Alles in Balance mit BalanceGuard?! · Alles in Balance mit BalanceGuard?! Hintergründe, Ziele und...

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Alles in Balance mit BalanceGuard?! Hintergründe, Ziele und Meilensteine des Vorhabens BalanceGuard Meilensteintagung Christiane Geighardt-Knollmann (LIA.nrw) Koblenz 26.09.2017

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Alles in Balance mit BalanceGuard?!

Hintergründe, Ziele und Meilensteine des Vorhabens

BalanceGuard Meilensteintagung

Christiane Geighardt-Knollmann (LIA.nrw)

Koblenz 26.09.2017

Gliederung

1. BalanceGuard: Hintergründe

2. BalanceGuard: Ziele

3. BalanceGuard: Verbundpartner

4. BalanceGuard: Meilensteine und Ausblick

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3

BalanceGuard: Hintergründe

• Arbeit wird flexibler:

• Zeit (Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit,…)

• Ort (Homeoffice, unterwegs arbeiten,…)

• Organisation (Projektteams, Freelancer,…)1

Ø zunehmend selbstorganisiertes Arbeiten, mehr Eigenverantwortung (Subjektivierung;

„Arbeitskraftunternehmer“)2

Ø „Entgrenzung von Arbeit“: fließende Übergänge zwischen Arbeit und Privatleben verlagern

die Verantwortung für die Strukturierung auf die Beschäftigten3

• immer weniger Alleinverdiener-Familien/-Paare, so dass Erwerbstätige häufiger in

Erziehungs- und/oder Pflegeverantwortung sind4

1 (BAuA, 2016; Absenger et al. 2014), 2 (Voß & Pongratz,1998; Baethge, 1999; Moldaschl & Voß, 2002; Kleemann,

2012), 3 (Voß 1998), 4(Holst & Kröger, 2013)

4

Wandel der Arbeit als Herausforderung für die Arbeitsgestaltung

à Herausforderung für den Arbeitsschutz: Kollektive Analyseinstrumente und

Gestaltungsansätze greifen immer weniger.

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Wandel der Arbeit als Herausforderung für die Arbeitsgestaltung

(Psychische) Belastungen von Beschäftigten werden immer individueller, komplexer und dynamischer.

sche) Be werden

Selbstorganisation

© pixelnest/Fotolia.com

Mehrfachbelastung

© fizkes/Fotolia.com

Veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen

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• Ökonomisierung der Gesundheit (s. Bonus-Programme der Krankenkassen)

• neue Techniken unterstützen individualisierte Gesundheitsprävention (Gesundheits-Apps, Smartwatches etc.) (Albrecht, 2016)

• Self-Tracking ist hipp © peshkova/Fotolia.com

Ø Gefahr: Verantwortung für Prävention wird zunehmend auf das Individuum übertragen

Ø Deshalb: Individuelles Präventionshandeln muss mit (über-) betrieblichen Präventionsmaßnahmen verknüpft werden!

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BalanceGuard: Ziele

• Beschäftigte effektiv beim Umgang mit psychischen Belastungen zu unterstützen.

• vor dem Hintergrund geänderter Rahmenbedingungen Arbeitsschutz und BGM zu stärken.

© Photocreo Bednarek/Fotolia.com

BalanceGuard: Ziele

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Das BMBF-Projekt BalanceGuard erkundet, wie neue Technologien eingesetzt werden können, um

BalanceGuard: Ziele

Inhaltliche und technische Entwicklung sowie

Erprobung einer Web-Anwendung, die…

• Beschäftigten ein kontinuierliches Selbstmonitoring ihrer Belastungen, Beanspruchungen und Ressourcen ermöglicht,

• ihnen Handlungsempfehlungen gibt und ihre individuelle Präventionskompetenz fördert,

• in ein betriebliches Interventionssetting mit Beratungsangeboten eingebettet wird,

• Auswertungen anonymisierter Teildatensätze für betriebliche Organisationsentwicklung und für wissenschaftliche Zwecke zulässt.

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àBalanceGuard verknüpft individuelles mit (über-) betrieblichem Präventionshandeln!

© Dstock/Fotolia.com

BalanceGuard bietet einen Mehrwert für…

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Beschäftigte

Unternehmen

Wissenschaft

BalanceGuard: Nutzen für Beschäftigte

• Erkunden von Zusammenhängen zwischen Stressoren, Ressourcen, Beanspruchung und Beanspruchungsfolgen

• gesundheitsbezogenes Lernen

• Anregungen zur Arbeitsgestaltung und zur Belastungsreduzierung

• Tipps zur Aktivierung von Ressourcen

• Unterstützung bei der Suche nach Beratung

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BalanceGuard: Nutzen für Unternehmen bzw. BGM

• Handlungsbedarf erkennen bzw. präzisieren

• Maßnahmen an die Bedürfnisse von Beschäftigen anpassen

• Erfolg durch nachhaltige und effektive Präventionsstrategien

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BalanceGuard: Nutzen für die Forschung

• Längsschnittbeobachtungen zu Beanspruchung, Arbeitsbedingungen und Gesundheitsressourcen

• Erkenntnisse zu Beanspruchungsverläufen und zu Wirkungszusammenhängen insbesondere zu Auswirkungen kumulativer Belastungen

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BalanceGuard: Forschungsdesign

Psychische Belastungen…

• werden tendenziell individueller.

• werden unabhängiger von einem konkreten Arbeitsplatz/Arbeitsort.

• sind veränderlich.

• können sich auf die Arbeit und/oder das Privatleben beziehen.

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Psychische Belastungen…

i d ä d li h

• werden dividuellertendenziell ind .

• werden unabhängiger von einem konkreten Arbeitsplatz/Arbeitsort.

gsdesign

……

ividueller.

Selbstmonitoring und passgenaue

Handlungsempfehlungen

.

ie beit und/odeArb r das Privatleben beziehen.

Längsschnittliche Erhebung

Ganzheitliches Wirkungsmodell

BalanceGuard: Datenschutz

• BalanceGuard funktioniert nur auf absolut freiwilliger Basis!

• Vor der Nutzung müssen die Teilnehmer die Datenschutzerklärung zur Kenntnis nehmen und der Verarbeitung ihrer Daten zustimmen.

• Die Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes und des Datenschutzgesetzes Nordrhein-Westfalen werden eingehalten und die Daten werden gegen unberechtigten Zugriff Dritter geschützt.

• Arbeitgeber erhalten eine verallgemeinerte und anonymisierte Zusammenfassung der Ergebnisse (z. B. Durchschnittswerte auf Gruppenebene), die keine Rückschlüsse auf einzelne Nutzer/innen ermöglicht.

• Alle personenbezogenen Daten werden zum Projektende gelöscht.

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BalanceGuard: Verbundpartner

BalanceGuard: Aufgabenschwerpunkte der Verbundpartner

Gesamtkoordination, Entwicklung des Fragenkatalogs und der Handlungsempfehlungen, wissenschaftliche Auswertung, Einbindung in den Arbeitsschutz und das BGM

Entwicklung der Software und Test in Unternehmen

Entwicklung von Beratungsangeboten sowie ergänzenden OE- und PE-Maßnahmen

Erprobung des Systems in der Zeitarbeit

Erprobung des Systems in den sozialen Dienstleistungen

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BalanceGuard: Meilensteine und Ausblick

Was bisher geschah…

19

Recherche und Entwicklung

Wirkungsmodell

technische Entwicklung Prototyp

Entwicklung von Handlungsempfehlungen

erster Pretest mit kleiner Stichprobe

Entwicklung Beratungsangebote und PE-/OE-Maßnahmen

Fragebogen-entwicklung

Was bisher geschah…

20

…und wie es weitergehen wird bis April 2019.

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Überarbeitung des Fragebogens

technische Weiterentwicklung des Prototyps

und Integration der automatisierten

Handlungsempfehlungen

Erprobung mit ca.

700 Beschäftig

ten

Erprobung und Finalisierung der Beratungsangebote und PE-/OE-Maßnahmen

Finalisierung des Fragebogens und Validierung des

Wirkungsmodells

technische Finalisierung des Tools

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

22

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Projekthomepage: www.balanceguard.de

Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes NRW: www.lia.nrw.de

Kontakt

Christiane Geighardt-Knollmann

LIA.nrw

[email protected]

Telefon: +49 211 3101 -1289

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Quellen

Absenger, N., Ahlers, E., Bispinck, R., Kleinknecht, A., Klenner, C., Lott, Y., Pusch, T. & Seifert, H. (2014): Arbeitszeiten in Deutschland. Entwicklungstendenzen und Herausforderungen für eine moderne Arbeitszeitpolitik. WSI-Report19.

Albrecht, U.-V. (2016): Kapitel Kurzfassung. In: Albrecht, U.-V. (Hrsg.), Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps (CHARISMHA). Medizinische Hochschule Hannover, S. 14–47. urn:nbn:de:gbv:084-16040811173 [Zugriff 13.02. 2017].

Baethge, M. (1991): Arbeit, Vergesellschaftung und Identität - Zur zunehmenden normativen Subjektivierung der Arbeit. Soziale Welt, 42(1), 6-19.

Bakker, A. B. & Demerouti, E. (2007): The Job Demands Resources model: state of the art. Journal of Managerial Psychology, 22 (3), 309-328.

Bamberg, E., Busch, C. & Ducki, A. (2003): Stress und Ressourcenmanagement. Strategien und Methoden für die neue Arbeitswelt. Bern: Hans Huber.

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): Glossar zur Toolbox „Instrumente zur Erfassung psychischer Belastungen“. Verfügbar unter: http://www.baua.de/de/Informationen-fuer-die-Praxis/Handlungshilfen-und-Praxisbeispiele/Toolbox/Glossar/U-Z/Verhaltenspraevention.html?nn=1999520 [Zugriff 10.02.2017]

BAuA (2016): Arbeitszeitreport Deutschland 2016. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Geurts, S. A. & Sonnentag, S. (2006): Recovery as an explanatory mechanism in the relation between acute stress reactions and chronic health impairment. Scandinavian Journal of Work, Environment and Health, 32(6), 482–492.

Holst, E., Kröger, L. (2013): Frauen tragen immer mehr zum gemeinsamen Verdienst in Partnerschaften bei. DIW WochenberIcht 12/2013. Verfügbar unter https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.417661.de/13-12-3.pdf [Zugriff 07.02.2017].

24

Quellen

Kleemann, F. (2012): Subjektivierung von Arbeit–Eine Reflexion zum Stand des Diskurses. Arbeits- und Industriesoziologische Studien, 5(2), 6-20.

Moldaschl, M.& Voß, G.G. (2002): Subjektivierung von Arbeit. München: Hampp.

Rohmert, W. & Rutenfranz, J. (1975): Arbeitswissenschaftliche Beurteilung der Belastung und Beanspruchung an unterschiedlichen industriellen Arbeitsplätzen. Bonn: Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Referat Öffentlichkeitsarbeit.

Voß, G.G. (1998): Die Entgrenzung von Arbeit und Arbeitskraft. Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 3/1998, S. 473-487.

Voß, G.G. & Pongratz, H.J. (1998): Der Arbeitskraftunternehmer. Eine neue Grundform der Ware Arbeitskraft? Kölner Zeitschrift für

Soziologie und Sozialpsychologie, 50(1), 131-158.

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Grundlage von BalanceGuard:

Das Wirkungsmodell und der Fragebogen im

„Baukastendesign“

Jella Heptner (Landesinstitut für Arbeitsgestaltung NRW)

26.09.2017

Themen

1. Herausforderungen

2. Der Baukasten

3. Entwicklung von Wirkungsmodell und Fragebogen

4. Ausblick

2

Herausforderungen bei der Fragebogenentwicklung

Frau A:

• arbeitet in der Personalabteilung eines Großunternehmens

• regelmäßig Konflikte mit dem Chef wegen kurzfristig angeordneter Mehrarbeit

• Pflege des Vaters, zahlreiche soziale Verpflichtungen

3

Herr B:

• arbeitet in einem kleinen Handwerksbetrieb

• häufige Einsätze bei Kunden

• fühlt sich gestresst, wenn er merkt, dass er seine Termine nicht einhalten kann

• Betreuung von drei Kindern

Bilder: © Birte Cordes / GDA Psyche

Herausforderungen bei der Fragebogenentwicklung

4

Individuum ↔ Organisation

Ausfüllzyklen

Ausfüllzeitpunkt

Individualisierung ↔ Standardisierung

spezifisch ↔ generisch

Möglichst kurz ↔ Möglichst genau Anwendungszeitraum

Das Ergebnis: Ein Fragebogen im Baukastendesign

- generischer Fragebogen, Anpassung an Unternehmenskontext von Fall zu Fall

- Baukasten § Kernvariablen für wissenschaftliche Auswertung und

als Qualitätsstandard

§ unternehmensspezifische Variablen

§ individuelle Auswahl

- Basisfragebogen und täglicher Fragebogen

5

© svort/Fotolia.com

Basis für den Fragebogen: Das Wirkungsmodell

6

Ressourcen

Arbeit

Privatleben

Personenbezogene

Ressourcen Erholung

Stressoren

Arbeit

Privatleben

Beanspruchung Langfristige

Beanspruchungs-

folgen

In Anlehnung an Rohmert & Rutenfranz (1975), Bakker & Demerouti (2007), Bamberg, Busch & Ducki (2003), Geurts & Sonnentag (2006)

Das Variablenset

• Variablen aus der GDA-Leitlinie zur psychischen Gefährdungsbeurteilung • Arbeitsorganisation, Arbeitsinhalt, soziale Beziehungen, Arbeitsumgebung

• Weitere Variablen, die sich empirisch als bedeutsam herausgestellt haben, z. B. • Selbstwirksamkeit (Sonnentag & Frese, 2003)

• Nicht-Abschalten-Können (Rothe et al., 2017[BAuA])

• Weitere inhaltlich relevante Variablen, z. B. • private Belastungen

• Belastungen an der Schnittstelle Arbeit / Privatleben

7

8

Ressourcen

Arbeit

Privatleben

Personenbezogene

Ressourcen Erholung

Stressoren

Arbeit

Privatleben

Beanspruchung Langfristige

Beanspruchungs-

folgen

Ressourcen

Arbeit

Handlungsspielraum Abwechslungsreichtum Mitarbeiterorientierte Führung… Privatleben

Soziale Unterstützung Autonomie…

Privatleben

Arbeit

Zeitdruck Arbeitsunterbrechungen Rollenunklarheit… Privatleben

Soziale Konflikte Pendeln…

Selbstwirksamkeit Erholungsbereitschaft

Allgemeine Beanspruchung Arbeitsfreude Nicht Abschalten Können Schlafqualität…

Erholung in den Pausen Erholung in der Freizeit

Gesundheit Erschöpfung Arbeitszufriedenheit Zufriedenheit mit dem Privatleben

Beanspruchung / kurzfristige

Beanspruchungsfolgen • Allgemeine Beanspruchung (T) • Zufriedenheit mit Arbeitsergebnissen und

Arbeitsfreude (T) • Schlafqualität (T) • Körperliche Beschwerden (T) • Nicht-Abschalten-Können (T)

Personenbezogene Ressourcen • Selbstwirksamkeit (B) • Erholungsbereitschaft (B)

Langfristige

Beanspruchungsfolgen • Allgemeiner Gesundheitszustand (B) • Erschöpfung (B) • Arbeitszufriedenheit (B) • Zufriedenheit mit dem Privatleben (B)

Arbeitsbezogene Stressoren und

Ressourcen (2) • Soziale Unterstützung (Kolleginnen/Kollegen) (T) • Soziale Unterstützung Führungskraft (T) • Variabilität (T) • Handlungsspielraum (T) • Rollenkonflikte (T) • Erfolgs-/Leistungsdruck (T) • Parallelaufgaben (T) • Hilflosigkeit/Ohnmacht (T) • Dienstreise / Home Office (T) • Zeitdruck (T) • Überstunden (T) • Qualitative Überforderung und Unterforderung (T) • Emotionale Dissonanz (T) • Hohe Konzentration (T) • Arbeitsunterbrechungen (T) • Mangelnde Information (T) • Kooperationsschwierigkeiten (T) • Soziale Konflikte mit Kolleginnen/Kollegen (T) • Konflikte mit Kundinnen/Kunden (T)

Erholung • Pausen(ausfall) (T) • Erholungswert der Arbeitspausen (T) • Gründe für Wegfall der Pausen (T) • Erholungswert der Freizeit (T)

Persönliche Daten/

Private Stressoren und Ressourcen• Geschlecht (B) • Alter (B) • Kinder (B)

- Anzahl - Alter des jüngsten Kindes - Betreuung des Kindes / der Kinder - Betreuungsmöglichkeiten im Notfall

• Regelmäßige Hilfeleistungen für pflegebedürftige Personen (B)

• Berufliche Nebentätigkeit zum Gelderwerb (B)

• Ehrenamt (B) • Work-Privacy-Conflict (T) • Soziale Unterstützung (T) • Freudige Aktivitäten (T) • Zeitdruck (T) • Soziale Konflikte (T) • Autonomie (T) • Probleme bei der Kinderbetreuung (T) • Körperliche Aktivität (T) • Ernährung (T)

Arbeitsbezogene Stressoren und

Ressourcen (1) • Atypisches Beschäftigungsverhältnis (B) • In Ausbildung (B) • Arbeitszeit (B,T) • Atypische Arbeitszeiten und Rufbereitschaft (B, T) • Branche (B) • Haupttätigkeit (B) • Art der Tätigkeit (B) • Führungsposition (B) • Qualifikationspassung (B) • Kundenkontakt (B) • Entwicklungsmöglichkeiten durch die Arbeit (B) • Hohe Verantwortung (B) • Rollenklarheit (B) • Kooperationsenge (B) • Kooperationsspielraum (B) • Erweiterte Erreichbarkeit (B) • Sinnerleben (B) • Ungünstige Umgebungsbedingungen (B, T) • Ergonomie / Funktionalität der Arbeitsmittel (B) • Home-Office (B) • Flexible Arbeitszeitmodelle (B) • Weiterbildungsmöglichkeiten (B) • Aufstiegsmöglichkeiten (B) • Information und Mitsprache im Betrieb (B) • Gesundheitskultur (B) • Lohngerechtigkeit (B) • Angst vor Arbeitslosigkeit (B) • Pendeln (B) • Berufsbedingte Mobilität (B) • Führung (B) • Vollständigkeit der Tätigkeit (B)

Variablenübersicht a B = Basisfragebogen T = Täglicher Fragebogen

Die Itementwicklung

• Ziel: spezifisch an den Befragungskontext angepasste Items

• Methoden • Entwicklung in Anlehnung an arbeitspsychologische Forschung

• Diskussion mit Fachexperten und mit Wissenschaftlern der Universität Wuppertal (Lehrstuhl Arbeits- und Organisationspsychologie)

• Workshops mit Beschäftigten der Praxispartner

• Verwendung des Wuppertaler Screening Instrument Psychische Beanspruchung (WSIB)

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Ausblick

11

Weiterentwicklung des

Fragebogens

Entwicklung der

Handlungsempfehlungen

Validierung des

Wirkungsmodells

Bilder: Laptop © chagin/Fotolia; Post-It © robert/Fotolia.com

ng mp ge

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

12

Kontakt

Jella Heptner

Landesinstitut für Arbeitsgestaltung NRW

[email protected]

0211 3101 -1288

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Quellen

Bakker, A. B. & Demerouti, E. (2007). The Job Demands Resources model: state of the art. Journal of Managerial Psychology, 22 (3), 309-328.

Bamberg, E., Busch, C. & Ducki, A. (2003): Stress und Ressourcenmanagement. Strategien und Methoden für die neue

Arbeitswelt. Bern: Hans Huber.

Geurts, S. A. & Sonnentag, S. (2006). Recovery as an explanatory mechanism in the relation between acute stress reactions

and chronic health impairment. Scandinavian Journal of Work, Environment and Health, 32(6), 482–492.

Rohmert, W. & Rutenfranz, J. (1975): Arbeitswissenschaftliche Beurteilung der Belastung und Beanspruchung an

unterschiedlichen industriellen Arbeitsplätzen. Bonn: Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Referat Öffentlichkeitsarbeit.

Rothe, I., Adolph, L., Beermann, B., Schütte, M., Windel, A., Grewer, A. et al. (2017). Psychische Gesundheit in der

Arbeitswelt – Wissenschaftliche Standortbestimmung. Dortmund/Berlin/Dresden: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Sonnentag, S.& Frese, M. (2003). Stress in organizations. In W. C. Borman, D. R. Ilgen, R. J. Klimoski & I. B. Weiner (Hrsg.), Handbook of psychology: Industrial and organizational psychology, Bd. 12 (S. 453- 491). Hoboken, NJ: Wiley.

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BalanceGuard – Live und in Farbe

Aktueller Stand des Prototyps (Pretest Manpower und Caritas)

Albrecht Wanders

Koblenz

26.9.2017

2

Aufgabe der CGM HSM im Verbundprojekt ist die Entwicklung der Software

"Ziel des Teilvorhabens ist die Entwicklung des Software-Systems und die Erprobung der Software in der Praxis." (Vorhabensbeschreibung BalanceGuard vom 10.9.2015)

3

Vorgaben des Projektträgers stellen den Anwender in den Vordergrund

Vorgaben - Web basiert

- Plattform übergreifend

- Datenbank gestützt

- Notifying-Funktion

- Anpassung an die Pretest- und Erprobungsphase-Ergebnisse

- Auswertungen § individuell für den Anwender

§ anonymisiert für Wissenschaft und Einsatzunternehmen

4

Bei der zugrunde liegenden Technik werden Standard-Werkzeuge genutzt

Datenbank - Microsoft® SQL Server 2014 oder 2016

- Microsoft® Server 2014 Express oder 2016 Express (kostenfrei)

Betriebssystem Server - Microsoft® Server 2014 oder 2016

- Betriebssystem Client - beliebig, da Web Applikation

- Entwicklungsumgebung - ANGULARJS by Google

5

Datenschutz und –sicherheit werden bei BalanceGuard groß geschrieben

Registrierungsverfahren - "Klassisch" mit Benutzername und Passwort

§ Komplexitätsregeln können definiert werden

- Mandantenfähigkeit

- Schutz vor Spambots durch Captcha Verfahren

Bestätigungsmail schaltet erstmaligen Zugang frei

Alle personenidentifizierenden Daten werden in der Datenbank verschlüsselt abgelegt

https-Kommunikationsprotokoll

Datenhaltung in zertifiziertem Rechenzentrum in Deutschland

6

BalanceGuard ermöglicht die Erfassung von Belastungen und Ressourcen

Persönliche Daten - Alter, Geschlecht, Familienstand

Basisfragebogen (erfasst den "Status quo") - Beschäftigungsverhältnis, Arbeitsbedingungen, Rahmenbedingungen, Private

Verpflichtungen, Selbsteinschätzung, Gesundheitszustand Befragung

- Arbeitszeit und –ort, Stressfaktoren Arbeit, Stressfaktoren Freizeit, Unterstützende Faktoren Arbeit, Unterstützende Faktoren Freizeit, Auswirkungen heute

Verlauf - alle Fragen/Antworten der täglichen Befragung

Zusammenhänge - "Top 5" der Korrelationen mit den höchsten Ausprägungen (positive/negative

Zusammenhänge)

…und jetzt?

BalanceGuard!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

8

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Entwicklung neuer Konzepte der betrieblichen

Personalentwicklung durch die Erprobung von

BalanceGuard

Teilvorhaben des Caritasverband Hannover e. V.

Dr. Andreas Schubert, Vorstand / Projektleitung

Dr. Bernd R. Olma, Projektbetreuung

Koblenz, 26.09.2017

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Der Caritasverband Hannover e.V.

Der Caritasverband Hannover e.V. ist ein kompetenter und engagierter sozialer Dienstleister für die Menschen in der Region Hannover, gleich welcher Religion und Herkunft. Der 1903 gegründete Verband ist eine kirch-lich-soziale Organisation mit rund 500 haupt- und 200 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Zur Erfüllung des Vereinszwecks, Dienste im Rahmen sozialer und caritativer Hilfe zu erbringen, unterhält er mehr als 40 soziale Einrichtungen, darunter 19 Kindertagesstätten, 5 Familienzentren und 4 Flüchtlingswohnheime sowie verschiedene Beratungseinrichtungen. Hinzu kommen das überregional bekannte Caritas Forum Demenz und das Krebsberatungszentrum.

2

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Agenda

BalanceGuard: programmatische

Bedeutung für die Sozialen Dienste

Konkretisierung im

Caritasverband Hannover e.V.

• Neue Potentiale für die Gesundheitsförderung durch interne Gesundheitscoaches

• Ziel-Vermittlung und Motivation zur Mitgestaltung

• Vernetzung von BalanceGuard mit betriebl. Gesundheitsmanagement und Personalentwicklung

1. Ziele und Erwartungen (Auswahl)

2. Mitgestaltung des Parameter-sets für ein Beanspruchungs- und Ressourcenscreening

3. Pre-Testphase und Ausblick

3

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BalanceGuard: Ziele und Erwartungen (Auswahl)

• Mitgestaltung und Erprobung von BalanceGuard für das Feld der sozialen Dienstleistungen

• Entwicklung und Erprobung eines Konzeptes für die Personalentwicklung und Gesundheitsförderung mit BalanceGuard als Unterstützung

• Bereicherung des betrieblichen Systems des Arbeitsschutzes, der Gesundheitsförderung und die Personalentwicklung um neue Erkenntnisse und Handlungspotentiale mit BalanceGuard

• Erprobung, inhaltliche Mitentwicklung und Evaluierung von Interventions-angeboten

4

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Neue Potentiale für die Gesundheitsförderung durch interne

Gesundheitscoaches (I)

• Niedrigschwelliges kollegiales Angebot

• Aufmerksamkeit für gesundheitsbezogene Sachfragen und emotional besetzte Fragestellungen

• Unterstützung, eigenes Gesundheitsverhalten in den Blick zu nehmen und Belastungssituationen (dienstl./privat) frühzeitig zu erkennen

• Zusammenarbeit insbesondere mit dem Betriebsarzt, dem Beauftragten für die Arbeitssicherheit und den Beratungsdiensten

5

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Neue Potentiale für die Gesundheitsförderung durch interne

Gesundheitscoaches (II)

• Mitgestaltung und Erprobung von BalanceGuard für die Gesundheitsförderung durch die Gesundheitscoaches - nach vorheriger Betriebsvereinbarung mit der Mitarbeitervertretung

• BalanceGuard als Klärungshilfe in der kollegialen Beratung zur ganzheitlichen und kontinuierlichen Erfassung individueller Beanspruchungen

• Basis-Ausbildung mit folgenden Inhalten: - Stärkung der Beratungskompetenz, - Grundlagen des Arbeits- und Sozialrechts - Stressmanagement, Umgang mit psychosomatischen Belastungsstörungen - Kenntnisse des betrieblichen Gesundheitsmanagements - Sinnfrage und Spiritualität in der Sozialen Arbeit

6

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BalanceGuard: programmatische

Bedeutung für die Sozialen Dienste

Konkretisierung im

Caritasverband Hannover e.V.

• Neue Potentiale für die Gesundheitsförderung durch interne Gesundheitscoaches

• Ziel-Vermittlung und Motivation zur Mitgestaltung

• Vernetzung von BalanceGuard mit betriebl. Gesundheitsmanagement und Personalentwicklung

1. Ziele und Erwartungen (Auswahl)

2. Mitgestaltung des Parameter-

sets für ein Beanspruchungs-

und Ressourcenscreening

3. Pre-Testphase und Ausblick

7

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Mitgestaltung des Parametersets für ein Beanspruchungs- und

Ressourcenscreening

• Workshop mit einem Querschnitt der Mitarbeitenden im Caritasverband Hannover e.V. zum Fragebogenzuschnitt

• Diskussion der Fragen in der Gruppe der Gesundheitscoaches

• Ergänzungen und Erweiterungen des Parametersets um die Belange der Sozialen Dienste durch die Gesundheitscoaches

8

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Ziel-Vermittlung und Motivation zur Mitgestaltung von BalanceGuard

• Ernstnehmen des Misstrauens der Teilnehmenden

• Ernstnehmen der Fragen der Teilnehmenden

• Sinn- und Zielerschließung

9

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Ziel-Vermittlung und Motivation zur Mitgestaltung von BalanceGuard

• Ernstnehmen des Misstrauens der Teilnehmenden

- Betreuung des Klärungsprozesses und der Testphase durch einen externen Organisationberater

- Keinerlei Zugriffsmöglichkeit des Vorstandes oder der Abteilungsleiter auf die Daten der TeilnehmerInnen

- Teilnahmefreiheit der Gesundheitscoaches

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Ziel-Vermittlung und Motivation zur Mitgestaltung von BalanceGuard

• Ernstnehmen des Misstrauens der Teilnehmenden

• Ernstnehmen der Fragen der Teilnehmenden

• Sinn- und Zielerschließung

11

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Ziel-Vermittlung und Motivation zur Mitgestaltung von BalanceGuard

• Ernstnehmen des Misstrauens der Teilnehmenden

• Ernstnehmen der Fragen der Teilnehmenden

- Fragen grundsätzlicher Bedeutung - inhaltliche Fragen - praktische Fragen

12

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Ziel-Vermittlung und Motivation zur Mitgestaltung von BalanceGuard

• Ernstnehmen des Misstrauens der Teilnehmenden

• Ernstnehmen der Fragen der Teilnehmenden

• Sinn- und Zielerschließung von BalanceGuard

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Ziel-Vermittlung und Motivation zur Mitgestaltung von BalanceGuard

• Ernstnehmen des Misstrauens der Teilnehmenden

• Ernstnehmen der Fragen der Teilnehmenden

• Sinn- und Zielerschließung

- Transfer des Projektanliegens in das Betätigungsfeld der Gesundheitscoaches

- Information über konkret erwartbare Erkenntnisse anhand der Beratungserfahrung von Herrn Ciesinger, DAA

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BalanceGuard: programmatische

Bedeutung für die Sozialen Dienste

Konkretisierung im

Caritasverband Hannover e.V.

• Neue Potentiale für die Gesundheitsförderung durch interne Gesundheitscoaches

• Ziel-Vermittlung und Motivation zur Mitgestaltung

• Vernetzung von BalanceGuard mit betrieblichem Gesundheits-management und der Personal-entwicklung

1. Ziele und Erwartungen (Auswahl)

2. Mitgestaltung des Parameter-Sets für ein Beanspruchungs- und Ressourcenscreening

3. Pre-Testphase und Ausblick

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Pre-Testphase und Ausblick

• Pre-Test: 11.09. – 20.10.17 17 Gesundheitscoaches

• 07.11.17: Auswertungsworkshop in Zusammenarbeit mit Herrn Ciesinger, DAA

• ab Februar 2018: Test unter den Mitarbeitenden im Caritasverband Hannover

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Vernetzung von BalanceGuard mit dem betrieblichen

Gesundheitsmanagement und der Personalentwicklung (Ausblick)

• Schulung der Gesundheitscoaches in der kollegialen Beratung zur BalanceGuard-Nutzung (in Zusammenarbeit mit Herrn Ciesinger, DAA)

• Kombiniertes Angebot von BalanceGuard-Nutzung und Konsultation des Betriebsarztes, dem Beauftragten für Arbeitssicherheit, von Beratungsstellen

• Beratung des Vorstands und der Mitarbeitervertretung durch die Gesundheits-coaches über Interventionsbedarfe im Verband

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Dr. Andreas Schubert, Vorstand im CV Hannover e.V., Projektleitung

Dr. Bernd R. Olma, Projektbetreuung

CARITASVERBAND HANNOVER E. V., Leibnizufer 13 – 15, 30169 Hannover, Tel.: 0511 12600-0., [email protected]

Der Einsatz von BalanceGuard bei der

Manpower GmbH & Co. KG

Anja Schweickert und Andreas Hencker

Koblenz, den 26.09.2017

Unsere Aufgabe im Projekt: Praxispartner

• Personaldienstleister mit 29.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland

• Vom Produktionshelfer bis zum Ingenieur

• Testen des BalanceGuards in seinen einzelnen Entwicklungsstadien auf

- Verständnis

- Praktikabilität

- Attraktivität/Motivation

2

Runde 1: Entwicklung des Fragebogens

• Diskussion der Vorschläge für drei Fragebögen bei Projektteamtreffen im April - Basisfragebogen

- Täglicher Fragebogen

- Wöchentlicher Fragebogen

• Anpassung Wording und Verständlichkeit auf Zielgruppen - Alle Beschäftigten bei der ManpowerGroup

• Anpassung der Fragebögen im Hinblick auf die GDA-Empfehlung zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen durch HSE-Manager

• Zustimmung des Betriebsrats

• Anpassung der Fragebögen

3

Runde 2: Durchführung eines Workshops zum Verständnis der Fragebögen

• Teilnehmer: unsere Mitarbeiter im Kundeneinsatz

• Vorstellung und testweiser Durchlauf beider Fragebögen

• Anschließende Diskussion der Vorschläge der Kolleginnen und Kollegen

• Beispiel: „Ich bin stolz auf das, was ich bei der Arbeit geschafft habe.“

Vorschlag vom Mitarbeiter: Ich bin zufrieden…., Begründung: stolz ist übertrieben

• Beispiel: Auswahl der Adjektive zum aktuellen Befinden im tgl. Fragebogen à mitarbeiterseitig Variante 1 mit vier Adjektiven, da schneller beantwortbar à wissenschaftlicherseits Variante 3 mit acht Adjektiven, da besser auswertbar

• Praktische Hinweise zur Gestaltung des BalanceGuards, z.B. Hintergrundbild, Erinnerungsfunktion

4

Durchführung eines Workshops bei Manpower

• „Hausaufgaben“ für Manpower: - Wie soll die Auswertung gestaltet/dargestellt werden?

- Welcher Handlungsbedarf kann entstehen? (als Ergebnis der beiden Befragungen) Wer könnte das anbieten/lösen?

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Erkenntnisse aus dem Workshop bei Manpower

• Unser Nutzen im Projekt: Gewinnung aussagekräftiger Daten für die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen

• Herausforderung: Daten so erheben und strukturieren, dass wir sie für die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen nutzen können

• Praktische Folgen:

- Strukturierung der Daten nach Kunden für kundenbezogene Beurteilung

- Besonderheit in der Zeitarbeitsbranche: Einsatzwechseltätigkeit, Kundenwechsel, Tätigkeitswechsel

- Wahrung der Anonymität → Auswertungsgruppe muss groß genug sein, d.h. für

Einzeleinsätze nicht anwendbar (Datenschutz)

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Runde 3: Der Pretest

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Laufzeit? • 5 Wochen

Wer? • 80 MA bei einem Kunden in NRW

• ca. 15 MA Stamm

Einladung • Zur Teilnahme per Mail

• Inkl. Einwahldaten für Webinar

• Auslobung Gutscheine

Webinar • Aufzeichnung • an alle Mitarbeiter versandt

Hotline • bei technischen Problemen

• bei Fragen zum Prototyp

Reminder

• wöchentlich an alle MA

Ergebnis: 17 Registrierungen, gutes Feedback in den Freitexten im BalanceGuard Nachbereitung: Telefoninterview mit Fragen zum Pretest (technisch, inhaltlich) mit 5 MA

Fragen nach dem Pretest

• Warum ist die Teilnahmequote trotz aller Bemühungen so gering?

- Erster Test: MA haben noch nicht das Interesse, weil der BG noch nicht fertig ist

- Geringe Wahrnehmung zu gesundheitsbezogenen Themen?

- Kommunikation anders gestalten?

- Angst vor der Technik?

- Angst vor dem Ergebnis?

• Wie erreichen wir es zukünftig, dass der BalanceGuard von allen

regelmäßig genutzt wird?

- Kommunikation!

- evtl. größeres Interesse, wenn BG tatsächlich fertig entwickelt ist (Handlungshilfen)

FAZIT: BalanceGuard muss für die Anwender smarter gestaltet werden

8

Vielen Dank für Ihr Interesse

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Mit BalanceGuard allein zu Haus – Wieviel

Ethik braucht Software?

Herausforderungen bei der Programmierung von

Assistenzsystemen wie BalanceGuard

Albrecht Wanders

Koblenz

26.9.2017

2

Die Ethik…ist jener Teilbereich der Philosophie, der sich mit den Voraussetzungen und der Bewertung menschlichen Handelns befasst. Im Zentrum der Ethik steht das spezifisch moralische Handeln… . Ethik, die (Substantiv) Sittenlehre Quelle: Wikipedia; Google Wörterbuch

3

Software…ist ein Sammelbegriff für Programme und die zugehörigen Daten. Quelle: Wikipedia

4

BalanceGuard funktioniert wie eine Art Tagebuch… Aussage auf der "landing page" der BalanceGuard Homepage

5

Tagebuch

Aufschreibebücher

Assyrien

6. Jh. v.

Chr.

Notizen

für alle

Wasserstände

Marktpreise

Wetterdaten

Daten

Messen

6

Lifelogging

Protokollierung von

Lebensdaten

Kalorien

Gewicht

Umgebungs-

daten

Puls

Schritte

Stimmungen

Daten

Messen

Wearables

7

Quantified

Self

Effizienz

Analyse

Daten

self knowledge

through numbers

Aufzeichnung

Bewertung

Vernetzung

8

Deadline

Health Apps

Fitbit

Apply Magic Sauce

Instagram

EasyFinder

2.0

Daylio

Websites

Von der Wiege bis zur Bahre -

Software

9

80,5 de12500105170648489890

2400 8495

[email protected]

140/100

48249

43

Daten

Manche Daten-Darstellungen erschließen sich sofort!

10

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

28.08.201702.09.201707.09.201712.09.201717.09.201722.09.201727.09.2017

Kalorien

79

80

81

82

83

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85

86

87

28.08.201702.09.201707.09.201712.09.201717.09.201722.09.201727.09.2017

Gewicht

Und manche nicht!

11

12

"Ein Leben, das nicht kritisch untersucht wird, ist es nicht wert, gelebt zu werden." Sokrates

Alle Daten, die gesammelt werden, werden auch irgendwann verwertet!

Wenn Daten vorhanden sind, werden Sie verglichen!

Chancen

Risiken

Daten diskriminieren Menschen!

Wieviel Ethik braucht BalanceGuard?

• BalanceGuard ist kein Psycho-Test im "Goldenen Blatt!

• Viele Fragen

• Viele Antwortmöglichkeiten

• Nicht alles ist eindeutig formuliert

• Manches lässt großen Interpretationsspielraum

• Spätestens bei den Zusammenhängen besteht Erklärungsbedarf

• BalanceGuard ist keine Applikation für "zwischendurch"

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Bei der Entwicklung des BalanceGuard muss moralisch gehandelt werden!

• Hinweismeldungen erläutern Fragen und Antworten und erleichtern die Handhabung

• Frühzeitige Hilfestellung bei auffälligen Verläufen wird gegeben

• Individuelle Meldungen berücksichtigen den Anwender als Individuum

• Zusammenhänge werden einfach und verständlich erklärt

• Die Bedienung macht Spaß

• Der Output ist kontextsensitiv und wiederholt sich nicht

• "Notausgänge" zum direkten Kontakt mit Coaches sind vorhanden

• BalanceGuard macht seinem Namen alle Ehre

14

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Das Gesamtpaket:

Begleitende Informations- und

Beratungsangebote von BalanceGuard

Jörg Schlüpmann,

Deutsche Angestellten-Akademie, Zweigstellenverbund Westfalen

Koblenz, 26.09.2017

Ziele von BalanceGuard

BalanceGuard dient dazu, eine individuelle Analyse der (vor allem psychischen)

Belastungssituation durchzuführen und daraus abzuleiten, wie Teilnehmer ganz

persönlich besser mit dem Stress umgehen können.

Die Unternehmen sollen auf der Basis der betrieblichen Auswertungen Hinweise

für das BGM erhalten. Dabei sollen Verhaltens- und Verhältnisprävention

berücksichtigt werden.

Grenzen von BalanceGuard

BalanceGuard ist bereits intelligent und wird noch intelligenter werden. Beschäftigte

und Unternehmen werden aber immer eine Unterstützung benötigen, um

1.  BalanceGuard-Auswertungen richtig zu interpretieren und

2.  zielführende und effiziente Handlungsoptionen zu entwickeln.

Ohne (im doppelten Wortsinn) menschliche Unterstützung besteht zudem die

Gefahr, dass betriebliche und individuelle Probleme aufgewühlt werden, ohne einen

Lösungsweg anzubieten.

Die DAA ist im Projekt verantwortlich dafür, entsprechende begleitende

Interventionssettings für Betriebe und Beschäftigte zu erarbeiten.

Erfahrungen mit dem Einsatz von Stressmonitoring

Seit ca. einem Jahr setzt die DAA einen „kleinen Bruder“ von BalanceGuard in

konkreten betrieblichen Projekten ein.

DOSIMIRROR ist ein einfacher Funktionsprototyp auf Basis der BalanceGuard-

Grundidee, reduziert auf 20 Fragen, die manuell auf jede betriebliche Anwendung

zugeschnitten werden.

Der aktuelle BalanceGuard bietet mehr Items, mehr Komfort, Webfunktionalität

und eine schönere Optik, ist aber auf der Auswertungsseite funktional identisch mit

DOSIMIRROR, produziert also die gleichen Ergebnisse.

Bisherige Anwendungen von DOSIMIRROR

•  Steuerberatungsgesellschaft

•  Einzelhandelsgeschäfte

•  Großhandelsunternehmen

•  Arbeitgeberverband

•  Logistikunternehmen

•  Verwaltungsabteilung

•  Pflegeschule

•  Intensivstation einer Klinik

•  Einzelpersonen in der Rehabilitationsphase

Erfahrungen mit DOSIMIRROR

•  Der Aufwand ist sehr gering und wird akzeptiert.

•  Es kommt immer etwas für die Teilnehmer Sinnvolles heraus.

•  Wir können Risikotypen (z.B. Burnout) identifizieren.

Aber:

•  Die Teilnehmer sind meist nicht in der Lage, die Auswertungen selbst zu

interpretieren oder gar in Handlungspläne zu überführen.

•  Eine Begleitung durch einen Coach ist unabdingbar.

„Interventionssettungs“

Die DAA bietet – begleitend zum Einsatz des BalanceGuard – zwei zentrale

Unterstützungsoptionen an:

1.  „Schnelle Hilfe“ als Employee Assistance Program

2.  Ausbildung zum innerbetrieblichen Gesundheitscoach

Die „Schnelle Hilfe“– Beratungsservice für Beschäftigte und Leitungskräfte

Wichtigste Beratungsthemen für Beschäftigte

•  Arbeitssituation, Stress, Mobbing

•  Familie/soziales Umfeld

•  persönliche Probleme, Sucht, Finanzen

Wichtigste Beratungstehmen für Betriebe

•  Beratung beim Eingliederungsmanagement (BEM)

•  Unterstützung beim Aufbau eines BGM

•  Personal- und Organisationsentwicklung

Ablauf der „Schnellen Hilfe“

1.  Anruf auf der Infoline zur Terminvereinbarung

2.  Persönliches Erstgespräch zur Situationsklärung

3.  Folgegespräche: bis zu 3 lösungsorientierte Gespräche (persönlich/

telefonisch)

4.  ggfs. Weiterleitung in die regulären Beratungs-/Versorgungsstrukturen des

Gesundheitssystems

Die Hotline ist besetzt durch professionelle Coaches.

Regionale Kompetenznetzwerke mit Medizinern, Psychologen

und Physiotherapeuten sichern Vor-Ort-Betreuung.

Ausbildung zum Gesundheitscoach

Der Gesundheitscoach ist ein Weiterbildungsangebot für Beschäftigte.

Ein interner Gesundheitscoach soll als Ansprechpartner für die Kollegen dienen

und erste Ratschläge geben.

Vor allem soll er aber wissen, welche weiteren Hilfestellungen der Betrieb oder das

Gesundheitssystem anbietet, und die Kollegen dabei begleiten, einen Weg zur

Lösung von Problemen zu finden.

5 Module mit je 4 Lerneinheiten:

Einführung – Der BGM Prozess – Betriebliche und rechtliche Aspekte – Praxis des

BGM – Umsetzung und Beispiele

Multimediale Lernangebote

•  Lerncampus online und Smartphone-App

•  Online-Tutorien und Supervision in Erfahrungsgruppen

•  Lernbriefe und Präsenzseminare

BalanceGuard ist dabei ein zentrales Lernmedium:

Teil des Lernprogramms ist eine Praxisarbeit, die im Selbstversuch

oder anhand von „Probeklienten“ mit BalanceGuard durchgeführt

wird.

Zusammenwirken der Bausteine des Unterstützungssystems

Schnelle Hilfe

Ergebnisse von BalanceGuard werden mit den betrieblichen

Coaches besprochen

Gesundheitscoaches verweisen ggfs. auf die Experten der Schnellen Hilfe

Gesundheitscoaches und Experten der Schnellen Hilfe

nutzen BalanceGuard als

Diagnoseinstrument BGM-Coach

Ergebnisse von BalanceGuard werden mit den Experten der Schnellen Hilfe besprochen

Resümee

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass BalanceGuard dann gut funktioniert,

wenn es in ein transparentes Interventionsseting eingebettet ist.

Dieses System wurde bereits erfolgreich eingesetzt zur Sensibilisierung für

Gesundheitsthemen, als Trainingsmodul für Gesundheitscoaches, im Rahmen von

BEM und Rehabilitation, als Vertiefung von Mitarbeiterbefragungen, zur

Evaluierung von Gesundheitsmaßnahmen und zur Gefährdungsbeurteilung

psychischer Belastungen.

Ziel der Entwicklung im nächsten Jahr wird sein, unsere Unterstützungsangebote

zu fokussieren und auch technisch mit BalanceGuard zu integrieren.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!