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Bezirksamt Hamburg-Nord Jahresbericht 2005/2006

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Bezirksamt Hamburg-NordJahresbericht

2005/2006

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Vorwort 1

Anspruchsvolle Planungen

in Hamburg-Nord 2

• Der Norden wächst. 2

Wegweisendes Bauen

in Hamburg-Nord 4

• Konversion: Falkenried 4

• Wohnen: Jarrestraße 5

• Wohnbebauung Poßmoorweg 6

• WohnquartierFinkenau in Uhlenhorst 7

Verstärkte Gewerbekonzentration

als Indikator für dynamisches

Wirtschaftswachstum 8

• ASKLEPIOS KLINIK BARMBEK 8

• Hamburg Airport 9

• Standortvorteil Hamburg-Nord 10

Straßenbauliche Aufwertung

von Wohngebieten 12

• Wohnstraßen im Norden 12

• Radwege in Hamburg-Nord 13

Hamburg-Nord – ein grüner Bezirk 14

• Der Hamburger Stadtpark 14

• Grünanlage „Wendebecken“ Langenfort 16

• Twisselwisch in Langenhorn 17

Kinder- und Jugendschutz 18

• Hamburg schützt seine Kinder 18

• Container-Kids 20

• Hamburg-Nord setzt Zeichen 21

Gesundheitsschutz

im Bezirksamt Hamburg-Nord 22

• Aktiv für ein gesundes Leben 22

• Gesundheitsförderung 25

• Gesundheitsschutz 26

• Gesund, Umwelt und Verbraucherschutz 27

• Neue Wege in der Pflege 28

• Erfolgreich im Kampf gegen die Spielsucht 30

• Gesundes Badevergnügen 32

Neue Ideen mit Blick

auf die Kundenzufriedenheit 33

• Mobile Bürgerdienste 33

• Bürgerbefragung 2006 35

• Kundenzentrum Barmbek-Uhlenhorst 37

Kultur(er)leben

in Hamburg-Nord 38

• Das Planetarium bleibt im Stadtpark! 38

• Kunst im öffentlichen Raum 40

• Das ella stellt sich vor 41

• Fuhlsbüttler Kunstmeile 2006 42

Haushaltsdaten 2005/2006 43

Impressum · Bildnachweise 44

Inhalt

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1

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Bezirk Hamburg-Nord hat in den ver-gangenen Jahren eine rasante und positiveEntwicklung genommen. So werden in na-her Zukunft auf ehemaligen Krankenhaus-und Gewerbeflächen mehr als 4.000 Woh-nungen sowie eine Vielzahl neuer Arbeits-stätten entstehen.

Der Bezirk Hamburg-Nord ist damit in Ham-burg im Wohnungsbau führend.

Hamburg-Nord bietet ein differenziertesWohnangebot, das modernen Lebensfor-men Rechnung trägt. So entstand in denvergangenen Jahren eine Vielzahl vonWohnprojekten, die junge Familien und äl-tere Menschen generationsübergreifendunter einem Dach vereint. Die Realisierungdes Autofreien Wohnens am Kornweg undweitere Bauvorhaben, die ökologische,ökonomische und soziale Belange desWohnens miteinander verknüpfen, wur-den in den letzten Monaten begonnen.

Die Steigerung des Freizeit- und Erho-lungswertes des Bezirks durch die Pflegeder großen Parks, Naturschutzgebiete undGrünanlagen sowie die Schaffung neuerGrünflächen ist ein weiteres Ziel, das derBezirk engagiert und mit vorzeigbaren Er-gebnissen verfolgt hat.

Ganz besonders gefreut hat mich, dass dieBürgerinnen und Bürger der Freien undHansestadt Hamburg in einer repräsenta-tiven Befragung die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord als kompetent, schnell und modernempfunden haben. Darauf sind hier imHaus alle stolz und begreifen dies als An-sporn, ihre Arbeit weiterhin im Interesseder Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln.

Im Rahmen der Bezirksverwaltungsre-form sind die Bezirke für deutlich mehrAufgaben verantwortlich geworden. Diesgilt in besonderer Weise für die Bebau-ungsplanverfahren.

Sorgen bereiten mir indes etliche Entwick-lungen in der Stadt, die sich belastend fürden Bezirk auswirken:

Völlig inakzeptabel finde ich die zuneh-mende Kinderarmut in einer der reichstenStädte Europas: Schon rund 25 % aller Kin-der in Hamburg sind arm und auf staatlicheUnterstützung angewiesen.

Rund 12 % aller Kinder verlassen die Schu-le ohne Abschluss. Die Hamburger Schul-politik steht qualitativ vor einem Scher-benhaufen, wie jüngst das Institut derDeutschen Wirtschaft feststellte.

Die Gewaltkriminalität in Hamburg ist inwenigen Jahren dramatisch angestiegen.

Darüber hinaus werden dem Bezirk Ham-burg-Nord seit einigen Jahren zunehmenddie Mittel für den Aufbau einer zeitgemä-ßen Verkehrsinfrastruktur gekürzt.

Die Bezirksverwaltung wird trotz allerwidrigen Umstände weiter daran arbeiten,ihre Leistungsfähigkeit im Interesse derBürgerinnen und Bürger auszubauen.

Der Jahresbericht 2005 /2006 soll Ihneneinen kleinen Überblick über die neuenEntwicklungen geben und einen Quer-schnitt des bezirklichen Leistungsspek-trums aufzeigen.

Ich wünsche Ihnen eine informative

Lektüre.

Mathias Frommann

Vorwort

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Anspruchsvolle Planungen in Hamburg-NordDie Bilanz der in 2005 und 2006 festgestelltenBebauungspläne eröffnet Chancen für einenqualitätvollen, nachhaltigen Wachstumspro-zess.

Die städtebauliche Entwicklung des Be-zirks Hamburg-Nord hat in den Jahren 2005und 2006 eindrucksvolle Fortschritte ge-macht.

In nahezu allen Stadtteilen wurden neueFlächen für Wohnen und Arbeiten ausge-wiesen. Der Strukturwandel im Gesund-heitswesen schafft in Hamburg-Nord besteVoraussetzungen für die Überplanung gro-ßer Flächen. So eröffnete im Oktober 2006die Asklepios Klinik Barmbek ihren Neu-bau auf einem Drittel der ursprünglichenFläche von 22 Hektar und lässt dadurchRaum für ein neues familienfreundlichesWohnquartier in parkähnlicher und den-noch innenstadtnaher Lage.

Auf dem Gelände des ehemaligen Allge-meinen Krankenhaus Eilbek (Schönklini-kum Eilbek) sind elf Baufelder für Bauge-meinschaften im neu entstehenden Park-

quartier Friedrichsberg reserviert. Neunwurden bereits anhand gegeben für ein ru-higes und doch zentrales Wohnen inmit-ten eines geschützten alten Baumbestan-des. Insgesamt sind hier 350 Wohnein-heiten vorgesehen.

Im nördlichen Langenhorn entsteht aufden entbehrlich gewordenen Flächen desKlinikum Nord Ochsenzoll ein neues,gemischt genutztes Quartier für 800 Woh-nungen und 50.000 m2 Arbeitsstätten.Das Zentrum der Anlage bildet ein Kultur-

hof mit einer Mischung aus kreativen undkommerziellen Angeboten. Die histori-schen Stations- und Versorgungsgebäudebleiben erhalten und werden behutsam indie Neubauten eingefügt. Die parkähnli-chen Grünanlagen und charakteristischenAlleen formen einen bewaldeten Ring umdie inneren Wohnhöfe, die aus Wohnun-gen, kleinen Gewerbeeinheiten und Einfa-

milienhäusern bestehen werden. Eben-falls in Langenhorn, nahe der U-Bahnstati-on Ochsenzoll, entstand mit dem „Bären-

hof“ eine Anlage mit 150 Wohnungen fürein gemeinschaftliches Leben von Jungund Alt.

Außer großen Krankenhausflächen wur-den Industriebrachen und aufgegebeneGewerbeflächen überplant.

Auf einer ehemaligen Betriebsfläche derStadt, dem Anzuchtgarten am Ohlsdor-

fer Friedhof, ist ein Quartier für naturna-hes Wohnen mit einem Potenzial von 220Wohneinheiten vorgesehen.

Das Gelände des ehemaligen Güterbahn-

hofs Barmbek am Stadtpark wird neu be-lebt und attraktiv umgestaltet. Dort ent-stehen 550 Wohnungen, Arbeitsstättensowie eine Uferpromenade am BarmbekerStichkanal.

Die Planungen zur Umgestaltung des Are-als rund um den Barmbeker Bahnhof bil-den einen weiteren Schwerpunkt der be-zirklichen Entwicklung. Im Mittelpunktsteht die Modernisierung des Busbahn-hofs sowie die Neugestaltung der öffent-lichen Flächen als Gemeinschaftsprojektder Hamburger Hochbahn mit dem Be-zirksamt Hamburg-Nord sowie der Behördefür Stadtentwicklung und Umwelt. Südlichdes Bahnhofs wird ein attraktiver Stadt-platz unter Erhalt des dortigen Wochen-marktes entstehen. Die Neugestaltungdes Eingangs zum Museum der Arbeit

sowie des gesamten Museumshofes ge-hört ebenfalls zum komplexen Planungs-prozess, an dem alle privaten und städti-schen Anrainer beteiligt sind.

Fortgesetzt wird dieses anspruchsvolleProgramm durch den Bau von 70 Wohn-einheiten, die an der Hufnerstraße, süd-westlich vom Barmbeker Bahnhof, vorge-sehen sind.

Neben weiteren Wohnungsbauvorhabenin Barmbek-Süd entsteht westlich derSchleidenstraße eine öffentliche Parkanlagemit Brückenverbindung über den Osterbek-kanal.

Auch die gewerbliche Entwicklung desBezirks kann sich sehen lassen: Der Aus-

Der Norden wächst.

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bau des Hamburg Airport mit zusätzli-chen Parkhäusern und Hotels und die Ge-werbeansiedlung im südlichen Flughafen-umfeld belegen die positive Entwicklung.

Die Bilanz der festgestellten Bebauungs-pläne unterstreicht das Potenzial des Be-zirks Hamburg-Nord: Insgesamt wurden17 Bebauungspläne in 2005 und 2006durch das Bezirksamt Hamburg-Nord fest-gestellt.

Fazit: Innerhalb der nächsten vier Jahrewerden über 4.000 Wohnungen im BezirkHamburg-Nord gebaut werden können.

Flughafen Fu 22 und La 39 (Gewerbe, Hotel)Alsterhöhe (langfristiger Erhalt derbestehenden Bebauung)

Kleine Horst (Wohnen)

Brombeerweg (Wohnen)

Alsterkrugchaussee zwischen

Sportallee und Hindenburgstraße

(Gewerbe, Kleingärten)Feuerbergstraße, Rübenkamp (Wohnen)

Sengelmannstraße (Ausbau)Asklepios Klinik Barmbek

Kleingärten Rübenkamp Nord

Kleingärten Rübenkamp Mitte

Goldbekplatz (Wohnen, Gewerbe)

Alstercity (Gewerbe)

Alstercity (Gewerbe)

Parkquartier Friedrichsberg (Wohnen)

Hufnerstraße, Witthof (Wohnen)

Kleingärten Rübenkamp Süd

Schmuggelstieg (Wohnen, Grün)

Der Norden wächst.Der Norden wächst.

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Wegweisendes Bauen in Hamburg-NordDie Konversion großer Flächen ermöglicht dieEntstehung attraktiver Wohn- und Arbeitsstät-ten für neue, urbane Qualitäten und familien-freundliches Wohnen im Bezirk Hamburg-Nord.

Auf dem Gelände der ehemaligen Fahr-zeugwerkstätten Falkenried in Hoheluft-Ost entstand in den letzten Jahren einneues Quartier, das 2004 mit dem Deut-schen Städtebaupreis ausgezeichnet wurde.

Große Teile der Gebäudesubstanz ausdem 19. Jahrhundert, wie das ehemaligeStraßenbahndepot und einige Verwal-tungsgebäude, wurden in ein anspruchs-volles städtebauliches Konzept integriert.Eine zum Teil futuristisch anmutende Wohn-und Gewerbearchitektur und industrie-historische Bauelemente gehen hier einecharmante Symbiose ein und bieten einenattraktiven Mix in einem urbanen und den-noch ruhigen Quartier.

Auf einer Bruttogeschossfläche von etwa40.000 m2 entstanden ca. 230 Wohnun-gen, Büros und Flächen für Gastronomie,Dienstleistung und Einzelhandel.

FalkenriedKonversion:

Architekten:

Bolles und Wilson, Münster; LABFAC, Paris;Spengler Wiescholek,Hamburg; A.P.B., Hamburg; Bothe Richter Teherani,Hamburg; Baumschlager-Ebele, Österreich; Renner Hainke Wirth,HamburgBauherren:

Hamburg Team, Behrendt Wohnungsbau,Bayerische Hausbau,STRABAG ProjektentwicklungAdresse:

Hoheluftchaussee /Lehm-weg/FalkenriedStand:

Realisiert 2003 - 2005

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Jarrestraße – vom städtischen Betriebshofzum preisgekrönten Architekturensemble

Optimierte Organisationsstrukturen imBezirksamt Hamburg-Nord machten esmöglich: Durch die Zusammenlegung derBereiche Tiefbau und Gartenbau in 2003wurden Betriebsflächen des Bezirksam-tes, wie an der Jarrestraße 70 -72, über-flüssig und damit frei für interessante neuePlanungen.

Wo noch vor wenigen Jahren Arbeitsma-terialien und technisches Gerät unterge-bracht waren, entsteht in attraktiver, be-vorzugter Lage und in unmittelbarer Nähezum Osterbekkanal ein Neubauensemblemit 54 Wohnungen und einer Tiefgarage.Auf gut der Hälfte der insgesamt 5.500 m2

großen Bruttogeschossfläche ist der Bauvon großzügig geschnittenen, familienge-rechten 4-Zimmer-Wohnungen geplant.

Der anspruchsvolle, preisgekrönte Entwurfaus dem Jahr 2006 zeigt eine straßenparal-lele Bebauung und zwei Zeilen Blockbe-bauung im Hofbereich.

Die Fassadengestaltung erinnert an dieberühmten, von Fritz Schumacher entwor-fenen Rotklinkerbauten der Jarrestadt.

JarrestraßeWohnen:

Entwurf:

Thüs Farnschläder Architekten, Hamburg

Planung Außenanlagen:

gartenlabor landschafts-architekten, nicola

bruns_ando yoo, HamburgBauherr:

bouwfonds Hamburg mit Voigt + Ohler

Adresse:

Jarrestraße 70 -72

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Auf einem ebenfalls aufgegebenen Be-triebshof des Bezirksamtes Hamburg-Norderrichtete die Hanseatische Baugenos-senschaft Hamburg eG 2005 eine qualität-volle Wohnanlage mit 23 freifinanziertenWohnungen von 63 m2 bis zu familienge-rechten 141 m2 Größe.

Die frühzeitige Vermietung der Wohnun-gen spricht für die Güte der Architektur,den gebotenen Wohnkomfort – und fürdie attraktive Lage des Wohnensemblesdirekt am Goldbekkanal.

Neben einer Tiefgarage mit 19 Stellplät-zen, die wegen des Höhengefälles zumKanal ohne optisch störende Rampen ge-baut werden konnte, steht den Mieternsogar ein eigener Bootsanleger zur Verfü-gung.

PoßmoorwegWohnbebauung

Entwurf:

Architekten nps tchoban-voss, HamburgGrünplanung:

Hunck + Lorenz, HamburgBauherr:

HanseatischeBaugenossenschaft Hamburg eG, HamburgAdresse:

Poßmoorweg 40Stand:

Fertigstellung 2005

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Auf ehemaligen Garagen- und Gewerbe-flächen konnte ein qualitätvolles Wohn-quartier in hervorragender Lage realisiert werden. Gewässer wie der Kuhmühlen-teich und der Eilbekkanal sind ebenso inwenigen Minuten erreichbar wie das EKZHamburger Straße. Durch den nahen U-Bahnhof Mundsburg und weitere Buslini-en ist die ÖPNV-Anbindung optimal.

Die fünf Wohngebäude sind als Punkthäu-ser ausgeführt und ermöglichen dadurcheine großzügig gestaltete Grünfläche mitSpielplätzen und bepflanzten Freiflächen.Das früher fast ganzflächig versiegelteAreal konnte dadurch ökologisch aufge-wertet werden.

Die 91 Wohnungen variieren in Typ undGröße: von der 2-Zimmer-Wohnung (53 m2)bis hin zu familienfreundlichen vier (90 m2)oder fünf Zimmern (162 m2).

Jede Wohnung verfügt über einen Balkonbzw. eine Terrasse. Alle Stellplätze (ausge-nommen für Besucher) sind in einer Tief-garage untergebracht.

Mit dem neuen Wohnquartier gelang einenachhaltige Aufwertung dieser vormalsrückwärtigen und der Öffentlichkeit entzo-genen Flächen. Für die dort wohnendenMenschen wurde ein Identität stiftendesQuartier in hochattraktiver Lage geschaffen.

Wohnquartier

Entwurf:

Prof. Bernhard Winking Architekten BDA,

HamburgFreiraumplanung

Bauherr:

Behrendt Wohnungsbau KG,

HamburgAdresse:

Finkenau 8 a -eStand:

Realisierung 2005

Finkenau in UhlenhorstFinkenau in Uhlenhorst

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Verstärkte Gewerbekonzentration als Indika-tor für dynamisches WirtschaftswachstumDer Bezirk Hamburg-Nord ist ein moderner, denAnforderungen einer wachsenden Wirtschafthervorragend angepasster Medien-, Technolo-gie- und Dienstleistungsstandort. Neue Unter-nehmensansiedlungen wie auch die Erweite-rung bereits vorhandener Gewerbe belegendiese Entwicklung eindrucksvoll.

Das Allgemeine Krankenhaus Barmbekwurde 1913 auf einem ca. 22 ha großenGrundstück mit 56 Gebäuden in Betriebgenommen. Im Laufe der Zeit wurde derBetrieb immer wieder an vorhandeneStrukturen angepasst und ein Großteil derGebäude für hochspezialisierte Kranken-hausleistungen genutzt. Hieraus ergabensich lange Wegstrecken für Patienten undMitarbeiter sowie weit verstreut liegendeOperationsräume. Eine moderne Betriebs-

struktur ließ sich unter diesen Bedingungennicht realisieren. Veränderte finanzielleRahmenbedingungen, Kostendruck undmedizinischer Fortschritt machten Struk-turanpassungen erforderlich.

Aus diesem Grund erfolgten eine Neu-strukturierung des Allgemeinen Kranken-hauses Barmbek und die Konzentration ei-nes Klinikneubaus auf einer kleinerenFläche.

Im August 2005 wurde der Klinikneubaufertiggestellt und im Dezember 2005 alsASKLEPIOS KLINIK BARMBEK in Betriebgenommen.

Auf den südlichen Flächen des ehemali-gen AK Barmbek werden unter Berück-sichtigung des denkmalwerten Gebäude-bestands Wohnungen, Arbeitsstätten undGrünflächen entstehen.

ASKLEPIOS KLINIK BARMBEK

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Seit September 2004 ist die große Parkro-tunde P2 mit 2.200 Parkplätzen fertigge-stellt. Das Parkraumangebot am Flugha-fen hat sich damit auf nunmehr 10.000erweitert.

Rekorde: Das P2 ist das größte ParkhausHamburgs und das größte runde Parkge-bäude Europas.

Auch sonst hat sich der Flughafen Ham-burg mit seinem Ausbauprogramm HAM21 ehrgeizige Ziele gesteckt. Im Jahr 2000begannen die konkreten Planungen fürdas Projekt. Seit dem wurden rund um denFlughafen etwa 824 Mio. Euro investiert.

Als nächste Meilensteine sollen 2008 dieAirport Plaza und die S-Bahn-Anbindung inBetrieb genommen werden.

Heute fliegen vom Hamburg Airport über70 Airlines zu rund 120 nationalen und in-ternationalen Zielen. In fast 250 Firmenauf dem Flughafengelände sind ca. 12.200Beschäftigte tätig.

Hamburg AirportEntwurf:

von Gerkan, Marg und Partner,

Brauer, HamburgBauherr:

Flughafen Hamburg GmbH

Stand:

Eröffnung ParkrotundeP2 und Erweiterung

Pier Süd 2004, Eröffnung

neuer Terminal 1 2005, Realisierung Airport Plaza und S-Bahn-

Anbindung in 2008

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Standortvorteil Hamburg-Nord:

neue Chancen für Einzelhandel und

Dienstleistung im Bezirk

Nachdem die Umwandlung der bis dahinvon den Fahrzeugwerkstätten Falkenriedgenutzten Flächen in Hoheluft -Ost abge-

schlossen wurde, konnte auch das nochfehlende städtebauliche Verbindungsgliedzwischen diesem neuen Quartier und derHoheluftchaussee errichtet und zeitge-mäß gestaltet werden.

In Regie der STRABAG -Gruppe entstandein den Einzugsbereich Lehmweg undHoheluftchaussee stadtbildnerisch prä-gender Neubau, der den gestalterisch wiefunktional unzureichenden bisherigen Bau-körper ablöst und Arbeitsstätten, Dienst-leistungen sowie Einzelhandel unter ei-nem Dach versammelt. Hier stehen ca.2.400 m2 Einzelhandels- und Dienstleis-tungsflächen zur Verfügung, die bereitsüberwiegend vermietet sind. Ein Fach-markt für Bio-Lebensmittel findet sich ne-ben einem Anbieter für Bekleidung undWohnaccessoires; eine Apotheke und einFachgeschäft für Backwaren ergänzen dasNahversorgungssegment.

Die Deutsche Post AG, bereits am altenStandort mit einer Filiale vertreten, setztihre Aktivitäten in rundum erneuerten Räu-men an gleicher Stelle fort. In den oberenEtagen des Gebäudes befinden sich Arzt-praxen (ca. 1.800 m2) sowie modernsteBüroflächen im Umfang von etwa 6.500 m2.

Eine erhebliche Aufwertung der Magistra-le Hoheluftchaussee ergibt sich aus einerverbesserten Gehwegbeziehung aus bzw.in Richtung des Falkenried-Quartiers alsnächst gelegenem Wohn- und Arbeits-quartier. Diese Entwicklung erhöht auchdie Chancen auf einen größeren Kaufkraft-fluss in die Einzelhandelsgeschäfte an derHoheluftchaussee.

Im Herbst 2006 konnte die am Graswegin Winterhude ansässige INFO AG ihre er-weiterte Unternehmenszentrale in Be-trieb nehmen. Auf ca. 4.000 m2 in einemzum großen Teil unterirdisch angelegtenRechenzentrum sind nunmehr alle inHamburg erbrachten IT-Dienste für ca.250 Kunden aus den unterschiedlichstenBranchen konzentriert. Die rund um dieUhr betriebenen Dienste der INFO AG ge-nerieren höchst qualifizierte Arbeit fürmehr als 300 Menschen.

Standortvorteil Hamburg-Nord

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Um die ehrgeizigen Expansionspläne ambereits vorhandenen Standort Graswegrealisieren zu können, bedurfte es intensi-ver und komplexer Abstimmungen mitden unmittelbaren Nachbarn der INFO AG,da sowohl oberirdische Raumbedarfe alsauch erhebliche Unterbauungen für dieTechnikräume realisiert werden mussten.

Das Bezirksamt Hamburg-Nord konnte ineinem sehr aufwändigen Abstimmungs-prozess zwischen dem Bauherrn und sei-nen betroffenen benachbarten Nutzern ei-nen wesentlichen Beitrag zu einem erfolg-reichen Interessenausgleich leisten, derdiese 20 Mio. Euro schwere Investition er-möglichte. Mit der Erarbeitung von Grund-zügen einer Bauleitplanung, die das Quar-tier teilweise neu ordnet, ist eine solideGrundlage für die Weiterentwicklung deshistorisch gewachsenen Gebäudebestandsgelegt.

Der dicht bebaute Stadtraum und seinehäufig in Konkurrenz tretenden Nutzungs-ansprüche bilden auch die Kulisse für diegeleisteten Schritte zum Bau einer neuenBetriebszentrale für das Unternehmen ELMATIC (Gebäudetechnologie) in derUhlenhorster Arndtstraße. Das bereits inder Straße ansässige Unternehmen beab-sichtigte schon seit längerer Zeit, seineräumlichen Kapazitäten zu erweitern, undentschloss sich zum Ankauf einer Fläche, diebis dahin ein Squash-Zentrum beherbergte. Ziel des Bezirksamts Hamburg-Nord war

es, diese Flächenkonversion in dicht be-bauter und teilweise von hochwertigerWohnnutzung geprägter Umgebung soreibungsarm wie möglich zu gestalten. Sogalt es, Nachbarschaftsrechte und be-triebliche Interessen hinsichtlich der Bau-masse und ihrer Erschließung genau aus-zutarieren.

Den formellen Startpunkt für die im zwei-stelligen Millionenbereich anzusetzendeInvestition bildete der Abschluss einesstädtebaulichen Vertrags, der die Interes-sen der Anwohner, der ELMATIC sowiedie städtischen Interessen verbindlich re-gelt und ein einfügungsverträgliches Be-bauungskonzept festlegt.

So entstanden die Voraussetzungen für ei-ne dauerhafte Sicherung der ca. 150 Ar-beitsplätze in Uhlenhorst. Parallel dazuwurden in intensiven Gesprächen mit den

Grundeigentümern und den Nachbarn dieGrundzüge einer im Einzugsbereich zu-künftig verbindlichen Bauleitplanung erar-beitet, die es mit dem inhaltlichen Leitmo-tiv eines langfristig verträglichen Mitein-anders von Wohnen und Arbeiten zu prä-zisieren gilt. Das ELMATIC - Investmentbildet einen ersten und zugleich prägen-den Eckpunkt für diese und weitere Ent-wicklungen in diesem Teil Uhlenhorsts.

Standortvorteil Hamburg-Nord

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Straßenbauliche Aufwertung von Wohngebieten Die Sanierung von Wohnstraßen im BezirkHamburg-Nord erhöht den Wohnwert und stei-gert die Lebensqualität der Anwohnerinnen undAnwohner.

Übernahme und Ausbau der Unterneh-

merstraßen Tarpenstieg, Nettelkrögen,

Buckhoop und Heerbuckhoop

Unternehmerstraßen sind Privatstraßender Stadt, die in der Regel dem öffentli-chen Verkehr gewidmet sind und für de-ren Unterhaltung die Anlieger zu sorgenhaben. Mit der Übernahme der Langen-horner Unternehmerstraßen Tarpenstieg,Nettelkrögen, Buckhoop und Heerbuck-hoop in öffentliches Grundvermögen wur-de 2006 eine grundlegende Sanierung un-ter reger Beteiligung der Anwohner vorge-nommen. Dabei wurde mehr erreicht alsnur die Herstellung ordnungsgemäßer Zu-

stände. Die Anliegerstraßen im Wohnge-biet zwischen Langenhorner Chausseeund Tarpenbek, zwischen den StraßenSuckweg im Norden und Twisselwisch imSüden, wurden zu idyllischen Wohnstra-ßen in einer großen Tempo 30-Zone.

Ursprünglicher ZustandDie Fahrbahnen waren im wesentlichenprovisorisch mit Schotter befestigt undvon Schlaglöchern und Spurrillen durchzo-gen. Auf beiden Seiten der Straßen Twis-selwisch und Suckweg schließen sich ca.0,5 m breite Mulden und Gräben an, diezum Teil zugewachsen oder zugeschüttet

waren und daher den Zweck der Entwäs-serung nicht mehr erfüllten.

Da es keine Geh- und Radwege gab, nutz-ten nicht motorisierte Verkehrsteilnehmerdie schlecht befestigte Fahrbahn, in derhäufig Pfützen und Wasserlachen stan-den. Es fehlten öffentliche Parkplätze. DieBeleuchtung erfolgte über Holzmastenmit Freileitungen auf der Ostseite.

Zustand nach dem AusbauDie Straßen wurden zu Wohnhöfen umge-staltet und dienen jetzt überwiegend demAufenthalt. Der nördliche Straßenraumwurde niveaugleich hergestellt, der Fahr-zeugverkehr muss Schrittgeschwindigkeiteinhalten. Die Fahrbahnen sind mit Beton-steinpflaster befestigt. Die Gradiente undHöhen der bestehenden Straße werdenweitgehend übernommen. Die Ein- bzw.Ausfahrtsbereiche Suckweg bzw. Twissel-wisch sind als normale Einmündungenausgebildet und asphaltiert. Hinter den

Einmündungen wurde eine Fahrbahnein-engung (4,0 m) angelegt, die den Wohn-hofcharakter der Straßen betont.

In Wohnhöfen ist das Parken nur in den da-für gekennzeichneten Bereichen erlaubt.Daher wurden Längsparkplätze eingerich-tet und mit Betonsteinpflaster anthrazitbefestigt.

Die Entwässerung erfolgt über neue Grä-ben auf der Westseite der Straßen, wobeidas Wasser bei den Straßenquerungendurch Rohre geleitet wird.

Wohnstraßen im NordenKleine idyllische

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Radwege in Hamburg-NordDas Radfahren ist eine ökologisch sinnvolle undKosten sparende Alternative zum motorisiertenVerkehr in Hamburg-Nord. Radfahren fördert dieGesundheit und ist unschlagbar schnell für diekurzen Strecken in der Stadt.

230 Kilometer Radwege mit einer Ve-

louroute von der City über Winterhude

bis Langenhorn Nord von 20 Kilometern

Länge führen durch den Bezirk Ham-

burg-Nord.

Leider wurden seit 2001 systematisch dieGelder für den Bau und die Unterhaltungder Radwege vom Senat zusammenge-strichen, weil er die bisherige Fahrradpoli-tik für verfehlt hielt. Standen dem Bezirk2001 für diesen Zweck noch rund 290.000Euro zur Verfügung, so blieben im Haus-haltsplan für Hamburg-Nord 2005 lediglich142.000 Euro und für das Jahr 2006 nurnoch 33.000 Euro zur Disposition.

Dementsprechend verschlechterte sichder bauliche Zustand der Radwege im Be-zirk dramatisch. 2005 wurden mindestens50 Streckenabschnitte von der bezirkli-chen Tiefbauabteilung benannt, die wegenihrer schlechten Beschaffenheit nicht

mehr befahrbar waren. Die Aufhebung derBenutzungspflicht stand bevor. Ein Ge-richtsurteil hatte bestätigt, dass bei unbe-fahrbaren oder zu engen Radwegen diesenicht mehr benutzt werden müssen.

Seit 2001 wurden immer wieder vom Se-nat in der Mitte des Haushaltsjahres Gel-der für Sonderprogramme zur Verfügunggestellt. Für den Bezirk Hamburg-Nord wa-ren es im Jahre 2006 z. B. 200.000 Eurofür ein Sofortprogramm, 185.000 Euro füreine Grundinstandsetzung, 500.000 Eurofür die Erhaltung der Benutzungspflichtund 1,09 Mio Euro zur Verbesserung derRadwege im Bereich von Schulen und Kin-dergärten.

Der überwiegende Teil der Sonderzuwei-sungen – 2006 waren es 1,7 Mio Euro –wurde durch die Behörde für Stadtent-wicklung und Umwelt inhaltlich und örtlichfestgelegt. Das Bezirksamt hatte die not-wendigen Ingenieurleistungen noch imVerlauf des Jahres zu erbringen und über-nahm im Interesse der Radfahrerinnenund Radfahrer auch die Sanierungsarbei-ten an Hauptverkehrsstraßen – obwohl da-für nicht das Bezirksamt, sondern die Fach-behörde zuständig ist. Eine kontinuierlichePlanung ist auf dieser Grundlage nichtmöglich. Der Investitionsrückstau für dieRadwege wird auf 15 Mio Euro im BezirkHamburg-Nord geschätzt. Die bezirklichenGremien konnten über den Großteil derGelder inhaltlich nicht mitbestimmen. Ge-rade in den Ortsausschüssen, in denen dieBürgerinnen und Bürger ihren Unmut überdie schlechten Radwege vortragen, stießdieses Vorgehen auf Unverständnis. Diekommunalpolitische Mitsprache wurde soweitgehend ausgehebelt.

Radwege in Hamburg-Nord

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Hamburg-Nord – ein grüner BezirkMit dem Alsterlauf, einer Vielzahl kleinerer undgrößerer Parks und dem Stadtpark lädt der Be-zirk zur Erholung ein.

Gebiete wie das Raakmoor und das Eppendor-fer Moor sind seltene, schützenswerte Rück-zugsräume für Pflanzen und Tiere.

Das Bezirksamt Hamburg-Nord trägt durch dieEntwicklung und Pflege der Grünanlagen undder Naturschutzgebiete maßgeblich dazu bei,den Freizeit- und Erholungswert im Bezirk Ham-burg-Nord auf einem hohen Niveau zu halten.

Der Hamburger Stadtpark gilt mit seinen150 ha Parkfläche als herausragendes Gar-tendenkmal. Zu seiner Zeit setzte er neueMaßstäbe in der Gartenarchitektur undwar mit seinen vielfältigen Nutzungsange-boten, seiner Formensprache und mit sei-ner Gestaltungsqualität richtungweisendfür die Anlage von Volksparks.

Der von Fritz Schumacher und Otto Linnegeprägte Park wurde im Jahre 1914 in gro-ßen Teilen fertig gestellt und der Bevölke-rung übergeben. Er sollte den Bedürfnis-sen der Bevölkerung nach Spiel- und Be-wegungsraum gerecht werden, zur künst-lerischen und kulturellen Bildung beitra-gen, aber auch das Selbstbewusstsein ei-ner großen Gemeinde und den Wohlstandder Stadt zum Ausdruck bringen.

Der Park ist bis heute geprägt von seinemaxialen Grundgerüst mit der großen Ost-West-Achse zwischen Wasserturm undehemaliger Stadthalle an der Saarlandstra-ße und der kreuzenden Nord-Süd-Achse

zwischen Liebesinsel, ehemaligem Park-café und Platanenallee. Die großen Alleenund Raum bildenden Pflanzungen ver-knüpfen die vielfältigen Raumfolgen.

Im Mittelpunkt der Parknutzung steht diegroße Festwiese mit 14 ha Fläche. Siewird ergänzt durch viele Nutzungsangebote,wie Sportplätze, Bootsvermietungen, derFreilichtbühne, einem öffentlichen Natur-bad etc.

Das Architekturensemble des Parks wur-de im Krieg stark zerstört. Stadthalle, Park-café, die Gebäude der Milchwirtschaft undandere Architekturelemente wurden nachdem Krieg nicht wieder aufgebaut. Dieverbliebenen Gebäude wie Wasserturm,Trinkhalle, das Landhaus Walter und diekonsequente architektonische Grund-struktur prägen den Park bis heute.

Für die künftige Entwicklung des Stadt-parks wurde Anfang der 90er-Jahre einParkpflegewerk in Auftrag gegeben, dasim Jahr 2005 durch eine Fortschreibung

ergänzt wurde. Die Zehnjahresbilanz zeig-te, dass auf dem Wege der Rekonstrukti-on der historischen Qualitäten bereitsdeutliche Fortschritte erzielt worden wa-ren. Der bedeutendste Erfolg ist sicherlichdie Wiederherstellung der ehemaligenPlatanenallee (ehemalige Nord-Süd-Ach-se). Das axiale Grundgerüst des Parkswurde wiederhergestellt und wesentlicheTeile des Parks für Freizeit und Erholungneu erschlossen.

Das Seeufer ist nach der Wiederherstel-lung des historischen Uferwegs und demBau einer neuen Treppenanlage am Stand-ort der alten Kaskade nach langer Zeit wieder

Der Hamburger Stadtpark

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erreichbar. Das Treiben auf dem See undim Park kann nun von den neuen Ufermau-ern im Osten des Sees mit ihren neuen Ba-stionen und Treppenanlagen uneinge-schränkt beobachtet werden.

Die Sanierung des Cafés am Planschbe-cken, die Umwandlung eines Toiletten-häuschens an den Rosengärten in ein Lese-café, die Anlage eines Minigolfplatzes mitKiosk, die Modernisierung der Spielplätzesowie die Ergänzung durch Beachvolley-ballplätze sind zeitgemäße Fortsetzungendes historischen Nutzungsprogramms.

Die Pflanzung der Platanenallee, die Rah-mung der Festwiese in Anlehnung an diehistorische Ulmenallee und die neue Kas-tanienallee zwischen Südring und Pinguin-brunnen greifen die historische Raumbil-dung auf.

Breite Promenadenwege konnten wiederfreigelegt und Eingänge überarbeitet wer-den, so dass der Park insgesamt einladen-der wirkt.

Weitere Ziele sind für die Zukunft anvi-siert. Hierzu gehören vor allem die Gestal-tung des Haupteingangsbereiches imOsten des Parks mit einem angemesse-nen Gebäude, die Sanierung des Freibad-betriebes, die Weiterentwicklung des

Freizeit- und Erholungsangebotes, dieNeuinterpretation des kulturellen undkünstlerischen Angebotes und nicht zu-letzt die Wiederbelebung der historischengärtnerischen Qualitäten in den Sonder-gärten.

Der Hamburger Stadtpark

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Rund um das ehemalige Wendebeckender Schiffsbauversuchsanstalt errichtetedas Bezirksamt Hamburg-Nord unter Be-teiligung der Quartiersbewohner eine groß-zügige öffentliche Grünanlage, die im Sep-tember 2005 feierlich übergeben werdenkonnte. Sie verbindet den Grünzug ent-lang der Seebek mit dem in Richtung Stadt-park verlaufenden Grünzug Langenfort/ Alte Wöhr und schafft im hoch verdichte-ten Stadtteil Barmbek-Nord ein zusätzli-ches Freiflächenangebot.

Das Entwurfskonzept sowie die sich an-schließenden einzelnen Bauabschnitte wur-den in Beteiligungsverfahren vor Ort vor-gestellt und diskutiert, um so die Akzeptanzdurch die zukünftigen Nutzer zu erhöhen.

Bei der Gestaltung der Fläche sollte dasehemalige Wendebecken der Schiffsbau-versuchsanstalt, die mit ihrer städtebauli-chen Figur für das östliche Barmbek-Nordprägend ist, als Form erkennbar bleiben.Behindertengerechte Wege helfen, diebisherige Zäsur zu überwinden.

Die einzelnen Baumaßnahmen waren:� die Renaturierung der Seebek in Zusam-

menarbeit mit der WasserwirtschaftWandsbek mit dem Ziel einer artenrei-chen Auenlandschaft,

� der Rückbau der Dieselstraße zwischenMiddendorfstraße und Elligersweg, dieNeuprofilierung des Geländes und derBau eines befestigten Fußweges,

� die Entwicklung der ehemaligen Schre-bergärten rund um das Wendebeckenmit der Überarbeitung des dortigen Ge-hölzbestandes, die gezielte Neupflan-zung ‚alter‘ Obstsorten, der Bau vonWegeverbindungen sowie

� die Gestaltung des ehemaligen Wende-beckens, dem Kernbereich der Grünan-lage, als offene, großzügige Fläche mitgroßen Rasenflächen, Aufenthaltsbe-reichen und einem ca. 3.500 m2 großenSee.

Flächengröße: ca. 29.000 m2

Baukosten: ca. 600.000 Euro

„Wendebecken“ LangenfortGrünanlage

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Neue Kleingärten und eine ParkanlageAuf ehemaligen Behelfsheim- und Grabe-landflächen mit einer Gesamtgröße vonca. 16.500 m2 am Twisselwisch in Ham-burg-Langenhorn entstanden im Frühjahr2006 eine neue Grünanlage sowie Klein-gartenparzellen mit eigenem Wasseran-schluss. 8.200 m2 Fläche stehen nun 24neuen Hobbygärtnern zur Verfügung.

Vorher mussten verwilderte Gehölze gero-det und Müll beseitigt werden.

Um die Kleingärten herum legte das Be-zirksamt Hamburg-Nord auf mehr als5.000 m2 Streuobstwiesen mit alten Apfel-sorten an. Außerdem wurden acht Eichenund Eschen gepflanzt und ein neuer Er-schließungsweg angelegt. Eine neue Zu-fahrt und ausreichend Parkplätze für dieKleingärtner runden das Konzept ab.

Ihren Charme erhält die Grünanlage durchden Bornbach, der von seinem künstli-chen Lauf befreit und aufwändig renatu-riert wurde.

Die Gesamtkosten für den Bau der neuenGrünanlage betrugen 260.000 Euro.

Twisselwisch in Langenhorn

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Kinder- und JugendschutzKinder und Jugendliche sollen sicher, gesundund in Geborgenheit aufwachsen können. Ju-gendamt und Gesundheitsamt arbeiten in Ham-burg-Nord eng zusammen, um rechtzeitig ge-sundheitliche und soziale Entwicklungsstörun-gen zu erkennen und gemeinsam mit den Elterndie passenden Hilfsangebote zu finden.

Das Bezirksamt Hamburg-Nord stellt ein breitesSpektrum an Beratungs- und Hilfeleistungen zurVerfügung.

Maßnahmen zur Verbesserung des Kinderschutzesin Hamburg-Nord

Nach dem tragischen Tod eines Kindes imMärz 2005 und anderen öffentlich disku-tierten Fällen von Kindesvernachlässigungsind auf der Handlungsebene Maßnah-men beschlossen worden, die ein frühesErkennen von Kindeswohlgefährdung und

schnelleres Handeln für gefährdete Kinderermöglichen sollen. Mit der Reform desKinder- und Jugendhilfegesetzes zum 1. Ok-tober 2005 ist der Schutzauftrag bei Kin-deswohlgefährdungen auf alle Einrichtun-gen der Jugendhilfe ausgedehnt worden.

In der Ausübung des staatlichen Wächter-amtes kommt den Allgemeinen Sozialen

Diensten (ASD) der Fachämter Jugend-und Familienhilfe eine zentrale Rolle zu.Bei der Wahrnehmung des Schutzauftra-ges werden die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter der ASD und andere Fachkräftedes Jugendamtes seit dem 01.04.06durch den Koordinator für Kinderschutzunterstützt. Neben einer fachlichen Bera-tung in besonderen Einzelfällen arbeitet eran einer Verbesserung der Kooperationzwischen Jugendhilfe, Kinder- und Ju-gendgesundheitsdiensten sowie anderenEinrichtungen – wie Schulen, dem Ju-gendschutz der Polizei, dem Kinderschutz-bund und Einrichtungen der Opfer- undSuchthilfe.

28 Fachkräfte des Jugendamtes und derJugendhilfeeinrichtungen freier Träger inHamburg-Nord wurden als Kinderschutz-fachkräfte ausgebildet. Sie sollen bei Ver-dacht auf Kindeswohlgefährdung helfen,das Gefährdungsrisiko einzuschätzen undgeeignete Maßnahmen zum Kinderschutztreffen. Betroffene Kinder sowie jeder, dereinen Verdacht auf Kindeswohlgefähr-dung melden möchte, können sich überdie zentrale Kinderschutzhotline 426

427 428 an den Kinder- und Jugendnot-dienst wenden.

Hamburg schützt seine Kinder

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Anfang 2006 sind im Bezirksamt Ham-burg-Nord 3,5 freie Stellen im ASD nach-besetzt worden. Dies war mit der Erwar-tung verbunden, die Qualität der Arbeit zuerhöhen, z. B. häufiger als bisher Beratun-gen und Hilfen – auch vor Ort durch Haus-besuche – anbieten zu können. Leider konn-te dieser Standard nicht lange gehaltenwerden, weil die Arbeitsbelastung weiterkontinuierlich zugenommen hat. Die Mel-dungen wegen des Verdachts auf Kindes-wohlgefährdung lagen in 2006 bei 190;Tendenz deutlich ansteigend. Die wirt-schaftliche, soziale, edukative und ge-sundheitliche Lebenssituation vieler Fami-lien überfordert die Sorgeberechtigten beider Erziehung und Versorgung ihrer Kinderund die Zahl der bewilligten Hilfen zur Er-ziehung nimmt dramatisch zu.

Die Vereinheitlichung der Bearbeitung ein-gehender Verdachtsmeldungen hat dazubeigetragen, dass die Gefährdungslage unddie Dringlichkeit zuverlässiger bewertet

werden können, und in schwerwiegendenFällen ein sofortiger Hausbesuch oder dievorübergehende Inobhutnahme eines Kin-des durchgeführt wird. Die nachhaltigeBeratung und Betreuung von gefährdetenKindern und deren Sorgeberechtigtenkann jedoch nicht immer im erforderlichenUmfang sichergestellt werden. In wenigerdramatischen Fällen müssen Familientrotz anzuerkennenden Hilfebedarfs War-tezeiten zugemutet werden. PräventiveHilfeansätze und effektive Hilfen, die diebenachteiligten Familien frühzeitig errei-

chen, sind Aufgaben für die Zukunft. Beiallen Anstrengungen, aktuelle Kindes-wohlgefährdungen abzuwenden, dürfenwir das Ziel, die Lebensbedingungen vonKindern und Eltern zu verbessern, nichtaus den Augen verlieren.

Hamburg schützt seine Kinder

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Container-Kids oder wenn Wünsche wahr werden

Im Bezirk Hamburg-Nord stehen insge-samt 31 kommunale und Einrichtungenfreier Träger unterschiedlicher Art – Spiel-häuser, Jugendclubs und Häuser der Ju-gend etc. – Kindern und jungen Menschenmit attraktiven Angeboten offen. DieBandbreite der Angebote war auch 2005und 2006 vielfältig und reichte von offe-nen und Gruppenangeboten über Veran-staltungen bis hin zu Ferienfahrten. ProJahr wurden insgesamt ca. 400.000 Besu-che und 3.000 Stammgäste gezählt.

Anfang 2006 konnte der Jugendclub Es-sener Straße, die Einweihung eines ca.500.000 Euro teuren Neubaus feiern. Da-mit wurde ein lang gehegter Traum Wirk-lichkeit: statt eines maroden Provisoriumsein Haus zu bekommen, in dem sich alleKinder und Jugendlichen wohlfühlen undihre Freizeit verbringen können.

Jeder, der den alten Jugendclub Esse-ner Straße in Hamburg Langenhorn, von

allen liebevoll „Container“ genannt, kann-te, war in den letzten Jahren sicher: Ermacht es nicht mehr lange.

Bestellte Handwerker zuckten ange-sichts der abgenutzten Einrichtung unddem ewig undichten Dach nur noch dieSchultern.

Als Provisorium gedacht und genutzt,war es damit nun nach über 20 Jahren zuEnde, wenn auch alle traurig waren, dieden Container wegen seiner besonderenAtmosphäre gemocht hatten.

Die ersten Planungen zum Neubaureichten schon viele Jahre zurück, so lan-ge, dass viele Jugendliche der ersten Ge-neration, die an der Planung mitgearbeitethatten, den Neubau jetzt als Besuchernicht mehr erleben konnten. Und auch derzweite und dritte Anlauf der Jugendlichenund Mitarbeiter führte nicht zum Ergebnis,auch wenn in der Phantasie, beziehungs-weise auf dem Papier, das Konzept für denneuen „Container“ bereits fertig war.

Und dann wurden fast alle Wünsche er-füllt. Ein klasse Architekt, ein engagiertes

Jugendamt und nicht zuletzt das nötigeGeld machten es möglich.

So stieg die Erwartung mit jedem Bau-abschnitt deutlich an. Jeder Schritt wurdedokumentiert und auf der Homepage(www.jc-container.de) veröffentlicht, woalle Bilder auch heute noch einzusehen sind.

Kaum zu glauben, aber alle Erwartungenwurden erfüllt. Stück für Stück wuchs einmodernes, schönes und an die Bedürfnisseangepasstes Haus.

Ein großer Raum für den offenen Be-trieb, Werkstatt und Außenwerkstatt, einSport- und Fitnessraum, ein Computer-raum sowie eine schöne Terrasse entstan-den und auch die Beratungsgesprächemüssen fortan nicht mehr in der Küchestattfinden.

Mit ungläubigem Staunen stellten allefest: Das Haus ist super geworden.

Es folgte der Umzug, der Abriss der al-ten „Blechkisten“ und nach der Einwei-hung – Anfang 2006 – nahmen die Kinderund Jugendlichen das Haus endgültig inBesitz. Darunter auch viele Neue, die neu-gierig kamen und das Haus als Ort akzep-

tierten, an dem sie ihre Freizeit gerne ver-bringen.

So ist es bis heute geblieben. Räumlich-keiten, Einrichtung und Ausstattung wer-den allen gerecht, hier können die Kinderund Jugendlichen spielen, lernen, feiern,chillen oder sich bei Problemen helfen las-sen und sind mit recht stolz auf ihren Ju-gendclub, den sie weiterhin liebevoll„Container“ nennen.

Auch die Mitarbeiter führen gerne diezahlreichen Besucher durch die Einrich-tung, die wissen möchten, was es dennmit diesem hübschen Haus auf sich hat.Und auch wenn sie froh sind, dass die an-strengende Zeit der Bauphase vorbei ist,stolz sind sie auch.

Der Bezirk Hamburg-Nord hat mit derPlanung eines weiteren Neubaus begon-nen. Für einen Jugendclub im Raum Ohls-dorf /Fuhlsbüttel wurden bereits Mittel fürden Haushalt 2009 /2010 bereitge- stellt.Ein passender Standort wird bald gefun-den sein.

Container-Kids

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Jugendschutz und Alkohol – Appell an Handel und verstärkte Kontrollen

Zwei Drittel der Jugendlichen machen ih-re ersten Erfahrungen mit Alkohol im Alterzwischen 12 und 15 Jahren. Etwa 35 Pro-zent der unter 18-Jährigen trinken mehr-mals im Monat Alkopops und 10 Prozentdieser Altersklasse sogar mehrmals proWoche.

Als erstes Bezirksamt startete Hamburg-Nord darum bereits im Januar 2006 in Zu-sammenarbeit mit dem Büro für Suchtprä-vention der Hamburgischen Landesstellefür Suchtfragen e. V., der Behörde für So-ziales, Familie und Gesundheit, dem Ju-gendschutzbeauftragten der Polizei undden Verbraucherschutz- und Gesundheits-ämtern der übrigen Bezirke eine Initiativezum Thema „Alkohol und Jugendschutz“.Alle in Hamburg-Nord ansässigen Ver-kaufsstellen von alkoholischen Getränken– mit Ausnahme von Gaststätten – erhiel-ten ein Schreiben, in dem zur Teilnahme

an der hamburgweiten Aktion eingeladenwurde. Das beigefügte Merkblatt „Wirhalten uns dran“ enthielt eine Übersichtder gesetzlichen Bestimmungen zum Ju-gendschutz hinsichtlich der Abgabe vonAlkohol und Tabakwaren sowie ein Aufkle-ber-Set inklusive Miniaufklebern mit Al-tersangaben für das Verkaufsregal.

Mit gleichem Schreiben wurden die etwa560 Betriebe darüber informiert, dass Ver-stöße gegen das Jugendschutzgesetz zu-künftig noch konsequenter sanktioniertwürden.

In einer nachfolgenden Aktion des Ver-braucherschutzamtes suchten Lebens-

mittelkontrolleure alle Verkaufsstellen vonalkoholischen Getränken im näheren Um-feld von Schulen und Jugendeinrichtun-gen, einschließlich Tankstellen, auf. In per-sönlichen Gesprächen warben sie umUnterstützung für den Jugendschutz undüberbrachten weiteres Informationsmate-rial, Poster und Faltblätter. Wurden im Zu-ge dieser Aktion kleinere Verstöße gegendas Jugendschutzgesetz festgestellt, bliebes zunächst bei Ermahnungen.

Die angesprochenen Unternehmer und ihrVerkaufspersonal zeigten sich interessiert,einsichtig und kooperationsbereit.

Die insgesamt positiven Erfahrungen las-sen hoffen, dass hier ein wichtiger Schrittin die richtige Richtung unternommenwurde, um die in den letzten Jahren be-denklich angestiegene Zahl jugendlicherAlkoholkonsumenten dauerhaft zu senken.

Diese Aktion hat durch entsprechende Be-richte in den Medien auch die Sensibilitätfür das Thema „Jugend und Alkohol“ in

der Öffentlichkeit steigern können. So gibtes häufiger Hinweise von Eltern undSchulpädagogen auf verbotene Abgabenvon Alkoholika und Tabakwaren an Ju-gendliche. Im Jahre 2006 nahmen derarti-ge Anzeigen und damit die im Bezirk Ham-burg-Nord zu verzeichnenden Ordnungs-widrigkeitenverfahren stark zu.

So konnten 2005 in acht Fällen und 2006in 18 Fällen empfindliche Geldbußen ge-gen Gewerbetreibende festgesetzt wer-den, die verbotenerweise alkoholischeGetränke oder Tabakwaren an Jugendlicheabgegeben hatten.

Hamburg-Nord setzt Zeichen

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Gesundheitsschutz im Bezirksamt Hamburg-NordDurch ein breites Spektrum an gesundheitser-haltenden Angeboten fördert das BezirksamtHamburg-Nord die Lebensqualität seiner Bür-gerinnen und Bürger im Bezirk. Die Abwehr vonGesundheitsgefahren durch Untersuchungenund Kontrollen gehört ebenso zum Leistungska-talog wie umfassende Beratungen im Umwelt-und Verbraucherschutz.

Der hohe Gesundheitsstandard, den wirheute haben, ist kein Zufall, sondern dasErgebnis einer systematisch betriebenenGesundheitsvorsorge und -versorgung.Auch wenn es nach wie vor viele Krank-heiten gibt, unter denen Menschen leidenmüssen: Vieles, was früher unweigerlichzu schweren gesundheitlichen Schädenoder gar zum Tod führte, kann heute ver-hindert, gelindert oder geheilt werden.

Dabei spielen Ärzte, Krankenhäuser, Kran-kenkassen, die medizinische Forschungund viele andere medizinische Einrichtun-gen – wie auch das Gesundheitsamt Ham-burg-Nord – eine tragende Rolle.

Das Gesundheitsamt Hamburg-Nord hatfür die Gesundheit der Bevölkerung Sorgezu tragen. Die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter beobachten und analysieren des-halb regelmäßig und umfassend, wie esum die Gesundheit der Bevölkerung stehtund ob akute gesundheitliche Gefahrendrohen. Nur so können sie schnell reagie-ren, Fehlentwicklungen korrigieren undGesundheitsgefährdungen abwenden.

In erster Linie versteht sich das Gesund-heitsamt Hamburg-Nord als Beratungs-und Serviceeinrichtung, bei der der Menschim Mittelpunkt steht. Das von allen Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern gesteckteZiel ist hoch: schnelle, verständliche, wirk-same und zuverlässige Hilfe zu leisten –orientiert an aktuellen gesundheitswissen-schaftlichen und medizinischen Erkennt-nissen. In der Gesundheitsvorsorge, beiden Gesundheitshilfen und beim Gesund-heitsschutz hat das GesundheitsamtHamburg-Nord im Laufe der Jahrzehnteeine Vielzahl von Aufgaben übernommenund Angebote entwickelt. Viele stehen füralle Bürgerinnen und Bürger kostenlos be-reit:

MütterberatungDie Mütterberatungsstellen bieten mitHausbesuchen, Sprechstunden und Grup-penveranstaltungen ein gesundheitlichvorbeugendes Beratungsangebot für El-tern von Säuglingen und Kleinkindern nachdem Hamburgischen Gesundheitsdienst-

gesetz an. Die Kinderkrankenschwesternund Ärztinnen unterstützen und beratenEltern wohnortnah in allen Fragen der Er-nährung und Pflege ihres Säuglings bzw.Kleinkindes sowie zu Schutzimpfungenund koordinieren weiterführende Hilfen.

In 2005 und 2006 wurden in den Mütter-beratungsstellen rund 3.500 Säuglinge ein-malig oder mehrfach in den Sprechstun-den und Gruppen vorgestellt und knapp700 Hausbesuche durchgeführt. Bei allenca. 1.400 Erstgeburten wurden Hausbesu-che angeboten. Das Angebot ist freiwilligund kann von den Betreffenden abgelehntwerden.

Aktiv für ein gesundes Leben

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Schulärztlicher DienstAnlässlich des Schulbeginns kommt dasKind in eine neue Lebensphase. Vielesmuss neu organisiert werden. Die Anfor-derungen an die ganze Familie nehmen zu.Das Kind soll Freude am Schulalltag habenund sich wohlfühlen. Dazu möchte derSchulärztlicher Dienst beitragen. 2005 und2006 wurden jeweils ca. 1.700 Schulein-gangsuntersuchungen (§ 34,5 HmbSG),rund 190 erste schulärztliche Untersu-chungen (§ 34,4 HmbSG) und rund 620weitere schulbezogene Untersuchungendurchgeführt. Ergänzt wurden diese Un-tersuchungen durch mehr als 3.000 einzel-fallbezogene Beratungsgespräche. Da-rüber hinaus wurden knapp 2.000 Eltern-und Lehrergespräche und ca. 1.250 Imp-fungen durchgeführt.

Untersuchungen nach dem Kinderbetreuungsgesetz (KibeG)Für alle Kindergarten-Kinder ab drei Jahrenbietet der Schulärztliche Dienst ärztliche

und zahnärztliche Untersuchungen an. DieUntersuchungen werden in der Kinderta-gesstätte – gern in Anwesenheit der El-tern – durchgeführt. Die Untersuchungs-Teams setzen sich aus ärztlichem undzahnärztlichem Fachpersonal zusammen .Ziel ist, die Kinder in ihrer altersgerechtenund gesunden Entwicklung zu unterstützen.

In diesem noch ganz neuen Arbeitsfeldwerden nach den Anfangserfahrungenmonatlich ca. 75 Kinder ärztlich und zahn-ärztlich untersucht.

Schulzahnärztlicher Dienst Der zahnärztliche Dienst für Kinder und Ju-gendliche untersucht mit einem Team vonZahnärztinnen und Helferinnen die Gebissevon Kindern aller ersten sechs Schulklas-sen auf Zahnschäden, Fehlstellungen derZähne, Kieferanomalien und Mundhygie-ne. In den Jahren 2005 und 2006 wurdenjeweils insgesamt ca. 11.000 Kinder zahn-ärztlich untersucht. Von einer Prophylaxe-helferin der LAJH wurden insgesamt proJahr ca. 1.600 Kinder im Rahmen des Ka-riesrisikoprogramms betreut und zweimaljährlich ihre Zähne fluoridiert.

Jugendpsychiatrischer Dienst (JpD)Der Jugendpsychiatrische Dienst in Ham-burg-Nord berät und betreut Familien mitbehinderten und von Behinderung bedroh-ten Kindern, bahnt weitere Hilfen für Fa-milien im gesamten sonstigen Hilfesysteman. Eine wesentliche weitere Aufgabe be-steht in der Krisenintervention nach demGesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen

bei psychischen Krankheiten (HmbPsychKG)werktags in der Zeit von 8.00 bis 16.00 Uhr.

Darüber hinaus erstellt der JpD gutachter-liche Stellungnahmen zu Eingliederungs-hilfen für geistig und mehrfach behindertebzw. von solchen Behinderungen bedroh-te Kinder und Jugendliche. Der Jugend-psychiatrische Dienst in Hamburg-Nord ar-beitet seit 1999 an drei Standorten imBezirk Hamburg-Nord in gemeinsamenBeratungsstellen mit der Erziehungsbera-tung des Jugendamtes zusammen.

Aktiv für ein gesundes Leben

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Insgesamt wurden jährlich in den gemein-samen Dienststellen ca. 1.300 Fälle bear-beitet, davon über 300 Fälle mit jugend-psychiatrischer Problemstellung. Krisen-interventionen wurden pro Jahr in 13 Fällendurchgeführt, einmal kam es dabei zu ei-ner Zwangseinweisung.

Beratungszentrum Sehen, Hören, Bewegen, SprechenSeit dem 01.07.2006 ist das BezirksamtHamburg-Nord zuständig für das Beratungs-zentrum Sehen, Hören, Bewegen, Spre-chen. Das Angebot richtet sich zu 50 % an

alle Hamburger Kinder sowie an Jugendli-che und Erwachsene, die eine Seh-, Hör-,Sprach- oder Körperbehinderung habenoder von einer solchen bedroht sind. El-tern, die bei ihrem Säugling oder Kleinkindeine verzögerte Entwicklung vermutenoder Auffälligkeiten beim Sehen, Hören,Bewegen, Sprechen oder Verhalten beob-achten, wird eine umfassende fachlicheDiagnostik und Beratung angeboten.

Pro Jahr werden im Beratungszentrum ca.rund 3.000 Untersuchungen und 1.750 Be-ratungen durchgeführt sowie 1.600 gut-achterliche Stellungnahmen abgegeben.

Sozialpsychiatrischer Dienst (SpD)Psychische Erkrankungen gehören zu denhäufigsten Erkrankungen überhaupt. Je-der muss damit rechnen, einmal in seinemLeben mehr oder weniger stark psychischbeeinträchtigt zu sein. Wichtig ist es dann,möglichst frühzeitig eine geeignete Be-handlung oder Unterstützung zu erhalten.Sie können sich an uns als Betroffener, An-gehöriger oder Bekannter wenden.

Jährlich hat der Sozialpsychiatrische Dienst(SpD) ca. 6.000 Klientenkontakte. Damitverbunden sind jährlich jeweils 3.000 koor-

dinierende Tätigkeiten, 2.000 persönlicheBeratungen und ca. 1.000 Hausbesuche. In2005 gab es 134 Kriseneinsätze und 118in 2006.

Beratungsstelle für KörperbehinderteEin Unfall oder eine Erkrankung kann je-derzeit eine Körperbehinderung nach sichziehen. Die Beratungsstelle für Körperbe-hinderte leistet eine qualifizierte Beratungund veranlasst Hilfen in Bezug auf pfle-gerische und hauswirtschaftliche Versor-gungen, behindertengerechte Wohnun-gen und Eingliederungshilfen und führtauch Hausbesuche durch.

In den Jahren 2005 und 2006 betrug die An-zahl der betreuten Klienten 651 bzw. 638.

Aktiv für ein gesundes Leben

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Gesundheitsförderung Die Gesundheitsförderung ist seit 1993 imBezirksamt Hamburg-Nord fest verankert.Längerfristige Schwerpunkte der Arbeitorientieren sich an großen Präventionsbe-reichen wie z. B. Ernährung oder Bewe-gung.

Die Aufgabenbereiche sind vielfältig undwerden z. T. in Kooperation mit anderenDiensten des Gesundheitsamtes oderdurch Vernetzung mit anderen Akteurenim Gesundheitsbereich durchgeführt.

Die Gesundheitsförderung konzipiertgesundheitsbezogene, präventiv ausge-richtete Projekte und Maßnahmen und plantderen Umsetzung unter Berücksichtigungvon sozial benachteiligten Familien. In ers-ter Linie werden diese Angebote in Gebie-ten mit besonderen sozialen Problemla-gen vorgehalten, wie z. B. dem Dulsberg.

Zur Prozessbegleitung bei der Fortent-wicklung der Präventionsangebote gehörtdie Entwicklung von Instrumenten zurQualitätssicherung (z. B. Kundenbefragun-gen) ebenso wie z. T. die Fortbildung zuThemenbereichen der Gesundheitsförde-rung für andere Dienste. Die Organisation,Durchführung und Moderation von thema-tischen Arbeitskreisen, Aktionstagen undVeranstaltungen bildet einen weiterenSchwerpunkt. Im besonderen Maße ge-hört auch die Öffentlichkeitsarbeit zu denAufgabengebieten, einschließlich der Er-arbeitung von Dokumentationen, Publika-tionen und Informationsmaterialien.

Im Jahr 2005 führte die Gesundheitsför-derung im Stadtteil Dulsberg fünf Psycho-motorikkurse für Schul- und Kindergarten-kinder durch und beteiligte sich wie in denVorjahren am Dulsberger Ferienspektakel.

Für junge Mütter in den Mütterbera-tungsstellen wurden Entspannungs- undGesundheitsangebote geplant und es wur-de für diesen Bereich eine Befragung vonNutzerinnen entwickelt.

Die Gesundheitsförderung entwickeltegemeinsam mit anderen Akteuren einenFlyer zum Thema Wochenbettdepression,der in Hamburg durch Hebammen, Klini-ken und Beratungsstellen verteilt wird.

Die von der Gesundheitsförderung erar-beiteten Informationsmaterialien zur Ar-beit des schulärztlichen Dienstes und zumsicheren Gebrauch von Handys für Jugend-liche dienten jeweils als Vorlage für einen

von der Behörde für Soziales und Gesund-heit hamburgweit verbreiteten Flyer.

Im Bereich Kindergesundheit beteiligtesich die Gesundheitsförderung am Projekt„Ich geh’ zur U und Du?“, einem Projektzur verbesserten Inanspruchnahme vonVorsorgeuntersuchungen im Stadtteil Duls-berg, informierte zum Thema „GesundesSpielzeug“ auf einer öffentlichen Veran-staltung und stellte zum 2. Mal die Ange-bote des Gesundheitsamtes für junge Fa-milien und ihre Kinder auf dem HamburgerFamilientag in der Hamburger Börse vor.

Mit den Schulärztinnen des Gesundheits-amtes Hamburg-Nord wurde für die Ziel-gruppe der 11- bis 14-Jährigen ein Impf-vortrag erarbeitet, der von den Schul-ärztinnen im Rahmen der Impfaufklärungin den Schulen eingesetzt wird.

Im Bereich Frauengesundheit wurde ei-ne Veranstaltung zum Thema „WeiblicherHerzinfarkt“ organisiert.

Als wichtige Gremien für die Vernetzungmit anderen Akteuren werden der „RundeTisch Langenhorn“ und der Arbeitskreis

Ernährung von der Gesundheitsförderungmoderiert sowie der Arbeitskreis der Ham-burgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesund-heitsförderung (HAG) „Gesundheit für so-zial Benachteiligte“ wahrgenommen.

Ein neuer Schwerpunkt ist seit 2004 diePlanung, Organisation, Durchführung undNachbereitung der Gesundheitskonferen-zen. 2005 entwickelte die Gesundheitsför-derung die Konzeption für die Konferen-zen im Bezirk Hamburg-Nord und beganngemeinsam mit einem Komitee und ei-nem Fachteam die Erarbeitung und Vorbe-reitung des ersten Themas. Die Gesund-heitsförderung hat in diesem Zusammen-hang die Aufgabe einer Geschäftsstelleübernommen, die den Gesamtprozess derGesundheitskonferenz im Bezirk Ham-burg-Nord begleitet und beschlosseneMaßnahmen und Projekte in Kooperationmit anderen Akteuren umsetzt.

Die Gesundheitsförderung ist mit 1,5Stellen besetzt.

Gesund bleiben

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Kompetenter umfassender Gesund-

heitsschutz für unsere Bevölkerung ist

unser Anliegen.

KrankenhaushygieneZu den Aufgaben der Krankenhaushygie-ne gehört unter anderem die Überwa-chung der Hygiene in den im Bezirk Ham-burg-Nord betriebenen Krankenhäusernund ambulant operierenden Praxen. Die o. g.Einrichtungen werden beraten und unter-stützt bei der Verhütung und Bekämpfungvon Infektionen übertragbarer Erkrankun-gen sowie bei Baumaßnahmen. DenSchwerpunkt der Arbeit bildet das Ziel, im-mer die größtmögliche Patientensicher-heit zu erreichen und Übertragungen vonProblemkeimen zu verhindern.

Im Bezirk Hamburg-Nord werden zurzeitneun Krankenhäuser sowie fünf konzessi-onierte Privatkrankenanstalten überwacht.Die gesamte Bettenanzahl von ca. 4.600im Bezirk Hamburg-Nord entspricht etwa50 % der Hamburger Krankenhausbetten.

InfektionsschutzDer Abschnitt Infektionsschutz führt aufder Grundlage des Infektionsschutzgeset-zes Ermittlungen und Auswertungen beimeldepflichtigen Infektionskrankheitendurch. Dabei besteht das Ziel, übertragba-ren Krankheiten beim Menschen vorzu-beugen, Infektionen frühzeitig zu erken-nen und ihre Weiterverbreitung zuverhindern. Die Analyse der gemeldetenDaten erlaubt die laufende Beurteilung derHäufigkeit des Auftretens von Infektions-krankheiten und ihre Auswirkungen aufden Gesundheitszustand der Bevölke-rung. So können frühzeitig besondere La-gen erkannt werden.

In 2005 wurden insgesamt 1.413 melde-pflichtige Erkrankungen bearbeitet, in2006 1.869.

MedizinalwesenWer selbstständig einen Beruf des Ge-sundheitswesens ausübt bzw. ausübenwill oder Angehörige der Berufe des Gesundheitswesens beschäftigt, hat die

Aufnahme und die Beendigung der Be-rufsausübung dem Gesundheitsamt anzu-zeigen, soweit nicht eine gesetzliche An-zeigepflicht bei einer Berufskammer be-steht. Hierzu berät die Abteilung, welcheVoraussetzungen zum Beispiel bei einerNiederlassung zu erfüllen sind. Heilprakti-ker, Physiotherapeuten und Pflegedienstebilden zahlenmäßig den größten Anteil ge-meldeter Einrichtungen. Im Bezirk Ham-burg-Nord sind 149 Heilpraktiker, 82 Phy-siotherapeuten sowie 77 Pflegedienstegemeldet.

HeimaufsichtDie Heimaufsicht berät Heimbewohner,ihre Angehörigen und gesetzlichen Be-treuer in Fragen rund um den Heimalltag,stärkt Selbstständigkeit und Selbstverant-wortung z. B. durch Unterstützung der ge-wählten Heimbeiräte, bearbeitet Be-schwerden und vermittelt bei Konflikten inder Einrichtung. Träger der Pflege und Be-hindertenhilfe beraten und unterstützen dieHeimaufsicht bereits in der Planungspha-se und dann bei laufenden Betrieb im kon-tinuierlichen Qualitätssicherungsprozess,der sämtliche Aspekte des Lebens in ei-ner derartigen Einrichtung umfasst. Zielder Heimaufsicht ist es, im Zusammenspielmit anderen Akteuren, die kontinuierlicheVerbesserung von Betreuung und Pflegealter und behinderter Menschen zu errei-chen.

Im Bezirk Hamburg Nord gibt 27 Alten-und Pflegeheime mit ca. 3.090 Plätzen,zwei Tagespflegeeinrichtungen für ältere,an Demenz erkrankte Menschen mit 50Plätzen und über 700 Plätze in ca. 30Wohneinheiten der Behindertenhilfe.

Amtsärztliche GutachtenDer amtsärztliche Gutachtendienst führtBegutachtungen im Auftrag von Behördenauf der Grundlage gesetzlicher Vorschrif-ten durch. Gutachten werden zu unter-schiedlichen Fragestellungen erstellt, u. a.zu Dienstfähigkeit, Fragen von Beihilfe-stellen oder des Grundsicherungs- und So-zialamtes. Des Weiteren werden Gutach-ten zur Prüfungsfähigkeit durchgeführt,wenn in einer Prüfungsordnung das amts-ärztliche Zeugnis im Krankheitsfall vorge-schrieben ist.

Gesundheitsschutz

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Die GUVs: Das Erfolgsmodell für Infor-

mationsveranstaltungen rund um die

Themen Gesundheit, Umwelt- und Ver-

braucherschutz

Die Gesprächsreihe Gesundheit, Umweltund Verbraucherschutz wurde 2003 alsKooperationsprojekt von den BezirkenHamburg-Nord und Eimsbüttel etabliertund konnte in den Jahren 2005 und 2006erfolgreich weitergeführt werden.

Im Wechsel mit dem Veranstaltungsort imHamburg-Haus Eimsbüttel wurden in un-serem Kundenzentrum in der Lenhartz-straße in Eppendorf Themen aus den Be-reichen Gesundheit, Umwelt und Verbrau-cherschutz behandelt.

Die Themenpalette der beiden Veranstal-tungsjahre orientierte sich sowohl an vonBesuchern geäußerten Wünschen alsauch daran, welche Themen der BereicheGesundheit, Umwelt und Verbraucher-schutz im Fokus der öffentlichen Diskus-

sion und damit von besonderem Interessefür die Bevölkerung waren. Diese Veran-staltungen richteten sich insbesondere andie Zielgruppen Kinder und Jugendliche,Senioren und psychisch Kranke bzw. derenAngehörige.

Die Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstal-tungsreihe erfolgte im Wesentlichen überdie lokale Presse und den Versand vonHinweisplakaten und Faltblättern, die inApotheken, Arztpraxen und öffentlichenEinrichtungen ausgehängt bzw. ausgelegtwurden. Die jeweilige Evaluation der Ver-anstaltungen hat zudem ergeben, dassdurch die Veröffentlichung von entspre-

chenden Hinweisen auf der Internetseitedes Bezirksamtes ein substanzieller Anteilder Besucher gewonnen werden konnte.

Der Erfolg der Veranstaltungen war abhän-gig vom Thema und der gewählten Ziel-gruppe und lag in der Spitze bei 125 Besu-chern in Hamburg-Nord zum Thema:„Schlaganfall: Vorbeugung – Behandlung– Rehabilitation“ in 2005.

Auch sehr gut angenommen war die Ver-anstaltung „Volkskrankheit Depression“,die ebenfalls in Hamburg-Nord stattgefun-den hat. Erfolg bestimmend war zum ei-nen sicherlich die Themenauswahl, diegrößere Bevölkerungsgruppen zu interes-sieren schien, zum anderen aber auch diehochkarätigen, über Hamburg hinaus be-kannten, medizinischen Fachreferenten.

Außerdem wurde im Jahr 2006 bei denVeranstaltungen „Psychische Störungenbei jungen Erwachsenen“ und „Heizenmit erneuerbaren Energien“ jeweils als

ein die Veranstaltung begleitendes Ange-bot ein „Markt der Möglichkeiten“ eröff-net, auf dem sich Interessierte an Ständenvon verschiedenen Anbietern zu den je-weiligen Themengebieten informierenkonnten. Mehrere hundert Besucher nah-men diesen Informationsservice in An-spruch.

Da die Besucher nach jeder Veranstaltungzu ihrer Meinung befragt werden und dieResonanz überaus positiv ist, wird unsereerfolgreiche Gesprächsreihe auch im Jahr2007 fortgesetzt.

Gesundheit, Umwelt und VerbraucherschutzGesprächsreihe

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Neue Wege in der Pflege: Die Pflege-

konferenz Hamburg-Nord in 2005 und

2006 weiter auf Erfolgskurs

Bereits seit sieben Jahren arbeitet diePflegekonferenz Hamburg-Nord mit maß-geblicher Unterstützung der bezirklichenDienststellen an einem zentralen Netz-werk, das der Verbesserung der Lebens-situation älterer Menschen dient. Sie ver-folgt hierbei einen gemeinschaftlich undregional orientierten Ansatz der Versor-gung pflegebedürftiger Menschen undfördert eine enge Zusammenarbeit zwi-schen verschiedenen Einrichtungen, Or-ganisationen und Berufsgruppen.

Um diese Ziele besser erreichen zu kön-nen, wurde eine Lenkungsgruppe gegrün-det, die die Geschicke der Pflegekonfe-renz steuert, sich um die Öffentlichkeits-arbeit kümmert und konkrete Projekte ini-tiiert. Die einzelnen Aktivitäten spielensich im Wesentlichen auf zwei Ebenen ab:in der Großen Pflegekonferenz mit Akteuren

aus unterschiedlichen Institutionen undOrganisationen und in thematisch orientier-ten Arbeitsgruppen, die zeitbegrenzte Pro-jekte bearbeiten. Qualitätssicherung, Ver-braucherschutz, Lobbyarbeit für die Pflege-berufe und Verbesserung der lokalen Ver-sorgungsstruktur sind nur einige erfolgrei-che Beispiele des vielfältigen Engagements.

Im Januar 2005 führte die Lenkungsgrup-pe eine Befragung unter 120 Mitgliedernder Pflegekonferenz durch. Sie griff in ihrerÖffentlichkeitsarbeit aktuelle Ereignisseund Sorgen aus dem Teilnehmerkreis aufund führte im April unter dem Titel „Gibtes noch Sozialhilfe?“ eine Veranstaltung

zum Thema „Auswirkungen der neuen So-zialgesetzgebung“ durch, die sich einersehr guten Resonanz beim Fachpublikumund in der Öffentlichkeit erfreute.

Im Dezember veranstaltete die Lenkungs-gruppe gemeinsam mit dem Gesundheits-amt und dem Institut für Medizin-Soziolo-gie und Sozialgerontologie des Universitäts-klinikum Eppendorf einen Workshop zur zu-künftigen Ausrichtung der Pflegekonferenz. Den Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr2006 bildete das Thema „Gewalt in derPflege“. Im Mittelpunkt stand eine öffent-liche Veranstaltung zum Thema „Span-nungsfeld in der Pflege zwischen Betrof-fenen, Angehörigen und Pflegenden –miteinander statt gegeneinander“ mit demLeiter des Zentrums für Beratung, Diagnos-tik und Psychotherapie der EvangelischenStiftung Alsterdorf, Herrn Dr. Michael Wun-der, der der Enquetekommission des Deut-schen Bundestages „Recht und Ethik dermodernen Medizin“ angehört. Aufgrundder sehr guten Resonanz wird es in 2007

eine Folgeveranstaltung mit einem verän-derten Schwerpunkt zur gleichen Proble-matik geben.

Ein weiteres Themenfeld in 2006 bildetedas Vorkommen von Problemkeimen undnosokomialen Infektionen bei pflegebe-dürftigen Menschen. Nach Beratung mitExperten des Gesundheitsamtes, das sichdieser Problematik im Rahmen des Infek-tionsschutzes und der Heimaufsicht häu-fig widmet, hat die Pflegekonferenz im Au-gust hierzu schriftliche Forderungen andie Ärztekammer und die KassenärztlicheVereinigung gestellt.

Neue Wege in der Pflege

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Keine Pflegekonferenz ohne ihre Senio-rentage, die sich seit Jahren einer großenBeliebtheit erfreuen und einen wichtigenTeil der Öffentlichkeitsarbeit der Pflege-konferenz darstellen.

Anlässlich des 5. Seniorentags am 27. Sep-tember 2005 wurde den zahlreichen Besu-chern im Großen Sitzungssaal des Be-zirksamtes die schon traditionelle und be-währte Mischung aus wissenschaftlichenVorträgen, nützlichen Informationen, Un-terhaltung und Gymnastik serviert. DieFachvorträge behandelten Themen wie:„Alternative Wohnformen“, „Unterhalts-verpflichtungen von Angehörigen“, „Herzaus dem Takt“ und „Ruhestand – wasnun“. „Die falschen Fuffziger“ begeister-ten das Publikum mit Ausschnitten aus Ih-rem Programm „Ausflug ins Blaue“. Gro-ßer Beliebtheit erfreuten sich auch diezahlreichen Angebote auf dem „Markt derMöglichkeiten“.

Der 6. Seniorentag wurde am 20. Septem-ber 2006 ausnahmsweise nicht im Be-zirksamt, sondern in der „Alten Küche“der Evangelischen Stiftung Alsterdorf ver-anstaltet. Auch hier konnte ein buntes Pro-gramm von Informationen, Aktivitäten undBeratungsmöglichkeiten auf die Beine ge-stellt werden. Die Fachvorträge behandel-ten die Themen: „Barrierefreies Leben“,„Sturzprophylaxe“, „Vorsorgevollmacht,Patientenverfügung und Patientenvoll-macht“ sowie „Medizinische Behand-lungsmöglichkeiten bei Gelenkbeschwer-den, Arthrose und Co“. Zahlreicheinteressante Angebote auf dem „Marktder Möglichkeiten“ wie Wellness, Ge-sundheitstraining, „mobile Kirche“, Schutzvor Trick- und Taschendiebstahl und vielemehr rundeten die erfolgreiche Veranstal-tung ab.

Neue Wege in der Pflege

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Zum Schutz von Spielern hat der Gesetz-und Verordnungsgeber in der Gewerbe-ordnung und der Spielverordnung Rege-lungen erlassen. Für die Erteilung von Er-laubnissen für das Aufstellen vonSpielgeräten und die Überwachung dergesetzlichen „Spielregeln“ sind in Ham-burg die Verbraucherschutzämter in denBezirksämtern zuständig.

Vor einigen Jahren stellten Mitarbeiter desBezirksamtes Hamburg-Nord fest, dass inSpielhallen und Gaststätten an Spielgerä-ten um Geld und Token (Metallmarken) ge-spielt wurde, ohne dass diese Geräte eineamtliche Zulassung hatten. Jedes in Spiel-hallen und Gaststätten aufgestellte Geld-spiel- und -gewinngerät benötigt eine amt-liche Zulassung durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Berlin.Die PTB prüft insbesondere, ob erlaubtemaximale Verlustmöglichkeiten eingehal-ten werden. Reine Unterhaltungsspielge-räte brauchen eine solche Zulassungnicht.

Automatenindustrie und Automatenauf-steller behaupteten, dass die so genann-ten Fun-Games lediglich Unterhaltungs-geräte seien, weil an ihnen angeblich nicht„gewonnen“ werden konnte. Die Spielerbekämen im günstigsten Fall lediglich ih-ren Einsatz zurückerstattet – die ausge-zahlten Gewinnmarken seien wertlos.

Deshalb würden diese Geräte keine Zulas-sung benötigen.Dass die Spieler an diesen Fun-Games er-heblich mehr Geld verlieren konnten als anerlaubten zulässigen Spielgeräten, bliebdabei unerwähnt. Statt der an geprüftenGeldspielgeräten zugelassenen Verlustevon maximal 29 Euro pro Stunde, wurdenVerlustmöglichkeiten von 500 Euro undmehr pro Stunde errechnet. Vor diesemHintergrund erwies sich der Hinweis,

Spieler würden lediglich ihren Einsatz zu-rück erhalten, als trügerisch. Bei derarti-gen Verlustgrößen steigt der Wunsch desSpielers, seinen Einsatz zurückzugewin-nen, er spielt weiter, verliert, die Abwärts-spirale dreht sich. Die gewonnenen Tokenstellten überdies in Spielerkreisen eine ei-gene Währung dar.

Das Bezirksamt Hamburg-Nord entschlosssich, gegen diese Sucht fördernde Praxisvorzugehen, und erließ Untersagungsver-fügungen gegen Spielhallenbetreiber. DieKlageflut gegen dieses Vorgehen wargroß. Branchenvertreter der Automatenin-dustrie versuchten die Verfügungen auf-heben zu lassen – vergeblich.

Das Bezirksamt Hamburg-Nord war in al-len Gerichtsverfahren – bis hin zum Bun-desverwaltungsgericht – erfolgreich, wasauch andere – nicht nur Hamburger Ord-nungsbehörden – zur Nachahmung inspi-rierte.

gegen die SpielsuchtErfolgreich im Kampf

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Inzwischen hat auch der Gesetzgeber rea-giert und mit Wirkung zum 01.01.2006 ei-ne neue Spielverordnung (SpielV) geschaf-fen, die nahezu aller Sucht förderndenPraktiken durch verschärfte Regelungenbegegnet.

Wesentliche durch die neue Spielverord-nung eingetretene Änderungen sind:

� die Erhöhung der Mindestanzahl Ju-gendschutz sicherstellender Geräte,

� die Pflicht zur Installation von Sichtblen-den an Geldspielgeräten um gleichzeiti-ges Bespielen mehrerer Geräte zu un-terbinden,

� das Verbot von Speichermedien undEinsatzrückgewähr sowie

� die Gewinnbeschränkung auf maximalsechs Freispiele und damit ein Verbotvon Fun-Games.

Außerdem wurden Spielanreize wie Bo-nussysteme und Rabatte verboten sowieEinsatzhöhe und Gewinnausschüttung neugeregelt.

Bei der Überwachung der Einhaltung derneuen Spielverordnung hat das Bezirks-amt Hamburg-Nord die Vorreiterrolle über-nommen.

Drei Monate nach Inkrafttreten der Spiel-verordnung musste festgestellt werden,dass keine der etwa 40 im Bezirk Ham-burg-Nord ansässigen Spielhallen bean-standungsfrei war.

Häufig fehlte es zwischen den Geräten anden gesetzlich vorgeschriebenen Sicht-blenden. Es wurden weiterhin Fun-Gamesund Unterhaltungsspielgeräte vorgefun-den, die zahlreiche Spielvarianten (z. B.Geschicklichkeit, Wissen) zuließen undFreispiele weit über die erlaubte Grenzehinaus.

Jackpotsysteme ziehen Spieler an und rei-zen zur Nutzung der Spielhalle. Daher sindsie verboten, waren aber nach wie vor alsDekoration vorhanden. Inzwischen wer-den durch das Bezirksamt Hamburg-Nordauch stillgelegte Jackpotanlagen abge-baut, denn sie suggerieren Spielhallenbe-suchern die Chance auf zusätzliche Ge-winne und reizen zum weiteren Aufenthaltan anderen Geräten.

In vielen Spielhallen wurden Rabatt- undBonussysteme sowie weitere Vergünsti-gungen angeboten, um Kunden in die Hal-len zu locken und dort zu halten. Sonder-gewinne waren an Spielserien gekoppelt:Spieler erhielten für jede gespielte Serieeiner bestimmten Größe einen Eintrag ineine Gewinnliste durch die Hallenaufsicht.Eine vorher festgelegte Summe von Ein-trägen wurde mit einer Sonderauszahlungbelohnt.

Eine weitere Methode illegaler Kunden-bindung wurde nur durch Zufall entdeckt:Spieler erhielten namentliche Gutscheineausgehändigt, auf die monatlich ein Be-trag ausgezahlt wurde. Eine entsprechen-de Quittungsliste lag bei der Aufsicht.

Die Verdrängung nicht mehr zulässigerGeräte führt dazu, dass diese manchmalan anderer Stelle wieder auftauchen. Sokonnten Mitarbeiter des BezirksamtesHamburg-Nord feststellen, dass Aufstellerihr nicht mehr rechtskonformes Geräte-Programm zunehmend Gaststätten undKulturvereinen anbieten.

Die technische Entwicklung im Automa-tenbereich macht große Fortschritte. DieÜberwachungsinstrumente der öffentlichenVerwaltung können hiermit nur schwermithalten. Das Verbraucherschutzamt imBezirk Hamburg-Nord bemüht sich weiterum die Einhaltung der gesetzlichen Schutz-vorschriften im Verbund mit anderenÜberwachungsbehörden.

gegen die SpielsuchtErfolgreich im Kampf

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Gesundes Badevergnügen in den sau-

beren Seen des Bezirks Hamburg-Nord

Um in naturnaher Umgebung schwimmenzu können muss man nicht bis nachSchleswig-Holstein fahren. Diesem Vergnü-gen können die Bürgerinnen und Bürgerauch im Bezirk Hamburg-Nord nachgehen

– im Freibad Stadtparksee und im Natur-bad Kiwittsmoor. Beide Bäder bieten einelandschaftlich reizvolle Umgebung undweitläufige Liegeflächen unter Bäumen.

Die Mitarbeiter der Abteilung für Umwelt-schutz des Bezirksamtes sorgen währendder Badesaison für eine lückenlose Über-wachung der Wasserqualität, durch Labor-untersuchungen ebenso wie durch Beob-achtungen und Messungen vor Ort. Inbeiden Bädern ist die Badewasserqualitätin den letzten zwei Jahren nicht zu bean-standen gewesen.

Das Freibad Stadtparksee ist vom Stadt-parksee durch eine Spundwand getrennt.Die Badegäste schwimmen nicht im Was-ser der Alster, sondern im „Trinkwasser“,das fortlaufend über zwei große Filter ge-reinigt wird.

Im Naturbad Kiwittsmoor (www.naturbad-kiwittsmoor.de/) wird das Becken mitWasser aus einem Brunnen auf dem Ge-lände gefüllt.

Seit einiger Zeit überlegen Verein, Bezirks-amt und die Behörde für Stadtentwicklungund Umwelt, wie die Wasserqualität weiter

verbessert werden kann. In der vergange-nen Saison wurde hierzu ein gewässer-kundliches Gutachten mit Mitteln der Be-treiber und des Bezirksamtes finanziert,das als Grundlage für eine moderne Anla-genplanung dienen soll.

Durch ständige Frischwasserzugabe kanndabei auf das „Chloren“ verzichtet wer-den. Von einer Plattform aus wird das Ge-wässer alle 14 Tage – bei Bedarf auch häu-figer – beprobt, um Gesundheitsrisikenfür die Badenden sicher ausschließen zukönnen.

Bei gutem Wetter und starkem Gästean-drang fließt viel Wasser in den Bornbachund wird durch frisches Brunnenwasserersetzt.

Gesundes Badevergnügen

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Neue Ideen mit Blick auf die Kundenzufriedenheit In den Kundenzentren des Bezirks Hamburg-Nord wird konsequent an der Verbesserung derServiceleistungen gearbeitet – für mehr Effi-zienz bei reduzierter Wartezeit. Das zeigt auchdas Ergebnis der Bürgerbefragung 2006: vier-mal Platz 1 und zweimal Platz 2 in der Einzel-wertung sind Ansporn und Verpflichtung.

„Wir kommen Ihnen entgegen“Mobile Bürgerdienste erfolgreich ein-

geführt

Auf der CeBIT 2003 gehörte die BerlinerSenatsverwaltung zu den Preisträgern desWettbewerbs „eGovernment in Bundes-,Landes- und Kommunalverwaltungen“.Das ausgezeichnete Projekt, entwickeltunter Beteiligung des Fraunhofer InstitutsFOKUS, Berlin, lief unter der Bezeichnung„Mobile Bürgerdienste“. Das Projekt ver-folgte den Aufbau eines mobilen Bürger-amtes (entspricht in Hamburg den Kun-denzentren der Bezirksämter) mit einemmobilen Bürgerberater. Ziel eines Modell-versuchs war, zukünftig Dienstleistungenauch außerhalb von Amtsgebäuden undohne große zusätzliche Kosten anbietenzu können. Berliner Bürgerdienstmobili-sten tingelten durch Einkaufzentren, Se-niorentreffs, Krankenhäuser oder Bücher-hallen, die technischen Gerätschaften ineinem Trolley dabei, via UMTS oder überDatenleitung verbunden mit den entspre-chenden Datenbanken. 2006 sollten die

Mobilen Bürgerdienste (MBD) auch in derHamburger Bezirksverwaltung erprobtwerden. Als erstes Amt hat Hamburg-Nord sich dieser Aufgabe gestellt und miteiner ganz neuartigen und eigenständigenVariante eine sehr überzeugende und er-folgreiche Lösung entwickelt.

Bereits Anfang der 90er-Jahre hatte dasBezirksamt Hamburg-Nord erwogen, inder damals neu errichteten Filiale 32 derHamburger Sparkasse am LangenhornerMarkt Dienstleistungen seiner Fuhlsbütte-ler Meldedienststelle anzubieten. Die Über-legungen damals waren ähnlich wie heu-te: Die nördlichste Dienststelle des Be-

zirksamtes lag in Fuhlsbüttel. Zentrum desweiter nördlich gelegenen Stadtteils Lan-genhorn ist indes traditionell der Langen-horner Markt, zugleich Standort einer dergrößten und erfolgreichsten HamburgerWochenmärkte. Jeweils am Dienstag undSamstag treffen sich die Langenhornerund die Nachbarn auf ihrem Markt.

Könnte sich auch die Verwaltung amMarkttag vor Ort leistungsbereit präsen-tieren? Schon damals äußerte sich das ört-liche Haspa-Management wohlwollend zudieser eher unkonventionellen Idee. Frei-lich musste sie damals Utopie bleiben,weil sie sich technisch nicht realisieren ließ.

Optimistisch warb das Bezirksamt im Fe-bruar 2006 bei der Haspa um eine Koope-rationspartnerschaft in Sachen MBD. Esbegann ein mehrwöchiger Diskussions-prozess. Bezirksamt wie Haspa war klar,dass der Versuch in der Langenhorner Fi-liale ein Modell auch für andere Bezirkesein könnte. Immerhin betreibt die Hasparund 180 Filialen. Ende Mai kam grünes

Mobile Bürgerdienste

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Licht aus der Haspa-Vorstandsetage. FünfMonate später – am 10.10.2006 – starte-te der MBD in der Haspa am Langenhor-ner Markt. Für den MBD hatte die Bankzwei Beraterplätze zur Verfügung gestellt,die von den Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern des Bezirksamts mit ihrer mobilen

Technik genutzt werden können, ganzähnlich wie im Kundenzentrum.

Schnell wurde klar, dass dieser Dienst un-ter dem freundlichen wie einprägsamenMotto „Wir kommen Ihnen entgegen“

das Zeug zum Erfolg haben würde.

Eine der Vorgaben für das MBD-Modellwar, dass die eingesetzten Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter etwa das gleiche Ar-beitspensum wie im stationären Kunden-zentrum bewältigen sollten. Während dergesamten Testphase wurden sorgfältigKundenfrequenz und Zahlen über die er-brachten Dienstleistungen dokumentiert.

Zusätzlich interviewte der Mitarbeiter ei-ner eigens beauftragten Meinungsfor-schung Kunden nach bestimmten Eindrük-ken, Wahrnehmungen und Bewertungen.Fazit: Der gemeinsame, innovative Ser-vice von Bezirksamt und Haspa wirddurchweg positiv aufgenommen.

Und die eingesetzten Kolleginnen und

Kollegen? Teamleiterin Daniela Möller er-klärt: „Wir finden die Idee der MobilenBürgerdienste gut und zukunftsträchtig“.Patrick Fracasso, einziges männlichesMBD-Teammitglied, sieht es so: „Mit demEinsatz beim MBD habe ich keinerlei Pro-bleme. Schließlich macht mir meine Arbeitals Sachbearbeiter im KundenzentrumFuhlsbüttel sehr viel Spaß. Der Einsatz inder Bank ist sogar noch etwas anspruchs-voller, weil man mehr Verantwortung trägtund vor Ort nur jeweils die eine Teamkol-legin hat“. Jessica Wulff ergänzt: „DieKundenbedienung am Langenhorner Marktläuft meistens reibungslos und unproble-matisch. Fast alle Kunden sind zu uns sehrfreundlich, weil ihnen unser Service aus-gesprochen gut gefällt und sie möchten,dass wir weitermachen“. Anja Hoppen-höft berichtet von diversen Kundinnen, dieschon erklärt haben, sie würden, wennmöglich, nie mehr woanders hingehenwollen: „Die haben eigentlich auch Recht!Wir finden dieses Angebot ja selber auchgut und attraktiv. Selbstverständlich ist eineBankfiliale für den Kunden, aber auch füruns MBD-Mitarbeiter, nicht schlechter ge-eignet als ein bezirkliches Kundenzen-trum. Wir fühlen uns hier inzwischendurchaus heimisch“.

Haspa und Bezirksamt Hamburg-Nord ha-ben inzwischen einen Kooperationsver-trag abgeschlossen, der aus dem Interims-projekt am Langenhorner Markt eineDauerlösung macht. Das LangenhornerModell des MDB steht jetzt auch anderenHamburger Bezirken zur Verfügung.

Mobile Bürgerdienste

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Bürgerbefragung 2006: Die beste Be-

zirksverwaltung sitzt in Hamburg-Nord

Wie zufrieden sind die Bürgerinnen undBürger mit ihrer Verwaltung? Um das her-auszufinden, stellte die Finanzbehörde ineiner großen Umfrage die sieben Hambur-ger Bezirksämter auf den Prüfstand. Be-fragt wurden in einem repräsentativenQuerschnitt 2.500 Hamburger Bürgerin-nen und Bürger im Alter zwischen 18 und80 Jahren. Sie wurden zunächst nach ih-rer allgemeinen Zufriedenheit gefragt. Ineinem weiteren Schritt sollten sie schrift-lich beurteilen, wie

� bürgerfreundlich

� kompetent

� modern

� übersichtlich

� schnell und

� sparsam

sie in den einzelnen Bezirksämtern be-dient werden. Abschließend wurden sienach ihrer Zufriedenheit beim letzten Be-such in einer Dienststelle gefragt.

Bereits bei der Eingangsfrage „WelcheMeinung haben Sie persönlich von derHamburger Verwaltung?“ erreichte dasBezirksamt Hamburg-Nord die höchste

Positiveinschätzung. Insbesondere in derGruppe der nichtdeutschen Befragten ragtdiese Einschätzung einem Spitzenwertvon 62 % positiv heraus.

In den Kategorien Kompetenz, Moderni-tät, Schnelligkeit und Sparsamkeit führtHamburg-Nord vor allen anderen Bezirks-ämtern. In den übrigen Kategorien Über-sichtlichkeit und Bürgerfreundlichkeit be-legt das Bezirksamt Hamburg-Nord einenguten zweiten Platz. Das allgemeine Qua-litätsranking ergibt somit einen „Noten-durchschnitt“ von 1,3.

Auffällig im positiven Sinne ist auch, dassdie Gruppe der Nichtdeutschen das Be-zirksamt Hamburg-Nord mit 51,4 % fürbesonders kompetent halten. In einemweiteren Abschnitt wurde nach der per-sönlichen Zufriedenheit beim letzten Be-such in einer Dienststelle gefragt. Auchhier schloss dass Bezirksamt Hamburg-Nord positiv ab.

Aus der Detailauswertung ergibt sich,dass das Kundenzentrum des Bezirksam-tes Hamburg-Nord von der Gruppe derVollzeitbeschäftigten mit 49 % bezirks-übergreifend am häufigsten besucht wurde.

Bürgerbefragung 2006

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Bei der Frage, wie zufrieden die einzelnenGruppen mit dem Besuch waren, sind un-terschiedliche Aspekte nachgefragt wor-den (z. B. persönliche Behandlung, fachlicheBeratung, Ausschilderung, Öffnungszei-ten, Wartezeit etc.).

Bezüglich der Zufriedenheit mit den Öff-nungszeiten rangiert das Bezirksamt Ham-burg-Nord bei den teilzeitbeschäftigtenBefragten an erster Stelle (mit 65,4 %); bei

der Gruppe der Vollzeitbeschäftigten anzweiter Stelle auf der Zufriedenheitsskala.

In der Sparte Wartezeiten schneidet dasBezirksamt Hamburg-Nord sowohl bei derGruppe der Vollzeit- als auch bei den Teil-zeitbeschäftigten im Vergleich gut ab.„Sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“ sind64,3 % der befragten Vollzeitbeschäftig-ten und 62,5 % der Teilzeitbeschäftigten.Dieses Ergebnis korrespondiert mit derüberwiegend (mit 81,3 %) angegebenenWartezeit von höchstens einer halbenStunde im Bezirksamt Hamburg-Nord.

Das Kriterium persönliche Behandlung istbezirksübergreifend positiv bewertet wor-den, wobei das Bezirksamt Hamburg-Nord wieder im oberen Bereich liegt.

Die Ergebnisse der Befragung sind An-sporn und Verpflichtung, den Dienst amBürger stets als Kundendienst zu begrei-fen und ihn auch weiterhin zu optimieren.

Es folgen

� Bergedorf (Durchschnitt Platz 2,7),

� Wandsbek (Durchschnitt Platz 3,5),

� Hamburg-Mitte (Durchschnitt Platz 4,2),

� Eimsbüttel (Durchschnitt 5,2),

� Altona (Durchschnitt Platz 5,5) und

� Harburg (Durchschnitt Platz 5,7).

Anmerkung: Der Ausländeranteil im Be-zirk Hamburg-Nord lag 2006 bei 12,9 %(Hamburg 15 %).

Bürgerbefragung 2006

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Kundenorientierte Verbindung von Ein-

wohneramts- und Standesamtsleistun-

gen im Kundenzentrum Barmbek-Uh-

lenhorst

Durch die räumliche Zusammenlegungvon Standesamt und Einwohnerabteilungim neuen Kundenzentrum Barmbek-Uh-lenhorst ist ein weiteres Element zeitge-mäßer Kundenbetreuung entstanden. Biszu 900 Kunden täglich werden an einerzentralen Rezeption empfangen. Hier wer-den sie persönlich beraten, unaufwändigeAngelegenheiten werden gleich von hieraus erledigt wie das Aushändigen fertigerReisepässe und Ausweise. Kunden, derenAnliegen einen größeren Service- und Be-ratungsbedarf erfordern, werden an dieverschiedenen Anlaufpunkte, wo mehrerefachlich versierte Mitarbeiterinnen undMitarbeiter zur Verfügung stehen, gesteuert.

Hinter der Rezeption gibt es nur noch

fünf Anlaufstellen:

� für umfangreichere Meldeangelegen-heiten,

� für Geburtsanmeldungen,� für alles rund um das Thema Heirat (ist

durch eine Tür von der Halle getrennt),

� für die Ausstellung standesamtlicherUrkunden, Namensänderungen, Kir-chenaustritte,

� für Bestattungsunternehmen, die ihreeigene, diskrete Anlaufstelle haben.

Möglich sind diese Angebote durch eineneue Aufgabenaufteilung und völlig ande-re Ablaufstrukturen. Zwar behält jederMitarbeiter einen Schwerpunktbereich,darüber hinaus sollen zukünftig aber nochweitere Bereiche beherrscht werden. Die-ses System erfordert eine deutlich höhe-re Flexibilität der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter. Wurde früher jeweils nur einKunde zurzeit bedient, ist es jetzt möglich,durch eine interne flexible Handhabung al-ler Aufgaben den individuellen Bedürfnis-sen der Kunden besser zu entsprechen.So können Wartezeiten weiter reduziertwerden.

Die Resonanz der Besucher ist überwälti-gend, das Kundenzentrum wird sehr gutangenommen und Kundenbefragungenergeben regelmäßig gute Noten.

Kundenzentrum Barmbek-Uhlenhorst

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Kultur(er)leben in Hamburg-Nord„Das Planetarium Hamburg ist ein weithinsichtbares Wahrzeichen der Hansestadt. Es istim denkmalgeschützten, ehemaligen Winterhu-der Wasserturm untergebracht – im HamburgerStadtpark. Seit seiner Gründung im Jahre 1930hat es sich zu einem einzigartigen Gestaltungs-und Aufführungsraum für Bildung, Kultur, Kunstund Wissenschaft entwickelt und zählt zu denbedeutendsten Planetarien Europas“ (Kultur-behörde Hamburg).

Das Planetarium bleibt im Stadtpark !So lautete das selbstbewusste Motto, dassich eine gleichnamige Bürgerinitiative imFrühjahr 2006 im Kampf um den Verbleibdes prominenten Hamburger Wahrzei-chens auf ihre Fahnen geschrieben hatte.In kürzester Zeit sammelte sie mit Unter-stützung der Bezirkspolitik 15.000 Unter-

schriften gegen die Verlagerungspläne desHamburger Senats, der die spektakuläremultimediale Präsentationstechnik – eineder weltweit modernsten Anlagen, die

erst 2003 im Rahmen einer umfassendenModernisierung im Planetarium installiertworden war und seitdem rund eine Milli-on Besucher angezogen hatte – in dasneue Science Center der Hafencity inte-grieren wollte. Die mögliche Nutzung vonSynergieeffekten in der Hafencity sowiedie Standortschwäche im Stadtpark wur-den als Hauptargumente gegen einen Ver-bleib der teuren Kosmos-Simulationstech-nik ins Feld geführt.

Gründe genug, das Planetarium einer kri-tischen Analyse zu unterziehen und Opti-mierungspotenzial erarbeiten zu lassen.Im Juli 2006 gab das Bezirksamt Ham-burg-Nord eine Machbarkeitsstudie zur Si-cherung des Standortes im Stadtpark inAuftrag. Das Geld dafür stellten die SPD-und die GAL-Fraktion der Bezirksver-sammlung zur Verfügung. Ein Konsortiumaus namhaften Architekten, Stadt-, Ver-kehrs- und Freiraumplanern unter der Ägi-de der Firma BPW Hamburg erstellte einekritische Analyse der vorhandenen Stand-

ortbedingungen und entwickelte Lö-sungsmodelle für eine verbesserte Anbin-dung des Planetariums an seineUmgebungsstruktur. Auch das Gebäud-einnere wurde einer genauen Betrachtungunterzogen und Vorschläge für eine opti-mierte Nutzung erarbeitet.

Ein wesentlicher Grundsatz der Neukon-zeption besteht in der Ausnutzung vorhan-dener Flächenreserven unter Verzicht aufbauliche Erweiterungen. Durch einen Rück-bau der funktionslos gewordenen Grün-dungsfragmente im Sockel des ehemali-gen Wasserturms könnte ein großzügigeszentrales Foyer entstehen, das – sich überzwei Geschosse und eine offene Galerieerstreckend – genügend Raum böte fürAusstellungen, Gastronomiebetriebe undVerkaufsräume. Der Tropfboden oberhalbder Projektionskuppel ermöglicht die Ein-richtung einer Multifunktionsfläche mitCatering, die ebenso für wechselnde Aus-stellungen wie auch als Foyer bei Veran-staltungen im Turmgeschoss genutzt wer-den könnte. Oberhalb des Tropfbodens

Das Planetarium bleibt im Stadtpark!

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sollte der Turm unter Erhalt des histori-schen Kessels zu einem Tagungs- undKongresssaal für wissenschaftliche Kon-ferenzen ausgebaut werden.

Mit der Machbarkeitsstudie wird ein Ge-samtkonzept vorgelegt, das den Bogenschlägt von Wissenschaft zur Unterhal-tung, von moderner Technik zur Stadtge-schichte, vom Naturerlebnis zu einem leb-haften Ort in einem Umfeld, das tradi-

tionell Freizeit- und Erholungsort für breiteTeile der Bevölkerung ist. Die Realisierungermöglicht nicht nur eine Optimierung desPlanetariums an seinem historisch gefes-tigten Standort, sondern zugleich eineAufwertung des gesamten umgebendenStadtpark-Areals.

Im September 2006 wurde die Studie derÖffentlichkeit vorgestellt. Im Oktober ent-schied der Senat, das Planetarium mit sei-nen technischen Einrichtungen im Stadt-park zu belassen. Ein Ergebnis, das ohnedie gemeinsamen Anstrengungen vonBürgerinnen und Bürgern im Bezirk Ham-burg-Nord, der lokalen Politik sowie demBezirksamt Hamburg-Nord nicht zustandegekommen wäre.

Das Gutachten steht auf der Internetseitedes Bezirksamtes Hamburg-Nord unterBürgerinformation als PDF-Download zurVerfügung.

Das Planetarium bleibt im Stadtpark!

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Standortmarketing durch Kunst im öffentlichen Raum:sculpture@CityNord – das temporäre

Skulpturenprojekt in der City Nord

Die City Nord zu revitalisieren und ihrImage durch Eröffnung neuer Perspekti-ven auf diesen Wirtschaftsstandort nach-haltig zu verbessern, ist seit einigen Jahrenerklärtes Ziel der Interessengemeinschaft(IG) City Nord, einem Zusammenschlussvon 300 in der City Nord ansässigen Un-ternehmen. Die Förderung und Begleitungverschiedenster Kulturprojekte vor Ort ge-hört hierbei schon seit längerem zum be-währten Konzept.

Mit dem im vergangenen Jahr erstmaligveranstalteten Skulpturenprojekt sculpture-@CityNord gelang der Interessengemein-schaft City Nord ein Kulturereignis, das zueinem spektakulären Erfolg wurde undbundesweit für Aufsehen sorgte. Unterder Leitung der Galerie Peter Borchardt

sowie des Kurators und Sammlers RikReinking zeigten rund 30 namhafte, über-wiegend junge nationale wie internationaleKünstlerinnen und Künstler von Mai bisSeptember 2006 im Rahmen des Hambur-ger Architektursommers ihre Arbeiten aufden Rasenflächen zwischen den Gebäu-de-Giganten der 120 Hektar großen Büro-stadt. Geboten wurde ein breites Spek-trum zeitgenössischer Kunst, das nebenSkulpturen auch Installationen, konzeptio-

nelle Beiträge, Performances und Videoar-beiten umfasste.

Spezifisch für ihren Ausstellungsort konzi-piert, forderten die Kunstwerke Betrach-ter und Besucher zur aktiven Auseinander-setzung mit den Bedingungen urbanerLebenswelten auf – oft auf ebenso kriti-sche wie humorvolle Art und Weise, zumBeispiel, indem Straßenlaternen zu Kan-delabern mutierten oder amtlich wirken-de, jedoch unsinnige Hinweisschilder fürgewollte Irritationen sorgten. Daneben gabes an den 133 Veranstaltungstagen auchviele kleinere ideenreiche Kunst-Stückesowie ein umfangreiches Begleitpro-gramm zu erleben. Insgesamt beteiligtensich 70 Künstler an sculpture@CityNord.

Peter Borchardt und Rik Reinking hattenden Konzeptentwurf zu sculpture@City-Nord vor Projektbeginn dem Kulturaus-schuss der Bezirksversammlung Ham-burg-Nord präsentiert und erläutert.

Das Bezirksamt Hamburg-Nord unter-stützte die Organisatoren bei der Umset-zung.

Kunst im öffentlichen Raum

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Kultur(er)leben in Hamburg-NordStadtteilkultur ist kreative, lebendige Auseinander-

setzung von Kulturschaffenden mit ihrem unmittelba-

ren Wohn- und Lebensumfeld; sie fördert die intensi-

ve Begegnung von Menschen mit unterschiedlichem

kulturellen Hintergrund und leistet einen unverzicht-

baren Beitrag zur Integration durch Identifikation der

Bewohnerinnen und Bewohner mit „ihrem Quartier“.

Stadtteilkulturelle Aktivitäten werden darum im Be-

zirk Hamburg-Nord nachhaltig unterstützt. In Zahlen:

In den Jahren 2005 und 2006 wurden kulturelle Ein-

richtungen im Bezirk mit insgesamt rund 1.838 Mio.

Euro gefördert; zudem gingen rund 92.000 Euro Förde-

rung an einzelne Projekte.

Das ella stellt sich vor

Seit September 2005 bereichert das ella –Kulturhaus Langenhorn – unter der Träger-schaft von Mook wat e. V. – die stadtteil-kulturelle Szene im Bezirk. Über 6.860 In-teressierte genossen bereits im erstenBetriebsjahr die verschiedenen, durch-weg anspruchsvollen Theater-, Musik-, Li-teratur- und Filmveranstaltungen, Festi-vals und Workshops.

Dieser große Erfolg basiert auf einemdurchdachten Marketingkonzept. ella ver-steht sich als Anlaufstelle für kulturelleund soziale Belange im Quartier EssenerStraße in Langenhorn und hat sich zumZiel gesetzt, das Image des Quartiersnachhaltig zu steigern. Neben einer Ko-operation mit anderen Vereinen, Stiftun-gen und Aktiven im Stadtteil bemüht sichella auch um eine Beteiligung an hamburg-weiten Projekten. Prominente Künstlerund Unterstützer, wie der SchauspielerEdgar Bessen, die Kabarettisten Alfonsund Michael Ehnert oder der bekannte Ga-stronom Michael Wollenberg, sorgen fürPublicity weit über die Grenzen Langen-horns hinaus.

Beispielhaft für das phantasievolle Enga-gement des Kulturhauses sind die Projek-te „ella’s – Küche“ und „Der Bücherkof-

fer“. In Zusammenarbeit mit dem Bürger-forum und Pro Quartier entstand mit „el-la’s – Küche“ ein regelmäßiger Mittags-tisch für Kinder; „Der Bücherkoffer“ ist einBeteiligungsprojekt zur Leseförderung.

Das Bezirksamt Hamburg-Nord unter-stützte die Arbeit des ella – KulturhausLangenhorn in den Jahren 2005 und 2006mit insgesamt 95.287 Euro aus der insti-tutionellen Förderung für Stadtteilkultur-zentren.

Kontakt

Susanne JungKäkenflur 30 · 22419 HamburgBürozeiten:

Di. von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr; Do. von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr Tel.: 0 40 /53 32 71 50Internet: www.mookwat.de

Das ella stellt sich vor

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Fuhlsbüttel, lange Zeit hauptsächlich be-kannt für den Flughafen und das größteGefängnis der Stadt, entwickelte sich inden letzten Jahren zu einem lebendigenStadtteil, der immer mehr Menschen, vorallem junge Familien, anzieht. Um auf die-se positive Entwicklung aufmerksam zumachen und gleichzeitig neue Impulse fürdie Entwicklung und Kommunikation imStadtteil zu geben, wurde die KunstmeileFuhlsbüttel ins Leben gerufen.

Zwanzig Künstlerinnen und Künstler, Gra-fiker, Illustratoren, Maler und Bildhaueraus dem Hamburger Norden präsentiertenim Sommer 2006 anlässlich der erstenFuhlsbüttler Kunstmeile in ausgesuchtenGeschäften rund um die zentrale Einkaufs-

straße ihre Werke, begleitet von einembunten Rahmenprogramm aus Literatur-Lesungen, Malaktionen, Musiktheater-Aufführungen und Tanz-Workshops.

Mit der Kunstmeile Fuhlsbüttel ist es ge-lungen, das pulsierende, künstlerisch-kreative Potenzial dieses Stadtteils überseine Grenzen hinaus bekannt zu machen.

Die Fuhlsbüttler Kunstmeile 2006

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Erläuterungen:Übrige Einnahmen sind solche aus z. B.Vermietung, Geldbußen, Erstattungenund Kostenersatzleistungen.

Investitionsausgaben sind starkenSchwankungen unterworfen. Rückgängegab es z. B. im Bereich der Investitionenfür IuK-Maßnahmen.

Der Anstieg in der Anzahl der Beschäf-

tigten erklärt sich aus dem Aufgabenzu-wachs im Rahmen der Entflechtung vonVerwaltungsaufgaben.

Abweichung in Abweichung inJahresabschluss EP 1.5 2005 in € 2006 in € absoluten Zahlen Prozentpunkten

Einnahme von Gebühren 6.586.829,80 7.204.204,11 + 617.374,31 + 9,4

Übrige Einnahmen 5.579.630,67 5.353.765,81 - 225.864,86 - 4,1

Summe der Einnahmen 12.166.460,47 12.557.969,92 + 391.509,45 + 3,2

Ausgaben für Personal(Beschäftigte) 44.785.213,00 45.003.210,00 + 217.997,00 + 0,5

SonstigePersonalausgaben 721.101,30 749.497,65 + 28.396,35 + 3,9

Ausgaben für Sach- und Fachausgaben 62.309.408,35 65.231.396,93 + 2.921.988,58 + 4,7

Investitionen 5.731.403,89 4.095.873,35 - 1.635.530,54 - 28,5

Summe der Ausgaben 113.547.126,54 115.079.977,93 + 1.532.851,39 + 1,4

Anzahl der Beschäftigten 1.075 1.123 + 48 + 4,5

Haushaltsdaten 2005/2006

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Herausgeber:

Bezirksamt Hamburg-Nord

Kümmellstraße 5 -720243 Hamburgwww.hamburg-nord.hamburg.de

Redaktion:

Katja Glahn

Verantwortlich:

Peter HansenPressesprecher

Gestaltung:

inixmedia GmbH, Klausdorf /Kiel

Druck:

Neue Nieswand Druck GmbH, Kiel

Auflage:

500

Abbildungsnachweis• Jarrestraße 70-72 (Wohnen)

Thüs Farnschläder• Info-AG

(Bericht des Wirtschaftsbeauftragten WF) Fa. Info-AG, Grasweg• Airport, Luftbild, Parkhaus usw.

M. Penner, Airport Hamburg GmbH• Anweisung, Tunnel, Graffito

(Kultur, sculpture@City Nord)

Interessengemeinschaft City Nord, Frau Soggia• ella, Begegnung mit Fremden,

ella-Klasse 3 a etc. (Kultur)

Frau Susanne Jung, ella Kulturhaus Langenhorn• Bürgerbefragung,

Grafik aus Bericht der Finanzbehörde

Finanzbehörde Hamburg• Seiten 22 ff, 30: www.pixelquelle.de• Seite 29: www.aboutpixel.de• Seiten 19, 32: A. Scheel, inixmedia GmbH

• Alle anderen Bilder/Fotos:

Bezirksamt Hamburg-Nord

Anmerkung

Diese Druckschrift wird im Rahmen derÖffentlichkeitsarbeit des BezirksamtesHamburg-Nord herausgegeben. Sie darfweder von Parteien noch von Wahlwebernoder Wahlhelfern während eines Wahl-kampfes zum Zwecke der Wahlwerbungverwendet werden. Dies gilt für Bürger-schaftswahlen und Bundestagswahlensowie für Wahlen zur Bezirksversamm-lung. Missbräuchlich sind insbesonderedie Verteilung auf Wahlveranstaltungen,an Informationsständen der Parteien so-wie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkle-ben parteipolitischer Information oderWerbemittel. Untersagt ist gleichfalls die

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