Beton

12
1 Zement-Merkblatt Tiefbau T 1 1.2006 Industrieböden aus Beton Bei industriell oder gewerblich genutzten Hallen werden an Industrieböden aus Beton hohe Anforderungen gestellt, da- mit ein störungsfreier Betrieb über lange Zeiträume sicher- gestellt werden kann. Die Betonplatten können je nach Ent- wurfskonzept unbewehrt, durchgehend zweilagig bewehrt oder stahlfaserbewehrt geplant werden. In der Regel han- delt es sich um einschichtige Betonplatten, die direkt be- fahren werden. Betonböden für Fahrstreifen, Abstell-, Lager- oder Produk- tionsflächen sind mechanischen Beanspruchungen ausge- setzt, die sich aus beweglichen und/oder ständigen Lasten ergeben (Bild 1). Gegebenenfalls treten chemische Angriffe und Temperaturspannungen auf. Bei Freiflächen sind zusätz- lich Frost-Tausalz-Beanspruchungen zu beachten. Bild 1: Industrieboden aus Beton mit Staplerverkehr 1 Entwurfskonzept Im Rahmen der Entwurfsplanung ist in Abstimmung mit den Anforderungen aus dem Betrieb ein Entwurfskonzept für die Konstruktion des Betonbodens festzulegen. Zwei grundsätzlich unterschiedliche Konstruktionsvarian- ten sind möglich: 1. Unbewehrte Betonplatte mit planmäßiger Fugenein- teilung Die Bemessung infolge äußerer Belastung erfolgt im Zu- stand I (ungerissen) durch Ausnutzung der Biegezugfes- tigkeit der Betonplatte. In Abhängigkeit von der Reibung zwischen Betonplatte und Tragschicht und der Tempera- turbeanspruchung werden Fugenabstände festgelegt und Fugen frühzeitig eingeschnitten (geregelte Rissbildung), so dass die Zugfestigkeit des Betons innerhalb eines Platten- feldes nicht erreicht wird. Bei hohen Radlasten muss ei- ne Fugenverdübelung angeordnet werden. Wichtig ist ein gleichmäßiger Tragschichteinbau mit Sicherstellung der er- forderlichen Verformungskennwerte E v2 . Diese Bauweise ent- spricht dem üblichen öffentlichen Betonstraßenbau bis hin zum Autobahnbau nach RStO 01 [1]. 2. Fugenlose großflächige Betonplatten mit durchgehender Bewehrung und geplanter maximaler Rissbreite Bei Vergrößerung der Fugenabstände für unbewehrte Plat- ten nehmen die zentrischen Zugspannungen zu, bis sie die Betonzugfestigkeit erreicht haben. Die sich in der Betonplat- te einstellenden Risse müssen durch eine zweilagige durch- gehende Bewehrung in der Breite begrenzt werden (Bemes- sung im Zustand II: Nachweis zur Begrenzung der Rissbreite nach DIN 1045-1 [2] erforderlich). Die meist hohen Beweh- rungsgehalte können z.B. durch eine Kombination von Stahl- fasern und schlaffer Bewehrung reduziert werden. Aus beiden Konstruktionsvarianten wird ersichtlich, dass ei- ne gleichzeitig fugenlose und rissfreie Bauweise technisch nicht möglich ist. Aus diesem Grund ist eine Abstimmung mit dem Bauherrn und den Nutzungsbedingungen hinsichtlich der Fugen- bzw. Rissproblematik angeraten. Sollen geschnit- tene Scheinfugen durch eine fugenlose Bauweise vermieden werden, muss eine maximale rechnerische Rissbreite festge- legt werden, die nicht nur den Anforderungen an die Dauer- haftigkeit, sondern auch der Nutzung genügen muss. In Sonderfällen können großflächige Betonplatten durch ei- ne frühzeitig aufgebrachte Vorspannung (zentrisch kreuz- weise i.d.R. ohne Verbund) fugenlos mit vergleichsweise geringem Bewehrungsgehalt ausgeführt werden, wenn die räumlichen Bedingungen ein seitliches Ansetzen der Spann- pressen zulassen. Alternativ zu einer individuellen Bemessung kann insbeson- dere für große Freiflächen oder Industriestraßen mit starkem LKW-Verkehr und leichten oder mittelschweren Gabelstap- lern ein standardisierter Betonstraßenaufbau nach RStO [1] in Betracht gezogen werden. Die Verkehrsbeanspruchung wird über eine Bauklasse (hier meist II, III oder IV) festge- legt. Hinweise zur Bauausführung sind in den ZTV Beton- StB [3] enthalten. 2 Regelwerke Industrieböden aus Beton müssen nur dann nach DIN 1045-1 bemessen, bewehrt und überwacht werden, wenn sie im Sin- ne der Norm eine tragende oder aussteifende Funktion besit- zen, z.B. Betonböden zur horizontalen Aussteifung der Halle oder bei Zugbändern im Beton. Üblich ist dagegen eine Ent- kopplung der Bodenplatte von den aufgehenden tragenden Bauwerksteilen durch Raumfugen, so dass wie im Straßen- bau eine Betonplatte auf einer durchgehenden Tragschicht liegt. In diesem Fall darf die Bemessung, Ausführung und Überwachung nach anderen Grundsätzen – z.B. nach Merk- blättern oder Regelungen im Straßenbau – erfolgen. www.beton.org

description

hormigon

Transcript of Beton

  • 1Zement-MerkblattTiefbau

    T 1 1.2006

    Industriebden aus Beton

    Bei industriell oder gewerblich genutzten Hallen werden an Industriebden aus Beton hohe Anforderungen gestellt, da-mit ein strungsfreier Betrieb ber lange Zeitrume sicher-gestellt werden kann. Die Betonplatten knnen je nach Ent-wurfskonzept unbewehrt, durchgehend zweilagig bewehrt oder stahlfaserbewehrt geplant werden. In der Regel han-delt es sich um einschichtige Betonplatten, die direkt be-fahren werden.

    Betonbden fr Fahrstreifen, Abstell-, Lager- oder Produk-tionsflchen sind mechanischen Beanspruchungen ausge-setzt, die sich aus beweglichen und/oder stndigen Lasten ergeben (Bild 1). Gegebenenfalls treten chemische Angriffe und Temperaturspannungen auf. Bei Freiflchen sind zustz-lich Frost-Tausalz-Beanspruchungen zu beachten.

    Bild 1: Industrieboden aus Beton mit Staplerverkehr

    1 Entwurfskonzept

    Im Rahmen der Entwurfsplanung ist in Abstimmung mit den Anforderungen aus dem Betrieb ein Entwurfskonzept fr die Konstruktion des Betonbodens festzulegen.

    Zwei grundstzlich unterschiedliche Konstruktionsvarian-ten sind mglich:

    1. Unbewehrte Betonplatte mit planmiger Fugenein-teilungDie Bemessung infolge uerer Belastung erfolgt im Zu-stand I (ungerissen) durch Ausnutzung der Biegezugfes-tigkeit der Betonplatte. In Abhngigkeit von der Reibung zwischen Betonplatte und Tragschicht und der Tempera-turbeanspruchung werden Fugenabstnde festgelegt und Fugen frhzeitig eingeschnitten (geregelte Rissbildung), so dass die Zugfestigkeit des Betons innerhalb eines Platten-feldes nicht erreicht wird. Bei hohen Radlasten muss ei-ne Fugenverdbelung angeordnet werden. Wichtig ist ein gleichmiger Tragschichteinbau mit Sicherstellung der er-forderlichen Verformungskennwerte Ev2. Diese Bauweise ent-

    spricht dem blichen ffentlichen Betonstraenbau bis hin zum Autobahnbau nach RStO 01 [1].

    2. Fugenlose groflchige Betonplatten mit durchgehender Bewehrung und geplanter maximaler RissbreiteBei Vergrerung der Fugenabstnde fr unbewehrte Plat-ten nehmen die zentrischen Zugspannungen zu, bis sie die Betonzugfestigkeit erreicht haben. Die sich in der Betonplat-te einstellenden Risse mssen durch eine zweilagige durch-gehende Bewehrung in der Breite begrenzt werden (Bemes-sung im Zustand II: Nachweis zur Begrenzung der Rissbreite nach DIN 1045-1 [2] erforderlich). Die meist hohen Beweh-rungsgehalte knnen z.B. durch eine Kombination von Stahl-fasern und schlaffer Bewehrung reduziert werden.

    Aus beiden Konstruktionsvarianten wird ersichtlich, dass ei-ne gleichzeitig fugenlose und rissfreie Bauweise technisch nicht mglich ist. Aus diesem Grund ist eine Abstimmung mit dem Bauherrn und den Nutzungsbedingungen hinsichtlich der Fugen- bzw. Rissproblematik angeraten. Sollen geschnit-tene Scheinfugen durch eine fugenlose Bauweise vermieden werden, muss eine maximale rechnerische Rissbreite festge-legt werden, die nicht nur den Anforderungen an die Dauer-haftigkeit, sondern auch der Nutzung gengen muss.

    In Sonderfllen knnen groflchige Betonplatten durch ei-ne frhzeitig aufgebrachte Vorspannung (zentrisch kreuz-weise i.d.R. ohne Verbund) fugenlos mit vergleichsweise geringem Bewehrungsgehalt ausgefhrt werden, wenn die rumlichen Bedingungen ein seitliches Ansetzen der Spann-pressen zulassen.

    Alternativ zu einer individuellen Bemessung kann insbeson-dere fr groe Freiflchen oder Industriestraen mit starkem LKW-Verkehr und leichten oder mittelschweren Gabelstap-lern ein standardisierter Betonstraenaufbau nach RStO [1] in Betracht gezogen werden. Die Verkehrsbeanspruchung wird ber eine Bauklasse (hier meist II, III oder IV) festge-legt. Hinweise zur Bauausfhrung sind in den ZTV Beton-StB [3] enthalten.

    2 Regelwerke

    Industriebden aus Beton mssen nur dann nach DIN 1045-1bemessen, bewehrt und berwacht werden, wenn sie im Sin-ne der Norm eine tragende oder aussteifende Funktion besit-zen, z.B. Betonbden zur horizontalen Aussteifung der Halle oder bei Zugbndern im Beton. blich ist dagegen eine Ent-kopplung der Bodenplatte von den aufgehenden tragenden Bauwerksteilen durch Raumfugen, so dass wie im Straen-bau eine Betonplatte auf einer durchgehenden Tragschicht liegt. In diesem Fall darf die Bemessung, Ausfhrung und berwachung nach anderen Grundstzen z.B. nach Merk-blttern oder Regelungen im Straenbau erfolgen.

    www.beton.org

  • 2 3

    3 Beanspruchungen

    Beanspruchungen von Betonbden knnen sein:

    Verkehrslasten (Flchen-, Punkt-, statische/dynamische Lasten) Temperaturen (Hydratationswrme, gleichmige und

    ungleichmige Erwrmung/Abkhlung) Schwinden (gleichmig/ungleichmig) Mechanische Angriffe (Schleifen, Rollen, Frost) Chemische Angriffe (Suren, Laugen, Sulfate, Salze)

    Industriebden oder Werksstraen bzw. Freiflchen werden im Gegensatz zu ffentlichen Straen durch geringeres Verkehrs-aufkommen und niedrigere Geschwindigkeiten (< 30 km/h), aber teilweise hohe Punktlasten durch Gabelstapler oder Regalsyste-me beansprucht. Whrend Betonbden in geschlossenen Hal-len weitgehend frei von ueren Temperaturbeanspruchungen sind, mssen Freiflchen Temperaturschwankungen sowie ei-nem Frost- und Taumittel-Angriff standhalten.

    Die erforderliche Plattendicke hngt von den ueren Lasten wie Radlasten, Regal- oder Flchenlasten sowie Kontaktpres-sungen ab. Harte Radsysteme an Gabelstaplern fhren gegen-ber luftbereiften Rdern auch bei gleicher Radlast aufgrund unterschiedlicher Aufstandsflchen (Kontaktpressung) zu h-heren Beanspruchungen. Whrend fr luftbereifte Fahrzeuge eine Kontaktpressung von p = 1,0 N/mm2 angenommen wer-den kann, steigt diese bei vollgummibereiften Rdern auf ca. p = 1,5 N/mm2 an und kann bei Polyurethan- (Vulkollan-) oder Kunststoffbereifung Werte von p 4,0 N/mm2 erreichen [4]. Mit hherer Kontaktpressung nimmt die Verschleibeanspruchung des Bodens stark zu.

    Der Verschleiwiderstand kann fr Beton- und Estrichoberfl-chen vorgegeben und geprft werden. In Deutschland wurde der Verschleiwiderstand bisher nach DIN 52108 [5] (Schleif-verschlei nach Bhme) bestimmt. In der europischen Estrich-norm DIN EN 13813 [6] sind neben dem Verfahren nach Bh-me (Tafel 1) auch Verschleiwiderstandsklassen fr zwei weitere Verfahren nach BCA (British Cement Association) und gegen Rollbeanspruchung aufgenommen.

    Die Verschleiwiderstnde werden nach DIN EN 13892, Teile 3, 4 und 5 geprft. Als Anhaltswerte sind in Tafel 2 vier Beispie-le von Betonzusammensetzungen mit unterschiedlichen Ver-schleiwiderstnden nach Bhme und zugehrigen Anwen-dungen aufgefhrt.

    Bei der Verwendung von Hartstoffschichten nach DIN 18560, Teil 7 [7] gelten die in Tafel 3 aufgefhrten Anforderungen fr die auszuwhlenden Hartstoffestriche. Im Gegensatz zur Hartstoff-einstreuung werden mit einer Hartstoffschicht definierte Ver-schleieigenschaften in der Nutzoberflche erreicht.

    Lastunabhngige Verformungen treten infolge Hydratationswr-me, uerer Temperaturnderungen und Trocknungsschwin-den auf. Whrend der uere Temperatureinfluss bei Freiflchen mageblich fr die Begrenzung der Feldgren verantwortlich ist, muss bei Hallenflchen der Einfluss des langfristigen Trock-nungsschwindens (1 bis 2 Jahre) bercksichtigt werden. Die Gre des Schwindens hngt wesentlich von der Betonzusam-mensetzung ab (siehe Abschnitt Beton).

    Besondere AnforderungenSehr hohe EbenheitGelegentlich werden Anforderungen an die Ebenheit gestellt, die ber die Festlegungen der DIN 18202 [9] hinausgehen. Flchen-fertige Oberflchen mit erhhten Anforderungen an die Eben-heit nach DIN 18202, Tab. 3, Zeile 4 (Stichma 9 mm auf 4 mMesslnge) sind mit besonderem Einbauaufwand herstellbar. Darber hinausgehende Anforderungen, z.B. nach DIN 15185 fr Lagersysteme mit leitliniengefhrten Flurfrderzeugen [10],

    Tafel 2: Beispiele fr Betonbden mit Verschleibeanspruchung (in Anlehnung an [4])

    Anwendungsbereich Druckfestig-keitsklasse

    Beton

    w/z-Wert

    Kornzusammensetzung und Art der Gesteinskrnung

    Schleifverschlei, Abriebmenge [cm/50 cm]

    Verschlei-widerstands-

    klasse

    1. Ausstellungsrume,geringe Beanspruchung,geringer Fahrverkehr mit weicher Bereifung (Radlast 10 kN, Reifendruck 3 bar)

    C25/30 0,53 Sieblinie A/B 32:feine Gesteinskrnung 0/2grobe Gesteinskrnungen 2/8 und 8/32

    15 A15

    2. mittlere Beanspruchung, Parkhuser, Tiefgaragen, Gabelstapler luftbereift (Radlast 40 kN, Reifendruck 6 bar)

    C30/37 0,47 12 A12

    3. schwere Beanspruchung, Metall-verarbeitung, Kfz-Betriebe, Stahlbau, schwere Gabelstapler luft- und vollgum-mibereift (Radlast 80 kN, Reifendruck 10 bar, p 2 N/mm)

    C30/37 0,42

    Sieblinie A/B 22:feine Gesteinskrnung 0/2grobe Gesteinskrnungen 2/8 gebrochene Gesteinskrnung (Hartsteinsplitt) 11/22

    9 A9

    4. sehr schwere Beanspruchung, Schwerindustrie, sehr schwere Gabelstapler vollgummibereift (Radlast > 80 kN, Kontaktpressung p 2 N/mm), polyurethanbereift(p 4 N/mm)

    C35/45 0,38

    Sieblinie A/B 22:Brechsand 0/2gebrochene Gesteinskrnung (Hartsteinsplitt) 5/11 und 11/22; oder Gesteinskrnung wie Bereich 1 und 2 mit Hart-stoffschicht nach DIN 18560-7

    6 A6

    Tafel 1: Verschleiwiderstandsklassen nach DIN EN 13813 (Verfahren nach Bhme)

    Klasse A22 A15 A12 A9 A6 A3 A1,5

    Abriebmenge[cm/50 cm]

    22 15 12 9 6 3 1,5

  • 2 3

    Tafel 3: Anforderungen an Hartstoffschichten nach DIN 18560-7 [7]

    BeanspruchungsgruppeHartstoffschichten

    F 9AHartstoffe Gruppe A 1)

    Biegezugfestigkeit 9 N/mm2

    F 11MHartstoffe Gruppe M 1)

    Biegezugfestigkeit 11 N/mm2

    F 9KSHartstoffe Gruppe KS 1)

    Biegezugfestigkeit 9 N/mm2

    Bereifung/ Beanspruchung Nenn-dicken

    [mm]

    Verschlei-widerstand

    Mittel [cm/50 cm]

    Nenn-dicken

    [mm]

    Verschlei-widerstand

    Mittel [cm/50 cm]

    Nenn-dicken

    [mm]

    Verschlei-widerstand

    Mittel [cm/50 cm]

    I (schwer) Stahl, Polyamid 15

    7

    8

    4

    6

    2

    Schleifen und Kollern von Metall, 1000 Personen/Tag

    II (mittel) Urethan-Elastomer, Gummi

    10 6 5Schleifen und Kollern von Holz, Papier, 100-1000 Personen/Tag

    III (leicht) Elastik, Luftreifen 8 6 4Montage auf Tischen,

    < 100 Personen/Tag1) nach DIN 1100 [8]

    sind nur mit aufwndigen Zusatzmanahmen (Schleifen, selbst-nivellierende Verlaufsmassen bzw. Beschichtungen) erfllbar.

    Ableitwiderstand RAZur Vermeidung einer elektrostatischen Aufladung werden fr bestimmte Anwendungen bei Tankstellen, Lackierbetrieben oder der Lagerung brennbarer Flssigkeiten maximale Ab-leitwiderstnde von meist RA 108 Ohm (Erdableitwiderstand bei Lagerung brennbarer Flssigkeiten der Gefahrenklasse AI, AII, B) oder RA 106 Ohm (Grenze zu leitfhigen Bden) nach DIN EN 61340-4-1 [11] gefordert. Eine elektrostatische Ableitung findet bereits bei Ableitwiderstnden zwischen 106 und 109 Ohm statt. In Betonbden ist der Ableitwiderstand vom Feuchtege-halt des Betons (Ausgleichsfeuchte) abhngig. Mit zunehmen-dem Feuchtegehalt verringert sich der Widerstand. Vollstndig ausgetrocknete Flchen knnen andererseits den o.a. Grenz-wert RA nicht sicherstellen. Innen liegende Hallenbden in sehr trockener Umgebung (geringe relative Luftfeuchte) knnen so-mit nicht zielsicher mit RA 106 Ohm hergestellt werden; hier ist eine ableitfhige Beschichtung erforderlich. Bodenflchen aus Beton mit Auenluftkontakt oder frei bewitterte Flchen sind da-gegen nach [12, 13] ausreichend ableitfhig (RA 108 Ohm). Bei Bedarf kann der Ableitwiderstand von Beton durch Zusatz von Ru, Graphit oder Kohlenstofffasern herabgesetzt werden.

    Auffangflchen/DichtflchenMuss der Eintrag von wassergefhrdenden Stoffen (Einstufung in Wassergefhrdungsklassen WGK) in das Grundwasser verhin-dert werden, knnen als Schutzbarrieren Auffang- bzw. Dichtfl-chen vorgesehen werden. Hierbei sind weitergehende Anforde-rungen an die Baukonstruktion, den Beton, an Fugenfllstoffe und Rissbreiten zu stellen, die in [14] und [15] sowie in lnder-spezifischen Regelungen enthalten sind. Eine bersicht enthlt das Zement-Merkblatt T2 Auffangbauwerke [16].

    RutschsicherheitAnforderungen an die Rutschsicherheit sind in [17] enthalten. Ein Prfverfahren zur Bestimmung der rutschhemmenden Eigen-schaften wird in DIN 51130 [18] beschrieben. Eine Zuordnung zwischen R-Klassen und unterschiedlichen Oberflchentexturen/-bearbeitungen eines Betonbodens enthlt [19].

    4 Konstruktiver Aufbau

    Der konstruktive Aufbau eines Betonbodens besteht im We-sentlichen aus drei Teilen, die sorgfltig aufeinander abge-stimmt sein mssen:

    Untergrund, gleichmig und gengend tragfhig, Tragschicht, ohne Bindemittel (ToB) oder hydraulisch gebun-

    den (HGT), Betonplatte mit bearbeiteter Oberflche.

    Fr Freiflchen kommt bei frostempfindlichen Untergrnden (F2- und F3-Bden) eine zustzliche Frostschutzschicht zwi-schen Untergrund und Tragschicht zum Einsatz, um einen frost-sicheren Oberbau zu erreichen (Bild 2).

    4.1 Untergrund/Planum Der vorhandene Baugrund muss zur Aufnahme eines Betonbo-dens verschiedene Bedingungen erfllen:

    gleichmige Zusammensetzung bei gesamter Flche, gute Verdichtbarkeit, ausreichende Tragfhigkeit, gute Entwsserung und ausreichende Frostsicherheit bei Flchen im Freien.

    Bild 2: Aufbau eines Betonbodens

  • 4 5

    Tafel 5: Beispiele fr Tragschichten mit Angabe der Tragschichtdicke in cm, abhngig von der maximalen Einzellast Q (Voraussetzung: Ev2-Werte mindestens nach Tafel 4 vorhanden) [4]

    1) Geplante Mindestdicke der Tragschicht 15 cm; tatschlich ausgefhrte Dicke der Tragschicht auch an der ungnstigsten Stelle durch Baustellenungenauigkeiten nicht weniger als 12 cm.

    2) Die Kornzusammensetzung wird durch die Ungleichfrmigkeitszahl U gekennzeich-net. Sie errechnet sich aus dem Verhltnis der Korngren des Siebdurchganges d60 bei 60 M.-% und d10 bei 10 M.-% des ge-samten Siebgutes: U = d60/d10.

    Kiestragschicht R 3 mit U 3 2)

    15 20 25 30 35 cm

    Kiestragschicht R 2 mit U 3 .... 7 2)

    15 20 25 30 35 cm12 1)

    Kiestragschicht R 1 mit U > 7 2)

    15 20 25 30 35 cm12 1)

    Schottertragschicht B 2 mit U > 7 2)

    15 20 25 30 35 cm12 1)

    Bodenverfestigung mit Zement, Baumischverfahren

    15 20 25 30 cm12 1)

    15 20 25 30 cm12 1)Schottertragschicht B 1 (A/B 45)

    Bodenverfestigung mit Zement, Zentralmischverfahren

    Zementgebundene Kiestragschicht

    Zementgebundene Schottertragschicht

    Beton C8/10

    maximale Einzellasten Q in kN (log. Mastab)

    10 15 20 30 40 50 100 150 200

    15 20 25 cm12 1)

    15 20 25 cm12 1)

    15 20 cm12 1)

    15 20 cm12 1)

    Als Anhaltswert sollten mindestens drei Lastplattendruckversu-che je Schicht vertraglich vereinbart werden; bei Flchengren von mehr als 1000 m2 ist die Prfhufigkeit zu vergrern.

    Besondere Sorgfalt hinsichtlich der Verdichtung ist im Bereich von Aufschttungen (Rohrleitungen, Schchten, Fundamenten) aufgrund der Gefahr von unterschiedlichen Setzungen erforder-lich. Gegebenenfalls ist ein zementgebundenes Sand-, Kies- oder Schottergemisch einzubauen.

    Bei einer Freiflche ist bereits auf dem Planum das festgesetz-te Geflle der Deckschicht auszubilden. Der Untergrund wird hinsichtlich Frostempfindlichkeit und Verdichtung, das Planum hinsichtlich Ebenheit geprft.

    4.2 Tragschichten Tragschichten dienen der Lastabtragung unterhalb der Beton-platte. Je nach Untergrund und Belastung sind Tragschichten bestimmter Art und Dicke erforderlich. blicherweise werden Tragschichten in Dicken von 20 bis 25 cm hergestellt. Sie sollten in Dicken von mindestens 15 cm geplant werden. Die tatsch-lich eingebaute Mindestdicke darf an der ungnstigsten Stelle, z.B. durch Ungenauigkeiten beim Baustellenbetrieb, nicht weni-ger als 12 cm betragen. Beispiele fr erforderliche Tragschicht-dicken sind in Tafel 5 zusammengestellt.

    Bei Freiflchen sind Tragschichten in freien Randbereichen brei-ter als die Betondecke auszufhren. Der berstand ist am hoch-liegenden Rand mit einem Gegengeflle von mindestens 4 % zu versehen, um das Eindringen von Wasser zu verhindern [22].

    Tafel 4: Erforderlicher Verformungsmodul des Untergrundes und der Tragschicht [4]

    Verformungsmodul

    Belastungmax. Einzellast Q

    [kN]

    UntergrundEv2

    [MN/m]

    TragschichtEv2

    [MN/m]

    32,5 30 80 60 45 100 100 60 120 150 80 150

    Sind diese Bedingungen nicht gegeben, ist eine Verbesserung des Untergrundes (z.B. Bodenverbesserung oder Bodenverfes-tigung) notwendig. Gegebenenfalls ist eine Ergnzung oder ein Austausch gegen geeignetes Material (z.B. ungebrochene oder gebrochene Gesteinskrnung, Hochofenschlacke) erforderlich.

    Die Mindesttragfhigkeit des Untergrundes richtet sich nach der Gre der Belastung. Die Tragfhigkeit wird durch den Verfor-mungsmodul Ev2 (Zweitbelastung) beschrieben, der mit dem sta-tischen Lastplattendruckversuch nach DIN 18134 [20] bestimmt wird. Alternativ kann der Verdichtungsgrad DPr = D/Pr ber das Verhltnis der Trockendichte des Bodens D im Feldversuch zur Proctordichte Pr im Labor nach DIN 18127 [21] nachgewiesen werden. Die Anforderungen an den Ev2-Wert sind in Tafel 4 darge-stellt. Dabei muss das Verhltnis der Zweitbelastung zu Erstbe-lastung Ev2/Ev1 2,5 betragen (entspricht etwa DPr 98 %), damit ein ausreichend hoher Verdichtungszustand vorhanden ist.

  • 4 5

    Tafel 6: Dauerhaftigkeitsfestlegungen allein aufgrund der Umge-bungsbedingungen

    Beschreibung der Umgebungsbedingung

    Expo-sitions-klassen

    Mindest-druckfestig-keitsklasse

    Beton-deckung cnom

    [mm](d 20 mm)

    Halle, geschlossen,kein Frost

    X0 C8/10(nicht

    magebend)

    im Freien, berdacht, Frost, kein Taumittel

    XF1 C25/30

    Freiflche, direkt be-wittert, Frost-Taumittel

    XF4 C30/37 LP

    Halle, geschlossen,kein Frost, bewehrt

    XC1, XC2 C16/20(nicht

    magebend)

    35

    im Freien, berdacht, Frost, kein Taumittel, bewehrt

    XC3, XF1 C25/30 35

    Freiflche, direkt be-wittert, Frost-Taumittel, bewehrt

    XC4, XD3, XF4

    C30/37 LP 55

    Tafel 7: Verschleiklassen nach DIN 1045 / DIN EN 206-1 fr tragende und aussteifende Industriebden

    Klassen-bezeich-nung

    Beschreibungder Umgebung

    Beispiele fr die Zuordnung von Expositionsklassen (informativ)

    Mindestdruckfestigkeitmin fck

    Anforderungen an dieBetonzusammensetzung

    XM1 1) mige Verschlei-beanspruchung

    tragende oder aussteifende Industriebden mit Beanspru-chung durch luftbereifte Fahr-zeuge

    C30/37

    C25/30 LP mglich, wenn gleichzeitig XF

    C30/37:max w/z

    min zmax z

    Mehlkorn

    0,55300 kg/m3360 kg/m3 450 kg/m3 (bei max z)

    XM2 1) starkeVerschlei-beanspruchung

    tragende oder aussteifende Industriebden mit Beanspru-chung durch luft- oder voll-gummibereifte Gabelstapler

    C35/45 C30/37 LP mglich, wenn gleichzeitig XF

    C30/37 mglich, wenn Oberflchen-behandlung

    C30/37:max w/z

    min zmax z

    C35/45:max w/z

    min zmax z

    Mehlkorn

    + Oberflchenbehandlung0,55300 kg/m3360 kg/m3

    0,45320 kg/m3360 kg/m3 450 kg/m3 (bei max z)

    XM3 1) sehr starkeVerschlei-beanspruchung

    tragende oder aussteifende Industriebden mit Beanspru-chung durch elastomer- oder stahlrollenbereifte Gabelstap-ler, mit Kettenfahrzeugen hufig befahrene Oberflchen

    C35/45 Hartstoffe nach DIN 1100

    C30/37 LP mglich, wenn gleichzeitig XFHartstoffe nach DIN 1100 [8]

    C35/45:max w/z

    min zmax z

    Mehlkorn

    + Hartstoffe 0,45320 kg/m3360 kg/m3 450 kg/m3 (bei max z)

    1) Anforderungen an Gesteinskrnungen nach DIN Fachbericht 100 [25], Kapitel 5.5.5: mig raue Oberflche, gedrungene Gestalt, Korngemisch mglichst grobkrnig

    4.3 Trenn- und Gleitschichten Trennschichten sollten als Abdeckung bei ungebundenen Kies- und Schottertragschichten sowie bei Wrmedmmschichten vor-gesehen werden. Sie knnen zweckmig aus einer Lage Kunst-stofffolie gebildet werden, z.B. Polyethylen-Folie 140 g/m2nach DIN 18195 [23].

    Gleitschichten sind stets unter Betonplatten mit Fugenabstnden > 8 m erforderlich, wenn hohe und langfristig wirkende Einzel- bzw. Flchenlasten aufzunehmen sind. Sie sollten mindestens aus zwei Lagen PE-Folie 140 g/m2 hergestellt werden, wenn nicht spezielle Gleitfolien (z.B. teflonbeschichtete PTFE-Foli-en) eingesetzt werden. Voraussetzung ist eine ebene, stand-feste Unterlage, damit sich die Folien nicht eindrcken. Falten-bildung ist zu vermeiden.

    4.4 Geflle Bden in geschlossenen Hallen werden i.d.R. ohne Geflle her-gestellt. Freiflchen dagegen mssen ber ein Lngs- und/oder Quergeflle entwssert werden. Nach [22] sollten Lngsneigun-gen grer 4 % aufgrund der Rutschgefahr bei Glatteisbildung vermieden werden. Querneigungen richten sich nach Rauigkeit/Texturierung der Betonoberflche sowie nach Art des Fahrzeugs und des Transportguts und sollen nach [22] zwischen 1,0 % und 1,5 % liegen. Bei hndisch eingebauten Flchen muss die Quer-neigung aufgrund grerer Einbautoleranzen bei der Ebenheit hher gewhlt werden.

    5 Betonplatten

    5.1 DauerhaftigkeitFestigkeit und Dicke der Betonplatten sind abhngig von den zu erwartenden Lasten, von Temperaturspannungen und von chemischen Angriffen. In Anlehnung an DIN EN 206-1 / DIN 1045 [23, 2] sind aus Grnden der Dauerhaftigkeit Expositionsklassen festzulegen, die ebenfalls Einfluss auf die Betonzusammenset-zung nehmen (Tafel 6).

    Aus Tafel 6 wird deutlich, dass allein aufgrund der Umgebungs-bedingungen bestimmte Betondruckfestigkeitsklassen nicht un-terschritten werden sollten. DIN 1045 stellt hier den Stand der Technik dar und sollte auch bei Betonbden, die nicht in deren Geltungsbereich fallen, aus Grnden der Dauerhaftigkeit an-gewendet werden. Eine Anlehnung an die in Tafel 6 nicht auf-gefhrten Verschleiklassen der Norm (XM1, XM2, XM3) bleibt dem Planer freigestellt; der Verschleiwiderstand kann auch al-ternativ entsprechend Abschnitt 3 festgelegt werden. Nur tra-gende und aussteifende Bden mssen bei Verschleibean-spruchung in eine XM-Klasse nach Tafel 7 eingestuft werden und den Anforderungen nach DIN 1045, Teil 2 und 3 bezglich Betonzusammensetzung, berwachung und Nachbehandlung entsprechen.

  • 6 7

    Tafel 8: Regelanforderungen und weitergehende Anforderungen an Grenzwerte fr quellfhige und minderfeste Bestandteile nach DIN EN 12620 [28] und DIN 20000-103 [26]

    Eigenschaft RegelanforderungKategorie

    Weitergehende Anforderungs-kategorie (empfohlen)

    Anteil quellfhiger Bestandteile - feine Gesteinskrnungen ( 4 mm)- grobe Gesteinskrnungen (> 4mm)

    Q0,50 ( 0,50 M.-%)Q0,10 ( 0,10 M.-%)

    Q0,25 ( 0,25 M.-%)Q0,05 ( 0,05 M.-%)

    Hchstgehalt an Feinteilen (Abschlmmbares) fr grobe Gesteins-krnungen (> 4 mm) f4 ( 4 M.-%) f1,5 ( 1,5 M.-%)

    Frostwiderstand (XF3)Frost-Taumittel-Widerstand (XF4)(beides nur fr bewitterte Freiflchen)

    F2 ( 2 M.-%)MS18 ( 18 M.-%)

    F1 ( 1 M.-%)MS18 ( 18 M.-%)

    5.2 BetonFr flchige zwangbeanspruchte Bauwerke ist es immer sinnvoll, das Schwindma im Beton gering zu halten, also nach Mg-lichkeit niedrige Zementleim- und Wassergehalte zu verwen-den. Schon aus diesem Grund sollte mindestens ein Beton der Druckfestigkeitsklasse C25/30 verwendet werden, bei dem der Wasserzementwert auf w/z 0,60 begrenzt ist. Bei etwa 290 l/m3Zementleimgehalt (z = 310 kg/m3) und w/z = 0,60 liegt das End-schwindma fr Innenbereiche etwa bei cs, 0,5 mm/m.

    Da bei Betonbden mit Fahrverkehr hohe Anforderungen an die Qualitt der Betonoberflche gestellt werden, sollte der Gehalt an schdlichen, minderfesten Bestandteilen oder organischen Verunreinigungen innerhalb der Gesteinskrnungen mglichst niedrig sein. Insbesondere Holz- und Kohlestcke schwimmen whrend des Einbaus aufgrund ihrer geringen Dichte auf und fhren spter zu Ausbrchen an der Betonoberflche. Ohne spe-zifische Vorgaben sind vom Lieferanten der Gesteinskrnungen die Regelanforderungen nach DIN 20000-103 [26] einzuhalten. Hinsichtlich der maximal zulssigen Gehalte an Holz und Kohle reichen diese Anforderungen jedoch meist nicht aus. Der Pla-nende kann hier gegebenenfalls Anforderungen festlegen, die in Tafel 8 zusammengestellt sind.

    Fr Freiflchen oder an Auenbereiche angrenzende Flchen sind Betone mit hohem Frost-Tausalz-Widerstand (Expositionsklasse XF4) herzustellen. Diesen Betonen mssen knstliche Luftporen durch Zusatzmittel (LP-Mittel) zugesetzt werden. Die LP-Gehal-te (bei Grtkorn 16 mm im Mittel 4,5 Vol.-%, bei Grtkorn 32 mm 4,0 Vol.-%) sollten unmittelbar vor Einbau des Betons auf der Baustelle nach DIN EN 12350-7 [27] kontrolliert werden. Bei gleichzeitiger Verwendung von Fliemitteln (FM) ist der Luft-porengehalt um 0,5 % bis 1,0 % hher anzusetzen.

    Tafel 9: Teilsicherheitsbeiwerte fr Nachweise im Grenzzustand der Tragfhigkeit. Vorschlag aus dem DBV-Merkblatt Industriebden [19]

    Teilsicherheitsbeiwert

    Anwendungsgebiet

    A B C

    normale wirtschaftliche Bedeutung

    erhhte wirtschaftliche Bedeutung

    hohe wirtschaftliche Bedeutung

    keine Anforderungen bzgl. Rissbildung

    bliche Anforderungen bzgl. Rissbildung

    erhhte Anforderungen bzgl. Rissbildung

    unbewehrter Beton auf Zug ct 1,00 1,33 1,67

    stndige Einwirkungen G 1,35

    vernderliche Einwirkungen Q 1,50

    Vorspannung, Zwang P 1,00

    5.3 BemessungDie Bemessung von unbewehrten Betonbden mit eingeschnit-tenen Scheinfugen wird fr die Beanspruchungen aus Biegung mit und ohne Lngskraft fr den Zustand I (ungerissen) durch-gefhrt. Vereinfacht darf die Biegebeanspruchung infolge u-erer Lasten an keiner Stelle der Platte (Mitte, Rand, Ecke) die tatschlich vorhandene Biegezugfestigkeit im Beton berschrei-ten. Der Nachweis lautet unter Bercksichtigung der Teilsicher-heitsbeiwerte:

    oder

    mit kN = kh = 1,6 h 1,0 Dickenbeiwert, Plattendicke h in mfctk,fl: charakteristische Wert der Biegezugfestigkeit = kh fctk;0,05fctk; 0,05: charakteristischer Wert der zentrischen Zugfestigkeit : Teilsicherheitsbeiwerte

    Die charakteristische zentrische Zugfestigkeit fctk;0,05 kann ohne ge-nauen Nachweis nach DIN 1045-1, Tabelle 9 angenommen wer-den:

    C25/30: fctk; 0,05 = 1,8 N/mm2

    C30/37: fctk; 0,05 = 2,0 N/mm2

    C35/45: fctk; 0,05 = 2,2 N/mm2

    Der Teilsicherheitsbeiwert c ist nur fr den Sonderfall der tragen-den oder aussteifenden Betonbden, die in den Geltungsbereich der DIN 1045 fallen, fr den Grenzzustand der Tragfhigkeit mit c = 1,80 vorgegeben. Fr alle anderen Flle kann der Planen-de selbst z.B. nach wirtschaftlicher Bedeutung des Bauwerks

  • 6 7

    bzw. in Absprache mit dem Bauherrn das Sicherheitsniveau in Form der Teilsicherheitsbeiwerte festlegen. In [19] wird hierfr ein Vorschlag unterbreitet, der in Tafel 9 aufgefhrt ist.

    Zu bemerken ist, dass bei Anwendung der nach DIN 1045-1 vor-gegebenen Rechenwerte fr die zentrische Zugfestigkeit eine vergleichsweise geringe Biegezugfestigkeit in die Bemessung einfliet, was in der Konsequenz zu greren Plattendicken fhrt. Es erscheint daher sinnvoll, bei greren Objekten oder Beton-bden mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung eine praktisch er-zielbare (ggf. hhere) Biegezugfestigkeit in der Planung vorzu-geben und durch den Transportbetonhersteller nachweisen zu lassen. Dies ist ein im Straenbau bliches Vorgehen.

    Die ZTV Beton StB [3] gemeinsam mit dem Allgemeinen Rund-schreiben ARS Nr. 36-2003 [29] fordert beispielsweise fr Be-tondecken mit den Bauklassen SV (Schwerverkehr) und I bis III eine Biegezugfestigkeitsklasse F4,5; bei Bauklassen IV bis VI noch F3,5. Beiden Fllen liegt ein Luftporenbeton der Druck-festigkeitsklasse C30/37 zugrunde. Im Vergleich hierzu liegt die aus DIN 1045-1 Tabelle 9 abgeleitete charakteristische Biege-zugfestigkeit fr einen 20 cm dicken Industrieboden mit fctk,fl = (1,6-0,2) 2,0 = 2,80 N/mm2 deutlich niedriger.

    Die Prfung der Biegezugfestigkeit erfolgt nach DIN EN 12390 [30] Teil 5 am prismatischen Probekrper der Kantenlnge 150 mm (Balken) bei einem Auflagerabstand von 450 mm mit Lastein-leitung in den Drittelspunkten.

    Anmerkung: Die absoluten Messwerte der Biegezugfestigkei-ten nach DIN 1048 (alt) und DIN EN 12390-5 (neu) lassen sich nicht gleichsetzen, da sich der Auflagerabstand z.B. bei 150 mm Balkenbreite/-hhe von 600 auf 450 mm gendert hat.

    Gegenber den alten Straenbauprfungen ist zustzlich die Balkenhhe und die Lasteinleitung verndert worden. In lterer Literatur enthaltene Grenzwerte knnen daher nicht ohne Wei-teres auf das neue Prfverfahren bertragen werden.

    Eine Erhhung der Biegezugfestigkeit kann durch den Einsatz gebrochener Gesteinskrnungen (Splitt) erreicht werden.

    Je nach Beanspruchung sind Plattendicken von 16 bis 30 cm blich. Lager- und Produktionshallen mit Radlasten bis zu 40 kN werden z.B. hufig mit Plattendicken von d = 20 cm gebaut.

    Lastverteilungsplatten geringer DickeBei sehr geringen Einzel- oder Radlasten (bis etwa 15 kN) kn-nen auch Estriche mit greren Dicken (ca. 6 bis 12 cm) verwen-det werden. Meist werden aufgrund wrmetechnischer Anforde-rungen schwimmend verlegte Estriche erforderlich. Bei Kenntnis des Bettungsmoduls der Wrmedmmung kann fr Einzellasten eine Bemessung nach [31] auf iterativem Wege erfolgen. An-wendungsbereiche sind z.B. Lagerflchen mit Handhubwagen oder kleinere Getrnkemrkte.

    6 Einbauarten des Betons

    Der Beton wird entweder in Streifen bzw. Feldern zwischen Sei-tenschalungen oder aber groflchig mit Hilfe von Lehren oder mit Spezialgerten (z.B. Laserscreed) eingebaut.

    Bei streifen- oder feldweisem Einbau sind die Seitenschalun-gen aus Stahl oder Holz hhengerecht zu verlegen und gegen Lagenderung in jeder Richtung zu sichern. Durch den Abstand der Seitenschalungen werden Einbaubreite und Fugenabstand bestimmt. Bei groflchigem Betoneinbau sind Abziehlehren zu versetzen, auf der die Rttelbohle gefhrt werden kann.

    Sehr groe Hallenflchen mit wenigen Hindernissen (Funda-mente, Sttzen) oder groe Freiflchen lassen u.U. einen wirt-schaftlichen Einsatz eines Einbaufertigers zu. Der berwiegende Anteil der Industriebden wird als Beton mit Fliemittel in einer fliefhigen Konsistenz eingebaut. Dieser Einbau eignet sich je-doch nur fr Flchen ohne Geflle. Das Fliemittel wird auf der Baustelle im Fahrmischer eingemischt. Hierbei ist besonders auf eine ausreichend lange Einmischzeit zu achten (mindestens 5 min lang, je m Beton mindestens 1 min), um ungleichmi-ge Konzentrationen und die Gefahr lokaler Entmischungen des Betons zu vermeiden.

    Wird eine frhzeitige Inbetriebnahme angestrebt, knnen frh-hochfeste Betone eingesetzt werden. Frhhochfeste Betone sind Betone mit Fliemittel, bei denen der Wasserzementwert verringert wird und Zemente hherer Festigkeitsklasse verwen-det werden. Dadurch wird die Festigkeitsentwicklung beschleu-nigt, so dass bei Erhrtungstemperaturen ber 10 C einfache Nutzungen des Betonbodens (z.B. durch vorsichtiges Bege-hen) schon am nchsten Tag mglich sind. Die volle Belastung kann meist nach zwei Tagen erfolgen. Im Rahmen der Nachbe-handlung sollte vor allem bei hohen Frischbetontemperaturen der Temperaturunterschied zwischen Kern und Randzone inner-halb der Betonplatte kontrolliert werden. Um Oberflchenrisse durch zu schnelle Abkhlung der Randzone zu verhindern, darf der Temperaturunterschied zwischen Kern und Randzone ca. 15 K nicht berschreiten.

    7 Fugen

    Fr unbewehrte Industriebden oder Verkehrsflchen aus Betonmuss ein Fugenplan erstellt werden. Bewehrte Platten mit Nach-weis der Rissbreitenbegrenzung werden fugenlos ausgefhrt.

    Man unterscheidet Scheinfugen, Pressfugen und Bewegungs-fugen (Raum-, Dehnfugen). Durch das Anordnen von Fugen sollen wilde Risse vermieden oder im Falle von Raumfugen Fel-der von festen Einbauteilen (Sttzen, Randbereiche, Schchte) abgetrennt werden.

    Scheinfugen fhren den Riss durch eine vorgegebene Quer-schnittsschwchung im oberen Drittel der Platte (Bild 3). Der Schnitt muss mglichst frhzeitig eingesgt werden (3 mm breit, Tiefe ca. 1/3 der Plattendicke). Je nach Betonzusam-mensetzung und Temperatur kann der Zeitpunkt, bei dem ein Sgeschnitt mglich wird, zwischen etwa 10 Stunden und 2 Ta-gen nach Betoneinbau liegen. Soll die Fuge nachtrglich ver-schlossen werden, ist ein spterer Nachschnitt mit einer Kan-tenabfasung unter 45 erforderlich, um einen Fugenverguss oder ein Fugenprofil vertieft anordnen zu knnen. Fr Freifl-chen ist ein Fugenverschluss sinnvoll, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Verschlossene Fugen mssen in re-gelmigen Abstnden gewartet bzw. der Verguss erneuert werden. Die Breite des Nachschnitts ist von der Temperatur-beanspruchung des Betonbodens und der zulssigen Gesamt-

  • 8 9

    verformung (ZGV) des Dichtstoffs abhngig. Das IVD-Merkblatt Nr. 1 [32] nennt z.B. bei einem innen liegenden Boden mit 6 m Fugenabstand mindestens 10 mm Fugenbreite fr T = 20 K und eine ZGV von 15 % bis 25 %. Fr frei bewitterte Betonstra-en knnen Vorgaben in Anlehnung an die ZTV Fug-StB [33] festgelegt werden. Im Regelfall ist der Fugenspalt 8 mm breit.

    Durch die Rissverzahnung ber 2/3 der Plattendicke werden bei Scheinfugen zwar Querkrfte bertragen, bei Scheinfugenab-stnden ber 6 m und bei Radlasten ber 40 kN ist jedoch zu-stzlich eine Verdbelung zu empfehlen.

    Pressfugen entstehen als Arbeitsfugen beim Herstellen benach-barter Plattenfelder, die in zeitlichem Abstand betoniert werden. Wenn eine Querkraft-bertragung in Pressfugen erforderlich ist, knnen diese bei Platten von mindestens 18 cm Dicke mit Verzahnung (Nut und Feder) hergestellt werden (Bild 4). Hier-zu wird an die Seitenschalung der erstbetonierten Streifen eine Trapezleiste angesetzt, die nach dem Ausschalen eine nutarti-ge Vertiefung zur Verzahnung hinterlsst.

    Bewegungsfugen trennen als Raumfugen die Betonplatte in ganzer Dicke. Sie sind bei Anschlssen an feste Einbauten wie Sttzen, Wnde, Schchte und Kanle erforderlich. Raumfugen gestatten bei gengend breiter Ausbildung eine Ausdehnung der Platte (Bild 5). Hierzu soll die Fugeneinlage weich genug und mindestens 20 mm dick sein (z. B. Mineralfasermatten).

    Die Erstellung eines Fugenplans ist Aufgabe des Planenden. Fr die Anordnung der Fugen sind folgende Punkte zu beach-ten:

    Fugen im Bereich geringerer Beanspruchungen vorsehen, nicht unter groen, punktfrmig wirkenden Lasten.

    Bild 5: Bewegungsfugen mit Fugeneinlage mit und ohne Verdbe-lung [4]

    50

    FugenvergussMoosgummiMineralwolle

    22

    20

    2030

    Kunststoff-beschichtung

    25

    500

    Hlse Dbel

    30

    d 2d 2

    Raumfuge im Anschlussbereich an andere Bauteile(z.B. Schchte)

    Fugeneinlage, Nachschnitt und Fugenverguss

    Raumfuge mit Verdbelung(z.B. Torbereich)

    Bild 3: Scheinfugen mit einfacher Fugenkerbe (oben) und mit Nachschnitt und Fugenverschluss (unten) [4]; alternativ mit Fugenprofil (rechts)

    Kerbschnitt 60/33

    60

    Nachschnitt, Fugenein-lage und Fugenverguss

    Eindrcken eineselastischen Fugen-profils

    Riss

    60

    Nachschnitt 25/8 mmKerbschnitt 60/3 mm

    Fugenverguss 15 mmMoosgummi 10 mm

    25

    10

    Scheinfuge geschnitten

    Bild 4: Pressfugen mit Nut und Feder zur Querkraftbertragung [4]

    Seitenschalung

    Sperrholzstreifen

    Trapezleiste

    Erdnagel

    5 cm

    13 d

    13 d

    13 d

    d =

    18 c

    m

    Nut und Feder

    Betonieren mit

    Erdnagel

    Seiten-schalungmit Halte-rung

    - Seitenschalungen- angepassten Stahlprofilen

  • 8 9

    Fugenkreuze nicht in den Hauptfahrbereichen anordnen, auch keine Lngsfugen nahe der Hauptfahrspur ausbilden.

    Raumfugen (Dehnfugen) nicht innerhalb der Flche anord-nen; sie sind jedoch stets erforderlich zur Trennung der Be-tonplatte von anderen Bauteilen.

    Scheinfugen oder Pressfugen anordnen zur Unterteilung der Flche in mglichst quadratische Platten, Seitenverhltnis Lnge zu Breite nicht grer als 1,5 : 1.

    Zwickel wegen erhhter Bruchgefahr stets vermeiden; kei-ne Platten schaffen, die schmal sind oder spitz zulaufen.

    Lngs- und Querfugen sollen sich kreuzen und nicht gegen-seitig versetzt werden.

    Einspringende Ecken vermeiden, ggf. durch sinnvoll ange-ordnete Fugen nicht nur bei L-frmigen Grundrissen, son-dern auch im Bereich von Sttzen; wenn nicht vermeidbar, ggf. Bewehrungszulage anordnen, um Diagonalriss klein zu halten.

    Querfugen in Hauptfahrstreifen fr Radlasten ab 60 kN ver-dbeln; bei Scheinfugenabstnden ber 6 m bzw. bei Press-fugenabstnden ber 8 m bereits fr Radlasten ab 40 kN.

    Ungleichmige Temperaturbeanspruchungen durch Sonnen-einstrahlung verwlben die Betonplatten. Die erforderlichen Fu-genabstnde richten sich nach der Gre der zulssigen Wlb-spannungen und sind abhngig von der Plattendicke. Ebenso fhrt das Trocknungsschwinden des Betons langfristig zu einer Verkrzung der Platten. Empfohlene Fugenabstnde fr Schein- und Pressfugen von unbewehrten Bodenkonstruktionen sind in Tafel 10 aufgefhrt.

    8 Oberflchenbearbeitung

    Hallenflchen (innen)Das Abgleichen (maschinelles Abscheiben und Flgelgltten) erfolgt im Anschluss an das Abziehen der Betonoberflche nach ausreichendem Ansteifen (noch plastisch verformbar, aber schon

    begehbar, Bild 6). Grere Unebenheiten knnen nicht mehr aus-geglichen werden. Die Oberflche besitzt nach dem Abschei-ben (Tellern) die typische raue Sandpapierstruktur. In einem zweiten Arbeitsgang wird die Oberflche maschinell flgelge-glttet. Die entstehende Oberflche ist nach mehreren ber-gngen kellenglatt. Beim Abscheiben oder Flgelgltten darf die Oberflche weder mit zustzlichem Wasser gensst noch mit Zement abgepudert werden.

    Falls eine Hartstoffeinstreuung zur Erhhung des Verschlei-widerstands vorgesehen ist, muss diese gleichmig, z.B. mit Hilfe eines Einstreuwagens, aufgebracht werden. Die Auftrags-menge in kg/m Flche ist anzugeben; blich sind 3 kg/m bis 5 kg/m. Eine Hartstoffeinstreuung ist nicht zu verwechseln mit einer nach dem Abscheiben aufgetragenen ca. 1 cm dicken Hartstoffschicht nach DIN 18560.

    Freiflchen (bewittert)Um auch bei Nsse und Frost ausreichende Griffigkeiten zu er-halten, wird bei langsam fahrendem Verkehr i.d.R. ein Besen-strich aufgebracht. Der Besenstrich wird nach dem Verdich-ten und dem letzten Abziehen des Betons mit Stahlbesen oder Haarbesen hergestellt. Ein Flgelgltten ist wegen der geringen Rutschsicherheit bei Nsse und Frost nicht zu empfehlen.

    Flchen, die mit einem Straenfertiger hergestellt werden, er-mglichen auch andere Oberflchentexturen beispielsweise durch das Nachziehen von Jutetuch oder Kunstrasen. Nhe-res regelt das FGSV-Merkblatt M OB [34]

    9 Nachbehandlung des Betons

    Eine schnell einsetzende, gengend lang andauernde und wirk-same Nachbehandlung ist fr eine einwandfreie Nutzung des Betonbodens erforderlich. Es werden damit mehrere Vorteile erreicht:

    mglichst rissfreies Herstellen des Betonbodens, Verringerung der Gefahr von Aufschsselungen, Verbesserung des Verschleiwiderstandes.

    Bei Betonbden im Geltungsbereich der DIN 1045 mit Exposi-tionsklassen XM mssen die blichen Nachbehandlungszeiten nach DIN 1045-3 ohne genauen Nachweis verdoppelt werden, um in der Randzone mindestens 70 % der charakteristischen Druckfestigkeit zu erreichen. Da ein strungsfreier Betrieb wh-rend der Nutzung zu einem Groteil von der erreichten Qualitt der Oberflchenrandzone des Betons abhngt, empfiehlt sich die dann vertraglich zu vereinbarende Verdoppelung der Nachbehandlungszeiten mit Dokumentation fr den Bauherrn auch fr alle anderen Industriebden aus Beton.

    Nachbehandlungsmittel (NBM) bieten einen sofortigen Schutz der Betonoberflche whrend der ersten kritischen Stunden, um die Verdunstungsmengen von Beginn an zu minimieren. Die NBM sollten einen Sperrkoeffizienten von mindestens 75 % auf-weisen und in ausreichender Menge (etwa 150 g/m, Nachweis ber Verbrauchsmenge dokumentieren lassen) aufgetragen wer-den. Werden NBM in geschlossenen Hallen aufgetragen, muss die Betonoberflche vor Inbetriebnahme von dem Wachsfilm gereinigt werden, um sptere Verfrbungen zu vermeiden und eine ausreichende Rutschsicherheit sicherzustellen. Bild 6: Maschinelles Abscheiben der Betonoberflche

    Tafel 10: Fugenabstnde L in m, abhngig von den Herstellbedin-gungen (d = Plattendicke in m)

    Herstellbedingungen Abstand L der Schein- bzw. Pressfugen

    Freiflchen (bewittert) L 6 m und L 25 d

    Hallenflchen (geschlossene Halle) L 10 m und L 35 d

  • 10 11

    Soll die Flche spter planmig beschichtet werden, bieten sich grundierende NBM an.

    10 Inbetriebnahme

    Betonbden drfen erst nach ausreichender Erhrtung fr die Nutzung freigegeben werden. Das ist in aller Regel dann der Fall, wenn 70 % der geforderten Druckfestigkeit vorhanden sind (ggf. ist der Tragwerksplaner hinzuzuziehen). Das kann bei gnsti-gen Erhrtungsbedingungen nach 5 bis 7 Tagen, bei frhhoch-festem Beton ggf. schon nach 24 Stunden der Fall sein. Starke mechanische oder chemische Beanspruchung erfordert jedoch lngere Erhrtungszeiten.

    Fr eine genauere Beurteilung sind Probekrper erforderlich, die whrend des Betoneinbaus hergestellt und bis zur Prfung wie der Bauwerksbeton gelagert werden (Erhrtungsprfung).

    Zitierte Literatur

    [1] RStO 01: Richtlinien fr die Standardisierung des Ober-baus von Verkehrsflchen. Ausgabe 2001 (RStO 01), For-schungsgesellschaft Straen- und Verkehrswesen FGSV

    [2] DIN 1045 Teile 1 bis 4: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton, 07/2001

    [3] Zustzliche Technische Vertragsbedingungen und Richt-linien fr den Bau von Fahrbahndecken aus Beton ZTV Beton StB, 2001, FGSV

    [4] Lohmeyer, G.; Ebeling, K.: Betonbden im Industriebau Hallen- und Freiflchen. Bundesverband der Deutschen Zementindustrie, Dsseldorf. Verlag Bau+Technik, Ds-seldorf 1999

    [5] DIN 52108: Prfung anorganischer nichtmetallischer Werk-stoffe Verschleiprfung mit der Schleifscheibe nach Bhme, 07/2002

    [6] DIN EN 13813: Estrichmrtel, Estrichmassen und Estriche Eigenschaften und Anforderungen, Ausgabe 01/2003

    [7] DIN 18560: Estriche im Bauwesen, Teil 7: Hochbean-spruchbare Estriche (Industrieestriche), 04/2004

    [8] DIN 1100: Hartstoffe fr zementgebundene Hartstoff-estriche Anforderungen und Prfverfahren, 05/2004

    [9] DIN 18202: Toleranzen im Hochbau Bauwerke, 10/2005

    [10] DIN 15185: Lagersysteme mit leitliniengefhrten Flurfrder-zeugen, 08/1991

    [11] DIN EN 61340-4-1: Elektrostatik, Teil 4-1: Standard-Prfver-fahren fr spezielle Anwendungen Elektrischer Widerstand von Bodenbelgen und verlegten Fubden, 12/2004

    [12] TrbF 40: Technische Regeln fr brennbare Flssigkeiten (TrbF) 40 Tankstellen, Bundesarbeitsblatt 02/1996 und nderung der TrbF vom Juli 2000, Bundesarbeitsblatt 07+08/2000 (Abschn. 8, Satz 5)

    [13] Pidoll, K.; Krmer, H.; Bothe, H.: Vermeiden der Entzn-dung von Ottokraftstoff/Luft-Gemischen beim Betanken von Kraftfahrzeugen an Tankstellen. Forschungsbericht 508. DGMK Deutsche Gesellschaft fr Erdl, Erdgas und Kohle e.V., Hamburg 1996

    [14] Technische Regel wassergefhrdender Stoffe (TRwS) Ausfhrung von Dichtflchen; Deutscher Verband fr Wasserwirtschaft und Kulturbau e.V. (DVWK); Nr. 132; Bonn 1997

    [15] Richtlinie Betonbau beim Umgang mit wassergefhrden-den Stoffen, Deutscher Ausschuss fr Stahlbeton, Berlin, 10/2004

    [16] Zementmerkblatt T2: Auffangbauwerke, Bauberatung Zement, Bundesverband der Deutschen Zementindust-rie, 02/1999

    [17] TBG-Merkblatt fr Fubden in Arbeitsrumen und Ar-beitsbereichen mit Rutschgefahr, ZH 1/571, Tiefbau-Be-rufsgenossenschaft, 10/1993

    [18] DIN 51130: Prfung von Bodenbelgen Bestimmung der rutschhemmenden Eigenschaft, 06/2004

    [19] DBV-Merkblatt Industriebden aus Beton fr Frei- und Hal-lenflchen, 11/2004, Deutscher Beton- und Bautechnik-verein, Berlin 2005

    [20] DIN 18134 Baugrund; Versuche und Versuchsgerte; Plat-tendruckversuch, 09/2001

    [21] DIN 18127: Baugrund Untersuchung von Bodenproben Proctorversuch, 11/1997

  • 10 11

    [22] AGI Arbeitsblatt G 1, Teil 1 Straen-, Park- und Lager-flchen im Industriebau Grundlagen, Planung, Vincentz Verlag, Hannover, 07/1996

    [23] DIN EN 206-1: Beton: Festlegung, Eigenschaften, Herstel-lung und Konformitt, 07/2001

    [24] DIN 18195: Bauwerksabdichtungen (Teile 1 bis 9), 08/2000

    [25] DIN Fachbericht 100 Zusammenstellung von DIN EN 206-1 und DIN 1045-2, Schlussentwurf 06/2005

    [26] DIN V 20000-103: Anwendung von Bauprodukten in Bau-werken, Teil 103: Gesteinskrnungen, 04/2003

    [27] DIN EN 12350: Prfung von Frischbeton (Teile 1 bis 7), Teil 7: Luftgehalte, Druckverfahren, 11/2000

    [28] DIN EN 12620: Gesteinskrnungen fr Beton, 04/2003

    [29] ARS Nr. 36/2003, Sachgebiet 04.4: Straenbefestigungen; Verkehrsblatt, BMVBW

    [30] DIN EN 12390: Prfung von Festbeton (Teile 1 bis 9), Teil 5: Biegezugfestigkeit, 02/2001

    [31] Merkblatt Grundlagen fr die Bemessung von Lastver-teilungsplatten auf Dmmschichten und Hinweise fr die Planung und Ausfhrung mechanisch hochbelasteter Bo-denbelge aus keramischen Fliesen und Platten. Indus-trieverband keramische Fliesen + Platten e.V., Frankfurt, 06/1992

    [32] IVD-Merkblatt Nr. 1: Abdichtung von Bodenfugen mit elas-tischen Dichtstoffen, Industrieverband Dichtstoffe (IVD), Dsseldorf, 11/2004

    [33] ZTV Fug-StB 01: Zustzliche Technische Vertragsbedin-gungen und Richtlinien fr Fugen in Verkehrsflchen, For-schungsgesellschaft Straen- und Verkehrswesen FGSV, 2001

    [34] Merkblatt fr die Herstellung von Oberflchentexturen auf Fahrbahndecken aus Beton (M OB), Forschungsgesell-schaft Straen- und Verkehrswesen FGSV

    Weiterfhrende Literatur

    Zustzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien fr Erdarbeiten im Straenbau ZTVE -StB

    Zustzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien fr den Bau von Schichten ohne Bindemittel im Straenbau ZTV-SoB-StB

    Zustzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien fr Tragschichten im Straenbau ZTVT-StB

    Richtlinie fr Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen. Herausgeber: Deutscher Ausschuss fr Stahlbeton DAfStb

    Richtlinie zur Herstellung beheizter Fubodenkonstruktionen

    im Gewerbe- und Industriebau, Bundesverband Flchenhei-zungen e.V., 08/2000

    AGI Arbeitsblatt G 1 Straen, Park- und Lagerflchen im Industriebau (Teile 1, 2 und 4), Curt R. Vincentz Verlag, Han-nover (Download unter www.industriebau-online.de)

    BEB/DBV-Hinweisblatt: Betonbden fr Hallenflchen, Bun-desverband Estrich und Belag e.V., Troisdorf, 02/2000

    DBV-Merkblatt Stahlfaserbeton, Fassung 10/2001, Deutscher Beton- und Bautechnikverein, Berlin 2001

    Eisenmann, J., Leykauf, G.: Betonfahrbahnen, Handbuch fr Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonbau. Verlag Wilh. Ernst & Sohn, Berlin 2003

    Eifert, H.; Vollpracht, A.; Hersel, O.: Straenbau heute Be-tondecken. Bundesverband der Deutschen Zementindust-rie, Dsseldorf. Verlag Bau+Technik, Dsseldorf 2004

  • 12

    Unsere Beratung erfolgt unentgeltlich. Ausknfte, Ratschlge und Hinweise geben wir nach bestem Wissen. Wir haften hierfr auch fr eine pflichtwidrige Unterlassung nur bei grobem Verschulden, es sei denn, eine Beratung wird im Einzelfall vom Empfnger unter Hinweis auf besondere Bedeutung schriftlich erbeten und erteilt. Nr. T 1 1.06/13

    Beratung und Information zu allen Fragen der Betonanwendung

    Regionale Ansprechpartner www.beton.org

    BetonMarketing Nord GmbHHannoversche Strae 21, 31319 Sehnde-Hver, Tel.: 05132 8796-0, Fax: 05132 8796-15, [email protected] Ost GmbHTeltower Damm 155, 14167 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 030 3087778-0, Fax: 030 3087778-8, [email protected] Sd GmbHGerhard-Koch-Strae 2+4, 73760 Ostfildern, Tel.: 0711 32732-200, Fax: 0711 32732-202, [email protected] West GmbH Annastrae 3, 59269 Beckum, Tel.: 02521 8730-0, Fax: 02521 8730-29, [email protected]

    Herausgeber: Verein Deutscher Zementwerke e.V., Tannenstrae 2, 40476 Dsseldorf www.vdz-online.deVerfasser: Prof. Dr.-Ing. T. Freimann