atypische Beschäftigung in Österreich

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Prekäre Arbeit in Österreich - eine Überblick

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Grenzen der Arbeit –atypische Beschäftigung in Österreich

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Veränderungen der Arbeitswelt

Normalarbeitsverhältnisse werden immer mehr durch so genannte atypische ersetzt

Neue Branchen, ohne gewerkschaftliche Traditionen entstehen

Alte Branchen (Industrie etc.) sind im Rückzug bzw. im Verschwinden

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Atypische Arbeitsverhältnisse werden immer typischer

quer durch alle Branchen:von Industrie bis Kreativwirtschaft

Altersgruppen:von SchulabgängerInnen bis PensionistInnen

Ausbildungsgruppen:von SchulabbrecherInnen bis AkademikerInnen

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Was sind atypische Arbeitverträge?

Freie Dienstverträge

Werkverträge

Leiharbeit

Praktika

Teilzeitarbeit, Telearbeit etc…

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Anzahl von Freien DienstnehmerInnen und WerkvertragsnehmerInnen ohne Gewerbeschein

109.467 Insgesamt

22.26815.20637.474

WV ohne Gewerbeschein 4. Quartal 06

17.62527.44745.072

Geringfügig beschäftigte FD Juni 2007

12.95413.96726.921

MännerFrauen FD Juni 2007

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Die Anzahl wirkt nicht hoch, aber…

der permanente Druck auf „Normalarbeitsverhältnisse“ steigt und drückt die Gehälter

Arbeitsrechte werden ausgehöhlt

ArbeitnehmerInnen können so ihre Rechte immer weniger durchsetzen

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Welche Auswirkungen haben die neuen Arbeitsverhältnisse?

Je nach Arbeitsvertrag fehlende oder unzureichende:

KrankenversicherungArbeitslosenversicherungAbsicherung im AlterAbsicherung bei ArbeitsunfähigkeitEinkommensschere geht weiter auseinander

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Versprechen der neuen Arbeitsbedingungen

Flexiblere Arbeitszeiten = bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Ein Mehr an selbständigen und eigenverantwortlichen Tätigkeiten= autonomeres und selbstbestimmtes Arbeiten

Arbeitsverträge, die der Individualität der ArbeitnehmerInnen besser entsprechen

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Tatsächlich heißt das aber zumeist

Arbeit auf Abruf = Flexibilität liegt auf ArbeitgeberseiteNormalarbeitsverhältnisse werden in atypische umgewandelt= ohne Kollektivvertrag und Arbeitsrecht üben ArbeitnehmerInnen unterbezahlt und ohne Kündigungsschutz die gleiche Tätigkeit wie ihre KollegInnen ausKeine Arbeitszeitregelungen oder Urlaubsansprüche, nur teilweise Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und ArbeitslosenversicherungDas wirtschaftliche Risiko von Arbeitgebern wird also vollständig auf die ArbeitnehmerInnen abgewälzt

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Prekarisierung ist nicht unabhängig…

…von Gender, Klasse, ethnischer Zugehörigkeit oder Bildungshintergrund, wird aber zunehmend davon entkoppeltDennoch kommen 31% der armutsgefährdeten Kinder aus Familien mit Migrationshintergrundleben 17% der armutsgefährdeten Kinder in einem allein-erziehenden Haushalt setzen sich Bildungsniveau und Einkommen im Familienzusammenhang auch über Generationen meist relativ homogen fort

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Armut in Zahlen

Aus dem Armutsbericht des Ministerium für Soziales und Konsumentschutz 2007(Quelle: APA)

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Prekarisierung ist weiblich

egal ob "erwerbsarbeitslos"oder "working-poor":

Frauen gelangen schneller und öfter in prekäre arbeits- und Lebensbedingungen und viel langsamer und schwieriger wieder hinaus

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Prekarisierung findet ebenso sozial wie politisch statt:

Ungesicherte Arbeitsverhältnisse reduzieren den individuellen und kollektiven Spielraum

Ansprüche nach Absicherung können immer schwieriger durchgesetzt werden

fehlende soziale Absicherungen machen lang- oder mittelfristige Lebensplanung schwierig oder unmöglich

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Zunehmende Verunsicherung unserer Lebens- und Arbeitsbedingungen

Flexibilisierung wird als Chance auf mehr Selbstverantwortlichkeit und Autonomie angepriesen

soziale Probleme werden so vereinzelt

Der Rückbau des Sozialstaates und die Macht des Marktes werden verschleiert

Individuelle Strategien wie Bildung, Fleiß, Anpassung oder eben Flexibilität sollen im Kampf jedes Einzelnen um Arbeit und Absicherung zum Einsatz kommen

Gewöhnungseffekte, die gelenkte öffentliche Meinung, sowie das Fehlen eines starken Gegengewichts zum neoliberalen Meinungstenor steigern die Tendenzen des „Sich-Einrichten“ in der Prekarität steigen

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Gewerkschaftliche Interessenvertretung

GPA-djp vertritt Freie DienstnehmerInnen und WerkvertragsnehmerInnen seit 2001

Information und Beratung

Rechtliche Vertretung

Politisches Lobbying

Partizipation und Mitbestimmung in den höchsten gewerkschaftlichen Gremien

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Änderungen für Freie DienstnehmerInnen seit dem 1.1.2008

Einbeziehung in die Arbeitslosenversicherung

Krankengeld ab dem 4. Tag von der Gebietskrankenkasse

Wochengeld bemessen nach dem Nettoeinkommen statt wie bisher € 7,48,- pro Tag

Einbeziehung in die Abfertigung neu

Einbeziehung in den Insolvenzschutz

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Weitere Ziele

arbeitsrechtliche Absicherung

Arbeitszeit

Urlaubsansprüche

Kündigungsschutz in der Schwangerschaft

Mindestlöhne/Mindesthonorare

Einbeziehung in die jeweiligen Kollektivverträge

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Aktionstag 29. Februar 2008

FAIR statt PREKÄR

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Es gibt vie les,

für das es sich lohnt,

organisiert zu se in.