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4-2011 AFRIKAMISSIONARE I Der Eigenteil der Afrikamissionare im Missionsmagazin kontinente • 4-2011 Foto: Schering Vor 125 Jahren: Die Ugandamärtyrer Die Missionsarbeit der Weissen Väter in Uganda begann 1879 sehr vielversprechend. Die ersten Missionare wurden freundlich begrüßt. Der König der Baganda,Kabaka Mutesa I., wies ihnen einen Ort für ihre Tätigkeit in Nabulagala an, das heute ein Stadtteil der Hauptstadt Kampala ist. Sieben Jahre später – vor 125 Jahren – wurden die Christen von seinem Nachfolger verfolgt, 130 Katholiken und 100 Anglikaner wurden umgebracht. König Mutesa war neuen Ideen gegenüber nicht abgeneigt. Deswegen waren schon Mis- sionare der anglikanischen Kirche auf Betrei- ben Stanleys 1877 ins Land gekommen. Die Araber – Händler und Sklavenjäger – hatten sich schon vorher in Uganda niedergelassen. Sie sahen die Ankunft der christlichen Missio- nare mit Argwohn und befürchteten ein Schwinden ihres Einflusses. Intrigen wurden gemeinsam mit heidnischen Häuptlingen und Beamten geschmiedet. Die Missionare muss- ten das Land verlassen und kehrten drei Jahre später nach dem Tod Mutesas zurück. Eine große Anzahl von Pagen und Höflingen hatte sich zum Christentum bekehrt und ließ auch unter dem launischen König Mwanga II. nicht vom Glauben ab. Eine Christenverfol- gung war die Folge. Viele Christen, Anglikaner und Katholiken, wurden 1885/86 für ihren Glauben umgebracht. In den Folgejahren gab es erbitterte Schlachten: Heiden und Moslems gegen Christen, aber auch Protestanten gegen Katholiken. Sowohl die Kolonialmacht England als auch die Araber versuchten, Uganda zu ihrem absoluten Ein- flussgebiet zu machen. Die 22 katholischen Märtyrer wurden am 18. Oktober 1964 während des Zweiten Vatikani- schen Konzils von Papst Paul VI. im Beisein von 2200 Bischöfen aus aller Welt heiligge- sprochen. Ein großartiges Zeichen für alle Welt, dass die „junge Kirche“ ihren gleichbe- rechtigten Platz in der weltweiten Kirche ein- genommen hat. Das Fest dieser Märtyrer wird am 3. Juni ge- feiert. In Uganda ist der Ort des Martyriums in Namugongo zu einer Wallfahrtsstätte gewor- den. Die große Kathedrale dort ist Pilgerstätte nicht nur für die Katholiken Ugandas. hbs WEISSE VÄTER · WEISSE SCHWESTERN AFRIKAMISSIONARE In der Kapelle der Afrikamissionare in Rom hängt das Bild der Ugandamärtyrer von Albert Wider.

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4-2011AFRIKAMISSIONARE • I

Der Eigenteil der Afrikamissionare im Missionsmagazin kontinente • 4-2011

Foto:Schering

Vor125Jahren:DieUgandamärtyrerDieMissionsarbeit derWeissenVäter inUgandabegann1879 sehr vielversprechend.Die erstenMissionare wurden freundlich begrüßt. DerKönigderBaganda,KabakaMutesa I., wies ihneneinenOrt für ihre Tätigkeit inNabulagala an, dasheute einStadtteil derHauptstadtKampala ist. SiebenJahre später – vor 125 Jahren–wurdendieChristen von seinemNachfolger verfolgt, 130Katholikenund100Anglikanerwurdenumgebracht.

König Mutesa war neuen Ideen gegenübernicht abgeneigt. Deswegen waren schon Mis-sionare der anglikanischen Kirche auf Betrei-ben Stanleys 1877 ins Land gekommen. DieAraber – Händler und Sklavenjäger – hattensich schon vorher in Uganda niedergelassen.Sie sahen die Ankunft der christlichen Missio-nare mit Argwohn und befürchteten einSchwinden ihres Einflusses. Intrigen wurdengemeinsam mit heidnischen Häuptlingen undBeamten geschmiedet. Die Missionare muss-ten das Land verlassen und kehrten drei Jahrespäter nach dem Tod Mutesas zurück.Eine große Anzahl von Pagen und Höflingenhatte sich zum Christentum bekehrt und ließauch unter dem launischen König Mwanga II.nicht vom Glauben ab. Eine Christenverfol-gung war die Folge. Viele Christen, Anglikanerund Katholiken, wurden 1885/86 für ihrenGlauben umgebracht.IndenFolgejahrengabeserbitterteSchlachten:Heiden und Moslems gegen Christen, aberauch Protestanten gegen Katholiken. Sowohldie Kolonialmacht England als auch die Araberversuchten, Uganda zu ihrem absoluten Ein-flussgebiet zu machen.Die 22 katholischen Märtyrer wurden am 18.Oktober 1964 während des Zweiten Vatikani-schen Konzils von Papst Paul VI. im Beiseinvon 2200 Bischöfen aus aller Welt heiligge-sprochen. Ein großartiges Zeichen für alleWelt, dass die „junge Kirche“ ihren gleichbe-rechtigten Platz in der weltweiten Kirche ein-genommen hat.Das Fest dieser Märtyrer wird am 3. Juni ge-feiert. In Uganda ist der Ort des Martyriums inNamugongo zu einer Wallfahrtsstätte gewor-den. Die große Kathedrale dort ist Pilgerstättenicht nur für die Katholiken Ugandas. hbs

WEISSE VÄTER · WEISSE SCHWESTERN

AFRIKAMISSIONARE

InderKapelle der Afrikamissionare in Romhängt dasBild derUgandamärtyrer von AlbertWider.

II •AFRIKAMISSIONARE 4-2011

Versöhnung istmöglichAUFEINANDER ZUGEHENUNRUHENUNDMEUTEREI

EDITORIAL

Sindwir Europäer nun frohüber die Entwicklungen imNorden Afrikas oder skep-tisch, weil alles nicht so gutlief, wie es anfangs aussah?Oder kommen jetzt unsereheimlichenBefürchtungen zumTragen?Habenwir uns nicht gleichmit unseremJubel etwaszurückgehalten?TouristenmeidenNordafrika zur Zeit. Ver-ständlich, wenn es umLibyen geht, ein eh nichtso großes Touristeneldorado. Dort hat es nichtso gut geklapptmit demAufstand. „Bruder Re-volutionsführer“ Gaddafi und seine Familiewollen nicht weichen. Erwerde das Land nichtverlassen, hat Gaddafi erst kürzlichwieder ver-künden lassen. Libyen ist in einemBürger-krieg. Journalisten, die sich ins Landwagen,begeben sich in Lebensgefahr.Die Lage in Ägypten scheint ruhig, aber an-scheinendwagt sich kaumein Tourist dort hin.Das ist ein großerwirtschaftlicher Schaden fürdas Land, wo vieleMenschen vomTourismusleben. Die Ägypter klagen, weil dieMenschenwegbleiben. DieMachenschaften der ägypti-schen Armee sind noch undurchsichtig. Auchwenn die „Jasmin-Revolution“ angeblich er-folgreichwar, lassenUrlauber lieber Vorsichtwalten. Für die Entwicklung der christlich-isla-mischenBeziehungen zwischen Ägypten unddemVatikan kommt dagegenwiedermehrHoffnung auf. Man geht aufeinander zu.Aus Tunesien kommen jetztMenschen alsFlüchtlinge nach Europa. Das scheint den Poli-tikern der EUSorgen zumachen, BerlusconisItalien stellt den Flüchtlingen Papiere aus,mitdenen sie in die Schengen-Länder reisen kön-nen. Frankreichs Präsident Sarkozy lässt dieGrenzen schließen, weil diemeisten Tunesiersich auf denWeg nach Frankreichmachenwer-den. Tunesier habenDank ihres gutenSchulsystems Französisch gelernt. In Frank-reich haben die Flüchtlinge oft Familie undFreunde, dort erhoffen sie sich Arbeit. Sind dieZahlen der Flüchtlingewirklich so hoch, dassdie EU nicht damit fertig werden könnte?Mussdas Schengen-Abkommen tatsächlich aufge-kündigt werden? Ich glaube, wir neigen einwe-nig zur Panik. Ihr P. HansB. Schering.

LiebeLeserin,lieberLeser,

Unruhige Zeit in Burkina

„Wichtig ist derDialogauf interreligiöserEbe-ne“, sagendieFrauen imNordenNigerias.

Immerwieder glaubenGruppen, ihre eigenenInteressenmitGewalt durchsetzen zukönnen.

WestafrikanischeMuslime beimGebet.

DieMenschenwollenRuhe fürs tägliche Leben.

„DieGründe für dieGewalt sindnicht allein re-ligiöser Art“, heißt es in einer Verlautbarungdes Interfaith Council of Muslim and ChristianWomen’sGroups inKaduna imNordenNigeri-as. Die Gewalt, zu der es im ZusammenhangmitdenPräsidentschafts-undKommunalwah-len kam, kostete hunderte Menschen im Nor-den Nigerias das Leben.In ihrerVerlautbarungbetonendiechristlichenund muslimischen Frauen in Kaduna: „Wäh-rend die Elite in der Gesellschaft Nigerias, ein-schließlich der Politiker, im Luxus leben, leidetein Großteil der Bevölkerung unter Armut undArbeitslosigkeit und demzufolge gibt es un-zählige Jugendliche, die nichts zu tun habenund die der Hauptgrund für die Gewalt sind,unter der wir heute leiden. Korruption und ei-ne mangelnde Umsetzung des Prinzips derTransparenz in der Politik sind die schlimm-sten Krebsgeschwüre Nigerias.“„Auch wenn die Religion einer der Gründe fürdie Gewalt im Norden Nigerias ist, sind wir da-von überzeugt, dass sie eine wertvolle Hilfeseinkann,wennesdarumgeht,Verständigungund Aussöhnung zu fördern“, heißt es in derVerlautbarung. „Dies sollte in jeder Gemeindestattfinden, aber besonders wichtig ist der Dia-log auf interreligiöser Ebene.“Nach einem be-eindruckendenGottesdienst,Anwesenheit desPremierministers des Königs der Baganda,„Unsere beiden Religionen, der Islam und dasChristentum,haben einenunschätzbarenWertals Instrument der Versöhnung und des Frie-dens, denn sie lehren die für ein friedliches Zu-sammenleben notwendigen Werte, wie Verge-bung, Barmherzigkeit, und Liebe.“ (LM)fides

In Burkina Faso waren die vergangenen zweiMonate von Unruhen gezeichnet. Nach demgewaltsamen Tod von drei Schülern in Kou-dougou blieben alle Schulen und Universitä-ten des Landes für mehrere Wochen geschlos-sen. Etlichen Polizeistationen gingen in Flam-men auf. Soldaten fühlten sich wegen einesRichterspruchesübereinige ihrerKollegenun-gerecht behandelt. Mit ihren Waffen durch-querten sie Städte, blind verschossene Muni-tion verletzte Menschen. Geschäfte wurdengeplündert, Gerichtsgebäude wurden be-schossen. Die Republikanische Garde, die ei-gentlich den Präsidenten des Landes schützensoll, meuterte wegen nicht bezahlter zusätz-licher Lohnvergütungen. Wieder wurde ge-plündert. Die Privatwohnungen von ihrenVorgesetzten, den Ministern, wurden zerstört.Die unter Plünderungen leidenden Geschäfts-leute gingen ihrerseits auf die Straße und zer-störtenStaatseigentum.DieverschiedenenEr-eignisse vermischen sich mit Frust gegenmonopolistische Parteipolitik, Machtmiss-brauch, Korruption, Ungerechtigkeiten, Ver-teuerung der Lebensmittel. Inzwischen wur-den der Ministerpräsident und die Regierungersetzt. Wir werden in den nächsten Wochensehen, ob sich die Lage dauerhaft beruhigt.Gleichzeitig haben die gewalttätigen militäri-schen Ereignisse in der Elfenbeinküste, womehr als drei Millionen Burkinabe leben, dieMenschen hier im Lande entsetzt. Hilflos undhäufig im Gebet versunken verfolgte die Be-völkerung das unnötige Töten und die militä-rischeEntmachtungdesehemaligenPräsiden-ten Gbagbo. P.AndresGöpfert

4-2011AFRIKAMISSIONARE • III

Fotos:WVUganda,WVRom5,Archiv,Schering

ÜBERTRAGUNGDERRELIQUIEN

Die „Ahnen derKirche“ sind zuHause

UGANDA

Die ersten beiden dieser fünf Freudenboten,katholische Missionare aus der kurz vorhergegründeten Missionsgesellschaft der Weis-sen Väter, waren am 17. Februar 1879 in Ent-ebbe gelandet. Ihre abenteuerliche Safari vonKartago in Nordafrika nach Uganda im InnernAfrikas dauerte fast ein Jahr. Aber ihre An-kunft im Herzen Afrikas und ihre erste missio-narische Tätigkeit brachte schon bald sehr er-giebige Ernte. Es wird berichtet, dass die ein-heimischeBevölkerung,zumgrößtenTeildemStammderBagandaangehörig, sehr offenwarfür die Freudenbotschaft. Dies bezeugt dannauch der mutige Tod der 22 Märtyrer, die zwi-schen den Jahren 1884 und 1886 in der heuti-gen Hauptstadt hingerichtet wurden. Heutesind sie diewahrenHelden in einemLand, dasbis zu 85 Prozent christlich ist und in dem eseine blühende Kirche gibt. Dies wird auch dercharismatischen Missionstätigkeit der Erst-verkündiger der Frohen Botschaft zugeschrie-ben. Jetzt,nachmehrals132Jahren,bekamendiesePioniermissionare eineendgültigeRuhe-stätte in der Pfarrei, in der eigentlich alles ein-mal begann. An diese heiligen Stätte hattensich nämlich die ersten fünf Missionareniedergelassen; besonders zu erwähnen wä-ren P. Simeon Mapeera Lourdel, der Apostelder Baganda, wie er auch genannt wird; dannBruder Amans Delmas und nicht zu vergessenBishop Livinhac, der der erste Bischof über-haupt in Uganda war und später dann überviele Jahre die Gesellschaft der Afrikamissio-nare-Weisse Väter als Generaloberer leitete.

Es wurde also keine Arbeit gespart, um end-lich diesen ersten Missionaren eine ehrenvol-le Ruhestätte zu geben. Am 6. März war dannder große Tag gekommen; unter großer An-teilnahme der Bevölkerung und in einer far-benfrohen Prozession wurden die sterbli-chen Überreste von der Rubaga Kathedralenach Nabulagala gebracht. Hier wurden sievon fünf Bischöfen, einer stattlichen Anzahlvon Afrikamissionaren und Tausenden vonChristen in Empfang genommen. Nach ei-nem beeindruckenden Gottesdienst, in An-

wesenheit des Premierministers des Königsder Baganda, wurden die Urnen der Erstmis-sionare dann in einer neu renovierten Ge-denkstätte aus dem Jahr 1939 eingelassenund aufgebahrt. Diese Freudenboten derFrohbotschaft, die bereits gegen Ende des 19.Jahrhunderts eine außerordentlich erfolgrei-che Missionsepoche in Uganda begonnenhatten, sollen nun nach den Worten von Erz-bischof Cyprian Kizito Lwanga von Kampalaeine neue Evangelisierung der Christen inUganda einleiten. P.RudiLehnertz

„Wiewillkommen sind auf denBergen die Schritte des Freudenboten“ (Jesaja 52, 7). Dieser Schriftverswar das Leitmotiv der Feierlichkeiten,anlässlich der Umbettung der Gebeine der erstenMissionare von der Kathedrale in Kampalas imStadtteil Rubaga zur Pfarrei Nabulagala, wodie ersten katholischenMissionare mit ihrerMissionsarbeit begonnen hatten undwo sich bald eine blühendeGemeinde entwickelt hatte.

DieBüsten der fünf ersten katholischenMissionareUgandas schmücken die Frontseite derKathedrale vonRubaga in derHauptstadt Kampala.

In einer großen Feierwurden die Gebeine der erstenMissionare in die Pfarrei Nabulagala übertragen.

IV•AFRIKAMISSIONARE 4-2011

LEBENSWERK

Nur wenige Künstler haben einederartige Präsenz in ihrer Heimatwie der Bildhauer und ZeichnerAlbert Wider (1910-1985). Überseinen Heimatort Widnau hin-aus sind seine Werke im oberenRheintal und in der Schweiz ineinem weiten Umkreis allgegen-wärtig. Kirchen, öffentliche Ge-bäude, Schulen, Friedhöfe undPlätze sind mit seinen Skulptu-ren und Bildern geschmückt. Inden meisten seiner Werke ist diestarke Überzeugung eines religi-ösen Menschen zu spüren, demsein Glaube eine Herzensangele-genheitwar.Die hat er durch seinSchaffen auch der Welt verkün-det.

Lehr- undWanderjahreDer Widnauer hatte nach seinerSchulzeit als 15-Jähriger die Leh-re bei ortsansässigen Bildhauernangetreten. Danach studierte erein Semester in München und ar-beitete dann als Steinbildhauerin Zürich und Solothurn. AlbertWider war überzeugter Katholikund fühlte sich besonders im Ge-

Männer in verschiedene Mis-sionsgebiete der Weissen Väternach Algerien, Uganda, Tansaniaund in das heutige Burkina Faso.Manche Arbeiten zeugen heutenoch von den Kontakten, die sichdamals anbahnten. Zeichnungender beiden Künstler hielten diekarge nordafrikanische Szeneriefest und die ausgemergelten Ge-sichter der Menschen, die sie inden Wüstengebieten trafen.Glasfenster wurden für die Ka-pelle der Klarissen in Mwanza,Tansania, geschaffen. Es gab einProjekt, eine Bibel in Kinyam-weszi, der Sprache der Einwoh-ner in und rund um Tabora, Tan-sania, herauszugeben. Widerschuf Illustrationen dafür.Für den Kirchbau in den Missio-nen rief Albert Wider die Archi-tekten in seinem Umkreis zurMitarbeit auf und gründete 1957den „Bund der Missionsarchitek-ten“. Viele Entwürfe für Kirch-bauten griffen auf traditionelleafrikanische Formen und Materi-alien zurück und halfen mit beider Suche nach einer eigenstän-digen afrikanischen Weise desKirchbaus.

Wider und dieWeissen VäterIn Widnau hatten die WeissenVäter seit 1932 eine Niederlas-sung. Sie lag mitten im Ort, undes dauerte nicht lange, bis dieMissionare in der Umgebung be-kanntwaren.DiePatres gingen indie umliegenden Kirchen undPfarrgemeinden zur Aushilfe.Selbstverständlich verbreitetensie auch in der ganzen Gegendden Missionsgedanken durch ih-

CHRISTLICHE KUNST

sellenverein von Adolf Kolpingzuhause. Die Lehr- und Wander-jahre führen ihn für ein Jahr nachParis an die Académie des Beaux-Arts und für kurze Zeit nach Ma-rokko.Von1936bis 1939warWi-der schließlich Meisterschülerbei Professor Baur in MünchenSeit 1943 betreibt Wider ein eige-nes Atelier in Widnau. Er entwi-ckelt einen erkennbar eigenenStil in seinen Werken. Nach demZweiten Weltkrieg kommt es zur

ersten Zusammenarbeit mit Edu-ard Eberle, der einen einjährigenStudienaufenthalt in der Werk-statt von Wider absolviert. Beieinem Aufenthalt 1947-48 inRom entwickelt Wider seinenzeichnerischen Stil weiter, derihm später hilft, auch als Glas-maler tätig zu sein. Eine intensi-ve Zusammenarbeit mit demKünstler Eduard Eberle beginntetwa 1950. Auf Einladung derWeissen Väter reisen die beiden

Heilige in den Farben und FormenAfrikasIm schweizerischenWidnau soll demnächst der Künstler AlbertWidermit einemGedenkband zu seinemSchaffen geehrt werden. Den Afrika-missionaren istWider bekannt als derMaler der Ugandamärtyrer, der in jungen Jahren in Afrika Anregungen für seine Kunst gesucht hatte unddann alswohl etablierter Bildhauer, Zeichner undGlasmaler nach Afrika zurückkam, umsein Können für Kirche undMission einzusetzen.

Karl Lwanga,Ugandamärtyrer, Glasfenster imHausderWeissenVäter inKöln.

DerWidnauerKünstler AlbertWider.

4-2011AFRIKAMISSIONARE • V

Fotos:Archiv3,Schering2

Franz Alge nimmt vonP. StägerWerke vonA.Wider als Leihgabe entgegen. Bibelillustration vonAlbertWider.

re Predigten. Heute noch sind dieWeissen Väter im Rheintal wohl-bekannt. Diese Niederlassungwurde 1965 geschlossen.So waren die Kontakte desKünstlers mit den Weissen Vä-tern kein Zufall. Sie haben sichauf vielfältige Weise erhalten. Ei-nige seiner Bilder von den Ugan-damärtyrern sind im Generalatin Rom zu sehen, eine Bronze-statue des Märtyrers DionysiusSebuggwao steht vor dem Afri-kanum der Weissen Väter in Fri-bourg, ein Glasfenster von KarlLwanga schmückt denEingangs-bereich des Afrikanums in Köln.

Maler derUgandamärtyrerZu den Arbeiten über die Ugan-damärtyrer schreibt der Künstlerselber in „Afrika“, wie die Zeit-schrift der Weissen Väter damalsnoch hieß: „Das erste Bild derUgandamärtyrer, das als eigentli-che Ikone im abendländischenSinne betrachtet werden kann,zierte anlässlich der Seligspre-chung am 6. Juni 1920 Sankt Pe-ter in Rom. Die Darstellung be-schränkte sich auf generelle Ty-pen und die allgemeingültigenAttribute Palmen (Martyrium)und Lilien (Tugend der Rein-heit). Eine individuelle Charak-teristik war noch nicht erarbei-tet. So beauftragte mich der Hei-

ligsprechungspostulator P. An-toon Wouters P.A. mit dieser füreinen Europäer schwierigen Ar-beit, die ein liebevolles Eingehenauf Eigenart und Lebensweise ei-ner fremden Rasse (Afrikanervom Stamm der Baganda undder Muyoro) erforderte.“Im Seminar von Kisubi, Uganda,standen dem Künstler Studentenals Modelle zur Verfügung. Vonden jungen Leuten, die später alsMärtyrer für ihren Glauben dasLeben ließen, existieren früheGruppenfotos. Die ersten Missio-nare hatten ihre Katechismus-klasse und sich im Bild festgehal-ten. Es wurden also für die Dar-stellung der Märtyrer junge Män-ner gesucht, die den Glaubens-zeugen ähnlich sahen. Sie stan-den dem Künstler Modell, nachihnen fertigte er die Entwürfe an,die in dem großen Gemälde derHeiligen umgesetzt wurden. DasBild wurde anlässlich der Heilig-sprechung der Ugandamärtyrerdurch Papst Paul VI am 18. Okt-ober 1964 in Rom ausgestellt.Beraten wurde Wider bei der Er-stellung der Vorzeichnungenvon alten Baganda, besondersdemgreisenPrälatenTimotheus.Dadurch ist es in Widers Bildernmöglich, die einzelnen Märtyrerzu identifizieren. Er fügte denHeiligen auch das Bild vom To-

tem ihres Clans oder ihrer Fami-lie bei.Daswardamals nicht vonjedem gut geheißen, weil damitoft noch eine heidnische Denkartverbunden wurde.

Glaube undBildDas Buch Glaube und Bild, dasim Mainverlag der Weissen Väterzum 50. Geburtstag des Künst-lers veröffentlicht wurde, legt einbreites Zeugnis ab von der Arbeitdes Künstlers Albert Wider undauch von seien Plänen für afrika-nische Kirchen.Freunde des Künstlers im „Ver-ein Albert Wider“ in Widnauwollen 2012 einen neuen Bandzu seinem Gedenken heraus-bringen.Als Leihgabe für den Vereinüberreichte P. Roman Stäger, derÖkonom des Schweizer Sektorsder Weissen Väter, Herrn FranzAlge, Originalzeichnungen undEntwürfe Albert Widers aus demNachlass von P. Eligius Heinz-mann (1932-2007). Heinzmannhatte über viele Jahre Bücherzum Religionsunterricht und zurBetrachtung veröffentlicht, dievon dem Albert Wider illustriertworden waren. Dazu zählt einKatechismus, der in der Schweizpubliziert wurde und einer, derin Afrika veröffentlicht wurde.

HansB. Schering

Ich suche denMaler inmeinemLand,dermir eine schwarze Jungfraumalte,eine Jungfrau im schönen „Keyouwa“,wie unsereMütter ihn tragen.

Sieh Dich an, oMutter,die Gelben haben Dirihre gelbe Farbe gegeben.Die Rotenmachten Dichihren Frauen ähnlich.DieWeißen sahen in Dirdes Abendlandes Tochter.Und Duwolltest nichtauch unsere Farbe annehmen?Seit Du aufstiegst zumHimmel,seit dem ruhmreichen Tag,da Du siegreich wurdestin den Himmel entrückt,bist Du doch ohne Farbe.

Oder Du hast alle Farben:bist gelb bei den Gelben,bist rot bei den Roten,bist weiß für denWeißen,bist schwarz für die Schwarzen,wie eineMutter vieler Kindermit verschiedener Haut,in denen allen sie sich findet.Bist Du, oMutter nichtauch dieMutter der Schwarzen,eine schwarzeMutter,das Jesuskind auf demRücken?

Eine Jungfrau im schönen „Keyouwa“,wie unsereMütter ihn tragen.Ich suche denMaler inmeinemLanddermir eine schwarze Jungfraumalte.

Fr. Albert Abble

Mutter aller MenschenAfrika-Madonna,Mwanza, Tansania.

VI•AFRIKAMISSIONARE 4-2011

NIGER

KIRCHWEIHE INBIRNINKONNI

limen machten die Weiterführungder Bauarbeiten möglich. Der be-scheidene Neubau sollte die zuklein gewordene Kirche von 1957ersetzen. Als wir die Fundamentelegten,kameineGruppevonMus-limen nach ihrem Morgengebetund begann die Fundamente zudemolieren. Bausteine wurdenzerschlagen, Zementsäcke undWerkzeugewurdenzerstört.Man-che Baumaterialien wurden ent-wendet und auch nach der Beile-gung der Spannungen nicht wie-der gefunden.

DialogundZusammenlebenDie Kirchweihe war eine Gelegen-heit, den Dialog zwischen Chri-stenundMuslimenzustärken.Di-alog ist nicht einfach, aber durch-aus möglich. Der Paramount-Chief Mahamdou Salifou Sartau-na, ein Muslim, ist eine der trei-

bendenKräfte imDialogzwischenden verschiedenen Religionen. Ernahm mit den islamischen Geist-lichen and der Weihe teil. Die Ver-treter der Politik waren ebenfallsda. Sie unterstützen gleichfallsden Dialog als ein Mittel, den Frie-den zu wahren. Die Gäste derKirchweihe waren also Christenund Muslime.Die Vertreter aller Gruppen beton-ten in ihren Reden, wie wichtigDialog und friedliches Zusam-menleben seien. Der Bürgermei-ster Goubey Boubakar Illiassousprach auch im Namen des Be-zirksgouverneurs. Er erinnerte dieZuhörer daran, dass Niger nachseiner Verfassung ein laizistischerStaat sei, in dem freie Religions-ausübungundVersammlungsfrei-heit herrschen. Sollte jemand ei-nen anderen hindern wollen, aufseine Art zu beten, so stelle er sich

Die auch von religiösemFanatismus bestimmtenAuseinandersetzungen imNordenNigerias drohten über die Grenze nachNiger zu schwappen,als einigeMuslimeden genehmigtenNeubau einer kleinenKirche inBirninKonni gewaltsamverhindernwollten. Die besonnenenMenschen desOrtes und die verantworlichen religiösen und politischenFührer derRegion behielten die Oberhand und verhinderten unnötigen Streit.

Der neueNamederKirche ist Programm

Birnin Konni ist eine kleine Stadtin Niger, einem der ärmsten Län-derunseresPlaneten.DerOrt liegt450 Kilometer östlich der Haupt-stadt Niamey. 99 Prozent der Ein-wohner sind Muslime. Die katho-lische Kirche ist seit den 1950erJahren dort präsent.Neben der Sorge für unsere kleineGemeindevonChristengehörtdieFörderung des interreligiösen Dia-logs besonders mit den Muslimenzu unseren hauptsächlichen Akti-vitäten. Wir arbeiten auch in derEntwicklungshilfe imsozialenBe-reich und da besonders in Schu-len, wir fördern die Gleichberech-tigung der Geschlechter, machenJugendarbeit und Erwachsenen-bildung (gegen Analphabeten-tum). Die Christen stammenmeist aus den benachbarten Län-dern Benin, Togo, Burkina Fasound Nigeria. Sie suchten im Niger

„grünere Weiden“, aber leidersind die auch hier nicht zu finden.Doch dann haben nur die Wenigs-ten den Mut, in die Heimat zurük-kzukehren.

EinNeubeginnwarnötigBei der Weihe unserer neuen Kir-chegabenwir ihr einenneuenNa-men. „Unsere Liebe Frau des Dia-loges“ heißt sie nun. Früher warsie dem Hl. Vinzenz von Paul ge-weiht. Der neue Name greift dieSituation der Kirche hier auf undauch ihre geografische Lage. DieKirche ist gleich neben dem Platzgebaut, wo sich die Muslime be-sonders während des Ramadanzum Gebet versammeln.Der Name erinnert auch an dieSchwierigkeiten, die es währenddes Baus der Kirche gegeben hat-te. Die darauf folgende Verständi-gungzwischenChristenundMus-

Von links: Generalvikar P. Laurent Lompomit Bischof Ouedraougou, demParamount-ChiefMahamdouund demBürgermeister Illiasou bei der Kirchweihe.

damit gegen das Gesetz. Er unter-strich, dass es rechtmäßige Wegeund zuständige Stellen gebe, fallsjemand Beschwerden loswerdenwolle oder es einen Streitfall gebe.Er empfahl den Leuten, diese Stel-len zu nutzen, anstatt sich auf Ge-walt und Zerstörung einzulassen.In seinerAnsprachewiesderPara-mount-Chief darauf hin, dass erder Wächter für den Frieden imLand sei. Er unterstütze den Dia-log und die gütliche Einigung vonStreitfällen in der Bevölkerung.Dann drohte er jedem mit seinerAmtsgewalt, der das Gesetz in dieeigeneHandnehmeundsodenöf-fentlichen Frieden störe. Keinerkönne als friedlicher Mensch gel-ten, der andere daran hindernwolle, Gott auf ihre Weise zu ver-ehren. Niemand dürfe sich hinterder Religion verstecken, um böseTaten zu begehen. Wer religiösenHass und Verfolgung plane, dersolle aus seinem Gebiet ver-schwinden. Der Paramount-Chiefdankte der Kirche auch für ihreEntwicklungsarbeit.

ReligiöseFührer fürToleranzDann rief der Vertreter der ImameOumarou Mamane zu friedlichemZusammenleben und zum Dialog„unter uns Kindern Gottes“ auf.Gottesfürchtige Menschen hättenein wichtiges Zeugnis zu geben,sagte er, auchdurch ihr friedlichesLeben miteinander. Er bete da-rum, dass alle Schwierigkeitenuntereinander auf friedlicheWeise gelöst würden und nichtdurch Drohungen und Gewalt.Der Bischof der Diözese Mgr. Am-broise Ouedraogo empfahl seiner-seits ebenfalls den Dialog zwi-schen Christen und Muslimenund ermunterte alle, weiter an ei-ner friedlichen und gerechten Ge-sellschaft zu bauen nach GottesWillen.Er fand,es sei einpositivesZeugnis, wenn Christen und Mus-

lime so nah beisammen am glei-chen Ort beten. Es solle auch inZukunftgezeigtwerden,dassmanin Harmonie miteinander aus-kommen könne. Er zählte dannauf,wasdieKircheunter andereminder Entwicklungszusammenar-beit tut durch Schulen, Kranken-häuser, Sozialzentren, in der Ar-mutsbekämpfung und in ähn-lichen Projekten. All das sei für je-den in der Bevölkerung, egal wel-chen Glaubens oder welcher eth-nischen Zugehörigkeit er sei. DieKirche im Niger habe zwar keineeigenenGelder.AberdurchdieSo-lidarität der weltweiten KircheundmitHilfehumanitärerOrgani-sationen und Menschen gutenWillens könne die Ortskirche Ent-wicklungsprojekte durchführenund zur Bekämpfung der Armutim Lande beitragen. Er fordertenoch mehr Zusammenarbeit zwi-schen Christen und Muslimen,um religiöse und soziale Entwik-klung voranzubringen. Das wür-de zu Frieden und Einigkeit in derGegend und in der ganzen Nationführen.Nach diesen feierlichen Redenweihte der Bischof die Kirche undrief alle Christen auf, diesen Ortheilig zu halten und für Gebet undGlaubenslehre zu nutzen. DieChristen solltennichtnur stolz aufdieses Kirchengebäude sein, son-dern es müsse ein Gotteshaussein, in dem die Christen alle ei-nen Platz hätten und ihren Glau-ben immer tiefer erkennenund imGlauben wachsen könnten, damitso Gott und die Nächsten immermehr geliebt würden.Die eigentliche Weihe war sehreinfach gehalten, und doch wardie Bevölkerung begeistert, unddie Imame forderten die Muslimeauf, sich ein gutes Beispiel zu neh-menanderSolidaritätderChristenund ihrem Verständnis von Tole-ranz. PaterCallistusBaalabore

4-2011AFRIKAMISSIONARE • VII

Fotos:Baalaboore

DIALOG DER RELIGIONEN

FürDialog sprach sich der Paramount-ChiefMahamdouSalifou Sartauna aus.

Bischof Ambroise Oedraogowünschte sich ein friedlichesMiteinander.

DasKirchlein inBirninKonniwill keinAnlass für religiöseUnruhe sein.

VIII •AFRIKAMISSIONARE 4-2011

NAMEN UND NACHRICHTEN

BischofstreffenDas siebte Deutsch-afrikanischeBischofstreffen fandvom28.Märzbis zum 2. April 2011 in Münchenund Berlin statt. Aktuelles Themader Begegnung war „Die afrikani-sche Migration nach Europa“, dieoft unter lebensgefährlichenUmständen stattfindet. Die euro-päischen Staaten versuchen dieseBewegung durch verbesserteGrenzkontrollen zu regulieren.Was bedeutet diese Flucht- undMigrationsdynamik für die Staa-ten und die Gesellschaften in Afri-ka und Europa? Inwieweit ist dieKirche hier gefordert? Über dieseFragen diskutierten Vertreter derDeutschen und mehrerer afrikani-scher Bischofskonferenzen. Zuden Teilnehmern von deutscherSeite gehörten der Vorsitzende derKommission Weltkirche, Erzbi-schof Dr. Ludwig Schick (Bam-berg), der Erzbischof von Mün-chen und Freising, Reinhard Kar-dinal Marx und der Vorsitzendeder Migrationskommission derDeutschen Bischofskonferenz, Bi-schof Norbert Trelle (Hildes-heim). Den Zusammenschlussafrikanischer Bischofskonferen-zen vertrat dessen Vorsitzender,der tansanische Kardinal Poly-carp Pengo. Teilnehmer warenunter anderem Bischöfe aus Sene-gal, Südafrika und Tunesien. Ein-geladen war auch der Erzbischofvon Malta.Die Bischöfe wurden auch vomdeutschen BundespräsidentenChristian Wulff zu einem zwei-stündigen Austausch empfangen.DerPräsident sagte: „Afrika istun-ser Nachbarkontinent, mit demwir vielfach verbunden sind.“Herausforderungen müsste ge-meinsambegegnetwerden.Er for-derte in dem Zusammenhang dieafrikanischenRegierungenauf, zuüberlegen, was sie tun können,um den Menschen Zukunftsper-spektive zu bieten. dbk+hbs

ElfenbeinküsteNach dem anscheinenden Endeder politischen Krise in der Elfen-beinküste ist mit der AbsetzungvonLaurent Gbagbo als Präsidentund der Machtübernahme durchAlassane Ouattara nicht in ganzAbidjan der erhoffte Friede einge-kehrt. Wegen der weiterhin ange-spannten Lage hat dergeschäftsführende Vorstand(bestehend aus Vertretern derFranziskaner, der Lyoner Mis-sionareundderAfrikamissionare)des „Missionarischen Aus-bildungszentrums in Abidjan(CFMA)“ beschlossen, das aka-demische Programm für einigeZeitnachCotonou inBeninzuver-legen. Dort unterhält der Ordender Eudisten eine Ausbildungs-stätte, wo Mitte Mai dieVorlesungen beginnen. Die Stu-denten der Afrikamissionare wa-ren während der Zeit desBürgerkrieges auf Gemeinschaf-ten der Missionsgesellschaft inden Nachbarländern verteilt wor-den. Sie werden nun in Benin dasunterbrochene zweite Semesterzu Ende führen können. mafr-Rom

Afrika-SatellitAfrika hat seit Ende April einenersten eigenen Kommunikations-Satelliten. EineAriane-Raketehat-te den Satelliten erfolgreich ins Alltransportiert, nachdem ein StarteinenMonatvorherwegen techni-scher Probleme abgesagt werdenmusste. Diesmal verlief auf demWeltraumbahnhof Europas inFranzösisch-Guyana alles nachPlan. Eine halbe Stunde nach demStart konnte der Intelsat „NewDawn“ in seine Umlaufbahn aus-gesetzt werden. Der Satellit einesFirmenkonsortiums, zu dem sichIntelsat mit südafrikanischenPartnern zusammengeschlossenhatte, wird von einer geo-

LibyenFür die Durchsetzung von Friedenin dem umkämpften Land mussman Stammesbeziehungen nut-zen. Das rät der Apostolische Vi-kar in Tripolis, Bischof GiovanniInnocenzo Martinelli. Martinellierinnert andiegemeinsameErklä-rung der christlichen Konfessio-nen in Libyen und betont: „Gad-dafiwar es gelungen, die verschie-denen Stämme zusammenzufüh-ren. Wir schlagen deshalb vor,dass man die ,Ältesten’ mit einbe-ziehen sollte, wenn man einen Di-alog zwischen den verschiedenen

D.R.KongoIm November 2011 stehen in derDemokratischen Republik KongoPräsidentschaftswahlen an. DerderzeitigePräsident JosephKabilahofft, wiedergewählt zu werden.Vom 26. April bis zum 8. Mai 2011nahmen etwa 80 Menschenrecht-sorganisationen an einer Konfe-renz in der Hauptstadt Kinshasateil, um über die Situation derMenschenrechte im Land im Vor-feld der Wahlen zu beraten. WieTeilnehmer berichten, bedauerteder Justizminister Luzio BambiLessa die Abwesenheit des Men-

schenrechtsaktivisten FloribertChibeya, dessenLeichevor fast ei-nem Jahr gefesselt auf der Rück-bank seines Autos in der Nähe derHauptstadt gefundenwordenwar.Angeblich war Floribert Chibeyaermordet worden, nachdem er ei-ner Vorladung des Chefs der kon-golesischenNationalpolizei nach-gekommen war. Chibeya war Prä-sident der Organisation „Voix desans-voix - Stimme der Stimmlo-sen“. Chibeya hatte in den vergan-genen Jahren immer wieder Men-schenrechtsverletzungen der Re-gierung Kabila angeprangert. eb

Komponenten der libyschen Ge-sellschaft auf den Weg bringenwill“. Man müsse diplomatischeWege finden, die die Gegebenhei-ten in Libyen respektierten, so derApostolischeVikarweiter: „Indie-sem Sinn begrüße ich die Positionder BRICS-Gruppe - also Brasilien,Russland, Indien, China und Süd-afrika -diebei ihrer letztenSitzungdenEinsatzvonWaffenablehntenund die Notwendigkeit einer di-plomatischen Lösung der Krise inLibyen hervorheben. Diplomatiemuss gegenüber der Gewalt privi-legiert werden“. fides

DasProjekt „Nouvelle Espérance“ versorgt HIV-PatientenmitMedikamenten.

4-2011AFRIKAMISSIONARE • IX

DEUTSCHL ANDFoto:Schering

Mitten in der Begegnung mitKrankheit und Leid erleben wirdoch auch echte „kleine Aufer-stehungen" in unserem Alltag. Elfbehinderte Aidskranke erhieltenvom burundischen Rotary-Clubeinen vor Ort fabrizierten Roll-stuhl. Dadurch wurde für sie derWeg frei zum Markt, zu Bekann-ten und Verwandten.Nach einem harten Unfall undmehrerenOperationenkonntedasKindeiner armenMoslem-Familienach vier Monaten das Kranken-haus verlassen und geht nun wie-der zur Schule. Welche Freude!Die Nachbarn hatten gesammelt.Die Eltern hatten ihren einzigenSchrank verkauft. Aber dieseSumme genügte nur, um die Ga-rantie zu bezahlen, damit dasKind im Krankenhaus aufgenom-men werden konnte, denn es gibtin Burundi keine Krankenkasse,die automatisch zahlt. Wir von„Nouvelle Espérance“ haben dasGeld für die Operationen vorge-streckt und versuchen nun durchunseren Rechtsanwalt, das Geldvon der Versicherung zurück zubekommen. So wird dann die Hil-fe, die wir von unseren Freundenund Wohltätern erhalten haben,bei anderen noch ein zweites MalGutesbewirkenkönnen,sohoffenwir wenigstens!Auch in diesem Schuljahr musstebis jetzt niemandvondenunsAn-vertrauten aus finanziellen Grün-den die Volksschule oder dieOberschule verlassen. Alle Wai-sen haben ihre Hefte, Kulis undSchuluniformen bekommen undauch das Schulgeld in den Ober-

schulen für das erste Trimester!Gehört das nicht auch zum Oster-geheimnis, wenn nach Schmerzund Schwierigkeiten das Lebenwieder pulsiert?Die Angestellten bei „NouvelleEspérance“ wurden recht ermu-tigt durch den Besuch des afrika-nischen Kardinals Robert Sarah,der unserem Einsatz einen hohenWert beimaß. Wir seien dazu be-rufen, die Güte Gottes im Lebender uns Anvertrauten wirksam zumachen.Auch der Besuch einer Delegationaus Baden-Württemberg, die tie-fes Interesse zeigte an allem, waswir hier so tun, machte uns Mut.Eine unabhängige Stromversor-gung durch Windrad und Solar-platten für unsere Filiale in Kany-osha wird wahrscheinlich eineFolge dieses Besuches sein. Wirhaben dort mehrmals am TagStromausfall, was die Arbeit imLabor unmöglich macht, weil dasBlut dann in den wertvollen Gerä-ten des Labors eintrocknet. Wirhaben auch die Zusage erhaltenfür ein neues kleines Pflegezen-trum in Buterere, dem ärmstenStadtviertel von Bujumbura.18 „Häuser“ für Witwen, Waisenund Aidskranke bekamen neueWellblech-Dächer, so dass die Be-wohner bei Regen nicht mehr flie-hen müssen und der Körper beiruhigem Schlaf neue Kräfte sam-melnkann.– In12ganzneueHäu-ser konnten andere einziehen, wodie Kinder jetzt auch die Hausauf-gaben machen können und amTag darauf frisch gewaschen undin sauberen Uniformen wieder

zur Schule kommen.14 junge Burschen erlernen dasMaurerhandwerk. Auch wenn eszur Meisterprüfung nicht reichenwird, mit etwas Fleiß werden sieihren Lebensunterhalt verdienenkönnen.Ostern konnten wir 25 Waisen zueinem Kurs als Automechanikersenden. Sie können beginnen, ihrLeben aufzubauen und müssennicht wie andere in den Strassenunterkommen.Manchmal spüren wir natürlichauch den Karfreitag, ja, dann undwann sogar recht stark! Ohne denBlickaufOsternunddieErfahrungdes Ostergeheimnisses würde unsöfters der Mut fehlen.Mit den Hilfsorganisationen, diein den Händen des burundischenStaates sind, gibt es zurzeit meh-rere offene Fragen, speziell was

EINBRIEF AUSBURUNDI

ÖsterlicheGrüße von einemHilfsprojekt

die Finanzen betrifft. Wir glaubenaber, dass wir zu Recht annehmendürfen, dass diese Fragen rechtbald geklärt werden. Das ist we-nigstens bis jetzt unsere positiveErfahrung.Zahlreich sind die Mitglieder von„Nouvelle Espérance“, die nunschon seit mehr als fünfzehn Jah-ren täglich ihreMedikamenteneh-men, weiterhin ihrer Familie vor-stehen und ihrer Arbeit nachge-hen können, einige wenige sogarseit mehr als vierundzwanzig Jah-ren. Da ist bei der antiretroviralenTherapie manchmal ein Zusatz anNahrungsmitteln nötig. Ebensowichtig ist aberaucheineBeschäf-tigung, die möglichst etwas ein-bringt und ebenso ein innerergeistlicher Halt und ein sozialerZusammenhalt mit anderen.

P.BennoBaumeister

„AlleMitglieder der ,NeuenHoffnung’, die Kranken und von AIDS Infizierten, dieWaisen undKinder in schwierigen Situationen, und alle Ange-stellten wünschen Ihnen ein schönes Fest der Auferstehung!Mögen die Ostertage uns alle an der Kraft des auferstandenen Christus teilhabenlassen!“Mit diesen Zeilen beginnt ein Brief, den einige Angestellte und P. BennoBaumeister zu Ostern aus Bujumbura schickten.

ÜbersechzigJahrekontinente-Förderin

X•AFRIKAMISSIONARE 4-2011

DEUTSCHL AND

res-Abonnement. Letzteres dau-erte dann meist etwas länger,denn viele Bezieher sind schonältere Leute, und die haben esgern, wenn man nicht nur her-einschneit, kassiert und wiederweg ist. Da muss man dann auchschon mal Zeit mitbringen undreden.Aufregende Erlebnisse gab esnicht in ihrer Tätigkeit. Nur vorzwei Jahren, da lag der Schnee sohoch, dass sie zu Fuß bis zumNachbarort ging und als esabends dunkler wurde nahm sielieber die Hauptstraße zurück,aber es war ihr dann doch einwenig mulmig.

„Ich habe diese Arbeit gern ge-macht und mich über die Jahrebemüht, den kleinen Abonnen-tenstamm zu halten. Aber daswird besonders in der heutigenZeit immer schwieriger, auchweil die ,kontinente’, wie dieZeitschrift ja inzwischen heißt,mit ,missio aktuell’ fusioniert hatund die Leute meist das eine Heftnicht vom anderen unterschei-den können, denn ,missio ak-tuell’ hat ja den Namen ,konti-nente’ auch übernommen. Da istja nur der Mittelteil anders“, sagtFrau Groß. „Die jungen Leutenehmen heute auch keine Abon-nements mehr. Da ist das Interes-

se gering, und viele lesen ebenauch in der Eifel im Internet, wasdenn so in der Welt geschieht.“Einen direkten Bezug hatten dieLeute ihrer Pfarrei und auch An-neliese Groß zu Afrika, weil einMissionar aus dem Heimatortdort war. „Ich fühlte mich ja auchdadurch mit den Missionen undmit dieser Arbeit verbunden,weil mein Schulkamerad AlfredHeintz bei den Weissen Vätern istund als Pater in die Mission inAfrika ging“, sagt Frau Groß.

EineNachfolgerin gefundenNicht alle Förderinnen und För-derer, die sich ganz persönlichfür dieses „Missionswerk“ einge-setzt haben, haben auch dasGlück, irgendwann einmal je-mand zu finden, der oder die dasAmt übernehmen wird. FrauGroß hat jemand in Sara Schrö-der gefunden. Frau Schröder isteine junge Altenpflegerin in Üx-heim, und sie ist Mitglied im dor-tigen Pfarrgemeinderat. An siehat Frau Groß nun das Amt derkontinente-Förderin übergebenkönnen, und die Abonnementsmussten nicht auf Postzustellungumgestellt werden.

Ein herzlichesDankeschönDie beiden Frauen aus Üxheim-Leudersdorf stehen hier gleich-sam stellvertretend für alle För-derinnen und Förderer, denen dieRedaktion und die Mitarbeiterin-nen ihren Dank aussprechenmöchten für die treuen Dienstean unserer Missionszeitschrift.

HansB. Schering

Etwa200FrauenundMännersindals sogenannteFörderinnenundFörderer sechsMal imJahrunterwegsund tragenunsereMissionszeitschrift zueinemStammvoneinemDutzendbis zuHundertenAbonnenten. Viele tundasseit Jahrenunermüdlichund indankenswerterWeisealsDienst anderArbeit derMissionund inSolidaritätmit der jungenKircheAfrikas.HiererfahrenSie voneinerFörderin, dieeineNachfolgeringefundenhat.

AMTSÜBERGABE

Die kontinente-Förderin Anneliese Groß übergibt ihr Amt an Sara Schröder.

Seit über 60 Jahren hat AnnelieseGroß in Leudersdorf in der Eifeldie Zeitschrift der Weissen Väterausgetragen. Das begann, als sienoch ein kleines Mädchen war.Damals hatte sie die SchwesterMaria, eine Weisse Schwesteraus ihrer Verwandtschaft, be-gleitet, die in ihrer Heimat Wer-bung für die Zeitschrift gemachthatte. Mit ihr war sie von Haus zuHaus gegangen, daran erinnertsie sich noch genau.

VonAfrikabote zu kontinenteIn den 40er Jahren nach demKrieg hatte es in der Eifel nochnicht vieleZeitschriftengegeben,da war die Konkurrenz nochnicht so groß wie heute. Der„Afrikabote“, so hieß die Zeitungdamals noch, war eine willkom-mene Lektüre. Er berichtete vonder Arbeit der Missionare in demfernen Kontinent.Für die kleine Anneliese, die da-mals die Verteilung der Zeit-schrift an die Abonnenten über-nahm, waren schon die zwei Ki-lometer Weg in den kleinenNachbarort wie eine Weltreise.„Damals kam man ja nicht ausdem Dorf heraus“, erinnert sichFrau Groß heute.

DerKontaktmit AbonnentenDas ist nun schon über sechzigJahre her, und die Zeiten habensich auch in der Eifel stark verän-dert. In all den Jahren hat Anne-liese Groß alle zwei Monate dieZeitschrift an die Abonnentenausgetragen, und einmal im Jahrkassiert sie das Geld für das Jah-

4-2011AFRIKAMISSIONARE • XI

EIN BUCH ZUM DIALOG

ZUM GEDENKEN

Fotos:Schering,WS

ZUMKONZILSDOKUMENT

Der vollständige Titel von NostraAetate lautet: „ErklärungüberdasVerhältnis der Kirche zu dennichtchristlichen Religionen.“ Esist eine Erklärung, nicht ein recht-liches Dokument der kirchlichenAutorität.Anlässlich des 45. Jahrestagesveröffentlichte der Herder Verlagin der Schriftenreihe der AnawatiStiftung Nr. 8 durch P. Hans Vö-cking eine Dokumentation. Ob-wohl die Erklärung „Nostra Aeta-te“ auch über den Hinduismus,den Buddhismus und das Juden-tum spricht, hat sich der Heraus-geber in diesem Buch auf den Ab-

satz 3 konzentriert, auf die Passa-ge über die Muslime und ihre Re-ligion. Im offiziellen lateinischenText umfasst die Passage über dieMuslime nur 11 Zeilen von insge-samt 89 Wörtern. Nach 45 Jahrenzeigt sich, dass diese Passage eineder am meisten zitierten undwohl einer der einflussreichstenTexte geworden ist. In der vorlie-genden Dokumentation be-schreibt Maurice Borrmans dieEntstehung des Textes. Dann gibtder ehemalige Direktor des Ratesfür Interreligiösen Dialog in Romund derzeitige Nuntius in KairoErzbischof Michael Fitzgerald ei-

Katharina war das zweite Mäd-chen in der Reihe von fünf Ge-schwistern der Familie Mariaund Peter Ternes. Ihre Kindheitund Jugend verbrachte sie ganzin der Nähe unseres Provinzhau-ses in Trier-Heiligkreuz, in demsich auch das Postulat und Novi-ziat befanden.Als sie im Oktober 1949 in unse-re Gemeinschaft eintrat, war siegut vorbereitet für ihre spätere

ren Eltern lagen ihr so sehr amHerzen, dass sie am liebsten Tagund Nacht bei ihnen gebliebenwäre, um sicher zu stellen, dasses ihnen auch gut ergeht. Sie warsehr angenehm in der Gemein-schaft. Dennoch, ein kleiner„Dickkopf“ wird ihr schon nach-gesagt. Katharina war eine Mis-sionarin nach dem Herzen Got-tes. Und so dürfen wir wohl sa-gen, dass sie durch ihr Sein undTun unseren Brüdern undSchwestern des Islam Zeichender Güte und BarmherzigkeitGottes war und dem Traum voneiner geschwisterlichen WeltAusdruck gab.Als die Kräfte sie so nach undnach verließen, hat sie mit Groß-mut ihre Gebrechen getragen.In den letzten Jahren musste siemehrmals ins Krankenhaus. Die

Ernennung zu ihrer letzten Ge-meinschaft hat nur kurze Zeit ge-dauert, ein paar Stunden. Kurznach ihrer Rückkehr aus demKrankenhaus gab sie ihr Lebenzurück in die Hand Gottes, siegab es dem, der es ihr geschenkthatte.Für uns alle war es eine Überra-schung. Niemand hatte damit ge-rechnet.Aber wir wissen sie nun in einerneuen Heimat, in der Gemein-schaft des Dreifaltigen Gottes.Wir sind sicher, dass der Herr,den sie so sehr geliebt hat, sie mitweit ausgebreiteten Armen emp-fangen hat.Wenn wir Katharina beschreibensollten, dann wäre das mit weni-gen Worten getan: Treue Diene-rin Christi in der Hingabe zu denMenschen.

Mission, hatte sie doch von 1947-1949 die Säuglingspflege erlernt.Gleich nach ihrer ersten Professim Jahre 1952 war sie bis 1994ununterbrochen in Algerien tä-tig, abgesehen von den Zeitendes Urlaubs und von kurzen Ta-gungen.1994 kam sie mit anderenSchwestern nach Trier zum be-treuten Wohnen ins Josefsstift.Von dort aus ging sie zu denWeissen Vätern, um an der Pfor-te zu helfen. Auch in Köln hat sieim Afrikanum ausgeholfen. 2006kam sie dann nach Auersmacher,um sich, wie man so sagt, „aus-zuruhen“. Aber Ruhe hat sie sichnie gegönnt.Aus ihren Worten sprach einegroße Liebe und Barmherzigkeitdenen gegenüber, zu denen siegesandt war. Die Kinder und de-

nen faszinierendenÜberblick über die Aus-wirkungen von „NostraAetate“ weltweit. Gio-vanni Rizzi machte eineAnalyse des Textes imBezug auf das lateini-sche Original. Diese Bei-träge waren schon ein-mal auf Französisch,Englisch und Italienischveröffentlicht. Neu hin-zugekommen sind dieAbhandlungen von Heinz Klaut-ke und Hans Vöcking.„Nostra Aetate“ verdient neue Be-achtung in kirchlichen und politi-

schen Kreisen, wo offenbar dieWertschätzung der Kirche und ihrRespekt vor den Muslimen ver-gessen wird. JanSlomp

SchwesterKatharinaTernes(Sigisberta)1928 - 2011

Kirche undMuslimeAm28.Oktober 2010 warenes 45 Jahreher, dass dasZweite VatikanischeKonzil der römisch-ka-tholischenKirchebeinaheeinstimmigdieErklärung „NostraAetate – In unserer Zeit“ annahm.PapstPaul VI. ratifizierte dieErklärung, die anfangsgar nicht auf demProgrammgestandenhatte.

XII•AFRIKAMISSIONARE 4-2011

ZUM GEDENKEN

Foto:Schering

Wir Afrikamissionare

feiern Eucharistie

und beten an jedem

Freitag derWoche

für unsereWohltäterinnen

undWohltäter, Freunde,

Verwandten und alle,

die sich unseremGebet

empfohlen haben.

IMPRESSUM

Eigenteil derAfrikamissionare-WeisseVäter

Redaktion:P. Hans B. Schering,Ludwigsburger Str. 21, 50739 KölnVertrieb: Afrikamissionare / WeisseVäter, Ludwigsburger Str. 21,50739 Köln, Tel. 0221/917487-413.

Preis:Zustellung durchFörderer:10,00Euro.Postzustellung: 12,90Euro,Belgien: 14,50Euro.Nicht abbestellterBezuggilt als er-neuert. 7%Mehrwertsteuer imBe-zugspreis eingeschlossen.

BestellungenundZahlungenüber:Afrikamissionare, PostgiroKöln 226562-505, BLZ 370 100 50, oderCommerzbankKöln 9 831 241,BLZ370 800 40.Für internationaleÜberweisungen:HypoVereinsbankKölnIBANDE34 3702 0090 0003 7030 88SWIFT (BIC)HYVEDEMM429

LithoundDruck:LVDLimburger Vereinsdruckerei,Senefelderstraße 2, 65549Limburg.

Objekt 14

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54290 Trier, Dietrichstr. 30,Tel. (0651) 975330, Fax (0651) 9753350Pax-Bank, Trier 3007744012, BLZ 5856029454290 Trier, Seniorenzentrum der Barmherzi-gen Brüder, Bruchhausenstr. 22a,Tel. (0651) 937761-0, Fax 0651-3053A-6094 Axams/Tirol, Postfach-Postlagernd,Tel. (D-72401 Haigerloch) 0049 7474-9555-0Fax 0049 7474-9555-99 - P .S.K: 7 179 374.

WEISSE SCHWESTERN

54292 Trier, – Regionalleitung –Hermeskeiler Straße 49, Tel. (0651) 5141Fax (0651) 5142Postgiro Köln 92550-509, BLZ 3701005056154 Boppard, Rheinblick 9,Tel. (06742) 60068 und 6006966271 Kleinblittersdorf, St. Barbarahöhe 1.Tel. (06805) 3929851069 KölnThielenbrucher Allee 29, Tel. (0221) 68156366625 Nohfelden-NeunkirchenAm Schöffenshof 1, Tel. (06852) 896619066280 Sulzbach-Neuweiler, St. Ingberter Str. 20,Tel. (06897) 57829854295 Trier, Bernhardstr. 11,Tel. (0651) 32030 und 3203954290 Trier, Seniorenzentrum der Barmherzi-gen Brüder, Bruchhausenstr. 22a,Tel. (0651) 937761-222

P. Hans-OttoWienen1951 - 2011Hans-OttoWienenwurde1951 inNievenheimgeboren.NachdemAbitur imNorbert-Gymnasium inKnechtstedenkamer zudenWeissenVätern, studierte inFrankfurtPhilosophie undgingdanach insNoviziat nachMours inFrankreich. 1975beganner dasTheologiestudium inStraßburg. Erwurdeam14. Juni 1980 inNievenheimzumPriester geweiht. SeinMissionseinsatz führte ihn zurück indieDiözeseKasongo,woer bereits als Student eineZeitlanggewesenwar. 1986beganner ein zweijährigesWeiterstudium inRomundwar ab1988Lehrer imSeminarvonRuzizi. Erwollte aber unbedingt zurück in dieSeel-sorgsarbeit . AlsKaplanundPfarrer inKalimaundMing-ana setzte er sich für die benachteiligtenMenschendortein.WährenddesBürgerkrieges, als alle anderen Institu-tionendasGebiet verließen, blieb ermit seinenMitbrüdernauf derMissionsstation, auchdannnoch, als dieEinwoh-ner vor denRebellenundRegierungstruppen in denUr-wald flüchteten.HansOttoWienenwarRückhalt undZu-flucht für dieMenschen inNot. Erwar kein „Gutwetter-Missionar“. AucheigeneKrankheitenhinderten ihnnicht,immer sobaldmöglich auf „seineMission“ zurückzukeh-ren. Als dieMissionare sich schließlich ab2001wieder freibewegenkonnten, setzten sie sichüberall für Versöhnungein, damit dieMenschennachdenKriegsgeschehenwie-dermiteinander lebenkonnten.In der zweitenMärzwochewarPaterWienenauf einerAußenstation 100Kilometer entfernt vonderMissionssta-tionMingana. Am12. hatte sichderKatechist amAbendnoch langemit demPater unterhalten.Hans-OttoWienenhatte ihmgesagt, dass erSchmerzen in derBrust habe.Danngingensie schlafen. AmMorgendes13.März kamderPater nicht zurMesse. Alsmannach ihmsah, fandman ihn tot auf seinemBett. So ist derMissionar bei denMenschengestorben, die immer seinHerzensanliegenwaren. SeinLeichnamwurdeüber dieweiteEntfernung imUrwald zurMissionsstation inMinganagetragen. Am14.März fand inMinganadie feierlicheBeerdigung statt.Dort sind vor demEingangderPfarrkirchebereits dreiWeisseVäter beerdigt. Auch imTodebleibt derMissionarPaterHans-OttoWienennun in seinemEinsatzgebiet. DieBevölkerung, für die er seinLebeneingesetzt hat,wird esschätzen, ihn auchnach seinemTodweiter bei sich zuha-ben.MögederHerr seinen treuenDiener belohnen. �