ECOreporter.de Magazin für nachhaltige Geldanlage 2014

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AKTIENTIPPS: Steico, Sto SE, JM AB Seite 6, 10, 12 GRÜNE PLEITEN: Was daraus zu lernen ist Seite 70 SOLARBRANCHE: Aktien vor Höhenflug? Seite 15 ECOreporter 2014/2015 Preis: Deutschland: 6,80 € Österreich: 7,50 € Schweiz: 11,20 SFr ISSN: 1610-8744 Magazin für nachhaltige Geldanlage ECOreporter 5-Jahres-Vergleich: Nachhaltige Anlagen schlagen herkömmliche Nachhaltige Aktienfonds mit mehr als 100 % Plus Grüne Rentenfonds mit zweistelligen Gewinnen Seite 40 Tests: ++ Baum-Investment ++ Erneuerbare-Energie- Anleihe mit 5,75 % ++ Erneuerbare-Energie-Finanz- produkt mit 5,0–8,5 % ++ Genussrecht mit 4,0 % ++ Abfall-Recycling-Fonds ++ Seite 77 Sonderteil: 15 Jahre ECOreporter Seite 28

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Page 1: ECOreporter.de Magazin für nachhaltige Geldanlage 2014

AKTIENTIPPS:

Steico, Sto SE, JM AB

Seite 6, 10, 12

GRÜNE PLEITEN:

Was daraus zu lernen ist

Seite 70

SoLARBRANchE:

Aktien vor höhenflug?

Seite 15

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ECO

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2014/2015 Preis: Deutschland: 6,80 € Österreich: 7,50 € Schweiz: 11,20 SFr ISSN: 1610-8744

Magazin für nachhaltige GeldanlageECOreporter

5-Jahres-Vergleich:

Nachhaltige Anlagen schlagen herkömmlicheNachhaltige Aktienfonds mit mehr als 100 % PlusGrüne Rentenfonds mit zweistelligen GewinnenSeite 40

Tests: ++ Baum-Investment ++ Erneuerbare-Energie-Anleihe mit 5,75 % ++ Erneuerbare-Energie-Finanz-produkt mit 5,0–8,5 % ++ Genussrecht mit 4,0 % ++ Abfall-Recycling-Fonds ++

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Investmentfonds

Nachhaltige Wassernutzung.

Geld macht glücklich, wenn auch kommende Generationen ein Leben in einer gesunden Umwelt und einer intakten sozialen Umgebung führen können. Investieren Sie in Firmen, die zu einem verantwortungsvollen und effizienten Umgang mit dem kostbaren Rohstoff Wasser beitragen.

Informieren Sie sich unter www.swisscanto.de/nachhaltigkeit oder bei Ihrem Berater oder Ihrer Beraterin.

31.07.2009 31.07.2010 31.07.2011 31.07.2012 31.07.2013 31.07.2014

Indexierte Performance vom 31.07.2009 bis 31.07.2014 in EUR

MSCI World Net Return USDSwisscanto (LU) Equity Fund Water Invest B

220200180160140120100

80604020

0

Die vergangene Performance ist kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung und bietet keine Garantie für den Erfolg in der Zukunft. Die Performancedaten wurden ohne Berücksichtigung der bei Ausgabe und Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten und auf der Basis der Wiederanlage etwaiger Ausschüttungen berechnet. Provisionen, Gebühren und andere Entgelte wirken sich negativ auf die Performance aus. Mit der Anlage sind Risiken, insbesondere diejenigen von Wert- und Ertragsschwankungen, verbunden. Weiter unterliegen Anlagen in Fremdwährungen Wechselkursschwankungen. Die Risiken sind im Einzelnen im Verkaufsprospekt und im vereinfachten Verkaufsprospekt dargelegt. Dies ist ein Fonds luxemburgischen Rechts. Verkaufsprospekt, wesentliche Anlegerinformationen, Vertragsbedingungen sowie Jahres- und Halbjahresberichte können bei der Zahl- und Informationsstelle DekaBank, Mainzer Landstrasse 16, 60235 Frankfurt a.M. kostenlos und in Papierform oder unter www.swisscanto.de bezogen werden.

Swisscanto (LU) Equity Fund Water Invest B

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Jörg Weber

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EDITION

ECOreporter

EDITORIAL

Grüne Erfolge, blaue Augen und Redaktionshunde

Wer in nachhaltige Fonds investiert hat, kann sich freuen: Im Durchschnitt entwickelten sich diese Investments finanziell über-ragend, wie unsere Titelgeschichte zeigt (Seite 40). Insgesamt hat die nachhaltige Geldanlage 2014 aber mehr als ein blaues Auge bekommen. Die Prokon-Pleite ist kein Einzelfall – etliche Anbieter haben die Flügel gestreckt. Die Gründe sind von Pleite zu Pleite un-terschiedlich. Um Pech handelt es sich meist aber nicht, sondern um schlichtes Unvermögen, manchmal um unternehmerische Na-ivität oder gar um Dreistigkeit. Schließlich ist es der Anleger, der die Rechnung zahlt. Das Management der Anbieter verliert nur in seltenen Fällen. Trotzdem: Die Pleiten sind Lehrstücke für Anleger – die Lehrsätze finden Sie ab Seite 70. Und insgesamt bleibt auch hier noch ein erstaunliches Resümee: Wenn das Management ei-nes grünen Unternehmens nicht selbstverliebt und selbstherrlich handelt, sondern mit den Anlegern an einem Strang zieht, kann es aus Krisen schnell wieder auf den Weg der Besserung finden.

Auf diesem Weg ist auch die Solarbranche – nur sind leider die deutschen Unternehmen, vor kurzem noch Weltmarktführer, nicht mehr mit dabei (siehe Seite 15). Und das ist dann doch meist nicht auf Fehler der Unternehmen zurückzuführen, sondern auf die deutsche Energiepolitik. Die hat das Risiko Atomenergie wohl begriffen, aber die wirt-schaftlichen Chancen der Energiewende nie verstanden. Oder sie will sie bewusst nicht nutzen.

Als ECOreporter haben wir Ihnen, den Leserinnen und Lesern, zu danken: 15 Jahre ist ECOreporter nun alt. Unabhängig, kritisch und immer in der Hoffnung, Nachhaltigkeit möge sich am Ende durchsetzen. Im Sonderteil ab Seite 28 geben wir Ihnen Einblicke in Redaktion, Entwicklung, Drohungen gegen ECOreporter und renitente Hunde. Viel Spaß dabei – auf die nächsten 15 Jahre!

Nachhaltigen Anlageerfolg wünscht Ihnen Ihr

Jörg WeberChefredakteur ECOreporter

Investmentfonds

Nachhaltige Wassernutzung.

Geld macht glücklich, wenn auch kommende Generationen ein Leben in einer gesunden Umwelt und einer intakten sozialen Umgebung führen können. Investieren Sie in Firmen, die zu einem verantwortungsvollen und effizienten Umgang mit dem kostbaren Rohstoff Wasser beitragen.

Informieren Sie sich unter www.swisscanto.de/nachhaltigkeit oder bei Ihrem Berater oder Ihrer Beraterin.

31.07.2009 31.07.2010 31.07.2011 31.07.2012 31.07.2013 31.07.2014

Indexierte Performance vom 31.07.2009 bis 31.07.2014 in EUR

MSCI World Net Return USDSwisscanto (LU) Equity Fund Water Invest B

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Die vergangene Performance ist kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung und bietet keine Garantie für den Erfolg in der Zukunft. Die Performancedaten wurden ohne Berücksichtigung der bei Ausgabe und Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten und auf der Basis der Wiederanlage etwaiger Ausschüttungen berechnet. Provisionen, Gebühren und andere Entgelte wirken sich negativ auf die Performance aus. Mit der Anlage sind Risiken, insbesondere diejenigen von Wert- und Ertragsschwankungen, verbunden. Weiter unterliegen Anlagen in Fremdwährungen Wechselkursschwankungen. Die Risiken sind im Einzelnen im Verkaufsprospekt und im vereinfachten Verkaufsprospekt dargelegt. Dies ist ein Fonds luxemburgischen Rechts. Verkaufsprospekt, wesentliche Anlegerinformationen, Vertragsbedingungen sowie Jahres- und Halbjahresberichte können bei der Zahl- und Informationsstelle DekaBank, Mainzer Landstrasse 16, 60235 Frankfurt a.M. kostenlos und in Papierform oder unter www.swisscanto.de bezogen werden.

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EDITION

ECOreporter

Inhalt3 Editorial

Aktien6 Aktientipp: Nachhaltig bauen und dämmen mit der

Steico SE

10 Aktientipp: Die Sto SE kleidet Häuser klimafreundlich ein

12 Aktientipp: JM AB – schwedische Wertarbeit

Solarbranche15 Taumeln, Absturz – und nun die große

Wiederauferstehung?

Musterdepots22 So legen Sie richtig nachhaltig an

Ausbildung26 Schon über 375 „Fachberater für nachhaltiges

Investment“

15 Jahre Ecoreporter28 Sonderteil

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Aktientipps: Grünes Bauen auf dem Vormarsch

Impressum

Verlag/Anzeigen/Heftbestellung: ECOreporter.de AG; Semerteichstr. 60, 44141 Dortmund; Tel.: 0231/477 359 60; Fax: 0231/477 359 61; [email protected], www.ecoreporter.de Chefredakteur: Jörg Weber Redaktion und Beiträge: Philip Akoto, Jürgen Röttger, Ronald ZisserObjektleitung: Kirsten Prinz Anzeigenverkauf: Bettina Stein Redaktionsassistenz: Stephanie Herwy Satz: Thiede Satz∙Bild∙Grafik, Dortmund Druck: H. Rademann GmbH Print + BusinessPartner, LüdinghausenVerantwortlich iSdP: Jörg Weber Urheber- und Verlagsrechte: ECOreporter.de AG ISSN 1610-8744 Preis: Deutschland 6,80 € Gedruckt auf Recycling-Papier mit Frischfaseranteil aus FSC©-zertifiziertem Holz Erscheinungsweise: ein Mal jährlich Vertriebsbetreuung: DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstraße 1-3, 20355 Hamburg

15Solaraktien: Wieder aufwärts?

15 Jahre Ecoreporter Gratulanten und Geschichten

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ECOreporter

Nachhaltige Fonds– Titelgeschichte –

40 Nachhaltige Fonds: Zug nach oben

50 Mikrofinanzfonds ausgebremst

Markttransparenz56 Das Siegel für Nachhaltige Geldanlagen

Altersvorsorge62 Wenig sexy, aber sehr zuverlässig: grüne

betriebliche Altersvorsorge

Banken66 Die Konditionen der nachhaltigen Banken

im Überblick

68 Die Kontogebühren nachhaltiger Banken

Prokon, Windwärts & co.70 Pleiten und Pannen – aber kein Pech

Ecoanlagechecks77 Finanzprodukte im Test

Solar-Investments86 Solaranlagen: Immer noch rentabel!

90 Kreditkonditionen

89 Bildnachweis

92 Inserentenverzeichnis

94 Nachhaltige Lektüre: drei Buchtipps

Alle in diesem Heft veröffentlichten Beiträge sind urheberrecht-lich geschützt. Kein Teil dieses Heftes darf außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ohne schriftliche Genehmi-gung des Verlages in irgendeiner Form – durch Nachdruck, Ko-pie, Mikrofilm oder andere Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare Sprache übertragen werden. Gleiches gilt für die sonstige Verbreitung, insbesondere in elektronischen Medien.

FSC-LogoPlatzhalter

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Vergleich: Nachhaltige Fonds

70

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50Ursachen und Lehren der grünen Pleiten

Ecoanlagechecks: Grüne Finanzprodukte im Test

15 Jahre Ecoreporter Gratulanten und Geschichten

Mikrofinanz-Fonds: Ausgebremst!

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ECOreporter

Kuschelig und ökologisch: So sollen Dämmstof-fe für Häuser sein. Sie sollen Feuchtigkeit nach außen lassen, damit die Wände nicht schwitzen oder schimmeln. Und es soll kein Sondermüll entstehen, wenn das Haus einmal am Ende sei-ner Zeit ist. Die Steico SE ist spezialisiert auf ge-nau solche ökologischen Bauprodukte aus Holz,

also aus einem nachwachsenden Rohstoff. Sie produziert vor allem Dämmstoffe; zunehmend aber auch Konstruktionselemente wie etwa Holz-balken und Furnierschichtholz. Die steifen dann Wände und Decken aus. Steico hat Werke in Polen, Tschechien und Frankreich. Die Firmen-zentrale sitzt in Feldkirchen bei München. Das

Aktientipp: Nachhaltig bauen und dämmen mit der Steico SEStahlträger in der Decke und Plastik in der Wand? Nicht mit Steico. Das Unternehmen setzt erfolgreich auf ökologische Bauprodukte.

Durch einen Wertzuwachs von rund 50 Prozent gehörte Steico SE zu den bes­

ten nachhaltigen Aktien in 2013. 2014 brach der Kurs zunächst ein. Offenbar

stießen viele Anleger das Papier ab, um die bisherigen Gewinne zu realisieren.

Doch seit Juni 2014 gewinnt die Aktie wieder an Fahrt. Lohnt sich der Kauf?

Text: Jürgen Röttger

Belastungsprobe in der Steico-Produktion: Halten die Holz-Elemente, die Wände aussteifen sollen?

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ECOreporter Kamp 17, 33098 Paderborn · Tel. 05251/121-0 · www.bkc-paderborn.de · [email protected]

Rendite und Nachhaltigkeit führen wir zusammen.

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ECOreporter

Dass eine Fassade mit Steico-Dämmelementen isoliert ist, sieht man nicht, wenn sie wie hier verputzt wird.

Unternehmen ist ein Nachhaltigkeitspionier der Baubranche, war früh Mitglied der so genannten Wood Group des World Wildlife Found (WWF) und hat bereits 2002 als erster Hersteller seine gesamte Palette der Holzfaser-Dämmstoffe FSC (Forest Stewardship Council) zertifizieren las-sen.

Nachhaltige Produkte für mehr Klimaschutz

„In erster Linie machen die Produkte Steico zu einem nachhaltigen Investment, sie stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft“, sagt Philipp Spitz von Murphy&Spitz Green Research. Bei dem nachhaltigen Aktienfonds „Umwelt Aktiendepot Deutschland“ der Murphy&Spitz Green Capital AG zählt die Steico-Aktie zu den größten Positio-nen im Portfolio. „Steico fertigt die Produkte mit einem Qualitätsmanagement auf modernsten Anlagen. Die Wasserkreisläufe sind geschlossen, und das Unternehmen achtet auf umweltfreund-liche Entsorgung“, lobt Spitz. Steico benötige viel Wärme für die Produktion, weil etwa die Holz-fasern, aus denen die Dämmstoffe hergestellt werden, getrocknet werden müssen. Früher habe das Unternehmen dafür Kohle verwendet, aber bereits vor einiger Zeit an einem Standort auf Bioenergie aus dem eigenen Biomassekraftwerk umgestellt. „Ein weiteres Biomassekraftwerk be-findet sich an einem zweiten Produktionsstand-ort im Bau. Steico optimiert kontinuierlich“, sagt Spitz.

Marion Swoboda, Leiterin Nachhaltigkeitsresearch bei Swisscanto aus Bern, betont die Rolle der Stei-co-Produkte für den Kli-maschutz. Die Fondsge-sellschaft der Schweizer Kantonalbanken bietet in Deutschland Nachhal-tigkeitsfonds wie den Swisscanto (LU) Equity

Fund Climate Invest an. Der setzt auf Aktien von Unternehmen, die helfen, das Problem Klima-wandel zu lösen. Der Fonds investiert in Steico. „Das Unternehmen trägt mit seinen Dämmstof-fen dazu bei, den Energieverbrauch von Gebäu-den zu senken“, so Swoboda. Das Heizen von Gebäuden habe einen großen Anteil am Ausstoß von Treibhausgasen. Wirksame Dämmung ver-ringere den Energiebedarf deutlich. Darüber hin-aus trage das Unternehmen mit seinen umwelt-

schonend erzeugten Produkten zur besseren Nachhaltigkeit von Baustoffen bei, stellt sie fest.

Ehrgeizige Wachstumspläne können den Aktienkurs beflügeln

Abnehmer von Steico-Produkten sind Holz- und Baustoffhändler, Holzbaubetriebe, Fertighaus-hersteller sowie Baumärkte und Industriebe-triebe, die Holzprodukte wie etwa Parkettböden fertigen. Die Vielzahl der Kunden verringert das Risiko, dass Steico von einem Großabnehmer ab-hängig wird: Auf die zehn größten Kunden entfiel 2013 zusammen nur ein Fünftel des Umsatzes.

Wichtige Absatzmärkte sind etwa Frankreich und England. Ohnehin erwirtschaftet Steico etwa zwei Drittel des Umsatzes im Ausland. Weil es Steico gelang, effizienter zu produzieren, haben die Bayern ihren Gewinn deutlich stärker gestei-gert als den Umsatz. Der wuchs in 2013 gegen-über dem Vorjahr um acht Prozent, das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) kletterte sogar um 30 Prozent. Hier zahlte es sich aus, dass Steico zuvor umfassend in die Produktion investiert hatte.

Marion Swoboda

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Die Steico-Führung stellt für 2014 ein „Um-satzwachstum im oberen einstelligen Prozent-bereich“ in Aussicht und will das Ergebnis um zehn Prozent verbessern. Dominik Gerbing, Ex-perte der auf Unternehmensanalysen speziali-sierten GBC AG aus Augsburg, geht sogar davon aus, dass der Gewinn erneut stärker wachsen wird als der Umsatz. Er begründet dies mit der Aussicht auf bessere Preise für Steico-Produkte infolge der guten Nachfrage und verweist dar-auf, dass das Unternehmen die Effizienz der Produktion weiter verbessere und damit noch profitabler werde.

Polnischer Standort soll wachsen

Zudem will Steico die Produktionskapazitäten stark ausbauen, um mehr Wachstum zu ermög-lichen. Im Juni 2014 kündigte das Unternehmen an, für 23 Millionen Euro die Fertigung im pol-nischen Czarna Woda zu erweitern. Das Holz für diese Produktionsstätte soll von nachhaltig bewirtschafteten Forsten aus der Umgebung stammen. Der Standort in der Nähe von Danzig ist auch deshalb attraktiv, weil er sich in einer Sonderwirtschaftszone befindet, in der keine Ertragssteuer erhoben wird. Steico betreibt hier bereits zwei Produktionsanlagen für Hartfaser-platten sowie eine Produktionsanlage für Holzfa-ser-Dämmstoffe. Insgesamt plant Steico bis 2016 Investitionen in Höhe von rund 60 Millionen Euro, um die Produktion auszubauen und sich von Zulieferern unabhängiger zu machen.

Ein von der Deutschen Bank und der Commerz-bank angeführtes Bankenkonsortium stellt dafür Kredite zur Verfügung. Meldungen über erste Erfolge dieser Ausbaupläne würden der Steico-Aktie neuen Schub geben.

BasisdatenSteico SEISIN: DE000A0LR936 WKN: A0LR93 Gründung: 1981 als „Gesellschaft für Bau- und Industriebedarf Steinmann & Co. GmbH“, 2001 Umwandlung der Steinmann & Co. GmbH in die Steico AktiengesellschaftMitarbeiter: 900EBIT 2013: 9,3 Millionen EuroUmsatz 2013: 158,1 Millionen EuroKurs: 6,64 Euro (25.8.2014, Xetra)

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Das Wetter in Mitteleuropa erfordert oft morgens den warmen Pullover, mittags das offene Hemd, abends die Regenjacke. Wie schwierig ist es da erst, ein Haus so einzuhüllen, dass es keinen Schaden nimmt. Die Sto SE aus dem Stühlingen im Naturpark Südschwarzwald ist auf Lösungen für diese Herausforderung spezialisiert. Sie hat eine Vielfalt von Produkten entwickelt, die alle dazu dienen, die Wände von Gebäuden so gut abzudichten, dass sie Kälte von außen abhalten und die Wärme im Inneren bewahren. Dazu zäh-len vor allem Dämmsysteme für Hausfassaden und Dämmplatten, aber auch Fassadenputze und -farben, Lacke und Lasuren nebst Werkzeugen für deren Einsatz.

Aktientipp: Die Sto SE kleidet Häuser klimafreundlich einDas Unternehmen aus dem Schwarzwald dämmt vieles, aber nicht die Dividende.

Diese Kursentwicklung kann sich sehen lassen: Von Juli 2004 bis 2014 hat sich

der Aktienkurs der Sto SE verzehnfacht. Doch das Kurspotenzial scheint noch

nicht ausgereizt. Die Sto SE ist für den Klimaschutz und für Anleger interes­

sant, die auf Energiesparen als Geschäftsmodell setzen möchten.

Text: Jürgen Röttger

Dr. Eike Messow ist der Leiter Nachhaltigkeit der Sto-Gruppe. Er betont, dass Sto die Produkte „auf nachhaltige Art und Weise, also energie- und ressourceneffizient herstellt“. Das Unternehmen sei bereits seit Jahren Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und Mitglied beim Global Compact, einem internationalen Zu-sammenschluss von Unternehmen unter dem Dach der Vereinten Nationen, die sich zu Nach-haltigkeit verpflichten. Laut Messow ist bei Sto eine eigene Abteilung für Umweltmanagement dafür zuständig, dass bei der Produktion keine Risiken für die Umwelt entstehen. Rohstoffe und Verpackungen beziehe Sto zum größten Teil von Lieferanten aus einer Umgebung von höchstens

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300 Kilometern, um den Ressourcenaufwand für Transporte gering zu halten. Außerdem würden soziale und ökologische Faktoren auch in die Bewertung der Zulieferer von Sto einfließen. Sto bemühe sich ferner darum, Produkte mit zusätz-lichem Umweltnutzen zu entwickeln. Als Beispiel nennt Messow die Fassadenfarbe StoPhotosan NOX: Auf Häuserwände aufgestrichen, sei diese in der Lage, das Treibhausgas Ozon sowie ge-fährliche Stickoxide abzubauen.

Für nachhaltige Investoren ebenfalls wichtig: Mit ihren Produkten und Systemen für Gebäudebe-schichtungen trägt Sto wesentlich dazu bei, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Dabei spielt dem Unternehmen in die Karten, dass es immer teurer wird, Gebäude mit fossilen Brennstoffen zu heizen. Das regt Investitionen in bessere Gebäudedämmung an, wie sie die Sto-Produkte ermöglichen. Hinzu kommt, dass der Staat zusätzliche Anreize für solche Investitio-nen gibt. Schon heute fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine effektive Wärme-dämmung mit zinsgünstigen Krediten. Diese För-derung soll noch aufgestockt werden. Denn nur mit sparsameren Gebäuden kann Deutschland die Klimaziele erreichen, zu denen es sich ge-genüber der EU verpflichtet hat. 40 Prozent des deutschen Energieverbrauchs und etwa ein Drit-tel der CO

2-Emissionen entfallen auf den Gebäu-

debereich. In anderen Ländern steigt ebenfalls die Bereitschaft, in bessere Wärmedämmung von Gebäuden zu investieren. Sto drängt daher ver-stärkt ins Ausland, insbesondere in wirtschaft-lich aufstrebende Schwellenländer Asiens und Lateinamerikas. In 29 Staaten ist das Unterneh-men bereits präsent.

Inzwischen erwirtschaftet Sto fast die Hälfte des Umsatzes im Ausland. Für das Gesamtjahr 2014 stellt die Konzernführung im Vergleich zum

Vorjahr ein Umsatzwachstum von fünf Prozent auf 1,225 Milliarden Euro in Aussicht. Das ope-rative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) soll einen Wert zwischen 90 und 100 Millionen Euro erreichen, nach 99,9 Millionen Euro 2013. Das Unternehmen ist für vorsichtige Prognosen bekannt und hat im Vorjahr die eigene Vorher-sage deutlich übertroffen. Das könnte ihm auch 2014 gelingen. Die Zuversicht der Börsianer ist angesichts des zweistelligen Kurszuwachses in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres offenbar groß. Und mit einem Kurs-Gewinn-Ver-hältnis (KGV) von 13 bezogen auf die Bilanz von 2013 ist die Aktie immer noch vergleichsweise günstig. Dieser Wert bedeutet, dass Sto bei kons-tanten Gewinnen in 13 Jahren ihren Börsenwert verdient hätte. Zum Vergleich: Das KGV von Sto bewegt sich damit auf dem Niveau der deutschen Großkonzerne BMW und Volkswagen.

Aussicht auf attraktive Dividende

Anleger können bei Sto nur in stimmlose Vor-zugsaktien investieren. Sie haben also auf der Hauptversammlung kein Stimmrecht. Dafür er-halten sie eine recht attraktive Dividende. Für das letzte Geschäftsjahr wurde eine Basisdivi-dende von 0,31 Euro je Vorzugsaktie ausgeschüt-tet; hinzu kam der noch wesentlich interessan-tere Bonus von 4,56 Euro je Aktie. 2013 belief sich die Dividendenrendite damit insgesamt auf 4,3 Prozent – 0,7 Prozent höher als das Durch-schnittsniveau der DAX-Konzerne.

Nach Einschätzung von ECOreporter.de dürfte Sto auch das laufende Geschäftsjahr besser ab-schließen als angekündigt. Im Juli 2013 hatte ECOreporter erstmals die Sto-Aktie zum Kauf empfohlen (siehe auch das ECOreporter-Magazin 2013, Sto war da noch eine AG, keine SE). Damals notierte der Anteilsschein erst bei rund 115 Euro. 170 Euro könnten bis Mitte 2015 möglich sein.

BasisdatenSto SE & Co. KGaAISIN: DE0007274136 WKN: 727413 Gründung: 1936/1962 Mitarbeiter: 4.791 EBIT 2013: 99,9 Millionen EuroUmsatz 2013: 1,166 Milliarden Euro Kurs: 138,45 Euro (25.8.2014, Xetra)

Wärmebild einer Doppelhaushälfte: Die linke Hälfte ist mit Sto-Produkten gedämmt. Blaue Flächen sind „kalt“, und das bedeutet gute Dämmung – die (rot dargestellte) Wärme bleibt schön im Inneren. Anders bei der rechten Haus-hälfte: Sie verliert mangels Dämmung Wärme.

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Die JM AB mit Hauptsitz in Stockholm ist fast ausschließlich in Skandinavien aktiv und erwirt-schaftet 80 Prozent der Erlöse im Heimatmarkt sowie 18 Prozent in Norwegen. Auch die Inves-toren des Unternehmens stammen überwiegend aus Skandinavien; fast zwei Drittel der Akti-en befinden sich im Besitz von institutionellen Anlegern aus Schweden. All dies mag erklären, warum die Aktie bislang kaum auf dem Radar nachhaltiger Investoren aus Deutschland auf-tauchte. JM ist auf den Bau neuer Wohnungen an attraktiven Standorten in Ballungsgebieten und Universitätsstädten spezialisiert, setzt aber auch gewerbliche Bauprojekte um und verwaltet Wohnungen für Kunden. Das Kerngeschäft von JM ist, Mehrfamilienhäuser zu errichten und an-schließend an Privatleute zu verkaufen. Aus der Vermietung von Wohnungen erwirtschaftet der Konzern nur einen geringen Teil seiner Einnah-men. Das Kürzel JM geht zurück auf den Schwe-

den John Mattsons, der das Unternehmen 1945 gründete. AB steht für das schwedische „Aktie-bolag“, also Aktiengesellschaft.

In Sachen Nachhaltigkeit mit Luft nach oben

Gebäude sind, EU-weit betrachtet, die Ursache für immerhin ein Drittel des Ausstoßes von Treib-hausgasen. „Die Immobilienwirtschaft ist eine der Schlüsselbranchen für die Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels“, sagt Rolf Häßler, Pressesprecher der auf Nachhaltigkeitsanalysen spezialisierten oekom research AG aus München. Er sieht vor allem in energieeffizienten Häusern einen maßgeblichen Beitrag zur Klimaentlastung. Er lobt JM, weil das Unternehmen umfangreiche Maßnahmen ergreifte, um die Energieeffizienz beim Heizen, Kühlen, Belüften und Beleuchten in den Gebäuden zu verbessern. Zudem würden die Schweden bei der Auswahl von Baumaterial Um-

Trotz eines Börsenwertes von über zwei Milliarden Euro ist die JM AB aus

Schweden in Deutschland kaum bekannt. In keinem der rund 300 nachhal­

tigen Aktienfonds auf dem deutschen Markt zählt die Aktie derzeit zu den

größten Beteiligungen, und sie ist auch nicht in wichtigen nachhaltigen Aktien­

indices vertreten. Ist sie trotzdem ein Tipp für nachhaltige Anleger?

Text: Jürgen Röttger

Aktientipp: JM AB – schwedische WertarbeitNachhaltige Häuser in Skandinavien – Mangel an Transparenz?

Stockholm erlebt seit wenigen Jahren eine deutliche Steigerung bei den Immobilienpreisen.

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weltaspekte berücksichtigen. Bei Zertifizierun-gen für ökologische Planung und Gebäudever-waltung habe JM aber noch Luft nach oben. Vor allem aber beklagt Häßler Mängel bei der Trans-parenz. So informiere JM nur wenig konkret über Unfallraten und über das Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagement des Konzerns. Die von Häßler monierten Mängel führen dazu, dass oekom JM nicht zu den nachhaltigkeitsbesten Konzernen im Immobiliensektor zählt. Im aktu-ellen Rating der Münchener erreichen die Schwe-den nur die Note C- auf einer Skala von A+ bis D-. Allerdings erhält hier kaum ein Immobilienkon-zern bessere Noten. Bei der letzten alljährlichen Analyse, bei der oekom 2013 rund 1.800 inter-national tätige Großunternehmen mit Sitz in den Industrieländern auf ihre Nachhaltigkeit hin un-tersuchte, schnitt die Immobilienbranche mit am schwächsten ab. British Land aus Großbritannien reichte hier eine Note von C+, um von oekom als Branchenbester in Sachen Nachhaltigkeit einge-stuft zu werden.

Insgesamt positiv bewertet dagegen die Bochu-mer GLS Bank die Nachhaltigkeit der JM. Die Aktie gehört zum Anlageuniversum des nachhal-tigen GLS Aktienfonds. „Entlang des gesamten Produktionsprozesses ist JM im Bau von Energie-effizienzhäusern europaweit führend und erfüllt die Richtlinien des Green-Building-Standards“, sagt Marc Pfizenmaier, der für die GLS Bank die JM bewertet. „Das bedeutet, dass alle Gebäude mindestens 25 Prozent weniger Energie verbrau-chen als Gebäude, die nach dem regulären Bau-standard errichtet sind. Außerdem hat JM schon sehr früh ein zertifiziertes Umweltmanagement eingeführt“, so der GLS-Experte. Für die Immobi-lien in Schweden beziehe die Firma ausschließ-lich Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Da-rüber hinaus nutze sie nur Holz mit dem Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) für nach-haltige Forstwirtschaft. Zudem sei JM in weltwei-ten Nachhaltigkeitsnetzwerken aktiv, etwa dem WWF-Forrest oder dem Trade-Network.

Aktienkurs im Aufwärtstrend

Die Geschäfte von JM laufen gut. Der Konzern hat seinen Umsatz in den letzten Jahren mode-rat gesteigert und weist eine Gewinnmarge von rund zwölf Prozent auf: Von 100 Euro Umsatz bleiben 12 Euro als Gewinn im Unternehmen. Der Kurs der JM-Aktie hat sich in den letzten drei Jahren, von Mitte Juli 2011 bis Mitte Juli 2014, verdoppelt. Dazu trug nicht zuletzt der starke

Wertzuwachs von über 60 Prozent in 2013 bei. Von Anfang Januar bis Ende Juni 2014 verteuerte sich der Anteilsschein weiter, von knapp 20 auf fast 27 Euro. Die Zuversicht der Börsianer für die Aktie wurde von den starken Zahlen genährt, die JM Ende April für das 1. Halbjahr veröffentlicht hat. Demnach steigerten die Schweden ihr ope-ratives Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeit-raum um 28 Prozent. Dies gelang vor allem, weil sich die mit Abstand größte Tochtergesellschaft im Gesamtkonzern, die in Stockholm aktiv ist, sehr stark entwickelte: JM Stockholm konzen-triert sich auf die Landeshauptstadt, die auch die größte Stadt von ganz Skandinavien ist, und verzeichnet dort eine wachsende Nachfrage für ihre Immobilien. In Stockholm haben sich die Im-mobilienpreise laut JM in den letzten fünf Jahren um über 50 Prozent erhöht. Die steigenden Ein-nahmen nutzt JM, um in neue Projekte zu inves-tieren, und dennoch wächst die Auslastung. Die Rate der Wohneinheiten, die der Gesamtkonzern erstellt und die bereits verkauft oder reserviert sind, stieg von Januar bis Juni 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 71 auf 75 Prozent. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2012 hatte JM eine Quote von 66 Prozent erreicht. Und die Ten-denz weist eindeutig nach oben.

Es ist gut möglich, dass das Unternehmen wei-ter vom Immobilienboom in Stockholm pro-fitiert, die Gewinne weiter wachsen und diese Entwicklung den Aktienkurs beflügelt. Zudem spricht für das Management, dass es die steigen-den Einnahmen dazu nutzen will, sich regional breiter aufzustellen, die Aktivitäten im übrigen Schweden und auch in Norwegen, in Finnland und in Dänemark auszubauen. Das mindert auf lange Sicht die Abhängigkeit vom Hauptgeschäft in Stockholm, wo aber die starke Marktposition eine stabile Ertragssäule darstellt. Anleger kön-nen die Gelegenheit zum Einstieg nutzen und bei Kursen bis 35 Euro in die JM-Aktie investieren. Große Kurssprünge wie im ersten Halbjahr sind zwar durchaus möglich, vor allem aber steht JM für eine solide Wertsteigerung.

BasisdatenJM AB: ISIN SE0000806994 / WKN 890459Gegründet: 1945 als John Mattsons Byggnads AB, seit 1982 börsennotiert als JM ABMitarbeiter: 2.200EBIT 2013: 1,5 Milliarden Schwedische KronenUmsatz 2013: 12,6 Milliarden Schwedische KronenKurs: 25,40 Euro (25.8.2014, Frankfurt)

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Mit neun Aktiengesellschaften war die Solarbran-che im Sommer 2009 noch das Schwergewicht im TecDAX – dem Index, der die 30 größten Technologieaktien Deutschlands enthält. Heute sind hier keine Solarmodulhersteller zu finden, sondern nur drei Spezialanbieter: SMA Solar Technology AG aus Kassel stellt Wechselrichter her, die Solarstrom in netzfähigen Wechselstrom umwandeln; die Manz AG aus Reutlingen und Pfeiffer Vacuum aus Asslar bieten Technologie an, mit der andere Solarhersteller ihre Produk-tion betreiben können. Aber sie erzielen mit ihrem Solargeschäft kaum noch Umsätze. Her-steller von Solarmodulen im TecDAX? Fehlanzei-ge. Denn die großen deutschen Solarkonzerne

Conergy, Q-Cells und Solon gerieten nach 2009 in eine dicke Krise, gingen Pleite oder wurden zerschlagen – und ihre Aktionäre verloren Geld. Auch kleinere börsennotierte Solarhersteller wie Centrosolar und Sunways ereilte dieses Schick-sal. Von den großen deutschen Solarkonzernen ist heute nur noch die SolarWorld AG aus Bonn am Markt. Auch die Solar-Fabrik AG aus Freiburg entging bislang dem Aus, sie ist aber mit 53,5 Millionen Euro Umsatz im Gesamtjahr 2013 nur noch ein kleiner Fisch im großen Teich der Solar-hersteller. Zum Vergleich: Der weltweite Markt-führer, der chinesische Solarkonzern Yingli Green Energy, erreichte 2013 1,7 Milliarden Euro Umsatz.

Die Solarindustrie, aufgeblüht binnen weniger Jahre, geriet ab 2012 in die Kri­

se. Fast alle Hersteller konnten ihre Produkte eine ganze Zeit lang nur noch

unter Herstellungskosten losschlagen. Doch nun scheint sich das Blatt wieder

zu wenden. Und dieses Mal könnte der Solarboom ein noch größeres Aus­

maß annehmen als zuvor. Deutsche Solarunternehmen werden kaum davon

profitieren – die Politik hat sie nahezu systematisch zugrunde gehen lassen.

Die Gewinner der Zukunftstechnologie sind Aktiengesellschaften aus den USA

und Asien. Wo bieten sich die besten Chancen für Anleger, wo lauern Risiken?

Text: Jürgen Röttger

Solarbranche: Taumeln, Absturz – und nun die große Wiederauferstehung? Die Krise in der Solarbranche hat 2012 und 2013 viele Unter­nehmen in die Pleite getrieben. Setzt der Markt nun zu einem erneuten, nachhaltigeren Höhenflug an?

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Was waren die Gründe für die große Krise der Solarhersteller? Zum einen die enormen Über-kapazitäten der Solarhersteller. Die weltweite Nachfrage für Solartechnik lag 2009 mit sieben Gigawatt (GW) nur leicht unter der globalen Produktionskapazität. Danach haben vor allem Hersteller aus China in großem Stil in neue So-larfabriken investiert. Die weltweiten Produk-tionskapazitäten stiegen bis 2014 auf über 40 Gigawatt. Die Solarhersteller konnten ihre Pro-duktion nicht auslasten, häuften ihre Solarmo-dule in den Lagern an und verkauften dann mit kräftigen Preisnachlässen. Die Folge waren hohe Verluste. Bei vielen westlichen Solarherstellern führte das schnell zum Aus.

Preissturz bei Solarmodulen

Etliche Konkurrenten aus China hatten länger Er-folg: Die chinesische Regierung will, dass chine-sische Solarunternehmen die Weltspitze in ihrer Branche erobern. Daher beauftragte sie staatliche Banken, den Unternehmen günstigste Kredite zu gewähren. So konnten sich die meisten großen Solarhersteller aus China trotz hoher Verluste am Markt halten. Nur viele kleine Wettbewerber mussten aufgeben. Im Westen dagegen erwischte die Pleitewelle auch große Solarhersteller.

Das massive Überangebot führte dazu, dass die Preise für Solarmodule von 2009 bis 2013 um etwa 70 Prozent fielen. Das machte Solartechnik für immer mehr Kunden erschwinglich. Auch für Kunden in Schwellenländern mit starkem wirt-schaftlichen Wachstum. Die weltweite Nachfra-ge hat sich binnen weniger Jahre vervielfacht. Mittlerweile ist der Preisverfall nahezu gestoppt. Inzwischen können die großen Solarhersteller trotz der niedrigen Preise Gewinne erzielen. Denn sie haben ihre Herstellungskosten deutlich verringert. Durch effizientere Abläufe in der Pro-duktion, durch die Verlagerung von Produktions-stätten in die Nähe der Abnehmer, was Lieferkos-ten spart, vor allem aber durch die Weitergabe des Kostendrucks an Zulieferer. Die Rohstoffe für die Produktion von Solarmodulen sind bei-spielsweise heute wesentlich geringer als noch vor wenigen Jahren. Laut des Marktforschungs-gesellschaft NPD Solarbuzz aus Santa Clara in Kalifornien erzielen einige Solarmodulherstellen nun wieder Gewinnmargen von über 20 Prozent.

Mehr Leistung bei gleicher Fläche

Die Nachfrage nach Solartechnik steigt auch, weil Solarzellen pro Quadratmeter immer mehr Strom aus Sonnenlicht erzeugen. Der Wirkungs-

Solarkraftwerk von FirstSolar in den USA

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grad eines Solarmoduls gibt an, wie viel Prozent der eingestrahlten Sonnenenergie in elektri-schen Strom umwandelt wird. Er erreicht heute bei Serienprodukten bereits 16 bis 20 Prozent. Noch vor fünf Jahren war das deutlich weniger. Wichtige Impulse für das Geschäft erhofft sich die Branche zudem von Technologien zur Spei-cherung von Sonnenstrom. Steht der Strom aus der Sonne auch dann zur Verfügung, wenn sie nicht scheint, kann Photovoltaik herkömmlichen Strom wirklich ersetzen. Noch sind Solarstrom-speicher recht teuer (siehe Seite 88). Aber in we-nigen Jahren könnten die Speicherpreise deut-lich sinken. Und es gibt ein weiteres Argument für den Sonnenstrom: Die Sonne schickt keine Rechnung – das war auch schon ein Buchtitel von Franz Alt. Herkömmlich erzeugter Strom wird dagegen immer teurer, weil die Preise für Kohle, Gas und Öl sich über die Jahre nach oben entwi-ckeln.

Experten sagen Nachfrageboom voraus

Die Nachfrage für Solarmodule steigt weltweit. 2012 wurden Solaranlagen mit einer Gesamt-leistung von 30 Gigawatt verkauft, 2013 war es schon fast ein Viertel mehr: 37 Gigawatt. Das kalifornische Marktforschungsunternehmen IHS aus El Segundo zählt zu den profiliertesten Be-obachtern der internationalen Photovoltaikbran-che. Es geht davon aus, dass 2014 weltweit So-larkraftwerke mit bis zu 47 Gigawatt Leistung gebaut werden. Andere Experten prognostizie-ren das ähnlich: So gehen etwa Analysten der Deutschen Bank und der europäische Photovol-taikverband EPIA davon aus, dass weltweit 2015 neue Solaranlagen mit weit mehr als 50 Gigawatt aufgestellt werden. Das ist beileibe kein Klein-kram mehr. Zum Vergleich: Das deutsche Atom-kraftwerk Grafenrheinfeld hat eine Leistung von 1,3 GW.

Die Marktforscher von IHS sagen voraus, dass bis 2018 jährliche weltweit Solaranlagen mit ei-ner Leistung von 70 GW installiert werden. Im-mer mehr Regierungen unterstützen Erneuerba-re-Energie-Kraftwerke mit Fördermaßnahmen. Nicht nur Schwellenländer, sondern auch Indus-trienationen wie Japan und die USA, die 2013 schon der zweit- bzw. drittgrößte Solarmarkt waren. Japan hat die höchsten Einspeisevergü-tung für Solarstrom weltweit, die USA setzen auf Steuervorteile für Investitionen in Photovoltaik-projekte, und die Energieversorger müssen teil-

weise Mindestanteile ihres Stromangebots aus Erneuerbarer Energie decken.

Asien ist weltweit die Wachstumslokomotive

Vor allem China drückt beim Ausbau der Pho-tovoltaik aufs Tempo. Bis 2009 gab es in der Volksrepublik kaum Photovoltaikanlagen. Die Solarhersteller des Landes produzierten nur für den Export. Als ab 2010 die Nachfrage in Euro-pa einbrach, stand die chinesische Solarbranche vor dem Aus. Rasch begann die chinesische Re-gierung, Solarkraftwerke im eigenen Land zu för-dern, insbesondere mit festen Einspeisetarifen. Das löste ein sprunghaftes Wachstum aus. 2013 gingen in der Volksrepublik neue Solaranlagen mit rund zwölf Gigawatt Leistung ans Netz. Da-mit lag China weit an der Spitze; der frühere So-larweltmeister Deutschland hatte sich unter dem ehemaligen Wirtschaftsminister Philip Rösler mit nur 3,3 Gigawatt ins Mittelmaß verzogen.

Bis 2017 sollen die Solarkraftwerke in China 70 Gigawatt leisten. Aussichten, von denen Europa nur träumen kann. Hier leidet die Solarenergie weiter unter mangelnder Unterstützung der Po-litik. Dabei bieten vor allem Portugal, Spanien, Italien und Griechenland ein enormes Potenzial. Aber Bankenkrise und Eurokrise bieten genug Vorwände dafür, beim Thema Solarenergie nicht über den gesamtwirtschaftlichen Sinn zu spre-chen oder gar über Klimaschutz, sondern nur über den angeblichen Anstieg des Strompreises durch die Solarenergie. Das Lamentieren über die Solarenergie zeigt Wirkung: Laut dem Bundes-verband der Solarwirtschaft ist die Photovolta-iknachfrage in Deutschland 2013 um 60 Prozent niedriger ausgefallen als 2012, und im Frühjahr 2014 ist sie nochmals um 45 Prozent gesunken. Dabei rechnen sich Solaranlagen in Deutschland sogar bei Einspeisevergütungen von nur noch 12 Cent (Siehe Seite 86).

Dagegen zeigen die USA, in Sachen Photovolta-ik lange Zeit ein schlafender Riese, dass sie das Potenzial nun nutzen wollen. Laut dem US-So-larverband Solar Energy Industries Association (SEIA) gingen 2013 in den USA neue Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von 4,7 Gigawatt ans Netz. Gegenüber 2012 ist das ein Zuwachs von 41 Prozent. Für 2014 rechnet der US-Solarverband mit weiteren 25 Prozent Wachstum. Vor allem in den vielen sonnenreichen Bundesstaaten errich-ten Energieversorger große Solarfarmen. Das hat

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wesentlich dazu beigetragen, dass die großen So-larkonzerne aus Nordamerika wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden haben.

Die großen Solarhersteller dominieren den Weltmarkt

Kein Wunder also, dass Solarhersteller aus Euro-pa im Weltmarkt nur noch eine Nebenrolle spie-len. Sieben der zehn weltgrößten Solarhersteller kamen 2013 entweder aus China oder fertigten einen Großteil ihrer Ware dort. Dabei erreichte der Spitzenreiter Yingli Green Energy aus Bao-ding allein eine Produktionskapazität von rund 3,3 GW – das hätte den deutschen Bedarf 2013 komplett gedeckt. Die großen Solarhersteller profitierten davon, dass sie Solarmodule oder -zellen umso günstiger fertigen, je mehr sie her-stellen.

Solaraktien aus Nordamerika haben gute Perspektiven

Zwei der zehn weltweit größten Solarhersteller kommen aus Nordamerika: First Solar aus dem US-Bundesstaat Arizona und Canadian Solar aus der kanadischen Provinz Ontario. First Solar setzt in erster Linie auf Dünnschicht-Solarmo-dule. Die lassen sich mit weniger Aufwand und daher billiger herstellen als die herkömmlichen Solarmodule auf Basis des Rohstoffs Silizium. First Solar beherrscht den Weltmarkt für Dünn-schicht-Solarmodule, muss diese aber sehr güns-tig anbieten, da sie weniger effizient Sonnenlicht in Strom umwandeln als Siliziummodule. Auf diese setzen Canadian Solar und die überwälti-gende Mehrheit der Solarhersteller. Wichtig für den Erfolg von First Solar und Canadian Solar ist, dass beide Konzerne immer öfter nicht nur ihre Solaranlagenteile verkaufen, sondern für Kunden Solarparks planen und errichten, dort ihre Mo-dule verbauen und damit ihre Produktion besser auslasten können. Dieses Geschäft ist nicht nur lukrativ, es hilft auch, Schwankungen im Ge-schäft mit Solarmodulen auszugleichen. Beide Konzerne sind in ihren Heimatmärkten stark, aber auch in Asien – Canadian Solar in China und First Solar vor allem in Japan.

Canadian Solar gelang im ersten Quartal 2014 mit einem Nettogewinn von 3,8 Millionen Dollar die Rückkehr in die Gewinnzone. Das Plus erklärte Firmenchef Shawn Qu mit gesteigerten Absätzen und stark verringerten Produktionskosten. Ins-

gesamt dürfte Canadian Solar laut der Prognose seines Firmenchefs in 2014 weiter zulegen. Dem-nach soll der Jahresumsatz von 1,65 Milliarden Dollar in 2013 auf bis zu 2,9 Milliarden Dollar steigen. Angesichts dieser Aussichten erscheint die Aktie weiterhin attraktiv, auch wenn sich der Aktienkurs von Canadian Solar auf Jahressicht bereits verdoppelt hat.

First Solar liegt 2014 ebenfalls gut im Rennen. Der Umsatz der ersten drei Monate kletterte um mehr als ein Viertel auf 950,2 Millionen Dollar. Gleichzeitig verbesserte sich der Nettoquartals-gewinn um fast 90 Prozent auf 112 Millionen Dollar. Das operative Ergebnis (EBIT) des ersten Vierteljahres hat sich sogar mehr als verdoppelt. Auch hier wurden die Zuwächse mit der steigen-den Nachfrage erklärt. Der US-Analyst Shahriar Pourreza beobachtet für die Citigroup die Aktie von First Solar und rechnet mit weiteren starken Kursgewinnen. Er geht davon aus, dass die Nach-frage nach Großprojekten von First Solar steigen wird und der Solarkonzern seine Produktion bes-ser auslasten kann. Er könne daher kostengüns-tiger wirtschaften und zugleich bessere Preise erzielen.

Solaraktien aus China sind eine riskante Wette

Laut der Experten von NPD Solarbuzz wird 2014 ein sehr gutes Jahr vor allem für die großen So-larhersteller werden. Es sagt voraus, dass die 20 größten Hersteller von Solarmodulen in diesem Jahr ihre Auslieferung von Solartechnik gegen-über 2013 um rund 30 Prozent steigern werden. Bei den führenden Solarkonzernen aus China sei sogar ein Wachstum um bis zu 40 Prozent zu erwarten. Dabei werde Yingli Green Energy mit 4,2 Gigawatt seine Position als weltweit größter

Modulproduktion China

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Solarhersteller behaupten können. Dennoch: Es gibt keine Garantie für Kurszuwächse chinesi-scher Solarunternehmen. Denn viele Solarkon-zerne schleppen eine enorme Schuldenlast mit sich, die sich teilweise auf Milliarden Dollar sum-miert. Suntech aus Wuxi, der einstmals größte Solarkonzern der Welt, wurde 2013 zerschlagen, wohl auch als Warnsignal an andere Hersteller der Volksrepublik, und mit LDK aus Xinyu stand Mitte 2014 ein weiterer Konzern wegen zu hoher Schulden auf der Kippe. Nur wenige chinesische Solarunternehmen haben 2014 mit positiven Zwischenbilanzen bewiesen, dass sie inzwischen profitabel arbeiten. Immer wieder tauchen neue Probleme auf: So verhindert die oft schwächliche Statik von Fabrikdächern in China offenbar den Bau von Solaranlagen auf gewerblichen Immobi-lien. Hier sollte laut der staatlichen Planung aber ein Großteil der Neuinstallationen stattfinden. Fazit: Chinesische Solaraktien bleiben höchst ris-kant.

SolarWorld: Keine Hoffnung für das einstige Flaggschiff?

Die Bonner SolarWorld AG hat zwar als einziger der großen Solarkonzerne aus Deutschland die Marktbereinigung der vergangenen Jahre über-standen. Doch der Börsenwert des Solarkonzerns ist von fünf Milliarden Euro (2008) auf nur noch rund 10 Millionen Euro (Stand: Ende Juli 2014) gesunken. Nach dreistelligen Millionenverlusten in den Jahren zuvor hofft SolarWorld frühestens für 2015 wieder auf ein positives operatives Er-gebnis. Die Bonner haben erst im Februar 2014 eine harte Sanierung abgeschlossen, die vor allem zu Lasten der Altaktionäre und der Investoren

ging, die in Anleihen des Unternehmens in-vestiert hatten.

SolarWorld bleibt weiter vom Geschäft als Solarhersteller ab-hängig, während die größten Konkurrenten bereits im großen Stil auch als Projektierer arbeiten. Vor allem aber ist SolarWorld

weiter auf Europa und hier auf den deutschen Markt ausgerichtet, wo kaum ein Nachfrageschub zu erwarten ist. Das Unternehmen erlöst nur knapp ein Drittel des Umsatzes außerhalb von Europa, und in Asien, dem neuen Schwerpunkt des weltweiten Solarmarktes, ganze vier Prozent.

„Die Ausgangslage der SolarWorld AG hat sich im ersten Quartal 2014 verbessert. Wir haben uns für das Gesamtjahr 2014 ehrgeizige Ziele gesetzt und liegen bisher gut im Plan“, kommentiert zwar Konzernchef Frank Asbeck die Unterneh-mensentwicklung. Doch das klingt nach Pfeifen im Wald. Denn es ist keine Strategie ersichtlich, mit der SolarWorld wieder Anschluss an die gro-ßen Solarkonzerne finden könnte. Das Unterneh-men baut zwar die eigene Produktion aus; sie soll bis 2016 einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro ermöglichen. Aber die großen Konkurren-ten haben diese Marke bereits übersprungen und legen weiter zu. Angesichts dieser Wettbewerbs-situation dürfte es SolarWorld schwer fallen, sich zu behaupten, geschweige denn, neue Marktan-teile zu erobern.

Frank Asbeck,Vorstand SolarWorld

0

1

2

3

4

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Entwicklung der Preise für Solarmodule

3,743,30

3,02

2,301,99

1,55

0,930,77 0,64

€/Wp

Teure Solarenergie? Von wegen. Die Solarmodule sind innerhalb weniger Jahre drastisch im Preis gesunken. Die Grafik zeigt die Preise in Euro pro Watt peak: Das ist eine anerkannte Vergleichsgröße. Die Preise sind die durchschnittlichen Angebots preise auf dem europäi-schen Markt (verzollte Ware, keine Endkundenpreise). Für eine durch-schnittliche schlüsselfertige Solar-anlage muss der Wert in Deutsch-land etwa mit dem Faktor 2 – 2,5 multipliziert werden. Datenquelle: pvXchange.

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Musterdepots: So legen Sie richtig nachhaltig anProfis zeigen konkret, wie Anleger ihr Geld investieren können

Selbst Pi mal Daumen investieren – oder strategisch vorgehen? Anlageberate­

rinnen und ­berater, die zum ecoanlageberater qualifiziert sind, lösen gängige

Anlagesituationen.

Für die Musterdepots stellt ECOreporter Finanz-experten eine auf das Wesentliche reduzierte Aufgabe. Im „echten“ Leben ist Anlageberatung natürlich komplexer. Da benötigt der Berater mehr Informationen. Die Musterdepots sollen

aber für möglichst viele Kundinnen und Kunden ein Schnittmuster bieten. Beratung und intensive Beschäftigung mit der eigenen Geldanlage erset-zen sie nicht.

Die Empfehlung zur Strategie:

Die Eheleute Findig streben eine Anlagedauer von mindestens zwölf Jahren an. Dieser Zeithori-zont erlaubt auch den Einsatz von Anlageklassen mit erhöhter Wertschwankung. Die Anlagesum-me von 20.000 Euro sollte breit gestreut in In-vestmentfonds angelegt werden, um durch diese Streuung die Risiken zu verringern und weil es sich bei Fondsanteilen um so genanntes „Son-dervermögen“ handelt. Dieser Statuts garantiert, dass die Beteiligung bei einer Insolvenz der Kapi-talanlagegesellschaft geschützt ist.

Für die breite Streuung empfehle ich unter-schiedliche Anlageklassen: Aktien, Renten, Im-mobilien, Rohstoffe, Alternativ- und Themenin-vestments. Wenn die Eheleute Findig hier einen Schwerpunkt mit Sachwertcharakter (z.B. Aktien) legen, begegnen sie einer mittelfristig vorhan-denen Tendenz zur Geldentwertung (Inflation). Wesentlich ist hierbei eine möglichst weltweite Streuung sowie eine möglichst hohe Flexibilität

Wie legt man 20.000 Euro langfristig an?

Die Eheleute Findig haben 20.000 Euro auf einem Festgeldkonto. Das Geld wird nun fällig. Sie möchten es für ein späteres Studium der soeben erst eingeschulten Tochter nachhaltig anlegen.

Der Experte: Frank Strippel, Jahrgang 1966, berät seit 1992 institutionelle und priva-te Kunden bei ihrer Geldanlage, seit 2006 ist er selbständiger Plansecur-Berater (www.f-strippel.plansecur.de). Der 47-Jährige ist diplomierter Wirtschaftsmathemati-ker sowie zertifizierter Fachberater für Finanzdienstleistungen und geprüfter ECOan-lageberater. Strippel wohnt in Hochdahl bei Düsseldorf.

der Fondsbeteiligungen. Geschlossene Beteili-gungen kommen aufgrund der relativ geringen Anlagesumme nicht in Frage.

Daher empfehle ich folgende, anfängliche Port-folioaufteilung:

7 65 % vermögensverwaltende Mischfonds 7 25 % Aktienfonds 7 10 % Mikrofinanzen

Der Vorschlag für die Umsetzung:

Bei der Produktauswahl ist es für den Anleger u.a. entscheidend, dass die Anbieter eine nach-vollziehbare Nachhaltigkeitsstrategie vorweisen, darüber transparent kommunizieren und dass ein solider ökonomischer Erfolg zu erwarten ist.

Die folgenden Investmentfonds erfüllen diese Voraussetzungen:

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Die nachhaltige Entwicklung Ihres Familienbesitzes geniesst bei uns oberste Priorität. Eigentum und Vermögen zu erhalten und sie über Generationen hinweg zu vermehren, gehört seit 1841 zu unseren Grundwerten.

Unsere Werte: Familienbesitz & Tradition

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5.000 Euro: Acatis Fair Value Modulor Der flexible Mischfonds investiert weltweit in verschiedene Anlageklassen. Die ausgewählten Unternehmen schonen die Ressourcen, minimie-ren Risiken für Umwelt und Gesellschaft und res-pektieren ethische Grundsätze. Der Fonds ver-wendet verschiedene Ausschlusskriterien und Bewertungen.

4.000 Euro: Sarasin Sustainable Portfolio Balanced Der ausgewogene Mischfonds investiert weltweit in Aktien und Anleihen, deren Emittenten einen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise leisten. Der Fonds verwendet verschiedene Aus-schlusskriterien sowie einen Best-of-class-Ansatz.

2.000 Euro: Prime Values Income Der defensive Mischfonds investiert weltweit in Aktien und Anleihen, deren Emittenten hohe ethische Grundprinzipien verfolgen und ökolo-gisches Verantwortungsbewusstsein zeigen. Der Fonds arbeitet mit verschiedenen Positiv- und Negativkriterien.

2.000 Euro: MEAG Fair Return Dieser defensive Mischfonds investiert europa-weit in Aktien und Anleihen, deren Emittenten nachhaltig wirtschaften. Der Fonds basiert auf verschiedenen Ausschlusskriterien sowie einem Best-in-class-Ansatz.

5.000 Euro: ÖkoWorld ÖkoVision ClassicDer Aktienfonds investiert weltweit in Unterneh-men, die unter ethischen und ökologischen Krite-rien führend sind. Der Fonds legt nach verschie-denen Positiv- und Negativkriterien an.

2.000 Euro: Invest in Visions Mikrofinanzfonds Der Fonds ermöglicht es, Darlehen an nachhal-tig ausgerichtete Mikrofinanzinstitute zu verge-ben. Diese wiederum stellen die Mittel solchen Menschen (in Schwellenländern) zur Verfügung, die in der Regel keinen Zugang zu Finanzdienst-leistungen haben. Ziel ist eine attraktive Rendite bei weitgehender Unabhängigkeit von globalen Markttrends.

150.000 Euro für die Altersversorgung anlegen

Herr Nachhalt ist 39 Jahre alt, selbständig, kinderlos und ledig. Als Unternehmer muss er sich selbst um seine Altersvorsorge kümmern. Dafür stehen ihm neben seinem guten Einkommen 150.000 Euro zur Verfügung. Eine ausreichende Liquiditätsreserve ist vorhanden. Existenzbedro-hende Risiken sind abgedeckt. Investments in Rüstung oder in Kernenergie sind auszuschließen.

Der Experte: Michael Krapp ist seit 1992 selbständiger Finanzberater. Der Vermö-gensberater und Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) ist geprüfter ECOanla-geberater und Geschäftsführer der Krappfinanz UG (haftungsbeschränkt) in Münster (www.krappfinanz.de).

Die Empfehlung zur Strategie:

Herr Nachhalt hat bis zu seinem Ruhestand einen Anlagezeitraum von zweieinhalb bis drei Jahr-zehnten. Dadurch stehen sämtliche Anlagefor-men zur Verfügung – auch schwankungsintensi-ve Produkte, die einen höheren Ertrag erwarten lassen. Der Aktienanteil sollte nicht wesentlich über 50 Prozent hinausgehen. Gleichzeitig geht es um eine ausgewogene Anlagestruktur. Dem

Mandanten ist zu empfehlen, dass er auf eine möglichst breite Streuung durch unterschied-liche Produktarten und Produkte achtet. Der klassische Investmentfonds bietet sich daher als zentrales Anlagevehikel an, da er eine gute Ri-sikostreuung mit kleinen Anlagebeträgen ermög-licht und sehr unterschiedliche Anlagethemen darzustellen sind.

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Da der Mandant über ein hohes Einkommen verfügt, ist die steuerliche Auswirkung der An-lagestrategie zu berücksichtigen. Ein Steuer-stundungseffekt durch den Abschluss einer Rürup-Rente (Basis-Rente) ist für den Mandan-ten attraktiv. Im laufenden Jahr sind 78 Prozent seiner Beiträge steuerbefreit, im nächsten Jahr sogar 80 Prozent. Durch die Ausschöpfung des Höchstbetrages von 20.000 Euro in diesem und im nächsten Jahr kann Herr Nachhalt hier eine solide Basisinvestition für seine Altersversor-gung tätigen. Die oeco capital Basisrente bietet sich als Produkt an. oeco capital ist der erste Lebensversicherer mit einem nachhaltig inves-tierten Deckungsstock. Über die Produktvariante „futur“ mit erhöhter Rentenleistung im Pflegefall sollte Herr Nachhalt intensiv nachdenken.

Der Vorschlag für die Umsetzung:

20.000 Euro: Umweltpluskonto UmweltBankBis zur Investition der zweiten Rate in 2015 kann der Betrag von 20.000 Euro z.B. auf dem Umwelt-pluskonto der UmweltBank geparkt werden.

50.000 Euro: Aktienfonds ÖkoWorld ÖkoVision Nächster Anlagebaustein sind Aktienfonds. Der ÖkoWorld ÖkoVision Classic ist als der Klassiker unter den Nachhaltigkeitsfonds zu bezeichnen. Es handelt sich um einen globalen Aktienfonds mit einer guten Vergangenheitsperformance und einem glaubwürdigen Nachhaltigkeitsansatz. Hier steht ein Anlagebetrag von 50.000 Euro zur Verfügung.

15.000 Euro: Aktienfonds Triodos Sustainable Pioneer Ergänzt wird dieses Kerninvestment durch den deutlich aggressiveren Fonds Triodos Sustainab-le Pioneer, der schwerpunktmäßig auf Nebenwer-te setzt, die sich als Öko-Pioniere ausgezeichnet

haben. Herr Nachhalt sollte hier 15.000 Euro in-vestieren.

45.000 Euro: Mischfonds Sarasin Fairinvest Bond Universal Fonds Ein klassischer Mischfonds mit jeweils etwa 50 Prozent Aktien- und Rentenquote ist der Sarasin Fairinvest Bond Universal Fonds I. Die Bank Safra Sarasin ist einer der Pioniere der Nachhaltigkeits-analyse. Auch wenn es in der jüngeren Vergan-genheit viele Missklänge beim Geschäftsgebaren der Bank gab, ist der Nachhaltigkeitsansatz nach wie vor als glaubwürdig und fundiert zu betrach-ten.

15.000 Euro: Invest in Visions Mikrofinanz-fondsIm Bereich der Mikrofinanz, also der Finanzie-rung von Entwicklung durch die Vergabe von Klein- und Kleinstdarlehen, bietet sich für den Fondsanleger das einzige Produkt an, das zum Vertrieb in Deutschland zugelassen ist: der In-vest in Visions Microfinance. Der Fonds wurde erst am 1. Oktober 2011 aufgelegt, so dass die Leistungsbilanz noch nicht besonders aussage-kräftig ist. Die bisher erzielten Erträge lassen aber auf ein gutes Fondsmanagement schließen. Noch dazu ist Invest in Visions nur im Bereich Mikrofinanzen tätig. Im laufenden Jahr sollte ein Ertrag von gut drei Prozent erzielbar sein. Das Anlagekonzept verspricht eine relative Un-abhängigkeit von Markttrends in den globalen Finanzmärkten. Leider kann der Mandant nur in die R-Tranche mit einer deutlich höheren Verwal-tungsgebühr investieren. Die I-Tranche steht erst ab 30.000 Euro zur Verfügung. Einen so hohen Betrag sollte er aus Gründen der Risikostreuung allerdings nicht investieren. Ich empfehle eine Anlagesumme von 15.000 Euro. Auf die einge-schränkte Handelbarkeit (Kauf nur einmal mo-natlich, Verkauf einmal im Quartal) des Fonds

Sitz der UmweltBank in Nürnberg

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sei hingewiesen. Anmerkung der Redaktion: Sie-he auch Seite 50.

5.000 Euro Kirifonds III SpanienFür den verbleibenden Betrag von 5.000 Euro habe ich einen geschlossenen Fonds ausgewählt. Die sehr schlechte Handelbarkeit während der Laufzeit kann für den geringen Anlagebetrag (ca. drei Prozent des Vermögens) in Kauf genommen werden, um von einem weiteren, wenig korrelier-ten Werttreiber profitieren zu können. Der Fonds Kirifonds III Spanien ist das dritte Produkt aus dem Hause WeGrow und das erste mit Anlageziel Spanien. Es werden brachliegende Ackerflächen für die Anlage von Plantagen des Kiribaums ge-pachtet. In einem Anlagezeitraum von zehn Jah-ren soll dieser am schnellsten wachsende Baum der Welt bereits Schlagreife erreicht haben. Der Anbieter hat sich seit mehreren Jahren vollstän-

Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-BANK Fon 0231-58444-0 [email protected] www.KD-BANK.de

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dig auf die Kultivierung des Kiribaums in Europa konzentriert und ist durch angepasste Züchtun-gen und entsprechende Schutzrechte als Markt-führer in Europa anzusehen. Bei der Anlage han-delt es sich natürlich um die risikoreichste des gesamten Portfolios. Gelingt das Anlagekonzept, sind allerdings auch weit überdurchschnittliche Erträge zu erwarten.

Je näher das Sparziel Ruhestand rückt, desto mehr ist in risikoärmere Produkte umzuschich-ten. Der genaue Pfad der Risikominderung ist im Gespräch mit dem Mandanten individuell zu be-stimmen. Idealerweise sollte dieses Konzept Teil einer tiefergehenden Versorgungsanalyse sein, die sich umfassend mit den Themen Risikoabsi-cherung (etwa Berufsunfähigkeit, Haftpflichtrisi-ken, Pflege) und Versorgungsziele (Ruhestands-beginn, Zieleinkommen) auseinander setzt.

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Gruppenarbeit beim ECOanlageberater-Workshop

Im Mai war es so weit: Die 375. „ECOanlagebe-raterin“ nahm in Kassel ihr Zertifikat entgegen, nach bestandener Prüfung. Ein kleines Jubiläum mit Signalwirkung. „Es zeigt, dass nachhaltige Geldanlage gefragt ist. Denn Anleger, die auf Nachhaltigkeit setzen, achten bei den Anlage-produkten auf Qualität und bei den Beratern auf Qualifikation“, sagt der Prüfungskommissions-Vorsitzende des Fernlehrgangs, Dr. Helge Wuls-dorf von der Bank für Kirche und Caritas aus Paderborn. Der Lehrgang ist laut der Frankfurter Rundschau „Vorreiter in Deutschland“. Er quali-fiziert zum „Fachberater für nachhaltiges Invest-ment“. Damit meistern die Anlageberaterinnen und -berater die neuen Herausforderungen, die aus immer mehr nachhaltigen Produkten beste-hen, immer neuen Konditionen und dazu einer Diskussion darüber, was überhaupt nachhaltig ist – und wo nur ein „grünes Mäntelchen“ ökolo-gisches Handeln vortäuscht.

Die Autoren und Referenten der Fernlehrgangs sind Fachleute aus führenden Häusern der Bran-

che: Banker, Ver-mittler, Analysten und Research-Mitarbeiter sowie Fondsmanager. Zertifiziert ist der Fernlehrgang von der Zent-ralstelle für Fernunterricht (ZfU). Die staatliche Prüfinstanz hat den Fernlehrgang begutachtet und ihn zugelassen. Wie sie lernen, können die Teilnehmer dank des Mediums Internet selbst be-stimmen. Ein Tutor betreut sie während der etwa dreimonatigen Studienzeit. Regelmäßige Online-Chats und drei Workshops mit renommierten Referenten – allesamt Praktiker aus der Branche – bieten die Möglichkeit, Wissen zu vertiefen und Kontakte zu anderen Teilnehmern zu knüpfen. In der Prüfungskommission finden sich ausgewie-sene Fachleute, neben Dr. Wulsdorf sind das Dr. Sandra Reich, Geschäftsführerin der Börsen Ham-burg und Hannover, und Prof. Dr. Thomas Meuser von der Unternehmer-Hochschule BiTS, Iserlohn.

Schon über 375 „Fachberater für nachhaltiges Investment“Der zertifizierte Kurs „ECOanlageberater“ qualifiziert für eine anspruchsvolle Anlageberatung

Immer mehr Kunden verlangen nach nachhaltigen Anlageprodukten – aber

nur qualifizierte Beraterinnen und Berater können die Kundenwünsche erfül­

len. Der erfolgreiche Fernlehrgang ECOanlageberater verzeichnet deshalb eine

hohe Nachfrage.

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ECOreporter

Die Teilnehmerliste zeigt, dass die ECOanlagebe-rater aus unterschiedlichen Bereichen stammen: Viele freie Anlageberater und Vermögensverwal-ter sind dabei, auch Beraterorganisationen, die ihren kompletten Verbund haben schulen lassen. Dazu immer mehr Kundenberater aus Volksban-ken und Sparkassen. Die GLS Bank als eine der führenden grünen Banken hat fast sämtliche Be-raterinnen und Berater schulen lassen. Sehr stark vertreten sind die Kirchenbanken (siehe Grafik unten).

„Auch sie lassen ihre Berater teilweise in In-house-Schulungen, die individuell angepasst sind, qualifizieren. Dann kommen meist etwa 15 Teilnehmer aus einer Bank, aber oft aus bun-desweit verteilten Filialen, zu den Workshops zusammen“, erläutert Wulsdorf. Er verweist da-rauf, dass der Lehrgang so weit möglich auch die hauseigenen Anforderungen der Teilnehmer berücksichtige, beispielsweise spezielle Produk-te. „Neben dem Fachwissen wächst auch das Ge-meinschaftsgefühl“, sagt Wulsdorf. Allgemeiner Tenor der Teilnehmer: Der Markt der nachhalti-gen Geldanlagen ist so differenziert geworden,

dass eine Schulung notwendig ist – gleichzeitig zeigt sie aber auch die Marktchancen und eröff-net und beflügelt damit das Geschäft.

Der Fernlehrgang ECOanlageberater konnte sich in Deutschland klar an die Spitze setzen. „Der Kurs ist eine Erfolgsgeschichte für das nachhal-tige Investment, die ihresgleichen sucht“, sagt Wulsdorf. Lediglich 2009, als die Finanzkrise für die größte Unsicherheit sorgte, bremste die Nachfrage kurz ab (siehe Grafik unten). Seitdem werden jährlich mindestens drei Kurse durch-geführt, davon zwei gemischte und ein bis drei Inhouse-Lehrgänge. Zur Auffrischung dienen Ein-Tages- oder Halbtages-Seminare zu speziel-len Themen.

Die Standorte aller nachhaltigen Anlagebera-ter und -beraterinnen sind in einer speziel-len Deutschlandkarte im Internet zu sehen: www.ecoanlageberater.de/deutschlandkarte

Anbieter des Fernlehrgangs (Preis: 2.400,- Euro, keine MwSt) ist die ECOeffekt GmbH aus Dortmund, Tel. 0231 477 359 65, Internet: www.ecoeffekt.de

Hier arbeiten die ECOanlageberaterund ECOanlageberaterinnen

Absolventenzahlen (376 insges., Stand Juli 2014)

Bankeninsges.268

Freie Anlageberater/-innen64

Kirchenbanken161

Grüne Banken70

Großbanken17

Sparkassen10

Volksbanken- und Rai�eisenbanken10

Unternehmen10

Fondsgesellschaften5

Stiftungen4

Sonstige25

ECOanlageberater-Kurse: Starkes Interesse

Kursanzahl pro Jahr seit 2005

11

2 2 2

3

4

5

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

3 3

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ECOreporter

Jung oder alt? Ein Internetpionier wird 15 Jahre1999 startete die Internetseite ECOreporter.de. Seitdem hat sich viel geändert – nur die redaktionelle Grundlinie nicht

www.lacuna.de

Lieber ECOreporter, zu 15 nachhaltigen Jahren wünschen wir alles Gute sowie viel Erfolg und Energie für die Zukunft!

H A N D S O N S U C C E S SGLÜCKWUNSCH

www.lacuna.de

1999Der Anteil Erneuerbarer Energie an der Stromer-zeugung liegt bei etwa fünf Prozent. Die Suchma-schine Google ist seit nicht mal einem Jahr am Netz, Internetverbindungen geben pfeifende Ge-räusche von sich, ebay heißt in Deutschland noch alando und hat ehema-lige Tischtennisplat-ten als Schreibtische, f acebook -Gründer Marc Zuckerberg ist 15 und kennt das Inter-net vom Hörensagen. In Deutschland gibt es im Netz unabhängige Informationen über Grünes Geld unter den Adressen umweltak-tie.de, umweltfonds.de, windfonds.de. Jörg Weber, auch heute noch Chefredakteur von ECOreporter.de, damals aber Mitarbeiter des WDR, betreibt diese Seiten. Im Frühjahr 1999

Nachhaltigkeit? Ethik? In der Finanzbranche? Und dazu ein eigenes Magazin?

Das war vor 15 Jahren erklärungsbedürftig. Heute ist ECOreporter.de etabliert.

Und wegen seiner Unabhängigkeit immer noch ein journalistischer Sonderfall.

startet er die Arbeit an einem neutralen Internet-portal, das alle Informationen über grünes Geld zusammenfassen soll. ECOstoxx soll es heißen, das geht aber aus rechtlichen Gründen nicht. Die Wahl fällt auf ECOreporter.de. „Zu altmodisch“ winken einige ab. „Klingt wie ein kommender Klassiker“, sagen andere. Im Sommer 1999 geht ECOreporter.de online.

Seit 1998 hat das Ökozentrum NRW aus Hamm die Messe Grünes Geld vorbereitet. Geschäfts-führer Manfred Rauschen hatte die Idee, Pres-sesprecher Dr. Thomas Bauer kommt auf den Namen „Grünes Geld“, Veranstaltungsexperte Tobias Karsten organisiert die Messe. Er beauf-tragt das kleine ECOreporter.de-Team damit, den Fachkongress zu planen und durchzuführen, der die Messe begleiten wird. Messe und Kongress werden im September 1999 ein durchschlagen-der Erfolg – „Grünes Geld“ ist plötzlich für einige Tage deutschlandweit ein Thema.

2000Drei Journalisten und ein Programmierer – das ist das ECOreporter.de-Team. Es finanziert sich zu einem geringen Teil aus Werbung auf ECOre-porter.de. Und zum größten Teil über Aufträge für andere Publikationen. Daneben erstellt ECO-

Die Energiewende ist notwendig. Um sie zum Erfolg zu führen, müssen die Bürger über Hintergründe und Chan-cen aufgeklärt werden. ECOreporter ist dafür eine stets verlässliche Informati-onsquelle.

Professor Dr. Claudia Kemfert, mehrfach aus­gezeichnete Spitzenforscherin und gefragte Expertin für Politik und Medien; leitet seit 2004 die Abteilung Energie, Verkehr, Um­welt am Deutschen Institut für Wirtschaftsfor­schung (DIW Berlin)

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ECOreporter Investmentfonds www.dnb.no/lu/de

Natürlich ECOreporter!Nachhaltigen Erfolg und alles Gute wünschen die Norweger.

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reporter.de im Auftrag des Ökozentrums Hamm die Studie „Doppelte Dividende“. Sie soll den Markt der grünen Geldanlage in Deutschland be-leuchten. Eine noch überschaubare Arbeit: Der Markt besteht unter anderem aus 21 offenen Umwelt-fonds, 10 grünen Aktienzertifika-ten, 45 außerbörs-lich gehandelten und 24 börsenno-tierten Umweltak-tien, dazu aus etli-chen geschlossenen Windfonds. Hinzu kommt eine kleinere Anzahl an Anbietern und Beratern.

2001Das Ökozentrum NRW lässt die Messe Grünes Geld Anfang des Jahres im Rahmen der „Grünen Woche“ in Berlin stattfinden. Die Studie Doppel-te Dividende wird bei einer großen Pressekonfe-renz vorgestellt, selbst ARD und ZDF berichten. Der begleitende Kongress, organisiert und mode-riert von ECOreporter.de, bringt die Branche zu-sammen. Auf Initiative vom Manfred Rauschen und anderen wird während der Messe das Forum Nachhaltige Geldanlage gegründet.

Mit geliehenem Geld aus dem Familienkreis und Ersparnissen gründet Jörg Weber im Som-mer die ECOreporte.de Aktiengesellschaft. Die

Rechtsform Aktiengesellschaft wird gewählt, weil Umweltaktien zu der Zeit das Hauptthema für ECOreporter.de sind. Und am besten be-

richten kann der, der ei-gene Erfahrungen macht. Seit Gründung bis heute gehören alle Aktien dem Ehepaar Weber-Prinz. Ebenfalls seit Grün-dung dabei sind die Aufsichtsräte Manfred Rauschen und Winfried Tillmann; Aufsichts-ratsvorsitzende von Anfang an ist Kirsten Prinz.

ECOeporter bezieht erstmals eigene Büro-

Wirtschaftliche Gründe wie die verlässliche Energieversor-gung einer Welt mit 9 Milliarden Menschen, die Teilhabe vie-ler Menschen an den Investitionen in die Energiestruktur, die Umweltentlastung durch weniger CO2 und ohne Verschiebung von Kosten in die Zukunft – das sind entscheidende Argumen-te für den weiteren Erfolg der Energiewende in Deutschland und in der Welt. 15 Jahre ECOreporter belegen, dass breites bürgerschaftliches Engagement eine breite Informationsbasis braucht!

Professor Dr. Klaus Töpfer, 1987 bis 1994 deutscher Bundesumweltmi­nister, heute Exekutivdirektor des IASS Institute for Advanced Sustaina­bility Studies Potsdam, davor Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP)

ECOreporter-Messestand 2001

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ECOreporter

Seit 15 Jahren recherchiert ECOre-porter alles rund ums Thema Grünes Geld. Kompetent, glaubwürdig und lesenswert wird die Spreu vom Weizen getrennt und Durchblick in einem unübersichtlichen Feld geschaffen. Kurz: Erste Adresse für gute Geschäfte mit gutem Gewissen. Herzlichen Glück-wunsch!

Margarete Bause, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

ECOreporter arbeitet engagiert und erfolgreich an der Überlebensfrage der Menschheit mit, an der Eindämmung des Klimawandels. Dafür herzlichen Dank und viel Lust auf Zukunft!

Dr. Franz Alt, Journalist und Publizist, unter anderem früherer Leiter und Moderator des ARD­Magazins „Report“

seit 1990

www.energiekontor.de

Herzlichen Glückwunsch zum 15-jährigen Jubiläumund weiterhin viel Erfolg!

räume. In den selbst gestrichenen Zimmern ste-hen gebrauchte Möbel, gebrauchte Computer und eine von den Vormietern übernommene Mi-niküche. Am 11. September stürzt die Welt durch die Attentate in den USA in eine Krise.

2002Die Messe Grünes Geld findet nicht wie geplant als Teil der Hannover Messe statt. Die Erneuer-bare Energie gerät in die Krise. Umweltaktien verlieren an Boden. ECOreporter.de berichtet tapfer weiter, das Diskussionsforum der Seite ist hervorragend besucht, die Seitenzugriffszahlen steigen. Die Einnahmen sinken wegen der Krise, ECOreporter.de beginnt, für ein großes Unter-nehmen Geschäftsberichte und Umweltberichte zu schreiben. Das Unternehmen wird von der Be-richterstattung auf ECOreporter.de ausgeklam-mert.

ECOreporter erscheint zum ersten Mal gedruckt – ein Vorläufer des späteren Magazins.

2003ECOreporter.de veranstaltet zusammen mit der Ökofinanz aus Schönau den Freiburger Tag für ethische und ökologische Geldanlage. Außerdem richtet ECOreporter.de mit Unterstützung des NRW-Umweltministeriums „talkIN“ aus. IN steht für Investment und Nachhaltigkeit. Ein Treff für Investoren und kapitalsuchende Umwelt-Unternehmen. Umweltministerin Bärbel Höhn

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ECOreporter

Um Ökologie und Ökonomie zusam-men zu bringen, bedarf es viel Erfah-rung und Fingerspitzengefühl. Genau diese Eigenschaften haben ECOrepor-ter in den vergangenen 15 Jahren ausgezeichnet. Ich wünsche dem Team weiterhin viel Erfolg und viele Leser!

Matto Barfuss, Künstler, Tierfilmer, Buchau­tor und deutscher Botschafter der UN­Deka­de Biologische Vielfalt. Lebte unter anderen ein halbes Jahr in Kenia mit einer Geparden­familie, daher auch bekannt als „Geparden­mann“

Ethisch investieren gestaltet die Zukunft!www.hauck-aufhaeuser.ch – Ihr Partner für Nachhaltige Geldanlagen

Liebes ECOreporter.de-Team,

herzliche Gratulation

zum Firmenjubiläum

und zu 15Jahren gelebter Nachhaltigkeit!

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erscheint zu jedem dieser Treffs. Im Herbst startet der „ECOfondsreporter“: Eine kostenlos nutzbare Datenbank mit allen nachhaltigen und ethischen Kriterien aller Öko- und Ethikfonds in Deutschland.

2004 Der SPIEGEL erscheint mit dem Titel „Windmüh-lenwahn“ – ein Verriss der Erneuerbaren Energie. Die Spiegel-Redakteure Harald Schumann und Gerd Rosenkranz hatten zuvor eine Story zur

deutschen Energiewirtschaft geschrieben, die das anders darstellte. Sie wurde nicht im SPIE-GEL abgedruckt. ECOreporter.de veröffentlicht den nicht erschienenen SPIEGEL-Text im Mai. Die Messe Grünes Geld ist im September als Themen-Park Teil der Internationalen Anlegermesse (IAM)

Die ECOreporter greifen heiße Eisen auf. Ihre Information ist aber immer präzise.

Josef Göppel, Bundestagsabgeordneter der CSU; Förster; leitet seit 1991 den Umweltar­beitskreis der Partei, ist einer der Väter des Erneuerbare­Energie­Gesetzes

Ex-NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn und Naturstrom-Vorstand Dr. Thomas E. Banning beim ECOreporter-Treff „talkIN“

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ECOreporter

Nachhaltige Entwicklung geschieht nur, wenn sich viele auch tatsächlich engagieren. Zuverlässige Informati-onen zur Umsetzung und Finanzie-rung der Energiewende, wie sie ECOre-porter seit 15 Jahren liefert, sind für das Engagement von Bürgern und In-vestoren unverzichtbar.

Professor Dr. Stefan Schaltegger, Leiter des Centre for Sustainability Management und MBA Sustainability Management, Leuphana Universität Lüneburg

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in Düsseldorf. Ebenfalls im September startet ECO-

reporter.de eine Neuerung: Wer die Seite lesen will, muss ein Abo abschließen. Überraschende Reaktion: Die meisten Leser loben das Modell! Neu eingerichtet wird die Wachhund-Rubrik mit Wachhund Pino – einem Husky-Berner-Sennen-hund-Mischling aus dem Tierheim. Das Unter-nehmen, für das ECOreporter Geschäftsberichte textet, wird vom Manager Magazin für den „Bes-ten Geschäftsbericht Deutschlands“ ausgezeich-net, mit Sonderlob für den Text. Ein schöner

ECOreporter bietet zuverlässig und regelmäßig gut recherchierte Hin-tergrundinformationen. 15 Jahre profunde Analysen und Prognosen sprechen für sich. Herzlichen Glück-wunsch!

Ingolf Gritschneder, vielfach mit Preisen aus­gezeichneter (zuletzt: Deutscher Fernseh­preis) TV­Journalist (ARD, arte und andere)

Abschluss: Dank der bezahlten Abos kann sich ECOreporter.de fortan auf die eigenen Publikati-onen konzentrieren.

ECOreporter.de-Wachhund Pino

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Milliarden Kapital sollten nachhaltiger angelegt werden, in Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Infrastruktur und nachhaltiger Stadtentwicklung oder Green Buildings. ECOre-porter liefert hierzu die notwendigen Anlageinformationen und ist somit ein unentbehrlicher Ratgeber für Jeden, der Geld anlegt, egal in welcher Größenordnung.

Prof. Dr. Maximilian Gege, B.A.U.M.­Vorsitzender, Energieeffizienz­Experte und Initiator des Zukunftsfonds­Konzeptes

2005 Die neue CDU-Regierung in NRW setzt das Öko-zentrum NRW stark unter Druck. Um Arbeitsplät-ze zu retten, übernimmt die ECOreporter.de-Schwesterfirma ECOeffekt GmbH die Messe Grünes Geld und den Fern-lehrgang ECOanla-geberater samt Per-sonal. Ein Kraftakt. Wegen eines kriti-schen Artikels ver-klagt die Ökologik Ecovest einen ECOrepor-ter.de-Redakteur – und verliert mit Pauken und Trompeten. „Reich beschenkt“: Das ist der Titel des ersten gedruckten Magazins von ECOrepor-ter, das im Sommer erscheint und reiche Erbin-nen als Hauptthema hat.

2006ECOreporter.de zieht in ein neues Büro. Es hat eine Terrasse und einen kleinen Garten. Was bei

den Lebenspartnerinnen zweier ECOreporter-Mitarbeiter später die Vorstellung beflügelt, die Männer könnten Hunde mit zur Arbeit neh-men.

2007Jörg Weber am Strand der Ostsee im Urlaub, die Kinder buddeln im Sand. Anruf auf dem Handy: Ein choleri-scher ECOreporter.de-Leser schreit und schimpft über die Redaktion und

droht eine Schadensersatzklage über mehre-re Millionen Euro an. Wenig später geht in der Redaktion ein Anwaltsschreiben mit einer ent-sprechenden Forderung ein. Noch einmal ruft der erzürnte Herr an. Er heißt Tasik Yoleri und

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Happy Birthday ECOreporter! Alles Gute für die Zukunft und viel Neue Energie.

Wir freuen uns mit Ihnen über 15 erfolgreiche Jahre, denn uns verbinden Nachhaltigkeit und die Firmengründung 1999.

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Dieses Portrait stellt weder Angebot, Empfehlung noch Aufforderung zum Kauf von Investmentanteilen dar und dient lediglich Informationszwecken. Es richtet sich ausschließlich an professionelle Kunden bzw. geeignete Gegenparteien im Sinne des WpHG und ist nicht zur Weitergabe an Privatkunden bestimmt. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge. ACATIS übernimmt keine Gewähr dafür, dass die Marktprognosen erzielt werden. Die Informationen beruhen auf sorgfältig ausgewählten Quellen, die ACATIS für zuverlässig erachtet, doch kann deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Genauigkeit nicht garantiert werden. Die Informationen dürfen weder reproduziert noch an andere Personen verteilt werden. Daten Stand 31.07.2014. Die ACATIS Investment GmbH wird von der BAFIN, Lurgiallee 12, in 60439 Frankfurt reguliert. ACATIS Investment GmbH, mainBuilding, Taunusanlage 18, D-60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 / 69 / 97 58 37-77, Fax: +49 / 69 / 97 58 37-99, E-Mail: [email protected], Info: www.acatis.de

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In einem turbulenten Umfeld der grünen / nachhaltigen Geldanlagen stehen die ECOreporter als eine verlässliche Adresse für sorgfältig recherchierte Informationen und auch frühe Warnungen vor unseriösen Anlageformen. Wer lesen kann, hätte so bereits vor Jahren vor Prokon und de-ren Geschäftsführung gewarnt sein müssen.Denn gerade hier haben die ECOreporter früh ihre Fach-kenntnis bewiesen und sich auch nicht gescheut früh zu sa-gen, was Fakt ist.

Karl­Heinz Remmers, Herausgeber des pv­magazine für Photovoltaik, Märkte und Technologie und Vorstands vorsitzender der solarpraxis AG aus Berlin

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Wir beraten Sie gerne!

ECOreporter Partner

seit 2006.

Herzlichen Glückwunsch!

ist Vorstand der EECH-Gruppe aus Hamburg. Ihn stört, dass EECH bei ECOreporter.de in der Wachhundrubrik steht. Weber weist nach, dass alle Fakten richtig sind. Yoleri wird später we-gen schweren Betrugs angeklagt, verurteilt, geht in Revision. Die Drohung gegen ECOreporter.de nahm er zurück, selbst die Anwälte verzichteten auf ihre Kostenforderung.

Journalistenpreis für ECOreporter.de: Jörg Weber nimmt beim Sustainability-Kongress in Bonn den „Award für engagierten Journalismus“ entgegen.

2008Die Lehmann-Pleite löst die Bankenkrise aus, später folgt die Eurokrise, alles zusammen ergibt die Finanzkrise.

2009Die Analysen von nachhaltigen, geschlossenen Fonds, Genussrechten, Anleihen, Genossen-schaftsanteilen und anderen Produkten erschei-nen unter dem Namen „ECOanlagecheck“. Der Nachfolger des Wachhunds Pino heißt Boots-mann. Er ist im Kleinkrieg mit der Terrierhün-din Lucie, die einem Redakteur und seiner Frau

ECOreporter.de demonstriert, dass nachhaltiges Investment und der Aus-bau der Solarenergie und Erneuerba-rer Energien insgesamt Umwelt und Klima schützen und sich für die Anle-ger bezahlt machen!

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.

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ECOreporter ist seit vielen Jahren ein seriöser Begleiter vieler Themen von ökologischer und finanzieller Rele-vanz. ECOreporter bietet wertvolle In-formationen aus unterschiedlichen Standpunkten. Gratulation!

Dr. Ignacio Campino, Vorstand der DESER­TEC Foundation und Vorstand der BiWiNa–Stiftung zur Förderung der Wirtschaftskom­petenz im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung e.V. (iG)

gehört. Lucie markiert ihre vermeintlichen Vor-rechte gegenüber Bootsmann auf dem Teppich, der ausgetauscht werden muss. Bootsmann rächt sich, indem er durch das hintere Lüftungsgitter die Zentraleinheit des Rechners von Lucies Herr-chen flutet. Der Rechner wird ausgetauscht.

2010Prokon steht bei ECOreporter.de in der Wach-hundrubrik. Während andere Kritiker Prokon meist nur irreführende Werbung vorwerfen, nimmt ECOreporter.de das Geschäftsmodell aus-einander. ECOreporter.de wird in der Folge einge-laden, auf renommierten Journalistenkongressen die eigenen Recherchemethoden darzustellen. Schmeichelhaft, nur: Andere Publikationen kas-sieren weiterhin die Prokon-Werbeaufträge.

2011Im Spätsommer überreicht Hamburgs Erster Bür-germeister Olaf Scholz den B.A.U.M-Umweltpreis 2011 an Jörg Weber. ECOreporter.de veröffent-licht eine Magazin-Ausgabe zu den Energie-Lügen und sagt dickste Schwierigkeiten für die RWE AG voraus.

Olaf Scholz; B.A.U.M.-Vorstände Dr. Martin Oldeland, Prof. Dr. Maximilian Gege; Jörg Weber

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Vor der profunden Arbeit des ECOre-porters Jörg Weber und seines Teams habe ich größten Respekt. Und auf de-ren Wissen bin ich auch ein bisschen neidisch! Wahrscheinlich würden 10 Prozent dieses geballten Know Hows mir schon zu einer besseren Altersver-sorgung verholfen haben - nachhal-tig!

Claudia Langer, Gründerin der Nachhaltig­keits­Plattform Utopia, Buchautorin („Die Ge­neration Man müsste Mal“)

Durch nachhaltige Finanzanlagen können sich alle Bürgerinnen und Bürger an der Energiewende beteili-gen. Unverzichtbare und unabhängi-ge Informationen hierzu liefert ECO-reporter.de seit 15 Jahren.

Hans­Josef Fell, vielfach ausgezeichneter Po­litiker der Grünen; 2005 bis 2013 Sprecher für Energiepolitik der Bundestagsfraktion; einer der Väter des EEG

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2012Am Jahresanfang bezieht ECOreporter ein neu-es Büro. ECOreporter wird mit dem Umweltpreis „Earthday Pionier“ ausgezeichnet. Die Bundes-regierung säbelt die Erneuerbare-Energie-Bran-che in Stücke. Eine Welle von Falschberichter-stattung überschwemmt die Öffentlichkeit. Die ersten Erneuerbare-Energie-Unternehmen zei-gen Krisenerscheinungen. ECOreporter erhält eine Anfrage eines Atomenergieriesen für eine umfangreiche Werbekampagne. Das „Ja“ zum Abdruck einer solchen Werbekampagne hätte deutlich dazu beitragen können, das ECOrepor-ter-Magazin weiterhin alle drei Monate erschei-nen zu lassen. Die gemeinsame Entscheidung im ECOreporter-Kreis braucht etwa sechs Minuten: Ablehnung der Kampagne. Aber ab dem folgen-den Jahr auch nur noch eine gedruckte Ausgabe. Dafür weiterhin kein Pardon mit Altmaier, Rös-ler, Merkel, E.on und RWE.

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15 Jahre gewartet? Lange genug – jetzt abonnieren!Mit einem ECOreporter.de­Abonnement können Sie auf mehr als 45.000 Beiträ­

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grundberichte zu Märkten, Unternehmen und nachhaltigen Finanzprodukten.

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Bestellung eines online-Abonnements für Ecoreporter.deBitte faxen Sie das ausgefüllte Formular an: 0231 / 47 73 59 61Oder per Brief an:

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Ja, ich habe die Allgemeinen Geschäftsbedingungen unter http://www.ecoreporter.de gelesen und akzeptiert. Auch ist mir bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt dieser Widerrufsbelehrung ohne Begründung bei der ECOreporter.de AG, Semer­teichstr. 60, 44141 Dortmund, auf einem dauerhaften Datenträger (zum Beispiel einer Postkarte) widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel genügt). Diese zweite Unterschrift ist zwingend notwendig für Ihre Bestellung! Vielen Dank! Wir melden uns umgehend bei Ihnen.

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ECOreporter

ECOreporter ist uns ein wichtiger Weg-begleiter. Wer weiß, wie und wo er sein Geld sinnvoll anlegen kann, nutzt den enormen Hebel des Finanzmark-tes, um unsere gemeinsame Zukunft zu gestalten. ECOreporter hilft hier, die richtige Wahl zu treffen!

Frietz Lietsch, Chefredakteur der Zeitschrift forum Nachhaltig Wirtschaften, Herausgeber ECO­World, Geschäftsführender Gesellschaf­ter des Altop­Verlags in München

2013 ECOreporter.de erneuert die Internetseite – über 40.000 Artikel ziehen um. Viele Solarunterneh-men gehen pleite – ECOreporter.de verliert da-durch etliche langjährige professionelle Kunden. Neue private Abos gleichen das komplett aus. Im September startet ECOreporter.de das „ECO-reporter-Siegel für Nachhaltige Geldanlagen“. ARD, ZDF, RTL, Regionalsender, Spezialsender, dutzende Radiosendungen, überregionale Zei-

tungen, Regionalblätter und viele Fachzeitschrif-ten berichten über die Pressekonferenz zu dem Siegel, bei der auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Gerhard Schick von den Grünen das Siegel mit vorstellt (s. Seite 56). Es erscheinen zwei kri-tische Artikel und 119 positive bis neutrale. Die Aktie der RWE AG hat mittlerweile eine einmalige Talfahrt hinter sich.

2014Das ECOreporter.de-AG-Schwesterunternehmen ECOeffekt GmbH verkauft die Messe Grünes Geld an deren Mitentwickler Tobias Karsten – ein Kreis schließt sich. Der 375. ECOanlageberater absol-viert den Fernlehrgang. 15 Jahre ECOreporter.de: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können es selbst kaum glauben. Schon 15!

Gute Ideen werden häufig kopiert, aber auch missbraucht und laufen dann Gefahr zu scheitern. In wenigen Branchen ist das so deutlich geworden wie bei der nachhaltigen Geld-anlage, durch Skandale wie Prokon oder die vielen pseudo-nachhaltigen Finanzprodukte großer und kleiner Anbieter. Deshalb ist eine kenntnisreiche, kritische und ideologisch unverblendete Berichterstattung über die nachhaltige Geld-anlage essentiell, wenn die Idee weiterleben soll. ECOrepor-ter leistet diese wichtige Aufgabe. Weiter so!

Martin Hesse, Wirtschaftskorrespondent beim SPIEGEL

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Nachhaltige Fonds: Zug nach obenDie ECOreporter­Auswertung zeigt die besten Fonds – und leider auch etliche schlechte.

Juli 2009: Ein Ende der weltweiten Finanzkrise ist noch nicht abzusehen, das Vertrauen der An-leger ist erschüttert. Die Wertpapierkurse sind seit Beginn der Finanzkrise kräftig abgestürzt. Nur wenige Anleger blicken so optimistisch in die Zukunft, dass sie diese Delle in der Kursent-wicklung zum Kauf von Nachhaltigkeitsfonds nutzen. Dabei war es eine gute Gelegenheit für Mutige – wie man nun im Nachhinein deutlich er-kennen kann: Von 232 nachhaltigen Fonds, die mindestens seit Juli 2009 auf dem Markt sind, haben 218 seither an Wert gewonnen, davon 189 mehr als zehn Prozent.

Nachhaltige Aktienfonds über 5 Jahre: Was zeichnet die Überflieger aus?

Der herkömmliche Weltaktienindex MSCI World legte in den fünf Jahren zwischen Ende Juli 2009

und Ende Juli 2014 rund zehn Prozent zu. Von den insgesamt 132 nachhaltigen Aktienfonds, die vor Juli 2009 in Deutschland starteten, haben immerhin 118 diesen Wert übertroffen. 76 nach-haltige Aktienfonds gewannen sogar 50 Prozent und mehr. Die besten fünf Nachhaltigkeitsfonds lagen über fünf Jahre hinweg sogar 100 Prozent und mehr im Plus. Alle dieser fünf Überflieger haben einen begrenzten Fokus – entweder ein bestimmtes Thema oder eine Region. Wasserak-tienfonds sind beispielsweise der KBC ECO Fund Water und der Swisscanto [LU] Equity Fund Wa-ter Invest. Auf die Bereiche Ernährung, Aktivität, Wohlbefinden und Gesundheit konzentriert sich der RobecoSAM Sustainable Healthy Living, und der RobecoSAM Smart Materials Fund investiert nur in Unternehmen, welche die Rohstoffeffizi-enz verbessern. Regional investiert dagegen der nachhaltige Aktienfonds Candriam Sustainable

Nachhaltigkeit lohnt sich – und wie! Die besten der rund 280 Nachhaltigkeits­

fonds auf dem deutschen Markt schlagen den herkömmlichen Aktienindex

MSCI um Längen. Und zwar nicht nur einmalig, sondern dauerhaft. Das zeigen

die ECOreporter­Untersuchungen über zwölf Monate, über drei Jahre und erst

recht über fünf Jahre hinweg. Text: Jürgen Röttger

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North America. Er investiert nur in Unterneh-men aus Kanada und den USA. Dabei verfolgt dieser Fonds einen Best-in-class-Ansatz, schließt also keine Branchen aus, beschränkt sich aber auf die Unternehmen mit den besten Nachhal-tigkeitsleistungen innerhalb ihres Sektors. Der Candriam-Fonds firmierte lange als Dexia Sus-tainable North America. Nachdem die New York Life Investments die belgische Dexia Asset Ma-nagement im Frühjahr 2014 übernommen hatte, taufte sie den Fonds um. Er hat beispielsweise Aktien von Procter & Gamble gekauft, aber auch kleine Unternehmen wie Keurig Green Mountain (vormals Green Mountain Coffee Roasters), das zwar Einweg-Kapseln anbietet – aber mit Biokaf-fee.

Fast 140 Prozent in fünf Jahren gewonnen hat der First State Investments Asia Pacific Sustaina-bility Fund. Er ist auf Aktien aus Fernost spezia-lisiert. Der Fonds, der in Britischen Pfund notiert, investiert nur in Unternehmen aus der Region Asien-Pazifik und setzt zudem thematische Schwerpunkte, etwa auf Erneuerbare Energien und Wasser. Das spiegelt sich in den größten Positionen wider. Hier sind der Solarhersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing zu finden, die Versorger Towngas China und Manila Water. Stets müssen die Firmen innerhalb ihrer Branche zu den Nachhaltigkeitsbesten zählen. Außerdem dürfen sie nicht gegen Ausschlusskriterien wie Glücksspiel oder die Produktion von Alkohol, Ta-bak und Waffen verstoßen.

Pads von Green Mountain Coffee Roasters Taiwan Semiconductor Manufacturing

Die 5 besten und die 5 schwächsten nachhaltigen Aktienfonds

Name ISIN Kurs in EUR*

(31.7.2014)

Entwicklung über 5 Jahre

in %

Verwal-tungsgebühr

p.a. in %First State Investments Asia Pacific Sustainability Fund

GB00B0TY6V50 4,31 135,99 1,55

Candriam Sustainable North America BE0173901779 29,49 108,85 1,50RobecoSAM Sustainable Healthy Living Fund

LU0280770768 141,31 103,68 1,50

Swisscanto [LU] Equity Fund Water Invest

LU0302976872 137,84 102,65 1,80

KBC ECO Fund Water BE0175478057 814,78 101,66 1,40

Sarasin New Energy Fund LU0121747215 5,14 ­14,76 1,75Luxembourg Selection Asian Solar&Wind A1

LU0405846410 71,27 ­15,17 1,90

Candriam Equities L Sustainable Green Planet

LU0304860991 49,78 ­17,91 1,50

KBC ECO Fund Alternative Energy BE0175280016 234,29 ­18,28 1,40Kepler Öko Energien AT0000A0AMH0 48,20 ­28,81 1,65

* In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.

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Dass eine Konzentration auf bestimmte Themen keine Garantie für Erfolg ist, sondern sogar Risi-ken bietet, mussten die Anleger von fünf Erneu-erbare-Energie-Aktienfonds erfahren: Statt sich über Kursgewinne zu freuen, büßten die Anleger mit diesen Produkten zwischen 14 und 28 Pro-zent ein. Arg spielte auch der Fonds Candriam Equities L Sustainable Green Planet seinen An-legern mit. Er investiert in Umwelttechnologie-Aktien und kam auf fast 18 Prozent Verlust. An-sonsten wiesen nur zwei weitere Aktienfonds ein Minus auf: Der Klimaaktienfonds DWS Invest Cli-mate Chance verlor knapp vier Prozent und der auf Rohstoffaktien beschränkte Sunares - Susta-inable Natural Resources knapp sechs Prozent.

3­Jahres­Betrachtung: Wasserfonds auf der Erfolgswelle

Auch über drei Jahre betrachtet zeigen nachhal-tige Aktienfonds gute Ergebnisse: 127 von ins-

gesamt 146 schlugen den herkömmlichen Welt-aktienindex MSCI World, der rund zwölf Prozent zulegte. Insbesondere die Wasseraktienfonds entwickelten sich gut – mit einer Ausnahme. Der UBS (Lux) Equity SICAV - Water (USD) verlor 4,4 Prozent an Wert und hinkte damit der Kon-kurrenz weit hinterher. Denn die neun übrigen Wasseraktienfonds gewannen zwischen 44 und 64 Prozent. Bei ihnen finden sich bei den Top-Positionen vor allem US-Titel wie Pentair und Da-naher, beides Anbieter von Wassertechnologien, ebenso aber die europäischen Versorger Severn Trent aus Großbritannien und Suez Environne-ment aus Frankreich.

Steve Falci ist Leiter Strategieentwicklung Nach-haltige Investments bei Kleinwort Benson Inves-tors aus Dublin, die den KBI Water Fund aufge-legt hat. Er erklärt die gute Wertentwicklung von Wasseraktienfonds mit vermehrten Dürren und dem steigenden Wasserbedarf einer wachsenden

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Anzahl von Menschen. „Zur Bewältigung der Ver-sorgungsprobleme sind nun vor allem Innovati-on und Technologie gefragt“, sagt er.

Markus Güntner ist Nachhaltigkeitsexperte bei Swisscanto, der Fondsgesellschaft der Schweizer Kantonalbanken. Deren Swisscanto [LU] Equity Fund - Water Invest zählt über drei Jahre zu den erfolgreichsten Nachhaltigkeitsfonds. Von Juli 2009 bis Juli 2014 hat er seinen Wert mehr als verdoppelt. „Uns geht es nicht um die Spekula-tion mit einem Rohstoff, sondern um die Betei-ligung am Erfolg von Unternehmen, die einen erheblichen Beitrag zur Wassereffizienz liefern“, sagt Güntner zur Strategie des Wasserfonds von Swisscanto. Er schlussfolgert: „Solche Unter-nehmen haben über die nächsten Jahre große Wachstumschancen und sollten stärker wachsen als das weltweite Bruttoinlandsprodukt.“ In den Industriestaaten stünden Wassereffizienz und Erneuerung von veralteten Leitungssystemen im Vordergrund, in den Schwellenländern der Aufbau einer umfassenden Versorgung, Entsor-gung und Aufbereitung, so Güntner. Staatliche Investitionsschübe im Wassersektor kämen den Marktakteuren zusätzlich zugute.

12 Monate: Erneuerbare Energie holt wieder auf

Über zwölf Monate gerechnet, vom 1. August 2013 bis zum 31. Juli 2014, übertrafen drei Vier-tel der nachhaltigen Aktienfonds den Weltaktien-index MSCI World, der rund elf Prozent zulegte. Ein stolzes Ergebnis. Besonders erfolgreich wa-ren die nachhaltigen Aktienfonds, die in Unter-nehmen mit Stärken beim Umwelt- und Klima-schutz investieren. Mit 35 Prozent Wertzuwachs setzte sich der Erste WWF Stock Climate Change an die Spitze. Dieser Fonds der Erste Sparinvest aus Wien investiert beispielsweise in den Wind-anlagenhersteller Vestas aus Dänemark und den Solarausrüster Meyer Burger aus der Schweiz. Das hauseigene Nachhaltigkeitsresearch des An-bieters konzentriert sich auf ökologische und soziale Aspekte. Ausschlusskriterien sind unter anderem Atomkraft und ausbeuterische Kinder-arbeit. Zudem unterstützt ein vom WWF (World Wide Fund for Nature) initiierter Umweltbeirat das Fondsmanagement bei der Auswahl der Ak-tien. Die Fondsgesellschaft spendet einen Teil ih-rer Einnahmen dem Klimaschutzprogramm des WWF Österreich. Daher das WWF-Kürzel im Na-men dieses Klimaaktienfonds.

Gleich drei Erneuerbare-Energie-Aktienfonds zählen auf Jahressicht zu den besten Nachhaltig-keitsfonds – allerdings hatten etliche von ihnen in den Jahren zuvor auch schlichtweg deutlich verloren, vor allem wegen der Krise bei Wind- und Solaranlagenherstellern. Seit 2013 ging es jedoch für deren Aktien wieder deutlich berg-auf. Davon profitierte beispielsweise der DnB Renew able Energy von DnB Asset Management, der in zwölf Monaten über 30 Prozent nach oben schoss. Er legt – im Gegensatz zu vielen anderen Erneuerbare-Energien-Fonds – bei der Aktienaus-wahl auch allgemeine Nachhaltigkeitsanalysen zugrunde. Investments in Ölfirmen oder Waffen-produzenten sind ebenso tabu wie Aktien von Unternehmen, die von Menschenrechtsverlet-zungen profitieren.

Nur ein Aktienfonds war über zwölf Monate im Minus: Der Postbank Dynamik Klima Garant ver-lor 0,3 Prozent.

ETF: Wie gut sind die Indexfonds über 5 Jahre?

ETF (die Abkürzung für das englische Exchange Traded Fund) sind so genannte Indexfonds. Hier wählt nicht das Fondsmanagement die Aktien aus; stattdessen spiegelt der Fonds einfach einen Aktienindex. Dementsprechend kleiner ist der Aufwand für das Fondsmanagement. Angeneh-mer Nebeneffekt: Die Verwaltungsgebühren sind geringer. Bitte beachten: Einige aktiv gemanagte nachhaltige Aktienfonds sind keine ETF und ori-entieren sich dennoch an einem Index, so etwa der Prima - Jumbo A der PRIMA Fonds Service GmbH aus Wiesbaden (der in der ECOreporter-Auswertung nicht enthalten ist, weil er noch nicht seit mindestens fünf Jahren als nachhalti-ger Fonds am Markt ist). Der Fonds enthält nur Titel aus dem Nachhaltigkeitsindex Global Chal-lenges Index (GCX). Anders als bei einem ETF setzt hier das Fondsmanagement aber eigene Schwerpunkte bei der Gewichtung der Investitio-nen. Laut Jan-Peter Schott, Vertriebsdirektor der PRIMA Fonds Service GmbH, hat der Nachhaltig-keitsindex seinen Wert allein in den letzten fünf Jahren verdoppelt.

Bei den neun ETF, die mindestens fünf Jahre am Markt sind, liegen sie lediglich zwischen 0,4 und 0,75 Prozent pro Jahr. Aktiv gemanagte Fonds erheben dagegen meist 1,5 Prozent und mehr Verwaltungsgebühren, teilweise sogar über 2 Prozent.

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Fünf der neun nachhaltigen ETF haben über die letzten fünf Jahre hinweg kräftig an Wert gewon-nen. An der Spitze liegen dabei zwei ETF, die sich auf Wasseraktien konzentrieren: Der iSha-res S&P Global Water und der Lyxor ETF World Water legten über 80 Prozent zu und zählen da-mit für diesen Zeitraum zu den erfolgreichsten aller Nachhaltigkeitsfonds. Die schlechtesten ETF über fünf Jahre kommen aus dem Bereich Erneu-erbare Energie. Vier von ihnen haben Wertverluste eingefahren. Der Lyxor ETF New Energy verzeich-nete ein Minus von 21 Prozent, der iShares S&P Global Clean Energy von iShares gar 45 Prozent. Damit war dieser Fonds über fünf Jahre der mit Abstand schlechteste aller Nachhaltigkeitsfonds. Angemerkt sei, dass einige ETF mit ähnlichem Anlageschwerpunkt sogar vom Markt genommen wurden.

3 Jahre: Wasser­ETF ebenfalls mit starkem Plus

Die Entwicklung bei den nachhaltigen ETF ähnelt oftmals derjenigen bei den aktiv gemanagten Aktienfonds. So waren im Drei-Jahres-Vergleich auch bei den ETF die Wasser-Produkte am erfolg-reichsten. Zwei der vier Wasser-ETF überspran-gen die Marke von 40 Prozent, allen voran der Lyxor ETF World Water mit einem Plus von 53 Prozent.

12 Monate: Erneuerbare­Energie­ETF vorne

Den Spitzenplatz über zwölf Monate erreichte der PowerShares Global Clean Energy mit einem

Plus von 21 Prozent. Der Anlageschwerpunkt liegt auf Klimaschutz und Erneuerbarer Ener-gie. Dem ETF zugrunde liegt der WilderHill New Energy Global Innovation Index. Er enthält Unter-nehmen, die in den Bereichen Energieeffizienz

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Die 5 besten und die 4 schwächsten nachhaltigen ETF

Name ISIN Kurs in EUR*

(31.7.2014)

Entwicklung über 5 Jahre

in %

Verwal-tungsgebühr

p.a. in %Lyxor ETF World Water FR0010527275 25,42 86,39 0,60iShares S&P Global Water DE000A0MSAG2 24,74 81,25 0,65EasyETF Low Carbon 100 Europe FR0010655597 127,49 78,43 0,60PowerShares Global Water UCITS ETF IE00B23D9026 9,23 51,73 0,75iShares DJ EST Sustain 40 (DE) DE000A0F5UG3 11,56 33,49 0,40

ETFX DAXglobal Alternative Energy DE000A0Q8M94 11,88 ­13,28 0,65PowerShares Global Clean Energy UCITS ETF

IE00B23D9133 4,58 ­14,65 0,75

Lyxor ETF New Energy FR0010524777 16,89 ­21,04 0,60iShares S&P Global Clean Energy DE000A0M5X10 4,82 ­48,45 0,65­­­ ** ­­­ ­­­ ­­­ ­­­

* In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.** Nur neun ETF sind mindestens fünf Jahre am deutschen Markt.

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und regenerative Energien aktiv sind. Das gilt auch für den mit 20 Prozent Plus auf Jahressicht zweitbesten nachhaltigen ETF, den ETFX DAXglo-bal Alternative Energy. Dessen Portfolio bildet den DAXglobal® Alternative Energy Index ab, der die 15 weltweit größten Unternehmen mit Aktivi-täten im Bereich alternative Energien enthält. Al-lerdings zählten im Juli zu den Titeln in diesem Index auch Ölkonzerne wie Anadarko Petroleum aus Texas und die russische Gazprom.

Gazprom-Projekt vor Sachalin

5 Jahre: Mischfonds meist im Plus

30 nachhaltige Mischfonds, die in Aktien und in Rentenpapiere investieren, gab es schon 2009 in Deutschland. Über fünf Jahre gesehen verlor nur ein einziger nachhaltiger Mischfonds an Wert:

der UniInstitutionell Immuno Nachhaltigkeit, der aber im Januar 2013 mit einem wenig erfolgrei-chen herkömmlichen Mischfonds verschmolzen wurde. Dagegen haben in den fünf Jahren drei nachhaltige Mischfonds über 40 Prozent an Wert gewonnen, wie die Tabelle zeigt. Für den Spitzen-reiter Candriam Sustainable European Balanced High zahlte es sich aus, in Wertpapiere aus Euro-pa zu investieren. Da er in hohem Maß auf Aktien setzen darf, profitierte er zudem besonders vom Aufschwung an den Börsen. Wie alle nachhalti-gen Candriam-Fonds verfolgt auch dieser einen Best-in-class-Ansatz. Mitte 2014 hatte er sehr viele Aktien von Nestlé und Unilever.

3 Jahre: Ordentliche Mischfonds

Auch über drei Jahre gesehen haben nachhaltige Mischfonds gut zugelegt, die besten fünf sogar mehr als 20 Prozent. Mit einem Wertzuwachs von 25 Prozent liegt der Parium Sustainability Fund vorne, gefolgt vom Candriam Sustainable Euro-pean Balanced High mit 24 Prozent. Um 23 Pro-zent verbessert hat sich der Swisscanto (LU) Port-folio Fund Green Invest Balanced. Die Swisscanto Asset Management AG aus Bern hat ihn 2005 aufgelegt. Die Auswahl für den Fonds basiert auf Nachhaltigkeitsdaten der Nachhaltigkeitsratin-gagentur INrate. Ausschlusskriterien sind zum Beispiel Waffenproduktion und Beschleunigung des Klimawandels. Deshalb sind etwa Wertpapie-re von Autobauern oder Fluggesellschaften für

Die 5 besten und die 5 schwächsten nachhaltigen Mischfonds

Name ISIN Kurs in EUR*

(31.7.2014)

Entwicklung über 5 Jahre

in %

Verwal-tungsgebühr

p.a. in %Candriam Sustainable European Balanced High

BE0169199313 356,36 45,94 0,90

Sarasin Sustainable Portfolio LU0058892943 185,68 42,57 1,75Swisscanto (LU) Portfolio Fund Green Invest Balanced

LU0161535165 146,33 40,34 1,35

Prime Values Growth AT0000803689 126,16 36,92 1,65Acatis Fair Value Modulor Vermögensverwaltungsfonds

LU0278152516 65,81 31,40 0,30

LIGA­PAX­RENT­UNION DE0008491226 25,75 6,36 0,55IAM Fair Value Flex LU0275529351 9,46 6,29 0,90Deka­Stiftungen Balance DE0005896864 57,34 5,10 1,00BfS Nachhaltigkeitsfonds Ertrag ­ SEB Invest

DE000A0B7JB7 46,80 4,63 1,50

UniInstitutionell IMMUNO Nachhaltigkeit LU0300981452 94,34 ­6,60 0,70

* In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.

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den Fonds tabu. Zu dessen größten Positionen zählten im Juli 2014 Aktien von Canadian Natio-nal Railway und des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk.

12 Monate: Vermögensverwaltender Mischfonds an der Spitze

Auf Jahressicht übertraf der Parium Sustaina-bility Fund der Axxion S.A. aus Luxemburg alle Konkurrenten mit einem Wertzuwachs von 18 Prozent. Dieser Mischfonds verfolgt einen so genannten vermögensverwaltenden Ansatz. Er ist also nicht nur auf Aktien und Anleihen be-schränkt, sondern kann auch in Fonds und an-dere Anlageinstrumente investieren. Die Catus AG aus Bodenheim bei Mainz betreut den Parium Sustainability Fund. Laut Catus-Vorstand Man-fred Wiegel sind die Catus-Experten auch dafür zuständig, die ökologische, ethische und soziale Nachhaltigkeit der Beteiligungen zu bewerten. Im Juli zählten der US-amerikanische Solaraus-

rüster GT Advanced und die stark auf Schwellen-länder ausgerichteten Aktienfonds Swisscanto (LU) Equity Fund Green Invest Emerging Markets und Luxembourg Selection (LSF) Asian Solar & Wind Fund zu den größten Positionen im Portfo-lio des Mischfonds. Diese Fonds investieren zum Beispiel stark in Solaraktien aus China.

Schwächster nachhaltiger Mischfonds des Zeit-raumes Ende Juli 2013 bis Ende Juli 2014 ist der DJE Vermögensmanagement P der Dr. Jens Ehr-hardt Investment aus Pullach mit einem Wertver-lust von 4,2 Prozent. Er hat viele Aktien des Öl-Giganten ExxonMobil aus den USA gekauft. Exxon betreibt nicht nur ein ökologisch verheerendes Geschäftsmodell, sondern ist auch berüchtigt für massive Lobbyarbeit gegen eine wirksame Klima-politik der Vereinigten Staaten. Der Fonds ist im Übrigen nicht nur über zwölf Monate schlecht gelaufen, sondern auch über drei Jahre der einzi-ge nachhaltige Mischfonds, der ein zweistelliges Minus aufweist.

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5­Jahres­Auswertung: Rentenfonds können auch rasant

Alle nachhaltigen Rentenfonds haben im Zeit-raum über fünf Jahre ihren Wert verbessert – mit Ausnahme des terrAssisi Renten I AMI, der 1,6 Prozent einbüßte. Auch hier gehören Fonds mit regionalem Fokus zur Spitzengruppe. Etwa der Sarasin Sustainable Bond CHF, der nur in An-leihen investiert, die auf Schweizer Franken no-tieren; der Fonds legte über 32 Prozent zu. Der auf Schwellenländer ausgerichtete Fonds Bank Invest (BI) SICAV Emerging Markets Debt SRI hat-te sogar ein Plus von mehr als 50 Prozent. Noch spektakulärer ist die Wertentwicklung des bes-

ten nachhaltigen Rentenfonds der vergangenen fünf Jahre: Der FISCH CB Sustainable Fund der Fisch Asset Management aus Zürich wuchs um fast 69 Prozent und gehört damit zu den besten Nachhaltigkeitsfonds seit Juli 2009.

Der Fonds notiert in Schweizer Franken und in-vestiert in Wandelanleihen, nicht in herkömmli-che Anleihen, also Schuldverschreibungen, bei denen nach Ende der Laufzeit das zur Verfügung gestellte Kapital zurück gezahlt wird. Wandelan-leihen. sind eine Kombination aus einer festver-zinslichen Anleihe und einem Wandlungsrecht. Man kann also die Anleihe jederzeit in eine vor-her festgelegte Anzahl Aktien tauschen. Mit der Wandelanleihe hat man eine Option auf eine gute Aktienentwicklung und durch die feste Rückzah-lung ein Auffangnetz zur Sicherheit. Denn weil nicht gewandelt werden muss, behält man bei schlechter Börsenlage die Anleihe und hat damit eine garantierte Rückzahlung. Bei der Titelaus-wahl stützt sich das Management des Fisch CB Sustainable Fund auf Nachhaltigkeitsanalysen der Bank J. Safra Sarasin aus Basel. Für den Fonds sind etwa Investitionen in Gentechnik, Kernkraft, Pornographie, Suchtmittel und Waffen sowie Rüstung tabu. Zu den größten Positionen zähl-ten Mitte 2014 Wertpapiere von Siemens und von Acciona aus Spanien, die beide auch im Bereich der Erneuerbaren Energien aktiv sind. Nur jeder dritte der 39 nachhaltigen Rentenfonds legte über drei Jahre gesehen zweistellig zu. Doch die Fonds erwiesen sich meist als recht sichere Geld-

Siemens Offshore-Windpark in Dänemark

Die 5 besten und die 5 schwächsten nachhaltigen Rentenfonds

Name ISIN Kurs in EUR*

(31.7.2014)

Entwicklung über 5 Jahre

in %

Verwal-tungsgebühr

p.a. in %FISCH CB Sustainable Fund LU0428953342 117,58 68,85 1,50Bank Invest (BI) SICAV Emerging Markets Debt SRI R

LU0304976359 132,07 50,51 1,35

Sarasin Sustainable Bond CHF LU0121751324 129,75 32,48 0,75Kepler Ethik Rentenfonds AT0000642632 154,57 30,62 0,60Candriam Sustainable Euro Corporate Bonds

BE0945493345 440,40 29,61 0,60

Candriam Sustainable Euro Short Term Bonds

BE0945490317 253,57 8,85 0,40

KBC Renta Canarenta LU0054025225 741,35 8,53 0,60SEB ÖkoRent LU0041441808 47,33 6,24 0,70Oppenheim Ethik Bond Opportunities AT0000707385 88,02 4,23 0,93terrAssisi Renten I AMI DE000A0NGJV5 99,28 ­1,65 0,60

* In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.

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anlage ohne Schwächeperioden. Anleger sollten allerdings prüfen, wie nachhaltig die Renten-fonds sind.

3 Jahre: Rentenfonds rollen stetig

Der beste Rentenfonds über drei Jahre beispiels-weise, der Sparinvest Ethical High Yield Value Bonds der dänischen Sparinvest, gewann zwar 26 Prozent. Aber zu seinen größten Investments zählte die norwegische Noreco, eine auf die Er-kundung von Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee spezialisierte Gesellschaft. Er investier-te auch in Papiere der schwedischen Corral Pet-roleum – noch ein Ölunternehmen.

12 Monate: Rentenfonds mit schwacher Nachhaltigkeit im Minus

Auf Sicht von einem Jahr haben fast alle nachhal-tigen Rentenfonds zugelegt. Die Ausnahme ist der KBC Renta Canarenta mit fast fünf Prozent Wertverlust, der sich auch über die letzten drei und fünf Jahre mit am schwächsten entwickelte. Sein Beispiel verdeutlicht, dass Mängel bei der Nachhaltigkeit auch zu Lasten der Rendite gehen können. Denn dieser Fonds der belgischen KBC investiert ausschließlich in kanadische Staats-anleihen, obwohl die Regierung von Kanada das Klimaschutzprotokoll von Kyoto gekündigt hat, stark auf den enorm umweltschädlichen Abbau von Teersand setzt und zudem verantwortet, dass große Urwaldgebiete abgeholzt werden.

Fazit

Die meisten nachhaltigen Fonds haben in den letzten Jahren eine gute bis sehr gute Entwicklung genommen. Vor allem die Aktien- und die Misch-fonds profitierten dabei in den letzten fünf Jah-ren schlichtweg vom allgemeinen Aufwärtstrend an den Börsen. Dieser Aufwärtstrend startete aber an einem Tiefpunkt: Der Weltaktienindex MSCI war nach der Lehmann-Pleite (Herbst 2008) ab-gestürzt und hatte erst im Frühjahr 2014 wieder das Niveau des Sommers 2008 erreicht. Mit ande-ren Worten: Wer schon im Sommer 2008 nachhal-tige Aktienfonds gekauft hatte, wird meist in den sechs Jahren bis Sommer 2014 weniger Zuwachs erzielt haben als der, der 2009 einstieg.

Die besten nachhaltigen Fonds profitieren von globalen Trends wie dem Streben nach effizi-enter Wassernutzung. Erneuerbare Energie ist

zwar auch ein weltumspannender Trend – aber hier hat es eine Berg- und Talfahrt der Aktien gegeben. Viele Erneuerbare-Energie-Fonds haben nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen und ihre Solaraktien zu lange gehalten.

Laut des deutschen Fondsverband BVI, Bundes-verband Investment und Asset Management e.V., haben herkömmliche Aktienfonds über fünf Jah-re betrachtet im Durchschnitt ein Plus von 65 Prozent erzielt. 63 von 132 aktiven nachhalti-gen Aktienfonds haben diesen Wert übertroffen. 26 Prozent betrug das Plus der herkömmlichen Fonds über drei Jahre. Diesen Durchschnitts-wert haben 86 von 146 nachhaltigen Aktien-fonds übertroffen! Die Streuung bei nachhaltigen Mischfonds war größer; hier haben einige Fonds gut abgeschnitten, andere weniger überzeugt. Ebenfalls keinen klaren Trend gab es bei den nachhaltigen Rentenfonds. Allen Unkenrufen zum Trotz ist es ihnen aber fast ausnahmslos gelungen, auch in der Niedrigstzinsphase Wert-verluste zu vermeiden.

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Der Stopp für die allermeisten Mikrofinanzfonds in Deutschland ist eine Folge des bereits im Juli letzten Jahres eingeführten Kapitalanlagegesetz-buches (KAGB). Dieses neue Gesetz ist an die Stelle des bisherigen deutschen Investmentgeset-zes getreten. Ein Jahr lang galt eine Übergangs-frist. Die ist im Juli 2014 abgelaufen.

Schon nach dem alten Investmentgesetz muss-ten Mikrofinanzfonds hohe Auflagen erfüllen, um zum Vertrieb zugelassen zu werden. Des-halb verzichteten die Anbieter in der Regel auf die deutsche Zulassung und begnügten sich da-mit, diese in anderen EU-Staaten zu erlangen, beispielsweise in Luxemburg. Mit einer solchen

Vertriebszulassung durften Banken und Anla-geberater zwar nicht von sich aus Anleger auf Mikro finanzfonds ansprechen; so genannter „aktiver Vertrieb“ war nicht erlaubt. Aber wenn ein privater Anleger selbst seine Bank oder sei-nen Anlageberater nach einem Mikrofinanz-fonds fragte, durften sie ihm das entsprechende Produkt anbieten: Das galt dann eben nicht als „aktiver Vertrieb“, sondern als eine Form eines „Private Placements“, eines nicht öffentlichen Angebots.

Aber seit Juli 2014, seit dem Ablauf der Über-gangsfrist, sind diese Private Placements gene-rell nicht mehr möglich. Das KAGB unterscheidet

Mikrofinanzfonds ausgebremstNur noch wenige Angebote sind in Deutschland erhältlich – wo liegen ihre Vorteile, wo die Risiken?

Mikrofinanzfonds waren gerade so richtig in Fahrt gekommen, da stellte der

Gesetzgeber die Ampel auf Rot: Eine Gesetzesänderung sorgt seit Juli 2014

dafür, dass deutsche Privatanleger jetzt kaum mehr in Mikrofinanzprodukte

investieren dürfen. Das ECOreporter­Magazin stellt die wenigen Möglichkeiten

vor, die es jetzt noch gibt. Text: Jürgen Röttger

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ECOreporter

jetzt nur noch zwischen privaten, professionel-len und semi-professionellen Anlegern. Und für private Anleger kommen in Deutschland nur noch Anlageprodukte mit Vertriebszulassung in Frage, fortan ohne Ausnahme.

Nur ein Mikrofinanzfonds ist nicht betroffen

Es gibt derzeit lediglich einen Mikrofinanzfonds, der zum Vertrieb in Deutschland zugelassen ist, den Anleger also weiterhin zeichnen können: Das ist der IIV-Mikrofinanzfonds der Invest In Visions GmbH aus Frankfurt. Warum hat er die deutsche Zulassung und andere Mikrofinanz-

fonds nicht? Edda Schröder, Ge-schäftsführerin von Invest In Vi-sions, weist darauf hin, dass fast alle in Deutschland bislang als „Private Placement“ erhältlichen Mikrofinanzfonds vor 2011 auf-gelegt worden seien. Erst ab 2011 hätten sich, so Schröder, die

Regeln geändert. Ihr eigener Fonds startete im Oktober 2011. Für die älteren Fonds sei es aber nicht ohne weiteres möglich, ihre Konstruktion neu auszurichten, um die jetzigen deutschen Bestimmungen zu erfüllen. Denn dafür müsse in der Regel das Portfolio „völlig umgestrickt“ werden, so Schröder. Um als Fonds zum öffent-lichen Vertrieb zugelassen zu werden, muss ein Mikrofinanzfonds zudem das Kreditwesengesetz (KWG) erfüllen. Dazu muss eine Bank mit einem Finanzinstitut kooperieren und entsprechend die Investitionen ausrichten. Für bereits bestehende Mikrofinanzfonds ist das ein zu großer Aufwand.

Mikrofinanzfonds stellen Kredite für Mikrofinanz-institute (MFI) in Schwellen- und Entwicklungs-ländern zur Verfügung, damit diese Darlehen an Kleinstunternehmer vergeben können. Ein soziales Investment mit meist sehr stabiler Wer-tentwicklung. Der IIV-Mikrofinanzfonds musste nach seinem Start erst einmal umfassend MFI prüfen, um sicher zu gehen, dass die Mittel nur Edda Schröder

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Dienstag, 5. August 2014 10:08:07

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Produkt Invest in Visions – Mikrofinanzfonds

AIV­Vision Microfinance Certificates

AIV­Vision Microfinance Local Curren­cy Certificates

GLS Oiko­credit Spar­konto

Genossenschaft­anteil Oikocredit

Erhältlich bei Banken, Börsen, Fondsplattformen

Emissions­haus Oaklet

Emissions­haus Oaklet

GLS Bank (on­line, Filialen)

Nur bei Oikocre­dit­Förderkreisen

Kaufzeitpunkt monatlich täglich täglich täglich täglich

Mindestlaufzeit keine keine keine keine keine

Kündigungs­frist

zum Quartalsende täglich täglich 3 Monate bis 20.000 Euro ein Monat, darü­ber drei Monate

Mindestanlage 100 Euro aktueller Kurs je Stück

aktueller Kurs je Stück

keine 200 Euro

Ausgabe­aufschlag

1,0 % bis 5 % bis 5 % keiner keiner

Rücknahme­gebühr

keine Depotbank: Transaktions­entgelt

Depotbank: Transaktions­entgelt

keine keine

Depotgebühr keine (evtl. bei Banken)

0,10 % 0,08 % keine keine

Verwaltungs­gebühr p.a.

0,9 % 0,35 % 0,67 % keine Mitgliedsbeitrag 20 Euro

Rendite seit Start bis 30.06.2014

Start 10/2011, seither 6,2 %

Start 12/2010, seither 10,06 %

Start 12/2010, seither 8,25 %

monatlich wechselnd

erfolgsabhängige Dividende, Höhe legt jährliche Generalversamm­lung fest, max. 2,0 %

Rendite: 2013 2,60 % 2,79 % 2,52 % 0,33 % 2,0 %

Rendite: 3 Jah­re (30.6.2011 – 30.6.2014)

Start Okt. 2011: seither 6,2 %

10,30 % 8,89 % 0,56 % 6,0 %

Thesaurierend/ ausschüttend

ausschüttend thesaurie­rend

thesaurierend Verzinsung jährliche Dividen­denauszahlung

Sicherheit Sondervermögen Sonder­vermögen

Sonder­vermögen

Sicherungs­einrichtung des Bundes­verbandes der Deut­schen Volks­ und Raiffei­senbanken (unbegrenzt)

treuhänderische Verwaltung mit Totalverlustrisi­ko, keine Nach­schusspflicht

Steuerliche Behandlung

Kapitalertrags­steuer (Abgeltungs­steuer), ggf. Kirchensteuer

Kapitalertrags­steuer (Abgeltungs­steuer), ggf. Kirchensteu­er auf Ver­äußerungs­gewinne und laufende Erträge

Kapitalertrags­steuer (Abgeltungs­steuer), ggf. Kirchensteuer auf Veräuße­rungsgewinne und laufende Erträge

Kapitaler­tragssteuer (Abgeltungs­steuer) und ggf. Kirchen­steuer

Steuerliche Erträge aus ausländischer Kapitalanlage; Mitgliedsbeitrag ist keine Spende

Noch erhältliche Mikrofinanz­Produkte im Vergleich

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in professionell geführte Institute fließen, die auch eine nachhaltige Vergabe von Kleinkredi-ten garantieren. „Bevorzugt sind Geschäftsideen mit hoher gesellschaftlicher sowie ökologischer Nachhaltigkeit, beispielsweise Investitionen in die Landwirtschaft“, erklärt Schröder. Der IIV-Mikrofinanzfonds konnte wegen der umfangrei-chen Prüfungen recht lange nicht sein gesamtes Vermögen investieren und erzielte daher zu-nächst wenige Zinseinnahmen. Im Juli 2014 wa-ren aber rund 80 Prozent der 55 Millionen Euro des Fonds investiert. Knapp 17 Millionen Euro davon entfielen auf die Tranche für Privatanle-ger. Diese erwirtschaftete seit dem Start in 2011 insgesamt eine Rendite von 5,8 Prozent. Die jähr-liche Rendite stieg mit den Investitionen an, in 2013 auf 2,6 Prozent.

Eine Nebentür zu Mikrofinanzfonds: Zertifikate

Deutsche Privatanleger haben mehrere Alternati-ven zu Mikrofinanzfonds. Eine Möglichkeit sind Zertifikate, die indirekt das Investment in die beiden österreichischen Mikrofinanzfonds Visi-on Microfinance und Vision Microfinance Local Currency ermöglichen. Die Anbieterin Absolute

Falls ein Anleger am 1. August 2012 genau 1.000 Euro des IIV­Mikrofinanzfonds kaufte und diese am 1. Juli 2014 wieder veräußerte, erhielt er dafür 1.052,19 Euro.

Nicht berücksichtigt ist dabei der Ausgabeauf­schlag, der maximal drei Prozent beträgt. Vom Start des Fonds im Oktober 2011 bis zum 30. Juni 2014 betrug die Rendite 6,2 Prozent (Aus­gabeaufschlag unberücksichtigt).

Portfolio Management (APM) aus Wien hat diese Zertifikate auf ihre beiden Mikrofinanzfonds in Zusammenarbeit mit dem Emissionshaus Oaklet aufgelegt. Ihre AIV Vision Microfinance Zertifi-kate sind in Deutschland zum öffentlichen Ver-trieb zugelassen. Die Laufzeit endet im Dezem-ber 2040, ein Verkauf ist aber jederzeit möglich. Das so investierte Kapital fließt laut APM zu an-nähernd 100 Prozent in die beiden Mikrofinanz-fonds. Die Kaufpreise für das AIV Vision Micro-finance Zertifikat (ISIN XS0554544428) und das AIV Vision Microfinance Local Currency Zertifikat (ISIN XS0554549575) werden täglich ermittelt. Die Zertifikate spiegeln die Wertentwicklung der beiden Fonds. Diese vergeben breit gestreut Dar-lehen an Mikrofinanzinstitute (MFI) in Lateiname-rika, Zentral- und Osteuropa, Asien und Afrika.

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Garküche

Kleinstküche in Asien

Das Mikrofinanz­Sparbuch

Die Bochumer GLS Bank bietet das Oikocredit Sparkonto an. Hier fließt das eingezahlte Kapi-tal an Oikocredit International, eine 1975 auf Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen gegründete Genossenschaft mit Hauptsitz in Amsterdam. Diese vergibt Kredite an Mikrofi-nanzinstitute, Genossenschaften und Fairhan-delsorganisationen in aller Welt, vor allem aber in Lateinamerika. Laut ihrer letzten „Wirkungsbi-lanz“ hat Oikocredit 2013 mit ihrem Engagement im Mikrofinanzwesen insgesamt 28 Millionen Menschen erreicht. Es gibt für das Oikocredit Sparkonto der GLS Bank keine Mindesteinlage-summe. Die Kündigungsfrist beträgt drei Mona-te. Ein Plus: Die Einlage ist bei dieser Geldanlage unbegrenzt abgesichert über die Sicherungsein-richtung des Bundesverbandes der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, der die GLS Bank angehört. Der Preis für diese hohe Sicherheit ist die geringe Verzinsung dieser Geldanlage, die sich am Leitzins orientiert.

Die Alternative: Genossenschaftsanteil einer Mikrofinanz­Organisation

Eine höhere Rendite verspricht das direkte In-vestment in Genossenschaftsanteile von Oiko-credit. Anleger können diese über einen der acht deutschen Förderkreise von Oikocredit erwerben, wenn sie dort Mitglied werden (www.oikocredit.de) Die Anteile gibt es ab 200 Euro, und der je-weilige Förderkreis verwaltet sie als Treuhänder.

Mit einer solchen treuhänderischen Verwaltung geht ein Totalverlustrisiko einher. Die jährliche Dividende eines Anteils an Oikocredit liegt in der Regel bei zwei Prozent. Die Höhe ist nicht garan-tiert, die Oikocredit-Generalversammlung legt sie jedes Jahr neu fest. Dabei soll die Dividen-de den Wert von zwei Prozent nicht übersteigen. Seit 1995 wurden nach Angaben von Oikocredit immer diese zwei Prozent ausgeschüttet – bis auf zwei Mal, da waren es je ein Prozent. Eine gesetzliche Einlagensicherung wie bei dem Spar-buch gibt es bei dieser Anlageform nicht.

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German Pellets ist weiterhin in der Erfolgsspur. Ende Juni veröffentlichte der Pellethersteller seine Geschäftszahlen für 2013 und zeigte bei Umsatz und Ergebnis eine positive Entwicklung. So stieg der Umsatz von 519 Mio. Euro in 2012 auf 556 Mio. Euro in 2013. Das Ergebnis vor Zin­sen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um rund 10 Mio. Euro auf 49,3 Mio. Euro. Der ausgewiesene Jahresüberschuss beläuft sich auf 4,5 Mio. Euro.

Starke Markenpräsenz in ganz Europa

German Pellets agiert als Marktführer in ganz Eu­ropa. Mit den Marken German Pellets, FireStixx, Hot‘ts und Woodox ist das Familienunterneh­men in den wichtigsten Absatzmärkten prä­sent. Dazu gehören in erster Linie Deutsch­land, Österreich, Dänemark, Italien, Frankreich und die Niederlande. Neben Qualitätspellets der Norm ENplus A1 produziert German Pel­lets auch Industriepellets für den Kraftwerksbe­reich sowie hochwertige Tiereinstreuprodukte. Insgesamt wurden in Europa in 2013 branchen­weit 19 Mio. Tonnen Pellets abgesetzt, Tendenz steigend. Allein der Markt in Deutschland legte beim Absatz von Pelletheizungen erneut prozen­tual zweistellig zu (+15 Prozent). Italien entwi­ckelte sich mit einem Absatzvolumen von über 2,5 Mio. Tonnen zu einem der stärksten Privat­verbrauchermärkte in Europa. Dänemark und Österreich bauten ihre ohnehin starke Position im Bereich Pellets weiter aus, Frankreich liegt mit einem jährlichen Verbrauch von rund 0,9 Mio. Tonnen nur noch knapp unter der 1 Millionen­Marke. Experten sehen auch künftig eine nach­haltig positive und dynamische Entwicklung der Pelletbranche. Markttreiber sind nach wie vor der deutliche Preisvorteil gegenüber fossilen Brenn­stoffen sowie die klimafreundliche Umweltbilanz. German Pellets betreibt insgesamt 14 Werke in Europa und in den USA. Mit einer Jahreskapazi­tät von über 2,4 Mio. Tonnen ist German Pellets weltweit der größte Pelletproduzent.

Das erste US­Werk geht 2013 in Betrieb

Ein wichtiger Meilenstein 2013 war die Inbe­triebnahme des Pelletwerkes im US­amerikani­schen Woodville, Texas. Die dort hergestellten

Qualitätspellets werden ausschließlich in Euro­pa abgesetzt. Niedrigere Rohstoff­ und Ener­giekosten sorgen dabei für einen nach wie vor attraktiven Verbraucherpreis bei einer zugleich guten Marge. German Pellets konnte sich die Versorgung des Werkes mit Rundholz langfris­tig sichern. Das Werk in Woodville ist seit April 2014 nach den Standards von SFI Fiber Sour­cing und PEFC Chain of Custody zertifiziert. Da­mit ist garantiert, dass Rohstoff aus nachhalti­ger Forst­ und Holzwirtschaft verarbeitet wird. Aktuell entsteht im Nachbarstaat Louisiana ein weiteres Pelletwerk. Die Inbetriebnahme ist in 2014 geplant.

Genussrechte und Anleihen

Erfolgreich ist German Pellets auch am Kapital­markt. Neben zwei voll platzierten Anleihen ist das Unternehmen seit 2010 mit einem Genuss­rechteprogramm am Markt aktiv. Rund 2.700 Anleger haben bisher in Genussrechte investiert. Seit Auflage des Programms zahlte German Pel­lets stets den maximal möglichen Zinssatz von acht Prozent. Wichtig dabei: Die Auszahlung der Zinsen erfolgt direkt aus dem operativen Ge­schäft. Bis Endes des Jahres wird German Pellets das Genussrechte­Programm voraussichtlich er­folgreich abschließen.

Nähere Informationen zum Genussrechtepro­gramm sind unter www.gruenerzins.de erhält­lich.

German Pellets: Führende Position weiter ausgebautKonzernumsatz und Ergebnis 2013 weiter gesteigert – Engagement in den USA wird intensiviert

Advertorial

Werk in Woodville – German Pellets produziert in den USA

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Für das Siegel prüft ECOreporter die Anbieter und Produkte. Es wird bis in die Bücher hinein geschaut, bis in interne Protokolle und Arbeits-anweisungen. ECOreporter-Redakteure und Ana-lysten sind bei jeder Prüfung bis zu fünf Tage bei den Anbietern persönlich vor Ort, sprechen deren Vorstände, andere Führungskräfte, Kun-denberater, Nachhaltigkeitsexperten. Daneben werden die Geldanlagen auf Nachhaltigkeit hin untersucht, auch mit Hilfe von Datenbanken. Im Hintergrund arbeitet das junge Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen (INAF) an der Weiterentwicklung der Siegelkriterien. Das Nachhaltigkeitssiegel wird für jeweils ein Jahr in den drei Kategorien Banken, Anlageberatungen und Finanzprodukte vergeben. Abstufungen wie „Gold“ oder „Silber“ gibt es nicht.

Das ECOreporter-Siegel für nachhaltige Geldanla-gen setzt vor allem ein nachhaltiges Kerngeschäft

voraus. Für eine Bank heißt das beispielsweise, dass die eigenen Geldanlagen nachhaltig sein müssen, ebenso die Kredite und die Kundenbera-tung. Es reicht für das Siegel also nicht aus, wenn eine Bank oder Anlageberatung wenige Produkte aus ihrer Palette als nachhaltig deklariert, Recy-clingpapier nutzt oder eine Solaranlage auf das Dach ihrer Firmenzentrale setzt. Bei Anlagebera-tungen geht es darum, dass die Finanzprodukte, zu denen beraten wird, sowie der Vorgang der Beratung selbst nachhaltig sein müssen. Für das Siegel in der Kategorie „Nachhaltiges Finanzpro-dukt“ gilt: Auch das Kerngeschäft des Anbieters muss nachhaltig sein. Und das Finanzprodukt muss jenseits der Finanzwelt einen positiven Effekt erzielen, etwa fairen Handel fördern oder den Klimawandel bremsen.

Vergleicht man das ECOreporter-Siegel mit Sie-geln in der Lebensmittel-Branche, entspricht das

Das Siegel für Nachhaltige GeldanlagenDas ECOreporter­Siegel für Nachhaltige Geldanlagen zeigt auf Anhieb, welche Anbieter das an Ethik und Ökologie einhalten, was sie versprechen.

Das neue ECOreporter Siegel für Nachhaltige Geldanlagen hilft Anlegerinnen

und Anlegern, echte nachhaltige Geldanlagen von den Produkten zu unter­

scheiden, die nur „grün gewaschen“ sind.

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ECOreporter-Siegel nicht dem staatlichen „Bio“- Siegel, sondern Siegeln mit wesentlich höheren Ansprüchen (zum Beispiel „demeter“). Entspre-chend exklusiv wird der Kreis derjenigen sein, die das ECOreporter-Siegel erhalten können. Für das Siegel werden auch ökonomische Daten ge-prüft: In der Kategorie Finanzprodukte ist ein positiver ECOanlagecheck eine der geforderten Voraussetzungen. Und in dieser Analyse geht es zu 80 Prozent um Risiken, Liquidität und Ren-diten.

Die genauen Kriterien sind unter www.ecorepor-ter.de/Nachhaltigkeitssiegel nachzulesen.

Das Prüfverfahren

Bisher wird im Bereich nachhaltiger Geldanlagen meist geprüft, ob ein Anbieter Kriterien für In-vestments definiert hat. Allein das Vorhanden-sein von nachhaltigen Kriterien sagt jedoch nicht genug aus. Daher wird bei diesem Siegel auch ge-prüft, ob die Kriterien eingehalten werden. Das Prüfverfahren für dieses Siegel ist dreistufig:

1. Hat ein Anbieter die hier vorgegebenen Nach-haltigkeitskriterien für sich definiert?

2. Wenn das der Fall ist: Erfassung sämtlicher weiterer Kriterien und Vorgaben, die der An-bieter für sich definiert hat, in seiner eigenen Formulierung

3. Untersuchung anhand von Unterlagen und In-terviews, auch vor Ort beim Anbieter, ob diese Vorgaben in das operative Geschäft eingebaut sind und eingehalten werden

In der Siegelkategorie „Nachhaltiges Finanzpro-dukt“ ist der ausführliche ECOanlagecheck eine der Grundlagen der Prüfung für das Siegel.

Kein Siegel für alle

Nicht mit einem Siegel ausgezeichnet werden können Emissionshäuser, Kapitalanlagegesell-schaften (das heißt auch: Anbieter von Fonds), Aktiengesellschaften oder beispielsweise Ge-nussrechteanbieter. Ausgezeichnet werden kön-nen jedoch einzelne nachhaltige Finanzprodukte. Auch hier gilt: Das Siegel erhalten nur diejenigen nachhaltigen Finanzprodukte, die von nach-haltigen Anbietern stammen, deren Produkte nachhaltig sind. Ein einzelnes nachhaltiges Fi-nanzprodukt, eine grüne Insel in einer ansons-

1. Wie oft wird das Siegel vergeben?Die Siegelvergabe erfolgt nicht gesammelt zu ei-nem einzigen festgelegten Termin im Jahr, son-dern kontinuierlich, nach Durchführung der vo-rausgehenden Prüfung. Jeder kann Anbieter und Produkte zur Prüfung vorschlagen.

2. Das Siegel definiert nur wenige Ausschluss-kriterien. Wieso gilt es als streng?

Nicht die Anzahl und die Detail-Tiefe von Aus-schlusskriterien legen fest, wie streng ein Siegel für Nachhaltige Geldanlagen ist. Wichtig sind die Basis-Fakten: Ist ein Anbieter im Kerngeschäft nachhaltig? Und vor allem: Hält er das eigene Nachhaltigkeitsversprechen überprüfbar ein?

3. Werden für das Siegel auch Strategien wie Positivkriterien, Best-in-Class-Ansätze und Engagement geprüft?

Natürlich werden solche Ansätze geprüft, denn viele Anbieter definieren sie als Vorgabe für ihre

Anlagen. Da für das Siegel das Nachhaltigkeits-versprechen der geprüften Institution bzw. des Produktes untersucht wird, bezieht sich die Prü-fung auch auf diese Bereiche. Auch für die Eigen-anlagen von Banken gelten teilweise beispielswei-se Positivkriterien oder der Best-in-Class-Ansatz. Für das Siegel wird hier jeweils geprüft, ob diese Ansätze in derjenigen Ausprägung realisiert wer-den, die der Anbieter verspricht.

4. Das Siegel wird bisher in drei Kategorien ver-geben. Sind weitere geplant?

Eindeutig ja. Konkret werden derzeit drei weite-re Kategorien untersucht. Allerdings geht dabei Gründlichkeit vor Termindruck und letztlich auch vor Druck von außen. Zwar werden immer mehr Siegel-Wünsche laut, doch der schnell er-worbene Ruf als strenges Siegel dank strenger Prüfung und strikter Kriterien ist Verpflichtung für besondere Sorgfalt bei jeder möglichen Aus-dehnung der Siegel-Kategorien.

Fragen und Antworten zum Siegel

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ten konventionellen Produktfamilie – das ist hier nicht siegel-würdig.

Welche Nachhaltigkeit?

Für das ECOreporter-Siegel ist bei der Prüfung das Profil der Nachhaltigkeit auschlaggebend, das der Anbieter für sich definiert hat. Hier liegt

einer der Hauptvorteile und zentralen Charakte-ristika des ECOreporter-Siegels: Es schert nicht alle verschiedenen Nachhaltigkeitsansätze über einen einzigen Kamm. Stattdessen erfasst ECOre-porter in der Prüfungsphase das Nachhaltigkeits-versprechen des Anbieters und untersucht, ob es eingehalten ist – im Tatsächlichen, nicht nur von den Kriterien her.

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Nicht nur Privatanle­ger, auch institutio­nelle Investoren und Stiftungen stehen vor einem Anlagedi­lemma. Aufgrund der niedrigen Leitzinsen erwirtschaften tradi­tionelle Assets wie Staatsanleihen kaum mehr Erträge ober­halb der Inflationsra­te. Während Privatin­vestoren dann häufig

in den Konsum flüchten können, ist dies z.B. für Stiftungen kein gangbarer Weg. Um ihren Stif­tungszweck zu erfüllen, brauchen sie langfristig die Inflation übersteigende Ausschüttungen bzw. Erträge.

In diesem Kontext kommt Sachwerten eine im­mer wichtigere Rolle zu. Vor allem Windbeteili­gungen werden von Stiftungen vermehrt nach­gefragt. Stiftungsmanager befürchten aber, dass Windbeteiligungen die eigene Gemeinnützigkeit gefährden, da sie gewerbliche Einkünfte erwirt­schaften. Diese Annahme hinterfragt die Studie „Geschlossene Fonds als Anlagemöglichkeit für Stiftungen“ von Prof. Gregor Dorfleitner, Uni­versität Regensburg. Im Ergebnis entkräftet die Untersuchung das Vorurteil und weist Windbetei­ligungen als sinnvolle Alternative für Stiftungs­portfolios aus. Vorrausetzung hierfür ist, dass die individuellen Anlagerichtlinien einer Stiftung Investments in geschlossene Fonds zulassen und definierte Rahmenbedingungen eingehalten wer­den – z.B. dürfen die Erträge nur dem Stiftungs­zweck zugutekommen. Weiterhin entsprechen Windbeteiligungen dem Ewigkeitsprinzip von Stiftungen hinsichtlich nachhaltiger, kalkulier­barer Ausschüttungen. Denn Projekte, die nach dem bestehenden EEG vergütet werden, können über 20 Jahre mit einem festen Einspeisetarif kal­kulieren. Dieser Ansatz wird auch weiterhin in der aktuellen EEG­Novelle verfolgt.

Neben der beschlossenen EEG­Reform sorgt ak­tuell die bayerische Mindestabstandsregelung H10 für Diskussionen. Das Problem: Durch die höheren Mindestabstände verringert sich die für

den Windenergie­Ausbau zur Verfügung stehen­de Fläche. Damit stellt H10 nicht nur eine Ge­fährdung des Investitionsstandorts Bayern dar. Auch die Versorgungssicherheit der bayerischen Bevölkerung kann u.U. nicht gewährleistet wer­den. Denn eine umfassende Energieversorgung ohne Windkraft und ohne Stromtrasse ist vor dem Hintergrund des beschlossenen Atomaus­stiegs auf Dauer nicht realisierbar. Windprojek­te, die allerdings vor dem Stichtag im Februar 2014 bestandskräftig genehmigt wurden, fal­len nicht unter die H10­Regelung. Hier bieten bereits entsprechend genehmigte Projekte für Investoren die gewünschte Rechtssicherheit. Lacuna beginnt auf dieser rechtlichen Basis im Herbst 2014 mit der Realisierung zweier weite­rer Windparks in Bayern. Bereits die Vorgänger verzeichneten hohe Nachfragen sowohl von pri­vater als auch von Stiftungsseite, wie sich z.B. an der erfolgreichen Platzierung eines Bürger­windparks in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Hochfranken zeigt. Gleiches gilt für die aktuel­le Windbeteiligung Zedtwitz, die exklusiv durch die Nachhaltigkeitsbank GLS vertrieben wird. Ob und wie sich Windprojekte künftig für Investoren umsetzen lassen, wird die nahe Zukunft zeigen. Lacuna aber ist davon überzeugt, dass Deutsch­land, vor allem Bayern, auf Windkraft angewiesen bleibt und es daher auch weiterhin rentable In­vestmentmöglichkeiten im Windenergie­Segment geben wird.

Geschlossene Windbeteiligungen als Investmentalternative auch für Stiftungsportfolios

Advertorial

Autor: Ottmar Heinen, Vertriebsdirektor Lacuna

Lacuna Windpark Töpen

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ECOreporter

Ab 2005: ECOreporter zeichnet nachhaltige of-fene „Fonds des Jahres“ in verschiedenen Kate-gorien aus.

Ab 2007: ECOreporter vergibt zusätzlich zur Auszeichnung ein Siegel für nachhaltige offene Fonds

Ab 2009: Die Analysen von nachhaltigen ge-schlossenen Fonds, Genussrechten, Anleihen, Genossenschaftsanteilen und anderen Produkten erscheinen unter dem Namen „ECOanlagecheck“. ECOreporter untersucht ab nun in den Folgejah-ren jeweils etwa 90 Prozent aller Produkte, die auf diesen Markt gelangen.

Ab 2010: Fallen ECOanlagechecks positiv aus und enden mit einer Empfehlung, beinhalten sie nun das Siegel „ECOanlagecheck – Nachhaltige Geldanlage“.

Ab Februar 2013: ECOreporter beendet die bis-herigen Siegelversionen

März 2013: Gründung des Instituts für nachhal-tiges, ethisches Finanzwesen e.V. (INAF)

April 2013: Vergabe des ersten neuen ECOrepor-ter Siegels für Nachhaltige Geldanlage; Kategorie: Nachhaltiges Finanzprodukt

Juli 2013: Vergabe der ersten ECOreporter-Siegel für Nachhaltige Geldanlage in den Kategorien „Nachhaltige Bank“ und „Nachhaltige Anlagebe-ratung“

August 2013: Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen ECOreporter-Siegels im Frankfurter „Haus am Dom“. Deutsche Medien von ARD bis RTL, vom Börsenradio bis NDR, vom Tagesspie-gel über das Handelsblatt bis zur Wirtschaftswo-che berichten

September: 2013: In einem Monat gehen 15 Vor-schläge für Institutionen und Produkte ein, die für eine Auszeichnung mit dem Siegel in Frage kommen könnten. Kontinuierliche Prüfungen folgen

Seit Oktober 2013: Weitere Siegel-Vergaben in verschiedenen Kategorien

Seit 2014: Folgeprüfungen für Siegel, die 2013 erstmals vergeben wurden

Eine Vielfalt an nachhaltigen Konzepten zuzulas-sen, bedeutet jedoch nicht, Willkür zu erlauben. Deshalb hat ECOreporter Mindeststandards für die Nachhaltigkeit des Kerngeschäfts definiert.

Die mit dem Siegel Ausgezeichneten müssen zudem weitere, ihrer Wertorientierung entspre-chende Ausschlusskriterien definiert haben. Die konkrete Ausgestaltung dieser Kriterien kann unterschiedlich sein. Geprüft wird, ob das mit dem Siegel ausgezeichnete Unternehmen die Kri-terien in der Ausgestaltung einhält, die es einzu-halten verspricht.

Verflechtungen

Die mit dem Siegel Ausgezeichneten dürfen kei-ne Tochter- oder Schwesterunternehmen nicht-nachhaltiger Unternehmen sein. Hiermit soll verhindert werden, dass nicht-nachhaltige Unter-nehmen im Sinne der hier geltenden Definitionen kleinere selbstständige Finanzdienstleistungs-einheiten betreiben, die ausgezeichnet werden (Verhinderung „Feigenblätter“). Dieses Prinzip gilt natürlich auch für die Kategorie „Nachhal-tiges Finanzprodukt“: Sein Anbieter darf kein Tochter- oder Schwesterunternehmen eines nicht-nachhaltigen Unternehmens sein.

Die Vor­Geschichte des ECOreporter­Siegels

Ab 1999: ECOreporter analysiert geschlossene Erneuerbare-Energie-Fonds

Ab 2001: Durchführung von Erneuerbare-Ener-gie-Vergleichstests für die Zeitschrift Öko-Test

2001: Mitentwicklung eines Geschlossene-Wind-fonds-Vergleichstests für die Zeitschrift Finanz-Test

2002: ECOreporter legt eine Datenbank zu offe-nen nachhaltigen Fonds an: ECOfondsreporter

Ab 2003: ECOreporter erstellt umfangreiche Einzelanalysen zu nahezu sämtlichen neu er-scheinenden nachhaltigen geschlossenen Fonds, Genussrechten, Anleihen und ähnlichen Pro-duktarten

Ab 2004: ECOreporter stellt im Internet auf be-zahlte Abonnements um – wer lesen will, schließt ein Jahresabo ab. Über die Jahre entwickelt sich das Abonnement zur Haupteinnahmequelle.

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ECOreporter

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Zwei gute Nachrichten vorab: Erstens gab es Mit-te 2014 in Deutschland 42 Millionen Erwerbstä-tige. Ein Rekordstand. Und zweitens waren von diesen 42 Millionen immerhin etwa 30 Millionen sozialversicherungspflichtig. Also angestellt, nicht selbständig, und in der Regel dazu ver-pflichtet, in eine Altersversorgungskasse einzu-zahlen. Meist in die gesetzliche Rentenversiche-rung. Doch es gibt auch schlechte Nachrichten: Die Zahl derjenigen, die in Deutschland eine Ren-te erhalten, liegt bei über 20 Millionen. Anders und stark vereinfacht ausgedrückt: 20 Millionen erhalten Rente, 30 Millionen zahlen in die Ren-tenkassen ein. Jeder sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, und sei sein Einkommen noch so gering, muss also heute im Durchschnitt für die Rente von 0,66 Rentnern aufkommen. Wer aber jetzt 30 Jahre jung ist, wird erst etwa 2050 in

Rente gehen können. Bis dahin wird laut Progno-sen die Hälfte der Deutschen älter als 53 Jahre sein. Derzeit ist die Hälfte der Deutschen älter als 44. Problem Nummer eins: Es wird immer mehr Rentner geben. Nummer zwei: Pro Rentner werden weniger Arbeitende in die Rentenkasse einzahlen. Einzige Lösung: Vorsorgen für das Alter und zwar zusätzlich zur normalen Rente! Eine Möglichkeit dazu ist die betriebliche Alters-versorgung per Gehaltsumwandlung. Das ist eine zusätzliche Altersrente, die einige Vorteile bietet – zusammengefasst:

7 Steuerersparnis

7 Ersparnis bei Sozialversicherungsbeiträgen

7 Eventuell zusätzlicher Arbeitgeberzuschuss

Wenig sexy, aber zuverlässig: grüne betriebliche Altersvorsorge So wird aus wenig Nettoaufwand ein großes Plus bei den Einkünften im Alter – und der Arbeitgeber hat auch Vorteile

So wird es sinnvoll: Beiträge für die betriebliche Altersversorgung können auch Kindergärten finanzieren

Es gibt Themen, um die mogelt man sich gerne herum – je jünger man ist,

desto lieber. Eins davon ist die Altersvorsorge. Dabei können hier sowohl An­

gestellte als auch Arbeitgeber gewinnen. Ethik und Ökologie gehören ebenfalls

zu den Siegern – wenn man sich für eine nachhaltige betriebliche Altersversor­

gung entscheidet.

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7 Flexibilität auch bei Arbeitgeberwechsel

7 Hebeleffekt: Wenig Nettolohnverzicht, viel Al-tersvorsorge

Ein Beispiel: Wer als Arbeitnehmer mittleren Einkommens auf 45 Euro seines Nettolohns ver-zichtet, erreicht über die Mechanismen der be-trieblichen Altersversorgung, dass insgesamt zusätzliche ca. 100 Euro monatlich in seine Al-tersvorsorge einfließen (ohne Arbeitgeberzu-schuss). Auch für junge Menschen bedeutet das wenig Konsumverzicht und viel Alterssicherheit. Auch Geringverdiener oder Personen mit Steuer-klasse 5 haben hier große Hebeleffekte.

Natürlich muss der Arbeitgeber mitmachen, damit es funktioniert. Allerdings: Nach dem Betriebsrentengesetz ist der Arbeitgeber sogar

verpflichtet, eine betriebliche Altersversorgung einzurichten, sagt Stefan Maiss, Geschäftsführer der Stuttgarter ProVita GmbH, die sich auf nach-haltige Geldanlage spezialisiert hat und über 300 Unternehmen im Bereich der „grünen betriebli-chen Altersversorgung“ betreut.

Aber auch für ihn ergeben sich Vorteile, erklärt Gottfried Baer, Geschäftsführer der MehrWert GmbH und ECOanlageberater aus Bamberg: „Der Arbeitgeber kommt auf diese Weise seiner sozi-alen Sorgfaltspflicht nach und zeigt, dass ihm die Altersvorsorge seiner Angestellten wichtig ist. Seinen Mitarbeitern wiederum wird bewusst, dass sie einen verantwortungsvollen und mitden-kenden Arbeitgeber haben!“ Baer verweist da-rauf, dass das Unternehmen ebenfalls die Sozi-alversicherungsbeiträge auf den umgewandelten Lohn spare. Diese Ersparnis würde oftmals von

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den Unternehmen zur betrieblichen Altersver-sorgung hinzugegeben.

Abschließen können eine betriebliche Altersver-sorgung alle Angestellten im ersten Arbeitsver-hältnis. Das gilt auch für Geschäftsführer und in gewissem Rahmen selbst für Minijobber auf 450-Euro-Basis (wer es ganz genau wissen will, kann auch unter dem sperrigen Begriff „Entgelt-umwandlung im Rahmen der Direktversicherung nach §3 Nr. 63 EStG“ nach weiteren Informatio-nen suchen).

Als Alternative: Riester­ oder Rürup­Rente?

Ob statt der betrieblichen Altersversorgung eher eine Riester- oder eine Rürup-Rente in Frage kommt, hängt von der beruflichen, finanziel-

len und familiä-ren Situation ab. Deshalb macht es Sinn, in einer Beratung mit ei-nem so genannten Schichtenvergleich herauszuarbeiten, welche Möglich-keit den besten Wirkungsgrad hat. Der Schichtenver-gleich zeigt das Verhältnis des Nettobeitrages in der Einzahlungs-

phase zur späteren Nettorente. „Dass dabei Net-tobeträge verglichen werden, ist wichtig, weil die Beiträge verschieden steuerlich abzugsfähig sind und teilweise sozialabgabenfrei sind“, erläutert Experte Baer, dessen Unternehmen MehrWert beispielsweise die betriebliche Altersversorgung bei einem der größten Ökostromunternehmen Deutschlands betreut.

Wichtige Details klären

Er empfiehlt jedoch, noch weitere Merkmale zu berücksichtigen, etwa die Möglichkeit, wählen zu können zwischen einer Kapitalauszahlung und einer Rentenzahlung. Zu bedenken sei auch, wie Hinterbliebene versorgt würden. „Wichtig ist, dass die Ansprüche aus der betrieblichen Altersversorgung nicht gepfändet werden kön-nen“, hebt Fachmann Maiss hervor. Stirbt der

Versicherte vor Rentenbeginn, werden in der Re-gel die gezahlten Beiträge zurückgewährt, oder es wird eine Hinterbliebenenrente gezahlt. Stirbt der Versicherte nach Rentenbeginn, so werden je nach Ausgestaltung beispielsweise Renten in-nerhalb einer Garantiezeit weitergezahlt, oder es wird eine Hinterbliebenenrente gezahlt. Ins-gesamt gibt es eine Reihe von Sonderregeln zur Vererbbarkeit und Hinterbliebenenversorgung; hier empfiehlt es sich auf jeden Fall, sachver-ständigen, neutralen Rat einzuholen.

Das sind die Produktformen

Es gibt grundsätzlich drei Kategorien im Bereich der betrieblichen Altersversorgung. Kategorie Nummer eins sind die fondsgebundenen Pro-dukte. Hier fließen die Sparbeiträge in ausge-wählte Investmentfonds. Am Ende garantiert der Versicherer dafür, dass die gezahlten Beiträge auch wieder ausgezahlt werden. Ein Beispiel: Die Versicherung Condor hat in der „Congenial“-Produktfamilie die Variante „blue“, mit der sich Kunden für einen einzelnen nachhaltigen Fonds oder für eine Kombination aus bis zu zehn Fonds entscheiden können. Insgesamt stehen zwölf nachhaltige Fonds zur Auswahl. ProVita, die Fir-ma von Maiss, bietet mit einem Liechtensteiner Versicherer eine betriebliche Altersversorgung an, bei der über 50 Prozent der Beiträge in nach-haltige Fonds angelegt werden können.

Die zweite Kategorie sind so genannte Hybrid-produkte; hier wird der Sparbetrag auf drei Töp-fe aufgeteilt: Auf einen Wertsicherungsfonds, auf freie Investmentfonds (die auch nachhaltig sein können) und auf den klassischen Deckungsstock des Versicherers.

Dritte Kategorie sind die klassischen Renten-versicherungen. Auch hier gibt es nachhaltige Lösungen. Beispiele dafür sind die GrüneRen-te der Stuttgarter Versicherung aus Stuttgart, oder die transparente des Volkswohlbundes aus Dortmund, zudem Produkte der oeco capital aus Hannover. Bei einem grünen klassischen Tarif sollte das Geld in soziale und ökologische Pro-jekte fließen. „Ideal ist der Nachweis durch einen Anlagebericht, denn der Anleger und auch sein Arbeitgeber sollten nachvollziehen können, was mit dem Geld geschieht“, betont Baer. So könne auch der Arbeitgeber seiner Verantwortung für Nachhaltigkeit nachkommen, was sich nicht zu-letzt auf sein Image positiv auswirke.

Stefan Maiss, Geschäfts-führer der Stuttgarter ProVita GmbH

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Geld regiert die Welt.Deshalb machen wir das Beste daraus.

Bei uns arbeitet Ihr Geld für 100 % Erneuerbare Energien!www.greencity-energy.de

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Nachhaltige Banken:

Institut GLS Bank UmweltBank Triodos Bank EthikBank Bank für Kirche und caritas

BIB Bank im Bis-tum Essen

Bank für orden und Mission

Pax Bank Bank für Kirche und Diakonie – KD-Bank

Steyler Bank DKM Dar-lehnskasse Münster

Evangelische Darlehnsge-nossenschaft*

Evangelische Kre-ditgenossenschaft eG*

Institut

Sitz Bochum Nürnberg Frankfurt Eisenberg Paderborn Essen Idstein Köln Dortmund Sankt Augus­tin

Münster Kiel Kassel Sitz

Filialen Berlin, Frankfurt/ Main, Freiburg, Hamburg, Mün­chen, Stuttgart

Direktbank Direktbank Direktbank Direktbank Direktbank unselbständi­ge Zweignie­derlassung der vr bank Untertaunus eG

Aachen, Berlin, Ge­schäftsstelle Eichsfeld, Erfurt, Essen, Köln, Mainz, Trier

Berlin, Dresden, Duisburg, Erfurt, Kaiserslautern, Magdeburg, München, Nürn­berg

Maria Enzersdorf bei Wien

Direktbank Berlin Berlin, Eisenach, Frankfurt/Main, Hannover, Karls­ruhe, Kassel, Mün­chen, Nürnberg, Schwerin, Speyer, Stuttgart

Filialen

Girokonto Ja Nein Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Girokonto

Tagesgeld Zinssatz (Mindestanlage)

0,20 % (keine Mindest­anlage) 0,10 % (ab 50.000)

(500 €) 0,30 %

(keine Mindest­anlage) 0,40 %

0,10 % (keine Mindest­anlage)

(500 €) 0,25 %

0,30 % (max. 100.000 €)

0,40 % (keine Min­destanlage)

Auf Anfrage (50.000 €)

Auf Anfrage (keine Mindestanlage)

(keine Min­destanlage), 0,10 %

(bis 5.000 €), 0,10 % (ab 5.000 €) 0,20 % (ab 15.000 €) 0,20 %

0,50 % (1.000 €)

Auf Anfrage Tagesgeld Zinssatz (Mindestanlage)

Festgeld 3 Monate; (Mindestanlage) Zinssatz

Auf Anfrage Kein Angebot Kein Angebot (5.000 €) 0,05 %

(5.000 €) Auf Anfrage

(5.000 €) 0,10 bis 0,20 % kirchl. Einrich­tungen, 0,10 bis 0,15 % Privatkunden

Auf Anfrage (5.000 €) 0,10 %, (50.000 €) 0,10 %

(5.000 €) 0,20 %, (50.000 €) 0,25 %,

(5.000 €) 0,15 %,

Kein Angebot (5.000 €) 0,15 %, (100.000 €) 0,20 %

(5.000 €) 0,10 %, (25.000 €) 0,15 %, (50.000 €) 0,15 %

Festgeld 3 Monate; (Mindestanlage) Zinssatz

Festgeld 12 Monate; Zinssatz (Mindestanlage)

Auf Anfrage (2.500 €) 0,65 %

Kein Angebot 0,10 % (2.500 €)

Auf Anfrage (5.000 €) (5.000 €) 0,25 % kirchl. Einrichtungen, 0,15 % Privatkunden

Auf Anfrage (5.000 €) 0,15 %

(2.500 €) 0,45 %

(5.000 €) 0,20 %

Kein Angebot (5.000 €), 0,35 % (100.000 €) 0,40 %

ab (5.000 €), 0,20 % (25.000 €) 0,25 % (50.000 €) 0,25 %

Festgeld 12 Monate; Zinssatz (Mindestanlage)

Sparbriefe ab 1.000 € 500 € Kein Angebot 2.500 € Wachstumssparen auf 4 J. (ab 5.000 €)

Wachstums­sparen auf 6 J. (ab 5.000 €)

3, 4, 5 Jahre: 0,40 %, 0,50 %, 0,70 %

500 € Wachstumssparen auf 3 J. (ab 5.000 €) Jahresgelder bis 10 J.

500 € Kein Angebot Wachstums­sparen auf 6 J. (ab 5.000 €)

Wachstumssparen bis zu 5 J. (ab 5.000 €)

Sparbriefe ab

Sparbrief-Zinssatz p.a., 2 J. Laufzeit

0,75 % (3 Jahre Laufzeit)

0,80 % Kein Angebot 0,10 % Sparkonto 0,50 %

Auf Anfrage Kein Angebot 0,30 % Kein Angebot 0,30 % Kein Angebot Auf Anfrage 1. Jahr: 0,20 %, 2. Jahr: 0,30 %

Sparbrief-Zinssatz p.a., 2 J. Laufzeit

Kundenkreis Offen für alle Offen für alle Offen für alle Offen für alle Kirchliche Einrich­tungen und ihre Beschäftigten

Kirchliche Einrichtungen und ihre Be­schäftigten

Offen für alle Kirchliche Einrichtun­gen und ihre Beschäftigten

Offen für alle Offen für alle Kirchliche Einrichtungen und ihre Be­schäftigten

Kirchliche Einrichtungen und ihre Be­schäftigten

Offen für alle Kundenkreis

Solarkredite Ja Ja Nein Ja Ja (über KfW) Nein Nein Ja Ja Ja (über KfW) Ja Ja Ja Solarkredite

Immobilienkredite/Baufinanzierung

Ja Ja Nein Ja Ja Ja Nein Ja Ja Ja Ja Ja Ja Immobilienkredite/Baufinanzierung

Wertpapierdepot Ja Ja Ja (reines Fonds­depot)

Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Wertpapierdepot

Altersvorsorge Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Altersvorsorge

Nachhaltiger Anlagebeirat

Ja (intern u. extern besetzter Anlage­ausschuss)

Ja Ja (internes Gremium)

Ja (internes Gremium)

Ja u. Nachhaltigkeits­stab

Ja (internes Nachhaltig­keitskomitee)

Ja Ja (Ethik­beirat)

Ja Ja Ja Nein Ja Nachhaltiger Anlagebeirat

Speziell geschulte Berater für nach-haltige Geldanlage

Ja (u.a. ECOanlage­berater)

Ja Nein Nein Ja (ECOanlageberater) Ja (ECOanlage­berater)

Ja (ECOanlage­berater)

Ja (ECOanla­geberater)

Ja (ECOanlage­berater)

Ja (ECOanlage­berater)

Ja (ECOanla­geberater)

Ja (ECOanlage­berater)

Ja (ECOanlage­berater)

Speziell geschulte Berater für nach-haltige Geldanlage

Der Wechsel von einer konventionellen zu einer „grünen“ Bank sollte wohlüberlegt sein.

Wer diesen Schritt geht, tut dies in erster Linie, um zusätzlich zur Rendite einen ökolo­

gischen, sozialen oder ethischen Mehrwert zu erzielen. Zugleich soll die etwas andere

Bank jedoch alles bieten, was konventionelle Häuser auch haben:

Alle Angaben Stand August 2014; Quelle: Angaben der Institute. * Die Evangelische Kreditgenossenschaft und die Evangelische Darlehensgenossenschaft sind seit August 2014

zusammengeschlossen. Die beiden bilden seither die Evangelische Bank.

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die Konditionenpassende Finanzierungsmodelle für das Eigenheim oder die Solaranlage auf dem Dach,

einen Altersvorsorgeplan, das Wertpapierdepot oder einfach nur ein Tages­, Festgeld­

oder Girokonto. Was 13 Nachhaltigkeitsbanken zu welchen Konditionen für ihre Privat­

kunden leisten – ein Überblick.

Institut GLS Bank UmweltBank Triodos Bank EthikBank Bank für Kirche und caritas

BIB Bank im Bis-tum Essen

Bank für orden und Mission

Pax Bank Bank für Kirche und Diakonie – KD-Bank

Steyler Bank DKM Dar-lehnskasse Münster

Evangelische Darlehnsge-nossenschaft*

Evangelische Kre-ditgenossenschaft eG*

Institut

Sitz Bochum Nürnberg Frankfurt Eisenberg Paderborn Essen Idstein Köln Dortmund Sankt Augus­tin

Münster Kiel Kassel Sitz

Filialen Berlin, Frankfurt/ Main, Freiburg, Hamburg, Mün­chen, Stuttgart

Direktbank Direktbank Direktbank Direktbank Direktbank unselbständi­ge Zweignie­derlassung der vr bank Untertaunus eG

Aachen, Berlin, Ge­schäftsstelle Eichsfeld, Erfurt, Essen, Köln, Mainz, Trier

Berlin, Dresden, Duisburg, Erfurt, Kaiserslautern, Magdeburg, München, Nürn­berg

Maria Enzersdorf bei Wien

Direktbank Berlin Berlin, Eisenach, Frankfurt/Main, Hannover, Karls­ruhe, Kassel, Mün­chen, Nürnberg, Schwerin, Speyer, Stuttgart

Filialen

Girokonto Ja Nein Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Girokonto

Tagesgeld Zinssatz (Mindestanlage)

0,20 % (keine Mindest­anlage) 0,10 % (ab 50.000)

(500 €) 0,30 %

(keine Mindest­anlage) 0,40 %

0,10 % (keine Mindest­anlage)

(500 €) 0,25 %

0,30 % (max. 100.000 €)

0,40 % (keine Min­destanlage)

Auf Anfrage (50.000 €)

Auf Anfrage (keine Mindestanlage)

(keine Min­destanlage), 0,10 %

(bis 5.000 €), 0,10 % (ab 5.000 €) 0,20 % (ab 15.000 €) 0,20 %

0,50 % (1.000 €)

Auf Anfrage Tagesgeld Zinssatz (Mindestanlage)

Festgeld 3 Monate; (Mindestanlage) Zinssatz

Auf Anfrage Kein Angebot Kein Angebot (5.000 €) 0,05 %

(5.000 €) Auf Anfrage

(5.000 €) 0,10 bis 0,20 % kirchl. Einrich­tungen, 0,10 bis 0,15 % Privatkunden

Auf Anfrage (5.000 €) 0,10 %, (50.000 €) 0,10 %

(5.000 €) 0,20 %, (50.000 €) 0,25 %,

(5.000 €) 0,15 %,

Kein Angebot (5.000 €) 0,15 %, (100.000 €) 0,20 %

(5.000 €) 0,10 %, (25.000 €) 0,15 %, (50.000 €) 0,15 %

Festgeld 3 Monate; (Mindestanlage) Zinssatz

Festgeld 12 Monate; Zinssatz (Mindestanlage)

Auf Anfrage (2.500 €) 0,65 %

Kein Angebot 0,10 % (2.500 €)

Auf Anfrage (5.000 €) (5.000 €) 0,25 % kirchl. Einrichtungen, 0,15 % Privatkunden

Auf Anfrage (5.000 €) 0,15 %

(2.500 €) 0,45 %

(5.000 €) 0,20 %

Kein Angebot (5.000 €), 0,35 % (100.000 €) 0,40 %

ab (5.000 €), 0,20 % (25.000 €) 0,25 % (50.000 €) 0,25 %

Festgeld 12 Monate; Zinssatz (Mindestanlage)

Sparbriefe ab 1.000 € 500 € Kein Angebot 2.500 € Wachstumssparen auf 4 J. (ab 5.000 €)

Wachstums­sparen auf 6 J. (ab 5.000 €)

3, 4, 5 Jahre: 0,40 %, 0,50 %, 0,70 %

500 € Wachstumssparen auf 3 J. (ab 5.000 €) Jahresgelder bis 10 J.

500 € Kein Angebot Wachstums­sparen auf 6 J. (ab 5.000 €)

Wachstumssparen bis zu 5 J. (ab 5.000 €)

Sparbriefe ab

Sparbrief-Zinssatz p.a., 2 J. Laufzeit

0,75 % (3 Jahre Laufzeit)

0,80 % Kein Angebot 0,10 % Sparkonto 0,50 %

Auf Anfrage Kein Angebot 0,30 % Kein Angebot 0,30 % Kein Angebot Auf Anfrage 1. Jahr: 0,20 %, 2. Jahr: 0,30 %

Sparbrief-Zinssatz p.a., 2 J. Laufzeit

Kundenkreis Offen für alle Offen für alle Offen für alle Offen für alle Kirchliche Einrich­tungen und ihre Beschäftigten

Kirchliche Einrichtungen und ihre Be­schäftigten

Offen für alle Kirchliche Einrichtun­gen und ihre Beschäftigten

Offen für alle Offen für alle Kirchliche Einrichtungen und ihre Be­schäftigten

Kirchliche Einrichtungen und ihre Be­schäftigten

Offen für alle Kundenkreis

Solarkredite Ja Ja Nein Ja Ja (über KfW) Nein Nein Ja Ja Ja (über KfW) Ja Ja Ja Solarkredite

Immobilienkredite/Baufinanzierung

Ja Ja Nein Ja Ja Ja Nein Ja Ja Ja Ja Ja Ja Immobilienkredite/Baufinanzierung

Wertpapierdepot Ja Ja Ja (reines Fonds­depot)

Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Wertpapierdepot

Altersvorsorge Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Altersvorsorge

Nachhaltiger Anlagebeirat

Ja (intern u. extern besetzter Anlage­ausschuss)

Ja Ja (internes Gremium)

Ja (internes Gremium)

Ja u. Nachhaltigkeits­stab

Ja (internes Nachhaltig­keitskomitee)

Ja Ja (Ethik­beirat)

Ja Ja Ja Nein Ja Nachhaltiger Anlagebeirat

Speziell geschulte Berater für nach-haltige Geldanlage

Ja (u.a. ECOanlage­berater)

Ja Nein Nein Ja (ECOanlageberater) Ja (ECOanlage­berater)

Ja (ECOanlage­berater)

Ja (ECOanla­geberater)

Ja (ECOanlage­berater)

Ja (ECOanlage­berater)

Ja (ECOanla­geberater)

Ja (ECOanlage­berater)

Ja (ECOanlage­berater)

Speziell geschulte Berater für nach-haltige Geldanlage

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ECOreporter

Institut GLS Bank Triodos Bank EthikBank Bank für Kirche und caritas

BIB Bank im Bistum Essen

Bank für orden und Mission

Pax-Bank Bank für Kirche und Diakonie – KD-Bank

Steyler Bank DKM Dar-lehnskasse Münster

Evangelische Darlehnsgenos-senschaft**

Evangelische Kreditgenossen-schaft eG**

Institut

Sitz Bochum Frankfurt Eisenberg Paderborn Essen Idstein Köln Dortmund Sankt Augustin Münster Kiel Kassel Sitz

Zielgruppe Offen für alle Offen für alle Offen für alle Kirchl. Einrich­tungen u. ihre Beschäftigten

Kirchl. Beschäf­tigte und an Nachhaltigkeit Interessierte

Offen für alle Kirchl. Einrich­tungen u. ihre Beschäftigten

Offen für alle Offen für alle Kirchl. Einrich­tungen u. ihre Beschäftigten

Kirchl. Einrich­tungen u. ihre Beschäftigten

Offen für alle Zielgruppe

Guthabenkonto (Mindestanlage, Gebühr)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja (keine, keine)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja (Girokonto nur auf Guthaben­basis)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Guthabenkonto (Mindestanlage, Gebühr)

Umwandlung in Pfändungsschutz-konto

Ja (o. Mindestein­lage, Geb. ident. mit Giro)

Ja Frei

Ja Frei

Ja Frei

Ja frei (Geb. ident. mit Girokonto)

Auf Anfrage Ja Ja Umwandlg. frei

Ja Umwandlg. frei (Geb. 10,­ €)

Ja Umwandlg. frei

Ja Ja Umwandlg. frei

Umwandlung in Pfändungsschutz-konto

Girokonto Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Girokonto

Geb. f. Führung des Girokonto pro Monat

2,­ € bis 27 J. frei

3,50 € inkl. aller Buchungen

5,­ € pauschal (im ersten Jahr frei)

Keine Gebühr Lohn­, Renten­, Jugendkonto frei, sonst 5,­ €

Privatkonto: 5,­ € Geschäftskonto frei

PaxClassic: Frei (kirchlich Bedienstete) PaxGiro: 6,­ € PaxComfort 9,­ €

5,­ € (frei ab 5.000 Spargutha­ben o. 50 € pro Monat sparen/ finanzieren)

Direkt: 2,50 € Klassik: 5,­ € Komfort: 7,50 €

Ein Onlinekonto pro Kunde frei sonst 2,­ €

EDGiroOnline: Frei Classic: 4,90 € Comfort 12,90 €

Frei (bei Gehalt oder Renten­eingang) sonst 2,50 €

Geb. f. Führung des Girokonto pro Monat

Gebühren für beleghafte Überweisung

Nur bei Privat­konto, 0,50 €

Nicht möglich, da reines Online­konto

Nicht möglich, da reines Online­konto

Frei SB/online frei, sonst je nach Kontomodell (0,35 € bis 1,­ € / ab 01.10.: 3,­ €)

Privatkonto: Frei Geschäftskonto 0,85 €

PaxClassic: 5 frei, dann 0,90 PaxGiro: 12 frei dann 0,90 PaxComfort: frei

Frei Direkt: 0,50 € Klassik: 5 frei, dann 0,50 € Komfort: frei

12 Buchungen pro Monat kos­tenfrei (weitere 0,15 €)

Online: 10 frei, dann 1,50 € Classic 5 frei dann 0,75 Comfort: frei

4 pro Monat frei, dann 1,­ € pro beleghafte Über­weisung

Gebühren für beleghafte Überweisung

Gebühren für Bargeld am Automaten im Inland

Frei im BankCard­Service­Netz

Frei Frei im Netz der Genossenschafts­Banken

Frei im BankCard Service­Netz

Frei im BankCard­Service­Netz

Privatkonto: Frei Geschäftskonto 0,15 pro Trans­aktion

Frei (Cash­Pool­Partner, Volks­und Raiffeisen­banken)

Frei im BankCard SerciveNetz

Frei an allen Cashpool­Auto­maten

Frei an Automa­ten der Volks­ u. Raiffeisenbanken

Frei an Automa­ten der Volks­ u. Raiffeisenbanken

4 pro Monat im BankCard­Service­Netz frei, dann 1 € pro Abheb.

Gebühren für Bargeld am Automaten im Inland

Dispokreditzinsen in %

7,31 9,24 8,00 6,20 7,57 Kein Kredit­geschäft

Abhängig von Kontenmodell bis 6,90

7,07 8,00 6,55 6,09 8,45 Dispokreditzinsen in %

online Banking mit mobile TAN

Frei Frei Ja Frei Frei Ja Frei Frei Frei Frei Frei Ja online Banking mit mobile TAN

Gebühren für mobile TAN

10 TAN SMS / Monat Frei

10 TAN SMS / Monat Frei

0,10 € Frei Frei 0,09 € / SMS Frei Frei Frei (Inland) Frei Frei 0,09 € / TAN Gebühren für mobile TAN

online-Banking über Sm@rt-TAN plus

Frei (Kartenleser 15,­ €)

Frei (Anschaffungs­kosten für Karten­leser)

Kartenleser frei Frei (Anschaffungs­kosten f. Karten­leser)

Frei (1. Kartenleser inklusive)

Frei (Anschaffungs­kosten f. Karten­leser)

Frei (Anschaffungs­kosten f. Karten­leser)

Frei (Anschaffungs­kosten f. Karten­leser)

Frei (Anschaffungs­kosten f. Karten­leser)

Frei (Anschaf­fungskosten für Kartenleser)

Frei Ja online-Banking über Sm@rt-TAN plus

Bankkarte Gebühr / Jahr

Privatkonto 15,­ € bis 27 J. frei

15,­ € Frei für den 1. Inhaber; 10,50 € für 2. Inhaber

5,­ € Lohn­, Renten­, Jugendkonto frei, sonst 5,­ €

10,­ € Frei (kirchl. Bediens­tete)

5,­ € Direkt: 5,­ € Klassik: 5,­ € Komfort: frei

Eine Karte (VR­BankCard) kostenfrei

Frei 6,­ € Bankkarte Gebühr / Jahr

Kreditkarte Gebühr / Jahr

25,­ € (nicht f. Starterkonto)

25,­ € 20,­ € (frei ab 4.000 € Umsatz im Jahr)

15,­ € Lohn­, Renten­, Jugendkonto Classic/Basic frei, sonst 20,­ € Gold 45,­ €

20,­ € PaxComfort: frei sonst 20,­ € MasterCard/Visa Classic/Gold 50,­ €

20,­ € (Rück­erstattung der Gebühren je nach Umsatz)

Master­/Visa­Classic/Direkt/Klassik: 20,­ €; Komfort: 10,­ €

Eine MasterCard Classic frei „MasterCard Gold“ 45,­ €

MasterCard Classic 20,­ € Gold 70,­ € Comfort: frei

Classic 20,­ € Gold 65,­ € (Rückerstattung gestaffelt nach Jahresumsatz)

Kreditkarte Gebühr / Jahr

Die Kontogebühren

Stand: Juli 2014 / Quelle: Angaben der Banken.

Anmerkung zu Dispokreditzinsen: Zahlreiche konventionelle Banken erheben nicht selten rund 14 Prozent.

* Die UmweltBank aus Nürnberg bietet kein Girokonto an. Konditionen zu anderen Angeboten finden Sie auf S. 66

** Die Evangelische Kreditgenossenschaft und die Evangelische Darlehensgenossenschaft sind seit August zusammengeschlossen.

Die beiden bilden seither die Evangelische Bank. In dieser Tabelle mit Stand Juli 2014 sind noch die Gebühren beider Banken

getrennt aufgeführt, da bei Redaktionsschluss die neuen Gebühren noch nicht vorlagen.

Page 70: ECOreporter.de Magazin für nachhaltige Geldanlage 2014

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Institut GLS Bank Triodos Bank EthikBank Bank für Kirche und caritas

BIB Bank im Bistum Essen

Bank für orden und Mission

Pax-Bank Bank für Kirche und Diakonie – KD-Bank

Steyler Bank DKM Dar-lehnskasse Münster

Evangelische Darlehnsgenos-senschaft**

Evangelische Kreditgenossen-schaft eG**

Institut

Sitz Bochum Frankfurt Eisenberg Paderborn Essen Idstein Köln Dortmund Sankt Augustin Münster Kiel Kassel Sitz

Zielgruppe Offen für alle Offen für alle Offen für alle Kirchl. Einrich­tungen u. ihre Beschäftigten

Kirchl. Beschäf­tigte und an Nachhaltigkeit Interessierte

Offen für alle Kirchl. Einrich­tungen u. ihre Beschäftigten

Offen für alle Offen für alle Kirchl. Einrich­tungen u. ihre Beschäftigten

Kirchl. Einrich­tungen u. ihre Beschäftigten

Offen für alle Zielgruppe

Guthabenkonto (Mindestanlage, Gebühr)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja (keine, keine)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja (Girokonto nur auf Guthaben­basis)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Ja Ja (keine, ident. mit Girokonto)

Guthabenkonto (Mindestanlage, Gebühr)

Umwandlung in Pfändungsschutz-konto

Ja (o. Mindestein­lage, Geb. ident. mit Giro)

Ja Frei

Ja Frei

Ja Frei

Ja frei (Geb. ident. mit Girokonto)

Auf Anfrage Ja Ja Umwandlg. frei

Ja Umwandlg. frei (Geb. 10,­ €)

Ja Umwandlg. frei

Ja Ja Umwandlg. frei

Umwandlung in Pfändungsschutz-konto

Girokonto Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Girokonto

Geb. f. Führung des Girokonto pro Monat

2,­ € bis 27 J. frei

3,50 € inkl. aller Buchungen

5,­ € pauschal (im ersten Jahr frei)

Keine Gebühr Lohn­, Renten­, Jugendkonto frei, sonst 5,­ €

Privatkonto: 5,­ € Geschäftskonto frei

PaxClassic: Frei (kirchlich Bedienstete) PaxGiro: 6,­ € PaxComfort 9,­ €

5,­ € (frei ab 5.000 Spargutha­ben o. 50 € pro Monat sparen/ finanzieren)

Direkt: 2,50 € Klassik: 5,­ € Komfort: 7,50 €

Ein Onlinekonto pro Kunde frei sonst 2,­ €

EDGiroOnline: Frei Classic: 4,90 € Comfort 12,90 €

Frei (bei Gehalt oder Renten­eingang) sonst 2,50 €

Geb. f. Führung des Girokonto pro Monat

Gebühren für beleghafte Überweisung

Nur bei Privat­konto, 0,50 €

Nicht möglich, da reines Online­konto

Nicht möglich, da reines Online­konto

Frei SB/online frei, sonst je nach Kontomodell (0,35 € bis 1,­ € / ab 01.10.: 3,­ €)

Privatkonto: Frei Geschäftskonto 0,85 €

PaxClassic: 5 frei, dann 0,90 PaxGiro: 12 frei dann 0,90 PaxComfort: frei

Frei Direkt: 0,50 € Klassik: 5 frei, dann 0,50 € Komfort: frei

12 Buchungen pro Monat kos­tenfrei (weitere 0,15 €)

Online: 10 frei, dann 1,50 € Classic 5 frei dann 0,75 Comfort: frei

4 pro Monat frei, dann 1,­ € pro beleghafte Über­weisung

Gebühren für beleghafte Überweisung

Gebühren für Bargeld am Automaten im Inland

Frei im BankCard­Service­Netz

Frei Frei im Netz der Genossenschafts­Banken

Frei im BankCard Service­Netz

Frei im BankCard­Service­Netz

Privatkonto: Frei Geschäftskonto 0,15 pro Trans­aktion

Frei (Cash­Pool­Partner, Volks­und Raiffeisen­banken)

Frei im BankCard SerciveNetz

Frei an allen Cashpool­Auto­maten

Frei an Automa­ten der Volks­ u. Raiffeisenbanken

Frei an Automa­ten der Volks­ u. Raiffeisenbanken

4 pro Monat im BankCard­Service­Netz frei, dann 1 € pro Abheb.

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nachhaltiger Banken

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ECOreporter

Was schief gehen kann, das geht auch schief – Murphy´s Law. Die Richtigkeit dieses Satzes zeigt sich an verschiedensten nachhaltigen Geld-anlagen, die als Genussrechte, Anleihen oder ge-schlossene Fonds in den letzten Jahren auf den Markt kamen. Waren schlichte Pannen und eine wenig auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Politik verantwortlich für die Pleiten, kam auch Pech dazu? Die hier gezeigten Fälle legen nahe, dass es meist um Gier oder Missmanagement ging. Oder um den naiven Glauben, alles werde gut ge-hen. Dabei zeigt die Realität, was als Murphy´s Law Nummer zwei bekannt ist: Selbst was nicht schief gehen kann, geht schief. Nur Murphy´s Law Nummer drei ist nicht belegt. Aber lesen Sie selbst…..

Prokon

Recht zu haben ist nicht immer schön. Bereits 2010 hatte die ECOreporter.de-Redaktion Pro-

kon in die Wachhund-Rubrik eingeordnet. Etwas später erschien ein ECOanlagecheck, der zeigte, dass Teilunternehmen von Prokon laut der ei-genen Bilanzen überschuldet waren. Ein deutli-cheres Warnsignal ist kaum möglich, dachte die Redaktion. Ein Irrtum: Prokon sammelte ab da noch 900 weitere Millionen Euro ein, insgesamt 1,4 Milliarden Euro. Viele Wettbewerber fürchte-ten jahrelang, wenn Prokon fiele, dann würde der Imageschaden auch die Seriösen treffen. Und so kam es. Prokons Pleite war ein Flurschaden für die gesamte Erneuerbare-Energie-Branche, die es mit der Politik in den letzten Jahren sowieso nicht leicht hat. Am meisten litten natürlich Ar-beitnehmer und Anleger unter der Prokon-Pleite. Vor allem diejenigen Sparer, die teilweise ihre komplette Altersvorsorge auf Prokon-Genuss-rechten aufgebaut hatten.

Die Branche hatte ECOreporter bereits vor dem ersten Prokon-ECOanlagecheck gewarnt: „Wenn

Pleiten und Pannen – aber kein Pech

Nein, 2014 wird vielen nachhaltigen Anlegern nicht in schöner Erinnerung blei­

ben. Sondern als Gruselperiode. Von Prokon bis SolarWorld gab es Komplett­

Konkurse oder Beinahe­Pleiten, Kapitalschnitte und empfindliche Verluste.

Etwas daraus lernen kann nur, wer sich die Einzelfälle auf der – nicht abschlie­

ßenden – Liste des grünen Grauens genau anschaut. Text: Jörg Weber

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ECOreporter

ihr die angreift, dann überrollen die euch nicht mit dem Panzer, die kommen mit Starfightern!“ Was sich als falsch erwies – während der Recher-chen zu den ECOanlagechecks reagierte Prokon durchaus sachlich, Drohungen gab es nicht. Üb-rigens: ECOreporter.de hat – im Gegensatz zu öf-fentlich-rechtlichen Fernsehsendern und vielen anderen – nie Geld von Prokon bekommen oder genommen.

Gelernt: Wer feste Zinsen verspricht und sogar ei-nige Jahre zahlt, der gibt noch lange nicht das ge-samte Kapital zurück. Und Reklameschaltungen in den großen Medien sind keine Gütesiegel.

Windwärts: Zu gut für diese Welt?

Die Windwärts GmbH aus Hannover meldete sich im Februar 2014 insolvent. Von der Pleite sind 1.600 Anleger betroffen, die in Genussrechte des Unternehmens investiert haben. Windwärts hat von 2006 bis 2013 mittels vier Genussrechten insgesamt 18 Millionen Euro eingesammelt, um Erneuerbare-Energie-Kraftwerke zu finanzieren. Das Unternehmen geriet nach eigenen Angaben in Schieflage, weil sich Projekte verzögerten. Die Branche staunte: Windwärts, dieses sympathi-sche, durch und durch als nachhaltig geltende Unternehmen, läuft komplett aus der Spur?

Das Problem für Genussrechtsinhaber: Ihre An-sprüche sind in der Regel gegenüber anderen Gläubigern wie Banken, Sozialkassen oder Lie-feranten nachrangig. Erst wenn ein endgültiges Insolvenzverfahren eingeleitet wird, können sie ihre Ansprüche in der Insolvenztabelle eintragen lassen, um evtl. Geld aus der Insolvenzmasse zu-

rückzuerhalten. Windwärts hat auch zahlreiche geschlossene Fonds mit Windparks und Solar-anlagen auf den Markt gebracht. Diese sind als rechtlich unabhängige Gesellschaften aber nicht direkt von der Insolvenz betroffen.

Je mehr Zeit verging, desto dunkler wurde das Bild von Windwärts. Der NDR griff Vorwürfe auf, das Unternehmen habe schon weit vor der Insol-venz seine Gewinne nicht richtig dargestellt. Es ist unbewiesen, wie stichhaltig die Darstellung ist. Einige Wettbewerber, die Erneuerbare-Ener-gie-Projekte von Windwärts übernehmen woll-ten, zogen sich zurück – sie klagten, den Projek-ten habe es an Professionalität gemangelt. Aber wollten sie vielleicht nur den Preis drücken?

Gelernt: Wer mit einem Genussrecht das Gesamt-unternehmen Windwärts finanzierte, schaute in die Röhre. Wer sich beispielsweise über einen ge-schlossenen Fonds an einem Windwärts-Windpark beteiligte, kam besser davon.

Windreich

Oldtimer, Segelflug-zeuge, prominente Politiker – Windreich präsentierte sich den Anlegern als edle Windschmiede aus Schwaben. Im Ort Wolfschlugen bei Stuttgart beheimatet, erzielte das Unter-nehmen erste Erfolge mit einzelnen Wind-mühlen, dann Parks, dann Offshore-Wind-projekte. Ein immer größeres Rad, das sich im-mer schneller drehte. 2013 dann die Insolvenz. Betroffen sind unter anderem Anleger, die in die beiden Anleihen des Unternehmens investiert hatten. Ihnen schuldet Windreich laut des In-solvenzverwalters Holger Blümle 125 Millionen Euro. Insgesamt steht der Windkraftprojektierer bei seinen Gläubigern sogar mit 366 Millionen Euro in der Kreide. ECOreporter.de hat die beiden jeweils mit 6,5 Prozent fest verzinsten Anleihen von Windreich in ECOanlagechecks untersucht und dabei vor den Risiken dieser Beteiligungen gewarnt. Zudem führt ECOreporter.de Wind-reich in der Wachhundrubrik. Die erste Anleihe im Umfang von 74 Millionen Euro wäre im März Windwärts-Firmensitz

Willi Balz, Gründer Windreich GmbH

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ECOreporter

2015 fällig gewesen, die zweite mit 75 Millionen Euro dann im Juli 2017. Wegen des Verdachts auf Bilanzmanipulation ermittelt die zuständi-ge Staatsanwaltschaft unter anderem gegen fünf Windreich-Vorstände.

Gelernt: Politiker im Vorstand, rasend schnelles Wachstum, große Töne: Was halbseiden wirkt, ist es oft auch.

FFK Environment

Die auf Recyclingtechnologie spezialisierte FFK Environment GmbH aus Peitz stellte im Oktober 2013 den Insolvenzantrag. Das Unternehmen wollte vor allem „Biokohle“ aus Abfall produzie-

ren. FFK Environment hatte im Mai 2011 eine mit 7,25 Prozent ver-zinste Anleihe (ISIN DE000A1KQ4Z1) he-rausgegeben und da-bei von Anlegern im-merhin 16 Millionen Euro eingesammelt. Schlechte Geschäfte und technische Prob-leme stürzten das Un-ternehmen jedoch in eine Pleite.

Gelernt: Erneuerbare Energie ist ein weiter Be-griff. Einerseits gibt es erprobte Technologien, etwa Solar- oder Windkraftwerke. Die Einnah-men basieren meist auf gesezlich garantierten Einspeisevergütungen. Und andererseits findet man komplett neue Technologien ohne Erfah-rungswerte. So etwas eignet sich nicht für Sparer, sondern allenfalls für gut situierte Risikokapital-gesellschaften.

Holzkraftwerksfonds NMI New Energy Holz

Ein geschlossener Fonds lockte die Anleger bei dem Holzkraftwerk NMI New Energy Holz an. Die Hamburger NMI (New Milestone Investments) Capital GmbH hatte den geschlossenen Fonds 2009 aufgelegt und vier Millionen Euro von An-legern eingesammelt. Die Mittel flossen in ein Holzkraftwerk, das nach Angaben der NMI nicht mehr rentabel zu betreiben ist. Im Juli 2014 hieß es, die Gesellschaft sei insolvent, die Suche nach Käufern für die Anlage bis dahin vergeblich. Die Anleger müssten mit einem Totalverlust rech-nen.

Gelernt: Es gibt Erneuerbare Energie mit erprob-ter Technik, die keine Brennstoffe benötigt. Solar-anlagen oder Windkraftwerke etwa. Die Risiken sind überschaubar. Immer wenn ein Kraftwerk Rohstoffe benötigt, wird es weit riskanter. Klein-anleger sind hier meist falsch.

Wölbern Invest

Die Mieten steigen, Immobilienpreise erklim-men in manchen Städten Höhen, die schon fast unheimlich wirken – da muss doch eine Immo-biliengesellschaft ein glanzvolles Investment sein? Denkste! Wölbern Invest aus Hamburg, ein Anbieter geschlossener Fonds, ist seit Oktober 2013 insolvent. Aber immerhin, die geschlosse-nen Fonds wurden fortgeführt, von der ebenfalls in Hamburg ansässigen Paribus. Nach Unterneh-mensangaben hatten sich 40.000 Kleinanleger an der gesamten Publikumsfonds-Sparte von Wöl-bern beteiligt. Eine ganze Reihe davon hatte in nachhaltige Immobilien investiert, so genannte GreenBuildings – vornehmlich Bürogebäude in den Niederlanden. Aber die Pleitewelle erfasste auch niederländische Wölbern-Fonds, bis Mitte

Geld angelegt bei einem Unternehmen, das Insolvenz anmeldet – und nun?

Teilweise versuchen Unternehmen eine Insolvenz in Eigenverwaltung: Die alte Führung hält den Ge-schäftsbetrieb aufrecht, aber unter der Aufsicht eines Sachwalters. Wenn es funktioniert, kann das Unternehmen weiter Erträge erwirtschaften und daraus die Schulden bedienen.

Scheitert es, übernimmt der Insolvenzverwalter das Steuer. Auch er könnte das ihm anvertraute Un-ternehmen wieder zum Erfolg führen. Misslingt es ihm, dann wird das Unternehmen verwertet. Insol-venzverfahren dauern meist fünf bis acht Jahre. Am Ende des Verfahrens wird die so genannte Insol-venzquote an die Gläubiger ausgeschüttet – meist erhalten sie nur wenige Prozente ihrer Forderung.

Friedrich Kochan, Grün-der FFK Environment GmbH

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ECOreporter

Unternehmen pleite – sollen Anleger ihren Anteil verkaufen, klagen oder einfach abwarten?

ECOreporter: Bei den Pleitefirmen Solar Millennium und Prokon boten Finanzprofis Anlegern an, ihre Anteile zu kaufen. Kann man damit noch etwas Geld retten?

Nieding: Hinter solchen Angeboten stecken meist Investoren, die die Chance wittern, Papiere zu einem günstigen Preis aufzukaufen, um dann an der Rückzahlungsquote überdurchschnittlich zu partizipieren. Die Banken sind gehalten, solche Angebote an ihre Kunden weiterzuleiten, ohne sie in-haltlich zu prüfen oder einzuordnen. Für die Anleger erzeugt der Umstand, dass das Kaufangebots-schreiben über die eigene Depotbank kommt, nicht selten den Eindruck eines offiziellen und auch angemessenen Kaufangebots. In Wirklichkeit ist das meist nichts als Bauernfängerei. Verzweifelte Anlegern sollen mit ein paar Cent abgespeist werden. Viele Anleihegläubiger wissen nicht, dass sie mit der Annahme des Angebotes ihren Anspruch auf eine künftige Insolvenzquote verlieren!

Wer steht besser da: Anleihengläubiger oder Genussrechteinhaber?

Grundsätzlich sind Anleihezeichner gleichrangig mit anderen Gläubigern, beispielsweise aus Liefe-rung und Leistung, soweit in den Anleihebedingungen nicht etwas anderes vereinbart wurde. Ge-nussrechteinhaber dagegen gehören zu den nachrangigen Gläubigern. Sie erhalten erst Zahlungen, wenn die Forderungen der regulären Gläubiger zu 100 Prozent bedient sind.

Klaus Nieding (49) ist Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, Vor-stand der Kanzlei Nieding + Barth mit Sitz in Frankfurt und Vizeprä-sident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Er gehört dem Arbeitskreis Anlegerschutz bei der deutschen Bundesan-stalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) an und ist Sachverständiger im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages.

Sollten Anleger ihre Berater verklagen?

Meist sollten geschädigte Anleger alle Register ziehen. Sollte es also etwa aufgrund einer fehlerhaften Beratung die Möglichkeit geben, Schadener-satz einzuklagen, sollten Anleger das auch tun. Das ist aus meiner Sicht aber keine Alternative zur Anmeldung der Forderungen zur Insolvenzta-belle. Dieser Weg sollte zusätzlich beschritten werden. Für die Anleger ist in der Regel entscheidend, ihr investiertes Kapital zeitnah zurück zu erhalten. Aufgrund der Dauer des Insolvenzverfahrens ist daher gegebenenfalls ein Schadenersatzanspruch die schnellere Variante, die Liquidität zurückzu-gewinnen.

Prokon hatte seine Anleger vor der Insolvenz eindringlich gebeten, die Genussrechte nicht zu kündi-gen. Ist es aus Sicht der Anleihegläubiger besser, gekündigt zu haben, oder ist es egal, ob man gekün-digt hat oder nicht?

Im Fall Prokon handelt es sich bei den Anlegern um Genussrechtsinhaber. Diese stehen nicht mit Anleihegläubigern gleich, sondern sind nachrangige Gläubiger. Sie erhalten erst Zahlungen, wenn die Forderungen der regulären Gläubiger zu 100 Prozent bedient sind. Die Kündigung durch die Genussrechtsinhaber ist nicht verkehrt. Es wird ja geprüft, ob gerade diese Forderungen einen In-solvenzgrund darstellen. Sollten die Gutachter zu dem Ergebnis kommen, dass ein Insolvenzgrund nicht vorliegt, hätten wir keine Insolvenz, und die Forderungen aus den gekündigten Genussrechten könnten dann geltend gemacht werden.

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2014 jedoch keinen GreenBuilding-Fonds. ECO-reporter.de führte Wölbern Invest bereits vor dem Insolvenzantrag in der Wachhundrubrik.

Gelernt: Selbst geschlossene Fonds, die sich auf genau definierte Immobilien beziehen, sind ris-kant. Denn Häuser müssen auch vermietbar sein. Bei Leerstand geht es in Richtung Zwangsverstei-gerung. Dann kassiert erst die Hypothekenbank. Und der Anleger nur, wenn noch etwas übrig bleibt – was selten ist.

Dicke Wolken über den Solaranlagen

Von 2011 bis 2013 hat eine Pleitewelle viele So-larunternehmen vom Markt gespült. Vor allem 2013 traf es eine ganze Reihe börsennotierter Solarfirmen. Das hat das Vertrauen vieler Anle-ger nachhaltig erschüttert. Schließlich gingen die Pleiten zu Lasten der Aktionäre und der Investo-ren, die Anleihen oder Genussrechte von geschei-terten Solarfirmen gezeichnet haben. Teilweise gaben die Anleger Solar-Unternehmen auch Kre-dite. Aber nicht jeder Krisenfall führte zum To-talverlust. Manchmal verhalfen auch einsichtige Anleger beim Überleben des Unternehmens.

Centrosolar

Centrosolar war lange sehr erfolgreich. Im Herbst 2013 stellte das Hamburger Solar-Unternehmen dann den Insolvenzantrag. Umsatz und Gewinn waren zuvor stark geschrumpft. Um das Photo-voltaikunternehmen komplett zu entschulden, sollten laut eines Insolvenzplans alle Aktien auf Gläubiger übertragen werden. Die Altaktionäre sollten ebenso wie die Gläubiger eines Nachrang-darlehens entschädigungslos ausscheiden. Die

Zeichner einer Anleihe, die Centrosolar 2011 bis 2016 50 Millionen Euro überlassen hatten, sollen Aktien statt einer Rückzahlung erhalten. Im Juli 2014 hieß es, die Centrosolar AG werde mit rund 25 Mitarbeitern im Rahmen des Insolvenzverfah-rens weiter fortgeführt. Das Unternehmen soll in Deutschland und einigen EU-Märkten weiterhin Solarmodule der Marke Centrosolar vertreiben.

Gelernt: Wer feste Zinsen für eine Anleihe ver-spricht, muss Gewinne erwirtschaften. Eine Bin-senweisheit, die manchmal in Vergessenheit ge-rät.

DCM Capital

Das Insolvenzverfahren gegen das Münchner Emissionshaus Deutsche Capital Management (DCM) Capital AG wurde im Juni 2013 eröffnet. Ihr Schwerpunkt waren zwar Immobilienfonds, doch als nachhaltiges Investment könnten nur die geschlossenen Solarfonds von DCM Capital gelten. Die Fonds seien als rechtlich selbststän-dige Gesellschaften nicht unmittelbar von der Insolvenz betroffen, betonte Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé von der Münchner Kanzlei Jaffé Rechtsanwälte.

Gelernt: Siehe Windwärts und Wölbern – geschlos-sene Fonds sind von einer Pleite der Mutterge-sellschaft nicht automatisch betroffen. Aber ein sicherer Hafen sind sie nur, wenn das Geschäfts-modell stimmt.

S.A.G. Solarstrom

Noch im Frühjahr 2013 hatte die S.A.G. Solar-strom AG aus Freiburg für das Geschäftsjahr

Wölbern-Immobilie in Amsterdam Solarmodulfertigung bei Centrosolar

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2012 einen Gewinn ausgewiesen und eine Divi-dende an die Aktionäre ausgeschüttet. Im De-zember 2013 war das Unternehmen dann insol-vent. 2013 war ein hoher Verlust entstanden. Als Erklärung dienten Verzögerungen bei britischen Großprojekten. Das Solarunternehmen steht bei zahlreichen Anlegern in der Kreide, die in Anlei-hen der S.A.G. Solarstrom AG investiert haben. Sie müssen mit deutlichen Verlusten rechnen. Noch trüber sind die Aussichten der Aktionäre der Gesellschaft. Immerhin: Zumindest bis Mitte 2014 sah es so aus, als sei die S.A.G. Solarstrom zu retten.

Gelernt: Manchmal rutscht ein Unternehmen so schnell in die Krise, dass selbst Aktionäre kaum noch Zeit zum Handeln haben.

SolarWorld

Auch die SolarWorld-Aktionäre und Anleihen-Investoren waren nach horrenden Verlusten der SolarWorld im Geschäftsjahr 2012 erschreckt. Das bisherige Flaggschiff der deutschen Solar-branche musste einen harten Sanierungskurs ein-schlagen. Dabei hatte doch SolarWorld-Gründer Frank Asbeck in Saus und Braus gelebt – Schloss von Thomas Gottschalk gekauft, Maserati gefah-ren, Löwengehege geplant.

Nur weil die Altaktionäre einem Kapitalschnitt um 95 Prozent zustimmten und auch die An-leihen-Investoren riesige Abstriche hinnahmen, konnte SolarWorld der Pleite entgehen. Ob der Solarkonzern sich dauerhaft gegen die starke Konkurrenz aus Fernost behaupten kann, bleibt fraglich. Denn die profitiert von der Verlagerung des weltweiten Solarmarktes nach Fernost, wo SolarWorld weniger zum Zug kommt.

Gelernt: Wenn Vorstandsvorsitzender Fank As-beck die SolarWorld-Zukunft rosarot malt, dann liegt er oft richtig. Sind die Anleger ihm gefolgt und die Kurse gestiegen, holt Asbeck per Kapital-erhöhung immer weiteres Kapital herein. Dann ist es Zeit, SolarWorld-Anteile zu verkaufen, denn nun beginnt der Abstieg der Kurse. Sind sie am Tiefpunkt, steigt Asbeck gerne selbst wieder ein. Und nun beginnt das Roulette von vorn…..

Solar8 Energy AG

Photovoltaik-Investments in Italien galten einige Zeit als lukrativ: Viel Sonne und eine auf 20 Jah-

re festgeschriebene staatlich garantierte Einspei-severgütung. Doch die energiepolitische Reform in Italien veränderte das – auch für Anleger, die bereits vor Jahren investiert hatten. Eine Folge: Ob die Anleger der Reutlinger Solar8 Energy AG ihr Anleihe-Investment fristgerecht 2016 zurück-erhalten können, bleibt ungewiss. Das bestätig-te der Solaranlagenbetreiber auf Nachfrage von ECOreporter. Die Mittel aus der Anleihe seien prospektgemäß als Darlehen an die italienischen Tochtergesellschaften von Solar8 weitergereicht worden. Die rückwirkenden Einschnitte bei der Einspeisevergütung in Italien hätten die Einnah-men geschmälert. Daher seien die Tochtergesell-schaften – Stand Juni 2014 – nicht in der Lage, die Darlehen wie ursprünglich vorgesehen 2016 zurückzuzahlen, erklärte Vorstand Dr. Andreas Hoynigg gegenüber ECOreporter. Die 2011 be-gebene und mit stolzen 9,25 Prozent verzinste Anleihe der Solar8 Energy AG brachte dem Un-ternehmen ursprünglich zehn Millionen Euro ein. Bislang sind Hoynigg zufolge davon noch 8,3 Mil-lionen Euro nicht an die Anleger zurückgezahlt. Trotz der schwierigen Lage sei die Solar8 Ener-gy AG weiterhin in der Lage, die Zinsen der An-leihegläubiger zu zahlen, betont der Vorstand. Dennoch bleibe die Situation schwierig. Die An-lagenpreise seien gefallen, zugleich hätten sich die Konditionen von Bankenfinanzierungen ver-schlechtert, erläutert Hoynigg.

Gelernt: Italiens Sonne treibt die Stromerträge von Solaranlagen höher als in Deutschland, dafür ist die Rechtssicherheit niedriger. Und die ist dann doch wichtiger.

Solen

Der Solarprojektierer Solen AG aus Meppen ist seit dem Frühjahr 2013 insolvent. Das Photovol-taikunternehmen hat sich an einer Anleihe (ISIN: DE000A1H3M96) mit 27,5 Millionen Euro Ge-samtvolumen verhoben, die zuletzt nicht mehr hatte bedient werden können. Das wiederum erklärte Solen mit dem Einbruch im deutschen Photovoltaikmarkt. Versuche des Unterneh-mens, sich mit den Investoren, die die Anleihe des Unternehmens gezeichnet hatten, über eine Stundung der Ansprüche zu einigen, scheiterten ebenso wie der Plan, Solaranlagen in Italien zu verkaufen und damit wieder flüssig zu werden.

Gelernt: Manch italienische Solaranlage erzeugt viel Strom, aber wenig Umsatz.

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Solvis

Die Solvis GmbH & Co. KG, eine Spezialistin für Solarheizsysteme aus Braunschweig, hat rund 600 Kapitalanleger, darunter etwa 400 Komman-ditisten und etwa 200 private Darlehensgeber. Laut Solvis-Geschäftsführer Helmut Jäger haben diese Anleger zwischen 1.000 und 250.000 Euro in Solvis investiert und sollten dafür eigentlich zwischen 5,5 und 7,5 Prozent Zinsen pro Jahr bekommen. Solvis benötigt aber einen Restruk-turierungsplan. Und der sieht vor, dass die rund 600 Anleger auf Teile ihrer Zinsansprüche ver-zichten. Intensiv verhandelt werde auch mit den Banken, hieß es bei Solvis. Genauere Auskünfte? Fehlanzeige.

Bereits im Januar 2014 hatten sich die Anleger mehrheitlich dazu bereit erklärt, 2014 und 2015 auf Teile ihrer Zinsansprüche zu verzichten, um Solvis notwendigen Spielraum zu verschaffen. Die Darlehensgeber stimmten zudem zu, für 2015 nur ein Prozent Zinsen auf ihr Investment zu er-halten und die Kündigungsfristen ihrer Darlehen bis 2018 zu verlängern. Geschäftsführer Jäger be-tont, dass sein Unternehmen jederzeit Herr des Verfahrens war. Es habe weder Außenstände bei Löhnen und Gehältern noch gegenüber Lieferan-ten oder anderen Partnern gegeben, erklärt Jäger.

Gelernt: Wenn Geschäftsführung und Anleger an einem Strang ziehen und einander vertrauen können, sind Krisen manchmal zu bewältigen.

Fazit: Es hat viele Pleiten und Pannen gegeben im Be-reich der nachhaltigen Geldanlagen. Es gibt kei-ne Untersuchungen darüber, ob es mehr waren als in der konventionellen Finanzszene. Eines aber ist klar: Pech war nicht der Grund für die Pleiten und Pannen. Sondern Unvermögen, Ma-nagementfehler, Gier, Großmannssucht. Und in dieser Aufzählung versteckt sich tatsächlich etwas Positives: Überall da, wo diese Elemente sich in Grenzen hielten, gab es keine Pleite und keine existenzbedrohenden Pannen. Und das war dann doch die Mehrzahl der nachhaltigen Anlageprodukte.

Wer sich tapfer durch diese Liste des grünen Grauens gelesen hat, dem sei Murphy´s Law Nummer drei erläutert: Geht etwas nicht schief, was eigentlich hätte schiefgehen müssen, dann stellt sich hinterher meistens heraus: Besser, es wäre doch schief gegangen. Für dieses Gesetz findet sich in der obigen Liste der Pleiten und Pannen kein Anwendungsfall. Im Gegenteil: Dank des zeitweisen Verzichts von Anlegern auf Zinsen konnten sich Unternehmen retten.

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Wasserkraftwerk von Green City Energy in Norditalien

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ECOreporter

(Teilbeträge). Tranche A: Laufzeit bis 30. Dezem-ber 2023; 4,75 Prozent Zins pro Jahr. Tranche B: Laufzeit bis 30. Dezember 2033; 5,75 Prozent Zins pro Jahr.

Investitionen

Mindestens 60 Prozent des Anleihevolumens will Green City Energy in Projekte in Deutschland und Frankreich investieren, maximal 40 Prozent sind für Projektkäufe in Norditalien, Großbritannien, Irland und Österreich vorgesehen. Laut den In-vestitionskriterien sollen die Projekte eine Min-destrendite von 5 Prozent pro Jahr erwirtschaften.

Das erste erworbene Projekt ist das Wasserkraft-werk Vallesina in den norditalienischen Dolomi-ten. Es ist seit Mai 2013 in Betrieb und hat eine Leistung von 480 Kilowatt.

Neben der Wasserkraftanlage investiert die Emit-tentin in zwei Windkraft-Projekte in Süddeutsch-land: Der bereits genehmigte und im Bau befind-liche Windpark Altertheim in Bayern soll aus drei Windenergieanlagen des Typs Nordex N117 mit einer Nennleistung von jeweils 2,4 Megawatt be-stehen, die voraussichtlich bis Dezember 2014 in Betrieb gehen.

Bei dem dritten feststehenden Projekt handelt es sich um den Bürgerwindpark Südliche Ortenau in Baden-Württemberg, für den nach Angaben der Anbieterin im Juni 2014 der Genehmigungs-antrag eingereicht worden ist. Weitere Projekte sollen folgen.

Risiko

Die Anleihe ist mit einem Nachrang ausgestattet. Der Anspruch der Anleger auf Verzinsung und Rückzahlung ihres Kapitals ist daher so lange und so weit ausgeschlossen, wie die Verzinsung oder Rückzahlung zur Überschuldung oder Zah-

lungsunfähigkeit bei der Emittentin führen wür-de. Laut Prospekt ist es nicht geplant, dass die Emittentin neben der Anleihe weiteres Fremdka-pital aufnimmt.

Ein wesentliches Risiko bei Erneuerbare-Energi-en-Anlagen besteht grundsätzlich darin, dass die Stromproduktion unter der Prognose liegen kann. Zudem ist die Wirtschaftlichkeit der Anla-gen derzeit in der Regel noch von gesetzlichen Einspeisevergütungen abhängig. Es ist nicht aus-zuschließen, dass rückwirkende Kürzungen der Einspeisevergütungen oder Steuererhöhungen einen rentablen Betrieb der Anlagen erschweren oder unmöglich machen.

Fazit

Die Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG ist als Tochtergesellschaft der Green City Energy AG in deren umfassend nachhaltiges Unternehmenskonzept eingebunden.

Die Investitionsstrategie ist überzeugend und nachhaltig. In den Anfangsjahren können aber erhöhte Risiken bestehen, da teilweise in Pro-jektentwicklungen investiert wird und Fertigstel-lungsrisiken bestehen können. Nach Abschluss der Investitionsphase wird die Emittentin pro-gnosegemäß über verschiedene Wind-, Wasser- und Solaranlagen in mehreren europäischen Län-dern verfügen, so dass die Risiken gestreut sein werden. Die Anbieterin Green City Energy AG hat in den letzten zwei Jahren mit dem erfolgreichen Eintritt in die Märkte „Windkraft Süddeutsch-land“ und „Wasserkraft Frankreich“ erfolgreich gezeigt, dass sie in neuen Märkten Fuß fassen kann. Die Anleihe wurde ausgezeichnet mit dem ECOreporter-Siegel Nachhaltiges Finanzpro-dukt (s. Seite 56).

Erstveröffentlichung des vollständigen ECOanla-gechecks auf ECOreporter.de: Februar 2014

ECOanlagecheck: Nachrangdarlehen UDI Energie Festzins VIII – nachhaltiger Energiemix in einem Produkt

Die UDI-Gruppe bietet mit dem Produkt UDI Energie Festzins VIII eine Anlagemöglichkeit an, die auf Nachrangdarlehen beruht. Darlehens-nehmerin ist die 2014 gegründete UDI Energie Festzins VIII GmbH & Co. KG. Das Darlehens-

kapital soll an Projektgesellschaften weiterge-reicht werden, die Erneuerbare-Energien-Anlagen im Bereich Biogas, Solar und Wind finanzieren und betreiben. Ab 5.000 Euro können Anleger sich beteiligen. Das Nachrangdarlehen hat einen

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ECOreporter

Stufenzins: Der Zinssatz steigt mit der Laufzeit des Darlehens. Der Jahreszinssatz beträgt bis zum 30.9.2019 5,0 Prozent; 6,0 Prozent sind es vom 1.10.2019 bis 30.9.2021, 6,5 Prozent vom 1.10.2021 bis 30.9.2023, 7,5 Prozent vom 1.10.2023 bis 30.9.2024 und 8,5 Prozent vom 1.10.2024 bis zum Laufzeitende am 30.9.2025. Der Anleger (Darlehensgeber) kann das Darlehen erstmals zum 30.9.2017 und danach alle zwei Jahre kündigen. Das geplante Darlehensvolumen beträgt 3 bis 9 Millionen Euro. Das Darlehen ist ein Nachrangdarlehen. Das heißt: Der Anspruch der Anleger auf Verzinsung und Rückzahlung ih-res Kapitals ist so lange und so weit ausgeschlos-sen, wie die Verzinsung bzw. Rückzahlung zur Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit der Darlehensnehmerin führen würde.

Investitionen

Für alle drei Bereiche Biogas, Solar und Wind gibt es jeweils eine eigenständige Investitions- (Mindest)kriterienliste. Die Kriterien verlangen beispielsweise, dass die Grundstücksrechte ab-gesichert sind, nur von Banken akzeptierte Her-steller beauftragt werden und Ertragsgutachten vorliegen. Für die drei Bereiche Biogas, Wind und Solar gilt, dass die Investitionsrendite (jährlicher Ertrag des Projekts/Kaufpreis) der Projekte im ersten vollen Geschäftsjahr bei mindestens 11,0 Prozent pro Jahr liegen muss.

In der Informationsunterlage werden fünf ge-plante Projekte – zwei Biogasanlagen und drei Solaranlagen – kurz vorgestellt. Die Biogasan-lage Liepgarten in Mecklenburg-Vorpommern ist einschließlich ihres Blockheizkraftwerks seit Dezember 2011 in Betrieb, wogegen sich die Biogasanlage Raitzen im Juli 2014 noch im Bau befand. Neben den zwei Biogasanlagen werden drei Photovoltaikanlagen in Italien als geplante Investitionsprojekte vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Freiflächenanlage mit einer Nenn-leistung von rund 2.080 Kilowattpeak (kWp), die seit September 2010 in Betrieb ist, und um zwei Dachanlagen mit Nennleistungen von rund 920 kWp und 900 kWp, die beide seit Mitte 2011 in Betrieb sind.

Risiko

Ein wesentliches Risiko bei Erneuerbare-Energi-en-Anlagen besteht grundsätzlich darin, dass die Stromproduktion unter der Prognose liegen

kann. Zudem sind die Anlagen derzeit noch in der Regel vom Erhalt einer gesetzlichen Einspei-severgütung abhängig. Hier ist es möglich, dass durch rückwirkende Kürzungen der Einspeise-vergütungen oder durch Steuererhöhungen ein rentabler Betrieb der Anlagen erschwert oder unmöglich wird. In Italien ist (Stand: Juli 2014) eine Kürzung der Einspeisevergütung für bereits bestehende Solaranlagen geplant, wovon auch die Anlagen der Darlehensnehmerin betroffen wären. Die Initiatorin UDI hat nach eigenen An-gaben das Szenario durchgerechnet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die Gewinn-marge für UDI verringern würde, aber die Zins-zahlungen für die Anleger nicht gefährdet seien.

Die Darlehensnehmerin kann auch in Projekte investieren, die noch nicht genehmigt sind (Pro-jektentwicklungen) oder noch nicht fertiggestellt sind. In diesen Fällen kann eine erhöhte Ausfall-wahrscheinlichkeit bestehen.

Fazit

Bei den bisherigen Festzins-Angebote der UDI-Gruppe wurden bislang alle Zinsverpflichtungen gegenüber den Anlegern erfüllt. Teilweise kön-nen Genehmigungs- und Fertigstellungsrisiken bestehen. Die geplante Streuung der Investitio-nen über verschiedene Erneuerbare-Energien-Technologien und Länder ist förderlich, um Klumpenrisiken vermeiden zu können.

Erstveröffentlichung des vollständigen ECOanla-gechecks auf ECOreporter.de: April 2014

UDI-Solaranlage

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ECOanlagecheck: Genussrechte der solarcomplex AG – die Stadt­werke des 21. Jahrhunderts

Die solarcomplex AG aus Singen bei Konstanz betreibt zahlreiche Erneuerbare-Energien-Anla-gen, mehrere Nahwärmenetze im Bodenseeraum und inzwischen auch im Schwarzwald. Sie wan-delt Dörfer zu „Bioenergiedörfern“ um, die sich mit Erneuerbarer Energie versorgen. Das Unter-nehmen plant weitere Projekte in den Bereichen Windkraft, Wärmenetze und Solarenergie, die es teilweise mit dem Genussrechtskapital finanzie-ren will. Anleger können ab 1.000 Euro Genuss-rechte zeichnen.

Die Genussrechte werden mit 4,0 Prozent pro Jahr verzinst. Zu kündigen sind die Genussrech-te erstmals zum Ende des sechsten vollen Kalen-derjahres nach Einzahlung des Genussrechtska-pitals zum Jahresende.

Ziel der solarcomplex AG ist der Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung in der Region Bodensee bis 2030. Solarcomplex versteht sich als „Stadtwerk des 21. Jahrhunderts, welches sich im breiten Streubesitz befindet und aus-schließlich mit Erneuerbaren Energien arbeitet“. Das Unternehmen übernimmt bzw. koordiniert die Planung, Errichtung und Finanzierung und den Betrieb und die Verwaltung ihrer Erneu-erbare-Energie-Anlagen. Die Bilanzsumme der solarcomplex AG belief sich 2013 auf rund 49 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss 2013 be-trug rund 202.000 Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) konnte laut den vorliegenden Zahlen seit 2007 jedes Jahr kontinuierlich und deutlich auf nunmehr 3,2 Mil-lionen Euro (2013) gesteigert werden.

Investitionen

Im Eigenbestand der solarcomplex AG befinden sich nach eigenen Angaben drei Freiflächen-Solarparks und 30 Photovoltaik-Dachanlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 4 Mega-wattpeak, zwei Biogasanlagen, mit regenerati-ven Energien betriebene Nahwärmenetze in acht Orten, dazu noch 30 Holzenergieanlagen im Bereich bis zwei Megawatt und schließlich eine Windkraftanlage mit 2,3 MW Leistung.

Mit Hilfe der geplanten fünf Millionen Euro aus der erweiterten Genussrechts-Emissionen und

weiterem Fremd- und Eigenkapital sollen laut Prospektnachtrag von Oktober 2013 ein Solar-park um bis zu einem Megawatt erweitert wer-den, ein Wärmenetz mit einer Länge von 8 Ki-lometern realisiert und drei Windkraftanlagen angeschafft werden. Nach Angaben der Anbiete-rin wurden bzw. werden die Projekte planmäßig umgesetzt. Der Solarpark ist den Angaben nach seit Februar 2014 am Netz, das Wärmenetz ist im Bau und soll ab Herbst 2014 Wärme liefern. Für den Windpark mit drei Anlagen in Bonndorf im Schwarzwald läuft das Genehmigungsverfah-ren. Seit der Veröffentlichung des Prospektnach-trags im Oktober 2013 sind weitere Projekte in den Geschäftsbereichen Wind und Wärmenetze dazugekommen.

Risiko

Die Genussrechte sind mit einem Nachrang aus-gestattet. Die Ansprüche der Genussrechteinha-ber werden erst nach den Ansprüchen aller ande-ren nicht nachrangigen Gläubiger bedient.

Die Emittentin war vor 2012 hauptsächlich im Bereich Photovoltaik tätig. Infolge der Kürzun-gen bei der Einspeisevergütung für Solarstrom kam es zu einem Markteinbruch, so dass das Un-ternehmen sich neu auf das Geschäftsfeld Wind-energie ausrichten musste. Es besteht grund-sätzlich das Risiko, dass solarcomplex in diesem Wettbewerb nicht bestehen kann. Im Geschäfts-feld Wärmenetz besteht das Risiko, dass eine

Bene Müller, Vorstand solarcomplex AG

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größere Anzahl von Kunden bei Ende der Ver-tragslaufzeit den Wärmeliefervertrag kündigt. Während der Laufzeiten der Wärmelieferverträge besteht das Risiko von Erlösschwankungen, da die Abnahmepreise für die Wärme teilweise an die Entwicklung des Ölpreises gekoppelt sind.

Fazit

Die solarcomplex AG realisiert Erneuerbare-Ener-gie-Projekte im Rahmen einer ganzheitlich nach-haltigen Ausrichtung. Mit den Bioenergiedörfern verfolgt das Unternehmen ein innovatives, nach-

haltiges und überzeugendes Konzept, das für an-dere (ländliche) Regionen Vorbildcharakter hat. Das Unternehmen war auch 2013 wirtschaftlich erfolgreich. Das Genussrecht ist insbesondere – aber nicht nur – für Anleger aus der Bodenseere-gion und aus dem Schwarzwald interessant, für die der regionale Aspekt ein wichtiges Kriterium bei der Anlageentscheidung ist.

Erstveröffentlichung des vollständigen ECOanla-gechecks auf ECOreporter.de: November 2013; vollständige Aktualisierung des ECOanlage-checks: Juli 2014

ECOanlagecheck: Geschlossener Fonds „Blockheizkraftwerke Deutschland 2“ von Luana Capital

Die Luana Capital aus Hamburg bietet einen ge-schlossenen Fonds an, der 20 Blockheizkraft-werke erwerben und an verschiedenen Orten in Deutschland betreiben soll. Erlöse soll der Fonds hauptsächlich dadurch erzielen, dass er Wärme und Strom verkauft. Anleger können sich ab 10.000 Euro beteiligen.

Luana Capital New Energy Concepts GmbH hat-te bereits 2012 den Fonds „Blockheizkraftwerke Deutschland“ aufgelegt, der Blockheizkraftwerke erwarb und anschließend verpachtete. Der Nach-folge-Fonds „Blockheizkraftwerke Deutschland 2“ dagegen verpachtet die erworbenen Block-heizkraftwerke nicht, sondern betreibt sie selbst.

Investitionen

Die Projekte werden schrittweise an den Fonds angebunden, so wie es der Verkauf der Fonds-anteile an die Anleger erlaubt. Im Juni und Juli 2014 hat der Fonds nach Angaben der Anbieterin die ersten vier Blockheizkraftwerke gekauft und übernommen.

Geplant sind Blockheizkraftwerke mit einer elek-trischen Leistung von 50 Kilowatt (KW) bzw. 104 KW. Blockheizkraftwerke werden auch als Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen bezeichnet, da sie die bei der Stromerzeugung anfallende Wär-me nutzbar machen. So können bis zu 40 Prozent der Primärenergie eingespart werden. Blockheiz-kraftwerke sind vorrangig dort im Einsatz, wo so-wohl ein hoher Strom- als auch ein hoher Wärme-bedarf besteht. Bei einer Anlagengröße von über 50 KW können das z.B. Schwimmbäder, kleinere

Krankenhäuser, Landwirtschaftsbetriebe oder Wohnsiedlungen sein. Laut Prospekt handelt es sich bei den 20 geplanten Standorten des Fonds um Gebäude aus den Bereichen Wohnwirtschaft (11), Gewerbe (6), soziale Einrichtungen (2) und kommunale Einrichtungen (1).

Erlöse erzielt die Fondsgesellschaft planmä-ßig hauptsächlich aus dem Verkauf des Stroms und der Wärme an die Endkunden. Bei den End-kunden handelt es sich in der Regel um die am Standort des jeweiligen Blockheizkraftwerkes direkt ansässigen Unternehmen und Einrichtun-gen. Es wird im Prospekt angenommen, dass 80 Prozent des erzeugten Stromes zu durchschnitt-lich 19,8 Cent je Kilowattstunde (kWh) an die Endkunden verkauft werden. Insgesamt resultie-ren die pro gnostizierten Gesamterlöse des Fonds zu rund 50 Prozent aus dem Stromverkauf an Endkunden, zu rund 12 Prozent aus dem KWK-Zuschlag, zu rund 3 Prozent aus dem Stromver-kauf an der Börse, zu rund 27 Prozent aus dem Wärmeverkauf und zu rund 5 Prozent aus der Energiesteuererstattung.

Risiko

Der Fonds soll plangemäß in 20 Blockheizkraft-werk-Projekte an verschiedenen Standorten in Deutschland investieren. Es besteht das Risiko, dass die Investitionskosten höher ausfallen als prognostiziert oder dass der Vertragsabschluss für einzelne Projekte nicht gelingt.

Der Fonds trägt das Risiko, dass die Strom- und Wärmekunden ihre Zahlungen an die Fondge-

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ECOreporter

sellschaft nicht vertragsgemäß leisten. Laut Pro-spekt kommen nur Kunden als Vertragspartner in Frage, die über eine entsprechende geprüfte Bonität verfügen. Das Betriebsrisiko der Block-heizkraftwerke soll laut Prospekt über Versiche-rungspakete und Vollwartungsverträge reduziert werden.

Fazit

Mit dem Erwerb und dem Betrieb von Blockheiz-kraftwerken hat der Fonds ein für geschlossene Fonds neuartiges Geschäftsmodell, so dass eine abschließende Bewertung des Fonds erschwert

ist. Die Fondskonzeption ist aber nachvollzieh-bar, so dass für den Fonds das Verhältnis Rendi-teerwartung / Risiko als angemessen bezeichnet werden kann.

Positiv ist zu bewerten, dass die Anbieterin Lua-na Capital bereits einen Blockheizkraftwerke-Fonds platziert hat, der nach ihren Angaben vollständig investiert ist und die ersten beiden Ausschüttungen an die Anleger prospektgemäß geleistet habe.

Erstveröffentlichung des vollständigen ECOanla-gechecks auf ECOreporter.de: März 2014

ECOanlagecheck: Geschlossener Holzfonds KiriFonds III Spanien der WeGrow GmbH – schnelle Bäume im Süden

Der dritte Fonds der WeGrow aus Bonn soll Kiri-baum-Plantagen in Spanien anlegen, bewirtschaf-ten und das Holz nach der Ernte verkaufen. Die beiden platzierten Vorgängerfonds bewirtschaf-ten Kiribaum-Plantagen in Deutschland. Anleger können sich ab 5.000 Euro plus fünf Prozent Agio beteiligen.

Die deutsche Fondsgesellschaft KiriFonds III Spanien GmbH & Co. KG soll laut Prospekt direkt Anbauflächen in Spanien pachten und / oder er-werben. Die Fondsgeschäftsführung plant mit einer Anbaufläche von insgesamt ca. 180 Hekt-ar Gesamtgröße, auf denen die in Bonn gezoge-nen Kiri-Setzlinge zu Kiribäumen heranwachsen sollen. Der Kiribaum – Gattungsname Paulow-nia – stammt ursprünglich aus Ostasien. An der Universität Bonn wurde und wird zum Kiribaum geforscht. Die Fondsanbieterin WeGrow GmbH ist als sogenanntes Spin-Off-Unternehmen aus diesen Aktivitäten heraus entstanden.

Das geplante Eigenkapitalvolumen (ohne Agio) beträgt 7,5 Millionen Euro. Nach Angaben der An-bieterin ist die Realisierungsschwelle des Fonds von einer Million Euro Eigenkapital überschritten worden, so dass der Fonds planmäßig mit der Re-alisierung beginne. Eine Aufnahme von Fremdka-pital ist laut Prospekt nicht geplant.

Investitionen

Die ersten Umsatzerlöse aus der Holzernte sind für 2018 vorgesehen, die ersten Ausschüttun-gen an die Anleger für das folgende Jahr. Laut

Prospekt handelt es sich beim Kiribaum um den „schnellsten Edelholzbaum der Welt“. Er kann in Spanien laut Prospekt bereits nach fünf Jahren einen Stammdurchmesser von 25 bis 35 Zenti-metern erreichen und ist dann für Leimholzplat-ten und Rahmenkonstruktionsholz geeignet. Die Fondsgeschäftsführung erwartet, dass ab dem

Kiribäume, gut zwei Jahre alt

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siebten Jahr erste Bäume mit einem Durchmes-ser von über 40 Zentimetern für die Produktion von Massivholz und Furnieren verkauft werden können. In den ersten Jahren sei aufgrund der noch dünnen Stämme eine Verwendung für Holz-pellets und Spanplatten möglich.

Risiko

Zum Zeitpunkt der Prospekterstellung wurden noch keine Anbauflächen gepachtet oder ge-kauft. Es besteht das Risiko, dass der Fonds für den Anbau von Kiribäumen geeignete Flächen nicht erwerben und pachten kann oder nur zu höheren Preisen als geplant.

Es besteht zudem das Risiko, dass sich Flächen, die der Fonds pachtet oder kauft, nach dem Ver-tragsabschluss als nicht geeignet für den Anbau von Kiribäumen herausstellen.

Der Fonds soll Umsatzerlöse durch den Verkauf des Kiriholzes auf dem freien Holzmarkt erzie-len. Derzeit stellen laut Prospekt der Kiribaum und sein Holz in Europa noch ein Nischenpro-dukt dar. Grundsätzlich ist der Fonds auf Euro-pa nicht angewiesen, sondern kann das Kiriholz auch weltweit verkaufen, z.B. nach China. Es ist aber offen, wie sich die Nachfrage nach Kiriholz – europaweit und weltweit – entwickeln wird. Laut Prospekt ist die Nachfrage nach Holz und Bäumen auch Modebewegungen unterworfen. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass Holzeinkäufer und Konsumenten beispielsweise zum Zeitpunkt der geplanten Schlussernte Kiri-holz wenig nachfragen.

Fazit

Eine Beteiligung an dem KiriFonds III Spanien geht mit größeren unternehmerischen Risiken

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und Chancen einher. Neben den üblichen mit Holzinvestments verbundenen Risiken ist beim vorliegenden Fonds zu bemerken, dass es in Eu-ropa erst vergleichsweise wenige Erfahrungen mit Kiribaum-Plantagen gibt und dass es der ers-te Fonds der Anbieterin mit dem Investitionsziel Spanien ist. Zudem besteht ein Potenzial für

Interessenkonflikte, so dass Anleger der Anbie-terin und der Fondsgeschäftsführung einen Ver-trauensvorschuss gewähren müssten, wenn sie investieren.

Erstveröffentlichung des vollständigen ECOanla-gechecks auf ECOreporter.de: April 2014

ECOanlagecheck: Öko­Energie Umweltfonds 1 – der geschlossene Kunststoff­Recycling­Fonds von Ventafonds wirft viele Fragen auf

Der Öko-Energie Umweltfonds 1 der Fondsinitia-torin Ventafonds GmbH aus Bremen ist seit mehr als vier Jahren im Verkauf. Millionen haben die Anleger bereits investiert. Die Fondswerbung ver-spricht immerhin 200 Prozent Gesamtausschüt-tungen. Der Fonds soll eine neuartige Anlage errichten, die insbesondere Kunststoffe recyceln und in ein heizölähnliches Produktöl umwandeln soll. Anleger können sich ab 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio an dem Fonds beteiligen.

ECOreporter.de hat die Veröffentlichung dieses Anlagechecks mehrfach verschoben, um den Bau der Anlage abzuwarten. Daher stammen

die meisten der in diesem ECOanlagecheck ge-nannten Daten von Ende 2013. Die ECOreporter.de-Redaktion hatte den Anbieter im Mai 2014 noch einmal befragt, insbesondere zum Platzie-rungsstand und zum Stand der Bauarbeiten. Die Anbieterin erklärte zudem im Mai 2014, man sei in Gesprächen mit Investoren, welche u.a. auch an der Übernahme der Mehrheit an dem Projekt interessiert seien.

Investition

Der Fonds will eine Anlage errichten lassen, die aus Kunststoffabfällen und/oder Altölen ein Produktöl nach DIN 51603-1 herstellen soll, ver-gleichbar mit Heizöl. Die Anlage soll von einer externen Betreibergesellschaft betrieben werden. Die für die Anlage gepachtete Fläche befindet sich im Rheinau-Hafen von Mannheim. Das Anla-genprojekt des Fonds hat sich um mehrere Jahre verzögert. Der Hauptgrund für die mehrjährigen Verzögerungen ist nach Angaben der Initiatorin die schleppende Einwerbung des benötigten Ei-genkapitals.

Die im Prospektnachtrag Nr. 4 prognostizierte Gesamtausschüttung für die Anleger liegt auf dem Niveau der im Hauptprospekt prognosti-zierten Gesamtausschüttung. Das ist insofern erklärungsbedürftig, da der Fonds aufgrund der Verzögerungen schon rund vier Jahre lang Aus-gaben zu verzeichnen hatte, denen keine Um-satzerlöse gegenüberstanden. Beispielsweise be-läuft sich laut aktualisierter Liquiditätsrechnung alleine die Vergütung für die Fondsgeschäftsfüh-rung auf insgesamt 540.000 Euro bis Ende 2013.

Auffallend ist auch, dass im Hauptprospekt der Verkaufserlös der Anlagen und Gebäude mit rund 10,7 Millionen Euro kalkuliert wird. Das sind etwa 50 Prozent der Anschaffungskosten nach rund 10 Jahren Betriebsdauer.

„Bau“stand im Dezember 2013: Nach vier Jahren steht wenig mehr als das Baustellenschild

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Im Prospektnachtrag Nr. 4 wird der Verkaufs-erlös dagegen mit rund 44,1 Millionen Euro angesetzt. Das sind mehr als 170 Prozent der Anschaffungskosten nach rund vier Jahren Be-triebsdauer. Unabhängig von den Prozentzahlen wird im ersten Fall die Anlage über die Jahre ab-geschrieben, während sie im zweiten Fall über die Jahre deutlich an Wert gewinnt. Die Fonds-initiatorin verwies ECOreporter.de hinsichtlich der Verkaufserlöskalkulation auf eine extern er-stellte Plausibilitätsanalyse. In der Plausibilitäts-analyse wird ausgeführt, dass – auf Basis der im Prospektnachtrag prognostizierten Erlöse und Kosten – „ein Veräußerungserlösprospektansatz von ca. 44 Millionen Euro“ so wörtlich „vorstell-bar erscheint“. Doch was vorstellbar erscheint und was tatsächlich erreicht wird, kann auch deutlich verschieden ausfallen – zumal wenn Pla-nungen derart signifikant geändert werden.

Teilweise im Zusammenhang mit der Verkaufs-erlösprognose stehen die geplanten Betriebs-kosten. Im Nachtrag Nr. 3 wurde erwähnt, dass die Betriebskosten bislang „deutlich zu hoch ge-plant“ waren.

Fazit

Die Gesamtausschüttungsprognose ist trotz mehrjähriger Verzögerungen annähernd beibe-halten worden. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass im Prospektnachtrag Nr. 4 mit – im Ver-gleich zum Hauptprospekt – deutlich höheren Umsatzerlösen und infolgedessen auch mit ei-nem deutlich höheren Veräußerungserlös für die Anlage kalkuliert wird. Es ist möglich, dass sich die Kalkulation als zu optimistisch herausstellen wird. Bei solchen Prognosen ist zu bedenken: Es handelt sich um eine neuartige Anlage, für die kaum Erfahrungswerte und Vergleichszahlen vorliegen. Für Anleger besteht auch das Risiko, dass – nachdem die zwischenzeitlich prospek-tierte Platzierungsgarantie ausgefallen ist – nicht ausreichend Kapital eingeworben oder anderwei-tig beschafft wird, um die erste Anlage errichten und in Betrieb nehmen zu können. Insgesamt handelt es sich beim vorliegenden Fonds um ein Investment mit hohen Risiken.

Erstveröffentlichung des vollständigen ECOanla-gechecks auf ECOreporter.de: Juni 2014

„Bau“stand im Mai 2014: Immer noch eine glatte Fläche

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Solaranlagen: Immer noch rentabel!Wer zumindest einen Teil des Stroms selbst verbraucht, fährt weiterhin auch finanziell sehr gut mit einer eigenen Solaranlage auf dem Dach

Rendite und/oder Energiewende. Das war es, was die Menschen bis vor einiger Zeit dazu bewegt hat, eine eigene Solaranlage auf ihrem Dach zu betreiben. Jedes Modul ein Schrittchen voran in die Energiezukunft, weg von Atommeilern und Kohlekraftwerken. Oft stimmte auch die finan-zielle Seite: Der für 20 Jahre gleichbleibende Einspeisetarif sorgte für die Einnahmen. Senk-te die Bundesregierung die Einspeisevergütung, purzelten regelmäßig auch die Modulpreise, und so blieb die Rechnung aus Einnahmen für den Strom und Anlagenkosten im Gleichgewicht. Nun produzieren etwa 1,4 Millionen Solaranlagen auf deutschen Hausdächern so viel Strom, dass die Stromkonzerne um ihre Existenz fürchten. Ob-wohl der Erneuerbare-Energie-Anteil an der ge-samten Stromversorgung erst leicht oberhalb eines Viertels liegt. Das Wehklagen der Stromrie-sen hat aber die Bundesregierung dazu bewogen,

den Geldhahn vor allem für den Strom aus Solar-kraftwerken zuzudrehen. Wurden vor etwa zehn Jahren noch über 50 Cent für jede Kilowattstun-de Strom bezahlt, die eine Solaranlage ins Netz einspeiste, waren es 2011 noch fast 29 Cent pro Kilowattstunde. Seit Sommer 2014 liegt die Ein-speisevergütung für den Strom aus sehr großen Solaranlagen bei unter 10 Cent, bei kleinen unter 13 Cent. Ist das zu teuer für die Stromkonzer-ne, die den Strom zu diesen Preisen einkaufen müssen? Das behaupten nur viele Politiker und Wirtschaftsbosse. Als privater Verbraucher be-zahlt man übrigens meist etwa 28 Cent für die Kilowattstunde Strom.

Mitte 2014 hat der Bundestag eine umfassende Reform des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) beschlossen. Allerdings fiel diese Reform im Er-gebnis nicht ganz so schlimm aus wie befürchtet.

Sie haben ein Haus? Warum bezahlen Sie den Strom, den Sie verbrauchen? Die

Alternative ist: Strom mit einer Solaranlage selbst produzieren. Aber lohnt sich

das jetzt noch, nachdem die Bundesregierung die entsprechenden Gesetze

geändert hat? Text: Philip Akoto

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Nach wie vor gilt aber: Die Vergütung für Solar-strom sinkt automatisch weiter, von Monat zu Monat. Je mehr Solaranlagen insgesamt ans Netz gehen, desto schneller sinkt die Vergütung. Für jede einzelne Anlage bleibt die Vergütung jedoch ab Inbetriebnahme 20 Jahre stabil.

Wie hoch ist die Einspeise vergütung für eine typische private Solaranlage?

Solaranlagen auf dem Dach von Ein- oder Zwei-familienhäusern haben in der Regel eine so ge-nannte „installierte Leistung“ von unter 10 Ki-lowatt peak (kWp). Sie erhalten den höchsten Einspeisevergütungssatz von etwa 12,60 Cent pro Kilowattstunde (kWh; Satz für September 2014). Der Strom wird zu 100 Prozent vergütet.

Dachanlagen mittlerer Größe über 10 kWp bis einschließlich 40 kWp, die im September 2014 in Betrieb gehen, erhalten eine Einspeisevergütung von knapp 12 Cent.

Die neu eingeführte Leistungsklasse von 10 bis 40 kWp umfasst rund 50 Prozent aller Photovol-taikanlagen auf Werkshallen, Scheunendächern, Überdachungen von Fuhrparks, Anlagen auf Ver-waltungsgebäuden, Schulen und Ähnliches. Sie sind so groß, dass sie nur selten auf Ein- oder Zweifamilienhäusern zu finden sind. Solarstrom aus solchen Anlagen wird nur zu 90 Prozent ver-gütet. Die Begrenzung soll zum Eigenverbrauch oder zur Selbstvermarktung anregen.

Was kosten Solaranlagen?

Jahrelang gingen die Preise für Solarmodule nach unten. Vergleichsmaßstab ist ein Anlagenteil, das eine Leistung von einem Kilowatt liefern kann. 4.400 Euro (ohne Mehrwertsteuer) kostete solch

ein Anlagenteil 2008 in Deutschland im Schnitt noch – wenn es zu einer kleinen Solaranlage mit maximal zehn Kilowatt gehörte (größere Anlagen sind pro Leistungseinheit billiger). 2012 waren es nach Angaben des Bundesverbands Solarwirt-schaft nur noch etwa 2.100 Euro. Bis 2013 war der Preis auf ungefähr 1.680 Euro abgestürzt, 2014 dann auf gut 1.600 Euro. Der Preisrutsch war also nahezu zum Stillstand gekommen. Na-türlich, das sind nur Durchschnittswerte. Es gibt billige und teure Solarmodule, auch die Wech-selrichter, die die Stromspannung regeln, haben unterschiedliche Preise. Letztlich sind auch die Befestigungen ein wechselnder Kostenfaktor – eine Anlage auf dem Flachdach braucht ein Ge-stell, beim Schrägdach gibt es unterschiedliche Fixierungen.

Wie rechnet sich eine Solaranlage, wenn der gesamte Strom ins Netz eingespeist wird?

Wer im Herbst 2014 eine Solaranlage mit einer Leistung von 10 kWp auf seinem Dach installiert, kann mit einem Preis von etwa 16.400 Euro (ohne Mehrwertsteuer) rechnen. Eine solche Anlage wür-de etwa 10.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Bei einer Einspeisevergütung von 12,60 Cent pro kWh ergibt das eine Summe von 1.260 Euro. Davon sind auch die Kosten für evtl. Zinsen, Versicherung und Reparaturen zu zahlen. Gegenzurechnen sind evtl. Steuervorteile. Und einzukalkulieren ist die Rücklage für die neue An-lage, wenn die alte nach 20 oder 30 Jahren ersetzt werden muss. Fazit: Auf 20 Jahre gerechnet dürf-ten sich Kosten und Einnahmen in etwa die Waage halten. Läuft die Anlage danach noch einige Jahre ohne große Reparaturen weiter, erzielt der Eigen-tümer schöne Einnahmen – nur nicht mehr durch die gesetzliche Einspeisevergütung, denn die ist nach den 20 Jahren ausgelaufen.

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Mehr Rendite durch Eigenverbrauch des Stroms?

Die Wogen in der politischen Diskussion schlu-gen hoch im Vorfeld der EEG-Änderungen Mit-te 2014. Wer eine Solaranlage betreibt und den Strom teilweise selbst verbraucht, der sollte eine so genannte EEG-Umlage in Höhe mehrerer Cent pro kWh berappen, so der ernst gemeinte Vor-schlag von CDU, CSU und SPD. Bezahlen für den selbst erzeugten sauberen Strom – nicht gerade ein Fortschritt auf dem Weg zur Energiewende. Diese Änderung soll nun ab 2015 gelten, aber im-merhin nur für größere Anlagen mit mehr als 10 kWp. Also: Die typische Anlage auf dem Ein- oder Zweifamilienhaus ist nicht betroffen.

Wer den Strom der eigenen Solaranlage ver-braucht, der muss weniger an seinen Stromver-sorger überweisen. Und darin kann sich eine gute Zusatzrendite der eigenen Solaranlage ver-bergen. Denn Privathaushalte bezahlen etwa 28 Cent pro Kilowattstunde Strom. Diese 28 Cent einzusparen ist natürlich mehr als doppelt so at-traktiv wie die 12,6 Cent für die Einspeisung des Solarstroms zu erhalten. Ein Beispiel: Wem es gelingt, 30 Prozent des Stroms, den seine Solar-anlage erzeugt, selbst zu verbrauchen, der spart

derzeit etwa 840 Euro Stromkosten pro Jahr (bei einer 10-kWp-Anlage, 10.000 kWh Stromerzeu-gung insgesamt und 3.000 kWh Eigenverbrauch pro Jahr). Hinzu kommt die Einspeisevergütung von etwa 886 Euro (7.000 kWh mal 12,6 Cent). Zusammen sind das 1.726 Euro. Das bedeutet ein Plus von über 500 Euro pro Jahr im Ver-gleich zum Betrieb der Solaranlage ohne Eigen-verbrauch. Auf 20 Jahre gerechnet sind es gut 10.000 Euro. Die Unbekannte in dieser Rechnung ist der Strompreis. Steigt er weiter so wie in den letzten Jahren, dann sieht die Rechnung für die Solaranlage noch wesentlich günstiger aus. Dass der Strompreis fällt, ist wenig wahrscheinlich.

Noch rentabler dank Solarstromspeicher?

Je höher der Eigenverbrauch einer Solaranlage, desto rentabler wird sie. Also: Wäsche waschen und Geschirr spülen, wenn die Sonne scheint. Aber der Computer, Küchengeräte und Bügelei-sen sind oft auch abends in Betrieb. Da hilft der Stromspeicher – also die Batterie für den selbst produzierten Solarstrom. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert die Technik. Doch die Solarspeicher haben bisher noch eine Reihe von Nachteilen:

7 Es ist unklar, wie lange sie halten. Das Karls-ruher Institut für Technologie (KIT) testete eine Reihe von Speichersystemen, die auf der Basis der modernen Lithium-Ionen-Technik arbeiten. KIT-Prognose: Nur wenige Systeme werden nach zehn Jahren noch mindestens 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität haben.

7 Speicher sind teuer. Ein deutscher Marken-Speicherwechselrichter für eine 5-kWp-Solar-anlage kostet gut 5.000 Euro, hinzu kommt die Mehrwertsteuer.

7 Sicherheit: Sogar bei deutschen Speicher-Lieferanten hat das KIT gravierende Sicher-heitsmängel festgestellt. Deutsche Marken-hersteller wie SMA und SolarWorld verweisen allerdings darauf, dass sie selbst schon früh-zeitig forderten, strenge Sicherheitsvorschrif-ten einzuführen. Der SMA-Speicher Sunny Boy Smart Energy etwa ist nach Qualitätsstandards getestet und hat ein mehrstufiges Sicherheits-konzept. Experten warnen vor allem davor, So-larspeicher selbst zu montieren. Das KIT hat eine Checkliste erarbeitet, um Private beim Batterie-Kauf zu unterstützen (www.kit.edu).

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BildnachweisSeite 6: Steico SESeite 8: Swisscanto; Steico SESeite 10-11: Sto SE & Co. KGaASeite 12: ©borisb17 - Fotolia.com (auch Titel)Seite 15: ©chungking - Fotolia.comSeite 16: First Solar Inc.Seite 19: JA Solar (auch Titel)Seite 20: SolarWorldSeite 22: PlansecurSeite 23: Krappfinanz UGSeite 24: UmweltBankSeite 28: DIW BerlinSeite 31: Die Grünen; BV SolarwirtschaftSeite 32: Privat; Leuphana Uni LüneburgSeite 33: B.A.U.M. e.V.Seite 34: pv-magazine; DESERTEC FoundationSeite 35: SpiegelSeite 36: Utopia; Bündnis 90/Die GrünenSeite 39: bdla Bund Deutscher Landschafts-

architektur; Altop-VerlagSeite 40: Canadian Nation RailwaySeite 42: Green Mountain Coffee Roasters;

Taiwan Semiconductor ManufacturingSeite 46: GazpromSeite 48: SiemensSeite 50: @Kate_Shephard - Fotolia.comSeite 51: Invest In VisionsSeite 54: @sumnersgraphicsinc - Fotolia.

com; @Roman_Sigaev - Fotolia.comSeite 62: ©Tyler_Olson - Fotolia.comSeite 64: ProVita GmbHSeite 70: ©Andrea Izzotti - Fotolia.com (auch

Titel)Seite 71: Windwärts GmbH; Windreich GmbHSeite 72: FFK Environment GmbHSeite 73: Kanzlei Nieding + BarthSeite 74: Wölbern Invest; CentrosolarSeite 77: Green City Energy AGSeite 79: UDI Beratungsgesellschaft mbHSeite 80: solarcomplex AGSeite 82: WeGrow GmbHSeite 84-85: ECOreporter.de AGSeite 86: @goldbany - fotolia.comSeite 88: e@Simon_Kraus - Fotolia.com

Um mit der eigenen Solaranlage etwas für die Umwelt zu tun, Teil der Energiewende zu werden und gleichzeitig Geld zu verdienen, braucht es kein eigenes Hausdach. Eine Al-ternative: Der Kauf einer fertig installierten Photovoltaikanlage auf einem gepachteten Hausdach oder einer Freifläche. So können auch Mieter oder Hauseigentümer, deren eige-nes Dach ungeeignet ist, rentabel Solarstrom produzieren. Ein Unternehmen, das solche Direktinvestments anbietet, ist die OptiCent Energy GbR. Angeboten werden größere Anla-gen, wie sie etwa auf Fabrikdächern oder bei landwirtschaftlichen Betrieben zum Einsatz kommen. Ein Beispiel: Eine dieser eigenstän-digen Solarstromanlagen mit einer Leistung von 30 KW erzeugt pro Jahr 30.000 Kilowatt-stunden Strom und spart dabei 16.000 Kilo-gramm CO

2 ein. Sie kostet rund 50.000 Euro.

„In der Investition ist die Pacht für die ca. 250 Quadratmeter große Dachfläche für die ersten 20 Jahre enthalten. In der Regel laufen die Pachtverträge über 30 Jahre inklusive ei-ner Verlängerungsoption über zwei Mal fünf Jahre“, erläutert Bernd Nobis, Gesellschafter der OptiCent Energy GbR. „Der Investor kann

durch die Ausnutzung steuerlicher Regelun-gen eine ansehnliche Starthilfe vom Finanz-amt bekommen. Außerdem ist es möglich, einen Teil der Investition von der Bank beitra-gen zu lassen“, so Nobis. Der Eigenaufwand des Käufers betrage so oftmals lediglich 15 Prozent der Gesamtinvestition. „Wir setzen auf Direktvermarktung. Der Strom wird von den Eigentümern der Dächer abgenommen und im Umkreis weniger Kilometer verkauft“, erklärt Nobis.

Im August 2014 erzielte der direkt vermarkte-te Solarstrom Nobis zufolge 13,5 Cent pro Ki-lowattstunde (kWh). Das ist deutlich mehr als Anlagenbetreiber zeitgleich über die feste Ein-speisevergütung des EEG bekamen. „Damit er-gibt sich für die Investoren ein Rohertrag von 7,5 bis 7,8 Prozent pro Jahr“, sagt Nobis. Bis so eine Solarstromanlage sich amortisiere, dauere es etwa 15 Jahre. „Danach bleiben noch min-destens 15 weitere Jahre, um vom Stromver-kauf zu profitieren. Das wertvolle an diesem Investment ist der Pachtvertrag, der dem In-vestor das Recht verbrieft, die Dach- oder Frei-fläche über 30 Jahre zu nutzen“, sagt Nobis.

Es geht auch ohne eigenes Dach

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Institut Programm­name

Ziel­gruppe

Kredithöhe in Euro

Effektiver Zinssatz in %/ (Zinsbin­dung)

Lauf­zeit in Jahren

Eigen­kapital

Gebühren Eintrag ins Grundbuch

Bauspar­kasse Schwäb. Hall

Fuchs Energie

Private 10.000 bis 1 Mio.

Ab 2,02 12, 15 oder 20

Nein 1 % Ab­schluss­geb. Bausparv.

Ab 30.000 € Kredit­summe

BHW Bau­sparkasse AG

BHW Photo­voltaik Konstant 7

Private 8.000 bis 50.000

3,75 (Bauspar­darlehen), sonst ab 4,31

20

Nein 1 % Ab­schluss­geb. Bau­sparvertrag

Nein/In­dividuelle Vereinba­rung

Commerz­bank

Kein Programm­name

Private und Ge­werbliche

25.000 bis 1 Mio.; darüber hinaus auf Anfrage

Keine Angabe

15 Indivi­duelle Verein­barung

Keine Angabe

Individuelle Vereinba­rung

Deutsche Kreditbank (DKB)

DKB Energie Private 5.000 bis 60.000

4,95 bis zu 18

Nein Keine Nein

EthikBank Ökokredit/Photovolta­ik­Finanzie­rung (nur Aufdach)

Private

Private, Unter­nehmen, Projekt­ges.

5.000 bis 40.000

40.000 bis 500.000

3,30; 3,34

3,09

1 bis 5; bis 12

bis zu 17

Nicht erforder­lich/

Indivi­duelle Verein­barung

Keine/

Projektprü­fungsge­bühr 1 %

Nein

Evangeli­sche Kredit­genossen­schaft eG*

Ökokredit Private 10.000 bis 50.000

Ab 2,35 5 bis 15

Nein Keine Nein

GLS Bank Photovol­taikkredit

Private 10.000 bis 100.000

Bis 4,55 bis zu 20

Abhän­gig vom Ertrag der Anlage

Keine Je nach Höhe Dienstbar­keit/Vor­merkung

ING­DiBa ING­DiBa Wohnkredit

Private 5.000 bis 50.000

3,99 2 bis 7 Nein Keine Nein

KfW Bank Erneuerbare Energien – Standard

Private, Unter­nehmen

bis 10 Mio. 1,21 bis 7,40

5 bis 20

Nein 0,25 % p. M. Bereit­stellungs­geb.

Abhängig von Haus­bank

Steyler Bank

Steyler Bank Solarkredit

Private 10.000 bis 50.000

2,60 bis 3,95

bis 20 Nein Keine Je nach Kredithöhe

Targobank Energie­darlehen

Private 5.000 bis 60.000

4,99 1 bis 18

Nein Keine Nein

UmweltBank Photovolta­ik­Finanzie­rung

Private, Gewerbl., Unter­nehmen

ab 100.000 Auf Anfrage

bis 18 Ab 10 % Auf Anfrage

Dienstbar­keit/Vor­merkung

Stand Juni/Juli 2014; Quelle: Angaben der Anbieter

* Die Evangelische Kreditgenossenschaft und die Evangelische Darlehensgenossenschaft sind seit August zusammengeschlossen. Die beiden bilden seither die Evangelische Bank.

Solaranlagen: KreditkonditionenSie wollen künftig selbst Sonnenstrom auf dem eigenen Hausdach produzieren? Finanzieren können Sie das auch mit einem Solarkredit.

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Axel Kirschberger, CSR-Verantwortlicher bei der Volksbank Gütersloh eG

„Das Angebot nachhaltiger Geldanlagen ist ein wich-tiger Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir wählen regelmäßig Kundenbetreuer aus, den ecoanlageberater zu besuchen. Mit diesem Handwerkszeug können unsere Kollegen und Kolleginnen Finanzprodukte in diesem Wachs-tumsmarkt umfassend einschätzen. Viele Kunden melden uns zurück, dass für sie das Thema „Mittelverwendung“ neben den klas-sischen Kriterien der Geldanlage zunehmend wichtig ist. Durch das breite Wissensspektrum im Bereich der Nachhaltigkeit signalisieren wir als Volksbank Gütersloh Kompetenz und Ver-lässlichkeit. Ich empfehle den Lehrgang zum ecoanlageberater jederzeit mit Freude weiter.“

Immer mehr Kunden wollen nachhaltige Produk-te. Wer an diesem Trend in der Finanzbranche mit Erfolg teilhaben will, sollte auf die richtige Weiterbildung setzen und „ecoanlageberater“ werden – Fachberater für Nachhaltiges Invest-ment. So darf sich nennen, wer den Fernlehrgang ecoanlageberater erfolgreich absolviert hat.

ecoanlageberater gibt es seit 2005. Die Autoren und Referenten des Fernlehrgangs sind Fachleu-te aus der Branche: Banker, Vermittler, Analysten und Research-Mitarbeiter sowie Fondsmanager. Das Siegel der Zen tralstelle für Fernunterricht (ZFU) zeigt: Die staatliche Prüfinstanz hat den Fernlehrgang begutachtet und ihn offiziell zuge-lassen.

Wie sie lernen, können die Teilnehmer dank des Mediums Internet selbst bestimmen. Ein Tutor be-treut sie während der drei Monate Studienzeit. Re-gelmäßige Online-Chats und die drei Workshops bieten die Möglichkeit, Wissen zu vertiefen und Kontakte zu anderen Teilnehmern zu knüpfen.

Der Fernlehrgang ecoanlage-berater auf einen Blick:

7 berufsbegleitende Weiterbildung

7 staatlich zugelassen von der Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU)

7 ausgezeichnet als offizielles Projekt der UNESCO Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“

7 Dauer: drei Monate (ca. 100 Stunden)

7 drei Workshops mit Experten aus der Praxis als Referenten

7 Abschluss: Zertifikat „Fachberater/in für Nachhaltiges Investment“

Inzwischen haben knapp 400 Anlageberater aus Deutsch-land, Österreich und Südtirol den Fernlehrgang erfolgreich absolviert.

Nähere Informationen bitte bei der ECOeffekt GmbH an-fordern ([email protected] oder Telefon 0231 – 477 359- 65).

Verbraucher finden unter www.ecoanlageberater.de eine Deutschlandkarte mit den Fachberatern für nach-haltiges Investment.

IN DREI MONATEN ZUM FACHBERATER FÜR NACHHALTIGES INVESTMENT

Dr. Helge Wulsdorf (Vorsitz), Bank für Kirche und Caritas in Paderborn

Dr. Sandra Reich, Geschäftsführerin der Börsen Hamburg und Hannover

Prof. Dr. Thomas Meuser, Dekan Green Business Management, Hoch-schule BiTS, Iserlohn

Die Prüfungs-kommission:

Die nächsten Termine:20. September bis 12. Dezember 2014 (Kurs 24)

September bis November 2014 (Kurs 25) – Inhouse-Schulung (externe Anmeldungen sind nicht möglich)

28. Februar bis 21. Mai 2015 (Kurs 26)19. September bis 11. Dezember 2015 (Kurs 27)

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InserentenverzeichnisABO Invest Aktiengesellschaft Unter den Eichen 7, 65195 Wiesbaden Telefon: 0611 / 26 76 55 - 92 Telefax: 0611 / 26 76 55 - 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.buergerwindaktie.de

ACATIS Investment GmbH Taunusanlage 18, mainBuilding, 60325 Frankfurt Telefon: 069 / 97 58 37 77 Telefax: 069 / 97 58 37 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.acatis.de

Bank für Kirche und Caritas eG Kamp 17, 33098 Paderborn Telefon: 05251 / 1 21 - 0 Telefax: 05251 / 1 21 - 212 E-Mail: [email protected] Internet: www.bkc-paderborn.de

Bank für Kirche und Diakonie eG - KD-Bank Schwanenwall 27, 44135 Dortmund Telefon: 0231 / 5 84 44 - 0 Telefax: 0231 / 5 84 44 - 161 E-Mail: [email protected] Internet: www.KD-Bank.de

BIB - BANK IM BISTUM ESSEN eG Gildehofstraße 2, 45127 Essen Telefon: 0201 / 22 09 - 0 Telefax: 0201 / 22 09 - 200 E-Mail: [email protected] Internet: www.bibessen.de

Bau-Fritz GmbH & Co. KG, seit 1896 Alpenweg 25, 87746 Erkheim Telefon: 08336 / 900-0 Telefax: 08336 / 900-222 E-Mail: [email protected] Internet: www.baufritz.de

CEPP Invest GmbH Kurfürstendamm 72, 10709 Berlin Telefon.: 030 / 86 390 28 - 258 Telefax: 030 / 86 390 28 - 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.cepp-invest.de

Condor Lebensversicherungs- Aktiengesellschaft Admiralitätstraße 67, 20459 Hamburg Telefon: 040 / 57 01 99 99 - 1 Telefax: 040 / 57 01 99 98 - 1 E-Mail: [email protected] Kundenportal: www.condor-versicherungen.de Maklerportal: www.makler.condor-versicherungen.de

DNB Asset Management S.A. 13, rue Goethe, L-1637 Luxembourg / Luxembourg Telefon: 00352 / 45 49 45 1 Telefax: 00352 / 45 49 45 555 E-Mail: [email protected] Internet: www.dnb.no/lu/de

Energiekontor AG Mary-Somerville-Straße 5, 28359 Bremen Telefon: 0421 / 33 04 - 0 Telefax: 0421 / 33 04 - 4 44 E-Mail: [email protected] Internet: www.energiekontor.de

EVANGELISCHE KREDITGENOSSENSCHAFT eG Seidlerstraße 6, 34117 Kassel Telefon: 0800 52060410 Telefax: 0800 52060419 E-Mail: [email protected] Internet: www.ekk.de

German Pellets Genussrechte GmbH German Pellets GmbH Am Torney 2a, 23970 Wismar Telefon: 03841 / 30 30 66 66 Telefax: 03841 / 30 30 66 67 E-Mail: [email protected] Internet: www.gruenerzins.de

GLS Bank Christstr. 9, 44789 Bochum Telefon: 0234 / 57 97 - 100 Telefax: 0234 / 57 97 - 222 E-Mail: [email protected] Internet: www.gls.de

Green City Energy AG Zirkus-Krone-Straße 10, 80335 München Telefon: 089 / 89 06 68 - 800 Telefax: 089 / 89 06 68 - 880 E-Mail: [email protected] Internet: www.greencity-energy.de

Hauck & Aufhäuser (Schweiz) AG Talstrasse 58, CH - 8022 Zürich Telefon: 0041 / (0)44 / 220 11 22 Telefax: 0041 / (0)44 / 220 11 23 E-Mail: [email protected] Internet: www.hauck-aufhaeuser.ch

Lacuna AG Furtmayrstraße 3, 93053 Regensburg Telefon: 0941 / 99 20 88 - 0 Telefax: 0941 / 99 20 88 - 38 E-Mail: [email protected] Internet: www.lacuna.de

MehrWert GmbH für Finanzberatung und Vermittlung Hainstraße 23, 96047 Bamberg Telefon: 0951 / 30 12 55 - 65 Telefax: 0951 / 30 12 55 - 67 E-Mail: [email protected] Internet: www.mehrwert-finanzen.de

Miller Forest Investment AG Millerhof 4, 88281 Schlier Telefon: 07529 / 97 15 58 - 0 Telefax: 07529 / 97 15 58 - 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.miller-investment.de

Missionszentrale der Franziskaner e.V. Albertus-Magnus-Str. 39, 53177 Bonn Telefon: 0228 / 95 35 40 Telefax: 0228 / 95 35 44 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.mzf.org

ÖKORENTA FINANZ AG Kornkamp 2, 26605 Aurich Telefon: 04941 / 60 497 - 24 Telefax: 04941 / 60 497 - 23 E-Mail: [email protected] Internet: www.oekorenta.de

ÖKOWORLD LUX S.A. 44, Esplanade de la Moselle, L-6637 Wasserbillig / Luxembourg Telefon: 02103 / 2841-0 Telefax: 02103 / 2841-400 E-Mail: [email protected] Internet: www.oekoworld.com

OptiCent Energy GbR Bernd Nobis / Jürgen Perkuhn Kammertalstr. 13a, 79112 Freiburg Telefon: 07664 / 50 48 76 Telefax: 07664 / 50 48 71 E-Mail: [email protected] Internet: www.opticent-energy.de

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SolarArt Kraftwerk 1 GmbH & Co. KG Würzburger Str. 99, 97922 Lauda-Königshofen Telefon: 09343 / 6 27 69 - 0 Telefax: 09343 / 6 27 69 - 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.solarart-kraftwerk.de

solarcomplex AG Ekkehardstr. 10, 78224 Singen Telefon: 07731 / 82 74 - 0 Telefax: 07731 / 82 74 - 29 E-Mail: [email protected] Internet: www.solarcomplex.de

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Stuttgarter Lebensversicherung a.G. Rotebühlstraße 120, 70197 Stuttgart Telefon: 0711 / 665 - 0 Telefax: 0711 / 665 - 15 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.stuttgarter.de

Swisscanto Asset Management International S.A. Niederlassung Frankfurt am Main Taunusanlage 1, D-60329 Frankfurt am Main Telefon: 069 / 50 50 60 581 E-Mail: [email protected] Internet: www.swisscanto.de

UDI Beratungsgesellschaft mbH Frankenstr. 148, 90329 Nürnberg Telefon: 0911 / 92 90 550 Telefax: 0911 / 92 90 555 E-Mail: [email protected] Internet: www.udi.de

UmweltBank AG Laufertorgraben 6, 90489 Nürnberg Telefon: 0911 / 53 08 - 123 Telefax: 0911 / 53 08 - 129 E-Mail: [email protected] Internet: www.umweltbank.de

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EDITION

ECOreporter

Messe Grünes Geld:

Informieren Sie sich in Hamburg, München, Stuttgart, Köln…A

nze

ige

Krisenfest und zugleich sinnvoll anlegen? Die Messe Grünes Geld zeigt,

wie es geht. Für Besucher ist die beliebte Messe mit dem umfangrei­

chen Vortragsprogramm kostenlos!

Der Eintritt für Besucher ist frei!

Auf den Messen wird die ganze Fülle nachhal-tiger Geldanlagen präsentiert: vom Solarfonds über Sparbriefe bis zum nachhaltigen Aktien-fonds oder Angebote nachhaltig ausgerichteter Banken. Auch ökologische, solide Baum-Invest-ments, Erneuerbare-Energie-Geldanlagen und vieles weitere umfasst die dargebotene Produkt-palette.

In den Vorträgen erläutern Fachleute und Po-litiker kompetent und allgemeinverständlich, was die nachhaltige, ethische Geldanlage von 08/15-Angeboten unterscheidet – vor allem in den Punkten Sicherheit, Rendite und Verantwor-tung.

Seit 1999 findet Grünes Geld in verschiedenen deutschen Städten statt. Es geht darum, eine breite Auswahl nachhaltiger Geldanlagen zu zei-gen. Aber es wird auch vor dubiosen Anbietern gewarnt. An der Messe darf beispielsweise kein Unternehmen teilnehmen, das der Fachinfor-

Terminübersicht Grünes Geld

6. September 2014: Grünes Geld HAMBURG 9:30 – 18:00 Uhr Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1

22. November 2014: Grünes Geld MÜNCHEN 9:30 – 18:00 Uhr Münchner Künstlerhaus, Lenbachplatz 8

20. Juni 2015: Grünes Geld STUTTGART 9:30 – 18:00 Uhr Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Straße 19

21. November 2015: Grünes Geld KÖLN 9:30 – 18:00 Uhr Gürzenich, Martinstraße 29-37

Bei allen Messen gibt es ein umfangreiches Vortragsprogramm zu nachhaltigen und ethischen Investments. Der Eintritt für Besucher ist frei!

Weitere Informationen und die genauen Daten erhalten Sie beim Veranstalter: ECOeventmanagement – Inh. Tobias Karsten, Tel: 0231/477359-65, [email protected], www.gruenes-geld.de

mationsdienst „ECOreporter“ in seiner „Wach-hundrubrik“ führt.

Neu: Der „Anleger­Checkpoint“

Ab der Messe in München wird es einen neuen Service geben: Besucher können sich erstmals an einem „Anleger-Checkpoint“ produktneutral über nachhaltige Investments informieren und mehr darüber erfahren, wie eine persönliche An-lagestrategie entwickelt werden kann. Jeder An-leger, der in nachhaltige Geldanlagen investiert, sollte sich über die Art der Anlage grundlegend informieren und ein Investment auf seine Bedürf-nisse abstimmen. Ob ein Investment „hell-“ oder „dunkelgrün“ sein soll, sicher sein muss oder auch spekulativ angelegt werden kann, entschei-det jeder Anleger für sich persönlich. Neutrale Experten helfen dabei, die jeweiligen Investment-formen einzuordnen und geben Tipps für eine persönliche Anlagestrategie. Neutral und ohne Produktempfehlung.

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ECOreporter

Nachhaltige Lektüre

Bewusst konsumieren – geht das überhaupt? In seinem Buch geht der Schauspieler Hannes Jaenicke der Frage nach, wie raffiniert man bei den alltäglichen Kon-sumentscheidungen ma-nipuliert wird, vom Kauf eines Haarshampoos bis zur Geldanlage. Dabei widmet er sich den Fak-

ten, lässt aber auch der unge-bremsten Empörung über all die Fallstricke und Lockmittel freien Lauf, mit denen die Konsumen-ten „verarscht“ werden, wie er es nennt. Ohnehin legt er Wert auf eine deutliche Sprache, die Ross und Reiter nennt, und nicht mit differenzierter Darstellung weich zeichnen soll. Dabei argumen-tiert er sachlicher, als der Buchtitel suggeriert und bemüht sich auch um Tipps für Konsumen-ten. Ein Buch für Menschen, die eine Lebens- und Konsumweise anstreben, die ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung gerecht wird.

Die große Volksverarsche Autor: Hannes Jaenicke Gütersloher Verlagshaus, 2013 192 Seiten; 17,99 Euro ISBN: 978-3-579-06636-3

Sechs Jahre nach der Lehman-Pleite ist die weltweite Finanzkrise noch immer nicht über-wunden. Im Gegenteil: Wir stecken noch mit-tendrin. Warum das so ist, erklärt dieses Buch eines Insiders. Der Au-tor, der nur mit Pseud-onym genannt ist, weil er noch immer in der Finanzwirtschaft arbei-tet, berichtet aus erster Hand darüber, was sich hinter den Kulissen abspielt. Dieser Whistleblower informiert über Bankvorstände, die den Risiken ihres Geschäfts ebenso hilflos gegenüber stehen wie Politiker und Aufsichtsbe-amte, die diese nicht einmal verstehen. Das Buch stellt klar, welche Ursprünge die Euro-Krise hat, was von den Rezepten dagegen zu halten ist und warum diese Krise das Potenzial hat, die Grund-

festen der Demokratie zu erschüttern. Das Werk ist gut lesbar und erläutert auch komplizierte Sachverhalte verständlich. Eine ordentliche Prise Polemik würzt die Lektüre.

Verzockte Freiheit Autor: Diogenes Rant Finanzbuch Verlag, 2014 208 Seiten; 19,99 Euro ISBN: 978-3-89879-854-9

Die Finanzkrise trifft nicht nur Sparer und Banken, sondern auch Finanzzeitschriften, die keine Abos verkaufen, son-dern von Werbeeinnahmen abhängig sind – und das sind wohl über 99 Prozent. Ban-ken gehen pleite, schalten keine Werbung, Verlage ver-lieren Geld, kündigen Mitar-beiter – Finanzjournalisten stehen auf der Straße. Auch Matt Prior, der Held dieses amerikanischen Romans, wird arbeitslos. Aber er weiß sich zu helfen: Schließlich kann er nicht nur Finanzkolumnen schreiben, sondern auch dichten. Und er hat erkannt, dass während einer gewissen Phase „der größte Idiot …an der Bör-se jedes Jahr 20 Prozent Gewinn machte“. Matt entwickelt poetfolio.com, eine Internetseite, die Aktientipps in Versform veröffentlicht. Börsen-poesie der anderen Art. Aber die idiotensichere Börsenära ist vorbei, gereimte Tipps kommen nicht an, und Matts Geldreserven gehen zu Ende. Seine Frau scheint plötzlich auf Vollholz-Schrei-ner zu stehen, das eigene Haus ist bis zum Dach verschuldet, was bleibt Matt? Die Rettungsidee kommt ihm beim Milchkaufen: Drogenhandel! Doch es gibt talentiertere Dealer, und das FBI heftet sich ihm auch bald an die Fersen. Seinen fiesen Ex-Chefredakteur und seinen unfähigen Anlageberater kann Matt noch austricksen, aber als seine Frau mit Stofftier-Spekulationen Erfolge landet, stellt er sich der Realität.

Die finanziellen Abenteuer des talentierten Poeten Autor: Jess Walter Karl Blessing Verlag 383 Seiten; gebunden; 19,99 Euro ISBN: 978-3-89667-518-7

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Projekt-Anleihe „Enerparc Solarpark Walddrehna“

n Solarpark in Brandenburg mit einer Leistung von rund 52 MWpn Inbetriebnahme 2012 – Einspeisevergütung fest bis 2032n Emissionsvolumen der Anleihe 16,6 Mio. Euron Rendite 4,50 Prozent p.a. – Laufzeit bis 31.12.2024n Risikoklasse 3 auf einer Skala von 0 bis 5

Alle wichtigen Informationen, wie das Chancen-/Risiko-Profil, finden Sie im Wertpapierprospekt, der im Internet hinterlegt ist. Eine gedruckte Version senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu.

Weitere Informationen finden Sie unter www.umweltbank.de/enerparc

Gerne stehen wir Ihnen für Fragen telefonisch zur Verfügung. Rufen Sie uns an, wir sind Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr für Sie da: Telefon 0911 / 53 08 - 145

Unterstützen auch Sie die Energiewende durch Ihre Geldanlage bei Deutschlands grüner Bank. Beteiligen Sie sich an der nachrangigen Finanzierung eines bereits bestehenden Solarparks.

Exklusiv bei der UmweltBank:

Projekt-Anleihe Enerparc Solarpark Walddrehna