Beziehungen zwischen fremdspracheneignung und fremdsprachenleistung, untersucht an schülern der...

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Sysrern Vol. 8. pp. 53-58 Pergamon Press Ltd. 1980. Printed in Great Britain BEZIEHUNGEN ZWISCHEN FREMDSPRACHENE1GNUlV.G UND FREMDSPRACHENLEISTUNG, UNTERSUCHT AN SCHULERN DER ERPROBUNGSSTUFE EINES GYMNASIUMS GUDRUN SCHEIBNER-HERZIG AND HELGA ST;iBENER PSidagogische Hochschule Westfalen-Lippe A foreign language aptitude test (FTU 4-6) was administered to 32 German pupils aged 10 years at the beginning of their first year of learning Enghsh. The test established three groups: 14 pupils were found apt to attend a Gymnasium, 14 a Realschule, and 4 a Hauptschule. During their first and second year of learning, informal achievement tests were administered in order to measure learning in active and passive vocabulary, grammar, reading comprehension and spelling. The Kruskal-Wallis one-way analysis of variance by ranks was used to find out whether the three independent groups originally, established were maintained also by the informal tests at the end of the first and second years of learning. While the differences in grammar, reading comprehension and listening comprehension discovered by the H-test still signified true population differences at the end of the first year, such differences no longer existed at the end of the second year of learning English. A possible explanation is that instruction in an unstreamed class outweighs the initial disadvantages of less apt pupils. A contrary theory, supported by the present authors, is that the level of instruction is adapted to the average ability of the class and that those with superior aptitude are understretched and achieve less than they are capable of. A. Einleitung, Aufgabenstellung Das erste und zweite Unterrichtsjahr einer nordrhein-westfalischen weiterfuhrenden Schule, also eines Gymnasiums oder einer Realschule, gelten als Erprobungsstufe’. In diesen beiden Jahren sol1 sich zeigen, ob die gewahlte Schulform fiir den einzelnen Schtiler richtig gewesen ist. Auf grund der von den Fachlehrern erteilten Zeugnisnoten fiir die einzelnen F&her entscheiden die Lehrer in einer Klassenkonferenz am Ende des zweiten Unterrichtsjahres endgtiltig, welche Schtiler in eine Gymnasial- bzw. Realschulklasse bleiben konnen oder in eine andere Schulform - Realschule oder Hauptschule - wechseln sollen *. Der Efolg in der Erprobungsstufe hangt weitgehend vom Erfolg in der Fremdsprache -in den meisten Fallen Englisch - ab. Im Unterschied zu den anderen Unterrichtsfachern gilt fur den Unterricht in dieser Sprache, darj er nicht unmittelbar an Arbeitsweisen und Arbeitsergebnisse der vorausgegangenen Grundschule ankntipfen kann, sondern neue Fahigkeiten wecken und entfalten mul3. 53

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Sysrern Vol. 8. pp. 53-58 Pergamon Press Ltd. 1980. Printed in Great Britain

BEZIEHUNGEN ZWISCHEN FREMDSPRACHENE1GNUlV.G UND FREMDSPRACHENLEISTUNG, UNTERSUCHT AN SCHULERN

DER ERPROBUNGSSTUFE EINES GYMNASIUMS

GUDRUN SCHEIBNER-HERZIG AND HELGA ST;iBENER

PSidagogische Hochschule Westfalen-Lippe

A foreign language aptitude test (FTU 4-6) was administered to 32 German pupils aged 10 years at the beginning of their first year of learning Enghsh. The test established three groups: 14 pupils were found apt to attend a Gymnasium, 14 a Realschule, and 4 a Hauptschule. During their first and second year of learning, informal achievement tests were administered in order to measure learning in active and passive vocabulary, grammar, reading comprehension and spelling. The Kruskal-Wallis one-way analysis of variance by ranks was used to find out whether the three independent groups originally, established were maintained also by the informal tests at the end of the first and second years of learning. While the differences in grammar, reading comprehension and listening comprehension discovered by the H-test still signified true population differences at the end of the first year, such differences no longer existed at the end of the second year of learning English. A possible explanation is that instruction in an unstreamed class outweighs the initial disadvantages of less apt pupils. A contrary theory, supported by the present authors, is that the level of instruction is adapted to the average ability of the class and that those with superior aptitude are understretched and achieve less than they are capable of.

A. Einleitung, Aufgabenstellung Das erste und zweite Unterrichtsjahr einer nordrhein-westfalischen weiterfuhrenden Schule, also eines Gymnasiums oder einer Realschule, gelten als Erprobungsstufe’. In diesen beiden Jahren sol1 sich zeigen, ob die gewahlte Schulform fiir den einzelnen Schtiler richtig gewesen ist. Auf grund der von den Fachlehrern erteilten Zeugnisnoten fiir die einzelnen F&her entscheiden die Lehrer in einer Klassenkonferenz am Ende des zweiten Unterrichtsjahres endgtiltig, welche Schtiler in eine Gymnasial- bzw. Realschulklasse bleiben konnen oder in eine andere Schulform - Realschule oder Hauptschule - wechseln sollen * . Der Efolg in der Erprobungsstufe hangt weitgehend vom Erfolg in der Fremdsprache -in den meisten Fallen Englisch - ab. Im Unterschied zu den anderen Unterrichtsfachern gilt fur den Unterricht in dieser Sprache, darj er nicht unmittelbar an Arbeitsweisen und Arbeitsergebnisse der vorausgegangenen Grundschule ankntipfen kann, sondern neue Fahigkeiten wecken und entfalten mul3.

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Wir mdchten hier von Untersuchungen berichten, die zum Ziel hatten, wahrend der beiden Schuljahre der Erprobungsstufe die Englischleistungen einer Schulklasse kontinuierlich zu erfassen und sie zu einer anfangs prognostizierten Fremdspracheneignung in Beziehung zu setzen. Dabei stellten wir uns konkret die Frange, ob eine anfangs der Erprobungsstufe vorgenommene Gruppierung der Schiiler nach Eignung fur die drei Schulformen - Gymnasium, Realschule, Hauptschule - wahrend der (zwei Jahre dauernden) Erprobungsstufe weiter bestand und such fur die nachfolgenden Jahre Bedeutung behielt . Als Kriterium fur die Zugehdrigkeit zu einer der drei Gruppen dienten die Leistungen in einzelnen Sprachfertigkeiten. Unsere Nullhypothese lautet: Die drei Gruppen entstammen der gleichen Grundgesamtheit. Ein solches Ergebnis wtirde bedeuten, dal3 die vorgenommene Gruppierung bedeutungslos gewesen ist. Die Alternativhypothese lautet: Die drei Gruppen entstammen nicht der gleichen Grundgesamtheit. Ein solches Ergebnis wtirde daftir sprechen, dal3 die urspriinglich vorgenommene Gruppierung noch bedeutungsvoll ist, oder such, daB sich zumindest eine ahnliche Gruppierung herausgebildet hat.

B. Methoden und Testmaterialien Wir setzen voraus, dal3 ein valider Fremdspracheneignungstest zur Verfugung steht. Als solchen wrhlten wir den Fremdspracheneignungstest fur die Unterstufe FTU 4-63. Er ist eine deutsche Bearbeitung der Elementarform des “Modern Language Aptitude Test” von Carroll und Sapon’. Zu der hier benutzten deutschen Version liegen Untersuchungen zur prognostischen Giiltigkeit vor’ . Der FTU 4-6 orientiert sich an den Kenntnissen der (deutschen) Muttersprache und empfiehlt - den Ergebnissen gemal - fur jeden Schtiler den Besuch einer der drei genannten Schulformen. Die Einteilung in die drei Gruppen wird an hand des in T-Werten6 ausgedritckten Gesamtergebnisses vorgenommen. Bei T >_ 61 wird das Gymnasium, bei 53 L T L 61 wird die Realschule empfohlen; bei T L 53 verbleibt die Hauptschule. Die deutsche Version des FTU 4-6 besteht aus fiinf Untertesten. Untertest I priift das Erkennen von Lilckenwortern und das Finden der dazugehdrigen Synonyme. Untertest II testet grammatisches Feingeftihl, d.h. die Fahigkeit, die Funktion Worten in verschiedenen Zusammenhangen zu erkennen und so Formen und Anordnungen dem Sprachgebrauch gemal zu handhaben. Untertest III testet phonetisches Kedieren mit Hilfe sich reimender Worter. Untertest IV testet ebenfalls phonetisches Kodieren, jedoch im Zusammenhangen mit dem mechanischen Gedachtnis. Untertest V ermittelt die Fahigkeit zum Behalten, Wiedererkennen und Unterscheiden fremdsprachiger Wdrter. Fur jeden Schtiler wurden in jedem dieser Unterteste Rohpunkte ermittelt Aus der Summe der Rohpunkte ergibt sich aus einer Normierungstabelle ein T-Wert. Wahrend der beiden Unterrichtsjahre in der Erprobungsstufe wurde der Englischunterricht von informellen Leistungstesten begleitet. Sie wurden von ein und derselben Fachlehrerin entwickelt und durchgeftihrt. Bild 1 gibt einen Uberblick iiber die informellen Teste des ersten Unterrichtsjahres: aktiver Wortschatz, passiver Wortschatz, Grammatik, Leseverstandnis , Horverstandnis, Rechtschreibung; fur das zweite Unterrichtsjahr: aktiver Wortschatz, passiver Wortschatz, Grammatik, Horverstandnis und Rechtschreibung.

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Ergebnisse des H-Testes

FTU-Gesamt

I. Unterrichtsjahc Aktiver Wortschatz Passiver Wortschatz Grammatik Leseverstandnis Horverstandnis Rechtschreibung Gesamt Zeugnis

H Signifikanz- niveau

25,20 <O,OOl

0,29 SO,80 0,05 >0,95 8,ll co,02 8,02 co,02 655 >0,05 4,14 >O,lO 0,87 SO,50 5,38 >0,05

2. Unterrichtsjahr: Aktiver Wortschatz Passiver Wortschatz Grammatik HUrverstBndnis Rechtschreibung Gesamt Zeugnis

H Signifikanz- niveau

2,93 >0,20 2,69 so,20 2,30 >0,30 0,18 >0,90 3,63 >O,lO 4.25 >O,lO 5,95 >0,05

Fig. 1

Mit Hilfe dieser informellen Leistungsteste sollte unseren Hypothesen gem&l3 festgestellt werden, ob die vom FTU 4-6 ursprtingslich aufgestellte Gruppeneinteilung nicht mehr besteht. Dazu verwendenten wir den H-Test von Kruskal und Wallis’. Das Verfahren entspricht einer parameterfreien Varianzanalyse. Es ist aus der statistischen Literatur bekannt 6. Bild 2 zeigt die Formel zur Berechnung der Werte H; N steht fur die Anzahl der Schtiler. Die Schtiler mit ihren Rangwerten werden nun in die drei Gruppen eingegliedert, die der Test FTU 4-6 erzeugt hat. Der laufende Index fiir die Gruppen ist im Bild 2 mit j bezeichnet, ihre Anzahl ist hier k = 3. Rj ist die Summe der Range innerhalb der Gruppe mit dem Index j. Uberschreitet der berechnete Wet-t H einen gewissen kritischen Wert, den man aus einer Tabelle entnehmen kann, so wird die Nullhypothese abgelehnt. Das wtirde dafiir sprechen, da8 eine Verwischung der Gruppen in bezug auf die getestete Fertigkeit nicht stattgefunden hat. Erhalten zwei oder mehr Schtiler den gleichen Punktwert in demselben Untertest, so spricht man von einer Bindung. Zeigen, wie es bei uns der Fall war, mehr als 25% aller Werte Bindungen, dann mu8 H korrigiert werden. Der Korrekturfaktor steht im Nenner von Bild 2. Hier bedeutet T 3 t 3-t. Die Grdfie t findet man, wenn man die Anzahl der Bindungen fiir einen bestimmten Rang ausz5ihlt 6.

H E

Figure 2

P=l

I,T

’ - N3-N

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C. Versuchsdurchfiihrung 32 Schtiler - 20 Jungen und 12 Madchen - eines Gymnasiums wurden zu Beginn des ersten Unterrichtsjahres, d.h. ihres ersten Gymnasialjahres, mit dem Fremdspracheneignungstest fiir die Unterstufe FTU 4-6 getestet. Danach wurden sie im Verlaufe des ersten Unterrichtsjahres mit einer Batterie von Informellen Testen getestet. Diese sind links oben in Bild 1 aufgefiihrt. Fiir das zweite Unterrichtsjahr hatte die Fachlehrerin eine neue Batterie von informellen Testen entwickelt. Sie wurden unterrichtsbegleitend gegen Ende des zweiten Unterrichtsjahres administriert. Links unten auf Bild 1 sind sie aufgeftihrt. Die Ergebnisse der informellen Teste wurden unter Zugrundelegung der von dem Eignungstest FTU 4-6 etablierten Gruppeneinteilung einer Analyse mit Hilfe des H-Testes nach Kruskal und Wallis unterzogen.

Vertwlung der R&ge in den Testen FTU und Grammatik

Rang Gymnawm Realschule - Hauatschule -

FTU

Figure 3

Grammahk

I, Unternchbjohr

15 16 17 23 24 25 I i lidk

!6 27; 26 29 30 II 32

Schhr

D. Ergebnisse Der Fremdspracheneignungstest FTU 4-6 ergab, da8 die 32 Schtiler der untersuchten Klasse nach ihrer Eignung in folgende Gruppen einzuteilen seien: 14 Schiiler (9 Jungen, 5 Madchen) geeignet fiir das Gymnasium, 14 Schiiler (4 Jungen, 7 Madchen) geeignet fur die Realschule, 4 Schtiler (4 Jungen) geeignet fur die Hauptschule. Das genaue Ergebnis ist aus Bild 3 an den nichtschraffierten Saulen ersichtlich. Die Abszisse stellt eine Nominalskala dar, d.h. die Zahlen stehen fur die Namen der Schiiler. Sie sind aul3erdem geordnet: Nummer 1 hat die Hochste Punktzahl im FTU 4-6 Nummer 32 die kleinste Punktzahl im FTU 4-6 erreicht. Die Ordinate stellt eine Rangskala dar; der Schiiler mit den meisten Punkten bekommt den Rang 32, der mit den zweitmeisten den Rang 31, usw. Infolge von Bindungen kommen such nichtganzzahlige Range vor. Auf Bild 3 nehmen die Range von links nach rechts fur die nichtschraffierten Saulen monoton ab. Das ist das Gegenteil einer Gleichverteilung. Die Anwendung des H-Testes nach Kruskal und Wallis auf die drei Schtilergruppen, die auf Bild 3 mit “Gymnasium”, “Realschule”, und “Hauptschule” gekennzeichnet sind, zeigt such, dal3 die drei Grundgesamtheiten, aus denen man sich dann die Gruppen als Stichproben gezogen denken kann, nicht gleich sind. Wie Bild 1 zeigt, gilt H

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0 FTU

G!

Vertellung der R&e

In den Testen FTU und passer Wortschotz

imnoswm w- Reolschule

I

- * Hauptschule -

5 6 7 6 9 IO II 12 I3 14 I5 I6 17 16 19 x1 21 22 23 24 25 26 2726’ 29 30 31 32

I I

Sch’;ler

Figure 4

= 25,20, ein Wert, der mit einer Irrtumswahrscheinhchkeit, die kleiner als 0,001 ist, von Null verschieden ist. Auf Bild 4 ist dieses Ergebnis aus dem Eignungstest FTU 4-6 zum Vergleich identisch wiederholt (nichtschraffierte Saulen). .

Die Anwendung des H-Testes nach Kruskal und Wallis auf die begleitenden informellen Teste am Ende des ersten und zweiten Unterrichtsjahres zeigt Bild 1. Die vom FTU 4-6 etablierte Gruppierung wird nur bestatigt, wenn groRe Werte von H vorliegen. Das ist der Fall fur Grammatik, Leseverstandnis und Horverstandnis, und zwar nur fur das erste Unterrichtsjahr. Fur alle anderen Teste ist der Wert von H so nahe an Null, da13 wir die Nullhypothese nicht zurtickweisen konnen. Das heiDt, die drei Gruppen stammen aus der gleichen Grundgesamtheit; mit anderen Worten, die Gruppeneinteilung ist verwischt und als solche nicht mehr berechtigt. Bild 3 zeigt Einzelheiten fur den Grammatiktest des ersten Unterrichtsjahres (schraffierte Saulen), H = 8,11. Die vom FTU 4-6 vorgenommene monoton fallende Verteilung wird nicht exakt, aber doch im wesentlichen bestatigt. Uber Einzelheiten der Unterschiede macht der H-Test keine Aussagen. Bild 4 zeigt im Kontrast das Ergebnis im passiven Wortschatz im ersten Unterrichtsjahr (punktierte Saulen), H = 0.05. Die Tendenz zu einer Gleichverteilung ist deutlich sichtbar, d.h. es hat eine Verwischung der Gruppen stattgefunden.

E. Diskussion Es stellt sich nun die Frage nach einer Erklarung dieser Ergebnisse. Es bieten sich zwei Sichtweisen an: Es ist, erstens, denkbar, da8 der gemeinsame Gymnasialunterricht die Schtiler mit ver schiedener Fremdspracheneignung alle in einem solchen Ma8 gefordert hat, da8 Eignungsunterschiede am Ende des zweiten Unterrichtsjahres keine Auswirkungen mehr zeigen. Hinzu konnten in einzelnen Fallen bei den Schtilern hier nicht erfal3te EinfluDgroBen wie Eifer und Flei8 als Motivation kommen.

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Die andere, entgegengesetzte Auffassung ist, da13 sich die Anforderungen der Fachlehrerin am durchschnittlich geeigneten Schiiler orientieren mul3ten. Damit ware der Unterricht auf die Potenz eines “Realschtilers” ausgerichtet. Die Einebnung der Leistungen am Ende des zweiten Unterrichtsjahres beruht demnach nicht auf der Fdrderung der mittleren und schwacheren Schiiler sondern auf einer Unterforderung und einem damit verbundenen Leistungsabfall der guten Schtiler. Dies ist unsere, der Verfasser, Auffassung. In eine solche Richtung weisen die Vorschriften, an die sich der Fachlehrer zu halten hat: In den Klassenarbeiten, die zu schreiben sind, kann kein giiltiger, normierter Manstab angelegt werden, sondern es dtirfen jeweils nicht mehr als ein Drittel der Schtilerarbeiten mit “mangelhaft” benotet werden, andernfalls ist die Klassenarbeit zu wiederholen. Das kann dazu ftihren, da13 in unserer Klasse mindestens 22 der 32 Schtiler ohne Rtlcksicht auf Eignung oder Leistungsvermdgen fiir ihre Klassenarbeit ein ausreichendes Ergebnis garantiert wurde. Den Ergebnissen des FTU 4-6 zufolge waren aber nur 14 Schtiler fiir das Gymnasium geeignet. Es mi.ll3te geklart werden, ob und in welchem Mal3e eine stete Unterforderung einer gegebenen Leistungsfahigkeit den Schiilern auf die Dauer abtraglich ist.

REFERENCES

Ubergang aus dem 4 und 5 Volksschuljahr in die Normalform der weiterftihrenden Schulen (Realschule und Gymnasium), RdErl. des Kultusministers des Landes Nordrhein-Westfalen vom 11 Dezember 1964, II A 36 -5/O -2967/64 (Abl. 1965, S.4), vom6Marz 1967, III B36-5/O-510/67; IIIA(Ab1, S.107)undvom 19Februar 1973, II A 2.36 - 5/O - 5301/72 (GABl. S.169).

Verfahren am Ende der Erprobungsstufe RdErl. des Kultusministers des Landes Nordrhein-Westfalen vom 3 Marz 1969, III B 36 - 5/O - 6395/68; III A; III C (Abl. S.135).

Ingenkamp, K. (Herausg.) Fremdspracheneignungstest fiir die Unterstufe FTU 4-6. Weinheim: Beltz 2 197 1.

Carroll, J. B. and Sapon, S. M. Modern Language Aptitude Test. New York: The Psychological Corporation, 1959.

Schtitt, H. Fremdsprachenbegabung und Fremdsprachenleistung, Reihe “Schule und Forschung” Heft 17, Frankfurt: Diesterweg 1974. Sachs, L. Statistische Auswertungsmethoden. Berlin ‘1972. Lienert, G. A., Verteilungsfreie Methoden in der Biostatistik, Vol. 1. Meisenheim am Glan: Hain 1973. Siegel, S. Non-parametric Statistics for the Behavioural Sciences. New York: McGraw- Hill 1956. Kruskal, W. H. A non-parametric test for the several sampling problem. Ann. Math. Statist. 23 (1952) S.525-540. Kruskal, W. H. and Wallis, W. A. Use of ranks in one criterion variance analysis. J. Am Statist. Ass. 47 (1953) S. 583-621 und 48 (1953) S.907-911.