Ägyptische Schadinsekten

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15. 4. 1926 ] Heft 4. J zu helfen. In diesen Ffillen waren die Verwtisttmgen ungeheuer grog. W~ihrend der Hauptzeit fragen die SehMlinge t~iglich einen halben Hektar Weizen- oder GeL'stenfelder vollstiindig kahl. Besonde~ sehwierig ge- staltete sieh die Bek~impfung dorL wo die Eiablage in angebauten Fliiehen effolgt und daraufhin die Sehwih'me an Oft trod Stelle entstanden waren. Hier widersetzten sieh ganz besondel~ die Einwohner den Bek/impfung~- a:'beiten, weil bei dem Verbrermen der Sehw~inne ein groger Teil der K~flturen mit zugmnde ging. Aus seinen Erfahrungen folgmqc K i n e h, dag eine st~indige Organisation gesehaffen werden mug, die sowohl die vorbeugende als aueh die direkte BekSmapfung in Hiinden hat. Dm'eh jahlelange saehgem~ige Bek~impfung kann sic den Seh~idling praktisch einsehr~inken. Ihre ~ufgabe besteht aueh dafin, die BevSlkemmg yon der Oefahr, die in latenter und aktiver Fo~ st/indig vor- handen ist, zu fiberzeugen und zm' Mitarbeit zu bewegen. In der Arbeit vermigt man die Angaben, um welehe Art der Heusehreeken es sieh handelt. Es wiire aueh interessant gewesen, Oenaueres fiber den Vorgang der Bekfimpfung, das benutzte O1 usw., tel'her fiber die zahlen- mSil3igen Ernteve]quste zu hSren. Dr. Spr. Agyptische Schadinsekten. Fast zehn Jahre linch VerSffentliehm~g seiner letzten grogen Monograp!}ie fiber den retch Kapselmmn (Geleehia gossypiella) in Agypten 1/igt Willeocks, Entomologe tier Royal Agricultural Soeieb" in Cairo, eine weitere umfangreiehe Arbeit fiber ii~'ptische Sehadinsekten er- seheinem die sieh diesem Werk wtirdig an die SeRe stellt. (The insects and related pests of E~'pt. Vol. II. Insects and mites feeding on gramineous crops and products in the field: granary, and mill. Cairo 1925.) -- Die grog- zfigig angelegte Arbeit behandelt die wiehtigsten in -i~g3.pten vorkommenden Sch~idlinge yon Oetreide, Nais, Hi~se, Zueken'ohr und Reis in sehr ausfiihrhcher Weise und bringt eine Menge neuer, interessanter eigener Be- obachtungen~ die aueh ffir den nieht speziell an iigyptisehen Insekten interessierten Entomologen viel Neues und An- regendes bringen. In einem besonderen Kapitel werden aueh die Magazin- und Mfihlenseh~idlinge behandel L wo- bei auf ve~ehiedene interessante Milben besonders ein- gegangen wird. Auf zwanzig grogen Bunttafeln wird die Mehrzahl der behandelten Insekten in ganz muster- gitltiger Weise zur Abbfldung gebraeht, wobei besonderer Wert auf Darstellung der versehiedenen Phasen und der befallenen Pllanzen gelegt wird, was den Wert des Buehes ganz besonders erh5ht. Andres. Arsenbefund in amerikanischen Apfeln. Die Konselwen-Industfie Nr. 1, S. 25, 13. Jahr- gang 1926 berichtet: Vor einem englischen Gerieht win'de ein Verk~tufer yon Apfeln angeklagt, mit Arsenik vergiftete Apfel in den Handel gebracht zu haben. Infolge des Genusses soleher Apfel entstanden KrankheitsfSlle, die nach einem Gutaehten des Gesundheitsdepartements nur auf den Genug arsenikhaltiger )[pfel zurfickzuffihren waren. Daraufhin Kleine Mltteihulgen. 47 wurden ill dem betreffenden Distnkt yon amtlicher Seite gezogene Apfelpl'oben untel~uellt. Es stellte sieh helaus, dab in 5 Fttllen, und zwar aussehlief~lieh bei aus Amerika importierten :iqffeln einer Serte (sog. Jonatan-:~pfeln) Arsen gefunden win'de, in einem Gehalt yon mehr a~s 0,13 mg~ o. Alle englisehen :~pfeln waren frei yon Arsenik. Die sofort eingeleitete Untersuehung komlten natttrlieb den Fall nieht restlos aufkl~iren, aber es wurde allgemein die folgende Erkliirung als die einzig mSgliehe angenommen. In Amel"ika werden die Obstb~itune 1 his 2real mit A~uenaten, gewShnlieh Bleim'senat gespritzt. Iln letzten Jahr herrsehte in Amenka eine ungewShn- lieh groge und lang andauernde Troekenheit, so dal3 nieht, wie gewShnlieh, tier Regen die abm~chfissigen Mengen Arsen fortsptilen konnte. Ein 6utaehen der Kammer ffir Gm~enbau best~ttigqce, dag in Amerika be- sondel~ stark Bleiarsenat verwendet wird, mid zwar ge- wShnlieh das erstemal kurz naeh dem Verbltihen, das zweitemal etwas spiiter, wenn die Raupen beginnen die BlOtter zu fressen. ]m Gegensatz zu diesem ameri- kanischen Geblaneh werden in England die Biiume erst dann gespritzt, wenn der Fmehtansatz begonnen hat und die Frilehte sehon WalnuggrSge erreieht haben. So ist es erkliirlich, dag in Amerika alas Gift in die Friiehte eindringen kmm, w~ihrend in England dies ausgesehlossen erseheint und nm" oberfl~ichlieh den Friiehten anhaften kann. Diese englisehen Beobaehtungen zeigen, wie mff- merksam man bei tier Anwendung der gifthaltigen Zer- st~ubungsmittel voNehen mug Sic bediiffen dringend einer reeht grogen Naehpriiflmg, da dm'eh unvot~ehrifts- m~igige Anwendung tier Gifte~ falls sieh die oben an- geffihrten Naehriehten best/itigen, unermeglicher Schaden angeriehtet wel'den kann. Auch bei mls kommen lang anhaltende Hitzepefioden ~:or, und es ware daher an sieh nicht umnSglich~ dag sich hier iiimliehe Elueheinungen zeigen kSnnten. Die englisehen Angaben sind aber aneh insofern yon Interesse, weil bisher eine Unte~uchung in der hier angedeuteten Riehtung iiberhaupt nieht statt- gefunden hat. Da mm nieht nur frisehe _~pfel sondern aueh getmeknete FNehte trod 3larmeladen einen solchen Arsengehalt aufweisen kSnnen, wftre es vielleieht schon jetzt angebracht, einige Proben einer solchen Unter- suehtmg zu unterziehen. Dr. Rewald. Die lnitgeteilten Angaben bedtirfen einer Verbessemng, wie aus folgendem hervorgeht: Arsenbefunde aut englischen und amerikanischen Ji, pfeln. hi England ist im vorigen Jahre eine Beunruhigung dureh das Vorkommen yon Arsen ant )~pfeln entstanden, worauf eine Anzahl yon Proben amtlieh untersucht win'de (Deposits of arsenic and copper on eating apples. Jounl. MinistlT Agrie., London, 32. Bd., 1925, S. 549--553). Dabei ergaben sieh bei 13 Proben englischer Xpfel im Dm'ehsehnitt auf das Pfund ]~pfel 0,0004 grains Blei~ 0,0014 grains Kupfer und Spuren yon Arsenik (As~ 03). Die entspreehenden Zahlen yon 5 Proben aus den Ver- einigten Staaten waren 0~0025 grains Blei, 0,0023 grains Kupfer, 0,0013 grams Arsenik; bei 6 Proben kanadiseher J~pfel 0,0063 grains Blei, 0,0012 grains Kupfer, 0,0003 grains

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15. 4. 1926 ] Heft 4. J

zu helfen. In diesen Ffillen waren die Verwtisttmgen ungeheuer grog. W~ihrend der Hauptzeit fragen die SehMlinge t~iglich einen halben Hektar Weizen- oder GeL'stenfelder vollstiindig kahl. Besonde~ sehwierig ge- staltete sieh die Bek~impfung dorL wo die Eiablage in angebauten Fliiehen effolgt und daraufhin die Sehwih'me an Oft trod Stelle entstanden waren. Hier widersetzten sieh ganz besondel~ die Einwohner den Bek/impfung~- a:'beiten, weil bei dem Verbrermen der Sehw~inne ein groger Teil der K~flturen mit zugmnde ging.

Aus seinen Erfahrungen folgmqc K i n e h, dag eine st~indige Organisation gesehaffen werden mug, die sowohl die vorbeugende als aueh die direkte BekSmapfung in Hiinden hat. Dm'eh jahlelange saehgem~ige Bek~impfung kann sic den Seh~idling praktisch einsehr~inken. Ihre ~ufgabe besteht aueh dafin, die BevSlkemmg yon der Oefahr, die in latenter und aktiver F o ~ st/indig vor- handen ist, zu fiberzeugen und zm' Mitarbeit zu bewegen.

In der Arbeit vermigt man die Angaben, um welehe Art der Heusehreeken es sieh handelt. Es wiire aueh interessant gewesen, Oenaueres fiber den Vorgang der Bekfimpfung, das benutzte O1 usw., tel'her fiber die zahlen- mSil3igen Ernteve]quste zu hSren. Dr. Spr.

Agyptische Schadinsekten. Fast zehn Jahre linch VerSffentliehm~g seiner letzten

grogen Monograp!}ie fiber den retch Kapselmmn (Geleehia gossypiella) in Agypten 1/igt W i l l e o c k s , Entomologe tier Royal Agricultural Soeieb" in Cairo, eine weitere umfangreiehe Arbeit fiber ii~'ptische Sehadinsekten er- seheinem die sieh diesem Werk wtirdig an die SeRe stellt. (The insects and related pests of E~'pt. Vol. II. Insects and mites feeding on gramineous crops and products in the field: granary, and mill. Cairo 1925.) - - Die grog- zfigig angelegte Arbeit behandelt die wiehtigsten in -i~g3.pten vorkommenden Sch~idlinge yon Oetreide, Nais, Hi~se, Zueken'ohr und Reis in sehr ausfiihrhcher Weise und bringt eine Menge neuer, interessanter eigener Be- obachtungen~ die aueh ffir den nieht speziell an iigyptisehen Insekten interessierten Entomologen viel Neues und An- regendes bringen. In einem besonderen Kapitel werden aueh die Magazin- und Mfihlenseh~idlinge behandel L wo- bei auf ve~ehiedene interessante Milben besonders ein- gegangen wird. Auf zwanzig grogen Bunttafeln wird die Mehrzahl der behandelten Insekten in ganz muster- gitltiger Weise zur Abbfldung gebraeht, wobei besonderer Wert auf Darstellung der versehiedenen Phasen und der befallenen Pllanzen gelegt wird, was den Wert des Buehes ganz besonders erh5ht. Andres .

Arsenbefund in amerikanischen Apfeln. Die Konselwen-Industfie Nr. 1, S. 25, 13. Jahr-

gang 1926 berichtet:

Vor einem englischen Gerieht win'de ein Verk~tufer yon Apfeln angeklagt, mit Arsenik vergiftete Apfel in den Handel gebracht zu haben. Infolge des Genusses soleher Apfel entstanden KrankheitsfSlle, die nach einem Gutaehten des Gesundheitsdepartements nur auf den Genug arsenikhaltiger )[pfel zurfickzuffihren waren. Daraufhin

Kleine Mltteihulgen. 47

wurden ill dem betreffenden Distnkt yon amtlicher Seite gezogene Apfelpl'oben untel~uellt. Es stellte sieh helaus, dab in 5 Fttllen, und zwar aussehlief~lieh bei aus Amerika importierten :iqffeln einer Serte (sog. Jonatan-:~pfeln) Arsen gefunden win'de, in einem Gehalt yon mehr a~s 0,13 m g ~ o. Alle englisehen :~pfeln waren frei yon Arsenik. Die sofort eingeleitete Untersuehung komlten natttrlieb den Fall nieht restlos aufkl~iren, aber es wurde allgemein die folgende Erkliirung als die einzig mSgliehe angenommen. In Amel"ika werden die Obstb~itune 1 his 2real mit A~uenaten, gewShnlieh Bleim'senat gespritzt. Iln letzten Jahr herrsehte in Amenka eine ungewShn- lieh groge und lang andauernde Troekenheit, so dal3 nieht, wie gewShnlieh, tier Regen die abm~chfissigen Mengen Arsen fortsptilen konnte. Ein 6utaehen der Kammer f fir Gm~enbau best~ttigqce, dag in Amerika be- sondel~ stark Bleiarsenat verwendet wird, mid zwar ge- wShnlieh das erstemal kurz naeh dem Verbltihen, das zweitemal etwas spiiter, wenn die Raupen beginnen die BlOtter zu fressen. ]m Gegensatz zu diesem ameri- kanischen Geblaneh werden in England die Biiume erst dann gespritzt, wenn der Fmehtansatz begonnen hat und die Frilehte sehon WalnuggrSge erreieht haben. So ist es erkliirlich, dag in Amerika alas Gift in die Friiehte eindringen kmm, w~ihrend in England dies ausgesehlossen erseheint und nm" oberfl~ichlieh den Friiehten anhaften kann. Diese englisehen Beobaehtungen zeigen, wie mff- merksam man bei tier Anwendung der gifthaltigen Zer- st~ubungsmittel voNehen mug Sic bediiffen dringend einer reeht grogen Naehpriiflmg, da dm'eh unvot~ehrifts- m~igige Anwendung tier Gifte~ falls sieh die oben an- geffihrten Naehriehten best/itigen, unermeglicher Schaden angeriehtet wel'den kann. Auch bei mls kommen lang anhaltende Hitzepefioden ~:or, und es ware daher an sieh nicht umnSglich~ dag sich hier iiimliehe Elueheinungen zeigen kSnnten. Die englisehen Angaben sind aber aneh insofern yon Interesse, weil bisher eine Unte~uchung in der hier angedeuteten Riehtung iiberhaupt nieht statt- gefunden hat. Da mm nieht nur frisehe _~pfel sondern aueh getmeknete FNehte trod 3larmeladen einen solchen Arsengehalt aufweisen kSnnen, wftre es vielleieht schon jetzt angebracht, einige Proben einer solchen Unter- suehtmg zu unterziehen. Dr. Rewald .

Die lnitgeteilten Angaben bedtirfen einer Verbessemng, wie aus folgendem hervorgeht:

Arsenbefunde aut engl ischen und amerikanischen Ji, pfeln.

hi England ist im vorigen Jahre eine Beunruhigung dureh das Vorkommen yon Arsen ant )~pfeln entstanden, worauf eine Anzahl yon Proben amtlieh untersucht win'de (Deposits of arsenic and copper on eating apples. Jounl. Ministl T Agrie., London, 32. Bd., 1925, S. 549--553). Dabei ergaben sieh bei 13 Proben englischer Xpfel im Dm'ehsehnitt auf das Pfund ]~pfel 0,0004 grains Blei~ 0,0014 grains Kupfer und Spuren yon Arsenik (As~ 03). Die entspreehenden Zahlen yon 5 Proben aus den Ver- einigten Staaten waren 0~0025 grains Blei, 0,0023 grains Kupfer, 0,0013 grams Arsenik; bei 6 Proben kanadiseher J~pfel 0,0063 grains Blei, 0,0012 grains Kupfer, 0,0003 grains