ASB Forchheim

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Wir helfen hier und jetzt. Wir helfen hier und jetzt. In Forchheim. In Bamberg. In der Region. Der ASB-Regionalverband stellt sich vor

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Page 1: ASB Forchheim

Wir freuen uns über jede Spende:

Konto: 76596

BLZ: 763 510 40

Sparkasse Forchheim

…oder speziell für unsere Helfer vor Ort in Memmelsdorf:

Stichwort „Helfer vor Ort“ oder „HvO“

Konto: 302 484 795

BLZ: 770 500 00

Sparkasse Memmelsdorf

Konto: 6 666 116

BLZ: 770 601 00

Volksbank Memmelsdorf

Wir helfenhier und jetzt.

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Wir freuen uns über jede Spende:

Konto: 76596

BLZ: 763 510 40

Sparkasse Forchheim

…oder speziell für unsere Helfer vor Ort in Memmelsdorf:

Stichwort „Helfer vor Ort“

Konto: 302 484 795

BLZ: 770 500 00

Sparkasse Memmelsdorf

Wir helfen hier und jetzt.

In Forchheim. In Bamberg.

In der Region. Der ASB-Regionalverband stellt sich vor

Page 2: ASB Forchheim

STANDORTE 3

UNSER LEITBILD 4

WOHNHEIM 6

TAGESSTRUKTURIERENDE MASSNAHMEN 10

AMBULANT UNTERSTÜTZTES WOHNEN 11

FAHRDIENST 12

BESUCHSHUNDEDIENST 16

KINDERINSEL 19

HELFER VOR ORT 20

WEITERE LEISTUNGEN 22

IMpRESSUMArbeiter-Samariter-Bund

Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 9, 91301 Forchheim

Regionalverband Forchheim e.V. Telefon 09191 / 70 07 0

Vorsitzender: Stefan Schick Fax 09191 / 70 07 30

Geschäftsführer: Wolfgang Caps [email protected]

Redaktion: Moritz Wohlrab www.asb-forchheim.de

Fotos: Matthias Grübel www.asb-kinderinsel.de

Gestaltung: www.kristina-ullerich.de www.besuchshundedienst.de

www.hvo-memmelsdorf.de

ARBEITER-SAMARITER-JUGEND 23

60 JAHRE ASB FORCHHEIM 24

ENGAGEMENT BEIM ASB 30

LANDKREIS BAMBERG

LANDKREIS FORCHHEIM

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Page 3: ASB Forchheim

STANDORTE 3

UNSER LEITBILD 4

WOHNHEIM 6

TAGESSTRUKTURIERENDE MASSNAHMEN 10

AMBULANT UNTERSTÜTZTES WOHNEN 11

FAHRDIENST 12

BESUCHSHUNDEDIENST 16

KINDERINSEL 19

HELFER VOR ORT 20

WEITERE LEISTUNGEN 22

IMpRESSUMArbeiter-Samariter-Bund

Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 9, 91301 Forchheim

Regionalverband Forchheim e.V. Telefon 09191 / 70 07 0

Vorsitzender: Stefan Schick Fax 09191 / 70 07 30

Geschäftsführer: Wolfgang Caps [email protected]

Redaktion: Moritz Wohlrab www.asb-forchheim.de

Fotos: Matthias Grübel www.asb-kinderinsel.de

Gestaltung: www.kristina-ullerich.de www.besuchshundedienst.de

www.hvo-memmelsdorf.de

ARBEITER-SAMARITER-JUGEND 23

60 JAHRE ASB FORCHHEIM 24

ENGAGEMENT BEIM ASB 30

LANDKREIS BAMBERG

LANDKREIS FORCHHEIM

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UNSER LEITBILD

Unsere Herkunft

Der ASB entstand 1888 als Selbsthilfebewegung der Arbeiterschaft. Ausgangspunkt war die damals schlechte medizinische Versorgung der Arbeiter bei Unfällen am Arbeitsplatz. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich der ASB deutschlandweit zu einer wichtigen, politisch und konfessionell unabhängigen Hilfsorganisation. Gerade diese Unabhängigkeit führte während des Nationalsozia-lismus zum Verbot des ASB. Der ASB Forchheim wurde 1952 mit Unterstützung der örtlichen Arbeiterwohlfahrt und des ASB-Landesverbandes Bayern e.V. gegründet. Zunächst konzentrierten wir uns auf die Sanitäts- und Rettungsdienste, später kamen Behindertenfahrdienste dazu. Eine entscheidende Aufgabenerweiterung erfuhr unser ASB in Forchheim 1989 durch die Einrichtung von Wohnstätten für Menschen mit Behinderung. Im Laufe der Geschichte gab es eine Vielzahl von Herausforderun-gen, die neue Impulse für unsere Entwicklung setzten.

Unser Selbstverständnis

Dem Dienst am Menschen verpflichtet: Als gemein-nützige Organisation setzen wir unseren sozialen Auftrag konsequent und mit großer Kompetenz um. Unsere Leis-tungen erbringen wir in partnerschaftlicher Solidarität. Offen für alle Hilfebedürftigen in der Region: Wir leisten unsere Hilfe dort, wo sie gebraucht wird. Für Notlagen wollen wir ohne ideologische Begrenzungen Lösungen finden. Lebendigkeit durch Vielfalt: Unterschiedliche Arbeits-felder erfordern differenzierte Vorgehensweisen. Jeder Arbeitsbereich hat größtmöglichen Gestaltungsspiel-raum, um auf seine Art optimale Leistungen zu erbrin-gen. Das macht uns lebendig und attraktiv als Mitglieds-organisation und Arbeitgeber. Optimale Leistung durch Verzahnung: Alle sind gleichermaßen wichtig und verantwortlich für den Erfolg unserer Organisation. Jeder Arbeitsbereich handelt stets mit Blick auf den Regionalverband und treibt dessen Ent-wicklung voran. Im Dialog: Wir sind fortdauernd mit unseren Mitarbei-tern in einem konstruktiven Dialog. Eine flache Hierar-chie bringt kurze Informations- und Entscheidungswege. Aktiv gestalten wir Zukunft: Als Wohlfahrtsverband gestalten wir vorausschauend und aktiv die soziale Zukunft im Landkreis Forchheim mit. Wir schärfen das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Integration. Transparent in Struktur und Handeln: Unser Aufbau, unser Handeln und unsere Wirtschaftsführung sind nach-vollziehbar. Das macht uns glaubwürdig.

Werteorientierte Leistung und Qualität: Bei der Erfül-lung unserer Aufgaben verwirklichen wir unsere Werte. Diese sind gelebte Überzeugungen und wichtige Orientie-rungspunkte unseres Handelns.

Unsere Werte

Menschlichkeit: Unsere Arbeit gründet auf dem Respekt vor der Würde jedes Menschen. Der Wert des Menschen darf ökonomischem Denken nicht untergeordnet werden. Wir unterstützen alles, was menschliches Leben auf Dauer individuell und sozial gelingen lässt. Wir begegnen anderen Menschen mit Freundlichkeit und achten ihre Ansichten, Bedürfnisse und Gefühle. Die Entfaltung ihrer Persönlich-keit ist uns ein wichtiges Anliegen. Zuverlässigkeit: Unsere Hilfe erreicht zuverlässig unsere Hilfeempfänger. Damit sind wir verlässliche Partner für alle. Vertrauen: Menschen brauchen Helfer, denen sie ver-trauen können, um sich aufgehoben und sicher zu fühlen. Dieses Vertrauen erarbeiten wir uns täglich durch Offen-heit und Geradlinigkeit nach innen und außen. Solidarität: Unsere Überzeugung ist es, dass eine Gesell-schaft nur so gut ist, wie sie ihre schwächsten Mitglieder behandelt. Solidarisches Handeln trägt wesentlich zu einem gut funktionierenden Gemeinwesen und zu sozialer Gerechtigkeit bei. Pflichtbewusstsein: Für unsere Überzeugungen treten wir mit Zivilcourage ein. Unsere Zusagen sind für uns verbindlich. Unabhängigkeit: Als Wohlfahrtsverband treten wir unabhängig von politischen oder religiösen Einflüssen für die Belange unserer Zielgruppen ein. Glaubwürdigkeit: Wir sind für Menschen glaubwürdig, indem wir uns selbst und der Wahrheit treu bleiben. Fach- und Sozialkompetenz: Fach- und Sozialkompe-tenz sind für uns untrennbar. Unser Engagement stützt sich auf unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Unsere Vision

Wir leisten auch in Zukunft Hilfe dort, wo sie gebraucht wird. Dabei bieten wir Möglichkeiten für ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement. Wir erschließen uns neue Zielgruppen und Geschäftsfelder und differenzieren vorhandene Angebote aus. Wir überzeugen die Emp-fänger unserer Leistungen weiter durch hohe Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit. Veränderten Rahmen-bedingungen und Bedarfslagen begegnen wir zeit- und sachgerecht. Damit festigen wir unseren Platz im Kreis der freien Wohlfahrtspflege des Landkreises Forchheim.

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Wir helfen hier und jetzt.

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UNSER LEITBILD

Unsere Herkunft

Der ASB entstand 1888 als Selbsthilfebewegung der Arbeiterschaft. Ausgangspunkt war die damals schlechte medizinische Versorgung der Arbeiter bei Unfällen am Arbeitsplatz. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich der ASB deutschlandweit zu einer wichtigen, politisch und konfessionell unabhängigen Hilfsorganisation. Gerade diese Unabhängigkeit führte während des Nationalsozia-lismus zum Verbot des ASB. Der ASB Forchheim wurde 1952 mit Unterstützung der örtlichen Arbeiterwohlfahrt und des ASB-Landesverbandes Bayern e.V. gegründet. Zunächst konzentrierten wir uns auf die Sanitäts- und Rettungsdienste, später kamen Behindertenfahrdienste dazu. Eine entscheidende Aufgabenerweiterung erfuhr unser ASB in Forchheim 1989 durch die Einrichtung von Wohnstätten für Menschen mit Behinderung. Im Laufe der Geschichte gab es eine Vielzahl von Herausforderun-gen, die neue Impulse für unsere Entwicklung setzten.

Unser Selbstverständnis

Dem Dienst am Menschen verpflichtet: Als gemein-nützige Organisation setzen wir unseren sozialen Auftrag konsequent und mit großer Kompetenz um. Unsere Leis-tungen erbringen wir in partnerschaftlicher Solidarität. Offen für alle Hilfebedürftigen in der Region: Wir leisten unsere Hilfe dort, wo sie gebraucht wird. Für Notlagen wollen wir ohne ideologische Begrenzungen Lösungen finden. Lebendigkeit durch Vielfalt: Unterschiedliche Arbeits-felder erfordern differenzierte Vorgehensweisen. Jeder Arbeitsbereich hat größtmöglichen Gestaltungsspiel-raum, um auf seine Art optimale Leistungen zu erbrin-gen. Das macht uns lebendig und attraktiv als Mitglieds-organisation und Arbeitgeber. Optimale Leistung durch Verzahnung: Alle sind gleichermaßen wichtig und verantwortlich für den Erfolg unserer Organisation. Jeder Arbeitsbereich handelt stets mit Blick auf den Regionalverband und treibt dessen Ent-wicklung voran. Im Dialog: Wir sind fortdauernd mit unseren Mitarbei-tern in einem konstruktiven Dialog. Eine flache Hierar-chie bringt kurze Informations- und Entscheidungswege. Aktiv gestalten wir Zukunft: Als Wohlfahrtsverband gestalten wir vorausschauend und aktiv die soziale Zukunft im Landkreis Forchheim mit. Wir schärfen das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Integration. Transparent in Struktur und Handeln: Unser Aufbau, unser Handeln und unsere Wirtschaftsführung sind nach-vollziehbar. Das macht uns glaubwürdig.

Werteorientierte Leistung und Qualität: Bei der Erfül-lung unserer Aufgaben verwirklichen wir unsere Werte. Diese sind gelebte Überzeugungen und wichtige Orientie-rungspunkte unseres Handelns.

Unsere Werte

Menschlichkeit: Unsere Arbeit gründet auf dem Respekt vor der Würde jedes Menschen. Der Wert des Menschen darf ökonomischem Denken nicht untergeordnet werden. Wir unterstützen alles, was menschliches Leben auf Dauer individuell und sozial gelingen lässt. Wir begegnen anderen Menschen mit Freundlichkeit und achten ihre Ansichten, Bedürfnisse und Gefühle. Die Entfaltung ihrer Persönlich-keit ist uns ein wichtiges Anliegen. Zuverlässigkeit: Unsere Hilfe erreicht zuverlässig unsere Hilfeempfänger. Damit sind wir verlässliche Partner für alle. Vertrauen: Menschen brauchen Helfer, denen sie ver-trauen können, um sich aufgehoben und sicher zu fühlen. Dieses Vertrauen erarbeiten wir uns täglich durch Offen-heit und Geradlinigkeit nach innen und außen. Solidarität: Unsere Überzeugung ist es, dass eine Gesell-schaft nur so gut ist, wie sie ihre schwächsten Mitglieder behandelt. Solidarisches Handeln trägt wesentlich zu einem gut funktionierenden Gemeinwesen und zu sozialer Gerechtigkeit bei. Pflichtbewusstsein: Für unsere Überzeugungen treten wir mit Zivilcourage ein. Unsere Zusagen sind für uns verbindlich. Unabhängigkeit: Als Wohlfahrtsverband treten wir unabhängig von politischen oder religiösen Einflüssen für die Belange unserer Zielgruppen ein. Glaubwürdigkeit: Wir sind für Menschen glaubwürdig, indem wir uns selbst und der Wahrheit treu bleiben. Fach- und Sozialkompetenz: Fach- und Sozialkompe-tenz sind für uns untrennbar. Unser Engagement stützt sich auf unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Unsere Vision

Wir leisten auch in Zukunft Hilfe dort, wo sie gebraucht wird. Dabei bieten wir Möglichkeiten für ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement. Wir erschließen uns neue Zielgruppen und Geschäftsfelder und differenzieren vorhandene Angebote aus. Wir überzeugen die Emp-fänger unserer Leistungen weiter durch hohe Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit. Veränderten Rahmen-bedingungen und Bedarfslagen begegnen wir zeit- und sachgerecht. Damit festigen wir unseren Platz im Kreis der freien Wohlfahrtspflege des Landkreises Forchheim.

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Wir helfen hier und jetzt.

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So wie Christian machen sich auch die meisten anderen Bewohner morgens auf den Weg in die Arbeit – ent-weder per ASB-Fahrdienst oder mit öffentlichen Ver-kehrsmitteln. Die Frauen und Männer verrichten in Werkstätten der Lebenshilfe kleinere Verpackungs- und Montagearbeiten oder packen in der Schreinerei mit an. Ab 16 Uhr geht es dann wieder zurück ins Wohnheim an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße.

Abends wird gemeinsam gekocht und gegessen, danach werden Brettspiele ausgepackt oder der Fernseher eingeschaltet. Gerade an den Wochenenden stehen häufig Ausflüge auf dem Programm – die Forchheimer Innenstadt ist nur einen Steinwurf entfernt; Café, Kino oder Schwimmbad sind gut erreichbar. Ein Angebot, an dem jeder seine Freude hat. Eben alles ganz normal.

7

Bewohner Christian weiß sich bei Pflegerin Maria in den besten Händen.

Die Forchheimer Innenstadt liegt nur einige Minuten zu Fuß vom Wohnheim entfernt – und ist da-her ein beliebtes Ausflugsziel.

WOHNHEIM

So selbstbestimmt wie möglichChristian geht morgens nach dem Frühstück zur Arbeit und kommt nachmittags wieder nach Hause zurück. Dort hört er vor dem Abendessen häufig noch ein bisschen Musik oder liest Videotext. Er ist Fußball-Fan und geht am Wochenende gerne mal zum Tanzen ins Erlanger E-Werk. Eben alles ganz normal.

Ganz normal – das ist das Ziel.

Christian lebt mit 39 anderen Menschen im Forchheimer Wohnheim des ASB. Nahezu alle Bewohner sind sowohl geistig als auch körperlich behindert; Christian ist Autist. „Unsere Heimbewohner sollen in der Lage sein, ihr Leben so selbstbestimmt wie nur möglich zu gestalten“, sagt ASB-Geschäftsführer Wolfgang Caps. „Und dabei werden sie von unseren Fachkräften kompetent und liebevoll unterstützt.“So zum Beispiel von Maria Keilholz, die seit April 2012

im Wohnheim als Pflegerin arbeitet. „Zu meinen Auf-gaben gehört es, Essen zuzubereiten und auszugeben, die Bewohner bei der Körperpflege und Hygiene zu unterstützen oder auch die Wäsche zu waschen“, sagt die 23-Jährige. Für jeden Bewohner hat sie ein nettes Wort parat, sie kennt die Vorlieben und Stärken, aber natürlich auch die Macken ihrer Schützlinge. Maria arbeitet in der „Gruppe Rot“ und ist gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen für die Betreuung der zehnköpfigen Wohngemeinschaft zuständig. So wie die anderen drei Gruppen des Heims – Blau, Gelb und Grün – so hat auch die rote Gruppe einen eigenen abgetrennten Wohnbereich bestehend aus einem gemein-schaftlich genutzten Wohn- und Esszimmer sowie sechs Einzel- und zwei Doppelzimmern. Im Erdgeschoss befinden sich zudem ein Veranstaltungs-, ein Hobby- und ein Therapieraum.

Das Wohnheim des ASB in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße.

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So wie Christian machen sich auch die meisten anderen Bewohner morgens auf den Weg in die Arbeit – ent-weder per ASB-Fahrdienst oder mit öffentlichen Ver-kehrsmitteln. Die Frauen und Männer verrichten in Werkstätten der Lebenshilfe kleinere Verpackungs- und Montagearbeiten oder packen in der Schreinerei mit an. Ab 16 Uhr geht es dann wieder zurück ins Wohnheim an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße.

Abends wird gemeinsam gekocht und gegessen, danach werden Brettspiele ausgepackt oder der Fernseher eingeschaltet. Gerade an den Wochenenden stehen häufig Ausflüge auf dem Programm – die Forchheimer Innenstadt ist nur einen Steinwurf entfernt; Café, Kino oder Schwimmbad sind gut erreichbar. Ein Angebot, an dem jeder seine Freude hat. Eben alles ganz normal.

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Bewohner Christian weiß sich bei Pflegerin Maria in den besten Händen.

Die Forchheimer Innenstadt liegt nur einige Minuten zu Fuß vom Wohnheim entfernt – und ist da-her ein beliebtes Ausflugsziel.

WOHNHEIM

So selbstbestimmt wie möglichChristian geht morgens nach dem Frühstück zur Arbeit und kommt nachmittags wieder nach Hause zurück. Dort hört er vor dem Abendessen häufig noch ein bisschen Musik oder liest Videotext. Er ist Fußball-Fan und geht am Wochenende gerne mal zum Tanzen ins Erlanger E-Werk. Eben alles ganz normal.

Ganz normal – das ist das Ziel.

Christian lebt mit 39 anderen Menschen im Forchheimer Wohnheim des ASB. Nahezu alle Bewohner sind sowohl geistig als auch körperlich behindert; Christian ist Autist. „Unsere Heimbewohner sollen in der Lage sein, ihr Leben so selbstbestimmt wie nur möglich zu gestalten“, sagt ASB-Geschäftsführer Wolfgang Caps. „Und dabei werden sie von unseren Fachkräften kompetent und liebevoll unterstützt.“So zum Beispiel von Maria Keilholz, die seit April 2012

im Wohnheim als Pflegerin arbeitet. „Zu meinen Auf-gaben gehört es, Essen zuzubereiten und auszugeben, die Bewohner bei der Körperpflege und Hygiene zu unterstützen oder auch die Wäsche zu waschen“, sagt die 23-Jährige. Für jeden Bewohner hat sie ein nettes Wort parat, sie kennt die Vorlieben und Stärken, aber natürlich auch die Macken ihrer Schützlinge. Maria arbeitet in der „Gruppe Rot“ und ist gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen für die Betreuung der zehnköpfigen Wohngemeinschaft zuständig. So wie die anderen drei Gruppen des Heims – Blau, Gelb und Grün – so hat auch die rote Gruppe einen eigenen abgetrennten Wohnbereich bestehend aus einem gemein-schaftlich genutzten Wohn- und Esszimmer sowie sechs Einzel- und zwei Doppelzimmern. Im Erdgeschoss befinden sich zudem ein Veranstaltungs-, ein Hobby- und ein Therapieraum.

Das Wohnheim des ASB in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße.

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WOHNHEIM

Das Wohnheim in KürzeIm ASB-Wohnheim an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße finden derzeit 40 Menschen mit geistiger und /oder körperlicher Behinderung ein Zuhause. Menschen mit Behinderungen sollen so normal leben können und dazu jede Hilfe bekommen, die sie brauchen. Deshalb ist das Wohnheim, neben einem angemessenen Arbeitsplatz, das Fundament für ein weitgehend selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben. Dabei spielt es eine wichtige Rolle, dass diese Menschen in das soziale Umfeld der Stadt Forchheim integriert werden. Das erklärte Ziel ist es, jeden nach seinen Fähigkeiten zu fördern.

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WOHNHEIM

Das Wohnheim in KürzeIm ASB-Wohnheim an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße finden derzeit 40 Menschen mit geistiger und /oder körperlicher Behinderung ein Zuhause. Menschen mit Behinderungen sollen so normal leben können und dazu jede Hilfe bekommen, die sie brauchen. Deshalb ist das Wohnheim, neben einem angemessenen Arbeitsplatz, das Fundament für ein weitgehend selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben. Dabei spielt es eine wichtige Rolle, dass diese Menschen in das soziale Umfeld der Stadt Forchheim integriert werden. Das erklärte Ziel ist es, jeden nach seinen Fähigkeiten zu fördern.

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TAGESSTRUKTURIERENDE MASSNAHMEN

Basteln und Backen, Spazieren und Eis essenDie eigenen Hunde mit an den Arbeitsplatz bringen, das können nicht viele Menschen. Beate Schulz kann das, denn ihr Arbeitsplatz ist im Forchheimer Wohnheim des ASB – und ihre beiden Vierbeiner Harry und Laika sind dort gern gesehene Gäste. Beate Schulz leitet im Wohn-heim den Bereich „Tagesstrukturierende Maßnahmen“ und die Hunde tragen zur Struktur einen wichtigen Teil bei. Zwar nicht an jedem Tag, aber immer wieder mal lassen sie sich zur Freude der Bewohner blicken. In der Tagesstruktur finden Menschen mit Behinderung, die aus Alters- oder Gesundheitsgründen nicht mehr die Werk- oder Förderstätten besuchen, einen zweiten Lebensbereich. Die Tagesstruktur bietet vielfältige Beschäftigungen an, die sich an die individuellen Wün-sche und Bedürfnisse der Besucher anpassen und hilft älteren Menschen, ihre persönlichen Fähigkeiten mög-lichst lange zu erhalten.„Die Teilnehmer an der Tagesstruktur werden um 8 Uhr aus ihren Wohngruppen zu uns gebracht“, sagt Beate

Schulz. Nach dem gemeinsamen Frühstück stünden dann – je nach Wochentag – unterschiedliche Aktivitä-ten an. „Wir basteln oder spielen, gehen Einkaufen oder in ein Café in der Innenstadt. Auch Brot backen ist sehr beliebt bei unseren Bewohnern.“ Wenn es das Wetter erlaubt, stehe auch immer wieder mal ein Ausflug in den Forchheimer Kellerwald an, so die Projektleiterin weiter. Donnerstags kommen zudem regelmäßig Physiothera-peuten ins Haus, um die Teilnehmer zu behandeln. The-rapeutische Geräte stehen im Heim zur Verfügung. „Wir haben auf jeden Fall immer großen Spaß zusammen“, sagt Beate Schulz. „Dann zum Beispiel, wenn unsere Andrea wieder Gitarre spielt und Christl ‚Griechischer Wein’ singt.“ Die Tagesstrukturierenden Maßnahmen stehen auch Menschen mit Behinderung offen, die nicht im Heim wohnen, sondern in ihrer eigenen Wohnung oder in der Familie leben.

11

Ambulant Unterstütztes Wohnen

Zielgruppe des Unterstützten Wohnens sind volljährige

Menschen mit einer geistigen und/oder körperlichen

Behinderung oder einer damit verbundenen Mehrfachbe-

hinderung, die auf längere Zeit oder Dauer auf fachliche

Unterstützung im Sinne persönlicher Assistenz angewie-

sen sind. Ziel ist es, eine selbständige Lebensführung

außerhalb der stationären Wohnform zu realisieren. Wir

wollen diesen Menschen ermöglichen, nach eigenen Vor-

stellungen zu wohnen. Qualifiziertes Fachpersonal unter-

stützt sie dort, wo sie leben und wohnen möchten.

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TAGESSTRUKTURIERENDE MASSNAHMEN

Basteln und Backen, Spazieren und Eis essenDie eigenen Hunde mit an den Arbeitsplatz bringen, das können nicht viele Menschen. Beate Schulz kann das, denn ihr Arbeitsplatz ist im Forchheimer Wohnheim des ASB – und ihre beiden Vierbeiner Harry und Laika sind dort gern gesehene Gäste. Beate Schulz leitet im Wohn-heim den Bereich „Tagesstrukturierende Maßnahmen“ und die Hunde tragen zur Struktur einen wichtigen Teil bei. Zwar nicht an jedem Tag, aber immer wieder mal lassen sie sich zur Freude der Bewohner blicken. In der Tagesstruktur finden Menschen mit Behinderung, die aus Alters- oder Gesundheitsgründen nicht mehr die Werk- oder Förderstätten besuchen, einen zweiten Lebensbereich. Die Tagesstruktur bietet vielfältige Beschäftigungen an, die sich an die individuellen Wün-sche und Bedürfnisse der Besucher anpassen und hilft älteren Menschen, ihre persönlichen Fähigkeiten mög-lichst lange zu erhalten.„Die Teilnehmer an der Tagesstruktur werden um 8 Uhr aus ihren Wohngruppen zu uns gebracht“, sagt Beate

Schulz. Nach dem gemeinsamen Frühstück stünden dann – je nach Wochentag – unterschiedliche Aktivitä-ten an. „Wir basteln oder spielen, gehen Einkaufen oder in ein Café in der Innenstadt. Auch Brot backen ist sehr beliebt bei unseren Bewohnern.“ Wenn es das Wetter erlaubt, stehe auch immer wieder mal ein Ausflug in den Forchheimer Kellerwald an, so die Projektleiterin weiter. Donnerstags kommen zudem regelmäßig Physiothera-peuten ins Haus, um die Teilnehmer zu behandeln. The-rapeutische Geräte stehen im Heim zur Verfügung. „Wir haben auf jeden Fall immer großen Spaß zusammen“, sagt Beate Schulz. „Dann zum Beispiel, wenn unsere Andrea wieder Gitarre spielt und Christl ‚Griechischer Wein’ singt.“ Die Tagesstrukturierenden Maßnahmen stehen auch Menschen mit Behinderung offen, die nicht im Heim wohnen, sondern in ihrer eigenen Wohnung oder in der Familie leben.

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Ambulant Unterstütztes Wohnen

Zielgruppe des Unterstützten Wohnens sind volljährige

Menschen mit einer geistigen und/oder körperlichen

Behinderung oder einer damit verbundenen Mehrfachbe-

hinderung, die auf längere Zeit oder Dauer auf fachliche

Unterstützung im Sinne persönlicher Assistenz angewie-

sen sind. Ziel ist es, eine selbständige Lebensführung

außerhalb der stationären Wohnform zu realisieren. Wir

wollen diesen Menschen ermöglichen, nach eigenen Vor-

stellungen zu wohnen. Qualifiziertes Fachpersonal unter-

stützt sie dort, wo sie leben und wohnen möchten.

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FAHRDIENST

Die 77 Fahrzeuge des ASB Forchheim legen pro Jahr rund 1,6 Millionen Kilometer zurück; das entspricht in etwa viermal der Distanz von der Erde zum Mond.

13Wir bewegen Forchheim: 120 Menschen arbeiten in den beiden Bereichen Linienfahrdienst (für Menschen mit Behinderung) und patientenfahrdienst.

Schnell und individuell: der patientenfahrdienstMobilität bedeutet Lebensqualität – denn in unse-rer Gesellschaft nimmt am öffentlichen Leben nur teil, wer mobil ist. Allen Bürgern, die dabei Hilfe brauchen, bieten die Forchheimer Samariter opti-malen Beistand. Ganz individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten. Alle Menschen, die ihre Wege nur mit Hilfe bewältigen können, können den Fahrdienst des ASB nutzen. Etwa dann, wenn jemand von Zuhause zu einem Arzt gefah-ren werden muss – zum Beispiel zur Dialyse. Oder wenn es darum geht, einen Patienten vom Krankenhaus wieder sicher und komfortabel ins eigene Heim zu brin-gen. Oder die Überführungsfahrt von Klinik zu Klinik.

„Wir haben auch schon Menschen nach Bad Füssing in die Reha gefahren“, sagt Siegfried Hilbert, der bereits

seit vier Jahren für den ASB-Fahrdienst unterwegs ist. Hannover, Murnau und der Bodensee gehören zu weite-ren Langstrecken des Forchheimers. Meist beschränkt sich der Radius des Fahrdienstes aber auf die Regionen Forchheim und Bamberg, hinzu kommt das Städtedrei-eck Nürnberg/Fürth/Erlangen. „Es ist der Umgang mit den Menschen, der uns an diesem Job am meisten Spaß macht“, sagt Hilberts Kollege Martin Roth. Auch liegende oder nicht mehr gehfähige Patienten ohne Rollstuhl können vom ASB in speziell ausgestat-teten Fahrzeugen befördert werden – mit einer Trage oder einem Sitzstuhl. Der Unterschied zwischen dem Patientenfahrdienst und dem qualifizierten Kranken-transport besteht darin, dass bei Patientenfahrten Fahr-gäste befördert werden, welche keine medizinisch-fach-liche Betreuung während des Transportes benötigen.

Page 13: ASB Forchheim

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FAHRDIENST

Die 77 Fahrzeuge des ASB Forchheim legen pro Jahr rund 1,6 Millionen Kilometer zurück; das entspricht in etwa viermal der Distanz von der Erde zum Mond.

13Wir bewegen Forchheim: 120 Menschen arbeiten in den beiden Bereichen Linienfahrdienst (für Menschen mit Behinderung) und patientenfahrdienst.

Schnell und individuell: der patientenfahrdienstMobilität bedeutet Lebensqualität – denn in unse-rer Gesellschaft nimmt am öffentlichen Leben nur teil, wer mobil ist. Allen Bürgern, die dabei Hilfe brauchen, bieten die Forchheimer Samariter opti-malen Beistand. Ganz individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten. Alle Menschen, die ihre Wege nur mit Hilfe bewältigen können, können den Fahrdienst des ASB nutzen. Etwa dann, wenn jemand von Zuhause zu einem Arzt gefah-ren werden muss – zum Beispiel zur Dialyse. Oder wenn es darum geht, einen Patienten vom Krankenhaus wieder sicher und komfortabel ins eigene Heim zu brin-gen. Oder die Überführungsfahrt von Klinik zu Klinik.

„Wir haben auch schon Menschen nach Bad Füssing in die Reha gefahren“, sagt Siegfried Hilbert, der bereits

seit vier Jahren für den ASB-Fahrdienst unterwegs ist. Hannover, Murnau und der Bodensee gehören zu weite-ren Langstrecken des Forchheimers. Meist beschränkt sich der Radius des Fahrdienstes aber auf die Regionen Forchheim und Bamberg, hinzu kommt das Städtedrei-eck Nürnberg/Fürth/Erlangen. „Es ist der Umgang mit den Menschen, der uns an diesem Job am meisten Spaß macht“, sagt Hilberts Kollege Martin Roth. Auch liegende oder nicht mehr gehfähige Patienten ohne Rollstuhl können vom ASB in speziell ausgestat-teten Fahrzeugen befördert werden – mit einer Trage oder einem Sitzstuhl. Der Unterschied zwischen dem Patientenfahrdienst und dem qualifizierten Kranken-transport besteht darin, dass bei Patientenfahrten Fahr-gäste befördert werden, welche keine medizinisch-fach-liche Betreuung während des Transportes benötigen.

Page 14: ASB Forchheim

Man kann von einer besse-ren Welt träumen. Oder auf-

14

FAHRDIENST

Tag für Tag von A nach B: der LinienfahrdienstMenschen mit Behinderung sollen am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen. Dies ist ein zentraler Grund-satz, dem sich die Forchheimer Samariter verbunden fühlen. Schule und Arbeitsplatz gehören zu einer Gemeinschaft unweigerlich dazu – und dass Menschen mit Behinderung den Weg dorthin bewältigen können, dafür sorgt in Forchheim der ASB. Werktäglich steuert der Linienfahrdienst morgens mit einer Vielzahl an Bussen sowohl die Hainbrun-nenschule am John-F.-Kennedy-Ring, als auch die benachbarte Behindertenwerkstatt der Lebenshilfe an. Und nachmittags werden die Kinder und Erwachsenen

wieder abgeholt und nach Hause oder ins ASB-Wohn-heim zurückgebracht. Oder aber die Fahrer legen einen Zwischenstopp bei der Offenen Behindertenar-beit (OBA) ein. Georg Berner ist einer der 96 Liniendienstfahrer, vorm ASB war er als Busfahrer im Öffentlichen Nahverkehr beschäftigt. Berner: „Das war eine sehr unpersönliche Arbeit, immer wechselnde Fahrgäste steigen eben ein und aus, da kommt kein Kontakt zustande. Hier beim ASB kenne ich meine Leute – und wir haben immer einen richtig lustigen Umgang im Bus.“ Der Linienfahr-dienst sei für den 45-Jährigen daher „ideal“.

15

Busfahrer aus Leidenschaft: Georg Berner.

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Man kann von einer besse-ren Welt träumen. Oder auf-

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FAHRDIENST

Tag für Tag von A nach B: der LinienfahrdienstMenschen mit Behinderung sollen am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen. Dies ist ein zentraler Grund-satz, dem sich die Forchheimer Samariter verbunden fühlen. Schule und Arbeitsplatz gehören zu einer Gemeinschaft unweigerlich dazu – und dass Menschen mit Behinderung den Weg dorthin bewältigen können, dafür sorgt in Forchheim der ASB. Werktäglich steuert der Linienfahrdienst morgens mit einer Vielzahl an Bussen sowohl die Hainbrun-nenschule am John-F.-Kennedy-Ring, als auch die benachbarte Behindertenwerkstatt der Lebenshilfe an. Und nachmittags werden die Kinder und Erwachsenen

wieder abgeholt und nach Hause oder ins ASB-Wohn-heim zurückgebracht. Oder aber die Fahrer legen einen Zwischenstopp bei der Offenen Behindertenar-beit (OBA) ein. Georg Berner ist einer der 96 Liniendienstfahrer, vorm ASB war er als Busfahrer im Öffentlichen Nahverkehr beschäftigt. Berner: „Das war eine sehr unpersönliche Arbeit, immer wechselnde Fahrgäste steigen eben ein und aus, da kommt kein Kontakt zustande. Hier beim ASB kenne ich meine Leute – und wir haben immer einen richtig lustigen Umgang im Bus.“ Der Linienfahr-dienst sei für den 45-Jährigen daher „ideal“.

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Busfahrer aus Leidenschaft: Georg Berner.

Page 16: ASB Forchheim

Ängsten zurechtzukommen. Dr. Jörg Cuno, Leiter des Zentrums für Palliativ- und Hospizversorgung der Sozi-alstiftung Bamberg, weiß die Arbeit der ASB-Besuchs-hunde auf der Station zu schätzen: „Der Besuch der Hunde ist für unsere Patienten eine große Bereicherung. Während sich ihr Leben fast nur noch um die Krankheit dreht, werden durch die Hunde oft schöne Erinnerungen geweckt, zum Beispiel an eigene Tiere, die sie als Kinder hatten. Es herrscht einfach eine positive Stimmung, und viele Patienten sind nach dem Besuch von Basko und Rusty wie ausgewechselt. Das kann seelische Beschwer-den sowie körperliche Symptome deutlich lindern.“

Motivation ist kein problem

Karin Fenzl (44) und Petra Scholl (51) haben mit ihren Hunden beim ASB eine spezielle Ausbildung für den Besuchshundedienst absolviert. Sie besuchen aber nicht nur die Palliativstation in Bamberg, sondern auch Altenheime, Kindertagesstätten oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Karin Fenzl ist technische Zeichnerin von Beruf und liebt ihre Arbeit. Zunächst wollte sie mit Basko in die ASB-Rettungshundestaffel, aber ihr fehlte die Zeit dafür: „Ich habe einen Sohn mit einer geistigen Behinderung. Auch er profitiert von dem Zusammensein mit Basko. Ich wollte mich aber zusam-men mit dem Hund auch gerne um andere Menschen kümmern. Da war der Besuchshundedienst ideal, denn der Zeitaufwand ist nicht so hoch.“

Petra Scholl ist Altenpflegerin und hat schon vor ihrer Ausbildung zur Hundeführerin erlebt, wie ihr hübscher Wuschel Rusty mit alten und kranken Menschen umging. „Ich habe ihn früher gern zur Arbeit ins Altenheim mitgenommen. Als Besuchsteam gehen wir auch in Kindergärten oder Tagespflegeeinrichtungen für Senioren. Für mich ist es eine Abwechslung und ich kann anderen

Menschen wirklich eine Freude machen.“ Fragt man die beiden Frauen nach ihrer Motivation, müssen sie nicht lange überlegen: „Eigentlich bekommt man viel mehr zurück, als man gibt“, betont Petra Scholl. „Die Reaktion der Menschen, die wir hier besuchen, ist oft berührend.“

Die Sprache der Hunde

Hunde sind oft sehr sensibel im Umgang mit kranken und sterbenden Menschen. Doch nicht jedes Tier ist auch dafür geeignet. Manche Hunde sind so bewe-gungsfreudig, dass sie besser in eine Kindertagesstätte gehen. Andere Tiere wiederum wollen nicht dahin, wo Menschen sich am Ende ihres Lebens befinden. Basko und Rusty haben damit kein Problem: Sie sind während

BESUCHSHUNDEDIENST

Gemischtes DoppelASB-Besuchshunde auf der Bamberger palliativstation

„Basko komm her, Leckerli!“ Karin Fenzl sitzt neben Wilhelm Dock* auf der Bettkante. Der 72-Jährige ist Patient auf der Palliativstation der Sozialstiftung Bamberg. Er hat ein Stück Hundekuchen in der Hand, das er einem großen Labrador hinhält, der es vorsich-tig nimmt und sofort verschlingt. Karin Fenzl weiß, dass ihr Basko nie jemanden verletzen würde. Zusam-men mit Teampartnerin Petra Scholl und deren Mischling Rusty besuchen sie ehrenamtlich schwer-kranke Menschen.

Die beiden ASB-Besuchshunde Basko und Rusty sind wahre Herzensbrecher: Wenn Sie in ein Krankenzim-mer kommen, blühen viele Patienten auf und vergessen für einen Moment ihre Krankheit. Sie lachen über die Kapriolen der lebhaften Tiere und genießen den unbeschwerten Kontakt zu den freundlichen Hun-den. Für deren Besitzerinnen, Karin Fenzl und Petra Scholl vom Besuchshundedienst des Forchheimer

Arbeiter-Samariter-Bundes, sind diese Erlebnisse mitunter sehr bewegend: „Es gibt Menschen, die sehr schwach sind und sich kaum noch bewegen. Wenn dann ein Hund am Bett steht und der Patient sich plötzlich dreht und die Hand nach ihm ausstreckt, muss man schon schlucken“, berichtet Petra Scholl. Sie gehen immer gemeinsam in die Krankenzimmer, um sich gegenseitig unterstützen zu können.

Kontakt zu Tieren hilft

Seit rund zwei Jahren kommen die beiden engagierten Frauen mit den Hunden einmal im Monat auf die Palli-ativstation. „Palliativ“ bedeutet, dass die medizinische Behandlung nicht mehr die Heilung zum Ziel hat, sondern darauf ausgerichtet ist, die Symptome einer schweren, unheilbaren Erkrankung zu lindern. Doch nicht nur Medikamente helfen den Patienten, mit Schmerzen oder

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Ängsten zurechtzukommen. Dr. Jörg Cuno, Leiter des Zentrums für Palliativ- und Hospizversorgung der Sozi-alstiftung Bamberg, weiß die Arbeit der ASB-Besuchs-hunde auf der Station zu schätzen: „Der Besuch der Hunde ist für unsere Patienten eine große Bereicherung. Während sich ihr Leben fast nur noch um die Krankheit dreht, werden durch die Hunde oft schöne Erinnerungen geweckt, zum Beispiel an eigene Tiere, die sie als Kinder hatten. Es herrscht einfach eine positive Stimmung, und viele Patienten sind nach dem Besuch von Basko und Rusty wie ausgewechselt. Das kann seelische Beschwer-den sowie körperliche Symptome deutlich lindern.“

Motivation ist kein problem

Karin Fenzl (44) und Petra Scholl (51) haben mit ihren Hunden beim ASB eine spezielle Ausbildung für den Besuchshundedienst absolviert. Sie besuchen aber nicht nur die Palliativstation in Bamberg, sondern auch Altenheime, Kindertagesstätten oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Karin Fenzl ist technische Zeichnerin von Beruf und liebt ihre Arbeit. Zunächst wollte sie mit Basko in die ASB-Rettungshundestaffel, aber ihr fehlte die Zeit dafür: „Ich habe einen Sohn mit einer geistigen Behinderung. Auch er profitiert von dem Zusammensein mit Basko. Ich wollte mich aber zusam-men mit dem Hund auch gerne um andere Menschen kümmern. Da war der Besuchshundedienst ideal, denn der Zeitaufwand ist nicht so hoch.“

Petra Scholl ist Altenpflegerin und hat schon vor ihrer Ausbildung zur Hundeführerin erlebt, wie ihr hübscher Wuschel Rusty mit alten und kranken Menschen umging. „Ich habe ihn früher gern zur Arbeit ins Altenheim mitgenommen. Als Besuchsteam gehen wir auch in Kindergärten oder Tagespflegeeinrichtungen für Senioren. Für mich ist es eine Abwechslung und ich kann anderen

Menschen wirklich eine Freude machen.“ Fragt man die beiden Frauen nach ihrer Motivation, müssen sie nicht lange überlegen: „Eigentlich bekommt man viel mehr zurück, als man gibt“, betont Petra Scholl. „Die Reaktion der Menschen, die wir hier besuchen, ist oft berührend.“

Die Sprache der Hunde

Hunde sind oft sehr sensibel im Umgang mit kranken und sterbenden Menschen. Doch nicht jedes Tier ist auch dafür geeignet. Manche Hunde sind so bewe-gungsfreudig, dass sie besser in eine Kindertagesstätte gehen. Andere Tiere wiederum wollen nicht dahin, wo Menschen sich am Ende ihres Lebens befinden. Basko und Rusty haben damit kein Problem: Sie sind während

BESUCHSHUNDEDIENST

Gemischtes DoppelASB-Besuchshunde auf der Bamberger palliativstation

„Basko komm her, Leckerli!“ Karin Fenzl sitzt neben Wilhelm Dock* auf der Bettkante. Der 72-Jährige ist Patient auf der Palliativstation der Sozialstiftung Bamberg. Er hat ein Stück Hundekuchen in der Hand, das er einem großen Labrador hinhält, der es vorsich-tig nimmt und sofort verschlingt. Karin Fenzl weiß, dass ihr Basko nie jemanden verletzen würde. Zusam-men mit Teampartnerin Petra Scholl und deren Mischling Rusty besuchen sie ehrenamtlich schwer-kranke Menschen.

Die beiden ASB-Besuchshunde Basko und Rusty sind wahre Herzensbrecher: Wenn Sie in ein Krankenzim-mer kommen, blühen viele Patienten auf und vergessen für einen Moment ihre Krankheit. Sie lachen über die Kapriolen der lebhaften Tiere und genießen den unbeschwerten Kontakt zu den freundlichen Hun-den. Für deren Besitzerinnen, Karin Fenzl und Petra Scholl vom Besuchshundedienst des Forchheimer

Arbeiter-Samariter-Bundes, sind diese Erlebnisse mitunter sehr bewegend: „Es gibt Menschen, die sehr schwach sind und sich kaum noch bewegen. Wenn dann ein Hund am Bett steht und der Patient sich plötzlich dreht und die Hand nach ihm ausstreckt, muss man schon schlucken“, berichtet Petra Scholl. Sie gehen immer gemeinsam in die Krankenzimmer, um sich gegenseitig unterstützen zu können.

Kontakt zu Tieren hilft

Seit rund zwei Jahren kommen die beiden engagierten Frauen mit den Hunden einmal im Monat auf die Palli-ativstation. „Palliativ“ bedeutet, dass die medizinische Behandlung nicht mehr die Heilung zum Ziel hat, sondern darauf ausgerichtet ist, die Symptome einer schweren, unheilbaren Erkrankung zu lindern. Doch nicht nur Medikamente helfen den Patienten, mit Schmerzen oder

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Page 18: ASB Forchheim

der Besuche in den Krankenzimmern entspannt und fröhlich. „Das geht nur, wenn sich auch ihre Men-schen wohlfühlen“, weiß Petra Scholl. „Hund und Mensch sind beim Besuchshundedienst ein Team, das entweder zusammen funktioniert oder gar nicht.“ Die Hunde fungieren dabei oft als Brückenbauer. Schnell und ungezwungen entstehen Gespräche und man lacht gemeinsam über die beiden. Die Dauer der Besuche ist sehr unterschiedlich: Manchmal sind sie nur wenige Minuten im Zimmer, manchmal auch etwas länger, je nach Verfassung der Patienten.

Aber auch die Hunde setzen Grenzen: Während des zweiten Besuchs an diesem Tag setzt sich Rusty nach kurzer Zeit in die Nähe der Tür und lässt sich nicht mehr herbeilocken. Kein Problem, schließlich ist sein Kollege Basko noch fit und sitzt aufmerksam am Bett von Clara Peters*, einer 90-jährigen Seniorin, die sich lächelnd an ihre Kindheit erinnert: „Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden. Wir hatten immer Hunde.“ Ohne Scheu streichelt sie den schönen Basko, der das sichtlich genießt.

Gemeinsames Engagement

Der Besuchshundedienst des ASB Forchheim wurde 2007 gegründet und derzeit engagieren sich dort 28 Hundebe-sitzer mit ihren Vierbeinern. Die Teams sind in etwa 40 unterschiedlichen Einrichtungen in Forchheim und Umge-bung tätig, doch nur zwei von ihnen auf der Palliativstation. Petra Scholl und Karin Fenzl haben gelernt, mit der beson-deren Situation dort umzugehen. „Wir unterstützen uns gegenseitig“, erklärt Karin Fenzl. „Natürlich kommt es vor, dass uns das Schicksal eines Patienten sehr berührt. Es ist eben kein Krankenhaus, wo Menschen als geheilt entlassen werden.“ Oft gehen sie mit ihren Hunden nach den Besu-chen gemeinsam spazieren und sprechen über das Erlebte. Beim ASB Forchheim, der seine Besuchshundeführer gründlich vorbereitet und unterstützt, finden sie immer Ansprechpartner. Aber auch das Team der Palliativstation gibt ihnen Rückhalt: „Uns tun die Besuche doch auch gut“, sagt Dr. Jörg Cuno schmunzelnd. „Wenn wir ein bisschen mit den beiden Hunden spielen und mal ein Stückchen Wurst spendieren, haben wir für ein paar Minuten Ablen-kung. Das macht jede Arbeit leichter.“*Namen geändert, Text: Gisela Graw

Unterwegs auf vier pfoten

Die ASB-Besuchshunde sind auch

in Kindergärten, Schulen, Pflege-

heimen und Behinderteneinrichtun-

gen unterwegs – auch Einzelper-

sonen werden von den Vierbeinern

regelmäßig erfreut. In Forchheim,

in Bamberg, in der Region.

www.besuchshundedienst.de

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BESUCHSHUNDEDIENST

Kinder können in vielen Alltagssituationen auf die Hilfe Erwachsener angewiesen sein – auch auf die Hilfe von Fremden, wenn ihre Eltern gerade nicht zur Stelle sein sollten. Zum Beispiel, wenn sie von anderen Kindern gemobbt oder von Erwachsenen bedrängt werden. Oder wenn sie nach einem Sturz ein Pflaster benötigen. Für Fälle wie diese hat der ASB Forchheim die Initiative „Kinderinsel“ ins Leben gerufen.

Der ASB hat viele Einrichtungen (Einzelhandel, Banken, Zeitungsredaktionen oder öffentliche Stellen) als Koope-rationspartner gewinnen können – und an den Eingangs-türen der Partner deutlich sichtbar den Kinderinsel-Aufkleber angebracht. Dadurch wissen die Forchheimer

Kinder, dass ihnen dort im Notfall umgehend geholfen wird. Die Partner haben wichtige Grundsätze mit ihrer Unterschrift anerkannt und wurden vom ASB mit Pflas-tern und anderen wichtigen Utensilien ausgestattet.

Forchheims Oberbürgermeister Franz Stumpf hat von Anfang an die Schirmherrschaft der Initiative über-nommen. „Wir Forchheimer diskutieren nicht lange, sondern handeln – und finden praktische Lösungen wie es zum Beispiel mit der Kinderinsel gelungen ist. Es handelt sich um eine einfache Art, in einer Notlage schnelle Hilfe zu finden. Wir sind froh darüber, dass mit dem ASB eine Forchheimer Institution diese Initi-ative ins Leben gerufen hat.“

KINDERINSEL

„Wir Forchheimer diskutieren nicht lange, sondern handeln“

Aktive partner der Kinderinsel:

Barmer Ersatzkasse

Blaues StäffalaDer BeckDLRGFoto BrinkeFränkischer TagHolz-in-FormKönigsbad Forchheim

Lebenshilfe Forchheim

Modehaus SchickNordbayerische Nachrichten

Popcorn Kindermoden

PrechtelRathaus Touristinfo

Regnitz-Apotheke Forchheim

Schuh-BögeleinSparkasseStadt Apotheke Forchheim

Vereinigte Raiffeisenbanken

VolksbankWarriors GymWeisser RingWeltbild-Verlag

Wir freuen uns über jede weitere

Einrichtung, die sich engagieren möchte.

ASB-Geschäftsführer Wolfgang Caps (rechts) freut sich darüber, OB Franz Stumpf als Schirmherr gewonnen zu haben.

www.asb-kinderinsel.de

Page 19: ASB Forchheim

der Besuche in den Krankenzimmern entspannt und fröhlich. „Das geht nur, wenn sich auch ihre Men-schen wohlfühlen“, weiß Petra Scholl. „Hund und Mensch sind beim Besuchshundedienst ein Team, das entweder zusammen funktioniert oder gar nicht.“ Die Hunde fungieren dabei oft als Brückenbauer. Schnell und ungezwungen entstehen Gespräche und man lacht gemeinsam über die beiden. Die Dauer der Besuche ist sehr unterschiedlich: Manchmal sind sie nur wenige Minuten im Zimmer, manchmal auch etwas länger, je nach Verfassung der Patienten.

Aber auch die Hunde setzen Grenzen: Während des zweiten Besuchs an diesem Tag setzt sich Rusty nach kurzer Zeit in die Nähe der Tür und lässt sich nicht mehr herbeilocken. Kein Problem, schließlich ist sein Kollege Basko noch fit und sitzt aufmerksam am Bett von Clara Peters*, einer 90-jährigen Seniorin, die sich lächelnd an ihre Kindheit erinnert: „Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden. Wir hatten immer Hunde.“ Ohne Scheu streichelt sie den schönen Basko, der das sichtlich genießt.

Gemeinsames Engagement

Der Besuchshundedienst des ASB Forchheim wurde 2007 gegründet und derzeit engagieren sich dort 28 Hundebe-sitzer mit ihren Vierbeinern. Die Teams sind in etwa 40 unterschiedlichen Einrichtungen in Forchheim und Umge-bung tätig, doch nur zwei von ihnen auf der Palliativstation. Petra Scholl und Karin Fenzl haben gelernt, mit der beson-deren Situation dort umzugehen. „Wir unterstützen uns gegenseitig“, erklärt Karin Fenzl. „Natürlich kommt es vor, dass uns das Schicksal eines Patienten sehr berührt. Es ist eben kein Krankenhaus, wo Menschen als geheilt entlassen werden.“ Oft gehen sie mit ihren Hunden nach den Besu-chen gemeinsam spazieren und sprechen über das Erlebte. Beim ASB Forchheim, der seine Besuchshundeführer gründlich vorbereitet und unterstützt, finden sie immer Ansprechpartner. Aber auch das Team der Palliativstation gibt ihnen Rückhalt: „Uns tun die Besuche doch auch gut“, sagt Dr. Jörg Cuno schmunzelnd. „Wenn wir ein bisschen mit den beiden Hunden spielen und mal ein Stückchen Wurst spendieren, haben wir für ein paar Minuten Ablen-kung. Das macht jede Arbeit leichter.“*Namen geändert, Text: Gisela Graw

Unterwegs auf vier pfoten

Die ASB-Besuchshunde sind auch

in Kindergärten, Schulen, Pflege-

heimen und Behinderteneinrichtun-

gen unterwegs – auch Einzelper-

sonen werden von den Vierbeinern

regelmäßig erfreut. In Forchheim,

in Bamberg, in der Region.

www.besuchshundedienst.de

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BESUCHSHUNDEDIENST

Kinder können in vielen Alltagssituationen auf die Hilfe Erwachsener angewiesen sein – auch auf die Hilfe von Fremden, wenn ihre Eltern gerade nicht zur Stelle sein sollten. Zum Beispiel, wenn sie von anderen Kindern gemobbt oder von Erwachsenen bedrängt werden. Oder wenn sie nach einem Sturz ein Pflaster benötigen. Für Fälle wie diese hat der ASB Forchheim die Initiative „Kinderinsel“ ins Leben gerufen.

Der ASB hat viele Einrichtungen (Einzelhandel, Banken, Zeitungsredaktionen oder öffentliche Stellen) als Koope-rationspartner gewinnen können – und an den Eingangs-türen der Partner deutlich sichtbar den Kinderinsel-Aufkleber angebracht. Dadurch wissen die Forchheimer

Kinder, dass ihnen dort im Notfall umgehend geholfen wird. Die Partner haben wichtige Grundsätze mit ihrer Unterschrift anerkannt und wurden vom ASB mit Pflas-tern und anderen wichtigen Utensilien ausgestattet.

Forchheims Oberbürgermeister Franz Stumpf hat von Anfang an die Schirmherrschaft der Initiative über-nommen. „Wir Forchheimer diskutieren nicht lange, sondern handeln – und finden praktische Lösungen wie es zum Beispiel mit der Kinderinsel gelungen ist. Es handelt sich um eine einfache Art, in einer Notlage schnelle Hilfe zu finden. Wir sind froh darüber, dass mit dem ASB eine Forchheimer Institution diese Initi-ative ins Leben gerufen hat.“

KINDERINSEL

„Wir Forchheimer diskutieren nicht lange, sondern handeln“

Aktive partner der Kinderinsel:

Barmer Ersatzkasse

Blaues StäffalaDer BeckDLRGFoto BrinkeFränkischer TagHolz-in-FormKönigsbad Forchheim

Lebenshilfe Forchheim

Modehaus SchickNordbayerische Nachrichten

Popcorn Kindermoden

PrechtelRathaus Touristinfo

Regnitz-Apotheke Forchheim

Schuh-BögeleinSparkasseStadt Apotheke Forchheim

Vereinigte Raiffeisenbanken

VolksbankWarriors GymWeisser RingWeltbild-Verlag

Wir freuen uns über jede weitere

Einrichtung, die sich engagieren möchte.

ASB-Geschäftsführer Wolfgang Caps (rechts) freut sich darüber, OB Franz Stumpf als Schirmherr gewonnen zu haben.

www.asb-kinderinsel.de

Page 20: ASB Forchheim

HELFER VOR ORT

„Memmelsdorf ist in guten Händen“Sebastian Eisentraut über sein Engagement als Helfer vor Ort (HvO)

Herr Eisentraut, Sie engagieren sich für den ASB in Memmelsdorf. Was versteht man eigentlich unter „Helfer vor Ort“?Es geht um schnelle Erste Hilfe. Gerade in ländlichen Gebieten sind die Wege weiter und es kann länger dauern, bis ein Rettungswagen am Ort des Geschehens eintrifft.

Umso wichtiger ist es, dass ein qualifizierter Ersthelfer die Zeit zwischen dem Eintreten des Notfalls und dem Eintref-fen des Rettungsteams überbrückt. Meine neun Kollegen und ich wohnen alle in Memmelsdorf und haben daher natürlich die Möglichkeit immer schnell vor Ort zu sein. Alarmiert werden wir direkt von der Leitstelle.

Was sind die Einsatzzeiten der Memmelsdorfer HvO?Da wir alle berufstätig sind und für den ASB rein ehren-amtlich arbeiten, können wir nicht rund um die Uhr in Bereitschaft sein. Wochentags stehen wir zwischen 18 Uhr und 5 Uhr parat, am Wochenende und an Feiertagen dafür 24 Stunden am Tag.

Was sind denn die beruflichen Hintergründe des Teams?Ganz unterschiedlich. Kaufmann, IT-Experte, Kfz-Mechaniker, Schlosser, Soldat, Schüler, Student – eigent-lich ist alles dabei. Neben dem ASB engagieren wir uns aber auch für die Feuerwehr. Und für die Arbeit als Helfer vor Ort verfügen wir natürlich alle über eine entsprechende notfallmedizinische Ausbildung. Die 9000 Memmelsdorfer sind bei uns also in guten Händen. (lacht) Was sind die häufigsten Notfälle, zu denen Sie gerufen werden?Ganz unterschiedlich. Herzinfarkt, Schlaganfall, offene Frakturen, Sturz vom Baum – und natürlich Verkehrsun-fälle. In den meisten Fällen werden wir nachts zu Einsät-zen gerufen. Welcher Einsatz ist Ihnen persönlich denn am meisten in Erinnerung geblieben?Ganz klar der Fall eines älteren Mannes, der in einem Bierkeller einen Herzinfarkt erlitten hat. Wir waren zwei

Minuten nach der Alarmierung vor Ort und haben den Mann regungslos vorgefunden, sein Kopf war bereits blau angelaufen.

Welche Maßnahmen haben Sie eingeleitet?Wir haben den Patienten sofort an den Defibrillator angeschlossen und mit der Reanimation begonnen. Der Rettungsdienst war zu diesem Zeitpunkt überlastet, so dass ein Rettungswagen aus Bamberg anrücken musste. Die Kollegen kamen etwa zehn Minuten später als wir und haben die Versorgung des Mannes dann von uns übernommen – gemeinsam mit einem Notarzt. Wie geht es dem Mann heute?Obwohl er wenig später noch einen Schlaganfall erlit-ten hat, konnte er nach sieben Tagen die Klinik wieder verlassen – und es geht ihm sowohl physisch, als auch psychisch recht gut. Nach einer Reanimation ist das sehr selten. Das macht uns natürlich extrem glücklich. Der Mann ist jetzt in der Reha und möchte sich demnächst bei uns bedanken. Darauf freuen wir uns sehr.

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www.hvo-memmelsdorf.de

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HELFER VOR ORT

„Memmelsdorf ist in guten Händen“Sebastian Eisentraut über sein Engagement als Helfer vor Ort (HvO)

Herr Eisentraut, Sie engagieren sich für den ASB in Memmelsdorf. Was versteht man eigentlich unter „Helfer vor Ort“?Es geht um schnelle Erste Hilfe. Gerade in ländlichen Gebieten sind die Wege weiter und es kann länger dauern, bis ein Rettungswagen am Ort des Geschehens eintrifft.

Umso wichtiger ist es, dass ein qualifizierter Ersthelfer die Zeit zwischen dem Eintreten des Notfalls und dem Eintref-fen des Rettungsteams überbrückt. Meine neun Kollegen und ich wohnen alle in Memmelsdorf und haben daher natürlich die Möglichkeit immer schnell vor Ort zu sein. Alarmiert werden wir direkt von der Leitstelle.

Was sind die Einsatzzeiten der Memmelsdorfer HvO?Da wir alle berufstätig sind und für den ASB rein ehren-amtlich arbeiten, können wir nicht rund um die Uhr in Bereitschaft sein. Wochentags stehen wir zwischen 18 Uhr und 5 Uhr parat, am Wochenende und an Feiertagen dafür 24 Stunden am Tag.

Was sind denn die beruflichen Hintergründe des Teams?Ganz unterschiedlich. Kaufmann, IT-Experte, Kfz-Mechaniker, Schlosser, Soldat, Schüler, Student – eigent-lich ist alles dabei. Neben dem ASB engagieren wir uns aber auch für die Feuerwehr. Und für die Arbeit als Helfer vor Ort verfügen wir natürlich alle über eine entsprechende notfallmedizinische Ausbildung. Die 9000 Memmelsdorfer sind bei uns also in guten Händen. (lacht) Was sind die häufigsten Notfälle, zu denen Sie gerufen werden?Ganz unterschiedlich. Herzinfarkt, Schlaganfall, offene Frakturen, Sturz vom Baum – und natürlich Verkehrsun-fälle. In den meisten Fällen werden wir nachts zu Einsät-zen gerufen. Welcher Einsatz ist Ihnen persönlich denn am meisten in Erinnerung geblieben?Ganz klar der Fall eines älteren Mannes, der in einem Bierkeller einen Herzinfarkt erlitten hat. Wir waren zwei

Minuten nach der Alarmierung vor Ort und haben den Mann regungslos vorgefunden, sein Kopf war bereits blau angelaufen.

Welche Maßnahmen haben Sie eingeleitet?Wir haben den Patienten sofort an den Defibrillator angeschlossen und mit der Reanimation begonnen. Der Rettungsdienst war zu diesem Zeitpunkt überlastet, so dass ein Rettungswagen aus Bamberg anrücken musste. Die Kollegen kamen etwa zehn Minuten später als wir und haben die Versorgung des Mannes dann von uns übernommen – gemeinsam mit einem Notarzt. Wie geht es dem Mann heute?Obwohl er wenig später noch einen Schlaganfall erlit-ten hat, konnte er nach sieben Tagen die Klinik wieder verlassen – und es geht ihm sowohl physisch, als auch psychisch recht gut. Nach einer Reanimation ist das sehr selten. Das macht uns natürlich extrem glücklich. Der Mann ist jetzt in der Reha und möchte sich demnächst bei uns bedanken. Darauf freuen wir uns sehr.

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www.hvo-memmelsdorf.de

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WEITERE LEISTUNGEN

Erste Hilfe geht jeden anDer Kurs Lebensrettende Sofortmaßnahmen vermit-telt das notwendige Basiswissen zur Rettung von Men-schenleben. Das Seminar bietet ausschließlich Informa-tionen zur Ersten Hilfe bei Unfällen; Maßnahmen bei akuten Erkrankungen sind hier nicht enthalten. Der Kurs ist Grundlage für den Erwerb eines Pkw-Führerscheins.

Der Kurs Erste Hilfe vermittelt alle notwendigen Maßnahmen infolge von Unfällen und bei akuten

Erkrankungen. Dieser Lehrgang ist verpflichtend für Berufe in den Bereichen Gesundheitswesen, Pflege und Erziehung, sowie für Ersthelfer in Betrieben, Übungslei-tern in Vereinen und Fahrern von Lastkraftwagen und im Personentransport.

Die Kurse werden in der Geschäftsstelle des ASB Forchheim durchgeführt; der Nachbarverband ASB Gräfenberg stellt hierfür die Ausbilder.

Heiligabend für alleAlle drei Jahre lädt der ASB Forchheim arme und allein-stehende Menschen ein, um das Weihnachtsfest in geselli-ger Runde zu verbringen. Unter dem Motto „Heiligabend für alle“ werden an feierlich gedeckten Tischen Glühwein, Tee, Lebkuchen und Plätzchen ausgegeben. Die Einladun-gen werden über die Arbeitsagentur und über das Sozialhil-feamt verschickt.

SeniorennachmittagLesen, Malen, Basteln, Musizieren, Spielen, Gymnastik, Ausflüge – all das und mehr steht auf dem Programm des Forchheimer ASB-Seniorennachmittags. Anregung und Unterhaltung sind garantiert. Niemand bleibt allein und das Programm bestimmen die Teilnehmer selbst.

Erste Hilfe, Gemeinschaftssinn und jede Menge Spaß: die ASJDie Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) ist der selbstständige Kinder- und Jugendverband des ASB, offen für alle jungen Menschen, und an deren Bedürfnissen und Interessen orientiert. Die ASJ fördert soziales Engagement, Solidari-tät, Toleranz und die Gleichstellung beider Geschlechter. Und nicht zuletzt steht die ASJ für jede Menge Spaß und viele sinnvolle Freizeitaktivitäten. Dazu gehören Gruppen-stunden, aber auch Ferienfahrten, Zeltlager, Kultur- und Sportveranstaltungen, Seminare und Ausflüge. Alle zwei Jahre finden einerseits die ASJ-Kindertage und andererseits

Bundes- bzw. Landesjugendwettbewerbe statt. Während es bei den Kindertagen um das Austoben auf Kletterbergen und Hüpfburgen sowie das Bestehen kniffliger Rallyes geht, stehen bei den Wettbewerben Erste Hilfe, Allgemein-wissen und Geschicklichkeit im Vordergrund.

Die Forchheimer ASJ befindet sich derzeit im Aufbau. Interessierte Kinder und Jugendlich melden sich bitte bei Walter Horsch (E-Mail: [email protected]; Telefon: 09191/7007-23).

ARBEITER-SAMARITER-JUGEND

Schnittwunden und Alkoholvergiftungen, Insektensti-che und Verstauchungen – der Sanitätsdienst des ASB Gräfenberg hat auf dem Forchheimer Annafest Jahr für Jahr gut zu tun. „Die Kooperation mit unserem Nachbarverband aus der Fränkischen Schweiz klappt prima“, sagt Wolfgang Caps vom ASB Forchheim. Präsenz zeigen die Samariter zudem regelmäßig im Rahmen des Annafestumzugs. Die gelb-roten Wagen sind dabei jedes Mal ein Hingucker.

ASB beim Annafest

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WEITERE LEISTUNGEN

Erste Hilfe geht jeden anDer Kurs Lebensrettende Sofortmaßnahmen vermit-telt das notwendige Basiswissen zur Rettung von Men-schenleben. Das Seminar bietet ausschließlich Informa-tionen zur Ersten Hilfe bei Unfällen; Maßnahmen bei akuten Erkrankungen sind hier nicht enthalten. Der Kurs ist Grundlage für den Erwerb eines Pkw-Führerscheins.

Der Kurs Erste Hilfe vermittelt alle notwendigen Maßnahmen infolge von Unfällen und bei akuten

Erkrankungen. Dieser Lehrgang ist verpflichtend für Berufe in den Bereichen Gesundheitswesen, Pflege und Erziehung, sowie für Ersthelfer in Betrieben, Übungslei-tern in Vereinen und Fahrern von Lastkraftwagen und im Personentransport.

Die Kurse werden in der Geschäftsstelle des ASB Forchheim durchgeführt; der Nachbarverband ASB Gräfenberg stellt hierfür die Ausbilder.

Heiligabend für alleAlle drei Jahre lädt der ASB Forchheim arme und allein-stehende Menschen ein, um das Weihnachtsfest in geselli-ger Runde zu verbringen. Unter dem Motto „Heiligabend für alle“ werden an feierlich gedeckten Tischen Glühwein, Tee, Lebkuchen und Plätzchen ausgegeben. Die Einladun-gen werden über die Arbeitsagentur und über das Sozialhil-feamt verschickt.

SeniorennachmittagLesen, Malen, Basteln, Musizieren, Spielen, Gymnastik, Ausflüge – all das und mehr steht auf dem Programm des Forchheimer ASB-Seniorennachmittags. Anregung und Unterhaltung sind garantiert. Niemand bleibt allein und das Programm bestimmen die Teilnehmer selbst.

Erste Hilfe, Gemeinschaftssinn und jede Menge Spaß: die ASJDie Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) ist der selbstständige Kinder- und Jugendverband des ASB, offen für alle jungen Menschen, und an deren Bedürfnissen und Interessen orientiert. Die ASJ fördert soziales Engagement, Solidari-tät, Toleranz und die Gleichstellung beider Geschlechter. Und nicht zuletzt steht die ASJ für jede Menge Spaß und viele sinnvolle Freizeitaktivitäten. Dazu gehören Gruppen-stunden, aber auch Ferienfahrten, Zeltlager, Kultur- und Sportveranstaltungen, Seminare und Ausflüge. Alle zwei Jahre finden einerseits die ASJ-Kindertage und andererseits

Bundes- bzw. Landesjugendwettbewerbe statt. Während es bei den Kindertagen um das Austoben auf Kletterbergen und Hüpfburgen sowie das Bestehen kniffliger Rallyes geht, stehen bei den Wettbewerben Erste Hilfe, Allgemein-wissen und Geschicklichkeit im Vordergrund.

Die Forchheimer ASJ befindet sich derzeit im Aufbau. Interessierte Kinder und Jugendlich melden sich bitte bei Walter Horsch (E-Mail: [email protected]; Telefon: 09191/7007-23).

ARBEITER-SAMARITER-JUGEND

Schnittwunden und Alkoholvergiftungen, Insektensti-che und Verstauchungen – der Sanitätsdienst des ASB Gräfenberg hat auf dem Forchheimer Annafest Jahr für Jahr gut zu tun. „Die Kooperation mit unserem Nachbarverband aus der Fränkischen Schweiz klappt prima“, sagt Wolfgang Caps vom ASB Forchheim. Präsenz zeigen die Samariter zudem regelmäßig im Rahmen des Annafestumzugs. Die gelb-roten Wagen sind dabei jedes Mal ein Hingucker.

ASB beim Annafest

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Am 26. März erteilt der Forchheimer Stadtrat die Genehmigung zum Betrieb eines Mietwagenverkehrs, beschränkt auf den Transport von Leichtkranken. Auf-grund eines Widerspruchs des bayerischen Landesver-bandes für Kraftdroschken und Mietautounternehmun-gen wird die Genehmigung durch die Regierung von Oberfranken am 25. Mai widerrufen.

1954Einige Schreiben sowie eine Anfechtungsklage des ASB später, ergeht am 27. Januar endgültig der Genehmi-gungsbescheid. Damit konnte das im Vorjahr erworbene Fahrzeug endlich eingesetzt werden – ein gebrauchter Ford Taunus mit Radio für 2200 DM.

1955Um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein, stehen Einsatzübungen auf dem Dienstplan. So findet am 17. Oktober eine große Übung auf dem Gelände oberhalb der Spinnerei statt. ASB, BRK, Feuerwehr und THW stellen ihre gute Zusammenarbeit unter Beweis. Einsatzszenario: der Absturz eines Flugzeugs.

1960Wie schnell aus einer Übung Ernst werden kann, zeigt sich am 28. März. Eine tschechische Maschine vom Typ „Illjuschin 18“, die sich gerade auf dem Flug von Prag nach Afrika befand, war nach Augen-zeugenberichten in der Luft in Brand geraten und danach bei Oberrüsselbach im Landkreis Forchheim abgestürzt. Gemeinsam mit dem THW ist der ASB maßgeblich an der Bergung der 52 Opfer beteiligt.

1961

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Fränkischer Tag, 13. Dezember 1952

Fränkischer Tag, 03. November 1959

Fränkischer Tag, 20. Dezember 1960

Fränkischer Tag, 03. April 1969

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Am 26. März erteilt der Forchheimer Stadtrat die Genehmigung zum Betrieb eines Mietwagenverkehrs, beschränkt auf den Transport von Leichtkranken. Auf-grund eines Widerspruchs des bayerischen Landesver-bandes für Kraftdroschken und Mietautounternehmun-gen wird die Genehmigung durch die Regierung von Oberfranken am 25. Mai widerrufen.

1954Einige Schreiben sowie eine Anfechtungsklage des ASB später, ergeht am 27. Januar endgültig der Genehmi-gungsbescheid. Damit konnte das im Vorjahr erworbene Fahrzeug endlich eingesetzt werden – ein gebrauchter Ford Taunus mit Radio für 2200 DM.

1955Um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein, stehen Einsatzübungen auf dem Dienstplan. So findet am 17. Oktober eine große Übung auf dem Gelände oberhalb der Spinnerei statt. ASB, BRK, Feuerwehr und THW stellen ihre gute Zusammenarbeit unter Beweis. Einsatzszenario: der Absturz eines Flugzeugs.

1960Wie schnell aus einer Übung Ernst werden kann, zeigt sich am 28. März. Eine tschechische Maschine vom Typ „Illjuschin 18“, die sich gerade auf dem Flug von Prag nach Afrika befand, war nach Augen-zeugenberichten in der Luft in Brand geraten und danach bei Oberrüsselbach im Landkreis Forchheim abgestürzt. Gemeinsam mit dem THW ist der ASB maßgeblich an der Bergung der 52 Opfer beteiligt.

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Fränkischer Tag, 13. Dezember 1952

Fränkischer Tag, 03. November 1959

Fränkischer Tag, 20. Dezember 1960

Fränkischer Tag, 03. April 1969

Page 26: ASB Forchheim

Es ist sehr still um den ASB Forchheim geworden; es sind nahezu keine Aktivitäten festzustellen. Die Kolonne steht kurz vor der Auflösung.

1970 bis 1976Der Behindertenfahrdienst nimmt seine Arbeit auf. Der Beginn einer großen Erfolgsgeschichte des Forchheimer Arbeiter-Samariter-Bundes. Die Fahrzeugflotte wird sich im Lauf der Jahre und Jahrzehnte immens erweitern.

1978Start des Mobilen sozialen Hilfsdienstes (MSHD). Der MSHD ist eine spezielle Form der Pflege- und Betreuungsdienste. Er beinhaltet hauptsächlich die stundenweise Betreuung alter oder behinderter Menschen in ihrem privaten Umfeld.

1986Die Forchheimer Samariter beschließen, für die nächsten drei Jahre in Marienheim einer Behin-dertengruppe von 11 bis 13 Personen ein Zuhause zu bieten.

1989

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Fränkischer Tag, 27. August 1981

Page 27: ASB Forchheim

Es ist sehr still um den ASB Forchheim geworden; es sind nahezu keine Aktivitäten festzustellen. Die Kolonne steht kurz vor der Auflösung.

1970 bis 1976Der Behindertenfahrdienst nimmt seine Arbeit auf. Der Beginn einer großen Erfolgsgeschichte des Forchheimer Arbeiter-Samariter-Bundes. Die Fahrzeugflotte wird sich im Lauf der Jahre und Jahrzehnte immens erweitern.

1978Start des Mobilen sozialen Hilfsdienstes (MSHD). Der MSHD ist eine spezielle Form der Pflege- und Betreuungsdienste. Er beinhaltet hauptsächlich die stundenweise Betreuung alter oder behinderter Menschen in ihrem privaten Umfeld.

1986Die Forchheimer Samariter beschließen, für die nächsten drei Jahre in Marienheim einer Behin-dertengruppe von 11 bis 13 Personen ein Zuhause zu bieten.

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Fränkischer Tag, 27. August 1981

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Redaktion Lokales91301 Forchheim, Klosterstraße 5,[email protected]

Fax: 09191/7088-60Tel.: 09191/7088-48

MichaelWuttke (mw) -40WinfriedMüller (mü) -42Josef Hofbauer (JH) -44Otto Lapp (ott) -41Andreas Oswald (ao) -49Ekkehard Roepert (roe) -43Manuela Cranz (mac) -45Barbara Herbst (Fotos) -46SekretariatReginaWölker -48Redaktion Sport96050 Bamberg, Gutenbergstr. [email protected] Rehm (rm)

Tel.: 0951/188-225, Fax: -349GeschäftsstelleHans-JürgenWrede (verantwortl.)Anzeigen91301 Forchheim, Klosterstraße 5Tel.: 09191/7088-0, Fax: -50

FT intern

FensterbrettlaMit den Pronomen ist das so ei-ne Sache. Da gibt es die Perso-nal-, die Reflexiv-, die Possesiv-und wer weiß sonst noch wasfür Pronomen.

Irgendwann mal wann ge-lernt, das mit dem mir, meiner,mir, mich und so.

Der Franke im Allgemeinenund vielleicht der Forchheimerim Besonderen geht mit sol-chen sprachlichen Feinheitensehr entspannt um und prägtso manches neu. Wie dieser Ta-ge auf der Straße zu hören war.

Steht eine Frau auf der einenSeite und ruft zu einer anderenauf der anderen Seite: „Mir ver-ändern si ned!“ Genial, nichtwahr? Eine Grammatik-Beu-gung der besonderen Art, bo-denständig und unmissver-ständlich. Wir sind mir undverändern tun mir sich schongar nicht. Meiner einer freutmich. Mü

Autonom und farbenfroh lebenASB lädt am Samstag zumTag der offenen Tür – Sorgenvoller Blick in die Zukunft

von Melanie Lapp

Aus 23 sind 40 geworden, 40Plätze in einem modernen, von„Licht und Farben durchflute-ten Wohnheim“, schwärmtWolfgang Caps, Geschäftsfüh-rer des ASB.

Davon sind 37 bezogen, zuden 23 Behinderten aus der Un-teren Kellerstraße kamen 14neue Mitbewohner aus priva-tem Umfeld dazu, die den Um-zug mit einer Ausnahme allegut verkraftet, sich sogar auf ihrneues Zuhause gefreut haben,sagt Caps. Die Behinderten sei-en von Anfang an in den Um-zug einbezogen worden, hät-ten auf der Baustelle gefeiert,den Spatenstich miterlebt unddie Fortschritte verfolgt. Jetztleben jeweils zehn Bewohnerin einer der vier Gruppen, die

„bewusst heterogen“ zusam-mengesetzt sind: In jeder Grup-pe leben Menschen mit unter-schiedlichen Behinderungs-graden und unterschiedlichenAlters.

Wert legt der HeimleiterChristian Cartus auf die Auto-nomie der einzelnen Wohn-gruppen, die „Eigenständigkeitentwickeln sollen, ohne dasGesamte aus den Augen zu ver-lieren“. Eigenständigkeit wirdauch von jedem Einzelnen ver-langt, beim Putzen, Waschen,Einkaufen oder Kochen. Jedersorgt für sich so gut er kann;den Rest erledigen die Mitar-beiter.

Das Konzept scheint aufzu-gehen, denn viele der Bewoh-ner sind im neuen Heim selbst-ständiger geworden. „Die Be-hinderten lernen Dinge, die sievorher nie gemacht haben,zum Beispiel sich alleine dieZähne zu putzen“, sagt Cartus.Ein Behinderter, der zuvor niegesprochen hat, hat den Ge-

schäftsführer eines Tages miteinem „Guten Morgen“ über-rascht.

Die Bewohner fühlen sichsichtlich wohl, und dennochruht sich der ASB mit seinenMitarbeitern nicht auf dem Er-folg aus, sagt Caps. Sein Blick istin die Zukunft gerichtet, in deres wichtige Probleme zu lösengilt. Zum Beispiel das, was mitden Behinderten nach ihremErwerbsleben passiert oderdann, wenn sie pflegebedürftigwerden. Dafür gebe es bislangkein Konzept, das zu findenaber Caps als seine zentraleAufgabe sieht. Denn dasWohnheim ist eine Wohnein-richtung, in der ausschließlichErwerbstätige leben dürfen. Al-le Bewohner gehen einer Arbeitin der Lebenshilfe nach.

Dass seine Schützlinge imRentenalter oder Pflegefall ineine ihnen völlig fremde undeventuell weit entfernte Pflege-einrichtung gehen müssen, daswill Caps verhindern. Seine Vi-

sion ist es, eine stationäre Ein-richtung zur Pflege der Behin-derten neben dem Wohnheimzu errichten. Doch bis dahin istder Weg lang, auf dem vor al-lem die Finanzierung geklärtwerden muss.

Dringend belegenDer Mensch stehe beim ASB

im Mittelpunkt, so Caps, aberzu helfen müsse auch finan-zierbar sein. Denn das Geld istknapp, auch beim ASB Forch-heim, der als erster ASB in Bay-ern selbstständig ist und demsein Vermögen übertragenworden ist. Deshalb sind diedrei leeren Heimplätze „drin-gend zu belegen“, sagt Caps.Auch deshalb war die Suchenach einem Standort für ein Be-hindertenwohnheim nichtleicht, erinnert er sich.

Der Umzug war notwendiggeworden, weil die Bahn An-fang der 90er Jahre wegen desBaus einer ICE-Trasse Bedarf für

FORCHHEIM. Im Novemberist der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) mit seinen Be-hinderten von der UnterenKellerstraße in das neueWohnheim in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße gezo-gen. Rund sechsMonatespäter, an diesem Samstag,22. Mai, ab 10 Uhr, feiert derASB die Einweihung desWohnheims und des Ver-waltungsgebäudes.

das ASB-Grundstück angemel-det hatte. Dieses ist jetzt ver-kauft, das neue Wohnheim istgebaut, wenn auch in einer ab-gespeckten Form – und das, ob-wohl sich die „Stadt Forchheimund die Kommunen sehr fürden Bau eingesetzt“ (Caps) ha-ben. Auf das Vereinsheim undeiner Werkstatt für den Fuhr-park musste aus Kostengrün-den verzichtet werden.

Übrig geblieben sind dasWohnheim und das benach-barte Verwaltungsgebäude, daszum großen Teil in Eigenleis-tung gebaut wurde. Dafür beka-men die Bewohner einiges zu-sätzlich, das nicht im Raum-programm der Regierung ent-halten ist. Die Hubbadewanne,die speziell für die Pflege für Be-hinderte konzipiert ist, gehörtdazu. Ebenso der große Aufzug,mit dem Betten in obere Stock-werke gebracht werden kön-nen, oder die hochwertigenMöbel für die, die auf eigeneMöbel verzichtet haben.

Landesausstellung im Bayerischen Rundfunk

FORCHHEIM. Edel und Frei –1000 Jahre Franken: Die Schät-ze der Bayerischen Landesaus-stellung am 24. Mai im Bayeri-schen Fernsehen.

„Franken ist wie ein Zauber-schrank; immer neue Schubfä-cher tun sich auf und zeigenbunte, glänzende Kleinodi-

en...“ So begeistert äußerte sichder preußische SchriftstellerKarl Immermann 1837 auf sei-ner Reise durch Franken. DasForchheimer Pfalzmuseum er-laubt Besuchern im Rahmender Bayerischen Landesausstel-lung derzeit einen Blick in je-nen Zauberschrank.

Das Bayerische Fernsehenzeigt die Highlights der Ausstel-lung über die Frühzeit Frankensam kommenden Montag, 24.Mai, von 22.45 bis 23.30 Uhr.Unter dem Titel „Edel und Frei -

Die schönsten Teile im TV

1000 Jahre Franken“ berichtetHans Peter Kernstock vom BR-Studio Franken von den auf-wändigen Vorbereitungen fürdie spektakuläre Schau undstellt einige der zahlreichenüber ganz Franken verteiltenSonderausstellungen vor, diedie Präsentation in Forchheimergänzen.

Im Mittelpunkt des Films ste-hen die schönsten und unge-wöhnlichsten der rund 150Ausstellungsstücke, unter de-nen sich zahlreiche wertvolleLeihgaben von großen deut-schen Archiven und Sammlun-gen befinden:

Zu sehen sind derzeit imForchheimer Pfalzmuseum un-ter anderem der Passio Kilianider Niedersächsischen Landes-bibliothek, das WürzburgerFesttags-Evangeliar und Wolf-ram von Eschenbachs Parzivalder Bayerischen Staatsbiblio-thek sowie Rüstungen undWaffen aus dem deutschen His-torischen Museum, Berlin.

Siehe auchSendetermin: Montag, 24. Mai,22.45 bis 23.30 Uhr, BayerischesFernsehen

Bebauungsplanliegt ausFORCHHEIM. Die amtlicheBekanntmachung über denAufstellungsbeschluss und diefrühzeitige Bürgerbeteiligungzum Bebauungsplan (Ände-rung) Nr. 4/8-12, Forchheim-Ost, Bereich Katzensteinstraßeund Breitenlohestraße, Flur-nummer 2226 und 2226/1 istin dieser Zeitungsausgabe ab-gedruckt.

Seite 11 · Nr. 116 Donnerstag,171. Jahrgang 20. Mai 2004

Tür auf ab 10 UhrAm 22. Mai stehen die Türendes ASB ab 10 Uhr offen.Nach einem FrühschoppenmitWeißwurst undWeizen-bier, der musikalisch vomWalberla-Express umrahmtwird, folgt um 11Uhr die öko-menischeWeihe vonWohn-heim undVerwaltung, denHeimbewohnern werdensymbolisch die Schlüsselübergeben. Ein Grußwortwird unter anderem diestellvertretende Bundesvor-sitzende des ASB, HelgaWurbs, sprechen. Anschlie-ßend lockt das Festzelt mitdemWalberla-Express. AmNachmittag geht es weitermit einer Hüpfburg, Kinder-schminken und einerMalak-tion für die Kleinen, Infor-mationen und Führungenfür die Großen.

Das so genannteMinnebild zeigt Dame, Ritter undMönch.

In dieser gemütlichenUmgebung fühltman sichwohl. EinHeimbewohner sortiert frisch gewascheneWäsche in demRaum, in demman sichtrifft. FT-Foto: Barbara Herbst

Das neue Wohnheim für Menschen mit Behinderung wird bezogen. Mitte der 90er Jahre muss der Bau jedoch der geplanten ICE-Trasse weichen. Drei Jahre später wird die Sozialstation eröffnet. Außerdem wer-den Hilfsgütern und ein ausgemustertes Fahrzeug des Fahrdienstes in das Kriegs- und Krisengebiet nach Kroatien transportiert.

1992Auf dem neu erworbenen Grundstück in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße wird eine Segnung der mehr als 60 Fahrdienst-Fahrzeuge durchgeführt. Unter dem Motto „Heilig Abend für Alle“ führt der ASB in den Abendstun-den des 24. Dezember mit ehrenamtlichen Helfern eine Aktion für Alleinstehende und Bedürftige durch.

1998Am 10. Dezember wird im Vereinsheim des ASB die OBA (Offene Behindertenarbeit) gegründet. Alle großen Wohlfahrts- und Hilfsorganisationen sowie Vertreter der Politik vereinbaren eine Trä-gergemeinschaft. Diese Konstellation ist einmalig in Bayern. Aufgabe der OBA ist die Unterstützung und Interessenvertretung von Menschen mit Behin-derung, gleich welcher Art – sie will Sprachrohr in Politik und Verwaltung sein.

2001Erstmals richtet der ASB seine jährliche Weih-nachtsfeier in der Jahn-Kulturhalle aus – Mitarbei-ter und Gäste feiern hier gemeinsam. Als Überra-schungsgast wird der neue Kinderstar aus Bamberg präsentiert: Laura Bartel, bekannt aus Funk und Fernsehen. Die Sängerin begeistert die Gäste mit ihrer jungen und doch kraftvollen Stimme.

2005

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Fränkischer Tag, 06. Dezember 1995 Fränkischer Tag, 20. Mai 2004

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Redaktion Lokales91301 Forchheim, Klosterstraße 5,[email protected]

Fax: 09191/7088-60Tel.: 09191/7088-48

MichaelWuttke (mw) -40WinfriedMüller (mü) -42Josef Hofbauer (JH) -44Otto Lapp (ott) -41Andreas Oswald (ao) -49Ekkehard Roepert (roe) -43Manuela Cranz (mac) -45Barbara Herbst (Fotos) -46SekretariatReginaWölker -48Redaktion Sport96050 Bamberg, Gutenbergstr. [email protected] Rehm (rm)

Tel.: 0951/188-225, Fax: -349GeschäftsstelleHans-JürgenWrede (verantwortl.)Anzeigen91301 Forchheim, Klosterstraße 5Tel.: 09191/7088-0, Fax: -50

FT intern

FensterbrettlaMit den Pronomen ist das so ei-ne Sache. Da gibt es die Perso-nal-, die Reflexiv-, die Possesiv-und wer weiß sonst noch wasfür Pronomen.

Irgendwann mal wann ge-lernt, das mit dem mir, meiner,mir, mich und so.

Der Franke im Allgemeinenund vielleicht der Forchheimerim Besonderen geht mit sol-chen sprachlichen Feinheitensehr entspannt um und prägtso manches neu. Wie dieser Ta-ge auf der Straße zu hören war.

Steht eine Frau auf der einenSeite und ruft zu einer anderenauf der anderen Seite: „Mir ver-ändern si ned!“ Genial, nichtwahr? Eine Grammatik-Beu-gung der besonderen Art, bo-denständig und unmissver-ständlich. Wir sind mir undverändern tun mir sich schongar nicht. Meiner einer freutmich. Mü

Autonom und farbenfroh lebenASB lädt am Samstag zumTag der offenen Tür – Sorgenvoller Blick in die Zukunft

von Melanie Lapp

Aus 23 sind 40 geworden, 40Plätze in einem modernen, von„Licht und Farben durchflute-ten Wohnheim“, schwärmtWolfgang Caps, Geschäftsfüh-rer des ASB.

Davon sind 37 bezogen, zuden 23 Behinderten aus der Un-teren Kellerstraße kamen 14neue Mitbewohner aus priva-tem Umfeld dazu, die den Um-zug mit einer Ausnahme allegut verkraftet, sich sogar auf ihrneues Zuhause gefreut haben,sagt Caps. Die Behinderten sei-en von Anfang an in den Um-zug einbezogen worden, hät-ten auf der Baustelle gefeiert,den Spatenstich miterlebt unddie Fortschritte verfolgt. Jetztleben jeweils zehn Bewohnerin einer der vier Gruppen, die

„bewusst heterogen“ zusam-mengesetzt sind: In jeder Grup-pe leben Menschen mit unter-schiedlichen Behinderungs-graden und unterschiedlichenAlters.

Wert legt der HeimleiterChristian Cartus auf die Auto-nomie der einzelnen Wohn-gruppen, die „Eigenständigkeitentwickeln sollen, ohne dasGesamte aus den Augen zu ver-lieren“. Eigenständigkeit wirdauch von jedem Einzelnen ver-langt, beim Putzen, Waschen,Einkaufen oder Kochen. Jedersorgt für sich so gut er kann;den Rest erledigen die Mitar-beiter.

Das Konzept scheint aufzu-gehen, denn viele der Bewoh-ner sind im neuen Heim selbst-ständiger geworden. „Die Be-hinderten lernen Dinge, die sievorher nie gemacht haben,zum Beispiel sich alleine dieZähne zu putzen“, sagt Cartus.Ein Behinderter, der zuvor niegesprochen hat, hat den Ge-

schäftsführer eines Tages miteinem „Guten Morgen“ über-rascht.

Die Bewohner fühlen sichsichtlich wohl, und dennochruht sich der ASB mit seinenMitarbeitern nicht auf dem Er-folg aus, sagt Caps. Sein Blick istin die Zukunft gerichtet, in deres wichtige Probleme zu lösengilt. Zum Beispiel das, was mitden Behinderten nach ihremErwerbsleben passiert oderdann, wenn sie pflegebedürftigwerden. Dafür gebe es bislangkein Konzept, das zu findenaber Caps als seine zentraleAufgabe sieht. Denn dasWohnheim ist eine Wohnein-richtung, in der ausschließlichErwerbstätige leben dürfen. Al-le Bewohner gehen einer Arbeitin der Lebenshilfe nach.

Dass seine Schützlinge imRentenalter oder Pflegefall ineine ihnen völlig fremde undeventuell weit entfernte Pflege-einrichtung gehen müssen, daswill Caps verhindern. Seine Vi-

sion ist es, eine stationäre Ein-richtung zur Pflege der Behin-derten neben dem Wohnheimzu errichten. Doch bis dahin istder Weg lang, auf dem vor al-lem die Finanzierung geklärtwerden muss.

Dringend belegenDer Mensch stehe beim ASB

im Mittelpunkt, so Caps, aberzu helfen müsse auch finan-zierbar sein. Denn das Geld istknapp, auch beim ASB Forch-heim, der als erster ASB in Bay-ern selbstständig ist und demsein Vermögen übertragenworden ist. Deshalb sind diedrei leeren Heimplätze „drin-gend zu belegen“, sagt Caps.Auch deshalb war die Suchenach einem Standort für ein Be-hindertenwohnheim nichtleicht, erinnert er sich.

Der Umzug war notwendiggeworden, weil die Bahn An-fang der 90er Jahre wegen desBaus einer ICE-Trasse Bedarf für

FORCHHEIM. Im Novemberist der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) mit seinen Be-hinderten von der UnterenKellerstraße in das neueWohnheim in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße gezo-gen. Rund sechsMonatespäter, an diesem Samstag,22. Mai, ab 10 Uhr, feiert derASB die Einweihung desWohnheims und des Ver-waltungsgebäudes.

das ASB-Grundstück angemel-det hatte. Dieses ist jetzt ver-kauft, das neue Wohnheim istgebaut, wenn auch in einer ab-gespeckten Form – und das, ob-wohl sich die „Stadt Forchheimund die Kommunen sehr fürden Bau eingesetzt“ (Caps) ha-ben. Auf das Vereinsheim undeiner Werkstatt für den Fuhr-park musste aus Kostengrün-den verzichtet werden.

Übrig geblieben sind dasWohnheim und das benach-barte Verwaltungsgebäude, daszum großen Teil in Eigenleis-tung gebaut wurde. Dafür beka-men die Bewohner einiges zu-sätzlich, das nicht im Raum-programm der Regierung ent-halten ist. Die Hubbadewanne,die speziell für die Pflege für Be-hinderte konzipiert ist, gehörtdazu. Ebenso der große Aufzug,mit dem Betten in obere Stock-werke gebracht werden kön-nen, oder die hochwertigenMöbel für die, die auf eigeneMöbel verzichtet haben.

Landesausstellung im Bayerischen Rundfunk

FORCHHEIM. Edel und Frei –1000 Jahre Franken: Die Schät-ze der Bayerischen Landesaus-stellung am 24. Mai im Bayeri-schen Fernsehen.

„Franken ist wie ein Zauber-schrank; immer neue Schubfä-cher tun sich auf und zeigenbunte, glänzende Kleinodi-

en...“ So begeistert äußerte sichder preußische SchriftstellerKarl Immermann 1837 auf sei-ner Reise durch Franken. DasForchheimer Pfalzmuseum er-laubt Besuchern im Rahmender Bayerischen Landesausstel-lung derzeit einen Blick in je-nen Zauberschrank.

Das Bayerische Fernsehenzeigt die Highlights der Ausstel-lung über die Frühzeit Frankensam kommenden Montag, 24.Mai, von 22.45 bis 23.30 Uhr.Unter dem Titel „Edel und Frei -

Die schönsten Teile im TV

1000 Jahre Franken“ berichtetHans Peter Kernstock vom BR-Studio Franken von den auf-wändigen Vorbereitungen fürdie spektakuläre Schau undstellt einige der zahlreichenüber ganz Franken verteiltenSonderausstellungen vor, diedie Präsentation in Forchheimergänzen.

Im Mittelpunkt des Films ste-hen die schönsten und unge-wöhnlichsten der rund 150Ausstellungsstücke, unter de-nen sich zahlreiche wertvolleLeihgaben von großen deut-schen Archiven und Sammlun-gen befinden:

Zu sehen sind derzeit imForchheimer Pfalzmuseum un-ter anderem der Passio Kilianider Niedersächsischen Landes-bibliothek, das WürzburgerFesttags-Evangeliar und Wolf-ram von Eschenbachs Parzivalder Bayerischen Staatsbiblio-thek sowie Rüstungen undWaffen aus dem deutschen His-torischen Museum, Berlin.

Siehe auchSendetermin: Montag, 24. Mai,22.45 bis 23.30 Uhr, BayerischesFernsehen

Bebauungsplanliegt ausFORCHHEIM. Die amtlicheBekanntmachung über denAufstellungsbeschluss und diefrühzeitige Bürgerbeteiligungzum Bebauungsplan (Ände-rung) Nr. 4/8-12, Forchheim-Ost, Bereich Katzensteinstraßeund Breitenlohestraße, Flur-nummer 2226 und 2226/1 istin dieser Zeitungsausgabe ab-gedruckt.

Seite 11 · Nr. 116 Donnerstag,171. Jahrgang 20. Mai 2004

Tür auf ab 10 UhrAm 22. Mai stehen die Türendes ASB ab 10 Uhr offen.Nach einem FrühschoppenmitWeißwurst undWeizen-bier, der musikalisch vomWalberla-Express umrahmtwird, folgt um 11Uhr die öko-menischeWeihe vonWohn-heim undVerwaltung, denHeimbewohnern werdensymbolisch die Schlüsselübergeben. Ein Grußwortwird unter anderem diestellvertretende Bundesvor-sitzende des ASB, HelgaWurbs, sprechen. Anschlie-ßend lockt das Festzelt mitdemWalberla-Express. AmNachmittag geht es weitermit einer Hüpfburg, Kinder-schminken und einerMalak-tion für die Kleinen, Infor-mationen und Führungenfür die Großen.

Das so genannteMinnebild zeigt Dame, Ritter undMönch.

In dieser gemütlichenUmgebung fühltman sichwohl. EinHeimbewohner sortiert frisch gewascheneWäsche in demRaum, in demman sichtrifft. FT-Foto: Barbara Herbst

Das neue Wohnheim für Menschen mit Behinderung wird bezogen. Mitte der 90er Jahre muss der Bau jedoch der geplanten ICE-Trasse weichen. Drei Jahre später wird die Sozialstation eröffnet. Außerdem wer-den Hilfsgütern und ein ausgemustertes Fahrzeug des Fahrdienstes in das Kriegs- und Krisengebiet nach Kroatien transportiert.

1992Auf dem neu erworbenen Grundstück in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße wird eine Segnung der mehr als 60 Fahrdienst-Fahrzeuge durchgeführt. Unter dem Motto „Heilig Abend für Alle“ führt der ASB in den Abendstun-den des 24. Dezember mit ehrenamtlichen Helfern eine Aktion für Alleinstehende und Bedürftige durch.

1998Am 10. Dezember wird im Vereinsheim des ASB die OBA (Offene Behindertenarbeit) gegründet. Alle großen Wohlfahrts- und Hilfsorganisationen sowie Vertreter der Politik vereinbaren eine Trä-gergemeinschaft. Diese Konstellation ist einmalig in Bayern. Aufgabe der OBA ist die Unterstützung und Interessenvertretung von Menschen mit Behin-derung, gleich welcher Art – sie will Sprachrohr in Politik und Verwaltung sein.

2001Erstmals richtet der ASB seine jährliche Weih-nachtsfeier in der Jahn-Kulturhalle aus – Mitarbei-ter und Gäste feiern hier gemeinsam. Als Überra-schungsgast wird der neue Kinderstar aus Bamberg präsentiert: Laura Bartel, bekannt aus Funk und Fernsehen. Die Sängerin begeistert die Gäste mit ihrer jungen und doch kraftvollen Stimme.

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Page 30: ASB Forchheim

ENGAGEMENT BEIM ASB

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Mitglied werdenBundesweit unterstützen über 1,1 Millionen Menschen den Arbeiter-Samariter-Bund mit ihrer Mitgliedschaft; der ASB Forchheim zählt alleine rund 4200 Mitglieder. Diese Frauen und Männer machen viele unserer Projekte erst mög-lich. Sie helfen uns, zu helfen. ASB-Mitglieder profitieren aber auch selbst von unseren Serviceleistungen wie dem Jahresgutschein für einen Erste-Hilfe-Kurs, dem kostenlosen ASB-Magazin oder dem internationalen Rückholdienst.

EhrenamtEigene Erfahrungen weitergeben, neue Herausforderungen finden, mit ande-ren zusammen sein: Die Gründe, warum Menschen sich freiwillig engagieren, sind vielfältig. Ob Schülerin oder Rentner, Hausmann oder Managerin: Der ASB Forchheim freut sich über jeden, der im Sinne des Leitgedankens „Wir helfen hier und jetzt“ aktiv werden möchte – ob im Behindertenwohnheim, beim Besuchshundedienst oder als „Helfer vor Ort“.

FSJ und BFD Zivildienst war gestern – heute kann man sich im Rahmen von FSJ und BFD für seine Mitmenschen engagieren. Der Unterschied: Während das Freiwil-lige Soziale Jahr (FSJ) für junge Frauen und Männer unter 27 Jahren gedacht ist, steht der Bundesfreiwilligendienst (BFD) allen Menschen zwischen 16 und 99 Jahren offen. Beim BFD können sich Freiwillige auch halbtags einbringen. Die Dienste dauern zwischen 6 und 18 Monaten.

KontaktASB-Regionalverband Forchheim e.V.Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 991301 Forchheim Tel.: 09191 / 70 07 0Fax: 09191 / 70 07 30 [email protected]

Foto

: A

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ENGAGEMENT BEIM ASB

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Mitglied werdenBundesweit unterstützen über 1,1 Millionen Menschen den Arbeiter-Samariter-Bund mit ihrer Mitgliedschaft; der ASB Forchheim zählt alleine rund 4200 Mitglieder. Diese Frauen und Männer machen viele unserer Projekte erst mög-lich. Sie helfen uns, zu helfen. ASB-Mitglieder profitieren aber auch selbst von unseren Serviceleistungen wie dem Jahresgutschein für einen Erste-Hilfe-Kurs, dem kostenlosen ASB-Magazin oder dem internationalen Rückholdienst.

EhrenamtEigene Erfahrungen weitergeben, neue Herausforderungen finden, mit ande-ren zusammen sein: Die Gründe, warum Menschen sich freiwillig engagieren, sind vielfältig. Ob Schülerin oder Rentner, Hausmann oder Managerin: Der ASB Forchheim freut sich über jeden, der im Sinne des Leitgedankens „Wir helfen hier und jetzt“ aktiv werden möchte – ob im Behindertenwohnheim, beim Besuchshundedienst oder als „Helfer vor Ort“.

FSJ und BFD Zivildienst war gestern – heute kann man sich im Rahmen von FSJ und BFD für seine Mitmenschen engagieren. Der Unterschied: Während das Freiwil-lige Soziale Jahr (FSJ) für junge Frauen und Männer unter 27 Jahren gedacht ist, steht der Bundesfreiwilligendienst (BFD) allen Menschen zwischen 16 und 99 Jahren offen. Beim BFD können sich Freiwillige auch halbtags einbringen. Die Dienste dauern zwischen 6 und 18 Monaten.

KontaktASB-Regionalverband Forchheim e.V.Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 991301 Forchheim Tel.: 09191 / 70 07 0Fax: 09191 / 70 07 30 [email protected]

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Page 32: ASB Forchheim

Wir freuen uns über jede Spende:

Konto: 76596

BLZ: 763 510 40

Sparkasse Forchheim

…oder speziell für unsere Helfer vor Ort in Memmelsdorf:

Stichwort „Helfer vor Ort“ oder „HvO“

Konto: 302 484 795

BLZ: 770 500 00

Sparkasse Memmelsdorf

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BLZ: 770 601 00

Volksbank Memmelsdorf

Wir helfenhier und jetzt.

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In Forchheim. In Bamberg.

In der Region. Der ASB-Regionalverband stellt sich vor