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Alkohol als Thema im Unterricht Hinweise zu den Unterrichtsmodulen – didaktische Vorüberlegungen Die Droge Alkohol ist als legale und gesellschaftsfähige Droge eine, mit der Heranwachsende leben lernen sollen und wollen. Keine gesetzliche, soziale, kulturelle oder pädagogische Maßnahme hat je dazu geführt, dass alle Menschen einen verantwortungsvollen und risikoarmen Umgang mit Alkohol lernen oder erwerben. Gründe, warum Menschen zu viel, zu schnell, zu exzessiv trinken, gibt es viele und diese sind nicht immer durch gezielte Maßnahmen von außen zu beeinflussen, weil sie mit persönlichen, sozialen und psychischen Erfahrungen zusammenhängen, die weder immer bewusst sind noch von jedem Menschen ausgesprochen werden möchten. Die Schule bildet einen öffentlichen Raum und in diesem Raum sind nicht alle Erfahrungen gut anzusprechen. Zugleich bietet gerade diese Öffentlichkeit auch eine Chance für Kinder und Jugendliche: Hier lassen sich in einer Art „Schonraum“ Realitätsvarianten durchspielen, hier kann die Moderation durch Lehrkräfte dafür Sorge tragen, dass Kinder und Jugendliche nicht sofort unter sozialem Bewährungsdruck stehen, hier lassen sich Erwachsene finden, mit denen Haltungen, Gefühle, Erwartungen, aber auch Informationen ohne Furcht vor Sanktionen diskutiert werden können und dürfen. Mag dies auch nur der Idealfall sein: Die Schule kann diese Möglichkeiten eröffnen und ist deshalb der richtige Ort, an dem über Alkohol gesprochen werden kann, an dem eigene Erfahrungen oder Erwartungen verarbeitet werden dürfen. Für die didaktische Bearbeitung des Themas in der Schule muss demzufolge gelten, dass einerseits Informationen, Zusammenhänge und Erkenntnisse immer wieder neu diskutiert werden, damit Kinder und Jugendliche sich selbst ein Bild machen lernen von der legalen Droge und ihrem Gebrauch, und andererseits die Möglichkeit zur sprachlichen Verarbeitung der eigenen Erfahrungen in der Peergroup gegeben werden sollte. Denn gerade dies erwerben Kinder und Jugendliche nicht automatisch neben und außerhalb der Schule: Rollenbilder reflektieren, soziale Erwartungen versprachlichen und kritisieren, Nein zu sagen, Frustrationen auszuhalten u. Ä. Die einzelnen Themenmodule haben entsprechend der doppelten Maßgabe, aktuelle Informationen anzubieten und anschlussfähig an die eigene Lebenswelt zu sein, unterschiedliche Akzente. Die einen sind stärker diskursiv, die anderen informativ angelegt. Informationen zu Alkohol – Erfahrungen mit Alkohol Die informativ angelegten Module nehmen fachliche Fragen und Methoden auf, wie sie im Fachunterricht der weiterführenden Schule vermittelt werden. Zugleich eröffnen die Materialien und Unterrichtsideen auch Zugänge zu fachübergreifenden oder projektorientierten Vorhaben, die gerade nicht einem Fach zugeordnet werden sollen. Gesundheitserziehung und -aufklärung ist demnach als Aufgabe aller Fächer zu verstehen. Wo es sinnvoll und naheliegend ist, werden die fachlichen Bezüge kenntlich und deutlich gemacht (Biologie, Chemie, Geschichte, Sozialkunde, Deutsch oder Naturwissenschaften und GL). Auf eine Einordnung nach Schul- oder Altersstufen wird bewusst verzichtet, weil

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Alkohol als Thema im Unterricht

Hinweise zu den Unterrichtsmodulen – didaktische Vorüberlegungen

Die Droge Alkohol ist als legale und gesellschaftsfähige Droge eine, mit der Heranwachsende leben lernen sollen und wollen. Keine gesetzliche, soziale, kulturelle oder pädagogische Maßnahme hat je dazu geführt, dass alle Menschen einen verantwortungsvollen und risikoarmen Umgang mit Alkohol lernen oder erwerben. Gründe, warum Menschen zu viel, zu schnell, zu exzessiv trinken, gibt es viele und diese sind nicht immer durch gezielte Maßnahmen von außen zu beeinflussen, weil sie mit persönlichen, sozialen und psychischen Erfahrungen zusammenhängen, die weder immer bewusst sind noch von jedem Menschen ausgesprochen werden möchten. Die Schule bildet einen öffentlichen Raum und in diesem Raum sind nicht alle Erfahrungen gut anzusprechen. Zugleich bietet gerade diese Öffentlichkeit auch eine Chance für Kinder und Jugendliche: Hier lassen sich in einer Art „Schonraum“ Realitätsvarianten durchspielen, hier kann die Moderation durch Lehrkräfte dafür Sorge tragen, dass Kinder und Jugendliche nicht sofort unter sozialem Bewährungsdruck stehen, hier lassen sich Erwachsene finden, mit denen Haltungen, Gefühle, Erwartungen, aber auch Informationen ohne Furcht vor Sanktionen diskutiert werden können und dürfen. Mag dies auch nur der Idealfall sein: Die Schule kann diese Möglichkeiten eröffnen und ist deshalb der richtige Ort, an dem über Alkohol gesprochen werden kann, an dem eigene Erfahrungen oder Erwartungen verarbeitet werden dürfen.

Für die didaktische Bearbeitung des Themas in der Schule muss demzufolge gelten, dass einerseits Informationen, Zusammenhänge und Erkenntnisse immer wieder neu diskutiert werden, damit Kinder und Jugendliche sich selbst ein Bild machen lernen von der legalen Droge und ihrem Gebrauch, und andererseits die Möglichkeit zur sprachlichen Verarbeitung der eigenen Erfahrungen in der Peergroup gegeben werden sollte. Denn gerade dies erwerben Kinder und Jugendliche nicht automatisch neben und außerhalb der Schule: Rollenbilder reflektieren, soziale Erwartungen versprachlichen und kritisieren, Nein zu sagen, Frustrationen auszuhalten u. Ä.

Die einzelnen Themenmodule haben entsprechend der doppelten Maßgabe, aktuelle Informationen anzubieten und anschlussfähig an die eigene Lebenswelt zu sein, unterschiedliche Akzente. Die einen sind stärker diskursiv, die anderen informativ angelegt.

Informationen zu Alkohol – Erfahrungen mit Alkohol

Die informativ angelegten Module nehmen fachliche Fragen und Methoden auf, wie sie im Fachunterricht der weiterführenden Schule vermittelt werden. Zugleich eröffnen die Materialien und Unterrichtsideen auch Zugänge zu fachübergreifenden oder projektorientierten Vorhaben, die gerade nicht einem Fach zugeordnet werden sollen. Gesundheitserziehung und -aufklärung ist demnach als Aufgabe aller Fächer zu verstehen. Wo es sinnvoll und naheliegend ist, werden die fachlichen Bezüge kenntlich und deutlich gemacht (Biologie, Chemie, Geschichte, Sozialkunde, Deutsch oder Naturwissenschaften und GL). Auf eine Einordnung nach Schul- oder Altersstufen wird bewusst verzichtet, weil

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hier mit vergleichsweise geringem Aufwand die Unterrichtsideen und die Arbeitsaufträge der Arbeitsblätter auf die entsprechende Lerngruppe adaptiert werden können.

Die eher diskursiv angelegten Module sollen Lehrkräfte dabei unterstützen, Schülerinnen und Schülern in der Schule und im Unterricht Gelegenheit zur Verarbeitung von Erlebtem und Bearbeitung von Erwartungen, Projektionen u. Ä. zu geben. Die didaktischen Arrangements zur reflexiven Arbeit mit persönlichen Erfahrungen mit der Droge Alkohol verlangen in weit höherem Maße Offenheit und Bereitschaft zur Suspendierung schneller Lösungen und Urteile von allen Beteiligten – auch von Lehrkräften. Diese Bereitschaft wird nur möglich sein, wenn Freiräume zur Diskussion, zum Nachdenken, zum Austausch auch als Freiräume genutzt werden dürfen und nicht in jedem Falle immer ein (Arbeits-)Ergebnis erwartet wird. Die pädagogisch-didaktische Leitlinie ist hier eine erlebnispädagogische, die einen Dreischritt von Erleben, Erfahren und Erkennen impliziert für das Lernen im „richtigen Leben“. Gerade Jugendliche, die mit Drogen experimentieren und Grenzen austesten möchten, brauchen einen Ort und Gelegenheiten, um Erlebtes in eine sprachlich verarbeitete Erfahrung bringen zu können. Eine Erkenntnis kann erst am Ende einer solchen Verarbeitung stehen. Für viele Kinder und Jugendliche ist dieser Schritt, sich selbst unter Drogen erleben zu müssen, nicht zu umgehen und es wäre geradezu fahrlässig, sie mit diesen Erlebnissen, die zu wichtigen Erfahrungen werden können, alleine zu lassen. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass Schülerinnen und Schüler ermutigt werden, Alkohol zu trinken oder dass die Gefahren im Umgang mit Alkohol verharmlost oder herunter gespielt werden. Das bedeutet vielmehr, dass Jugendliche auch Lehrkräfte als Erwachsene erleben dürfen, die ihnen Gesprächs- und Lernangebote machen, die sie annehmen dürfen, aber nicht müssen. Getreu der Maxime Jesper Juuls, dass Jugendliche gerade in der Pubertät Erwachsene brauchen, die ihnen als Sparringspartner dienen, können über Rollenspiele, regelgeleitete Gesprächskreise, Fragerunden, Kleingruppengespräche Gelegenheiten geschaffen werden, schwierige Erlebnisse und Erfahrungen mitzuteilen, ohne gleich allzu intim werden und in einem nächsten Schritt Lösungen in Form von Verhaltensänderungen aushandeln zu müssen. Erwachsene als Menschen mit Position und Verständnis zu erfahren, dürfte für Jugendliche, die Verbotenes oder nicht Akzeptiertes tun oder eben auch nur aushandeln müssen, wo ihre eigenen Grenzen sind, eine wichtige Erfahrung sein. Die Kinder und Jugendlichen, die genau diese bereits kennen und keine Affinität zu Alkohol verspüren, können gestärkt und ermutigt werden im souveränen Umgang mit Alkohol.

Unterrichtsideen – Aufgabenstellungen – Materialien

Die Module werden thematisch vorgestellt und die Schwerpunktsetzungen in den jeweiligen Modulen verdeutlicht. Zu jedem Modul gibt es Unterrichtsideen, die als eine Art Steinbruch verwendet werden können. Sie können selbstverständlich auch im Verlauf als Ganzes übernommen werden. Zu den Unterrichtsideen werden Vorlagen und Aufgabenstellungen, in der Regel in Form von Arbeitsblättern, angeboten. Die Aufgabenstellungen beziehen sich auf die Materialien auf der DVD.

Die Module im Einzelnen:

1) Ganz locker und cool

2) Bis zum Limit

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3) Was ist Alkohol? Erklärung und Geschichte

4) Wirkung des Alkohols

5) Risiken des Alkohols

Die Themen der Module sind unabhängig voneinander und bauen nicht zwingend aufeinander auf. Selbstverständlich können sie aber auch kombiniert werden. Während es in den diskursiv angelegten Modulen „Ganz locker und cool“ und „Bis zum Limit“ eher um die Verarbeitung von Erlebtem und die Bearbeitung von Erwartungen, Projektionen und Vorstellungen vom Selbst in sozialen Zusammenhängen geht, wird in den primär informativ angelegten Modulen Alkohol als Stoff und der Gebrauch von Alkohol von verschiedenen Seiten und aus unterschiedlicher (Fach-)Perspektive beleuchtet.

Beispiel Unterrichtsgestaltung und Arbeitsblatt

Beispielhaft wird das Modul „Ganz locker und cool“ hier vorgestellt:

Unterrichtsmodul: Ganz locker und cool

Alkohol wird von Jugendlichen oft genutzt, um typische Probleme, die sich aus den Entwicklungsaufgaben der Pubertät ergeben, zu verdrängen oder zu überspielen. Die meisten erhoffen sich durch Alkoholkonsum die Erleichterung sozialer oder psycho-sexueller Kontakte und den Abbau von Hemmungen. Alkohol soll sie lockerer machen und für eine ausgelassene Stimmung sorgen. Außerdem gehört Alkohol für viele Menschen als Attribut des geselligen Erwachsenlebens zum Feiern dazu. Diese Erwartungen stehen im Zentrum dieses Unterrichtsmoduls. Es werden Vorschläge zur Bearbeitung und kritischen Reflexion mit den Jugendlichen gemacht. Die Ängste, Hoffnungen und Wünsche der Jugendlichen sollen hier vorsichtig zur Sprache kommen, die „Versprechungen“ des Alkohols – die auch durch die Werbung suggeriert werden – sollen beleuchtet und hinterfragt werden sowie Handlungsalternativen entwickelt werden. Hierbei geht es auch zentral um die Entwicklung eines guten Gefühls zu sich selbst, das nicht zwingend Alkohol braucht.

Grundsätzlich darf davon ausgegangen werden, dass die Stärkung des Selbstbewusstseins, der Selbstachtung, der Selbstwirksamkeit eine wichtige Voraussetzung und Bedingung ist, um Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu erwerben. Dies kann an verschiedenen Orten und in ganz unterschiedlichen schulischen Situationen geschehen. Die Unterrichtsideen verstehen sich demgegenüber als Anregungen zur Thematisierung von Wünschen, Vorstellungen, Erwartungen an den Gebrauch von Alkohol, aber auch Erfahrungen mit Alkohol. Im Folgenden sind die Unterrichtsideen jeweils in einem Ablaufplan dargestellt. Es lassen sich aber durchaus einzelne Vorschläge herausgreifen und neu kombinieren.

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Ganz locker und cool: Wer bin ich?

Zeit-planung

Idee/Themen Material

1h Über Alkohol nachdenken Placement zum Thema „Erfahrungen mit Alkohol“ oder schlicht „Alkohol“: Es wird in Vierer-Gruppen gearbeitet. Zunächst schreibt jeder in Stichworten auf sein „Platzdeckchen“, was ihm zu dem Thema einfällt. Nach drei Minuten werden in der Gruppe die Notizen gewürdigt und Nachfragen gestellt. Anschließend entscheidet die Gruppe, welche Aspekte sie in die Mitte des Platzdeckchens schreibt. Diese Aspekte sollten von allen als wichtige Aspekte des Themas akzeptiert sein. In der großen Gruppe werden diese Aspekte vorgestellt.

Papier, Plakate

1h Fragestellungen Es gibt verschiedene Arten von Fragen und Herangehensweisen an ein Thema: In einer nächsten Stunde können die Gruppenergebnisse noch einmal zusammengeführt werden und Fragestellungen dazu erarbeitet werden. Dies kann frontal oder wieder in Kleingruppen geschehen. Es werden die Fragen gesammelt und auf einem Plakat (oder auf DIN A 4 Blättern auf einer Wäscheleine) veröffentlicht. In dieser Arbeitsphase kann man den Schülerinnen und Schülern durchaus bewusst machen, dass es Sachfragen und Fragen nach Normen, Werten und Handlungsoptionen oder subjektiven Befindlichkeiten gibt, die eine je unterschiedliche Erarbeitung erfordern. Anschließend können sich Schülerinnen und Schüler bereits Fragestellungen heraussuchen, an denen sie gerne in den nächsten Wochen arbeiten möchten. Fragen, die eher sachliche Antworten fordern, können gut mit Hilfe der Materialien und Filme auf der DVD beantwortet werden. Je nach Fragestellung werden hier mehrere Anschlussstunden notwendig werden. Die Fragen können aber auch für eine Unterrichtsgliederung insgesamt genutzt werden. Lehrkräfte strukturieren dann entlang dieser Schülerfragen die Erarbeitungsschritte mit Hilfe der Materialien auf der DVD.

Film auf DVD: „Alkohol – wo kommt er her, wo ist er drin?“ Film auf DVD: „Was tut Dein Körper, wenn Du Alkohol trinkst?““ Film auf DVD: „Alkohol – welche direkten Auswirkungen und Folgen, welche langfristigen Risiken hat das für Dich?“ Interaktives Lernangebot auf DVD: „Alkohol und Gesellschaft“ Interaktives Lernangebot auf DVD: „Alkohol und Werbung“ Interaktives Lernangebot auf DVD: „Alkohol und Sucht“ Plakate, Papier

1h Was wünscht man sich? In der Klasse werden die unterschiedlichen Arbeitsschritte und Aufträge geklärt. Anschließend wird ein Plakat oder Postkarten aus „Kenn dein Limit“ (Motiv „Disco“, Motiv „Wohnung“, Motiv „Outdoor“) aufgehängt oder ausgeteilt. Die Schülerinnen und Schüler sollen zur Vorbereitung auf den Film „Party bei Caroline“ (Arbeitstitel) die Gedanken und Gefühle der verschiedenen Jugendlichen ausformulieren. Es wird eine Art „Tagebuch“ ausgeteilt, in dem es einen offiziellen und einen privaten Teil gibt. In dem offiziellen Teil können alle Informationen und sachlichen Überlegungen, die im Unterricht erarbeitet werden, festgehalten werden. In einem privaten Teil können persönliche Überlegungen, Reflexionen und Notizen allgemein aufgeschrieben werden. Auch Zeichnungen oder Collagen sollten erlaubt sein. Zur Bewertung werden nur die Arbeiten im offiziellen Teil herangezogen. Die Schülerinnen und

Poster oder Karten von: http://www.kenn-dein-limit.info/index.php?id=160 Film auf DVD: „Party bei Caroline“ DIN A 4 Heft oder DIN A 5 Heft

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Schüler dürfen entscheiden, ob sie die „Tagebücher“ abgeben oder ob die Lehrkräfte während des Unterrichts in den offiziellen Teil sehen dürfen, um die Erarbeitung von Aufgaben zu kontrollieren.

2h Party bei Caroline Gemeinsam sieht die Klasse den Film „Party bei Caroline“. Anschließend können alternativ folgende Arbeitsaufträge gestellt werden: Wenn genügend Computer und DVDs vorhanden sind, können die Schülerinnen und Schüler in Partnerarbeit den Film durchgehen und zu den unterschiedlichen Figuren („Sucht euch eine Figur heraus, die ihr spannend findet oder mit der ihr euch identifiziert“) einen STOP-Plan entwerfen. Vorab müssen die Partnergruppen aber:

1) ein Psychogramm der Figur erstellen � Figurenanalyse. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler das Verhalten, das Aussehen, aber auch die vermuteten Motive und Wünsche der Figur berücksichtigen.

2) einen Handlungsfaden erstellen � entlang einer Linie werden die aufeinanderfolgenden Handlungen oder Geschehnisse, die eine Figur betreffen, aufgeschrieben.

3) den Film an der Stelle anhalten, an der sich für die Figur nach Meinung der Schülerinnen und Schüler eine Handlungsalternative auftäte � Handlungsalternative ausformulieren.

Es sollten nicht mehr als vier bis fünf sein. Wenn in der Schule nicht genügend Computer und DVDs zur Verfügung stehen, kann dieser STOP-Plan auch gemeinsam in der Klasse oder in Kleingruppen für einzelne Figuren erstellt werden

Film auf DVD: „Party bei Caroline“ Arbeitsblatt auf DVD: „Figurenanalyse“

2h Guter Freund In Einzelarbeit schreiben die Schülerinnen und Schüler einen Brief an ihren besten Freund/ihre beste Freundin über das, was die Figuren im Film erlebt haben. Danach werden die Briefe ausgetauscht und der beste Freund( die beste Freundin antwortet darauf. Eine wichtige Frage hierbei ist: Was ist ein guter Rat? Wie gut kennst du den anderen? Welche Angebot kannst du machen und was überfordert dich? Nachdem die Partner ihre Briefe ausgetauscht haben, sollen sie dem anderen in einem Partnergespräch sagen, was ihnen geholfen hat und was nicht. Am Ende der Stunde kann im Stuhlkreis noch ein Feedback gegeben werden. Möglich ist auch: Karten mit verschiedenen Zustandsadjektiven werden in die Mitte gelegt und die Schülerinnen und Schüler sollen drei Karten zu jeweils einer Frage ziehen und vorstellen:

1) Mein Figur fühlte sich vorher: 2) Meine Figur fühlt sich nach dem Briefwechsel: 3) Meine Figur braucht:

Vorlage auf DVD: Blankokarten „Gefühle“

2h Wer bin ich – wo stehe ich? In diesen beiden Stunden sollen Schülerinnen und Schüler den eigenen Platz in der Klasse und ihre persönlichen Stärken und Schwächen in Zusammenhang bringen. Wenn es an der Schule Schulsozialarbeit gibt oder Kolleginnen Drogenbeauftragte sind, kann man von deren Expertise profitieren und die Stunden gemeinsam planen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich über seine eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu werden und die Beziehungen in der Klasse zu reflektieren:

- Wappen zu meinen Stärken erstellen (eine ganz einfach

Vorlage auf DVD: „Stärken und Schwächen“ Arbeitsblatt auf DVD: „Stärken- und Schwächen-Kreuz“ Arbeitsblatt auf DVD: „Meine Freunde und ich“

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Form genügt) - Stärken- und Schwächen-Kreuz (Stärken – Schwächen,

entdeckt – unentdeckt) - Tabelle

Erst anschließend kann und soll über den Standort und das Klima in der Peergroup oder der Klasse nachgedacht werden:

- Gruppenbarometer (ein Barometer mit Zahlen 0 bis 10 wird auf den Boden geklebt und die Schülerinnen und Schüler verteilen sich im Raum und stellen sich zu den Fragen immer an eine Zahl, die ihre Einschätzung am besten wiedergibt: Ich fühle mich unsicher in Gruppen, wenn ich niemanden kenne; Ich stehe gerne im Mittelpunkt; Ich beobachte gerne aus sicherer Entfernung, was passiert; Ich weiß, was ich will, auch wenn es andere anders sehen; Mich mögen die anderen, so wie ich bin; Ich werde häufig kritisiert; immer zwei, drei Schülerinnen und Schüler können ihren Standpunkt kurz kommentieren …)

- Fragebogen „Meine Freunde und ich“ (die Fragen des Barometers können ausgeteilt werden und jeder für sich kann noch einmal ankreuzen auf einer Skala von 1 bis 5, ergänzt werden diese Fragen durch eher reflexiv angelegte Fragen: „Was gefällt deinen Freunden nicht an dir?“ u.Ä.)

- Vertrauliches Gespräch: jeder/jede sucht sich einen Partner, mit dem er den Fragebogen durchgeht und einen Punkt auf die Stelle klebt, die aus der eigenen Perspektive und der Perspektive des Partners als problematisch erlebt wird

Diese Aufgaben werden vermutlich eher in den privaten Teil des Tagebuchs geklebt oder erledigt.

2h Hilfe suchen – Hilfe finden In diesen Stunden sollen Schülerinnen und Schüler ganz praktisch nach Hilfsangeboten im Internet und der DVD suchen und sich selbst prüfen, welche Hilfe sie selbst annehmen würden und könnten. Mit Hilfe der Vorlage „Mach dir Gedanken…“ können sie das Trinkverhalten eines Freundes oder einer Freundin oder auch das eigene Trinkverhalten prüfen.

Internet-Recherche Vorlage auf DVD: „Hilfe suchen – Hilfe finden“ Vorlage auf DVD: „Mach dir Gedanken…“)

2h-4h Wer bin ich – was für ein Typ bin ich? Alternativ zur Beschäftigung mit Hilfsangeboten kann nach der Reflexion des Gruppenklimas oder der Gruppenstrukturen und des eigenen Standpunktes in der Gruppe „Wer bin ich – wo stehe ich?“ auch eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst und dem Verhältnis zum Alkohol angestrebt werden (das ersetzt selbstverständlich nicht die Auseinandersetzung mit den Hilfsangeboten). Hierzu kann man in der Klasse die Reportage „Ein Dreamteam?“ mit den verschiedenen Aussagen von Jugendlichen und den passenden Kommentaren ansehen und anschließend können die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen (vier bis sechs Schülerinnen und Schüler) eine anonymisierte (schriftliche) Reportage über die Gruppenmitglieder machen. Zuvor müssen aber folgende Arbeitsschritte zur Vorbereitung der Reportage gegangen werden:

- Jeder/jede arbeitet zunächst allein an dem Arbeitsblatt „Was kickt mich?“, auf dem nach verschiedenen Bedürfnissen und persönlichen Zielen gefragt wird (Welche Tätigkeit macht dich glücklich? Welche Tätigkeit macht dich zufrieden? In welchen Situationen fühlst du dich wohl? Schildere eine

Film auf DVD: „Ein Dreamteam?“ Arbeitsblatt auf DVD: „Was kickt mich?“

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Situation, in der du eine Pille gebraucht hättest, die dich mutiger, lockerer, witziger gemacht hätte? Hast du ein persönliches Ziel im Sport/Musik/Theater oder Ähnlichem...),

- im Partnerinterview werden Fragen zu den Auskünften auf dem Arbeitsblatt gestellt und Antworten ergänzt,

- in Partnerarbeit werden Situationen skizziert, in denen die betreffenden Schülerinnen und Schüler gerne Alkohol trinken würden

- auf ein Plakat werden schwarze Tonpapierköpfe (ohne Wiedererkennungswert) geklebt und dazu werden die wichtigsten Statements geschrieben

- in einem Rollenspiel kann jetzt in der Kleingruppe die Präsentation vorbereitet werden, die als Fernsehsendung über „Jugendliche und Alkoholgenuss“ gestaltet werden soll, die Schülerinnen und Schüler können verschiedene Expertenrollen übernehmen, eine Moderation und vielleicht auch betroffene Jugendliche spielen.

Je 4h-8h

Alkohol und Gesellschaft – Alkohol und Werbung Nach einer Phase der intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst sollte auch wieder eine Phase folgen, in der Schülerinnen und Schüler nicht primär über sich selbst, ihre Vorlieben und Bedürfnisse Auskunft geben können und sollen. Das entlastet und gibt allen die Möglichkeit, sich auch wieder etwas distanzieren zu können von persönlichen Fragen. Entweder man findet hier den Anschluss an Fragen von Schülerinnen und Schüler, die in der Klasse ausgehängt waren oder man fokussiert die gesellschaftlichen Fragen stärker. Die akzeptierten und gesellschaftlich und kulturell positiv besetzten Umgangsweisen mit Alkohol und der Bereich der Werbung sind wichtige Themen in der Schule. Zu diesen Themen finden Sie spezielle Unterrichtsideen in diesem Modul .

Interaktives Lernangebot auf DVD: „Alkohol und Gesellschaft“ Interaktives Lernangebot auf DVD: „Alkohol und Werbung“

Anschlüsse an andere Module der DVD und weitere Ideen: - Bis zum Limit - Risiken des Alkohols - Ausflug in Klettergarten, Paddeln o.Ä. (den alkoholfreien Kick erleben) - Projekttag „Soziales Lernen: Teambildung“ (verschiedene Anbieter)

Weitere Unterrichtsideen in diesem Modul:

Ganz locker und cool: Es trinken doch alle! (Alkohol und Gesellschaft)

Ganz locker und cool: Das macht mich an! (Alkohol und Werbung)

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Beispielhaft wird das Arbeitsblatt „Figurenanalyse“ hier vorgestellt:

Arbeitsblatt „Figurenanalyse“

Caroline feiert ihren 15. Geburtstag. Sie freut sich, dass ihre Eltern ihr vertrauen und sie alleine feiern lassen. Noch ahnt sie nichts vom Verlauf der Party. Beschreibe Caroline genauer, damit du ihre Handlungsweisen besser verstehst. Versuche dich in sie hinein zu versetzen. Motive umfassen die Gründe, warum Caroline so handelt, wie sie es tut. Dazu gehören Erwartungen, Vorlieben, aber auch Denkweisen.

Motive

Hoffnungen/Wünsche

Ich bin…

Wie Caroline lebt: