BE Geldanlage Roadshow 15. November 2010 Warum bekommt Österreich eine Capital Gains Tax?
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Transcript of BE Geldanlage Roadshow 15. November 2010 Warum bekommt Österreich eine Capital Gains Tax?
BE Geldanlage Roadshow
15. November 2010
Warum bekommt Österreich eine „Capital
Gains Tax?“
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„Jeder, der mit Aktien handelt, muss spüren, dass er
unverwünscht ist.“
LH Stv. Erich Haider a.D. am 15.4.2009 im „Der Standard“
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Braucht Österreich eine Capital Gains Tax?
JA,
• damit Spekulanten endlich besteuert werden
• damit ein „gerechter“ Beitrag zur Finanzierung des Staates geleistet wird
ABER…
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…Spekulation wird derzeit schon über dem EU-/ OECD- Durchschnitt besteuert
Quelle: Taxation of publicly quoted shares in the OECD and EU, Aktiensparana - Swedish Shareholders‘ Association, 2006
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…mit Capital Gains saniert man den Staatshaushalt gar nicht: Fallbeispiel UK
Quelle: HM Treasury, Pre-Budget Reports 1997 bis 2009
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Aktuelle steuerrechtliche Situation für Private
• Die Wertveränderungen der Wirtschaftsgüter des Privatvermögens sind NICHT steuerwirksam („Quellentheorie“ vs. „Reinvermögenstheorie“ der betrieblichen Einkünfte)
• Ausnahme: „Spekulationsgeschäfte“ gem. § 30 EStG
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Geplante Neuregelung für Einkünfte aus Kapitalvermögen (§ 27 EStG)
• „Einkünfte aus Kapitalvermögen sind Einkünfte aus der Überlassung von Kapital (Abs. 2), aus realisierten Wertsteigerungen von Kapitalvermögen (Abs. 3) und aus Derivaten (Abs. 4) […]“• Abs.3 und Abs. 4 sollen für nach dem 31.12.2010 erworbene Wirtschaftsgüter und Derivate gelten
ES HANDELT SICH ALSO UM EINE FUNDAMENTALE ÄNDERUNG DER PRINZIPIEN
DES ESTG
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Wesentliche Eckpunkte
• Gilt für natürliche Personen und Unternehmen (Ausnahme RL-Pflichtige)• Steuerabzug durch inländisches Kreditinstitut• Verlustausgleich nur im Rahmen der Veranlagung und nur innerhalb der Einkunftsart -> kein Verlustvortrag• Anschaffungsnebenkosten (Spesen, Gebühren, Finanzierungskosten) werden nicht berücksichtigt• keine Ausnahmen für lange Behaltefristen (wie zB weiterhin für Immobilien oder LVs)
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Ausnahmen (§ 27a Abs.2), u.a.
• Einkünfte aus Darlehen, denen kein Bankgeschäft zu Grunde liegt• Einkünfte aus Wertpapieren, die ein Forderungsrecht verbriefen• Einkünfte aus Anteilscheinen an Immobilienfonds• Gewinnanteile aus stillen Beteiligungen• Unterschiedsbeträge zwischen der eingezahlten Versicherungsprämie & Versicherungsleistung oder der realisierten Wertsteigerung aus der Veräußerung des Anspruchs aus dem Versicherungsvertrag
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Internationaler Vergleich: Letzter Platz in CEE
Land Steuer Steuersatz Freibeträge Sonstiges
Italien Capital Gains Tax 12,50%Für Anteilsbesitz über 5% Versteuerung zum Einkommenssteuertarif
Tschechien Einkommenssteuer 16%
Nach 6 Monaten Behaltefrist sind Wertsteigerungen steuerfrei (bei Anteilsbesitz <5%)
Slovakei Einkommenssteuer 19% € 926 p.a.
Slovenien Capital Gains Tax 20% € 1000 p.a.Steuersatz reduziert sich alle 5 Jahre um 5%-Punkte (d.h. nach 20 Jahren steuerfrei)
Ungarn Capital Gains Tax 20%Zinsen/ Dividendenzahlung nach 3 Jahren Behaltefrist 10%, nach 5 Jahren steuerfrei
Deutschland Abgeltungssteuer 25%€ 801 (€ 1.602 für Paare)
ÖSTERREICH Capital Gains Tax 25% Neuregelung für Investments ab 1.1.2011
Schweiz Capital Gains Tax 35%Steuer nur auf Dividenden und Zinsen; keine Besteuerung von Wertsteigerungen
Quelle: PWC World Tax Summaries, Stand 12. Nov. 2010; eigene Darstellung
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Effektiver Steuersatz liegt über NominellenBeispiel: Direktbroker
Kurs Wert Ordergebühr Depotgebühr* Kosten GesamtANKAUF 1000 € 10 € 10.000 € 25 € 15 € 40Jahr 1 1000 € 11 € 11.000 € 16 € 16Jahr 2 1000 € 12 € 12.000 € 17 € 17Jahr 3 1000 € 13 € 13.000 € 18 € 18Jahr 4 1000 € 14 € 14.000 € 19 € 19Jahr 5 1000 € 12 € 12.000 € 29 € 17 € 45
STEUER € 153Verkaufserlös € 2.000 € 500Ertrag € 1.847 27,1% Eff. Steuersatz
Jahr 6 1000 12 € 12.000 € 17 € 17Jahr 7 1000 13 € 13.000 € 18 € 18Jahr 8 1000 14 € 14.000 € 19 € 19Jahr 9 1000 12 € 12.000 € 17 € 17Jahr 10 1000 11 € 11.000 € 27 € 16 € 43
STEUER € 236Verkaufserlös € 1.000 € 250Ertrag € 764 32,7% Eff. Steuersatz
* inkl. Geb. für Verrechnungskonto
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Cui bono? Dem Budget nicht wirklich !
Wertpapierveranlagung*** Maximal** Realistisch* Budgetansatzin Mio. EUR Ertrag* KESt
2011 € 2.500 € 125 € 31,3 € 7,8 30,00€ 2012 € 2.600 € 130 € 32,5 € 23,8 50,00€ 2013 € 2.700 € 135 € 33,8 € 48,1 100,00€ 2014 € 2.800 € 140 € 35,0 € 81 250,00€
GESAMT € 132,5 € 160,9 € 430,0
* Annahme: Portfolio Ertrag 5% p.a.Nur 25% der Anleger realisieren pro Jahr die Gewinne
** alle Anleger realisieren im Veranlagungsjahr ihre Gewinne***Mittelwert der WP-Veranlagungen der Ö Haushalte in den letzten vier Jahren
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Eckpunkte der IV-Stellungnahme
• Umfassende Diskussion notwendig -> Aufschub des Entwurfs
• Ausnahmebestimmungen für langfristigen Wertpapierbesitz und Mitarbeiterbeteiligungen
• Sachgerechte Berücksichtigung von Verlusten (d.h. Verlustvortrag) und Kosten