glauben und Tatkraft verändern.“ Den Beweis für dieLiebe der Schützen zur Heimatkirche sehe man in den Herz-Jesu-Feu-ern immer wieder bestätigt.

Der Obm. des GTSB und Viertel-Mjr. Hermann Huber ließ in seinenWorten mit einer unheilvollen Nachricht aufhorchen: „Vier italieni-sche Politiker der Allianza haben in Rom einen Antrag eingereicht, derdie Abschaffung des Südtiroler Schützenwesens beinhaltet.“ Ob derAntrag Früchte trägt, könne man zum derzeitigen Zeitpunkt nochnicht abschätzen, aber es dürfe nicht sein, dass man die Rechte derTiroler mit Füßen trete. Eindringlich appellierte Huber an die anwe-senden heimischen Politiker, sich für die Rechte der südwestlichenNachbarn einzusetzen. Einsetzen sollten sich die Politiker laut Huberauch in der Frage nach der Notwendigkeit einer Schnellstraße. LA Dr.Andreas Köll konnte den Viertel-Mjr. beruhigen, indem er sich vomAusbau einer solchen Verbindung distanzierte. „Wir brauchen keinenCavallinotunnel und auch keinen Neubau einer Schnellstraße.“ Unter-stützung erhielt Huber vom bayrischen LHptm. der Gebirgsschützen,Karl Steinringer. Besonders das Aufgabengebiet des Naturschutzesgriff der Gast mit der weißblauen Schärpe am linken Oberarm auf.„Wir bayrischen Schützen wollen ebenfalls die Bedrohungen derUmwelt abwenden, denn eines soll gesagt werden: »Bayern ist nichtgleich Deutschland«“, erklärte der LHptm. den schmunzelnden Anwe-senden.

Florian Gander, langjähriger Hptm. und Obm. der Kompanie Ober-lienz und EHptm., wurde für 50-jährige Schützentreue ausgezeichnet.Sein Schlaitener Kamerad, Josef Klaunzer, erhielt eine Auszeichnungfür seine 20-jährige Kommandantentätigkeit.

50 Jahre Baon SonnenburgVÖLS - Am Sonntag, dem 6. Juli, war Völs der Austragungsort für

das 50. Baonsschützenfest des ehemaligen Baons „Innsbruck Umge-bung“, nunmehr Baon „Sonnenburg“, in der Marktgemeinde Völs, inder Heimatgemeinde des Baon-Kdt. Mjr. Pertl Toni.

Der westliche Nachbarort Kematen stellte mit der Schützenkompa-nie unter dem Kommando von Hptm. Herbert Ostermann und derMusikkapelle unter Kapellmeister Gerhard Ostermann die Ehrenforma-tion. Die Musikkapellen Völs und Stams waren für die musikalischeUmrahmung mitverantwortlich.

Zu den 14 Kompanien des Baons, die nahezu alle von ihren Bür-germeistern begleitet wurden, waren Kompanien und Abordnungenaus Innsbruck und die Kompanie, die am Vorabend die Ehrenkompa-nie stellte, Völser Aicha, anwesend. Die Rahmenbedingungen stimm-ten: Das Wetter war kaiserlich, die Häuser beflaggt, der Platz der Feld-messe einer der schönsten in Völs, der Ort der Defilierung am richti-gen Platz. Auch die Anwesenheit der Bevölkerung unterstrich denCharakter des Festes.

Baon-Kdt. Toni Pertl konnte nach dem landesüblichen Empfang mitAbschreiten der Front und General-de-Charge die Ehrengäste undSchützen zur Feldmesse führen und dort zahlreiche Ehrengäste, anihrer Spitze LHptm. DDr. Herwig van Staa, Alt-LHptm. Dr. Alois Partl,NR Dr. Erwin Niederwieser mit Gattin, der Fahnenpatin der Jung-schützenfahne, LKdt. Mjr. HR Dr. Otto Sarnthein und Viertel-Kdt. Mjr.Mag. Fritz Tiefenthaler begrüßen.

Pfarrer Christoph Pernter, der mit der Bevölkerung und den rund800 Schützen die Feldmesse feierte, ging in seiner Predigt auf die viel-fältigen Aktionen der Kompanien und auf die Standartenweihe ein.

„ . . . In einer Zeit, in der Werte verschwimmen, Worte gesprochenwerden und im Nirgendwo verhallen, ob dies Zusagen von Politikernsind, Predigten von Pfarrern oder Werbespots der Wirtschaft, die nichthalten, was sie versprechen, wollen Menschen auf der Suche nachSinn auch die Bestätigung durch die dementsprechenden Taten sehen.Nach den Werken werden wir beurteilt werden.

Ich möchte euch heute danken für das viele Gute. Ob dies der Baueiner Kapelle war, an der Menschen Halt machen, um Trost und Kraftzu schöpfen. Ob dies die Mithilfe, Not zu lindern ist - durch Spenden-aktionen oder durch handgreifliche Hilfe mit persönlichem Einsatzbeim Verteilen von „Essen auf Rädern“ und Besuchen einzelner Mit-bürger im Dorf. Ob dies die Erhaltung und Pflege von altem Kulturgutist oder das gesellschaftliche Mitprägen eurer Orte. Ob im Sehen derNot, in einem Blitzgedanken – das könnten wir tun, ob aufgrund einerBitte des Bürgermeisters, des Pfarrers, ob im Gespräch in der Kompa-nie.

„Vergelt’s Gott“ gehört euch hier gesagt. Für beides: Für eurengroßartigen Einsatz in den Gemeinden und für eure Spannungsfelder

Fahnenpatin Christa Vantsch und Lt. Christian Meischl Lans mit der von Prof.Volkmar entworfenen Baon-Standarte mit dem Bild vom Herz Jesu

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steht eure von Prof. Volkmar entworfene Baon-Standarte die ich heu-te segnen werde. Standarte kommt, soviel ich weiß aus dem, aus demAltfränkischen und heißt „Standort“. Es gibt also immer wieder Stand-ortbestimmungen durchzuführen. Euer Standort ist Jesu, der auf seinentbranntes Herz zeigt. In all eurem Tun, in all euren Schwierigkeiten,in all euren Fragen gilt es, das Thema dieser Standarte aufzugreifenund umzusetzen.“

Die Standartenweihe war einer der Höhepunkte des Festes. ChristaVantsch, die Gattin des Völser Bürgermeisters, ist die Patin der neuenBaon-Fahne, die auf der einen Seite das Herz Jesu, auf der anderen dieWappen der 14 Gemeinden zeigt.

Nach der Segnung durch Pfarrer Christoph übergab die Patin dieStandarte an Lt. Christian Meischl und Baon-Kdt. Toni Pertl mit denWorten: „Ich übergebe euch diese Standarte, haltet sie in Ehren, scharteuch um sie, der Heimat zu Ehren“!

Bgm. Dr. Vantsch fand bei seiner Begrüßung die richtigen Worte fürdie zahlreich anwesenden Schützen: „Die Schützen sind Teil des kul-turellen und sozialen Gefüges in unseren Gemeinden.“

LKdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein kam in seinen Grußworten auf dieSituation in Innsbruck/Allerheiligen zu sprechen: „ . . . Wir TirolerSchützen sind eine zutiefst demokratische Vereinigung und haben unsnie an Ausgrenzungen beteiligt. Wir wehren uns daher gegen Grup-pierungen, die im eigenen Land gegen traditionelle Vereinigungen undJugendliche, die in einer Pfarre mitarbeiten wollen, Ausgrenzungenbetreiben. Wir wehren uns gegen eine Minderheit, die leider von einerpolitischen Partei unterstützt wird, die glaubt, Demokratie sei, dasseine Minderheit vorgibt, was die große Mehrheit zu tun habe.“

Eine besondere Auszeichnung für das Fest und für Völs war dieAnwesenheit von LHptm. DDr. Herwig van Staa, der trotz vieler ander-weitiger Termine gekommen ist. Obwohl eine anstrengende Woche,Termine in Wien, München und Brüssel, die Amtsgeschäfte im Inns-brucker Landhaus, kam der LHptm. gerne zu unserem Baonfest. DieserTermin sei für ihn keine lästige Verpflichtung, denn er wisse um dieKraft des Tiroler Schützenwesens.

Ein weiterer Höhepunkt waren die Ehrungen verdienter Persönlich-keiten. EHptm. Franz Brunner aus Aldrans wurde zum Ehrenmitglieddes Baons ernannt, Hptm. Thomas Wirth erhielt das Silberne, Baon-JS-Betr. Oskar Untermarzoner das Goldene Jungschützenehrenzei-chen.

Besuchen Sie uns im Internet:Bund der Tiroler Schützenkompanien:

Südtiroler Schützenbund:

SüdtirolerUnterland

Partenkirchen

Garmisch

Mangfall/Leitzachgau

Werdenfels

Viertel Osttirol

Brixen

Garmisch/Partenkirchen

Werdenfels

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Anschriften der Schriftleiter:

OSR Mjr. Karl Pertl, Werth 21, A-6176 Völs,Tel. 0512/303179, e-mail.: [email protected]. Elmar Thaler, Schlernstr. 1, I-39100 Bozen,Tel. 0471/974078, e-mail.: [email protected]. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau, Tel. +Fax 089/5469521, e-mail: [email protected] ist der jeweils 20. der Monate Feber,April, Juni, August, Oktober und Dezember.

Fotos von Verstorbenen können auf ausdrücklichen Wunschretourniert werden. Namentliche Beiträge müssen nicht dieMeinung der Redaktion wiedergeben.Eigentümer und Herausgeber: Bund der Tiroler Schützen-kompanien, Bozner Platz 6/III, Innsbruck, und SüdtirolerSchützenbund, Schlernstr. 1, BozenEingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verant-wortlicher Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes Hart-muth Staffler. Die Tiroler Schützenzeitung versteht sich alsMitteilungsblatt des Südtiroler Schützenbundes, desWelschtiroler Schützenbundes, des Bundes der TirolerSchützenkompanien und des Bundes der BayerischenGebirgsschützenkompanien. Schriftleiter SSB: Elmar Tha-ler; BTSK: OSR Karl Pertl; BGK: Hans Baur. Schrift: RotisSerif von Otl Aicher

Herstellung: dtp Tyrol, Klaus Leitner, InnsbruckDruck: Fotolito Varesco, Auer

Die Alpenregionder Schützen

Bei strahlendem Sonnenschein wurde das 50-Jahr-Jubiläum des Baon Son-nenburg (ehem. Innsbruck-Umgebung) beim Baon-Fest in Völs würdevollgefeiert, v.l. ELt. Franz Heinz Hye, Viertel-Kdt. Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler,Bgm. Dr. Josef Vantsch mit Gattin Christa, LHptm. DDr. Herwig van Staa, Alt-LHptm. und EMjr. Dr. Alois Partl und LKdt. Mjr. HR Dr. Otto Sarnthein.

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heit und Begeisterung. Die konkurrierenden Teilnehmer konnten beiihren Aufwürfen erstaunliche Ergebnisse erzielen. Mehr als 985 Auf-würfe mussten vom Organisationsleiter Lt. Wolfgang Hagsteiner undseinem bewährten Team zur Endabrechnung herangezogen werden.

Ergebnisse: Marketenderinnen (Blumenmädchen): 1. Hirschbich-ler Barbara, St. Johann; 2. Hechenberger Sonja, Jochberg; 3. Krimba-cher Katharina, Kirchberg. Jungschützen: 1. Haller Patrik, Westendorf;2. Nail Daniel, Kirchdorf; 3. Haller Othmar, Westendorf. Offiziere undJS-Betreuer: 1. Niedermühlbichler Peter, Kirchberg; 2. Haller Othmar,Westendorf; 3. Jöchl Richard. Gästeklasse: 1. Schipflinger Anni,Kirchberg; 2. Krimbacher Renate, Kirchberg; 3. Friesinger Greti, Joch-berg. Jungschütze Patrik Haller der Andreas Hofer SchützenkompanieWestendorf wurde als Tagessieger (Moar) geehrt.

Wörgötter, EHptm., Pressereferent des Baons

Informationsnachmittag für OsttirolsSchützenmarketenderinnen

ASSLING - Ende Mai traf sich an einem heißen Samstagnachmittagauf Einladung der Viertelmarketenderin Ruth Strasser (Kartitsch) einegroße Schar junger Frauen im Schützenheim in Assling, um Informa-tionen und Erfahrungen auszutauschen.

Von der Leitung des Bundes der Tiroler Schützenkompanien sinddazu die Bundesmarketenderin Elisabeth Konrad und der Lkdt.-Stv.Mjr. Stefan Zangerl angereist, um die notwendige Bundeseinheit zuunterstreichen und mit Referaten Information und Hilfestellungen zubieten. Mit Interesse und Genugtuung haben Majore alle Batailloneunter der Führung von Viertel-Kdt. BMjr. Hermann Huber und einzel-ne Offiziere von Kompanien die Diskussion und den regen Erfah-rungsaustausch verfolgt.

Die Rolle der Marketenderin im Schützenwesen einst und jetzt,Geschichtliches zur Tracht, Tracht und Mode, interessante Details wiedie Anordnung von Knöpfen, Unterschiedlichkeit der Trachten, Beklei-dungsvorschriften, Auftreten und Verhalten, Pflichten und Selbstver-antwortung, die Vereinsfunktionärin und einiges mehr kam in denReferaten und Wortmeldungen zur Sprache.

Noch lange nach der Jause, zu der die Gemeinde Assling geladenhatte, diskutierten die Marketenderinnen über Bekanntes und Neues inund außerhalb des Schützenwesens.

Als Einstimmung hatte Ortspfarrer Roalter die TeilnehmerInnen zueiner Einführung über die Geschichte der Pfarre und des GotteshausesAssling und zu einer kurzen Andacht in die Kirche geladen.

(Fortsetzung Seite 27!)

Nummer 4 - August 200322

Auszeichnungen für JungschützenNATTERS - Am Samstag, dem 5. April 2003, wurden die Natterer

Jungschützen vom Landes-Geschäftsführer des ÖsterreichischenSchwarzen Kreuzes, Hans Ullmann, im Restaurant „Rancho“ für ihrejährlichen Sammeldienste zu Allerheiligen vor dem Friedhof ausge-zeichnet. Die Auszeichnung in Gold erhielten Abenthung Gernot,Fiedler Georg und Mayr Michael. Die Auszeichnung in Silber erhieltenFalschlunger Daniel, Gollner Michael und Pfurtscheller Thomas.

Im Anschluss folgten die Jungschützen den Ausführungen vonHans Ullmann über die Kriegsgräberfürsorge im In- wie im Ausland.

Schießvergleichswettkampf der Wintersteller Jungschützen . . .

WESTENDORF - Im Vordergrund der Jungschützenarbeit des Win-tersteller-Schützenbaons steht die Schießausbildung, die auch gleich-zeitig zur Vorbereitung des Landes-Schießwettkampfes der Jungschüt-zen am 1. Mai 2003 in Innsbruck diente. Zum Ausscheidungsschießenfür den Landesschießwettbewerb versammelte der Baon-JS-Betr. Lt.Wolfgang Hagsteiner die Elite der Jungschützen und Blumenmädchenim Gildenstand Westendorf. An diesem Wettkampf nahmen 38 Jung-schützen teil. Für 15 Jungschützen und 2 Blumenmädchen war dasgute Abschneiden beim Baon-Schießen ausschlaggebend, um zumLandesschießen nach Innsbruck fahren zu dürfen.

Ergebnisse: Blumen-mädchen: 1. Strobl Chris-tina, Oberndorf; 2.Hechenberger Sonja,Jochberg; 3. HirschbichlerBarbara, St. Johann inTirol. Jungschützen: 1.Markus Manzl, Westen-dorf; 2. Burgmann And-reas, Westendorf; 3. LanerMichael, St. Johann inTirol.

Der „Blattlbewerb“ desAusscheidungsschießenswurde von Manzl Markusmit 20 Teilern gewonnen,

gefolgt von Fuchs Stefan, Kirchdorf, mit 25,5 Teilern und Strobl Chri-stina Oberndorf, mit 26,3 Teilern. Den begehrten Titel des „Baons-Jungschützenkönigs“ konnte heuer Manzl Markus der Andreas-Hofer-Schützenkompanie Westendorf erringen.

. . . und Spaggermeisterschaft

Einen fixen Platz im Jahresablauf der Jungschützenbetreuung weistdie „Spaggermeisterschaft“ auf. Bereits zum 13. Mal kamen am 21.April 2003 80 Jungschützen und Blumenmädchen mit ihren Betreuernnach St. Johann, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Die über-dachte Eisbahn des Mauthnerwirtes diente als Austragungsort. Für diereibungslose Durchführung und für die Betreuung der Jungschützenund Gäste sorgte die Feller Schützenkompanie unter ihrem Hptm.Alois Foidl. An der Meisterschaft beteiligten sich nicht nur die Jung-schützenbetreuer und Offiziere, sondern auch Gäste, die bei den Auf-würfen und beim „Schnupfen“ Geschicklichkeit und Begeisterungzeigten. Besonders die Jungschützen unterstrichen beim Wettkampf-geschehen des alten „Unterinntaler Volkssportes“ Ehrgeiz, Zielsicher-

Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen

Der Jungschützenkönig Markus Manzl mitHptm. Johann Kirchmair, Westendorf, undBaon-JS-Betr., Lt. Wolfgang Hagsteiner,Kirchdorf

Pfarrer Rupert Roalter, BMjr. Hermann Huber, BMark. Elisabeth Konrad undBez.-Mjr. Bertl Jordan im Gespräch mit den 35 Marketenderinnen

(Foto: A. Wolsegger)

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Bayerische GebirgsschützenBund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien

MÜNCHEN - „Ein Tag, der den vergoldetenFassadenschmuck von Schloss Nymphenburgleuchten und die Wasserfontäne davor silbrigglänzen lässt. Ein Tag, an dem sich Schlossund Park und der Himmel darüber zu einerKulisse verbinden“ - so schwärmte derBerichterstatter der Süddeutschen Zeitungvom Festtag des Hauses Wittelsbach, dereinen Hauch von Monarchie in die Landes-hauptstadt München brachte.

2.500 geladene Gäste aus allen Teilen derGesellschaft, der Aufmarsch der Gebirgs-schützen und Abordnungen von Sportschüt-zen und historischen Vereinen umrahmtendas Geburtstagsfest des Chefs des HausesWittelsbach, Herzog Franz von Bayern, dersein 70. Lebensjahr vollendete. Gleichzeitigfeierten auch Prinz Ludwig den 90., Prinzes-sin Irmingard den 80. und Prinz Leopold den60. Nach dem langen Geburtstagsdefilée, andem sich auch das Bayer. Kabinett beteiligte,betraten die Jubilare und MinisterpräsidentEdmund Stoiber mit Frau Karin die Balustra-de und LHptm. Karl Steininger meldete demHerzog die angetretenen Gebirgsschützen:Landeshauptmannschaft, Gebirgsschützen-kompanie Hofmark-Söllhuben unter Hptm.Rudolf Walter mit Spielmannszug und

Musikkapelle sowie den Salutzug derGebirgsschützenkompanie Tegernsee unterHptm. Alfred Bayer.

Viele empfanden, dass dieses Ereigniszutiefst bayrisch war und ein Dankeschön derBayern für die großartige Leistung, die derHerzog für das Land vollbringt.

S.K.H.Herzog Franz von Bayern

Am 14. Juli 1933 als Sohn von ErbprinzAlbrecht und seiner Gemahlin Maria gebo-ren, ist Herzog Franz ein Urgroßneffe vonLudwig III., dem letzten König von Bayern.Als Kind erlebte der Jubilar in der Nazizeit,was es bedeutet, einer regimekritischenFamilie anzugehören. Nach einem Exilauf-enthalt in Ungarn und der Gefangenschaf-ten in drei Konzentrationslagern konntendie Wittelsbacher 1945 auf einem Weiter-transport von Dachau von den Amerikanernbei Ammerwald an der Tiroler Grenze geret-tet werden. Die Schulzeit am Gymnasiumdes Benediktinerklosters Ettal und das Stu-dium der Betriebswirtschaft folgten. Bereitsals Student sammelte der Jubilar zeitgenös-sische Kunst und erwarb sich einen interna-tionalen Ruf. Nicht nur Kunst und Wissen-schaft, auch Hilfsprojekte in Rumänien unddie Obdachlosenbetreuung der Benediktine-rabtei St. Bonifaz können auf seine Hilfezählen.Der Münchner Merkur bezeichnete den Her-zog als „Ein Personennetzwerk, das immerdann zur Verfügung steht, wenn esgebraucht wird. Auch in dieser Eigenschaftwerden wir ihn noch lange brauchen. Admultos annos!“

Königlicher Geburtstag

Vom Balkon des Schlosses winkt Herzog Franz den Gartulanten zu. V.l. Prinz Leopold, Karin Stoiber,Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, Herzog Franz, Prinzessin Irmingard und Friedrich Kardinal Wetter.Bild unten: Die Gebirgsschützen von Hofmark-Söllhuben erwidern den Gruß.

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Nummer 4 - August 200324 Berichte aus Bayern

Mit echter ungekünstelter Liebe zur Hei-mat, bodenverbunden und den Mitmenschenzugewandt, der heimlichen Tradition undechtem Brauchtum verbunden und jeden Taggelebt. Ein unverwechselbarer Anteil an Bay-ern und besonders Oberbayern!“

18. Püxenschießenin Reichenhall

REICHENHALL - Bei herrlichem Wettertrafen sich Gebirgsschützen, Marketenderin-nen, Behörden und Vereine auf der Standort-schießanlage der Bundeswehr im Nesselgra-ben zu einem fairen und sportlichen Wett-kampf.

132 Teilnehmer schossen auf eine Entfer-nung von 100 Metern auf eine 10er Ring-scheibe. 2 Probeschüsse, 5 Wertungsschüsseliegend aufgelegt, 5 Wertungsschüsse stehendangestrichen und 1 Schuss auf dieEhrenscheibe, ebenfalls stehend angestrichen.

Zum ersten Mal in der Geschichte desPüxenschießens konnte ein Schütze dasTraumergebnis von 100 Ringen erreichen.Dies war heuer dem Hptm. der GSK Reit i.Winkl, Peter Obertanner, vorbehalten. DieEhrenscheibe holte sich Dieter Dettmer vonder GSK Aschau.

Als weitest angereiste Mannschaft begrüß-te der Hptm. der GSK Reichenhall, WernerZeininger, vier Schützen aus Südtirol von derKompanie Pfalzen. Diese Schützen erhieltenauch den Weitpreis.

Olt. Franz Kristen zum 70erASCHAU - Wer kennt ihn nicht? Er trägt

Aschauer Montur und wenn er im Gesprächist, dann wird höchstwahrscheinlich überExerzieren, Schießen oder die Munition gere-det.

Schütze ist er seit 1982. Die Jahre gingenins Land und Franz hat sich im wahrsten Sin-ne des Wortes hochgedient. Als aufrechterSchütze mit einer natürlich-herzhaften Art,

MÜNCHEN - Der Präsident des Bezirkstagsvon Oberbayern, Franz Jungwirth, hat ineiner Feierstunde dem LHptm. der Bayeri-schen Gebirgsschützen, Karl Steininger, fürseine Verdienste die Bezirksmedaille verlie-hen.

Damit wurde sein Einsatz in vielfältigenEhrenämtern und seine stete Bereitschaft alsAnsprechpartner und Ratgeber gewürdigt.Besonders hob Bezirkstagspräsident Jung-wirth hervor, dass LHptm. Karl Steininger dietraditionsreiche Gemeinschaft des Bundes der

Bayerischen Ge-birgsschützenkom-panien zusammen-hält, hegt und pflegtund ergänzte miteigenen Worten dievorbereitete Rede:„Ich habe kaum woanders als geradebei den Gebirgs-schützen in meinerKompanie, denWaakirchnern, undbei allen anderenKompanien, so vieleOriginale und origi-nelle Menschenkennen gelernt.

Zum Geleit Vatikanstadt, 29. 4. 2003

Liebe Gebirgsschützen!

So gern wäre ich zu eurem Patronatsfest nach Rottach-Egern gekommen, um mit euchunser schönes Bayernland neu der Patrona Bavariae anzuvertrauen. Auch wenn ich ange-sichts der Termine, die sich gerade in der ersten Maihälfte angesammelt haben, die Reiseleider nicht machen kann, so möchte ich euch um so mehr versichern, daß ich mit demHerzen bei eurem Hauptfest mit dabei bin. Unser Land ist gottlob von keinem Kriegbedroht, wir danken dem Herrn, dass wir nach den Heimsuchungen der ersten Hälfte des20. Jahrhunderts nun seit mehr als einem halben Jahrhundert in Frieden leben dürfen.Aber innere Bedrohungen können wir nicht übersehen: Der Glaube ist in Gefahr, in einemKlima der Beliebigkeit zu versickern. Es scheint einfacher zu sein, ohne ihn so dahin zuleben und sich von den Angeboten der Freizeitindustrie bedienen zu lassen, die uns ver-sprechen, uns auf die Sonnenseiten des Lebens zu führen. Aber dann spüren wir doch, dassinwendig etwas leer bleibt; dass wir den Krisen, vor die und das Leben stellt, damit nichtstandhalten können. Dann verfällt allmählich auch die Barmherzigkeit, die Fröhlichkeit,die Hilfsbereitschaft und das Eintreten füreinander in schwierigen Zeiten, das uns Bayernausgezeichnet hat. Dann werden die Bräuche leer, ohne die doch unser Land nicht nur seinGesicht, sondern auch sein Herz verlieren würde. Unser bayerisches Land zieht viele Men-schen an, weil sie da eine Herzlichkeit und eine Menschlichkeit finden, die es anderswo sonicht mehr gibt. Aber die Quelle dessen, was Bayern nicht nur landschaftlich, sondernmenschlich so schön macht, die ist eben der christliche Glauben. Ohne ihn wäre Bayernnicht mehr bayerisch, und das dürfen wir nicht zulassen.Deswegen ist der Blick auf die Patrona Bavariae so wichtig. Maria, die gütige Mutter desHerrn; Maria, die am Kreuz zu ihrem Sohn stand; Maria, zu der die Menschen seit derHochzeit von Kana in allen Arten von Nöten kommen und Hilfe erlangen – sie zeigt unsdie Richtung. Sie zeigt uns, wie Bayern sich selbst treu und so schön bleiben kann, wie wires kennen und lieben. Und deshalb rufe ich euch an eurem Patronatsfest zu: Steht zur Mut-ter des Herrn! Steht zur Kirche, deren Mutter sie ist und die unsere Mutter ist, unser Landmütterlich geformt hat! Steht zum Papst und zu den Bischöfen! Steht zum Glauben! Dannbrauchen wir um die Zukunft unseres Landes keine Sorge zu haben.In tiefer Verbundenheit übersende ich euch für eEuer Fest meinen Segen: Es segne euchder Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

Joseph Cardinal Ratzinger

Oberbayern ehrt Landeshauptmann SteiningerDieter Dettmer (GSK Aschau) erhält von Hptm.Werner Zeininger (GSK Reichenhall) dieEhrenscheibe.

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25Nummer 4 - August2003

50 Jahre GSK FlintsbachFLINTSBACH - Über 1.200 Schützen feier-

ten bei schönem Wetter in Flintsbach das 50-jährige Wiedergründungsjubiläum der GSKFlintsbach und 20. Bataillonsfest des Batail-lons Inn-Chiemgau.

Hptm. Max Dirl rief am Vorabend in seinerRede die Geschichte der Kompanie wieder insGedächtnis. Er erinnerte an die Gründungs-väter Wast Graf und Sepp Resch, die trotzSchwierigkeiten die Kompanie ins Lebengerufen hatten. Dabei waren sie von PfarrerBehringer unterstützt worden. Der erst weni-ge Jahre zurückliegende Weltkrieg und dieTatsache, dass einige Männer erst kurz vonder Gefangenschaft zu Hause waren, schreck-te verständlich die Männer ab, sich wiedermit Waffen zu zeigen. Pfarrer Behringer hat-te aber gebeten, wenigstens am Fronleichnamein paar Schützen zur Begleitung des Aller-heiligsten aufzubieten. Nach der Prozessionwar die Rückmeldung aus der Bevölkerungüberwiegend positiv und der Gründung standnichts mehr im Wege.

Hptm. Dirl konnte auch eine Reihe vonEhrengästen begrüßen, darunter Landrat MaxGimple und Bgm. Wolfgang Berthaler sowieLHptm. Karl Steininger und Gau-Hptm. ToniGreimel.

Im Mittelpunkt des Festtages stand der fei-erliche Festgottesdienst. Pfarrer Overmeyerbaute auf einer Schützenscheibe, die vor demAltar stand, und die einen FlintsbacherGebirgsschützen vor der Pfarrkirche zeigt,seine Predigt auf und verwies auf die Einheit,die zwischen den Gebirgsschützen und derKirche besteht. Er erläuterte, was zu tun ist,damit das Leben ins Schwarze trifft: „Suchenwir immer wieder die Nähe zur Mitte unseresLebens, zu Gott!“. Im Anschluss an die Messefand der prächtige Festzug durch das Dorfstatt und das Fest fand seinen Ausklang imZelt. Von den Reit im Winkler Gebirgsschüt-zen wurden die Flintsbacher mit einem FasslBier und Brotzeit als Dank für ihre Hilfe beider Wiedergründung 1992 überrascht undauch die Audorfer Kompanie, die als Ehren-kompanie beim Fest fungierte, überbrachteGrüße und Wünsche.

Berichte aus Bayern

mit großem Verständnis für die Schützensa-che sowie seine ausgeprägte Kameradschaftführten zu seinem Aufstieg innerhalb derKompanie. Ab 1984 Waffenwart und seit1989 Olt. und stv. Hptm.

Am 17. Mai feierte Franz Kristen seinen70. Geburtstag. Es war sein Wunsch, gemein-sam mit seiner Kompanie zu feiern. Mit einerEhrensalve und einer Schützenscheibe seinesKonterfei als Geschenk überbrachte die Kom-panie unter Führung von Hptm. Totila Meiss-ner die herzlichsten Glückwünsche undsprach ihm den Dank der Kompanie für seineTreue und Zuverlässigkeit aus. Unter denGratulanten befanden sich auch Vertreterbenachbarter Kompanien. Zu später Stundeverabschiedete man sich von der Feierlichkeitund wünschte nochmals alles Gute.

Neuer Leonhardiwagen für dieGSK Gmund

GMUND - Die GebirgsschützenkompanieGmund hat eine lange Tradition. 1623 ent-standen zum Schutz für die Heimat, stehenauf ihren Fahnen auch Einstehen für heimat-liches Volkstum und feiertäglichen Brauch.So griffen die Gmunder Gebirgsschützen imvergangenen Jahr das früher schon einmal

gepflegte Leonhardi-Fahren wieder auf, denndie Gmunder Kompanie war ja schon 1924 inBad Tölz und 1947 in Kreuth aktiv bei derLeonhardi-Fahrt dabei.

Seit einigen Jahren besuchten einigeSchützenkameraden die Kreuther Leonhardi-Fahrt und Ende 2001 kamen der GmunderHptm. Robert Stumbaum und sein Fhr. AdiRaith auf die Idee, mit einem eigenen Leon-hardiwagen zu fahren. Bei der Versammlungim Januar 2002 beratschlagte die Haupt-mannschaft die Umsetzung der von InitiatorAdi Raith vorgetragenen Idee und gab ein-stimmig grünes Licht für das Vorhaben, dassofort angepackt wurde.

„Adi Raith als Hauptakteur, AndreasSchöpfer, in dessen Werkstätte gearbeitetwurde, Max Mayr, der die saubere Schnitze-rei geschaffen hat und Georg Haslauer jun.standen oft bis nach Mitternacht in der Werk-stätte. Mehr als 600 Arbeitsstunden haben sieaufgewendet, bis das Prachtstück Gestaltannahm. Ein Glücksfall, dass in der Kompa-nie ein Schmied ist. Josef Schiller verstehtsich auf die Wagenbeschläge und die Roaf.Und so waren die von Sepp Erhard überhol-ten Wagenradl schon bald fahrtüchtig. DieFuhrleit mit de Roos, Georg Müller und Har-ald Portisch von Hartpenning, sind auch beider Kompanie. Die saubere Malerei stammtvon M. Böckl, Fischbachau.“

Vorne ist St. Leonhard zu sehen, auf derRückseite die Muttergottes, das Vorbild ist inder Gmunder Maria-Hilf-Kapelle. An den Sei-ten die beiden Kirchenpatrone St. Michaelund St. Ägidius. Außerdem sind an den Sei-ten noch die Jahreszeiten zu sehen:

Frühjahr– die Fronleichnamsprozessionnach Kaltenbrunn

Sommer – die Pfarrkirche mit der MangfallHerbst – Almabtrieb durch GmundWinter – der Leonhardiritt in Festenbach

Beim Pfarrpatrozinium, dem „kloana Kirta“,am 1. September 2002, weihte Pfarrer Wil-fried Streibelt den neuen Leonhardiwagen.

Mit diesemhandwerkliche i n m a l i g e nTruchenwa-gen fahren dieG m u n d e rGebirgsschüt-zen zumLeachats nachFischhausenund in Kreuth.

Die Gmun-der Gebirgs-schützen kön-nen auf dieseLeistung stolzsein.

Hptm. Totila Meissner (r.) überreicht mit zweiMarketenderinnen Franz Kristen (l.) eine Schieß-scheibe mit dem Konterfei des Jubilars

Zu Beginn der Messe gruppierten sich die Fahnenum den Altar.

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Nummer 4 - August 200326 Berichte aus Bayern

Am 25. 12. 2005 jährt sich zum 300-sten Mal die sogenannte„Sendlinger Mordweihnacht“, in der die Erhebung der Oberländergegen die kaiserlich-österreichische Besatzung blutig niederge-schlagen worden ist.Die Bayerischen Gebirgsschützen und die Schützen des historischenTirol, also von Nord-, Ost-, Süd- und von Welschtirol, sind heuteauf der Grundlage einer vergleichbaren wehrhaften Geschichte undgleicher christlicher Lebensgrundsätze freundschaftlich miteinan-der verbunden. Mit der Gründung der Alpenregion der Schützen1975 ist es ihnen gelungen, nach einem behutsamen Aufeinander-zugehen Vorbehalte abzubauen, Gegensätze zu überwinden undBayern und Tiroler als gute Nachbarn zusammenzuführen. Vomgleichen bajuwarischen Stamm, eine gleiche Sprache sprechendund im gleichen alpenländischen Lebensraum daheim, sind sie seitmehr als 25 Jahren aus ihrer Geschichte heraus überzeugte undüberzeugende Wegbereiter eines zusammenwachsenden Europas. Bayern bezeichnet sich mit seiner über 1.500-jährigen Stammes-und Staatstradition gern als ältester Staat Europas. Tirol, bis ins 13.Jahrhundert Teil des alten Bayern, hat seither innerhalb des habs-burgischen Österreich eine eigenständige und selbstbewusste Son-derstellung entwickelt. Der Tiroler Volksaufstand des Jahres 1809unter der Führung von Andreas Hofer schließlich hat einen unge-heuren Eindruck in ganz Europa gemacht. Für das im 19. Iahrhun-dert neu entstehende und sich erst formende Nationalbewusstseinder Bevölkerung in den verschiedenen europäischen Staaten wardie patriotische und heldenhaft anmutende Gesinnung der TirolerAufständischen ein bewunderungswürdiges Vorbild. Und in Bayernfragte man sich, ob es in Bayern nicht schon 100 Jahre vorher einevergleichbare Bewegung gegeben habe, in Treue zum eigenen Land,in Treue zum angestammten Herrscherhaus, mit dem Ziel, sich voneiner ungeliebten und drückenden Fremdherrschaft zu befreien.„Der kurze dramatische Ablauf des bayerischen Bauernaufstandes,der in nichts der Volkserhebung der Tiroler unter Andreas Hofernachstand, der Kampf der Unterländer gegen die kaiserlichenBesatzungstruppen, der Zug der Oberländer nach München in derHoffnung, die Hauptstadt zu gewinnen, die kaiserliche Admi-nistration abzusetzen und außer Landes zu schicken,schließlich noch der Umstand, dass die Aufständi-schen die in der Münchener Residenz lebendenKinder des geflohenen Kurfürsten davor bewah-ren wollten, ins Exil, in kaiserliche Gefangen-schaft geführt zu werden, alle diese Kompo-nenten machten den bayerischen Bauernauf-stand der Tiroler Erhebung gleichrangig. Dienämliche Abneigung, die die Tiroler den Bayernentgegenbrachten, war psychologisch auch imumgekehrten Verhältnis begreifbar. (...) Die natio-nale Erhebung der Bayern gegen die Kaiserlichen wargleichwertig der nationalen Sammlung der Tirolergegen Bayern und Franzosen. Der Schmied Balthesvon Kochel, der die Aufständischen geführt habensoll, bekam dieselbe Symbolkraft wie AndreasHofer.“ So ist es bei Ludwig Hüttl in seinem 1976im Süddeutschen Verlag erschienenen Buch „MaxEmanuel - Der Blaue Kurfürst“ zu lesen.

Wir wollen in einer historischen Artikelreihe den Ursachen derVolkserhebung nachgehen, die Vorbereitung und die Durchführungdes Aufstands beschreiben und die Rolle der Bayerischen Gebirgs-schützen beim Aufstand der Oberländer untersuchen.

Kurfürst Max Emanuel von Bayern,der Türkensieger

1683: Ungarn war überrollt, Wien war von den Türken einge-schlossen. 168.000 Mann soll das osmanische Belagerungsheerumfasst haben. Ohne Hilfe des Reiches wäre Wien, wäre Österreich-Habsburg verloren gewesen. Die österreichischen Gesandten war-ben überall bei den deutschen Reichsfürsten um militärische Hilfe.Auch in München bestürmte Graf Kaunitz den Kurfürsten,Hilfstruppen nach Wien zu schicken. Obwohl das Reich rein for-malrechtlich wohl nicht verpflichtet war, Beistand zu leisten - dieHabsburger hatten immer auf der Exemption (also die Herausnah-me) der österreichischen Erblande aus dem Reich bestanden - hatdann schließlich doch das Gemeinschaftsgefühl den Ausschlagdafür gegeben, dass die Reichsfürsten ein Entsatzheer zur Befreiungvon Wien in Marsch gesetzt haben. Schließlich ist es um sehr vielmehr als nur um österreichisch-habsburgische Machtinteressengegangen. Der türkische Angriff auf Wien war ein Vernichtungs-feldzug der Muslime gegen die Giauren, die Ungläubigen, gerichtetgegen das gesamte christliche Abendland. Und er bedeutete eineunmittelbare Bedrohung der westlich angrenzenden Länder wieBayern. Kurfürst Max Emanuel zögerte deshalb nicht. Er war einer der

ersten, der mit seinen rund 11.000 Bayern zum Entsatz vonWien erschienen ist. Furios, wie er mit seinen Arco-Kürassieren als erster ins Türkenlager eingebrochen ist.Die Türken wurden geschlagen - Wien war befreit. Unddann die Gegenoffensive gegen die Türken: Jedes Jahrvon 1683 bis 1688 fährt die weiß-blaue Leibflottille desbayerischen Kurfürsten die Donau hinunter. Der Feld-

zug von 1685 hat unter wesentlicher Beteiligung derBayern die Rückeroberung von Neuhäusel und denEntsatz von Gran gebracht. 1686 stürmten die Bayerndie Zitadelle von Ofen, die 150 Jahre in türkischerHand gewesen war. In der Schlacht bei Mohacs 1687rollte Max Emanuel zusammen mit Ludwig von Badendie Türken vom linken Flügel her auf. Der Sieg brach-te dem Kaiser die endgültige Herrschaft über Ungarn.Das Jahr 1688 führte Max Emanuel auf den Höhepunktseines persönlichen Ruhmes als Feldherr. Die Eroberungvon Belgrad war das ureigenste Werk und das Verdienst

des bayerischen Kurfürsten als Oberkommandierenderder vereinigten Reichstruppen. Der bayerische Kurfürst hat

dem Kaiser ein neues Reich gewonnen. Gedankt hat es derKaiser ihm und seinen tapferen Bayern nicht. 15 Millionen

Gulden - das Steueraufkommen von 12 Jahren - habenBayern die Feldzüge gegen die Türken gekostet. Und30.000 Bayern sind dabei für Habsburg-Österreichgefallen.

(Fortsetzung in der nächsten Ausgabe!)

Der Bayerische Volksaufstand von 1705Eine Zusammenstellung vom stv. LHptm. Martin Haberfellner, Kochel a. See

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27Nummer 4 - August 2003

Eva Klotz bei den Marketenderinnen BRIXEN - Im Mai stellte Eva Klotz ihr Buch „Georg Klotz – Frei-

heitskämpfer für die Einheit Tirols“ im Brixner Schützenraum vor.

Den interessierten Marketenderinnen als auch den Schützenkame-raden und Hauptleuten berichtete Eva Klotz über die Zeit der Spren-gungen, über das unmenschliche Verhalten der italienischen Exekuti-ve gegenüber den Tiroler Kämpfern und über die Verräter der eigenenLandsleute in den 60er Jahren. Es war für alle Anwesenden ein sehrlehrreicher Abend mit einer angeregten Diskussion, der leider viel zukurz war.

Barbara Michaeler

Lehrfahrt nach InnsbruckINNSBRUCK - Bei Kaiserwetter unternahmen am 18. Mai die Jung-

schützen und Jungmarketenderinnen der Bezirke Brixen und Pustertaleine Lehrfahrt in die Landeshauptstadt Innsbruck. Mit knapp 60 Teil-nehmern war die Fahrt ein voller Erfolg!

Als erster Punkt stand die Hl. Messe in der Basilika des Stiftes Wil-ten auf dem Programm. Anschließend ging es weiter zum Rund-gemälde, einem wunderbaren Kunstwerk über die Schlacht am Bergi-sel, das ein jeder Schütze einmal gesehen haben muss. Ganz begeistertvon den imposanten Darstellungen haben die Jungen das Bild bewun-dert.

Mit der Hungerburgbahn fuhr man zur nächsten Attraktion, demAlpenzoo. Mit großem Interesse wurden die verschiedenen Tiere beob-achtet, dabei waren die vielen spielenden Jungtiere ein ganz besonde-rer Anziehungspunkt.

LAbg. Dr. Eva Klotz inmitten der Marketenderinnen und Schützen des BezirksBrixen

Die Teilnehmer an der Lehrfahrt vor dem Andreas-Hofer-Denkmalam Bergisel

Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es weiter zur Ottoburg,wo uns Luis Zingerle jr. einige geschichtliche Ereignisse Innsbrucksnäherbrachte, so z.B. die Geschichte der zwei wagemutigen Männer,die sich unter der Innbrücke den Wasserrohren entlang gehantelthaben und die belagernden Franzosen derart überraschten, dass sieglaubten, die Stellung nicht mehr halten zu können und somit vonInnsbruck abzogen.

Weiter ging’s zum Goldenen Dachl bis hin zur Hofkirche, wo esnatürlich um die Geschichte Andreas Hofers und um Kaiser Maximili-an I. ging.

Als krönender Abschluss stand der Bergisel auf dem Programm,Turm und Sprungschanze war es die Hauptattraktion.

Auf der Heimatfahrt hatten die Betreuer noch etwas ganz Besonde-res vorbereitet, nämlich einen kleinen Quiz zu allem, was an diesemTag gesehen worden war. Und es war erstaunlich, mit welchem Eiferdie Fragen beantwortet wurden, trotz des anstrengenden Tages.

Bei dieser Gelegenheit der Stadt Innsbruck, dem Südtiroler Schüt-zenbund und den Bezirken Brixen und Pustertal einen herzlichenDank, dass sie die Fahrt unterstützt haben und den Betreuern undJungschützen ein Vergelt’s Gott für ihre Mühen bzw. Disziplin.

15. Tiroler JS-Schießen in ArzlINNSBRUCK - Das 15. Tiroler Jungschützenschießen fand heuer am

1. Mai am Hauptschießstand in Innsbruck–Arzl statt. Insgesamt nah-men 336 Jungschützen aus ganz Tirol daran teil, davon 22 Jung-schützen des Südtiroler Schützenbundes, die ihre Treffsicherheit unterBeweis stellen wollten. Ergebnisse: Jungschützen Klasse 1: 1. Peter Kinzner, Kematen - 92,8;2. Stefan Thaler, Rietz - 90,1; 3. Gernot Abenthung, Natters - 87,1 R;Jungschützen Klasse 2: 1. Stefan Kirchmair, Telfs - 99,4; 2. DanielFile, Pfunds - 98,7; 3. Michael Juffinger, Thierberg - 98,0 R; Jung-schützen Klasse 3: 1. Jonas Wille, Kaunerberg - 101,6; 2. Martin Mal-laun, See - 100,2; 3. Othmar Haller, Westendorf - 100,1 R; Jungschüt-zen Klasse 4: 1. Nikolaus Gutweniger, Algund - 98,8; 2. Daniel Valen-tin, Strassen - 98,4; 3. Lukas Strobl, Oberndorf - 98,3 R; Marketende-rinnen Klasse 1: 1. Melanie Gustav, Imst - 85,7; 2. Monika Hafner,Tumpen - 78,1; 3. Tamara Hofer, Tumpen - 66,9 R; MarketenderinnenKlasse 2: 1. Silvia Klotz, Elbigenalp - 101,4; 2. Lisa-Maria Valtiner,Strassen - 100,2; 3. Christina Strobel, St. Johann - 96,5 R; Marketen-derinnen Klasse 3: 1. Kerstin Tschernutter, Völs - 99; 2. Simone Kap-ferer, Tumpen - 98,3; 3. Alexandra Gstrein, Karres - 95,6 R; Mann-schaftswertung: 1. Bataillon Oberland/Pustertal - 492,5; 2. BataillonKufstein - 490,9 ; 3. Bataillon Wintersteller - 489,8 R; Tiefschuss-Wertung SSB: 1. Nikolaus Gutweniger, Algund - 66,2; 2. SiegbertBergmeister, Pfunders - 80,3; 3. Lukas Varesco, Montan - 105,6 T;Tiefschuss-Wertung BTSK: 1. Außersteiner Mathias, Oberlienz - 6,9;2. Sandro Gabl, Grins - 14,2; 3. Hubertus Walder, Strassen - 14,7 T

Ehrung von MarketenderinnenOLANG - Am Sonntag, dem 22. Juni 2003 - Antlasstag - trat die

Schützenkompanie Peter Sigmayr Olang zur Fronleichnamsprozessionin Geiselsberg an. Wir dankten unserem Herrgott und erwiesen ihm diegrößte Ehre durch eine General-de-Charge.

Im Anschluss an die Prozession traf man sich im Traditionsgasthof„Zum Arndtwirt“, wo uns Eugen Ladstätter und seine Mutter begrüß-ten. Die zwei Marketenderinnen Ingrid Pineider und Irmgard Hainzkonnten die Auszeichnung des Südtiroler Schützenbundes für 10-jährige aktive Mitgliedschaft mit Urkunde und Silberbrosche entge-gennehmen. Sei es beim Schützenball mit Bastelarbeiten oder ihrerMithilfe bei anderen Veranstaltungen, überall sind die zwei eifrigdabei.

Hptm. Valentin Sottsass

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Nummer 4 - August 200328

EHptm. Alois Fasching feierte 80er DÖLSACH - Am 7. Mai vollendete Alois Fasching, der 30 Jahre lang

Hptm war, sein 80. Lebensjahr. Aus diesem Anlass luden die Schützenkameraden zu einer großen

Geburtstagsfeier in Dölsach: Am 9. Mai fand sich die „Franz vonDefregger“ Schützenkompanie auf dem Schulplatz ein, um ihrem lang-jährigen Hptm. zu seinem Jubiläum zu gratulieren.

Hptm. Georg Zirknitzer würdigte den unermüdlichen EinsatzFaschings für die Kompanie und wünschte ihm und Gattin Anna wei-terhin alles Gute und beste Gesundheit.

Ein Werndl-Gewehr und eine Ehrenscheibe mit dem Konterfei desGeburtstagskindes, gemalt von Robert Ingruber aus Schlaiten, wurdenvon den Jungschützen und Jungmarketenderinnen als Geschenk vonder Kompanie überreicht. Weitere Gratulanten waren: Bgm. Josef Mairund der Obm. des Gesamttiroler Schützenbundes und Kdt. des Schüt-zenviertels Osttirol, BMjr. Hermann Huber. Zum anschließenden gesel-ligen Beisammensein im vollbesetzten Schützenheim fanden sich auchSchützenkurat Stadtpfarrer Edi Niederwieser und Ortspfarrer AlbanOrtner ein.

Corinna und Andreas heiratetenST. NIKOLAUS-MARIAHILF - Am 26. April 2003 gaben sich Corin-

na und Andreas Reinisch das Ja-Wort.Im Jahr 1984 trat Andreas mit sechs Jahren als Jungschütze der

Kompanie St. Nikolaus-Mariahilf bei. Nun gratulierte die Kompanieunter dem Kommando von Olt. Helmut Naschenweng vor dem Golde-nen Dachl in der Herzog-Friedrich-Straße ihrem Schützenkameradenmit einer exakten Ehrensalve. Das Bataillon Innsbruck schließt sichdiesen Glückwünschen gleichfalls an.

Ing. Sepp Dag, Hptm., Baonspressereferent

Hptm. Rudl Duregger - 60AINET - Am 27. März 2003 konnte Hptm. Rudl Duregger einen

„Runden“, seinen 60. Geburtstag feiern.Rudl Duregger trat am 1. 1. 1959 der Schützenkompanie Ainet bei

und ehe er 1983 die Funktion des Hptm übernahm, bekleidete er zahl-reiche Funktionen in der Kommandantschaft.

Am 28. 3. 2003 versammelte sich die gesamte Kompanie und mar-schierte vom Gemeindehaus zum Haus unseres Hptm., um dort für dieGratulationswünsche, Ehrensalve sowie die Ehrensalutschüsse aus derKanone Aufstellung zu nehmen.

Außer den Gratulanten der Kompanie kamen auch Bgm. Mag. KarlPoppeller, Viertel-Kdt. Mjr. Hermann Huber, Baon-Kdt. Toni Hubersowie die Vertreter anderer Vereine.

Eine kleine Anerkennung für einegroßartige Leistung

MARLING – Über 40 Jahre, seit der Gründung der Schützenkompa-nie Marling, war Alois Matzoll - wir kennen ihn alle als den „WidumLuis“ - deren Schriftführer und Kassier.

Das von ihm gewis-senhaft geführte Proto-kollbuch, in dem sämtli-che Ereignisse besagtervier Jahrzehnte vermerktsind, lässt sich deshalbals umfangreiche Chronikunserer Kompanie lesen.Für diesen unermüdli-chen, langjährigen undehrenamtlichen Einsatzhaben die Kommandant-schaft sowie die Kamera-den ihrem Luis offiziellgedankt und richtig

hochleben lassen. Als kleine Anerkennung für die geleistete Arbeitwurde ihm ein Bild mit einem Motiv unserer Heimat sowie einGeschenkskorb mit bäuerlichen Produkten überreicht. Im Bewusstseinjedoch, dass dies nur symbolischen Charakter haben kann, möchte dieSchützenkompanie Marling ihrem bisherigen Schriftführer und Kassiernochmals ein tirolerisches Vergelt’s Gott im ursprünglichen Sinne die-ser Worte aussprechen.

Hochzeit von Martin und EvelynLÜSEN - Am 11. Mai läuteten für Evelyn Hinteregger und Martin

Federspieler, beide aus Lüsen, die Hochzeitsglocken. Evelyn ist Mar-ketenderin bei der Schützenkompanie Rosenthal Lüsen, und Martin,LKdt.-Adjutant, Schriftführer des Bezirkes Brixen und Fhr. bei seinerKompanie in Lüsen.

Nach der Trauung feuerte die Kompanie ihnen zu Ehren eineEhrensalve ab. LKdt. Mjr. Paul Bacher gratulierte dem neuvermähltenPaar auf’s herzlichste und wünschte alles Gute für die Zukunft. AuchBez.-Mjr. Sepp Kaser schloss sich diesen Worten an. Als Geschenkwurde ihnen von Olt. Helmuth Oberhauser eine Schützenscheibe über-reicht, worauf beider Heimathof und eine Tiroler Fahne abgebildetsind. Anschließend feierten alle im Hotel „Rosenthal“ in Lüsen - unter-brochen von kleinen Ständchen - bis spät in die Nacht hinein.

Auch wir wünschen dem Paar viel Glück und alles Gute in ihremneuen Heim.

Wir gratulieren . . .

Ein kleines Danke für Luis Matzoll

LKdt.-Adjutant Mag. Martin Federspieler und Evelyn Hintereggerhaben geheiratet!

V.l. Hptm. Gerog Zirknitzer, Anna und ihr Gatte Alois Fasching

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29Nummer 4 - August 2003

Ehrenbürger Albuin Jordan ist,mit den Bürgermeistern des west-lichen Mittelgebirges unter demRegionsvorsitzenden AntonKirchmair vor dem GoldenenDachl angetreten, um mit klingen-dem Spiel zum Domplatz in Inns-bruck zu marschieren. Mit LKdt.Mjr. HR Dr. Otto Sarnthein schrittdann unser Jubilar die Ehrenfrontab und die Heimatkompanieschoss ihrem Ehrenmitglied eineexakte Salve mit anschließenderÜbergabe eines Schützenhutes.Auch Vizebgm. Eugen Sprengervon Innsbruck, Domprobst Eggerund der Pfarrer von Axams/Birgitz, Paul Kneusl, waren an diesemAbend erschienen, um dem Jubilar zu gratulieren.

Mit dem Kaiserschützenmarsch („ ... und kommt der Feind ins Landherein ... “), seinem Lieblingsmarsch, war der offizielle Teil beendet.Bei einem Glas Wein erinnerte man sich vergangener Zeiten und dervielen Initiativen, die von unserem Jubilar ausgingen.

Wir wünschen unserem Ehrenkuraten Prälat Albuin Jordan GottesSegen und Gesundheit für viele weitere Jahre.

Eine Erfolgsgeschichte!Die Volksschule Allerheiligen und die Schützen

ALLERHEILIGEN - Wie ein traditionsbehafteter Verein und eineSchule in der heutigen Zeit im Sinne von Bildungsarbeit und Traditi-onspflege erfolgreich zusammenarbeiten können, haben erst kürzlichdie Volksschule und die Schützenkompanie Allerheiligen bewiesen.

Der Direktor der Volksschule Allerheiligen, Bernhard Bramböck, hatdem Hptm. der Kompanie Allerheiligen, Josef Pargger, die Möglichkeiteröffnet, den Schülern der 3. und 4. Klassen das Tiroler Schützenwe-sen näherzubringen.

Am Montag, dem 5. Mai, ist der Hptm. mit seinem Olt. Alfred Stei-ner vor die Schüler getreten und hat in erfrischender sowie spannen-der Art und Weise das Schützenwesen an die Jugend herangebracht.

Ausgerüstet mit Trachtenteilen, Blumenhorn, Fahne, Gewehr undweiteren Ausrüstungsgegenständen, in Verbindung mit interessantengeschichtlichen sowie tirolbezogenen Aussagen, konnte in lebendigerVortragsweise dem Bildungsauftrag und auch der wichtigen Traditi-onspflege Rechung getragen werden.

Obm. Meilinger dankte dem Geburtstagskind für seinen unermüdli-chen Einsatz, den er für die Kompanie in den vergangenen Jahrzehn-ten geleistet hat, einen ebenso herzlichen Dank durfte er Anna Dur-gegger, der Gattin des Geburtstagskindes aussprechen, die immer tat-kräftig hinter ihrem Rudl stand und steht, wünschte dem Hptm. nochviel Gesundheit sowie Freude mit der Kompanie und durfte ihm einGeschenk der Kompanie überreichen.

Hptm. Duregger dankte allen Gratulanten und lud alle auf eine guteJause in das Schützenlokal der Kompanie Ainet ein.

Peter Meilinger, Obmann

Ja-Wort in VoldersVOLDERS - Am 10. Mai 2003 gab unsere langjährige Marketende-

rin Barbara Klingenschmid ihrem Bräutigam Thomas Leitgeb das Ja-Wort.

Eine Fahnenabordnung der Senseler Schützenkompanie mit Hptm.Peter Rathgeber, Oj. Anton Thaler und Fhr. Walter Frischmann rücktezur kirchlichen Trauung aus. Die Kameraden der Senseler Schützen-kompanie wünschen dem jungen Paar alles erdenklich Gute für ihrengemeinsamen Lebensweg.

Ehrenkurat Prälat Albuin Jordan -80 Jahre

INNSBRUCK/BIRGITZ - Am Vorabend des Geburtstages unseresEhrenkuraten war die Bundesleitung mit Bundesstandarte, die Schüt-zenkompanie und Musikkapelle seines Heimatortes Birgitz, dessen

Die Gratulanten (v.r.) Baon-Kdt. Mjr. Toni Huber, Viertel-Kdt. Hermann Huber,Mjr. Toni Wolsegger, Hptm. Rudl Duregger mit Gattin Anna, Bgm. Mag. KarlPoppeller und Obm. Peter Meilinger. Im Hintergund die angetretene Schützen-kompanie Ainet. (Foto: Josef Obertscheider)

Gesamttiroler Schützenchronik

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Nummer 4 - August 200330

Der große Applaus durch die Schüler und den Lehrkörper unter-streicht die Wichtigkeit solcher Aktionen.

Am Samstag, dem 10. Mai, wurden schließlich 15 auserwählteSchüler(innen) als Belohnung für das besonders engagierte Mittundurch die Schützenkompanie Allerheiligen zu einem Innsbrucktag ein-geladen.

Nach der Ausgabe von Lunchpaketen im Schützenheim ging es mitden Innsbrucker Verkehrsbetrieben auf den historischen Bergisel mitdazugehöriger geschichtlicher Bezugnahme. Anschließend Auffahrtauf den neuen Schanzenturm mit einer Stadteinweisung aus luftigerHöhe.

Weiterfahrt mit Bus, Straßenbahn und Hungerburgbahn zumAlpenzoo mit dazugehöriger Besichtigung.

Nach der Rückkehr gab es noch die Möglichkeit, das Schützenheimzu besichtigen und sich am Luftgewehrschießstand zu versuchen. Eineausgiebige Jause hat diesen erlebnisreichen Tag abgerundet.

Abschließend muß noch erwähnt werden, dass die Symbiose Schu-le und Schützen in diesem Fall auch von der Wirtschaft lobenswert inForm von freien Eintritten bzw. Freifahrten und Verpflegsmaterialienergänzt wurde, wie etwa:

- Verpflegung: BrauAG und Bäcker Ruetz- Eintritte: Schanze/ÖSV und Alpenzoo- Freifahrten: IVB

Schule und Schützen - Die Freude der Kinder war unser Erfolg!Weitere Infos: Hptm. Josef Pargger, Tel. 0664/622 1271

Pfarrer Erich Gutheinzund die Schützen von Allerheiligen

ALLERHEILIGEN - Die Besinnungsstätte Peerhofsiedlung im Kreu-zungsbereich Peerhofstrasse-Clemens-Holzmeister-Strasse und Karl-Innerebner-Strasse wurde von der Schützenkompanie Allerheiligen inenger Zusammenarbeit mit Pfarrer Erich Gutheinz errichtet.

Die Inschriften im Altar der Besinnungsstätte sind ein ewiges Ver-mächtnis von Erich an „seinen“ Stadtteil und spiegeln in eindrucks-voller Art und Weise die Gesinnung sowie das Wertedenken eines tief-sinnigen und charismatischen Klerikers und Menschen wider. In derBesinnungsstätte Peerhofsiedlung wird unser Pfarrer Erich Gutheinzfür die Allerheiliger Schützen und die Pfarrgemeinde Allerheiligen fürimmer weiterleben. Es sollen diese seine Inschriften unserem Stadtteileinen guten Weg weisen:

- Einander Brot sein- Fesseln lösen- Weltweite Solidarität- Dem Geist Raum gebenMögen Pfarrgemeinde und Schützen in diesen Botschaften eine

fruchtbare gemeinsame Zukunft haben!

Die Schützen von Allerheiligen

Verdiente Kameraden geehrtBIRGITZ - Der Schützenkompanie Birgitz war es eine Ehre und

Freude am Patroziniumstag, dem 2. Juli, zwei Kameraden zu danken,die bei allem, was in den 32 Jahren in unserer Kompanie geschaffenwurde, stets Eckpfeiler waren und - wie wir hoffen - auch weiterhinsein werden.

Es sind dies unser erster Hptm. Peter Nagl und Lt. Herbert Jordan.Peter Nagl ist einer der Hauptinitiatoren bei der Wiedergründung derSchützenkompanie Birgitz gewesen und immer noch ein Mann, der beiallem, was die Schützen veranstalten, tatkräftig mithilft. Es ist nochallen in Erinnerung, mit welchem Engagement er mit uns jungenBuben 1971-72 exerziert hat, um aus uns Schützen zu formen, die zumgrößten Teil noch heute den Stamm der Kompanie bilden. Als Dankfür all seine Arbeit beschloss der Ausschuss, ihn zum EHptm. zuernennen.

Lt. Herbert Jordan ist mit seiner verantwortungsvollen Arbeit alsWaffenmeister mitverantwortlich, dass es in all den Jahren bei denvielen Ausrückungen nie zu einen Unfall kam. Seit 10 Jahren ist eraußerdem für die Jungschützenarbeit verantwortlich.

Als Anerkennung für seine Arbeit verlieh der Bund der TirolerSchützenkompanien die Silberne Verdienstmedaille für besondere Ver-dienste um das Tiroler Schützenwesen.

Wir Birgitzer Schützen freuen uns, dass wir zwei solchen Männernin einem so würdigen Rahmen Danke sagen können.

Nicht zu vergessen sind jedoch auch die Ehefrauen unserer Geehr-ten. Es braucht viel Verständnis und Toleranz, so viele Jahre all diesmitzutragen, wenn es manchmal doch etwas später wird und dieSchützen halt so gar keinen Heimgang haben.

Michael Peimpolt, Obmann

Schützenjahrtag in GrinzensGRINZENS - Am 27. April 2003 hielt unsere Schützenkompanie

ihren traditionellen Schützenjahrtag ab.Hptm. Helmut Brandner und Obm. Hans Oberdanner konnten eine

fast vollständige Kompanie und nahezu alle Ehrenkranzträgerbegrüßen. Es wurden einige Kameraden, die schon lange in der Kom-panie sind (siehe letzte Seite), geehrt. Im Zuge der Ehrungen, die unserBgm. Karl Gasser im Gemeindesaal vornahm, konnte auch mehrerenSchützenkameraden die Schützenschnur überreicht werden. Ganzbesonders stolz sind wir auf den Jungschützen Manuel Bucher, der beider Österr. Meisterschaft der Jugend im Luftgewehrschießen den 1.Platz errang. Olt. Erich Schwandtner wurde die Silberne Verdienstme-daille vom Bund der Tiroler Schützenkompanien überreicht.

Olt. Erich SchwandtnerDie Besinnungsstätte in Allerheiligen

Ehrungen in Birgitz, v.l. EHptm. Peter Nagl mit seiner Gattin Burgl, Hptm.Hans Hosp, Regina und Lt. Herbert Jordan

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31Nummer 4 - August 2003

Heiligenstatue restauriertHOPFGARTEN - Über Initiative

der Schützenkompanie Hopfgartenin Osttirol wurde die fast 100 Jah-re alte Johannes-von-Nepomuk-Statue neben dem Hopfgarter Pro-zessionsweg beim sogenanntenFrutsch Kreuz restauriert.

Neben der Gemeinde, dem Pfar-rer Cons. Franz Ortner und denPflegern des Wegkreuzes, hat sichdie Schützenkompanie maßgeblichan den Kosten für die Restaurie-rung dieser Statue beteiligt.

Die Einweihung erfolgte bei derKirchtagsprozession am Samstag,dem 17. Mai 2003.

Treffsichere Marketenderin . . .ST. NIKOLAUS-MARIAHILF - Beim heurigen Bataillonskönigsket-

ten am 3. Mai 2003 am Landeshauptschießstand Innsbruck konnte dieMarketenderin Angelika Rott von der Stadtschützenkompanie St.Nikolaus-Mariahilf - in der Klasse Marketenderinnen des Bataillons -den ersten Platz für sich entscheiden.

Die Kompanie gra-tuliert ihrer Marketen-derin für diesen Erfolgrecht herzlich, weiterso und Schützen Heil!

. . . und neu gewählter VorstandAm Samstag, dem 22. März 2003, fanden die Neuwahlen der Stadt-

schützenkompanie St. Nikolaus–Mariahilf im neuen St. NikolauserVereinsheim statt.

Ein Großteil der Offiziere und Chargen wurde wieder gewählt, dochauch ein paar neue Gesichter sind in der neu gewählten Komman-dantschaft zu finden. Wir wünschen der neuen Kommandantschaft derStadtschützenkompanie für die nächsten drei Jahre gute Zusammen-arbeit, viel Erfolg und Schützen Heil!

Obm. Lt. Klaus Rott

Schützen tragen ProzessionsfahneMAURACH - Das letzte Mal wurde die alte aber wunderschöne Not-

burga-Fahne, im Volksmund auch „Junggesellenfahne“ genannt, vor20 Jahren bei den verschiedenen Prozessionen in der Gemeinde Ebenam Achensee vorangetragen. Die Vorderseite der über 100 Jahre altenund 6 m hohen Fahne zeigt ein Bild der heiligen Notburga, die Rück-seite den heiligen Rupert. Nun hat sich die Schützenkompanie Eben-

Maurach bereit erklärt,diese Tradition fortzu-setzen. Die SchützenFlorian Brunner alsFahnenträger und ihmzur Seite als „Fahnen-ziacher“ BenjaminBrunner und MichaelOrtner schritten derProzession anlässlichdes Fronleichnamstagesvoran und bildetensamt den Traditionsver-bänden, Vereinsabord-nungen und zahlrei-chen Gläubigen ein ein-drucksvolles Bild.

Firmung - ein Festtag für dieGemeinde

MÜNSTER - Gleich zweimal, am 24. Mai mit Dekan Mons. FranzSaurer aus Telfs und Pfarrer Mag. Alois Ortner bzw. am 14. Juni mitDekan Mag. Peter Mayer aus Jenbach und dem Ortspfarrer Mag. AloisOrtner waren die Vereine gerufen, einem kirchlichen Fest den entspre-chend würdigen Rahmen zu geben. An 80 Jugendliche wurde dasSakrament der Firmung in der herrlichen barocken Pfarrkirche vonMünster gespendet.

Die restaurierte Statue des hl. Johannesvon Nepomuk am Fuße des Wegkreuzesin Hopfgarten

Marketenderin AngelikaRott bei der Siegereh-rung mit Olt. HelmutNaschenweng (l.), Hptm.Sepp Dag und Baon-Kdt. Erich Enzinger

Die Verantwortlichen der Kompanie, v.l. Chronist Stefan Pflugbeil, JS-Betr.Birgit Probst, Fhr. Franz Prugger, Oj. Ing. Georg Spicar, Waffenmeister RolandNaschenweng, Olt. Helmut Naschenweng, Kassier-Schriftführer Ing. GerhardFeichtner, Hptm. Dipl.-Ing. Dieter Probst, Obm. Lt. Klaus Rott, Lt. BernhardJanuschke, Standesführerin Angelika Rott, Fhr. Karl Jabinger

Die „Junggesellen-Fahne“wird wieder getragen.

Die hohe Geistlichkeit Dekan Msgr. Franz Saurer aus Telfs (m.l.), Pfarrer Mag.Alois Ortner, Maketenderinnen, Fahnenabordnung der Kompanie im Hinter-grund, Obm. Olt. Josef Zeindl (l.) und Hptm. Erich Wohlfahrtstätter (r.)

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Nummer 4 - August 200332

Die Musikkapelle präsentierte sich jeweils nach den feierlichen„Kirchen“ mit traditionellen Ständchen, die Schützenkompanie mitschneidigen Ehrensalven und zackigen Meldungen vor der Geistlich-keit, den Ehrengästen und den Firmlingen mit ihrem zahlreichen„Anhang“ durch den Hptm. Erich Wohlfahrtstätter.

Neuer Hptm. in Prutz-FaggenPRUTZ - Die Schützenkompanie Prutz-Faggen hielt im vergange-

nen Jänner ihre Jahreshauptversammlung ab. Nach der Schützenmes-se in der Pfarrkirche, zelebriert vom Talkuraten Dekan Albert Markt,versammelten sich der Großteil der aktiven Mitglieder im Schützen-heim. Als Ehrengäste waren Dekan Albert Markt, die beiden Bgm.Walter Gaim und Wendelin Eiterer sowie Bez.-Kdt. Mjr. Fritz Gastlanwesend.

Obm. Franz Herbst eröffnete die Versammlung und hob in seinemBericht das Alpenregionstreffen als Höhepunkt im abgelaufene Jahrhervor. Herbst sowie der Obm. des Festausschusses Armin Kofler dank-ten allen aktiven Mitgliedern der Kompanie für ihren großartigen Ein-satz sowie den zwei Bgm., dem LKdt. Otto Sarnthein und Bez.-Mjr.Fritz Gastl.

Die Versammlung stand aber auch im Zeichen der Wahl eines neu-en Hptm. Der bisherige Hptm., Josef Partoll, stellte seine Funktionnach 25-jähriger Tätigkeit zur Verfügung. Neu gewählt wurde mitgroßer Mehrheit der 34-jährige Jürgen Gutmann, Josef Partoll wurdezum EHptm. ernannt.

Josef Partoll

Vereinsmeisterschaft der SG WeerWEER - Zum Abschluss der diesjährigen Bewerbe zur Saison- und

Vereinsmeisterschaft fand im Schießstand am Weerer Pircherhof diePreisverteilung statt.

Bgm. Erwin Eberharter, Hptm. Herbert Schöffauer und OSM FranzPrem würdigten die hervorragenden sportlichen Leistungen und über-reichten die Ehrenpreise. In den Reihen der Weerer Schützengilde istman heuer ganz besonders stolz auf den Sportschützen MartinSchlichtherle, der mit seinen herausragenden Leistungen den Titeleines Schützenmeisters des gesamten Bezirkes Schwaz erringen konn-te und mit der großen Meisterkette ausgezeichnet wurde.

Die Ergebnisse der Vereinsmeisterschaft 2002/2003: Sportschützen:1. Gerhard Arnold, 2. Claudia Arnold, 3. Martin Schlichtherle; Hobby-schützen: 1. Manfred Wechselberger, 2. Traudi Arnold, 3. HugoArnold; Jugend aufgelegt: 1. Christoph Wechselberger, 2. SabrinaWechselberger

Die Ergebnisse der Saisonmeisterschaft 2002/2003: stehendfrei/Sportschützen: 1. Martin Schlichtherle, 2. Gerhard Arnold, 3.Hans Larch; stehend aufgelegt: 1. Manfred Wechselberger, 2. Heidi

Bacher, 3. Hugo Arnold; sitzend aufgelegt: 1. Irma Klotz, 2. HeidiBacher, 3. Manfred Wechselberger; Jugend stehend: 1. Siegrid Ebner,2. Emanuel Schiestl, 3. Patrick Schiestl; Jugend stehend aufgelegt: 1.Christoph Wechselberger, Sabrina Wechselberger, 3. Markus Mark

Ein „Kleines Dorffest“ STANS - Wie immer im Frühjahr veranstaltet die Schützenkompa-

nie Stans das Dorfschießen im Zimmergewehr. Es wurde heuer bereitsdas neunte Mal ausgetragen, jedes Jahr werden es mehr Mannschaf-ten.

Eine neue Rekordbeteiligung gab es mit 56 Mannschaften à vierTeilnehmern.

Stans hat ca. 1.900 Einwohner und diese Veranstaltung zieht 224Teilnehmer an, das spricht für die Beliebtheit dieses Bewerbes.

Eine interessante Statistik: Es hat nie die gleiche Mannschaft zwei-mal gewonnen.

Den 1. Platz beim „Dorfschießen Stans 2003“" errang die Gruppe„Hogmoar“.

Einen besonderen Dank an Hptm. Fritz Gürtler und David Kreidl alsHauptorganisatoren und „Erfinder“ dieser Veranstaltung.

(V.l.) Hptm. Jürgen Gutmann, Obm. Franz Herbst, EHptm. Josef Partoll undMjr. Fritz Gastl (sitzend)

Bezirks-Schützenkönig Martin Schlichtherle mit Hptm. Herbert Schöffauer (l.)und OSr Franz Prem sowie Bgm. Erwin Eberharter (r.)

Auf dem Siegerbild von links: Obm. Fritz Offenstein, Hptm. Fritz Gürtler,Manfred Danzl, Claudia Danzl, Karl Senfter, Gerti Senfter und Bgm. JosefMayr

Die Schützenkompanie Allerheiligen verkauft ca. 900Schuss K-98-Munition infolge Gewehrumstellung.

Preis nach Vereinbarung.Kontakt: 0664/622 1271, [email protected]

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33Nummer 4 - August 2003

Schützenreise nach Harsewinkel/BRDWILTEN - Die Schützenkompanie Wilten mit Hptm. Andreas Raass

und dem Organisator der Reise, Olt. Werner Margreiter, hat anlässlichder 40-jährigen Freundschaft mit der Ehrengarde des Bürgerschützen-und Heimatvereins Harsewinkel v. 1845 e. V., in der Zeit vom 4. bis 8.Juli 2003 die langjährige Partnerschaft mit einem Gegenbesuch unter-mauert.

Mit dabei waren drei Südtiroler Kameraden mit Olt. Walter Bonaravon der Kompanie „Franz von Fenner“ aus Margreid und drei Kame-raden von der Innsbrucker Kompanie St. Nikolaus/Mariahilf mit Olt.Helmut Naschenweng. Als Kdt. des Schützenbataillons Innsbruck hat-te ich ebenfalls die Ehre, erstmals am Schützenfest in Harsewinkel teil-zunehmen.

Nach dem herzlichen Empfang am 5. Juli in Harsewinkel wurde einTontaubenschießen durchgeführt. Danach fand das Mittagessen imGarten des Präsidenten des BSV Gerhard Pawlak statt. Am Nachmit-tag das erste offizielle Auftreten in Tracht, bei Männe Heinz-EgonFuchs zum Hissen der Tiroler Fahne; anschließend wurde beim amtie-renden Schützenkönig Fitti und Königin Gilla Schulz die Königsfahneaufgezogen.

Beim Totengedenken für die verstorbenen Schützenkameradenwurde eine exakte Salve abgegeben. Nach dem ökumenischen Gottes-dienst, zelebriert von Diakon Helmut Naschenweng und dem evange-lischen Pfarrer von Harsewinkel, folgte der Heimatabend und an-schließend der große Zapfenstreich mit einer Salve der WiltenerSchützenkompanie.

Sonntag: Weckruf durch den Spielmannszug, Empfang beim Bür-germeister Reinhard Haase, Abholung des Kommandeurs durch dieEhrengarde mit Abordnungen und Musikkapellen, Antreten der Schüt-zen und Gäste beim Vereinslokal, Eintreffen des Königspaares mitThrongesellschaft, Meldung, Frontabschreiten und großer Festumzug.Weiter ging es am Abend in die bis auf den letzten Platz gefüllte Fest-halle mit einem Schützenball, musikalisch umrahmt vom „Emsper-len“-Orchester.

Am Montag, 7. Juli 2003, wurde der „Vatertag der Schützen“gebührend gefeiert, wieder mit Weckruf durch den Spielmannszug,Aufstellung, Festumzug mit Parade am Rathaus. Nach der Begrüßungund den Ehrungen gemeinsames Schützenfrühstück in der Festhalle.Anschließend wurde um die Königswürde geschossen. Am Nachmittagwar die Proklamation und Krönung des neuen Regenten mit Festum-zug und Parade. Am Abend wieder ein großer Schützenball und Polo-naise um den Schwanensee.

Dieses Treffen der Wiltener Rotjacken mit dem Bürgerschützen-und Heimatverein Harsewinkel hat gezeigt, wie man Freundschaftenpflegt. Die Disziplin war bestens und die hervorragenden Salven

waren eine Botschaft der Tiroler Schützen, wie man sie nicht besserhätte überbringen können. Die Schützen verstanden es aber auch zufeiern, somit ist der gemütliche Teil nicht zu kurz gekommen -und sosoll es auch sein!

Liebe Kameraden, ihr habt dem Tiroler Schützenwesen, insbesonde-re dem Bataillon Innsbruck, alle Ehre gemacht. Die Gastfreundschaftwird in Harsewinkel hoch gehalten und diese muss man selbst erlebthaben. Dafür ein aufrichtiges Danke und Schützen Heil!

Mjr. Erich Enzinger, Baon-Kdt. Innsbruck

1. Urbani-Schießen in MontanMONTAN – Die Schützenkompanie Montan hat heuer vom 7. bis

25. Mai 2003 das erste Dorf- und Jägerschießen abgehalten. Es war im wahrsten Sinne des Wortes die Feuertaufe des im Juni

letzten Jahres eingeweihten neuen LG-Schießstandes. Nach einer Pau-se von ca. 100 Jahren konnte die

Schützenkompanie an die alteTradition des Scheiben-

schießens in Montanwieder anknüpfen. Derletzte k.u.k.-Gemein-deschießstand wurdeim Juni 1902 feierlicheröffnet und nachdem ersten Weltkrieg

wieder geschlossen.Die Veranstaltung war

ein großer Erfolg und dieTeilnahme von 130 Schüt-

zen aus nah und fern ermutigtuns, das „Urbani-Schießen“ im Mai

nächsten Jahres wieder zu veranstalten. „Urbani-Schießen“ deshalb,weil die Veranstaltung immer in die Zeit um Urbani fällt; schon seitfrühester Zeit wird am 25. Mai das Gedächtnis des Papstes Urban I.gefeiert. Der hl. Urban wird besonders im deutschsprachigen Raum alsSchutzpatron des Weines und der Winzer verehrt. Montan ist ein typi-sches Unterlandler Weindorf und der neue Schießstand befindet sichin der von Weinbergen umgebenen Sportzone von Montan. In diesemSinne hat LHptm. Dr. Luis Durnwalder, welcher den Ehrenschutz des1. „Urbani-Schießens“ übernommen hat, am Eingang zum Schießstandeine Weinrebe gepflanzt. Wir hoffen dass unsere „Urbanirebe“ gutgedeiht und dass wir nächstes Jahr viele Schützenkameraden undFreunde begrüßen können.

Hptm. Alfred Varesco

Neues Schützenheim gesegnetSCHLANDERS - Am 12. Mai 2003 hatte die Schützenkompanie

Schlanders zur Segnung des neuen Schützenheimes im „Haus derBegegnung“ in der Göflanerstraße eingeladen.

Baon-Kdt. Mjr. Erich Enzinger und der Hptm. der Kompanie Wilten, AndreasRaass, beim Empfang des Bgm. von Harsewinkel, Reinhard Haase (l.), und denKameraden des Bürgerschützen- und Heimatvereines Harsewinkel v. 1845 e.V.

(Foto: Gusti Eiter)

Schlanders hat ein neues Schützenheim

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Nummer 4 - August 200334

Viele waren gekommen, um mit den Schützen zu feiern. Schon seit1983 hatte man sich bemüht, von der Gemeinde ein eigenes Lokal zubekommen. Nach vielen Gesprächen war ab Juli 1997 im Kulturhaus„Karl Schönherr“ mit dem Requisitenraum eine Zwischenlösunggefunden; ein kleiner Raum, den man selbst wohnlich gestaltete. ImMärz 2000 wurde schließlich der Umzug ins Haus der Begegnung voll-zogen, wo man zwei Räume im zweiten Stock bekommen hatte, diesich die Schützenkompanie ebenfalls selbst einrichtete. Es wurdenParkettböden verlegt und die Wände geweißt. Besonderen Dank für dieUnterstützung sei an dieser Stelle Bgm. Johann Wallnöfer, den Asses-soren Monika Holzner, Martin Matscher und Manfred Pinzger, demKulturlandesrat Dr. Bruno Hosp, der Raiffeisenkasse Schlanders, derTischlerei Stefan Bachmann sowie den Kompaniemitgliedern ausge-sprochen, sowie allen, die mitgeholfen haben, dieses Heim so zugestalten, wie es heute ist. Es möge Treffpunkt werden für alle Schüt-zen, aber auch für die vielen Freunde der Kompanie.

Hptm. Karl Pfitscher

700 Jahre Pfarrkirche St. Nikolaus-Meran

MERAN - Im Jahre 1302 wurde mit dem Bau der Meraner Stadt-pfarrkirche begonnen. Dies war Anlass, dass die Meraner Pfarrge-meinde dieses 700 jährige Jubiläum ausgiebig feierte. Der Abschlussund zugleich Höhepunkt der einwöchigen Veranstaltungsreihe warSonntag, der 18. Mai. Um halb acht und um halb neun Uhr in der Frühwurden die Meraner Bürger mit Böllerschüssen vom Segenbühel (der„Meraner Bergisel“) auf den besonderen Tag aufmerksam gemacht.Gemeinsam mit den Fahnenabordnungen der verschiedenen MeranerVerbände und Vereine zogen die Ehrengäste zusammen mit der Geist-lichkeit vom Sandplatz durch das Bozner Tor über die Postgasse undden Unteren Pfarrplatz zum Hochamt in die Stadtpfarrkirche. Zele-briert wurde das Hochamt von Generalvikar der Diözese Bozen-Bri-xen, Josef Matzneller, zusammen mit dem Domherr der Diözese Chur,Christoph Cassetti (die Pfarre Meran war lange Zeit ein Teil der Diöze-se Chur), Stadtdekan Albert Schönthaler und dem Kooperator der Pfar-re Sarnthein, Martin Steiner. Nach dem Abschreiten der Front derEhrenformation, bestehend aus Schützen der Kompanie Meran-Stadtund der Schützenkompanie „Andreas Hofer" Meran, am UnterenPfarrplatz, wurde für die anwesenden Ehrengäste eine exakteEhrensalve abgefeuert. Mit verschiedenen Veranstaltungen, wie einerSchauübung der Freiwilligen Feuerwehr Meran und dem Bergret-tungsdienst Meran, oder Vorführungen der Volkstanzgruppe Unter-mais und der Katholischen Jugend und Jungschar, wurden die Gästebeim Festbetrieb um die Meraner Pfarrkirche unterhalten. Ein beson-

derer Dank für das Zustandekommen der Feierlichkeiten, gilt demHptm. der Schützenkompanie St. Walburg, Franz Schwienbacher, undseinen Kameraden für das mustergültige und fachmännische Durch-führen der Böllerschüsse.

Hptm. Roman Grossteiner

Gründungsversammlungin Ehrenburg

EHRENBURG - Am Freitag, dem 23. Mai 2003 hatten sich 22 jun-ge Ehrenburger im Jugendraum von Ehrenburg zusammengefunden,um die Schützenkompanie Ehrenburg zu gründen.

Die Versammlung begann um 20.15 Uhr, Zaungäste waren rund100 Tiroler Landsleute, vorwiegend aus dem Freundes- und Bekann-tenkreis der Gründungsmitglieder. Einleitend erklärte Efrem Oberlech-ner - bisher bereits aktives Mitglied der Schützenkompanie „AntonSteger“ Bruneck, wie man auf die Idee zur Gründung der Schützen-kompanie Ehrenburg kam.

Gleichzeitig bat er alle Anwesenden um die volle Unterstützung fürdieses Vorhaben. BMjr. Dr. Luis Zingerle überbrachte die Grüße desSüdtiroler Schützenbundes und erläuterte den Anwesenden die Rolleder Schützen in der Gesellschaft und deren Aufgaben in den verschie-densten Bereichen. Grußworte überbrachten weiters auch HochwürdenDr. Theobald Innerhofer, Bez.-Mjr. Richard Stoll und Vertreter derGemeinde und der örtlichen Vereine. Nach der Gelöbnisformel unddem Lied „Dem Land Tirol die Treue“ wurden die Wahlen abgehalten,die folgendes Ergebnis brachten: Hptm. Efrem Oberlechner, Olt. Nor-bert Pallhuber, Flt. Emmerich Wolfsgruber, Zug-Lt. Juri Oberlechner,Fhr. Manuel Pallhuber, Oj. Harald Grünbacher

Im Anschluss an die Wahlen gab Hptm. Efrem Oberlechner denAnwesenden das Jahresprogramm und die weiteren Aktivitäten derSchützenkompanie Ehrenburg bekannt. Der Termin des Gründungs-festes ist mit 14.-16. Mai 2004 festgesetzt, bis dahin soll intensiv umweitere Mitglieder geworben werden. Gleich im Anschluss an die Ver-sammlung meldeten sich bei der neuen Kommandantschaft auchschon vier weitere Interessierte, somit zählt die junge Kompanie nuninsgesamt 26 Mitglieder. Mit der Landeshymne endete die Versammlung.

Die angetretene Kompanie der Schützenkompanie Meran Stadt

Die Mitglieder der neu gegründeten Schützenkompanie Ehrenburg

Betrifft: Qualität der BilderDa digitale Bilder leider oft mit zu niedriger Auflösung aufgenommen wer-den, ist die Qualität leider oft unbrauchbar. Es muss immer mit höchsterAuflösung fotografiert werden, oder Bilder auf Fotopapier (glänzend) imFachgeschäft ausarbeiten lassen und den Artikeln beilegen.

Danke! - Die Redaktion

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35Nummer 4 - August 2003

Stefan Oberdanner †GRINZENS - Am 1. Mai 2003

ist unser Schützenkamerad Ste-fan Oberdanner bei einem tragi-schen Motorradunfall in Sellraintödlich verunglückt.

Er war ein fleißiger, aufrichti-ger und allseits beliebter Schüt-ze. Bei seinem letzten Weg vomHeimathaus zum Friedhofbegleitete ihn eine vollzähligeKompanie und eine große Trau-ergemeinde. Gott schenke ihmden ewigen Frieden und uns dieKraft, seiner stets zu gedenkenund die Erinnerung an ihn wachzu halten.

Fhr. Josef Hauser †ST. ULLRICH A. P. - Fassungs-

los standen die Kameraden derPillerseer-Schützenkompanie vordem Sarg ihres Fhr. Josef Hauser,der am 17. April 2003 im 55.Lebensjahr auf seinem landwirt-schaftlichen Anwesen einen töd-lichen Arbeitsunfall hatte.

Als im Jahre 1982 die Schüt-zenkompanie gegründet wurde,war er ein Mann der ersten Stun-de. Als Fähnrich und Grün-dungsmitglied war Hauser stetsbereit mehr als nur seine Pflichtzu tun.

Josef Hauser wurde am 21.April 2003 auf dem Friedhof sei-ner Heimatgemeinde St. Ulrich a.P. zur letzten Ruhe gebettet undvon seinen Kameraden mit einerEhrensalve verabschiedet. Josefwird stets ein Vorbild für seineKameraden sein und in ehrenderund dankbarer Erinnerung blei-ben.

Pressereferent des BataillonsWörgötter, EHptm.

EHptm. Heinrich Sailer †

VOMP – Am 1. Mai 2003 istHeinrich Sailer, EHptm. derSchützenkompanie Vomp, im 81.Lebensjahr verstorben.

Der „Heini“, wie ihn die Vom-per genannt haben, trat 1946 indie Schützenkompanie Vompein, war während seiner Mit-gliedschaft bei der Kompanie 10Jahre Olt. und 15 Jahre Hptm.Viel seiner Freizeit widmete erdem Schützenwesen, dieGemeinde Vomp dankte ihmdafür mit dem goldenen Ehren-zeichen.

Die Schützenkompanie Vompund alle Fahnen des Schützenba-taillons Schwaz begleitetenHeinrich Sailer zu seiner letztenRuhestätte.

Mit einer Ehrensalve wurdeein äußerst beliebter Hauptmannverabschiedet. Ruhe in Frieden,lieber Heini!

Nachruf auf vier MilserKameraden

MILS - Im Laufe von 10Monaten musste sich die Schüt-zenkompanie Mils von vierKameraden verabschieden.

Neben Alois Gabl verlor dieKompanie auch drei verdienteund aktive Kompaniefunktionä-re, die den Aufstieg der Kompa-nie zu ihrer heutigen Stärkewesentlich prägten.

Oj. Alois Unterberger dienteseit 1971 bis zu seinem Tod alsumsichtiger Kassier und Kano-

nier.Heinrich Moser betreute viele

Jahre nicht nur seine geliebteBöllerkanone, sondern war alsMunitionswart auch für den sat-ten Knall und gut gestopftePatronen verantwortlich.

EObm. Josef Oberhofer warvon 1971 bis 1996 als Obmannder Schützenkompanie MilsMotor der wirtschaftlich undorganisatorisch guten Entwick-lung der Kompanie.

Sein Organisationstalent undseine wirtschaftliche Kompetenzbewies er nicht nur beim Aufbauseiner Betriebe oder als ge-schätzter Gemeindefunktionär,sondern auch als Funktionär derKompanie.

Die Verdienstmedaille desLandes Tirol und das Ehrenzei-

chen der Gemeinde Mils warensichtbarer Ausdruck der Wert-schätzung für den verstorbenenEhrenobmann.

EHptm. JohannEmbacher †

KIRCHDORF - Am 9. März2003 verstarb unerwartet derEHptm. der Rupert Winter-steller Kompanie Kirchdorf im72. Lebensjahr.

Der langjährige Bezirksfeu-erwehrinspektor von Kitz-bühel und Ehrenbürger derGemeinde Kirchdorf gründetemit 17 Jahren die „Land-sturmgruppe Kirchdorf“, dieder Zwanzigjährige in die„Rupert Wintersteller Schüt-zenkompanie Kirchdorf“ um-gestaltete. Auf sein Betreibenwurde aus dem Schützenbe-zirk „Leukental-Brixental“1952 das Wintersteller Schüt-zenbaon. Er war 46 JahreObmann, 34 Jahre Olt., dreiJahre Hptm., 12 Jahre Ober-schützenmeister und von derBataillonsgründung 1952 bis1966 Organisationsmajor. ImJahre 1960 übergab er dasaufgebaute Schützen-Batail-lon mit 11 Kompanien an Mjr.Adolf Nagiller. Unter anderemgründete er auch im Jahre1955 die SchützengildeKirchdorf.

Viele Auszeichnungen undEhrungen erhielt EHptm.Hans Embacher, das Ver-dienstzeichen das LandesTirol trug er aber mit beson-deren Stolz.

Wir gedenken unserer Verstorbenen

Fhr. Josef Hauser †

Stefan Oberdanner †

EHptm. Heinrich Sailer †

EObm. Josef Oberhofer †

EHptm. Hans Embacher †

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Nummer 4 - August 200336

Termine 200317. August: 25-Jähriges Wiedergründungsjubiläum der Schützenkompanie Jenesien23. August: Kastelfedercup – Fußballturnier für Schützenkompanien in Montan31. August: Bataillonsfest Innsbruck-Allerheiligen

7. September: Talschaftsfest Landeck-Umgebung in Landeck14. September: Fahnenweihe GSK Waakirchen21. September: Oktoberfest - Trachten- und Schützenzug

26.–28. September: 41. Bundesschießen in Bad Tölz und Kreuth3.–6. Oktober: Pilgerfahrt des SSB nach Rom zur

Heiligsprechung von PaterJoseph Freinademetz

12. Oktober: Schützenwallfahrt in Absam8. Dezember: Adventsingen des BBGSK

12. Dezember: 50 Jahre Kiem-Pauli-Stiftungdes Bundes der BayerischenGebirgsschützenkompanien

Kompanie für 50 und mehr Jahre für 40 Jahre für 25 Jahre für 15 Jahre

St. Andrä Johann Kerer Paul Profanter,Oskar Prader

„Peter Mayr“ Brixen Oj. Ernst Gostner, Toni Mark. Ilona TinkhauserFischnaller, GüntherMarcenich, Walter Oberhuber

Morter Lt. Oswald Mall, Elmar Paulmichl

Radein-Kaltenbrunn Hptm. Josef Darocca, Olt. Josef Zwischenbrugger, Ludwig Lantschner, ErnstLantschner, Hubert Daldos,Siegfried Gurndin

Laas Kurt Puintner

Mühlau Hermann Marksteiner, Christian Günter Mairoser,Hell, Hptm. Klaus Holzbaur Gerhard Kirchmayr

Grinzens Für 30 Jahre: Uj. Robert Holzknecht, Für 20 Jahre:Hptm. Heltmut Brandner, Uj. Herbert Marx, Uj. Gilbert Leitner,Uj. Franz Oberdanner, Uj. Gerhard Jordan, Uj. Martin LeitnerFhr. Karl Oberdanner, Uj. Christian Odor, Für 15 Jahre:Uj. Albert Brecher Uj. Werner Seidner, Ptf. Günther Buchrainer,

Uj. Wilfried Zimmermann Ptf. Markus Haselwanter

Völs Zgf. Günter Federspiel, EFhr. Anton Mair,Lt. Frank Mühlbacher, Lt. Karl PertlFhr. Michael Mühlbacher

Für langjährige Treue zur Kompanie wurden geehrt: