2009 Lassig, Philipp - Die Ind Us Tri Ellen Beziehungen in Suedkorea

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Philipp Lassig 27.07.2009 Briefing - die industriellen Beziehungen in Südkorea In diesem Jahr wird die südkoreanische Wirtschaft um ca. 2-3 Prozent wachsen. So geht der Economist von einer raschen Stabilisierung der Wirtschaftslage aus (http://www.economist.com/countries/Southkorea). Der Finanzsektor (Banken, Kapitalmärkte etc.) und die Unternehmen haben auf Druck des Staates seit der Asienkrise umfangreiche Umstrukturierungs- und Entschuldungsmaßnahmen durchgeführt und scheinen nun in der weltweiten Wirtschaftskrise relativ gut aufgestellt. Ein Beispiel dafür ist Hyundai, einer der wenigen Autohersteller, die derzeit weltweit steigende Verkaufszahlen vorweisen kann. Durch die schwierige Weltwirtschaftslage ist ein rascher Anstieg der im globalen Vergleich niedrigen Arbeitslosenrate (im Juni 2009 3,9 %) zu erwarten. Strukturelle Entwicklungen wie die wachsende Einkommenskluft, die Expansion des Niedriglohnsektors und steigende Zahlen von Zeit- und Wanderarbeitern werden beschleunigt. Auch die Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern in Betrieben werden betroffen sein. Sicherheit am Arbeitsplatz und die langen Arbeitszeiten sind in Korea regelmäßig Anlass für Arbeitsniederlegung und Arbeitskampf. So hat Südkorea mit 46,3 Stunden in 2008 unter den OECD Ländern die längste durchschnittliche Wochenarbeitszeit. Mit fünf Stunden Differenz folgt auf Platz zwei die Tschechische Republik. Ein weiteres, allerdings auch in andern Ländern nicht unbekanntes Phänomen ist die Unterscheidung von gut verdienenden Stammbelegschaften und deutlich schlechter gestellten Arbeitnehmern mit Zeitverträgen. Dies hängt u.a. mit dem Outsourcing von Arbeit zusammen. Um Zeitarbeiter nicht als Festangestellte übernehmen zu müssen, werden diese einfach an Zeitarbeitsfirmen vermittelt, arbeiten aber weiter im gleichen Betrieb (es geht auch ohne Zeitarbeitsfirmen durch direkte Einstellung von Zeitarbeitern). Zugleich ermöglicht die Dominanz der Gewerkschaften der Großbetriebe für ihre Arbeiter Löhne auszuhandeln, die weit über den Löhnen der Arbeiter in kleinen Unternehmen des gleichen Industriebereichs liegen. Ein weiteres Problem ist, dass die Stammbelegschaften mit den Unternehmen selbst von den Zeitarbeitskräften profitieren, weil sie weniger verdienen und als Puffer eingesetzt werden. Die Stammbelegschaften, die gewerkschaftlich organisiert sind, verdienen sozusagen mit an den anderen Arbeitern. Sie setzen sich im allgemeinen nicht für sie ein, weil das ihren eigenen Interessen schaden würde. Die strukturellen Probleme der Arbeitsbeziehungen werden durch die aktuelle Wirtschaftslage weiter angeheizt. Die politische Führung Südkoreas steht unter Handlungsdruck. Denkbar ungelegen kommen daher die derzeitigen Konflikte zwischen Progressiven und Konservativen im Land. Dem 1

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Philipp Lassig27.07.2009

Briefing - die industriellen Beziehungen in Südkorea

In diesem Jahr wird die südkoreanische Wirtschaft um ca. 2-3 Prozent wachsen. So geht der Economist von einer raschen Stabilisierung der Wirtschaftslage aus (http://www.economist.com/countries/Southkorea). Der Finanzsektor (Banken, Kapitalmärkte etc.) und die Unternehmen haben auf Druck des Staates seit der Asienkrise umfangreiche Umstrukturierungs- und Entschuldungsmaßnahmen durchgeführt und scheinen nun in der weltweiten Wirtschaftskrise relativ gut aufgestellt. Ein Beispiel dafür ist Hyundai, einer der wenigen Autohersteller, die derzeit weltweit steigende Verkaufszahlen vorweisen kann.

Durch die schwierige Weltwirtschaftslage ist ein rascher Anstieg der im globalen Vergleich niedrigen Arbeitslosenrate (im Juni 2009 3,9 %) zu erwarten. Strukturelle Entwicklungen wie die wachsende Einkommenskluft, die Expansion des Niedriglohnsektors und steigende Zahlen von Zeit- und Wanderarbeitern werden beschleunigt. Auch die Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern in Betrieben werden betroffen sein. Sicherheit am Arbeitsplatz und die langen Arbeitszeiten sind in Korea regelmäßig Anlass für Arbeitsniederlegung und Arbeitskampf. So hat Südkorea mit 46,3 Stunden in 2008 unter den OECD Ländern die längste durchschnittliche Wochenarbeitszeit. Mit fünf Stunden Differenz folgt auf Platz zwei die Tschechische Republik.

Ein weiteres, allerdings auch in andern Ländern nicht unbekanntes Phänomen ist die Unterscheidung von gut verdienenden Stammbelegschaften und deutlich schlechter gestellten Arbeitnehmern mit Zeitverträgen. Dies hängt u.a. mit dem Outsourcing von Arbeit zusammen. Um Zeitarbeiter nicht als Festangestellte übernehmen zu müssen, werden diese einfach an Zeitarbeitsfirmen vermittelt, arbeiten aber weiter im gleichen Betrieb (es geht auch ohne Zeitarbeitsfirmen durch direkte Einstellung von Zeitarbeitern). Zugleich ermöglicht die Dominanz der Gewerkschaften der Großbetriebe für ihre Arbeiter Löhne auszuhandeln, die weit über den Löhnen der Arbeiter in kleinen Unternehmen des gleichen Industriebereichs liegen. Ein weiteres Problem ist, dass die Stammbelegschaften mit den Unternehmen selbst von den Zeitarbeitskräften profitieren, weil sie weniger verdienen und als Puffer eingesetzt werden. Die Stammbelegschaften, die gewerkschaftlich organisiert sind, verdienen sozusagen mit an den anderen Arbeitern. Sie setzen sich im allgemeinen nicht für sie ein, weil das ihren eigenen Interessen schaden würde. Die strukturellen Probleme der Arbeitsbeziehungen werden durch die aktuelle Wirtschaftslage weiter angeheizt.

Die politische Führung Südkoreas steht unter Handlungsdruck. Denkbar ungelegen kommen daher die derzeitigen Konflikte zwischen Progressiven und Konservativen im Land. Dem

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konservativen Präsidenten LeeMyung-bak wirft die demokratische Gegenseite vor, die Staatsanwaltschaft, die seinen Vorgänger Roh Moo-hyun wegen Bestechungsvorwürfen untersucht hatte, habe auf seinen Geheiß hin gehandelt. Roh Moo-hyun hatte im Mai 2009 auf Grund der Untersuchungen Selbstmord begangen. Seine demokratische Partei hatte während seiner Regierungszeit mehrere Wahlen verloren. Die Democratic Party (DP) hält heute als grösste Oppositionspartei 28,8 % der Sitze innerhalb der Nationalversammlung. Lee Myung-baks GNP vereint 57,5 % der Sitze auf sich. Diese parlamentarische Mehrheit ist nur durch Parlamentsblockaden der Oppostion zu stören. Dies führt derzeit zu heftigen, auch körperlichen, Auseinandersetzungen im Parlament über kontroverse Gesetzesvorschläge insbesondere zum Arbeits- und Medienrecht.

Vor dem Hintergrund von wirtschaftlicher und politischer Krise stehen die industriellen Beziehungen Südkoreas derzeit vor ihrer größten Belastungsprobe seit der Asienkrise 1997. Nur fehlt es in Korea an einem ausgereiftem überbetrieblichen System in dem Arbeitnehmer, Arbeitgeber und der Staat Interessen vertreten, verhandeln und gemeinsam entscheiden können. Dazu kommt, weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer sprechen mit einer Stimme. Die relevanten Arbeitskämpfe und Tarifverhandlungen finden auf Ebene der Großbetriebe und nicht auf Industrie- oder gar nationaler Ebene statt. Die fehlende Infrastruktur von Interessenvertretung in den industriellen Beziehungen Südkoreas erschwert eine koordinierte und allgemeingültige Lösung für die drohenden Arbeitskämpfe zu finden.

Zugleich scheint sich nach 1997 eine neue Gelegenheit zu bieten, tripartistische Strukturen zu stärken. So trafen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer zu Beginn dieses Jahres auf der 'Four-party (Labor, Management, Civic Groups, and Government) Emergency Conference for Overcoming Economic Crisis' zusammen. Die Konferenz war vom Arbeitgeberverband KEF und dem Gewerkschaftsdachverband FKTU initiert worden. Man einigte sich darauf die Lasten der Wirtschaftskrise gemeinsam zu tragen. Seit 11 Jahren ist dies der erste formale große Sozialkompromiss.

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1. Geschichtlicher Hintergrund - Firmenkonglomerate und Betriebsgewerkschaften

Die historische Entwicklung der industriellen Beziehungen in Südkorea ist, in jüngerer Zeit, eine Geschichte der Demokratisierung und der zunehmend organisierten Arbeitnehmerinteressen. Bis heute ist sie jedoch auch eine Geschichte der rasanten Industrialisierung des Landes und dem Aufstieg der chaebol. Diese Familienkonglomerate sind wichtige Akteure der industriellen Beziehungen Suedkoreas. Sie sind der Grund für den oligopolen Charakter der südkoreanischen Wirtschaft verantwortlicher. Beispiele sind Firmen wie LG, Hyundai Business Group, Samsung und die Daewoo Group. Die Chaebol unterscheiden sich von anderen Betrieben in Südkorea durch folgende Eigenschaften.

• Die meisten Chaebol sind heutzutage finanziell unabhängig und vom Staat kaum noch zu steuern. Ihre politischen Einflussmöglichkeiten sind ähnlich groß wie in anderen OECD-Ländern. Sie sind too big to fail und sind in der gegenwärtigen Krise ohne umfangreiche staatliche Hilfen zurecht gekommen.

• Chaebol sind Mischbetriebe, die sich durch eine breite horizontale und tiefe vertikale Integration auszeichnen. Mit anderen Worten, Chaebol umfassen mehrere Großbetriebe sowie Mittel-und Kleinunternehmen aus unterschiedlichsten Industriezweigen. Daraus folgt ein diversifiziertes Produktionsspektrum. So produziert LG neben Elektronikgeräten auch Zahnpasta.

• Eigentum und Führung sind in einem chaebol meist nicht getrennt. Einzelne Familien sind die Eigentümer und häufig zugleich auch auf Managementebene vertreten. Die Organisationsstruktur der Chaebol ist auf höchster Ebene stark zentralisiert und zugleich informalisiert.

1.1 Militärdiktatur und autoritäre Großbetriebe

Anfang der 1960er begann die Wirtschaft Koreas rasant zu wachsen. Unter der Militärdiktatur Park Chung-hees rückten die Chaebol, eine elitäre Gruppe von Familienkonglomeraten, in das Zentrum der einsetzenden Industrialisierung. Der Staat förderte Sie durch Subventionen und Umstrukturierung der Industrien. Heute wird diese Politik – die das Land bis zu den 80ern zugleich auch hochverschuldete – und der anschließende Erfolg der chaebol für die wirtschaftlichen Entwicklung Südkoreas zu einem Tigerstaat verantwortlich gemacht.

Zu jener Zeit gab es keine freien Gewerkschaften. Die südkoreanischen Betriebsgewerkschaften waren stark von den Arbeitgebern abhängig. Diese Betriebsgewerkschaften entstanden Anfang der 60er Jahre, zusammen mit den chaebol (Beispiel: 1963 wurde die Gewerkschaft von LG Electronics gegründet). Interessenvertretung übernahmen sie damals noch nicht. Die Gründung einer Gewerkschaft durch Arbeiter betrachtete man als illegale Handlung. Kommunikation zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern war nicht organisiert, geschweige denn institutionalisiert. Die industriellen Beziehungen waren geprägt vom Staat und von den chaebol. Arbeitnehmerinteressen spielten keine Rolle.

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1.2 Demokratisierung und freie Gewerkschaften

Mitte der 80er wandelte sich das Bild. Als die Militärdiktatur zunehmend unter politischen Druck pro-demokratischer Kräfte geriet verloren auch die autokratisch geführten chaeobol an Einfluss. Die Demokratisierung Südkoreas und insbesondere das Aufkommen von organisiertem Arbeitskampf und Gewerkschaften beschränkten ihre industrielle Macht.

Entscheidende Triebfeder des Wandels waren Arbeitnehmerinteressen. Die Einkommen der Arbeiter wuchsen trotz rasantem Wirtschaftswachstum und steigender Inflation nicht. Die Arbeitszeiten blieben ungewöhnlich lang und die Arbeitsbedingungen schlecht. So wurden in jener Zeit die „demokratischen Gewerkschaften“ gegründet (über 7000 an der Zahl). Sie organisierten auf Betriebsebene militante Streiks zusammen mit den sogenannten Hyunjang-Jojik (HJ). Die HJ sind informelle politische Organisationen die begannen – im Gegensatz zu den bis dato arbeitgeberfreundlichen Betriebsgewerkschaften – Arbeitnehmerinteressen auf Betriebsebene aktiv zu vertreten. Die industriellen Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Südkorea wurden dadurch erschüttert.

1.3 Asienkrise und Sozialpakt

Anfang der 90er Jahre versuchte die politische Führung Arbeitnehmerinteressen auf nationaler Ebene zu organisieren. Von mehreren großen Betriebsgewerkschaften wurde der Nationale Gewerkschaftsbund gegründet, aus der 1995 die Korean Confederation of Trade Unions (KCTU) entstand. Der Nationale Gewerkschaftsbund sollte effektiver als der seit 1961 bestehende Dachverband FKTU Arbeitnehmerinteressen auf Industrieebene vertreten (es existierte bis zu den 80er Jahren offiziell keine Kommunikation zwischen der FKTU und den Betriebsgewerkschaften). Bei der Gründung noch von der Regierung als eine illegale Gruppe eingestuft und lange nicht als Verhandlungspartner anerkannt stieg der KCTU mit der Asienkrise zu einem wichtigen Akteur in den industriellen Beziehungen Südkoreas auf.

Mit der Asienkrise 1997 wendete sich die damalige Regierung unter Kim-Dae-Jung von den Großbetrieben ab und hin zu den Gewerkschaftsverbänden. Es war zunehmend unpopulär chaebol zu subventionieren. Schon zuvor war die starke Bindung zwischen Staat und chaebol unter Beschuss des neoliberalen Wettbewerbsparadigmas geraten. Unter dem Eindruck der Asienkrise, der hausgemachten Finanzkrise sowie mehreren Firmenskandalen (Bilanzfälschung) fand diese Kritik nun ihre Bestätigung. Einige Chaebol wurden schließlich zerschlagen (Beispiele: Hyundai group und Daewoo group).

Zugleich war der Staat angesichts der Verschärfung der sozialen Probleme des Landes auf die Kooperation der gesellschaftlichen Kräfte angewiesen. Um der Krise zu begegnen, die Arbeiterschaft auf die anstehenden Reformmaßnahmen einzuschwören und die auflammenden Konflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu beruhigen, initierte die Regierung Kim Dae-Jungs 1998 einen Sozialpakt. Gewerkschaftspluralismus wurde auf nationaler und industrieller Ebene legalisiert. Eine tripartistische Kommission wurde eingesetzt - Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Staat sollten in einen institutionalisierten Entscheidungsprozess eingebunden werden. Der Sozialpakt scheiterte jedoch. KCTU und FKTU verließen den Verhandlungstisch wegen der Reformmaßnahmen der Regierung. Später kehrte lediglich die FKTU zurück.

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Bis heute versucht die politische Führung Südkoreas industrielle Beziehungen in Südkorea auch auf überbetrieblicher Ebene zu institutionalisieren. Mit gemischten Erfolgen. Das Problem: Einerseits sind Großbetriebe und vor allem die chaebol der Motor der südkoreanischen Wirtschaft und haben entsprechenden Einfluss auf die Politik. Derzeit erwägt man beispielsweise einige überschuldete chaebol durch staatliche Finanzen und staatliche Übernahme zu erhalten. Chaebol are too big to fail. Andererseits ist der gewerkschaftliche Organisationsgrad in Südkorea seit Jahren rückläufig und der Mangel an effektiv zentral organisierten überbetrieblichen Interessenvertretungen, sei es auf Arbeitgeber- oder Arbeitnehmerseite, verhindert die Entstehung eines adäquaten Gegengewichts zu den Großbetrieben.

2. Überblick – industrielle Beziehungen

In Korea versucht man seit Ende der 90er Jahre tripartistische Strukturen auf Industrieebene und nationaler Ebene zu entwickeln. Umfangreiche Änderungen im Gewerkschaftsrecht wurden vorgenommen. Die Zahl der Industriegewerkschaften in den gewerkschaftlichen Dachverbänden ist gewachsen. Staatliche Institutionen wie die Labor Relations Commission organisieren die Lösung von Arbeitskonflikten im ganzen Land. Zunehmend versucht man auch Tarifverhandlungen auf Branchenebene zu etablieren.

2.1 Gesetze

Die Vertretung von Arbeitnehmerinteressen durch Gewerkschaften ist in der Verfassung Südkoreas festgeschrieben. Der Artikel 33 sieht für die selbständige Verbesserung und Erhaltung von Arbeitsbedingungen (inklusive Lohn und Arbeitszeit) der Arbeitnehmer das Recht zur Organisation, zu kollektiven Verhandlungen und zur gemeinsamen Handlung vor.

„Article 33 [Unions](1) To enhance working conditions, workers have the right to independent association, collective bargaining, and collective action.(2) Only those public officials who are designated by law, have the right to association, collective bargaining, and collective action.(3) The right to collective action of workers employed by important defense industries may be either restricted or denied under the conditions as prescribed by law.”

Folgende weitere Schlüsselgesetze (erlassen am 13. März 1997) sind für die industriellen Beziehungen in Südkoreas bedeutsam:

• Labour Standards Act (LSA), letzte Änderung (20 February 1998)

• Trade Union and Labour Relations Adjustment Act (TULRAA) TULRAA wurde zuletzt 1998 geändert. Es regelt die Bildung von Gewerkschaften, kollektive Verhandlungen und Arbeitsstreik. TULRAA definiert Gewerkschaft als: ´an organization or associated organization of workers which is formed in voluntary and collective manner upon the workers’.Ergänzt wird das Gesetz durch den Labour Relations Commission Act (LRCA), der die gleichnamige Kommission etabliert – eine unabhängige Agentur des Arbeitsministeriums, der zur Stabilisierung der Arbeitsbeziehungen beitragen soll.

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• Act Concerning the Promotion of Worker Participation and Cooperation (ACPWPC)Der Labor-Management Council am Arbeitsplatz, der aus Repräsentanten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer besteht ist Gegenstand dieses Gesetzes. „The labor-management council is a two-way ‘consultative body’ that is intended to promote participation and cooperation of employers and employees in order to increase employee welfare and facilitate business growth in a sound manner” (Korean International Labor Foundation - Koilaf)

2.1.1 Aktuelle Entwicklungen

• Änderungen des TULRAA

Südkorea kommt darin den Verpflichtungen der ILO Mitgliedschaft nach und erlaubt die freie Bildung mehr als einer Gewerkschaft in einem Unternehmen. Gleichzeitig wird Arbeitgebern verboten, Vollzeit-Gewerkschaftsvertretern Löhne zu bezahlen. Damit soll einerseits Unternehmen ermöglicht werden, freier ihre Untenehmensagenda zu verfolgen und andererseits ein höherer Grad der institutionalisierten Trennung für eine echte Interessenvertretung erreicht werden.

• Diskussionen über Änderungen des Minimum Wage Act

Im Herbst diesen Jahres soll der Minimum Wage Act geändert werden. Die Regierung strebt an, aufgrund des negativen Wirtschaftswachstums den Mindestlohn zu senken. In diesem Zusammenhang sollen regional unterschiedliche Mindestlöhne eingeführt, die Probezeit für Neuangestellte verlängert und der Mindestlohn für Arbeitnehmer über 60 Jahre verringert werden. Auch sollen durch den Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Verpflegung und Unterkunft in die Berechung des Mindestlohns einfließen werden.

• Diskussion über Änderungen der Non-Regular Workers Action (NWA)

Entsprechend der noch unter der letzten Regierung verabschiedeten Reform des Arbeitsgesetzes müssen seit dem 1. Juli Zeitarbeiter nach zweijähriger Beschäftigung als Festangestellte übernommen werden. Es ist der Regierung Lee Myung-bak nicht gelungen, für Kleinunternehmen einen Aufschub um 18 Monate im Parlament durchzusetzen. Bisher ist es nicht zu den gefürchteten Massenentlassungen gekommen.

2.2 Gewerkschaften

Der gewerkschaftliche Organisationsgrad in Südkorea ist seit den 70er Jahren rückläufig und erst 2008 wieder leicht gestiegen. 2008 waren 1.666.000Menschen in 4886 Gewerkschaften organisiert. Dies entspricht einem Organisationsgrad von 10,5 % (OECD). Nach Frankreich ist dies der zweitniedrigste Wert in OECD Ländern. Auch die Anzahl der Gewerkschaften ist seit dem Ende der 80er Jahre von circa 8000 auf heute unter 5000 gesunken (Anzahl der Gewerkschaften im Jahr 2006: 5889). Schließlich ging auch die Zahl der Arbeitskonflikte zuletzt rasant zurück. Von 462 Konflikten in 2004 auf 108 im Jahr 2008.

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< Changes in union density and memberships>

19.8%18.4%

13.8%12.2%12.0%11.6%10.6%10.3%10.3%10.8%10.5%

1,932 1,887

1,6151,484 1,527 1,606 1,537 1,506 1,559

1,688 1,666

0.0%

5.0%

10.0%

15.0%

20.0%

25.0%

1989 1990 1995 1997 2000 2002 2004 2005 2006 2007 2008-

500

1,000

1,500

2,000

in thou.prsons

Uniondens ityMem bership

Quelle: Koilaf (http://www.koilaf.org/KFeng/engLabornews/bbs_read_dis.php?board_no=6129&page=1&keyField=&keyWord=&keyBranch=

(s. Anhang)

2.2.1 Dachverbände und Industriegwerkschaften

Südkorea hat auf Grund der historischen Entwicklung zwei Dachgewerkschaftsverbände – die Federation of Korean Trade Unions (FKTU) und die Korean Confederation of Trade Unions (KCTU). Mit 40 Industriegewerkschaftsverbänden und 2.872 Betriebsgewerkschaften (56.3%) ist der FKTU gegenüber der KCTU mit 27 Industriegewerkschaftsverbänden und 690 Betriebsgewerkschaften (13,6%) der größere Dachverband. Zudem sind 1.537 Gewerkschaften (30,1%) –unabhängig und gehören weder der FKTU noch der KCTU an (s. Anhang).

Obwohl der FKTU und der KCTU gelegentlich miteinander kooperieren, gibt es Unterschiede in der politischen Ausrichtung und Wahl der Mittel bei der Vertretung von Arbeitnehmerinteressen. So versucht die FKTU dialogorientiert Arbeitskonflikte zu lösen, während die KCTU die offene Auseinandersetzung mit der Arbeitgeberseite sucht, etwa durch Generalstreiks. In Zahlen: Die Gewerkschaften der KCTU waren im letzten Jahr für 49 Streiks verantwortlich (94,2 %), während nur in 2 Fällen Arbeitnehmer der FKTU-Gewerkschaften die Arbeit niederlegten. Aktuelles Beispiel ist der Aufruf der KCTU zum Generalstreik, weil streikende Arbeiter im Ssangyong Motor Factory von der Polizei misshandelt worden sind. Zugleich ist die KT Gewerkschaft (früher Korea Telekom) am 17. Juli aus Protest gegen die konfrontativen Arbeitskampf-Methoden der KCTU aus dem Dachverband ausgeschieden.

Politisch steht die FKTU derzeit der Regierung von Lee Myung-bak nahe, während die KCTU mit der Oppositionspartei DP kooperiert. Eine traditionelle Nähe der Gewerkschaften zu den etablierten großen Parteien gibt es jedoch nicht. Integration in das politische System wurde von den Gewerkschaftsverbänden erst durch eigene Parteigründungen forciert. So wurde die Democratic Labor Party (DLP) im Jahr 2000 von der KCTU als politischer Flügel gegründet. Im Parlament ist die DLP mit 3 Prozent der Sitze allerdings nur schwach vertreten. Auch die FKTU verfügt über eine Partei als politischen Flügel. Die Green Social Democratic Party

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wurde als Antwort auf die Gründung der DLP ins Leben gerufen, hat es jedoch bei den letzten Wahlen 2007 nicht in die Nationalversammlung geschafft.

Branchengewerkschaften haben, ebenso wie regionale Gewerkschaften, in den letzten Jahren an Mitgliedern und Bedeutung gewonnen. Zu nennen ist hier besonders die Korean Metal Worker’s Union (KMWU). Sie wurde 1998 als Ergebnis eines Generalstreiks gegründet und ist an die KCTU angeschlossen. Die KMWU spielt eine große Rolle in den industriellen Beziehungen Südkoreas, weil Sie zentralisierter als die Dachverbände organisiert ist und über eine bessere Kommunikationsstruktur mit den Mitgliedsgewerkschaften verfügt. Diese kommen zudem aus wichtigen koreanischen Führungsindustrien, wie die Automobil-, Schiffsbau-, Maschinen- und Elektronikindustrie.

2.2.2 Betriebsgewerkschaften

Die Industriegewerkschaftsverband KMWF verfügt über ein vergleichsweise hohes Organisations- und Mobilierungspotenzial, weil ein Großteil der im KMWF organisierten Gewerkschaften Hyundai-Betriebsgewerkschaften sind. Organisiert waren diese Betriebsgewerkschaften vor ihrem Beitritt zum KMWF in der Hyundai Group Trade Union Association. Sie kann in den Huyndai-Betrieben mit Hilfe der Hyunjang-Jojik zu Arbeitsniederlegungen aufrufen und vertritt die Arbeiterschaft in Tarifverhandlungen. Die Ergebnisse der Streiks und Tarifverhandlungen bei Hyundai sind Richtwerte für alle industriellen Parteien in Korea. Die Betriebsgewerkschaften der Hyundai Gruppe sind die bedeutendsten in Südkorea. Und sie stehen exemplarisch für die Ausrichtung der industriellen Beziehungen Südkoreas auf der betrieblichen Ebene.

2.3. Arbeitgeberverbände

Auf nationaler Ebene ist im Bereich der Arbeitgeberinteressenvertretung vor allem die Korean Employer’s Federation (KEF) zu nennen. Die KEF wurde 1970 gegründet, ist ein Zusammenschluss von 16 Arbeitgeberverbänden und besteht aus 13 regionalen Arbeitgeber-verbänden, 20 Wirtschafts- und Handelsverbänden sowie 4000 Großbetrieben im Bereich der verarbeitenden Industrie, Transport, Banken, Versicherungen und im Dienstleistungssektor. Neben dem KEF bündeln die Korea Chamber of Commerce and Industry (KCCI), die Korea Federation of Small Business (KFSB) und die Federation of Korean Industries (FKI) Arbeitgeberinteressen. Arbeitgeberverbände in Südkorea sind vor allem als Berater und Netzwerker im Bereich der industriellen Beziehungen tätig. Sie sind spezialisiert auf Labor-Management relations aber meist nicht hinreichend zentral organisiert und mit Machtbefugnissen ausgestattet um Gewerkschaftsverbänden als Verhandlungspartner gegenüber zu treten. In Tarifverhandlungen unterstützen Arbeitgeberverbände die Arbeitgeberseite eher als, dass sie diese vertreten.

2.4. Staatliche Institutionen

Die wichtigste staatliche Einrichtung zur Regelung tripartistischer Beziehungen, insbesondere im Fall von Arbeitskonflikten, ist die Labor Relations Commission (LRC). Es gibt drei Typen dieser Kommission: die National Labor Relations Commission, die Regional Labor Relations Commission und die Special Labor Relations Commission (Beispiel Seamen’s SLRC). Die Labor Relations Commission ist eine quasi-gerichtliche Organisation, die rechtsverbindliche Beschlüsse fassen kann. Daneben kann sie noch als Schiedsgericht und

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Vermittler in Arbeitskonflikten auftreten. Ihre wohl wichtigste Funktion ist die institutionalisierte Vermittlung im Falle eines Arbeitskonflikts. Die Arbeitnehmerseite darf erst die Arbeit niederlegen, wenn der formalisierte Vermittlungsprozess der LRC von den beiden streitenden Parteien durchschritten worden ist. Die LRC hat außerdem weitreichende Rechtsbefugnisse. Sie kann, auf Antrag mindestens einer der streitenden Parteien, über einen Arbeitskonflikt entscheiden. Dies geschieht zumeist dann, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber über einen längeren Zeitraum keine Lösung zu ihrem Arbeitskonflikt finden. Die Entscheidung der LRC hat die gleiche Bindungswirkung wie eine Einigung durch Tarifverhandlungen.

Auf nationaler Ebene ist für den sozialen Dialog in Südkorea 1998 die Korean Tripartite Commission (KTC) geschaffen worden. Später wurde sie in Economic and Social Development Commission (ESDC) umbenannt. Die Kommission versucht, die Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitnehmern, Arbeitgebern und der öffentlichen Hand zu stärken. Vor allem ist die ECDS ein Instrument, um Regierungspolitik mit Arbeitnehmern und Unternehmen abzustimmen.

Gesetzlich ist in Südkorea jedes Unternehmen verpflichtet, an Betriebe mit über 30 Arbeitern, einen sogenannten Labor-Management Council (LMC) zu schaffen. 2008 verfügten 42.689 Betriebe mit über 30 Angestellten bereits über solche LMCs (Koilaf). Der LMC besteht aus einer gleichen Anzahl von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Er hat 3 Funktionen: Verhandlung, Abstimmung und Bericht. Es geht im Allgemeinen darum, Entscheidungen und Prozesse auf Betriebsebene, die beispielsweise Produktivitätssteigerungen, Personalveränderungen und Löhne betreffen, durch eine Kommunikationsstruktur abzustimmen und durchzuführen. LMCs können ohne Einschränkung neben Gewerkschaften existieren. Häufig sind Arbeitnehmervertreter sowohl im LMC als auch in der Betriebsgewerkschaft Mitglied.

2.5 Tarifverhandlungen

Die meisten Streiks in Südkorea resultieren aus dem Scheitern von Tarifverhandlungen in denen Lohnerhöhungen, Gewerkschaftsaktivitäten und Fragen der Arbeitssicherheit miteinander verwoben sind.

Es gibt 4 Arten von Tarifverhandlungen in Südkorea: Verhandlungen auf Betriebsebene, Diagonalverhandlungen, Gruppenverhandlungen und Vereinte Verhandlungen.

1. Verhandlungen auf Betriebsebene: Verhandlungen zwischen Betrieb und Betriebsgewerkschaft

2. Diagonalverhandlungen: finden zwischen Betrieb und Industriegewerkschaft statt (überbetriebliche Gewerkschaft)

3. Gruppenverhandlungen: eine Gruppe von Betrieben verhandelt mit Industriegewerkschaft, bzw. überbetrieblicher Gewerkschaft

4. Vereinte Verhandlungen: Industriegewerkschaften und Arbeitgeberverband bzw. authorisierte Vertreter der Arbeitgeber verhandeln

Tarifverhandlungen auf Branchenebene sind vereinte Verhandlungen, die zum Ziel haben Tarifabschlüsse für einen gesamten Industriezweig zu erzielen. Die repräsentativen Industriegewerkschaften in Südkorea, die solche Verhandlungen für die Arbeitnehmerseite führen können, sind die Korean Metal Workers Union KMWU, die Korean Health and

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Medical Workers Union KHMWU sowie die Korean Financial Industries Union KFIU. Nur die KMWU führt regelmaessig ( jährlich) Tarifverhandlungen zusammen mit einem Arbeitgeberverband. Für die KFIU und die KMWU existieren noch keine Arbeitgeberverbände als Verhandlungspartner.

Tarifverhandlungen auf Branchenebene sollen jedoch für 2009 weiter institutionalisiert werden. Ein Problem, das auf diesem Weg erst gelöst werden muss, ist die "Doppeltarifverhandlung". Viele Betriebe, wie zum Beispiel Hyundai Motors, nehmen an Tarifverhandlungen auf Industriebene nicht teil, weil sie bereits auf Betriebsebene verhandeln. Weitere Verhandlungen auf Industrieebene würden dann nur die Verhandlungskosten in die Höhe treiben, ist das Argument der Unternehmer.

Tarifabschlüsse sind meist bis zu 2 Jahre gültig, sei es auf Industrie- oder Betriebsebene. Lohnvereinbarungen werden jedoch meist jährlich getroffen. Der durchschnittliche Anstieg von Löhnen aufgrund von Tarifabschlüssen betrug 2008 vier Prozent. Seit mehreren Jahren ist dies ein stabiler Wert. 84% der Tarifverhandlungen wurden in diesem Zeitraum erfolgreich abgeschlossen. Im letzten Jahr stieg, im Vergleich zu 2007, die Zahl der Betriebe an, die eine Einigung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern erzielen konnten (Koilaf).

Insgesamt finden Tarifverhandlungen in Südkorea zum größten Teil auf Betriebsebene statt. Arbeitgeberverbände unterstützen diese Verhandlungen lediglich, treten aber nicht als Verhandlungspartner und Vertreter der Arbeitgeber auf. Das derzeitige Verhandlungssystem befindet sich jedoch im Umbruch, der Versuch Verhandlungen auf Branchenebene zu institutionalisieren ist deutlich.

Fazit

Tripartistische industrielle Beziehungen sind in Südkorea nur schwach ausgebildet. Traditionell findet Arbeitskampf auf Betriebsebene statt. Überbetriebliche kollektive Verhandlungsstrukturen entfalten wenig Bindungskraft und die Interessenvertretung der Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf Branchenebene verfügt über wenig Mobilisierungsmacht. In der Tat sind die Arbeitgeber immer noch nicht organisiert genug, um als Gegenüber von Industriegewerkschaften industrieverbindliche Tarifabschlüsse auszuhandeln. Die rechtlichen Bedingungen für industrielle Beziehungen auf überbetrieblicher Ebene sind gegeben. Eine Vielzahl von Akteuren, Interessen, Konflikten und undurchsichtigen Machtverhältnissen sowie die eigentümliche Geschichte der Industrialisierung und Demokratisierung Südkoreas haben die Institutionalisierung überbetrieblicher industrieller Beziehungen jedoch bisher untergraben.

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I Aktuelle Wirtschaftsdaten (Quelle: Economist)

Annual data 2008(a) Historical averages (%) 2004-08population (m): 49.2 population growth: 0.6 %

GDP (US$ bn; market exchange rate) 929.1 Real GDP growth: 4.2

GDP (US$ bn; purchasing power parity): 1,359 Real domestic demand growth: 3.3

GDP per head (US$; market exchange rate) 18,880 Inflation 3.2

GDP per head (US$; purchasing power parity) 27,630 Current-account balance (% of GDP) 1.2

Exchange rate (av) W:US$ 1,102(b) FDI inflows (% of GDP) 0.6

(a) Economist Intelligence Unit estimates. (b) Actual.

II Arbeit und Einkommen (Qelle: OECD)monatl. Durchschnittseinkommen: 3,476000 won (2710.12 USD) im 1. Quartal 2009monatl. Durchschnittsausgaben pro Haushalt: 2,785000 won (2171.37 USD) im 1. Quartal 2009Arbeitszeiten: 46,3 Stunden/Woche (2008)Arbeitslosigkeitsrate: 3,9 % (06/2009)

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