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BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND KULTUS, WISSENSCHAFT UND KUNST Lehrplanrichtlinien für die Berufsschule Fachklassen Geigenbauer/Geigenbauerin Bogenmacher/Bogenmacherin Zupfinstrumentenmacher/Zupfinstrumentenmacherin Unterrichtsfächer: Produktplanung und Arbeitsvorbereitung Instrumentenbau Produktpräsentation und -vermarktung Instrumentenreparatur Jahrgangsstufen 10 bis 12 August 2015

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  • BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND KULTUS,WISSENSCHAFT UND KUNST

    Lehrplanrichtlinien für die Berufsschule

    FachklassenGeigenbauer/GeigenbauerinBogenmacher/BogenmacherinZupfinstrumentenmacher/Zupfinstrumentenmacherin

    Unterrichtsfächer: Produktplanung und ArbeitsvorbereitungInstrumentenbauProduktpräsentation und -vermarktungInstrumentenreparatur

    Jahrgangsstufen 10 bis 12

    August 2015

  • Die Lehrplanrichtlinien wurden mit Verfügung vom 21.10.2015 (AZ VI.3-BS9414M8-1-7a.128315) für verbindlich erklärt und gelten beginnend mit der Jahrgangsstufe 10 ab demSchuljahr 2015/2016.

    Herausgeber:Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Schellingstr. 155, 80797 München,Telefon 089 2170-2211, Telefax 089 2170-2215Internet: www.isb.bayern.de

    Die Lehrplanrichtlinien sind als Download auf unserer Homepage unter www.isb.bayern.deverfügbar.

    http://www.isb.bayern.dehttp://www.isb.bayern.de

  • Inhaltsverzeichnis Geigenbauer/-in, Bogenmacher/-in, Zupfinstrumentenmacher/-in

    INHALTSVERZEICHNISEINFÜHRUNG SEITE

    1 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule 52 Leitgedanken für den Unterricht an Berufsschulen 63 Verbindlichkeit der Lehrplanrichtlinien 64 Ordnungsmittel und Stundentafeln 75 Übersicht über die Fächer und Lernfelder 86 Berufsbezogene Vorbemerkungen 11

    LEHRPLANRICHTLINIEN

    Fachklassen Geigenbauer/-inJahrgangsstufe 10Produktplanung und Arbeitsvorbereitung 13Instrumentenbau 15Produktpräsentation und -vermarktung 17

    Jahrgangsstufe 11Produktplanung und Arbeitsvorbereitung 18Instrumentenbau 19

    Jahrgangsstufe 12Instrumentenbau 21Produktpräsentation und -vermarktung 23Instrumentenreparatur 24

    Fachklassen Bogenmacher/-inJahrgangsstufe 10Produktplanung und Arbeitsvorbereitung 25Instrumentenbau 27Produktpräsentation und -vermarktung 29

    Jahrgangsstufe 11Produktplanung und Arbeitsvorbereitung 30Instrumentenbau 31

    Jahrgangsstufe 12Instrumentenbau 33Produktpräsentation und -vermarktung 35Instrumentenreparatur 36

  • Geigenbauer/-in, Bogenmacher/-in, Zupfinstrumentenmacher/-in Inhaltsverzeichnis

    Fachklassen Zupfinstrumentenmacher/-inJahrgangsstufe 10Produktplanung und Arbeitsvorbereitung 37Instrumentenbau 39Produktpräsentation und -vermarktung 41

    Jahrgangsstufe 11Produktplanung und Arbeitsvorbereitung 42Instrumentenbau 43

    Jahrgangsstufe 12Instrumentenbau 45Produktpräsentation und -vermarktung 47Instrumentenreparatur 48

    ANHANG:

    Mitglieder der Lehrplankommission 49Verordnung über die Berufsausbildung

  • Einführung Geigenbauer/-in, Bogenmacher/-in, Zupfinstrumentenmacher/-in

    Seite 5

    EINFÜHRUNG

    1 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule

    Die Berufsschule hat gemäß Art. 11 BayEUG die Aufgabe, den Schülerinnen undSchülern berufliche und allgemein bildende Lerninhalte unter besonderer Berück-sichtigung der Anforderungen der Berufsausbildung zu vermitteln. Die Berufs-schule und die Ausbildungsbetriebe erfüllen dabei in der dualen Berufsausbildungeinen gemeinsamen Bildungsauftrag.

    Zentrales Ziel von Berufsschule ist es, die Entwicklung umfassender berufsbezo-gener und berufsübergreifender Handlungskompetenz zu fördern. Damit werdendie Schülerinnen und Schüler zur Erfüllung der spezifischen Aufgaben im Berufsowie zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und der Gesellschaft in sozialer, ökono-mischer und ökologischer Verantwortung, insbesondere vor dem Hintergrund sichwandelnder Anforderungen, befähigt.

    Das schließt die Förderung der Kompetenzen der jungen Menschenzur persönlichen und strukturellen Reflexion,zum lebensbegleitenden Lernen,zur beruflichen sowie individuellen Flexibilität und Mobilität im Hinblick auf dasZusammenwachsen Europas

    ein.

    Um ihren Bildungsauftrag zu erfüllen, muss die Berufsschule ein differenziertesBildungsangebot gewährleisten, das

    in didaktischen Planungen für das Schuljahr mit der betrieblichen Ausbildungabgestimmte handlungsorientierte Lernarrangements entwickelt,einen inklusiven Unterricht mit entsprechender individueller Förderung vordem Hintergrund unterschiedlicher Erfahrungen, Fähigkeiten und Begabungenaller Schüler und Schülerinnen ermöglicht,für Gesunderhaltung sowie spezifische Unfallgefahren in Beruf, für Privatlebenund Gesellschaft sensibilisiert,Perspektiven unterschiedlicher Formen von Beschäftigung einschließlich un-ternehmerischer Selbstständigkeit aufzeigt, um eine selbstverantwortliche Be-rufs- und Lebensplanung zu unterstützen,an den relevanten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Ergebnissen im Hin-blick auf Kompetenzentwicklung und Kompetenzfeststellung ausgerichtet ist.

  • Geigenbauer/-in, Bogenmacher/-in, Zupfinstrumentenmacher/-in Einführung

    Seite 6

    2 Leitgedanken für den Unterricht an Berufsschulen

    Die Umsetzung kompetenz- und lernfeldorientierter Lehrpläne hat zum Ziel, dieHandlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Unter Hand-lungskompetenz wird hier die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich inberuflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht,sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten, verstanden.

    Ziel eines auf Handlungskompetenz ausgerichteten Unterrichts ist es, dass dieSchülerinnen und Schülern die Bereitschaft und Befähigung entwickeln, auf derGrundlage fachlichen Wissens und Könnens, Aufgaben und Probleme zielorien-tiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu lösen und das Ergebniszu beurteilen. Des Weiteren sind stets die Entwicklung ihrer Persönlichkeit sowiedie Entfaltung ihrer individuellen Begabungen und Lebenspläne im Fokus des Un-terrichts. Dabei werden Wertvorstellungen wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit,Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein vermit-telt und entsprechende Eigenschaften entwickelt. Die Bereitschaft und Fähigkeit,soziale Beziehungen zu leben und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungenzu erfassen und zu verstehen sowie sich mit anderen rational und verantwor-tungsbewusst auseinanderzusetzen und zu verständigen, müssen ebenfalls imUnterricht gefördert und unterstützt werden.

    3 Verbindlichkeit der Lehrplanrichtlinien

    Die Ziele und Inhalte der Lehrplanrichtlinien bilden zusammen mit den Prinzipiendes Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland, der Verfassung desFreistaates Bayern und des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Un-terrichtswesen die verbindliche Grundlage für den Unterricht und die Erziehungs-arbeit. Im Rahmen dieser Bindung trifft der Lehrer seine Entscheidungen in päda-gogischer Verantwortung.

    Die Reihenfolge der Lernfelder der Lehrplanrichtlinien innerhalb einer Jahrgangs-stufe ist nicht verbindlich, sie ergibt sich aus der gegenseitigen Absprache derLehrkräfte zur Unterrichtsplanung. Die Zeitrichtwerte der Lernfelder sind als Anre-gung gedacht.

  • Einführung Geigenbauer/-in, Bogenmacher/-in, Zupfinstrumentenmacher/-in

    Seite 7

    4 Ordnungsmittel und Stundentafeln

    Ordnungsmittel

    Den Lehrplanrichtlinien1 liegen der Rahmenlehrplan für den AusbildungsberufGeigenbauer/Geigenbauerin – Beschluss der Kultusministerkonferenz vom26.03.2015 – und die Verordnung über die Berufsausbildung zum Geigenbau-er/zur Geigenbauerin vom 16. Juli 2015 (BGBl. I, Nr. 30, S. 1289 ff.) zugrunde.Den Lehrplanrichtlinien1 liegen der Rahmenlehrplan für den AusbildungsberufBogenmacher/Bogenmacherin – Beschluss der Kultusministerkonferenz vom26.03.2015 – und die Verordnung über die Berufsausbildung zum Bogenma-cher/zur Bogenmacherin vom 16. Juli 2015 (BGBl. I, Nr. 30, S. 1280 ff.) zugrunde.Den Lehrplanrichtlinien1 liegen der Rahmenlehrplan für den AusbildungsberufZupfinstrumentenmacher/Zupfinstrumentenmacherin – Beschluss der Kultusmi-nisterkonferenz vom 28.03.2014 – und die Verordnung über die Berufsausbildungzum Zupfinstrumentenmacher/zur Zupfinstrumentenmacherin vom 30. Juni 2014(BGBl. I, Nr. 28, S. 875 ff.) zugrunde.Die Ausbildungsberufe Geigenbauer, Bogenmacher, Zupfinstrumentenmacher/Geigenbauerin, Bogenmacherin, Zupfinstrumentenmacherin sind keinem Berufs-feld zugeordnet. Die Ausbildungszeit beträgt 3 Jahre.

    StundentafelnDen Lehrplanrichtlinien liegen die folgenden Stundentafeln zugrunde:

    12 Block- 11 Block- 11 Block-wochen

    Jgst. 10 Jgst. 11 Jgst. 123 3 33 3 33 3 3

    Blockunterricht

    Fächer Religionslehre Deutsch Politik und Gesellschaft Sport 2 2 2

    11 11 11

    Produktplanung und Arbeitsvorbereitung 12 10 -Instrumentenbau 12 18 16Produktpräsentation und -vermarktung 4 - 4Instrumentenreparatur - - 8

    28 28 28

    Zusammen 39 39 39

    Wahlunterricht2

    _______________1 Lehrplanrichtlinien unterscheiden sich von herkömmlichen Lehrplänen darin, dass die Lernfelder aus den KMK- Rahmenlehrplänen im Wesentlichen unverändert übernommen werden.2 gemäß BSO in der jeweils gültigen Fassung

  • Geigenbauer/-in, Bogenmacher/-in, Zupfinstrumentenmacher/-in Einführung

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    5 Übersicht über die Fächer und Lernfelder

    Ausbildungsberuf Geigenbauer/-inJahrgangsstufe 10Produktplanung und ArbeitsvorbereitungEntwürfe von Instrumenten erstellen und Mensuren berechnen 72 Std.Werkstoffe vorbereiten und lagern 72 Std.

    144 Std.

    InstrumentenbauSchablonen, Formen und Spezialwerkzeuge herstellen 72 Std.Hälse sowie deren Verbindungen herstellen 72 Std.

    144 Std.

    Produktpräsentation und -vermarktungBeruf und Betrieb präsentieren 48 Std.

    Jahrgangsstufe 11Produktplanung und ArbeitsvorbereitungOberflächen beschichten 100 Std.

    InstrumentenbauKorpusse und Verbindungen herstellen 100 Std.Griffbretter und Stege herstellen 80 Std.

    180 Std.

    Jahrgangsstufe 12InstrumentenbauBögen beziehen 80 Std.Instrumente spielfertig machen 80 Std.

    160 Std.

    Produktpräsentation und -vermarktungInstrumente vermarkten 40 Std.

    InstrumentenreparaturInstrumente reparieren 80 Std.

  • Einführung Geigenbauer/-in, Bogenmacher/-in, Zupfinstrumentenmacher/-in

    Seite 9

    Ausbildungsberuf Bogenmacher/-inJahrgangsstufe 10Produktplanung und ArbeitsvorbereitungEntwürfe von Bögen erstellen 72 Std.Werkstoffe vorbereiten und lagern 72 Std.

    144 Std.

    InstrumentenbauSchablonen, Formen und Spezialwerkzeuge herstellen 72 Std.Frösche herstellen 72 Std.

    144 Std.

    Produktpräsentation und -vermarktungBeruf und Betrieb präsentieren 48 Std.

    Jahrgangsstufe 11Produktplanung und ArbeitsvorbereitungOberflächen beschichten 100 Std.

    InstrumentenbauBogenstangen herstellen 100 Std.Bogenbeinchen herstellen und Bogenteile zusammenfügen 80 Std.

    180 Std.

    Jahrgangsstufe 12InstrumentenbauBögen beziehen 80 Std.Bögen spielfertig machen 80 Std.

    160 Std.

    Produktpräsentation und -vermarktungBögen vermarkten 40 Std.

    InstrumentenreparaturBögen reparieren 80 Std.

  • Geigenbauer/-in, Bogenmacher/-in, Zupfinstrumentenmacher/-in Einführung

    Seite 10

    Ausbildungsberuf Zupfinstrumentenmacher/-inJahrgangsstufe 10Produktplanung und ArbeitsvorbereitungEntwürfe von Instrumenten erstellen und Mensuren berechnen 72 Std.Werkstoffe vorbereiten und lagern 72 Std.

    144 Std.

    InstrumentenbauSchablonen, Formen und Spezialwerkzeuge herstellen 72 Std.Hälse und Säulen sowie deren Verbindungen herstellen 72 Std.

    144 Std.

    Produktpräsentation und -vermarktungBeruf und Betrieb präsentieren 48 Std.

    Jahrgangsstufe 11Produktplanung und ArbeitsvorbereitungOberflächen beschichten 100 Std.

    InstrumentenbauKorpusse und Verbindungen herstellen 100 Std.Griffbretter und Stege herstellen sowie Mensuren umsetzen 80 Std.

    180 Std.

    Jahrgangsstufe 12InstrumentenbauTonabnahmesysteme montieren 80 Std.Instrumente spielfertig machen 80 Std.

    160 Std.

    Produktpräsentation und -vermarktungInstrumente vermarkten 40 Std.

    InstrumentenreparaturInstrumente reparieren 80 Std.

  • Einführung Geigenbauer/-in, Bogenmacher/-in, Zupfinstrumentenmacher/-in

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    6 Berufsbezogene Vorbemerkungen

    Die Gestaltung der Lernfelder orientiert sich an den Arbeits- und Produktionspro-zessen betrieblicher Handlungsfelder. Didaktisch-methodisch sind sie so umzu-setzen, dass die Lernprozesse zur umfassenden berufsbezogenen und berufs-übergreifenden Handlungskompetenz führen. Die Mindestanforderungen in denZielformulierungen beschreiben die zu entwickelnden beruflichen Handlungskom-petenzen und damit den Qualifikationsstand am Ende der Ausbildung. Bei derUmsetzung der Lernfelder in Lernsituationen ist von diesen Zielformulierungenauszugehen.

    Neben den beruflichen Handlungskompetenzen müssen folgende übergreifendeKompetenzen integrativ in allen Lernfeldern erworben und weiterentwickelt wer-den:

    Selbstständigkeit und VerantwortungsbewusstseinVernetztes Problemlösen und TeamfähigkeitEntwicklung von Einstellungen, Haltungen und MotivationenUmgang mit Informations- und KommunikationstechnologienFremdsprachige KompetenzUmsetzung der Vorschriften zur Arbeitssicherheit, des Gesundheits- und Um-weltschutzesBerücksichtigung der Dimensionen der Nachhaltigkeit - Ökonomie, Ökologie,Soziales -Wirtschaftliches Denken im Kontext unternehmerischer SelbstständigkeitInnovationsfähigkeitRespektieren individueller und soziokultureller VielfaltOrientierung an einschlägigen Normen und Rechtsvorschriften.

    Eine gemeinsame Beschulung von Geigenbauern/ Geigenbauerinnen, Bogenma-chern/ Bogenmacherinnen und Zupfinstrumentenmachern/ Zupfinstrumentenma-cherinnen kann während der gesamten Ausbildungszeit erfolgen.

    Berufsbezogene Vorbemerkungen (Geigenbauer/-in)

    Aufgrund der Prüfungsrelevanz für die Zwischenprüfung sind die Lernfelder

    Beruf und Betrieb präsentierenEntwürfe von Instrumenten erstellen und Mensuren berechnenSchablonen, Formen und Spezialwerkzeuge her-stellenWerkstoffe vorbereiten und lagernHälse sowie deren Verbindungen herstellenKorpusse und Verbindungen herstellen

    in den ersten drei Ausbildungshalbjahren zu unterrichten.

  • Geigenbauer/-in, Bogenmacher/-in, Zupfinstrumentenmacher/-in Einführung

    Seite 12

    Berufsbezogene Vorbemerkungen (Bogenmacher/-in)

    Aufgrund der Prüfungsrelevanz für die Zwischenprüfung sind die Lernfelder

    Beruf und Betrieb präsentierenEntwürfe von Bögen erstellenSchablonen, Formen und Spezialwerkzeuge her-stellenWerkstoffe vorbereiten und lagernFrösche herstellenBogenstangen herstellen

    in den ersten drei Ausbildungshalbjahren zu unterrichten.

    Berufsbezogene Vorbemerkungen (Zupfinstrumentenmacher/-in)

    Aufgrund der Prüfungsrelevanz für die Zwischenprüfung sind die Lernfelder

    Beruf und Betrieb präsentierenEntwürfe von Instrumenten erstellen und Mensuren berechnenSchablonen, Formen und Spezialwerkzeuge her-stellenWerkstoffe vorbereiten und lagernHälse und Säulen sowie deren Verbindungen herstellenKorpusse und Verbindungen herstellen

    in den ersten drei Ausbildungshalbjahren zu unterrichten.

    Die Fachrichtungen Gitarrenbau und Harfenbau können gemeinsam unterrichtetwerden.

  • Lehrplanrichtlinien Geigenbauer/-in

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    LEHRPLANRICHTLINIEN (GEIGENBAUER/-IN)

    PRODUKTPLANUNG UND ARBEITSVORBEREITUNGJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Entwürfe von Instrumenten erstellen und Mensurenberechnen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, unter Beachtungvon historischen, funktionalen, ergonomischen, technologischen und öko-nomischen Gesichtspunkten, kundenorientiert Entwürfe von Instrumenten zuerstellen und Mensuren zu berechnen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Kundenauftrag sowie vorhandeneMuster und Vorlagen hinsichtlich der Konstruktionsmerkmale, musikalischen Stil-richtungen und ergonomischen Gesichtspunkte. Sie informieren sich über Muster-schutzbestimmungen, vorhandene Baupläne und Bauweisen. Sie verschaffen sicheinen Überblick über geeignete Materialien sowie den Arbeitsaufwand. Sie erkundi-gen sich über computergestützte Gestaltung von Entwürfen.Die Schülerinnen und Schüler planen ihre Vorgehensweise für die Erstellung vonEntwürfen und berücksichtigen den Einsatz benötigter Hilfsmittel und Materialien.Sie legen die Mensur fest. Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren die geplan-te Vorgehensweise.Sie gestalten Entwürfe (Modellskizzen, Technische Zeichnungen) nach histori-schen, funktionalen, ergonomischen und technologischen Gesichtspunkten. Sieführen Berechnungen (Mensuren, Stücklisten) durch. Sie erstellen Entwürfe auchcomputergestützt.Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre geplante Vorgehensweise. Sie prü-fen die zeitliche, technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit ihres Entwurfs, neh-men Veränderungen vor und präsentieren ihr Ergebnis. Sie gehen konstruktiv mitKritik um und optimieren ihren Entwurf.

  • Geigenbauer/-in Lehrplanrichtlinien

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    PRODUKTPLANUNG UND ARBEITSVORBEREITUNGJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Werkstoffe vorbereiten und lagern

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Werkstoffe untertechnologischen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorzu-bereiten und zu lagern.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe und leiten daraus die Werkstof-fe, deren Eignung sowie historische und zukünftige Verwendung für den Instrumen-tenbau ab und berücksichtigen den Artenschutz. Sie informieren sich über techno-logische Möglichkeiten der Vorbereitung (Maße bestimmen, spalten, zuschneiden,Hirnholzschnittseiten verschließen, besäumen) und der Lagerung (Trockenkammer,Lufttrocknung, Stapelmethoden, Klimatisierung, Lichtschutz). Sie ermitteln Lagerzei-ten, Haltbarkeit und Lagerkennzahlen. Sie machen sich mit geltenden Sicherheits-vorschriften vertraut.Die Schülerinnen und Schüler planen die Vorbereitung und Lagerung (Raumbedarf,Sicherheitseinrichtungen, technologische Möglichkeit der Lagerung) von Werkstof-fen unter Beachtung des Beschaffungsprozesses (Bezugsquellen, Lieferzeit, Lie-fermengen, Bestellrhythmus).Die Schülerinnen und Schüler bereiten Werkstoffe zur Lagerung vor und führenHolzfeuchtemessungen durch. Sie lagern Werkstoffe, wenden die Sicherheitsvor-schriften sowie Gefahrstoffregelungen an und entsorgen Abfälle sachgerecht. Sieführen die Artenschutzliste.Die Schülerinnen und Schüler reflektieren den Beschaffungs-, Vorbereitungs- undLagerungsprozess zeitlich, technologisch, wirtschaftlich, ökologisch und ermittelnAnsatzpunkte zur Verbesserung.

  • Lehrplanrichtlinien Geigenbauer/-in

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    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Schablonen, Formen und Spezialwerkzeuge herstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Formen, Schab-lonen und Spezialwerkzeuge für den Bau von Instrumenten entwurfsgerechtund ressourcenschonend herzustellen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe hinsichtlich der benötigtenSchablonen, Formen und Spezialwerkzeuge. Für die Herstellung neuer Schablo-nen, Formen und Spezialwerkzeuge erkunden sie innerhalb des Betriebes die Ver-fügbarkeit von Werkstoffen, Werkzeugen und Maschinen.Die Schülerinnen und Schüler planen die Herstellung der Schablonen, Formen undSpezialwerkzeuge und wählen Werkstoffe aus. Sie erstellen technische Zeichnun-gen und führen Berechnungen (Kalkulation, Mengenberechnungen, Flächen-, Vo-lumenberechnungen) durch. Sie legen die Arbeitsschritte kosten- und ressourcen-sparend fest.Die Schülerinnen und Schüler richten ihren Arbeitsplatz ein und beachten die Ar-beits- und Gesundheitsvorschriften. Sie erstellen Schablonen, Formen und Spezi-alwerkzeuge (Messen, Anreißen, Feilen, Hobeln, mit Ziehklinge putzen, Sägen,Bohren, Fräsen).Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Passgenauigkeit der Schablonen, Formenund Spezialwerkzeuge sowie deren Funktionalität. Sie reflektieren kritisch ihren Ar-beitsprozess, die Einhaltung der Arbeits- und Gesundheitsvorschriften und ihrensorgfältigen Umgang mit Ressourcen sowie die sachgerechte Entsorgung der Abfäl-le. Sie vergegenwärtigen sich ihr qualitätsbewusstes Handeln.

  • Geigenbauer/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 16

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Hälse sowie deren Verbindungen herstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Hälse sowie de-ren Verbindungen nach statischen Gesichtspunkten unter Anwendung geeig-neter handwerklicher Arbeitstechniken entwurfsgerecht herzustellen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Entwurf hinsichtlich Materialien,Bauweisen, Formen und Maße von Hälsen und deren Verbindungen unter stati-schen Gesichtspunkten. Sie verschaffen sich einen Überblick über die erforderli-chen Werkstoffe, Hilfsmittel (Leime und Kleber), Werkzeuge, Maschinen sowiecomputergestützter Systeme. Sie informieren sich über die Voraussetzungen derFertigung (Luftfeuchte, Temperatur).Die Schülerinnen und Schüler planen entsprechend der Bauweise und Werkstoffei-genschaften die Arbeitsschritte und den Einsatz von Werkstoffen und Hilfsmitteln(Materialliste) sowie Werkzeugen (Hobel, Halseisen, Stemmeisen, Schnitzer, Zieh-klingen, Feilen, Messschieber), Maschinen und computergestützten Systemen. Siefertigen technische Zeichnungen von Hälsen und Verbindungen an.Die Schülerinnen und Schüler richten ihren Arbeitsplatz ein. Sie fertigen Hälse so-wie die Verbindungen (Schwalbenschwanzverbindung) auch mithilfe computerge-stützter Systeme an. Sie lagern die Hälse sachgerecht. Sie dokumentieren denVerbrauch der Werkstoffe. Sie entsorgen ihre Abfälle umweltgerecht.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Qualität und Funktionalität der Hälse undderen Verbindungen. Sie reflektieren ihren Arbeitsprozess kritisch und leiten darausVerbesserungen ab.

  • Lehrplanrichtlinien Geigenbauer/-in

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    PRODUKTPRÄSENTATION UND -VERMARKTUNGJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 48 Std.Beruf und Betrieb präsentieren

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, ihren Beruf undBetrieb zu präsentieren.Die Schülerinnen und Schüler erkunden die Historie und Stellung ihres Berufs so-wie des Kulturgutes des handwerklichen Instrumentenbaus. Sie erfassen die be-trieblichen Strukturen ihres Ausbildungsunternehmens. Sie informieren sich überPräsentationsformen und -techniken.Die Schülerinnen und Schüler strukturieren die erarbeiteten Informationen und ord-nen diese innerhalb des Instrumentenmacherhandwerks ein. Sie wählen geeignetePräsentationsformen und -techniken für ihre Zielgruppen aus. Dazu legen sie Quali-tätskriterien fest.Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Präsentationen unter Beachtung des Da-tenschutzes und des Urheberrechts. Sie präsentieren ihren Beruf sowie ihr Ausbil-dungsunternehmen unter Anwendung der gewählten Präsentationstechniken.Sie reflektieren und bewerten ihre Präsentationen anhand der festgelegten Quali-tätskriterien und gehen konstruktiv mit Kritik um.

  • Geigenbauer/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 18

    PRODUKTPLANUNG UND ARBEITSVORBEREITUNGJahrgangsstufe 11

    Lernfeld 100 Std.Oberflächen beschichten

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, die Oberflächevon Instrumenten zu beschichten.Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Kundenwunsch hinsichtlich der Be-schichtung der Oberfläche. Sie informieren sich über die Notwendigkeit der Vorbe-reitung der Oberfläche (Schleifen, Putzen, Wässern). Sie erschließen sich unter-schiedliche Beschichtungen (Öle, Wachse, Lacke), deren Umweltverträglichkeit so-wie Auftragstechniken (Streichen, Spritzen, Lackpolieren). Sie machen sich mit denMaterialeigenschaften (Beständigkeit, Elastizität, Akustik, Ästhetik, Haptik) sowieden Trocknungs- oder Aushärtungszeiten der unterschiedlichen Beschichtungenvertraut.Die Schülerinnen und Schüler planen die Arbeitsschritte unter Berücksichtigung derTrocknungs- oder Aushärtungszeiten. Sie bereiten die Arbeitsräume und Arbeits-plätze vor und beachten Staubfreiheit. Sie treffen Vorkehrungen für den Gesund-heits- und Umweltschutz.Die Schülerinnen und Schüler bereiten das Instrument für die Beschichtung vor. Siebeschichten die Oberflächen unter Beachtung der Gesundheits-, Arbeitssicherheits-und Umweltvorschriften. Sie führen die umweltgerechte Entsorgung des Abfallsdurch.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Oberflächen (optisch, akustisch, haptisch)hinsichtlich ihrer Eigenschaften (Schichtdicke, Schutzfunktion, Ästhetik). Sie reflek-tieren kritisch den Arbeitsprozess, die Notwendigkeit permanenter Qualitätskontrollesowie den Umweltschutz.

  • Lehrplanrichtlinien Geigenbauer/-in

    Seite 19

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 11

    Lernfeld 100 Std.Korpusse und Verbindungen herstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Korpusse undVerbindungen von Instrumenten nach akustischen und statischen Gesichts-punkten unter Berücksichtigung geeigneter handwerklicher Arbeitstechnikenentwurfsgerecht herzustellen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe und leiten daraus Formen,Bauweisen und Maße von Korpussen und Verbindungen ab. Sie berücksichtigenStatik, Akustik, Ergonomie, Ästhetik und Historie. Sie machen sich mit den Voraus-setzungen der Fertigung vertraut (Luftfeuchte, Temperatur).Die Schülerinnen und Schüler planen entwurfsgerecht die Arbeitsschritte und denEinsatz von Hilfsmitteln, Werkzeugen, Maschinen sowie Werkstoffen. Sie fertigentechnische Zeichnungen an.Die Schülerinnen und Schüler richten den Arbeitsplatz ein, schaffen das erforderli-che Raumklima (Luftfeuchte, Temperatur) und erstellen entwurfsgerecht Korpussesowie Verbindungen. Sie fügen die Verbindungsteile zusammen. Sie dokumentie-ren den Werkstoffverbrauch. Sie führen die umweltgerechte Entsorgung des Abfallsdurch.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Statik und Akustik der Korpusse (Decken-,Boden-, Helmholtz-Resonanz, Halswinkel) sowie die Verbindungen. Sie beachtendie Form- und Passgenauigkeit. Sie reflektieren ihren Arbeitsprozess kritisch undleiten daraus Verbesserungen ab.

  • Geigenbauer/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 20

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 11

    Lernfeld 80 Std.Griffbretter und Stege herstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Griffbretter undStege herzustellen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe hinsichtlich der Funktionen undakustischen Bedeutung von Griffbrettern und Stegen. Sie erkunden Arten, Eigen-schaften und Materialien von Griffbrettern und Stegen. Sie machen sich mit denMethoden der Herstellung vertraut.Die Schülerinnen und Schüler planen je nach Instrument die Herstellung und dasAnpassen des Griffbrettes und des Steges. Sie stellen geeignete Schablonen,Hilfsmittel und Werkzeuge bereit und legen die Arbeitsschritte fest.Die Schülerinnen und Schüler richten den Arbeitsplatz ein. Je nach Instrument ferti-gen sie das Griffbrett und den Steg, passen diese an und setzen Steg und Obersat-tel passend zur Mensur. Sie nutzen Schablonen und wenden geeignete Arbeitsver-fahren an. Sie richten das Griffbrett ab.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Maßgenauigkeit und kontrollieren diePassgenauigkeit von Griffbrett und Steg. Sie reflektieren die angewendeten Ar-beitsverfahren unter Berücksichtigung des sorgfältigen Umgangs mit Material, For-men, Hilfsmitteln und Werkzeugen.

  • Lehrplanrichtlinien Geigenbauer/-in

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    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 80 Std.Bögen beziehen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Bogenbezüge zumontieren.Die Schülerinnen und Schüler bestimmen Bestandteile und Bogenbezüge nachKundenwunsch. Sie ermitteln deren Stilrichtungen, Funktionen, Gewicht undSchwerpunkt. Sie informieren sich über deren Eigenschaften (Funktionalität) undKosten. Sie verschaffen sich einen Überblick über Hilfsmittel und Werkzeuge.Die Schülerinnen und Schüler planen unter Berücksichtigung von Herstellervorga-ben, Eigenschaften und Kosten die Anbringung von Bestandteilen und des Bogen-bezugs und wählen geeignete Hilfsmittel und Werkzeuge dafür aus und bereiten dieMontage vor.Die Schülerinnen und Schüler montieren Bogenbezüge und überprüfen die Längeund Gleichmäßigkeit des Bezugs.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Qualität der Montage hinsichtlich Oberflä-chengüte, Makellosigkeit, Passgenauigkeit sowie der Eigenschaften und leiten Kor-rekturen ein. Sie reflektieren ihre Montageschritte unter Berücksichtigung des sorg-fältigen Umgangs mit Hilfsmitteln und Werkzeugen.

  • Geigenbauer/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 22

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 80 Std.Instrumente spielfertig machen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Instrumentekundenorientiert spielfertig zu machen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Vorstellungen des Kunden (Stilrich-tungen, Sättel, Stege, Saitenlagen, Saitenabstände, Wirbel). Sie informieren sichüber Arten, Qualität und Kosten von Saiten sowie über Hilfsmittel und Werkzeuge.Die Schülerinnen und Schüler planen den Beschaffungsprozess und erstellen dieKalkulation. Sie bereiten Hilfsmittel und Werkzeuge vor und legen die Arbeitsschrit-te fest.Die Schülerinnen und Schüler besaiten das Instrument. Je nach Instrument stellensie die Ober- und Untersättel her und passen den Steg an. Sie stellen die Saitenab-stände sowie die Saitenlage ein. Sie stimmen das Instrument. Sie kontrollieren anfertig gestellten Instrumenten die Qualität der Oberfläche und beseitigen letzte Feh-ler. Sie messen Frequenzen und Eigenfrequenzen.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Spielbarkeit. Sie beurteilen Ausgeglichen-heit, Lautstärke und Klangdauer kritisch. Sie übergeben das Instrument dem Kun-den und beraten den Kunden über Wartung und Pflege. Sie reflektieren die Kun-denzufriedenheit und gehen angemessen mit Kritik um.

  • Lehrplanrichtlinien Geigenbauer/-in

    Seite 23

    PRODUKTPRÄSENTATION UND -VERMARKTUNGJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 40 Std.Instrumente vermarkten

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Instrumente zuvermarkten.Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über das Instrument, seine Eigen-schaften, Herstellungsverfahren, Kosten sowie die Preisgestaltung. Sie machensich mit den Grundlagen der Vermarktung (Zielgruppen, Märkte, Absatzwege, Wer-bemittel, Werbestrategien, Kooperationen) vertraut. Sie verschaffen sich einenÜberblick über die Absatzwege und Serviceangebote (Wartung, Finanzierung, Zu-behör, Handelsware) und nehmen individuelle sowie soziokulturelle Besonderheiteninnerhalb der Zielgruppe und Besonderheiten der Märkte auch fremdsprachig in denBlick. Sie informieren sich über die Kosten und den Aufwand der Absatzwege sowiedie rechtlichen Vorgaben (Datenschutz, Urheberrecht).Die Schülerinnen und Schüler strukturieren die erarbeiteten Informationen und ent-wickeln selbstständig und im Team Konzepte zur Vermarktung (Absatzwege, Be-rechnung zur Effektivität, Qualitätskriterien) und erstellen Kalkulationen.Die Schülerinnen und Schüler setzen Konzepte zur Vermarktung teamorientiert umund berücksichtigen die rechtlichen Vorgaben. Sie vermarkten ihre Produkte (Wer-bemittel, Vermarktungsstrategie, Serviceangebote) auch in einer Fremdsprache.Die Schülerinnen und Schüler überprüfen und bewerten ihr Vermarktungskonzeptanhand von Qualitätskriterien und gehen konstruktiv mit Kritik um. Sie beurteilenden Erfolg ihres unternehmerischen Handelns sowie ihres Serviceangebotes. Siereflektieren die Notwendigkeit ihres respektvollen, kundenorientierten sowie indivi-duell und soziokulturell sensiblen Verhaltens.

  • Geigenbauer/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 24

    INSTRUMENTENREPARATURJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 80 Std.Instrumente reparieren

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, die fachliche,wirtschaftliche, technologische, zeitliche und personelle Machbarkeit einerReparatur zu prüfen und diese kundenorientiert durchzuführen.Die Schülerinnen und Schüler nehmen den Schaden in Augenschein und dokumen-tieren diesen. Sie analysieren den Reparaturwunsch des Kunden.Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren den Reparaturwunsch. Sie schätzenden Wert des Instrumentes, den Reparaturaufwand, Reparaturrisiken sowie diefachliche, wirtschaftliche, technologische, zeitliche und personelle Machbarkeit ein.Sie planen die Arbeitsschritte, Werkstoffe, Werkzeuge, Geräte, Maschinen und ver-sicherungstechnischen Voraussetzungen.Die Schülerinnen und Schüler erfassen die Kundendaten. Sie berechnen die Repa-raturkosten, unterbreiten kundenorientierte Reparaturvorschläge und erstellen auchfremdsprachig ein Angebot. Sie nehmen nach Kundenabsprache gewünschte Än-derungen im Angebot vor und passen die Kalkulation an.Sie richten ihren Arbeitsplatz ein. Sie führen die Reparatur gemäß Kundenauftragdurch. Sie dokumentieren (Fotos, Protokoll) die Reparatur und erstellen eine Rech-nung. Sie präsentieren das reparierte Instrument zielgruppengerecht und ermittelndie Kundenzufriedenheit. Dabei gehen sie angemessen mit Kundenkritik um.Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Arbeit hinsichtlich fachlicher, wirt-schaftlicher, technologischer, zeitlicher und personeller Aspekte kritisch. Darausleiten sie betriebswirtschaftliche Folgen ab. Sie bewerten das eigene kundenorien-tierte Handeln.

  • Lehrplanrichtlinien Bogenmacher/-in

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    LEHRPLANRICHTLINIEN (BOGENMACHER/IN)

    PRODUKTPLANUNG UND ARBEITSVORBEREITUNGJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Entwürfe von Bögen erstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, unter Beachtungvon historischen, funktionalen, ergonomischen, technologischen und öko-nomischen Gesichtspunkten, kundenorientiert Entwürfe von Bögen zu erstel-len.Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Kundenauftrag sowie vorhandeneMuster und Vorlagen hinsichtlich der Konstruktionsmerkmale, musikalischen Stil-richtungen und ergonomischen Gesichtspunkte. Sie informieren sich über Muster-schutzbestimmungen, vorhandene Baupläne und Bauweisen. Sie verschaffen sicheinen Überblick über geeignete Materialien sowie den Arbeitsaufwand. Sie erkundi-gen sich über computergestützte Gestaltung von Entwürfen.Die Schülerinnen und Schüler planen ihre Vorgehensweise für die Erstellung vonEntwürfen und berücksichtigen den Einsatz benötigter Hilfsmittel und Materialien.Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren die geplante Vorgehensweise.Sie gestalten Entwürfe (Modellskizzen, Technische Zeichnungen) nach histori-schen, funktionalen, ergonomischen und technologischen Gesichtspunkten. Sieführen Berechnungen (Stücklisten) durch. Sie erstellen Entwürfe auch computerge-stützt.Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre geplante Vorgehensweise. Sie prü-fen die zeitliche, technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit ihres Entwurfs, neh-men Veränderungen vor und präsentieren ihr Ergebnis. Sie gehen konstruktiv mitKritik um und optimieren ihren Entwurf.

  • Bogenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 26

    PRODUKTPLANUNG UND ARBEITSVORBEREITUNGJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Werkstoffe vorbereiten und lagern

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Werkstoffe untertechnologischen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorzu-bereiten und zu lagern.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe und leiten daraus die Werkstof-fe, deren Eignung sowie historische und zukünftige Verwendung für den Bogenbauab und berücksichtigen den Artenschutz. Sie informieren sich über technologischeMöglichkeiten der Vorbereitung (Maße bestimmen, spalten, zuschneiden, Hirnholz-schnittseiten verschließen) und der Lagerung (Trockenkammer, Lufttrocknung, Sta-pelmethoden, Klimatisierung, Lichtschutz). Sie ermitteln Lagerzeiten, Haltbarkeitund Lagerkennzahlen. Sie machen sich mit geltenden Sicherheitsvorschriften ver-traut.Die Schülerinnen und Schüler planen die Vorbereitung und Lagerung (Raumbedarf,Sicherheitseinrichtungen, technologische Möglichkeit der Lagerung) von Werkstof-fen unter Beachtung des Beschaffungsprozesses (Bezugsquellen, Lieferzeit, Lie-fermengen, Bestellrhythmus).Die Schülerinnen und Schüler bereiten Werkstoffe zur Lagerung vor und führenHolzfeuchtemessungen durch. Sie lagern Werkstoffe, wenden die Sicherheitsvor-schriften sowie Gefahrstoffregelungen an und entsorgen Abfälle sachgerecht. Sieführen die Artenschutzliste.Die Schülerinnen und Schüler reflektieren den Beschaffungs-, Vorbereitungs- undLagerungsprozess zeitlich, technologisch, wirtschaftlich, ökologisch und ermittelnAnsatzpunkte zur Verbesserung.

  • Lehrplanrichtlinien Bogenmacher/-in

    Seite 27

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Schablonen, Formen und Spezialwerkzeuge herstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Formen, Schab-lonen und Spezialwerkzeuge für den Bau von Bögen entwurfsgerecht und res-sourcenschonend herzustellen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe hinsichtlich der benötigtenSchablonen, Formen und Spezialwerkzeuge. Für die Herstellung neuer Schablo-nen, Formen und Spezialwerkzeuge erkunden sie innerhalb des Betriebes die Ver-fügbarkeit von Werkstoffen, Werkzeugen und Maschinen.Die Schülerinnen und Schüler planen die Herstellung der Schablonen, Formen undSpezialwerkzeuge und wählen Werkstoffe aus. Sie erstellen technische Zeichnun-gen und führen Berechnungen (Kalkulation, Mengenberechnungen, Flächen-, Vo-lumenberechnungen) durch. Sie legen die Arbeitsschritte kosten- und ressourcen-sparend fest.Die Schülerinnen und Schüler richten ihren Arbeitsplatz ein und beachten die Ar-beits- und Gesundheitsvorschriften. Sie erstellen Schablonen, Formen und Spezi-alwerkzeuge (Messen, Anreißen, Feilen, Hobeln, Sägen, Bohren, Fräsen).Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Passgenauigkeit der Schablonen, Formenund Spezialwerkzeuge sowie deren Funktionalität. Sie reflektieren kritisch ihren Ar-beitsprozess, die Einhaltung der Arbeits- und Gesundheitsvorschriften und ihrensorgfältigen Umgang mit Ressourcen sowie die sachgerechte Entsorgung der Abfäl-le. Sie vergegenwärtigen sich ihr qualitätsbewusstes Handeln.

  • Bogenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 28

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Frösche herstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Frösche unterAnwendung geeigneter handwerklicher Arbeitstechniken entwurfsgerechtherzustellen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Entwurf hinsichtlich Materialien,Bauweisen, Formen und Maße von Fröschen. Sie verschaffen sich einen Überblicküber die erforderlichen Werkstoffe, Hilfsmittel (Leime, Kleber), Werkzeuge, Maschi-nen sowie computergestützter Systeme. Sie informieren sich über die Vorausset-zungen der Fertigung (Luftfeuchte, Temperatur).Die Schülerinnen und Schüler planen entsprechend der Bauweise und Werkstoffei-genschaften die Arbeitsschritte und den Einsatz von Werkstoffen und Hilfsmitteln(Materialliste) sowie Werkzeugen (Hobel, Stemmeisen, Schnitzer, Feilen, Mess-schieber), Maschinen und computergestützten Systemen. Sie fertigen technischeZeichnungen von Fröschen an.Die Schülerinnen und Schüler richten ihren Arbeitsplatz ein. Sie fertigen Fröscheund bringen deren Bestandteile an (schrauben, stiften, schmieden, löten, kleben,polieren) auch mithilfe computergestützter Systeme an. Sie lagern die Fröschesachgerecht. Sie dokumentieren den Verbrauch der Werkstoffe. Sie entsorgen ihreAbfälle umweltgerecht.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Qualität und Funktionalität der Frösche.Sie reflektieren ihren Arbeitsprozess kritisch und leiten daraus Verbesserungen ab.

  • Lehrplanrichtlinien Bogenmacher/-in

    Seite 29

    PRODUKTPRÄENTATION UND -VERMARKTUNGJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 48 Std.Beruf und Betrieb präsentieren

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, ihren Beruf undBetrieb zu präsentieren.Die Schülerinnen und Schüler erkunden die Historie und Stellung ihres Berufs so-wie des Kulturgutes des handwerklichen Bogenbaus. Sie erfassen die betrieblichenStrukturen ihres Ausbildungsunternehmens. Sie informieren sich über Präsentati-onsformen und -techniken.Die Schülerinnen und Schüler strukturieren die erarbeiteten Informationen und ord-nen diese innerhalb des Bogenmacherhandwerks ein. Sie wählen geeignete Prä-sentationsformen und -techniken für ihre Zielgruppen aus. Dazu legen sie Quali-tätskriterien fest.Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Präsentationen unter Beachtung des Da-tenschutzes und des Urheberrechts. Sie präsentieren ihren Beruf sowie ihr Ausbil-dungsunternehmen unter Anwendung der gewählten Präsentationstechniken.Sie reflektieren und bewerten ihre Präsentationen anhand der festgelegten Quali-tätskriterien und gehen konstruktiv mit Kritik um.

  • Bogenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 30

    PRODUKTPLANUNG UND ARBEITSVORBEREITUNGJahrgangsstufe 11

    Lernfeld 100 Std.Oberflächen beschichten

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, die Oberflächevon Bögen zu beschichten.Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Kundenwunsch hinsichtlich der Be-schichtung der Oberfläche. Sie informieren sich über die Notwendigkeit der Vorbe-reitung der Oberfläche (Schleifen). Sie erschließen sich unterschiedliche Beschich-tungen (Öle, Wachse, Schellacke, Lacke), deren Umweltverträglichkeit sowie Auf-tragstechniken (Streichen, Schellackpolieren). Sie machen sich mit den Materialei-genschaften (Dauerbeständigkeit, Elastizität, Ästhetik, Haptik) sowie den Trock-nungs- oder Aushärtungszeiten der unterschiedlichen Beschichtungen vertraut.Die Schülerinnen und Schüler planen die Arbeitsschritte unter Berücksichtigung derTrocknungs- oder Aushärtungszeiten. Sie bereiten die Arbeitsräume und Arbeits-plätze vor und beachten Staubfreiheit. Sie treffen Vorkehrungen für den Gesund-heits- und Umweltschutz.Die Schülerinnen und Schüler bereiten die Bogenstange für die Beschichtung vor.Sie beschichten die Oberflächen unter Beachtung der Gesundheits-, Arbeitssicher-heits- und Umweltvorschriften. Sie führen die umweltgerechte Entsorgung des Ab-falls durch.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Oberflächen (optisch, haptisch) hinsicht-lich ihrer Eigenschaften (Schichtdicke, Schutzfunktion, Ästhetik). Sie reflektierenkritisch den Arbeitsprozess, die Notwendigkeit permanenter Qualitätskontrolle sowieden Umweltschutz.

  • Lehrplanrichtlinien Bogenmacher/-in

    Seite 31

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 11

    Lernfeld 100 Std.Bogenstangen herstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Bogenstangennach statischen Gesichtspunkten unter Berücksichtigung geeigneter hand-werklicher Arbeitstechniken entwurfsgerecht herzustellen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe und leiten daraus Formen,Bauweisen und Maße von Stangen und Kopfplatten ab. Sie berücksichtigen Statik,Ergonomie, Ästhetik und Historie. Sie machen sich mit den Voraussetzungen derFertigung vertraut (Luftfeuchte, Temperatur).Die Schülerinnen und Schüler planen entwurfsgerecht die Arbeitsschritte und denEinsatz von Hilfsmitteln, Werkzeugen, Maschinen sowie Werkstoffen. Sie fertigentechnische Zeichnungen an.Die Schülerinnen und Schüler richten den Arbeitsplatz ein, schaffen das erforderli-che Raumklima (Luftfeuchte, Temperatur) und erstellen entwurfsgerecht Bogen-stangen. Sie dokumentieren den Werkstoffverbrauch. Sie führen die umweltgerech-te Entsorgung des Abfalls durch.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Statik der Bogenstangen (Gewicht, Elasti-zität und Schwerpunkt). Sie beachten die Form- und Passgenauigkeit. Sie reflektie-ren ihren Arbeitsprozess kritisch und leiten daraus Verbesserungen ab.

  • Bogenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 32

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 11

    Lernfeld 80 Std.Bogenbeinchen herstellen und Bogenteile zusammenfügen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Bogenbeinchenherzustellen und Bogenteile zusammenzufügen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe hinsichtlich Funktion, Ergono-mie und der optischen Bedeutung von Bogenbeinchen sowie der weiteren Bogen-teile und deren Montage. Sie erkunden Arten, Eigenschaften und Materialien vonBogenbeinchen. Sie machen sich mit den Methoden der Herstellung vertraut.Die Schülerinnen und Schüler planen die Herstellung von Bogenbeinchen und dasZusammenfügen der Bogenteile. Sie stellen Hilfsmittel und Werkzeuge bereit undlegen die Arbeitsschritte fest.Die Schülerinnen und Schüler richten den Arbeitsplatz ein. Sie fertigen die Bogen-beinchen und fügen die Bogenteile zusammen. Sie wenden geeignete Arbeitsver-fahren an.Die Schülerinnen und Schüler kontrollieren die Passgenauigkeit und Oberflächen-güte der zusammengefügten Bogenteile. Sie reflektieren die angewendeten Ar-beitsverfahren unter Berücksichtigung des sorgfältigen Umgangs mit Material, For-men, Hilfsmitteln und Werkzeugen.

  • Lehrplanrichtlinien Bogenmacher/-in

    Seite 33

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 80 Std.Bögen beziehen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Bogenbezüge zumontieren.Die Schülerinnen und Schüler bestimmen Bestandteile und Bogenbezüge nachKundenwunsch. Sie ermitteln deren Stilrichtungen, Funktionen, Gewicht undSchwerpunkt. Sie informieren sich über deren Eigenschaften (Funktionalität) undKosten. Sie verschaffen sich einen Überblick über Hilfsmittel und Werkzeuge.Die Schülerinnen und Schüler planen unter Berücksichtigung von Herstellervorga-ben, Eigenschaften und Kosten die Anbringung von Bestandteilen und des Bogen-bezugs und wählen geeignete Hilfsmittel und Werkzeuge dafür aus und bereiten dieMontage vor.Die Schülerinnen und Schüler montieren Bogenbezüge und überprüfen die Längeund Gleichmäßigkeit des Bezugs.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Qualität der Montage hinsichtlich Oberflä-chengüte, Makellosigkeit, Passgenauigkeit sowie der Eigenschaften und leiten Kor-rekturen ein. Sie reflektieren ihre Montageschritte unter Berücksichtigung des sorg-fältigen Umgangs mit Hilfsmitteln und Werkzeugen.

  • Bogenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 34

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 80 Std.Bögen spielfertig machen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Bögen kunden-orientiert spielfertig zu machen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Vorstellungen des Kunden (Stilrich-tungen, Bewicklung, Daumenleder, Bogenbezug). Sie informieren sich über Arten,Qualität und Kosten von Bogenbezügen sowie über Hilfsmittel und Werkzeuge.Die Schülerinnen und Schüler planen den Beschaffungsprozess und erstellen dieKalkulation. Sie bereiten Hilfsmittel und Werkzeuge vor und legen die Arbeitsschrit-te fest.Die Schülerinnen und Schüler montieren den Bogenbezug. Sie spannen die Bogen-stange und kolophonieren den Bogenbezug. Sie kontrollieren an fertig gestelltenBögen die Qualität der Oberfläche und des Bogenbezugs und beseitigen letzte Feh-ler. Sie messen das Gewicht und prüfen die Spannung und Elastizität.Die Schülerinnen und Schüler prüfen Spielbarkeit. Sie beurteilen Ausgeglichenheit,Gewicht und Elastizität kritisch. Sie übergeben den Bogen dem Kunden und bera-ten den Kunden über Wartung und Pflege. Sie reflektieren die Kundenzufriedenheitund gehen angemessen mit Kritik um.

  • Lehrplanrichtlinien Bogenmacher/-in

    Seite 35

    PRODUKTPRÄSENTATION UND -VERMARKTUNGJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 40 Std.Bögen vermarkten

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Bögen zu ver-markten.Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über den Bogen, seine Eigenschaf-ten, Herstellungsverfahren, Kosten sowie die Preisgestaltung. Sie machen sich mitden Grundlagen der Vermarktung (Zielgruppen, Märkte, Absatzwege, Werbemittel,Werbestrategien, Kooperationen) vertraut. Sie verschaffen sich einen Überblicküber die Absatzwege und Serviceangebote (Wartung, Finanzierung, Zubehör, Han-delsware) und nehmen individuelle sowie soziokulturelle Besonderheiten innerhalbder Zielgruppe und Besonderheiten der Märkte auch fremdsprachig in den Blick. Sieinformieren sich über die Kosten und den Aufwand der Absatzwege sowie die recht-lichen Vorgaben (Datenschutz, Urheberrecht).Die Schülerinnen und Schüler strukturieren die erarbeiteten Informationen und ent-wickeln selbstständig und im Team Konzepte zur Vermarktung (Absatzwege, Be-rechnung zur Effektivität, Qualitätskriterien) und erstellen Kalkulationen.Die Schülerinnen und Schüler setzen Konzepte zur Vermarktung teamorientiert umund berücksichtigen die rechtlichen Vorgaben. Sie vermarkten ihre Produkte (Wer-bemittel, Vermarktungsstrategie, Serviceangebote) auch in einer Fremdsprache.Die Schülerinnen und Schüler überprüfen und bewerten ihr Vermarktungskonzeptanhand von Qualitätskriterien und gehen konstruktiv mit Kritik um. Sie beurteilenden Erfolg ihres unternehmerischen Handelns sowie ihres Serviceangebotes. Siereflektieren die Notwendigkeit ihres respektvollen, kundenorientierten sowie indivi-duell und soziokulturell sensiblen Verhaltens.

  • Bogenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 36

    INSTRUMENTENREPARATURJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 80 Std.Bögen reparieren

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, die fachliche,wirtschaftliche, technologische, zeitliche und personelle Machbarkeit einerReparatur zu prüfen und diese kundenorientiert durchzuführen.Die Schülerinnen und Schüler nehmen den Schaden in Augenschein und dokumen-tieren diesen. Sie analysieren den Reparaturwunsch des Kunden.Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren den Reparaturwunsch. Sie schätzenden Wert des Bogens, den Reparaturaufwand, Reparaturrisiken sowie die fachliche,wirtschaftliche, technologische, zeitliche und personelle Machbarkeit ein. Sie planendie Arbeitsschritte, Werkstoffe, Werkzeuge, Geräte, Maschinen und versicherungs-technischen Voraussetzungen.Die Schülerinnen und Schüler erfassen die Kundendaten. Sie berechnen die Repa-raturkosten, unterbreiten kundenorientierte Reparaturvorschläge und erstellen auchfremdsprachig ein Angebot. Sie nehmen nach Kundenabsprache gewünschte Än-derungen im Angebot vor und passen die Kalkulation an.Sie richten ihren Arbeitsplatz ein. Sie führen die Reparatur gemäß Kundenauftragdurch. Sie dokumentieren (Fotos, Protokoll) die Reparatur und erstellen eine Rech-nung. Sie präsentieren den reparierten Bogen zielgruppengerecht und ermitteln dieKundenzufriedenheit. Dabei gehen sie angemessen mit Kundenkritik um.Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Arbeit hinsichtlich fachlicher, wirt-schaftlicher, technologischer, zeitlicher und personeller Aspekte kritisch. Darausleiten sie betriebswirtschaftliche Folgen ab. Sie bewerten das eigene kundenorien-tierte Handeln.

  • Lehrplanrichtlinien Zupfinstrumentenmacher/-in

    Seite 37

    LEHRPLANRICHTLINIEN (ZUPFINSTRUMENTENMACHER/-IN)

    PRODUKTPLANUNG UND ARBEITSVORBEREITUNGJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Entwürfe von Instrumenten erstellen und Mensuren berechnen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, unter Beachtungvon historischen, funktionalen, ergonomischen, technologischen und öko-nomischen Gesichtspunkten, kundenorientiert Entwürfe von Instrumenten zuerstellen und Mensuren zu berechnen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Kundenauftrag sowie vorhandeneMuster und Vorlagen hinsichtlich der Konstruktionsmerkmale, musikalischen Stil-richtungen und ergonomischen Gesichtspunkte. Sie informieren sich über Muster-schutzbestimmungen, vorhandene Baupläne und Bauweisen. Sie verschaffen sicheinen Überblick über geeignete Materialien sowie den Arbeitsaufwand. Sie erkundi-gen sich über computergestützte Gestaltung von Entwürfen.Die Schülerinnen und Schüler planen ihre Vorgehensweise für die Erstellung vonEntwürfen und berücksichtigen den Einsatz benötigter Hilfsmittel, Materialien, Mon-tageteile, Werkzeuge und Maschinen. Sie legen die Mensur fest. Die Schülerinnenund Schüler dokumentieren die geplante Vorgehensweise.Sie gestalten Entwürfe (Modellskizzen, technische Zeichnungen, Bauplan) nachhistorischen, funktionalen, ergonomischen und technologischen Gesichtspunkten.Sie führen Berechnungen (Mensuren, Stücklisten) durch. Sie erstellen Entwürfeauch computergestützt.Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre geplante Vorgehensweise. Sie prü-fen die zeitliche, technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit ihres Entwurfs, neh-men Veränderungen vor und präsentieren ihr Ergebnis. Sie gehen konstruktiv mitKritik um und optimieren ihren Entwurf.

  • Zupfinstrumentenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 38

    PRODUKTPLANUNG UND ARBEITSVORBEREITUNGJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Werkstoffe vorbereiten und lagern

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Werkstoffe untertechnologischen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorzu-bereiten und zu lagern.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe und leiten daraus die Werkstof-fe, deren Eignung sowie historische und zukünftige Verwendung für den Instrumen-tenbau ab und berücksichtigen den Artenschutz. Sie informieren sich über techno-logische Möglichkeiten der Vorbereitung (Aufmaß bestimmen, spalten, zuschnei-den, Hirnschnittseiten verschließen, besäumen) und der Lagerung (Trockenkam-mer, Lufttrocknung, Stapelmethoden, Klimatisierung, Lichtschutz). Sie ermitteln La-gerzeiten, Haltbarkeit und Lagerkennzahlen. Sie machen sich mit geltenden Sicher-heitsvorschriften vertraut.Die Schülerinnen und Schüler planen die Vorbereitung und Lagerung (Raumbedarf,Sicherheitseinrichtungen, technologische Möglichkeit der Lagerung) von Werkstof-fen unter Beachtung des Beschaffungsprozesses (Bezugsquellen, Lieferzeit, Lie-fermengen, Bestellrhythmus).Die Schülerinnen und Schüler bereiten Werkstoffe zur Lagerung vor und führenHolzfeuchtemessungen durch. Sie lagern Werkstoffe, kennzeichnen Chemikalien,wenden die Sicherheitsvorschriften an und entsorgen Abfälle sachgerecht. Sie füh-ren die Artenschutzliste.Die Schülerinnen und Schüler reflektieren den Beschaffungs-, Vorbereitungs- undLagerungsprozess zeitlich, technologisch, wirtschaftlich, ökologisch und ermittelnAnsatzpunkte zur Verbesserung.

  • Lehrplanrichtlinien Zupfinstrumentenmacher/-in

    Seite 39

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Schablonen, Formen und Spezialwerkzeuge herstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Formen, Schab-lonen und Spezialwerkzeuge für den Bau von Instrumenten entwurfsgerechtund ressourcenschonend herzustellen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe hinsichtlich der benötigtenSchablonen, Formen und Spezialwerkzeuge. Für die Herstellung neuer Schablo-nen, Formen und Spezialwerkzeuge erkunden sie innerhalb des Betriebes die Ver-fügbarkeit von Werkstoffen, Werkzeugen und Maschinen.Die Schülerinnen und Schüler planen die Herstellung der Schablonen, Formen undSpezialwerkzeuge und wählen Werkstoffe aus. Sie erstellen technische Zeichnun-gen und führen Berechnungen (Kalkulation, Mengenberechnungen, Flächen-, Vo-lumenberechnungen) durch. Sie legen die Arbeitsschritte kosten- und ressourcen-sparend fest.Die Schülerinnen und Schüler richten ihren Arbeitsplatz ein und beachten die Ar-beits- und Gesundheitsvorschriften. Sie erstellen Schablonen, Formen und Spezi-alwerkzeuge (Messen, Anreißen, Feilen, Hobeln, mit Ziehklinge putzen, Sägen,Bohren, Fräsen).Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Passgenauigkeit der Schablonen, Formenund Spezialwerkzeuge sowie deren Funktionalität. Sie reflektieren kritisch ihren Ar-beitsprozess, die Einhaltung der Arbeits- und Gesundheitsvorschriften und ihrensorgfältigen Umgang mit Ressourcen sowie die sachgerechte Entsorgung der Abfäl-le. Sie vergegenwärtigen sich ihr qualitätsbewusstes Handeln.

  • Zupfinstrumentenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 40

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 72 Std.Hälse und Säulen sowie deren Verbindungen herstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Hälse und Säu-len sowie deren Verbindungen nach statischen Gesichtspunkten unter An-wendung geeigneter handwerklicher Arbeitstechniken entwurfsgerecht her-zustellen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Entwurf hinsichtlich Materialien,Bauweisen, Formen und Maße von Hälsen und Säulen (bei Gitarre: Hälse; bei Har-fe: Hälse und Säulen) und deren Verbindungen unter statischen Gesichtspunkten.Sie verschaffen sich einen Überblick über die erforderlichen Werkstoffe (Leime,Kleber), Hilfsmittel, Werkzeuge, Maschinen sowie computergestützter Systeme. Sieinformieren sich über die Voraussetzungen der Fertigung (Luftfeuchte, Temperatur).Die Schülerinnen und Schüler planen entsprechend der Bauweise und Werkstoffei-genschaften die Arbeitsschritte und den Einsatz von Werkstoffen und Hilfsmitteln(Materialliste) sowie Werkzeugen (Hobel, Stemmeisen, Schnitzer, Ziehklingen, Fei-len, Messschieber), Maschinen und computergestützten Systemen. Sie fertigentechnische Zeichnungen von Hälsen, Säulen und Verbindungen an.Die Schülerinnen und Schüler richten ihren Arbeitsplatz ein. Sie fertigen Hälse undSäulen sowie die Verbindungen (bei Gitarre: Schwalbenschwanz-, spanische Hals-kopfverbindung; bei Harfe: Knieverbindung) auch mithilfe computergestützter Sys-teme an. Sie lagern die Hälse und Säulen sachgerecht. Sie dokumentieren denVerbrauch der Werkstoffe. Sie entsorgen ihre Abfälle umweltgerecht.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Qualität und Funktionalität der Hälse undSäulen und deren Verbindungen. Sie reflektieren ihren Arbeitsprozess kritisch undleiten daraus Verbesserungen ab.

  • Lehrplanrichtlinien Zupfinstrumentenmacher/-in

    Seite 41

    PRODUKTPRÄSENTATION UND -VERMARKTUNGJahrgangsstufe 10

    Lernfeld 48 Std.Beruf und Betrieb präsentieren

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, ihren Beruf undBetrieb zu präsentieren.Die Schülerinnen und Schüler erkunden die Historie und Stellung ihres Berufs so-wie des Kulturgutes des handwerklichen Instrumentenbaus. Sie erfassen die be-trieblichen Strukturen ihres Ausbildungsunternehmens. Sie informieren sich überPräsentationsformen und -techniken.Die Schülerinnen und Schüler strukturieren die erarbeiteten Informationen und ord-nen diese innerhalb des Instrumentenmacherhandwerks ein. Sie wählen geeignetePräsentationsformen und -techniken für ihre Zielgruppen aus. Dazu legen sie Quali-tätskriterien fest.Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Präsentationen unter Beachtung des Da-tenschutzes und des Urheberrechts. Sie präsentieren ihren Beruf sowie ihr Ausbil-dungsunternehmen unter Anwendung der gewählten Präsentationstechniken.Sie reflektieren und bewerten ihre Präsentationen anhand der festgelegten Quali-tätskriterien und gehen konstruktiv mit Kritik um.

  • Zupfinstrumentenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 42

    PRODUKTPLANUNG UND ARBEITSVORBEREITUNGJahrgangsstufe 11

    Lernfeld 100 Std.Oberflächen beschichten

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, die Oberflächevon Instrumenten zu beschichten.Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Kundenwunsch hinsichtlich der Be-schichtung der Oberfläche. Sie informieren sich über die Notwendigkeit der Vorbe-reitung der Oberfläche (Schleifen, Putzen, Wässern). Sie erschließen sich unter-schiedliche Beschichtungen (Öle, Wachse, Schellacke, Lacke), deren Umweltver-träglichkeit sowie Auftragstechniken (Streichen, Spritzen, Schellackpolieren). Siemachen sich mit den Materialeigenschaften (Dauerbeständigkeit, Elastizität, Akus-tik, Ästhetik, Haptik) sowie den Trocknungs- oder Aushärtungszeiten der unter-schiedlichen Beschichtungen vertraut.Die Schülerinnen und Schüler planen die Arbeitsschritte unter Berücksichtigung derTrocknungs- oder Aushärtungszeiten. Sie bereiten die Arbeitsräume und Arbeits-plätze vor. Sie treffen Vorkehrungen für den Gesundheits- und Umweltschutz.Die Schülerinnen und Schüler bereiten das Instrument für die Beschichtung vor. Siebeschichten die Oberflächen unter Beachtung der Gesundheits-, Arbeitssicherheits-und Umweltvorschriften. Sie führen die umweltgerechte Entsorgung des Abfallsdurch.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Oberflächen (optisch, akustisch, haptisch)hinsichtlich ihrer Eigenschaften (Schichtdicke, Schutzfunktion, Ästhetik). Sie reflek-tieren kritisch den Arbeitsprozess, die Notwendigkeit permanenter Qualitätskontrollesowie den Umweltschutz.

  • Lehrplanrichtlinien Zupfinstrumentenmacher/-in

    Seite 43

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 11

    Lernfeld 100 Std.Korpusse und Verbindungen herstellen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Korpusse undVerbindungen von Instrumenten nach akustischen und statischen Gesichts-punkten unter Berücksichtigung geeigneter handwerklicher Arbeitstechnikenentwurfsgerecht herzustellen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe und leiten daraus Formen,Bauweisen und Maße von Korpussen oder Korpussen mit Pedalkästen und Verbin-dungen (Schraub-, Schwalbenschwanz- und spanische Hals-Korpusverbindungen)ab. Sie berücksichtigen Statik, Akustik, Ergonomie, Ästhetik und Historie. Sie ma-chen sich mit den Voraussetzungen der Fertigung vertraut (Luftfeuchte, Tempera-tur).Die Schülerinnen und Schüler planen entwurfsgerecht die Arbeitsschritte und denEinsatz von Hilfsmitteln, Werkzeugen, Maschinen (Oberfräse) sowie Werkstoffen.Sie fertigen technische Zeichnungen an.Die Schülerinnen und Schüler richten den Arbeitsplatz ein, schaffen das erforderli-che Raumklima (Luftfeuchte, Temperatur) und erstellen entwurfsgerecht Korpussesowie Verbindungen. Sie fügen die Verbindungsteile zusammen. Sie dokumentie-ren den Werkstoffverbrauch. Sie führen die umweltgerechte Entsorgung des Abfallsdurch.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Statik und Akustik (Decken-, Boden-,HelmholtzResonanz) der Korpusse sowie die Verbindungen. Sie beachten dieForm- und Passgenauigkeit. Sie reflektieren ihren Arbeitsprozess kritisch und leitendaraus Verbesserungen ab.

  • Zupfinstrumentenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

    Seite 44

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 11

    Lernfeld 80 Std.Griffbretter und Stege herstellen sowie Mensuren umsetzen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Griffbretter undStege herzustellen sowie Mensuren umzusetzen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Entwürfe hinsichtlich der Funktionen undakustischen Bedeutung von Griffbrettern und Stegen sowie von Mensuren und de-ren Umsetzung. Sie erkunden Arten, Eigenschaften und Materialien von Griffbret-tern und Stegen. Sie machen sich mit den Methoden der Herstellung insbesonderedes Bundierens vertraut.Die Schülerinnen und Schüler planen die Mensur-Umsetzungen sowie je nach In-strument die Herstellung und das Anpassen des Griffbrettes und des Steges. Siestellen geeignete Schablonen, Hilfsmittel und Werkzeuge bereit und legen die Ar-beitsschritte fest.Die Schülerinnen und Schüler richten den Arbeitsplatz ein. Sie setzen die Mensurenum. Je nach Instrument fertigen sie das Griffbrett und den Steg, passen diese anoder setzen Steg- sowie Wirbelbohrungen oder Sättel passend zur Mensur. Sienutzen Schablonen und wenden geeignete Arbeitsverfahren an. Sie richten dasGriffbrett ab und bundieren es.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Maßgenauigkeit der Mensur-Umsetzung.Sie kontrollieren die Passgenauigkeit der Griffbrett- und Stegverleimung. Sie reflek-tieren die angewendeten Arbeitsverfahren unter Berücksichtigung des sorgfältigenUmgangs mit Material, Formen, Hilfsmitteln und Werkzeugen.

  • Lehrplanrichtlinien Zupfinstrumentenmacher/-in

    Seite 45

    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 80 Std.Tonabnahmesysteme montieren

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Tonabnahme-systeme entwurfsgerecht zu montieren.Die Schülerinnen und Schüler bestimmen Tonabnahmesysteme und deren Monta-geteile nach Kundenwunsch. Sie ermitteln deren Stilrichtungen, Funktionen undEinbaumöglichkeiten (Masse, Statik, Schaltpläne). Sie informieren sich über derenEigenschaften (Funktionalität, Klang, Ästhetik) und Kosten. Sie verschaffen sicheinen Überblick über Hilfsmittel, Schablonen, Formen, Werkzeuge und Maschinenzur Montage.Die Schülerinnen und Schüler planen unter Berücksichtigung von Herstellervorga-ben, Eigenschaften und Kosten den Einbau von Tonabnahmesystemen und wählengeeignete Hilfsmittel, Schablonen, Formen, Werkzeuge und Maschinen dafür aus.Nach Entwurf und Schaltplan bereiten sie die Montage vor.Die Schülerinnen und Schüler montieren (löten, kleben, schrauben) Tonabnahme-systeme und messen den Widerstand und die Spannung.Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Qualität der Montage hinsichtlich Oberflä-chengüte, Makellosigkeit, Passgenauigkeit sowie der Eigenschaften und leiten Kor-rekturen ein. Sie reflektieren ihre Montageschritte unter Berücksichtigung des sorg-fältigen Umgangs mit Hilfsmitteln, Werkzeugen und Maschinen.

  • Zupfinstrumentenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

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    INSTRUMENTENBAUJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 80 Std.Instrumente spielfertig machen

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Instrumentekundenorientiert spielfertig zu machen.Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Vorstellungen des Kunden (Stilrich-tungen, Sättel, Stege, Saitenlagen, Saitenabstände, Mechaniken oder Wirbeln). Sieinformieren sich über Arten, Qualität und Kosten von Saiten sowie über Hilfsmittelund Werkzeuge.Die Schülerinnen und Schüler planen den Beschaffungsprozess und erstellen dieKalkulation. Sie bereiten Hilfsmittel und Werkzeuge vor und legen die Arbeitsschrit-te fest.Die Schülerinnen und Schüler besaiten das Instrument. Je nach Instrument stellensie die Ober- und Untersättel her und passen den Steg an. Sie stellen die Saitenab-stände sowie die Saitenlage ein. Sie stimmen das Instrument. Sie kontrollieren anfertig gestellten Instrumenten die Qualität der Oberfläche und beseitigen letzte Feh-ler. Sie messen Frequenzen, Eigenfrequenzen und Schalldruckpegel.Die Schülerinnen und Schüler prüfen Spielbarkeit und die Intonation (Oktavreinheit,Bundreinheit). Sie beurteilen Ausgeglichenheit, Lautstärke und Klangdauer kritisch.Sie übergeben das Instrument dem Kunden und beraten den Kunden über Wartungund Pflege. Sie reflektieren die Kundenzufriedenheit und gehen angemessen mitKritik um.

  • Lehrplanrichtlinien Zupfinstrumentenmacher/-in

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    PRODUKTPRÄSENTATION UND -VERMARKTUNGJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 40 Std.Instrumente vermarkten

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Instrumente zuvermarkten.Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über das Instrument, seine Eigen-schaften, Herstellungsverfahren, Kosten sowie die Preisgestaltung. Sie machensich mit den Grundlagen der Vermarktung (Zielgruppen, Märkte, Absatzwege, Wer-bemittel, Werbestrategien, Kooperationen) vertraut. Sie verschaffen sich einenÜberblick über die Absatzwege und Serviceangebote (Wartung, Finanzierung, Zu-behör, Querverkauf) und nehmen individuelle sowie soziokulturelle Besonderheiteninnerhalb der Zielgruppe und Besonderheiten der Märkte auch fremdsprachlich inden Blick. Sie informieren sich über die Kosten und den Aufwand der Absatzwegesowie die rechtlichen Vorgaben (Datenschutz, Urheberrecht).Die Schülerinnen und Schüler strukturieren die erarbeiteten Informationen und ent-wickeln selbstständig und im Team Konzepte zur Vermarktung (Absatzwege, Be-rechnung zur Effektivität, Qualitätskriterien) und erstellen Kalkulationen.Die Schülerinnen und Schüler setzen Konzepte zur Vermarktung teamorientiert umund berücksichtigen die rechtlichen Vorgaben. Sie vermarkten ihre Produkte (Wer-bemittel, Vermarktungsstrategie, Serviceangebote) auch in einer Fremdsprache.Die Schülerinnen und Schüler überprüfen und bewerten ihr Vermarktungskonzeptanhand von Qualitätskriterien und gehen konstruktiv mit Kritik um. Sie beurteilenden Erfolg ihres unternehmerischen Handelns sowie ihres Serviceangebotes. Siereflektieren die Notwendigkeit ihres respektvollen, kundenorientierten sowie indivi-duell und soziokulturell sensiblen Verhaltens.

  • Zupfinstrumentenmacher/-in Lehrplanrichtlinien

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    INSTRUMENTENREPARATURJahrgangsstufe 12

    Lernfeld 80 Std.Instrumente reparieren

    KompetenzerwartungDie Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, die fachliche,wirtschaftliche, technologische, zeitliche und personelle Machbarkeit einerReparatur zu prüfen und diese kundenorientiert umzusetzen.Die Schülerinnen und Schüler nehmen den Sachschaden in Augenschein und ana-lysieren den Reparaturwunsch des Kunden.Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren den Reparaturwunsch. Sie schätzenden Wert des Instrumentes, den Reparaturaufwand, Reparaturrisiken sowie diefachliche, wirtschaftliche, technologische, zeitliche und personelle Machbarkeit ein.Sie planen die Arbeitsschritte, Werkstoffe, Werkzeuge, Geräte, Maschinen und ver-sicherungstechnischen Voraussetzungen.Die Schülerinnen und Schüler erfassen die Kundendaten. Sie berechnen die Repa-raturkosten, unterbreiten kundenorientierte Reparaturvorschläge und erstellen auchfremdsprachlich ein Angebot. Sie nehmen nach Kundenabsprache gewünschte Än-derungen im Angebot vor und passen die Kalkulation an.Sie richten ihren Arbeitsplatz ein. Sie führen die Reparatur gemäß Kundenauftragdurch. Sie dokumentieren (Fotos, Protokoll) die Reparatur und erstellen eine Rech-nung. Sie präsentieren das reparierte Instrument zielgruppengerecht und ermittelndie Kundenzufriedenheit. Dabei gehen sie angemessen mit Kundenkritik um.Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Arbeit hinsichtlich fachlicher, wirt-schaftlicher, technologischer, zeitlicher und personeller Aspekte kritisch. Darausleiten sie betriebswirtschaftliche Folgen ab. Sie bewerten das eigene kundenorien-tierte Handeln.

  • Anhang Geigenbauer, Bogenmacher, Zupfinstrumentenmacher

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    ANHANGMitglieder der Lehrplankommission:

    Gert Esmyol Staatl. Berufsschule MittenwaldDr. Frederik Habel Staatl. Berufsschule MittenwaldGeorg Neuner Staatl. Berufsschule MittenwaldRichard Stelz Staatl. Berufsschule MittenwaldAlexander Wohlfart ISB München

    Berater:Thomas Goldfuss Regensburg

  • LPR Geigenbauer Bogenmacher Zupfinstrumentenmacher.pdfVerordnungen.pdf