„Unsere Helden“: Resi Nießen arbeitet seit 35 Jahren bei uns · 2016. 5. 11. · seit 35...

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Kundenporträt: RWE, Seite 8 Jubiläum: Fünf Jahre LEWAC, Seite 12 Bildergalerie: Special Olympics, Seite 22 DAS MAGAZIN DER LEBENSHILFE AACHEN WERKSTÄTTEN & SERVICE GMBH FÜR FREUNDE, MITARBEITER UND KUNDEN AUSGABE 47, OKTOBER 2014 Neue Serie „Unsere Helden“: Resi Nießen arbeitet seit 35 Jahren bei uns Seite 6

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Kundenporträt: RWE, Seite 8Jubiläum: Fünf Jahre LEWAC, Seite 12Bildergalerie: Special Olympics, Seite 22

DAS MAGAZIN DER LEBENSHILFE AACHEN WERKSTÄTTEN & SERVICE GMBHFÜR FREUNDE, MITARBEITER UND KUNDEN

AUSGABE 47, OKTOBER 2014

Neue Serie „Unsere Helden“:

Resi Nießen arbeitet seit 35 Jahren bei uns

Seite 6

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AKTUELL

KurznachrichtenNeukunde: So schön kann verpacken sein 4

Leitung Produktion: Verstärkung durch erfahrenen Ingenieur 4

Ausbildung: Erster Azubi in der Gartengruppe 5

Kalender 2015: Kunstbegleiter durch das neue Jahr 5

MENSCHEN

Reportage: In der neuen Serie „Unsere Helden“ stellen wir Resi Nießen vor Die 57-Jährige ist seit über 35 Jahren eine zuverlässige Mitarbeiterin und bei allen beliebt 6

Kundenporträt: Ein großer Konzern wie RWE hat ein großes Netzwerk von Lieferanten Zu diesem Netzwerk gehören wir schon sehr lange Ein Gespräch mit den Einkäufern Stefan Krieger und Wilhelm Cremer 8

Nachruf: Die Lebenshilfe war seine große Familie Wir trauern um Ludolf Hannott, dem die Werkstatt viel zu verdanken hat 10

WERKSTATT

Beschäftigung: Vor fünf Jahren hat uns die Arbeitsagentur erstmals mit dem Programm Unterstützte Beschäftigung beauftragt Zum kleinen Jubiläum ziehen wir eine Bilanz 12

Produktentwicklung: Mit der Eigenherstellung eines Trainingsgeräts für Sportler wollen wir zukünftig unabhängiger von Auftragsschwankungen werden 15

Neuaufnahmen: Rund dreißig junge Leute kommen jedes Jahr neu in die Werkstatt Wir stellen das Eingangsverfahren und zwei der Neuen vor 16

ARBEIT & MEHR

KurznachrichtenImagefilm: Zeigen, was wir leisten 18

Aktivitätenpark: Bewegung und Anregung für alle Sinne 18

Kunstwerkstatt: Ein Bild für die Königin 19

Inklusion: Gegenseitig sichern 19

BilderalbumSommerfeste: Das „Menschenkicker“ war der Renner 20

Special Olympics: Jubel in Düsseldorf 22

Seite 8: KundenporträtSeit vielen Jahren ist RWE ein wichtiger Auf-traggeber Wir haben uns mit zwei Einkäufern des Konzerns zu einem Interview verabredet

Seite 10: NachrufEr war immer hilfsbereit und hatte für jeden ein freundliches Wort Im Juli ist unserer ehe-maliger Kollege Ludolf Hannott verstorben

ImpressumHerausgeber: Lebenshilfe Aachen Werkstätten & Service GmbH, Neuenhofstr 170, 52078 Aachen, Tel 02 41 / 92 81 10V i S d P : Norbert Zimmermann, GeschäftsführerKonzeption, Text, Redaktion: Siegbert Gossen, www gossen-kommunikation de Gestaltung: Walbert – Visuelle Kommunikation, www walbert bizFotos: Werkstätten & Service GmbH, Siegbert Gossen, Wikimedia CommonsDruck: mtb, Maastricht Auflage: 2 000

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3EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

zehn Werkstätten im Rheinland, darunter auch unser Unternehmen, haben kürzlich gemeinsam die Kampagne

„Werkstatthelden“ gestartet (im Internet zu finden unter www werkstatthelden org) Mit der Kampagne wollen wir vor allem deutlich machen, dass Menschen mit Behinde-rung in Werkstätten durch gezielte Förderung und selbst-bestimmtes Arbeiten sehr viel leisten – viel mehr, als mancher denkt Und sie soll die Bekanntheit und das Ansehen der Werkstätten als Orte stärken, wo Menschen mit Behinderung einen Lebensmittelpunkt und einen Ort der Selbstverwirklichung finden Ich hoffe sehr, dass es uns mit der Imagekampagne gelingt, das eine oder ande-re Vorurteil über unsere Arbeit zu entkräften, und dass Menschen neugierig werden und sich selbst ein Urteil bilden Wir laden jeden Interessierten herzlich zu einem Besuch und zum persönlichen Gespräch ein Wir möchten Ihnen mit dieser Ausgabe von „Werkstatt im Blickpunkt“ unsere Helden näher bringen

In der letzten Ausgabe hatten wir kurz berichtet, dass Professor Gerd Ascheid zum neuen Vorsitzenden unseres Aufsichtsrats gewählt worden ist Unter seiner Leitung hat das Gremium inzwischen gemeinsame Ziele für die zukünftige Arbeit festgelegt Als eine große Herausforderung sieht der Aufsichtsrat das Thema Inklusion im Arbeitsbereich, insbesondere da die Politik bisher bei diesem Thema die Gegebenheiten und Probleme der Menschen mit geistiger Beeinträchtigung noch nicht ausreichend würdigt Hier wollen wir gestaltend Vorbild sein, um Fehlentwicklungen zu verhindern Zu diesem Zweck erarbeiten wir aktuell auch die Grundlagen für eine Inklusionsstrategie, die zwei Dinge aufzeigt: Wie wir erstens neue Arbeitsplätze außerhalb der Räumlichkeiten der Werkstatt schaffen, und zweitens, wie wir zugleich die Leistungsfähigkeit und Servicequalität für unsere Kunden sichern und das positive soziale Klima innerhalb der Werkstatt bewahren Angesichts der vielfältigen und großen Veränderungen in den Rahmenbedingungen ist es wichtiger denn je, dass wir unsere Stärken im Blick behalten und auch weiterhin ge-meinsam für die Ziele der Werkstatt und die von uns betreuten Menschen eintreten

Ihr

Norbert Zimmermann,

Geschäftsführer

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4 AKTUELL KURZNACHRICHTEN

Neukunde

So schön kann verpacken sein

Für die Kosmetikmarke p2 hat unser Verpackungsbereich erstmals vor einem Jahr die Aufgabe übernommen, Pa-kete an die Redaktionen von Zeitschriften zu versenden Auftraggeber ist die p2 Kosmetik GmbH in Wien, die p2 in Deutschland exklusiv über das Drogerieunternehmen dm vertreibt Doch was hat ein neuer Lippenstift aus Öster-reich mit einem Paket aus Aachen an eine Frauenzeit-schrift in Hamburg zu tun? Ganz einfach, die Hersteller – beziehungsweise auf „Beauty & Fashion“ spezialisierte Agenturen – stellen den Redaktionen von Illustrierten und TV-Modemagazinen kostenlos Musterprodukte und Infor-mationen zur Verfügung, damit sie darüber berichten In-haberin einer solchen Agentur ist Johanna Lassonczyk aus Köln Sie verantwortet die Pressearbeit für p2 in Deutsch-land und schreibt zwei Mal im Jahr 200 bis 250 Redakti-onen an Als Dienstleister für diese Versandaktion war der PR-Expertin die Werkstatt empfohlen worden „Das Paket enthält in der Regel ein Etui mit Produktmustern, eine Pressemappe mit Pressetexten und Fotos auf einem USB-Stick“, erklärt Lassonczyk „Zum Schluss kommt das Anschreiben dazu, alles wird schön mit rotem Seidenpa-pier eingepackt, der Karton etikettiert und dann zur Post gebracht “ Mit der Leistung der Werkstatt sind alle sehr zufrieden Produkt, Hersteller und Werkstatt passen auch unter dem sozialem Aspekt gut zusammen

Leitung Produktion

Verstärkung durch erfahrenen Ingenieur

Das fünfköpfige Geschäftsleitungsteam unseres Un-ternehmens ist wieder komplett Im Juli hat Ralph Wittenmeier, 48, seine neue Aufgabe als Produktions-leiter der Werkstatt angetreten Dafür bringt er reiche Erfahrung mit Fast zwanzig Jahre war der gebürtige Pfälzer zuletzt als Produktionschef in einem Werk der Hygienepapierbranche in Kreuzau bei Düren tätig Davor war Wittenmeier Anlagenplaner und Baustellenleiter bei einem Fördertechnik-Unternehmen aus Kaiserslautern An der dortigen Uni hatte er auch sein Diplom als Ma-schinenbauer mit Vertiefungsfach Produktionstechnik abgelegt Leiten, neu aufbauen, optimieren – mit diesen Worten beschreibt er seine Aufgabe in der Werkstatt Konkret gehe es darum, die logistischen Abläufe in der Liefer- und Produktionskette ständig auf Verbesserungs-möglichkeiten hin zu untersuchen: „Wie schaffen wir es noch besser, dass das richtige Vorprodukt zur richtigen Zeit an der Maschine ist?“, beschreibt Wittenmeier die Herausforderung „Und was brauchen wir, um eine Produktion zu gewährleisten, die den Qualitätsansprü-chen unserer Kunden genügt?“ Seine Philosophie laute: erstens Arbeitssicherheit, zweitens Qualität Wenn dies gewährleistet sei, kämen Erfolg und Zufriedenheit von alleine In seinem bisherigen Berufsleben hat der Vater von zwei Söhnen und Vorsitzende eines Segelclubs am Rursee aber auch gelernt: Leistung darf nicht der alleinige Maßstab in der Arbeitswelt sein, erst recht nicht für Menschen, die aufgrund eines Handicaps Solidarität und Unterstützung brauchen „Daher freue ich mich sehr auf eine gemeinsame und hoffentlich erfolgreiche Zeit in der Lebenshilfe-Werkstatt “

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5AKTUELL KURZNACHRICHTEN

Ausbildung

Erster Azubi in der Gartengruppe

Lucas Quadflieg (links im Bild) ist der erste Auszubildende in unserem Bereich Garten- und Landschaftsbau Für seine Ausbildung ist Bereichsleiter und Gartenbaumeister Thomas Niggenaber verantwortlich Bereits im Rahmen seines Bundesfreiwilligendienstes (BFD) in der Werkstatt hatte der 21-Jährige aus Herzogenrath das Interesse an diesem Beruf entdeckt Nach der Ausbildung wird er ge-gebenenfalls das Studium zum Garten- und Landschafts-architekten anschließen Außer Lucas Quadflieg haben zehn weitere junge Menschen eine Berufsausbildung in unserem Unternehmen begonnen, darunter vier Heiler-ziehungspflegerinnen Alina Philippen, 20 (Bild rechts), aus Übach-Palenberg hat sich nach der Realschule zunächst für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Werkstatt und dann für den Beruf Heilerziehungspflegerin entschieden Ihre Ausbildung in unserem Kompetenzzentrum für be-rufsorientierte Förderung hat im September begonnen und dauert drei Jahre Besonders interessant findet sie die Mischung aus sozialen und medizinischen Themen Dass sich die Werkstatt auch in diesem Jahr wieder intensiv um den Nachwuchs kümmert, ist für Mariele Storms, Leiterin des Bereichs Soziales, Bildung und Mit-arbeiterentwicklung, ein besonderes Anliegen: „Wir sind ein Unternehmen mit sehr vielen Aufgabenbereichen, daher müssen wir zur Nachwuchssicherung auch eine große Bandbreite an Ausbildungsberufen schaffen “ Erst im vergangenen Jahr seien erstmals Auszubildende für die Berufe Schreiner, IT-Fachkraft, Koch und Bürokauf-mann dazugekommen Wie Alina Philippen und Lucas Quadflieg nutzen viele junge Leute ein FSJ oder BFD in der Werkstatt für die erste berufliche Orientierung

Kalender 2015

Kunstbegleiter durch das neue Jahr

Der neue Kunstkalender 2015 von „willsosein“ ist frisch gedruckt und ab sofort zu haben Auch dieses Jahr hat das Team unserer Kunstwerkstatt schöne Bildwerke zusammengestellt, die sich harmonisch auf die jewei-ligen Monate beziehen Neu ist das frische Design, auch hat der Kalender ein Querformat und ist kleiner als in den Vorjahren „Wir haben damit auch Anregungen von Kunden aufgenommen“, sagt Barbara Geier, die künstlerische Begleiterin von „willsosein“ (Foto, rechts) Außerdem lasse sich das neue Format kostengünstiger herstellen und mit dem eigenen Maschinenpark trans-portsicher verpacken Bereits im Mai wurde begonnen, Bildwerke für den Kalender zusammenzustellen „Wir haben uns gemeinschaftlich ein Konzept überlegt und eine junge Agentur aus Aachen hat uns dabei mit krea-tiven Ansätzen unterstützt“, ergänzt Produktmanagerin Martina Knauf (links im Bild) Um für den Kalender mög-lichst viele Interessenten und Käufer zu finden, wird das Marketing verbessert Dabei werden vor allem Firmen und Händler angesprochen Der Kalender ist erhältlich für 24,90 Euro Weitere Informationen zum Design und zur Preisstaffel finden sich auf unserer Internetseite werkstatt-ac de Bestellungen sind möglich per E-Mail an kunstkalender@werkstatt-ac de Gerne kann man aber auch zu uns in die Werkstätten kommen, um den Kalender zu kaufen

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6 MENSCHEN REPORTAGE

Diese kleine Frau hat ganz viel Energie, sie strahlt Lebens-lust aus, sie ist die gute Laune in Person Wenn sie etwas will oder sich freut, fliegt ihr langer Arm durch die Luft und der Zeigefinger dirigiert, bis ihr Gegenüber tut, was sie will Und sie will vieles, meistens hat sie eine Frage, und mit ihren vielen Fragen kann sie ganz schön an-strengend sein, sagen die, die es wissen müssen Ja, Resi Nießen ist kontaktfreudig und manchem etwas zu neu-gierig, vor allem ist sie jedoch ein echtes Vorbild Jeden Tag seit 35 Jahren macht sie ihre Arbeit in der Werkstatt

Gerne, gut und gewissenhaft Jeden Morgen um Viertel vor sieben steigt sie in Rollesbroich in den Zubringerbus und nimmt die 45 Minuten lange Fahrt auf sich, obwohl sie auch in einer Werkstatt in der Nordeifel arbeiten könnte

Noch vor Arbeitsbeginn („Bin ich zu spät?“) dreht sie eine Runde durch die Verwaltungsetagen, um alle persönlich zu begrüßen Und um ein Stückchen Schokolade abzu-stauben Jeder kennt sie, jeder mag sie

Resi Nießen: Jeder kennt sie. Jeder mag sie.In unserem Unternehmen arbeiten viele interessante Persönlichkeiten Menschen mit sympathischen Macken, Menschen mit ungewöhnlichen Hobbys, Menschen, die still und zuverlässig ihre Arbeit tun, kurz: Menschen, die man einfach mögen muss In der neuen Serie „Unsere Helden“ stellen wir Ihnen einige dieser Menschen vor (Text und Fotos: Siegbert Gossen)

Neue Serie: Unsere Helden

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Resi Nießen ist ein großer Bayern-Fan. Von der Bettwäsche über Rucksack bis zum Frühstücks-brettchen hat sie alles von Bayern München.

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7MENSCHEN REPORTAGE

Im September ist Resi Nießen 57 Jahre alt geworden Sie wurde in Rollesbroich geboren und wohnt bis heute hier Ihre ältere Schwester Renate erzählt, dass Resi von den Eltern und den zwei Schwestern sehr beschützt wurde: „Als sie dann die Sonderschule in Stolberg besucht hat, haben wir anfangs gedacht, das schafft sie nicht Es fiel uns schwer, uns den ganzen Tag von ihr zu trennen “ Bis heute, auch nach dem Tod der Eltern, ist Renate Nießen für ihre Schwester da Sie wohnen unter einem Dach, und wenn Resi von der Arbeit nach Hause kommt, trinken die Schwestern zuerst mal einen Kaffee „Dieses Ritual ist sehr wichtig, seit Jahrzehnten“, sagt Renate Nießen, die drei Kinder großgezogen hat

Natürlich habe Resi Pflichten, den Tisch decken, die Spül-maschine ausräumen, in ihrem Zimmer Staub wischen „Sie ist sehr an diese Ordnung gebunden, und sie will ein-bezogen sein Vor allem jedoch braucht sie Sicherheit “ So gehe sie gerne zur Kirche im Ort, doch obwohl es kaum zwanzig Schritte dahin sind, würde sie niemals alleine gehen „Resi ist schon sehr unselbständig und auf mich fixiert“, sagt Renate Nießen „Sie wird bei uns wohnen bleiben, solange es geht “ Resi sei auch der größte Fan des Rollesbroicher Blasmusikvereins, ergänzt Schwager Herbert Nießen „Da unsere jüngste Tochter

dort spielt, ist Resi immer informiert, wo der Musikverein einen Aufritt hat Selbst bis nach Köln zum Weihnachts-markt mussten wir mit ihr hin “

Zurück in der Werkstatt „Resi kann viele Arbeiten über-nehmen“, sagt Gruppenleiter Peter Lidak, dessen Gruppe dreizehn Beschäftigte zählt „Waren ein- und auspacken, Etiketten aufkleben, Paletten stapeln Besonders gut kann sie Kartons aufrichten “ Wenn im Radio flotte Mu-sik läuft, legt sie auch schon mal ein kurzes Tänzchen auf das Hallenparkett Und wenn ihr etwas besonders gefällt, hüpft sie vor Freude in die Luft Nachdem sie im vergangenen Jahr ein Hörgerät bekommen hat, so Lidak, ist sie ausgeglichener, da sie mehr mitbekommt Als das Hörgerät noch ganz neu war, habe sie einmal mit dem Ruf „Feueralarm“ allen einen Riesenschrecken eingejagt „Dabei hat sie lediglich zum ersten Mal den harmlosen Kontrollton der Verpackungsmaschine gehört “

Resi Nießen packt unterdessen für die Frühstückspause die Brotdose mit dem Bayernlogo unter den Arm Als sie den Speisesaal betritt, antwortet sie auf die neugierigen Blicke wegen des Reporters an ihrer Seite schmunzelnd: „Ich werde weltberühmt!“ Wie es sich für Helden gehört

„Sie ist ein Original.“ Gruppenleiter Peter Lidak kennt Resi Nießen seit 25 Jahren.

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8 MENSCHEN KUNDENPORTRÄT

„Die Werkstatt ist absolut konkurrenzfähig“

RWE ist ein internationaler Energiekonzern, der mit sehr vielen Lieferanten zusammenarbeitet Auf regio-naler Ebene sind wir seit über 40 Jahren einer der Lieferanten Zeit für ein Gespräch mit Stefan Krieger und Wilhelm Cremer, unseren Ansprechpartnern im Einkauf von RWE

WiB: Herr Cremer, bitte erklären Sie uns doch zunächst Ihre Aufgabe bei RWE.

Wilhelm Cremer: Ich bin deutschlandweit verantwort-lich für den Einkauf unter anderem von Verbindungs-elementen und Hydraulikteilen, die hauptsächlich im Tagebau und in Kraftwerken benötigt werden In dieser Funktion habe ich seit 12 Jahren mit der Werkstatt zu tun Wir bestellen dort Metallbolzen für die Bandanlagen im Tagebau Grundlage hierfür ist ein Rahmenvertrag mit

Laufzeit bis 2015 Die Preise und Konditionen werden je-des Jahr neu verhandelt

WiB: Neben den Metallbolzen liefert unsere Holzwerk-statt pro Jahr auch 30.000 Stück Keil-, Druck- und Form-hölzer an Ihr Unternehmen. Geht auch diese Bestellung über Ihren Schreibtisch?

Wilhelm Cremer: Nein, dafür ist ein Kollege verantwortlich Wir arbeiten warengruppenbezogen, und der Holzbereich

Von links: Anita Petzold, Gruppenleiterin, Ralph Wittenmeier, Leiter Produktion, Stefan Krieger, RWE, und Wilhelm Cremer, RWE, beim Rundgang durch die Metallwerkstatt

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9MENSCHEN KUNDENPORTRÄT

zählt zu einer anderen Warengruppe Es ist also so, dass Sie bei uns mit verschiedenen Ansprechpartnern zu tun haben

WiB: Herr Krieger, wie wählen Sie Ihre Lieferanten aus?

Stefan Krieger: Wie in jedem Konzern gibt es auch bei uns feste Regeln für die Ausschreibung von Leistungen und die Auftragsvergabe Wir arbeiten nach der sogenann-ten Nutzwertanalyse und bewerten die Anbieter nach bestimmten Kriterien Neben dem Preis sind das zum Beispiel die Lieferbereitschaft oder die Bonität Für uns als Einkäufer ist die Nutzwertanalyse ein Hilfsmittel, an den leistungsstärksten Bieter zu vergeben

WiB: Gibt es auch soziale Kriterien?

Stefan Krieger: Ja, die gibt es Sie spielen natürlich eine Rolle Sehen Sie, auf beiden Seiten arbeiten Menschen Wir besuchen unsere Partner und schauen uns die Be-triebe genau an, denn es macht einen Unterschied, wenn man ein Gesicht zum jeweiligen Unternehmen hat

Wilhelm Cremer: Bei unseren Prüfungen hat sich wieder-holt gezeigt, dass die Werkstatt hohe Qualität liefert und absolut konkurrenzfähig ist

WiB: Ist die Zusammenarbeit mit der Werkstatt in Ihrem Unternehmen bekannt?

Wilhelm Cremer: Ja, es gab vor einiger Zeit auch eine Ausstellung der Kunstwerkstatt im Schloss Paffendorf, dem Informations- und Veranstaltungszentrum von RWE in Bergheim Ich werde mich nach unserem heutigen Be-such dafür einsetzen, dass die Kunstwerkstatt auch ein-mal in unserer Hauptverwaltung in Köln ausstellen kann

WiB: Wie sehen Sie die zukünftige Zusammenarbeit mit der Werkstatt?

Stefan Krieger: Eine Zielvorgabe der Einkaufsleitung ist die Prozessoptimierung und damit verbunden, die Zahl der Lieferanten zu verringern Aber die Werkstatt hat eine gute Ausgangsposition Außerdem nehmen wir unsere Verantwortung für die Menschen in der Region ernst

WiB: Herr Krieger, Herr Cremer, vielen Dank für das Ge-spräch.

Eine Form von Bolzen, von denen in der Werkstatt etwa 3 000 Stück pro Jahr für RWE gefertigt werden Benötigt werden sie im Tagebau für die Aufhängung der Förder-gurte, die die Kohle und den Abraum abtransportieren

RWE Einkauf

Im RWE Konzern bündelt das Center of Expertise (CoE) Group Procurement fast alle nationalen und internatio-nalen Einkaufsaktivitäten Allein im Jahr 2013 steuerte der Konzerneinkauf ein Beschaffungsvolumen von rund 8,3 Mrd Euro

Stefan Krieger, 56 (im Bild rechts), hat eine kaufmän-nische Ausbildung und die Weiterbildung zum Industrie-fachwirt absolviert Seit 33 Jahren arbeitet er bei RWE, derzeit leitet er bei der RWE GBS GmbH das Team „Maschinenbau“ Er wohnt in der Nähe von Pulheim, ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen In seiner Freizeit engagiert er sich als Vorstand und aktiver Spieler in den örtlichen Fußball- und Tennisvereinen

Wilhelm Cremer, 58 (links), ist staatlich geprüfter Techni-ker mit kaufmännischer Zusatzausbildung Diplomierter Einkaufsmanager (BME) Seit 1978 im Unternehmen, ist er heute bei der RWE Group Business Services (GBS) im Konzerneinkauf tätig Wilhelm Cremer ist verheiratet, hat einen Sohn und wohnt in Niederzier Sein Hobby ist die Jagd Außerdem spielt er im Jagdhornbläsercorps Heimbach

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10 MENSCHEN NACHRUF

Dass er in Rente gehen sollte, damit war er gar nicht ein- verstanden Denn neben seiner Familie daheim in Brand waren ihm auch die Menschen in der großen Lebenshilfe-Familie sehr wichtig Vor allem den Kontakt zu seinen Kollegen in der Metallwerkstatt wollte er nicht verlieren So erreichte es Ludolf Hannott, dass er auch

als Rentner ein Mal wöchentlich in der Metallwerkstatt kommen und dort helfen durfte, wo Not am Mann war

Den größten Teil seines Berufslebens, rund 34 Jahre, hat Ludolf Hannott in unserer Metallwerkstatt gear-beitet 1971 ging er zum ersten Mal durch das Werkstor

Die Lebenshilfe war seine große Familie

Im Juli starb unser ehemaliger Mitarbeiter und Kollege Ludolf Hannott im Alter von 74 Jahren Wir erinnern an einen außergewöhnlichen Menschen

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11WERKSTATT NACHRUF

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Ludolf Hannott blieb der Werkstatt auch als Rentner verbunden. Sein letztes großes Projekt war die Restaurierung eines Deutz-Traktors, Baujahr 1953, für den Lohner Hof (s. WiB Ausgabe Oktober 2012).

am damaligen Standort Grachtstraße, und bis 1988 war er die einzige Fachkraft im Metallbereich In der „Gracht“, wie es bei den Altvorderen bis heute heißt, lernte er auch seine Frau Ursula kennen Anfang 1982 trat die Heilerzieherin in der damaligen WfB eine neue Stelle als Gruppenleiterin an „Als wir uns das erste Mal sahen, wussten wir beide sofort, dass wir zusammengehören“, blickt Ursula Hannott zurück Sie brachte zwei Kinder mit in die Beziehung und ein Jahr später wurde der gemeinsame Sohn Martin geboren

Sehr bald entdeckten Vater und Sohn ihre große Leiden-schaft für alte Traktoren Sonntags hieß es dann immer, wir machen einen Ausflug, erzählt Ursula Hannott „Und es war klar, der Ausflug endet bei einem Traktorhändler “ Ludolf und Martin waren unzertrennlich, und schließlich

trat der Sohn auch beruflich in die Fußstapfen seines Va-ters Er wurde Metaller in der Werkstatt der Lebenshilfe Seit 2008 ist Martin Hannott als Gruppenleiter für uns tätig, im vergangenen Jahr bestand er die Meisterprü-fung als Feinwerkmechaniker Rund neun Jahre waren Vater und Sohn gemeinsam auch in der Werkstatt aktiv

Die Lebenshilfe Aachen ist Ludolf Hannott zu großem Dank verpflichtet Er hat die Werkstatt mitaufgebaut, und für viele unserer „Metaller“ war der kleine schlanke Mann mit der weißen Mähne wie ein zweiter Vater

Am 21 Juli ist Ludolf Hannott im engsten Kreis der Familie zu Hause verstorben „Wir haben ihm versprochen, alles so weiter zu machen wie bisher“, sagt Ursula Hannott

Stimmen von Wegbegleitern

Monika Ackermann, Leitung Kundenmanagement: „Ludolf Hannott war einer meiner ersten Kollegen in der Grachtstraße Er war ein immer hilfsbereiter Mensch mit einem großen Herzen, der jeden mit offenen Armen empfangen hat Ludolf hat mit unglaublicher Geduld und großer Freude sein großes Wissen weitergegeben und hatte immer ein offenes Ohr für die Sorgen seiner Mitmenschen Er war auch der Erste, der mich als Zu-gereiste mit dem Öcher Platt konfrontiert hat Ich habe zwar nichts verstanden, aber er fand das sehr lustig “

Walter Best, 45 Jahre lang als Beschäftigter und (wie Hannott selbst) jetzt als Rentner zwei Mal wö-chentlich im Metallbereich tätig: „Der Ludolf war ein guter Mensch Das Beste war, dass er immer die Maschinen eingerichtet hat Auch die Ausflüge mit ihm waren immer gut, nach Holland, an die See “

Die Aufnahme von 1985 zeigt Ludolf Hannott mit seinem Sohn Martin auf dem Bauernhof des Bruders in Oberforstbach Foto: privat

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12 WERKSTATT BESCHÄFTIGUNG

Jungen Leuten eine Chance gebenVor fünf Jahren haben wir mit dem Sozialunternehmen WABe e V das Projekt LEWAC gegründet Es soll Menschen mit einem besonderen Unterstützungsbedarf zu einem Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt verhelfen Das von der Arbeitsagentur finanzierte Programm heißt Unterstützte Beschäftigung (UB) Wir ziehen eine Zwischenbilanz

Sascha Enkirch kam als 17-Jähriger im Juni 2009 direkt von der Förderschule in das UB-Programm der LEWAC Seine erste Praktikumsstelle war bei einem Metallschlos-ser in Oberforstbach (s WiB Oktober 2009) Doch nach zehn Monaten war Schluss Sascha Enkirch war den hohen Anforderungen nicht gewachsen Sein Qualifizie-rungstrainer Kai Kirch bemühte sich daraufhin um eine Stelle, die besser zu Saschas Fähigkeiten passte In Herzo-genrath-Merkstein wurde er fündig Das Fensterbauun-ternehmen Kochs gab dem jungen Mann eine Chance

„Unsere Kontakte zu den Betrieben in der Region sind enorm wichtig“, sagt Doris Ganser, eine der sechs Qua-lifizierungstrainer im LEWAC-Team Als Job Coacher und Arbeitsplatzgestalter begleiten sie die Teilnehmer durch die zweijährige Maßnahme „In der Datenbank haben

wir mittlerweile 267 Betriebe, die in irgendeiner Form mit uns zusammenarbeiten“, so Ganser Dazu zählen vor allem kleine inhabergeführte Betriebe aus dem Hand-werk und Handel „Bei großen Betrieben ist es schwierig, da mahlen die Mühlen langsam “

Beim Fensterbauer Kochs entschied man sich schnell Produktionsleiter Norbert Piek, 46, setzte sich bei der Geschäftsführung für den LEWAC-Teilnehmer ein Über-zeugt hatte ihn Saschas Einstellung zur Arbeit „Er ist fleißig, er kommt nie zu spät zur Arbeit, ist selten krank Warum soll man solchen jungen Leuten keine Chance geben“, fragt Piek Und so ist der 22-jährige Enkirch glück-lich, nun eine unbefristete Vollzeitstelle bei dem Herzo-genrather Unternehmen zu haben

Erfolgreich vermittelt: Sascha Enkirch hilft im Lager des Fenster- und Haustürenherstellers Kochs in Herzogenrath-Merkstein bei der Produktionsvorbereitung

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13WERKSTATT BESCHÄFTIGUNG

Auch Norbert Geldermann, 60, gab einer LEWAC-Teilneh-merin eine Chance Vor gut einem Jahr stellte der Inhaber des Edeka-Marktes in Aldenhoven Sarah van Goor fest ein Vorher hatte die 23-Jährige bei einem Einzelhändler in Alsdorf gearbeitet, doch die Filiale wurde geschlossen In Aldenhoven gehören das Einräumen von Waren ins Regal und das Nachfüllen von Obst und Backwaren zu Sa-rah van Goors Hauptaufgaben Die junge Frau fühlt sich wohl im Edeka-Team und der Kontakt mit den Kunden macht ihr Spaß Einzelhändler Geldermann, der eine wei-tere Filiale in Laurensberg hat, will sie später auch an der Kasse einsetzen Junge Leute mit Handicap an neue Auf-gaben heranführen – damit hat der Kaufmann reichlich Erfahrung „Vor Sarah waren es drei Azubis, alle haben ihren Abschluss als Verkäufer gemacht “ Geldermann lehnt sich jedoch nicht zufrieden zurück: Aktuell ist ein weiterer LEWAC-Teilnehmer bei ihm im Praktikum

Ein solches Praktikum kann bis zu zwei Jahre dauern Die Qualifizierungstrainer begleiten die Praktikanten intensiv, mindestens wöchentlich sind sie vor Ort im Betrieb Außerdem gibt es jede Woche Projekttage, bei denen die Teilnehmer auf ihre Berufsgruppe bezogen weitere Fachkenntnisse erlernen und persönliche Kompe-tenzen erweitern

„Man hat sehr schnell ein Gefühl, ob ein Arbeitgeber nur eine billige Arbeitskraft sucht“, fasst Doris Ganser die Erfahrungen der ersten fünf Jahre zusammen „Die Be-triebe gehen während des Praktikums keinerlei Verpflich-tung ein Natürlich müssen die Teilnehmer zuverlässig, pünktlich und fleißig sein Aber erfolgreich im Sinne der Vermittlung sind wir letztlich nur bei Arbeitgebern, die auch ihre soziale Verantwortung ernst nehmen “

Erfolgreich vermittelt: Bei Edeka Geldermann in Aldenhoven ist Sarah van Goor heute eine von vierzig Angestellten

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14 WERKSTATT BESCHÄFTIGUNG

Maßnahme Teilnehmerzahl gesamt

auf allg. Arbeitsmarkt vermittelt in WfbM vermittelt Vermittlungsquote

gesamt

UB 1 (2009–2013) 60 26 15 67,3 %

UB 2 (2011–2015) 53 16 12 52,8 %

Das erste von der Arbeitsagentur beauftragte UB-Pro-gramm (UB 1) startete im Juni 2009 und wurde im Juni 2013 abgeschlossen Aktuell laufen die UB 2 bis Juli 2015 und die UB 3 bis Juli 2017 Jedes Programm umfasst eine bestimmte Zahl von sogenannten Teilnehmermonaten Die UB 1 zählte insgesamt 60 Teilnehmer, davon wurden 26 Teilnehmer (43,3 Prozent) von Unternehmen in eine so-zialversicherungspflichtige Beschäftigung übernommen Weitere 15 Teilnehmer (25 Prozent) wechselten in eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), die anderen in Minijobs, eine therapeutische Behandlung oder den Bezug von Arbeitslosengeld II In der UB 2 sind aktuell 53 Teilnehmer, davon wurden bereits 16 auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und 12 in eine WfbM vermittelt Da die Maß-nahme bis zum nächsten Sommer läuft, kann die Vermitt-lungsquote noch steigen An der UB 3 nehmen aktuell 24 Personen teil Für Aussagen zum Ergebnis dieser Maßnah-me ist es noch zu früh Sprechen die bisherigen Quoten für einen Erfolg? „Ein Vergleich mit anderen Maßnahmen ist schwierig“, sagt Mariele Storms (Foto) Die Zielvorgabe der Arbeitsagentur lag anfangs bei 25 Prozent Auch bei den bisherigen Quali tätsprüfungen durch die Agentur schnitt die LEWAC überdurchschnittlich ab

LEWAC auch mit Eignungsfeststellung beauftragt

Über das UB-Programm hinaus ist die LEWAC von der Ar-beitsagentur seit Mai 2014 mit einer weiteren Maßnahme betraut, der „Diagnose der Arbeitsmarktfähigkeit beson-ders betroffener behinderter Menschen“ (DIA-AM) Ulrike Feldmann-DeVet, Projektleiterin der LEWAC, erklärt:

„Dabei handelt es um ein neues Konzept, mit dem die Eignung insbesondere von Schulabgängern für eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt fest-gestellt werden soll “ Die Maßnahme dauert bis zu 12 Wochen und umfasst eine Eignungsanalyse sowie die Erprobung in einem Betrieb

„Unsere Aufgabe ist es“, so Feldmann-DeVet, „das Poten-zial jedes Teilnehmers differenziert zu beschreiben und konkrete Schritte vorzuschlagen, mit welchen Teilhabe-leistungen er oder sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden könnte “

Was sagen die Verantwortlichen?

Alois Poquett, Geschäftsführer WABe e.V.:

„Ich finde an dem ‚Projekt‘ LEWAC vor allem den Namen so toll Diese schöne Zusammensetzung von Buchstaben ist super eingängig, der Name bleibt hängen und vor allem löst er schöne Assoziationen aus LEWAC spricht sich flott und nett – so wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eben auch sind LEWAC verbindet Lebenshilfe Werkstätten, WABe und Aachen in einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit – so wie unsere Kooperation unter einander auch tatsächlich ist LEWAC ist mittlerwei-le ein „Produkt“ geworden – und steht für eine Aufgabe und eine Arbeit zugunsten von Menschen mit Handicaps, die zuverlässig, gerne und nachhaltig ausgeführt wird “

Norbert Zimmermann, Geschäftsführer Lebenshilfe Aachen Werkstätten & Service GmbH:

LEWAC bedeutet für mich, die Brücke von der Werkstatt zu so-zialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen auf dem allgemei-nen Arbeitsmarkt zu bauen und Inklusion mit Leben zu füllen

5 Jahre LEWAC. Der Erfolg in Zahlen

Mariele Storms, Fachbereichsleiterin Soziales, Bildung und Mitarbeiterentwicklung

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15WERKSTATT PRODUKTENTWICKLUNG

Um ein neues Produkt zu entwickeln, sind viele Planungen, Treffen und Absprachen notwendig Von rechts: Produkt-managerin Martina Knauf, Designerin Patricia Graf, Projektkoordinatorin Martina Lintzen und Produktionsleiter Ralph Wittenmeier

Wie schafft es die Werkstatt, auch in Zukunft unterschiedlichste Tätigkeiten und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung anbieten zu können? Eine Möglichkeit: Neue Produkte selbst entwickeln, herstellen und vermarkten Welches Eigenprodukt sie aktuell plant und wie sie dabei vorgeht, erklärt Produktmanagerin Martina Knauf

„Ich habe darauf geachtet, dass wir ein Produkt finden, welches keine hohen Investitionen verursacht, etwa für neue Maschinen Es soll außerdem von der Entwick-lung und Produktion her einfach und klar sein Und das Produkt soll in möglichst vielen Arbeitsschritten von unseren Beschäftigten hergestellt werden können “ Was Martina Knauf so einfach sagt, hat es in sich Denn bekanntlich ist kaum etwas schwieriger, als etwas einfach und gut zu machen Daher hat die Produktma-nagerin der Werkstatt mit ihrer langen Berufserfahrung als Betriebswirtin zunächst einen Plan entwickelt und sich ein gutes Team zusammengestellt „Ganz wich-tig ist, dass das Team ein einheitliches Verständnis vom Ziel des gemeinsamen Projekts hat“, so Knauf

Angefangen hat es mit einer Geschäftsidee, die es bei dem sogenannten Crowdsourcing-Projekt im letzten Jahr unter die ausgewählten 16 Produktvorschläge

schaffte (vgl Ausgabe Oktober 2013) Diese Idee war, ein Trainingsgerät für Sportler zu entwickeln, das die Handgelenke und Unterarme kräftigt Nachdem mit einem Patentanwalt abgeklärt war, dass wir ein solches Produkt entwickeln dürfen, beschäftigte sich das Pro-jektteam mit den Anforderungen an das neue Produkt

So sollte es aus verschiedenen Materialien bestehen: Holz, Metall, Stoff Und es sollte als Trendprodukt ein schönes Design haben „Für die ästhetische Umsetzung haben wir uns schließlich für die externe Designerin Patricia Graf entschieden“, berichtet Projektkoordina-torin Martina Lintzen „Sie wird uns auch bei der Ma-terial- und Lieferantenauswahl unterstützen und beim Thema Marken- und Gebrauchsmusterschutz beraten “

Auch bei der Marktforschung und bei der Recherche möglicher Absatzwege holte sich Martina Knauf Un-terstützung von außen Studenten der Fachschule für Wirtschaft untersuchen Kundenguppen, betreiben Wettbewerbsrecherche und analysieren Absatzwege, die für das Produkt geeignet wären In den nächsten Wochen wird der erste Prototyp fertig sein, so Knauf „Dann beginnt die wesentliche Projektarbeit, um auch die internen logistischen Prozesse für die Vermarktung und Vertrieb des Eigenproduktes in die Wege zu leiten “

Ein neues Trainingsgerät zur Stärkung der Handgelenke: Von der Idee zum Prototyp

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16 WERKSTATT NEUAUFNAHMEN

Zwanzig bis vierzig meist junge Menschen kommen jedes Jahr neu in die Werkstatt Im September haben 27 Personen bei uns angefangen Anna Gasch vom Sozialdienst stellt das Eingangsverfahren und zwei Neueinsteiger vor

Direkt wohl gefühlt

Daniel Schumacher ist 18 Jahre alt und arbeitet seit September in der Halle 9 in der Neuenhofstr Seit 2009 wohnt er im Kinder- und Jugendbereich des Vin-zenzheimes Deshalb kennt er bereits viele Mitarbeiter in der Werkstatt Er hat sich direkt wohl gefühlt und sehr auf die Arbeit gefreut Die Zeit nach Schulende war lang, und er ist froh, nun wieder etwas zu tun zu haben Bis zum Sommer besuchte er die Viktor-Frankl-Schule Er hat zwei Werkstattpraktika gemacht und dabei beide Betriebsstätten kennengelernt „In der Neuenhofstraße ist immer was los, das finde ich gut und deshalb wollte ich gerne hier meinen Arbeitsplatz bekommen“ Er mag, dass bei den Aufträgen immer sehr genau und konzentriert gearbeitet werden muss Ihm gefällt, dass bei der Arbeit in der Gruppe auch mal Witze gemacht werden und man Spaß zusammen hat Er fühlt sich sehr wohl und freut sich morgens auf die Arbeit, auch wenn er früh aufstehen muss Eine Umstellung zur Schulzeit sei, dass er nun keine Ferien mehr habe, sondern selber den Urlaub planen und beantragen muss Als DJ legte er bei Schulfesten Musik auf und er hat auch schon mal für einen Radiosender einen Einspieler aufnehmen dürfen Er hat sogar eine eigene Internet-seite Da er viel mit dem Computer macht, kann er sich vorstellen, später auch in der Bürogruppe zu arbeiten

Einsatzbereiche der Neuen

Die 27 Neueinsteiger sind zunächst in folgenden Bereich-en tätig: 13 im Bereich Verpackung, vier im Heilpädago-gischen Arbeitsbereich, vier in den Außengruppen bei

Pro-Idee und im Betriebsrestaurant Borchersstraße, je zwei im Metallbereich und im Gartenbau sowie jeweils eine Person in Küche und Holzwerkstatt

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17WERKSTATT NEUAUFNAHMEN

Das Eingangsverfahren

Nach dem Ende der Sommerferien begrüßen wir jedes Jahr viele junge Leute als neue beschäftigte Mitarbeiter in der Werkstatt Oft sind es Schulabgänger der örtlichen Förderschulen, die bereits im Vorfeld das Angebot der Werkstatt in einem Praktikum kennengelernt haben Die ersten Monate in der Werkstatt werden von der Agentur für Arbeit finanziert und richten sich inhaltlich nach den Vorgaben des Hega-Konzeptes Um dieses sogenannte Eingangsverfahren und den Berufsbildungsbereich anbie-ten zu dürfen, wurden wir nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung (AZAV) geprüft und zugelassen Die Teilnehmer des Eingangsverfahrens werden in den

Arbeitsgruppen und in theoretischen Unterrichtseinheiten geschult Im „hamet e“-Verfahren, einem handwerklichen Geschicklichkeitstest, wird ein berufsorientiertes Teilneh-merprofil erstellt Hierbei liegt das Augenmerk neben der Erfassung praktischer Fertigkeiten auch auf den Fähigkei-ten und Unterstützungsbedarfen im Sozial- und Arbeits-verhalten Als Zusammenfassung des Eingangsverfahrens erstellt der Bildungsbegleiter einen individuellen Einglie-derungsplan, der dem Fachausschuss vorgestellt wird Der Fachausschuss entscheidet, ob die Werkstatt der richtige Ort zur Teilhabe am Arbeitsleben für den Teilnehmer ist

Evelin Welterlich ist seit September im Eingangs-verfahren der Werkstatt und arbeitet in der Außenar-beitsgruppe bei Pro-Idee Während ihrer Schulzeit hat Evelin bereits ein Praktikum im Textilhandel bei Zeemann und zwei Praktika in der Werkstatt Neuenhofstraße gemacht Evelin mag die Vielfalt der Arbeitsaufträge bei Pro-Idee: „Während des Praktikums in der Neuenhof-straße habe ich meistens Schokolade verpackt, manch-mal Kosmetika Hier bei Pro-Idee verpacke ich jeden Tag andere Sachen Das macht mir viel Spaß und ich verstehe schnell, was zu tun ist Ich habe nette Kollegen und wir sind eine lustige Truppe Eine Kollegin kannte ich schon aus meiner Schule Auch die Busfahrer, mit denen ich jeden Tag fahre, sind sehr lustig Da habe ich richtig Glück gehabt “ In ihrer Freizeit geht Evelin gerne in die Stadt shoppen, sie schwimmt sehr gerne und hört gerne Musik Einmal in der Woche tanzt Evelin in einer Zumba-Gruppe Seit Evelin arbeitet, teilt sie sich jedoch die Zeit für ihre Hobbys anders ein „Jetzt habe ich viel weniger Zeit für Hobbys, in der Schulzeit war das anders Jetzt mache ich meine Hobbys meistens am Wochenende “

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18 ARBEIT & MEHR KURZNACHRICHTEN

Aktivitätenpark

Bewegung und Anregung für alle Sinne

Im Frühjahr haben wir im rückwärtigen Bereich unseres Standortes Neuenhofstraße mit der Anlage eines soge-nannten Aktivitätenparks begonnen Dabei wurde die dortige Grünfläche als Garten neu gestaltet und an meh-reren Stationen mit Bewegungsangeboten ausgestattet, zum Beispiel mit einem Trampolin, einem Schultertrai-ningsgerät und verschiedenen Arten von Schaukeln „Schaukeln fördert viele unserer Sinne sehr intensiv“, erklärt Sabine Klüppel (rechts im Bild), Gruppenleiterin im Heilpädagogischen Arbeitsbereich und gemeinsam mit Dorothea Moosdorf die treibende Kraft des Projekts „Es fängt an mit dem Gleichgewichtssinn, der gestärkt wird, und es geht weiter mit Körperbeherrschung bis hin zur räumlichen Erfahrung Schaukeln ermöglicht uns eine an-genehme Körpererfahrung, es hilft, Gefühle auszuleben, und tut einfach gut “ Natürlich steht der Park allen Mitar-beitenden mit und ohne Behinderung offen Jeder kann von dem Angebot, sich körperlich zu betätigen oder sinn-lich zu genießen, profitieren, so Sabine Klüppel Neben den Bewegungsangeboten gibt es sinnliche Anregungen wie ein Kräuterbeet, das auch mit Rollstuhl unterfahrbar ist Die meisten Arbeiten erfolgen in Eigenleistung Die Gartengruppe legte Wege und einzelne Plätze für die Stationen des Parks an und baute die Schaukeln auf In unserer Holzwerkstatt wird zurzeit das Kräuterbeet gefertigt Die Bepflanzung des Geländes steht noch aus Ermöglicht haben die bisherigen Investitionen der Sport-verein der Lebenshilfe sowie eine Spende der benachbar-ten Technischen Schule des Heeres der Bundeswehr Im Rahmen des bundesweiten Sportabzeichen-Wettbewerbs der Sparkassen-Finanzgruppe belegte die Heeresschule in der Kategorie Unternehmen einen vorderen Platz Den mit 2 000 Euro dotierten Geldpreis spendeten die aktiven Soldatinnen und Soldaten für unseren Aktivitätenpark

Imagefilm

Film ab: Zeigen, was wir leisten

Insgesamt vier Drehtage an fünfzehn verschiedenen Orten, über zehn Stunden Material in ungezählten Schnittversionen – dem filmischen Ergebnis sieht man nicht an, wie viel Arbeit in ihm steckt Doch es hat sich gelohnt: Erstmals präsentiert sich die Werkstatt pro-fessionell in bewegten Bildern (im Bild: Kameramann Achim Nelles) Es wird einen Imagefilm mit rund fünf Minuten Länge geben sowie elf ausführlichere Beiträge über einzelne Bereiche der Werkstatt Der Wunsch nach einem solchen Imagefilm kam von Mitarbeitern bei einem Teamgespräch im Metall- und Montagebereich Pro-duktmanagerin Martina Knauf griff die Idee beherzt auf und so entstand ein großes Projekt, das alle Abteilungen und Standorte umfasst Im ersten Schritt wurden die wichtigsten Fragen geklärt: Für wen wollen wir den Film machen? Welche Inhalte und Botschaften soll er vermit-teln? Welche Leistungen, Produkte und Kunden möchten wir zeigen? Der Film soll vielseitig genutzt werden, zur Präsentation auf Fachmessen und bei Kundenbesuchen ebenso wie bei Einstellungsgesprächen mit Fachkräf-ten oder Neuaufnahmen von Beschäftigten und deren Angehörigen „Wir zeigen, was wir leisten Wir zeigen, dass wir die Menschen durch die Arbeit fördern, dass Arbeit zu einem erfüllten Leben gehört und dass unsere Beschäftigten Freude an der Arbeit haben“, so Knauf Während der Drehtage eilte ihr Team von Ort zu Ort „Alle Bereiche waren beteiligt, und alle waren hervorragend vorbereitet Das war richtig toll “ Die Einzelfilme sind bereits auf unserer Internetseite zu sehen, der Imagefilm steht kurz vor der Fertigstellung Wir sind gespannt

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19ARBEIT & MEHR KURZNACHRICHTEN

Inklusion

Gegenseitig sichern

In der Badminton- und Kletterhalle Tivoli fand im August erstmals ein inklusives Sommerfest statt Gemeinsam mit der Sektion Aachen des Deutschen Alpenvereins waren wir Partner der Kletterhalle bei diesem Fest der Begeg-nung und des Austausches Menschen mit und ohne Behinderung konnten an diesem Tag kostenlos Badmin-ton testen oder sich, von erfahrenen Trainern gesichert, an der Kletterwand versuchen Unser Sportlehrer-Team und der Soziale Dienst waren in die Vorbereitung des Festes eng eingebunden und mit über 20 Aktiven vor Ort (im Bild: Dirk Perleberg) Ziel des gemeinsamen Festes war es, ein nachahmenswertes Beispiel für das selbst-verständliche Zusammenleben, Feiern und Sporttreiben von Menschen mit und ohne Behinderung zu geben Mit der Badminton- und Kletterhalle pflegen wir bereits seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit Nicht nur aus dem Grund, dass wir seit 1992 sozusagen Nachbarn im Gewerbegebiet in Haaren sind Vor allem nutzt unsere Badminton-Gruppe die Halle regelmäßig „Beim Badmin-tonspielen, zwei Mal in der Woche, bin ich immer dabei“, sagt Walter Kindermann aus dem Montagebereich stolz Daher freute er sich besonders, auch einmal das Klettern ausprobieren zu können Sein Fazit im Anschluss an das Sportfest: „Es war richtig klasse, vor allem, dass sich Behinderte und Nichtbehinderte gegenseitig gesichert haben “ Auch Jochen Schäfer von der Badminton- und Kletterhalle Tivoli war sehr zufrieden: „Im nächsten Jahr wird es auf jeden Fall eine Fortsetzung geben “

Kunstwerkstatt

Ein Bild für die Königin

Königin Sylvia von Schweden kommt Für ihr vielfältiges wohltätiges Engagement verleiht ihr die Stiftung Euriade am 25 November die diesjährige Martin-Buber-Plakette Bei der Verleihung in der Abtei Rolduc zu Kerkrade wird sie zudem ein besonderes Kunstwerk erhalten, das einige unserer Künstlerinnen und Künstler zurzeit erstellen – zum Thema „Königin“ Seit vielen Jahren sind wir Partner der Stiftung beim Programm „Jugend im Dialog“ und Prof Dr Dr Werner Janssen, Vorsitzender der Euriade, ist ein großer Fan und Freund unserer Kunstwerkstatt Er hat die Arbeit in Auftrag gegeben; eine große Ehre für uns! Eine besondere Ehrung erfuhr kürzlich auch unsere Künstlerin Sürejja Durovska: Sie wurde für den „euward“, den europäischen Kunstpreis für Malerei und Grafik im Kontext geistiger Behinderung, nominiert Der Preis wird von der Augustinum Stiftung in München verliehen, um der aktuellen Produktion von Künstlern mit geistigen Behinderungen ein professionelles Forum zu bieten Unter den europaweiten Einsendungen kam Sürejja Durovska unter die ersten 21 Die Arbeiten der Preisträger und der Nominierten sind bis März 2015 im Buchheim Mu-seum in Bernried am Starnberger See ausgestellt Wer nicht so weit fahren kann, um ausgezeichnete Werke zu sehen, dem sei unsere Weihnachtsausstellung vom 16 Novem- ber bis 31 Dezember im KuKuK, dem ehemaligen deut-schen Zollhaus am Grenzübergang Köpfchen, Eupener Straße 420, empfohlen Apropos Weihnachten: Im Rahmen einer einwöchigen Aktion sind bei willsosein aus Leinwandresten unter anderem Modeartikel wie Kleid, Rock, Oberteil und Taschen entstanden Fotos und Infos zu den exklusiven (Geschenk-)Artikeln bitte in der Kunstwerkstatt unter Telefon 0241 - 9677 - 263 anfragen

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20 ARBEIT & MEHR BILDERALBUM

Unsere Sommerfeste: Das „Menschenkicker“ war der RennerTraditionell feiern wir jedes Jahr ein Sommerfest an beiden Standorten Dieses Jahr war es am 27 Juni in Haaren und 4 Juli in der Neuenhofstraße

Bei tollem Wetter und kurz vor der Fußball-WM in Brasilien war besonders das Menschenkicker ein großer Spaß

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21ARBEIT & MEHR BILDERALBUM

Christina Riszmann und Regina Schwarz genießen das schöne Wetter

Zum ersten Mal gab es eine Tombola Ein Kunde der Werkstatt aus Haaren hatte dafür schöne Holz- und Plüschtiere gestiftet

Willibert Quarten, Marion Eberl und Benno Selling testen ihre Geschicklichkeit

Nicole Schröder und Anja Legewie saugen Erbsen

Berit Lindner weiht die neue Schaukel ein

Helena Eichwald hat Spaß mit Rasierschaum

Maurice Theil und Jeannette Vaupel

Wilma Warten spielt Jokkolo

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22 ARBEIT & MEHR BILDERALBUM

Special Olympics: Jubel in DüsseldorfVom 19 bis 23 Mai fanden in Düsseldorf die Nationalen Sommerspiele von Special Olympics Deutsch-land für Athleten mit geistiger Behinderung statt Wir waren mit sechs Beschäftigten dabei Wett-bewerbe in 18 überwiegend olympischen Disziplinen standen auf dem Programm Die 4 800 Athle-tinnen und Athleten gaben getreu dem Special-Olympics-Eid ihr Bestes und begeisterten mit ihrem Leistungswillen, ihren Emotionen und ihrer Lebensfreude Sportlehrerin Andrea Moritz berichtet

Alle Bundesländer waren vertreten

Michael Schombel, unser bester Kugelstoßer

Unser Dreamteam (v l ): Stefan Desernot, Pascal Wittig, Michael Schombel, Özlem Kharaman, Caroline Harling, Dieter Hensel

Dieter Hensel: Gold im 75-m-Sprint

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23ARBEIT & MEHR BILDERALBUM

Zielfoto zum Gold

Özlem Kharaman freut sich über Bronze und ist stolz

Die ersten Medaillen

Die Eröffnungsfeier ist immer ein besonderes Erlebnis

Unsere Fans aus aller Welt

So sehen Sieger aus: Caroline Harling oben auf dem Treppchen: GOLD!

Unterstützung vor Ort durch die Arbeitskollegen

War das der Wurf zum Gold? Das fragt sich Caroline Harling

Wie man sieht: Wir wurden gut versorgt

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