Bertolt Brecht und die Radiotheorie 1932
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UNIVERSITÄT LEIPZIG101 – Einführung in die Kommunikations- und Medienwissenschaft
Empirische Kommunikations- und Medienforschung: Rezeption und WirkungBertolt Brecht und die Radiotheorie
Bertolt Brecht und die Radiotheorie (1932/33)
1. Bertolt Brecht 1.1 Lebenslauf
* 10.2.1898 (Augsburg) Studium (München)
o Medizin und Naturwissenschafteno Brecht will aber lieber literarisch arbeiten
1919 Beginn seiner literarischen Tätigkeiteno Theaterkritiken, Kurzgeschichteno Schreiben eines Theaterstückes
„Trommeln in der Nacht“ 1920er Entwicklung der Radiotheorie
o Dokumentation in mehreren Schriften (zwischen 1927 bis 1932) 1922
o Uraufführung von „Trommeln in der Nacht“o Hochzeito Umsiedlung nach Berlin
In den Folgejahreno Gedichtsammlung Brechts erscheinto Scheidung, neue Hochzeito Schreiben weiterer Theaterstücke
Bsp.: „Dreigroschenoper“ (erstes Stück, das dem epischen Theater angehört) Bsp.: „Die Maßnahme“ (viele Stücke Brechts werden als kommunistisch bezeichnet)
1932 Entstehung des Textes „Rundfunk als Kommunikationsapparat“ 1933 (Machtübernahme der Nazis)
o Flucht ins Exil (Dänemark)o Arbeit für verschiedene Emigrantenzeitschriften
Bsp.: „Neue Deutsche Blätter“ In den Folgejahren
o Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschafto Novellen
1939 Flucht nach Schweden (Kriegsgefahr) 1940 Flucht nach Finnland 1945 Entstehung von „Galileo Galilei“ Nach Ende des Zweiten Weltkrieges
o Versuch nach Westdeutschland zurückzukehreno Verweigerung der Genehmigung, daraufhin Fahrt nach Ostberlin
Brecht wird dort Generalintendant des „Deutschen Theater“ 1949/50
o Gründung des „Berliner Ensembles“ (Episches Theater)o Gründung der „Deutschen Akademie der Künste“
In den Folgejahreno Gewinn vieler Preise, Bsp.:
Nationalpreis 1. Klasse Stalin-Friedenspreis
14.8.1956 Tod in Folge eines Herzinfarkts (Berlin)
2. Einleitung2.1 Der Rundfunk als Kommunikationsapparat (Rede über die Funktion des Rundfunks)
Brecht war einer der ersten, der sich der Medienkritik widmete hauptsächlicher Grund: Hitlers Herrschaft und dessen propagandistischer Missbrauch der Medien für
eigene Zwecke
3. Zentrale Aussagen Brechts in seiner Rede3.1 Der Rundfunk ist eine „Erfindung, die nicht bestellt“ ist
Technik war derzeit vorangeschritten Rundfunk konnte herausgebracht werden, obwohl die Gesellschaft noch nicht bereit dafür war
3.2 Der Rundfunk nimmt in der ersten Phase eine Stellvertreterrolle ein die neue Technik nutzt nur die Chance zur Reproduktion, nicht zur Produktion Imitation bestehender Institutionen
o Bsp.: Theater, Oper, Konzert, Vorträge
3.3 Der Rundfunk hat „eine Seite, wo er zwei haben müsste“ Rundfunk ist reiner Distributionsapparat Hörer ist nur passiver Konsument (keine aktive Beteiligung) Brecht spricht sich für eine Umfunktionierung des Rundfunks aus
o Verwandlung des Rundfunks in einen Kommunikationsapparato Ermöglichung einer wechselseitigen Kommunikationo Aus passivem Adressat wird aktiver Mitgestaltero Hörfunk soll Austausch, Diskussionen, Gespräche, Debatten etc. ermöglichen
3.4 Der Rundfunk soll der Folgenlosigkeit entgegentreten Rundfunk soll aufklären und belehren Bsp.: Arbeit des Reichskanzlers soll transparent gemacht werden Ermöglichung des Austauschs zwischen Regierung und Volk Medium soll nicht nur aussenden, sondern auch empfangen Rundfunk soll Kommunikationsapparat öffentlichen Lebens werden
4. Fazit4.1 Neue Medien
Brecht ist aufgeschlossen gegenüber den Neuen Medieno Möglichkeit zur Demokratisierung der Gesellschaft
4.2 Bezug zur heutigen Situation Brechts Theorie findet sich in der heutigen Gesellschaft teilweise praktisch umgesetzt wieder
o Wechselseitige Kommunikation mit Medien ist möglich Bsp.: Internet-Blogs
o Medien = Unterhaltung (Brecht forderte Belehrung durch Medien)
5. Literatur
Brecht, B., 1993: Der Rundfunk als Kommunikationsapparat. In: Ebd.: Werke – Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe (Band 21). Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BrechtBertolt/ (15.12.09)
http://www.dieterwunderlich.de/Bertolt_Brecht.htm (15.12.09)