2012 Heft 1

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Heft 1/59. Jahrgang 2012

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Chornachrichten des Sinfonischen Chor Konstanz

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Heft 1/59. Jahrgang

2012

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Unsere Kulturförderung:Gut für die Kultur.Gut für die Region.

Musik ist ein wichtiges Bindeglied der Gesellschaft. Sie stärkt den Zusammenhalt und schafft Vorbilder. Deshalb unterstützen wir die Musik und sorgen für die notwendigen Rahmenbedingungen: regional und national, in der Nachwuchsförderung. Die Unterstützung des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und des „Landesjugendorche-sters Baden-Württemberg“ ist ein Teil dieses Engagements. www.sparkasse-bodensee.de.

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Editorial

Nachrichten

Liebe Leserinnen und Leser

Ab dem Jahrgang 2012 präsentieren sich Ihnen die Chor-nachrichten in neuem Gewand: Frisches Layout und in

Farbe. Wir hoffen, dass unsere Lektüre so für Sie noch inter-essanter und attraktiver wird.Nach der überragenden Aufführung von Händels Messiah imNovember des letzten Jahres, sind die Augen schon fest aufdie nun bevorstehenden Konzerte im Juni und November ge-richtet. Während sich im November mit Franz SchubertsMesse Nr. 6 (Es-Dur) und Zoltán Kodálys Missa brevis unsergroßes Herbstkonzert ankündigt, freuen wir uns im Juni be-reits auf das gemeinsame Konzert in der Konstanzer St. Ste-phanskirche mit unserem Partnerchor aus Ungarn, der unterLeitung von László Féhér für einige Tage in Konstanz weilenwird. Der ungarische Komponist Kodály und seine Missabrevis nehmen in diesen Chornachrichten daher einengroßen Raum ein. In einem weiteren Bericht geht GiselaAuchter auf die mittlerweile mehr als 165-jährige Geschichtedes Dreibunds ein, die unseren Chor mit zwei SchweizerPartnerchören aus Schaffhausen und Winterthur verbindet.Am 8. Juli ist es so weit. Dieses Mal sind wir Konstanzer wie-der die Gastgeber und feiern zusammen eine Konzertma-tinee in der Kirche Hl. Dreifaltigkeit. Danach laden wir zu ei-ner Sonderfahrt mit der Fähre Tábor auf dem Bodensee.Reinhard Müller besuchte vor kurzem für den Südkurier eineProbe des Sinfonischen Chores. Diesen Bericht wollen wir Ih-nen natürlich nicht vorenthalten. Eine besondere Würdigungerhielt unser Geschäftsführender Vorsitzender WolfgangMüller-Fehrenbach: Am 9. März bekam er im Rahmen einesFestakts im Landratsamt für sein soziales und kulturelles En-gagement das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Wir gratu-lieren zu dieser großen Auszeichnung und sind stolz, einensolchen Freund in unserer Mitte zu haben.Verschiedene kleinere Beiträge ergänzen die Chornachrich-ten. Die “Letzte Seite” rundet dieses Heft 1/2012 wie gewohntab.

Ihnen allen nun viel Spaßbeim Lesen.

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Hans-Joachim KnopfHohe Auszeichnung für Wolfgang Müller-Fehrenbach 3Reinhard MüllerViel Programm im größten Ensemble 5Gisela AuchterEin Leben im Dienst ungarischer Musik 7Zoltán Kodály – Komponist, Forscher, Erneuerer

Hans-Joachim KnopfZoltán Kodály – Missa brevisEin außergewöhnliches Werk in unmenschlicher Zeit 11Das aktuelle StichwortMissa brevis 16Gisela Auchter / Wolfgang Müller-FehrenbachDreibund 2012 – Eine große Begegnung 17Hans-Joachim KnopfVom kleinen Brand mit großen AuswirkungenDie Gebhardskirche bleibt weiterhin geschlossen 19„Baden singt”-150 Jahre Badischer Chorverband 21Jubilar des Jahres – der Thomanerchor 22Namen und Nachrichten 23Die letzte Seite 32

INHALT

Terminkalender für das 1. Halbjahr 201217.04.,19.30 Uhr, StefanshausWiederbeginn der Proben nach den Osterferien

24.04.2012, 19.30 Uhr, Stefanshaus178. Jahreshauptversammlung mit Neuwahl von Vorstand und Beirat

28.06. – 02.07.Besuch des Chors St. István Budapest mit gemeinsamem Konzert am 30.06. in St. Stephan

08.07.Dreibundtreffen mit dem Oratorienchor Schaffhausen undArs Vocalis Winterthur mit Konzert in der Dreifaltigkeitskirche

Jetzt schon vormerken: Termine für die Aufführungen von Beethoven: Sinfonie Nr. 9 in Konstanz, Zürich, Luzern vom 17. bis 21. 12.2012 (nähere Infos s. Probenplan) Änderungen vorbehalten

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3VERDIENSTKREUZ

Hohe Auszeichnung für Wolfgang Müller-Fehrenbach

HANS-JOACHIM KNOPF

Es war ein würdiger Rahmen, die Verlei-hung des Verdienstkreuzes 1. Klasse desVerdienstordens der BundesrepublikDeutschland, das Wolfgang Müller-Feh-renbach am 9. März 2012 aus den Händenvon Minister Peter Friedrich im Landrats -amt Konstanz überreicht wurde. Ein vollbe-setzter Sitzungssaal mit Freunden undGäs ten aus Politik und Gesellschaft hattensich eingefunden, um an dieser Feier teil-nehmen zu können. Auch von unseremChor waren erfreulich viele anwesend.Umrahmt von Mozarts Duo für Violine undViola KV 423, dargeboten von zwei Mitglie-dern der Südwestdeutschen Philharmonie,konnte Gastgeber Landrat Frank Hämmer-le gleich zu Beginn seiner Rede feststellen,dass das Ehrenamt mit der Person Müller-Fehrenbach gleichzusetzen sei. Müller-Fehrenbach sei nicht nur ein kommunalpo-litisches Urgestein, sondern in der Regionprägend durch sein außergewöhnlichesund unermüdliches Engagement im kultu-rellen und sozialen Bereich. Weitblickend,offenes Ohr, Leidenschaft, feinfühlig, ge-lassen, ausgleichend, neugierig und ge-recht – so buchstabierte Hämmerle denNamen Wolfgang, und als ein langer Weg-gefährte sagte er ihm ausdrücklich Dank.Oberbürgermeister Horst Frank würdigteebenfalls Müller-Fehrenbachs Engage-ment und machte deutlich, dass hier

gleichfalls ein Lebenswerk geehrt würde.Das „l“ im Namen Wolfgang hätte er aller-dings zusätzlich noch mit „listig“ versehen,habe doch Müller-Fehrenbach so mancheschulpolitische Entscheidung auch mit Listerreicht. Besonders betonte OB Frank Mül-ler-Fehrenbachs Einsatz für die Sudwest-deutsche Philharmonie, den SinfonischenChor und die Partnerstädte von Konstanz.Minister Peter Friedrich hatte die Ehre, dieLaudatio für den Gewürdigten zu halten. Erging ausführlich auf den Werdegang Mül-ler-Fehrenbachs ein, und tatsächlich konn-te einem von der nicht enden wollendenAufzählung der Bereiche, in der der Geehr-te sich schon engagierte, schwindlig wer-den. Musik, Kunst und Kultur, Soziales und

Man muss sich durch die kleineren Gedanken, die einen ärgern,

immer wieder hindurchfinden zu dengrößeren Gedanken,

die einen stärken.Dietrich Bonhoeffer

Ordensverleihung durch Minister PeterFriedrich

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4 VERDIENSTKREUZ

Politik – alle Bereiche seien durch Müller-Fehrenbach abgedeckt. Besondere Er-wähnung fanden Bereiche, in denen „Mü-Fe“ aktuell besonders engagiert sei: Sinfo-nischer Chor, Südwestdeutsche Philhar-monie, Orgelbauverein und Caritas. Er,Friedrich, schätze das kritische Denkendes Geehrten, und es sei ihm eine beson-dere Ehre, dass er diese Würdigung vor-nehmen dürfe. Minister Friedrich schließ-lich war es, der dem Geehrten das Ver-dienstkreuz ans Revers steckte.In seiner Dankesrede machte der so Ge-würdigte allerdings sogleich deutlich, dasser diese Auszeichnung als Anerkennungfür die Vielen sähe, die zum Beispiel auchhier im Saal anwesend wären und die ihnbei seinem Engagement so vielfältig unter-stützten. Ohne diese Freunde und Wegbe-gleiter könne er seine Aufgaben gar nichtbewältigen. In diesem Sinne zitierte er Ma-rie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916):„Man hat einen zu guten oder einen zuschlechten Ruf. Nur den Ruf hat man nicht,den man verdient.“ In seiner mit Humorvorgetragenen Rede machte WolfgangMüller-Fehrenbach deutlich, dass dieseEhrung keineswegs seinem Lebenswerkgelten könne, denn es gäbe noch so viel zu

tun. So nannte er unter anderem die ge-plante Orgel für St. Gebhard und das De-menzheim Don Bosco. Keine Müdigkeitwar bei „MüFe“ zu spüren, als er die Ver-sammelten zu weiterem Engagement an-spornte. Ein großer Dank ging an seineFrau Christa und seine ganze Familie, dieso viel Verständnis für die Entbehrungenhätten, die er ihnen zumute. Manchmalmüsse das Mittagessen wieder warten,wenn er zum Beispiel einen Termin mitPfarrer Dr. Rudiger vergessen hätte undein sofortiger Aufbruch angesagt sei. Unddass Müller-Fehrenbach noch einiges vor-hat, verdeutlichte er mit einem Wort vonBruno Munari (1907-1998): „Wer mit seinenErinnerungen lebt, wird alt. Wer mit seinenZukunftsplänen lebt, bleibt jung.“

Für den Sinfonischen Chor Konstanz lässtsich mit Gewissheit sagen, dass wir frohsein können, einen „MüFe“ als unseren Lot-sen zu haben, der mit so viel Weitsicht dieGeschicke des Chores führt. Er hat immerein offenes Ohr, und keine Aufgabe ist ihmzu gering. Am wichtigsten ist jedoch das„F“ in seinem Namen. Es steht für dieFreundschaft.Danke, Wolfgang!

Wolfgang Müller-Fehrenbach mit Gratulanten. Von Links: OB Horst Frank,Minister Peter Friedrich, Enkelin Cara, Christa Müller-Fehrenbach,Landrat Frank Hämmerle undSohn Markus Müller-Fehrenbach

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5REPORTAGE

Viel Programm im größten EnsembleDer Sinfonische Chor hat über 100 Sänger – Anfänge im Jahr 1834 als „Bürgermuseum”

REINHARD MÜLLER

Der größte Chor von Konstanz war er wohlschon bald nach 1834, wo er als „Bürger-museum“ zur Hebung der Kultur gegrün-det worden war. Seither hat er sich durch18 Jahrzehnte gesungen als „BürgervereinBodan“, „Bodan-Badenia“, ab 1965 als„Konstanzer Oratorienchor“ und seit 2004als „Sinfonischer Chor Konstanz“, was seinSelbstverständnis nicht nur als Chor fürgeistliche Oratorien, sondern für dasganze Spektrum sinfonischer Chormusikausdrücken will.Auch wenn der Sinfonische Chor regel-mäßig geistliche Werke in Kirchen aufführt:ein Kirchenchor ist er nicht. Das bedeutetfür die derzeit 106 Sängerinnen und Sän-ger, dass sie Mitgliederbeiträge und No-tenmaterial selbst bezahlen müssen. Der

Chor trägt sich selbst und ist außerdem aufSpender und Sponsoren angewiesen, umdie immens teuren Konzerte mit internatio-nalen Vokalsolisten und Orchester bietenzu können, die in der örtlichen Musikkulturunverzichtbar geworden sind.Wenn dienstags um 19.30 Uhr die Probeim Stefanshaus beginnt, hat jeweils eineder vier Stimmen (Sopran, Alt, Tenor, Bass)bereits eine Stunde intensiver Stimmbil-dung bei der Konzertsängerin Julia Matthinter sich, bevor Wolfgang Mettler dieVollprobe leitet. Mit Jahresbeginn werdenwieder neue Werke erarbeitet. Der an dieSüdwestdeutsche Philharmonie gewöhnteChor probt „vom Blatt“ Bruckners sieben-stimmiges „Ave Maria“. Da geht es um fei-nes Gehör und präsente Atemstütze, umbeim Amen nicht tiefer anzukommen als

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6 REPORTAGE

beim Ave-Start, wie überhaupt Mettler Wertauch auf „unbegleitetes“ Singen legt, wieim vergangenen Jahr im A-cappella-Kon-zert in der Dreifaltigkeitskirche.Lange Tradition, schon unter Dirigent Er-win Mohr (gestorben 1990), hat das No-vember-Konzert in der St. Gebhardskirche,zuletzt mit Händels „Messias“ in englischerSprache und als Ausnahme 2010 ArthurHoneggers „Jeanne d’Arc“ im Konzil. Fürden November 2012 wird bereits jetzt ge-probt: Schuberts Es-Dur-Messe und dieMissa brevis von Zoltán Kodály, beidesWerke von hoher Schwierigkeit und mitgroßem Orchester. Davor aber stehennoch zwei Konzerte ganz unterschiedli-cher Art auf dem Plan: ein Gemeinschafts-konzert mit dem Chor der St. István-Basili-ka Budapest in St. Stefan und die„Deutsch-Schweizer Chor Matinee“ in St.Dreifaltigkeit, wo im Rahmen des seit 1842bestehenden „Dreibund“ mit dem Schaff-hauser Oratorienchor und der „Ars Voca-lis“ Winterthur konzertiert wird. Ein vollerTerminkalender, der den großen Chor starkfordert. Aber das wollen die Mitgliederauch so. Wer einsteigen will, informiert sichin der Homepage, kommt zur Chorprobeund wird bald danach zur Vorsingprüfunggebeten, denn ohne gute musikalische„Vorbelastung“ geht es nicht und wärenvergangene spektakuläre Ereignisse wirMendelssohns „Elias“ in der LondonerQueen-Elizabeth-Hall (zusammen mit demThames Philharmonic Choir) oder die ge-plante Konzertreise 2013 nach Budapestnicht möglich.Da gibt es Sänger, die dem Chor seit Jahr-zehnten zum Erfolg verhelfen, aber auchgenügend Neugierige und Neue, die teil-weise auch in anderen Chören „schnup-pern“. Man sieht junge Leute, so zum Bei-spiel die Zehnt- und Elfklässler Robin undJérôme, die begeistert äußern, wie ihnendas Singen im klassisch ausgerichtetenChor Spaß macht.

Wolfgang Mettler, Studiendirektor an derGeschwister-Scholl-Schule, dirigiert denSinfonischen Chor seit 1992 als Nachfolgervon Erwin Mohr und hat es in dieser Zeit aufüber 40 große Konzerte gebracht.

(SÜDKURIER 16. Februar 2012)

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GISELA AUCHTER

Ungarn ist eines der Stich-worte, die in diesem Jahrdie Arbeit in unserem Chorbestimmen:Wir erwarten mit Vorfreudeim Sommer den Besuch un-serer Freunde des St. IstvánChors aus Budapest undbereiten uns auf das ge-meinsame A-cappella-Kon-zert vor. Daraus resultiertauch der Programmpunktfür unser Hauptkonzert imNovember: „Missa brevis“von Zoltán Kodály – musika-lisches Neuland für die mei-sten von uns.

Als Kodálys Tänze aus Galánta – sie zählen zu den be-kanntesten seiner Kompositionen – 1933 anlässlich des80-jährigen Bestehens der Budapester Philharmoni-schen Gesellschaft uraufgeführt wurden, erklang eineTanzkomposition, deren volksmusikalischer Charakterihren Schöpfer als den Komponisten und Reformer aus-wiesen, als der er in die Musikgeschichte Ungarns einge-gangen ist: als Erneuerer einer eigenständigen ungari-schen Musik. Bedingt durch den Lauf der Geschichte Un-garns, die mit langer Fremdherrschaft einhergegangenist, war der nationalen ungarischen Musik die Entwick-lung zu einer eigenen Identität, wie sie andere Nationendurchlaufen hatten, über lange Zeit versagt geblieben.Erst dem 20. Jahrhundert blieb es vorbehalten, histori-sche Lücken zu schließen, ja den Weg zur Erneuerungdes ungarischen Musiklebens durch die Rückkehr zuden magyarischen Wurzeln überhaupt erst zu finden. Nurdurch die Befreiung von der vorherrschenden öster-reichischen Dominanz konnte letztlich eine nationale Tra-dition entstehen, konnte es Anstöße für eine kontinuierli-che Kunstentwicklung geben.

Forscher und Reformer„[…] nachzuholen, was hatte ausbleiben müssen, erste-hen zu lassen, was nicht zu schaffen gewesen war“ 1 –zwei Namen sind mit diesem Prozess untrennbar verbun-den: Béla Bartók und Zoltán Kodály. In den frühen Jahrendes vorigen Jahrhunderts entwickelten beide gemeinsameine eingehende Sammeltätigkeit mit dem Ziel, das ge-samte ungarische Gebiet musikalisch zu erforschen undfür eine breite Zuhörerschaft zu erschließen. Um das zuerreichen, bereisten sie ab 1905 die ungarische Provinzbis in die entlegendsten Regionen, später auch darüberhinaus bis nach Rumänien und in die Slowakei. Sie ließensich die noch bekannten alten Lieder vorsingen undzeichneten sie auf. Gemeinsam veröffentlichten sie imJahre 1906 ihr erstes Forschungsergebnis: die Zwanzigungarischen Volkslieder, die zunächst allerdings nur ge-ringen Erfolg hatten. Aber der Anfang einer letztlich eben-so fruchtbaren wie umfangreichen musikethnologischenZusammenarbeit war gemacht. Am Ende seines Lebens

Ein Leben im Dienst ungarischer MusikZoltán Kodály – Komponist, Forscher, Erneuerer

7THEMA KODÁLY

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8 THEMA KODÁLY

hatte Kodály nicht weniger als 3500 Volks-lieder gesammelt und sie damit der Nach-welt erhalten. Die Schwierigkeiten, auf die Bartók undKodály bei der Durchsetzung ihrer bahn-brechenden Ideen anfangs stießen, lassensich leicht erklären: breiten Kreisen der un-garischen Zuhörerschaft war die neu ent-deckte alt-ungarische Musiksprache ein-fach fremd und unbekannt. Auch die eu-ropäische, vor allem die von Frankreich be-einflusste Moderne, die bei Bartók und Ko-dály Eingang gefunden hatte, war völligneu. Dann kam der 1. Weltkrieg, der dieFortsetzung der Forschungsarbeit unter-brach. Wie wichtig ihm die Aufarbeitungseiner musikalischen Landesgeschichtevor allem anderen dennoch war, ja sogarwichtiger als seine eigene künstlerische

1882 in Kecskemét geborene Zoltán Kodá-ly war der Sohn eines Eisenbahners. In denverschiedenen Kindheitsorten in der unga-rischen Provinz wurden ihm bereits blei-bende Eindrücke dörflicher Volksmusikvermittelt. Ab 1900 studierte er an der Bu -dapester Universität ungarische und deut-sche Sprachwissenschaften und promo-vierte über den Strophenbau des ungari-schen Volksliedes. Gleichzeitig studierte erTheorie und Tonsatz an der Musikakade-mie bei Hans Koessler, der auch LehrerBéla Bartóks war. Besonderes Talent ent-wickelte Kodály als Musikerzieher ganzerGenerationen. In diesem Talent mag auchsein lebenslanger Einfluss auf die ungari-schen Chor- und Jugendbewegungen so-wie auf die Neugestaltung des gesamtenungarischen Schulwesens begründet lie-gen. Nach seiner Rückkehr von seinen Stu-dienreisen ins Ausland begann er 1907 mitseiner Unterrichtstätigkeit an der Buda -pester Musikakademie, der er ab 1919zunächst als Vizedirektor, danach auch alsDirektor vorstand. In den ersten Jahrennach dem 1. Weltkrieg und infolge der poli-tischen Umbrüche dieser Zeit brachte ihmdiese Position zunächst allerdings einelangwierige Disziplinaruntersuchung ein,auch persönlicher Verfolgung, feindlicherHetze und heftigen Angriffen sah er sichausgesetzt. Erst allmählich erschienen sei-ne Werke zunehmend in den Konzertpro-grammen Ungarns. Es war dann vor allemsein Opus 13, der Psalmus Hungaricus,der den Umschwung brachte, auch inter-national. Nach dem 2. Weltkrieg übernahm er nebenseiner herausragenden pädagogischenArbeit hohe Ämter im öffentlichen Musikle-ben Ungarns wie den Vorsitz des Ungari-schen Künstlerrates, das Präsidium derUngarischen Akademie der Wissenschaf-ten, der Musikhochschule und des Kompo-nisten-Verbandes sowie ein Abgeordne-ten-Mandat der Nationalversammlung.

Bestimmung, beschrieb Kodály selbst:„Möglicherweise hätte ich mehr Werke ge-schrieben, wenn ich mir diese Arbeit nichtvorgenommen hätte, aber ich hätte allemeine Werke nicht schreiben können, wiesie sind, denn sie stehen – unbeabsichtigtoder beabsichtigt – in der Tradition des un-garischen Volkes.“ 2

Der LehrerDem weltweit anerkannten schöpferischenGenie Kodálys entstammen Werke, dieheute zu den Kostbarkeiten der ungari-schen Musik zählen. Der am 16. Dezember

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Auch als Chefredakteur (ab 1961) der Stu-dia musicologica konnte er sich maßgeb-lich am öffentlichen Musikleben seinesHeimatlandes beteiligen. Benjamin Britten:„Kein Komponist unseres Zeitalters [ist] fürdas Musikleben seines Landes so bedeu-tend wie Zoltán Kodály.“ 3

Seine Popularität wuchs weltweit. Reisen,bei denen er auch als Dirigent auftrat, indie USA, die damalige Sowjetunion und vorallem nach England stießen auf großes In-teresse und vermehrten seinen Ruhm. InEngland wurde dann auch die Orchester-fassung seiner Missa brevis zum erstenMal aufgeführt. Das war am 9. September1948 in Worcester.

Die Melodie als GestaltungsprinzipDer ganz persönliche Melodiestil Kodálysin seinen Liedern und vor allem seinenEpoche machenden Chorkompositionenübertrug sich bald auch auf seine Instru-mentalmusik. Die überschwänglichenspätromantischen Ausdrucksmittel, wie ersie noch während seiner Studienreisennach Berlin und Paris (1905/06), in dieSchweiz und nach Italien (1908) kennengelernt hatte, lehnte er leidenschaftlich ab.Zudem befreite er sich ganz vom Einflussder Wiener Klassiker und Spätromantikerund schuf so seinen eigenen Stil: das alt -

ungarische Volkslied mit seiner Pentatonik,seiner Rubatorhythmik und Verzierungs-technik verband er mit Elementen der Vo-kalpolyphonie des 16. Jahrhunderts, ins-besondere der Palestrinas. Diese neueIdeen- und Klangwelt behielt er auch in sei-nen Kammermusikwerken bei, und genaudieser Weg musste in seiner Fortsetzungzwingend zum Orchester führen. Trotzdembleibt das Liedhafte, das Gesanglicheauch in Kodálys Orchesterwerken obers -tes Gestaltungsprinzip. Bezeichnender-weise gelangte er in seinen Kompositionenfür Gesang und Orchester zu seiner höchs -ten Reife, was der Psalmus Hungaricus(1923), das Te Deum (1936) und die Missabrevis (1944/1948) eindrucksvoll zeigen.Diese Tatsache entbehrt nicht einer inne-ren Logik, war der Komponist Kodály demSprachwissenschaftler doch zutiefst ver-pflichtet. „Seine Gesangs-Musik, seine De-klamation, sein Melodienbau scheinen sowortgebunden, so sehr dem Geiste derSprache entwachsen, dass die Überset-zung seiner Texte in andere Sprachenkaum möglich ist“ urteilt Kodálys Lands-mann, der Musikforscher Bence Szabol -csi.4 Singen – davon war Kodály lebens-lang überzeugt – sollte für Kinder ebensoselbstverständlich und notwendig sein wieSprechen. Auch deshalb hat er einen wah-ren Kreuzzug für eine gute musikalischeAusbildung von Kindern und Jugendlichenauf sich genommen, hat zahlreiche Stückefür Kinderchor geschrieben und 333(!)Übungen zum Vom-Blatt-Singen hinterlas-sen.

Über das VolksliedVolkhafte Musik in liedmäßigen Formenneu gestaltet – das macht den Reiz dergroßen Kompositionen aus. Im Zuge ihrerFolkloreforschung beseitigten Bartók undKodály zunächst einmal die dicken Schich-ten von Zigeunerromantik und Pseudo-volkston, die die schlummernde nationale

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10 THEMA KODÁLY

Tradition gleichsam zugeschüttet hatten.Aber im Gegensatz zu seinem Freund undKollegen Béla Bartók waren für Kodály die-se Begegnungen mit den eigenen musika-lischen Wurzeln nicht der Anstoß zu einerneuen Harmonik, sondern Ausgangspunktfür seine dem Volkston verpflichteten Kom-positionen. „Ein Volkslied ist ein fertigesMusikstück. Das kann man nicht weiter ver-dünnen oder auseinanderziehen oder ver-längern. […] Solange man Melodien in ih-rer Originalgestalt verwendet, kann mansich nur auf Formen beschränken, die zuihnen nicht im Widerspruch stehen…“, soäußerte sich der Musikethnologe und Kom-ponist Kodály über das Verhältnis vonVolksmusik und Kunstmusik.5 Das erste,auf ungarischen Volksliedern beruhendenationale Singspiel Hary János (1926) –daraus entstand später auch noch eine Or-chester-Suite – lebt ganz aus dieser Theo-rie, und auch die eingangs erwähnten Tän-ze aus Galánta gehören dazu. Galántaübrigens, ein Ort in der heutigen Slowakei,hatte Kodály als einen der ersten im Zugeseiner Reisen als Volksliedsammler be-sucht, denn hier hatte er nach eigenem Be-kunden sieben schöne Jahre seiner Kind-heit verbracht.

Einflussreich, hoch geehrt und ausge-zeichnet mit vielen Preisen starb Zoltán Ko-dály 85-jährig am 6.März 1967 in Buda-pest. Sein Denkmal finden wir heute in en-ger Nachbarschaft zu dem seines Freun-des Béla Bartók auf der Margareten-Inselmitten in der Donau.

Quellen:Dunkel, Anne: Zoltán Kodály. In: Booklet zur CD HáryJános Suite u.a. Decca 444 322-2 1995 Szabolcsi, Bence: Kodály. In: Musik in Geschichte undGegenwart (MGG). Bd 7. Kassel 1989. Sp. 1306 ffVámos, László: Faszination der Musik. Budapest 1983Walz, Matthias: Zoltán Kodáy. In: Harenberg Konzert-führer. 3. Aufl. Dortmund 1998. S. 437 ffZacher, Peter: In: Gebhard, Hans (Hrsg.): HarenbergChormusikführer. Dortmund 1999. S. 494 ff

Anmerkungen:1 Szabolcsi, Bence, MGG, Bd 7, Sp.13112 Zitiert nach Dunkel, Anne S. 103 Ebda S. 104 Szabolcsi, MGG Sp. 13115 Zitiert nach Dunkel S. 11 f.

Ihren großen Komponisten Zoltán Kodályund Béla Bartók haben die Budapester einDenkmal auf der Margareten-Insel in derDonau gesetzt

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11THEMA KODÁLY

Zoltán Kodály – Missa brevisEin außergewöhnliches Werk in unmenschlicher Zeit

HANS-JOACHIM KNOPF

„Dunkel, dunkel“ – trüb und düster, fast un-wirklich beginnt Arthur Honeggers drama-tisches Oratorium Johanna auf dem Schei-terhaufen, das der Sinfonische Chor 2010zur Aufführung brachte. Hier werden dieParallelen zu Kodálys Missa brevis auffäl-lig. Und tatsächlich: Kodály und Honeggersind nicht nur Zeitgenossen, beide Werkeentstehen in den Wirren des Zweiten Welt-kriegs, und beide Opera gewinnen einebesondere Kraft aus diesem Umstand. Ko-dálys Messe ist direkt geprägt von der ohn-mächtigen Verzweiflung gegenüber derUnmenschlichkeit des Krieges. Am 11. Fe-bruar 1945 wird Kodálys Missa brevis inder Fassung für Soli, Chor und Orgel urauf-geführt, eine Musik, die so klingt „als würdedie ganze Welt um Frieden bitten“, wie Kri-tiker nach der Uraufführung resümierten. Inder Tat ist dieses Sehnen nach Frieden imEt in terra pax mit kraftvollem Jubel vertont.Irgendwie passt es also ins Bild, dass die-ses Werk noch inmitten des Kriegstreibensin der Garderobe des Budapester Opern-hauses Premiere hatte, als in der Stadtnoch schwer gekämpft wurde und Stadtund Land von deutschen Truppen besetztwar und nun von russischen Truppen bom-bardiert wurde. Die 1944 komponierte Mis-sa brevis des mittlerweile 62-jährigen Ko-dály trägt daher auch den Untertitel „tem-pore belli“ (in Kriegszeiten).1

Vielleicht also kein Zufall, sondern einwohlgewählter Gegenpol, dass Zoltán Ko-dály die Missa brevis gerade in dieser un-menschlichen Zeit seiner Frau Emma für 35Jahre gemeinsamen Lebensweges wid-met. „Coniugi et consorti carissimae in an-niversario XXXV“ lautet die Inschrift in der

Partitur. 1910 heiratete Zoltán Kodály seinedamalige Schülerin, die begabte Komponis-tin und Pianistin Emma Sándor, die ihnstets als beste Freundin, Kritikerin und Pro-tagonistin begleitete.Die Bedeutung Kodálys für die Erfor-schung der ungarischen Volksmusik wur-de bereits im Beitrag von Gisela Auchter(ebenfalls in diesem Heft) herausgearbei-tet, Kodálys Bedeutung für das ungarischeMusikleben ist wohl kaum zu überschät-zen. Trotzdem blieb er Zeitlebens imSchatten seines großen LandsmannesBéla Bartók, mit dem er seit 1905 nicht nurbefreundet war, sondern auch gemeinsa-me Forschungsreisen unternahm. DasSchattendasein Kodálys lag auch darinbegründet, dass seine Musik im Gegen-satz zu Zeitgenossen wie Alban Berg, An-ton Webern oder eben Bartók doch über-wiegend in der Tonalität verwurzelt ist. In-sofern sind Kodálys Werke nicht ganz somodern und herausfordernd wie andere zuseiner Zeit.

Erster Aufführungsort der reinen Orgel-messe: die St.-Stephans-Basilia in Buda-pest

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12 THEMA KODÁLY

Kodálys Missa brevis hat eine interessanteVorgeschichte. Schon 1942 entstand dieerste Version seiner Messe, damals als rei-ne Orgelmesse konzipiert. Einen Auftrag-geber gab es nicht, sein Werk wurde lautKodály aus „praktischer Notwendigkeit“geboren.2 In einem Radiointerview führteKodály die Entstehung der Orgelmessewie folgt aus:

„Bei einem längeren Aufenthalt in der Pro-vinz bat man mich, die stille Messe auf demHarmonium zu begleiten. Plötzlich standich vor dem Problem, wie ich die Fehlervermeiden soll, die ich bisher bemerkt hat-te. Wenn nämlich bei stillen Messen wederder Chor noch die Gemeinde singen, dannspielt der Organist durch die ganze Messeein einziges Solo (…) Sehr selten hörte ich,daß die Musik sich nach den einzelnen Tei-len der Messe richte (…) und den Inhalt derliturgischen Texte ausdrücke. Ich strebteirgendwie so etwas an, und anstatt des Im-provisierens skizzierte ich die einzelnenSätze. Daraus entstand nach zahlreichenÄnderungen die heutige Form der Messe.“ 3

Es wäre ein Trugschluss anzunehmen,dass Kodály in der Lehre der katholischenKirche völlig aufging. Er war vielmehr ge-prägt vom humanistischen GedankengutGoethes oder Erasmus’. Hingebungs- undvertrauensvoll suchte Kodály den Gott, derin den Herzen der Menschen wohnt.4 Den-noch wollte sich Kodály mit seiner Messepräzise an die Liturgie halten. Er maß alsodie Zeit der stillen Messen ab, so dass sei-ne musikalischen Sätze mit den entspre-chenden Teilen der Messe zu vereinbarenwaren. Gregorianik oder Motive der Volks-musik sind darin nicht zu finden. Dezidiertging es Kodály darum, nicht nur den allge-meinen Stimmungscharakter, sondernauch den Rhythmus des nicht-hörbarenTextes widerzugeben:„Dieses unbewusste Bemühen führte da-

zu, dass nahezu das ganze Werk mit Textgesungen werden kann. Durch ganz gerin-ge und unbedeutende Veränderungen ge-lang es, die ausschließlich instrumentaleMesse für gemischten Chor und Orgel zuüberarbeiten.“5

1944 entstand schließlich noch die Instru-mentierung für die vom Sinfonischen Choraufzuführende Version für gemischtenChor, Soli und Orchester. Kodály und seineFrau fanden in dieser Zeit Unterschlupf imKloster der Barmherzigen Schwestern,später auch im Keller des BudapesterOpernhauses, nachdem die Wohnung derKodálys bei einem Bombenangriff teilwei-se zerstört wurde. Die reine Orgelmessewurde in der St. Stephans-Kathedrale inBudapest 1943 unter dem Organisten Se-bastian Pécsi uraufgeführt, die Messe fürOrgel und Chor 1945.Kodálys Vokalwerke gehören zu seinenbedeutendsten Kompositionen. Zu nennensind hier insbesondere der Psalmus Hun-garicus (1923), das Te Deum (1936) undeben die Missa brevis. Solisten wie Chor-stimmen werden dabei sehr gefordert, dieStücke sind ambitioniert. Das lag auch dar-an, dass Kodály die menschliche Stimmevielleicht als das edelste Vehikel für seineIdeen hielt.6 Schon die Orgelmesse enthieltWorteinfügungen an zahlreichen Stellen,so dass er wahrscheinlich den Ausbau sei-ner Messe zu einem Vokalwerk schon frühins Auge fasste.

Formal enthält die Missa brevis die sechsPflichtteile – Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus,Benedictus und Agnus Dei, – die von ei-nem instrumentalen Introitus und einemabschließenden Ite, missa est umrahmtwerden. Der Grundton der Messe ist D, al-lerdings liegt keine eindeutige Moll- oderDurtonalität vor. Der Introitus beginnt kraft-voll und baut in den ersten 12 Takten ei nengroßen Klangteppich auf, doch schon

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übernimmt eine zarte Melodie, die die Motivik des „Kyrie“ vorwegnimmt (Takt 12-13) undals Fugato ausarbeitet.Der direkte Übergang in das „Kyrie“ ist somit angelegt. Das „Kyrie“ beginnt dunkel undentwickelt damit den direkten Bezug zu tempore belli, ein Bittgesang, als würde die ganzeWelt um Frieden flehen.

Kontrastierend dazu ist das „Christe eleison“ harmonischer in der Anlage:

Koddálys Musik zeigt insbesondere drei große Einflüsse: Palestrinas Kontrapunktik, De-bussys Impressionismus und die Melodik der ungarischen Volkslieder. Palestrinas Kon-trapunktik ist im „Kyrie“ wiederzufinden. Im Gegensatz zum „Kyrie“ beginnt das „Gloria“mit einem strahlenden D-Dur („Et in terra pax hominibus“):

Doch die Stimmung schlägt im „Qui tollis“ schlagartig um (solistisch), um im „Quoniam“ ei-nen weiteren chorischen Höhepunkt zu setzen und mit einem breiten „Amen“ zuschließen. Das „Credo“ beginnt ebenfalls recht strahlend in G-Dur und endet zunächsttextsymbolisch beim „descendit de caelis“ in einer großen absteigenden Geste:

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14 THEMA KODÁLY

Der emotionale Höhepunkt im „Credo“ folgt natürlich ab dem „Et incarnatus est“, das in ei-nem mysteriösen es-Moll beginnt:

Im „Et resurrexit“ wird das alte Tempo wieder aufgenommen, die aufsteigende Melodiesymbolisiert die Auferstehung des Herrn Jesus Christus:7

Auch das „Sanctus“ zeigt den deutlichen Einfluss von Palestrina. Etwas überraschendbleibt dieser Satz aber unaufdringlich und verhalten. Das „Osanna“ lehnt sich an das„Christe eleison“ im „Kyrie“ an:

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15THEMA KODÁLY

Ein deutlich augmentiertes „Osanna“schließt den Satz.8 Das „Agnus Dei“ greiftauf Material vorausgegangener Sätzezurück. Vom Charakter ähnelt dieser Satzdem „Kyrie“, zeigt aber mehr dynamischeVarianz.Das instrumental nachfolgende “Ite, missaest“ fällt etwas aus der Reihe, da es eigent-lich kein obligater Bestandteil einer Messeist. Es hat wohl auch nicht an Vorschlägengefehlt, diesen Satz instrumental zu belas-sen.9

Kodálys Missa brevis ist eine Herausforde-rung für jeden Chor, menschliche Stimmenwerden an die Grenzen geführt. Es ist einvirtuoses Werk mit viel Leidenschaft undEmpathie, die nicht zuletzt auf die kriegs-bedingten Umstände zurückzuführen sind.Während viele Werke Kodálys aufgrundder ungarischen Sprache außerhalb Un-garns weitgehend unbekannt sind, hat esdie Missa brevis zu einiger Berühmtheit ge-bracht. Kodály selbst hat die Messe 1946in London dirigiert. Die erste Aufführungder Orchesterfassung fand ebenfalls aufeiner Konzertreise nach England statt,beim Three Choirs Festival in Worcester.10

Heute wird die Missa brevis leider selten

aufgeführt. Zu Unrecht: Kodálys Missa bre-vis ist ein Zeugnis ohnmächtiger Verzweif-lung gegen die Greuel des Krieges. Gera-de aus diesen finstersten Zeiten derMenschheit gewinnt Kodálys Musik seineKraft und Stärke.

Sehr ruhig fließt das „Benedictus“ in Fis-Dur:

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16 THEMA KODÁLY

Anmerkungen:1Vgl. z.B. http://laudate.ch/werke/2008Adventskon-zert/Kodaly/. Letzter Zugriff am 1. Februar 2012.2Vgl. Berlász, Melinda. In: Booklet zur CD Kodály con-ducts Kodály, S. 12. Hungaroton Records. HCD32677-78. 20113Vgl. dazu Szabolsci, Bence. 1989. Beitrag zu Kodály,Zoltán, in: Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG),Kassel: Bärenreiter, Band 7, Spalte 1311.4Vgl. Zacher, Peter. 20012. Zoltán Kodály, in: Haren-berg Chormusikführer. Dortmund: Cerlags- und Medi-en GmbH, S. 497.

5So Kadály selbst, zitiert in Berlász, Melinda. Bookletzur CD Kodály conducts Kodály, S. 14.6Vgl.z.B.http://everything2.com/title/Kod%25E1ly+Missa+Bre-vis.7Für eine Analyse vgl. Seiber, Matyás. 1947. KODALY:Missa Brevis, in: Tempo, New Series, No, 4, S. 3-6,Cambridge: Sambridge University Press. URL:http://www.jstor.org/stable/9428888Vgl. Zacher, Peter. 20012. Zoltán Kodály, in: Haren-berg Chormusikführer. Dortmund: Verlags- und Medi-en GmbH, S. 498.10Ebd. S. 498.

Das aktuelle Stichwort – Missa brevis

In diesem Jahr steht die 1944 entstandene Missa brevis von Zoltán Kodály auf unse-rem Probenplan. Die „Missa brevis“ ist eine Sonderform der Messe und bedeutetnichts anderes als „kurze Messe“. Zwar umfasst sie meist alle fünf Teile der Messe(Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Agnus Dei), ist aber im Allgemeinen knapper undschlichter gehalten. Vor allem passt sie sich der Gesamtlänge eines normalen Sonn-tags-Gottesdienstes an. So war es in der Vergangenheit durchaus üblich, längereTextstellen – insbesondere im Gloria und Credo – auf verschiedene Stimmen zu ver-teilen, die dann gleichzeitig – gleichsam geschichtet – gesungen wurden. Das garan-tierte Textverdichtung bei liturgischer Vollständigkeit und „sparte“ Zeit – ein Kunst-griff, wie ihn die Klassik gern praktizierte. So hat Joseph Haydn zum Beispiel die Ver-kürzungen im Gloria seiner Orgelmesse dazu genutzt, um im Benedictus mehr Raumfür Sopran- und Orgelsolo zu gewinnen. Darüber hinaus gibt es Teilformen der Missabrevis, die lediglich das Kyrie und Gloria enthalten. Die Kunstform Missa brevis wirdals „deutsche Spezialität“ eingeordnet.Mozart zum Beispiel hat uns in seinem Œuvre aus der Salzburger Zeit etliche Beispie-le kurzer Messen hinterlassen. Gewissermaßen blieb ihm gar keine andere Wahl, daselbst ein Hochamt nach dem Willen seines Dienstherrn, des Fürst-Erzbischofs vonSalzburg, nicht länger als eine Dreiviertelstunde dauern durfte. Mozart hat sich 1776in einem Brief ausdrücklich über die Kürze deutscher Kirchenmusik beklagt im Unter-schied zur italienischen, wo während der Gottesdienste ganze Konzerte erklingenkonnten. (ga)

Quellen:Gebhard, Hans (Hrsg.): Harenberg Chormusikführer. Vom Kammerchor zum Oratorium. Dortmund 1999Michels, Ulrich: dtv-Atlas zur Musik. Tafeln und Texte. Bd 2. München 1987Stephan, Rudolf (Hrsg.): Musik. Das Fischer Lexikon. Frankfurt am Main 1957

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Wenn sich unsere drei alt -ehrwürdigen Chöre Schaff-hausen, Winterthur undKonstanz am 8. Juli 2012um 11 Uhr in der wundervollrestaurierten Dreifaltigkeits-kirche zum Gesang einfin-den, atmet dieses Treffenden Hauch der Geschichtedes Konstanzer Konzils!Und wenn wir um 12.30 Uhrauf der eigens von unsgecharterten Bodensee-Au-tofähre „Tabor“ über demÜberlinger See mit Sicht aufdie Birnau, auf Schloss Bod-man und auf die Insel Main-au thronen, dann erfreuenwir uns auch gerne am fol-genden historischen Ge-dankensprung – 169 Jahrezurück!

1843 – Eidgenössisches Sängerfest in St. Gallen: Die all-gemeine große Beliebtheit dieser Sängerfeste, bei denendie noch junge Tradition volkstümlichen Chorsingenssich selbst feierte, schwappte naturgemäß auch über dienahe Grenze nach Deutschland. „Bewaffnet“ mit der Ver-einsfahne zog also auch unser Vorgängerchor, damalsnoch unter dem Namen „Fidelia“, zu den SchweizerNachbarn und traf hier auf den „Männerchor Schaffhau-sen“ und den „Stadtsängerverein Winterthur“. Man ver-stand einander und vereinbarte, sich von nun an regel-mäßig alle fünf Jahre zu treffen, und zwar wechselseitig inden jeweiligen Heimatstädten. Deshalb kann das Jahr1843 mit Fug und Recht als Entstehungsdatum des Drei-bunds angesehen werden. 1846 fand dann das ersteTreffen statt – bis heute eine stolze Bilanz, denn die Ver-einbarung gilt nach wie vor. Durch die beiden verheeren-den Weltkriege konnte sie zwar unterbrochen, aber niezerstört werden. Auch die heutige EU-Außengrenze, dieKonstanz und die Schweiz sich teilen müssen, ist keinHindernis, einer der ältesten Chorpartnerschaften in derRegion regelmäßig zu bekräftigen.Zwar haben sich die Namen längst geändert, sind ausden reinen Männerchören längst gemischte Chöre ge-worden, zwar steht nicht mehr das gesellschaftliche Er-eignis mit Banketten, munterer Marschmusik und edlemWettstreit im Vordergrund, sondern das gemeinsame Mu-sizieren, an das im Laufe der Jahrzehnte immer höhereAnsprüche gestellt wurden. Mehr und mehr versuchtenalle Beteiligten, europäisches Musikgut vom Lied bis zumOratorium gemeinsam zu pflegen. Was auch gelang. Un-vergessen zum Beispiel die gemeinsamen Aufführungenvon Beethovens „Neunter“ unter Hugo Käch und ErwinMohr mit den Schaffhausenern 1984! Der Sinfonische Chor Konstanz kann sich glücklichschätzen, zahlreiche junge Mitglieder in seinen Reihen zuwissen. Sie haben geschlossene Grenzen, politische Be-vormundungen und damit einhergehende Reisebe-schränkungen nie kennen lernen müssen. Umso erfreuli-cher sind Offenheit und Begeisterungsfähigkeit, mit derunsere „Jungen“ die Signale grenzüberschreitenderFreundschaft und Beständigkeit aufnehmen und sich ge-

Dreibund 2012 – eine große Begegnung

17DREIBUND

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18 DREIBUND

rade bei den Treffen mit unseren Partner-chören „mitnehmen“ lassen. Sie sind dieneuen Baumeister des zukünftigen Euro-pas. Einerseits sind es die Spuren, die indie Vergangenheit führen, und anderer-seits die lebendigen internationalen Chor-kontakte heutigen Zuschnitts, die das ge-genseitige Verständnis stärken. Das sind

die Argumente, mit der sich Überzeu-gungsarbeit leisten lässt. Der fast 170 Jah-re alte Dreibund ist dafür ein lebendigesBeispiel. Wir Konstanzer erwarten Freunde und sindauf diese Freundschaft richtig stolz.

ga/mf

Dieses Plakat von Hans Sauerbruch, das er für unser Konzert mit Mendelssohns „Lobge-sang“ 1986 entworfen hat, ist längst zum Synomym für Begegnungen unseres Chores mitFreunden geworden

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HANS-JOACHIM KNOPF

Der Brand ereignete sicham 16. November 2011 unddamit nur wenige Tage nachunserer Aufführung desMessiah von G. F. Händel.Zunächst hätte man nichtglauben können, dass einkleiner Brand der Totentafelsolch immense Auswirkun-gen haben könnte. Dochdurch die aufgetreteneRuss- und Feinstaubent-wicklung war schnell klar,dass die Gebhardskircheüber Weihnachten ge-schlossen bleiben müsste.Da kann sich die Seelsorge-einheit Petershausen glück-lich schätzen, mit der Bru-der-Klaus-Kirche in derMarkgrafenstraße eine nichtnur der Größe nach würdi-gen Ersatz zu haben. Seit-dem finden die Gottesdien-ste der Gemeinde St. Geb-hard eben separat oderauch zusammen mir der Ge-meinde Bruder Klaus statt.

Ein Wink des Schicksals für eine Seelsorgeeinheit, die oh-nehin noch weiter zusammenwachsen sollte? Mittlerweileist der Gastaufenthalt auch auf die Osterzeit und denWeißen Sonntag ausgedehnt worden. Es machte schließ-lich auch Sinn, nun auch Arbeiten in Angriff zu nehmen,die ohnehin bald angestanden wären. Seit geraumer Zeitschon werden Vorbereitungen für die neue Konzilsorgel

Vom kleinen Brand mit großen AuswirkungenDie Gebhardskirche bleibt weiterhin geschlossen

19ORGELPOSITIV

Pfarrer Dr. Andreas Rudiger zeigt den Schaden, den dieGebhardskirche nach dem Schwelbrand vom 16. No-vember genommen hat, nur wenige Tage nach unsererglanzvollen Aufführung von Händels „Messiah“

in St. Gebhard getroffen, nachdem der verheerende Ha-gelsturm vor einigen Jahren der ohnehin angeschla-genen Orgel buchstäblich den Rest gegeben hatte. DerRückbau der alten Orgel ist längst erfolgt, die Vorberei-tungen für die neue Orgel sind in vollem Gange, und derSpendenmarathon für eben diese läuft auf Höchsttouren.Es ist ein Mammutprojekt, das eine große Unterstützungverdient. Der„Hausherr”, Pfarrer Dr. Andreas Rudiger, dieGemeinde, der Orgelbauverein und viele Helferinnen undHelfer, Spenderinnen und Spender versuchen, das Or-gelprojekt zu stemmen. Der Enthusiasmus und die Vor-freude auf den „neuen Klang für Petershausen“ sind vor-handen. Weitere Zuwendungen werden aber benötigtund sind daher herzlich willkommen. Warum nicht Patin

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20 ORGELPOSITIV

oder Pate für eine Orgelpfeife werden? Für die größte undtiefste Orgelpfeife hat übrigens der Sinfonische Chor diePatenschaft übernommen. Noch gibt es eine große Aus-wahl in allen Größen und Preisklassen. Denn eines istschon jetzt sicher: der Klang der Pfeifen wird unser eige-nes irdisches Dasein überdauern!Seitdem die alte Orgel der Gebhardskirche nun ver-stummt ist, half eine kleines Orgelpositiv des Sinfoni-schen Chores (Firma Mönch, Baujahr 1967) im Altarraumfür eine zumindest solide musikalische Begleitung derKirchengesänge. Die Rauchentwicklung machte jedochauch nicht vor diesem Orgelpositiv halt. Die Verunreini-gungen, aber auch der problematische Transport führtedazu, dass der Sinfonische Chor nach einem anderen In-strument Ausschau hielt. Am 12. Januar konnte Vollzuggemeldet werden. Die Fa. Ladach aus Wuppertal liefertedie neue Orgeltruhe an und nahm das Mönch-Orgelposi-tiv in Zahlung. Das neue Instrument fand sofort die Zu-stimmung der Fachkundigen. Jetzt kann es im Altarraumder Bruder-Klaus-Kirche bewundert werden. Nach er-folgter Beendigung der Arbeiten in der Gebhardskirche,wird die kleine Orgel wieder nach St. Gebhard gebrachtwerden. Möge der Klang dann auch dort zum Gelingender Gottesdienste beitragen.

Das neue Orgelpositiv der Firma Ladach aus Wuppertal. Es hat bis zur endgültigen

Sanierung von St. Gebhard in der Bruder-Klaus-Kirche eine vorläufige

Heimat gefunden

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21BADISCHER CHORVERBAND

Der Badische Chorverband feiert im September sein 150-jähriges Bestehen in Karlsruhemit einem Jubiläums-Wochenende und vielen attraktiven Aktivitäten. Dazu gehört auchein schon im vergangenen Herbst ausgerufener Fotowettbewerb unter dem Motto „Badensingt – bitte lächeln“. Wir haben gelächelt – in die Kamera – anlässlich des Fototermins aufder historischen Fähre „Meersburg“ – und wir haben mit dem eingereichten Ergebnis ge-wonnen!

Der Preis besteht aus einer Busfahrt nach Karlsruhe zum Festakt, Mitsingkonzert und an-deren Verlockungen. Freuen wir uns also auf einen weiteren attraktiven Termin in unseremmit vielen spannenden Musik-Ereignissen angefüllten Konzertjahr! Wir starten am 22.September und rechnen natürlich fest mit einer begeisterten Teilnahme aller aktiven Mit-glieder.

„Baden lächelt“ – wir lächeln auch!

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22 AUS DEM MUSIKLEBEN

Jubilar des JahresDer Thomanerchor Leipzig feiert in diesem Jahr sein 800-jähriges Bestehen. Er ist damiteiner der ältesten Chöre überhaupt. 1212 wurde er zusammen mit der Thomasschule un-ter Kaiser Otto IV. gegründet und gehörte damals zum Augustiner-Chorherrenstift desThomas-Klosters in Leipzig. Ursprünglich waren es 10 Jungen, die zur Ausgestaltung derGottesdienste herangezogen wurden. Sein weltweit herausragender Ruf gründet sichnicht zuletzt darauf, dass im Laufe der Geschichte viele bedeutende Musiker und Kompo-

nisten seine Geschicke lenkten. Der bedeutendste unterihnen war ab 1723 bis zu seinem Tod 1750 Johann Se-bastian Bach. Einer seiner Nachfolger war Johann AdamHiller (1789 – 1800), Begründer der berühmten LeipzigerGewandhauskonzerte, deren Kapellmeister ab 1835Felix Mendelssohn Bartholdy war. Heute wird der inzwi-schen auf über 100 Sänger angewachsene Chor vonGeorg Christoph Biller geleitet. Nach wie vor steht die

Bach-Pflege im Mittelpunkt der musikalischen Arbeit.Eine Briefmarke (2003), ein nach dem Chor benannter Asteroid mit Namen Stella Thoma-na, pünktlich zum Jubiläumsjahr ein Kinofilm in Spielfilmlänge – neben der musikalischenauch außermusikalisch eine stolze Bilanz. (ga)

Unbekanntes Klavierstück von Mozart entdeckt

Wie der SÜDKURIER am 2. März 2012 berichtet, wurde ein bisher unbekanntes Kla-vierstück des jungen W. A. Mozart in Österreich entdeckt. Vermutlich hat der 1756 ge-borene Mozart das Stück vor seiner Italienreise im Alter von 13 Jahren komponiert.Das Klavierstück wurde nun am 23. März im Mozart-Wohnhaus in Salzburg vorge-stellt. Zuletzt wurden 2006 und 2010 im “Nannerl-Notenbuch” der Stiftung MozarteumSalzburg Klavierstücke des jungen Mozart identifiziert.

Angeblich Wolfgang Amadeus Mozart und seine Schwester

Nannerl. Elfenbein-Miniatur von Eusebius Alphen

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23NAMEN UND NACHRICHTEN

Gratulation unserer Chorsängerin BrigitteDiebold-Siedlaczek, deren Gartenhofhäu-ser in der Konstanzer Altstadt nun mit ei-nem Preis der Architektenkammer Baden-Württemberg ausgezeichnet worden sind.Eingebettet in eine grüne Oase entstandenhier vier komfortable Ferienwohnungen imrückwärtigen Garten in der geschäftigenBahnhofstraße Nr. 5. Wer in diese Ruhe-Oase in der Altstadt eintaucht, hat das Ge-fühl, sich in einem Baumhaus aufzuhalten.Innerhalb von sieben Jahren wurden ins-

gesamt nur fünf Wohnobjekte im ganzenLandkreis prämiert. Mir Recht sind „unse-re“ Siedlaczeks stolz, zu den Ausgezeich-neten zu gehören.

GratulationZum 40-jährigen Bestehen unseres franzö-sischen Partnerchores Chorale PréludeFontainebleau-Avon senden wir herzlicheGlückwünsche. Allen voran der Präsiden-tin, Odile Praly, dem Dirigenten, CarlosFassino, unserem Ehrenmitglied Domini-que Lozi und der ganzen Chorgemein-schaft wünschen wir weiterhin viel Freudeam gemeinschaftlichen Singen und Musi-zieren. Natürlich freuen wir uns auch schonauf die nächsten Begegnungen.

Vorstandswechsel Einen Vorstandswechsel vermeldet unserenglischer Partnerchor Cantanti Camerati.Robin Goodgame übernimmt die Geschäf-te von Dan Perry. Wir gratulieren RobinGoodgame ganz herzlich zur Wahl undwünschen ihm viel Glück und Erfolg beiseiner Arbeit.

Neues von den Partnerchören

Pius Höger, unser jüngster Tenor, kann nicht nur singen, wie erim vergangenen Jahr bei der ersten CHOR.com in Dortmund of-fiziell unter Beweis gestellt hat, weil er es vermochte, das Publi-kum richtig aufzumischen. Er kann auch Mathe! Gemeinsam mitvier Mitschülern erreichte er am 28.Tag der Mathematik der Uni-versität Konstanz den ersten Platz. Die Fünf haben damit rund50 Teams hinter sich gelassen und den begehrten Wanderpokalan die Geschwister-Scholl-Schule geholt. Wolfgang Müller-Feh-renbach, der „vorletzte Schulleiter“ von Pius und Chorvorsitzen-der, gratulierte voller Begeisterung. Der Erste Preis sei eine erst-

klassige Bestätigung ihrer Fähigkeiten und auch Cleverness, zudem Lohn ihres Mutes,sich einem solchen Wettbewerb zu stellen.Pius, wir sind stolz auf dich!

Page 26: 2012 Heft 1

24

BildnachweisArchiv Kirchengemeinde St. Gebhard S. 19; G. Auchter S. 2 oben, 20 ; W. Bartl S. 23; O. Hanser S. 3, 4, 5; W. Mettler S. 21; Siedlaczek S. 23; H. Wolff-Seybold S . 32

SINFONISCHER CHOR KONSTANZ e.V.

Präsident: Oberbürgermeister Horst FrankGeschäftsf. Vorsitzender: Wolfgang Müller-

Fehrenbach, Schützenstr. 30, 78462 Konstanz, Tel. 0 75 31 / 2 58 57, Fax 18 94 21

[email protected]: Wolfgang Mettler, Leinerstr. 18,

78462 Konstanz, Tel. 0 75 31 / 2 25 65,Fax 91 41 65, [email protected]

Anschrift: Postfach 10 19 39, 78419 KonstanzBankverbindung: Sparkasse Bodensee

038 737 (BLZ 690 500 01)

http://www.sinfonischer-chor-konstanz.de

Nachrichten 1/2012

CHORNACHRICHTENRedaktion: Dr. Hans-Joachim Knopf,

Werner-Sombart-Str. 13d, 78464 Konstanz,Tel./Fax 0 75 31 / 6 76 84

Anzeigen: Roswitha BaumgärtnerFürstenbergstr. 46, 78467 Konstanz

Tel. 0 75 31 / 3 69 03 65

Geschäftsstelle: Maria RosnerGerstäckerweg 4a, 78467 Konstanz

Tel. 0 75 31 / 7 33 63

Gestaltung: Gisela Auchter, 78465 Konstanz Tel. 0 75 31 / 4 33 66, [email protected]

Herstellung: Jacob Druck GmbH, 78467 Konstanz

Bankverbindung: Sparkasse Bodensee 020 792(BLZ 690 500 01) Stichwort »Chornachrichten«

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Die letzte Seite

NAMEN UND NACHRICHTEN

Zum Geburtstag herzliche GlückwünscheHeinrich Frommknecht 08.05.1932 80 Jahre FördermitgliedBeate Leifert 09.05.1942 70 Jahre FördermitgliedSigne Rapp 11.05.1027 85 Jahre FördermitgliedAndrea Uwira 14.05.1952 60 Jahre AltDr. Georg Kedves 14.05.1937 75 Jahre FördermitgliedReinhard Stifel 09.06.1947 65 Jahre FördermitgliedInès Eckerle 16.06.1962 50 Jahre SopranAnges Mohr 24.07.1927 85 Jahre Fördermitglied

Wir freuen uns über folgende neue MitgliederIlka Strobel SopranYunlangJiao-Engelmann Sopran

- um Mesner Emerich Heilmann, der am 14.Februar 2012 im Alter von 58 Jahren nachkurzer, schwerer Krankheit zu Gott gerufenwurde. Emerich Heilmann war seit 1994Mesner in St. Stephan, ab 2007 dann amMünster Unserer Lieben Frau. Für den Sin-fonischen Chor war er zuverlässiger An-sprechpartner, wenn es um unserenProberaum im St. Stephanshaus ging.

- mit Jutta Schott (Alt) und Ihrer ganzen Fa-milie um Ihren Sohn Alexander Schott, derseinem Krebsleiden am 21. Februar 2012im 21. Lebensjahr erlegen ist. Schon kurznach dem Abitur ereilte Alexander dieKrankheit und befand sich seitdem in Ulmin Behandlung.Es gibt keine wirklichen Worte des Trostes,aber eine ehrliche Anteilnahme, die wie ei-ne Wegbereitung zum Trost sein kann. Mö-ge unsere tiefempfundene Anteilnahme einkleiner Stein auf diesem Weg sein.

Wir trauern- um unsere langjährige Sängerin im Alt Hil-degard Bertsch. Sie starb am 4. Januar

2012 kurz vor ihrem75. Geburtstag. Beiunseren Mitgliedernwar sie durch ihrenalemannisch-boden-ständigen Humor sehrbeliebt. Sie blieb unsauch nach ihrem Aus-scheiden aus dem ak-tiven Chorleben engverbunden, bis es ihre

Gesundheit nicht mehr zuließ. Ihrer Familiegilt unsere tiefe Anteilnahme.

- um unsere langjährige frühere Sängerinund Schatzmeisterin Ruth Lehmann, dieam 23. Januar 2012 im Alter von 90 Jahrenverstorben ist. Wir werden Ruth Lehmannstets ein ehrendes Andenken bewahren;

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D I E B L U M E N I N S E L I M B O D E N S E E

Insel Mainau

Die Insel Mainau ist ganzjährig geöffnet. | Mainau GmbH Telefon +49 (0) 75 31/303-0 | [email protected] | www.mainau.de

Jahresmotto 2012:

„Sehnsucht nach Sonne – Inseln des Südens“

Erleben Sie eine Oase der Naturschönheit, Harmonie und Entspannung!

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