Allgemeine Informationen zu Kipperfahr- Konstruktion · PGRT © Scania CV AB 2016, Sweden...

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06:30-01 Ausgabe 11 de-DE 1 (24) © Scania CV AB 2016, Sweden Allgemeine Informationen zu Kipperfahrzeugen Kipperfahrzeuge Allgemeine Informationen zu Kipperfahr- zeugen Kipperfahrzeuge sind als torsionsflexibler Aufbau eingestuft. Kipperfahrzeuge werden hauptsächlich für den Transport von Schüttgut eingesetzt. Der Kipperaufbau ist in Gelenken gelagert und das Abkippen erfolgt mittels Kippzy- linder. Scania kann Fahrzeuge ab Werk für den Aufbau vorbereiten. Konstruktion Heckkipper: Kipper mit einem Kipperaufbau, der nur nach hinten gekippt werden kann. 3-Seitenkipper: Kipper mit Kipperaufbau, der nach hinten und zu beiden Seiten gekippt werden kann. Der Kippzylinder ist mittig unter dem Aufbau montiert. Der Hilfsrahmen hat eine vordere und hintere Kippachse, die als Kippgelenk für die jeweilige Kipprichtung dient. 353 933 Beispiel eines Kippers Weitere Informationen über werkseitige Vorbereitungen finden Sie unter „Werkseitig eingebaute Optionspakete“.

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Page 1: Allgemeine Informationen zu Kipperfahr- Konstruktion · PGRT © Scania CV AB 2016, Sweden Sicherheit 06:30-01 Ausgabe 11 de-DE 4 (24) Kipperfahrzeuge Wichtige Informationen zu m Abkippen

PGRT

06:30-01 Ausgabe 11 d

Kipperfahrzeuge

Allgemeine Informationen zu Kipperfahrzeugen

353 9

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Beispiel eines Kippers

Weitere Informationen über werkseitige Vorbereitungen finden Sie unter „Werkseitig eingebaute Optionspakete“.

Allgemeine Informationen zu Kipperfahr-zeugenKipperfahrzeuge sind als torsionsflexibler Aufbau eingestuft.

Kipperfahrzeuge werden hauptsächlich für den Transport von Schüttgut eingesetzt. Der Kipperaufbau ist in Gelenken gelagert und das Abkippen erfolgt mittels Kippzy-linder.

Scania kann Fahrzeuge ab Werk für den Aufbau vorbereiten.

Konstruktion• Heckkipper: Kipper mit einem Kipperaufbau, der nur nach hinten gekippt werden

kann.

• 3-Seitenkipper: Kipper mit Kipperaufbau, der nach hinten und zu beiden Seiten gekippt werden kann. Der Kippzylinder ist mittig unter dem Aufbau montiert. Der Hilfsrahmen hat eine vordere und hintere Kippachse, die als Kippgelenk für die jeweilige Kipprichtung dient.

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PGRT Sicherheit

Kipperfahrzeuge

Weitere Informationen über Stabilitätsprüfungen und deren Durchführung finden sich im Dokument „Kippstabilität“.

SicherheitBeim Rückwärtskippen und Schütten beispielsweise nimmt die Kippwelle mit Auf-hängungen, Rahmen und Federung an der Hinterachse die dynamisch wechselnden Belastungen auf. In extremen Fällen kann dies zum Umstürzen des Fahrzeugs füh-ren.

Als Hilfe gegen ein mögliches Umstürzen einen Neigungssensor installieren.

In einigen Ländern sind besondere Stabilitätsprüfungen für Kipper vorgeschrieben.

ACHTUNG!Falls der Boden während des Abkippens plötzlich nachgibt oder die Ladung auf einer Seite angefroren ist, besteht ein erhöhtes Umsturzrisiko und entsprechende Verlet-zungsgefahr.

Wenn die Ladung oft anfriert, kann das Fahrzeug mit einer Ladeflächenheizung oder einem Schwingungserzeuger ausgestattet werden, um die Umsturzgefahr zu verrin-gern.

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PGRT Sicherheit

Kipperfahrzeuge

Folgende Komponenten tragen zu einem sicheren Betrieb des Fahrzeugs unter er-schwerten Einsatzbedingungen bei:

• Steife Federung/Entlüftete Luftfederbälge

• Stabilisator (falls die Konfigurierung dies zulässt)

• Kippstabilisator

• Blockierung des Achsaggregats

Die folgenden Faktoren können das Risiko von Fahrzeug- und Personenschäden ver-ringern:

• Ein korrekt konstruierter Kipperrahmen

• Kurzer Achsstand

• Kippwellen nahe an der letzten Hinterachse

• Kurze, verdrehfeste Kippbrücken

• Kurzer und torsionssteifer hinterer Überhang durch die Verwendung zum Bei-spiel eines Endträgers mit rechteckigem Profil.

Es müssen stets die Herstelleranweisungen zur Bedienung des Fahrzeugs befolgt werden.

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PGRT Sicherheit

Kipperfahrzeuge

361 9

89

Beispiel für eine gute Gewichtsverteilung beim Abkippen, bei dem alle Radachsen an ihren Achsanschlägen aufliegen.

Weitere Informationen z. B. über den Anschluss zum automatischen Entlüften der Luftfederbälge finden sich im Dokument „Absenken des Fahrgestells“.

Wichtige Informationen zum Abkippen von Lkws mit Luftfederung

WICHTIG!

Die Luftfederbälge der Doppelachse müssen vor dem Abkippen entleert werden. Um eine Überlastung der hintersten Achse zu verhindern, muss die Achse am Achsan-schlag aufliegen.

Den Abstand zwischen Achse und Achsanschlag an allen Hinterachsen überprüfen. Die Kontrolle muss auf Bodenhöhe und während des Abkippens ausgeführt werden. Es ist sicherzustellen, dass die Luftfederbälge vollständig entleert sind und sämtliche Hinterachsen an den Achsanschlägen anliegen.

Die Last muss beim Abkippen gleichmäßig über alle Hinterachsen verteilt sein. Ist die Last nicht gleichmäßig verteilt, muss die hinterste Achse gegen Überlastung ge-schützt werden (siehe nächste Seite).

ACHTUNG!Gefahr von Schäden, wenn die gesamte Last beim Abkippen nur von der Hinterachse aufgenommen wird.

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PGRT Sicherheit

Kipperfahrzeuge

303

015

Zwischenlagen

Zwischenlage bei ungleicher Gewichtsverteilung während des AbkippensBeim Abkippen kann der Abstand zwischen Achse und Achsanschlag für die hinter-ste Hinterachse und die anderen Hinterachsen unterschiedlich sein. Falls diese Ab-weichung sehr groß ist, muss eine Zwischenlage zwischen die einzelnen Rahmenträger und den Achsanschlag platziert werden (siehe die Abbildung). Die Zwischenlagen entlasten die hinterste Hinterachse im Fall schwerer Beladungen.

• Die Zwischenlage mit Senkschrauben und Muttern am Achsanschlag befestigen. Die Schraubenabmessungen müssen den Werten der Originalbefestigung entspre-chen.

• Die Zwischenlage in den schon vorhandenen Befestigungsbohrungen der hinte-ren Rippe am Rahmen befestigen.

ACHTUNG!Es ist nicht zulässig, Befestigungsbohrungen für Zwischenlagen und Achsanschläge im Rahmenträger auszuführen.

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PGRT Sicherheit

Kipperfahrzeuge

Weitere Informationen über das Erhöhen der Motordrehzahl beim Abkippen sind im Dokument „Motordrehzahlregelung beim Abkippen“ enthalten.

Fahrmodus-Wählvorrichtung in Neutralstellung beim Abkippen.

WICHTIG!

Auf Fahrzeugen mit vollautomatischem Opticruise kann beim Abkippen eine spezi-elle Verbindung zur Motordrehzahlregelung hergestellt werden, die eine erhöhte Motordrehzahl verhindert, wenn die Fahrmodus-Wählvorrichtung nicht in Neutral-stellung geschaltet ist.

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PGRT Sicherheit

Kipperfahrzeuge

1 370 142 1 370 144

H

363 1

09

Achsanschlagshöhe

361 9

86

361 9

87

Achsanschlag von ScaniaDie Achsanschlagshöhe H ist das Maß von der Unterkante des Fahrgestellrahmens bis zur Unterkante des Achsanschlags.

Teilenummer H (mm)

1 870 119 17

2 088 375 72

1 370 142 43

1 370 144 62,8

1 870 119 2 088 375

361 9

84

361 9

85

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

EmpfehlungenDie Scania Empfehlungen bieten die beste Gesamtlösung für folgende Faktoren:

• Empfindlichkeit gegenüber Rahmenschwingungen

• Lastverteilung

• Komfort des Fahrers

• Wie der Kipperaufbau am Hilfsrahmen aufliegt oder auf eine andere Weise auf dem gesamten Fahrgestellrahmen abgestützt wird.

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

Weitere Informationen über die Konstruktion von Hilfsrahmen enthält das Dokument „Ausführung des Hilfsrahmens“.

Weitere Informationen über die Auswahl der Befestigung für ein bestimmtes Fahr-zeug finden sich im Dokument „Auswahl von Hilfsrahmen und Befestigungsele-ment“.

Weitere Informationen über Rahmenanbauhalter finden sich im Dokument „Anbau-befestigung“.

Befestigung des HilfsrahmensHilfsrahmen vorn mit flexiblen Haltern anbauen und im Bereich der Hinterachse und des hinteren Überhangs mit festen Haltern. Die Anzahl der flexiblen Halter wird durch die Fahrbedingungen bestimmt und sollte 3 Halter oder mehr betragen. Über der angetriebenen Hinterachse und Doppelachse müssen starre Halter angebracht werden.

Der vordere Teil des Hilfsrahmens muss sich in Querrichtung bewegen können, wenn Torsionsbewegungen auf den Rahmen wirken.

WICHTIG!

Der Hilfsrahmen muss auf der gesamten Fläche des Fahrgestellrahmens aufliegen, da die Reibung zwischen den Flächen Rahmenschwingungen dämpft.

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

Auslegung des HilfsrahmensDie Tabellen zeigen die empfohlenen Abmessungen für Hilfsrahmen-Längsträger für verschiedene Fahrgestellrahmen.

Lkw mit Fahrgestellrahmen F950:

Lkw mit Fahrgestellrahmen F957 oder F958:

IX = Mindest-Flächenträgheitsmoment pro Träger.

HxWxT = Höhe, Breite und Dicke (für Hilfsrahmen mit U-Profil).

Das angegebene Flächenträgheitsmoment setzt voraus, dass der Hilfsrahmen aus Stahl gefertigt ist und eine Mindest-Streckgrenze von 310 N/mm2 aufweist.

HecküberhangWährend des Abkippens ist der hintere Überhang extrem hohen Belastungen ausge-setzt. Dies führt zu einer hohen Beanspruchung des Hilfsrahmens in Bezug auf Fe-stigkeit und Ausführung.

Funktionsweise HxBxT (mm) Ix (cm4)

Sehr leicht 110x80x6 290

Leicht 110x80x8 380

Funktionsweise HxBxT (mm) Ix (cm4)

Mittel 140x80x6 800

Schwer 160x80x8 900

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

600 327

097

800

Vorderer Teil des Fahrzeugs mit Luftfederung oder Blattfederung

Abstand zwischen Vorderachsmitte und Vorderkante des Hilfs-rahmensUm Rahmenschwingungen zu dämpfen, muß der Hilfsrahmen nach vorn gezogen werden und so dicht wie möglich an der Vorderachse an den Fahrgestellrahmen be-festigt werden. Dies ist bei Fahrzeugen mit luftgefederter Vorderachse besonders wichtig.

Maximal zulässiger Abstand zwischen Vorderachsmitte und Vorderkante des Hilfs-rahmens:

• Vorderachse mit Luftfederung: 600 mm

• Vorderachse mit Blattfederung: 800 mm

Abstand zwischen Vorderachse und vorderem Halter• Luftgefederte Vorderachse: so weit vorn wie möglich im Bereich von 550 bis

700 mm

• Vorderachse mit Blattfederung: so weit vorn wie möglich im Bereich von 550 bis 875 mm

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

Weitere Informationen über die Einbauposition der Halter enthalten die Dokumente „Auswahl von Hilfsrahmen und Befestigungselement“ und „Anbaubefestigung“.

353 8

96

1 870

8500000

875 A A A 650

1 870

850600200

BefestigungsbeispieleMaß A in den Beispielabbildungen darf nicht mehr als 900 mm betragen.

Die Maße in den Abbildungen sind nur Beispiele und sind fahrzeugspezifisch.

875 A A A

1 030

300 350A 875 A A 650 62

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

347 7

28

Beispiel für Führung und Abstützung zwischen Kippbrücke und Hilfsrahmen.

LadungsträgerKippbrückenDer Kipperaufbau muss eine ausreichende Steifigkeit aufweisen, damit er bei beim Abkippen nicht seitlich durchbiegt oder nachgibt, falls die Ladung im vorderen Be-reich des Kipperaufbaus festhängt.

HeckkipperEs ist sicherzustellen, dass der Kipperaufbau über seine gesamte Länge auf dem Hilfsrahmen aufliegt. Zusätzliche Abstützungen einbauen, falls dies nicht möglich ist.

Die Kippbrücke in ihrer untersten Stellung durch eine vordere und eine mittlere Hal-terung entlasten. Es müssen Kontrolleinrichtungen vorhanden sein, die dafür sorgen, dass die Kippbrücke in der vorgeschriebenen Stellung abgesenkt wird. Die Last muss gleichmäßig auf den Abstützungen verteilt sein, um ungünstige Rahmenschwingun-gen zu vermeiden.

Bei Kippern, die unter erschwerten Fahrbedingungen eingesetzt werden sollen, ist die vordere Abstützung mittig zwischen den Rahmenlängsträgern anzuordnen. Da-durch wird die Übertragung von Torsionsbewegungen vom Fahrgestellrahmen auf die Kippbrücke reduziert.

DreiseitenkipperDie Kippbrücken von Dreiseitenkippern müssen zusätzlich zu den von den Kippwel-len dargestellten Auflagepunkten mit mindestens einer Auflage auf jedem Längsträ-ger gelagert werden.

Außerdem muß eine Auflage zwischen vorderer und hinterer Kippwelle angeordnet sein.

KipplagerDas Spiel Kippwelle in den Kipplagern muss so gering wie möglich sein. Durch ein zu großes Spiel in den Kipplagern erhöht sich die Gefahr des Umstürzens.

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

347

736

347

735

KippzylinderPosition des KippzylindersDer Kippzylinder muss vor dem Schwerpunkt des Kipperaufbaus angeordnet wer-den. Eine dahinter gesetzte Anordnung würde bewirken, dass der Kippzylinder ver-sucht, das hintere Ende des Kipperaufbaus anzuheben.

Die Position des Kippzylinders in Längsrichtung wird durch folgende Faktoren be-stimmt:

• Länge der Pritsche

• Belastung

• Art des Kippaufbaus

Verbesserung der Kipperstabilität beim Abkippen nach hinten:

• Die Befestigung des Kippzylinders bzw. der Kippzylinder so weit vorn wie mög-lich im Fahrgestellrahmen anordnen.

• Stabilisierende vordere Zylinder mit Wälzlager verwenden, die eine Bewegung nur in Kipprichtung gestatten.

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

347

745

Befestigung im Hilfsrahmen

Befestigung eines einzelnen KippzylindersDen Kippzylinder mit seiner Befestigung im Hilfsrahmen sichern.

Befestigung doppelter, außen liegender KippzylinderDie Zylinderhalter an ihrer Einbauposition in den Rippen an die Rahmenlängsträger des Hilfsrahmens anschrauben.

Zwischen den Kippzylinderhaltern einen stabilen U-Profil-Querträger einbauen. Dies verhindert Torsionsbewegungen und ungleichmäßige Belastung.

Hinweis:Kippzylinder dürfen nicht an den Rahmenträgerflanschen angebaut werden.

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

1

2

304

871

Weitere Informationen zur Lage der Querträger enthält das Dokument „Querträger ein- und ausbauen“.

Mittig angeordneter Kippzylinder

RahmenverstärkungBei mittig angeordneten Kippzylindern (1) sind möglicherweise externe Rahmenver-stärkungen (2) geeignet. Möglicherweise werden in manchen Fällen zusätzliche Querträger am Rahmen benötigt, um bei großer Belastung durch den Kippzylinder zu verhindern, dass sich der untere Rahmenteil nach außen biegt.

Verschieben der QuerträgerBei Aufbauten mit mittig angeordnetem Kippzylinder kann es erforderlich sein, Querträger im Fahrgestell zu versetzen.

Hinweis:Kontaktieren Sie vor dem Versetzen eines Querträgers stets Scania oder eine Scania Werkstatt.

• Es ist nachzuweisen, dass der Querträger nicht mit der Antriebswelle kollidieren kann.

• Beim Versetzen von Querträgern ist darauf zu achten, dass der Abstand zum nächsten Querträger 1.500 mm nicht überschreitet.

• An Federböcke und Gelenkwellenlager angebaute Querträger dürfen nicht ver-setzt werden.

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

B

304

872

Position der KippwelleDie Position der Kippwelle wird durch den Abstand zwischen der vorderen angetrie-benen Hinterachse und der Kippwellenmitte (B) bestimmt.

Die empfohlenen Höchstmaße für die Position der Kippwelle gelten für Fahrzeuge mit folgender Ausstattung:

• Hilfsrahmen mit Abmessungen und aus Material wie angegeben und mit Quer-verstärkung im hinteren Überhang.

• Fahrgestellrahmen-Typ F950, F957 oder F958.

Siehe die Tabelle auf der nächsten Seite.

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PGRT Empfehlungen

Kipperfahrzeuge

pwelle

350/1.355 (2.350 mm bei

445/1.450

Die Position der Kippwelle wird durch Abstand zwischen erster angetriebener Hin-terachse und Kippwellenmitte (B) bestimmt.

Weitere Informationen zu sonstigen Konfigurationen erhalten Sie bei einem Scania Händler.

Fahrgestell Aufhängung Empfohlene Maße (B) für die Position der Kip

4x2 A/B Max. 1.000 mm

6x2/2

6x2/4

8x2/4

4x2 Z Max. 1.230 mm (1.730 mm bei guter Stabilität)

4x4

6x2 A/B Max. 2.230 mm

6x2*4

6x4

8x2*6

8x2

8x4

6x2 Z Max. 2.190 mm

8x2

6x4 Z Max. 2.120 mm mit Abstand der Doppelachse 1.guter Stabilität)6x6

8x4 Max. 2.170 mm mit Abstand der Doppelachse 1.

8x6

8x8

8x4*4 A/B Max. 3.530 mm

10x4*6

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PGRT Stabilitätserhöhung

Kipperfahrzeuge

21

304

873

Lage des Hydraulikzylinders relativ zur Feder bei Kippern ohne Last (1) beziehungs-weise bei vollständig eingefedertem Fahrzeug (2).

StabilitätserhöhungBlockierung des AchsaggregatsKipper mit Blattfedern können mit einer hydraulischen Blockierung der Doppelach-se ausgestattet werden, um die Stabilität beim Abkippen zu erhöhen:

• Die Hydraulikzylinder müssen links und rechts so angeordnet sein, dass die Kol-benstangen die hinteren Federn so nah wie möglich am Mittelpunkt der Radachse blockieren.

• Eine Warnleuchte in die Instrumententafel einbauen. Sie muss leuchten, wenn die Blockierung der Doppelachse aktiviert ist.

Hinweis:Eine Blockierung der Doppelachse funktioniert bei Lkw mit einer 6x2-Achskonfigu-ration nicht.

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PGRT Stabilitätserhöhung

Kipperfahrzeuge

304

874

KippstabilisatorUm die Kippstabilität weiter zu verbessern, wird der Kipper mit einem Kippstabili-sator ausgestattet. Der Kippstabilisator verhindert ein Durchbiegen der Kippbrücke zur Seite, indem er die Seitenkräfte aus der Kippbrücke nach unten in den Fahrge-stellrahmen einleitet.

Der Kippstabilisator besteht aus zwei durch ein Gelenk verbundenen Lenkern. Die-ses Gelenk ist mit der Kippbrücke und dem Hilfsrahmen verbunden (siehe die Abbil-dung).

Um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen, muss der Kippstabilisator direkt über der Mitte der Hinterachse bzw. der Doppelachse angeordnet sein.

Scania empfiehlt Kippstabilisatoren für schwere Kipper, die zum Beispiel im Stein-bruch oder Tagebau im Einsatz sind, sowie für alle Kipper, die regelmäßig auf unbe-festigten Standflächen abkippen.

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PGRT Kipper ohne Hilfsrahmen

Kipperfahrzeuge

Weitere Informationen zu Vorbereitungen für Kipper sind im Abschnitt „Werkseitig eingebaute Optionspakete“ enthalten.

329

838

Min 10 mm

330

237

Min 75 mm

Min 10 mm

Min 610 mm

330

238

Min 75 mm

Min 10 mm

Min 610 mm

Kipper ohne HilfsrahmenFür einen Einsatz unter besonders günstigen Bedingungen bzw. auf gut befestigten Straßen oder für den Fall, dass ein Überladen ausgeschlossen ist, können Kipper auch ohne Hilfsrahmen gebaut werden. Kipperfahrzeuge ohne Hilfsrahmen müssen mit Kipper-Vorbereitung 02, Rahmen F957 oder Rahmen F958 ausgeführt sein.

Kipper-Vorbereitung 02 kann ab Werk bestellt werden.

GummiblöckeUm die Gefahr von Schäden am Fahrgestellrahmen zu verringern, muss die Ladeflä-che mit Gummiblöcken am Fahrgestellrahmen aufliegen.

• Gummiblöcke mit den Abmessungen 75x45 und einer Mindestlänge von 300 mm einbauen (siehe die abgebildeten Beispiele). Die Blöcke an den Rahmenlängsträ-gern unter der Ladeflächenunterseite anbringen.

• Die Anzahl der Gummiblöcke pro Seite ist wie folgt wählen:

– 8 Gummiblöcke für Fahrzeuge mit einem Achsstand über 4.500 mm– 6 Gummiblöcke für Fahrzeuge mit einem Achsstand unter 4.500 mm

Die Kontaktfläche der Gummiblöcke muss sich mindestens 10 mm von der In-nenkante des Flanschs befinden.

WICHTIG!

Der Kipperaufbau muss über die gesamte Länge auf den Gummiblöcken aufliegen.

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PGRT Kipper ohne Hilfsrahmen

Kipperfahrzeuge

150 150

400 400

361 9

88

Gummiblock-EinbaupositionKein Gummiblock darf im Bereich von 150-400 mm vor oder hinter der Doppelachs-mitte beginnen oder enden (gestrichelter Bereich in der Abbildung). Die Gum-miblöcke dürfen jedoch über den gestrichelten Bereich hinausragen, d. h., der Anfang liegt 50 mm vor und das Ende 50 mm hinter dem gestrichelten Bereich.

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06:30-01 Ausgabe 11 de-DE 22 (24)

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PGRT Kipper ohne Hilfsrahmen

Kipperfahrzeuge

folgende Einbaupositionen für die Gummiblöcke empfohlen (alle

AD A B

.900 4.550 3.700

.100 4.750 3.900

.300 4.950 64.100

ADDx75x45

985

1 6852 085

2 755B

A

JA 2210

1 385

359 5

03

Für Fahrzeuge mit Kipper-Vorbereitung 02, Rahmen F957 oder Rahmen F958 werdenAbmessungen in mm):

AD A B C

5.100 5712 5092 4207 D = mindestens 300 mm 3

5.300 5.912 5.292 4.407 4

5.500 6.112 5.492 4.607 4

ADDx75x45

CB

A

JA 2160

3 4352 735

2 0351 635

1 335935

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Page 24: Allgemeine Informationen zu Kipperfahr- Konstruktion · PGRT © Scania CV AB 2016, Sweden Sicherheit 06:30-01 Ausgabe 11 de-DE 4 (24) Kipperfahrzeuge Wichtige Informationen zu m Abkippen

PGRT Kipper ohne Hilfsrahmen

Kipperfahrzeuge

Wartung und ModifizierungUm den Verschleiß des Trägerflanschs zu minimieren, ist eine kontinuierliche War-tung erforderlich.

Die Wartung umfasst Folgendes:

• Konstante Prüfung der Gummiblöcke und des Rahmens

• Erneuern der verschlissenen Gummiblöcke

• Schmierung der Kippwelle

• Reparatur des übermäßigen Spiels der Kippwelle

WICHTIG!

Position und Typ der Kippbrückenhalterung sind entsprechend den obigen Empfeh-lungen anzupassen, wenn auf dem äußeren Abschnitt des Trägerflanschs Verschleiß festgestellt wird.

Bei übermäßigem Verschleiß müssen die Rahmenlängsträger verstärkt werden.

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