Aktionen, Erfolge und Geschichte - greenpeace.de · Greenpeace bringt ein Plagiat des „Spiegel“...
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Aktionen,Erfolge undGeschichte
Erfolge und Lösungen, die die Welt verändern
Seit Jahrzehnten zeigt Greenpeace, dass sich Siege für den Umwelt-schutz erreichen lassen – auch gegen mächtige Konzerne und uneinsichtige Regierungen. Mit Aktionen rund um den Globus, Hintergrundarbeit auf internationalen Konferenzen und vielen Hunderttausend Unterstützern weltweit gelingt es, den nötigen Druck für Veränderungen aufzubauen. Dank vieler privater Spenderinnen und Spender kann Greenpeace
erfolgreich arbeiten. So bleibt die Organisation wirklich unabhängig – sie akzeptiert keine Gelder von Regierungen, Parteien oder der Industrie.
Greenpeace-Kampagnen bringen Erfolge, etwa beim „Weltpark Antarktis”, beim Urwald- und Meeresschutz. Greenpeace-Lösungen belegen, dass es anders geht. Beispiele dafür sind chlorfreies Papier, der klimafreundliche Kühlschrank „Greenfreeze”, das Sparauto „SmILE” oder das Energiekonzept „Der Plan”, ein Energieszenario für Deutschland ohne gefährliche Atom- und Kohlekraft.
Unterwegs zum Grünen Frieden 1971 Im kanadischen Vancouver
gründet sich Greenpeace. Eine Hand
voll Umweltschützer sticht am
15. September in See, um amerika-
nische Atomwaffentests auf der
Insel Amchitka vor Alaska zu ver-
hindern. 1972 Ausweitung des
Widerstands auf französische
Atomtests im Südpazifik. 1975 Start der Walekampagne im Pazifik:
Aktivisten fahren mit Schlauchboot-
en in die Schusslinie der Harpunen.
1976 Auftakt der Kampagne zum Schutz der Robben in Neufundland. 1977 Green-
peace kauft das erste eigene Schiff, die „Rainbow Warrior“, und erhält Beobachterstatus
bei der Internationalen Walfangkommission (IWC).
1978 Greenpeace deckt auf, dass europäische Länder Atommüll im Atlantik verklappen.
Die Crew der „Rainbow Warrior“ behindert mit wagemutigen Schlauchboot-Einsätzen
die Versenkung von britischem Atommüll. 1980 Greenpeace Deutschland geht aus dem
„Verein zur Rettung von Walen und Robben“ hervor. 13. Oktober: Erste Aktion in der
Nordsee gegen Kronos-Titan, die im Auftrag der Bayer AG Dünnsäure (verdünnte Schwefel-
säure) ins Meer pumpt. 1981 Auftakt der Chemie-Kampagne: Zwei Aktivisten verharren
26 Stunden auf dem 35 Meter hohen Schlot der Firma Boehringer, die unter anderem
lindanhaltige Pestizide herstellt. Dabei verseucht sie Luft, Wasser und Böden mit Dioxinen
und anderen hochgiftigen Chemikalien. 1984 schließen die Behörden Boehringer.
1971 – Protest gegen Atomtests
1981 – Aktion gegen Atommüll-Versenkung
WIE ALLES BEGANN:
Im Jahr 1980 kennt kaum
jemand in Deutschland
Greenpeace. Umweltschutz
ist für die meisten ein Fremd-
wort. Das ändert sich nach
der Gründung des deutschen
Greenpeace-Büros: In den 80er
Jahren decken die Umwelt-
schützer zahlreiche Umwelt-
skandale auf und benennen
Umweltsünder. Spektakuläre
Aktionen sorgen für Schlagzei-
len und machen Missstände
einer breiten Öffentlichkeit be-
kannt. Damit setzt Greenpeace
die Verantwortlichen erfolgreich
unter Druck, ihr umweltschädli-
ches Verhalten zu ändern.
1981 – Aktion gegen Giftschleuder Boehringer
1982 Greenpeace unterstützt Elbfischer gegen DOW Chemical. Der
Konzern pumpt u. a. Quecksilber in die Elbe und vergiftet die Fische. Die
IWC verbietet die kommerzielle Waljagd, in Kraft ab 1986. Krach im
deutschen Büro über den Führungsstil: Einige Ehrenamtliche steigen aus
und gründen Robin Wood.
1983 Greenpeace übergibt der Bundesregierung eine Million Unterschrif-
ten gegen das Robbenschlachten. Der EG-Umweltrat beschließt den
Einfuhrstopp für Jungrobbenfelle. Start der Arbeit gegen Treibnetz-
fischerei und Beginn der Antarktis-Kampagne. Greenpeace fordert einen
„Weltpark Antarktis“, um den eisigen Kontinent vor Ressourcen-Abbau
und Zerstörung zu bewahren.
1984 Gegen sauren Regen und Waldsterben: Greenpeacer
besetzen zeitgleich in acht europäischen Ländern die
Schlote von Kohlekraftwerken.
1985 Die „Beluga“, mit Chemielabor an Bord, nimmt ihre
Arbeit gegen Flussverschmutzung auf. Im Visier sind vor
allem die Papierhersteller, die Chlorbleiche-Abwässer
einleiten. Die „Rainbow Warrior“ wird in Auckland vom
französischen Geheimdienst versenkt. Ein Greenpeace-
Fotograf stirbt.
1986 Nach dem Super-GAU von Tschernobyl verstärkt
Greenpeace die Kampagne gegen die zivile Nutzung der Atomkraft. Das Verbot des kommerziellen Walfangs,
1982 von der IWC beschlossen, tritt in Kraft.
1987 Greenpeace eröffnet eine eigene Antarktis-Station, um Umweltschäden zu dokumentieren. Greenpeace
startet das „Bergwaldprojekt“. Freiwillige pflanzen Bäume gegen das Waldsterben. Aktivisten protestieren mit
einem Transparent auf der Georgij-Dimitroff-Brücke in Dresden gegen die Verschmutzung der Nordsee durch
Elbanrainer.
1984 – Protest an Kohlekraftwerken
Seit 1983 – Aktionen gegen Treibnetzfischerei
1987 – Greenpeace eröffnet Antarktis-Station
1988 Das deutsche Büro startet eine Kampagne gegen illegalen Giftmüllexport aus
Industrieländern nach Afrika, Lateinamerika sowie Osteuropa und veröffentlicht brisante
Recherchen zu den Müllschiebereien. Eine halbe Million Protestpostkarten an das
Auswärtige Amt fordern den „Weltpark Antarktis“.
1989 Auftakt der Kampagne gegen die
Ozonkiller FCKW. 250 Greenpeacer besetzen
das Gelände von Hoechst. Das Greenpeace-
Magazin erscheint auf chlorfrei gebleichtem
Papier. 20 Aktivisten empfangen einen
nuklear bewaffneten britischen Flugzeugträger
im Hamburger Hafen und fordern „Atomfreie
Meere“. Beginn der Kampagne für den Schutz
des Regenwaldes: Deutsche Baumärkte sollen
kein Tropenholz mehr verkaufen. Die Dünn-
säure-Verklappung in der Nordsee wird ein-
gestellt.
1990 Die Giftmüllverbrennung auf der
Nordsee wird eingestellt. Das Greenpeace-
Büro in Ostberlin nimmt nach der Wende seine
Arbeit auf. Die „Beluga“ setzt auf einer
zwei-monatigen Elbfahrt Flussverschmutzer in
Ost und West unter Druck. Das Kinder- und
Jugendprojekt wird aus der Taufe gehoben.
1700 Großplakate prangern die Chefs der
Chemie-Industrie an: „Alle reden vom Klima
– wir ruinieren es“. Greenpeace veröffentlicht geheim gehaltene Routen, auf denen in
Deutschland Atommüll transportiert wird.
1991 Aktivisten stoppen einen Transport mit radioaktiver Fracht aus dem Atomkraft-
werk Unterweser in die Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield. Riesenerfolg: 26 Staaten
unterzeichnen das Antarktis-Schutzprotokoll, das den Rohstoffabbau für 50 Jahre verbie-
tet. Greenpeace bringt ein Plagiat des „Spiegel“ heraus: als erste Zeitschrift auf chlorfrei
gebleichtem Tiefdruck-Papier.
1989 – FCKW-Aktion bei Hoechst
GREENPEACE BRINGT
NICHT NUR UMWELT-
SKANDALE ANS LICHT
der Öffentlichkeit, sondern
entwickelt auch Lösungen. Die
beweisen, dass es anders geht
– sehr zum Ärger der Industrie.
1992 zeigt der „Greenfreeze“:
Kühlschränke lassen sich
ohne FCKW und FKW und
somit ozon- und klimascho-
nend herstellen. 2002 zeigt es
Greenpeace der deutschen
Autoindustrie und präsentiert
ein Dieselauto mit nachträglich
eingebautem Dieselrußfilter.
Dieser hält die gefährlichen
Rußpartikel zurück und
schützt die Menschen vor
diesem Feinstaub und damit
vor Diesel krebs und anderen
Krankheiten.
1991 – Protest gegen Atommülltransporte
1992 Greenpeace entwickelt zusam-
men mit einer ostdeutschen Firma den
„Greenfreeze“, den weltersten Kühl-
schrank ohne FCKW und FKW.
Aktivisten bringen dem deutschen
Umweltminister radioaktiv verseuchten
Sand vom Strand nahe der britischen
Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield, die
deutschen Atommüll verarbeitet. Green-
peace entdeckt in Rumänien Fässer mit
Altpestiziden und bringt sie zurück nach Deutschland. Umweltminister Töpfer lässt
daraufhin den ganzen Giftmüll zurückholen.
1993 Die London Dumping Convention beschließt, die Entsorgung von radioakivem
und industriellem Müll auf See ganz zu verbieten. Kampagne für die letzten Urwälder
Kanadas, die für die Papiergewinnung kahl geschlagen werden sollen. Aktivisten riegeln
den Zugang zu den Wäldern ab. Der Ökokühlschrank „Greenfreeze“ setzt sich in
Deutschland und Europa durch und startet seinen weltweiten Siegeszug – unter anderem
in China und Japan.
1994 Die Basler Konvention beschließt das Verbot aller Müllexporte der Industrie-
nationen in die Entwicklungsländer und nach Osteuropa. Die IWC richtet ein Wal-
schutzgebiet in antarktischen Gewässern ein. Erste Aktionen gegen Castor-Transporte.
Greenpeace entwirft das Konzept für eine ökologische Steuerreform. Mit dem Stadt-
forst Lübeck präsentieren die Umweltschützer das erste Waldgebiet in Deutschland, das
ökologisch bewirtschaftet wird. Der Luftmessbus von Greenpeace Deutschland ist
unterwegs in Mexico-City, wo die Luft extrem belastet ist.
1994 – Luftmessbus in Mexico-City
1992 – Giftmüll-Aktion in Rumänien
GEWALTFREI,
INTERNATIONAL
UND UNABHÄNGIG –
das sind die Grundprinzipien
von Greenpeace. Die Umwelt-
schutzorganisation arbeitet
unabhängig von Regierungen,
Parteien und wirtschaftlichen
Interessengruppen.
Internationalität mit heute über
40 Ländervertretungen welt-
weit ist dabei eine besondere
Stärke – und in Zeiten zu-
nehmender Globalisierung
unverzichtbar. Weltweit hat
Greenpeace rund 2,9 Millionen
Unterstützer, allein in Deutsch-
land sind es heute über
580.000 Fördermitglieder. Sie
sichern die finanzielle und
politische Durchschlags kraft
– und machen erfolgreiche
Greenpeace-Kampagnen über-
haupt erst möglich.
1995 Mehrere Wochen hält Greenpeace die ausgediente Ölplattform „Brent Spar“
besetzt, die Shell in der Nordsee versenken will. Der Ölmulti gibt schließlich bekannt, die
„Brent Spar“ an Land zu entsorgen. Kampagne für regenerative Energie: Greenpeace
stellt mit „Cyrus“ den Prototyp einer Photovoltaik-Anlage für ein Einfamilienhaus vor.
1996 Greenpeace im Internet: Die Website www.greenpeace.de startet. Auftakt der
Kampagne gegen Gentechnik in der Landwirtschaft: Aktionen an Schiffen, die erst-
mals Gen-Soja aus den USA nach Europa bringen. Aktionen gegen den finnischen
Papierhersteller Enso, der den deut-
schen Markt mit Papier bedient und
dafür finnische Urwälder kahl
schlägt. Greenpeace präsentiert
den „Twingo SmILE“, ein serien-
reifes Sparmobil, das nur 2,3 Liter
Benzin auf 100 Kilometer ver-
braucht. Konfrontation mit
Heringsfängern im Ärmelkanal, die
für die Überfischung der Nordsee
mitverantwortlich sind. Greenpeace
stellt „Prinzipien für eine ökologisch
verträgliche Fischerei“ vor.
1997 Aktionen gegen deutsche Firmen, die Zellstoff aus kanadischen Urwäldern
verarbeiten. Das EinkaufsNetz, die Verbraucherorganisation von Greenpeace, startet.
Innerhalb eines Jahres steigen rund 270.000 Verbraucher ein und wehren sich gegen
genmanipulierte Lebensmittel.
1998 In Folge der „Brent Spar“-Kampagne beschließt die Konferenz der Ostatlantik-
Anrainer (OSPAR), die Entsorgung von Öl- und Gasplatt-
formen im Meer generell zu verbieten.
1995 – Brent Spar-Aktion: Das Meer ist keine Müllkippe
1997 – Aktion gegen Gentech-Lebensmittel
GREENPEACE FÖRDERT
DIE WEITER-
ENTWICKLUNG DER
GESELLSCHAFT
weit über den Umweltschutz
hinaus. Immer wieder gibt es
dafür anerkennendes Lob von
namhafter Stelle, beispiels-
weise von UNO, Weltbank,
Regierungen und Behörden.
Was Greenpeace einst
anprangerte, wird heute von
Behörden als gesetzwidrig
verfolgt – etwa die Giftmüllent-
sorgung in Entwick lungsländer,
die Ver wendung von hormon-
schädigenden Schiffsan-
strichen, die Nicht-Kennzeich-
nung von Gen-Lebensmitteln.
1998 Im „genetiXproject“ sagen Jugendliche „Nein“ zum Butterfinger, einem
Schokoriegel mit genmanipuliertem Mais. Der Produzent Nestlé nimmt daraufhin
den Riegel vom Markt. 60.000 Haushalte beteiligen sich an der „Aktion Strom-
wechsel“ und erklären gegenüber Greenpeace ihre Absicht, umweltfreundlichen
Strom zu beziehen. Aktivisten „empfangen“ einen kanadischen Zellstofffrachter
im Hamburger Hafen und fordern, die letzten Urwälder an der Westküste Kana-
das vor den Kettensägen zu bewahren.
1999 Aktivisten kennzeichnen Felder, auf denen die Raiffeisen eG heimlich
Genmais von Novartis anbaut. Deutsche Supermarktketten erklären im März, bei
ihren Lebensmittel-Eigenmarken auf Gentechnik zu verzichten. Weltweite
Kampagne zur Rettung des Amazonas, des größten tropischen Regenwaldes der
Erde.
2000 Greenpeace enthüllt, dass das Europäische Patentamt (EPA) ein Patent auf
die Züchtung menschlicher Embryonen erteilt hat. Aktivisten mauern die
Eingänge des EPA zu und fordern „Stoppt Patente auf Leben“. „Greenpeace
energy“ wird gegründet, die Genossenschaft für sauberen Strom, der nicht aus
Atomanlagen und Kohlekraftwerken stammt. Das Schiff „Amazon Guardian“
startet eine mehrmonatige Expedition im Amazonas. In Deutschland stoppen
Aktivisten Schiffe, die illegal gefälltes Urwaldholz geladen haben. Ebenso kämp-
fen sie für den Schutz des hessischen Kellerwaldes. Mit Erfolg: Ab 2004 wird
dieser einzigartige Buchenwald zum Nationalpark.
2001 Aktionen gegen das Ultragift Tributylzinn (TBT) in Schiffsanstrichen
haben Erfolg: Die Internationale Organisation für die Seeschifffahrt (IMO)
beschließt ein weltweites Verbot von TBT, gültig ab 2003.
2002 Greenpeace kämpft für den Schutz der sieben letzten großen Urwaldge-
biete weltweit. Aktionen gegen den Ölmulti Exxon (Esso), der den Klimaschutz
blockiert. Die Kampagne gegen Krebs erregenden Dieselruß soll deutsche
Autobauer dazu bewegen, endlich Dieselrußfilter in ihre Fahrzeuge einzubauen.
2003 „Nein“ zum Irakkrieg! Weltweit setzen sich Greenpeacer mit Aktionen für
den Frieden ein. Das EinkaufsNetz, ein Verbraucherprojekt von Greenpeace,
startet eine Kampagne gegen Gift und Gentechnik im Essen. Die Umweltstiftung
Greenpeace unterstützt den Tierpark Warder, um seltene europäische Nutztier-
rassen vor dem Aussterben zu bewahren.
2004 Rund 1,5 Millionen Ratgeber „Essen ohne Gentechnik“ werden verteilt. Er
enthält Listen mit Firmen, die gentechnikfreie Lebensmittel garantieren. Gegen
Gen-Pflanzen in Futtermitteln protestiert Greenpeace beim Konzern Müllermilch.
Kampagne für die Meere: Greenpeace ist in Nord- und Ostsee unterwegs und
fordert Meeresschutzgebiete.
1998 – genetiXproject gegen Gentechnik
2000 – Protest am Europäischen Patentamt
2004 – Meeresschutz-Aktion
2005 Der Ratgeber „Essen ohne Pestizide“
erscheint – mit Tipps für den Einkauf von
Obst und Gemüse ohne giftige Spritzmittel.
Die „Esperanza“ startet eine einjährige
Weltreise zur Kampagne „SOS Weltmeer“,
dokumentiert u. a. die Überfischung und
Verschmutzung der Meere und fordert
echte Schutzgebiete weltweit. Mit einem
fünf Meter hohen Dinosaurier aus Schrott
tourt Greenpeace durchs Land, um gegen
die geplante Laufzeitverlängerung für
deutsche Atomkraftwerke zu protestieren.
2006 An der Ostseeküste strandet ein 17
Meter langer toter Finnwal. Greenpeace
transportiert das Tier nach Berlin und protestiert damit vor der japanischen Botschaft ge-
gen den Walfang. Greenpeacer nehmen Proben gentechnisch veränderter Maispflanzen
auf einem Feld bei Borken (Nordrhein-Westfalen). Der Mais der Firma Monsanto enhält
Gift, das nicht nur Schädlinge, sondern auch Schmetterlinge und andere Insekten töten
kann.
2007 Mit der Studie „Plan B“ stellt Greenpeace ein fundiertes Energie- und Klimaschutz-
konzept für Deutschland vor – ganz ohne Atom- und Kohlestrom. Greenpeace belegt,
dass die hohe Nachfrage nach Palmöl, z. B. von der Kosmetik- oder Lebensmittelbranche,
die Urwälder Indonesiens zerstört. Der kostbare Urwald muss riesigen Ölpalm-Plantagen
weichen. An deutschen Autobahnen stellen Greenpeacer Verkehrsschilder mit „120 km/h
Höchstgeschwindigkeit – Klimaschutz“ auf. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf deut-
schen Autobahnen ist längst überfällig.
2008 Mit Hilfe der „Beluga II“ und einem Arbeitsschiff versenkt Greenpeace Hunderte
Natursteine am Sylter Außenriff (Nordsee) auf dem Meeresgrund, um das Naturschutz-
gebiet vor Grundschleppnetzfischerei zu bewahren. Das Meeresmuseum Ozeaneum in
Stralsund wird eröffnet, darin die spektakuläre Greenpeace-Ausstellung „1:1 Riesen der
Meere“ – mit Wal-Modellen in Originalgröße und vielen Infos über die bedrohten
Meerestiere.
2005 – „Esperanza“ auf der Tour „SOS Weltmeer“
GREENPEACE
WICHTIGER DENN JE:
Umwelt und Wirtschaft werden
heute zunehmend gegen-
einander ausgespielt, ökologi-
sche Probleme verschwinden
von der politischen Tagesord-
nung und aus den Medien.
Greenpeace und andere Nicht-
Regierungsorganisationen
haben daher eine größere
Bedeutung als je zuvor. Denn
sie sind die Einzigen, die sich
noch für die elementarsten
Anliegen einsetzen: den Schutz
der Lebensgrundlagen – und
damit für eine lebenswerte
Zukunft nachfolgender
Gene rationen.
2008 – Aktion am Sylter Außenriff für den Schutz der Fischbestände
2009 Deutschland und die Welt ereilt eine Banken- und
Wirtschaftskrise. Als Reaktion auf die milliardenschweren
Bürgschaften der Bundesregierung für kriselnde Geldinsti-
tute erklettern Aktivisten die Zentrale der Deutschen Bank
in Frankfurt. Auf ihrem Banner der Slogan: „Wäre die Welt
eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet.“ Proteste unter
dem Motto „Atomkraft schadet Deutschland“ richten sich
gegen Pläne der Energiekonzerne, die Laufzeit alter
Atommeiler zu verlängern.
2010 In Finnland werden acht große Urwaldgebiete
unter Schutz gestellt – großer Erfolg nach jahrelanger
Greenpeace-Arbeit in Deutschland und weltweit. Um die letzten Urwälder Indonesiens
zu retten – Heimat der bedrohten Orang-Utans – fordert Greenpeace vom Lebensmit-
telkonzern Nestlé, kein Palmöl aus Urwaldzerstörung zu verarbeiten. Im Mai lenkt Nestlé
ein. Der Greenpeace-Kühlschrank „SolarChill“ wird von der Weltgesundheitsorganisa-
tion (WHO) für den weltweiten Einsatz zugelassen. Der Impfstoffkühlschrank ist FCKW-
und FKW-frei und läuft mit Sonnenenergie.
2011 Im März kommt es im japanischen Fukushima zum atomaren Super-GAU.
Greenpeace entsendet Expertenteams, um Lebensmittel, Böden und Meereslebewesen zu
untersuchen. Für Deutschland zeigt Greenpeace mit dem Energiekonzept „Der Plan“,
dass eine Versorgung ohne Atom- und Kohlestrom möglich ist. Greenpeace startet im
Spessart die Kampagne zum Schutz der deutschen Buchenwälder. Auftakt des Projekts
„Detox“ für giftfreie Kleidung – erste große Firmen verpflichten sich, bis 2020 giftige
Chemikalien aus ihrer Produktion zu verbannen.
2012 Proteste gegen Riesentrawler, die vor Westafrika die Meere plündern. Greenpeace
fordert eine nachhaltige europäische Fischereipolitik. Weltweite Aktionen für den
Schutz der Arktis. Shell, Gazprom und andere Konzerne sollen ihre Ölförderpläne stoppen.
Autobauer VW im Fokus, Greenpeace fordert: Spritspartechnik serienmäßig in die
VW-Fahrzeugflotte – ohne Preisaufschlag.
2011 – Nach dem Gau im japanischen Fukushima messen Greenpeace-Experten die Strahlenbelastung
GREENPEACE
MOTIVIERT ZUM UM-
WELTENGAGEMENT,
zum kritischen Umgang mit
Institutionen und damit gegen
Politik-Verdrossenheit und Re-
signation. Tausende Kinder, Ju-
gendliche und Erwachsene, die
sich ehrenamtlich für Green-
peace-Themen einsetzen,
tragen die Arbeit der Organisa-
tion bis in die letzte Ecke der
Republik und sind Beweis einer
lebendigen demokratischen
Gesellschaft. Greenpeace ist
überzeugt, dass jeder und jede
Einzelne zur Veränderung der
Welt beitragen kann.
2009 – Auf dem Atomkraftwerk Unterweser
2013 Asiens größter Papierproduzent gibt bekannt, auf
die Einschläge in indonesischen Regenwäldern zu ver-
zichten – ein Erfolg nach dreijähriger Greenpeace-Kam-
pagne. Schließung der Cellulosefabrik am sibirischen
Baikalsee: Damit ist nach 15 Jahren Greenpeace-Protest der
größte Verschmutzer des weltältesten Süßwassersees
beseitigt. Weltweite Proteste für die Freilassung der
„Arctic 30“, die friedlich gegen Ölförderung in der Arktis
protestierten und dafür rund zwei Monate in russischer
Haft sitzen. Zum Jahresende kommen alle Aktivisten frei.
2014 Detox-Kampagne: Vor der Fußball-WM fordert
Greenpeace vom Sportkonzern Adidas, endlich Sport-
artikel ohne Gift herzustellen. Nach Aktivitäten weltweit
verpflichtet sich Adidas zu mehr Transparenz in der
Lieferkette und konkreten Ausstiegszielen für fluorierte
Chemikalien bis Ende 2017. In der Lausitz demonstrie-
ren 7500 Menschen aus über 20 Ländern gegen weitere
Braunkohletagebaue und für eine echte Energiewende.
Die Menschenkette reicht vom deutschen Kerkwitz bis ins
polnische Grabice.
2015 Shell beendet seine Pläne, vor Alaska nach Öl zu bohren. Bei der
Klimakonferenz in Paris werden ambitionierte Ziele gesetzt: 1,5 statt zwei
Grad Klimaerwärmung im Konferenztext. Vattenfall bietet seine Braun-
kohlesparte zum Verkauf an. Zu diesen Erfolgen hat Greenpeace jahrelang
Druck gemacht, auch in anderen Branchen: Wiesenhof und McDonalds
bekennen sich wieder zu gentechnikfreiem Hühnerfutter. Tchibo, Lidl und
Aldi verpflichten sich nach Greenpeace-Verhandlungen, ihr Textilsorti-
ment zu entgiften.
2016 Erfolg in Kanada: Nach rund 20 Jahren Greenpeace-Einsatz werden
im Februar mehr als drei Millionen Hektar des Great-Bear-Regenwalds vor
Abholzung geschützt. Im Mai veröffentlicht Greenpeace die bis dahin
geheim gehaltenen Vertragspapiere des Handelsabkommens TTIP: Aus-
züge als Projektionen auf dem Berliner Reichstag, den Gesamttext in
einem gläsernen Leseraum am Brandenburger Tor. Zusammen mit der
indigenen Bevölkerung stoppen Aktivisten ein zerstörerisches Staudamm-
projekt der brasilianischen Regierung am Amazonas. Greenpeace-Sieg
über den Ölkonzern Dea: Im Dezember verbietet die Politik, im National-
park Wattenmeer nach Öl zu bohren. Nach Funden von Ethoxyquin in
Speisefischen aus konventioneller Aquakultur fordert Greenpeace, das
bedenkliche Pflanzenschutzmittel als Futtermittelzusatz zu verbieten. Im
Juni 2017 tritt das Verbot in Kraft – ein großer Erfolg von Greenpeace.
2013 – Proteste gegen Ölbohrungen in der Arktis und für die Freilassung von Aktivisten aus russischer Haft.
2014 – Lausitz: Demo gegen neue Kohletagebaue
2016 – Greenpeace deckt auf: Speisefische aus Aquakulturen sind mit Pflanzengift Ethoxyquin belastet
2017 Ein Erfolg, der die gesamte Branche verändert: Die Detox-Kampagne überzeugt Gore Fabrics, im Outdoor-
Sektor aus den gefährlichen fluorierten Chemikalien (PFC) auszusteigen. Mit einem Report zeigt Greenpeace,
wie viel Plastik aus Kosmetika in die Meere gelangt. Die Jugendlichen der Umweltschutzorganisation fordern von
Beiersdorf, Plastik aus ihren Produkten zu verbannen, und springen vor dem Hamburger Nivea-Haus in die
Binnenalster. Im März gibt der Braunkohlekonzern LEAG den Tagebau Jänschwalde Nord auf, wofür sich
Greenpeace mit der Bevölkerung jahrelang eingesetzt hatte. Drei Dörfer sind gerettet. Anfang Dezember
einigt sich die EU mit 9 Ländern – darunter Kanada, China, Russland, Norwegen und die USA – die
industrielle Fischerei im arktischen Meer zu verbieten. Das Moratorium umfasst rund 2,8 Millionen
Quadratkilometer und soll mindestens 16 Jahre gelten.
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IMPRESSUM Greenpeace e.V., Hongkongstraße 10, 20457 Hamburg; Tel.: 040 - 306 18 - 0 Politische Vertretung Berlin Marienstr. 19–20, 10117 Berlin; [email protected], www.greenpeace.de V.i.S.d.P. Anja Oeck Fotos Fotos Titel: Daniel Beltra, Dave Sims, Bas Beentjes, Ricardo Beliel, Fred Dott; S. 2: Pierre Gleizes, Robert Keziere, Wolfgang Hain; S. 3: Roger Grace, Greenpeace (Montage), Steve Morgan; S. 4: Diether Vennemann, Sabine Vielmo; S. 5: Sabine Vielmo, Karsten Smid; S. 6: Bernhard Wiesen, Dave Sims; S. 7: Roman Schramm, Thomas Einberger, Christian Aslund; S. 8: Jeremy Sutton-Hibbert, Fred Dott; S. 9: Jeremie Souteyrat, Fred Dott; S.10: Chris Grodotzky, Gordon Welters, Fred Dott; S. 11: Gordon Welters, Daniel Müller; S. 12: Chris Grodotzky, Mike Schmidt; alle © Greenpeace Gestaltung Nina Höffken; Titel: Henriette Jakubik Druck Druckerei Zollenspieker, Zollenspieker Hauptdeich 54, 21037 Hamburg Auflage 15.000 Stand 3/2018
Zur Deckung unserer Herstellungskosten bitten wir um eine Spende: GLS Bank, BLZ 430 609 67, KTO 33 401, IBAN DE49 4306 0967 0000 0334 01, BIC GENODEM1GLS
Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier
2016 – Einsicht in TTIP-Handelsverträge: der gläserne Leseraum in Berlin schafft Transparenz
www.greenpeace.de
2017 – Hamburg: Jugendliche Greenpeacer protestieren in der Alster für plastikfreie Meere und gegen Mikroplastik in Kosmetik
KEIN GELD VON INDUSTRIE UND STAAT
Greenpeace ist international, über-parteilich und völlig unabhängig von Politik, Parteien und Industrie. Mit gewaltfreien Aktionen kämpft Green-peace für den Schutz der Lebens-grundlagen. Rund 580.000 Förder- mitglieder in Deutschland spenden einen regelmäßigen Beitrag an Greenpeace und gewährleisten damit unsere tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt.
Finden auch Sie, dass Politiker und Politikerinnen in Sachen Umweltschutz mehr leisten könnten? Oder sorgen
Sie sich über Nachrichten zur Erderhitzung oder aussterbende Fischarten? Vielleicht ärgern Sie sich auch über
lapidare Erklärungen von Konzernchefs, warum überschrittene Abgas-Grenzwerte gar nicht illegal seien. Wenn
Ihnen diese oder ähnliche Themen am Herzen liegen, dann sind Sie bei uns richtig. Helfen Sie mit, etwas zu
verändern!
Ehrenamtliche haben viele Möglichkeiten, die Ziele von Greenpeace voranzutreiben: Manche arbeiten an einer
bundesweiten Greenpeace-Kampagne, andere stellen regionale Kampagnen auf die Beine, wieder andere leisten
Verbraucherarbeit vor Ort. Um kreative Aktionen zu entwickeln und Lösungen für eine bessere, saubere Umwelt
durchzusetzen – dazu braucht es Menschen jeden Alters. Gemeinsam können wir viel erreichen!
Aktiv im NetzEngagieren Sie sich im Internet! Unser Online-Auftritt bietet Ihnen viele Möglichkeiten: Beteiligen Sie sich an unseren aktuellen Online-Aktionen diskutieren Sie mit uns auf Facebook oder im Greenpeace-Blog über laufende Kampagnen oder das aktuelle umweltpolitische Geschehen. Unterstützen Sie unsere Peti-tionen im Netz und laden Sie auch Ihre Freunde und Freundin-nen dazu ein. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind – bis bald und vielen Dank!
Konkrete Arbeit mitten im LebenUnsere Aktiven sind keine Öko- Superfrauen oder -männer. Sie wissen, wie schwierig es ist, einen ökologisch-nachhaltigen Lebensstil zu gestalten. Deshalb entwickeln sie konkrete Tipps, die nah am praktischen Leben sind. Sie stellen Schulen oder sogar ganze Kommunen auf Recycling-Papier um, besuchen Schulklas-sen und erklären, was Erneuer-bare Energien sind, weshalb es für das Klima so wichtig ist, die Regenwälder zu schützen und vieles mehr.
An allen Ecken Deutschlands aktivIn mehr als 100 Städten bieten ehrenamtliche Greenpeace- Gruppen Möglichkeiten zum Mitmachen an. Ob berufstätig, Schülerin, Student oder im Ruhestand – Greenpeace braucht Menschen, die sich mit Talent, Kreativität und Idealismus für den Schutz unserer Umwelt einsetzen.
In großen Greenpeace-Gruppen, wie in Hamburg, Berlin oder Mün- chen, können Sie sich je nach Interesse für unterschiedliche Themen engagieren. Welche Themen-Teams es in Ihrer Nähe gibt, erfahren Sie von den Green- peace-Ansprechpartnern vor Ort oder auf deren jeweiliger Home-page. Viele der regionalen Grup- pen bieten zusätzlich Jugend-AGs oder das Team50plus an. Eine Übersicht, in welchen Städten Gruppen aktiv sind, finden Sie unter:
www.greenpeace.de/mitmachen/aktiv-werden/gruppen
„Mich motiviert es, zu sehen, dass wir etwas bewirken können. Es reicht nicht immer aus, sich auf die Politik zu verlassen. Man unterstützt sich gegen-seitig, lernt Gleichgesinnte kennen und ergänzt sich sehr gut.“
Tim Petzoldt aus der Greenpeace-Gruppe Köln
Ehrenamtliches Engagement
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