Bericht von der IPHIE Master Class 2006 in … · Minnesota um einiges grösser ist ... Man...

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Bericht von der IPHIE Master Class 2006 in Minneapolis vom 2. - 7. Juni Anreise: Die Heilbronner/Heidelberger Delegation, bestehend aus Frau Schmidt, Herrn Wetter, Herrn Kalthoff, Kerstin Kessel, Benjamin Saussen, Michael Schöll und Jens Lauber, reiste im Gegensatz zu den Teilnehmern anderer Universitäten individuell an. Dies war aus diversen Gründen der Fall, denn einige von uns wollten bereits ein oder zwei Tage früher in Minneapolis sein, andere auch ein paar Tage länger bleiben. Die "Mark G. Yudof Hall" war unsere Unterkunft, in der sich sowohl der Tagungsraum als auch die Zimmer zum Übernachten befanden. Bis zum offiziellen Auftakt am Freitag Abend kamen aber alle Personen an, so die Teilnehmer der Universitäten Amsterdam, Hall (Tirol), Salt Lake City, Seattle und natürlich Minneapolis. Benni, Michael und ich bezogen zuerst unsere durchaus luxuriösen Zimmer (inkl. Waschmaschine und eigener Küche) und erkundeten dann die nähere Umgebung. Dabei fanden wir eine Kolthoff Hall und eine Knoll Area (~Knorr Arena), was uns an Heilbronn erinnerte. Ziemlich schnell wurde uns klar, dass der Campus der University of Minnesota um einiges grösser ist als der der Universität Heidelberg. Auch schertzten wir beim Anblick eines Gebäudes (siehe Bild), dass die FH da gerade mal „obendrauf“ gesetzt wurde. Blick auf eines der riesigen Universitätsgebäude Mark Yudof Hall

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Bericht von der IPHIE Master Class 2006 in Minneapolis vom 2. - 7. Juni

Anreise:

Die Heilbronner/Heidelberger Delegation, bestehend aus Frau Schmidt, Herrn Wetter, Herrn Kalthoff, Kerstin Kessel, Benjamin Saussen, Michael Schöll und Jens Lauber, reiste im Gegensatz zu den Teilnehmern anderer Universitäten individuell an. Dies war aus diversen Gründen der Fall, denn einige von uns wollten bereits ein oder zwei Tage früher in Minneapolis sein, andere auch ein paar Tage länger bleiben.

Die "Mark G. Yudof Hall" war unsere Unterkunft, in der sich sowohl der Tagungsraum als auch die Zimmer zum Übernachten befanden.Bis zum offiziellen Auftakt am Freitag Abend kamen aber alle Personen an, so die Teilnehmer der Universitäten Amsterdam, Hall (Tirol), Salt Lake City, Seattle und natürlich Minneapolis. Benni, Michael und ich bezogen zuerst unsere durchaus luxuriösen Zimmer (inkl. Waschmaschine und eigener Küche) und erkundeten dann die nähere Umgebung. Dabei fanden wir eine Kolthoff Hall und eine Knoll Area (~Knorr Arena), was uns an Heilbronn erinnerte. Ziemlich schnell wurde uns klar, dass der Campus der University of Minnesota um einiges grösser ist als der der Universität Heidelberg. Auch schertzten wir beim Anblick eines Gebäudes (siehe Bild), dass die FH da gerade mal „obendrauf“ gesetzt wurde.

Blick auf eines der riesigen Universitätsgebäude

Mark Yudof Hall

Freitag 2. Juni 2006:

Pünktlich um 18 Uhr begann offizielle Teil der Master Class mit einem reichhaltigen Buffet. In kurzer Zeit lernte man viele neue MI-ler kennen bzw. Gesichter mit dazugehörenden Namen zu sehen und zu hören, dass einem Hören und Sehen verging – in dem Sinne, dass man sich nicht alle Namen merken konnte (nicht dass das am Ende noch einer glaubt). Man unterhielt sich über die Reise, die Abenteuer, die man dabei erlebt hatte oder über die ersten Eindrücke, welche man vielleicht tags zuvor schon gewonnen hatte.

Alle bekamen wir noch die kompletten Tagungsunterlagen ausgeteilt, wobei die Tagungsplanung am meisten interessierte, da in der einige Wochen zuvor zugemailten Planung sich doch noch die eine oder andere kleine Lücke befand und auch die studentischen Gruppeneinteilungen noch nicht bekannt waren. Beim Blick auf das Programm wurde ersichtlich, dass wir täglich zwischen 7 Uhr und 8 Uhr frühstücken würden, vormittags wissenschaftliches Programm geboten bekämen und nachmittags und abends Kulturelles erleben würden. Allerdings wurde nicht berücksichtigt, dass die Mensa am Wochenende erst um 8 Uhr öffnen würde?! Leider wurden so die studentischen Gruppenarbeitszeiten gekürzt, was aber nicht anders zu handhaben war, da sich externe Referenten oder fixe An- und Abreisezeiten kurzfristig wesentlich schlechter verschieben liessen.Den Europäern sollte das frühe Aufstehen generell leicht fallen, durch die 7-stündige Zeitverschiebung wurden wir meistens automatisch zwischen 5 Uhr und 6 Uhr wach.Am Freitag Abend geschah dann nicht mehr viel, ein paar amerikanische Gäste mochten vielleicht noch die Stadt unsicher gemacht haben, aber die nicht-amerikanischen Gäste gingen fast geschlossen zur frühen Nachtruhe, was ebenfalls an der Zeitverschiebung lag.

Samstag 3. Juni 2006:

Nachdem die ersten internationalen Kontakte am Freitag Abend bereits geknüpft wurden, wurde am Samstag Morgen der Austausch munter fortgesetzt. Generell fiel auf, dass das männliche Geschlecht bei den ca. 40 Teilnehmern überwiegte, das Alter der Studierenden schwankte dabei von 20 Jahre bis über 40 Jahre, wobei die Mitte-Zwanziger doch die Mehrheit bildeten.Laël Gaetwood begrüsste nach dem Frühstück alle sehr herzlich, sprach einige Worte über vergangene IPHIE Master Classes und über die aktuelle Planung und leitete danach das wissenschaftliche Programm ein, welches zunächst mit studentischen Vorträgen über Forschungsprojekte gefüllt war. Eröffnet wurde die „Vortragsreihe“ von Lukas Rantner von der Universität Hall im Tirol, gefolgt von Jens Lauber und Benni Saussen aus den

Eröffnungsbuffet

Benni Saussen beim Vortragen

Heidelberger Reihen, ehe die Amsterdammer Studenten ihre Projekte präsentierten. Abschliessend folgten die Redner der beiden auswärtigen amerikanischen Universitäten aus Salt Lake City (University of Utah) und Seattle (University of Washington). Die Redner der Gastgeberuniverstität aus Minneapolis griffen erst tags darauf ein.

Nach dem Mittagessen durften wir noch einem spannendem Vortrag über das US Healthcare System eines Gastredners, Steve Parente, lauschen, danach ging es per Busfahrt nach Stillwater.

Dort wartete ein waschechter Mississippi-Dampfer auf uns, auf welchem wir während der Fahrt kulinarisch versorgt wurden. Hier wurde dann auch unter anderem die Möglichkeit genutzt, mit den anderen Teilnehmern gemeinsam ein amerikanisches Bierchen zu drinken.Zwischen dem Anlegen des Schiffes und der Rückfahrt zum Campus mit dem Bus gab es ca 30 Minuten Zeit, die die meisten auch für eine kleine Stippvisite nach Stillwater Downtown (ca. 16000 Einwohner) nutzten. Wieder zu Hause angekommen wurden von den meisten erstmal die Mails gecheckt – leider gab es, obwohl angekündigt, kein WLAN, aber

das Rechenzentrum war 24 Stunden zugänglich – einige zogen noch die eine oder andere Strasse weiter, andere nutzten die Entertainmentmöglichkeiten vor Ort wie das von den Amis sogenannte „Foosball“, was bei uns als „kickern“ bekannt ist (ausser dass die Torwartreihe statt einem Männeken, drei (!!!) Männeken hat).

Sonntag 4. Juni 2006:

Nach dem Frühstück gab es die letzten studentischen Präsentationen der Minnesoter, danach stellte Brian Brown die als „Gast“ eingeladene University of Washington näher vor. Vorweggenommen sei hier gesagt, dass die Universität ab dem nächsten Mal als Vollmitglied in der IPHIE gezählt werden wird und die Master Class rein rechnersisch voraussichtlich 2010 in Seattle stattfinden wird (vielleicht interessant für jetzige Erstsemester). Nach dem Mittagessen gab es einen weiteren Vortrag, dieses Mal gehalten von Connie Delaney, der Dekanin der School of Nursing der

gastgebenden Uni. Danach ging es wiederum per Bus zu einem Ausflugort, zum „berühmten“ am Mississippi gelegenen Mill City Museum, einem historischen, Mitte des 19. Jh. erbauten, (Mühlen-) Getreideproduktionskomplexes, welcher aber bis Mitte des 20. Jh. dreimal abbrannte und heutzutage eine beeindruckende Ruine darstellt. So wurde uns erzählt, dass die Getreideproduktion von Minneapolis in den besten Tagen Anfang des 20. Jh. ganz Nordamerika und Europa hätte versorgen können. Auch hätte die Bauweise der Silos die Architekten dazu bewegt, mit der gleichen Technik die ersten Wolkenkratzer zu bauen. Nach dem Besuch des Museums ging es dann zu Fuss zum Essen in eine nahegelegene lokale Brauerei, in welcher man sich durch die „geheimen“ Räumlichkeiten der Brauerei hat führen lassen können. Hier wurde uns erzählt, dass vor Ort (immerhin 8 verschiedene Biersorten) nur Bier mit 5.5% Alkoholgehalt oder höher gebraut würde, was einige von uns dann auch dazu bewegte ein „Sample“ zu bestellen, bei welchem man alle 8 Biersorten in ca. 0,25l Gläsern zur Verköstigung gereicht bekam. Nach dem Essen vergnügten sich einige mit Billiard spielen.

ein echter Mississippi-Dampfer

The Mill City Museum

Leider wurde einem jüngeren Teilnehmer aus Holland sein junges Alter zum Verhängnis. Nachdem der Barkeeper die ID als Pfand für die Pfeile des Dartspiels verlangte und merkte, dass er unter 21 Jahre alt war, legte er der ganzen Gruppe Nahe die

Bar "immidiately" zu verlassen. Nach amerikanischem Gesetz ist der Verkauf von Alkohol an unter 21-jährige verboten und wird mit dem Verlust der Ausschanklizenz bestraft (dem „Jugendlichen“ selbst kann dabei nichts passieren, erklärten uns die Amis).

Montag 5. Juni 2006:

Am Montag standen wir zum ersten Mal wie laut Plan um 6 Uhr in der Früh auf, um gegen 8 Uhr auch mit dem Frühstück fertig zu sein, damit wir endlich die für die studentischen Gruppen eingeplante Zeit nutzen konnten. Es gab vier verschiedene Gruppen mit der Grösse von 5 – 7 Studierenden. Jede Gruppe befasste sich mit unterschiedlichen Themen rund um die MI und bekam zwei Artikel zur Verfügung gestellt, welche diskutiert, ausgearbeitet und am Mittwoch, dem letzten Tag, vorgestellt wurden.

In allen Gruppen wurde viel diskutiert, jeder versuchte den anderen seine Sichtweise darzulegen und am Ende erarbeitete man eine gemeinsame Präsentation, wobei sich unsere Gruppe eine etwas extravagantere Variante überlegte – doch dazu unter „Mittwoch“ mehr. Am Nachmittag ging es dann per Bus zum „Sculpture Garden“, wo die für Minneapolis berühmte Szene „der Löffel mit der Kirsche“ (ist beinahe auf jeder Postkarte) zu finden ist.

Danach ging es schnurstracks zu Joe's Garage, einem typischen amerikanischen Restaurant. Nachdem das Wetter bis zu diesem Tage heiss und

sonnig war, zogen dieses Mal ein paar Wolken auf. Allerdings verzogen die sich glücklicherweise auch wieder ziemlich schnell, so dass man den Abend unter angenehmen Abendtemperaturen mit reichlicher Konversation unter freiem Himmel hatte geniessen können.

beim Billard spielen Benni und ich "testen" das Bier-Sample

Reid, Sandra, Maurice, Jens und Michael (v.l.n.r.)

"der Löffel mit der Kirsche" im Sculpture Garden

MI-ler im Restaurant "Joe's Garage"

Dienstag 6. Juni 2006:

Dieser Tag versprach uns heute einen Besuch zu einem nahegelegenen Krankenhaus namens Allina Hospitals, wobei man sich ab 7 Uhr 45 abfahrtsbereit halten sollte. Vor Ort wurden wir von verschiedenen Referenten bestens informiert und unterhalten und bekamen am Ende eine in Gruppen aufgeteilte Führung durch eine Station geboten. Einerseits mag man sagen, Krankenhaus ist Krankenhaus, andererseits ist es durchaus interessant mit welchen Problemen die Amerikaner kämpfen bzw. mit welchen Problemen sie eben nicht kämpfen.

Auf dem Rückweg wurde einem langsam bewusst, dass dies schon der letzte gemeinsame Abend der Master Class sein sollte. Dafür wurde durch ein gemeinsames BBQ auf der Terrasse der Mark G. Yudof Hall das Beisammensein mit besonderem Flair gelebt. Man wurde sich auch bewusst, dass nach nur wenigen Tagen, nicht nur Bekannte, sondern auch Freunde gefunden wurden. Auch wenn man sich noch so verschieden war, aus noch so diversen Verhältnissen oder unterschiedlichen Himmelsrichtungen kam – man hatte eines gemeinsam: die MI! Wir sind überzeugt davon, dass auch unsere Vorgänger an den Master Classes auch genau diesen Esprit gespürt haben, welcher diesen Event zu etwas Einzigartigem macht.

Auch an diesem Abend wurden nochmals die Gelegenheiten zu sportlichen oder gesellschaftlichen Aktivitäten genutzt. Nachdem an einem der vergangenen Tage Fussball gespielt wurde, war dieses Mal Beachvolleyball an der Reihe – an dieser Stelle sei auch gesagt, dass sich unsere Fakultätsvertreter Frau Schmidt, Herr Kalthoff und Herr Wetter in der Hitze von Minneapolis doch tatsächlich die Zeit mit Jogging zu vertreiben wussten.Eine grössere Gruppe zog spätabends bis zum Zapfenstreich durch die Pubs und Bars von Minneapolis, einige nutzten somit nochmals die Chance Minneapolis ausserhalb des Campus zu erleben. In den bis spät in die Nacht geführten Gesprächen wurde schon das eine oder andere

Fazit zu den vergangenen Tagen gezogen, welche allesamt sehr sehr positiv ausfielen.

Mittwoch 7. Juni 2006:

Am letzten Tag standen neben der Abschluszeremonie, welche die Übergabe der Zertifikate beinhalten sollte, noch die studentischen Gruppenpräsentationen auf dem Programm. Da einige ihre Flüge zeitnah am Nachmittag gebucht hatten, hatten wir keine Zeit zu verlieren und legten sofort los. Jede der vier Gruppen präsentierte gekonnt ihr Thema. Eine Gruppe teilte sich die Präsentation auf alle Mitglieder auf, eine andere Gruppe erwählte zwei Redner zur Stoffvermittlung. Unsere Gruppe hatte sich die Idee ausgedacht, die beiden Artikel in Form einer

die BBQ-Grillmeister

auch Beachvolleyball wurde gespielt

unsere Präsentation in Form einer Talkshow

Talkshow zu präsentieren, wobei Reid, unser amerikanischer Moderator eine glänzende Rolle spielte und sich wahrscheinlich vor Angeboten aus der TV-Welt kaum retten kann. Im Anschluss an alle Gruppenpräsentationen ergab sich jeweils eine kleine Diskussion, welche die Vorträge zusätzlich auflockerte.

Zu guter Letzt wurden dann die Zertifikate an die teilnehmenden Studierenden übergeben und am Ende viele Worte des Dankes ausgesprochen. Mehr als die Hälfte reiste gezwungenermassen direkt nach dem Programmschluss ab. Wir Studierenden aus Heilbronn/Heidelberg waren die einzige Gruppe, die komplett noch einige Tage in Minneapolis blieben – wenn schon denn schon, in jeder Hinsicht!

Kerstin Kessel, Jens Lauber, Benjamin Saussen, Thomas Wetter, Diana Schmidt und Michael Schöll (stehend v.l.n.r.) (es fehlt Oliver Kalthoff)