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MANON LESCAUT Neuproduktion mit Norma Fantini und Carlo Ventre CHOPIN DANCES Zwei Ballette von Jerome Robbins DER RING DES NIBELUNGEN Dritter und vierter Zyklus OPERA PICCOLA »Der Räuber Hotzenplotz« DAS MAGAZIN DER HAMBURGISCHEN STAATSOPER 4 2011/12 FEBRUAR, MÄRZ, APRIL

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MANON LESCAUT Neuproduktion mit Norma Fantini und Carlo Ventre CHOPIN DANCES Zwei Ballette von Jerome RobbinsDER RING DES NIBELUNGEN Dritter und vierter ZyklusOPERA PICCOLA »Der Räuber Hotzenplotz«

DAS MAGAZIN DER HAMBURGISCHEN STAATSOPER

4 201 1/ 12 FEBR UAR , MÄRZ , AP R IL

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Tickets 040 357 666 66www.ostertoene.de

Isabel Mundry – Composer in Residence

6.4.2012, 11 Uhr / Laeiszhalle, Großer Saal Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem Fassung für Soli, Chor und Klavier zu vier HändenNDR ChorElisabeth Leonskaja KlavierMarkus Hinterhäuser KlavierDirigent Ivor Bolton

6.4.2012, 19 Uhr / Kulturkirche AltonaIsabel Mundry im Gespräch

6.4.2012, 20 Uhr / Kulturkirche Altona Ensemble ResonanzDirigent Scott VoylesMundry: Neues Werk für 18 Streicher und Schlagwerk (UA, Auftragswerk der Hamburger Ostertöne)und Werke von Brahms, Webern und Cage

7.4.2012, 14 Uhr / Laeiszhalle, Studio EOffenes Singen mit Simone Young

7.4.2012, 20 Uhr / Laeiszhalle, Großer SaalGustav Mahler JugendorchesterIréne Theorin Sopran Dirigent Ingo Metzmacher Wagner: Vorspiel und Liebestod aus »Tristan und Isolde«Webern: Sechs Stücke für Orchester Zimmermann: Photoptosis Skrjabin: Le Poème de l‘extase

7.4.2012, 22.30 Uhr / Laeiszhalle, Brahms-FoyerOpernstudio der Staatsoper HamburgSimone Young KlavierWerke von Brahms, Debussy, Mundry u.a.

8.4.2012, 15 Uhr / LaeiszhalleMusikalische Ostereiersuche mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

8.4.2012, 20 Uhr / Laeiszhalle, Kleiner SaalNicolas Hodges KlavierAnssi Karttunen VioloncelloIlya Gringolts ViolineGalatéa QuartettBrahms: Klaviertrios op. 8 und op. 87 Mundry: »Linien, Zeichnungen« für Streichquartett»falten und fallen« für Streichquartett und Hammerklavier

9.4.2012, 17 Uhr / Laeiszhalle, Kleiner SaalNicolas Hodges Klavier Werke von Brahms, Debussy und Mundry

9.4.2012, 20 Uhr / Laeiszhalle, Großer SaalPhilharmoniker HamburgDejan Lazić KlavierDirigentin Simone YoungWerke von Brahms und Mundry

hamburger ostertöne 6.–9. april 2012

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Unser Titel: Impression zur Neuinszenierung »Manon Lescaut«

BALLETT

12 Repertoire »Chopin Dances« Musik und Tanz aus einem Atem.Der Abend zeigt mit »Dances at a Gathering« und »The Con-cert« zwei Ballette des amerikanischen Choreografen JeromeRobbins. Frédéric Chopins Musik brilliert mit Melodien, diejede Atmosphäre in der Schwebe halten. Ein Tanzreigen vollerEnergie und Anmut – zu sehen im März in der Staatsoper.

14 Repertoire »Tod in Venedig« John Neumeiers Choreografiezu Thomas Manns bekannter Novelle ist eine Liebeserklärungan das Leben, das vor seinem Ende noch einmal besondersstark aufleuchtet. Das allmähliche Auslöschen des Meister-choreografen Gustav von Aschenbach ist am 6. und 9. Märzzu erleben.

RUBRIKEN

28 Opera stabile »After work«, »Ring«-Veranstaltungen und einChansonprogramm mit Gabriele Rossmanith

29 Opernrätsel Mitraten und Mitgewinnen

32 Namen und Nachrichten

36 Spielplan Alle Veranstaltungen auf einen Blick

39 Leute Premiere »Liliom«

40 Finale 333 Jahre Oper in Hamburg Impressum

OPER

04 Premiere »Manon Lescaut« Eine tödliche Amour fou inspi-rierte Puccini zu seinem ersten Meisterwerk, das seine Deut-sche Erstaufführung 1893 in Hamburg feierte. In PhilippHimmel manns Neuinszenierung steht Marco Armiliato amPult. Carlo Ventre und Norma Fantini sind das Liebespaar.

08 »Ring«-Zyklus Das Erlebnis des »Rings« Udo Bermbach, einerder profundesten Wagner-Kenner der Republik, über denHamburger »Ring des Nibelungen«.

18 Wiederaufnahme »Pique Dame« In Willy Deckers feinsinni-ger Inszenierung von Tschaikowskys Meisterwerk ist MarjanaLipovsek als Gräfin zu Gast.

22 Angela Gheorghiu in »La Bohème« Die rumänische Star -sopra nistin kehrt nach Hamburg zurück und ist in drei Vor-stellungen als Mimì zu erleben.

26 Opera piccola »Der Räuber Hotzenplotz« Kinderoper von Andreas N. Tarkmann feiert in der Opera stabile Premiere.

PHILHARMONIKER

34 Konzerte Mit »Pathétique« und »Pastorale« stehen zwei Publi-kumsfavoriten auf den Programmen. Zu Gast: Ivor Bolton,Sebastian Weigle, Ragna Schirmer und Alisa Weilerstein.

Februar, März, April 2012

T I T E L F O T O : M O N I K A R I T T E R S H A U S

Inhalt

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PLAYLAND ALS MARKTPLATZ DER GEFÜHLE:John Neumeiers Ballettlegende »Liliom« erzähltdie unverbrüchliche, doch hoffnungslose Liebe deseinstigen Ausrufers eines Karussellbetriebes zueiner jungen, auf dem Jahrmarkt arbeitenden Kell-nerin. Carsten Jung als Liliom und Alina Cojocaruals Julie durchleben die wechselvollen Regungenihrer Leidenschaften.

BALLETT Momentaufnahme»Liliom«

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Ein Albtraum der LiebessehnsuchtMit »Manon Lescaut« schrieb der junge Puccini sein erstes Meisterwerk

Nur ein Ausweg bleibt mir noch, ihr zu folgen!Und ich folge ihr, wohin sie auch geht... bis ansEnde der Welt!« Eine bedingungslose Amour

fou vollzieht sich in »Manon Lescaut«, dem bedeutends -ten Roman des Abbé Prévost. Das kleine Büchlein von1731 wirkte im galanten Zeitalter als merkwürdigerFremdkörper: Warum zerfleischte sich da jemand so fürdie Liebe, wo doch die erotische Verfügbarkeit als Spiel,nicht als Passion galt? Umso hellhöriger reagierte daspsychologische 19. und 20. Jahrhundert auf PrévostsRoman: Gleich zwei herausragende Opern (von JulesMassenet und Giacomo Puccini) konkurrierten mitei -nander, sechs Verfilmungen und ein Bühnenwerk vonHans Werner Henze transportierten den Rokoko-Stoffins Heute. Die Liebesobsession des jungen Des Grieuxerwies sich als moderne seelische Momentaufnahme.

Puccini, der Frauenversteher und -verführer, zeich-nete in seinem Durchbruchswerk von 1893 das Bildeiner unsteten, sich vor Intensität verzehrenden Frau:»Er wollte seine Protagonistin voll glühender Leiden-schaft. Eitel und gierig, ja, aber auch leidenschaftlich, imwirren Strudel, der ihren Kavalier mitreißt«, erinnertesich Giuseppe Adami, einer der sage und schreibe achtLibrettisten, die Puccini während der Komposition ver-schliss – inklusive seiner eigenen Mitarbeit. Doch die ei-gentliche Hauptfigur ist nicht die unschuldig-raffinierte

Kindfrau Manon, das Luxusweib, das die Männer in denAbgrund reißt, sondern Des Grieux – ein adliger Fein-geist, den die Begegnung mit der angehenden Kloster-schülerin völlig aus der bislang so geordneten Bahnwirft: »Donna non vidi mai...« – »Eine solche Frau habeich noch nie gesehen«, besingt er hymnisch seine Entdek-kung, mit einer betörend intensiven Melodie, die denGefühlslyriker Puccini bereits in schönster Ausprägungzeigt. Melodien von solch schwelgerischer Kantabilitätund suggestiver Orchestrierung hatte bislang noch keinitalienischer Komponist geschrieben. »Es ist die Musikunserer künstlerischen Sinnlichkeit; sie liebkost unddurchdringt uns«, begeisterte sich der »Corriere dellaSera« in seiner Kritik zur Turiner Uraufführung.

Der junge Puccini wusste siegessicher um den neu-artigen Reiz seiner Vertonung, die es immerhin mit demdamals sehr viel berühmteren Massenet aufnahm:»Massenet fühlt das Stück als Franzose, mit der Atmo-sphäre von Puder und Menuetten. Ich werde es als Ita-liener fühlen, mit der Leidenschaft der Verzweiflung.«Ein selbstbewusster Ausspruch, den sein erster deut-scher Biograph Richard Specht noch mit dem Aperçusteigerte, dass in Puccinis Musik eben »Blut und nichtwie bei Massenet Limonade« fließe.

Es scheint Liebe auf den ersten Blick zu sein, die zwi-schen Des Grieux und Manon einschlägt. Doch Manon

»Puccini ist einerder schönsten Männer, denen ichje begegnet bin.«Alma Mahler-Werfel

Musikalische LeitungMarco ArmiliatoInszenierungPhilipp HimmelmannBühnenbild Johannes LeiackerKostümeGesine VöllmLicht Bernd PurkrabekChorFlorian Csizmadia

Manon LescautNorma FantiniLescautLauri Vasar

»Vor der Premiere«Einführungsmatineemit Mitwirkenden der Produktion und Musikeinlagen Moderation: Francis Hüsers

18. März 2012 um 11.00 UhrProbebühne 1

Cavaliere Renato DesGrieux Carlo Ventre/Kamen Chanev (12., 19.4.)Geronte di RavoirTigran MartirossianEdmondoDovlet NurgeldiyevUn OsteJongmin ParkUn MusicoMaria MarkinaIl Maestro di BalloPaulo PaolilloUn LampionaioChris LysackUn Sergente degli ArcieriThomas FlorioIl Commandante di MarinaLevente Páll

Premiere A1. April 201218.00 UhrPremiere B4. April 201219.30 UhrAufführungen7., 12., 15., 19., 24.,29. April 2012jeweils 19.30 Uhr

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OPER Premiere»Manon Lescaut«

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper.

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OPER Premiere»Manon Lescaut«

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zieht nach kurzer Zeit den Reichtum vor und verlässtden armen Des Grieux für den wohlhabenden Geronte.Wie ihr spielsüchtiger Bruder Lescaut ist auch Manondem Reiz des Geldes verfallen. Als Des Grieux sie wiedereinmal beschwört, mit ihr gemeinsam zu leben, rafft sieim Haus Gerontes in aller Eile ihre Juwelen zusammenund braucht doch zu lange: Geronte kehrt zurück undlässt sie wegen Diebstahls verhaften. Des Grieux folgt ihrin die Deportation – eine hoffnungslose Wüste tut sichvor dem Paar auf. Manon stirbt, Des Grieux steht vorden Trümmern seiner Idolisierung.

Die Hamburger Neuinszenierung verstärkt jeneKonzeption Puccinis, Des Grieux’ Passion zum eigent-lichen Dreh- und Angelpunkt der Oper zu erheben.Schon im Roman von Prévost ist Des Grieux die Zen-tralfigur: sowohl als Erzähler wie als Agierender. Die Ge-fühlswelten dieses kompromisslos Liebenden lotetPucci nis Musik in einem Wechselbad aus Ekstase,Selbst demütigung und Verzweiflung aus. Der vielge-fragte Regisseur Philipp Himmelmann inszeniert erst-mals an der Staatsoper, sein Bühnenbildner JohannesLeiacker ist hier mit zahlreichen Arbeiten, zuletzt mitseiner spektakulären »Aida«-Szenerie, in bester Erinne-rung. Gemeinsam mit Kostümbildnerin Gesine Völlm,die u. a. für den aktuellen Bayreuther »Parsifal« verant-wortlich zeichnete, werden sie einen Albtraum der Lie-bessehnsucht erzählen: »Des Grieux gibt alles um dieserObsession willen auf. Wir zeigen das ganze Stück radikalaus seiner Perspektive«, sagt Philipp Himmelmann. »Jetiefer er sich in seine Psychose verstrickt, umso mehrwird er auf sich selbst zurückgeworfen. Seine fortschrei-tende Vereinsamung kontrastiert mit der voyeuristi-schen Amüsiersucht einer Gesellschaft, die ihm Manonals Objekt in schillernder Ambivalenz aus Habgier undLeidenschaft zuführt. Des Grieux’ Selbstbespiegelungendet in totaler Isolation.«

Die Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit willPhilipp Himmelmann bewusst in der Schwebe lassen:»Stirbt Manon wirklich? Ist sie Des Grieux’ Wunsch-traum entsprungen? Wird sie von einer grotesken Cli-

que als Fantasmagorie eingesetzt, um ihn in den Ab-grund zu stürzen? Diese Fragen interessieren mich vielmehr als das Bild von ›Hure und Heiliger‹, femme fataleund was dergleichen Klischees um das ›Luxusgeschöpf‹Manon mehr sind«, erzählt der Regisseur.

Mit Dirigent Marco Armiliato, Carlo Ventre (DesGrieux) und Norma Fantini (Manon) konnten hoch-karätige Gäste gewonnen werden. Aus dem Ensembleübernehmen Publikumslieblinge wie Lauri Vasar, Ti-gran Martirossian und Dovlet Nurgeldiyev wichtigePartien. Zur Hamburger Bühne hat »Manon Lescaut«eine ganz besondere Beziehung – denn am 7. November1893 fand hier die Deutsche Erstaufführung in Anwe-senheit Puccinis statt. Der glänzende Erfolg der erst we-nige Monate zuvor erfolgten Uraufführung mochte sichzwar nicht einstellen. Nach nur fünf Aufführungen ver-schwand die Novität wieder vom Hamburger Spielplan.Doch zum Jubiläum »333 Jahre Oper in Hamburg« istes nur folgerichtig, dass an diese wichtige Deutsche Puc-cini-Erstaufführung an der Alster erinnert wird.

»Manon Lescaut« war allerdings nicht das erste Stückaus Puccinis Feder, das dem deutschen Publikum inHamburg vorgestellt wurde: 1892 gab es hier bereits »LeVilli«. Gegenüber diesem Vorgängerwerk hat »ManonLescaut« aber einen deutlichen Gewinn an Raffinesse zuverbuchen. Zu der expressiven Kantabilität mischt sichin die emotionsgeladenen Duette und das berühmte In-termezzo sinfonico ein guter Schuss »Tristan«-getränk-ter Melancholie. In keiner anderen Partitur folgt Pucciniso fasziniert den todestrunkenen Wagner’schen Harmo-nien wie in »Manon Lescaut«. Dass er als Einziger seinerGeneration über die entsprechenden handwerklichenMittel verfügte, wusste schon der greise Giuseppe Verdi,der dem jungen Kollegen attestierte: »Er ist ein Meisterder Orchestersprache.«

| Kerstin Schüssler-Bach

Opernwerkstatt»Manon Lescaut«Kompaktseminar zu Stoff, Musik und Inszenierung mit Volker Wacker.Vorkenntnisse sindnicht erforderlich,Unterlagen werdenden Teilnehmernausgehändigt.Freitag, 30. März,18.00-21.00 Uhrund Samstag, 31.März, 11.00-17.00Uhr (mit entspre-chenden Pausen) Chorsaal

»Die ganze Kraftdieser besonderenZustände des Her-zens sind nur weni-gen bekannt.Menschen von edle-rer Wesensart sindauf tausendfacheArt zu erschüttern,und darum leidensie auch unterSchande mehr alsandere.«Abbé Prévost,»Manon Lescaut«

Werbeplakat desVerlags Ricordi.

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GESINE VÖLLM(Kostüme)

ist eine Schülerin von JürgenRose. Während ihrer freibe-ruflichen Tätigkeit als Kos -tümbildnerin und Regisseu-rin in Schauspiel, Tanz und

Oper arbeitete sie u. a. mit Jossi Wieler, JoachimSchlömer, Barbara Frey, Karin Beier und AnselmWeber zusammen. Richard Wagners »Parsifal« beiden Bayreuther Festspielen im Jahr 2005 war ihreerste gemeinsame Arbeit mit dem Regisseur Ste-fan Herheim. Es folgten »Rusalka« in Brüssel,»Lohengrin« an der Berliner Staatsoper und »Ro-senkavalier« an der Staatsoper Stuttgart. Mit Phi -lipp Himmelmann arbeitete sie bisher an der Bre-mer und an der Düsseldorfer Oper zusammen.

NORMA FANTINI(Manon Lescaut)

geboren in Cuneo/Italien, de-bütierte in Spoleto als Elisa-betta (»Don Carlo«). Mittler-weile singt sie auf allengro ßen Bühnen der Welt, u. a.

am Teatro alla Scala in Mailand, am LondonerROH Covent Garden, an der New Yorker Metro-politan Opera, an den Staatsopern in Münchenund Wien sowie in San Francisco, Berlin, Madrid,Brüssel, Tokio, Rom, Parma, Neapel und Zürich.Zu ihrem umfangreichen Repertoire zählen dieTitelpartien Aida, Tosca und Manon Lescautsowie u. a. Marguerite (»La Damnation deFaust«), Amelia (»Simon Boccanegra«), Leonora(»La Forza del Destino«), Amelia (»Un Ballo inMaschera«), Donna Anna (»Don Giovanni«) undLeonora (»Il Trovatore«). In Hamburg ist sie bis-her als Tosca, Aida, Maddalena (»Andrea Ché-nier«) und als Desdemona zu hören gewesen.

LAURI VASAR(Lescaut)

wurde im estnischen Tallinngeboren und gehört seit2009/10 zum Hamburger En-semble. Er sang hier u. a. dieTitelpartie in »Don Giovan -

ni«, Conte (»Le Nozze di Figaro«), Eugen Onegin,Escamillo (»Carmen«), Marcello (»La Bohème«),Schaklowitij (»Cho wanschtschina«), Papage no(»Die Zau berflö te«) und jüngst den Gloster inder Neuproduktion »Lear«. 2010 übernahm er inAmsterdam in einer Neu produktion von »Il Pri-gioniero« die Titelrolle (Regie: Peter Stein), 2011an der Zürcher Oper den Kowaljow in »DieNase«. Ebenfalls 2011 gab er an der DeutschenOper am Rhein die Titelpartie in »Billy Budd«.Für die Interpretation dieser Rolle wurde er fürden Deutschen Theaterpreis FAUST als besterSängerdarsteller 2011 nominiert.

CARLO VENTRE(Chevalier Des Grieux)

wurde in Uruguay geboren.Zu seinen Lehrern zählenGino Becchi, Magda Olivieriund Carlo Cossutta. Er de-bütierte 1994 als Herzog

(»Rigoletto«) unter der Leitung von RiccardoMuti an der Mailänder Scala. Der Gewinner desInternationalen Pavarotti-Gesangswettbewerbsin Philadelphia 1995 ist heute gefragter Gast vie-ler renommierter Opernhäuser wie München,Wien, Frank furt, Berlin, London, San Francisco,Chicago, Tokio, Barcelona und Arena di Verona.Sein Repertoire umfasst sämtliche großen Tenor-partien Verdis sowie weitere führende Rollen desitalienischen Repertoires, darunter Titel wie »LeVilli«, »Turandot«, »Il Tabarro«, »Norma«, »An-drea Chénier« oder »Cavalleria rusticana«. Ander Hamburgischen Staatsoper debütierte CarloVentre 2008 als Cavaradossi in »Tosca«. Der Che-valier Des Grieux ist sein Rollendebüt.

TIGRAN MARTIROSSIAN (Geronte di Ravoir)

stammt aus Armenien. Seit2005 ist er Ensemblemitgliedder Ham burger Oper, wo erbisher in Partien wie Fies coin »Si mon Bocca negra«, Se -

lim in »Il Turco in Italia«, Basilio in »Il Bar bieredi Siviglia«, Dos sifej in »Cho wansch tschi na« undals Alidoro in »La Cenerentola« zu erleben war.Zu seinen jüngeren Erfolgen zählen Méphisto-phélès in Gounods »Faust« und Philippe II in»Don Carlos«. Nebenher führten und führen ihnGast spiele an die New Yorker Met so wie an diegroßen Opern häuser in Chi cago, San Fran cisco,Kopen hagen, Wien, Madrid, Paris, Mailand undzu den Salzburger und Bre genzer Festspielen.

DOVLET NURGELDIYEV(Edmondo)

wurde in Ashgabat geboren.Von 2008 bis 2010 war erMit glied des InternationalenOpernstudios und wechseltedanach ins hauseigene En-

semble. Hier war er unter anderem zu erleben alsFenton in »Falstaff«, Le Chevalier in »Dialoguesdes Carmélites«, Camille de Rosillon in »Die lus -tige Witwe«, Alfredo in »La Traviata«, Lenski in»Eugen Onegin« und Cassio in »Otel lo«. 2009 ge-wann er den Preis der Deutschen Grammophonbeim Stella Maris-Wettbewerb und arbeitete fürProbeaufnahmen mit der renommierten Platten-firma zusammen. Bei der Neuproduktion »DonGiovanni« im September 2011 wurde DovletNurgeldiyev in der Rolle des Don Ottavio vonPresse und Publikum gefeiert.

MARCO ARMILIATO(Musikali sche Leitung)

gehört zu den renommiertes -ten Dirigenten der Gegen-wart. Im Herbst 2011 leiteteer die Eröffnungsvorstellungvon »Anna Bolena« an der

New Yorker Metropolitan Opera, der er seit 1996verbunden ist. Er studierte Klavier am Paganini-Konservatorium seiner Heimatstadt Genua undbegann seine Laufbahn 1989 in Lima/Peru. Da-nach hat er sich als Dirigent vor allem des italie-nischen und französischen Repertoires interna-tional einen hervorragenden Ruf erworben.Heute ist er an allen bedeutenden Bühnen undKonzerthäusern der Welt zu Hause. Am Haus ander Dammtorstraße dirigierte er bisher Verdis»La Traviata« und Mozarts »Don Giovanni«.

PHILIPP HIMMELMANN (Regie)

begann seine Regielaufbahnam Luzerner Theater, wo erauch Mitglied des Direktori-ums war. Seither gastiert eran vielen Opernhäusern in

ganz Europa, unter anderen in Mannheim, Han-nover, Bonn, Bremen, Graz, dem FestspielhausBaden-Baden, der Staatsoper Unter den Lindenund der Deutschen Oper Berlin, der SemperoperDresden, der Deutschen Oper am Rhein, an derOpéra National de Lyon, der Opéra National deNancy, dem Grand Théâtre de Genève, GöteborgsOperan, der Nationaloper Zagreb, dem Theateran der Wien sowie bei verschiedenen Festivals,wie den Haydn Festspielen Eisenstadt oder dem»Cantiere d’Arte« in Montepulciano. Seine »Tos -ca«-Inszenierung bei den Bregenzer Festspielen2008 wurde vom Fernsehsender 3sat übertragen.

JOHANNES LEIACKER(Bühne)

ist einer der erfolgreichstenBühnen- und Kostümbildnerunserer Tage. Er arbeitet u. a.für die Opernhäuser in Ams -terdam, Barcelona, Brüssel,

Kopenhagen, Lyon, Madrid, Paris, Staats operWien, für die Bregenzer Festspiele, für die NewYorker Met und für die Salzburger Festspiele. Zuseinen künstlerischen Partnern zählen die Regis-seure Peter Kon witsch ny, Philipp Him melmannund Guy Joos ten. 1996 und 2009 wurde er vomFachblatt »Opern welt« zum Büh nen bildner desJahres gekürt. 2010 erhielt er den Lawrence-Oli-vier-Award – Best new opera production für»Tristan und Isol de« am Londoner ROH CoventGarden. In Hamburg stattete er »Don Car los«,»Die Meis ter singer von Nürn berg«, »Mo ses undAron«, »La Bohème« und »Aida« aus.

Biografien der Mitwirkenden »Manon Lescaut«

»Manon Lescaut«

OPER Premiere

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OPER Repertoire»Der Ring des Nibelungen«

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Das Rheingold

Siegfried

Die Walküre

Götterdämmerung

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inen »Ring« zu erleben, ist für mich immerein emotional aufwühlendes Erlebnis, dasmich oft Tage nach der Aufführung nochbeschäftigt. Und dies, obgleich ich schonviele »Ringe« in meinem Leben gesehen

habe, in deutschen und europäischen Opernhäusern,nicht zuletzt in Bayreuth. Erste Eindrücke von den Di-mensionen dieses Werks vermittelte mir, damals Stu-dent, die Schallplatte: Georg Soltis noch immer maß-stabsetzende Einspielung mit Nilsson, Flag stadt,Lon don, Hotter, Windgassen, Neidlinger und vielenanderen großen Wagner-Sängern der »alten Garde«war meine Einführung in ein Weltendrama, dessenMusik und Thematik mich ein ganzes Leben langnicht mehr losgelassen hat. Als ich an die HamburgerUniversität berufen worden war, brachte die Hambur-gische Staatsoper bereits seit 1958/59 jährlich den»Ring«, den damals Günther Rennert inszeniert hatte.Und so ging ich ab 1971 in die jährlichen Auffüh-rungszyklen. Bis dann im Oktober 1975 eine Brand-katastrophe alle Bühnenbilder vernichtete. Die Tetra-logie wur de erst 1978 weitergespielt, nun aber in denDe ko rationen einer Wieland-Wagner-Inszenierungaus Köln. Im November 1980 begann Hamburg eineneigenen »Ring«, inszeniert von Götz Friedrich, diri-giert von Christoph von Dohnányi, der allerdingsnach dem »Rheingold« abgebrochen wurde. Weshalb,ist mir bis heute unklar. Erst 1992 wagte Hamburg dasWerk erneut, dirigiert von Gerd Albrecht, inszeniertvon Günter Krämer. Mit Claus Guths 2008 begonne-nem und 2010 vollendetem »Ring« hat die Staatsoper

wieder eine eigenständige Tetralogie, mit der sie ge-trost ins Jubiläumsjahr 2013 gehen kann.

Kein Zweifel, der »Ring« ist das Beste und Anspruchs-vollste, was Musiktheater auch heute noch zu bieten hat.Eine schwierige Aufgabe, für die Regie so gut wie für Sän-ger, Dirigenten und Orchester, zumal im Zeitalter digi-taler Verfügbarkeit von Musik sich Vergleiche stets leichtanstellen lassen. Ich bin immer wieder verblüfft, wie vielPhantasie aus den unterschiedlichen szenischen Ausdeu-tungen spricht, wie intensiv sich Regisseure und Dirigen-ten mit diesen vier Stücken auseinandersetzen, von de -nen Wagner in einem Brief an Liszt gemeint hat, siestell ten der Welt Anfang und Ende dar. Ob an großenHäusern wie Hamburg, Berlin, München, Köln oderStuttgart, nicht zu vergessen natürlich Bayreuth, ob anmittleren wie Frankfurt und Brüssel, ob an kleineren wieKiel, Braunschweig, Koblenz oder Lübeck – um nur ei-nige zu nennen, deren »Ring« ich im Laufe der Jahre ge-sehen habe – , sie alle entwerfen immer wieder eine spe-zielle Sicht auf dieses Menschheitsdrama, in dem es wiekaum sonst auf der Opernbühne um Fundamentalpro-bleme des Lebens geht. Immer wieder tritt der »Ring« inganz unterschiedliche Bezüge zu unseren eigenen Erfah-rungen, spiegelt sie im dramatischen Geschehen, zeigt sieschroff in ihren Unvereinbarkeiten, treibt Lösungshoff-nungen aus der Geschichte hervor, lässt uns mit demEnde des Ganzen in Resignation versinken. Die Breiteunserer Emotionen ist hier eingefangen. Wer vom »Ring«nicht berührt wird, der ist durch nichts zu berühren.

Ich war gespannt auf den Hamburger »Ring«. Waswürden die konzeptionellen Ideen sein, was würde an

Besichtigung eines WeltendramasPersönliche Eindrücke des Wagner-Experten Udo Bermbach zum Hamburger »Ring«

Albert Dohmen (Wotan/Wan derer) kann bereits aufeine langjährige internatio-nale Karriere zurückblicken.Die Par tie des Wotan/Wan-derer sang er unter anderemin Wien, Genf, Triest, Berlinund bei den BayreutherFestspielen.

John Wegner (Alberich) de bütierte 1997 als Donnerbei den Bayreuther Festspie-len. Seither war er dort regel-mäßig zu Gast mit Partienwie Telramund oder Klingsor.Der australische Bariton istEn semble mitglied der Deut-schen Oper am Rhein.

Peter Rose (Hunding) reüs-sierte in Hamburg u. a. alsBaron Ochs und als Claggart(»Billy Budd«). Er gastierteu. a. an der New Yorker Met,am ROH Covent Garden, inChicago, San Francisco, Salz-burg, Bregenz, München,Amsterdam und Dresden.

Attila Jun (Hagen) stammtaus Seoul und ist am Staats-theater Stutt gart fest enga-giert. Zu dem gastiert er u. a.an der San Francisco Opera,der Mailänder Scala, in Bay-reuth, Ko penhagen und Bar - celo na. Als Hagen trat er inAntwerpen und in Essen auf.

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Simon O’Neill (Siegmund)gehört zu den gefragtestenHeldentenören. Der Neusee-länder tritt u. a. bei den Bay-reuther Festspielen, an derNew Yorker Met und an derMailänder Scala auf. In Ham-burg wurde er unlängst als Ca-varadossi (»Tosca«) gefeiert.

OPER Repertoire

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OPER Repertoire»Der Ring des Nibelungen«

Jürgen Sacher hatbisher die Rollendes Mime und Logeim »Rheingold« ge-staltet. Nun folgterstmals Mime in»Siegfried«.

Wilhelm Schwing-hammer feiert eindoppeltes Hambur-ger »Ring«-Debüt:Er singt Fasolt im»Rheingold« undFafner in »Sieg-fried«.

neuer Sicht geboten, wie würde gesungen und musiziertwerden? Und dann kam, als der Vorhang aufging, jenesBett der Rheintöchter, das alle sich entwickelnden Akti-vitäten zentriert, kam ein spielender Gott, der die Weltals Miniaturland zu ordnen sucht, kam am Ende einfeuerleuchtendes Walhall, in das die Götter singend undtrinkend hineintorkelten. Starke Bilder waren das, dieden Grundeinfall einer unernsten Haltung zur Welt vi -sua lisierten, die suggerierten, das Ende dieser Weltmüsse durch solche verfehlte Spielsucht herbeigeführtwerden. Da war es nur folgerichtig, dass Alberich im Un-tergrund den explosiven Kessel anheizte, um vorzusor-gen, dass das Ganze zur rechten Zeit in die Luft fliegenwürde.

Hamburgs »Ring« ist ein »Ring« starker, oft kontras -tierender Bilder. Die strenge Kühle des ersten Aufzugsder »Walküre« strahlt so viel Verlorenheit aus, dass demBetrachter schnell klar wird: in solchem Umfeld kannaus der Begegnung von Sieglinde mit Siegmund keinGlück erwachsen. Wotans Beschäftigung mit seinenModellen erinnert, wenn solches Assoziieren erlaubt ist,an jenen Gröfaz des Untergangs, der noch wenige Tagevor seinem Ende im Berliner Bunker sich mit Modelleneiner Umgestaltung von Linz beschäftigte. Und dasshospitalisierte Walküren zu nichts taugen, liegt auf derHand. Die Aussichtslosigkeit von Wotans Unternehmenerscheint mir diesem Hamburger »Ring« von Anfang antief eingeschrieben. Einem originell inszenierten, aberhoffnungslosen »Siegfried« folgte eine bedrückende»Göt ter dämmerung«, deren sich drehendes Haus, nachallen Seiten hin offen und mit zwei Ebenen versehen, der

Regie alle Möglichkeiten des Untergangs bescherte. DassClaus Guth Personen stimmig und differenziert führenkann, wusste man schon zuvor.

Und dann Simone Young. Sie war, das war gleich an-fangs zu hören, in ihrem Element. Sie hatte jenen dra-matischen Zugriff, der die von Wagner gewünschte »Ge-fühlswerdung des Verstandes« bewirkt. Da klang einWagner auf, in dessen Musik sich höchste Dramatik mitsubtiler Intimität abwechselte, in dem das Orchester vollaufdrehte und zugleich immer wieder in kammermusi-kalische Passagen zurückkehrte. Dieser »Ring« zerfielnicht in den Pointilismus aneinandergereihter Höhe-punkte, sondern verströmte großen Atem, war in großePerioden gegliedert. Und es gab ein Sängerensemble, daszu guten Teilen aus dem Haus besetzt war und sich wirk-lich hören lassen konnte.

Wie immer, wenn ich den »Ring« oder Teile davonhöre, lassen mich Text und Musik nicht los. Auch nachvielen Jahren nicht. Das war auch beim neuen Hambur-ger »Ring« nicht anders. Was will man mehr?

Prof. Dr. Udo Bermbach war Professor fürPolitische Wissenschaft an der Univer-sität Hamburg. Zahlreiche Veröffentli -chun gen zur Operngeschichte, insbe-sondere zu Wagner. Sein neues Buch»Richard Wagner in Deutschland«wurde in der Zeitschrift »Opern welt«zum »Buch des Jahres« gewählt.

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Das Rheingold

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RICHARD WAGNERGötterdämmerung

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung: Claus GuthBühnenbild und Kostüme:Christian Schmidt Licht: Michael Bauer Spiel leitung: Anja Krietsch

Siegfried Christian FranzGunther Robert BorkAlberich John Wegner/Wolfgang Koch Hagen Attila JunBrünnhilde Catherine FosterGutrune Anna GablerWaltraute Deborah Humble1. Norn Deborah Humble2. Norn Cristina Damian3. Norn Hellen KwonWoglinde Katerina TretyakovaWellgunde Maria MarkinaFlosshilde Ann-Beth Solvang

Aufführungen19. Februar, 11. März 2012 um 16.00 Uhr

Zu jeder Aufführung der »Ring«-Zyklengibt es 40 Minuten vor Vorstellungsbeginneine Einführung.

RICHARD WAGNERSiegfried

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung: Claus GuthBühnenbild und Kostüme:Christian Schmidt Licht: Michael Bauer Spiel leitung: Petra Müller

Siegfried Christian FranzMime Jürgen Sacher Wanderer Falk Struckmann/Albert DohmenAlberich John Wegner/Wolfgang KochFafner Wilhelm SchwinghammerErda Deborah Humble Brünnhilde Catherine FosterWaldvogel Gabriele Rossmanith

Aufführungen12. Februar, 7. März 2012 um 16.00 Uhr

RICHARD WAGNERDie Walküre

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung: Claus GuthBühnenbild und Kostüme:Christian Schmidt Licht: Michael Bauer Spiel leitung: Anja Krietsch

Siegmund Simon O’NeillHunding Peter Rose/Alexander TsymbalyukWotan Falk Struckmann/Albert DohmenSieglinde Heidi BrunnerBrünnhilde Catherine FosterFricka Lilli Paasikivi Helmwige Vida MikneviciuteGerhilde Hellen KwonOrtlinde Gabriele RossmanithWaltraute Cristina Damian Siegrune Katja PieweckRossweiße Renate SpinglerGrimgerde Rebecca Jo Loeb Schwertleite Deborah Humble

Aufführungen5. Februar, 4. März 2012 um 16.00 Uhr

RICHARD WAGNERDas Rheingold

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung: Claus GuthBühnenbild und Kostüme:Christian Schmidt Licht: Wolfgang Göbbel Spiel leitung: Petra Müller

Wotan Falk Struckmann/Albert DohmenDonner Jan BuchwaldFroh Chris Lysack Loge Peter GalliardAlberich John Wegner/Wolfgang KochMime Jürgen Sacher Fasolt Wilhelm SchwinghammerFafner Ayk Martirossian/Alexander TsymbalyukFricka Lilli PaasikiviFreia Vida Mikneviciute Erda Deborah HumbleWoglinde Katerina TretyakovaWellgunde Maria MarkinaFlosshilde Ann-Beth Solvang

Aufführungen28. Januar, 1. März 2012 um 19.30 Uhr

Der Ring des Nibelungen dritter und vierter Zyklus

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Buceriusund die Stiftung zur Förderung der Ham-burgischen Staatsoper sind Hauptfördererder Hamburger »Ring«-Inszenierung 2008-2010.

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BALLETT Repertoire

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Hélène Bouchet und Edvin Revazov in »Dances at a Gathering«1 2 JOURNAL 4 .20 1 1 / 12

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hopins Musik redet, worüber sie schweigt.Sie bewahrt das »Geheimnis des Erstaunens,dem die wagemutige Seele sich auf unge-bahnten Wegen aussetzt«, wie es der franzö-sische Autor André Gide einmal ausgedrückt

hat. Chopin fragt nach dem Woher von Ver-Führungenim weiten Raum der Seelenverästelung. Einsam durch-zieht er unergründbare und dennoch vertraute Land-schaften.

Mit einem Sichaussetzen auf neuen Pfaden sah sichauch der amerikanische Choreograf Jerome Robbinskonfrontiert, als er 1969 seine »Dances at a Gathering«zur Musik von Chopin für das New York City Ballet er-arbeitete. Der 1998 gestorbene Choreograf verwendeteausschließlich Chopins Klaviermusik und übersetzte dieBindungskraft eines einzelnen Instrumentes auf denTanz. Dabei ging es ihm nicht allein um die Darstellungeiner Reinheit des Ausdrucks, sondern ebenso um dieStellung des Einzelnen zu seiner Gemeinschaft. Der Viet -namkrieg und seine Auswirkungen auf die amerikani-sche Gesellschaft hatte eine ohnehin politisch aufgeladeneZeit noch weiter befeuert. Zudem waren die Attentateauf John F. Kennedy 1963 und auf Martin Luther King1968 im kollektiven Bewusstsein der westlichen Welt fester verankert denn je. Als im August 1969, wenige Wo-chen nach der Uraufführung von »Dances at a Gather -ing«, in Woodstock das bis dato größte Open Air Rock-konzert stattfand, wurde aller Welt die Erprobung desVerhältnisses von Individuum und Masse medienwirk-sam vor Augen geführt. Da hatte Robbins bereits seine»Revolte« gegen die Revolte auf die Bühne gebracht unddie Reduzierung der Mittel zugunsten einer strengerenKonzentration und Klarheit ins Werk gesetzt. Dass ihmChopin dabei half, verwundert nicht. Dieser hatte sichin den intimen Kreisen des Adels stets heimischer ge-fühlt als auf den öffentlichen Podien der bürgerlichenKonzertsäle. Chopin mied die Exponierung seiner Per-son in dem Maße, wie er die verhüllende, zarte Gebärdeseiner Existenz auf die Tasten übertrug. Zu seinemFreund und Bewunderer Franz Liszt sagte er: »Ich eignemich nicht, Konzerte zu geben. Die Menge schüchtertmich ein, ihr Atem erstickt, ich verstumme vor denfremden Gesichtern.« Der Flügel war ihm das Organ,aus dem sein inspirierter Odem floss, sein epischerRückzugsort gegenüber der anonymen Menge. Der überChopin nachdenkende Gide notiert in seinen Aufzeich-

nungen: »Das Klavier übertrifft das Orchester ebensowie das Individuum die Masse«, und meint nicht zuletzteine klassische Bändigung des romantischen Schwalls.Gleiches wäre über die Choreografie von »Dances at aGathering« zu sagen. Robbins braucht nicht mehr alszehn Tänzer, die er in wechselnden Formationen ein-setzt. So schafft er ein solistisch angelegtes Ballett,durchzogen von virtuoser Delikatesse, Helligkeit, Wurfund Glanz. Am Ende lässt Robbins die Tänzer vereint indie Höhe blicken – eine gleichsam erratische, das Luftigebetonende Geste. Erinnert sei an Chopins häufige Vor-tragsbezeichnung »Sfogato«. Dem Komponisten wieChoreografen reicht der Hauch eines angedeutetenLuftzuges aus, um der klassisch grundierten Stimmungeine Spur von Gefährdung beizumischen.

1956 hatte sich Robbins schon einmal mit ChopinsMusik auseinandergesetzt, damals ebenfalls für das NewYork City Ballet. In »The Concert« gelingt ihm eineparo distische Annäherung an die unterschiedlichen Re-zeptionsweisen der Besucher in einem Konzert. Robbinsspielt mit der Erwartungshaltung des Publikums undtreibt auf die Spitze, was im Moment der Perfektion zukippen droht. Dahinter steht ein traumwandlerischesGefühl für Timing und Szenenabläufe, das Entwick-lungsstränge bündelt oder, im geeigneten Augenblick,retardiert. Chopin, dessen Musik wird, niemals ist, gehtvon einer ähnlichen Behandlung der Dynamik aus. Ver-mutlich eignet sich sein agogisch pulsierender, zuweilenleicht vernebelnder Zeitstrom besonders gut für das Er-zählen von Geschichten. Als John Neumeier 1978 aufAnregung von Marcia Haydée »Die Kameliendame« fürdas Stuttgarter Ballett schuf, schien ihm die Musik vonChopin geradezu für diesen Stoff geschrieben zu sein:»Merkwürdig, wie die Musik für mich manchmal dieunkontrollierte und instinktive Fülle meiner Gedankenordnet und ich durch den logischen Aufbau eines Mu-sikstücks meine Sachen entsprechend zusammenstellenkann. So war es auch mit Chopins Zweitem Klavierkon-zert«, bekennt der Hamburger Ballettintendant. Dabeikorreliert die Schwindsucht der Pariser EdelkurtisaneMarguerite Gautier mit dem filigran durchwirkten Ton-reich des ebenfalls nah am Tod wandelnden Komponis -ten. Der Drang nach Licht und Wärme, nach Durchflu-tung des Lebens eint sie in ihrem Leiden, das als Folgeeiner schonungslosen Verausgabung das Innere fein-gliedrig nach außen kehrt. / ANDRÉ PODSCHUN

Im weiten Raum der SeelenverästelungChopins Musik hat Choreografen verschiedener Valeurs immer wieder beflügelt. Im Februar setzt das HAMBURG BALLETT mit Jerome Robbins’ »Dances at a Gathering«und »The Concert« sowie John Neumeiers »Die Kameliendame« einen Schwerpunktauf die Werke des franco-polnischen Komponisten.

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Aufführungen

Chopin Dances22., 23., 25. und 31. März

Die Kameliendame10., 14., 15. und 17. März

BALLETT Repertoire

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BALLETT Repertoire

Der Meisterchoreograf Gustav von Aschenbach ringtmit der Fertigstellung seines Balletts über Friedrich denGroßen – und mit der »Künstlerfurcht nicht fertig zuwerden«. Selbstzweifel und Versagensängste entfachenseine Reiselust. Er flüchtet nach Venedig und findet dortRaum für in seinem Leben verdrängte Leidenschaften,schließlich seinen Tod.

Zwei Aufführungen von »Tod in Venedig« sind am 6. und 9. März um 19.30 Uhr auf der Bühne der Staats-oper zu erleben. 2003 legte John Neumeier seinem »To-tentanz« Thomas Manns Novelle zu Grunde, die vor 100Jahren erschien. Im Jahr 1911 war der Schriftsteller undAutor nach Venedig und Italien gereist, im darauf fol-genden Jahr wurde die Novelle, die zu seinen internatio-nal bekanntesten Werken zählt, erstmals veröffentlicht.

Für Freunde des Balletts »Tod in Venedig« lohnt sichab Februar der Weg nach Lübeck: Anlässlich des Jubilä-ums zeigt das Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrumim Buddenbrookhaus eine Sonderausstellung mit demTitel »Wollust des Untergangs – 100 Jahre ThomasManns ›Der Tod in Venedig‹«. Die abwechslungreich ge-staltete Schau nimmt den Besucher mit auf eine Reiseins Venedig des Fin de Siècle und inszeniert den Textüber Gustav von Aschenbach auf sinnlich erfahrbareWeise. Sehend, lesend und hörend lässt sie ihn eintau-chen in die Wirkungsmacht der Erzählung und ihrerSprache, die bei ihrer Erscheinung als »meisterhafte«Novelle gefeiert wurde. / ANDREA C. RÖBER

Wollust des Untergangs. 100 Jahre »Tod in Venedig«John Neumeiers Ballett kehrt an die Staatsoper zurück, Ausstellung in Lübeck

Kooperation zwischen Buddenbrookhaus und HAMBURG BALLETT

Die Ausstellung »Wollust des Untergangs« ist vom 3. Februar bis zum 28.Mai 2012 im Buddenbrookhaus, Mengstraße 4 zu sehen. Besucher der Auf-führungen von John Neumeiers »Tod in Venedig« am 6. und 9. März 2012erhalten bei Vorlage ihrer Eintrittskarte 20% Rabatt auf den Eintrittspreis(6 Euro/3 Euro ermäßigt). Besucher der Ausstellung erhalten beim Kaufvon bis zu 2 Karten für die Ballettvorstellungen am 6. und 9. März eine Er-mäßigung von 10% an der Tageskasse.Weitere Informationen zur Ausstellung telefonisch unter 0451/122 42 40, on-line unter www.buddenbrookhaus.de oder per E-mail an [email protected]

Matthäus-Passion»Mir scheint die Musik von Bachs Mat -

thäus-Passion aufgrund ihres vielschichti-gen strukturellen Aufbaus und ihrer klang-lichen Eigenart zutiefst tänzerisch. Sie ist inden Gestaltungsmitteln und Ausdrucks -mög lich keiten dem Tanz wesensverwandt.Tanz ist konkret, körperlich. Gleichzeitigführt er zu einem Heraustreten aus Zeit undGeschich te, zur inneren Reflexion und see-lischem Zustand: ein Ritual, um dem Ge-heimnis des Übersinnlichen näherzukom-men«, beschreibt John Neumeier die innereVerwandtschaft von Tanz und Musik. Dabeizeigte sich die Arbeit an der »Matthäus-Pas-sion« als Suche nach einer verschollenenSprache: nach einer neuen Ausdrucksweisefür religiöse In halte und nach einer choreo-grafischen Form für Bachs musikalischenTonfall.Aufführungen 8., 9. April, 18.00 Uhr 10. April, 18.30 Uhr F

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Prager KulturkaleidoskopIm prunkvollen Nationaltheater sehen Sie

Tschaikowskys Ballett „Onegin“, in der

Staatsoper den „Troubadour“. Dazu: Stadt-

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Junge ChoreografenZum zweiten Mal im Deutschen Schauspielhaus

Am 27. und 28. März ist es wieder soweit:Zehn Junge Choreografen des HAMBURGBALLETT bringen den Tanz ins DeutscheSchauspielhaus. Nach dem großen Erfolgim vergangenen Jahr präsentieren Ensem-blemitglieder zum zweiten Mal hier ihre ei-genen Stücke und erkunden die Bühne ander Kirchenallee aus tänzerischer Position.Die jungen Künstler nehmen den komplet-ten Ablauf der Vorstellungen in die Hand:Von der eigentlichen Choreografie über dieMusik bis hin zum Lichtdesign, Bühnenge-staltung, Projektionen und die Auswahl derRequisiten.

Die Reihe Junge Choreografen rief JohnNeumeier bereits 1974 beim HAMBURG

Tickets für 10 bis 45 Euro sowie weitere Informationen unter 040 / 24 87 13, [email protected] und www.schauspielhaus.de

BALLETT ins Leben, um Mitgliedern desEnsembles ein Forum zu geben, sich alsChoreografen zu erproben. Einige der Krea-tionen wurden auch in das Repertoire derCompagnie übernommen. Als Kooperationzwischen dem Deutschen Schauspielhausund dem HAMBURG BALLETT waren dieJungen Choreografen 2011 erstmals imHaus an der Kirchenallee zu erleben. Nachdem Erfolg des Gastspiels der Compagniezur »Verrückten Stunde« der HamburgerTheaternacht 2010 entwickelten HAM-BURG BALLETT und Schauspielhaus dasProjekt.

Aufführungen 27. und 28. März 2012Deutsches Schauspielhaus, 20.00 Uhr

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BALLETT News

Werkstatt der Kreativität IIIDie Ballettschule des HAMBURG BALLETT im Ernst Deutsch Theater

Vom 27. Februar bis zum 3. März erobert die Ballett-schule wieder die Bühne des Ernst Deutsch Theaters.Die Theaterklassen präsentieren dort im dritten Jahr inFolge ihre Abschlussarbeiten im Fach Tanzkomposition.Die Kooperation zwischen Ballettschule und dem Theateran der Mundsburg, die 2010 ins Leben gerufen wurde,hat sich inzwischen erfolgreich als Forum für die viel -seitige Kreativität des Tanznachwuchses etabliert.

In der »Werkstatt der Kreativität« präsentieren dieSchüler der Abschlussklassen ihre eigenen Choreogra-fien. Dabei zeichnen sie nicht nur für Schritte und Mu-sikauswahl verantwortlich – auch bei Kostüm- undLichtgestaltung sind sie federführend. Sie erkunden soihr kreatives Potenzial und übernehmen gleichzeitigkünstlerisch die Verantwortung. Erleben Sie die Tänzerund Choreografen der Zukunft!

Aufführungen 27. Februar bis 3. März 2012,Ernst Deutsch Theater, jeweils 19.30 Uhr Tickets zu 25 Euro (15 Euro ermäßigt) sowie weitere Informationen unter:

040/22 70 14 20, [email protected] und www.ernst-deutsch-theater.de

Im AufschwungDas Hamburgdebüt des BUNDESJUGENDBALLETT im Ernst Deutsch Theater am 16. Januar 2012 mit Choreografien von August Bournonville (aus »Napoli«), Natalia Horecna, Stacey Denham und einem Gemeinschaftswerk der Tänzer des BJB

Natalia Horecna: Mit meinem kleinen dunklen Mär-chen möchte ich in den Teil unserer Innenwelt eintreten,mit dem wir uns nur ungern auseinandersetzen. Gele-gentlich muss sich jeder von uns mit unseren Schwä-chen, Kämpfen und Ängsten auseinandersetzen – dasNegative gewinnt die Überhand. Auf der Reise durchunser Leben müssen wir uns diesen Dingen stellen undsie erkennen und, so hoffe ich, lernen, sie zu akzeptieren,vielleicht sogar zu lieben. Denn es ist ein wichtiger Be-standteil von uns, der unsere Existenz vervollständigt.Indem ich in meinem Ballett »Dressed Up In TissuePaper« mein eigenes Ego entblöße und meine Bilder vonder absolut wundervollen Musik von Terry Riley leitenlasse, möchte ich einen Raum öffnen. Ich möchte ihnöffnen für ein Geschöpf, das uns mitnimmt auf eineReise des Erkennens all dieser Emotionen, die gemein-hin als negativ charakterisiert werden.Natalia Horecna studierte am Dance ConservatoryBratislava. 1994 kam sie zum HAMBURG BALLETT,wechselte 2003 zum Scapino Ballet Rotterdam undist seit 2006 Mitglied des Nederlands Dans Theater I.Seit 2007 arbeitet sie darüber hinaus als Ballettpä -dagogin und Choreografin (u.a. »The Night« 2011).

Stacey Denham: Mein Stück »Dance to the Rhythm ofLife« ist das Ergebnis eines gemeinschaftlichen und sehrpersönlichen Arbeitsprozesses. Das zeigt sich schon ander Musik, die sich aus den Lieblings-Songs der Tänzer,eigenen Beats und Stimmen zusammensetzt. Ich selbsthabe auch Musik ausgewählt und diese dann mit demRest zu einem sehr individuellen Soundtrack zusam-mengesetzt. So erweckt jeder seinen ganz persönlichenRhythmus zum Leben und tanzt dazu. Durch den Ein-satz von Video bekommt das Ganze eine weitere erzäh-lerische Dimension. Die Bewegungen sind vielmals dasErgebnis von Improvisationen. Der Arbeitsprozess istfür mich genauso entscheidend wie das Ergebnis. Na-türlich hatte ich gewisse Ziele vor Augen – aber derDebüt abend sollte so viel wie möglich mit den jungenKünstlern zu tun haben. Durch die Arbeit mit ihnen binich gewachsen, und ich hoffe, sie durch mich.Stacey Denham studierte an der Washington Schoolof Ballet, bei Carolyn Tate und an der Alvin AileySchool in New York. Sie trat mit namhaften Modernund Jazz Compagnien aus den USA auf. Seit etwa 15Jahren unterrichtet sie an zahlreichen wichtigenSchulen im In- und Ausland Jazz und Modern Dance.

Stacey Denham

Natalia Horecna

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Mein CD-TippSilvia Azzoni

Seitdem unsere kleine Tochter da ist, kommeich kaum noch zum Musikhören. Dafür

singe ich jetzt mehr, hauptsächlich italienischeLieder in Kinderreimen. In Italien wird viel gesungen,mehr als in Deutschland, besonders an Fest- und Fei-ertagen. So feiert man dort beispielsweise am 6. JanuarLa Befana, das Fest der Erscheinung des Herrn. Danngibt es für die braven Kinder guten Zucker und für dieBambini, die nicht artig waren, schwarzen Zucker. Andiesem Tag wird zwischen Brenner und Palermo »LaBefana vien di notte« gesungen. Natürlich singe ichdas auch.

Bei uns gibt es einen weithin bekannten Knabenchor,der heißt Lo Zecchino d’oro. In seinem Repertoirefindet sich eine canzone mit dem Titel »Quarantaqua-tro Gatti«, zu deutsch: »Vierundvierzig Katzen«. Datreffen sich mehrere Katzen und sprechen über Pro-bleme auf der Straße. Das ist ziemlich lustig. Meinekleine Kira lacht wie eine Verrückte. Ich singe diesesLied oft und gerne.

Wenn meine Tochter mir Zeit lässt, drehe ich dasRadio auf und höre manchmal Klassikradio. Das kannzu ganz unterschiedlichen Tageszeiten sein, morgens,abends oder unterwegs im Auto. Jeden Morgen wer-den wir von diesem Sender geweckt. Es ist die besteZeit des Tages: langsam wachen wir auf mit Klängenvon Rachmaninow, Chopin, Schostakowitsch, Skrja-bin oder anderen großen Komponisten.

Okay, ich lasse die Katze aus dem Sack: ich magSchmusesongs, Sachen von Katie Melua oder NorahJones. Und wenn ich etwas Peppiges brauche, greifeich mitunter zu Beyoncé. Einer meiner Lieblingssongsvon ihr ist »Halo«, aufgenommen in ihrem drittenStudio-Album »I Am... Sasha Fierce« von 2008.

Silvia Azzoni ist Erste Solistinbeim HAMBURG BALLETT

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OPER Wiederaufnahme»Pique Dame«

PETER I. TSCHAIKOWSKYPique Dame

Musikalische Leitung:Lawrence FosterInszenierung:Willy DeckerBühnenbild und Kostüme:Wolfgang Gussmann Licht: Hans ToelstedeSpiel leitung: Wolfgang Bücker

HermanViktor LutsiukGraf TomskyAndrzej Dobber Fürst JeletzkyLauri Vasar CzekalinskyPeter GalliardSsurinLevente PállTschaplitzkyPaulo PaolilloNarumoffJongmin Park GräfinMarjana Lipovsek Lisa Asmik GrigorianPaulineMaria Markina Mascha Susanne Bohl/Annette Vogt

Aufführungen8., 13., 16., 18., 24. März 201219.00 Uhr

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Szene aus »Pique Dame«

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Betrachtung der Vergangenheit»Pique Dame« in der Inszenierung von Willy Decker steht wieder auf dem Spielplan.Ein Gespräch mit Marjana Lipovsek, die zum ersten Mal in Hamburg die Rolle der Gräfin übernehmen wird.

des Geheimnisses um diese Spielkarte: Ist sie heimlicheHeldin, Dämon oder einfach eine alte, unglückliche Frau?

Marjana Lipovsek: Als ich diese Partie vor drei Jahren daserste Mal übernahm, habe ich mich intensiv mit ihr be-schäftigt. Die alte Gräfin hat ja eine besondere Vorge-schichte, die im Geschehen der Oper eine große Rollespielt. Diese Handlung vor der eigentlichen Handlungwird am Anfang der Oper unter den Kartenspielern er-zählt: In ihren jungen Jahren war die Gräfin eine leiden-schaftliche Spielerin, die mit Hilfe des mysteriösen Gra-fen Saint-Germain ihre Spielschulden zurückgewinnt.Sie bekommt von ihm drei unfehlbare Karten genannt,die aber geheim bleiben müssen. Nachdem sie erstihrem Ehemann und dann einem Liebhaber die dreiKarten verraten hat, erscheint ihr im Traum ein Geist,der ihr prophezeit, dass ein weiteres Preisgeben des Kar-tengeheimnisses ihr den Tod bringen würde. Daran er-innert sie sich, wenn Herman in ihre Schlafgemächereindringt und sie attackiert. Und deshalb stirbt sie vorAngst.

Die Tatsache, dass diese Frau weiß, wie man mitSpielkarten sicher gewinnen kann, muss auf ihre Umge-bung faszinierend wirken. Vor allem auf diese jungenMenschen, die sich so wahnsinnig viel Geld erspielen.Und dadurch wird sie zu einer geheimnisvollen und dä-monischen Person. Besonders natürlich für Herman,der an die siegbringenden Karten glaubt und sich durchden möglichen Gewinn eine Heirat mit Lisa erhofft.

In Wirklichkeit ist die Gräfin aber doch eine alteFrau, die nur noch auf den Tod wartet. Für damaligeVerhältnisse muss sie wirklich alt gewesen sein – achtzigJahre hat zu Tschaikowskys Zeiten nicht jeder erreicht.

Die Arie der Gräfin (Grétrys »Richard Cœur-de-lion«) er-innert in ihrer unwirklichen Ruhe an das Auge eines Hur-rikans. Tschaikowsky bekam es mit der Angst zu tun, alser die Noten schrieb: »An einigen Stellen, wie zum Beispielim heute von mir arrangierten 4. Bild, überkommt micheine solche Angst, eine solche Furcht und Erschütterung er-fasst mich, dass es schier unmöglich ist, sich auch nur vor-zustellen, das Publikum empfände nicht wenigstens einTeil dieser Ängste.« Was löst diese Ängste aus?

Sie können in dieser Saison als Gräfin in Tschaikowskys»Pique Dame« Ihr 30-jähriges Hamburger Bühnenjubi-läum feiern. Während Sie in letzter Zeit wieder häufigeran der Als ter zu Gast waren, z. B. als Gaea in »Daphne«und als Klytämnestra in »Elektra«, hatte man Sie in denJahren davor länger nicht in Hamburg gesehen. 1981/82waren Sie ins Hamburger Ensemble gekommen und hat-ten zunächst kleinere und mittlere Partien übernommen.Das war damals üblich, denn die jungen Sänger musstensich praktisch »hochdienen«. Bereits 1984 ging es dannaber steil bergauf: mit Rollen wie Marina (»Boris Godu-now«), Ulrica (»Maskenball«) oder Octavian (»Rosenka-valier«). Warum haben Sie damals trotzdem der Hanse-stadt den Rücken gekehrt?

Marjana Lipovsek: Der damalige Opernintendant Chri-stoph von Dohnányi hatte mich 1981 nach Hamburggeholt. Ich war drei Jahre im Ensemble der WienerStaatsoper, als die dortige Direktion wechselte und fürmich keine größeren Rollen mehr vorsah. Christophvon Dohnányi sagte: »Komm’ zu mir nach Hamburg, soetwas wie dich brauchen wir hier.« Und so wurde ich fürdrei Jahre Hamburger Ensemblemitglied. Kurz daraufhatte mich allerdings Wolfgang Sawallisch für ein Fest-engagement an der Bayerischen Staatsoper angefragt,aber da hatte Dohnányi, der damals auch so eine ArtMentor für mich war, bereits meine Zusage. Als dannDohnányis Intendanz endete, bin ich zu Sawallisch nachMünchen gegangen, zumal ich zum nachfolgendenHamburger Intendanten Kurt Horres keinen besonde-ren Kontakt hatte. Und so wurde die Bayerische Staats-oper mein wichtigstes Haus, ich habe dort 25 Jahre re-gelmäßig gesungen. Aber jetzt freue ich mich, dass ichnach 30 Jahren wieder häufiger in Hamburg zu Gast bin.

»Pique Dame« ist – ganz im Gegensatz zu den lyrischenSzenen des »Eugen Onegin« – Tschaikowskys großer»Schocker«, ein Musikdrama um Leidenschaft, Spielsuchtund Mord. In der Geschichte des Kartenspiels bzw. desKartenlegens wird den schwarzen Spielkarten oft negativeBedeutung zugeschrieben. Die Pik Dame galt als Synonymeines übelwollenden, undurchsichtigen Frauentyps. Wel-ches Bild haben Sie von Ihrer Rolle der Gräfin, der Hüterin

OPER Interview

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Die slowenischeMezzosopranistinMarjana Lipovsek.

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Marjana Lipovsek: Ob das Publikum diese Ängste heutenachempfinden kann, hängt natürlich auch von der In-szenierung ab. Die Oper muss wirklich so präsentiertwerden, dass man im Zuschauerraum sitzt und eineGänsehaut bekommt. Das kann ich mir bei der Ham-burger »Pique Dame« von Willy Decker gut vorstellen.Ich schätze Deckers Inszenierungen sehr und habe aucheinmal mit ihm gearbeitet. Und nachdem ich Fotos die-ser Produktion gesehen habe, freue mich irrsinnig dar-auf. Wenn das so inszeniert ist, kann man als Gräfin alledarstellerischen Regis ter ziehen. Man sollte bei diesenSzenen wirklich eine große Beklommenheit spüren. Daist diese Furcht vor dem Übersinnlichen, Unbegreifli-chen und dadurch auch Unerklärlichen für uns Men-schen. Vielleicht war die Wirkung zu Tschaikowskys Zei-ten noch stärker als heute. Wir leben ja jetzt in einer ganzanderen Realität, wo Gefühl weniger gefragt ist als Intel-lekt.

Bei der »Pique Dame« löst Tschaikowskys Musik großeEmotionen aus – Puschkins Vorlage dagegen ist eher lako-nisch erzählt …

Marjana Lipovsek: Tschaikowsky hat aus der eher nüch-ternen Novelle ein Wunder gemacht, diese Oper ist dasAllerschönste und Ergreifendste, was er je komponierte.Aus Lisa hat er eine echte russische Frauenfigur ge-macht, die sich aus Liebe in den Tod stürzt. Das ist na-türlich mit der Musik ganz anders zu erleben, als wennman die Novelle liest.

Die Gräfin erinnert sich wehmütig an die alten Zeiten undglaubt, dass früher alles besser gewesen ist. Darin ähneltsie vermutlich vielen Künstlern gegen Ende ihrer Lauf-bahn, die von einer gewissen Nostalgie befangen sind. Wieergeht es Ihnen da? Waren die früheren Zeiten tatsächlichbesser?

Marjana Lipovsek: Die Gräfin hat eine große Vergangen-heit in Paris, wo sie einst als »Venus von Moskau« gefei-ert worden ist. Sie muss eine unglaubliche Schönheit ge-wesen sein und war auch gewiss keine Kostverächterin.Sie hat ihre Liaisons gehabt, lukrative Verbindungen ge-nutzt und als Sängerin in der Pariser Gesellschaft ge-glänzt. Der Schmerz darüber, dass dies alles vorbei ist,kommt in ihrem letzten Lied zum Ausdruck. Ich findedieses Lied ganz besonders berührend, weil sie sich andie alten Zeiten erinnert und an ihre Jugend. Wenn manälter wird, ge schieht das zwangsläufig. Und natürlichblicken auch wir Sänger auf unsere Vergangenheit zu-rück, auf die Jahre, in denen wir geglänzt haben undfähig waren, alles zu machen, physisch und psychischoder nervlich. Dass Zeiten wunderschön waren, merktman bekanntlich erst, wenn sie vorüber sind. Das ist dieklare Aussage dieser Gräfinnen-Szene. So wird sie auch

OPER Wiederaufnahme»Pique Dame«

von mir empfunden, wenn ich diese Rolle singe. Wennman ein gewisses Alter erreicht, gibt es eine besondereBetrachtung der Vergangenheit. Dazu muss ich sagen,dass ich dieses Phänomen für mich persönlich immerbewusst unter Kontrolle halte und mir vergegenwärtige,dass es auch hier und heute noch viel Gutes gibt, auchin der musikalischen Welt. Es gab nicht nur vor dreißigoder zwanzig Jahren tolle Sänger, hervorragende Künst-ler, Musiker und wunderbare Inszenierungen, sondernes gibt sie noch immer. Ich halte nichts von Leuten, dieewig jammern, dass damals alles besser war – und ichkenne viele Menschen, die so reden. Wir sollten stattdes-sen besser in die Zukunft schauen. Was wir heute an po-sitiven Dingen haben, müssen wir anerkennen und unsbewusst vor Augen führen.

Die »Pique Dame«-Gräfin zählt zu den Paraderollen fürsängerisch wie darstellerisch erfahrene Interpretinnen,verkörpert von Martha Mödl, Leonie Rysanek oder AnjaSilja. Wenn Sie sich selbst für Ihre Zukunft noch neue Rol-lenherausforderungen wählen könnten, was stünde da aufder Wunschliste?

Marjana Lipovsek: Eigentlich habe ich alles, was ich mirgewünscht habe, alle Rollen, die gut für mich waren,schon gesungen. Auf der Opernbühne habe ich keineWünsche mehr, es sei denn, es würde etwas speziell fürmich geschrieben, das ich gut ausfüllen könnte. Ich be-daure aber, dass ich im Konzert- oder Liedbereich vielesnicht gesungen habe – obwohl ich ein riesiges Liedre-pertoire habe. Und ich bedaure, dass ich vieles nicht sin-gen konnte, weil es nicht für meine Stimme geeignetwar. Das nachzuholen würde ich mir für mein nächstesLeben wünschen … Denn ich würde den Beruf des Sän-gers immer wieder wählen. Ich bin zwar schon dabei,meine Laufbahn abzuschließen, aber ich habe das Sin-gen immer sehr geliebt.

Sie sind ja heute eine gefragte Gesangspädagogin. 2010haben Sie das Young Singers Project bei den SalzburgerFestspielen geleitet und auch an der Staatsoper Hamburgeinen Workshop für die jungen Sänger des InternationalenOpernstudios durchgeführt. Worin besteht Ihr Rezept fürso eine lange und kontinuierliche Laufbahn auf höchstemNiveau? Und vor allem: Welche Schlüsse zieht man da -raus, die man jungen Sängerinnen und Sängern weiterge-ben kann?

Marjana Lipovsek: Die alles umfassende Liebe zur Musikund der darin enthaltene Wunsch und die Notwendig-keit, sie auf dem höchsten Niveau wiederzugeben. Dasist auch mein Credo bei der Arbeit mit den jungen Sän-gern.

| Interview Annedore Cordes

Debüts in »Pique Dame«: Lawrence Foster(Dirigent),Asmik Grigorian(Lisa), Andrzej Dobber(Graf Tomsky)

Viktor Lutsiuk wirderneut die Rolle des Herman über-nehmen

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OPER Repertoire

GAETANO DONIZETTI L’Elisir d’Amore

Musikalische Leitung: Alexander Soddy Inszenierung und Bühnenbild:nach Jean Pierre PonnelleKostüme: Pet Halmen Chor: Christian GüntherSpiel leitung: Wolfgang Bücker

Adina Katerina Tretyakova/Ekaterina Sadovnikova (29.2., 2.3.)Nemorino Dovlet Nurgeldiyev/Saimir Pirgu (29.2., 2.3.)Belcore Viktor RudDulcamara Renato Girolami/Tigran Martirossian (29.2., 2.3.)Gianetta Katharina BergrathUn Servitore di Dulcamara Bernd Brüning

Aufführungen10., 23., 25., 29. Februar; 2. März 2012um 19.30 Uhr

GAETANO DONIZETTI Lucia di Lammermoor

Musikalische Leitung: Alexander Soddy Inszenierung: Sandra LeupoldBühnenbild: Stefan Heinrichs Kostüme: Esther Bialas Licht: Thomas GüldenbergChor: Florian CsizmadiaSpiel leitung: Petra Ingeborg Beyerlein

Lord Enrico Ashton Dalibor JenisLucia Ha Young LeeSir Edgardo RavenswoodSaimir PirguLord Arturo Bucklaw Jun-Sang HanRaimondo Bidebent Alexander TsymbalyukAlisa Rebecca Jo LoebNormanno Paulo Paolillo

Aufführungen22., Februar 2012 um 19.00 Uhr26. Februar 2012 um 18.00 Uhr

Saimir Pirgu gastiert als Edgardo di Ravenswood in »Lucia di Lammermoor« (auf dem Foto mit Ha Young Lee, Lucia) und als Nemorino in »L’Elisir d’Amore«.

GIUSEPPE VERDI Aida

Musikalische Leitung: Stefan SolteszInszenierung: Guy JoostenBühnenbild: Johannes LeiackerKostüme: Jorge Jara Licht: Davy CunninghamChor: Florian CsizmadiaSpiel leitung: Heiko Hentschel

Il Re Jongmin ParkAmneris Marianne CornettiAida Indra Thomas Radamès Carl TannerRamfis Tigran Martirossian Amonasro Franz Grundheber Un Messaggero Paulo PaolilloUna Sacerdotessa Juhee Min

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper.

Aufführungen1., 4., 7. Februar 2012 um 19.00 Uhr

Zum ersten Mal in »L’Elisir d’Amore«: die En-semblemitglieder Katerina Tretyakova, DovletNurgeldiyev und Viktor Rud

Marianne Cornetti ist 2010 inder Hansestadt als Santuzza in»Cavalleria rusticana« gefeiertwor den. Nun folgt die Amnerisin »Aida«.

Ekaterina Sadovnikova gastiertweltweit als Gilda, Violetta undLucia di Lammermoor. Ihr Ham-burgdebüt begeht sie als Adinain Donizettis »L’Elisir d’Amore«.

Indra Thomas ist eine interna-tional gefragte Interpretin derAida. In Hamburg trat sie bisherals Amelia in Verdis »Un Ballo inMaschera« auf.

WOLFGANG AMADEUS MOZARTDie Zauberflöte

Musikalische Leitung:Florian CsizmadiaInszenierung, Bühnenbild und Kostüme: Achim Freyer Chor: Christian GüntherSpiel leitung: Holger Liebig

Tamino Jun-Sang Han Sarastro Wilhelm SchwinghammerPamina Katerina TretyakovaSprecher Jan BuchwaldPriester Paulo PaolilloKönigin der Nacht Cornelia Götz Drei Damen Gabriele Rossmanith, Juhee Min, Bettina Ranch Papageno Moritz GoggPapagena Katharina Bergrath Monostatos Chris Lysack Zwei Geharnischte Jürgen Sacher, Levente PállDrei Knaben Solisten des Tölzer Knabenchors

Aufführung3. März 2012 um 19.00 Uhr

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Das italienische Repertoire mit Debüts von internationalen Stars

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GIACOMO PUCCINILa Bohème

Musikalische Leitung: Simone Young, Alexander Soddy (27.3.)Inszenierung: Guy Joosten Bühnenbild: Johannes Leiacker Kostüme: Jorge Jara Licht: Davy Cunningham Choreo grafie: Andrew George Chor: Christian Günther Spiel leitung: Petra Müller

Rodolfo Giuseppe FilianotiSchaunard Moritz Gogg Marcello George Petean Colline Adrian Sâmpetrean Benoît Frieder Stricker Mimì Angela Gheorghiu Musetta Katerina Tretyakova Par pi gnol Chris Lysack Alcindoro Dieter Schweikart

Aufführungen27., 30. März; 3. April 2012 um 19.30 Uhr

OPER Repertoire»La Bohème«

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Angela Gheorghiu gastiert in »La Bohème«Für drei Vorstellungen kommt die rumänische Starsopranistin in die Hansestadt

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CHARLES GOUNOD Faust

Musikalische Leitung: Alfred Eschwé Inszenierung: Andreas Homoki Bühnenbild und Kostüme:Wolfgang Gussmann Licht: Franck Evin Chor: Christian Günther Spiel leitung: Petra Ingeborg Beyerlein

Faust Giuseppe FilianotiMéphistophélès Peter Rose Valentin Ljubomir Puskaric Wagner Alexander Tsym balyuk Marguerite Ailyn Pérez Siébel Juhee Min Marthe Renate Spingler

Aufführungen15., 17., 21. und 24. Februar 2012 um 19.00 Uhr

Mit: David Allers, Margarita Broich, Niels Hansen,George Meyer-Goll, Christian Sengewald u.a.

Regie und Bühne:

Wilfried Minks

MedienpartnerUnterstützt durch

Burghart Klaußner in

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ST. PAULI THEATERehemals Ernst Drucker Theater

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HANDLUNGS-

REISENDENvon Arthur Miller

I IHamburger Rollendebüts In »La Bohème« und »Faust«: Giuseppe Filianoti (Rodolfo),Ailyn Pérez (Marguerite), Peter Rose (Méphistophélès), Ljubomir Puskaric (Valentin)

ZU DEN HÖHEPUNKTEN der laufen-den Opernsaison zählt zweifellos der Auf-tritt von Angela Gheorghiu als Mimì inPuccinis »La Bohème«. Die rumänischeStar sopra nis tin gehört seit geraumer Zeitzu den gefragtesten Sängerinnen des italie-nischen und französischen Fachs und er-oberte alle großen Opern- und Konzert-häuser rund um den Erdball.Im Zentrum ihres Repertoires stehen Par-tien wie Mimì (»La Bohème«), Violetta Va-léry (»La Traviata«), Nedda (»I Pagliacci«),Juliette (»Romeo et Juliette«), Marguerite(»Faust«), sowie die Titelpartien in Puccinis»La Rondine« und »Tosca«.

Angela Gheorghius CD- und DVD-Ein-spielungen sind mit zahlreichen Preisen undAuszeichnungen bedacht worden, darunterder Gramophone Award, Diapason d’Or,der Preis der Deutschen Schallplattenkritikund Echo Klassik.

Sie bekam die »Medaille Vermeille de laVille de Paris« verliehen und den »Chevalierde l’Ordre des Arts et Lettres« vom franzö-sischen Kultusministerium. Von der Univer-sität der Künste in Iasi (Rumänien) wurdeihr die Ehrendoktorwürde verliehen, undvom rumänischen Präsidenten wurde siezum »Steaua Romaniei« (Star von Rumä-nien) ernannt.

An der Dammtorstraße gastierte AngelaGheorghiu Mitte der 90er-Jahre. Ihre Auf-tritte als Adina in »L’Elisir d’Amore« und alsMimì in »La Bohème« wurden mit Ovatio-nen bedacht.

Hochkarätig auch die weitere Besetzungder Vorstellungen, darunter Giuseppe Filia-noti in der Partie des Rodolfo, HamburgsStarbariton George Petean als Marcello,Adrian Sâmpetrean als Colline und Kate-rina Tretyakova als Musetta. Das Dirigatteilen sich GMD Simone Young und Ale-xander Soddy (27.3.).

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Addio »La Traviata«

Ailyn Pérez gab 2009 ihrHamburgdebüt in »La Tra-viata«. Sie trat in jüngsterZeit an der Berliner und derWiener Staatsoper sowiebeim Ravinia Festival, amROH Covent Garden und ander Mailänder Scala auf.

OPER Repertoire»La Traviata«

Inga Kalna ist in Hamburg invielen großen Rollen gefeiertworden. Sie gastierte u. a. inAmsterdam, Brüssel und beiden Salzburger Festspielen.Als Händels Alcina gab sieihr Debüt an der Opéra Na-tional de Paris und an derMailänder Scala.

Massimo Giordano wurde inPompeji geboren. Er ist ge-fragter Gast der wichtigstenOpernhäuser und Festivalsrund um den Erdball. 2005war er zum Ge denken anPapst Johannes Paul II. zuGast im Vatikan, wo er inVerdis Requiem mitwirkte.

Francesco Meli stammt ausGenua. Einladungen erhieltder junge Tenor bislang u. a.an die Mailänder Scala, dieNew Yorker Met, zum Ros-sini-Festival in Pesaro, nachParis, Wien, Lon don, Madridund Zürich. Im Februar feierter sein Hamburger Debüt.

Seit 1975 sind Generationen von Opernfreunden mit dieser »Traviata« großgeworden. Nun wird die Inszenierung von Folke Abenius zum letzten Malgezeigt – die Zeit hat unübersehbare Spuren am Zustand der Kulissen hin-terlassen. Bevor Verdis Klassiker demnächst in einer neuen Interpretation zuerleben sein wird, verabschiedet sich diese »Traviata« mit einer attraktivenBesetzung. Unter den international gefragten Solisten geben in der Final-Serie Massimo Giordano, Francesco Meli und James Rutherford ihre Ham-burger Rollendebüts.

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Dalibor Jenis zählt zu denhäufigen Gästen des Hausesan der Dammtorstraße. Zuseinen Partien zählen derRos sini-Barbier, Eugen One-gin, Renato (»Un Ballo inMa schera«), Giorgio Ger-mont und neuerdings Enricoin »Lucia di Lammermoor«.

George Petean gehörte bisvor kurzem zum HamburgerEnsemble und reüssierte invielen großen Partien. Derrumänische Bariton gas tiertgegenwärtig an den bedeu-tendsten Opernzentren, u. a.an der New Yorker Met, inLondon, Paris und Wien.

James Rutherford gastiertan diversen großen europäi-schen Opernhäusern sowiean der Lyric Opera of Chica -go, der San Francisco Operaund bei den BayreutherFestspielen. Die künstleri-sche Heimat des Briten istgegenwärtig die Oper Graz.

GIUSEPPE VERDILa Traviata

Musikalische Leitung: Alexander Soddy Inszenierung: Folke Abenius Bühnenbild: Toni BusingerKostüme: Hans-Günther WillerscheidtChor: Florian Csizmadia Spiel leitung: Petra Ingeborg Beyerlein

Violetta Valery Ailyn Pérez (2., 8. Februar)/Inga KalnaFlora Bervoix Maria MarkinaAnnina Rebecca Jo Loeb/Katja Pieweck Alfredo Germont Massimo Giordano (2., 8., 14. Februar)/ Francesco Meli (9., 11., 16., 18. Februar)Giorgio Germont Dalibor Jenis (2., 8., 14. Februar)/George Petean (11. Februar)/James Rutherford (9., 16., 18. Februar)Gastone Jun-Sang Han/Paulo PaolilloIl Barone Douphol Jan Buchwald Il Marchese d’Obigny Levente PállIl Dottore Grenvil Jongmin Park Giuseppe Frieder Stricker/Paulo PaolilloUn Domestico di Flora Steven Dorn Gifford/Mariusz KolerUn Commissionario Gabor Nagy/Peter Veit

Aufführungen2., 8., 9., 11., 14., 16., 18. Februar 2012, 19.00 Uhr

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»Der Räuber Hotzenplotz«

OPERA PICCOLA Premiere

Hilfe für Hotzenplotz Vorhang auf für »Der Räuber Hotzenplotz« in der Opera stabile! Dass die erfolgreiche Kinderopernreihe »Opera piccola« fortgesetzt werden kann, ist dem Engagement der beiden Förderer zu verdanken: der Hamburger Sparkasse und der Stiftung zur För -derung der Hamburgischen Staatsoper. Zwei der mitwirkenden Kinder, Sina Irmakund Frederik Sturm, besuchten Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa, und Wolf-Jürgen Wünsche, Vorsitzender der Opernstiftung, für ein Interview.

Sina: Können Sie sich einmal kurz vorstellen und sagen,was Sie so machen?Dr. Harald Vogelsang: Ich komme aus Hamburg und binhier geblieben, weil ich finde, dass es die schönste Stadtist, die man sich denken kann. Ich habe bei der Com-merzbank gelernt, danach Jura studiert und bin dannzur Haspa gekommen. Früher habe ich Leichtathletikgemacht, Fußball gespielt und bin viel geritten, heuteliebe ich Segeln. Ich bin verheiratet und habe drei Töch-ter. Und wer seid ihr? Sina: Ich bin 13 Jahre alt und mache jetzt zum viertenMal bei der »Opera piccola« mit.Vogelsang: Vier Mal schon? Toll!Sina: Wir spielen »Der Räuber Hotzenplotz«, und ich binder Kasperl.Frederik: Und ich bin 14 Jahre alt und komme aus Eller-bek. Ich spiele zum ersten Mal bei der »Opera piccola«mit und bin der Seppel.Sina (zu Herrn Wünsche): Und wer sind Sie?Wolf-Jürgen Wünsche: Mein Sohn und ich sind in dritterGeneration in einer Familienfirma tätig. Meine beidenkleinen Töchter sind sieben und neun Jahre alt. DieNeunjährige macht auch bei »Der Räuber Hotzenplotz«im Chor mit. Ich gehe sehr viel in die Oper und in Kon-zerte. Und ich schwimme jeden morgen 1000 Meter undspiele regelmäßig Tennis.Frederik: Was gefällt Ihnen an der »Opera piccola«?Wünsche: Ich halte es für ganz wichtig, dass wir Kinderneine musikalische Früherziehung geben und solche Pro-jekte für sie öffnen. So bekommen sie ein Gefühl dafür,wie schwierig es ist, eine gute Produktion auf die Beinezu stellen. Ich bin im Vorstand des Kuratoriums derOpernstiftung. Wir sorgen dafür, dass wir Gelder be-kommen, um die Hamburger Oper weiter zu unterstüt-zen – und besonders die »Opera piccola«. Frederik: Und warum unterstützen Sie die »Opera piccola«?Vogelsang: Wir als Haspa fördern die »Opera piccola« be-sonders deshalb gerne, weil wir auf diese Weise das, waswir am liebsten tun – nämlich Jugendliche unterstützen– verbinden können mit der Unterstützung der Oper.Wir machen das in anderen Bereichen auch: im Sport,bei der Leseförderung und mit dem Bildungspreis. Beidiesem Projekt finde ich es besonders charmant, dass

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in dem Alter und Blockflötenunterricht – das passte ein-fach nicht. Es war der einzige Unterricht, aus dem ich inhohem Bogen herausgeflogen bin. Das hat leider dazugeführt, dass ich kein Instrument gelernt habe. ZumGlück spielen unsere Kinder alle Klavier, sodass ich auchkonsumiere, gemeinsam mit unseren beiden Hunden.Die können auch nicht spielen, aber sie hören gerne zu. | Das Gespräch wurde von Anja Bornhöft aufgezeichnet.

ANDREAS N. TARKMANNDer Räuber Hotzenplotz

Musikalische Leitung: Benjamin GordonInszenierung: Nicola PanzerBühnenbild: Ingrid Irene von Wildenradt Kostüme: Kirsten Fischer Chris Lysack (Petrosilius Zwackelmann) und Schülerinnen und Schüler Hamburger SchulenPremiere 5. Februar, 17.00 UhrWeitere Aufführungen10., 17., 24. Februar, 18.00 Uhr11., 18., 25. Februar, 14.30 und 18.00 Uhr12., 19., 26. Februar, 16.00 Uhr7., 15., 21. Februar, 11.00 Uhr (geschlossene Veranstaltungen)Opera stabile

Eine Zusammenarbeit mit dem Margaretha-Rothe-Gymnasium auf der Plattform von TUSCH.

Die Reihe »Opera piccola« wird gefördert von derHamburger Sparkasse und der Stiftung zur Förderungder Hamburgischen Staatsoper.

man Kinder und Jugendliche an die Oper heranführt.Wenn man diese Kunstform früh kennen lernt, findetman später immer wieder zur Oper zurück. Außerdemwird die »Opera piccola« dank der Künstler der Staats-oper sehr professionell aufgezogen, inszeniert und ein-studiert. Dies ist verbunden mit dem Spaß, den es jungenMenschen macht, wenn sie große Leistungen erbringen. Sina: Wie hat Ihnen denn Ihr allererster Opernbesuch alsKind gefallen? Sie müssen ja auf den Geschmack gekom-men sein.Wünsche: Also, zuerst war das schon gewöhnungsbe-dürftig. Meine erste Oper war »Die lustigen Weiber vonWindsor«, und das war nicht so meine Musik. Aber ichhabe mich dann mit weiteren Opern beschäftigt. Späterhabe ich sogar meine ganze Schulkasse und die gesamteFamilie verrückt gemacht mit Musik.Vogelsang: Meine Eltern haben eine der für Kinder ambesten geeigneten Opern ausgesucht, nämlich »Die Zau-berflöte«, die ich mit 13 Jahren gesehen habe. Es war eineso schöne Inszenierung an der Hamburgischen Staats-oper, dass ich es sofort toll fand, in die Oper zu gehen. Frederik: Machen Sie selbst Musik? Singen Sie oder spie-len Sie ein Instrument?Wünsche: Leider nein. Weil ich in der Kriegszeit geborenwurde, habe ich nicht die Gelegenheit gehabt, Unter-richt zu nehmen. Dafür höre ich sehr gern Musik. MeineKinder spielen Klavier, Geige und Flöte, die sind sehrmusikalisch. Meine Familie hat das, was ich nicht habe.Also konsumiere ich, und die anderen spielen vor.Vogelsang: Das ist bei uns ganz ähnlich. Meine Elternhaben eines falsch gemacht: Sie haben mich statt in denKla vier- in den Blockflötenunterricht geschickt. Jungen

OHNE KAFFEEMÜHLE UND UNKE geht es nicht! Die Verwandlung von Otfried Preußlers Klassiker in einepfiffige Kinderoper vereint alle Zutaten des beliebten Buchs. Doch weil wir ja in einer Oper sind, gibt es auchmanche neue Figuren zu entdecken: Zum Beispiel einen Chor der Hilfspolizis ten, der dem Wachtmeister Dimp-felmoser helfen soll, den Räuber Hotzenplotz zu fangen. Oder die verzauberten Tiere, die für den Zauberer Pe-trosilius Zwackelmann Kartoffeln schälen müssen. Der Komponist Andreas N. Tarkmann hat seine ebenso span-nende wie witzige Kinderoper von 2009 nun für ihre Hamburger Erstaufführung extra bearbeitet: Denn wiejedes Jahr, so sollen auch diesmal fast alle Rollen von Kindern und Jugendlichen gesungen und gespielt werden.Dieses Konzept macht die »Opera piccola« zu einem einzigartigen Projekt. Die furiose Räuberpistole ist bereitsdie elfte Produktion dieser Reihe. Durch Tarkmanns eingängige Musik und den gereimten Text von Jörg Schadewerden die Abenteuer von Kasperl und Seppel mitreißend lebendig. Für die Hamburger Neuinszenierung konntemit Benjamin Gordon, Nicola Panzer, Ingrid Irene von Wildenradt und Kirsten Fischer wieder jenes Team ge-wonnen werden, das im letzten Jahr mit der »Schneekönigin« begeisterte. Auch für den »Räuber Hotzenplotz«haben sie sich zauberhafte Lösungen ausgedacht. Trotz aller Frische und Spontaneität der jungen Darsteller ver-läuft der Probenprozess in großer Konzentration. Und diesmal sind unsere TUSCH-Partner vom Margaretha-Rothe-Gymnasium für die Bemalung der ganz besonderen Sitzmöbel zuständig. Kindern zur kreativen Freiheit zuverhelfen, ist das Anliegen der »Opera piccola«. Aber der Räuber muss natürlich trotzdem eingefangen werden!

Räuber, Zauberer, Polizisten und eine Kaffeemühle

Inszenierungsteam:Benjamin Gor don, Nicola Panzer, IngridIrene von Wildenradtund Kirsten Fischer

Plakatmotiv »DerRäuber Hotzenplotz«

Illustration nach F. J. Trippzu: Otfried Preußler »DerRäuber Hotzenplotz«(c) 1962 by Thienemann

Verlag, Stuttgart/Wien.www.thienemann.de

OPERA PICCOLA

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After work

LIEDER VON MENDELSSOHN UND

SCHUMANN Freunde des Lieds wissensich bei Katja Pieweck in den bes ten Hän-den. Die Mezzosopranistin, die in dieserSpielzeit u. a. noch als Brangäne im »Tris -tan« und als Donna Elvira in »Don Gio-vanni« zu hören sein wird, widmet sich imAfter work wieder Juwelen des Liedreper-toires. Diesmal interpretiert sie Lieder vonMendelssohn und Schumann.After work: »Mendelssohn und Schu-mann« mit Katja Pieweck (Mezzosopran)und Herta Werner (Klavier)

2. März, 18.00 Uhr

DAS LIED VON DER ERDE »O Schön -heit! O ewigen Liebens-lebenstrunkneWelt!« – Mahlers berührendes Gipfelwerkexistiert auch in einer autorisierten Fas-sung für zwei Singstimmen und Klavier.Die letzte vollendete Komposition Mahlerskreist um Liebe, Rausch und Tod und bie-tet – zumal in dieser Reduktion – intimeSeelenblicke. Ann-Beth Solvang, die jüngstals Flavia in »Flavius Bertaridus« Trium-phe feierte, und Jun-Sang Han, in Ham-burg u. a. als Tamino und Nemorino zu er-leben, übernehmen die Solopartien.After work: »Das Lied von der Erde« mit Ann-Beth Solvang (Mezzosopran), Jun-Sang Han (Tenor) und François Salignat(Klavier)

30. März, 18.00 Uhr

Chansonabend

100 METER GLÜCK Ein kleines, feinesChansonprogramm präsentieren GabrieleRossmanith und Joachim Kuntzsch. Diebeliebte Hamburger Kammersängerinweiß nicht nur auf der großen Bühne zufesseln, sondern ist auch eine charmanteInterpretin der kleinen Form. Die Chan-sons von der Liebe, vom Glück, von Ein-samkeit und Sehnsucht stammen aus der

Feder von Friedrich Hollaender, KurtWeill, Ralph Benatzky, Erik Satie, MischaSpoliansky und George Gershwin. Mitdabei u. a. »Surabaya Jonny«, »The Man ILove« und »Je te veux«.100 Meter Glück mit Gabriele Rossmanith(Sopran) und Joachim Kuntzsch (Klavier)

16. und 17. März, 19.30 Uhr

3-3-3 Opernkeilerei

AMÜSANTE ANEKDOTEN um Tri-umph und Tragik in der HamburgerOperngeschichte breitet Wolfgang Willa-schek aus. Der Dramaturg und Buchautorbegeisterte zuletzt mit seinen gleicherma-ßen unterhaltsamen wie kenntnisreichen»Ring«-Vorträgen. Mit anschaulicher au-dioviuseller Unterstützung führt er in be-sondere Momente der Haus-Historie ein.3-3-3 Opernkeilerei

Ein Streifzug durch die HamburgerOperngeschichte mit Wolfgang Willaschek

12. März, 19.30 Uhr

Sängersalon

IN SEINER PARADEROLLE als Sieg-fried kehrt Christian Franz in den aktuel-len »Ring«-Vorstellungen zurück. Zur»Siegfried«-Premiere hieß es in der Presse:»(Regisseur) Guth hatte das Glück, in demgroßen Wagner-Tenor Christian Franzeinen Siegfried zu finden, der genau dieseFacetten einer noch völlig unverbogenenMenschlichkeit mit Verve und wunderba-rer Behutsamkeit zu grandioser Geltungbrachte.« Im Sängersalon plaudert dersympathisch geerdete Tenor mit NDR-Moderator Hans-Jürgen Mende.Sängersalon Christian Franz

mit Hans-Jürgen Mende (Moderation) 5. März, 20.00 Uhr

Veranstaltungen zum »Ring«

WAGNER-GESANG Begleitend zu den»Ring«-Zyklen stellt Stimmpapst JürgenKesting diesmal u. a. Einspielungen vonKirsten Flagstad, Lotte Lehmann, FriedrichSchorr und George London vor.Jürgen Kesting Wagner-Gesang (Teil 2)

29. Februar, 19.30 Uhr

WIE GOLD, LIEBE UND MACHT inWagners »Ring« zusammenhängen, unter-sucht der bekannte Philosoph ManfredFrank sowie Richard Klein, Herausgeberder Zeitschrift »Musik & Ästhetik« undausgezeichneter Wagner-Kenner. Drama-turgin Kerstin Schüssler-Bach erläutert dieHamburger Inszenierung. Besucher derVeranstaltung erhalten ermäßigten Eintrittfür den 2. »Ring«-Zyklus im März.Gold, Macht und Liebe in Wagners »Ring«

Vorträge und Diskussionen.Veranstaltungder Katholischen Akademie Hamburg inKooperation mit der Staatsoper Hamburg.

29. Februar, 18.30 Uhr, Katholische Aka-

demie, Herrengraben 4

Eintritt € 6,00/4,00 Anmeldung unter

Tel. 040/369520 www.kahh.de

Christian Franz als Siegfried in »Götterdämmerung«

OPERA STABILE

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LIEDERABENDDas Opernrätsel Nr. 4 Maledizione, vendetta u.v.m.

Das war beim letzten Mal die richtige Antwort:>>> »Die Kameliendame«, »Manon Lescaut«Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.

Eigentlich müssen wir diesmalvor der Teilnahme am Rätsel war-nen: Auf der gesuchten Oper lastet ein Fluch, ihre Erwähnung,so der Aberglaube, bringt Pech!Oder wie ist die Häufung vonUnglücken rund um die »Vier-undzwanzigste« sonst zu erklä-ren? Ungezählte Pannen, gar eintragischer Todesfall auf offener

Bühne... doch der Unstern steht ja schon über derHandlung: Fahrlässig tötet ein friedliebender Inka denVater seiner Geliebten – ein folgenschwerer Fauxpas.Blutrache ist da das Mittel der Wahl! Und so heftet sichder Schwager in spe (als Jurastudent verkleidet) an dieFersen des Paares, wobei sich seine unselige Schwester(als Mann verkleidet) hurtig ins Kloster rettet. Dochunter neuerlich geändertem Namen kann der Rächerimmerhin den ebenfalls inkognito reisenden Inka stel-len. Auch für diesen Sünder ist bei den Mönchen aller-dings noch ein Plätzchen frei. Entspannung findet derFlüchtige dort jedoch nicht: Er wird aufgespürt, ver-wundet den Feind tödlich. Erst dem Sterbenden zeigtsich das Glück nun hold: Zu aller Erstaunen entsteigtplötzlich die totgeglaubte Schwes ter ihrer Klause.Freude des Wiedersehens! – selbst schon im Delirium,gelingt es ihm noch, wenigstens sie zu töten. Einzigübrig: der Inka – stürzte sich in der ers ten Fassung zumguten Schluss von einer Klippe – und wird in derÜberarbeitung zum Weiterleben verdammt. Orrore!

FRAGE

Wie heißt die »verfluchte« Oper?

Senden Sie die Lösung bitte bis zum 14. März 2012 andie Redaktion »Jour nal«, Ham bur gische Staats oper,Postfach, 20308 Hamburg. Mitar beiter der Hambur -gischen Staats oper und ihre Ange hörigen sind leidernicht teilnahmeberechtigt. Der Rechts weg ist ausge-schlossen.

DAS KÖNNEN SIE GEWINNEN

1. Preis: Zwei Karten für »Ariadne auf Naxos« am 20. Mai 20122. Preis: Zwei Karten für »Tristan und Isolde« am 28. Mai 2012 3. Preis: Zwei Karten für »Purgatorio« am 24. Mai 2012

Live-Mitschnitt aus der Staatsoper Hamburgvom Oktober 2010

Christian FranzRobert BorkWolfgang KochJohn TomlinsonDeborah PolaskiAnna GablerPetra LangDeborah HumbleCristina DamianKatja PieweckHa Young LeeMaria MarkinaAnn-Beth Solvang

Simone YoungPhilharmoniker Hamburg

Der Ring des Nibelungen ist nun auch auf CD

komplett. Der Mitschnitt der Premierenserie

vom Oktober 2010 zeigt uns ein würdiges Finale

der packenden Hamburger Produktion von Claus

Guth unter dem Dirigat von Simone Young.

GÖTTERDÄMMERUNG

www.oehmsclassics.de · im vertrieb von harmonia mundi

Richard WagnerGötterdämmerung

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4 CDs OC 928

Richard Wagner:

Das Rheingold (Live-Mitschnitt)

Falk Struckmann · Wolfgang KochPeter Galliard

Simone YoungPhilharmoniker Hamburg

2CDs · OC 925

Richard Wagner:

Die Walküre (Live-Mitschnitt)

Stuart Skelton · Mikhail PetrenkoFalk Struckmann · Yvonne NaefDeborah Polaski

Simone YoungPhilharmoniker Hamburg

4CDs · OC 926

Richard Wagner:

Siegfried (Live-Mitschnitt)

Christian Franz · Peter GalliardFalk Struckmann · Wolfgang KochDiogenes Randes · Deborah HumbleCatherine Foster · Ha Young Lee

Simone YoungPhilharmoniker Hamburg

4CDs · OC 927

Bereits erschienen

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Zwischen Ketchup und ShakespeareNeu im Hamburger Ensemble ist die Mezzosopranistin Rebecca Jo Loeb. Marcus Stäb-ler traf die junge Amerikanerin in Ottensen, und Maja Metz fotografierte sie im Bühnen-bild zu »Hänsel und Gretel«.

Marcus Stäbler arbeitet u. a. für denNDR, das Hamburger Abendblatt,die Neue Zürcher Zeitung und dasFachmagazin Fono Forum.Rebecca Jo Loeb

gehört seit derSpielzeit 2011/12zum Ensemble derStaatsoper

OPER Hinter den KulissenOpernensemble

Haben Sie vielleicht etwas Ketchup?« Die Be-dienung im Café an der Ottenser Hauptstraßeguckt leicht verdattert. Ähm, zum Bauernfrüh-

stück? Nein, gibt’s leider nicht. »Komisch«, meint Re-becca Jo Loeb. »Wir essen Ketchup eigentlich zu allem.Warum auch nicht, wenns gut schmeckt?«

Wie schön, wenn wenigstens ab und an ein Amerika-Klischee bestätigt wird. Muss ja auch mal sein. Damitsind wir gleich bei einem spannenden Gesprächsthema:Die Unterschiede zwischen der alten und der neuenWelt – für die 28-jährige Mezzosopranistin auch ein Ver-gleich der alten mit ihrer neuen Heimat. »Bei uns in denUSA hat die klassische Musik einen ganz anderen Stel-lenwert. Oper ist schon etwas sehr Besonderes, eineziemlich formelle Angelegenheit, für die man sich sehrin Schale wirft, und zu der man nicht seine Kinder mit-nehmen würde. Es sei denn, die Familie ist extrem kul-turbeflissen. Die meisten Menschen in Staaten wie Ken-tucky oder Nevada sehen ihr Leben lang kein einzigesOpernhaus aus der Nähe! Da haben die Deutschen docheinen sehr viel weniger verkrampften Umgang.«

Das konnte Rebecca Jo Loeb unter anderem im letz-ten Jahr erleben, als sie an der Deutschen Oper in Berlinengagiert war. »Da kommen auch coole junge Menschenmit ihren Alltagsklamotten in die Oper. Dafür finde ichdie Repertoireauswahl hier in Deutschland eher konser -va tiv. In den Staaten wollen viele etwas Neues machenoder Seltenes wiederentdecken, und es gibt auch nichtdiese strikte Trennung zwischen ›ernster‹ und ›leichter‹Musik.«

Für die stilistische Offenheit ist die brünette Ameri-kanerin – die an der renommierten Juilliard School inihrer Heimatstadt New York studiert hat – selber dasbeste Beispiel. Eigentlich wollte sie nämlich Musicalsän-gerin werden. Aber weil die Stimme sich anders entwi -ckelt hat, ist Rebecca Jo Loeb halt ins Opernfach gewech-selt.

Die Liebe zur etwas leichteren Muse hat sie trotzdembewahrt. Das zeigt sich auch in ihren Soloprogrammen.»Ich habe schon viele Crossoverprojekte gemacht, zumBeispiel mit Cabaret-Songs und Liedern von Kurt Weill.Das würde ich hier gern fortsetzen, wenn es geht. Auchim Opernrepertoire liegen mir übrigens eher die witzi-gen und fröhlichen Stücke. Ich finde es schön, wenn dasPublikum lächelnd nach Hause geht und in der Oper für

ein paar Stunden die Lasten des Alltags abgestreift hat.Diese düstere, tiefe Musik von Wagner und Strauss isteher nicht so meins!«

Schade, werte Leserschaft, dass Sie die herrlichen Gri-massen nicht selber sehen können, mit denen Rebeccadie Gegenpole ›fröhlich‹ und ›düüüüster‹ mimisch un-termalt. Zum Schreien. Da offenbart sich ein koboldhaf-ter Humor, der während des Gesprächs immer mal wie-der aus den braunen Augen aufblitzt. Kein Wunder, dassdie Despina in Mozarts »Così« zu ihren Wunschrollengehört. »Die meisten Mezzokolleginnen würden ver-mutlich Dorabella vorziehen. Das ist ja auch eine sehrschöne Partie, keine Frage. Aber ich hätte sicher einenRiesenspaß dabei, in die verschiedenen Rollen zuschlüp fen, die Stimmen zu imitieren und das Publikumeinfach zum Lachen zu bringen.«

Ja, das würde ihr sicher gut gelingen. An der Staats-oper, zu deren Ensemble sie seit dieser Spielzeit gehört,kann sie ihr komödiantisches Talent unter anderem alsRosina in Rossinis »Barbiere« andeuten. Außerdem istsie als Hänsel in »Hänsel und Gretel« und als Alisa inDonizettis »Lucia« zu erleben.

In Zukunft würde die quirlige Sängerin gerne dieeine oder andere Partie von Monteverdi, Händel oderauch Britten übernehmen. »Ich glaube, ich habe einewarme, aber nicht so große Stimme. Da muss ich aufeiner Bühne wie in Hamburg schon aufpassen, dass ichnicht forciere. Deshalb sind mir natürlich die Opern amliebsten, in denen das Orchester etwas kleiner besetzt istund mehr Raum für Farben und Schattierungen lässt.Das gilt zum Beispiel für die Hermia in ›A MidsummerNight’s Dream‹ von Britten, eine meiner absolutenTraumpartien, natürlich auch wegen der wunderbarenTextvorlage. Ich liebe Shakespeare sehr!«

Tja. Hilft wohl nichts. Dann müssen wir das Klischeealso doch noch mal überdenken.

»

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OPER Namen&NachrichtenAktuelles aus der Staatsoper

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ES TUT SICH WAS am Stephansplatz:Die Fassade der Alten Oberpostdirektionglänzt frisch gereinigt, der Gehweg wurdedeutlich verbreitert, und seine hellen Stein-platten leuchten. Die Renovierung bildetden Auftakt zum neuen »Opernboulevard«,der bis Herbst 2012 zwischen Stephansplatzund Gänsemarkt entsteht und der die sanie-rungsbedürftige Dammtorstraße in eineeinladende Flaniermeile ver wandelt. DieStra ße bekommt ein ele gan tes Gesicht, undauch die Staatsoper erhält neue Nachbarn:Rund um das Musiktheater entstehen archi-tektonisch span nende Bürohäuser. Im ge-rade fertig gestellten Metropolishaus wurdedas Kino in Originalausstattung wieder er-öffnet, gegenüber wird das Opernpalais ge-baut, und die Opera Offices in der GroßenTheaterstraße sind in der Planung. DieOpernbesucher profitieren von der Neuge-staltung des Boulevards: Auf den breitenGehwegen ist das Opernhaus einfacher zuerreichen, zudem erhält die Staatsopereinen rund 10 Meter breiten Vorplatz. »DerZugang zum Opernhaus wird bequemerund großzügiger«, sagt Detlef Meierjohann,Geschäftsführender Direktor der Staats-oper. Er hat sich für den Um bau eingesetzt

und ist an der Planung und Umsetzung be-teiligt. »Die Umgebung der Staats oper ver-bessert sich optisch, aber auch die Sicherheitder Besucher wird durch den Umbau er-höht. Zum Beispiel durch eine neue Ampel-anlage am Ende der Bus hal te stelle.«

»Business Improvement District« (BID)nennt sich das Modell, dem Hamburg be-reits viele attraktive neue Ecken verdankt.So wie für die Umgestaltung des NeuenWalls und der Großen Bleichen haben sich2010 auch für die Dammtorstraße Vertretervon Grundeigentümern, Stadt, Bezirksamtund Staatsoper mit Landschaftsarchitektenin einem BID zusammengeschlossen, umden Umbau zu ermöglichen. 2,1 MillionenEuro beträgt das Budget auf privater Seite,gut 2 Millionen Euro gibt die Stadt dazu.»Der neu gestaltete ›Opernboulevard‹ bildetein tolles Entrée für die City. Die neue Ge-staltung der Straße wird viele Hamburgerbegeistern, ebenso wie das größer werdendeAngebot an Kunst, Gastronomie und Ein-zelhandel«, ist sich Dr. Sebastian Binger vonder Otto Wulff BID-Gesellschaft mbH si-cher.

Zur Begrünung der neuen Prachtstraßehaben zehn Grundeigentümer einen Baum-

verein gegründet, der die Anpflanzung von26 Platanen entlang des Boulevards ermög-lichen wird. Baumpflanzungen in der In-nenstadt sind aufwändig und teuer, weil fürjeden Baum eine eigene gewaltige Unter-konstruktion gebaut werden muss, die ihmausreichend Wurzelraum bietet. Entlang desBoulevards wird daher für jede Anpflan-zung eine 1,2 Meter breite und 6 Meter langeStahlkonstruktion in den Boden eingelas-sen, mit einem Bewässerungssystem verse-hen und mit Nährsubstrat gefüllt. Ohnediese Kastenkonstruktion würde kein Baumhier überleben. Benötigt werden rund600.000 Euro für die Anpflanzung und diePflege für 10 Jahre. Zur Finanzierung suchtder Verein noch weitere Paten für die neuenBäume.

Die Bauarbeiten entlang der Dammtor-straße haben begonnen, der Umbau wird inzehn Schritten erfolgen. Die größten Bau-maßnahmen werden in der Spielzeitpauseder Staatsoper stattfinden, um die Beein-trächtigungen für die Besucher so geringwie möglich zu halten. Am Ende werdendann die Bäume angepflanzt – im Herbst2012 erstrahlt die Dammtorstraße als»Opern boulevard« in neuem Gewand.

| Bettina Bermbach

Schönheitskur für eine StraßeBis zum Herbst 2012 wird die Dammtorstraße zur großzügigen Flaniermeile umgebaut

Illustrationen des neuen Boulevards, Blick aus Richtung Gänsemarkt

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Nachruf auf Hans-Joachim Zirkel EIN LEBEN OHNE MUSIK konnte sich Hans-

Joachim Zirkel nicht vorstellen: Fast ein Vierteljahr-hundert war er Verwaltungsleiter der Hamburgi-schen Staatsoper, wo er seinen Beruf mit seinertiefen Verehrung zur Musik kenntnisreich und mitfachlicher Kompetenz zum Wohle des Hauses ver-

binden konnte. Sein freundlicher und gelassener Umgang machtedie Zusammenarbeit mit ihm zu einem Vergnügen. 1980 war Hans-Joachim Zirkel von der Kulturbehörde der Hanse-stadt Hamburg zur Hamburgischen Staatsoper gewechselt. 27 Jahrehatte er dort die kulturpolitische Entwicklung unserer Stadt beglei-tet. In der Staatsoper war er schnell zu Hause: Nicht selten besuchte

Operndinner auf der ProbebühneWO NORMALERWEISE REGISSEURE und Dirigen-

ten mit den Sängern proben, können Musikliebhaber jetzteinen einmaligen Abend genießen: Zu ihrem 30. Opern-dinner laden die Deutsche Muskelschwundhilfe e.V. unddie Staatsoper Hamburg am 31. März 2012 direkt insOpernhaus ein. Zum Galadinner auf der festlich dekorier-ten großen Probebühne 1 serviert das Hotel Le Royal Me-ridien ein exquisites Vier-Gänge-Menü, und Stars derOpernwelt präsentieren vorher ein Programm mit be-

kannten Arien und Duetten. Der Erlös des Abends kommt der Deutschen Muskelschwund-Hilfe e.V. zugute. »Wir freuen uns sehr, dass wir zu diesem Jubiläum das Dinner direkt beiuns im Haus ausrichten können«, sagt Opernintendantin Simone Young. »Ich versprecheallen einen unvergesslichen Abend.« Operndinner zugunsten der Deutschen Muskelschwund-Hilfe e.V.

Samstag, 31. März 2012, 19.00 Uhr

Staatsoper Hamburg, Probebühne 1 (Eingang Kleine Theaterstraße)Karten zu 230,00 Euro unter der Telefonnummer 04101/32614

Namen&Nachrichten

Hans-Joachim Zirkel mehrmals in der Woche die Vorstellungen amHaus, reiste aber auch zu anderen wichtigen Aufführungen querdurchs Land. Intensiv engagierte sich Hans-Joachim Zirkel auch in-nerhalb der Deutschen Opernkonferenz. Seine Meinung war ge-fragt, sein Wort fand Gehör. Zuletzt übte er dort das Amt des Spre-chers der Geschäftsführenden Direktoren aus. 2002 nahm Hans-Joachim Zirkel beruflich Abschied von der Ham-burgischen Staatsoper, doch auch als Pensionär blieb er seinerOpern-Leidenschaft und unserem Haus treu. Kurz vor Weihnachten ist Hans-Joachim Zirkel gestorben. DieStaatsoper trauert um Hans-Joachim Zirkel und wird ihm ein eh-rendes Andenken bewahren.

Australienreise für Abonnenten und FreundeZUM ERSTEN MAL SEIT 38 JAHREN gehen die Staatsoper Hamburg, die Philharmo-

niker Hamburg und das HAMBURG BALLETT wieder gemeinsam auf Gastspielreise: ImAugust 2012 präsentiert Simone Young im Queensland Performing Arts Centre in BrisbaneWagners »Rheingold« (konzertant) und Mahlers 2. Sinfonie. Das HAMBURG BALLETTsteuert »Nijinsky« und »Ein Sommernachtstraum« bei – und Abonnenten und Freunde derStaatsoper haben die Möglichkeit, mit dabei zu sein! In Zusammenarbeit mit der Hambur-gischen Staatsoper bietet STUDIOSUS Reisen eine große Australien-Rundreise mit Besuchzweier Gastspiel-Vorstellungen in Brisbane an. Neben kulturellen Highlights in Sydney, Mel-bourne und eben Brisbane erwarten die Teilnehmer grandiose Natureindrücke unter ande-rem in den Blue Mountains, im Outback und am Great Barrier Reef sowie einige ganz be-sondere – von STUDIOSUS arrangierte – Überraschungen. Detaillierte Informationen zur Reise gibt es ab Anfang März 2012 direkt beim Veranstalterunter 089/500 60-302 (Herr Stefan Schneider) und unter www.staatsoper-hamburg.de/reisen

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(1938-2011)

LesungMit seinem Bestseller »Die kleinen

Gärten des Maestro Puccini« hat derBerliner Schriftsteller Helmut Krausserdas Bild des großen Opernkomponistenentscheidend mitgeprägt. Auf zehn ent-scheidende Jahre im Leben Pucciniskonzentriert Krausser seinen Roman:Packend schildert er unter anderem Puc-cinis Schaffen in Torre del Lago, seinegroßen Erfolge, der ständige Kampf mitseiner eifersüchtigen Ehefrau Elvira, dasVerhältnis zu seinem Verleger und seineLeidenschaft für das gerade erfundeneAutofahren.Im Rahmen der Premiere von GiacomoPuccinis »Manon Lescaut« an der Staats-oper Hamburg kommt Helmut Krausserzu einer Lesung aus seinem Erfolgsro-man nach Hamburg. In Zusammenarbeitmit der Buchhandlung Heymann findetdie Lesung am 2. April 2012 um 19.30Uhr in der Bücherhalle Elbvororte statt.

»Die kleinen Gärten des Maestro Puccini« – Lesung mit Helmut Krausser2. April 2012, 19.30 Uhr Bücherhalle Elbvororte, Sülldorfer Kir-chenweg 1 a, 22587 HamburgTel. 040/86 42 68Eintritt: 10,00 EuroKarten in allen Heymann-Buchhandlun-gen und an der Tageskasse der Hambur-gischen Staatsoper

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EINE IHRER LIEBLINGSSINFONIEN prä-sentiert Simone Young im 6. Phil har mo ni -schen Konzert: die »Pathétique« von PeterTschaikowsky. Die musikalische Autobio-graphie erzählt mit einer sowohl melancho-lischen als auch leidenschaftlichen Klang -sprache von den Leiden und Triumphen desrussischen Komponisten. Tschaikowskys 6.Sinfonie sollte den Schlussstein seineskünst lerischen Schaffens bilden und erwiessich als eine sich selbst erfüllende Prophe-zeiung, denn der Komponist verstarb zehnTage nach der Uraufführung der »Pathéti-que«. Was bleibt, ist ein großes Orchester-werk mit überirdisch schönen Melodien,russischer Schwermut und festlichemGlanz.

Pathétique, Posaune und Pastorale

Dirigenten und Solisten der nächsten Konzerte: Simone Young, Alisa Weilerstein, Sebastian Weigle, Stefan Schulz

Dazu bildet das 2. Cellokonzert des Groß-meisters Krzysztof Penderecki einen wir-kungsvollen Kontrast. Die Komposition, dieder polnische Künstler 1982 im Auftrag derBerliner Philharmoniker und für den be-deutenden Cellisten Mstislaw Rostropo-witsch schrieb, führt den Zuhörer durchPendereckis musikalisch-schöpferische Ent-wicklung. Denn es verbindet Merkmale sei-nes frühen Stils mit denen seiner Spätphase:Experimentelle Klangflächenmusik trifftauf romantisch-melodische Tonsprache.Mit trockenen Streichergeräuschen, scher-zandohaften Bläsereffekten und unverhüll-ten Schlagwerkattacken kann sich das Or-chester ebenso virtuos zeigen wie dasSolo-Instrument, an dem wieder die junge

Cellistin Alisa Weilerstein zu erleben ist. DieAmerikanerin begeisterte das Publikum inHamburg bereits mit Werken von Tschai-kowsky und Elgar und musiziert mit Gefühlund Intensität sowie mit herausragendertechnischer Souveränität. Alisa Weilersteinnennt Pendereckis Konzert treffend »eine40-minütige epische Reise. Es ist ein sehrkraftvolles Musikstück mit großen rhythmi-schen Herausforderungen, starken Höhe-punkten und vielen Kadenzen.«

KOMPOSITIONEN AUS der Neuen undder Alten Welt, ein Spezialist an der Basspo-saune und einer der erfolgreichsten deut-schen Dirigenten werden für das 7. Konzertder Philharmoniker zusammengeführt. Sovereint Leonard Bernsteins »Divertimentofür Orchester« Samba, Blues und TurkeyTrot zu einer Hommage an die amerikani-sche Popularmusik, bei der jedoch auchklassische Traditionen hindurch schim-mern. »Folk Songs« anderer Art bietet Beet-hovens »Pastorale«. Sie versetzt das Publi-kum in die heitere Stimmung einerLand partie – mit Hirtengesängen und Bau-erntänzen, die vor lebenslustiger Volkstüm-lichkeit nur so sprühen und die Vorfreudeauf den Frühling wecken. In Daniel Schny-

PHILHARMONIKER Konzerte

7. PHILHARMONISCHES KONZERT

Sebastian Weigle, DirigentStefan Schulz, Posaune

Leonard BernsteinDivertimento für OrchesterDaniel SchnyderBassposaunenkonzert »subZERO«Ludwig van BeethovenSinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68(»Pastorale«)

18. März, 11.00 Uhr 19. März, 20.00 Uhr Laeiszhalle, Großer Saal

Einführung mit Nadine Hellriegelam So. um 10.15 Uhr im Kleinen Saal und am Mo. um 19.15 Uhr im Studio E

Kindereinführung zur »Pastorale« mit AnneHeyens am So. um 11.00 Uhr im Studio E

6. PHILHARMONISCHES KONZERT

Simone Young, DirigentinAlisa Weilerstein, Violoncello

Krzysztof PendereckiCellokonzert Nr. 2Peter TschaikowskySinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74(»Pathétique«)

26. Februar, 11.00 Uhr 27. Februar, 20.00 Uhr Laeiszhalle, Großer Saal

Einführung mit Kerstin Schüssler-Bacham So. um 10.15 Uhr im Kleinen Saal

Vorkonzert im Rahmen von »Klangradar3000« mit Schülerinnen und Schülern desCorvey-Gymnasiums am Mo. um 19.00 Uhrim Kleinen Saal

8. PHILHARMONISCHES KONZERT

Ivor Bolton, DirigentRagna Schirmer, Klavier

Benjamin BrittenSuite on English Folk Tunes op. 90Ludwig van BeethovenKlavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15Frederick DeliusBrigg Fair – An English RhapsodyWolfgang Amadeus MozartSinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543

15. April, 11.00 Uhr 16. April, 20.00 Uhr Laeiszhalle, Großer Saal

Einführung mit Kerstin Schüssler-Bacham So. um 10.15 Uhr im Studio Eund am Mo. um 19.15 Uhr im Kleinen Saal

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Illustration: Henriette Sauvant

Richard Wagner

Der fliegendeHolländer

Für Kinder bearbeitet von Barbara Hass

Vorstellungen17. Februar bis 13. Mai 2012Kartentelefon: 040 / 38 25 38

Theater für KinderMax-Brauer-Allee 76 22765 Hamburgwww.theater-fuer-kinder.de

Ivor Bolton, Ragna Schirmer

4. KAMMERKONZERT

»Kontraste«

Camille Saint-SaënsSeptett Es-Dur op. 65Béla Bartók»Kontraste« Paul HindemithDrei Stücke für fünf InstrumenteLouise FarrencKlavierquintett Nr. 2 E-Dur op. 31

Mitsuru Shiogai, Daria Pujanek (Violine), Minako Uno-Tollmann (Viola), Thomas Tyllack (Violoncello), Katharina von Held (Kontrabass), Alexander Bachl (Klarinette), Eckhard Schmidt (Trompete), Alexander Soddy (Klavier)

25. März, 11.00 UhrLaeiszhalle, Kleiner Saal

ders Posaunenkonzert von 1999 mit demTitel »subZERO« vermischen sich erneutdie Stilrichtungen zu einer aufregendenSynthese. Der Schweizer Komponist und Sa-xophonist, der New York als neue Heimatwählte, kreierte einen Mix aus Ethno, Avant-garde und Klassik mit jazziger Seele, der fürden smarten Posaunisten Stefan Schulz wiegeschaffen ist. Der Berliner Philharmonikerspielte »subZERO« bereits in ganz Europa,und auch sonst ist er der Musik von Schny-der eng verbunden. Die Musikalische Lei-tung hat Sebastian Weigle, seit 2008/09GMD der Oper Frankfurt, der für seine Ar-beit bereits zahlreiche Preise entgegenneh-men konnte.

EIN WIEDERSEHEN und -hören mit Beet-hoven und folkloristischen Klängen gibt esdann wieder im 8. Philharmonischen Kon-

zert, jedoch sind es nun vor allem die Eng-länder, die die Volksmusik-Tradition ihrerHeimat in neue Gewänder kleiden. So wirftBenjamin Britten mit seiner »Suite on Eng-lish Folk Tunes« einen liebevoll-ironischen,aber keineswegs sentimentalen Blick zurückauf die Melodien vergangener Zeiten, wäh-rend Frederick Delius’ poetische Orchester-variationen über das Volkslied »Brigg Fair«einen klangsensiblen Klassiker der engli-schen Pastoralmusik darstellen. Zart undrhyth misch, jedoch auch mit einem kraft-voll-energetischen Gestus präsentiert sichBeethovens 1. Klavierkonzert, das sich mar-kant vom Vorbild Mozarts distanziert. Dochauch das Salzburger Wunderkind erhält mitseiner späten, ausdrucksstarken SinfonieNr. 39 einen Platz in diesem Konzert, dasvon Ivor Bolton geleitet wird. Der Chefdi-rigent des Salzburger Mozarteum-Orches -ters kehrt nach seinem aufsehenerregendenDirigat von Händels »Alcina« endlich zuden Philhar mo nikern zurück. Ihr phil -harmo nisches Debüt gibt Ragna Schirmer,die »erfrischend animierende« (Kultur-SPIEGEL) Zugänge findet und Publikumund Kritiker mit ihren CDs von Händel,Brahms und zuletzt Franz Liszt begeisterte.

DAS 4. KAMMERKONZERT der Philhar-moniker widmet sich nicht nur mitunteretwas verkannten Wunderkindern, sondernlässt zudem ein wenig weiblichen Glanz er-strahlen. Louise Farrencs Klavierquintett E-Dur von 1840 hat bis heute nichts von seinerüberfließenden Sanglichkeit, seiner konzep-tionellen Klarheit und seiner Frische einge-büßt. Die Herren an ihrer Seite sind CamilleSaint-Saëns, Béla Bartók und Paul Hinde-mith, die revolutionäre Arbeit auf demkammermusikalischen Gebiet leisteten, so-wohl in der Theorie als auch in der Praxis.So wurden Bartóks »Kontraste«, die diesemKammerkonzert seinen Namen verliehen,für den ungarischen Geiger Joseph Szigetiund den Klarinettisten Benny Goodman ge-schrieben. Bartók schuf damit eine virtuoseund dabei leicht fassliche Komposition, dieAnklänge des Blues und Elemente ungari-scher Tanzthemen in sich vereint.

| Teresa Kleinschmidt

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JANUAR

Lear* Aribert ReimannEinführung 18.50 Uhr (Foyer II. Rang)› 19:30 Uhr › € 4,– bis 89,– | B | Fr1

Das Rheingold* Richard WagnerEinführung 18.50 Uhr (Probebühne 3)› 19:30 – 22:00 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Ring3, Sa1

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Don Carlos* Giuseppe VerdiEinführung 15.20 Uhr (Probebühne 3)› 16:00 – 21:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | VTg3, Serie 69

3. Kammerkonzert› 11:00 Uhr › € 8,– bis 18,– › Laeiszhalle

Lear* Aribert ReimannEinführung 18.50 Uhr (Foyer IV. Rang)› 19:30 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Oper gr.1, VTg4, VB

La Fille du Régiment* (Die Regi-mentstocher) Gaetano Donizetti› 19:30 – 21:45 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Gesch 1, VB

FEBRUAR

Aida* Giuseppe Verdi › 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Mi2, VB

La Traviata* Giuseppe Verdi› 19:00 – 22:10 Uhr › € 4,– bis 79,–C | VB

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Lear* Aribert ReimannEinführung 18.50 Uhr (Foyer IV. Rang)› 19:30 Uhr › € 4,– bis 89,– | B | Fr2

Aida* Giuseppe Verdi› 19:00 – 22:00 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Oper gr.2

Die Walküre* Richard WagnerEinführung 15.20 Uhr (Probebühne 2)› 16:00 – 21:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Nachm, Ring3

Premiere › Opera piccolaDer Räuber Hotzenplotz* AndreasN. Tarkmann› 17:00 Uhr › € 20,–, erm. 8,–› Opera stabile

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Aida* Giuseppe Verdi› 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di3

La Traviata* Giuseppe Verdi› 19:00 – 22:10 Uhr › € 4,– bis 79,– | C

La Traviata* Giuseppe Verdi› 19:00 – 22:10 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Ital2

L'Elisir d'Amore* Gaetano Doni-zetti › Hamburger Symphoniker › 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Gesch 1, VB

Opera piccola Der Räuber Hotzen-plotz* Andreas N. Tarkmann› 18:00 Uhr › € 20,–, erm. 8,– › Opera stabile

La Traviata* Giuseppe Verdi› 19:00 – 22:10 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Sa4, Serie 29

Opera piccola Der Räuber Hotzen-plotz* Andreas N. Tarkmann› 14:30 und 18:00 Uhr › € 20,–, erm.8,– › Opera stabile

Siegfried* Richard WagnerEinführung 15.20 Uhr (Probebühne 2)› 16:00 – 21:15 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Ring3, So1, Serie 38

Opera piccola Der Räuber Hotzen-plotz* Andreas N. Tarkmann› 16:00 Uhr › € 20,–, erm. 8,–› Opera stabile

La Traviata* Giuseppe Verdi› 19:00 – 22:10 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di1

Faust* Charles GounodEinf. d. Jungen Opernfreunde18.00 Uhr (Probebühne 2)› 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | VTg1, Jugend Oper, VB

La Traviata* Giuseppe Verdi› 19:00 – 22:10 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Do2

Faust* Charles Gounod› 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Fr3, VB

Opera piccola Der Räuber Hotzen-plotz* Andreas N. Tarkmann› 18:00 Uhr › € 20,–, erm. 8,–› Opera stabile

Z U M L E T Z T E N M A L

La Traviata* Giuseppe Verdi› 19:00 – 22:10 Uhr › € 5,– bis 97,–A

Opera piccola Der Räuber Hotzen-plotz* Andreas N. Tarkmann14:30 Uhr und 18:00 Uhr € 20,–,erm. 8,– › Opera stabile

Götterdämmerung* Richard WagnerEinführung 15.20 Uhr (Probebühne 2)› 16:00 – 21:30 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Ring3

Opera piccola Der Räuber Hotzen-plotz* Andreas N. Tarkmann› 16:00 Uhr › € 20,–, erm. 8,–› Opera stabile

Faust* Charles Gounod› 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di2, Oper kl.1

Lucia di Lammermoor* GaetanoDonizetti › 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Ital1

L'Elisir d'Amore* Gaetano Doni-zetti › Hamburger Symphoniker › 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Do1

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Faust* Charles Gounod› 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Fr1

Opera piccola Der Räuber Hotzen-plotz* Andreas N. Tarkmann› 18:00 Uhr › € 20,–, erm. 8,–› Opera stabile

L'Elisir d'Amore* Gaetano DonizettiFamilieneinf. 18.45 Uhr (Probebühne 2)› 19:30 – 22:00 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Sa1, VB

Opera piccola Der Räuber Hotzen-plotz Andreas N. Tarkmann› 14:30 Uhr und 18:00 Uhr › € 20,–,erm. 8,– › Opera stabile

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Lucia di Lammermoor* GaetanoDonizetti › 18:00 – 21:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | VTg3, Serie 68, VB

6. Philharmonisches KonzertEinführung 10.15 Uhr im Kl. Saal› 11:00 Uhr › € 9,– bis 44,–Laeiszhalle, Großer Saal

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Opera piccola Der Räuber Hotzen-plotz Andreas N. Tarkmann› 16:00 Uhr › € 20,–, erm. 8,–Opera stabile

DER SPIELPLAN

26 So

17 Fr

18 Sa

19 So

21 Di

22 Mi

23 Do

24 Fr

25 Sa

05 So

07 Di

08 Mi

09 Do

10 Fr

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27 Fr

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29 So

30 Mo

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01 Mi

02 Do

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4 .20 1 1 / 12 JOURNAL 37

6. Philharmonisches KonzertVorkonzert um 19.00 Uhr im Kl. Saal› 20:00 Uhr › € 9,– bis 44,–Laeiszhalle, Großer Saal

Werkstatt der Kreativität IIIErnst-Deutsch Theater› 19:30 Uhr › täglich bis 3. März

L'Elisir d'Amore* Gaetano Doni-zetti › Hamburger Symphoniker › 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Mi2

Jürgen Kesting Wagnergesang› 19:30 Uhr › € 7,– › Opera stabile

MÄRZ

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Das Rheingold* Richard WagnerEinführung 18.50 Uhr› 19:30 – 22:00 Uhr|€ 4,– bis 89,–B | Ring 4

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

L'Elisir d'Amore Gaetano Donizetti› 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Schnupper, VB

After workLiederabend Katja Pieweck› 18:00 – 19:00 Uhr › € 10,– (inkl.Getränk) › Opera stabile

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Die ZauberflöteWolfgang Amadeus Mozart › 19:00 – 22:15 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Sa4, Serie 28, VB

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Die Walküre* Richard WagnerEinführung 15.20 Uhr› 16:00 – 21:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Ring 4

Sängersalon Christian Franz› 20:00 Uhr › € 7,– › Opera stabile

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E R Tod in Venedig Johann SebastianBach, Richard WagnerMusik vom Tonträger 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,– | C

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Siegfried* Richard WagnerEinführung 15.20 Uhr› 16:00 – 21:15 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Ring 4

WiederaufnahmePique Dame* Peter I. TschaikowskyEinführung 18.20 Uhr› 19:00 – 21:45 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Fr2, VB

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E R Tod in Venedig Johann SebastianBach, Richard WagnerMusik vom Tonträger › 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | VTg4

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E R Die Kameliendame Frédéric Chopin› 19:30 – 22:30 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Sa1, VB

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Götterdämmerung* Richard WagnerEinführung 15.20 Uhr16:00 – 21:30 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Ring 4

333 Jahre Oper in Hamburg»3-3-3-Opernkeilerei«› 19:30 Uhr › € 4,– › Opera stabile

Pique Dame* Peter I. TschaikowskyEinführung 18.20 Uhr (Probebühne 2)› 19:00 – 21:45 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di3, VB

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E R Die Kameliendame Frédéric Chopin› 19:30 – 22:30 Uhr|€ 4,– bis 79,–C | Mi1, VB

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E R Die Kameliendame Frédéric Chopin› 19:30 – 22:30 Uhr › € 4,– bis 79,–C | BalKl1, VB

Pique Dame* Peter I. TschaikowskyEinführung 18.20 Uhr (Probebühne 2)› 19:00 – 21:45 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Fr3, Oper kl.2

Zu Gast in der Opera stabile100 Meter Glück› 19:30 Uhr › € 10,– › Opera stabile (auch am 17.3.)

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E R Die Kameliendame Frédéric Chopin› 19:30 – 22:30 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Gesch Ball, VB

Pique Dame* Peter I. TschaikowskyEinführung 18.20 Uhr (Probebühne 2)› 19:00 – 21:45 Uhr › € 4,– bis 89,–B | So2, Serie 49, VB

Vor der Premiere »Manon Lescaut« › 11:00 Uhr › € 7,– › Probebühne 1

7. Philharmonisches KonzertEinführung 10.15 Uhr im Kl. SaalKindereinführung 11:00 Uhr Studio E› 11:00 Uhr › € 9,– bis 44,– › Laeisz-halle, Großer Saal

Junge Opernfreunde Hamburg Jour fixe »Russische Komponisten«› 16:00 Uhr › Eintritt frei › Probebühne 3

7. Philharmonisches KonzertEinführung 19.15 Uhr im Kl. Saal› 20:00 Uhr › € 9,– bis 44,– Laeiszhalle, Großer Saal

B A L L E T T Chopin Dances Frédéric Chopin› 19:30 – 21:45 Uhr › € 4,– bis 79,–C | BalKl2, VB

B A L L E T T Chopin Dances Frédéric Chopin› 19:30 – 21:45 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Fr1

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Pique Dame* Peter I. TschaikowskyEinführung 18.20 Uhr› 19:00 – 21:45 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Sa2, VB

B A L L E T T Chopin Dances Frédéric ChopinEinführung Junge OpernfreundeHamburg 18.30 Uhr› 19:30 – 21:45 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Gesch 1, Ball Jug

4. Kammerkonzert › 11:00 Uhr › € 8,– bis 18,–Laeiszhalle, Kleiner Saal

La Bohème* Giacomo Puccini› 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di1, VB

Junge ChoreografenDeutsches Schauspielhaus› 19:30 Uhr › auch am 28.3.

La Bohème* Giacomo Puccini› 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | VTg1, Jugend Oper, VB

After work Das Lied von der Erde › 18:00 – 19:00 Uhr › € 10,– (inkl.Getränk) › Opera stabile

B A L L E T T Chopin Dances Frédéric Chopin› 15:00 – 17:15 Uhr › € 5,– bis 97,– | A

B A L L E T TChopin Dances Frédéric Chopin› 19:30 – 21:45 Uhr › € 5,– bis 97,– | A

10 Sa

11 So

12 Mo

13 Di

14 Mi

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29 Mi

01 Do

02 Fr

03 Sa

04 So

05 Mo

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07 Mi

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18 So

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27 Di

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31 Sa

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38 JOURNAL 4 .20 1 1 / 12

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11*

F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– 10,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,–

D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– 10,–

C € 79,– 71,– 63,– 55,– 46,– 37,– 25,– 13,– 10,– 4,– 10,–

B € 89,– 79,– 70,– 61,– 52,– 41,– 28,– 15,– 10,– 4,– 10,–

A € 97,– 86,– 77,– 68,– 58,– 49,– 31,– 17,– 11,– 5,– 10,–

S € 119,– 110,– 98,– 89,– 79,– 56,– 34,– 18,– 11,– 5,– 10,–

P € 158,– 146,– 133,– 119,– 99,– 69,– 43,– 24,– 12,– 6,– 10,–

L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,–

KASSENPREISE

Pre

isg

rup

pe

* Vier Plätze für Rollstuhlfahrer (bei Ballettveranstaltungen zwei)

Platzgruppe

Karten Tel. (o4o)-356868

www.staatsoper-hamburg.de

APRIL

Premiere AManon Lescaut* Giacomo Puccini› 18:00 Uhr › € 6,– bis 158,– | P | PrA

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

La Bohème* Giacomo Puccini› 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di3, VB

Premiere BManon Lescaut* Giacomo Puccini› 19:30 Uhr › € 4,– bis 79,– | C | PrB

Don Giovanni* Wolfgang AmadeusMozart› 19:00 – 22:10 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Gesch 2, VB

Parsifal* Richard WagnerEinführung 15.20 Uhr (Probebühne 2)› 16:00 – 21:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Fr3

Manon Lescaut Giacomo Puccini› 19:30 Uhr › € 5,– bis 97,– | A | Sa1

G A S T S P I E L I M R A H M E N D E RH A M B U R G E R O S T E R TÖ N E Konzert des InternationalenOpernstudios› 22:30 Uhr › Karten 040/35766666Laeiszhalle Brahms-Foyer

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RMatthäus-Passion Johann Sebas-tian Bach, Musik vom Tonträger › 18:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | So2, Serie 48

G A S T S P I E L I M R A H M E N D E RH A M B U R G E R O S T E R TÖ N E Konzert der Philharmoniker Hamburg› 20:00 Uhr › Karten 040/35766666Laeiszhalle großer Saal

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RMatthäus-Passion Johann Sebas-tian Bach, Musik vom Tonträger Einf. d. Jg. Opernfreunde 17.00 Uhr › 18:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Ball Jug

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RMatthäus-Passion Johann Sebas-tian Bach, Musik vom Tonträger › 18:30 – 22:30 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di2

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Don Giovanni Wolfgang AmadeusMozart› 19:00 – 22:10 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Mi2, VB

Manon Lescaut Giacomo Puccini› 19:30 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Do1, VB

Il Barbiere di Siviglia* GioachinoRossini› 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 89,– B | Fr2, VB

Manon Lescaut* Giacomo Puccini› 19:30 Uhr › € 4,– bis 89,– B | So1, Serie 39

8. Philharmonisches KonzertEinführung 10.15 Uhr im Kl. Saal› 11:00 Uhr › € 9,– bis 44,–Laeiszhalle, Großer Saal

8. Philharmonisches KonzertEinführung 19.15 Uhr im Kl. Saal20:00 Uhr › € 9,– bis 44,– Laeiszhalle, Großer Saal

Z U M L E T Z T E N M A L I N D I E S E R S P I E L Z E I T

Il Barbiere di Siviglia GioachinoRossini› 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Gesch 1, Ital1

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E R Endstation Sehnsucht Sergej Pro-kofjew und Alfred SchnittkeMusik vom Tonträger › 19:30 – 21:30 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Mi1

Jürgen Kesting »Solch eine Frauhab ich noch nie gesehen«(Manon Lescaut)› 19:30 Uhr › € 7,– › Opera stabile

Manon Lescaut Giacomo Puccini19:30 Uhr › € 4,– bis 79,– C | Do2, VB

After workYoung & Soddy › 18:00 – 19:00 Uhr › € 10,– (inkl.Getränk) › Opera stabile

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Die Produktionen »Lear«, »Don Carlos«, »Aida«,»Faust«, »Lucia di Lammermoor«, »ChopinDances«, »Die kleine Meerjunfgrau« und »DonGiovanni« werden unterstützt durch die Stiftungzur Förderung der Hamburgischen Staatsoper.

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius unddie Stiftung zur Förderung der HamburgischenStaatsoper sind Hauptförderer der Hamburger»Ring«-Inszenierung 2008-2010.

Die Reihe »Opera piccola« wird gefördert vonder Hamburger Sparkasse und der Stiftung zurFörderung der Hamburgischen Staatsoper.

»Parsifal« ist eine Koproduktion mit der GrandOpera Houston

Öffentliche Führungen durch die Staatsoperam 31. Januar; 9., 15., 17. 23. Februar; 1., 9., 22. März; 3., 17. April 2012jeweils 13.30 UhrTreffpunkt BühneneingangKarten zu € 6,- sind an der Kasse oder onlineerhältlich

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E R WiederaufnahmeDie kleine MeerjungfrauLera Auerbach› 19:30 – 22:00 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Sa2

Johann Adolf Hasse – Idol zwi-schen Barock und KlassikPortraitkonzert › 19:30 Uhr › € 7,– › Opera stabile

Parsifal Richard WagnerEinführung 15.20 Uhr› 16:00 – 21:00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | VTg3, Serie 69

5. Kammerkonzert› 11:00 – 13:00 Uhr › € 8,– bis 18,–Laeiszhalle, Kleiner Saal

* Aufführung mit deutschen Übertexten.

21 Sa

22 So

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19 Uhr: Vorkonzert

CHRISTOPHE DESJARDINS,

Viola solo

DOMENICO GABRIELLI aus: Ricercari

IVAN FEDELE Ritrovari

(UA, Auftragswerk des NDR)

20 Uhr: Konzert

NEUE VOCALSOLISTEN STUTTGART

Werke von

CARLO GESUALDO DA VENOSA SALVATORE SCIARRINO GIROLAMO ARRIGO ANDREAS DOHMEN MICHELANGELO ROSSI PASCAL DUSAPIN

In Kooperation mit

NDR Das Alte Werk

Karten zu € 18,– / ermäßigt € 9,– (zuzüglich 10% Vorver -kaufs gebühr) im NDR Ticketshop im LevantehausTelefon 0180 – 1 78 79 80 (bundesweit zum Ortstarif für Anrufe aus dem deutschen Festnetz und maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz) online unter www.ndrticketshop.de sowie bei allen bekannten Vor -verkaufs stellen und an der Abendkasse.

15.02.2012 ST. JOHANNIS-HARVESTEHUDE

IL MANIERISMOIN ITALIA

0253_dnw_staatoper 1 13.12.11 18:13

BALLETTPREMIERE »LILIOM«Die umjubelte Uraufführung von »Liliom«gab Anlass zum Feiern. Titelheld CarstenJung und »seine« Julie, Gastsolistin Alina Co-jocaru vom Londoner Royal Ballet, über-reichten Ballettintendant John Neumeier,dem Choreografen des Abends, ein zumBallett passendes Premierengeschenk: Eindetailgetreues Miniatur-Karussell (1). Auchder Komponist des Abends wurde gefeiert:Michel Legrand, der die Musik der »Ballettle-gende« für die Philharmoniker Hamburgund die NDR Bigband schrieb, mit seinerFrau Catherine Legrand (2). Unter den Premie-rengästen: Rita und Harald Feldmann (3), LuiMing, Heribert Diehl und Itta Garbe (4), RolfHunck (Deutsche Bank) und Unternehmerund Ex-Wirtschaftssenator Ian Karan (5),Mirko Schmitz-Dierckesmann (HASPA) und Kathrin Dierckesmann, Roland Heintze (CDU-Haushaltssprecher und Fraktionsvize) undMatthias Schneekloth sowie Bürgerschaftsab-geordnete Juliane Tim mer mann (SPD) undBjörn Walter (6), Albert Kriemler (Akris) undJoëlle Boulogne (ehemals Erste Solistin beimHAMBURG BALLETT) (7), Designer PeterSchmidt und Else Schnabel (8).

LEUTE

1 2

3 4

5 6

7

8

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Es gibt im Leben Ereignisse, diefür immer in Erinnerung bleiben.Als ich am 22. November 1963 fürdie Aufführung »Die Hochzeitdes Figaro« an der Staatsoper eineStudentenkarte bekam, saß ichbeglückt und gespannt in der

schönen Günther Rennert-Inszenierung mit glänzender Besetzung.Es sangen Tom Krause, Heinz Blankenberg, Peter Roth-Ehrang,Erwin Wohlfahrt, Elisabeth Steiner, Colette Lorant, Ria Urban, umnur einige zu nennen. Janos Kulka stand am Pult.

Ich hatte bis 1962 als Offizier auf Zeit für drei Jahre eine Laufbahnbei der Luftwaffe eingeschlagen und sollte mich nach erfolgreicherfliegerischer Grundausbildung im Fluganwärterregiment Uetersennun auf insgesamt sechs Jahre weiter verpflichten, um in die extremteure Jet-Ausbildung auf der F 104 nach San Antonio, Texas zu ge-langen.

Nach schlaflosen Nächten entschied ich mich dann aber, nachdrei Jahren auszuscheiden und mit der ansehnlichen Abfindung undeinem Halbtagsjob »auf Zimmer« wohnend in Hamburg ein priva-tes Musik- und Gesangsstudium zu beginnen.

Der Traum »Amerika« war vorerst ausgeträumt, aber das Landund der charismatische Präsident John F. Kennedy faszinierte be-sonders uns junge Leute. Wenn mir an diesem Abend jemand gesagthätte, dass ich ein Jahr später ein zweijähriges Stipendium an der In-diana University in Bloomington, USA, der größten Musikschuledes Landes, erhalten würde, ja, dass ich sechs Jahre später als Figaroin eben dieser Inszenierung auf der Bühne der Staatsoper stehenwürde, dann hätte ich ihn für verrückt erklärt.

Fasziniert und mit klopfendem Herzen saß ich an diesem Abendin der Vorstellung und wurde nur unruhig, als die Pause nach demzweiten Akt unverhältnismäßig lang dauerte. Dann kam jemand vor

den Vorhang und sagte sinngemäß, man hätte soeben erfahren, dassPräsident Kennedy einem Attentat zum Opfer gefallen sei.

Der Aufschrei, der durch das Publikum ging, ein fast unmensch-liches Aufstöhnen mit aufgerissener Kehle inhalierend, wird mir un-vergessen bleiben.

Der Herr vor dem Vorhang sagte noch, dass man, auch aus Re-spekt vor den amerikanischen Kollegen und dem tragischen Ereignisan sich, die Vorstellung abbrechen würde. Still, wortlos und erst nacheiner Weile standen die Menschen auf und verließen langsam dieStaatsoper.

Eine verstörende NachrichtDer Vorstellungsabbruch am 22. November 1963 in der Hamburgischen Staatsoper

IMPRESSUM | KARTENSERVICE Herausgeber: Hamburgische Staatsoper GmbH, Große Theaterstr. 25, 20354 Hamburg | Geschäftsführung: Simone Young, Opernintendantin und Generalmusikdirektorin/ John Neumeier, Ballettintendant / Detlef Meierjohann, Geschäftsführender Direktor | Konzeption und Redaktion: Dramaturgie, Pressestelle, Marketing; Bettina Berm-bach, Annedore Cordes, Matthias Forster, Kerstin Schüssler-Bach (Oper); André Podschun, Anna Schwan (Ballett) | Autoren: Udo Bermbach, Anja Bornhöft, FranzGrundheber, Teresa Kleinschmidt, Andrea C. Röber, Marcus Stäbler | Mitarbeit: Daniela Becker | Opernrätsel: Moritz Lieb | Fotos: Sussie Ahlburg, Holger Badekow,Achim Bardel, Thilo Beu, Brinkhoff/Mögenburg, Busby, Mauricio Bustamante, Oliver Fantitsch, Berthold Frabricius, Cosmin Gogu, G. Janaitis, Jürgen Joost, Jamie Jung,Helene Kirchberger, Silvia Madonia, Maja Metz, On 3 Studio/Breimann und Bruun, Monika Rittershaus, Universität Texas Austin, Kiran West, Kurt-Michael Westermann,Ben Wright, Archiv der Hamburgischen Staatsoper | Titel: Monika Rittershaus | Gestaltung: Annedore Cordes, Holger Badekow (Ballett) | Design Konzept Arne Kluge| Anzeigenvertretung: Antje Sievert Tel.: 040/450 698 03, [email protected] | Litho: Repro Studio Kroke | Druck: Hartung Druck + Medien GmbH

Tageskasse: Große Theaterstraße 25, 20354 HamburgMontags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr Sonn- und Feiertags für den Vorverkauf geschlossen. Die Abendkasse öffnet 90 Minuten vor Beginn derAufführung. Es werden ausschließlich Karten für die je-weilige Vorstellung verkauft. Telefonischer Kartenvorverkauf: 040/35 68 68Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 UhrAbonnieren Sie unter Telefon 040/35 68 800Vorverkauf: Karten können Sie außer an der Tages-kasse der Hamburgischen Staatsoper an den bekann-ten Vorverkaufsstellen in Hamburg sowie bei derHamburg Tourismus GmbH (Hotline 040/300 51777;

www.hamburg-tourismus.de) und bei allen Ticket-Online Verkaufsstellen und TUI Reisebüros erwerben.Schriftlicher Vorverkauf: Schriftlich und telefonischbestellte Karten senden wir Ihnen auf Wunsch gernezu. Dabei erheben wir je Bestellung eine Bearbei -tungs gebühr von € 5,–, die zusammen mit demKarten preis in Rechnung gestellt wird. Der Versanderfolgt nach Eingang der Zahlung. Postanschrift: Hamburgische Staatsoper, Postfach,20308 Hamburg; Fax 040/35 68 610Gastronomie in der Staatsoper:Tel. 040/35019658, Fax: 35019659www.godionline.com

Die Hamburgische Staatsoper ist online:www.staatsoper-hamburg.dewww.staatsoper-hamburg.mobiwww.philharmoniker-hamburg.dewww.hamburgballett.dewww.ring-hamburg.de

Das nächste Journal erscheint Ende April.

FINALE

Stationen der Geschichte

FRANZ GRUNDHEBER singt am 1. Februar seine 2000. Vorstellung auf derBühne der Staatsoper. Er wird Amonasroin Giuseppe Verdis »Aida« verkörpern,eine Partie, mit der er in Hamburg und ananderen großen Bühnen reüssierte. Der inTrier geborene Bariton ist Kammersängerund Ehrenmitglied der Hamburgischenund Wiener Staatsoper. Es findet sich keinbedeutendes Opernhaus oder Festival der

Welt, an dem er in seiner bereits über vierzig Jahre andauerndenKarriere nicht gesungen, kaum ein renommierter Dirigent, mitdem er nicht gearbeitet hat. In seinem breiten Partienspektrumerobert er sich immer neue Rollen. An der Metropolitan OperaNew York war er der erste Deutsche, der den Rigoletto in Verdisgleichnamiger Oper verkörpert hat. Von 1966 bis 1988 war Franz Grundheber Ensemblemitglied derHam burgischen Staatsoper, und er ist bis heute durch einen stän-digen Gastvertrag eng mit ihr verbunden.

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