8. Jahrgang Ausgabe 4 Engelsstift Wohnen im Alter · Zu jedem Lied wur-den in sympathischer Weise...

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8. Jahrgang Ausgabe 4 November-Dezember 2017 / Januar 2018 Leben im Alter Theodor Fliedner Stiftung • Liebe Leserinnen und Leser ... 2 „Alle Mann an Bord!“ 3/4 Jubiläum im Engelsstift 4 Konzert mit den Strings2Voices 5 Kartoffelfest 6 Ehrenamtler-Ausflug 7/8 Herbstfest in der JES 9 • Ein altes Gedicht 10/11 •Veranstaltungen 12 Unsere Themen: Wohnen im Alter Engelsstift Die Welt der Demenz in Großenbaum Theodor Fliedner Stiftung 5. Jahrgang November 2017 Ausgabe 4/2017 plus fliedner Interview „Am Ende müssen alle sich wohlfühlen“ Haltepunkt Kaiserstraße Neue Werkstattleitung Graffiti/Rollatortag Das Jahr der Jubiläen „Schöne Aussichten“ für Hohndorf Bürokrator

Transcript of 8. Jahrgang Ausgabe 4 Engelsstift Wohnen im Alter · Zu jedem Lied wur-den in sympathischer Weise...

8. Jahrgang Ausgabe 4November-Dezember 2017 / Januar 2018

Leben im Alter Theodor Fliedner Stiftung

•Liebe Leserinnen und Leser ... 2

•„Alle Mann an Bord!“ 3/4

•Jubiläum im Engelsstift 4

•Konzert mit den Strings2Voices 5

•Kartoffelfest 6

•Ehrenamtler-Ausflug 7/8

•Herbstfest in der JES 9

•Ein altes Gedicht 10/11

•Veranstaltungen 12

Unsere Themen:

Wohnen im AlterEngelsstift

Die Welt der Demenz in Großenbaum

Theodor Fliedner Stiftung

5. Jahrgang November 2017Ausgabe 4/2017

plusfliedner

Interview „Am Ende müssen alle sich wohlfühlen“

Haltepunkt Kaiserstraße

Neue Werkstattleitung

Graffiti/Rollatortag

Das Jahr der Jubiläen„Schöne Aussichten“ für Hohndorf

Bürokrator

Liebe Leserinnen und Leser unserer Hauszeitung,

die Monate November, Dezember und Januar stehen für dienächste Zeitung an. Monate, die alle sehr speziell sind. DerNovember steht für die dunkle Jahreszeit. Er löst den gol-denen Herbst ab, eine Jahreszeit, die für Ernte von Obst,Kartoffeln, Getreide….. sehr wichtig ist. Aber der Novem-ber ist auch die Vorbereitung für die Adventszeit. – In dendunklen Novembertagen beginnen viele Menschen, sich aufdie Weihnachtszeit vorzubereiten. Auch in unserem Hauswird es Ende November einen Weihnachtsmarkt geben, wirwerden Plätzchen backen und uns auf das Wichtige, nämlichauf Weihnachten, das Fest der Geburt Christi, vorbereiten.Das wird der Dezember sein und wir freuen uns alle schondarauf.

Ja, und dann kommt der Jahreswechsel, Januar 2018! Waswird dieses Jahr alles bringen? Ich schreibe diesen Text zueinem Zeitpunkt, wo noch keine politische Wahl stattgefun-den hat. Es wird wahrscheinlich viele Veränderungen in derPolitik geben, die sich evtl. auch auf das Gesundheitswesenauswirken werden. Hoffentlich werden es aber gute, span-nende und interessante Veränderungen sein, auf die wir unseinstellen dürfen und die unsere Arbeit positiv nach vornebringen werden.

Ich wünschen Ihnen Allen eine schöne Adventszeit, einenguten Jahreswechsel, und ein gutes Jahr 2018.

Doro Görtz

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„Leinen los!“, hieß es für vier unsererBewohner und zwei Betreuer am21.09.2017: Erst ging es nach Königs-winter, von dort legten die Seniorenund ihre Begleiterinnen mit demSchiff „KD Köln-Düsseldorf“ ab undfuhren gemeinsam nach Linz.

Auf der gemütlichen Schifffahrt konntebei herrlichem Sonnenschein auf demDeck leckerer Kaffee getrunken unddabei die beschauliche Landschaft be-staunt werden. Nach der gut 80-minü-tigen Tour über den Rhein, bot sich denReisenden in Linz die Gelegenheit nochein köstliches Eis zu genießen, bevores wieder hieß: „Alle Mann an Bord!“ –auch wenn dieses Kommando in unse-

„Alle Mann an Bord!“

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Am 26. Juli 2017 feierten zwei lang-jährige Mitarbeiterinnen im Engels-stift ihr 25 jähriges Dienstjubiläum.

Frau Zimmermann ist am 06.01.1992in den Dienst der Theodor FliednerStiftung eingetreten. Sie hat im Be-reich der Wäschedienstleistung be-gonnen. Heute ist sie die Hauswirt- schaftsleitung für das Engelsstift. Sieist verantwortlich für das gesamteTeam der Hauswirtschaft im Haus.

Frau Simon-Karschti kam etwas späterim Jahr, nämlich am 21.07.1992. Siebegann als ausgebildete Kinderkran-kenschwester direkt in der Pflege. In-nerhalb ihrer Zeit hier im Haus hat siesich über Fort- und Weiterbildungenzur Pflegedienstleitung entwickelt.

Jubiläum im Engelsstift

lich. Aus diesem Anlass haben diebeiden Jubilare die Kollegen und Kol-leginnen zu einem kleinen Imbisseingeladen. Diese Einladung wurdeauch von vielen gerne angenommenund so traf man sich am 26.07.17 um13:00 Uhr in der Cafeteria vom En-gelsstift. Es war nett mal wiedereinen Anlass zum Feiern zu haben.Angestoßen wurde natürlich auf dienächsten „25“ Jahre.

Susanne Ernst

rem Fall natürlich alle Damen, zweiRollstühle sowie zwei Gehhilfen miteinschloss. Auf dem Rückweg blieb dasWetter stabil und die Strahlen derSonne präsentierten der zufriedenenReisegruppe ihr funkelndes Spiel aufder wogenden Wasseroberfläche.

In Königswinter bekamen unsere Aus -flüg ler dann endlich wieder festen Bo -den unter die Füße und fuhren auf vierRädern zurück in ihren Heimathafen.

Lorena Faulmann

25 Jahre bei einem Arbeitgeber sindheute ja nicht mehr unbedingt so üb-

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Zum zweiten Male verzauberteuns das Duo „Strings2Voices“,aus Eitorf, mit Musik und Ge-sang.

Vor einem Jahr waren die Bei-den schon einmal bei uns inder Cafeteria. Herr Goldschmidtspielte auf dem Kontrabass undFrau Oberhauser sang dazu.Diesmal hatte Herr Gold-schmidt die Gitarre dabei, die,wie er sagte, noch vielfältigereingesetzt werden kann.

Bei meinen Internetrecherchenkonnte ich dem Generalanzei-ger entnehmen, dass das Duodeutsch landweit die Bühnenbereichert.

Und sowohl unsere Besucher,als auch die Gäste und Mitar-

Konzert mit den Strings2Voices

beiter können diese Aussagedoppelt unterstreichen. Es warein musikalischer Genuss! EinProgramm zum Zuhören, aber

auch zum Mitsingen. Das Pro-gramm war mit viel Liebe zu-sammengestellt und exakt aufdas Publikum abgestimmt.Lieder wie: Mein kleiner grünerKaktus; Die Liebe ist ein selt-sames Spiel; Lili Marlen…….bis zu: Weiße Rosen aus Athenwurden hervorragend vorgetra-gen und sehr gut musikalischbegleitet. Zu jedem Lied wur-den in sympathischer Weiseinteressante Informationengegeben, z.B. über das Alter,die Bedeutung oder den Inter-preten des Liedes.

Der kurzweilige Nachmittagging viel zu schnell zu Ende.Aber das Duo wurde nicht ohneZugaben entlassen.

Doro Görtz

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Wie schon das erste dokumen-tierte Kartoffelfest in 1789, dasseinerzeit der evangelische Pfar-rer Christian Gotthilf Salzmannim thüringischen Schnepfenthalfeierte, so fand auch das diesjäh-rige Herbstfest unseres Hausesam 9. Oktober statt – und wie essich gehört, drehte sich selbstver-ständlich alles um die beliebteKartoffel.

Die Feierlichkeiten starteten mu-sikalisch: Gemeinsam mit denBetreuern sangen die gut 25 Be-wohner bekannte Klassiker dervolkstümlichen Liedgutes, wiebeispielsweise „Der Herbst ist da,bunt sind schon die Wälder“. Daeiner der Teilnehmer Geburtstaghatte, wurde ihm zu Ehren imChor ein Ständchen gesungen –sehr zur Freude des Jubilars.

Im Anschluss an das musikalischeIntermezzo wurde es lyrisch: Zweiunserer Betreuerinn Betreue rin nentrugen Gedichte von Erich Kästnervor und stimmten das Auditoriumsomit auf den kommenden Herbstein. Bei so viel Kultur durfte na-türlich auch der Spaß nicht feh-len. Bei einem Sketch, den zweiBetreuerinnen dem Publikumvorführten, persiflierten sie mitviel skurrilem Humor und einergroßen Portion Klamauk, einenungewöhn lichen Kartoffelkauf.

„Man nimmt den Magen an dieLeine. Er knurrt und will gefüttertsein.“, was die Besucher des Kar-

Kartoffelfest

toffelfestes noch eben im demGedicht „Herbst auf ganzer Linie“gehört hatten, das spürten sienun auch deutlich: feiern machtoffenbar hungrig.

Daher wurde den Gästen zum Ab-schluss des Festes noch eine ku-linarische Freude bereitet: Beimgemeinsamen Verzehr der mitHackfleisch gefüllten und Käseüberbackenen Kartoffeln sowieKräuterdip und Salat, ließen alledas Kartoffelfest zünftig aus-klingen.

Lorena Faulmann

Die Welt der Demenz in Großenbaum

Theodor Fliedner Stiftung

5. Jahrgang November 2017Ausgabe 4/2017

plusfliedner

Interview „Am Ende müssen alle sich wohlfühlen“

Haltepunkt Kaiserstraße

Neue Werkstattleitung

Graffiti/Rollatortag

Das Jahr der Jubiläen„Schöne Aussichten“ für Hohndorf

Bürokrator

II

Blätter

Die Blätter fallen,

fallen wie von weit,

als welkten in den Himmeln ferne Gärten;

sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde

aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen

unendlich sanft in seinen Händen hält

Rainer Maria Rilke

Sabine Halfen Claudia Ott

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

wir haben als Einstimmung ein Herbstgedicht gewählt, das in einem nachdenklichenKontrast zum erfreulichen Inhalt dieser fliedner-plus-Ausgabe stehen soll.

Die Theodor Fliedner Stiftung ist im Jahr 2017 im Umbruch. Die Einführung eines neuenEDV-Programmes in der Altenhilfe und der Eingliederungshilfe beschäftigt viele Mitar-beitende intensiv. Die konzeptionelle Weiterentwicklung der Einrichtungen wird an vie-len Standorten diskutiert. Auch die Aufgabenverteilung zwischen Hauptverwaltungund Einrichtungen muss immer wieder neu justiert werden.

Daneben findet der Arbeitsalltag statt. Krankheitswellen müssen überstanden werdenund die Anforderungen von Bewohnerinnen und Bewohnern, Angehörigen, Prüfbehördenetc. wollen bewältigt werden. Neue Ideen und neue Konzepte müssen umgesetztwerden.

Das Gute ist, dass wir uns gemeinsam den anstehenden Veränderungen stellen unduns bei der Bewältigung unterstützen können, wo es nur geht.

Ihre

III

30 Jahre Hermann-Giese-Haus Das Hermann-Giese-Haus in Mülheim an der Ruhr feierteseinen 30. Geburtstag. Mit buntem Programm: zum Beispieleiner Lotterie, den Gospelsingers, Hansi Hossa, der KoKoBendund Rentnerband, der Trommelgruppe und natürlich vielensüßen und herzhaften Leckereien.

Kontakt:

Hermann-Giese-Haus, Heilpädagogisch begleitetes Wohnen

Mülheim an der Ruhr, Tel.: (02 08) 9 90 19 -0

[email protected]

Jubiläen

70 Jahre Fliedner Residenz Bad NeuenahrFeierlaune auch in Bad Neuenahr, denn die Fliedner Residenzwurde 70 Jahre alt und feierte dies mit dem neuen Einrichtungs-leiter Martin Falkenberg, musikalischen Shows und einem buntenMix an kulturellen, informativen und kulinarischen Angeboten.

Kontakt:

Fliedner Residenz Bad Neuenahr, Tel.: (0 26 41) 9060-0

[email protected]

Doppeljubiläum: 30 Jahre FliednerdorfDas traditionelle Sommerfest 2017 im Fliedner-Dorf war einganz besonderes: Das Dorf feierte nämlich Jubiläum – Dop-peljubiläum sozusagen. Das Heilpädagogisch begleitete Woh-nen wurde vor 30 Jahren eröffnet, der Bereich „Wohnen imAlter“ vor 25 Jahren. Zum großen Sommerfest war das Pro-gramm wieder spannend und abwechslungsreich: Viele bunteStände (u.a. Mülheimer MachArt), kulinarische Genüsse undnatürlich jede Menge Kunst und Kultur.

Kontakt:

Das Dorf – Heilpädagogisch begleitetes Wohnen

Mülheim an der Ruhr, Tel.: (02 08) 48 43 -166

[email protected]

10 Jahre Haus BethesdaDas Haus Bethesda in Ratingen Lintorf wurde 10 Jahre. DieEinrichtung mit Wohngemeinschaften für Menschen mit De-menz feierte das Jubiläum mit einem großen Tag der offenenTür, Beratungsangeboten und Führungen durch die besondereWohnform.

Kontakt:

Haus Bethesda – Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz

Ratingen, Tel.: (02102) 303-701, [email protected]ähere Informationen zu unseren Einrichtungenfinden Sie im Internet unter: www.fliedner.de

IV

Kaum ein Umfeld einer Fliednerein-richtung hat sich in den vergangenenJahren so sehr verändert wie der Mar-tin-Luther-Platz in Düsseldorf, aufden die Fliedner Klinik hinabblickt:Ein neuer Tunnel sorgt für mehr Ruhe,neue Gestaltung für die Möglichkeitzu Flanieren, wo zuvor ein Verkehrs-knotenpunkt war. Auch die FliednerKlinik Düsseldorf hat sich in der De-kade ihrer Existenz stetig weiterent-wickelt: Neue Mitarbeitende und The-menfelder, Veranstaltungen und Ange-bote. Nur eines habe sich nicht verän-dert, findet Chefärztin Dr. KerstinFries, die die Klinik mit aufgebauthat, „unser Anspruch, familiär, kom pe -tent und auf Augenhöhe die Seele un-serer Patientinnen und Patienten insZentrum zu setzen.“

Und diese besondere Handschrift zeigtsich auch in der Jubiläumsfeier: Nebendem besonderen Highlight, einem Vor-trag des renom mierten Psychologiepro-fessors Prof. Dr. Peter Fiedler von derUniversität Heidelberg über den neuenBegriff der Persönlichkeitsstörung, gab

Die Fliedner Klinik Düsseldorf feiert festlich-familiär ihr zehnjähriges Bestehen

Zehn Jahre die Seele im Zentrum

es allerhand Persönliches: In seinemGrußwort erin nerte Prof. Martin Haut-zinger, der die Klinik mit aufbaute, anihre Anfänge und bedachte das Ge-burtstagsteam mit einem schokolade-nen Gruß aus der sieben Jahrejüngeren Schwesterklinik in Stuttgart.Stiftungsvorstand Claudia Ott nutztedie Gelegenheit, in ihrem Grußwortdie besondere Bedeutung des Fachbe-reiches Seelische Gesundheit – derWurzel der Stiftung – und der Klinikeninnerhalb der Stiftung hervorzuhe-ben. Eingerahmt wurde die ganze Ver-anstaltung von hausgemachter Musikvon Kunsttherapeut Kai Lünenschloßund Sängerin Brenda Boykin.

Beim anschließenden Empfang in denRäumlichkeiten der Fliedner KlinikDüsseldorf trafen sich alte Weggefähr-ten, aktuelle Fachkollegen und neueBekannte bei Speis und Trank ausfliednereigener Herstellung. Zum Ab-schluss gab es noch „Süße Grüße“ inForm von Düsseldorfer Spitzenprali-nen, bevor das ganze Klinikteam beimAbbau mit anpackte, damit am näch-sten Morgen die eigentlichen Prota-gonisten wieder im Zentrum stehenkonnten: Die Patientinnen und Pa-tienten der Fliedner Klinik Düsseldorf.

V

Neuer Werkstattleiter aus den eigenen Reihen

Daniel Möller übernimmt die Leitungder Fliedner Werkstätten für Menschenmit Behinderungen. Der 39-JährigeMülheimer ist seit seiner Ausbildungzum Heilerziehungspfleger und demdarauffolgenden Sozialmanagement-Studium bei den Fliedner Werkstättenangestellt. Aktuell befindet er sichzudem im letzten Semester der Wirt-schaftspsychologie. Seit 2001 kennt erKollegen, Arbeitsbereiche und Pro-zesse. „Wir freuen uns, Herrn Möllerfür die Aufgabe des Werkstattleitersgewonnen zu haben und sind uns si-cher, dass er durch seine hohe fachli-che Kompetenz die Entwicklung derWerkstatt voranbringen wird“, betontSabine Halfen, Vorstand der TheodorFliedner Stiftung. „Zum Schluss war esauch eine Herzensangelegenheit, dieVerantwortung für rund 800 Menschenzu übernehmen“, so Daniel Möller.

Kernaufgabe nicht aus demBlick verlieren

Seit seinem Einstieg in den FliednerWerkstätten hat Daniel Möller vieleProjekte und Bereiche vorangetrie-ben. „Wichtig ist, die Werkstätten zu-

kunftsfähig zu gestalten.“ Das bedeuteaber auch weiter am Bild der Werk-stätten für Menschen mit Behinde-rung in der Gesellschaft zu arbeiten.„Wir qualifizieren Menschen, um ihnenadäquate Möglichkeiten der Teilhabeam Arbeitsleben zur Verfügung zustellen.“ Das geschieht in insgesamt13 Produktions- und Dienstleistungs-bereichen, die sich auf sechs Be-triebsstätten im Mülheimer Stadtge-verteilen. „Unsere Kernaufgabe ist es„Inklusive Arbeitsmodelle“ zu schaf-fen, die die Wünsche und Bedürf-nisse unserer Zielgruppen berück-sichtigen. Inklusion geschieht dabeisowohl innerhalb von Einrichtungenzur Teilhabe am Arbeitsleben, alsauch im sogenannten ersten Arbeits-markt. Letzteres sei jedoch abhängigdavon, wie gut Unternehmen überChancen und Vorteile informiertsind. „Wir sind das Verbindungsgliedzwischen Mensch und externem Un-

ternehmen.“ Außerdem sei die Ent-wicklung passgenauer Angebote fürMenschen mit erhöhtem Hilfebedarfvon großer Bedeutung. Denn auchhier gilt es, zukünftigen Bedürfnissenbesser gerecht zu werden, in dem dif-ferenzierte Angebote entstehen unddazu auch zielgerichtet kommuniziertwird. Spannende Aufgaben, bei denensich Daniel Möller auf den Rückhaltim Team verlassen kann. „Dass sichKolleginnen und Kollegen mit mirfreuen, hat mich in meiner Entschei-dung zusätzlich gestärkt.“

Kontakt:Fliedner Werkstätten

Daniel Möller, WerkstattleiterPilgerstraße 2

45473 Mülheim an der RuhrTelefon: (0208) 847096-596Telefax: (0208) [email protected]

www.werkstaetten.fliedner.de

Zentraler Einkauf für die Theodor Fliedner Stiftung

Ein bekanntes und neues Gesicht ist seit dem 1. Oktober in der Hauptverwal-tung der Theodor Fliedner Stiftung zu sehen: Kerstin Hildebrandt-Schaefer istmit der Vorbereitung und Analyse zum Aufbau eines Zentralen Einkaufs in derStiftung betraut – eine Aufgabe, die sie zuvor knapp zwei Jahre für die FliednerWerkstätten übernommen hat. Ihre Erfahrungen kann sie nun in die neue Auf-gabe mit einbringen. „Ich war in meinem Berufsleben immer im Einkauf tätig“,erzählt die 53-jährige Industriefachwirtin, die viele Jahre für die Materialwirt-schaft eines Industrieunternehmens verantwortlich war. Kerstin Hildebrandt-Schaefer ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder.

VI

Im Oktober 2016 öffnete der „Haltepunkt Kaiserstraße“, eineEinrichtung des Soziotherapeutischen Zentrums Haus Engel-bert (Theodor Fliedner Stiftung), seine Pforten. Menschenmit einer chronischen Alkoholerkrankung und/oder einerpsychischen Erkrankung erleben dort wieder einen geregel-ten Alltag durch Tagesstruktur. Nach einem Jahr hat sicheine Menge getan.

„Wir sind mit neun Klienten gestartet,inzwischen hat sich die Zahl verdop-pelt. Wir bekommen viele Anfragen“,erklärt Mitarbeiterin Annette Dietz.Daher habe sich auch die Zahl derMitarbeiter verdoppelt – zwei neuesind nun dazu gekommen.

Das Gefühl, gebraucht zuwerdenDie Menschen, die in den Haltepunktkommen, fühlen sich wohl, findenendlich wieder eine Struktur. „Ichhabe im Haltepunkt das Gefühl be-kommen, gebraucht zu werden. Ichhabe gelernt, Aufgaben zu Ende zubringen, die ich angefangen habe.“,

formuliert es eine regelmäßige Halte-punkt-Besucherin. Wiederkehrende An-Angebote zu festen Zeiten geben Si-cherheit und Orientierung. Betroffenekönnen handwerken oder kochen undvor allem miteinander sprechen. „Ge-rade für Menschen mit einer Alkohol-erkrankung ist das Erleben von Zu-gehörigkeit, Wertschätzung und Akzep-tanz besonders wichtig“, sagt Halte-punkt-Leiterin Andrea Quaß. „Mitun serer ambulanten Tagesstruktur stel-len wir ein vielseitiges Angebot zurVerfügung, das hilft, den Tag sucht-mittelfrei und sinnstiftend zu gestal-ten – sei es in alltäglicher Haushalts-und Lebensführung, Beschäftigungoder Freizeit. Im gemeinschaftlichen

Tun können Kontakte ge knüpft undgepflegt werden.“

Eine gute Gelegenheit, die Räume undden Haltepunkt kennenzulernen, botdas inklusive Singen am CBE-Aktions-tag „24xMülheim“ im September. Hierkamen viele Menschen mit und ohneHandicap zusammen, um gemeinsamalte und neue Hits zu schmettern.

„Wir freuen uns, dass der HaltepunktKaiserstraße so gut angenommen wirdund unsere Besucher diesen „Halt“ inihrem Leben auch wieder spüren“, be-tonen Annette Dietz und Andrea Quaß.

Kontakt

Haltepunkt Kaiserstraße

Tagesstruktur für Menschen mit einerSuchterkrankung oder psychischen

Erkrankung

Andrea Quaß und Annette Dietz

Kaiserstraße 20

45468 Mülheim an der Ruhr

Tel.: (0208) 43 96 69 89

Fax: (0208) 43 78 12 90

[email protected]

[email protected]

www.haltepunkt.fliedner.de

Neue Räume bieten mehr Platz für Bewegungs- und Sportangebote

Haltepunkt Kaiserstraße zieht positive Bilanz

VII

richtet sich speziell an Ehrenamtlicheund solche, die es mal werden möch-ten. „Insgesamt sind fünf Termine ent-standen zu unterschiedlichen Themen.“In Zusammenarbeit mit der FliednerAkademie, die ebenfalls in Großenbaumbeheimatet ist und die Referentenstellt. Vier Veranstaltungen fandenbereits statt. Zum letzten Termin kön-nen sich Interessierte bei Elke Buch-holz, Leitung Sozialer Dienst, nochanmelden, Telefon 0203 97599-505.Am 30. November steht „PalliativePflege“ auf dem Plan, Beginn ist um18 Uhr in der Cafeteria der Alten-wohnanlage Großenbaum.

Ehrenamtliche erhalten einen Einblickin die Bedürfnisse der Bewohner.„Gleichzeitig bieten wir einen ge-schützten Rahmen für eigene Fragen“,

„Stellen Sie sich vor, ich würdeIhnen etwas Unbekanntes zu essenhinstellen. Wie viele von Ihnen wür-den spontan zugreifen“, fragt HeikeRaskopf in die Runde und erntetKopfschütteln. „Aber genau das pas-siert bei Menschen mit Demenz,wenn sie Essen verweigern, siehaben vergessen wie es schmeckt.“Wenn dann noch Schluckbeschwer-den hinzukommen, sei es eine fastschon logische Konsequenz, ungernNahrung zu sich zu nehmen.

Fortbildung finanziert durchKollektenmittelHeike Raskopf beantwortet an demAbend viele Fragen der Ehrenamtlichen,die sich mit ihrer Zeit in der Alten-wohnanlage Großenbaum einbringen.Die Bildungsmanagerin der FliednerAka demie hört wie von Eltern, Groß-eltern oder aus dem Bekanntenkreisberichtet wird.

„Es war uns ein großes Anliegen, mitder Reihe das tolle Engagement unsererEhrenamtlichen wertzuschätzen“, be-tont Einrichtungsleiter Markus Fritsch.Finanziert werden konnte die Fortbil-dungsreihe über Kollektenmittel sei-tens des Diakonischen Werkes. Die Reihe

Kostenlose Fortbildung für Ehrenamtliche der Altenwohnanlage Großenbaum

Die Welt der Demenz in Großenbaum

so Markus Fritsch. Viele möchten wis-sen, wie sie sich im Umgang mit Ange-hörigen oder Betroffenen verhaltensollen. Soll man Dinge verschweigen,um zu schützen, soll man Aufgaben ab-nehmen oder zutrauen. „Als Expertenist es unsere Aufgabe, Menschen Sorgenund Ängste zu nehmen, die Fortbil-dungsabende sind dafür ein gutesMittel.

Kontakt:

Altenwohnanlage Großenbaum

Zu den Tannen 10-12

47269 Duisburg

Elke Buchholz, Sozialer Dienst

Telefon: (0203) 97 599 - 505

[email protected]

www.awg.fliedner.de

Neue Leitung für Orbis und Ambulante Hilfen

Seit dem 1. September 2017 ist Michael Th. Roy Abteilungsleiter „AmbulanteHilfen“ und Einrichtungsleiter für die orbis gGmbH. Der Gesundheitsökonomblickt auf langjährige Berufserfahrungen bei großen gemeinnützigen Trägernmit ambulanten, teilstationären und stationären Einrichtungen zurück, die ergeleitet und fachlich wie wirtschaftlich verantwortet hat. Michael Roy ist 60Jahre alt, verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Kindern – inzwischen auchbegeisterter Opa – und wohnt in Essen.

VIII

breite Bevölkerung anbietet. Mit derModernisierung beginnen wir, dieseWurzel wieder mehr zu pflegen undmöchten das auch zukünftig verstärkttun. Wir zeigen, dass wir bereit sind,in die Zukunft der Stiftung zu inve-stieren. Das wird auch von den ande-ren Einrichtungen wahrgenommen.

Sie arbeiten ja eng mit dem Team inRatingen zusammen. Was ist Ihnendabei besonders wichtig?

Ott: Es sind die Mitarbeitenden, dienach dem Umbau in den Räumlichkei-ten und Strukturen arbeiten müssenund sich dort wohlfühlen sollen. Dafürmüssen wir ihre Arbeitsabläufe ken-nen und berücksichtigen. Das gilt auchfür die Bauphase: Wir müssen gemein-sam machbare Lösungen finden, wiedie Patienten während der einzelnenAbschnitte versorgt werden können.Deswegen ist es wichtig, dass wir instetigem Kontakt bleiben (Nutzen Siedie Kontaktadresse).

Was war die größte Herausforderungin der Planung?

Ohligschläger: In meinen Augen istdas die Zusammenführung von denbaulichen Planungen mit dem Arbeits-alltag im Krankenhaus. Auf einigenStationen müssen wir zeitweise Drei-bettzimmer einrichten, das Personalund die Patienten werden verteilt. Ob-wohl wir diese Entscheidungen ge-meinsam mit der AG Refreshmentinhaltlich und organisatorisch treffenund begründen können, ist das nichtimmer für alle leicht.

Ott: Deswegen veranstalten wir imRahmen der Bauphase immer wieder

Neuer Bodenbelag, neue Küchen, einkompletter Stationsumbau – die Mo-dernisierung des Fliedner Krankenhau-ses Ratingen ist ein Großprojekt.Stiftungsvorstand Claudia Ott undBauleiter Christoph-Georg Ohligschlägersprechen über Hürden, Zwischenerfolgeund was das Projekt mit dem Betriebs-klima des Krankenhauses macht.

Zwischen „wir bauen um“ und dem er-sten neu gelegten Boden liegen kaumzwei Monate. Sie legen eine ganzschöne Geschwindigkeit vor – warum?

Ott: Mir ist wichtig, dass Dinge, die wirankündigen auch zügig passieren. DerModernisierungsbedarf im FliednerKrankenhaus Ratingen ist ja schon län-ger bekannt und auf der Prioritätenlisteganz weit oben. Zusätzlich gibt es Män-gel in puncto Hygiene und technischeAusstattung, die keinen Aufschub dul-den. Bis Ende 2018 möchten wir dieseThemen beseitigt haben. Die Ergeb-nisse einer Bestandsanalyse, die wir ge-rade beauftragt haben, werden danachdabei helfen zu entscheiden, wo undwie wir weitermachen.

Ohligschläger: Dazu kommt: FangenSie an einer Stelle an zu verbessern,treten Mängel in anderen Bereichenumso deutlicher hervor. Unsere Auf-gabe ist es daher, zügig ein durchgän-gig neues und frisches Bild herzu-stellen, bevor wir uns um Folge themenkümmern können.

Was bedeutet der Umbau des Kran-kenhauses für die Stiftung?

Ott: Psychiatrische Grundversorgungist die Wurzel der Theodor FliednerStiftung. Ratingen ist der einzigeStandort, der diese Leistung für die

Interview mit Stiftungsvorstand Claudia Ott und Bauleiter Christoph-Georg Ohligschläger

„Am Ende müssen alle sich wohlfühlen“

kleine Zwischenfeste. Das ist einegute Gelegenheit „Danke“ zu sagen,für die Flexibilität aller Beteiligten.

Und dann läuft ja auch nicht immeralles ganz nach Plan…

Ott: Ich persönlich versuche mir dannzu sagen, dass das völlig normal ist.Klar, man ist kurz enttäuscht, weilman es sich anders überlegt hat.Gleichzeitig gibt eine Hürde immerauch neuen Schub, um sie zu überwin-den. Ich gehe da in der Regel mitmehr Energie raus als ich reingegan-gen bin.

Haben Sie einen „Lieblingsbauab-schnitt“?

Ott: Nach den nötigen baulichen Ver-änderungen freue ich mich auf dasneue Farbkonzept, für das wir dieFirma Brillux mit ins Boot geholthaben. Außerdem wird es nach Ab-schluss der ersten Modernisierungs-phase auch eine neue Lichtplanunggeben, auf die ich sehr gespannt bin.

Ohligschläger: Vielleicht klingt daspathetisch, aber ich freue mich ein-fach für das Haus, dass es voran geht– egal, um welchen Bereich es geht.Teile des Hauses sind aus den 70ernund haben einen Krankenhaus-Charmevon vorgestern. Ich kann mir kaumvorstellen, dass Patienten oder Mitar-beiter, die täglich durch graue Fluregehen, sich dort wohlfühlen. Das wol-len wir ändern.

Ott: Genau! Auch wenn wir natürlichfür alle Nutzer planen, gilt „der Patientgeht, der Mitarbeiter bleibt“. Ich be-wundere, dass es die Mitarbeitendengeschafft haben, über so einen langen

IX

Zeitraum bei so schwierigen baulichenVerhältnissen, den Ruf der Behand-lung im Fliedner Krankenhaus so gutzu pflegen. Jetzt ist es Zeit, baulichnachzuziehen.

Welche organisatorischen Verände-rungen ergeben sich in Ihren Augenaus dem Umbau?

Ohligschläger: Neben offensichtlichenVeränderungen, wie dass wir zukünftignur noch eine geschützte Stationhaben werden, glaube ich, dass diesesgemeinsame Projekt einen Kultur-wechsel in der Zusammenarbeit beför-dern kann. Ich merke es an meinereigenen Arbeit: Mir wurde die Verant-wortung übertragen, die Modernisie-rung in einem vorgegebenen Rahmenumzusetzen – man traut mir etwas zu!Dieses Vertrauen möchten wir an dienächste Ebene weitergeben. Dadurchentstehen wirksame Prozesse.

Das hat ja schon die Erfahrung ausdem Stromausfall gezeigt. Gemeinsammit Herrn Steinwedel und dem gesam-ten Klinikteam konnten wir die Her-ausforderung bewältigen. Das hat ge-zeigt, wie viel tolle Mitarbeitende esgibt, die Verantwortung übernehmenwollen, wenn man sie lässt.

Ott: Das sehe ich genauso! Es geht janicht darum, dass einer dominant be-stimmt, wo es lang geht. Unsere Auf-gabe ist es, die Ziele klar zu machenund einen Rahmen zu geben, derstützt und hilft. So entsteht eineSelbstständigkeit, die allen hilft. Demneuen Verwaltungsleiter und der Chef-arztnachfolge kommt hier zukünftigauch eine besondere Rolle zu.

Wie sieht Ihre Vision des FliednerKrankenhauses Ratingen für dieZukunft aus?

Ott: Ich möchte die Themen angehen,die schon länger auf der Agenda ste-hen. Als nächstes werden wir das

Thema Klinikessen in Angriff nehmen.Außerdem soll durch den neuen Ver-waltungsleiter und der neuen ärztli-chen Klinikleitung Ruhe in der Orga-nisation einkehren.

Auf größerer Ebene wünsche ich mir,dass wir uns als Interessensvertretungfür Menschen mit seelischen Proble-men etablieren. Dazu gehören fürmich der Ausbau und die Auslagerungder Tagesklinik und eine stärkere Prä-senz im Kreis Mettmann. Mein Traum

wäre es, einen Schwerpunkt für Men-schen mit Behinderungen einzurich-ten und weiter auszubauen –viel leicht mit einer ambulanziertenVersorgungsstruktur, wohnortnaherBegleitung und einem Ausbau der Ta-gesklinik. Natürlich immer im Lichtder ganzen Stiftung – ich habe drei-ßig Einrichtungen, die mir alle sehram Herzen liegen. Ich fühle michmanchmal wie eine Mutter, die ihreLiebe fair auf alle verteilen muss. Unddas ist gar nicht so leicht (lacht).

Claudia Ott

Eigentlich betreut Claudia Ott dieTheodor Fliedner Stiftung bereitsseit 2014 – als Mitglied des Kura-toriums. Damals arbeitete sie nochals Geschäftsführerin des evangeli-schen Verbandes für Altenarbeitund Pflegerische Dienste (EVAP) imDiakonischen Werk Berlin-Branden-burg. Seit Anfang des Jahres ist die48-Jährige nun fachlicher Vorstandder Theodor Fliedner Stiftung. Ihre Mission: Strukturen verbessern, Profileschärfen und allen Beteiligten dabei auf Augenhöhe begegnen. Zur Moder-nisierung in Ratingen sagt sie: „Das was da ist, in eine Entwicklung zu brin-gen, ist spannend und macht mir großen Spaß!“

Christoph-Georg Ohligschläger

Der Leiter der Bauabteilung hatsich vor seinem Eintritt bei Fliedner2009 auf Großbaustellen bewegt.„Die Abläufe sind immer die glei-chen, aber letzten Endes gibt esimmer einen, der den Hut auf hat.“Bei Fliedner sei das anders, weil derKlinikalltag eine große Dynamikmehr mit hineinbringt. Dass die Ar-beit ihm trotzdem – oder gerade

deswegen – viel bedeutet, konnte er bereits in vielen Projekten unter Beweisstellen. Übrigens: Der gelernte Architekt hat eine besondere Expertise imBereich Wohnen im Alter und Demenz und freut sich, diese im Umbau Ra-tingen einzubringen.

X

Beim Rollatortag NRW, der am 18.September auch in Mülheim statt-fand, bekamen Senioren die Möglich-keit, an einem echten Linienbus inRuhe zu üben. „Wir danken der EVAGfür diese Möglichkeit“, so MichaelaKüpper. Daneben gab es noch weitereAngebote. Ein Rollatorparcours standbereit, der von der Polizei betreutwurde. „Außerdem hatten wir Pro-grammpunkte zur Vermeidung vonStürzen und zur Kräftigung wichtigerMuskeln vorbereitet“, so MichaelaKüpper. Das Sani tätshaus Luttermannführte kleinere Reparaturen an Rolla-toren durch und stellte neueste Mo-

Sicherheit im Verkehr — gerade fürSenioren ein wichtiges Thema. Nichtimmer wartet der Busfahrer, bis mansich richtig hingesetzt hat, nichtimmer findet man sich gleich zurecht.Ist man dann noch auf eine Gehhilfewie den Rollator angewiesen, führtdas bei vielen Menschen zu Hemmun-gen. Michaela Küpper, Einrichtungs-leiterin im Dorf der Theodor FliednerStiftung, weiß: „Manche Menschenverlassen dann gar nicht mehr das ei-gene Zuhause.“ Mit vielen Kooperati-onspartnern möchte sie Seniorenhelfen, mehr Sicherheit im Straßen-verkehr zu erlangen.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Fliedner-Dorf mit Partnern

Bewegung ist Freiheit: Rollatortag NRW am Berliner Platz

delle und Entwicklungen vor. „Bewe-gung ist Freiheit“, betont ChristineSchächner-Masurek. Die Physiothera-peutin im Dorf der Theodor FliednerStiftung hält im beruflichen Alltagdie rund 200 Bewohner des Senioren-bereiches fit. Beim Rollatortag NRWprofitierten rund 50 Besucher vondem Angebot und informierten sich,übten fleißig am Bus und am Par-cours oder schauten sich neue Rolla-tor-Modelle an.

Das Dorf kam in die Stadt und bot der Bevölkerung einen informations- und aktionsreichen Rollatortag NRW.

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dieser Nachfrage nachkommen“, soFachvorstand Claudia Ott.

Ein weiteres Modul, die Tagespflege,soll vor allem pflegende Angehörigezeitweise entlasten. Der zusätzlichgeplante ambulante Pflegedienst wirddie Menschen unterstützen, die der-zeit in ihrer eigenen Wohnung leben,sich aber nicht mehr ganz alleine ver-sorgen können. „Mit dem Pflegedienst„fliedner mobil Hohndorf“ werden wirschon im Dezember 2017 starten kön-nen“, erklärt Claudia Ott.

Der Bauantrag für den Neubau ist inBearbeitung und wird im Herbst die-ses Jahres eingereicht. Das Planungs-

Der Inklusionsgedanke ist nicht neu: Inmitten des Wohngebietes Hohndorfliegt das „Dorf im Dorf“, wie es die Hohndorfer Bürger nennen. In diesemWohnverbund (sieben Häuser mit jeweils zwei Etagen) leben Menschen mitgeistiger und Mehrfachbehinderung, Familien mit behinderten Angehörigenund ältere Menschen in enger Nachbarschaft zusammen. Nun kommen dreiweitere Angebote dazu: An der Straße „Schöne Aussicht“, auf dem angren-zenden Grundstück oberhalb der Straße Juchhöh baut die Theodor FliednerStiftung ein Altenpflegeheim mit 48 Plätzen sowie eine Tagespflege mit 20Plätzen. Entstehen wird außerdem ein ambulanter Pflegedienst.

In Hohndorf entsteht ein Seniorenpflegeheim, eine Tagespflege und ein ambulanter Pflegedienst

„Schöne Aussichten“ für Hohndorf

büro „Bauconzept — Ingenieure &Architekten“ im benachbarten Lich-tenstein begleitet die Umsetzung vorOrt. „Nach positiver Bescheidung gehtes los“, freut sich auch Einrichtungs-leiterin Solvig Geyer auf den Start-schuss. Die Fertigstellung ist imSommer 2019 vorgesehen.

Das Dorf im DorfTräger des „Dorfes im Dorf“ ist die1996 gegründete Theodor FliednerStiftung Sachsen gGmbH, eine Toch-ter der Theodor Fliedner Stiftung mitSitz in Mülheim an der Ruhr in Nord-rhein-Westfalen.

Zum „Dorf im Dorf“ gehören:

• 50 Plätze für Menschen mit geisti-ger und Mehrfach-Behinderung inder Wohnstätte

• sowie das Ambulant UnterstützteWohnen im „Dorf im Dorf“, in Hohn-dorf und umliegenden Orten

• weitere fünf Gebäude mit 30 Miet-wohnungen für Familien, deren An-gehörige eine Behinderung haben,und für ältere Menschen

Kontakt

„Dorf im Dorf“

Wohnverbund für Menschen

mit Behinderungen

Theodor Fliedner Stiftung Sachsen gGmbH

Theodor-Fliedner-Straße 1

09394 Hohndorf

Telefon: (037204) - 586 - 0

Telefax: (037204) - 586 - 33

[email protected]

www.sachsen.fliedner.de

Einrichtungsleitung: Solvig Geyer

Das Dorf im Dorf erweitert sich: Auf einem angrenzenden Grundstück der Theodor FliednerStiftung entsteht ein Seniorenpflegeheim und eine Tagespflege – ein ambulanter Pflege-dienst wird bereits im Dezember 2017 starten.

„Wir freuen uns, unser Angebot inHohndorf erweitern zu können unddamit das gute Miteinander, das wirschon seit vielen Jahren in Hohndorferleben, damit zu vertiefen“, so SabineHalfen, stellvertretende Vorstandsvor-sitzende der Theodor Fliedner Stiftung.„Der Wohnverbund hat sich hier gutetabliert, auch das ambulant betreuteWohnen für Menschen mit Behinde-rungen wird stark nachgefragt.“

Aber es gibt natürlich auch immermehr ältere Menschen, für die einestationäre Pflege notwendig ist. „Wirdenken, dass wir mit 48 stationärenPlätzen für pflegebedürftige Menschen

w w w . f l i e d n e r . d e

Impressum:

Theodor Fliedner StiftungFliednerstraße 245481 Mülheim an der RuhrTelefon: (0208) 48 43-0Fax: (0208) 48 43-105E-Mail: [email protected]: Claudia Kruszka (Leitung)Katharina Hajek, Gabriele JanßenNiclas Kurzrock, Laura Neumann

Fotos: Theodor Fliedner Stiftung, privat

sprache und Amtsgänge bleiben selt-same „Produkte“ einer fortschrittlichgedachten Gesellschaft. Die Premiereim Rechenzentrum Potsdam war einvoller Erfolg: Gut Besucht, die Besu-cher haben viel gelacht. Die deutscheBürokratie wurde ironisch und aufsKorn genommen und manch einer

Wer sind Sie? Hier ist mein Aus-weis. Was können Sie? Hier istmein Schein. Was wollen Sie? Freisein. Sein und können. Sein, kön-nen und wollen. Am 23. September2017 feierte das Theaterlabor Hat-schisi um 16 Uhr im Rechenzen-trum Potsdam Premiere mit seinemneuen Stück „BÜROKRATOR“.

BÜROKRATOR – die Welt der Verwalter und Verwalteten

fühlte sich an die eigenen Behörden-gänge für Führerscheine, Hochzeitenoder Anträge aller Art erinnert.

Das Theaterlabor Hatschisi in Pots-dam ist das zweite inklusive Perfor-mance-Ensemble das Lidy Mouwleitet. Das über zwanzig Jahre sichstetig entwickelnde Theater im Dorfaus Mülheim an der Ruhr zeigt seinePerformances und Projekte mittler-weile bundesweit. Lidy Mouw, arbei-tet als Künstlerin, Dramaturgin undDozentin aus der Idee des authen-tisch künstlerischen Handelns. Ihrekünstlerischen Projekte beginnen mitFragen, die sich aus den Begegnun-gen mit den Akteuren oder Perfor-mern heraus ergeben. Anschließendwerden dazu an Hand einer künstleri-schen Praxis aktuelle (sozio-)politi-sche und philosophische Vorschlägeuntersucht. Dabei ersetzt das Erlebeneiner Situation das Begreifen. „Derdenkende Körper emanzipiert sich sovon der Rede und schafft einen eige-nen künstlerischen Handlungsraumoder agiert darin.“

Theaterlabor Hatschisi ist eine Initia-tive, die Performances aller Art pro-duziert für Publiken aller Art. DasExperimentieren mit den verschiede-nen Mitteln der künstlerischen Pro-duktion bringt die Gruppe immer zuanderen Erkenntnissen über ihre Mög-lichkeiten, in die Öffentlichkeit zutreten und ihre Entdeckungen mitdem Publikum zu teilen. „Das Thea-terprojekt ist im Rahmen der inklusi-ven Gruppe ‚Auf Augenhöhe‘ derTheodor Fliedner Stiftung Branden-burg gGmbH entstanden und unterder Leitung der Künstlerin Lidy Mouwin 2016 mit einem ersten Perfor-mance-Projekt gestartet“, erklärtDiana Schmidt, Mitarbeiterin in derTheodor Fliedner Stiftung gGmbH.Nun folgt genau ein Jahr danach diezweite Produktion. „Für alle Beteilig-ten ist diese Art der künstlerischenZusammenarbeit nach wie vor Neu-land. Einerseits ist sie eine besonderekollektive Erfahrung, andererseits ent-deckt jeder viel über sich selbst und dieeigenen schöpferischen Möglichkei-ten – ob mit oder ohne Handicap.“

In der Theateraktion BÜROKRATORuntersuchen die Spieler die Fragen:Wie organisiert sich die Gesellschaft?Wie funktioniert Kontrolle? WievielFreiheit steckt in Entscheidungen?Wie lebt es sich in der Welt der Ver-walter und der Verwalteten? Amts-

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Am 10. August war es wieder so-weit, der alljährliche Ehrenamtler-Ausflug sollte stattfinden.

Ausflugsziel war das Freilichtmu-seum in Lindlar, der Bus war ge-chartert und gut gelaunt trafensich die ehrenamtlich tätigenDamen (die Herren nahmen nichtteil, war ihnen die Frauenpowervll. unheimlich?) und die Damenvom Sozialen Dienst um 14:30 Uhram Bierenbacher Hof zur Abfahrt.

Der Wettergott schien verärgertund ließ das Wasser aus Kübeln

lände stand, samt Län de rei -en, dem LVR zur Verfügungüberlassen, bis dahin ha benauf diesem ursprüng lichenHof tatsächlich noch dreiPer sonen gelebt, auf engs -tem Raum und ohne Bad!Die damals noch offenenFeuerstellen mußten ge-hütet werden, d.h. dasFeuer durfte nicht ausge-hen. Wenn doch, wurde esmit viel Mühe und mit Hilfevon Zunderpilzen, die sehrgut brennen, wieder ent facht

fließen, also nicht so tolle Aus-sichten für unseren Ausflug, aberregenfest gekleidet und mit Schir-men bewaffnet, zogen wir los.

In Lindlar erwartete uns schoneine nette Dame vom Museum, diemit uns eine Führung machte.

Es war für alle sehr interessant, indie Vergangenheit abzutauchen,so erfuhren wir z.B. wie die Ent-stehung des Museums seinen An-fang nahm.

Vor ca. 20 Jahren wurde der HofPeters, der schon auf dem Ge-

Ehrenamtler-Ausflug

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nen Kindern, einige Damensahen schon die zukünftigenSchnitzel vor sich. Aber auch„Waldschafe“ oder besondereRinder arten waren zu sehen. Inden wunderschönen Bauerngär-ten konnten wir nicht nur Blu-men, sondern auch viel Gemüse(und Weinbergschnecken) be-wundern.

Ca. zwei Stunden ging es durchdas weitläufige Gelände bergaufund bergab, ein Filmteam war nureinige Minuten vor uns am HofPeters und hat wohl händerin-gend nach Statisten gesucht ...schade, dass wir uns verpassthaben, wir hätten uns sicherlichsehr gut gemacht im Film.

Da nach der Führung noch etwasZeit zur Verfügung stand, konnte

(daher auch der Ausspruch: esbrennt wie Zunder).

Mit den Jahren wurden noch ei-nige erhaltenswürdige Gebäudeaus der Region auf dem Muse-umsgelände aufgebaut, u.a. eineWassermühle, eine Seilerei, eineKapelle, einige Wohngebäude, andenen man auch sehr gut den je-weiligen Wohlstand der damaligenBesitzer erkennen kann, so wieeine Backstube, eine Zehntscheune(dort wurde der zehnte Teil derErnte von allen Bauern gelagert,was dann als Steuer an den Land-herrn abgegeben werden musste)

Rückgezüchtete Nutztierrassenleben auch im Freilichtmuseum,unter anderem eine stolze Bent-heimer-Schweinedame mit ihrenacht halbwüchsigen, wohlgerate-

werwo l l te

noch zur Sei-lerei gehen, wer keine Lust mehrverspürte blieb im Museumsladensitzen oder stöberte durch dieausgestellten Waren.

In der Seilerei bekamen wir dannnoch eine Extravorführung gebo-ten. Der Seiler zeigte und erklärteuns, wie früher Seile hergestelltwurden, die Seiler waren immerdarauf angewiesen, dass ihre Kin-der bei der Arbeit mithalfen. Andiesem Tag übernahm dann FrauGörtz den Part des Kindes undkurbelte was das Zeug hielt.

Es war, trotz des heftigen Regens,ein sehr schöner Ausflug in dieVergangenheit.

Wieder daheim in Nümbrechtkehr ten wir gutgelaunt im Bie-renbacher Hof ein, wo für uns einsehr leckeres Büfett bereit stand,jeder wurde satt und es gab nochgute Gespräche an diesem Abend,der gegen 20 Uhr ausklang.

Ich denke, ich spreche allen ausdem Herzen, wenn ich dem Engels-stift recht herzlich für den schö-nen Ausflug danke und Frau Görtzund Frau Waldner für das bal digeRentnerleben (mit einem lachen-den und einem weinenden Auge)alles Gute wünsche.

Petra Dehn

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In den vergangenen Jahrenhaben wir auf sehr unterschied-liche Weise den Herbst begrüßt.Mal stand die Kartoffel, mal dasObst, Getreide, Gemüse….. imVordergrund.

In diesem Jahr war es ein „ganznormales“ Herbstfest. Die Tischewaren mit bunten Blättern undHerbstblumen dekoriert und denAuftakt des Festes bildete dasbeinahe jedem bekannte Lied:Bunt sind schon die Wälder. – Ja,dann gab es zunächst einmalKaffee und, den am Vormittag

ter, die von einer Mitarbeiterinauf dem Akkordeon begleitetwurden.

Dann stand schon der Harschei-der Chor bereit, um uns mit sei-nen Liedern zu erfreuen. Ein sehrbreites und wunderschönes Pro-gramm erwartete uns. Vorgetra-gene Lieder, gemeinsam gesun-gene Lieder begleitet, auf Klavier

selbst gebackenen, Pflaumen-und Apfelkuchen. Und da der Ku-chen wirklich seeeeehr leckerwar, dauerte der Verzehr entspre-chend lang (es musste ja vielmehr gegessen werden). Dabeiwurden viele interessante Ge-spräche geführt.

Musikalisch ging es dann mitHerbst- und anderen Liedern wei-

Herbstfest in der JES

oder mit der Veeh-Harfe. Die Mo-deratorin führte einfühlsam undunterhaltsam durch das Pro-gramm.

Der Nachmittag ging viel zuschnell zu Ende. Ein Dank an alle,die bei der Vorbereitung und Ge-staltung geholfen haben.

Doro Görtz

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Ein altes Gedicht

Wer erinnert sich noch an die schönen, alten Gedichte, diewir damals in der Schule auswendig gelernt haben? Einsmeiner absoluten Lieblingsgedichte ist „Die Bürgschaft“.Ich kann heute noch etliche Passagen auswendig aufsagenund lese es mir hin und wieder durch.

Eine ehemalige Bewohnerin aus der damals noch Otto-Kaufmann-Str, heute Leo-Baer-Str. hielt sich geistig fit,indem sie, u.a. auch dieses Gedicht erlernte. Vielleichtmacht es ihnen ja auch Spaß, „Die Bürgschaft“ noch ein-mal neu zu entdecken.

Doro Görtz

Die Bürgschaft von Friedrich von Schiller

Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich

Damon, den Dolch im Gewande;

Ihn schlugen die Häscher in Bande.

„Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!“

Entgegnet ihm finster der Wüterich. –

„Die Stadt vom Tyrannen befreien!“

„Das sollst du am Kreuze bereuen.“

„Ich bin“, spricht jener, „zu sterben bereit

Und bitte nicht um mein Leben;

Doch willst du Gnade mir geben,

Ich flehe dich um drei Tage Zeit,

Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;

Ich lasse den Freund dir als Bürgen –

Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen.“

Da lächelt der König mit arger List

Und spricht nach kurzem Bedenken:

„Drei Tage will ich dir schenken.

Doch wisse: wenn sie verstrichen, die Frist,

Eh du zurück mir gegeben bist,

So muß er statt deiner erblassen,

Doch dir ist die Strafe erlassen.“

Und er kommt zum Freunde: „Der König gebeut,Daß ich am Kreuz mit dem LebenBezahle das frevelnde Streben;

Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,

So bleib du dem König zum Pfande,Bis ich komme, zu lösen die Bande.“

Und schweigend umarmt ihn der treue FreundUnd liefert sich aus dem Tyrannen,Der andere ziehet von dannen.

Und ehe das dritte Morgenrot scheint,Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,

Eilt heim mit sorgender Seele,Damit er die Frist nicht verfehle.

Da gießt unendlicher Regen herab,Von den Bergen stürzen die Quellen,Und die Bäche, die Ströme schwellen.

Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,Da reißet die Brücke der Strudel hinab,Und donnernd sprengen die WogenDes Gewölbes krachenden Bogen.

Und trostlos irrt er an Ufers Rand:Wie weit er auch spähet und blicket

Und die Stimme, die rufende, schicket –Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,Der ihn setze an das gewünschte Land,

Kein Schiffer lenket die Fähre,Und der wilde Strom wird zum Meere.

Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,Die Hände zum Zeus erhoben:„O hemme des Stromes Toben!

Es eilen die Stunden, im Mittag stehtDie Sonne, und wenn sie niedergeht

Und ich kann die Stadt nicht erreichen,So muß der Freund mir erbleichen.“

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Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,Und Welle auf Welle zerrinnet,

Und Stunde an Stunde entrinnet,Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich MutUnd wirft sich hinein in die brausende Flut

Und teilt mit gewaltigen ArmenDen Strom, und ein Gott hat Erbarmen.

Und gewinnt das Ufer und eilet fortUnd danket dem rettenden Gotte;Da stürzet die raubende Rotte

Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord

Und hemmet des Wanderers EileMit drohend geschwungener Keule.

„Was wollt ihr?“ ruft er, für Schrecken bleich;„Ich habe nichts als mein Leben,Das muß ich dem Könige geben!“

Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:„Um des Freundes willen erbarmet euch!“

Und drei, mit gewaltigen Streichen,Erlegt er, die andern entweichen.

Und die Sonne versendet glühenden Brand,Und von der unendlichen MüheErmattet, sinken die Kniee:

„O, hast du mich gnädig aus Räuberhand,Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,

Und soll hier verschmachtend verderben,Und der Freund mir, der liebende, sterben!“

Und horch! da sprudelt es silberhellGanz nahe, wie rieselndes Rauschen,

Und stille hält er zu lauschen;Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,

Und freudig bückt er sich niederUnd erfrischet die brennenden Glieder.

Und die Sonne blickt durch der Zweige GrünUnd malt auf den glänzenden MattenDer Bäume gigantische Schatten;

Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,Will eilenden Laufes vorüberfliehn,Da hört er die Worte sie sagen:

„Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen.“

Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,Ihn jagen der Sorge Qualen;

Da schimmern in Abendrots StrahlenVon ferne die Zinnen von Syrakus,

Und entgegen kommt ihm Philostratus,Des Hauses redlicher Hüter,

Der erkennet entsetzt den Gebieter:„Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,

So rette das eigene LebenDen Tod erleidet er eben.

Von Stunde zu Stunde gewartet' erMit hoffender Seele der Wiederkehr,Ihm konnte den mutigen Glauben

Der Hohn des Tyrannen nicht rauben.“

„Und ist es zu spät, und kann ich ihm nichtEin Retter willkommen erscheinen,So soll mich der Tod ihm vereinen.

Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht,Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht –

Er schlachte der Opfer zweieUnd glaube an Liebe und Treue.“

Und die Sonne geht unter, da steht er am TorUnd sieht das Kreuz schon erhöhet,Das die Menge gaffend umstehet;

An dem Seile schon zieht man den Freund empor,Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:

„Mich, Henker!“ ruft er, „erwürget!Da bin ich, für den er gebürget!“

Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,In den Armen liegen sich beide

Und weinen für Schmerzen und Freude.Da sieht man kein Auge tränenleer,

Und zum Könige bringt man die Wundermär';Der fühlt ein menschliches Rühren,

Läßt schnell vor den Thron sie führen.

Und blicket sie lange verwundert an;Drauf spricht er: „Es ist euch gelungen,

Ihr habt das Herz mir bezwungen,Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn –

So nehmet auch mich zum Genossen an.Ich sei, gewährt mir die Bitte,In eurem Bunde der dritte.“

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Veranstaltungen im Engelsstift

Impressum

EngelsstiftTheodor Fliedner StiftungEngelsstift Jakob-Engels-Straße 4 (Verwaltung) Leo-Baer-Str. 151588 Nümbrecht Telefon: (0 22 93) 91 38-0 Telefax: (0 22 93) 91 38-888 [email protected]

RedaktionSusanne C. ErnstEinrichtungsleitung

Doro Görtz, Petra Dehn, Lorena Faulmann

Nächster Erscheinungstermin Februar 2018

Diese Veranstaltungen finden im Dezember nicht statt!

Am 29.11.2017 wird es ab 14:00 Uhr in der Leo-Baer-Str. 1, wieder unseren kleinen Weihnachtsmarkt geben.

B. Sonderveranstaltungen werden an den Anzeigetafeln in denHäusern, durch Plakate oder in der örtlichen Presse bekannt gegeben.

C. Die wöchentlichen Veranstaltungen können den Aushängen in den einzelnen Häusern entnommen werden.

1. jeden 3. Mittwoch im Monat: Gemütliches Beisammensein mit selbstgebackenem Kuchen

„Harscheider“ Frauen und katholische Frauenhilfe

2. jeden 3. Donnerstag im Monat: Gemütliches Beisammensein mit Tanz

Senioreninsel und Kneippverein

3. jeden 4. Dienstag im Monat: Gemeinsames Singen Senioreninsel und Kneippverein

A. Monatliche Veranstalt ungen in der Cafeteria des Engelsstifts