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NOTIZEN Der ^-Faktor des Bahnmoments des Elektrons Von H e i n z Koppe Max-Planck-Institut für Physik, Güttingen (Z. Naturforschg. 3 a, 310 [1948]; eingeg. am 4. August 1948) Die neuen Messungen v o n R a b i 1 , die zur Auf- findung kleiner Abweichungen des magnetischen Momentes des Elektrons vom „theoretischen" Wert (1,00118 statt 1 Bohrsches Magneton) geführt haben, beruhen auf einer genauen Bestimmung des Verhält- nisses der (/-Faktoren (Verhältnis des mechanischen zum magnetischen Moment) des Bahnmomentes und des Spins. Es sollte gelten dg^Jdß^^— 2, man findet statt dessen den Wert 2,00236. Das dabei benutzte Bahn- moment ergibt sich ganz allgemein 2 für ein System be- wegter Massenpunkte gleicher spezifischer Ladung e/w. Diese Voraussetzung ist im Atom nicht gegeben, wenn man die Mitbewegung des Kernes berücksichtigt. Es ist von vornherein zu erwarten, daß sich dadurch nur eine sehr geringfügige Korrektur ergeben wird, weshalb man diesen Effekt bis jetzt auch noch nicht berücksichtigt hat. Bei der inzwischen außerordentlich gesteigerten Meß- genauigkeit darf man ihn aber nicht mehr ohne weiteres vernachlässigen. Für ein Atom aus einem Kern mit der Masse M und einem Elektron mit der Masse m ist, wenn r, , r ' k ' e und x die Kern-, Elektronen- bzw. Relativkoordinaten sind, das Drehmoment J und das magnetische Moment ji gegeben durch ,, r . r m M r • -, J = M [\ + m [ r e *.] = M+m t r X ] ' ^ = 2T { - [VK] + 0e K] } = 2 T l> ' Für den (/-Faktor ergibt sich in ^Bahn = jjf~ ' (*) (Dabei ist das Bohrsche Magneton auf die Elektronen- masse bezogen. Würde man es auf die reduzierte Masse beziehen, so bekäme man g = [M-m]l[M + m] — 1-2 mlM). Für Mehrelektronensysteme läßt sich die Korrektur des ^-Faktors nicht so einfach angeben, man wird aber jedenfalls einen annähernd richtigen Wert er- halten, wenn man in (1) die Masse des Atomkernes einsetzt. Die Abweichung von 1 ist immer sehr klein (maximal 0,5% bei H), so daß sich an dem von Rabi 1 Vgl. J. E. N a f i, E. B. N e 1 s o n u. I. I. R a b i, Physic. Rev. 71, 914 [1947]; D. E. N a g l e , R. S. Julian u. J. R. Z a c h a r i a s , Physic. Rev. 72, 971 [1947]; P. K u s ch u. H. M. F o 11 y , Physic. Rev. 72. 1256 [1947]. 2 Vgl. K r a m e r s , Quantentheorie des Elektrons und der Strahlung. Hand- u. Jahrbuch der Chem. Phv- sik, Bd. 1, II, Leipzig 1937, S. 233. aus seinen Messungen gezogenen Schluß auf die Ab- weichungen des magnetischen Momentes qualitativ nichts ändert. Quantitativ kann die Korrektur aber innerhalb der sehr großen Meßgenauigkeit liegen und muß deshalb mit berücksichtigt werden. Bei den bis jetzt vorliegenden Messungen liegen die Werte für 6(i./(i, die an H bzw. D je gewonnen worden sind, tat- sächlich höher als bei den aus Messungen an Ga er- mittelten, wie das zu erwarten wäre. Leider sind aber gerade die Messungen an H und D noch relativ „un- genau", so daß der oben erörterte Effekt im Meß- fehler untergeht. Über die Erzeugung von lonenstrahlen mittels einer Hochfrequenzentladung Von H u g o Neuert 1 (Z. Naturforschg. 3 a, 310—312 [1948]; eingeg. am 2. August 1948) Thonemann 2 hat zuerst darauf hingewiesen, daß es möglich ist, aus einer elektrodenlosen Hoch- frequenzentladung mit Hilfe einer Gleichspannung von 10—20 kV Ionenströme von etwa 10 mA heraus- zuziehen, und hat gleichzeitig die dabei auftretenden Entladungserscheinungen geschildert. Diese Art der Ionenerzeugung ist hier mit einer der obigen 2 ziem- lich ähnlichen Anordnung für den Fall der Wasser- stoffentladung eingehend studiert worden. Als Ent- ladungsgefäß diente ein 2 P Kolben aus Pyrexglas mit einem Halsansatz von 45 mm Weite. Die Entladung wurde durch eine Spule aus Cu-Rohr von 4V 2 Windun- gen aufrechterhalten, die an einen Hochfrequenzsen- der (X = 10—20 m, etwa 150 W ) angeschlossen war. Messungen der Nutzleistung zeigten, daß nur einige Prozent der Senderverlustleistung von der Gasent- ladung aufgezehrt wurden. Die Ionen wurden bei Druk- ken von 2—10 X 10— 3 mm aus der Entladung heraus- gezogen. Kathode war dabei ein am Halsansatz ange- brachter AI-Ring. Der Ionenstrahl trat, offensichtlich nach der Achse des Kolbenhalses hin konzentriert, in einen 8 cm tiefen Auffänger mit etwa + 500 V Vorspan- nung ein. Durch Veränderung der Vorspannung und der Auffängertiefe wurde festgestellt, daß man es praktisch mit einem reinen Ionenstrahl zu tun hatte. Der Ionenstrom stieg proportional mit der Saug- spannung (bis etwa 12 k V ) und etwas weniger als proportional mit der Senderleistung (bis etwa 120 W) an. Bei' 10 kV und 100 W wurden leicht 20 mA er- zielt. Bei höheren Spannungen als etwa 13 kV konnte bei Drucken unter 2 X 10— 3 mm eine Entladung nicht mehr kontinuierlich aufrechterhalten werden. Bei Drucken über 13 X 10— 3 mm bildete sich kein gebün- delter Ionenstrahl mehr aus. Es wurde nun beobachtet, daß ein schwaches 1 Weil a. Rh., Marktplatz 5. 2 P. C. T h o n e m a n n , Nature [London] 158, 61 [1946]. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen.

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N O T I Z E N

Der ^-Faktor des Bahnmoments des Elektrons Von H e i n z K o p p e

Max-Planck- Ins t i tu t f ü r Physik, Güttingen (Z. Naturforschg. 3 a, 310 [1948]; eingeg. am 4. August 1948)

Die neuen Messungen von R a b i 1 , die zur Auf -f i n d u n g k le ine r A b w e i c h u n g e n des magne t i schen Momentes des E l e k t r o n s vom „ theore t i schen" W e r t (1,00118 s t a t t 1 Bohrsches Magne ton) g e f ü h r t haben, b e r u h e n auf e iner g e n a u e n Bes t immung des Verhä l t -n i s ses der ( / -Faktoren ( V e r h ä l t n i s des mechanischen zum magne t i schen Moment) des Bahnmomentes und des Spins. E s sol l te ge l ten d g ^ J d ß ^ ^ — 2, man findet statt dessen den W e r t 2,00236. Das dabei benutzte Bahn-moment ergibt sich ganz a l lgemein 2 f ü r ein System be-wegter Massenpunkte gleicher spezifischer L a d u n g e/w. Diese Vorausse t zung ist im Atom nicht gegeben, wenn man die Mitbewegung des Kernes berücksichtigt . E s ist von vornhere in zu erwar ten , daß sich dadurch nu r eine sehr ger ingfüg ige Kor r ek tu r ergeben wird, weshalb man diesen Effekt bis jetzt auch noch nicht berücksicht igt hat. Bei der inzwischen außerordent l ich gesteigerten Meß-genauigkei t darf man ihn aber nicht mehr ohne weiteres vernachläss igen.

F ü r ein Atom a u s einem K e r n mit der Masse M und einem E l e k t r o n mi t der Masse m ist, wenn r , , r ' k ' e

und x die Kern- , E l e k t r o n e n - bzw. Re la t i vkoord ina t en sind, das D r e h m o m e n t J und das magne t i sche Moment ji gegeben du rch

,, r .r m M r • -, J = M [ \ + m [re *.] = M+m tr X] '

^ = 2T { - [VK] + 0e K] } = 2T l> ' F ü r den ( / -Faktor e r g i b t sich

in ^Bahn = jjf~ ' (*)

(Dabei is t das Bohr sche Magne ton auf die E l ek t ronen -masse bezogen. W ü r d e man es auf die reduzierte Masse beziehen, so bekäme man g = [M-m]l[M + m] — 1-2 mlM). F ü r M e h r e l e k t r o n e n s y s t e m e l ä ß t sich die K o r r e k t u r des ^ - F a k t o r s n ich t so e infach angeben, man wi rd aber j edenfa l l s e inen a n n ä h e r n d r i ch t igen W e r t er-ha l ten , wenn man in (1) die Masse des A t o m k e r n e s e inse tz t . Die A b w e i c h u n g von 1 is t immer sehr k le in (max ima l 0,5% bei H ) , so daß sich an dem von Rabi

1 Vgl . J . E. N a f i , E. B. N e 1 s o n u. I. I. R a b i , Phys ic . Rev. 71, 914 [1947]; D. E. N a g l e , R. S. J u l i a n u. J . R. Z a c h a r i a s , Phys ic . Rev. 72, 971 [1947]; P . K u s c h u. H. M. F o 11 y , Phys ic . Rev. 72. 1256 [1947].

2 Vgl . K r a m e r s , Quan t en theo r i e des E l e k t r o n s und der S t r a h l u n g . Hand- u. J a h r b u c h der Chem. Phv-sik, Bd. 1, I I , L e i p z i g 1937, S. 233.

aus se inen Messungen gezogenen Schluß auf die Ab-w e i c h u n g e n des magne t i s chen Momentes qua l i t a t iv n ichts ä n d e r t . Q u a n t i t a t i v k a n n die K o r r e k t u r aber i nne rha lb der sehr g r o ß e n M e ß g e n a u i g k e i t l iegen und muß desha lb mi t b e r ü c k s i c h t i g t we rden . Bei den bis je tz t v o r l i e g e n d e n Messungen l iegen die W e r t e f ü r 6(i./(i, die an H bzw. D je gewonnen worden sind, t a t -sächlich höher a l s bei den aus Messungen an Ga er-mi t te l t en , wie das zu e r w a r t e n w ä r e . Le ide r sind aber g e r a d e die Messungen an H und D noch r e l a t i v „un-genau" , so daß der oben e r ö r t e r t e E f f e k t im Meß-feh le r u n t e r g e h t .

Über die Erzeugung von lonenstrahlen mittels einer Hochfrequenzentladung

Von H u g o N e u e r t 1

(Z. Naturforschg. 3 a, 310—312 [1948]; eingeg. am 2. August 1948)

T h o n e m a n n 2 h a t zue r s t da rau f h ingewiesen , daß es mögl ich ist , a u s e iner e l ek t roden losen Hoch-f r e q u e n z e n t l a d u n g mi t H i l f e e iner G le i chspannung von 10—20 k V I o n e n s t r ö m e von e twa 10 mA h e r a u s -zuziehen, und h a t g le ichze i t ig die dabei a u f t r e t e n d e n E n t l a d u n g s e r s c h e i n u n g e n gesch i lde r t . Diese A r t der I o n e n e r z e u g u n g is t h ie r mit e iner der ob igen 2 ziem-lich ähn l i chen A n o r d n u n g f ü r d e n F a l l der W a s s e r -s t o f f e n t l a d u n g e ingehend s t u d i e r t worden . Als En t -l a d u n g s g e f ä ß d ien te ein 2 P Kolben aus P y r e x g l a s mit e inem H a l s a n s a t z von 45 mm W e i t e . D ie E n t l a d u n g wurde durch eine Spule aus Cu-Rohr von 4V2 Windun-gen a u f r e c h t e r h a l t e n , die an e inen Hochf requenzsen-der (X = 10—20 m, e twa 150 W ) angesch lossen wa r . Messungen der N u t z l e i s t u n g zeigten , daß n u r e in ige P r o z e n t der S e n d e r v e r l u s t l e i s t u n g von der Gasent-ladung au fgezehr t wurden . Die Ionen w u r d e n bei Druk -ken von 2—10 X 10—3 mm aus der E n t l a d u n g he raus -gezogen. Kathode w a r dabei ein am Ha l sansa tz ange-brachter AI-Ring. Der Ionens t rah l trat , offensichtlich nach der Achse des Kolbenhalses h in konzentr ier t , in einen 8 cm tiefen A u f f ä n g e r mit etwa + 500 V Vorspan-n u n g ein. D u r c h V e r ä n d e r u n g der V o r s p a n n u n g und der A u f f ä n g e r t i e f e w u r d e f e s tges t e l l t , daß man es p r a k t i s c h mi t e inem re inen I o n e n s t r a h l zu t u n ha t t e . De r I o n e n s t r o m s t i eg p r o p o r t i o n a l mi t der Saug-s p a n n u n g (bis e t w a 12 k V ) und e t w a s w e n i g e r a ls p r o p o r t i o n a l mi t der S e n d e r l e i s t u n g (bis e twa 120 W ) an. Bei' 10 k V und 100 W w u r d e n le icht 20 mA er-zielt . Bei h ö h e r e n S p a n n u n g e n a ls e twa 13 k V konnte bei D r u c k e n u n t e r 2 X 10—3 mm eine E n t l a d u n g nicht mehr k o n t i n u i e r l i c h a u f r e c h t e r h a l t e n werden . Bei D r u c k e n ü b e r 13 X 10—3 mm bi lde te sich ke in gebün-de l te r I o n e n s t r a h l mehr aus .

E s w u r d e n u n beobachte t , daß ein schwaches 1 Wei l a. Rh., M a r k t p l a t z 5. 2 P . C. T h o n e m a n n , N a t u r e [London] 158, 61

[1946].

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Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 DeutschlandLizenz.

Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen.

Magnetfeld, das prakt isch die ganze Ent ladungskuge l durchsetzte , bei gleichbleibender Senderleis tung die E n t l a d u n g erheblich aufhe l l t e und dabei die erreich-baren Ionens t röme wesentl ich vergrößer te . Gleich-zeit ig mußte , um wieder einen gebündelten Ionen-s t rah l zu erhal ten, der Druck im Ent ladungsgefäß he rabgese tz t werden. Optimale Arbei tsbedingungen erhiel t man nun bei 3—5 X 10—3 mm. Die Verwendung eines Magnetfe ldes erwies sich demnach in jeder Hin-sicht als recht vor te i lhaf t . Der Ionenstrom st ieg wie-der mit der Senderleis tung, proport ional mit der Saugspannung und im untersuchten Bereich auch pro-por t ional zur Magnetfe lds tärke an. Abb. 1 zeigt die V e r s t ä r k u n g des Ionenstroms durch ein Magnetfeld von 25 Amp.-Windg./cm.

22 mA

£20

S: 18

iL

-

/ X

/

-

/ X

/ f

7

/ f

/ 10 20 30 fO W 50

Sender/eistung

Abb. 1. Abhängigke i t des Ionenstroms im Ent ladungs-rohr von der Senderle is tung mit (I) und ohne ( I I )

Magnetfeld. 8 kV, 7 X 10~3 mm.

Es w u r d e wei terhin untersucht , welche Ioneninten-s i tä ten noch erreichbar sind, wenn die Ionen durch einen an Stelle des A u f f ä n g e r s angebrachten Kanal in einen Nachbeschleunigungsraum eintreten. Info lge des ve rhä l tn i smäßig ger ingen Druckes im Ent ladungs-rohr konnten dabei recht weite Kanäle verwendet werden. Die In tens i tä t h in ter dem Kanal s t ieg eben-fa l l s mit der Senderleis tung, der Saugspannung und wieder mit der Magnetfe lds tärke an. Abb. 2 zeigt die in einem Auf fänge r gemessenen Gesamtionenströme in einem gerade f ü r die Anwendung des Magnetfeldes güns t igen Druckbereich. Maximal wurden hinter dem Kanal bei einigen k V Nachbeschleunigung ohne Magnetfeld e twa 2 mA und mit Magnetfeld etwa 4 mA gefunden. Durch Anbr ingen einer Lochblende am Kathodenring gelang es, die Ausbeute noch zu vergrö-ßern. Allerdings lag hierbei der optimale Gasdruck, auch bei Anwendung des Magnetfeldes, nun wieder e twas höher als ohne Blende, so daß bei Verwendung der wei ten Kanä le s tarke Pumple is tungen notwendig sind. In fo lge des höheren Druckes konnte auch die Saug-spannung f ü r Dauerbe t r ieb bis auf 16—18 kV gestei-

ger t werden. Bei 18 kV und 100 W wurden nun mit Magnetfeld bis zu 8 mA Gesamtionenstrom erzielt.

Die Ene rg ieve r t e i l ung und die Zusammensetzung des Ionens t rahls ist durch e lektr ische und magnet ische Ablenkung un te r such t worden. Die elektr ische Ab-

2 f 6 8 kW 10 Saugspannung

Abb. 2. Gesamtionenstrom hin ter einem Kanal von 4 mm 0 und 10 mm L ä n g e mit ( I ) und ohne ( I I ) Magnetfeld, in Abhängigke i t von der Saugspannung.

45 W ; 3 X 1 0 - 3 mm.

30 Hi

20 |

5 10

I

\ \si5kV

\

f l fyt l ' \ l \

X — x - ^

U \ \6,7kV \

\ \ \

2

Abb. Hxq

20

3. Magnetisch abgelenkter Ionenstrom. Saugspannung 8,5 k V und 6,7 kV.

l enkung zeigte, daß die Ionen überwiegend die gleiche Ene rg i e besi tzen; diese ist best immt durch die Höhe der Saugspannung. Vermut l ich entstehen die Ionen im leuchtenden Tei l der En t l adung im oberen Bereich der Kugel . Dor t ist der Spannungsabfa l l der Saug-spannung nu r ger ing. Das beschleunigende Feld l iegt p rak t i sch zwischen der un t e ren Grenze der leuchten-den Gaswolke und der Kathode. Demnach können die

Ionenenergien sich nur um ger inge Be t räge unter-scheiden. Dies wurde auch durch Versuche über die magnetische Ablenkung bes tä t ig t . Abb. 3 zeigt den magnetisch abgelenkten Ionenstrom als Punk t ion des Magnetfeldes. Aus den deutlich ge t rennten Gruppen f ü r Atom- und Molekülionen konnte das Verhä l tn i s der beiden Ionensorten bestimmt werden. Bei niedrigen Energ ien überwiegen die Molekülionen. Bei 8 kV ist das Verhäl tn is von Molekül- zu Atomionen e twa 2 : 1. Bei höheren Spannungen nimmt der Antei l der Atom-ionen anscheinend zu, erre icht aber höchstens 50% der Gesamtionenzahl. Die V e r b r e i t e r u n g der Gruppen in Abb. 3 ist zu einem Teil auf die wirkl ichen Unter-schiede in den Ionenenergien, die aber höchstens 10% betragen, zu einem wei teren Tei le auf die Geometrie

der Anordnung und zum wesentlichen Teile auf die Schwankung der Saugspannung zu rückzuführen .

Bei mäßigen Intensi tä ten kann der Gasverbrauch auf weniger als 10 cm3 X 1 mm/sec beschränkt werden. Bei den maximalen Intensi tä ten steigt der Gasver-brauch,' jeweils entsprechend dem weiteren Kanal , s t a rk an und ist dann dem Gasverbrauch von normalen Kana l s t rah l rohren vergleichbar. Man muß durch gu te J u s t i e r u n g da fü r sorgen, daß clie aus der E n t l a d u n g herausgezogenen Elektronen alle zu der als Anode dienenden Fe-Plat te , die im höchsten Punk t der Glas-kugel angebracht war, wandern. Dann t re ten auch bei langem Betr ieb der Röhre keine Schwier igkei ten auf.

Eine ausführ l iche Dars te l lung der Versuche er-scheint später .

B E S P R E C H U N G E N

Einführung in die Astronomie. Von F r i e d r i c h B e c k e r . Bibl iographisches Ins t i tu t , Leipzig 1947. 2. Aufl. , 148 S. m. 38 Abb., P re i s DM 2.90.

Die vorliegende Schrift des bekannten Bonner Astro-nomen ist als ers te E i n f ü h r u n g in das wissenschaf t -liche Studium der Astronomie gedacht. Seine L e k t ü r e setzt keine Kenntnisse von astronomischen Begri f -fen, wohl aber eine ausreichende Beher r schung der sphärischen Tr igonometr ie voraus . D a f ü r werden aber die Grundlagen der as t ronomischen Forschung mit he rvor ragender P rägnanz und in einer didaktisch vorbildlichen Form dargeste l l t .

Das ers te Kapi te l ist der sphär ischen Astronomie und Ast rometr ie gewidmet. Es behandel t die Koordi-natensysteme und clie Ersche inungen der Gest i rne an der Sphäre, die Grundlagen der Zei tmessung, Orts-bestimmung, Refrakt ion , Präzess ion und Para l laxen-messung. Anschließend folgt die Mechanik des Sonnen-systems mit einer Dars t e l lung der Bewegung der Planeten, ihrer Bahnen, Gesetze und Störungen, wäh-rend in einem abschließenden Abschnit t die allge-meinen Verhäl tn isse des Sonnensystems, der Satel-li ten, kleinen Planeten, Kometen und Meteorströme eine gesonderte Behandlung e r fah ren .

Im dri t ten Hauptabschni t t wird das Wesen der Stel larastronomie beschrieben. Der v ie r te Abschnit t behandelt das Milchstraßensystem. Dieser ku rze Ab-riß unserer heut igen Kenntnisse vom Aufbau der Milchstraßenwelt verdient in methodischer und syste-matischer Hinsicht besondere Hervorhebung , weil er in gedrängter Form einen k la ren Überblick über die wesentl ichsten Gesichtspunkte gibt, die gegenwär t ig im Vordergrund des In teresses stehen. Das Schluß-kapitel befaßt sich mit den Spiralnebeln, ihrem Ver-halten und ihrer räumlichen Ver t e i lung und Flucht . Im Anhang folgen einige nützl iche Tabel len mit Ele-menten der großen Planeten, kurzper iodischen Kome-ten und einiger visuel ler Doppels terne, f e rne r eine

Zusammenste l lung der F ixs te rne bis zu einer Ent-f e r n u n g von 5 Parsek . ^ ,TT , , , * D. W a t t e n b e r g .

Vorlesungen über höhere Mathematik von J o s e f L e n s e . Leibniz Ver lag (bisher R. Oldenbourg Verlag) , München 1948. 260 S., Pre is geb. M 20.—.

In den ers ten drei Hauptabschni t ten gibt das vor-liegende Buch eine E i n f ü h r u n g in die Analysis, die bis zu den einfachsten Tatsachen aus der Funkt ionen-theor ie und aus der Lehre von den Different ia lg le i -chungen reicht. E inges t reu t sind zwei kurze Unter -abschnit te über die analytische Geometrie der Ebene und des Raumes. Ein Ergänzungs te i l br ingt Deter -minanten und die In tegra t ion ra t iona ler und ver-wandter Funkt ionen, f ü h r t die Funkt ionentheor ie for t , u. a. bis zum Riemannschen Abbildungssatz, und e rgänz t schließlich die Lehre von den Different ia l -gleichungen an verschiedenen Stellen, insbesondere durch die Behandlung der Fuchsschen Singular i tä ten bei einer l inearen homogenen Dif fe ren t ia lg le ichung beliebiger Ordnung. Auswahl und Anordnung des Stoffes ve r ra ten den Ur sp rung des Werkes aus den Vor lesungen über „höhere Mathematik" an einer Technischen Hochschule. Auf Beispiele und Aufgaben ist verzichte t worden, vermutl ich der Kürze halber .

So viel Stoff bei so bescheidenem Umfang des Buches ließ sich natür l ich nur un te r Opfern dar-bieten. Die Opfer sind an keiner Stelle durch Ver-zicht auf Beweise gebracht, sondern es ist Wer t dar-auf gelegt worden, überal l auch die Begründungen zu geben. Das ha t eine äußers t gedrängte Dars te l -lung nötig gemacht, bei der die Grenze zwischen kur -zer Dars t e l lung und bloßer Andeutung manchmal überschr i t ten worden ist. So wird man wohl dem Ver-fasser zustimmen müssen, wenn er im Vorwort sein W e r k nicht zum Selbststudium, sondern zum Ge-brauch „neben den Vorlesungen" empfiehlt.

H. K n e s e r , Tübingen.

Verantwort l ich fü r den Inhal t : H. F r i e d r i c h - F r e k s a und A. K l e m m Satz und Druck: Hoffmannsche Buchdruckerei Felix Krais S tu t tgar t