Belletristik_12-Leseprobe
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12 Belletristik
Sie beginnt mit einem Gedicht. Sie beginnt mit einer Illustration. Die Ausgabe 12 der Belletristik ist ein Kettenbrief, ist die Dokumentation zweier Ketten-briefe: Sie beginnt mit einer Illustration. Sie beginnt mit einem Gedicht. Auf Text folgt Illustration. Es wird ge-flüstert, still geschieht dies nicht. Eine Antwort wird zum Kommentieren angeboten, eine Stellungnahme ab-gegeben. Sprachen werden gewechselt, Dialog heißt es zwischendurch, er beginnt mit einem Gedicht, er beginnt mit einer Illustration. Äußerungen werden zurückgezogen. Fortsetzung lässt auf sich warten, ge-drängte Abgaben geleistet. Antworten nach Begegnung, zur Auseinandersetzung des Nächsten. Sie gehören zueinander: nach der Abstoßung: Annäherung. In der Mitte treffen sich zwei Ketten als gemeinsame Glieder.
Viel Vergnügen beim Lesen!
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38André GottschAlk
sAndrA TrojAn
PATricio PumArino
romAn isrAel
sAndrA lubAhn
birGiT kreiPe
Therese schulTe
FloriAn Voss
TAnjA kischel
richArd durAj
FloriAn hAuer
kAThArinA schulTens
ludmillA bArTschT
silke PeTers
mAriA sTerki
dominik AnGeloch
mAGdA kArczewskA
luTz sTeinbrück
mAriA eisenächer
swAnTje lichTensTein
dieTer jüdT
linus wesTheuser
sinA möhrinG
sAschA kokoT
rosemArie schöninGh
leA schneider
corinnA chAumeny
jAn skudlArek Ron WinkleR
Stefan Bachmann
chaRlotte WaRSen
faBian knöBl
anke BaStRop
JUcoSa
toBiaS Roth
Jana DöRfelt
Johanna melzoW
BenSWeRk
mikael Vogel
pètRUS ÅkkoRDéon
max czollek
claUDia pomoWSki
tRiStan maRqUaRDt
oliVeR hUmmel
oDile kennel
katJa SpitzeR
Stephan Reich
annemaRie otten
RicaRDo Domeneck
aSUka gRün
Shane anDeRSon
maRtina lieBig
alexanDeR gRaeff
SUSanna klein
niklaS l. niSkate
maRina fRieDRich
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patRicio pUmaRino — Roman iSRael
Dritte GanGart
I
nach Jahren verkrampfen
sich Muskeln, Gedanken /
Teile des Körpers / die
Nieren, der Kropf
aufblähen sich, zusammen
fallen / Fettfraß und Schmelze
im Zyklus des Einen
bis dass die Ratio einen
in die Esse greift / weil montags
früh um sechs die Schicht
beginnt / mit Tee und angebrannter
Milch fürs Kleine
jeden Tag / mehrmals oft /
häufig wieder / ewig
gleich
bis dass die Rente eure
Fressen bleicht / und Poröses
dazu, Maden dazu, Flecke,
Würmer
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floRian haUeR — kathaRina SchUltenS
loGik: Wesen Zu beGriff
denn teile sind einander schließlich
nicht bloß freundlich gesinnt. erstens
reichte das kaum. zweitens sind sie abhängig.
wie will man sich sonst diese gesten erklären?
pirouetten im abstand eines kontinents — perfekt
synchron.
teile schließlich sind — den anderen gegenüber —
leidenschaftslos. oder? nimms erst einmal an.
ihre abhängigkeit gründet nicht im körper. sie haben
ja nichts. gar keine relevanten glieder. nur trieblose
bewegungen. wellen. da ist nicht einmal humor.
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lUtz SteinBRück — maRia eiSenächeR
freischWeben
im Muschelkleid
aus Wolkensaum
Werd’ eins mit der Luft
Werd’ eins
Deine Formen sind
anders geartete
Fließgewässer
nach oben hin
ohne Sitzplätze
im Rücken der Anderen
ohne starres Weiß
in halben Augen
Du ein Leichtes in der Luft, Cumulus
bis deine Muscheln tropfen
4928
SWantJe lichtenStein — DieteR JüDt
Wohin mit dem Sprudel?
Aus dem Grillquell
mit den fünf Fontänen
aus dem Wasserlabyrinth
aus dem Schenkelbrunnen
aus dem Öltanker
aus dem Erdbeerfeld
aus dem Überfluss
aus dem Tröpfcheninfekt
den Tiefausläufern
den Wetterlagen
den Wirbelstürmen
den drei Damen
die Rosensuppe löffeln
unter dem Näpfchen
liegt der Hund begraben
die Pipelinebegrenzung
die Ichauflösung
die Zentralperspektive
die Kausalität
die Westlogik
die Zigarettenverpackung
mit dem Kinderwagenkind
mit der Gasmaske
die auf die Goldwaage
sich legt.
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coRinna chaUmeny — Jan SkUDlaRek
grund genug
word öffnet sich, knochenweiß noch
der himmel überm schreibtisch auch
aus angst vor der fläche, flächendeckende
angst, horror vacui
in echtzeit plus : meine geteerten augen
untergründiges grau, ja, mein gesicht als palimpsest
— schaben Sie nur gründlich genug,
erscheint die mimik von gestern, der vorwoche,
kindheit gar —
jedenfalls : cirren, ein zirpen
schnäbeln am baumstamm
krächzen am körper, flirren der sprache
jedenfalls — ein wort öffnet sich (s.o.) —
habe ich humus im mund
& mein körper wird abwärts gescrollt
wird kompost im schloßgarten Ihres vertrauens
maRina fRieDRich
maRtina lieBig — alexanDeR gRaeff
Das becken
Attack Zwei kirschrote Kreise
links und rechts seiner Lippen.
Er lachte sein Erdmännchenlachen und
bestellte seinen achten Ingwertee.
Wohin das Zeug nur fließt?
dachte ich.
Delay An einem Pfingstsonntag
wurde ihm ein kleines Bolzenschloss vor die Lippen geklemmt.
Es soll verhindern, dass auf Fragen
Antworten gegeben werden.
War es die linke oder die rechte Hand (Gottes)?
dachte ich.
Sustain Er fragte mich,
was das Wort »Weltausschuss« bedeute.
Dabei schob er eine Augenbraue, seine rechte,
also meine linke, nach oben.
Wann küsst er mich endlich?
dachte ich.
Release Am Ausklingvorgang von Becken, oder Glocken,
mit strapazierter Hüllkurve im ADSR-Ideal,
hörte der gelbe Scientist
ein raumfüllendes Glucksen.
Wie lange ein menschliches Gehirn ausklingt?
erwachte ich.
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2453
Stephan Reich — annemaRie otten
in den ecken des schlafs
sträubt sich die geometrie
fast als tropften die wände zu boden
in schlieren
wachsen die gliedmaßen
aus dem gebäude, dem traum
heraus hört man
das schweigen, schwere atmen
in unruhigen schlägen gegen die uhr
(nur die wenigsten schlafen sich selbst)
& auf dem dach ist ein grünliches
zittern die schindeln
entwachsen bereits ihrer form
wird das karo zu eng
ums genick
& zu wirklich,
wahrhaftig
ein haus, eine haut
aus vier graden, zehn ecken, ein zweites gesicht.
2057
tRiStan maRqUaRDt — oliVeR hUmmel
urbarer ruf / gespinst mit verdienst / kruderer unterton — das alles
kannten wir schon. das las sich wie sengung bei glut / blutig gestimmte
körperchen und traf im grunde die sache ganz gut. wer etwa andern
einen graben grub, müsse selbiges im schilde haben, führte zu wirk-
samkeitsverheiß und verlor sich mit der zeit. was blieb, war der HIEB.
noch jahre nach der ersten nennung, wandelte sich stift zu hand,
syntax zum gelenk. man tat dann eingedenk und harrte des spatens:
wohlweißlich stichfest bis gerinnung zur pose. wuchtsame prägung.
ortszeit: new york 55, bochum 09 — es konnte überall sein, wo ein
wort zum schaufelding mutierte. wenn man sie wähnte, die bagger,
v-männer der wirksamkeit, shrieked with delight ± hollow-eyed. das
saß. das besaß ausmaß. und hieß aber auch: die unerfahrenheit des
terminus urwald in sachen ursprünglichkeit war zwar eine unter vielen.
doch beim HIEB griff das nicht. der HIEB war ständig in begebung.
yacketakking screaming vomiting whispering facts: da schrak der hase,
beleibe geradestand / er vor — der offensive: als HIEB hatte er nicht
nur vier buchstaben, sondern auch eine richtung. und weil die im
grunde unklar blieb, saß der HIEB indeed in letztlich jeder begeben-
heit. i saw potato salads at ccny lectures on dadaism: da entsprang — aus
prinzip — der wunde punkt in sachen welt. london im frühjahr 2011.
mit allen ginsberg
für ulf stolterfoht
1859
max czollek — claUDia pomoWSki
looPhoWl
aufgedrehter himmel
powerchord der rushhour
im parabol der bäume
tonarme wie äste
bänke als repeat
funktion der grünanlage
wird eine letzte katze
durch das bild gejagt
ver s’hot fligl darüber
hoch eine schwalbe
flit aroiftzu der wind
frischt langsam auf
(die verwendeten Textsamples sind der Umschrift des
jiddischen Liedes »DonnaDonna« entnommen)
1661
mikael Vogel — pètRUS ÅkkoRDéon
maniaPhobisches abschWörunGsGeDicht
Noch immer verströmt deine
Erinnerung ihre Kadavergerüche, Abwärtsver-
Wachsene, deine damaligen Küsse gefüllt mit angelockten Fliegen.. in vorge-
Täuschten Fleischen, in geballter sich windender Schreckverknospung: Wir tranken Wespen, Gift-
Müll, aßen Stacheldraht, die uns gegenseitig ausge-
Schlagenen Zähne, ausgerissenen Körperhöhlen.. unsere Finger seltene Mutationen, tastende
Sterblichkeiten — in pulsierender Arterienbalz. Waren Schlangensex, süß und naß und tropfend von
Sümpfen, dein Bild verzerrt sich mir immer mehr ins
Infernale. Hinter jeder Flucht eine weitere Flucht vor den
Fluchten, oder riechen noch immer nach Verstümmelung und Angst wo immer wir jetzt
Sind und wer, mit wem — von deiner Liebe mich entwurmen, unsere ungeborenen Kinder
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anDRé gottSchalk
SanDRa tRoJan
patRicio pUmaRino
Roman iSRael
SanDRa lUBahn
BiRgit kReipe
theReSe SchUlte
floRian VoSS
tanJa kiSchel
RichaRD DURaJ
floRian haUeR
kathaRina SchUltenS
lUDmilla BaRtScht
Silke peteRS
maRia SteRki
Dominik angeloch
magDa kaRczeWSka
lUtz SteinBRück
maRia eiSenächeR
SWantJe lichtenStein
DieteR JüDt
linUS WeStheUSeR
Sina möhRing
SaScha kokot
RoSemaRie Schöningh
lea SchneiDeR
coRinna chaUmeny
Jan SkUDlaRek ron winkler
sTeFAn bAchmAnn
chArlotte wArsen
FAbiAn knöbl
Anke bAsTroP
jucosA
TobiAs roTh
jAnA dörFelT
johAnnA melzow
benswerk
mikAel VoGel
PèTrus Åkkordéon
mAx czollek
clAudiA Pomowski
TrisTAn mArquArdT
oliVer hummel
odile kennel
kATjA sPiTzer
sTePhAn reich
AnnemArie otten
ricArdo domeneck
AsukA Grün
shAne Anderson
mArTinA liebiG
AlexAnder GrAeFF
susAnnA klein
niklAs l. niskATe
mArinA Friedrich
lesen.Hören.BerüHren.
Belletristik. Zeitschrift für Literatur und Illustration Herausgegeben von Johannes CS Frank, Andrea Schmidt & Dominik Ziller
7. Jahrgang // Nummer Zwölf.August 2012
Verlagshaus J. Frank | BerlinFrank, Schmidt, Ziller GbRChodowieckistr. 2 // 10405 Berlintel +49 (0)30 6751 5500 // Fax 030 6751 5501www.belletristik-berlin.de // [email protected]
gestaltung andrea SchmidtCoVerillustration andré Gottschalk
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Preis 10,– euro
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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
© 2012 // Verlagshaus J. Frank | Berlin.
Folgende Bücher von Autoren und Illustratoren dieser Ausgabe sind im Verlagshaus J. Frank | Berlin erschienen:
Q37 »das große rauschen«text: Verena Postweiler // Illustrationen: Dieter Jüdt
Q35 »druckkammern«Gedichte: Max Czollek // Illustrationen: Frederik Jurk
Q34 »schönheitsfarm«Gedichte: Birgit Kreipe // Illustrationen: elke ehninger
Q33 »horae«Gedichte: Swantje lichtenstein
Q28 »datenschatten datenströme staub«Gedichte: Florian Voß // Illustrationen: Nicole Riegert
Q27 »minkowskis Zitronen«erzählungen: alexander Graeff // Illustrationen: Nele Brönner
Q26 »Blickdicht«Gedichte: lutz Steinbrück // Illustrationen: Sina Möhring
Q24 »massenhaft tiere«Gedichte: Mikael Vogel // Illustrationen: Matthias Seifarth
Q23 »treibbojen«Gedichte: asmus trautsch // typogramme: Sandra lubahn
Q22 »torp«texte: Ron Winkler // Illustrationen: Pètrus Åkkordéon
Q21 »Bodenpersonal«erzählungen: Björn Kuhligk // Illustrationen: Oliver Hummel
Q19 »trawler«texte: Dominic angeloch // Illustrationen: Johannes Reinhart
Q16 »Flügellose morgen«Gedichte: Johanna Melzow // Illustrationen: Miryam Vilnerganz
Q06 »hermetisch offen«Poetiken: Ron Winkler (Hg.)
Q05 »Blinder Passagier«Roman: Dominic angeloch // Illustrationen: Johannes Reinhart
Q04 »gedanken aus schwerkraftland«erzählungen: alexander Graeff // Illustrationen: Guglielmo Manenti
Q02 »die aufgeblähten schatten des Birnbaums«Gedichte: Sebastian Himstedt // Illustrationen: Florian Hauer(vergriffen)
Diese und weitere Veröffentlichungen sind erhältlich unter:www.belletristik-berlin.de.
Die Herausgeber empfehlen: Weltraumschrott in Großstadtparks
Gedanken einer nutzfarnvertilGerin // Die Wiese duftet nach meinem Ge-ruchssinn. Das erklärt auch die Blumen. Ich ernähre mich über sie / hinweg. Es gibt noch andere Pflanzen. Winzige mit orkanartigen Farben, aber auch seltsam geform-te / Stammwesen groß wie zehn Ichs — solche jedenfalls ohne Fell. // Ich glaube er-achten zu können, dass Erde aus ihnen wächst. Sie bildet einen planetoiden Huf. Das erlaubt / mir, mich von Moll zu Moll fortzubewegen, ohne mich dabei immer gleich hören zu müssen. // Wobei: Klang steht mir gut. Ich angle mit ihm nach Verwandtem bis Ähnlichem, so es der Fortpflanzung / zuträglich ist. Oder scheint: wie die Silber-rücken einer von mir als höchst fern erachteten Tierart. // Mit einem Bereich meines von dir als Stimme identifizierten Ausdruckvermögens umfasse ich auch einen / Teil von dir. Du verstehst: die Lautstärke liegt (bereits) in der Betrachtung (bereit). // Mir gemäßer jedoch ist die Tarnung. Fast werde ich, wenn ich mich in die Atome schmie-ge, die mich / umgeben, so was wie selbstverständlich. Fast werde ich werdend. // Ansonsten ist es ja so: begegnest du dir, bist du ein anderes Tier. Du häutest dich an-ders, vollführst ganz / andere Konsonanten. Dein Geschlecht ist ein fremdes — eines von denen, die man nicht frei wählen kann. / Die Chromosomik, mühsam erlernt, hilft nicht mehr weiter. Manchmal rettet dich dann ein Blick ins Gras, / das Wogen seiner fremdleibigen Halme. // Bin ich verunsichert wie eben beschrieben, verspüre ich Regen. Der nicht selten in seiner zu einem Fließen / gebündelten Form meinem Magen ein sanftes Plätschern ist. // Es gibt der Bäche viele: kleine längliche Aquito-rien. Medien mit jünglingshaftem Charakter. Ganz ähnlich / dem Schaum, der mich besetzt als Schlaf. //Ich stehe, wenn man so will, fest in meiner Weichheit. Die wie-derum eine Wiese ist. Deren zwischen / herabgefallenen Schmetterlingen aufragen-den Farne ich liebevoll grase. Ich umgehe die Schmetterlinge, / berühre mich nicht mit ihrem einstigen Fliegen. Überhaupt vermeide ich Kontakt zu Tieren, die meinem / Kasus widersprechen. Tiere für große Distanzen. Tiere, denen eine zu große Wim-meligkeit eignet. Tiere / eben aus Eile und Blut. // Es ist kalt heute, somit erscheinen die Jäger nackt. Für sie bin ich nur Biotop. Also das, was sie von mir / sehen. Ein mit mir selbst gestreiftes Muster, in dem manchmal das Nichts innehält. Tausende zu einem / Gefühl zusammengeballte Schafe. Lebendiger Schnee. // Ich akzeptiere die Koppel als nicht vorhanden. An den Staketen scheuere ich meine zum Schein von mir / gedachten Wahrnehmungen ab. Zurück bleiben Knospen, innen und außen. Wie (die) Grundfarben der / Mehrdimensionalität. // Von der Luft ist zu sagen: Ja. Stickstoffsauerstoffströme und ozonige Dellen. Sie ist ein guter Transponder / dafür, dass ich lebe. Schwarz wie ich bin, kein Glied zu wenig, keines zu viel. // Die Bewe-gungen könnten circensischer sein, aber mein Leib tentakelt mich gut durch die Zeit
— und die / Schallgliedmaßen sind prächtig. // Ich erschalle als etwas Stetes, geheim-nisvoll Gewisses. Ein Ritardando der Evolution für die, die es hören / können. Dafür danke ich diesen Gedanken. //Belletristik. Zeitschrift für Literatur und Illustration // 7. Jahrgang // Nummer Zwölf
August 2012 // ISSN 1861-9940 // ISBN 13 978-3-940249-53-1 // PreIS 10,– Euro
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