60 Jahre Bundesverband Deutscher Stiftungen

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60 Jahre Bundesverband Deutscher Stiftungen » Prof. Dr. Michael Borgolte zu den Anfängen des Stiftungswesens » Wegbereiter und Wegbegleiter des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen » Stiftungen in Raum und Zeit 1948 - 2008 : 60 jahre im dienst der stiftungen

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1948 - 2008: 60 Jahre im Dienst der Stiftungen

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60 Jahre BundesverbandDeutscher Stiftungen

» Prof. Dr. Michael Borgolte

zu den Anfängen

des Stiftungswesens

» Wegbereiter und Wegbegleiter

des Bundesverbandes

Deutscher Stiftungen

» Stiftungen in Raum und Zeit

1948 - 2008: 60 jahre im dienst der stiftungen

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resolution (ganze Seite):Auf der ersten Arbeitstagung, am 20. September 1948,verabschiedeten die Mitbegründer der Arbeitsgemein-schaft eine Resolution.

anwesenheitsliste:29 Stiftungsexperten nahmen an der ersten

Arbeitstagung in Würzburg teil.

telegramm:Prof. Dr. Götz Freiherr von Pölnitz teilte die bevorstehendeAnerkennung als Spitzenverband Prof. Dr. Albert K. Franzper Telegramm mit.

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» » » Bei meiner ersten Beiratssitzung saß ich zwischenzwei älteren Herren (im Gegensatz zu heute waren esüberhaupt überwiegend ältere Herren). Ich machte michihnen bekannt und der Herr zur Linken sagte „Fürst Fug-ger“, der zur Rechten „von Welser“. Ich war sehr beein-druckt. Fürst Fugger beklagte die niedrigen Holzpreiseund der noch ältere Baron von Welser erstaunte mich mitseinem Kommentar: „Ach Fugger, hören’s doch auf zuklagen, was sollen wir Welser sagen. Uns hat mal ganzVenezuela gehört!“

1995 erhielt Karl Kübel in Dessau aus der Hand von Bun-despräsident Roman Herzog die Medaille für Verdiensteum das Stiftungswesen. Karl Kübel hat mich in seinerBescheidenheit und seinem sozialen Engagement sehreingenommen. Er schilderte in seiner Dankesrede seineRolle als 14-jähriger kaufmännischer Lehrling, bei der erinnerhalb kürzester Zeit die Einstellung „Womit kann ichdienen?“ verinnerlicht hatte. Dieses „Womit kann ich

dienen?“ ist mir ein Leitsatz geworden.Karl Kübel sagte bei seiner Ehrung: „Der ei-gentliche, tiefste Sinn der menschlichenExistenz erschließt sich im Dienen, imDienste am Nächsten“. Das Motiv, seineMöbelfabriken zu verkaufen und die KarlKübel Stiftung für Kind und Familie inBensheim zu gründen, habe ich in vielenVorträgen als vorbildlich herausgestellt.

2002 bekam die Bürgerstiftung Norderneyneben ihrer Genehmigung einen Kosten-festsetzungsbescheid nach Landesrechtüber 1.020 Euro. Penibel wurde dargelegt,wieviele Mitarbeiter des höheren und ge-hobenen Dienstes wieviele Stunden an die-ser Genehmigung gearbeitet hatten. Die17 Gründer, die 65.000 Euro gespendethatten, waren zu Recht verärgert undwandten sich an mich als den Vorsitzen-den des Bundesverbandes. Beim Jubiläumder Bürgerstiftung Hannover habe ich inmeiner Rede Ministerpräsident Christian

Wulff auf diesen Missstand hingewie-sen und ihn gebeten, die Gebührenfür gemeinnützige Stiftungen in Nie-dersachsen abzuschaffen. Er ist dieserBitte gefolgt ... und glänzend wieder-gewählt worden. Anderen Politikernzur Nachahmung empfohlen!

Der Bundesverband hat viele heraus-ragende Persönlichkeiten, bei denenes eine Freude und Ehre war, sie ken-nenzulernen. Stellvertretend für vielemöchte ich Prof. Berthold Beitz nen-nen, der den Bundesverband häufigunterstützte und z. B. die Häuser fürdie Geschäftsstelle in Bonn und Berlinzur Verfügung stellte, als wir nochnicht in der Lage waren, uns ein eige-nes Haus zu leisten.

Impressionen aus 15 Jahren 1

Impressionen aus 15 JahrenEngagement im BundesverbandDeutscher Stiftungen

1992 – ein Jahr nach Gründung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

(DBU) – suchte mich der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher

Stiftungen, Rechtsanwalt Reinhard Goerdeler, in Osnabrück auf, um

die DBU für eine Mitgliedschaft im Bundesverband zu gewinnen. Goer-

deler, ein Sohn des von den Nazis hingerichteten Widerstandskämp-

fers und früheren Leipziger Oberbürgermeisters, begeisterte uns eben-

so für den Dachverband aller deutschen Stiftungen wie seine Stellver-

treterin, Dr. Julia Dingwort-Nusseck. 1993 wurde ich dann gebeten, im

Beirat des Bundesverbandes einen Vortrag über die Aktivitäten der

noch jungen DBU zu halten. 1994 wurde ich in den Beirat gewählt.

Ohne das Engagement von Reinhard Goerdeler und Julia Dingwort-

Nusseck wären wir nicht im Bundesverband. Zwei überaus verdienst-

volle Persönlichkeiten in der Geschichte des Bundesverbandes!

dr.-ing. e. h. fritz brickweddeVorstandsvorsitzender desBundesverbandes DeutscherStiftungen

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Wettbewerb belebt das Geschäft. Das zeigt die Konkur-renz zwischen Hamburg und Frankfurt am Main, werdenn nun Stiftungshauptstadt Deutschlands sei. Es gibtsicher nur wenige Großstädte, in denen die Bürger einenso großen Gemeinsinn entwickelt haben, wie Frankfurtund Hamburg. Stiftungen haben die Stadtentwicklungmaßgeblich beeinflusst. Ich denke in Frankfurt an Stä-del, Senckenberg Museum, Bürgerhospital und dieGründung der Universität oder in Hamburg an Persön-lichkeiten wie Alfred Toepfer, Kurt A. Körber oderMichael Otto. Frankfurt mit fast 500 Stiftungen, Ham-burg mit über 1.000 Stiftungen, München mit über 700Stiftungen sind in absoluten Zahlen die Spitzenreiter,aber auch pro Kopf der Bevölkerung liegen Frankfurt,Hamburg und München ganz weit vorne. Andere Städtewie Würzburg, Oldenburg, Bonn oder Münster, Mainz,Hannover, Stuttgart, Regensburg oder Augsburg habenebenso sehr viele Stiftungen pro Kopf der Bevölkerung.Meine Heimatstadt Osnabrück liegt immerhin auf Platz21 von über 80 deutschen Großstädten. Aber wir habenauch defizitäre Regionen: Das ist nicht nur der OstenDeutschlands, in dem die SED die Stiftungen vernichte-

te, sondern auch weite Teile des Ruhrgebietes, wo eineumfassende Stiftungskultur noch nicht entstanden ist,sondern geweckt werden muss.

Stifter leben länger! » » » Das vermittele ich in jederRede. Stifter sind glücklichere Menschen, sie wissen,wofür sie leben, sie sind hochmotiviert und engagiert. Eshat positive Auswirkungen auf die Lebenserwartung,wenn man anderen hilft. Das zeigen zahlreiche amerika-nische Studien. Gutes zu tun versetzt den Wohltäter ineinen Glücksrausch, das ist inzwischen sogar anhandvon Hirnbildern nachgewiesen.

Dass 2007 1.134 rechtsfähige Stiftungen des bürgerli-chen Rechts errichtet wurden, stellt einen absolutenRekord in der Nachkriegsgeschichte dar. Die Erfolgsge-schichte vom Stiftungsboom geht weiter. Deutschlandwird wieder Stiftungsland, wir bekommen blühende Stif-tungslandschaften. Die Erkenntnis wächst: Der Staatkann nicht alles, die Bürgergesellschaft, das zivile Enga-gement muss wachsen. Der Bundesverband DeutscherStiftungen hat daran einen sehr großen Anteil. « « «

Impressionen aus 15 Jahren2

Presseschau der Jahrestagungenvon 1948 bis heute

1948

„Anliegen der Stiftungen“ – über die Gründung

würzburger stadtblatt | 1948

würzburg 1948

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1997

Deutschlands Stiftungen leisten

Aufbauarbeit im Osten.

„Schneller, origineller, bürgernäher“ / Tagung in Halle

Deutsche Stiftungen haben im Prozess der Einigung „ei-nen wesentlichen Beitrag zum politischen und gesell-schaftlichen Aufbau in den neuen Ländern geleistet“.Diesem Satz aus der Hallenser Erklärung des Bundesver-bandes Deutscher Stiftungen stimmen alle Minister-präsidenten in den ostdeutschen Bundesländern zu.frankfurter allgemeine zeitung | 2. september 1997

2007

Experten: Kinderlose sorgen für neuen Stiftungsboom.

Deutscher Stiftungstag in Lübeck geht heute zu Ende

– Zahl der Einrichtungen wird sich in 25 Jahren

vervierfachen

Deutschland erlebt momentan einen historisch einmali-gen Stiftungsboom. Wie der Vorstandsvorsitzende desBundesverbandes Deutscher Stiftungen, Fritz Brickwed-de, auf dem Deutschen Stiftungstag in Lübeck sagte, ha-be sich die Zahl der Stiftungen bürgerlichen Rechts inden vergangenen 12,5 Jahren bundesweit auf 14 400 ver-doppelt. (...) Bis heute beraten in der Hansestadt Lübeckrund 1200 Stiftungsakteure, Fachleute und Politiker überdie Folgen der Globalisierung für das Stiftungswirken.die welt | 11. mai 2007

1959

10 Jahre Arbeitsgemeinschaft Deutscher

Wohltätigkeits- Erziehungs- und Kulturstiftungen

Die 1948 gegründete Arbeitsgemeinschaft (...) [zählt]heute 120 Mitglieder und Stiftungsverwaltungen, die alsmildtätig, kirchlich oder gemeinnützig anerkannt sind.Die stiftungsrechtliche Beratung der Mitglieder wird vonanerkannten Fachleuten durchgeführt. Bei allen neuendie Stiftungen und ihren Besitz betreffenden Gesetzennimmt die Arbeitsgemeinschaft (...) Stellung. Besondersanerkannt wurde ihre Initiative und Mitarbeit bei derWiederherstellung der Gemeinnützigkeitsverordnung.nachrichtendienst des deutschen vereins für öffentlicheund private fürsorge, frankfurt am main nr.3 | 1959

Presseschau 3

1964

Stiftungen sind steuerlich stark belastet

Würzburg. Die ArbeitsgemeinschaftDeutscher Stiftungen und der Verbandder Wohltätigkeitsstiftungen e.V. hieltjetzt im Gartenpavillon des Juliusspitalsihre diesjährige und damit 20. Tagung.(...) Früher [so der Wirtschaftsprüfer Dr.Mohren] habe sich der „reiche Mann“durch ein hohes Privatvermögen aus-gewiesen; heute würde hingegen derReichtum durch ein größeres Betriebs-vermögen repräsentiert.fränkisches volksblatt | 23. mai 1964

1976

Die Stiftungen sind zu loben.

Goldene Auszeichnung für

Joseph-Ernst Fürst Fugger von Glött

Die Bedeutung der Stiftungen für das Gemeinwohl hatBundespräsident Walter Scheel hervorgehoben. In einerFestansprache anläßlich der Jahresversammlung der Ar-beitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen und des Ver-bandes Deutscher Wohltätigkeitsstiftungen sagte er inLüneburg, der Staat habe die Pflicht, den Stiftungen denFreiraum zu sichern, den sie für ihre Arbeit brauchten.augsburger allgemeine | 15. mai 1976

1983

„Saurer Regen“ bringt auch Stiftungen in die Klemme.

Tagung des sozialen und kulturellen Mäzenatentums

Zwei Hauptsorgen drücken die gemeinnützigen Stiftun-gen in der Bundesrepublik, deren Arbeitsgemeinschaftgestern in Frankfurt ihre Jahrestagung mit Arbeitskreis-beratungen im Römer begann (...). Da ist einmal die zu-nehmende steuerliche Belastung, und zum anderen trittein effektiver Vermögensschwund ein. (...) Die Bedeu-tung der Stiftungen im sozialen und kulturellen Bereichist gewaltig. (...) Am heutigen Freitag wird die „Medaillefür Verdienste um dasStiftungswesen“ anDr. h. c. Kurt A. Körberverliehen. Bundes-präsident Karl Cars-tens wird sie überrei-chen.frankfurter rund-schau | 29. april 1983

Wirtschaftswunderjahre

Mauerfall undWiedervereinigung

Friedensbewegung der 60er und 70er Jahre

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» » » Wieviel des ältesten Stiftungsgutes sich nochheute unerkannt in kirchlichem Besitz befindet, lässtsich kaum abschätzen, aber auch die ersten selbststän-digen Stiftungen zu ermitteln, hat die historische For-schung noch nicht versucht. „Ehrwürdige Häuser“ zurVersorgung von Armen, Kranken, Fremden und Waisen,die nach den Worten des Kaisers Justinian von 534 „inEwigkeit bestehen“ und ihre „nie erlöschenden from-men Werke“ vollziehen würden, sind, falls sie hierzulan-de überhaupt geschaffen worden waren, in der frühmit-telalterlichen Herrschaft von Bischöfen und Königen auf-gegangen. Erst als im Hohen Mittelalter die Idee freier,sich selbst erneuernder Personengemeinschaften wie-derauflebte, die für die Gabe materieller Subsistenz aufunabsehbare Zeit die Gegengabe von Gebet und Für-sorge zugunsten und im Namen ihrer eigenen Wohltäterleisten wollten, begann „das Zeitalter der Stiftungen“schlechthin.

Seit dem zwölften Jahrhundert sind die Stiftungen vonSpitälern, Klerikerpfründen, Schülerstipendien undschließlich Universitäten auch in Deutschland dichtüberliefert. Eine starke Zunahme der Bevölkerung be-günstigte die Gründung neuer und die Ausweitung alterStädte sowie eine erhöhte Mobilität aller Schichten, dieauch die christlichen Werke der Barmherzigkeit vor un-bekannte Aufgaben stellte. Die Armen pochten jetztnicht mehr an die Pforten der alten Klöster auf demLande, sondern strömten in die Städte, in der die Amts-kirche allein bei der Fürsorge überfordert gewesen wäre.Nicht bloß Könige, Adlige, Bischöfe und Mönche, son-dern vor allem die Bürger selbst versorgten nun dieBedürftigen, zumal sie selbst als Händler und als Schü-ler „auf der Suche nach dem Wissen“ in der Fremde aufHilfe angewiesen waren. Wie sie sich genossenschaftlichverbanden, um ihre angestammten Stadtherrschaftenabzuschütteln und sich als Kommunen zu organisieren,so errichteten sie in Bruderschaften Spitäler, die nebenden Notleidenden auch ihnen selbst im Alter eine siche-re Behausung versprachen. Diese galten allerdings wei-terhin als religiöse Einrichtungen und lehnten sich oftbei Kirchen oder Klöstern an. So stellte der Abt von St.Martin in Köln 1142/47 den Bürgern Grund und Bodenfür ein Spital zur Verfügung, das von diesen und denMönchen finanziert werden sollte, dem aber ein „Laien-

Anfänge des Stiftungswesens4

Die Anfänge des Stiftungswesensin Deutschland

VON PROF. DR. MICHAEL BORGOLTE

Das Stiftungswesen in Deutschland beruht auf christlichen Funda-

menten. Für heidnische Totenkultstiftungen, durch die römische Pro-

vinzialbeamte oder Militärs anderswo das Andenken an ihre eigene

Person oder ihre Angehörigen auf Dauer zu sichern trachteten, fehlt

hier jegliche Überlieferung. Zugunsten ihres Seelenheils müssen hin-

gegen schon die spätantiken Christen an Rhein und Donau Stiftungen

zugunsten der Bedürftigen errichtet haben, die nach ihrem Tod weiter-

arbeiteten und ihnen die Fürbitten der Begünstigten versprachen.

Ohne solche Werke der Caritas wäre der Aufbau der Kirche nämlich

kaum möglich gewesen.

Die im 12. Jahrhundert gegründete St. Elisabeth-Hospital-Stiftung inEllingen ist heute ein Altersheim.

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bruder“ für die „Fürsorge, den Dienst und die Betreuungder Armen“ vorstehen sollte. Den Mitgliedern der Bür-gergemeinde sollte im Alter oder bei Krankheit ein eige-nes Zimmer verfügbar sein, in dem sie von ihrer Stiftungleben könnten.

Die ältesten noch bestehenden deutschen Stiftungendürften ebenfalls ins zwölfte Jahrhundert zurückreichen,so problematisch die häufig genannten Daten und Zeug-nisse auch sind. Die ersten Fälle datieren auffällig dichtin die Zeit des Stauferkaisers Friedrich I. (1152/55-1190),der selbst an Märkten und Städten planmäßig Spitälererbaute, um neben Pilgern auf ihrer frommen Wander-schaft und jungen Männern auf ihrem Weg zum Studiumden Verkehr von Händlern zu fördern. „Barbarossa“unterstützte auch die Stiftungen anderer. So nahm erdas Spital des Walter von Ellingen (Mittelfranken) undseiner Gemahlin Kunigunde in seinen Schutz und über-trug es zunächst der Chorherrengemeinschaft von Berch-tesgaden. Sein Enkel Kaiser Friedrich II. gab das Haus, indem Arme aufgenommen und mit Almosen versorgt wer-den sollten, 1216 an den Deutschen Orden, der es bis zurHerrschaft Preußens 1796 innehatte. Die Stiftung über-lebte also nicht selbstständig, sondern unter demSchutz des Königs und im Gefüge einer ritterlich-mona-stischen Gemeinschaft. Heute wird das historische Spi-tal erstmals unter weltlicher Leitung als Altenheim wei-tergeführt (seit 1996).

Auch das Behindertenheim Johannishof in Hildesheim,der Hospitalfonds Sankt Benedikti in Lüneburg, der vonder Klosterkammer Hannover verwaltet wird und neuer-dings der Universität Lüneburg zugutekommt, sowie das„Gesundheitshaus“ in Münster/Westfalen beruhen aufStiftungen der Stauferzeit. Die immer wieder genanntenJahre, etwa 1161 für Hildesheim oder 1176 für das ur-sprüngliche Magdalenenspital in Münster, bezeichnenfreilich nur mehr oder weniger markante Daten in einerschon älteren Geschichte der betreffenden Einrichtun-gen. Dass sie Bedeutung für die Gegenwart gewinnenkonnten, lag abgesehen von den Stiftern selbst an der

Stabilität rechtlicher, politischer und kirchlicher Rahmen-bedingungen jener und späterer Zeiten – vor allem aberam Zufall, durch den die Geschichte stets die Werke eini-ger begünstigt und diejenigen anderer zerstört. Wo mit-telalterliche Stiftungen bis heute überdauert haben,wurden sie meist durch ihre karitativen Zwecke am Le-ben gehalten, während der Name der Stifter, dessen Ge-denken sie dienen sollten, oft zum toten Buchstaben ge-worden oder ganz ins Vergessen abgesunken ist. « « «

Anfänge des Stiftungswesens 5

prof. dr. michael borgolte Geb. 1948, Professor für Geschichte des Mittel-alters an der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 1998 ebd. Leiter des „Institutsfür vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter“. Ordentliches Mitglied derBerlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2005 Leiter desSchwerpunktprogramms der DFG „Integration und Desintegration der Kulturenim europäischen Mittelalter“ – Neuere Forschungen zur Geschichte Europas imMittelalter, zur mittelalterlichen Kirche und zum Stiftungswesen im interkulturel-len Vergleich. Zuletzt: „Christen, Juden, Muselmanen. Die Erben der Antike undder Aufstieg des Abendlandes, 300 bis 1400 n. Chr.“, München 2006; „Stiftungenin Christentum, Judentum und Islam vor der Moderne“, Berlin 2005.

Das Bild des niederländischen Künstlers Goswijn van der Weyden,entstanden um 1511/15, zeigt Maria mit dem Kind und Stiftern.

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Welche Bedingungen herrschten zu Beginn

der Arbeitsgemeinschaft?

Die Anfänge des Bundesverbandes liegen in der Zeit desWiederaufbaus. Dem NS-Regime war die christlich hu-manitäre Stiftungswelt völlig wesensfremd und ent-sprechend war das Stiftungswesen erheblichen Belas-tungen und Beschränkungen ausgesetzt. Dies gilt be-sonders für die jüdischen Stiftungen. Totalitären Regi-men ist unser Grundrecht der freien Entfaltung, wie esim Artikel 2, Absatz 1 des Grundgesetzes festgeschrie-ben ist, fremd. Stiftungen sind aber etwas genuin Indivi-duelles und die Demokratie braucht das sie bejahendeIndividuum.

Im schwer zerstörten Würzburg wurde 1948 dank sei-ner zentralen Lage und der stifterischen Bedeutung desJuliusspitals auch im Buch der deutschen Stiftungen ei-ne neue Seite aufgeschlagen. Für die Stiftungen ging esda freilich nicht nur um Wiederaufbau, sondern auch umdie Bewahrung vor zusätzlichen Lasten wie der Boden-reform und dem Lastenausgleich. Genauso wie das gan-ze Land vor seinen Trümmern stand, war die Arbeitsge-meinschaft zusammengekommen, um die im Krieg ent-standenen „Stiftungstrümmer“ wieder aufzubauen: Mankonnte nicht einfach fragen „Wer macht’s?“, man mussteselbst anpacken. Schließlich ging es um das Überlebender Stiftungen.

Welche Personen können als Initiatoren

des Verbandes gelten?

Eines der Gründungsmitglieder war mein Onkel, Prof. Dr.Götz Freiherr von Pölnitz, Administrator der FuggerschenStiftungen. Mein Onkel traf sich mit anderen Männernder ersten Stunde 1948 im Juliusspital in Würzburg. Zu-gegen waren auch Direktor Ludwig Kastner, Verwalterdes Juliusspitals Würzburg sowie der Stadtrat und Leiterdes Bürgerspitals Würzburg, Prof. Dr. Albert K. Franz.

Joseph-Ernst Fürst Fugger von Glött ist ebenfalls einezentrale Figur der Arbeitsgemeinschaft. Ihm kam mit„seiner Fuggerei“, der ältesten Sozialsiedlung der Welt,besondere Symbolkraft im Stiftungswesen zu. Da er demKreisauer Kreis des Helmut James Graf von Moltke ange-hört hatte, war er 1944 vom Volksgerichtshof zu Zucht-haus verurteilt worden und erst durch die Amerikanerbefreit worden. Diese Erfahrungen führten zu einer inne-ren Verpflichtung, Verantwortung beim Wiederaufbau zuübernehmen – so im ersten Deutschen Bundestag und inzwei Perioden des Bayerischen Landtags.

Große Verdienste um das organisatorische Zusammen-finden der Stiftungen in der Nachkriegszeit hatten auchder spätere erste Bundesfinanzminister, Staatsrat a. D.Fritz Schäffer, Präsident Albrecht Stalmann von der Klos-terkammer Hannover sowie Dr. Heinrich Berndl, Oberbür-germeister von Memmingen. Im Rahmen dieses Inter-views kann ich leider nicht von allen verdienstvollen Per-sönlichkeiten erzählen, die auch genannt werden müssten.

Zeitzeuge im Gespräch6

Vom Familienbetriebzum BundesverbandEin Interview mit Dr. Winfrid Freiherr von Pölnitz-Egloffstein

Dr. Winfrid Freiherr von Pölnitz-Egloffstein wurde am 19. Mai 1933 in

München geboren. Er arbeitete unter anderem für das Bayerische Staats-

ministerium für Wirtschaft und Verkehr und die Hohe Behörde der Mon-

tanunion in Luxemburg, bevor er von 1965 bis 1998 als Administrator

der Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungen in Augsburg tätig

war. Von 1969 bis 1999 war Freiherr von Pölnitz-Egloffstein Vorstands-

mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen beziehungs-

weise des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und von 1969 bis

1986 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Seit 1999 ist er Ehren-

mitglied.

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Was waren die zentralen Aufgaben

in Ihrer Amtszeit?

Als ich 1970 zum Geschäftsführenden Vorstandsmitgliedgewählt wurde, war es eine Aufgabe, aus der kleinen Mit-gliederfamilie eine größere Gemeinschaft zu machen.Wichtige Erfolge bestanden darin, die großen Stiftungenfür eine Mitgliedschaft zu gewinnen.

Anfang der 70er Jahre war die Arbeitsgemeinschaftschon erheblich gewachsen. Ein Höhepunkt war die Jah-restagung 1976 in Lüneburg, wo eine großartige Atmos-phäre voller Enthusiasmus herrschte. BundespräsidentWalter Scheel war als erster Bundespräsident zugegen,was dem Stiftungsgedanken staatliche Wertschätzungverlieh. Mit diesem Jahr wurde die Jahrestagung größerund umfangreicher. Der Tagung ging ein Treffen ver-schiedener Stifter und Stiftungsvertreter mit Bundesprä-sident Scheel in der Villa Hammerschmidt voraus. In ei-nem Gespräch über die Lage der Stiftungen fragte derBundespräsident schließlich: „Was kann ich tun?“ undder Erste Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Dr. RolfHauer, antwortete prompt: „Kommen Sie zu unserer Jah-restagung nach Lüneburg!“ In diesem Moment schob dieGlücksgöttin den Vorhang beiseite. Auch die nachfol-genden Bundespräsidenten beehrten unsere Tagungen,wenn die Verleihung unserer Goldmedaille auf demProgramm stand.

Entwickelte sich der Verband allmählich

zum Gesprächspartner für die Öffentlichkeit?

Zeitgemäß verlief die Entwicklung so: Mit dem Wieder-aufbau standen zunächst die ureigenen Probleme derStiftungen im Raum, wie die Neuordnung der gesetzli-chen Grundlagen. 1954 wurde das erste Bayerische Stif-tungsgesetz beschlossen. Andere Bundesländer folgtendem Beispiel, jeweils unter Beteiligung der Arbeitsge-meinschaft. In den 70er Jahren schließlich wandte mansich der Öffentlichkeit zu und trat sozusagen hinaus indie Welt. Wir prägten in den 70er Jahren die Vorstellung,dass Stiftungen keine „Veilchen im Verborgenen“ seinsollten und entwickelten den Grundsatz: „Tue Gutes undrede darüber.“

Wie sehen Sie die Entwicklung

zum heutigen Verband?

Wir waren in den 80er Jahren ganz einfach aus einer Ar-beitsgemeinschaft herausgewachsen. Der Verband be-kam daher 1990 einen neuen Namen – BundesverbandDeutscher Stiftungen. Dieser steht für eine feste Ge-meinschaft zum Wohle der Stiftungen. Die Entwicklungzum heutigen Verband ist die vom Familienbetrieb zumprofessionellen Dachverband der Stiftungen, in dem sichdie Mitglieder freilich weiterhin zuhause fühlen. Wennwir zurückblicken, hätten wir uns gar keine positivereEntwicklung wünschen können als jene, die der Bundes-verband genommen hat.

Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft?

Mein großer Wunsch für die Zukunft ist, dass die Bei-spiele der bestehenden Stiftungen zur Gründung vielerweiterer Stiftungen anregen, insbesondere natürlichePersonen zu Stiftern werden und dass die Ausstrahlungihrer Persönlichkeit auf ihre Stiftungen übergeht. Mögeder Staat den Wert der Stiftungen schätzen! Dem Bun-desverband selbst und seinen Repräsentanten wünscheich weiterhin viel Erfolg.

DAS INTERVIEW FÜHRTEN ANNA LISSEL UND NINA LESEBERG

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Ein ausführlicheres Interview im Internet unterwww.Stiftungen.org/jubilaeum

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1127 » » » Der HospitalfondsSankt Benedikti wird in Lüneburg

errichtet.

1957 » » » Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird gegründet. Sieist heute eine der größten Stiftungen öffentlichen Rechts und hat ihrenSitz in Berlin.

2007 » » » Das „Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichenEngagements“ wird in Berlin rechtskräftig. Erstmals gibt es in diesemJahr über tausend Stiftungserrichtungen in Deutschland.

2002 » » » Das „Gesetz zur Mo-dernisierung des Stiftungsrechts“tritt in Berlin in Kraft.

2000 » » » Das „Gesetz zur weiteren steuerlichen Förderung von Stif-tungen“ wird in Berlin beschlossen. Die verbesserten steuerlichen Rah-menbedingungen sollen zum Stiften anregen.

1961 » » » Die VolkswagenStiftung wird als Stiftung privaten Rechtsmit Sitz in Hannover gegründet. Sie ist heute größte Stiftung privatenRechts nach Gesamtausgaben. 1996 » » » Die erste deutsche

Bürgerstiftung wird in Gütersloh

gegründet.

1954 » » » Im Bayerischen Stif-tungsgesetz, in München erlas-sen, erfahren Stiftungen erstmalseine Wertschätzung und der Sti-fterwille wird maßgebliche Richt-schnur.

1949 » » » Ein Gesetz des sächsischen Landtags in Dresden verfügtdie Zusammenlegung der unter Regierungsaufsicht stehenden Stiftun-gen. Es ist das erste der bald folgenden Gesetze der DDR, die Stiftungenunter dem Deckmantel der Verwaltungsvereinfachung und Entnazifizie-rung auflösen oder zusammenlegen.

1935 » » » Mit Erlass der Deutschen Gemeindeordnung (§ 66, 48) inBerlin werden zahlreiche Stiftungen aufgelöst oder zusammengelegt,die nicht der nationalsozialistischen Ideologie entsprechen. Besondersbetroffen sind jüdische Stiftungen. Weitere staatliche Repressionen,der Zweite Weltkrieg und die Währungsreform dezimieren die Zahl derStiftungen deutlich.

1923 » » » Die deutsche Inflationlöst Stiftungssterben aus.

1870 » » » In Baden (Karlsruhe)wird das erste deutsche Gesetzerlassen, dass die Rechtsverhält-nisse und die Verwaltung von Stif-tungen betrifft.

1816 » » » Der Städel-Fall in Frankfurt am Main löst einen jahrzehnte-langen Rechtsstreit über Stiftungszwecke und die Rechtsfähigkeit vonStiftungen aus. Das umstrittene Testament von Johann Friedrich Städelsah vor, nach seinem Ableben ein Kunstinstitut als Stiftung zu errichten.Im Ergebnis wurde die Allzweckstiftung zulässig.

1803 » » » Der Reichsdeputa-tionshauptschluss in Regensburg

unterstellt „fromme und mildeStiftungen [...] der landesherr-lichen Aufsicht und Leitung“.

1577 » » » Die Reichspolizeiordnung legt eine staatliche Stiftungsauf-sicht fest. Das dazugehörige Gesetz wird im Augsburger Reichstag

erlassen.

1521 » » » In Augsburg stiftet Jakob Fugger der Reiche eine Wohnsied-lung für bedürftige Bürger der Stadt, die Fuggerei. Die Jahres(kalt)mietefür eine Wohnung in der Fuggerei beträgt bis heute 0,88 Euro sowietäglich drei Gebete für den Stifter und seine Familie.

13. Jahrhundert » » » Die erstenStiftungen werden nicht mehrdurch die Kirche, sondern vonden Städten beaufsichtigt.

Diese Übersicht als Pounter: www.Stiftungen

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Geschichte der Stiftungenin Deutschland

Stiftungen in Raum u

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1986 » » » Die Arbeitsgemeinschaft zieht aus der Administration derFuggerschen Stiftungen in Augsburg in die Geschäftsstelle der Krupp-Repräsentanz in Bonn.

1990 » » » Die Mitgliederversammlung in Mainz gibt dem Verbandmit einer neuen Satzung den heutigen Namen Bundesverband Deut-scher Stiftungen e. V.

11. Mai 2006 » » » Die Grundsätze Guter Stiftungspraxis werden aufder Jahrestagung in Dresden, die ab diesem Jahr Deutscher StiftungsTagheißt, verabschiedet.

17. November 2006 » » » Erstmals wird der KOMPASS, der Kommu-nikationspreis des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, in Hamburg

verliehen.

Juni 2008 » » » Das 3.000 Mitglied wird auf dem Deutschen Stiftungs-Tag in München offiziell begrüßt.

8. April 2008 » » » Der Bundesverband wird von der Deutschen Ge-sellschaft für Verbandsmanagement (DGVM) in Düsseldorf zum Verbanddes Jahres 2008 gekürt.

1. Januar 2005 » » » Das heutigeHaus Deutscher Stiftungen inBerlin-Mitte wird bezogen. Dr.Hans Fleisch, zuvor bei der Deut-schen Stiftung Weltbevölkerungund der VolkswagenStiftung tä-tig, wird Generalsekretär desVerbandes.

2001 » » » Die Initiative Bürgerstiftungen wird in Berlin gegründet.

12. Mai 2000 » » » Auf der 56. Jahrestagung in Weimar erhält EskeNannen als erste Frau den Deutschen Stifterpreis.

1999 » » » Am 1. Oktober ziehtder Verband von Bonn in dieneue Bundeshauptstadt Berlin.

1998 » » » Zum 50. Jubiläum wird auf der Jahrestagung in Würzburg

das tausendste Mitglied begrüßt. Der Bundesverband geht online.

17. Mai 1994 » » » Der erste Deutsche Stifterpreis geht in Aachen anHorst Flakowski.

1994 » » » Mit Dr. Norbert Ma-rahrens nimmt der erste haupt-amtliche Geschäftsführer seineArbeit in Bonn auf.

1980 » » » Die ersten Medaillenfür Verdienste um das Stiftungs-wesen werden an S. D. Joseph-Ernst Fürst Fugger von Glött undAlfred Toepfer in Bremen ver-liehen.

1976 » » » An der Jahrestagungder Arbeitsgemeinschaft in Lüne-

burg nimmt mit Walter Scheel erst-mals ein Bundespräsident teil.

1971 » » » Nach der Jahresta-gung in Augsburg werden erst-mals Protokolle und Berichte derJahrestagung veröffentlicht.

1963 » » » Das „Handbuch des Stiftungsrechts“ von Prof. Dr. HansLiermann wird als erste Publikation der Arbeitsgemeinschaft in Tübingen

veröffentlicht.

1961 » » » Der Name Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen wirdin Würzburg amtlich anerkannt.

1952 » » » Die erste Satzung unter dem Namen ArbeitsgemeinschaftDeutscher Wohltätigkeits- Erziehungs- und Kultusstiftungen wird inAugsburg verabschiedet. Die Wohltätigkeitsstiftungen formieren sichzudem in einer eigenständigen Vereinigung, dem Verband DeutscherWohltätigkeitsstiftungen e.V.

20. September 1948 » » » Grün-dung und erste Tagung der Ar-beitsgemeinschaft bayerischerWohltätigkeits- und Kultusstif-tungen mit 29 Teilnehmern aufder Festung Marienberg in Würz-

burg.

2. April 1948 » » » Prof. Dr. Götz Freiherr von Pölnitz, Administratorder Fuggerschen Stiftungen, der Leiter der Verwaltung des Juliuspitals,Direktor Ludwig Kastner und der Leiter des Bürgerspitals, Stadtrat Prof.Albert K. Franz tauschen sich in Würzburg über die Zukunft des Stif-tungswesens aus.

als Poster zum Runterladenungen.org/jubilaeum

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Geschichte des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen

m und Zeit

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Page 12: 60 Jahre Bundesverband Deutscher Stiftungen

Wegbereiter-Wegbegleiter10

Wegbereiter-Wegbegleiter

Erster Vorsitzender

1948-1956

Stadtrat Prof. Dr. Albert K. Franz

(† 1975)

1956-1960

Prof. Dr. Götz Freiherr von Pölnitz

(† 1967)

1960-1973

Dr. Heinrich Berndl

(† 1973)

1973-1975

Fritz Rüth

1975-1990

Dr. Rolf Hauer

(† 2000)

1990-1996

Dr. Dr. h.c. Reinhard Goerdeler

(† 1996)

1996-2002

Prof. Dr. Dr. h. c. Axel Freiherr

von Campenhausen

2002-2008

Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde

GeschäftsführendesVorstandsmitglied

1948-1956

Prof. Dr. Götz Freiherr von Pölnitz

(† 1967)

1956-1970

Stadtrat Prof. Dr. Albert K. Franz

(† 1975)

1969-1986

Dr. Winfrid Freiherr

von Pölnitz-Egloffstein

1986-1993

Kurt Kreuser

(† 2008)

Geschäftsführer

1993-1994

Ehrenamtlich mit der Geschäfts-führung beauftragt: Kurt Kreuser

(† 2008)

1994-1997

Dr. Norbert Marahrens

(† 1997)

1997-2004

Dr. Christoph Mecking

seit 2005

Generalsekretär:Dr. Hans Fleisch

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„Die Ausdehnung der anfänglich nur für Bayern gedach-

ten Arbeitsgemeinschaft wurde auch von den Begrün-

dern bejaht. Man erkannte die Notwendigkeit an, in der

Bundesrepublik allgemein für größere Aufgeschlossen-

heit für stifterisches Denken und Wirken zu werben.“

Prof. Dr. Albert K. Franz war Leiter des Bürgerspitals inWürzburg und von 1948 bis 1956 Erster Vorsitzender der„Arbeitsgemeinschaft bayerischer Wohltätigkeits- undKultusstiftungen“. Von 1956 bis 1970 übte er die Funk-tion des Geschäftsführenden Vorstandsmitglieds ausund war insgesamt 22 Jahre im Vorstand tätig.

Als sich am 2. April 1948 in Würzburg mit Prof. Dr. GötzFreiherr von Pölnitz und Direktor Ludwig Kastner die Be-gründer des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zueinem Gedankenaustausch über die Zukunft des Stif-tungswesens trafen, war auch Franz zugegen. Seine Er-lebnisse hat er in einer Erinnerungsschrift festgehalten.Zu den Umständen, die zu Beginn der Arbeitsgemein-schaft herrschten, schreibt er dort: „Die Jahre 1945 -1948 waren von Sorgen und Beengungen der Stiftungs-verwaltungen erfüllt, sodass sich insbesondere in Bay-ern mit seinen vielen und reichen Stiftungen eine Welleder Besorgnis, aber auch die Neigung zu privater undöffentlicher Aussprache über die Not der Stiftungen ein-stellte. Am 2. April 1948 traf der Administrator der Fug-

gerschen Stiftungen, Prof. Dr. Götz Freiherr von Pölnitz,in Würzburg mit den Leitern der Verwaltungen des Julius-spitals, Stadtrat Prof. Dr. Franz, zu einem Austausch derMeinungen zusammen. Man fasste eine Selbsthilfeorga-nisation der Stiftungen ins Auge.“ Die Arbeitsgemein-schaft wuchs bald über den engen re-gionalen Rahmen hinaus und vieleweitere Stiftungen aus Deutschlandschlossen sich dem Kreis an. Die imSommer 1970 niedergeschriebenenErinnerungen von Franz schließen mitden Worten: „Nach wie vor bedarf jadas Stiftungswesen einer starken In-teressenvertretung […]. Erst recht,nachdem viele Stiftungen die Krisender Nachkriegszeit überwunden ha-ben, die Zahlen der Mitglieder der Stif-tungsverbände mehr als 200 Stiftungs-verwaltungen umfasst, denen wiederHunderte von Stiftungen angehören,die zusammen ein Milliarden-Vermö-gen verkörpern, erweist sich eine ArbeitsgemeinschaftDeutscher Stiftungen im wahrsten Sinne des Wortesrückblickend wie vorausschauend als notwendig undrichtig.“

„Wenn es irgendwo um die Interessen der Stiftungen

geht, sei es im Landtag oder vor sonst einem Gremium,

können wir diese dann am besten vertreten, wenn wir

eine Arbeitsgemeinschaft gründen, die lediglich die Ge-

meinnützigkeit im Auge hat. Ein Volk das solche Stiftun-

gen hat, bleiben wir doch gleich bei Würzburg, wo die

Universität eine Stiftung ist, das Juliusspital und das

Bürgerspital, solch einem Volk braucht man nicht erst

die Menschlichkeit zu lehren“.

Prof. Dr. Götz Freiherr von Pölnitz war von 1948 bis 1956das erste Geschäftsführende Vorstandsmitglied der Ar-beitsgemeinschaft und Erster Vorsitzender von 1956 bis1960. Der 1906 in München geborene Historiker war alsAdministrator der Fürstlich und Gräflich FuggerschenStiftungen nach dem Krieg auch mit dem Wiederaufbauder Fuggerei betraut. In dieser Zeit, so beschreibt es RolfHauer, machte sich von Pölnitz viele Gedanken und Sor-gen über die Zukunft der Fuggerei, aber auch um dieLage der Stiftungen insgesamt.

Hauer berichtet weiter: „Während Prof. Dr. v. Pölnitznoch darüber nachdachte, was man tun könne, betratder Senioratsvorsitzende der Fuggerschen Stiftungen Jo-seph-Ernst Fugger von Glött das Zimmer. Sogleich ent-spann sich ein intensives Gespräch und der Fürst warhell begeistert. Er hat mir einmal später, als wir über jene

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Zeit sprachen, erzählt, daß er zu Prof. v. Pölnitz gesagthabe: ‚Tun Sie alles, was nötig und möglich ist, Sie habenmeine volle Unterstützung.’ So wurde der Fürst Fuggervon Glött zum guten Geist einer Aufgabe, deren Ergebnissich der damalige Initiator Prof. v. Pölnitz sicher nichthatte vorstellen können.“

Bei der ersten Tagung der Arbeitsgemeinschaft am20. September 1948 versammelten sich einige bayeri-sche Stiftungsvertreter, die auf Initiative von Götz vonPölnitz zusammengekommen waren,um persönliche Erfahrungen auszu-tauschen und sich über die Zukunft zuberaten. Dieser sprach dort in einerRede zentrale Motive für die Gründungeiner Arbeitsgemeinschaft an: „Sämt-liche Stiftungsakten in Bayern sindverbrannt, man weiß nicht einmalmehr, welche Stiftungen es überhauptgibt, welche Zwecke sie haben undwelches ihr Vermögen ist. Es ergibtsich also auch daraus die Notwendig-keit, die Stiftungen zu einem engerenKontakt zusammenzuführen. Es istdringend notwendig, an einer Stellegemeinsam die Möglichkeit zu besit-zen, rechtliche und steuerliche Beratung einzuholen.“

Prof. Dr. Götz Freiherr von Pölnitz

Prof. Dr. Albert K. Franz

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Wegbereiter-Wegbegleiter12

„In allen Stiftungen jeglichen Alters zeigen sich die Zeit-

umstände ihrer Entstehung: sie sind ein wesentlicher

Teil deutscher Kulturgeschichte.“

Dr. Heinrich Berndl war von 1960 bis1973 Erster Vorsitzender des Bundes-verbandes Deutscher Stiftungen.Berndl verstarb im Februar 1973. Erstim Jahr 1972 war er zum fünften Malfür drei weitere Jahre in das Ehrenamtgewählt worden.

Der Rechtswissenschaftler war von1931 bis 1945 Erster Bürgermeisterder Stadt Memmingen. Bereits in die-ser Funktion hatte er bedeutende his-torische Stiftungen zu verwalten. Vonder Militärregierung 1945 aus seinemAmt entlassen, verbrachte er Monatenach dem Zweiten Weltkrieg in Inter-

nierungslagern. 1952 wurde er als Oberbürgermeisterder Stadt Memmingen wiedergewählt. In diesem Amt,das er bis 1966 inne hatte, setzte er sich erneut nachhal-tig für das Stiftungswesen ein und zählte zu den Initiato-ren des bayerischen Stiftungsgesetzes von 1954.

Schon vor 1945 hatte sich Berndl bemüht, die ge-meinnützigen Stiftungen vor „Erschwerungen zu bewah-

ren und insbesondere ihre Selbstständigkeit zu erhal-ten“, wie es in einer ihm gewidmeten Abhandlung heißt.Als „Vaterfigur des Stiftungswesens“ beschrieb ihn derdamalige bayerische Kultusminister Hans Maier.

Berndl selbst mahnte die Arbeitsgemeinschaft stets,das Kulturgut Stiftung zu schützen: „Angesichts der Kon-fiskationsgelüste, denen Stiftungen immer wieder aus-gesetzt sind, dürfen wir in Erfüllung unseres Satzungs-zweckes nicht müde werden hinzuweisen, welch kostba-res Gut uns aus den verflossenen zehn Jahrhundertendeutscher höchst wechselvoller Geschichte überliefertwurde, für dessen Erhaltung und Förderung wir uns zumNutzen der Allgemeinheit einsetzten.“

1957 wurde Heinrich Berndl mit dem Bundesver-dienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Im Mai 1961 bekamer den Bayerischen Verdienstorden verliehen.

Dr. Heinrich Berndl

„Wir als Verband sehen unsere wesentlichen Aufgaben

in diesem Zusammenhang darin, den Menschen und

den Institutionen in der DDR das Wesen einer Stiftung

zu erklären. Denn von den ehemals zahlreichen Stiftun-

gen drüben sind im wesentlichen nur noch Stiftungen im

kirchlichen Bereich – wenn auch häufig in kläglichem

Zustand – erhalten geblieben.“

Der 1911 in Breisach am Rhein gebore-ne Dr. Rolf Hauer nahm die Geschäftedes Präsidenten der KlosterkammerHannover von 1970 bis 1977 wahr undwurde von 1975 bis 1990 der ErsteVorsitzende und dann Ehrenvorsitzen-de des Bundesverbandes. In seinerTätigkeit als Erster Vorsitzender enga-gierte sich Hauer für den Wieder-aufbau der Stiftungslandschaft in derehemaligen DDR.

Der Jurist führte die Arbeitsgemein-schaft Deutscher Stiftungen in denBundesverband Deutscher Stiftungen,der 1990 den heutigen Namen erhielt.

Die Jahrestagungen des Verbandes öffnete Hauer für ei-nen breiten Kreis der Öffentlichkeit. 1976 nahm in Lüne-

burg mit Walter Scheel erstmals ein Bundespräsident ander Jahrestagung teil.

Zahlreiche Publikationen des Bundesverbandes er-schienen unter Mitwirkung Hauers, unter anderem die„Lebensbilder Deutscher Stiftungen“ und das „Verzeich-nis Deutscher Stiftungen“.

1998 überreichte Bundespräsident Roman Herzogihm die Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen.In der Laudatio bezeichnete Dr. Winfrid Freiherr von Pöl-nitz-Egloffstein es als Glücksfall, dass Hauer 1971 erst-mals an der Jahrestagung teilnahm und sich dann mitseiner Berufs- und Lebenserfahrung als „Spätberufener“mit viel Kraft einer großen Aufgabe zugewandt habe. Ersei genau zum richtigen Zeitpunkt zur Arbeitsgemein-schaft dazugestoßen. „Wenn Sie später, ja dann zu spät,gekommen wären, hätte uns, nach abgewandeltem Gor-batschow-Wort, das Leben bestraft. Aber so kann ichGoethes Elpenor zitieren: ‚Nicht wahr, o Mutter, wen dieGötter lieben, den führen sie zur Stelle, wo man seinerbedarf.’ Sie wurden der Arbeitsgemeinschaft DeutscherStiftungen, dem heutigen Bundesverband, Gestalter undWegweiser“, würdigte von Pölnitz-Egloffstein das Wirkenvon Hauer, der 2000 in Hannover verstarb.

Dr. Rolf Hauer

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Wegbereiter-Wegbegleiter 13

„Die Zahl der Mitglieder hat sich während dieser Zeit

[1986-1990] von 462 [...] auf 558 [...] erhöht. Eine linea-

re Fortschreibung dieses Trends würde im Jahre 2006

eine Verdopplung der Mitgliederzahl und des Beitrags-

aufkommens gegenüber 1986 ergeben. Meine Hoffnung

ist, dass das Verzeichnis der Deutschen Stiftungen

nicht nur das Interesse der Öffentlichkeit am Stiftungs-

wesen weiter verbreitet, sondern auch das Interesse

der Stiftungen an unserem Bundesverband als der Ver-

tretung ihrer Interessen.“

Kurt Kreuser übernahm im Jahr 1986 die Position desGeschäftsführenden Vorstandsmitgliedes der damaligenArbeitsgemeinschaft und hatte sie bis 1993 inne. Erkonnte für das Amt gewonnen werden, weil er im selbenJahr wegen Erreichens der Altersgrenze den Posten alsGeneralsekretär der Bund-Länder-Kommission für Bil-dungsplanung und Forschungsförderung in Bonn, das erzehn Jahre bekleidete, abgegeben hatte. Bereits seit1980 war Kurt Kreuser dem Verband als „Freund desStiftungswesens“ auf Einladung des damaligen ErstenVorsitzenden, Dr. Rolf Hauer, verbunden. 1982 wurdeKreuser in den Beirat gewählt und wurde damit „unserMann in Bonn“, so ehemalige Weggefährten.

In Kreusers Amtszeit fällt die Satzung von 1990, diedem Verband den heutigen Namen gab und zu deren sie-

ben Gründungsunterzeichnern er gehört. In jenen Tagender Wiedervereinigung war es zudem sein Rat, der auchdazu führte, dass die Volkskammer der DDR ein Stiftungs-gesetz verabschiedet hat und damit „Gesetzlosigkeitverhinderte“, wie sich Rolf Möller, ehemaliger General-sekretär der VolkswagenStiftung erinnerte. Kreuser, inden Leitungsorganen mehrerer Stiftungen tätig, fordertefrüh eine hauptamtliche Geschäftsführung für den Ver-band, denn nur so könne der Verbandseinen Mitgliedern gerecht werden:„Entweder wir verharren im wesentli-chen in der Pflege von Stiftungstradi-tion und familiären Umgang unterunseren Mitgliedern. Dann genügenherkömmliche Vereinsgepflogenhei-ten [...]. Oder der Bundesverband willseinem satzungsmäßigen Anspruchgerecht werden, die umfassende In-teressenvertretung der deutschenStiftungen zu sein“, so Kreuser beiseinem letzten Geschäftsbericht vorder Mitgliederversammlung auf der49. Jahrestagung 1993 in Goslar. Kon-sequent in seiner Forderung, kandi-dierte er nicht mehr für den Vorstand. 1994 wurde Kreu-ser zum Ehrenmitglied ernannt.

Kurt Kreuser

„Sehr geehrte Damen und Herren, […] der Rechnungs-

prüfungsbericht ist zwingender Bestandteil einer jeden

ordentlichen Mitgliederversammlung eines Vereins in

Deutschland, sei es eines Kaninchenzüchtervereins, ei-

nes Sportvereins oder eben auch des Bundesverbands

Deutscher Stiftungen e. V. Da er von der Natur der Sache

her nicht zu den spannendsten Themen unserer Mitglie-

derversammlung gehört, werde ich versuchen mich kurz

zu fassen.“

Dr. Jörg Koppenhöfer war zwei Jahrzehnte lang Rech-nungsprüfer des Bundesverbandes Deutscher Stiftun-gen, von 1984 bis 2004. Von 1986 bis 1998 und von 2002bis 2004 war er Beiratsmitglied und seit 2004 ist er Ehren-mitglied. Seit Gründung der Deutschen StiftungsAkade-mie gehört er für den Bundesverband auch deren Beiratan.

Koppenhöfer studierte Rechtswissenschaften in Mün-chen und Hamburg. Nach dem Zweiten Staatsexamenbegann er seine Berufstätigkeit bei einer Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft in München und machte sich 1973 alsRechtsanwalt und Steuerberater selbstständig. NachGründung der Wilhelm Sander-Stiftung im Herbst 1975wurde er Vorsitzender des Stiftungsvorstands und wech-selte im Herbst 2003 altershalber in den Stiftungsrat, woer den Vorsitz übernahm.

Der Beginn seiner Tätigkeit als Rechnungsprüfer beimBundesverband Deutscher Stiftungen fiel in die Amtszeitdes Geschäftsführenden Vorstandsmitglieds Dr. WinfridFreiherr von Pölnitz-Egloffstein. „DieBeitragseinnahmen beliefen sich da-mals auf 100.000 DM, was es mir er-möglichte, praktisch jede Rechnungs-position des Buchhaltungswerks ein-zeln zu überprüfen. Ich bin damals amMorgen von München nach Augsburggefahren, habe in rund drei Stundendie gesamte Prüfung durchgeführtund anschließend mit Baron von Pöl-nitz-Egloffstein bei einem Mittagessendas Prüfungsergebnis erörtert“, soKoppenhöfer zu seiner Anfangszeit alsRechnungprüfer. Im Verlauf der zwan-zig Jahre, die Koppenhöfer als Rech-nungsprüfer für den Bundesverbandtätig war, nahmen die Mitgliedszahlen, die Aktivitäten,Veranstaltungen, Publikationen und Projekte erheblichzu, was auch den Arbeitsumfang der Rechnungsprüfungentsprechend vergrößerte.

Dr. Jörg Koppenhöfer

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Wegbereiter-Wegbegleiter14

„Es erfüllt mich mit besonderer Freude hier feststellen

zu können, daß unendlich viele der in den Altländern

unserer Bundesrepublik ansässigen Stiftungen zugun-

sten der neuen Länder und ihres Wiederaufbaus tätig

werden. Alle Stiftungen, bei denen ich selbst mitwirke,

haben größere, mittlere und kleinere Projekte bereits

beschlossen und vielfach schon durchgeführt.“

Der Rechtsanwalt und Wirtschaftsprü-fer Dr. Dr. h.c. Reinhard Goerdeler warvon 1987 als Zweiter Vorsitzender undvon 1990 bis 1996 als Erster Vorsitzen-der des Bundesverbandes DeutscherStiftungen aktiv. Goerdeler wurde imJahr 1922 in Königsberg, dem heuti-gen Kaliningrad, geboren.Sein Vater, Carl Friedrich Goerdeler,ehemaliger Oberbürgermeister vonLeipzig, gehörte zur Gruppe der Wi-derstandskämpfer des 20. Juli 1944und wurde nach dem missglücktenAttentat auf Adolf Hitler verhaftet undhingerichtet. Der damals 22-jährige

Reinhard studierte wie sein Vater Jura und wandte sichschon früh über seine Doktorarbeit „Die Stiftung alsRechtsform für wirtschaftliche Unternehmen“ dem Stif-

tungswesen zu. „Für die Verstärkung der finanziellenBasis des Bundesverbandes hat sich [...] Goerdeler [...]mit Erfolg eingesetzt, vor allem mit dem Ziel, für denBundesverband einen hauptamtlichen Geschäftsführerzu ermöglichen,“ beschrieb Dr. Winfrid Freiherr von Pöl-nitz-Egloffstein, Administrator der Fürstlich und GräflichFuggerschen Stiftungen in Augsburg, die Verdienste vonGoerdeler.Die vielfältigen Verbindungen verdankte Goerdeler sei-nem Amt als Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender einesder führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsun-ternehmen weltweit – der KPMG, deren letzter Buchsta-be auf seinen Namen hinweist. Eine Tagung im Oktober1991 in Leipzig blieb Goerdeler und vielen weiteren Vor-ständen und Beiräten des Verbandes besonders im Ge-dächtnis: Nicht nur, dass zum ersten Mal in Ostdeutsch-land getagt wurde, sondern auch in jener Stadt, in derder Vater des Ersten Vorsitzenden als Oberbürgermeistergewirkt hatte.

Dr. Dr. h.c. Reinhard Goerdeler

„Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat dem

Stiftungswesen in Deutschland aus kleinen Anfängen

nach dem Krieg zu seiner heutigen Bedeutung verhol-

fen. Ich wünsche mir, dass er seine Arbeit auch zukünf-

tig mit unvermindertem Engagement fortsetzt, zum

Nutzen des Gemeinwohls.“

Professor Dr. h.c. mult. Berthold Beitz,Vorsitzender des Vorstandes der Al-fried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, begleitet den Bundesver-band Deutscher Stiftungen seit denachtziger Jahren.

Als die damalige Arbeitsgemein-schaft vor der Aufgabe stand, in derBundeshauptstadt Bonn Räume zufinden, die einerseits repräsentativwaren und andererseits der geringenFinanzkraft entsprachen, half BertholdBeitz. „Nahezu 20 Jahre lang, bis zumUmzug in sein heutiges Domizil, konn-te der Bundesverband zunächst in

Bonn im Verwaltungsgebäude der Firma Krupp und spä-ter in dem von der Stiftung zur Verfügung gestelltenhistorischen Alfried Krupp Haus Berlin mietfrei seinenHauptsitz nehmen. Daneben hat die Stiftung den Bun-desverband besonders in dem Bemühen unterstützt, den

Stiftungsgedanken nach 1989 auch in den östlichen Bun-desländern zu stützen und weiterzuentwickeln“, be-schreibt Beitz sein Engagement.

Berthold Beitz wurde 1913 in Vorpommern geboren.Nach seiner Ausbildung bei der Pommerschen Bank inStralsund ging er 1939 zur Deutschen Shell AG in Ham-burg. 1941 als kaufmännischer Leiter der Karpaten-OelAG nach Boryslaw/Polen entsandt, retteten er und seineFrau Dr. Else Beitz jüdische Arbeiterinnen und Arbeitervor dem sicheren Tod in den nationalsozialistischen Ver-nichtungslagern. 1953 wurde Beitz Generalbevollmäch-tigter von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, demletzten persönlichen Inhaber der Firma Fried. Krupp. AlsVermächtnis von Alfried Krupp und dank des Erbver-zichts seines Sohnes Arndt von Bohlen und Halbach,wurde im Jahr 1967 die Alfried Krupp von Bohlen und Hal-bach-Stiftung errichtet, die im Januar 1968 ihre Tätigkeitaufnahm. Vorsitzender und geschäftsführendes Mitglieddes Kuratoriums ist seither Berthold Beitz.

Neben zahlreichen hohen Auszeichnungen im In- undAusland erhielt Berthold Beitz im Jahr 1987 die Medaillefür Verdienste um das Stiftungswesen und wurde zumEhrenmitglied des Bundesverbandes Deutscher Stiftun-gen ernannt.

Professor Dr. h.c. mult. Berthold Beitz

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„Der Bundesverband Deutscher Stiftungen ist nicht nur

als Berater in Gesetzgebungsverfahren gefragt. Er ist

auch ‚Herr der Zahlen’ geworden. [...] Die wichtige Arbeit

des Bundesverbandes als Wissensträger, der den

Überblick über die Stiftungslandschaft in Deutschland

behält, soll mit dem Verzeichnis Deutscher Stiftungen

[...] fortgesetzt werden, nicht zuletzt auch deshalb, weil

sich die Politik nicht zur Einführung eines Stiftungsre-

gisters durchringen konnte.“

Prof. Dr. Axel Freiherr von Campenhausen begleitete denBundesverband Deutscher Stiftungen seit 1982 im Bei-rat, seit 1993 als Mitglied des Vorstandes und von 1996bis 2002 als Erster Vorsitzender. Der gebürtige Göttingerstudierte Rechtswissenschaften, Theologie und Politi-sche Wissenschaften und promovierte 1962 über Staatund Kirche in Frankreich. Er war zehn Jahre Professor fürÖffentliches Recht und Kirchenrecht an der UniversitätMünchen, Präsident der Klosterkammer Hannover undMitherausgeber der Wochenzeitung „Rheinischer Me-kur“. Die Amtszeit von Prof. Freiherr von Campenhausenbeim Bundesverband stand im Zeichen der Reformde-batte im Stiftungssteuer- und Stiftungsprivatrecht. 2000und 2002 wurden zwei für Stiftungen bedeutsame Geset-ze verabschiedet. Freiherr von Campenhausen begleitetezudem den Umzug des Verbandes in die neue Bundes-

hauptstadt Berlin und die Herausgabe der 3. und 4.Auflage des „Verzeichnisses Deutscher Stiftungen“. Eineseiner Herzensangelegenheiten war die Wanderausstel-lung „Stiftungen bauen Brücken“, die von 1998 bis 2000das Wirken von über 150 Stiftungen in den neuen Bun-desländern aufzeigte. „Die vergangenen Jahre warenausgesprochen fette Jahre für die Stiftungen“, resümier-te Freiherr von Campenhausen kurz vorseiner Ernennung zum Ehrenvorsit-zenden auf der Jahrestagung 2002 inHamburg.

Wovon er heute träumt? Von einereigenen Stiftung: „Wenn ich stiftenginge, würde ich eine Stiftung grün-den, die ‚Campenhausens Elend’heißt, denn eine solche Stiftung gabes seit dem 17. Jahrhundert in Riga. Im18. und 19. Jahrhundert wurde dieseSozialstiftung durch unsere Familieverstärkt. Ich würde sie wiederbele-ben und um kulturelle und kirchlicheZwecke erweitern.“

Prof. Dr. Axel Freiherr von Campenhausen

„Eigentlich wünsche ich mir nicht, 30 Jahre jünger zu

sein. Doch wenn ich sehe, wie viel in den letzten Jahren

im Stiftungswesen erreicht worden ist, vor allem auch

wegen der bemerkenswerten Arbeit des Verbandes,

dann wäre ich manchmal doch gern jünger, um an all

diesen Entwicklungen aktiv teilhaben zu können.“

Die Rundfunk- und Fernsehjournalistin und langjährigePräsidentin der Landeszentralbank in Niedersachsen, Dr.Julia Dingwort-Nusseck, war von 1990 bis 1999 ZweiteVorsitzende und ist seit 1999 Ehrenmitglied des Bundes-verbandes.

„Dr. Rolf Hauer, der damalige Vorsitzende der Arbeits-gemeinschaft Deutscher Stiftungen, besuchte mich ei-nes Tages in meinem Büro in Hannover und fragte mich,ob ich Mitglied des Beirates werden wolle. Die einzigeFrau im Beirat, meine Vorgängerin, Prinzessin Ortrud vonHannover, war verstorben und es fehlte nunmehr dieFrau im Beirat“, erzählt Dingwort-Nusseck. 1990 wurdesie dann – wieder als einzige Frau – in den Vorstand ge-wählt. Mit der Stiftungswelt war Dingwort-Nusseck durchehrenamtliche Tätigkeit in zahlreichen Stiftungen – unteranderem als Vorstandsmitglied und Schatzmeisterin derNiedersachsen-Stiftung – vertraut.

„Die Jahre meiner Vorstandstätigkeit im Bundesver-band waren ebenso erfreulich wie schwierig. Die Zusam-menarbeit mit dem Ersten Vorsitzenden Dr. Reinhard

Goerdeler und dem Geschäftsführer Dr. Norbert Marah-rens verlief bestens“, so Julia Dingwort-Nusseck. Baldallerdings erkrankten sowohl Goerdeler als auch Marah-rens schwer. „Als Zweite Vorsitzende musste ich nun dieVerantwortung übernehmen und die Geschicke des Ver-bandes leiten, teilweise durch Rücksprache mit Herrn Dr.Marahrens am Krankenbett. Eine gro-ße Hilfe war Kurt Kreuser, der sichtemporär wieder der Geschäftsfüh-rung annahm. Das war für mich, aberauch für den Verband im Allgemeinen,eine sehr schwere Zeit.“ Zwar stiegendie Mitgliederzahlen, doch nicht in ei-nem Umfang, wie es wünschenswertgewesen wäre.

„Gerade mit den Reformen der letz-ten Jahre ist die stiftungspolitischeWelt für mich ‚in Ordnung’ gebrachtworden. Früher wurde ich in Gesprä-chen mit Stiftungen noch gefragt: Wasbringt uns eine Mitgliedschaft eigent-lich? Diese Frage ist heute sicher ob-solet. Der Bundesverband wird heute als die Vertretungdes Stiftungswesens wahrgenommen. Dies ist eineEntwicklung, die ich mir vor einem Jahrzehnt noch nichtvorzustellen wagte“.

Dr. Julia Dingwort-Nusseck

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Blick in die Zukunft16

» » » Heute gibt es mehr als 200.000 Stiftungen inDeutschland, über 80 Prozent der Bürger sind in Ge-meinschaftsstiftungen aktiv, die Anzahl und Höhe derZustiftungen wächst kontinuierlich. Diese Zahlen sindbesonders darauf zurückzuführen, dass sich die Rahmen-bedingungen für Stiftungen enorm verbessert haben:Das Europäische Stiftungsministerium und das Foun-dation-Valley in Dessau sind nur zwei der prominentenErfolgsbeispiele, für die sich auch der Bundesverband

Deutscher Stiftungen eingesetzt hat. Zurückblickendsind es insbesondere die zahlreichen kleinen lokalenStiftungsprojekte, die zur Erfolgsstory beitragen: vomWiederaufbau der historischen Plattenbausiedlung inDresden über die Auswilderung von gut 200 BerlinerEisbären bis hin zur Eröffnung des ersten Erlebnisparksfür längst „ausgestorbene“ Hausarbeiten, wie Fenster-putzen, Bügeln oder Staubsaugen, in Süddeutschland.

Die Fortschritte der letzten 120 Jahre sollten aber nichtzum Zurücklehnen verleiten, sondern eine Bestärkungdafür sein, sich neue Ziele zu stecken. Eines liegt mirbesonders am Herzen: Es fehlen immer noch Arbeits-kräfte und gerade Männer müssen dazu ermutigt wer-den, wieder Führungspositionen zu übernehmen – sicheinmal etwas zuzutrauen. Denn nur wenn alle gemein-sam rudern, können wir auch mit einem Holzboot diezehn Weltmeere überqueren.

Mit den besten Wünschen für die Zukunftgrüßt Sie herzlich

Ihre Sophie-Marie Philanera

Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen,

Vizepräsidentin des Europäischen Stiftungsministeriums und

Gründerin der Stiftung „Generation 100Plus“

Liebe Leserinnen und Leser,

Man kann sich kaum noch vorstellen, dass es zur Zeit der Gründung

des Bundesverbandes im Jahre 1948 tatsächlich weniger als 10.000

Stiftungen gegeben hat und noch zur Jahrtausendwende wussten viele

Menschen nicht einmal, was eine Stiftung überhaupt ist.

20. September 2068 – Zum120. Jubiläum des BundesverbandesDeutscher Stiftungen

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Geburtstagskinder von 1948

Die Augsburger Puppenkiste

Im Zweiten Weltkrieg baute der Soldat Wal-ter Oehmichen seinen Töchtern ein eigeneskleines Marionettentheater, den „Puppen-schrein“. Dieser wurde im Krieg zerstört,die Idee aber blieb. Die Augsburger Pup-penkiste eröffnete am 26. Februar 1948 mitdem Märchen „Der gestiefelte Kater“.

Die Vinyl-Schallplatten

1948 wurde die erste Schallplatte aus Poly-vinylchlorid von Columbia Records herge-stellt. Damit konnte das teure NaturproduktSchellack durch preiswertere synthetischeKunststoffe ersetzt werden. Zudem hat dieVinylplatte sowohl Tonqualität als auchSpieldauer erheblich verbessert.

Die Max-Planck-Gesellschaft

Die Max-Planck-Gesellschaft wurde am 26.Februar 1948 – in Nachfolge der bereits 1911errichteten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zurFörderung der Wissenschaften – in Göttin-gen gegründet. Erster Präsident war der No-belpreisträger für Chemie aus dem Jahr1944, Otto Hahn.

Die „Allgemeine Erklärung

der Menschenrechte“

Am 10. September 1948 genehmigt und ver-kündet die Generalversammlung der Verein-ten Nationen in Paris die „Allgemeine Erklä-rung der Menschenrechte“. Im ersten vondreißig Artikeln heißt es: Alle Menschensind frei und gleich an Würde und Rechtengeboren.

Der BundesverbandDeutscher Stiftungen gratuliert weiterenGeburtstagskindern des Jahres 1948:

Sowie unseren Mitgliedsstiftungen: Joseph-Stiftung, Bamberg; Stiftung Louisenlund, Güby; Deutsches Bucharchiv

München - Institut für Buchwissenschaften -, München

Impressum

60 Jahre Bundesverband DeutscherStiftungen

HerausgeberBundesverband Deutscher Stiftungen

Mauerstraße 93 | 10117 BerlinTelefon (030) 89 79 47 -0 | Fax -11www.Stiftungen.org

V. i . S. d. P.Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär desBundesverbandes Deutscher Stiftungen

VerantwortlichAnke Pätsch

RedaktionKatrin Kowark, Nina Leseberg, Anna

Lissel, Dr. Marlene Kotzur

Gestaltung, Satz, Herstellungstickfish productions, Christian Mathis

DruckOktoberdruck, 10245 Berlin

Auflage 17.000

Redaktionsschluss: 9. Mai 2008

© Copyright 2008Bundesverband Deutscher Stiftungen

Bildnachweis

Cover: Bürgerstiftung Eppstein ChristianWeiser, Deutsche Bundesstiftung Um-welt, Koepjohann’sche Stiftung Ute Spa-seska, Deutsche Wildtier Stiftung Foto-graf T. Martin, Archiv der Stiftung Wingsof Hope, Lebenswerk Zukunft Caritas-Stiftung Thomas Wilk, Björn Steiger Stif-tung, Bürgerstiftung Eppstein ChristianWeiser, Vodafone Stiftung Deutschland,

Studienstiftung des deutschen Volkes,Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, Vo-dafone Stiftung Deutschland, Gemein-nützige Hertie-Stiftung, Freiburger Bür-gerstiftung Astis Krause, Stiftung Bau-haus Dessau Doreen Ritzau, Bodel-schwinghsche Anstalten Bethel ReinhardElbracht, VolkswagenStiftung Jens Stein-gässer, Karg-Stiftung Max Colin Heyden-reich, Thies Ibold, Stiftung Polytechni-sche Gesellschaft, Jüdisches MuseumBerlin Jens Ziehe, Stiftung Polytechni-sche Gesellschaft, Ruedi Nützi Swisscon-tact, Stiftung Preußische Schlösser undGärten Berlin-Brandenburg, Gemeinnüt-zige Hertie-Stiftung, Koepjohann’scheStiftung Eva-Maria Scheel, Hans-Böckler-Stiftung, Thomas Haupts Neferhotep e.V,Filia.diefrauenstiftung Christiane Ste-phan, Telekom-Stiftung; S. 8-9: Touris-mus München, Stadt Lüneburg, StadtGütersloh, Stadt Regensburg, visitBer-lin.de, Stadt Mainz Amt für Öffentlich-keitsarbeit, Düsseldorf Marketing &

Tourismus GmbH, Bürger- und Verkehrs-verein Tübingen, PIA Stadt Frankfurt amMain Karola Neder, TourismusverbandHannover Region, Presseamt Bundes-stadt Bonn Michael Sondermann, Dres-den Frauenkirche Christoph Münch,HAMBURG Tourismus GmbH, RegioAugsburg Tourismus GmbH, CongressTourismus-Wirtschaft Würzburg, StadtAachen Andreas Herrmann S.1: Marc Dar-chinger; S. 2: Stadtarchiv Würzburg; S. 3:Robert Bosch GmbH, Tracey Loftis - Foto-lia.com, Oliver Gerhard; S. 4: WerbegrafikSchulz, Ellingen; S. 5: Staatliche Museenzu Berlin, Privat; S. 6-7: BundesverbandDeutscher Stiftungen; S. 11: dpa, AntonSahm; S. 12: Bundesverband DeutscherStiftungen; S. 13: Bundesverband Deut-scher Stiftungen; S. 14: BundesverbandDeutscher Stiftungen; S. 15: Marc Dar-chinger, Bundesverband Deutscher Stif-tungen; S. 16: David Ausserhofer; U3:Elmar Herr, Knipsermann, privat, UNPhoto

Jubelheft_Layout_16p 10.06.2008 15:52 Uhr Seite 17