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Facharztprüfung AllgemeinchirurgieViszeralchirurgie

Herausgegeben vonPeter M. Markus

Unter Mitarbeit vonHelmut P. ArbogastJörg BarkhausenMaximilian BockhornHinrich Tycho BrunnMarkus W. BüchlerMatthias DittesMichael FuchsPeter E. GoretzkiJulian HägeleMark HartelBerthold HeisterkampJohannes Nikolaus HoffmannDierk F. Hollo

Kia HomayounfarThomas P. HüttlKarl-Walter JauchBettina LangeIngo LeisterJan Matthias MayerStefan NiesertThomas H. K. SchiedeckKurt Werner SchmidAndré SchusterDietmar SimonFritz W. SpelsbergClaus Steuernagel

Mit einem Infoteil vonBringfried MüllerVera Lipp

3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage

86 Abbildungen

Georg Thieme VerlagStuttgart • New York

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Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sindim Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 20052. Auflage 2012

© 2005, 2017 Georg Thieme Verlag KGRüdigerstr. 1470469 StuttgartDeutschlandwww.thieme.de

Printed in Germany

Cartoons: www.medi-learn.de/cartoonsZeichnungen: Andrea Schnitzler, InnsbruckUmschlaggestaltung: Thieme VerlagsgruppeUmschlagfoto: Fotolia.comRedaktion: Michaela Mallwitz, MühlhausenSatz: Druckhaus Götz GmbH, LudwigsburgDruck: Westermann Druck Zwickau GmbH, Zwickau

DOI 10.1055/b-004-132231

ISBN 978-3-13-140843-3 1 2 3 4 5 6

Auch erhältlich als E-Book:eISBN (PDF) 978-3-13-157573-9eISBN (epub) 978-3-13-203203-3

Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigenEntwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung er-weitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und me-dikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosie-rung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar daraufvertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt da-rauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fer-tigstellung des Werkes entspricht.Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformenkann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. JederBenutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettelder verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultationeines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung fürDosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüberder Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist beson-ders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neuauf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applika-tion erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag ap-pellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeitendem Verlag mitzuteilen.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen ®) werden nicht immer be-sonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweiseskann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Wa-rennamen handelt.Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich ge-schützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheber-rechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig undstrafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,Mikroverfilmungen oder die Einspeicherung und Verarbeitung inelektronischen Systemen.

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VorwortLiebe Leserinnen und Leser,nach 6 erfolgreichen Jahren stand nun die Neuauf-lage unserer „1000 Fragen“ an. Nicht nur hat sichdas Wissen in der Viszeralchirurgie weiter vergrö-ßert, sondern auch unsere Dachorganisation hatsich zur Deutschen Gesellschaft für Allgemein-und Viszeralchirurgie weiterentwickelt. Die frühereigenständige Säule der Allgemeinchirurgie wurdefolgerichtig und einheitlich der naheliegenden Vis-zeralchirurgie angegliedert, ohne deren Bedeu-tung ihres Wertes zu schmälern. Die Allgemein-chirurgie versteht sich einerseits als Basiswissenfür die Viszeralchirurgie, aber gleichfalls auch alseigenständige Säule, die auch grundlegende Inhal-te der Gefäß- und Unfallchirurgie vermittelt. Diezunehmende Zahl an jungen Kollegen, die heutedie Zusatzbezeichnung: „Facharzt für Allgemein-chirurgie“ anstreben, trägt der wiederaufkommen-den Bedeutung dieses Faches Rechnung. Daherwar es folgerichtig, dieses vorliegende Buch umdie Gebiete der Allgemeinchirurgie zu erweitern.So ist es auch zu erklären, dass es nun nicht mehr„1000 Fragen“ sind, sondern wir Ihnen heute über„1200 Fragen und Antworten“ anbieten. Alle Fra-gen wurden entweder neu gestellt bzw. vollstän-dig überarbeitet und an den heutigen Wissens-stand angepasst.

Wir benötigen dringend chirurgischen Nachwuchsund wünschen uns sehr, dass dieses Buch Ihnenbei der Vorbereitung Ihrer Prüfung helfen wird.Die meisten der Autoren sind selbst Prüfer bei denverschiedenen Ärztekammern und haben ihre ei-gene, vielfältige Erfahrung in die Fragen und Ant-worten einfließen lassen. Der bewährte Infoteilsoll Ihnen die Prüfungsvorbereitung erleichtern.

Als Herausgeber wünsche ich Ihnen neben demStress vor der anstehenden Prüfung auch ein we-nig Freude an dem meiner Meinung nach span-nendsten Gebiet der Medizin.

Prof. Dr. med. Peter M. MarkusEssen, im März 2017

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Abkürzungsverzeichnis5-FU 5-FluorouracilABI Ankle-Brachial-IndexACTH adrenocortikotropes Hormon

(Corticotropin)ACVB aortokoronarer VenenbypassADH antidiuretisches HormonAids acquired immunodeficiency syn-

drome (erworbenes Immun-defizienzsyndrom)

AIP akute interstitielle PneumonieAIS abbreviated Injury ScaleALT Alanin-AminotransferaseAOP-Vertrag Vertrag nach §115b Abs. 1 SGB V –

Ambulantes Operieren und stations-ersetzende Eingriffe im Krankenhaus

AP alkalische PhosphataseAPACHE-II-Score

Acute Physiology and Chronic HealthEvaluation

APC aktiviertes Protein CaPTT activated partial Thromboplastin

TimeARDS acute respiratory Distress SyndromeASA American Society of Anesthesiol-

ogistsASS AzetylsalizylsäureAST Aspartat-AminotransferaseATLS Advanced Trauma Life SupportATN akute tubuläre NekroseAV arteriovenösAWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissen-

schaftlichen Medizinischen Fach-gesellschaften

BET brusterhaltende TherapieBFA Bundesversicherungsanstalt für

AngestellteBFW BasisfallwertBG BerufsgenossenschaftBGB Bürgerliches GesetzbuchBI- bzw.BII-Resektion

Billroth-I- bzw. Billroth-II-Resektion

BI-RADS Breast Imaging and Reporting DataSystem (USA)

BKS Blutkörperchen-Senkungs-geschwindigkeit

BK-Virus humanes Polyomavirus 1BR BewertungsrelationBT-Drucks. Drucksache des BundestagsBZ Blutzucker

C Certainty (Sicherheit; imTNM-System) oder Compliance(Lunge) oder Celsius (je nachZusammenhang)

CA Cancer AntigenCA19–9 Carbohydrate-Antigen 19–9CAN Allograft-NephropathieCCC cholangiozelluläres KarzinomCCL Clinical Complexity Level (klinischer

Komplexitätsgrad)CDH kongenitale diaphragmale HernieCDT Clostridium-difficileToxinCEA carcinoembryonic Antigen

(karzinoembryonales Antigen)CgA Chromogranin AChE CholinesteraseCis Carcinoma in situCMI Casemix-IndexCMV ZytomegalievirusCNI Calcineurin-InhibitorCOPD chronisch obstruktive Lungen-

erkrankungCOX CyclooxygenaseCPAM kongenitale polyzystische adenoide

MalformationCPPV continuous positive Pressure

VentilationCRIF closed Reduction internal FixationCRM circumferential Margin (zirkum-

ferenzieller Abstand)CRP C-reaktives ProteinCRPS complex regional Pain Syndrome

(komplexes regionales Schmerz-syndrom)

CUP Cancer of unknown PrimaryCW KostengewichtDALM DALM=Dysplasia-associated Lesion

or MassDAMPs Damage Associated Molecular

PatternsD-Arzt DurchgangsarztDCIS duktales Carcinoma in situDDAVP Desmopressin (1-Desamino-8-D-

Arginin-Vasopressin)DFS diabetisches FußsyndromDGF delayed Graft FunctionDGU Deutsche Gesellschaft für Unfall-

chirurgieDHS dynamische Hüftschraube

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DIC disseminated intravasal Coagulation(disseminierte intravasale Gerin-nung)

DOTATOC DOTA(0)-Phe(1)-Tyr(3))octreotidDRG Diagnosis related GroupsDSO Deutsche Stiftung Organtrans-

plantationEBUS Endobronchial UltrasoundECMO extrakorporale Membran-

oxygenierungE-FAST Erweitertes fokussiertes Assessment

mit Sonografie (beim Trauma-patienten)

EK ErythrozytenkonzentratEKG ElektrokardiogrammEO endokrine OrbitopathieePTFE expandiertes PolytetrafluoroethylenERC endoskopisch retrograde Cholangio-

grafieERCP endoskopisch retrograde Cholangio-

pankreatikografieESBL Extended-Spectrum-β-LaktamaseESP European Senior ProgramESPAC-1 Erste Europäische Studie über adju-

vante Therapien (beim Pankreas-karzinom)

ESWL extrakorporale Stoßwellen-lithotripsie

EVAR endovaskulären Aneurysma RepairEZR ExtrazellulärraumFDG FluordesoxyglukoseFEV1 1-Sekunden-KapazitätFFH familiäre hypokalziurische Hyper-

kalzämieFNB FeinnadelbiopsieFNH fokal noduläre HyperplasieFiO2 inspiratorische SauerstofffraktionFOLFOX Chemotherapieregime, bestehend

aus Folinsäure + 5-Fluorouracil +Oxaliplatin

fT3 freies TrijodthyroninfT4 freies TetrakodthyroninGBA Gemeinsamer BundesausschussGCS Glasgow Coma ScaleGdB Grad der BehinderungG-DRG-System

German-Diagnosis-Related-Groups-System

GEP gastroenteropankreatischGEP-NET gastroenteropankreatischer neuro-

endokriner Tumor

GERD gastroösophageale Reflux-erkrankung

GFP GefrierplasmaGFR glomeruläre FiltrationsrateGG GrundgesetzgGT Gamma-GlutamyltransferaseGI gastrointestinalGIST gastrointestinaler StromatumorGLDH GlutamatdehydrogenaseGOT Glutamat-Oxalacetat-TransaminaseGPT Glutamat-Pyruvat-TransaminaseGUV gesetzliche UnfallversicherungHb HämoglobinHCC hepatozelluläres KarzinomHCl Salzsäure (Chlorwasserstoffsäure)HCV Hepatitis-C-VirusHE Houndsfield-EinheitHELLP Hemolysis, elevated Liver Enzymes,

low PlateletsHIPEC hypertherme intraoperative intra-

peritoneale ChemotherapieHIT heparininduzierte Thrombozyto-

penieHIV human Immunodeficie ncy Virus

(humanes Immundefizienzvirus)Hkt HämatokritHKT-Lsg. Histidin-Tryptophan-Ketoglutarat-

LösungHLA humanes LeukozytenantigenHPT HyperparathyreoidismusHTLV humanes T-lymphotropes VirusHWK HalswirbelkörperHZV HerzzeitvolumenIDA Iminodiazet-DerivatI:E Verhältnis Inspiration zu ExspirationIE Internationale EinheitInEK Institut für das Entgeltsystem im

KrankenhausIPMN intraduktal papillär muzinöse

NeoplasieIPOM intraperitoneales Onlay-MeshIPPAF-Schema

I = Inspektion, P = Palpation,P = Perkussion, A =Auskultation,F = Funktionstest

IPPV intermittent positive PressureVentilation

ISS Injury Severity Scorei. V.m. in Verbindung mitIZR IntrazellulärraumKG KörpergewichtKHK koronare Herzkrankheit

Abkürzungsverzeichnis

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KMK KontrastmittelKTQ Kooperation für Transparenz und

Qualität im GesundheitswesenKVP kontinuierlicher Verbesserungs-

prozessLA Lokalanästhetikum/-anästhesieLBFW LandesbasisfallwertLDH LaktatdehydrogenaseLIN lobuläre intraepitheliale NeoplasieLVA LandesversicherungsanstaltLWK Lendenwirbelkörperm multifokal (im TNM-Systen)M Nachweis von Metastasen

(TNM-System)MAK mikrosomaler AntikörperMALT Mucosa-associated lymphoid Tissue

(mukosaassoziiertes lymphatischesGewebe)

MdE Minderung der ErwerbsfähigkeitMDK Medizinischer Dienst der Kran-

kenvrsicherungenMEN multiple endokrine NeoplasieMHC Major Histocompatibility ComplexMIC minimalinvasive ChirurgieMODS multiple Organ Dysfunction

Syndrome (Multiorgandysfunktions-syndrom)

MPFL mediales patellofemorales LigamentMRCP Magnetresonanz-Cholangiopankrea-

tikografieMRSA Methicillin-resistenter Staphylococcus

aureusMRT MagnetresonanztomografiemTOR menschliches Target of RapamycinmVD mittlere VerweildauerN Tumorbefall der regionären Lymph-

knoten (TNM-System)NASCET North American Symptomatik

Carotid Endarterectomy TrialNET neuroendokriner TumorNK-Zellen Natural-Killer-Zellennl NormalwertNOMI nichtokklusive mesenteriale

IschämieNOS not otherwise specifiedNOTES natural Orifice transluminal SurgeryNPL NeoplasieNPWT Negative-Pressure-WundtherapieNSAID nonsteroidal anti-inflammatory

Drug (nichtsteroidales Antiphlo-gistikum)

NSE neuronenspezifische EnolaseNSF nephrogene systemische FibroseÖGD ÖsophagogastroduodenoskopiiOGVD obere GrenzverweildauerORIF open Reduction internal FixationOSG oberes Sprunggelenkp Druck oder postsurgical (im TNM-

System) (je nach Zusammenhang)paCO2 arterieller KohlendioxidpartialdruckPAK Pancreas-after-Kidney TransplantpaO2 arterieller SauerstoffpartialdruckPASS Pancreas Suitability Score oder Pheo-

chromocytoma of the adrenal glandscaled Score (je nach Zusammen-hang)

pAVK periphere arterielle Verschluss-krankheit

PCA patientenkontrollierte AnalgesiePCCL Patient Clinical Complexity Level

(patientenbezogener Gesamt-schweregrad)

PChE Pseudo-CholinesterasepCO2 KohlendioxidpartialdruckPDA PeriduralanästhesiePDCA-Zyklus Plan – Do – Check – ActPDK PeriduralkatheterPDTC poorly differentiated Thyroid Cancer

(wenig differenziertes Schilddrüsen-karzinom)

PE ProbeexzisionPEEP postive endexpiratory Pressure

(positiv endexspiratorischer Druck)PEG perkutane endoskopische Gastro-

stomiePET/PET-CT PositronenemissionstomografiePFN proximaler FemurnagelpHPT primärer HyperparathyreoidismuspHPT primärer HyperparathyreoidismuspO2 SauerstoffpartialdruckPONV postoperative Nausea and Vomiting

(postoperative Übelkeit undErbrechen)

POSSUM-Score

Physiologic and Operative SeverityScore for the enUmeration of Morta-lity and Morbidity

PPI ProtonenpumpeninhibitorenPPSB ProthrombinkonzentratPRRT peptidrezeptorvermittelte Radio-

therapiePSE portosystemische Enzephalopathie

Abkürzungsverzeichnis

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PTA perkutane transluminale Angio-plastie

PTBS posttraumatische BelastungsstörungPTC perkutane transhepatische

CholangiografiePTCD perkutane transhepatische

CholangiodrainagePTT partial Thromboplastin TimeR ResistanceRES retikuloendotheliales SystemRFA RadiofrequenzablationRI Resistance Index (Gefäßwiderstands-

index)ROC Receiver Operating CharacteristicsRVO ReichsversicherungsordnungSaO2 arterielle SauerstoffsättigungsHPT sekundärer HyperparathyreoidismusSHT Schädel-Hirn-TraumaSIRS systemic inflammatory Response

SyndromeSIRT selektive interne RadiotherapieSPB spontan bakterielle PeritonitisSPK simultane Nieren-Pankreas-Trans-

plantationSpO2 pulsoxymetrische gemessene Sauer-

stoffsättigungSSL SteinschnittlageStGB StrafgesetzbuchT Größenausdehnung des Primär-

tumors (TNM-System)t Time (Zeit)TACE transarterielle ChemoembolisationTAPP transabdominale präperitoneale

NetzimplantationTbc TuberkuloseTEM transanale endoskopische Mikro-

chirurgie

TEP Totalendoprothese oder total extra-peritoneale Plastik (je nach Zusam-menhang)

TIA transitorisch ischämische AttackeTIPS transjugulärer intrahepatischer

portosystemischer Stent-ShuntTK ThrombozytenkonzentratTME totale Exzision des MesorektumsTNF-α Tumornekrosefaktor αTPO thyreoidale PeroxidaseTRAK Thyreoglobulin-AntikörperTRALI Transfusion related acute Lung Injury

(transfusionsassoziierte akuteLungeninsuffizienz)

TSH thyreoideastimulierendes HormonTTTG-Distanz tibial Tuberosity trochlear Groove

DistanceTVT tiefe VenenthromboseUGVD untere GrenzverweildauerUICC Union for International Cancer

ControlUW-Lösung University-of-Wisconsin-LösungV Volumenv.H. vom HundertVAC Vacuum assisted ClosureVKB vorderes KreuzbandVRE Vancomycin-resistente Entero-

kokkenVTE venöse ThromboembolieWHO World Health Organization

(Weltgesundheitsorganisation)WS WirbelsäuleZE ZusatzentgeltZNS zentrales NervensystemZVD zentraler VenendruckZVK zentraler Venenkatheter

Abkürzungsverzeichnis

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Anschriften

HerausgeberProf. Dr. med. Peter M. MarkusElisabeth-Krankenhaus Essen GmbHKlinik für Allgemein-, Viszeral- undUnfallchirurgieKlara-Klopp-Weg 145138 Essen

MitarbeiterPD Dr. med. Helmut P. ArbogastKlinikum der Universität MünchenKlinik für Allgemeine, Viszeral- undTransplantationschirurgieMarchioninistr. 1581377 München

Prof. Dr. med. Jörg BarkhausenUniversitätsklinikum Schleswig-HolsteinKlinik für Radiologie und NuklearmedizinRatzeburger Allee 16023538 Lübeck

Prof. Dr. med. Maximilian BockhornUniversitätsklinikum Hamburg-EppendorfZentrum für Operative MedizinKlinik für Allgemein-, Viszeral- undThoraxchirurgieMartinistr. 5220251 Hamburg

Dr. med. Hinrich Tycho BrunnKlinikum WestmünsterlandSt. Agnes-HospitalKlinik für Gefäßchirurgie, endovaskuläre Chirurgieund präventive GefäßmedizinBarloer Weg 12546397 Bocholt

Dr. med. Markus W. BüchlerUniversitätsklinikum HeidelbergAbteilung für Allgemein-, Viszeral-und TransplantationschirurgieIm Neuenheimer Feld 11069120 Heidelberg

Dr. med. Matthias DittesElisabeth-Krankenhaus Essen GmbHPatientenmanagement und MedizincontrollingKlara-Kopp-Weg 145138 Essen

PD Dr. med. Michael FuchsFriedrich-Ebert-Krankenhaus GmbHKlinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie,SporttraumatologieFriesenstr. 1124534 Neumünster

Prof. Dr. med. Peter E. GoretzkiStädtisches Klinikum NeussChirurgische Klinik IPreußenstr. 8441464 Neuss

Dr. med. Julian HägeleUniversitätsklinikum Schleswig-HolsteinKlinik für Radiologie und NuklearmedizinRatzeburger Allee 16023538 Lübeck

Prof. Dr. med. Mark HartelKantonsspital AarauAbteilung ChirurgieTellstrasse5001 AarauSchweiz

Dr. med. Berthold HeisterkampElisabeth-Krankenhaus Essen GmbHKlinik für Allgemein-, Viszeral- undUnfallchirurgieKlara-Kopp-Weg 145138 Essen

Prof. Dr. med. Johannes Nikolaus HoffmannElisabeth-Krankenhaus Essen GmbHKlinik für Gefäßchirurgie und PhlebologieKlara-Kopp-Weg 145138 Essen

Dierk F. HolloAm Rothbusch 129364 Langlingen

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Priv.-Doz. Dr. med. Kia Homayounfar, MaHMRotes Kreuz Krankenhaus KasselGemeinnützige GmbHKlinik für Allgemein-, Viszeral- undEndokrine ChirurgieHansteinstraße 2934121 Kassel

Prof. Dr. med. Thomas P. HüttlMünchen-Bogenhausen GmbHChirurgische KlinikDenninger Str. 4481679 München

Prof. Dr. med. Karl-Walter JauchKlinikum der LMUÄrztliche DirektionMarchioninistr. 1581377 München

Dr. med. Bettina LangeUniversitätsmedizin MannheimKinderchirurgische KlinikTheodor-Kutzer-Ufer 1-368167 Mannheim

PD Dr. med. Ingo LeisterKrankenhaus Waldfriede e. V.Minimalinvasive-, Endokrine- undViszeralchirurgieArgentinische Allee 4014163 Berlin

Dr. med. Jan Matthias MayerFriedrich-Ebert-Krankenhaus GmbHChirurgische KlinikFriesenstr. 1124534 Neumünster

Prof. Dr. med. Stefan NiesertElisabeth-Krankenhaus Essen GmbHAbteilung GynäkologieKlara-Kopp-Weg 145138 Essen

Prof. Dr. med. Thomas SchiedeckKlinikum LudwigsburgAllgemein- und ViszeralchirurgiePosilipostr. 471640 Ludwigsburg

Univ.-Prof. Dr. med. Kurt Werner SchmidUniversitätsklinikum EssenInstitut für PathologieHufelandstr. 5545147 Essen

Dr. med. André SchusterKlinikum LudwigsburgAllgemein- und ViszeralchirurgiePosilipostr. 471640 Ludwigsburg

Prof. Dr. med. Dietmar SimonEv. Bethesda-KrankenhausAbteilung Allgemein- und ViszeralchirurgieHeerstr. 21947053 Duisburg

PD Dr. med. Fritz W. SpelsbergKlinikum FürstenfeldbruckKlinik für Allgemein- und ViszeralchirurgieDachauer Str. 3382256 Fürstenfeldbruck

Dr. med. Claus SteuernagelElisabeth-Krankenhaus Essen GmbHKlinik für Anästhesiologie, OperativeIntensivmedizin, SchmerztherapieKlara-Kopp-Weg 145138 Essen

Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müllerc/o MEDI-LEARNElisabethstraße 935037 Marburg

Vera Lippekc/o MEDI-LEARNElisabethstraße 935037 Marburg

Anschriften

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Inhaltsverzeichnis

Facharzt – wie nehme ich die letzte Hürde?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Bringfried Müller, Vera Lippek

Teil I Allgemeine Chirurgie

1 Der chirurgische Notfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

K. Homayounfar

2 Abdominaltrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

K. Homayounfar

3 Schock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

C. Steuernagel

4 Sonografie in der Viszeralchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

J. Hägele, J. Barkhausen

5 Bildgebende Verfahren in der Viszeralchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

J. Hägele, J. Barkhausen

6 Chirurgische Endoskopie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

P. M. Markus, F. W. Spelsberg, T. P. Hüttl, K.-W. Jauch

7 Das operative Risiko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

K. Homayounfar

8 Juristische Aspekte des ärztlichen Handelns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

D. F. Hollo, P. M. Markus

9 Thrombose und Embolie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

C. Steuernagel

10 Anästhesiologische Betreuung des Patienten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

C. Steuernagel

11 Perioperative Infusionstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

C. Steuernagel

12 Bluttransfusion und Blutersatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

C. Steuernagel

13 Chirurgische Intensivmedizin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

C. Steuernagel

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14 Die Wunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

K. Homayounfar

15 Postoperative Schmerztherapie und Alimentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

P. M. Markus

16 Begutachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

B. Heisterkamp, P. M. Markus

17 Chirurgische Infektiologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

K. Homayounfar

18 Chirurgische Onkologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139

M. Hartel, M. W. Büchler

19 Transplantation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

H. P. Arbogast

20 Grundlagen des endoskopischen Operierens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165

I. Leister

21 Qualitätssicherung, DRG-System und Fallmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . 170

M. Dittes, P. M. Markus

22 Chirurgische Pathologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176

K. W. Schmid, P. M. Markus

23 Gefäßchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182

J. N. Hoffmann

24 Notfall- und Unfallchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194

M. Fuchs

25 Kinderchirurgie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217

B. Lange

Teil II Organbezogene Chirurgie

26 Hals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

D. Simon

27 Brustdrüse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237

S. Niesert, P. M. Markus

Inhaltsverzeichnis

13

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28 Ösophagus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243

P. E. Goretzki, P. M. Markus

29 Allgemeine Thoraxchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256

P. E. Goretzki

30 Magen und Duodenum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263

M. Hartel, M. W. Büchler

31 Neuroendokrine Tumoren und gastrointestinale Stromatumoren . . . 273

J. M. Mayer

32 Dünndarm und Appendix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278

T. H. K. Schiedeck, A. Schuster

33 Ileus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282

H. T. Brunn

34 Kolon und Rektum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284

T. H. K. Schiedeck, A. Schuster

35 Akutes Abdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298

I. Leister

36 Gallenblase und Gallenwege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304

M. Bockhorn

37 Leber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 309

M. Bockhorn

38 Portale Hypertension. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315

M. Bockhorn

39 Pankreas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318

M. Hartel, M. W. Büchler

40 Nebenniere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 330

P. E. Goretzki

41 Milz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336

M. Hartel, M. W. Büchler

42 Bauchwandhernien, Weichteilchirurgie, Retroperitoneum,malignes Melanom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 338

I. Leister

Inhaltsverzeichnis

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Facharzt – wie nehme ich die letzte Hürde?Bringfried Müller, Vera Lippek

Die Weiterbildung zum Facharzt erfolgt im Rah-men einer mehrjährigen Berufstätigkeit. Wer All-gemeinmediziner, Kinderarzt, Chirurg o. Ä. werdenwill, erwirbt seine Fachbezeichnung, indem er alsArzt in weiterbildungsberechtigten Einrichtungenarbeitet, Weiterbildungsveranstaltungen besuchtund eine Prüfung ablegt. Mit der Facharztprüfungerlangt der Arzt die Befähigung, selbstständig zuarbeiten und sich niederzulassen.

Wer die Weiterbildung zum Facharzt anstrebt,kann sich bei der für ihn zuständigen Landesärzte-kammer beraten lassen. Hier erhält man dierechtsverbindliche Weiterbildungsordnung sowiedie Listen weiterbildungsberechtigter Ärzte undEinrichtungen. Darüber hinaus bearbeiten die zu-ständigen Abteilungen der Landesärztekammerndie Anträge auf Zulassung zur Facharztprüfungund organisieren die Prüfung (s. Adressenlistender 17 bundesdeutschen LÄK).

Das Facharztgespräch

Antragstellung und Voraus-setzungenDer Arzt in Weiterbildung kann den Antrag aufZulassung zur Facharztprüfung in der Regel frü-hestens 4–8 Wochen vor Erfüllung der Mindest-weiterbildungszeiten stellen (s. Weiterbildungs-ordnung der Landesärztekammern). Das Antrags-formular ist bei der Abteilung Weiterbildung derzuständigen Ärztekammer erhältlich. Bei schwieri-gen Fragen zur Anerkennung von Ausbildungszei-ten etc. ist es unbedingt ratsam, schon vorab Teil-abklärungen vorzunehmen. Dies empfiehlt sichinsbesondere bei wechselnden Arbeitgebern, Teil-zeitstellen etc. Unter Umständen können diese Un-terlagen schon vorab eingereicht werden, das ak-tuelle Arbeitszeugnis darf jedoch frühestens 1 Wo-che vor Ablauf der Mindestweiterbildungszeit aus-gestellt und eingereicht werden.

Zur Antragstellung sind in der Regel folgendeUnterlagen einzureichen:● vollständig ausgefülltes Antragsformular,● Approbation oder Berufserlaubnis,● Lebenslauf,● sämtliche Zeugnisse/Beurteilungen, die für den

● angestrebten Facharzt relevant sind, mit:○ genauen Angaben zu Beginn und Ende derWeiterbildung,

○ den im Einzelnen absolvierten Weiterbil-dungsabschnitten,

○ den dabei vermittelten und erworbenenKenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten,

○ den erbrachten ärztlichen Leistungen in Diag-nostik und Therapie gemäß den „Richtlinienzur Weiterbildungsordnung“.

Im Abschlusszeugnis muss der zur WeiterbildungErmächtigte eine Stellungnahme über die fachlicheEignung des Arztes in Weiterbildung abgeben unddiesen für die Facharztprüfung vorschlagen.

Bei operativen Fächern ist darüber hinaus dieVorlage einer Aufstellung der selbstständig durch-geführten Eingriffe erforderlich. Der Operations-katalog muss vom Weiterbildungsleiter bestätigtwerden und sollte sich an den Richtlinien zur Wei-terbildungsordnung orientieren.

Normalerweise können nur Weiterbildungszei-ten von zur Weiterbildung Ermächtigten aner-kannt werden. Bei manchen Ärztekammern mussein Weiterbildungsabschnitt obligat für mindes-tens 1 Jahr in einem Haus mit voller Weiterbil-dungsermächtigung absolviert werden. In man-chen Ländern können Teilweiterbildungszeiten ad-diert werden unter der Voraussetzung, dass alle inder Weiterbildungsverordnung vorgeschriebenenInhalte absolviert wurden. Beschäftigungszeitenvon weniger als 6 Monaten werden üblicherweisenicht angerechnet. Auch die in diesem Zeitraumerbrachten Richtzahlen werden normalerweisenicht anerkannt!

PrüfungsterminIn der Regel gibt es keine feststehenden Prüfungs-termine. Allerdings kann der Antragsteller damitrechnen, innerhalb von 3 Monaten einen Prü-fungstermin zugeteilt zu bekommen.

Nach Abschluss des Zulassungsverfahrens wirder dann mit einer Frist von mindestens 2 Wochenzur Prüfung geladen (gewünschten Prüfungster-min mit angeben).

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PrüfungsablaufDie Facharztprüfung ist eine 30- bis 45-minütige,nichtöffentliche mündliche Einzelprüfung.

Die Prüfungskommission besteht in der Regelaus 3 Ärzten, von denen mindestens 2 selbst dieAnerkennung für das zu prüfende Gebiet besitzenmüssen. Die Entscheidung zur Beurteilung derPrüfung wird mehrheitlich getroffen.

Den weitaus meisten Bewerbern um die Aner-kennung als Facharzt gelingt es, in dem abschlie-ßenden Fachgespräch die erforderlichen besonde-ren oder zusätzlichen Kenntnisse darzulegen, wiedie geringen Durchfallquoten beweisen (s. Abbil-dung).

NichtbestehenDas Nichtbestehen der Facharztprüfung hat fürden Betroffenen keine existenziellen Folgen, da erweiterhin den Arztberuf wie bisher ausüben kann.

Gegen ablehnende Entscheidungen ist innerhalbvon 4 Wochen ein Widerspruch bei der Ärztekam-mer möglich. Über den Widerspruch entscheidetdie Ärztekammer dann nach Anhörung des von ihreingesetzten Widerspruchsausschusses. Ansonstenkann das Anerkennungsverfahren und damit dasFachgespräch mehrmals, auch schon nach relativkurzer Zeit (frühestens nach 3 Monaten), wieder-holt werden.

Allerdings kann die Ärztekammer eine Verlänge-rung der Weiterbildungszeit von 3 Monaten bis zumaximal 2 Jahren anordnen. Alternativ kann derPrüfungsausschuss auch Auflagen erteilen, die,wenn sie erfüllt und nachgewiesen werden, ohneWiederholungsprüfung zur Anerkennung führen.

Prüfungsstil und -inhaltAnders als in den medizinischen Staatsexaminamuss der Prüfungsstil in der Facharztprüfung ei-nerseits den Ausbildungsstand und die Berufs-erfahrung der Bewerber respektieren, andererseitsaber auch die erforderliche Kontrolle ermöglichen.Dies geschieht in der Form eines klinisch relevan-ten Fachgesprächs mit Kollegen, vergleichbareiner Chefarztvisite.

Anhand von Fallschilderungen soll der Prüflingsein Wissen auf folgenden Gebieten unter Beweisstellen:● einschlägiges Grundlagenwissen,● ausreichende Kenntnis der Fachliteratur,● Kenntnis ärztlicher Arbeitsweisen (Unter-suchungstechniken, bildgebende Verfahren, Mi-kroskopie, EKG, EEG-Diagnostik u. Ä.),

● Anamnese,● Abfragen von Untersuchungsbefunden,● Differenzialdiagnosen,● Entwickeln eines differenzialdiagnostischen Ap-proaches (welche Untersuchungen, in welcherReihenfolge?).

In der Regel wird der Prüfling mit einem Fall ausder Praxis konfrontiert, wie er im Klinikalltag je-derzeit vorkommen kann. Im Unterschied zu denIMPP-orientierten Prüfungen im Studium werdenin der Facharztprüfung keine exotischen Details,sondern die häufigsten Krankheitsbilder erörtert.

Der Prüfling sollte daher ein differenzialdiag-nostisches Ranking im Kopf haben, damit er dieWahrscheinlichkeit verschiedener Diagnosehypo-thesen einordnen kann.

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

523 568630 675

743771

704

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

802 878 889 9821 026 1 081 1 140Prüfungen in der Weiterbildungsabteilung

Zur Illustration der Entwicklung der Facharztprüfungen in den letzten 15 Jahren beispielhaft die Anzahl derFacharztprüfungen in Hessen. Die Durchfallquoten liegen bei ca. 5 %. (Quelle: www.laekh.de).

Facharzt – wie nehme ich die letzte Hürde?

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ProtokollführungRechtlich besteht keine zwingende Notwendigkeit,das gesamte Prüfungsgeschehen einschließlich derFragen und Antworten genau zu dokumentieren.Was die Protokollführung während der Facharzt-prüfung betrifft, werden insofern keine überzoge-nen Ansprüche gestellt. Mindestanforderung ist,dass die Hauptthemen der Prüfung zusammenge-fasst und die Antworten des Prüflings dokumen-tiert sind. Selbst ein unzureichendes Protokollwürde allein nicht zwingend zur Rechtswidrigkeitder Prüfungsentscheidung führen.

Im Streitfall wird ggf. ein von der Ärztekammergebildeter Widerspruchsausschuss eingeschaltet,der die entscheidenden Informationen durch Ein-vernahme von Zeugen, z. B. der Prüfer, einholt.

LerntippsLernen ist ein Prozess der Verknüpfung neuer In-halte mit bereits vorhandenen Gedächtnisstruktu-ren. Da diese Strukturen individuell verschiedensind, muss auch die Wahl geeigneter Lernstrate-gien individuell erfolgen.

Als ausgebildeter Arzt verfügen Sie bereits überumfangreiche Lernerfahrungen und offenbar auchüber einige brauchbare Lernstrategien (immerhinhaben Sie schon eine ganze Reihe Prüfungen er-folgreich gemeistert …). Die folgenden Ausführun-gen sollten Sie daher lediglich als Anregungen ver-stehen, Ihre bisherigen Strategien punktuell zuergänzen oder effektiver zu gestalten. Empfehlens-wert sind die folgenden Ausführungen insbeson-dere dann, wenn der Motor Ihrer Prüfungsvor-bereitung ein aus Lernvermeidung resultierendes„schlechtes Gewissen“ ist.

Lernvermeidung ist die Folge einer mehr oderweniger stark ausgeprägten Angst. Diese Angstführt dazu, alles, was an das Angst auslösende Ob-jekt (hier: die Prüfung) erinnert, zu vermeiden. Dieinhaltliche Auseinandersetzung mit der Prüfungwird daher immer wieder aufgeschoben. Schließ-lich wird von einem bestimmten Zeitpunkt an dasschlechte Gewissen so groß, dass es handlungs-

bestimmend wird. Die Handlungen zielen dannaber leider nicht auf Lernen ab, sondern auf die Re-duzierung des schlechten Gewissens. Bücher wer-den gekauft, das eigene Budget wird belastet, wasuns das wohlige Gefühl vermittelt, nun doch etwasin die Prüfungsvorbereitung „investiert“ zu haben.Das schlechte Gewissen ist beruhigt und verliertan Triebkraft – leider jedoch nur vorübergehend.Gleichzeitig bekommen wir nämlich beim Durch-blättern der Fachliteratur eine grobe Vorstellungvon der enormen Fülle des Prüfungsstoffes undschon beginnt der Angstpegel erneut zu steigen.Mit anderen Worten: Alles, was an die Prüfung er-innert, wird zunächst aus Angst so lange beiseite-gelegt, bis das schlechte Gewissen wächst, die vor-handene Angst übertrifft und wieder zum Hand-lungsantrieb wird.

Dabei grenzen einige der zur Gewissensberuhi-gung eingesetzten Strategien geradezu an Selbst-bestrafung: Man quält sich in stundenlangen Sit-zungen am Schreibtisch, liest „grausame Literatur“,nur um sich anschließend besser zu fühlen! DieKehrseite der Medaille ist jedoch leider, dass mannicht wirklich etwas für die Prüfung getan hat.

Sie kennen das? Dann könnten Ihnen die folgen-den Empfehlungen vielleicht doch nützen:● Im Schnelltest zur Prüfungsvorbereitung erfah-ren Sie, in welchen Bereichen sich Ihre Prüfungs-vorbereitung optimieren lässt.

● Wer Zeit sparen möchte, kann sich direkt mitden beschriebenen Profilen auseinandersetzenund den dort gegebenen Empfehlungen folgen,um spezielle Lernbereiche zu verbessern.

● Im Test geprüft werden die Bereiche Lernpla-nung, Lernort, Lernzeit, Lern- und Lesestil.

● Geben Sie bitte an, ob Sie der jeweiligen Aussagezustimmen können (stimmt) oder sie für sichverneinen müssen (stimmt nicht).

● Die Auswertungstabelle zeigt Ihnen, welche Ant-wort welchem Punktwert in den einzelnen Be-reichen entspricht.

Facharzt – wie nehme ich die letzte Hürde?

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Selbsttest

Selbsttest – Fragen.

Nr. Frage stimmt stimmt nicht

1 Ich markiere Textstellen, bevor ich den Text vollständig gelesen habe.

2 Bevor ich einen Text lese, formuliere ich Fragen, die ich aus den Überschriftenableite.

3 Bevor ich lerne, orientiere ich mich über die Prüfungsrelevanz der zu lernendenFakten.

4 Beim Lesen fasse ich den Text Abschnitt für Abschnitt in eigenen Wortenzusammen.

5 Ich sitze häufig bis nachts am Schreibtisch.

6 Meine tägliche Lernzeit hängt vom Zufall und von der jeweiligen Stofffülle ab.

7 Ich mache mir oft bildliche Vorstellungen von komplizierten Zusammenhängen.

8 Ich versuche fast immer, Bezüge zwischen verschiedenen Fächern herzustellen.

9 Ich versuche meistens, alles zu behalten, was ich lese.

10 Ich baue gerne Modelle (Papier, Draht, Pappe), um mir Sachverhalte besservorzustellen.

11 Ich muss ein Stoffgebiet sehr häufig wiederholen, bis ich es mir einprägen kann.

12 Ich denke mir häufig Eselsbrücken aus.

13 Bevor ich ein Buch lese, orientiere ich mich am ganzen Inhaltsverzeichnis undverschaffe mir einen Überblick über alle Kapitel.

14 Ich überlege mir häufig eine praktische Anwendung dessen, was ich gelernthabe.

15 Ich lese lieber ein Buch mehrmals als mehrere Bücher einmal.

16 Ich vermeide fachliche Diskussionen mit Kollegen, da diese zu zeitraubend sind.

17 Mir wichtig erscheinende Textstellen schreibe ich wörtlich ab.

18 Ich lerne meistens erst kurz vor der Prüfung.

19 Ich nehme einen Kalender und plane die Gesamtzeit für jedes Gebiet, nachdemich mir einen Überblick über die Zeit bis zur Prüfung verschafft habe.

20 Beim Lesen überlege ich mir, was ein Prüfer hierzu fragen könnte.

21 Ich stelle das Telefon ab, wenn ich lerne.

22 Beim Lernen freue ich mich über jede Ablenkung, auch wenn es Dinge sind, diemir sonst keinen Spaß machen (Einkaufen, Abwaschen).

23 Ich mache regelmäßig zu festen Zeiten kurze Pausen.

24 Ich habe jeden Tag feste Arbeitszeiten, die ich einhalte.

25 Ich plane, an welchen Tagen ich den Stoff wiederholen muss.

26 Zum Lernen gehe ich extra an einen Ort, an dem ich ungestört bin.

27 Wenn ich vor dem Schreibtisch sitze, denke ich oft an etwas anderes.

28 Ich beginne in der Regel mit meinen Lieblingsthemen.

29 Bevor ich lerne, verschaffe ich mir einen Überblick über den gesamtenPrüfungsstoff.

30 Ich werde beim Lernen häufig durch unangemeldeten Besuch abgelenkt.

31 Ich höre beim Lernen gerne Musik.

32 Ich denke mir häufig verrückte Sachen aus, um Fakten besser zu behalten.

33 Oft ist es nicht wichtig, den Stoff zu verstehen; man muss ihn reproduzierenkönnen.

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Interpretation

Selbsttest – Auswertung.

Bereich Frage Score Antwort

Lernplanung 3 4 stimmt nicht

18 3 stimmt

19 3 stimmt nicht

25 4 stimmt nicht

28 2 stimmt

29 4 stimmt nicht

Summe

Lernort 21 5 stimmt nicht

26 5 stimmt nicht

30 5 stimmt

31 5 stimmt

Summe

Lernzeit 5 4 stimmt

6 3 stimmt

22 3 stimmt

23 4 stimmt nicht

24 4 stimmt nicht

27 2 stimmt

Summe

Lernstil 7 1 stimmt nicht

8 1 stimmt nicht

9 2 stimmt

10 3 stimmt nicht

11 2 stimmt

12 2 stimmt nicht

14 3 stimmt nicht

15 1 stimmt nicht

16 1 stimmt

32 2 stimmt nicht

33 2 stimmt

Summe

Lesestil 1 2 stimmt

2 4 stimmt nicht

4 3 stimmt nicht

13 4 stimmt nicht

17 3 stimmt

20 4 stimmt nicht

Summe

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● 0–5 Punkte: Sie gestalten diesen Bereich opti-mal.

● 6–10 Punkte: Ihre bisherigen Strategien habensich wahrscheinlich bewährt. Eine Optimierungdes betreffenden Bereiches ist zwar möglich,aber kurzfristig steht der Aufwand vermutlich inkeiner sinnvollen Relation zum erwarteten Nut-zen. Wenn Sie jedoch noch sehr viel Zeit bis zurPrüfung haben, könnten Sie an diesen Bereichennoch arbeiten.

● 11–15 Punkte: Sie könnten durch eine bessereGestaltung des betreffenden Bereiches Ihre Prü-fungsvorbereitung optimieren. Lesen Sie hierzudie ausführlicheren Erläuterungen zu den einzel-nen Lernbereichen.

● 16–20 Punkte: Sie benötigen vermutlich sehrviel Energie, um Defizite in diesem Bereich zukompensieren. Eine Änderung Ihrer Lernstrate-gie in dem Bereich würde eine wesentliche Ver-besserung Ihrer bisherigen Prüfungsvorberei-tung zur Folge haben. Lesen Sie hierzu unbedingtdie ausführlichere Interpretation.

LernplanungSie haben nur vage Vorstellungen von der inhalt-lichen Gestaltung Ihrer Lernzeit. Es hängt häufigvom Zufall und von Ihrer Lust ab, welches The-mengebiet Sie gerade lernen. Prüfungsrelevanzspielt hierbei oft eine untergeordnete Rolle. Siewerden häufig unzufrieden sein mit sich und IhrenLeistungen, da Sie nur vage Zwischenziele haben,deren Erreichen für Sie nicht überprüfbar ist. Siesollten sich etwas mehr Zeit nehmen, den genauenAblauf Ihrer Prüfungsvorbereitung zu konzeptuali-sieren. Eine bessere Planung könnte diesemschlechten Gefühl vorbeugen.● Zur Erstellung dieses Planes sollten Sie sich Zeitlassen.

● Klären Sie, welche Lernzeit Ihnen bis zur Prüfungzur Verfügung steht.

● Klären Sie, welche Teilgebiete wirklich prüfungs-relevant sind, und teilen Sie Ihre Zeit entspre-chend dem Umfang dieser Stoffgebiete ein.

● Beginnen Sie mit den prüfungsrelevantestenThemen.

● Kalkulieren Sie mehrere Wiederholungsdurch-gänge ein.

● Planen Sie an jedem Tag eine feste Zeit ein, inder Sie den Stoff des Vortages wiederholen.

Bedenken Sie, dass Sie Ihren Plan sicherlich mehr-mals neu überarbeiten und revidieren müssen. In-terpretieren Sie eine Änderung Ihres Lernplanesdabei nicht als völlige Fehlplanung, sondern alsneue verbesserte Auflage Ihres ursprünglichenVorhabens, welches Sie dem Ziel näher bringt.

LernortAn Ihrem bisher gewählten Arbeitsplatz sind Sievielen Störungen ausgesetzt und müssen erhebli-che Energie aufwenden, um sich diesen Störungenzu entziehen. Die Stunden, die Sie als Arbeitszeitverbuchen, haben Sie eigentlich damit verbracht,sich immer wieder in ein Thema einzudenken, daSie vermutlich jedes Mal gestört werden, wenn Siegerade die innere Ruhe gefunden haben, sich aufden Lernstoff einzulassen. Diese Energien stündenIhnen zusätzlich zum Lernen zur Verfügung, wennSie Maßnahmen ergreifen würden, um eine bes-sere Arbeitsatmosphäre zu schaffen.● Sie könnten Ihre Prüfungsvorbereitung effizien-ter gestalten,○ indem Sie Ihren jetzigen Arbeitsplatz durch or-ganisatorische Maßnahmen abschirmen,

○ indem Sie z. B. Lernzeiten definieren, die auchIhre Bekannten kennen, oder

○ indem Sie das Telefon abstellen.● Sie können sich aber auch ein Refugium aneinem schwer zu erreichenden Ort (z. B. Biblio-thek) schaffen.

Letzteres hat darüber hinaus den weiteren Vorteil,dass Sie sich nicht in den Tiefen Ihrer eigenen Lite-ratur verlieren, Ihnen nicht einfällt, dass Sie nochBlumen gießen müssen oder dass Sie ja das Fern-sehprogramm vom Abend noch nicht kennen …

LernzeitSie zwingen sich häufig zu ineffektiven Zeiten anden Schreibtisch. Wahrscheinlich sind Sie getrie-ben von Ihrem schlechten Gewissen, halten sichaber nur vor Ihren Büchern auf, ohne sich tatsäch-lich in brauchbare Lernarbeit zu vertiefen. Bei Ih-nen besteht eine deutliche Diskrepanz zwischenBrutto- und Nettoarbeitszeit. Sie verbringen vielZeit an Ihrem Schreibtisch, ohne dass Sie über-haupt aufnahmefähig sind. Bei der OrganisationIhres Arbeitstages vernachlässigen Sie, dass Sieeinem physiologischen Rhythmus unterliegen undErholungspausen brauchen. Sie zwingen sich an

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den Schreibtisch, schaffen es vielleicht, ein paarSeiten zu lesen, und sind zu einem späteren Zeit-punkt enttäuscht, weil Sie zwar wissen, dass Siedas Thema gelesen haben, sich aber nicht an denInhalt erinnern können. Sie kompensieren diesenMisserfolg durch noch längere Arbeitszeiten undertappen sich ständig bei abschweifenden Gedan-ken. Dies geschieht zwangsläufig, da Sie IhremGeist nicht die nötigen Ruhepausen einräumen.● Akzeptieren Sie die Endlichkeit Ihrer Aufnahme-fähigkeit und gönnen Sie sich Pausen.

● Bedenken Sie, dass der Erholungswert einer Pau-se in den ersten Minuten am größten ist.

● Machen Sie daher häufiger kurze Pausen.● Wenn Sie sehr lange Pausen machen, sollten Siehinterfragen, ob diese langen Pausen nicht dasResultat einer mangelnden Lernmotivation sind,die entsteht, weil Sie diese Pausen zu spät ma-chen.

● Versuchen Sie auch dann eine Pause einzulegen,wenn Sie eigentlich noch „fit“ sind.

● Steigern Sie Ihre tägliche Lernzeit von Woche zuWoche.

Sie werden bemerken, dass Sie sich darauf freuen,nach 5–10min wieder an den Schreibtisch zu dür-fen, wenn Sie Ihre Lernzeit nicht bis zur Erschöp-fung ausdehnen.

LernstilSie empfinden Lernen als eine Pflichtübung, beider es gilt, einfach nur viele Fakten zu behalten.Sie versuchen diese Fakten abzuspeichern und ver-lieren vermutlich schnell die Lust am Lernen, weilSie nur für die Prüfung lernen.● Sie sollten sich bemühen, den Lernstoff in Ihreeigenen Gedächtnisstrukturen zu integrieren.Hierzu ist es jedoch notwenig, die Inhalte selbstzu überdenken und nicht nur passiv abzuspei-chern.

● Eine Übung könnte ein Referat sein, welches Siezu einem relevanten Thema vorbereiten und dasSie einer fachfremden Person vortragen. Bei derErläuterung komplexer Zusammenhänge gegen-über einem Fachfremden werden Sie Strategienentdecken, die Sie sich selbst zunutze machenkönnen, wenn Sie vor der Aufgabe stehen, kom-plizierte Zusammenhänge zu behalten.

● Überlegen Sie sich praktische Anwendungen desGelernten oder suchen Sie nach Beispielen ausIhrem Alltag, die Sie mit dem Gelernten assozi-

ieren. Auf diese Weise wird der Stoff in Ihre eige-nen Gedächtnisstrukturen integriert.

● Entwickeln Sie eigene Modelle, die gedanklichoder konkret sein können, um die Verarbei-tungstiefe des Gelernten zu erhöhen. Vernach-lässigen Sie hierbei zunächst den Anspruch aufdie Vollständigkeit dieser Modelle, damit Sie sichnicht verzetteln.

● Erinnern oder konstruieren Sie zu jedem Krank-heitsbild einen Patienten, den Sie selbst behan-delt haben. Überlegen Sie, welche diagnostischenund therapeutischen Maßnahmen Sie selbstdurchgeführt haben oder durchführen lassenwürden.

Dieser Lernstil erfordert kurzfristig zwar mehrZeit, doch die neu entwickelten Strategien vermit-teln Ihnen Spaß am Lernen, sodass Sie keine zu-sätzliche Belastung empfinden. Darüber hinaussparen Sie sich einige Wiederholungsdurchgänge,da Sie den gelernten Stoff durch die gesteigerteVerarbeitungstiefe länger behalten.

LesestilSie lesen ein Lehrbuch wie einen Roman. Leiderempfinden Sie dessen Inhalt wahrscheinlich weni-ger spannend, sodass nur sehr wenig von dem Ge-lesenen haften bleibt. Sie könnten die Behaltens-quote des Gelesenen wesentlich steigern, wenn SieFolgendes beachten:● Verschaffen Sie sich einen Überblick über denLernstoff, indem Sie auch Vorwort und Einlei-tung der Lehrbücher lesen und das Inhaltsver-zeichnis studieren.

● Leiten Sie sich aus den Kapitelüberschriften Fra-gen an den Text ab (Beispiel Hormone: Was istein Hormon? Wie teilt man Hormone ein? Waspassiert, wenn wir ein bestimmtes Hormon nichthätten?). Sie können diese Standardfragen imPrinzip zu jedem Kapitel stellen.

● Versuchen Sie beim Lesen, die gestellten Fragenzu beantworten.

● Fassen Sie in eigenen Worten den gelesenen Textzusammen und markieren Sie die Kernaussagendes Textes, auch wenn diese zunächst zu trivialerscheinen.

● Markieren Sie Textstellen erst dann, wenn Sie ei-nen Abschnitt vollständig gelesen und selbstdurchdacht haben, was die Kernaussage des Ge-lesenen war.

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● Rekapitulieren Sie nach ca. einem Tag das Gele-sene, ohne das Buch hierbei aufzuschlagen. Le-sen Sie erst dann erneut, wenn Sie bei Ihrem Ge-dächtnisprotokoll die Lücken erkannt haben.

Möglicherweise benötigen Sie beim ersten Lese-durchgang mehr Zeit als gewohnt. Kurz vor derPrüfung profitieren Sie jedoch von diesem Mehr-aufwand. Sie werden sehr viel von den gelesenenTexten behalten, da Sie mit der inzwischen erwor-benen Lesestrategie eine hohe Verarbeitungstiefeerreichen.

Der Mensch behält(nach R. Spinola, in Weiterbildung 4/88):● 10% von dem, was er liest,● 20% von dem, was er hört,● 30% von dem, was er beobachtet,● 50% von dem, was er hört und sieht,● 70% von dem, was er selbst sagt,● 90% von dem, was er selbst tut.

Prüfungsrhetorik

Auf Augenhöhe mit dem Prüfer!?Im Zusammenhang mit der Facharztprüfung wirdimmer wieder betont, dass es sich hierbei um ein„kollegiales Fachgespräch“ handelt. Trotz der indieser Formulierung angedeuteten Statussym-metrie gibt es unter den „Kollegen“ faktisch erheb-liche Rollenunterschiede: Während der Prüflingmit einem Anliegen an die Prüfungskommissionherantritt, haben die Prüfer die Macht, dies zu be-willigen oder abzulehnen.

Bei aller Kollegialität sollten daher in jedem Falleinige kommunikative Grundregeln beachtet wer-den.

Beurteilungskriterien in derPrüfungJede menschliche Kommunikation findet stets aufzwei Ebenen gleichzeitig statt: der Vernunft- undder Gefühlsebene. Dieses Prinzip greift selbstver-ständlich auch in mündlichen Prüfungen. DenNachweis unserer fachlichen Qualifikation erbrin-gen wir über unsere inhaltlichen Äußerungen, dieder Prüfer auf der Vernunftebene wahrnimmt undbewertet. Gleichzeitig empfängt und interpretiertder Prüfer unbewusst aber auch alle anderen (non-verbalen) Signale, die wir senden, und gleicht siemit dem gängigen Rollenideal ab.

Im Prüfungsgespräch muss der Kandidat daherbeweisen, dass er nicht nur über die fachlichen Vo-raussetzungen zum Facharzt verfügt, sondern auchdie erforderlichen charakterlichen Eignungsmerk-male mitbringt. Hierzu zählen z. B. Selbstsicher-heit, Belastbarkeit, angemessene Umgangsformenetc. All dies wird über nonverbale Signale vermit-telt, wie z. B. unsere äußere Erscheinung, Spracheund Körperhaltung. Daraus ergeben sich verschie-dene Konsequenzen auf der Verhaltensebene.

Tasten und testen:die BegrüßungsphaseIn der sog. Begrüßungsphase tasten sich die Ge-sprächspartner aneinander heran. Auf der Basisdes hier gezeigten Verhaltens orientieren sich diePrüfer, d. h. es entsteht ein erster Eindruck vomPrüfling. Ist dieses „Vor-Urteil“ erst gebildet, wer-den die Prüfer im weiteren Verlauf des Gesprächsversuchen, Belege zur Untermauerung ihrer An-nahme zu finden (zur Not wird das Gehörte/Gese-hene im Unterbewusstsein auch „passend ge-macht“, um Disharmonien zwischen der Vernunftund Gefühlsebene zu beseitigen).

Da die Begrüßungsphase sehr kurz und wortarmist, entsteht der prägende Ersteindruck hauptsäch-lich aufgrund der vom Prüfling vermittelten non-verbalen Signale. Unter Berücksichtigung dieserTatsache können die folgenden Tipps eine positiveVoreinstellung des Prüfers bewirken.

Kleidung/äußere ErscheinungIhre äußere Erscheinung am Prüfungstag solltedem formalen Anlass einer Prüfung gerecht wer-den. Entscheiden Sie sich für eine Garderobe, dieeinen möglichst optimalen Kompromiss zwischenden Anforderungen der Prüfungssituation und Ih-ren eigenen Vorstellungen darstellt, damit Sie amTag X nichts aus der Fassung bringt. Wer sich ir-gendwie „verkleidet“, in seiner Bewegungsfreiheiteingeschränkt oder lächerlich fühlt, könnte unge-wollt die falschen Signale in Richtung Prüfer aus-senden.

Körperhaltung und AuftretenDie Körperhaltung ist eine der zentralen Strate-gien, bewusste Kompetenzsignale zu vermitteln.Positive Verhaltensziele wie Entspanntheit undSelbstbewusstsein können durch eine kontrollierteKörperhaltung ausgedrückt werden.

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▶ Gangarten. Probieren Sie unterschiedlicheGangarten im Hinblick auf Tempo und Anspan-nung. Gehen Sie auf Ihr Spiegelbild zu und begrü-ßen Sie einen imaginären Prüfer. Die zunehmendeRoutine wird Sie entspannen, sodass das Kom-petenzsignal „selbstbewusst auftreten“ sich vonselbst einstellt.

▶ Blickkontakt. Erweitern Sie Ihr Gangtrainingum die Komponente „Blickkontakt“. Gehen Sie aufden „Prüfer“ im Spiegel zu und versuchen Sie,einem Blickkontakt standzuhalten (dabei das Lä-cheln nicht vergessen, sonst wirkt Ihr Verhaltenaggressiv!). Nach und nach wird sich durch Trai-ning auch diese Selbstbewusstseinsgeste fest in Ih-rem Verhaltensrepertoire verankern.

▶ Sitzpositionen. Probieren Sie Sitzpositionenaus (mit und ohne Tisch)! Benutzen Sie auch hierIhr Spiegelbild als Kontrolle. Versuchen Sie, Sitz-positionen zu finden, die Selbstbewusstsein undEntspanntheit ausdrücken (z. B. locker übereinan-der geschlagene Beine, Hände lose im Schoß gefal-tet oder entspannt auf dem Tisch). Ziel sollte essein, eine Sitzposition zu finden, die häufige Kor-rekturen (gern als „nervöses Gezappel“ interpre-tiert) vermeidet.

▶ Rollenspiel. Alle im Vorfeld trainierten Verhal-tensweisen sollten bis zur Prüfung so weit auto-matisiert sein, dass sie authentisch wirken. Nichtsdarf so aufgesetzt wirken wie die Vorstellung einesschlechten Schauspielers. Der Prüfer könnte sonstauf die Idee kommen, auch Ihre Fachkompetenzsei nur „vorgetäuscht“. Sichern Sie sich daherdurch Rollenspiele mit Ihrer Arbeitsgruppe/IhrenFreunden ab und lassen Sie sich Ihr Verhalten inseiner Wirkung rückmelden.● Spielen Sie die Begrüßungsphase mit verteiltenRollen durch. Legen Sie dabei Ihre Ziele offenund lassen Sie sich die Wirkung Ihres Verhaltensrückmelden. Setzen Sie jeden Verbesserungsvor-schlag unmittelbar in einen neuen Versuch um,bis Ihr Verhalten sich mit der gewünschten Wir-kung deckt.

● Beobachten Sie genau, wie Ihre Mitspieler IhreVerhaltensziele umsetzen. Möglicherweise kön-nen Sie von den gezeigten Alternativen profitie-ren (Ausprobieren!).

● Variieren Sie die Begrüßungssituation, damit Siefür alle Fälle gewappnet sind (z. B. Prüfer kommtzur Begrüßung auf Sie zu; Prüfer ist bei Ihrem

Eintreten noch mit Notizen beschäftigt etc.). Do-kumentieren Sie das Akzeptieren der Rollen-grenzen durch Einhalten der „Benimm-Regeln“!

Sauber starten: das „Warming-up“im PrüfungsgesprächAls Warming-up bezeichnet man die Phase imPrüfungsgespräch, in der die ersten inhaltlichenÄußerungen getroffen werden. Zur Annäherungund zum Stressabbau stellt der Prüfer in der Regeleine offene Eingangsfrage. Das bedeutet: Der Prüf-ling hat den aktiven Sprecherpart und verfügt beider Gestaltung der Antwort sowohl zeitlich alsauch inhaltlich über einen maximalen Freiheits-grad und entscheidet allein, was und wie viel er er-zählt. Das Warming-up ist beendet, sobald derPrüfling seinen Redefluss unterbricht oder signifi-kante fachliche Fehler macht. Mit dem Ende dieserPhase übernehmen die Prüfer verstärkt die The-men- und Gesprächssteuerung.

Verhaltensziel in dieser Prüfungsphase sollte essein, ein Maximum an Prüfungszeit durch selbst-bestimmtes Sprechen zu verbrauchen und einevorzeitige Einmischung des Prüfers zu verhindern.

Hier eine Auswahl geeigneter Strategien:

▶ Sprechtempo kontrollieren. Langsames Spre-chen verbraucht Zeit, hat einen selbstberuhigen-den Effekt und suggeriert Selbstbewusstein. Spre-chen Sie sich zur Übung in Ihrem normalenSprechtempo einen kurzen Text vor, den Sie aus-wendig hersagen können. Stoppen Sie die Zeit undversuchen Sie in den folgenden Durchgängen, dieSprechzeit möglichst zu verdoppeln.

Bemühen Sie sich auch in Alltagsgesprächen, so-oft Sie daran denken, um eine gezielte Verlang-samung des Sprechtempos. Sie werden die Erfah-rung machen, dass Sie sich besser konzentrierenkönnen, sich insgesamt entspannter fühlen unddass Ihre Zuhörer aufmerksamer sind als üblich.

▶ Antworten sinnvoll strukturieren. VerfahrenSie grundsätzlich nach der Faustregel „Skelett vorDetail“! Eine vom Allgemeinen zum Speziellen vo-ranschreitende Antwortstruktur erlaubt Ihnen, einMaximum an Prüfungszeit selbstbestimmt zu ge-stalten und vorzeitige Einmischungen der Prüferzu verhindern. Je mehr Sie (quantitativ) zu sagenhaben, desto deutlicher gelingt es Ihnen, (Fach-)Kompetenz zu suggerieren. Es sei allerdings ange-merkt, dass eine unabdingbare Erfolgsvorausset-

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zung für diese Strategie die fachliche KorrektheitIhrer Äußerungen ist!

Führen Sie als Training mit Ihrer Arbeitsgruppe/Ihren Freunden eine Simulation dieser Gesprächs-phase durch. Lassen Sie sich eine offene Eingangs-frage stellen und bitten Sie die anderen, sich über-all dort mit Fragen einzuschalten, wo eine Nach-frage erforderlich scheint. Je länger Sie ungestörtreden können, desto besser ist Ihre Antwortstruk-tur!

▶ Mit Pausen richtig umgehen. Pausen habeneine überaus wichtige Funktion im Prüfungs-gespräch, denn Sie geben dem Prüfling die nötigeZeit, seine Gedanken zu ordnen und fördern so ei-nen logisch-stringenten Vortrag. Um den Spre-cherpart und damit die aktive Gesprächssteuerungin dieser Phase möglichst lange zu behalten, sollteman allerdings dafür sorgen, dass der Prüfer dieeingeschobenen Pausen nicht als „Startsignal“missdeutet.

Verschaffen Sie sich in Alltagsgesprächen ein Ge-fühl dafür, welche Pausenlänge vom Gesprächs-partner toleriert wird. Registrieren Sie unauffälligdie Pausenlänge bis zur ersten Einmischung desGesprächspartners. Auf diese Weise gewinnen Sieein sicheres Gefühl für die zeitliche Angemessen-heit von Sprechpausen.

Vermeiden Sie überlange Pausen in der Prüfung,wenn Sie auf Anhieb keine Antwort parat haben.Versuchen Sie stattdessen, „laut zu denken“, d. h.lassen Sie den Prüfer an Ihrer Antwortfindung teil-haben. Bemühen Sie sich, auf der Basis Ihnen be-kannter Fakten eine Antwort herzuleiten. Immer-hin ist dieses Verfahren besser als ein vorschnelles„Passen“, da Sie auf diese Weise wenigstens in Teil-bereichen Ihre Kompetenz dokumentieren kön-nen.

▶ Laut und deutlich sprechen. Die Sprachqualität(Lautstärke, Intonation, Tempo) ist ein überausdeutliches Kompetenzsignal. Mit dem vorrangigenZiel in dieser Prüfungsphase, eine vorzeitige Prü-fereinmischung zu verhindern, ist insbesonderedie Lautstärke von großer Bedeutung.

Eine laute und klare Aussprache kann z. B. ver-hindern, dass der Prüfer Ihre Ausführungen reinakustisch nicht versteht. Eine Nachfrage des Prü-fers könnte Sie zum einen verunsichern und zumanderen mit einer weiteren Frage verknüpft wer-den, sodass die selbstbestimmte Eröffnungsphasevorzeitig gekappt wird. Darüber hinaus steigt für

den Prüfer die Hemmschwelle, sich in einen lautenVortrag einzuschalten, da er Sie bei seiner Unter-brechung akustisch überbieten müsste!

Abgesehen davon suggeriert eine angemesseneLautstärke, dass Sie hinter dem stehen, was Sie sa-gen, und ist damit eine eindeutige Dokumentationvon Selbstbewusstsein und Kompetenz. Und bittekeine falsche Scheu: Eine geflüsterte Falschantwortist mit Blick auf die Endbeurteilung nicht wenigergravierend als eine laut und deutlich vorgetrage-ne…

Versuchen Sie schließlich, Ihre Intonation zuverbessern (z. B. durch laute Leseübungen). Sie tunIhren durch vorangegangene Prüfungen vielleichtschon erschöpften Prüfern einen großen Gefallen,da es leichter fällt, einem intonatorisch abwechs-lungsreichen Vortrag zu folgen. Auf diese Weisesammeln Sie ohne großen Aufwand Pluspunkte.

Die heiße Phase des Prüfungs-gesprächsIn dieser Gesprächsphase geht es darum, die Fach-kompetenz des Prüflings etwas genauer unter dieLupe zu nehmen. Entsprechend dominieren diePrüfer das Geschehen durch eine verstärkte (Fra-ge-)Aktivität im Detailbereich. Unser vorrangigesGesprächsziel in dieser Phase sollte es sein, dieZahl der Prüferfragen möglichst gering zu halten,deren „Tiefenreichweite“ auf ein vertretbares Maßzu begrenzen und die eigenen Antwortspielräumeauszubauen.

▶ Antworten sinnvoll strukturieren. Wie schonin der Frühphase des Prüfungsgesprächs solltenjetzt die Antworten generell vom Allgemeinenzum Speziellen strukturiert werden.

Machen Sie sich klar, dass jeder Ihre Antwortenein potenzielles Angebot an den Prüfer darstellt,die von Ihnen gegebenen Fachinformationen durchweitergehende Fragen zu vertiefen. Durch die Ant-wortstruktur „Skelett vor Detail“ hat man dieChance, vorab eine ganze Reihe richtiger Fakten zunennen, bevor auf der Detailebene ggf. „gepasst“werden muss. Der positive Effekt basiert hier aufeiner Abschwächung möglicher Falschantwortendurch ihre Einbettung in (richtige) Allgemeinaus-sagen.

▶ Das Prüfungsgespräch steuern. Um sein (fach-liches) Gesicht in der Detailfragerunde zu wahren,sollte man ausschließlich „kontrollierte“ Antwor-

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ten geben, um sich ein Mindestmaß an themati-scher Steuerung zu sichern. Nur so besteht dieMöglichkeit, Nichtgewusstes dezent zu verschwei-gen und stattdessen sicheres Wissen zu themati-sieren. Aus diesem Grund sollten in den Antwor-ten ausschließlich Themen, Termine oder Detailsgenannt werden, die bei näherem Nachfragen auchnäher erläutert werden können. Andererseits kön-nen Details bewusst und gezielt eingeflochtenwerden, um den Prüfer zu Nachfragen zu provozie-ren und dann fachlich zu glänzen.

Trainieren Sie Ihre Fähigkeit zur Gesprächs-steuerung, indem Sie z. B. versuchen, „Köder“ ausdem Bereich Ihres sicheren Fachwissens auszule-gen. Am besten geeignet hierfür erweist sich im-mer wieder die Erwähnung spezieller Fachterminioder Verfahren.

▶ Antwortspielräume ausbauen. Weniger Prü-ferfragen bedeuten mehr Antwortspielräume fürden Prüfling. Die quantitative Minimierung derPrüferfragen erlaubt dem Kandidaten, besser zusteuern, was er darstellen will oder kann, sodassdie Gefahr, bei Lücken ertappt zu werden, sich er-heblich verringert. Außerdem bedeutet ein selbst-bestimmtes (und möglichst ausgedehntes) Gestal-ten von Prüfungszeit, dass weniger Gebiete/The-men abgefragt werden können.

Denken Sie daran, dass (selbst richtige) Stich-worte häufig geraten wirken und bei der End-beurteilung im ungünstigsten Fall als bloßes Frag-mentwissen eingestuft werden. Gewöhnen Sie sichin Prüfungssimulationen daher an, grundsätzlichin ganzen, zusammenhängenden Sätzen zu ant-worten. Kombinieren Sie diese Technik mit einerbewussten Kontrolle des Sprechtempos, um mög-lichst viel Prüfungszeit selbstbestimmt zu verbrau-chen.

Trainieren Sie die inhaltliche Strukturierung Ih-rer Antworten unter dem Aspekt der Nachvollzieh-barkeit. Sollte sich aus der Prüferperspektive ein„roter Faden“ vermissen lassen, ist mit häufigenund vorzeitigen Einmischungen und damit mitdem Verlust des Sprecherparts zu rechnen. SollteIhnen dieser Trainingspunkt schwerfallen, stellenSie den Prüfungssimulationen eine Aufbauübungvoran: Skizzieren Sie Ihre Antworten (z. B. aufFachfragen aus früheren Prüfungsprotokollen) zu-nächst schriftlich und bitten Sie dann Ihre Arbeits-gruppe/Freunde um eine Beurteilung im Hinblickauf Nachvollziehbarkeit und logische Stringenz!

▶ Sich auf den Prüfer einstellen. In der heißenPhase des Prüfungsgesprächs sollte jede unnötigeSpannung zwischen Prüfer und Prüfling vermie-den werden. Aus diesem Grund sollte der Kandidatversuchen, sich möglichst schnell auf den Fragestildes Prüfers einzustellen. Ausschweifende Antwor-ten werden den „Stichwort-Frager“ ebenso in Wal-lung bringen wie Telegrammstil-Antworten den„offenen Frager“. Die Konsequenz einer missglück-ten Einstellung auf den Prüfer ist das vorzeitigeAbkappen der Prüflingsbeiträge. Dadurch werdenSelbstbewusstsein und Konzentrationsfähigkeitdes Kandidaten unterminiert und (schlimmernoch) die Unfähigkeit der Verhaltenseinstellungauf den Prüfer ggf. als fachliche Unfähigkeit hoch-gerechnet.

Spielen Sie in Ihren Prüfungssimulationen ver-schiedene Prüfertypen durch mit dem Trainings-ziel, Ihre Antworten möglichst schnell dem Fra-gestil des Prüfers anzupassen. Fertigen Sie dazueine Kurzbeschreibung verschiedener Prüfertypenan. Ein Mitglied Ihrer Lerngruppe wählt dann ge-heim einen Prüfertyp aus, den er in der folgendenSimulation verkörpern will. Nach der „Prüfung“beurteilt der Prüfer das Anpassungsvermögen desKandidaten und gibt ggf. Hinweise zu einer Opti-mierung des Antwortstils.

Adressen der Ärztekammern

BundesärztekammerPostfach 120 86410598 BerlinTel.: 0 30/40 04 56–0Fax: 0 30/40 04 56–388E-Mail: [email protected]

LandesärztekammerBaden-WürttembergJahnstraße 4070597 StuttgartTel.: 07 11/7 69 89–0Fax: 07 11/7 69 89–50E-Mail: [email protected]

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Bayerische LandesärztekammerMühlbaurstraße 1681677MünchenTel.: 0 89/41 47–0Fax: 0 89/41 47–280E-Mail: [email protected]

Ärztekammer BerlinFriedrichstraße 1610969 BerlinTel.: 0 30/4 08 06–0Fax: [email protected]

Landesärztekammer BrandenburgDreifertstraße 1203044 CottbusTel.: 03 55/7 80 10–0Fax: 03 55/7 80 10–369E-Mail: [email protected]

Ärztekammer BremenSchwachhauser Heerstraße 3028209 BremenTel.: 04 21/34 04 20–0Fax: 04 21/34 04 20–9E-Mail: [email protected]

Ärztekammer HamburgWeidestraße 122b22083 HamburgTel.: 0 40/20 22 99 0Fax: 0 40/20 22 99 400E-Mail: [email protected]

Landesärztekammer HessenIm Vogelsgesang 360488 Frankfurt am MainTel.: 0 69/9 76 72–0Fax: 0 69/9 76 72–128E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Mecklenburg-VorpommernAugust-Bebel-Straße 9 a18055 RostockTel.: 03 81/4 92 80–0Fax: 03 81/4 92 80–80E-Mail: [email protected]

Ärztekammer NiedersachsenBerliner Allee 2030175 HannoverTel.: 05 11/3 80 02Fax: 05 11/3 80 22 40E-Mail: [email protected]

Ärztekammer NordrheinTersteegenstraße 940474 DüsseldorfTel.: 02 11/43 02–0Fax: 02 11/43 02–2009E-Mail: [email protected]

Landesärztekammer Rheinland-PfalzDeutschhausplatz 355116 MainzTel.: 0 61 31/2 88 22–0Fax: 0 61 31/2 88 22 88E-Mail: [email protected]

Ärztekammer des SaarlandesHafenstraße 2566111 SaarbrückenTel.: 06 81/40 03–0Fax: 06 81/40 03–340E-Mail: [email protected]

Sächsische LandesärztekammerSchützenhöhe 1601099 DresdenTel.: 03 51/8 26 70Fax: 03 51/8 26 74 12E-Mail: [email protected]

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Ärztekammer Sachsen-AnhaltPostfach 156139005 MagdeburgTel.: 03 91/6 05 46Fax: 03 91/60 54 70 00E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Schleswig-HolsteinBismarckallee 8 – 1223795 Bad SegebergTel.: 0 45 51/8 03–0Fax: 0 45 51/8 03–101E-Mail: [email protected]

Landesärztekammer ThüringenIm Semmicht 3307751 Jena-MauaTel.: 0 36 41/6 14–0Fax: 0 36 41/6 14–169E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Westfalen-LippeGartenstraße 210 – 21448147MünsterTel.: 02 51/9 29–0Fax: 02 51/9 29–2999E-Mail: [email protected]

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