BGI 533 Sicherheit beim Arbeiten mit...

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533 Ausgabe: 2007 BG-Information Sicherheit beim Arbeiten mit Handwerkszeugen BGI 533 Berufsgenossenschaſt Holz und Metall BGHM Inhaltlicher Stand Mai 2007. Wird nach Aktualisierung als DGUV-Schriſt neu aufgelegt.

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Ausgabe: 2007

BG-Information

Sicherheit beim Arbeiten mitHandwerkszeugen

BGI 533

Berufsgenossenscha�Holz und Metall

BGHM

Inhaltlicher Stand Mai 2007. Wird nach

Aktualisierung als DGUV-Schrift neu aufgelegt.

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Ausgabe: Mai 2007

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Liebe Leserinnen und Leser

das Schriftenwerk aller gewerblichen Berufsgenossenschaften wird derzeit neu struk-turiert und thematisch den verschiedenen Fachbereichen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zugeordnet. Damit liegt die redaktionelle Verantwortung für die vorliegende Schrift nicht mehr in den Händen der BGHM. Vor diesem Hintergrund ist diese Fassung der BGI 533 nur ein eine Download-Version mit inhaltlichem Stand von 05/2007, mit der wir die Übergangszeit bis zur Erstellung einer aktualisierten DGUV-Broschüre der großen Nachfrage wegen überbrücken.

Wir bitten, dies zu beachten und danken für Ihr Verständnis

Ihre BGHM

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Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

1 Allgemeine Kriterien zur Sicherheit von Handwerkszeugen . . . . . . . . 51.1 Sicherheit beginnt mit der Herstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 51.2 Qualität einzukaufen lohnt sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51.3 Auf ergonomische Gestaltung achten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71.4 Geordnete und ungefährliche Aufbewahrung . . . . . . . . . . . . . . 71.5 Sicherheit beim Gebrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81.6 Rechtzeitige Instandhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91.7 Allgemeine Hinweise zur Auswahl geeigneter Handwerkszeuge. . . . . 9

2 Hämmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.1 Auswahl des geeigneten Hammers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.2 DIN-Normen für Hämmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.3 Hammerkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.4 Hammerstiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.5 Stielbefestigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.6 Stielschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172.7 Häufige Mängel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.8 Pflege von Hämmern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.9 Schonhämmer mit Schlagköpfen aus Kunststoff, Gummi, Leder,

Holz und anderen nichteisenmetallischen Werkstoffen . . . . . . . . . 20

3 Meißel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233.1 Qualitätsmerkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233.2 Pflege von Meißeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233.3 Handschutz für Meißel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

3.3.1 Ausführungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243.3.2 Das Meißeln mit Handschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263.3.3 Vor der Auswahl erproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

4 Körner, Locheisen, Durchschläge usw. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

5 Schraubendreher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325.1 Richtiger Gebrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325.2 Sichere Handhabung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325.3 Ausführungsformen der Griffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 355.4 Sorgfältige Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Inhaltsverzeichnis

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6 Andere Werkzeuge, wie Feilen, Schaber, Stemmeisen . . . . . . . . . . . 406.1 Beanspruchungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 406.2 Griffausführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 406.3 Sichere Befestigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 406.4 Entschärfen von Werkzeugspitzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

7 Schraubenschlüssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 467.1 Richtige Auswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 467.2 Sichere Handhabung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487.3 Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

8 Zangen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

9 Scheren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 599.1 Verwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 599.2 Zweckmäßige Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 599.3 Mit Federn versehene Scheren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

10 Band- und Drahtschneider . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

11 Sägen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

12 Messer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7012.1 Sicherheitstechnische Überlegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7012.2 Messer mit verdeckter Schneide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7012.3 Nicht nachzuschleifende Messer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7312.4 Messergriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

13 Funkenarme Werkzeuge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7513.1 Allgemeine Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7513.2 Verwendung von Handwerkszeugen in explosions-

gefährdeten Bereichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

14 Handwerkszeuge für Arbeiten an unter Spannung stehenden Anlagen. . 7914.1 Isoliereigenschaften und Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . 7915.2 Handhabung und Aufbewahrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

15 Schraubstöcke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

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Handwerkszeuge sind die ältesten Ar-beitsmittel des Menschen. Trotz der Ent-wicklung der mechanisierten Technik sind sie auch heute noch unentbehrlicheHelfer.

Wenn sie auch in ihrer ursprünglichstenGebrauchsform nahezu unverändert erhalten geblieben sind, hat sich dochgerade in der jüngsten Vergangenheit eine technische Entwicklung ergeben, dieinsbesondere im Hinblick auf Gebrauchs-fähigkeit, Instandhaltung und Sicherheitbemerkenswerte Fortschritte aufweist.

Trotz konstruktiver, fertigungstechnischerund materieller Verbesserungen solltesich jeder Anwender beim Umgang mitHandwerkszeug über das mögliche Ver-letzungsrisiko bewusst sein.

Mangelhafte Handwerkszeuge, falscheAnwendung, Sorglosigkeit und man-gelnde Übung verursachen noch immerjährlich allein im gewerblichen Bereichfast 95 000 meldepflichtige Arbeitsunfälle.Statistisch enden zwei davon tödlich und etwa jeder 400ste wird durch eineRente entschädigt.

Vorwort

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Als Fridolin, noch sehr verwirrt,durch die Maschinenhalle irrtund Ruhe suchend um sich späht,da fällt sein Blick auf ein Gerät,

das ihm nicht unbekannt erscheint.Er flattert hin, besieht’s und meint,dass Stiele, die mit Draht geschient,noch selten ihrem Zweck gedient.

Wenn schon bei Spatzen es geschieht,dass jedermann auf Ordnung sieht,wie müsste erst der Mensch sich regenund Wert auf gutes Werkzeug legen.

Denn dieser schlechte Hammer hierdient einer Werkstatt nicht zur Zier.Ein Mann, der solches Werkzeug nimmt,ist für das Krankenhaus bestimmt.

Heut ist es wieder Männer Art,zu tragen einen Backenbart.Sieht Bärte man jedoch an Meißeln,ist dies auf jeden Fall zu geißeln!

Schon oft sind Splitter abgesprungenund in das Auge eingedrungen;verwundert sieht drum Fridolinzum Kopfe dieses Meißels hin.

Der Spatz, mit traurigem Gemüt,hat um ein Urteil sich bemüht.Was er entdeckte mit Verdruss,fasst er zusammen zu dem Schluss:

„Wie jedermann sein Werkzeug hält,so ist es mit ihm selbst bestellt.“

(Auszug aus„Fridolin – eine heitere Unfallverhütungs-Fibel“)

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1 Allgemeine Kriterien zur Sicherheit von Handwerkszeugen

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1.1 Sicherheit beginntmit der Herstellung

Bereits mit der Herstellung von Hand-werkszeugen beginnt Sicherheit beim Ar-beiten mit Handwerkszeugen. Deshalbmüssen bei der Herstellung die bestehen-den Qualitäts- und Sicherheitsvorschrif-ten eingehalten werden. Ein ausführlichesRegelwerk ist in den DIN-Normen, zumTeil auch in den VDE-Bestimmungen, enthalten.

Die meisten DIN-Normen über Hand-werkszeuge sind in den DIN-Taschen-büchern

● 41 Werkzeugnormen – Schraubwerkzeuge

● 42 Werkzeugnormen – Handwerkszeuge

übersichtlich zusammengefasst. DieseNormen geben Hinweise auf Form, Werk-stoff und Qualität. Inhalte der Normen, die die Arbeitssicherheit der Werkzeugebetreffen, sind für den Hersteller oder Einführer über das Geräte- und Produkt-sicherheitsgesetz verbindlich. Abwei-chungen von den sicherheitstechnischenFestlegungen der Normen sind zulässig,soweit die gleiche Sicherheit auf andereWeise gewährleistet ist.

1.2 Qualität einzukaufen lohnt sich

Beim Einkauf von Handwerkszeugen sollte daher unter Beachtung der Stand-zeit und der Arbeitssicherheit auf Quali-

Bild 1-1: Kennzeichnung eines Hammersnach DIN. Von oben nach unten: Hammer-gewicht in Gramm, Nummer der Norm desHammers und Herstellerkennzeichen

tät und bestimmte Kennzeichnungen geachtet werden (Bild 1-1). Die Angabe einer DIN-Norm bedeutet, dass es sichum ein genormtes Arbeitsmittel handelt,bei dem der Hersteller den gesamtenNormeninhalt einzuhalten hat. Fehlt dieKennzeichnung, ist eine qualitative Ein-

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ordnung ohne Prüfung des Arbeitsmittelsoft nicht möglich.

Eine Gewähr für die Arbeitssicherheit derHandwerkszeuge bietet das vom Bun-desminister für Arbeit und Sozialordnungherausgegebene Zeichen „GS-geprüfteSicherheit“ (Bild 1-2).

Durch dieses Zeichen weisen Herstelleroder Einführer des Erzeugnisses daraufhin, dass sie eine Bescheinigung über eine erfolgreich durchgeführte Baumus-terprüfung bezüglich der Arbeitssicher-heit des gekennzeichneten technischen Arbeitsmittels besitzen.

Diese Prüfungen führen die von der ZLS „Zentralstelle der Länder für Sicher-heitstechnik, München“ akkreditiertenund auf europäischen Normen basieren-den Prüfstellen durch. So z. B. die Prüf-stelle beim berufsgenossenschaftlichenFachausschuss „Maschinenbau, Hebe-zeuge, Hütten- und Walzwerksanlagen(MHHW)“ im Hause der Maschinen-bau- und Metall-Berufsgenossenschaft,Düsseldorf.

Die Prüfstellen überwachen auch die Ein-haltung der gestellten Prüfanforderungen.

Vorsicht ist bei „Billigware“ geboten. ImHandel sind neben Qualitätswerkzeugenauch Werkzeuge zu einem erheblich nied-rigeren Preis erhältlich, die oft im Hinblickauf Qualität und Sicherheit nicht den Normen oder den vergleichbaren an siezu stellenden Anforderungen genügen.

Ein Indiz für die Erfüllung der notwen-digen Qualitätsanforderungen ist darin zusehen, dass Produzenten das Werkzeugmit ihrer Herstellermarke versehen unddamit bewusst die Verantwortung für das Produkt übernehmen.

Die Kennzeichnung mit dem Zeichen„Deutsches Werkzeug“ (Bild 1-3) zeigt,dass es sich bei einem aufgebrachten Namenszug oder Firmenzeichen um eineHerstellermarke handelt. Der Aufkleberdokumentiert, dass das Werkzeug seinequalitätsbegründenden Produktions-schritte in Deutschland erhalten hat unddamit die Ursprungskennzeichnung „Made in Germany“ zu Recht trägt.

Bild 1-2: GS-Prüfzeichen Bild 1-3: Zeichen des Fachverbandes der deutschen Werkzeugindustrie

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1.3 Auf ergonomische Gestaltung achten

Bei Handwerkszeugen kommt es auf körpergerechte, d. h. ergonomische Ge-staltung an. Dies ist im Wesentlichen dieFormgebung und Oberflächenbeschaffen-heit von Griffen sowie deren Winkel-stellung zur Werkzeug-Wirkungsachse.

Der Mensch kann durch Hand- und Arm-bewegungen nur eine begrenzte Band-breite an Kräften aufbringen, die von ihmals Belastungen registriert werden. Häu-fig wiederkehrende Belastungen oderauch einzelne Überbelastungen bergenRisiken in sich, die als arbeitsbedingteGesundheitsgefahren einzuordnen sind.Diese äußern sich in Form von Schwielen,Blasen, Prellungen, Verzerrungen oder einer Gefühl- bzw. Kraftlosigkeit bei Über-beanspruchung von Sehnen oder Ner-ven. Begleiterscheinungen sind mehroder weniger starke Schmerzen, die zumLeistungsverlust oder gar zur Arbeits-unfähigkeit führen können.

1.4 Geordnete und ungefährliche Aufbewahrung

Die Grundforderung für die Aufbewahrungist Ordnung. Handwerkszeuge haben oft keinen festen Platz, denn sie werdeneinmal hier und einmal da benötigt.

Werkzeug ordentlich aufbewahren undbereithalten:

● Werkzeug in geeigneten Behältnissenzur Arbeitsstelle transportieren – besonders beim Begehen von Leiternoder Gerüsten,

● spitze und scharfe Werkzeuge gegen unbeabsichtigte Berührung sichern,

● Werkzeuge nicht in den Taschen derKleidung aufbewahren,

● Werkzeuge nicht im Bereich von Gefahrstellen, z. B. hinter bewegtenMaschinenteilen ablegen oder an rotierenden Maschinenteilen steckenlassen, z. B. Spannschlüssel im Drehfutter,

● Werkzeuge im Trockenen aufbe-wahren, ggf. mit geeigneten Mitteln vorKorrosion schützen.

Handwerkszeuge sollten aus mehreren Gründen geordnet unter-gebracht werden:

● sie werden weniger beschädigt,

● man kann sich weniger verletzen als z. B. an durcheinander liegendemWerkzeug mit scharfen Spitzen und Schneiden,

● Ordnung bringt mehr Übersicht, vielleicht auch Griffbereitschaft, wodurch die Arbeit erleichtert wird

und

● fehlende Werkzeuge werden mit einemBlick festgestellt.

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den können (Bild 1-6). Derartige Taschenbieten einen guten Schutz gegen Berührenvon scharfen Schneiden und Spitzen.

Darüber hinaus kann der Schutz an Schneiden und Spitzen auch am Werkzeugselbst vorgenommen werden. Für Reiß-nadeln und Stemmeisen gibt es beispiels-weise Aufsteckkappen, für Beile Leder-taschen.

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1.5 Sicherheit beim Gebrauch

Der Sicherheit kommt beim Handwerks-zeug insofern eine vorrangige Bedeutungzu, da das Handwerkszeug stets im unmittelbaren Kontakt zum Menschengehandhabt wird. Dies bezieht sich nichtnur auf die Art seines Einsatzes, son-dern auch auf seine Auswirkungen auf die Umwelt.

DIN-Normen und VDE-Bestimmungenenthalten nicht allein Angaben für dieHerstellung von Handwerkszeugen, son-dern auch für sicheren Gebrauch und zuverlässige Instandhaltung. Der Fach-mann weiß zwar im Allgemeinen, wie er sein Handwerkszeug zu gebrauchenund zu pflegen hat; dennoch wird in den nachfolgenden Ausführungen der eine oder andere Hinweis nochmals hervorgehoben.

Ordentliche und ungefährliche Aufbe-wahrung bzw. Bereitlegung von Hand-werkszeugen können durch geeigneteHilfsmittel erleichtert werden.

Handwerkszeuge können an Tafeln auf-gehängt werden, an denen ihre Schatten-risse abgebildet sind. Sie können inSchubfächer oder Werkzeugkästen ein-gelegt oder in Werkzeugschränken über-sichtlich eingehängt werden (Bilder 1-4und 1-5).

Für Arbeiten auf Leitern oder auf Baustel-len empfehlen sich feste Taschen, die z. B.am Gürtel befestigt oder umgehängt wer-

Bild 1-4: Auch im Werkzeugkasten kann dasWerkzeug geordnet aufbewahrt werden

Bild 1-5: Im Werkzeugschrank ist das Werk-zeug stets griffbereit

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1.6 Rechtzeitige Instandhaltung

Eine vorbeugende und sachkundige Instandhaltung, wie sie heute bei vielenArbeits- und Betriebsmitteln systematischdurchgeführt wird, ist auch bei Hand-werkszeugen sinnvoll.

Dies bezieht sich z. B. auf

● eine Inaugenscheinnahme,

● eine Überprüfung des ordnungs-gemäßen Sitzes der Handgriffe,

● ein Nachschleifen

und

● eine Kontrolle der Maßhaltigkeit.

1.7 Allgemeine Hinweise zur Auswahl geeigneterHandwerkszeuge

Handwerkszeuge sind teils für univer-selle, teils auch für ganz spezielle Anwen-dungen bestimmt. Ein ausreichend sor-tierter Satz von Spezialwerkzeugen istnicht nur Voraussetzung für gute undschnelle Arbeit, sondern auch für die Sicherheit ist es wichtig, das richtigeWerkzeug für den jeweiligen Einsatzfallauszuwählen.

Die Forderung nach dem richtigen Werk-zeug richtet sich sowohl an den Bereit-steller als auch an den Benutzer. Es wird

Bild 1-6: Bei Arbeiten in Höhen, z. B. aufLeitern, Laufstegen, Gerüsten o. Ä., erleich-tert die Werkzeugtasche den Transport derWerkzeuge beim Auf- und Absteigen; an hoch gelegenen Arbeitsplätzen dient sieals Werkzeugablage

Die Werkzeugtasche demonstriert, welcheWerkzeuge Aufnahme finden. Des Gewichteswegen ist es jedoch nicht sinnvoll, derart viele

Werkzeuge gleichzeitig mitzunehmen.

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zwar so mancher Handgriff oder Gangzum Magazin zusätzlich erforderlich werden, um ein neues oder speziellesWerkzeug anstelle eines ungeeignetenherbeizuholen, aber Sicherheit und ordentliche Arbeit lohnen diesen Auf-wand.

Jedes Handwerkszeug hat auch seinenVerwendungszweck.

● Schraubenschlüssel sind keine Schlagwerkzeuge,

● Schraubendreher sind keine Stemmwerkzeuge,

● Hämmer sind keine Biegewerkzeugeund

● Zangen sind keine Schraubwerkzeuge.

Falscher Einsatz beschädigt dasHandwerkszeug und kann die Ursache für den nächsten Unfall sein.

Handwerkszeuge sind Werkzeuge für die Arbeit mit der Hand. Handarbeit abererfordert Gefühl und Sachverstand.

Jedes Handwerkszeug ist für einen fest-gelegten, aber begrenzten Kraftaufwandvorgesehen. Eine Einsatzart, die die fürdas Handwerkszeug zulässige Kraft überschreitet, kann schnell zu einer Beschädigung des Handwerkszeuges oder gar zu einem Unfall führen.

Unfällen kann beim Umgang mit Handwerkszeugen durch Einhalten folgender Grundregeln vorgebeugt werden:

● Ausschließlich Werkzeuge von guterQualität auswählen,

– auf GS-geprüftes Werkzeug achten,

– auf Zeichen „Deutsches Werkzeug“achten

– auf handgerechte Form der Griffeachten,

– die Härte des Werkzeugwerk-stoffs entsprechend dem Verwen-dungszweck: zu harte Werkstoffe neigen zum Splittern, weiche zu Bartbildung undDeformierung.

● Nur Werkzeuge in gutem Zustand inGebrauch nehmen,

– Werkzeuge schonend behandeln und pflegen,

– Werkzeuge vor und nach dem Benutzen auf ihren Zustand über-prüfen,

– schadhafte Werkzeuge instand setzen oder austauschen.

● Werkzeuge nur ihrem Verwendungs-zweck entsprechend einsetzen,

– Werkzeug sachgerecht handhaben,

– bei Arbeiten an Strom führenden Teilen ausschließlich isoliertes und entsprechend gekennzeichnetesWerkzeug benutzen,

– bei Explosionsgefahr funkenarmeWerkzeuge verwenden.

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Falsch!Die Feile ist kein Brecheisen.

Falsch!Der Schraubendreher ist kein Stemm-werkzeug.

Tipps

Richtig!Handwerkszeuge sind stets sauber zu halten.

Falsch!Die Zange ist weder Hammer noch Schraubenschlüssel.

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2 Hämmer

2.1 Auswahl des geeignetenHammers

Form und Einsatzart des Hammers sindseit Menschengedenken unverändert ge-blieben. Die Entwicklung der jüngstenZeit hat ihn jedoch verfeinert und tech-nisch verbessert. Er wird heute in vielfälti-ger Gestaltung und für mannigfaltigenGebrauch angeboten.

Auch für Hämmer gilt, dass der richtigeHammer für den richtigen Einsatzfall aus-gewählt sein muss. Neben dem normalenSchlosserhammer wird beispielsweise auf

● Vorschlaghammer,

● Fäustel,

● Latthammer und

● Holz-, Gummi- oder Kunststoffhammer

verwiesen.

2.2 DIN-Normen für Hämmer

Allgemein gültige Gestaltungsmerkmalesowie Hinweise für Gebrauch und In-standhaltung enthält die DIN 1193 „Hämmer aus Stahl; Technische Liefer-bedingungen“. Sie gilt für alle genormtenund nicht genormten Hämmer und enthält Aussagen über

● Werkstoff,

● Härte,

● Ausführung,

● Stielbefestigung und

● Kennzeichnung.

Für die verschiedenen Hammerköpfe gibtes darüber hinaus Maßnormen. Sie ent-halten die Gewichte sowie Abmessungenüber

● Hammerkopf,

● Auge und

● Stiel.

Nicht nur der Hersteller, sondern auch die informationsinteressierte Werkstattsollte diese Norm im Hause haben.

2.3 Hammerkopf

Beim Hämmern können von Pinne oderBahn scharfe Stahlsplitter abspringen(Bild 2-1), die zu bleibenden Verletzungs-folgen, insbesondere der Augen, führenkönnen.

Deshalb muss der Hersteller eines Ham-mers dafür sorgen, dass der Hammer-kopf nach DIN 1193 aus dem richtigenWerkstoff hergestellt wird und die richtigeHärte besitzt (Bild 2-2): Die Härte auf Pinne und Bahn muss zwischen HRC 52und HRC 58 liegen. In der Augenzonedarf die Härte höchstens HRC 30 betra-gen (HRC = Härte in Rockwell).

Die Hersteller von Hämmern sind sich der Bedeutung dieser Forderung sehrwohl bewusst und überwachen ihre Einhaltung durch regelmäßige Qualitäts-kontrollen.

Die modernen Härteverfahren gewähr-leisten ein gleichmäßiges Vergütungs-gefüge an Hammerbahn und -pinne.

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Bild 2-1: Ausscherungen von Stahlspittern aus Hammerbahn und -pinne von Schlosserhämmern

Bild 2-2:Schematischer Verlauf derHärtezonen eines Schlosserhammers

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2.4 Hammerstiel

Als Werkstoffe für Hammerstiele werden● Holz,● Kunststoff,● Glasfaser und● Stahlrohrverwendet.

Unter den gebräuchlichen Holzarten besitzen Holzstiele aus Hickory die bes-ten Gebrauchseigenschaften.

Kunststoffstiele bieten einen dauer-haft festen Stielsitz, da sie sich nicht durch Trockenschrumpfen lösen können.

Glasfaserstiele zeichnen sich durchbesondere Widerstandsfähigkeit gegenEinflüsse von außen aus und sichern dem Hammer überdurchschnittliche Gebrauchsdauer.

Stahlrohrstiele haben sich besonders an Hämmern für das Baugewerbe durch-gesetzt (Bild 2-3).

Hammerstiele müssen griffig sein. Sie sollen möglichst öl- und fettfrei gehaltenwerden und auch beim Schwitzen derHand ihre Griffigkeit behalten. In dieserHinsicht hat sich der Holzstiel bestensbewährt.

Zur Erhöhung der Griffigkeit werdenKunststoffstiele mit einer geeignetenOberflächenbeschaffenheit hergestellt.

Stahlrohrstiele und Glasfaserstiele erhalten einen Kunststoff- oder Gummi-griff, der zuverlässig befestigt und eben-

so mit günstigen Oberflächenstrukturenversehen sein muss.

Durch eine ergonomisch richtige Form-gebung wird die Griffigkeit weiter ver-bessert und damit verhindert, dass der Hammer der Hand leicht entgleitenkann.

Bild 2-3: Latthammer mit eingepresstem Stahlrohrstiel, durch einen Querstift formschlüssig gesichert

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2.5 StielbefestigungEine Stielbefestigung ist in Anlehnung andie DIN 7239 zu fertigen. Die richtige Be-festigung des Hammerstiels ist für die Arbeitssicherheit von großer Bedeutung.Wenn sich beim Arbeiten der Hammer-kopf vom Stiel löst, gefährdet er den An-wender und alle im Umfeld befindlichenPersonen.

● Holzstiele werden durch Keile (Bilder2-5 bis 2-7) befestigt, die dem Stiel im Auge des Hammerkopfes einenkraft- und formschlüssigen Halt geben.

Nägel, Blechstücke oder glatte Holzkeilesind zur Stielbefestigung nicht geeignet.Keile aus Metall mit besonderen Rip-pen oder Widerhaken gewährleisten eine zuverlässige Befestigung. Eine dauer-hafte Verbindung des Stieles mit demHammerkopf wird durch einen Querstiftim Hammerkopf erreicht.

Eine sichere Ausführung bewirkt derRingkeil, der das Holz des Stiels gleich-mäßig nach allen Seiten an das Auge desHammerkopfes presst (Bild 2-4).

Bild 2-4: Formschlüssige Verbindungdes Hammerkopfes mit dem Hammerstieldurch Ringkeil und Spannstift

Bild 2-6: Übliche Befestigung der Holzstiele in Hammerköpfen mit Keilen aus Metall

Bild 2-5: Der Krallenkeil „krallt“ sich imHolzstiel fest

Bild 2-7: Metallkeile aus Druckguss mit Widerhaken

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Kunststoffstiele können mit Spezial-keilen befestigt werden. Solche Keile mitVerrippungen und Spreizdübel bieten eine Gewähr für einen dauerhaften Stiel-sitz (Bild 2-8).

Glasfaserstiele werden im Auge desHammers eingeklebt bzw. vergossen.Korrekt ausgeführte Verklebungen können die Haltbarkeitswerte von ver-keilten Stielbefestigungen übertreffen.

Stahlrohrstiele sind nur dann zuver-lässig eingestielt, wenn sie formschlüssigmit dem Hammerkopf verbunden sind.

Empfehlenswert sind Verstiftungen bzw.gesicherte Verschraubungen. Bei billigenAusführungen von Hämmern werdennoch immer Stahlrohrstiele angetroffen,die lediglich eingepresst sind. Bei nichtsorgfältiger Fertigung des Presssitzeskann sich die rein kraftschlüssige Verbin-dung nach einigem Gebrauch lösen.

Die Qualität der Stielbefestigung ist oftvon außen nicht erkennbar. Daher solltendie Befestigungsstellen der Stiele nichtlackiert oder durch Aufkleber unsichtbargemacht werden.

Bild 2-8: Zuverlässige Verbindung eines Hammers nach DIN 7239 mit einem Kunststoffstiel

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Bild 2-10: Schlag auf Blech – Rutscht derHammer beim Schlagen ab, verhindert die gummiummantelte Stielschutzhülse dasAbbrechen des Stieles

Bild 2-11: Entprellter Schlosserhammer mitStielschutzhülse im Gummimantel

Bild 2-9: Schlosserhämmer mit Holz- bzw.Glasfaserstiel und Stielschutz

2.6 StielschutzDurch Fehlschläge werden Stiele auf ihrerUnterseite in der Nähe der Einstielung be-schädigt. Solches erfolgt häufig beimschnellen Zuschlagen, wodurch der Ham-mer auf seiner Bewegungsbahn nachaußen über das Ziel hinausdrängt und beiüberstehenden Teilen der Stiel aufschlägt.Auch an schwer zugänglichen Stellen wirdleicht der Stiel beschädigt.

Stielschutzmanschetten aus Stahl-, Kunststoff- oder Gummiformteilen bietenin der gefährdeten Zone ausreichendenSchutz (Bild 2-9).

Neu entwickelt wurden Schlosserhäm-mer mit vermindertem Rückprallverhalten (Bilder 2-10 und 2-11). Durch gedämpfte Vibration beim Aufschlag ist ein Gelenkschonendes und damit längeres ermü-dungsfreies Arbeiten realisierbar. Mes-sungen mit 500 g Hammer belegen eine Reduzierung der Schwingungsbelastungam Handgriff beim Schlag auf Stahl von > 65 % bei gleichzeitiger Erhöhung derSchlagkraft um > 20 %.

Eine Detaillösung mit sichtbarem, spür-barem und auch messbarem Fortschritt im praktischen Einsatz.

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2.7 Häufige MängelImmer wieder sind Hämmer mit teils erheblichen Mängeln behaftet anzutreffen(Bild 2-12). Während man mit einer Zangemit ausgeleiertem Gelenk oder einerstumpfen Säge nicht mehr korrekt arbei-ten kann, lassen sich mit einem fehler-haften Hammer sehr wohl noch die not-wendigen Schläge ausführen. Deshalbfallen diese Mängel möglicherweise dendamit arbeitenden Personen kaum auf.Man muss bei diesem Werkzeug schongenau und gezielt hinsehen.

2.8 Pflege von HämmernBahn und Pinne eines Hammers sindals Schlagflächen besonderem Verschleißausgesetzt.

Aus Sicherheitsgründen sollte daher Folgendes beachtet werden: Schon der Hersteller hat Hammerbahn und -pinnemit einem Kantenbruch versehen, der nachDIN etwa 1⁄12 der Breite der Bahn beträgt.

Der vorschriftsmäßige Kantenbruch sollinsbesondere auch bei versehentlichenKantenschlägen das Abspringen vonStahlsplittern verhindern.

Bild 2-12:Unzureichender Kanten-bruch sowie erhebliche Absplitterung durch Kantenschlag, außerdem:Fäustel links – fehlende Verkeilung des Stiels,Schlosserhammer rechts –loser, teils herausgezogenerStiel nach Austrocknung

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Daher gehört zur sachgemäßen Pflege eines Hammers das regelmäßige Nachschleifen dieses Kantenbruches (Bild 2-13).

Zu empfehlen ist auch ein feines Über-schleifen einer abgenutzten, ursprünglichballigen Hammerbahn.

Erhöhte Sicherheit bieten die von einigenHerstellern angebotenen Hämmer mit zusätzlich induktiv zähhart angelassenenRandzonen der Hammerbahn und -pinne(Bild 2-14).

Bild 2-14: Hammerbahn mit induktivangelassener Randzone und korrektemKantenbruch

Bild 2-13: Abhängigkeit der Fasenbreite avon der Breite der Hammerbahn b nachDIN 1041

Beschädigte Holzstiele können in der Regel vom Anwender selbst ausge-tauscht werden. Dagegen sollten einge-klebte Kunststoff- oder Glasfaserstielevon Fachfirmen oder vom Hersteller instand gesetzt werden.

Vor der Instandsetzung eines Ham-mers sollte bedacht werden, ob der Kauf eines neuen Hammers eventuellwirtschaftlicher ist, als einen abge-nutzten oder beschädigten Hammer zeitaufwendig oder unzulänglich zu reparieren.

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2.9 Schonhämmer mit Schlag-köpfen aus Kunststoff,Gummi, Leder, Holz und anderen nichteisen-metallischen Werkstoffen

Für besondere Arbeiten, z. B. in der Montage, sind Hämmer erforderlich, diebeim Schlagen keine Spuren auf den geschlagenen Teilen hinterlassen. Hier-für werden Hämmer mit einem entspre-chend weichen Kopf aus Holz, Gummi,Kunststoff oder aus einem weichen Metall eingesetzt.

Eine besondere Bauart ist der rück-schlagfreie Hammer (Bild 2-15). Er be-sitzt einen Hammerkopf in Tonnenform.An seinen beiden Stirnseiten befindensich auswechselbare Kunststoffköpfe. Ein besonderes Kennzeichen dieser Hämmer ist es, dass sich im Innern desKopfes ein körniges Gut befindet, daszwar die volle Schlagenergie wirken lässt, aber frei ist von federnden Rück-schlägen. Außerdem trägt diese Ham-merart nicht unbeträchtlich zur Lärm-minderung bei.

Bei der Auswahl ist auch auf die Split-tersicherheit der Schlagköpfe zu achten.Bei Schlagköpfen aus Kunststoff ha-ben sich unter anderem Nylon und Polyurethan als splittersicher bewährt.

Bild 2-15: Rückschlagfreier Hammer mitauswechselbaren Schlagköpfen aus Nylon

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Falsch!Der parallel zur Hammerkopfachse ein-geschlagene Keil presst den Stiel nur aufzwei Seiten des Hammerkopfes an.

Richtig!Der Keil ist schräg zur Hammerkopfachse eingeschlagen, sodass der Stiel allseitigan das Auge gepresst wird.

Falsch!Wer mit steifem Handgelenk mit demHammer schlägt oder den Hammer zuweit vorn hält, ermüdet rasch und ist weniger treffsicher.

Richtig!Übung in der Treffsicherheit: Daumen undZeigefinger umschließen den Hammerfest, sodass sich der Hammerstiel in derHandfläche leicht bewegen kann. DieSchlagbewegung erfolgt vornehmlich ausdem Handgelenk heraus.

Tipps

Zu den häufigsten Unfallursachen beim Umgang mit Hämmern gehören die Fehlschläge. Unfälle wegen Fehlschlägen lassen sich nur durch richtige Arbeitsinstruktion vermeiden. Die Treffsicherheit kann nur durch systematisches Üben erworben werden.

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Falsch!Hält man den Nagel beim Einschlagen bei der Spitze, so trifft der Hammer bei einem Fehlschlag den Finger.

Richtig!Einzuschlagende Nägel sind in der Nähedes Kopfes zu halten.

Richtig!Die Größe des Hammers soll stets der zuverrichtenden Arbeit angepasst sein.

Tipps

Zum Schlagen auf gehärteten Stahl, zum Einschlagen von gehärteten Passstiftenoder zum Schlagen von Hammer auf Hammer sind Hämmer aus Messing, Bronze,Kupfer, Blei, Kunststoff, Rohhaut oder einem anderen nicht splitternden Werkstoff zu verwenden.

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3 Meißel

3.1 Qualitätsmerkmale

Meißel sind Handwerkszeuge, die dazubestimmt sind, starke Schlagkräfte um-zusetzen. Der Meißel muss daher den Beanspruchungen gewachsen sein, diesich an seinem Schlagende – dem Kopf –und an seinem Arbeitsende – der Spitze –ergeben. Auch hier ist beim Einkauf dieQualität vorzuschreiben, wie sie in denentsprechenden DIN-Normen festgelegtist: legierter Werkzeugstahl mit einer Härte am Arbeitsende zwischen HRC 52und HRC 58 und am Schlagende zwi-schen HRC 38 und HRC 46.

Meißel, die den DIN-Normen entsprechen,sind mit

● Namen oder Zeichen des Herstellers

und

● Nennlänge

gekennzeichnet.

3.2 Pflege von Meißeln

● Im Maschinenbau sollte darauf geachtet werden, dass das Schlagendeöl- und fettfrei gehalten wird.

● Auch beim Meißel können Splitter abspringen, und zwar vorwiegend vondem weicher gehaltenen Schlagende.

Das Schlagende des Meißels besitzt eine geringere Härte als der Hammer, um ein Absplittern am Hammer zu verhin-dern. Infolge dieser unterschiedlichenHärten wird vielmehr das Schlagende

des Meißels breit geschlagen und bildeteinen „Bart“ (Bild 3-1).

Vom Bart können Splitter abspringen, diedie gleiche energiereiche Wucht habenwie beispielsweise die erwähnten Splitter,die von Hämmern abspringen können.

Ein Nachschleifen wird daher häufig erforderlich sein. Ein nachgeschliffenesSchlagende muss unbedingt eine Faseaufweisen, ähnlich der einer Hammer-bahn.

Das Nachschleifen des Arbeitsendessollte stets „nass“ erfolgen, damit die Härtenicht durch Ausglühen verloren geht.

Ein gelegentliches Ausglühen und Nach-härten verbrauchter Meißel kann zuge-standen werden. Es muss jedoch daraufgeachtet werden, dass Ausglühen undNachhärten vorschriftsmäßig durch einenFachmann vorgenommen werden.

Bild 3-1: Das Schlagende des Meißels istbreit geschlagen und bildet den „Bart“. Splitter, die von diesem Bart abspringen,können Verletzungen herbeiführen

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3.3 Handschutz für Meißel

3.3.1 Ausführungsarten

Beim Meißeln besteht die Gefahr, dass

● bei Fehlschlägen der Hammer die Hand trifft und

● beim Abrutschen des Meißels die Hand auf das Werkstück schlägt.

Verletzungen können durch Benutzungeines Handschutzes wirksam vorge-beugt werden. Häufig werden Handgriffe

verwendet, die tellerartig erweitert sind,um bei Fehlschlägen den Schlag desHammers auf die Hand abzufangen.

Der Handschutz kann fest auf dem Meißel aufgeklebt sein. Auch kann er aufsteckbar sein und damit für verschie-dene Meißel, insbesondere solche mit abweichenden Querschnitten, verwen-det werden (Bild 3-2).

Probleme ergeben sich bei aufgesteck-ten Handschutzgriffen, die nicht durch

Bild 3-2: Links – aufsteckbarer Handschutz für Meißel, nicht verschiebesicher befestigbarRechts – aufgeklebter Handschutz mit Meißel, nicht abrollsicher

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Bild 3-3: Links – aufgeklebter, abrollsicherer Handschutz mit Meißel, stärkeren Verformungen bei Fehlschlägen im Bereich der Finger wird durch dickereTellerwandung im Innenbereich begegnetRechts – aufklebbarer Handschutz für Meißel mit erhöhtem Schutz der Finger bei Fehlschlägen durch Abstand mittels zweitem Teller

Verklebungen unverrückbar auf demMeißel befestigt sind. Mit jedem Schlagwandert der Handschutz in RichtungSchlagende und muss öfter wieder in Position gebracht werden.

Um ein Abrollen des Meißels zu er-schweren, z. B. beim Ablegen auf einemGerüst, müssen die Handschutzteller mit Abflachungen an ihren Rändern ver-sehen sein (Bild 3-3).

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Bild 3-4: Meißeln mit Handschutz und Schutzbrille

Zusätzliche Gefahren bestehen durchwegspringende Splitter und damit verbundene Hand- und Augenverletzun-gen (Bild 3-4).

Zur Vorbeugung sollte daher bei Meißelarbeiten eine Schutzbrille ge-tragen werden (Bild 3-5).

3.3.2 Das Meißeln mit Handschutz

Es wird behauptet, wer meißeln könne,würde sich auch nicht auf die Handschlagen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass jedem, der mit Meißeln umgeht, gelegentlich ein Fehlschlag unterläuft. Auch kleinere Verletzungen,die insbesondere Daumen und Finger-gelenke betreffen, können schwer wiegende Folgen haben.

Sicherlich gibt es zuweilen Meißel-arbeiten, bei denen so viel Handlich-keit, Bewegungsfreiheit und Fein-gefühl gefordert sind, dass ein Hand-schutz als hinderlich angesehen werden könnte. Bei diesen Arbeiten sind im Allgemeinen die aufzuwen-denden Schlagenergien so gering, dass ein leichter Handschutz – gelegentlich auch ein Schutzhand-schuh – genügt.

Schwere Meißelarbeiten – beispiels-weise in Gießereien, bei der Maschinen-montage, auf dem Bau – erfordern den Einsatz von schweren Hämmern: Ein Fehlschlag führt zu einer entspre-chend schweren Verletzung, möglicher-weise zu Knochenbrüchen.

Bild 3-5:Gebotsschild „Augenschutz benutzen“

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3.3.3 Vor der Auswahl erproben

Jede der im Handel erhältlichen Aus-führungen eines solchen Handschutzeshat ihre typischen Gebrauchseigen-schaften und ihre besondere Eignung.Deshalb muss der Handschutz erprobtwerden. Dem Betrieb, der einen Hand-schutz einführen möchte, wird emp-fohlen, mit jeder Ausführung zunächstVersuche zu machen. Dann sollte dievon den Benutzern bevorzugte Ausfüh-rung beschafft werden. So ist die Ge-währ gegeben, dass der Handschutz auf Dauer benutzt wird.

Die schweren Ausführungen des Handschutzes eignen sich beispiels-weise für Stemmarbeiten im Baubereich(Bilder 3-6 und 3-7). Diese Meißel sindlang, als Schlagwerkzeuge dienen Hämmer mit einer Masse von 1000 gund mehr.

Die leichteren Ausführungen des Handschutzes, insbesondere für kürzereMeißel, werden im Maschinenbau benutzt.

Ein Handschutz mit kleinem Teller eignet sich vornehmlich für komplizierteArbeiten, bei denen feinfühliges Hand-haben des Meißels und ungehinderterBlick zur Bearbeitungsstelle im Vorder-grund stehen.

Ein anderer Handschutz ist nach obendurch eine Schale erweitert, die als Fangeinrichtung für abspringende Split-ter dient.

Bild 3-6: Bei Stemmarbeiten am Mauer-werk müssen Handschutz und Schutzbrillebenutzt werden

Bild 3-7: Handschutz mit Splitterfangkorbfür schwere Meißelarbeit

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Tipps

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Die Meißelschneide muss immer scharfsein: Sie darf nicht zu spitz angeschliffen werden, weil sie sonst ausbrechen könnte. Je nach dem zu bearbeitenden Werk-stoff sind Keilwinkel zwischen 30° und 80°angezeigt.

Werkstoff, der bearbeitet wird Keilwinkel

Holz, Blei 30°Stahl bis St 42-2 60°Stahl St 50-2 und höhere 80°

Wenn beim Meißeln andere Personen gefährdet sind, müssen Schutzwände oder dergleichen angebracht werden, die fortgeschleuderte Späne und Splitter aufhalten.

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Tipps

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Der Meißel ist kräftig zu umfassen.

Falsch!Falsche Arbeitsweise beim Meißeln: Hammer zu kurz gefasst. Blick auf denSchlagkopf statt auf die Meißelschneidegerichtet. Keine Schutzbrille.

Richtig!Richtige Arbeitsweise beim Meißeln:Hammer richtig gefasst. Blick auf dieMeißelschneide gerichtet. Schutzbrille.

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4 Körner, Locheisen, Durchschläge usw.

Körner, Locheisen, Durchschläge, auchSchlagzahlen oder -buchstaben, Prägestempel und ähnliche Werkzeuge dieser Art (Bild 4-1) müssen wie Meißelbehandelt und wie diese benutzt und gepflegt werden. Sie sind aus ähn-lichen Werkstoffen hergestellt und wei-sen vergleichbare Härteverhältnisse auf.

Die über Meißel gemachten Ausfüh-rungen lassen sich auch auf diese Werk-zeuge anwenden. Selbst der Hand-schutz ist für den einen oder anderenFall in Erwägung zu ziehen.

Auf keinen Fall dürfen Bohrer oder Gewindebohrer zu Körnern oder Splint-treibern umgearbeitet werden. IhreWerkstoffe besitzen nicht die erfor-derliche Zähigkeit für Schlagwerkzeuge.Derartige „Werkzeuge“ können split-tern oder brechen und zu Gefahren für Benutzer oder ihre Mitarbeiter führen.

Splinttreiber und Durchschläge solltenzur Arbeitserleichterung in Satz-Kästenoder -Blöcken aufbewahrt werden, andenen die jeweilige Größe angegebenist.

Bild 4-1: Von links nach rechts: Nietkopfmacher DIN 6534, Nietenzieher DIN 6534, Splinttreiber groß und klein, Durchschläger und Körner

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Für spezielle Arbeiten sind oftmals auchspezielle Schlag- bzw. Treibwerkzeugeerforderlich (Bild 4-2), die vielfach im eigenen Betrieb hergestellt werden müs-

Bild 4-2: Rückschlagarm und schonend lässt sich mit diesem Dorn ein Lager treiben

sen. Wichtig ist, dass auch bei solchenWerkzeugen die Vorschriften eingehaltenwerden: Auch der Werkzeugmacher mussentsprechend informiert sein.

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5 Schraubendreher

5.1 Richtiger Gebrauch

Als Kraftübertragungswerkzeug darf derSchraubendreher nur zum Andrehen oderLösen von Schrauben eingesetzt werden.

Zangen oder ähnliche Werkzeuge dürfenzur Erhöhung des Drehmoments nichtmitbenutzt werden.

Als Stemm- oder Brechwerkzeug ist ernicht geeignet. Auch Hammerschläge be-kommen ihm nicht gut.

Eine Ausnahme von dieser Regel gilt beiSchraubendrehern, bei denen die Klingeganz durch das Heft durchgeführt ist (Bild 5-1). Diese Werkzeuge sind dazu ge-eignet, dass mit leichten Hammerschlä-gen das Lösen der Schraube unterstütztwird.

5.2 Sichere Handhabung

Durch die Wahl eines Schraubendrehersin passender Größe und Form lässt sichdie Gefahr des Abrutschens und der Be-schädigung von Werkzeug oder Schraubeverringern.

Sofern ein Andrücken zum Lösen oderFestziehen einer Schraube erforderlichist, sollte der Druck möglichst vom Kör-per weggerichtet sein, um Stichverletzun-gen zu vermeiden.

Werden Werkstücke in der Hand gehal-ten, besteht die Gefahr, dass der Schrau-bendreher nach Abrutschen in die Handeindringt. Deshalb sollten diese Werk-stücke auf eine Auflage gelegt oder ein-gespannt werden.

Bild 5-1: Schnittbild eines Schraubendreherheftes mit durchgehender Klinge

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Bei zu geringem Freiraum oberhalb desSchraubenkopfes wird nicht der Schrau-bendreher durch Kürzen der Klinge unddes Griffes dem Erfordernis angepasst,sondern ein dafür beschaffenes Werkzeugeingesetzt. Zum Erreichen eines trotz geringer Kontaktfläche zur Hand mög-lichst großen Drehmomentes sind dieGriffe sehr stark ausgeformt. Dabei sindKlingen mit verschiedenen Arbeitsenden

besonders bei so genannten Gelegen-heits-Handwerkern sehr beliebt (Bild 5-2).

Schnelles Drehen von Schrauben perMuskelkraft ist durch Schraubwerkzeugemit rückdrehbaren Griffen bzw. Werk-zeugaufnahmen möglich. Durch einenMechanismus lässt sich per Knopfbe-tätigung die Drehrichtung oder Arretie-rung vornehmen. Leichte Abrutsch-

Bild 5-2: Schraubendreher in sehr kurzer Ausführung. Der obere mit austauschbarer Klinge

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gefahr besteht bei Einsatz einer Klingebzw. eines Bits für Schlitzschrauben, wegen begrenzter Zentrierung (Bilder 5-3und 5-4).

Zum Arbeiten an oder in der Nähe vonunter elektrischer Spannung stehendenTeilen dürfen nur zugelassene Werkzeuge

verwendet werden (siehe Abschnitt 14Handwerkszeuge für Arbeiten an unterSpannung stehenden Anlagen).

Schraubendreher mit kunststoffbe-schichteten Klingen sind nicht zum Arbeiten unter Spannung zugelassen (Bild 5-5).

Bild 5-3: Oberes Werkzeug mit rückdrehbarem Griff und Einsatz von so genanntenBits unterschiedlicher Form, Drillschraubendreher nach DIN 7432 mit verschiedenen Werkzeugeinsätzen und Griffmagazin

Bild 5-4:Werkzeugeinsätze, so genannte Bits, für Werkzeuge mit Sechskantaufnahme(v.l.n.r. für Schlitzschrauben, für Kreuz-schlitz PH und für Torxschrauben)

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5.3 Ausführungsformen der Griffe

Die Griffform ergonomisch gestalteterSchraubendreher ist mehrkantig und derForm der Hand angepasst, um die er-forderlichen Kräfte sicher übertragen zukönnen (Bild 5-6).

Mehrkantige Griffe verhindern außerdemein Wegrollen und ein anschließendes

Bild 5-5: Normale Schraubendreher, nicht geeignet für Arbeiten an elektrischenAnlagen (siehe auch Bild 14-5)

Bild 5-6: Griffe der Schraubendrehersind mehrkantig und ergonomisch der Formder Hand angepasst

Herabfallen des abgelegten Schrauben-drehers.

Die Schäfte von Schraubendrehern kön-nen am oberen Ende als Sechskant ausgebildet werden, damit ein Schrau-benschlüssel angesetzt werden kann. Jedoch ist auch hierbei darauf zu achten,dass das maximale Drehmoment desSchraubendrehers nicht überschrittenwird. In der Regel kann das mit Hilfe desSchraubenschlüssels größtmöglicheDrehmoment vom Schraubendreher nichtschadlos übertragen werden.

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5.4 Sorgfältige Pflege

Ebenso wichtig wie die Auswahl der rich-tigen Größe ist die Pflege der Schrauben-dreher. Griffe müssen fettfrei gehalten,Schraubendreher mit defekten Griffenmüssen ausgemustert werden.

Abgenutzte Klingen müssen nachgearbei-tet werden (Bild 5-7). Dabei ist zu beach-ten, dass starke Erwärmungen wegen der damit verbundenen Änderung der Ma-terialeigenschaften vermieden werden.

Gegen ältere Schraubendreher ist nichtseinzuwenden, sofern diese in korrektemZustand gehalten werden. Jedoch müs-sen gespaltener Holzgriff (Bild 5-8), ge-lockerter Sitz des Griffes, verbogene oderausgebrochene Klingen (Bild 5-9) instandgesetzt oder ausgetauscht werden.

Zunehmend zum Einsatz kommen Kreuz-schlitzschrauben, wobei zwischen denPH- bzw. PZ-Kreuzschlitzen zu unterschei-

den ist (Bild 5-10). Vorzeitiger Verschleißtritt bei Anwendung falscher Kreuzklingen-form und falscher Klingengröße auf.

Abgearbeitete Kreuzklingen lassen sichnicht nacharbeiten. Rechtzeitiger Ersatz istdeshalb erforderlich, da sich bei auftre-tendem Verschleiß das übertragbare Dreh-moment stark verringert.

Bild 5-7: Schraubendreherklingen für Schlitzschrauben im Neuzustand

Bild 5-8: Gespaltene Holzgriffe lassenschnell eine Lockerung des Werkzeuges imGriff aufkommen und sind auszutauschen

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Bild 5-9: Ausbrüche am Arbeitsende der Schraubendreherklinge des unteren Werkzeuges. Dieser Schraubendreher besitzt eine durch das Heft geführte Klinge, siehe auch Bild 5-1.Oberer Schraubendreher in ordnungsgemäßem Zustand

Bild 5-10: Kreuzschlitzklingen für PH-Phillips- bzw. PZ-Pozidrive-Schrauben, nicht nachschleifbar

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Tipps

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Falsch!

Richtig!Das Klingenende ist rechteckig und bis auf die Schlitztiefe prismatischanzuschleifen. Die Klinge muss bezüglich Breite undDicke in den Schraubenschlitz passen.

Richtig!Spezialschraubendreher für Schrauben mit besonderer Form des Schrauben-kopfes.Keine gewöhnlichen Schraubendreherverwenden.

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Tipps

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Richtig!Ein kleines Arbeitsstück soll beim Anzieheneiner Schraube wenigstens auf eine festeUnterlage abgestützt werden.

Falsch!Es ist gefährlich, kleine Arbeitsstückebeim Anziehen oder Lösen einer Schraube in der hohlen Hand zu halten,weil der Schraubendreher abgleiten und die Hand verletzen kann.

Richtig!Ein kleines Arbeitsstück wird zum Anziehen einer Schraube am besten festim Schraubstock eingespannt. Ein Ab-gleiten des Schraubendrehers kann nichtzu einer Verletzung führen.

Richtig!Beim Ansetzen der Klinge auf die Schraube ist die Klinge und nicht dieSchraube zu führen.

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6 Andere Werkzeuge, wie Feilen,Schaber, Stemmeisen

6.1 BeanspruchungsartenDer Griff des Schraubendrehers muss eine Torsionskraft, die Griffe von Feilenund Raspeln müssen wechselnde Zug-und Druckkräfte übertragen. Ähnlich verhält es sich bei Schabern. Bei Beitelnund Stemmeisen müssen zudem die Griffe Schläge aufnehmen.

Bei Beschaffung von Handwerkszeugenist stets auf gute Qualität der Griffe zuachten: Schlechtes Holz splittert, unge-eigneter Kunststoff bricht. Beides bildeterste Voraussetzungen für einen Unfall.

6.2 GriffausführungenGriffe, auch als Hefte bezeichnet, beste-hen überwiegend aus Holz oder Kunst-stoff. Sie müssen griffig sein. Deshalb wer-den sie mit Rillen oder Kanten versehen.Flächen am Umfang bieten einen gutenSchutz gegen Wegrollen. Das Wegrollenund Herabfallen von Handwerkszeugenkann zu Fußverletzungen führen, bei-spielsweise durch Schaber, die spitz undan den Schneiden messerscharf sind.

Griffe von Handwerkszeugen, die aufSchlag beansprucht werden, müssen amoberen und am unteren Ende mit Ringenoder Drahtwicklung gegen Zersprengengesichert sein. Häufig wird das Werkzeugdurch den Griff hindurchgeführt, damit esselber den Schlag aufnehmen kann.

6.3 Sichere BefestigungDer sicheren Befestigung von Griffen am Werkzeug in Bezug auf die jeweilige

Beanspruchungsart kommt eine wesent-liche Bedeutung zu. Wichtig ist, dass der Griff stets einen festen Sitz hat. Bereitsbeim Anpassen des Griffes an das Hand-werkszeug sollte geprüft werden, ob eine einwandfreie Verbindung her-gestellt werden kann.

Ein Abrutschen des Griffes beim Arbeitenführt zu Stichverletzungen durch die zu-meist spitz gehaltenen Angeln von Feilen,Raspeln und Schabern.

Wichtig ist, dass die Angel tief genug imGriff eingesetzt ist, dabei aber nicht amWerkzeug aufliegt (Bild 6-1);

Bild 6-1: Das Heft darf nicht auf dem Werkzeug aufliegen

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denn bei Lockerung der Griffe ist eineNachsetzmöglichkeit nicht mehr vorhan-den.

Ebenso wichtig ist für die Handhabungdes Werkzeuges, dass Griff und Angel ineiner Achse liegen.

Holzgriffe sollten mit richtig bemessenenStufenbohrungen versehen sein, um eine ausreichende Anpassung an die Formder Werkzeugangel zu erzielen.

Das früher einmal gebräuchliche Einbren-nen ist zu verwerfen. Es bietet nur un-zureichenden Halt. Im Übrigen kann dieerforderliche Erwärmung des Werk-zeuges dessen Härte nachteilig verän-dern.

Die Griffe werden durch Aufschlagen des Griffes auf einer harten Unterlageoder durch Hammerschläge aufgetrieben, wobei das Werkzeug frei in der Hand gehalten wird.

Beschädigte Griffe müssen unverzüg-lich erneuert werden. Jedes Flicken undReparieren ist aus Sicherheitsgründenunvertretbar.

Bei der Holzbearbeitung ist der Beitel ein wichtiges Handwerkszeug. Mit sorgfältig scharf geschliffenem Klingen-ende wird mit Hammerschlägen häufig quer zur Holzfaser das Material durch-trennt.

Da die Griffe an ihrem Ende einiges auszuhalten haben, sind diese häufig miteinem Blechring geschützt (Bilder 6-2 bis 6-4).

Bild 6-2: Beitel

Bild 6-3: Beitelgrößen

Bild 6-4: Beitelgriff-Enden

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6.4 Entschärfen von Werkzeugspitzen

Werkzeugspitzen und scharfe Schneidenbilden stets eine Gefahr (Bilder 6-5 und 6-6), insbesondere dann, wenn dieseWerkzeuge in den Taschen der Arbeits-kleidung getragen werden.

Ein Herabfallen derartiger Handwerks-zeuge von hoch gelegenen Arbeitsplätzen,z. B. bei Reparaturarbeiten auf dem Bau,kann schwere Verletzungen herbeiführen.

Bild 6-6: Die scharfen Kanten des Dreikant-schabers sind in Griffnähe ummantelt

Bild 6-5: Spitzen lassen sich entschärfen, aber auch dann gehören Werkzeuge nichtin Taschen der Kleidung

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Richtig!Jede Feile muss mit einem Griff (Heft) aus Kunststoff oder aus Holz mit Metall-zwingen ausgerüstet sein. Die Angel sitzt nur dann einwandfrei im Griff, wennder Griff nach der Form der Angel stufig ausgebohrt worden ist.

Tipps

Richtig! Richtig!So wird die Feile korrekt eingeheftet und festgeklopft. Die Hefte einzubrennen ist nicht zweckmäßig, weil angekohltes Holz keine gute Haftung gewährleistet. Hefte häufig nach-klopfen! Dabei das Werkzeug immer frei in der Hand halten.

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Falsch! Falsch!Es ist gefährlich, die Angel auf diese Art einzuheften.

Falsch!Die Feilenangel sitzt nicht tief genug undrechts zudem noch schräg im Griff. Ein zu wenig tief sitzender Griff kann abge-stoßen werden, ein schräg eingesetzterGriff verhindert ein genaues Arbeiten. Griff- und Angelachse müssen in einer Geraden liegen.

Richtig!Feilengriffe lassen sich gefahrlos aus-heften, wenn die Feile zwischen die bei-nahe zugestellten Schraubstockbackeneingeführt und das Heft ruckweise ab-gezogen wird. Durch Benutzung vonHandschuhen werden Verletzungen ver-mieden.

Tipps

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Richtig! Richtig!Scharfkantige und spitze Handwerkszeuge müssen, wenn sie nicht gebraucht werden,mit einem Schutz versehen sein, z. B. mit einem Korken.

Falsch!Spitze Werkzeuge dürfen nicht in Kleider-taschen getragen werden.

Richtig!Beim Begehen von Leitern sind Hand-werkszeuge in umhängbaren oder anschnallbaren Taschen, Etuis oderBehältern mitzuführen.

Tipps

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7 Schraubenschlüssel

7.1 Richtige Auswahl

Schraubenschlüssel werden als Maul-schlüssel, Ringschlüssel oder Steck-schlüssel ausgeführt. Sie dürfen nur fürden vorgesehenen Verwendungszweckeingesetzt werden; denn nicht jederSchraubenschlüssel ist für jede Ver-schraubungsaufgabe geeignet.

Unabhängig von der Art unterscheidensich Schraubenschlüssel auch durch ihre Prüfdrehmomente und zugeordneteHärten, wie in DIN 899 festgelegt ist.

Deshalb muss sich die Auswahl derSchraubwerkzeuge nach der zu verrich-tenden Verschraubungsaufgabe richten,insbesondere in Hinsicht auf die im Maschinenbau verwendeten Schraubenhoher Festigkeitsklassen mit hohen Anziehdrehmomenten.

Das Risiko eines Werkzeugbruches und damit einer evtl. Verletzung ist beihochwertigen Schraubenschlüsseln (Doppelring- und Ringmaulschlüssel derPrüfdrehmomentenreihe A) am gerings-ten. Für die häufig verwendeten Dop-pelmaulschlüssel existiert als höchsteStufe die Prüdrehmomentenreihe C. Eine Zuordnung lässt sich anhand der„Technischen Lieferbedingungen fürhandbetätigte Schraubenschlüssel“ (DIN 899) und der jeweiligen DIN-Num-mer des Schraubenschlüssels vorneh-men. Die DIN-Nummer muss auf derkleinsten Verpackung angegeben sein.

Ein beliebtes und auch praktisches Werkzeug in der Montage ist der so ge-nannte Knarrenkasten (Bild 7-1) mit verschiedenen Antriebsteilen, Verlänge-

Bild 7-1: Knarrenkasten

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rungen, Gelenken und auswechselbarenSteckschlüsseleinsätzen.

Vor der Anwendung von Billigware muss, wie bei allen anderen Werkzeugen, gewarnt werden. Oft genug sieht man geplatzte Stecknüsse, verdrehte Verlän-gerungen oder gar durchgeschlageneKnarren. Sicherheit bei der Anwendungsolcher Werkzeuge ist nur gegeben, wenn alle Einzelteile des Satzes die in der DIN festgelegten Mindestanforderungenhinsichtlich Prüfdrehmoment, Härte und auch Toleranzen erfüllen.

Gegen Abrutschen der aufgestecktenNüsse oder Verlängerungen vom An-triebsvierkant sollten diese unter An-wendung der DIN 3120 mit Kugelfang-rillen oder anderen Arretierungen an den vier Innenflächen versehen sein (Bild 7-2).

Darüber hinaus spielen bei der Auswahlnoch einige Punkte eine Rolle: Wenn beispielsweise überkopf mit Kreuzgelen-ken gearbeitet werden muss (Bild 7-3),sollten die Kreuzgelenke in den Gelenk-verbindungen Schrauben aufweisen. Die leicht angezogenen Schrauben ver-

Bild 7-2: Arretierung mit Kugelfangrillen

Bild 7-3: Kreuzgelenk durch nachziehbareSchraube gegen Wegkippen gehindert

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hindern ein „Wegkippen“. Die Verbin-dungen behalten jedoch die volle Gelen-kigkeit. Für nach unten vertieft liegendeSchraubstellen gibt es Stecknüsse, in denen die Schrauben/Muttern durchKlemmringe oder ähnliche Hilfen in derNuss gehalten werden.

Praktisch für beengte Montagestellensind auch Gelenkknarren (Bild 7-4), bei denen die Hebel in verschiedene Stellungen abgewinkelt werden können. Sicher in der Handhabung sind solcheGelenkknarren jedoch nur, wenn die jeweilige Hebelstellung fest arretiert werden kann.

7.2 Sichere Handhabung

Bei der Handhabung von Schrauben-schlüsseln sollte die Gefahr des Abrut-schens stets in Betracht gezogen werden.Daher sollte überlegt werden, an welcherStelle und in welcher Griffposition derSchlüssel anzusetzen ist.

Schraubenschlüssel sollten nach Möglichkeit in der Ebene des Schraubenkopfes und nicht schrägangesetzt werden.

Bei großen Schlüsselweiten kann das er-forderliche Anziehmoment wegen der be-grenzten Werkzeuglänge oft nicht ohneweiteres aufgebracht werden. Starke, ruck-artige Kräfteanstrengungen oder Schlägemit dem Hammer auf das Schlüsselendebergen Risiken durch Abrutschen oder Bruchdes Werkzeuges. Besser eignen sich dannso genannte Einmaulschlüssel mit aufsteck-baren Verlängerungen (Bild 7-5). Bei selbst-gefertigten Verlängerungen, z. B. auf Ein-maulschlüsseln, sollte durch Kenntnis desmaximalen Drehmomentes und der sichdann ergebenden Werkzeuglänge die da-durch begrenzte Zugkraft bedacht werden.

Bild 7-4: Gelenkknarre mit Arretierung

Bild 7-5: Ringschlüssel mit aufsteck- und fixierbarer Verlängerung

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Eine sehr variable und sichere Lösung fürgroße Schlüsselweiten stellt auch derausziehbare Griff mit seinem Abtriebsvier-kant dar (Bild 7-6). Hier können die unter-schiedlichen Größen von Stecknüssenzum Einsatz kommen.

Wenn für eine Schraubverbindung einfestgelegtes Anzugsdrehmoment ein-zuhalten ist, wird die Verschraubung miteinem Drehmomentschlüssel festge-zogen. Die erforderliche Vorspannkraftwird dann genau eingehalten.

Für viele Bereiche gibt es speziell ge-formte Schraubenschlüssel, die auch inihrer Festigkeit dem Verwendungszweckangepasst sind. Solche Spezialwerk-zeuge sollen auch nur für den Zweck verwendet werden, für den sie bestimmtsind und nicht für allgemeine Verschrau-bungsarbeiten (Bild 7-7).

Bild 7-6: Ausziehbarer Griff

Der normale Schraubenschlüssel ist fürdie Kraft der Hand bemessen. Er solltenicht durch aufgesteckte Werkzeuge oderRohre verlängert werden:

● Überlastungen führen zur Deforma-tion im Schlüsselmaul oder zu Brüchen, die Ursache für einen Unfall werdenkönnen.

● Beim Überschreiten des maximal zulässigen Drehmomentes Gefahrdurch Abriss der Schraube.

Maulschlüssel sind richtig angesetzt,wenn die Abwinkelung des Maules in Drehrichtung zeigt.

Zum Schlagen oder Hebeln sind sie nicht geeignet. Auch auf die passendeSchlüsselweite muss geachtet werden,da sonst an Schlüssel oder SchraubeVerformungen auftreten, die zu einem gefährlichen Abrutschen führen können.

Bild 7-7: Auch hier ein Spezialwerkzeug? Ja, ein offener Ringschlüssel für Rohrver-schraubungen

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7.3 Pflege

Beschädigte Schlüssel sind unver-züglich zu ersetzen. Jeder Versuch derNacharbeit hat zu unterbleiben.

Wieder zusammengebogene Maulschlüsselwerden auch in Zukunft wieder rutschenund Schrauben und Muttern unbrauchbarmachen. Wenn Maulschlüssel dann garnoch auf eine größere Weite aufgeschliffenwerden, werden sie so geschwächt, dasssie sich in Kürze aufbiegen, brechen unddann doch durch neue Schlüssel ersetztwerden müssen. Wenn geschlagen wer-den muss, dann Schlag-Maulschlüsselnach DIN 133 bzw. Schlag-Ringschlüssel(Bild 7-8) nach DIN 7444 verwenden.

Bild 7-8: Schlag-Ringschlüssel

Bild 7-9: Ringschlüssel – hier zum Betätigen der Abziehvorrichtung – sind noch sicherer gegen Abrutschen als Maulschlüssel

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Bild 7-10: Handwerkszeuge, an denen größere Körperkräfte eingesetzt werden, sollten immer von hoher Qualität sein. Ein Bruch durch mangelhafte Qualität, wie an diesem Ring-schlüssel, kann durch plötzlich auftretende Gewichtsverlagerung oder unkontrolliertesFreiwerden einer angespannten Armbewegung zu schmerzhaften Verletzungen führen

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Falsch!Solche Universalwerkzeuge soll man nicht benutzen, weil damit Schrauben-köpfe und Muttern beschädigt werden.

Beim Anziehen von Schrauben mit ge-wöhnlichen Schlüsseln ist daran zu denken, dass Schrauben mit Schlüssel-weiten bis etwa 12 mm überbean-sprucht werden können und dass größere Schrauben unter Umständen nur ungenügend angezogen werden.

Wo es notwendig ist, Schrauben mit einer bestimmten Vorspannung an-zuziehen (beispielsweise bei Hobel-messerwellen, Dehnungsschrauben und dergleichen), sollen Schlüssel mit Messeinrichtungen zur Bestimmung des Anzugdrehmoments verwendet werden.

Tipps

Falsch!Schraubenschlüssel mit zu großem oder aufgeweitetem Maul beschädigen den Schraubenkopf bzw. die Mutter und können abrutschen.

Richtig!Wenn die Maulweite des Schlüssels genau der Schraube oder Mutter ange-passt ist, kann der Schlüssel nicht abrutschen.

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Tipps

Falsch!Wird der Schraubenschlüssel schräg zur Schraubenachse angesetzt, so kanner abgleiten, weil er den Schrauben-kopf nicht mit der vollen Maullänge er-fasst.

Richtig!Der Schraubenschlüssel ist stets rechtwinklig zur Schraubenachse anzu-setzen.

Falsch!Es ist gefährlich, einen Maul-schlüssel mit einem anderen Schlüssel zu verlängern.

Richtig!Keine Schlüsselverlängerung verwenden. Ringschlüssel sind Maul-schlüsseln vorzuziehen.

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Falsch!Schraube zu kurz gefasst. Falscher Drehsinn. Gefahr des Abgleitensdes Schlüssels.

Richtig!Der Schraubenkopf bzw. die Mutter liegt im Grunde des Schlüsselmaules auf. Der Drehsinn ist richtig.

Richtig!Zum Anziehen oder Lösen von Schraubenund Muttern sind die Schlüssel nachMöglichkeit zu ziehen. Es wird empfohlen,Ringschlüssel zu verwenden. Nötigenfallsist der Schlüssel mit der Hand gegen Abrutschen zu sichern.

Richtig!Muss der Schlüsselgriff gestoßen werden,dann soll dies mit offener Handfläche geschehen, damit Knöchelverletzungenvermieden werden.

Tipps

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8 Zangen

Sicherer Gebrauch

Zangen sind im Scharnier beweglichezweiteilige Werkzeuge zum Greifen, Hal-ten, Spannen oder Trennen.

Die Arbeitsgänge lassen sich nur dannzuverlässig durchführen, wenn dieBacken oder Kneifkanten der Zangescharf sind. Sind sie verschlissen, müs-sen sie nachgearbeitet werden oder

die Zange ist zu erneuern. VerschlisseneBacken führen zum Abrutschen der Zange und damit auch zu Unfällen.

Zangen gibt es für jeden Zweck, z. B. zum Krampen- oder Nägelziehen, Drahtabschneiden, Draht rund oder eckig biegen, Sicherungsringe aufbiegen sowiegroße und kleine Teile festzuhalten oderzu verdrehen (Bilder 8-1 bis 8-5).

Bild 8-1: Zangen in verschiedenen Ausführungen

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Bilder 8-2: Zange nach DIN 5254 für Sicherungsringe für Wellen

Bilder 8-3: Abisolierzange

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Bild 8-5: Maulform der Rohrzange Bild 8-4 an verschiedenen Profilen

Bild 8-4: Eckrohrzange mit besonders geformtem Maul

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Zangen sollen in allen Richtungen ver-zugsfrei sein. Die Backen der Zangen, ins-besondere von Flach- und Rundzangen,sollen sich in geschlossenem Zustand nur im Bereich der Spitze berühren, zum Gelenk hin soll ein stetig größer werden-der Spalt sichtbar sein. Gelenke, aus-genommen Gleit- und Hilfsgelenke, dürfenkein merkliches Spiel und keine Locke-rung in der Gelenkverbindung besitzen.

Zangen müssen sich gängig öffnen undschließen lassen. Sie dürfen nur bestim-mungsgemäß verwendet werden. WennZangen als Schlagwerkzeug eingesetztoder in Schraubstöcke eingespannt wer-den, erleiden sie Beschädigungen, diebald darauf zu ihrer Unbrauchbarkeitführen.

Werden sie zum Lösen oder Anziehenvon Schrauben oder Muttern benutzt, wasbeliebt und verbreitet ist, werden Zangeund Werkstück abgenutzt. Die Folgensind Abrutschen der weiteren Werkzeugeund Unfallgefahren.

Je nach Bau- und Verwendungsart kön-nen die Griffschenkel der Zange sich beim Schließen nahe kommen und ge-fährliche Quetschstellen bilden. Anschlä-ge oder andere in der Gestaltung derGriffschenkel außerhalb des Handbe-reiches eingearbeitete Begrenzungen ver-hindern Handverletzungen (Bild 8-6).

Auch eine Verdeckung des spitzenSchließwinkels am Scharnierpunkt durchentsprechende Ausfüllungen ist emp-fehlenswert.

Bild 8-6: Montagezange mit Anschlagnocken

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9 Scheren

9.1 Verwendung

Scheren trennen entweder durch den Schervorgang der beiden bewegtenSchenkel oder durch Abquetschen, wiedie Ambossscheren. Je nach Bauart wer-den sie für leichtes Schneidgut, Papier,Stoff oder schweres Schneidgut, wiePappe, Blech, Holz, verwendet. Siescharf und unbeschädigt zu halten, liegtim Interesse des Benutzers.

9.2 Zweckmäßige Ausführung

Die zur Handhabung von Scheren vor-gesehenen Fingerösen der Griffe sind je nach Art des zu schneidenden Gutes, der Größe der Schere und der auf-zubringenden Kräfte in unterschiedlicherForm ausgebildet.

Dies sollte bei der Auswahl der Schere,insbesondere im gewerblichen Einsatz,bedacht werden. Wenn an Scheren großeKräfte aufgebracht werden müssen, sollten die Handhebel mit Distanzhalternaußerhalb des Handbereichs versehensein, sodass sie sich nicht zu dichtschließen und die Hände quetschen kön-nen (Bild 9-1).

Um zu verhindern, dass die Hand bei Blechscheren an die scharfen Schnittkan-ten gelangen kann, sind Griffe entwickeltworden, die einen sicheren Abstand einhalten (Bild 9-2 auf Seite 60).

Bild 9-1: Links – nicht zulässige

Blechschere mit Quetschstelle zwischen den Handgriffenden

Rechts – Blechschere mit Distanz-haltern außerhalb der Griffe und offenen

Griffenden

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9.3 Mit Federn verseheneScheren

Scheren, die mit Federn stets ausein-andergedrückt werden (Bild 9-3), werden mit Verschlüssen versehen, umdie Schere bei Nichtgebrauch in

geschlossenem Zustand halten zu können.

Damit sind Verletzungen an den Schneiden und Beschädigungen derSchneiden selbst vermieden.

Bild 9-2: Bei dieser Blechschere kann sich die Hand an den scharfen Kanten der Schnittlinie nicht mehr verletzen

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Bild 9-3: „Stumpfe“ Scheren mit abgerundeter Spitze und Zuhaltung verringern die Verletzungsgefahr und sind vielseitig zu verwenden

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10 Band- und Drahtschneider

Eine besondere Gefährdung ist mit demTrennen von Stahlbändern für Ver-packungszwecke verbunden. Nach demDurchtrennen können die unter Spannungstehenden Schnittenden hochschnellenund zu Gesichtsverletzungen führen.

Besondere Bandschneider, die der Handel in verschiedenen Größen anbie-tet, vermeiden diese Gefährdungen (Bild 10-1 bis 10-3 auf Seite 64).

Mit dem Schneiden des Bandes werdendie beiden Enden zugleich geklemmt undgegen Wegschnellen festgehalten. Sieziehen sich nach dem Schnitt langsamauseinander und entspannen sich.

Ersichtlich wird das zuvor beschriebeneWirkungsprinzip bei näherer Betrach-tung der Schneidenausbildung. Etwa mittig erfolgt der Schnitt, wobei aus Be-trachtungsrichtung das rechte Band-

Bild 10-1: Dieser Bandschneider schneidet das unter Spannung stehende Band und klemmt es zugleich so, dass es nicht gefährlich aufspringt

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ende abgeknickt in der Schere hängt und das linke Bandende festgeklemmtwird (Bild 10-2).

Beide Enden können erst aus der Schereheraus, nachdem sie sich je ein Stück zurückgezogen und damit entspannt haben.

Seitenschneider sind zum Durchtrennen von Drähten mit oberen Festigkeitswertenausgelegt.

Hohe Kräfte hinterlassen bei sehr hartemSchneidgut bleibende Abdrücke; schlimmstenfalls Aus- oder Abbrüche der Schneiden (Bilder 10-4 und 10-5 auf Seite 65).

Bild 10-2: Die Schneidenausbildung des Bandschneiders unterscheidet sich ganz wesentlich von der einer gewöhnlichen Blechschere

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Bild 10-3: Für schwächere Bänder bis 0,6 mm Dicke existieren auch GS-geprüfte und mit nur einer Hand bedienbare Bandschneider mit Hebelübersetzung

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Bild 10-5:Bei qualitativ schlechtem Werkzeug können falsche Werkstoffwahl und falscheHärteverfahren bei größerer Belastung zu Ausbrüchen oder gar Abbruch der kompletten Schneide führen

Bild 10-4: Zu hoher Härtewert der Schneiden führte zum Abruch der Spitze

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Bild 10-6: Drahtschneider

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Falsch!Wird ein Draht so durchgeschnitten, so wird er verbogen und kann unter Umständen hochschnellen.

Richtig!So wird ein Draht durchgeschnitten. Die Zange soll in einer Ebene rechtwinkligzur Drahtachse bewegt werden. DerDraht ist so festzuhalten, dass er nichthochschnellen kann.

Tipps

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11 Sägen

Sägen sollten nicht nur des besserenSchneidens wegen scharf gehalten wer-den, sondern auch für ein sicheres Ge-lingen des Anschnittes. Unscharfe undungleichmäßig geschränkte Sägen brauchen beim Anschnitt eine verhält-nismäßig große Führungskraft. DieFührung sollte nicht mit dem Fingernagel,sondern mit der Außenseite des ersten Daumengliedes erfolgen.

Bei Bügelsägen kann ein Springen desSägeblattes durch werkstückgerechteAuswahl der Sägezahnform und richtigeBlattvorspannung weitgehend vermiedenwerden (Bild 11-1).

Abgenutzte Schränkung führt zu Verklemmungen oder Brüchen des Säge-blattes und kann daher Verletzungen hervorrufen.

Bild 11-1: Bügelsägen, wie sie in der Metallverarbeitung anzutreffen sind. Anstatt einer Schränkung wird der Freischnitt durch eine Wellung des Sägeblattes im Zahnbereich realisiert. Ist diese abgenutzt, neigt das Sägeblatt zum Klemmen und muss ausgetauscht werden

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Richtig!Das Sägeblatt muss fest im Bogen eingespannt sein. Zum Ansetzen ist dieSäge leicht zu neigen. Das Arbeits-stück ist so einzuspannen, dass es mög-lichst wenig federt.

Richtig!Die Säge beim ersten Schnitt ziehen.Daumen strecken und das Sägeblattmöglichst weit von der Zahnung wegführen. Gegen Ende des Schnittes Druckauf die Säge verringern.

Tipps

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12 Messer

12.1 SicherheitstechnischeÜberlegungen

Unfälle mit Kartonmessern nehmen in den Statistiken der Berufsgenossenschaftfür den Einzelhandel den unrühmlichenersten Platz ein! Hier müssen in großer Eileunzählige Verpackungen geöffnet werden.

Messer müssen ihrem Verwendungs-zweck entsprechend scharf und spitzsein. Die Gefahren liegen auf der Hand.

Die Alternative zum unfallträchtigen Billig-messer mit fest stehender Klinge kannnur ein Messer mit automatischem Klin-genrückzug sein.

Zur Abwendung dieser Gefahren sind jedoch Spezialmesser mit sicherheits-technisch interessanten Lösungen ent-wickelt worden: Häufig wird vom Messernur die Spitze benötigt, es ist daher nicht erforderlich, eine lange Schneide offen zu lassen.

12.2 Messer mit verdeckterSchneide

Zum Auftrennen von Verpackungen sind bevorzugt Messer mit verdeckten Schneiden zu verwenden, bei denen dieSchneiden gegen einen leichten Feder-druck aus dem Griff herausgeschobenwerden können und nach Loslassen sofort wieder zurückspringen (Bild 12-1).Solche Messer werden inzwischen schonvielfach mit dem GS-Zeichen versehen angeboten.

Bild 12-1: Zum Schneiden wird die Klingedieses Messers aus dem Griff heraus-geschoben. Mit Hilfe einer Feder springtsie dann wieder zurück

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Bild 12-3:Klingenwerkzeugemit rückziehbarenKlingen oder Klingen-verdeckungen

Durch Federzugkraft verbleibt die Klingeso lange im Griff, bis sie vom Reibrad auf dem Schneidgut des ziehend beweg-ten Messers angetrieben in Schneid-position kommt.

Bild 12-2: Klinge mit Reibrad

Nach Anheben oder Abrutschen vomSchneidgut springt die Klinge auto-matisch in den Griff zurück. Diese Art des Klingenaustritts kann nicht leichtmanipuliert werden (Bild 12-2).

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Schnell und sauber verschafft man sichZugang zum Kartoninneren mit dem Öffnerin Bild 12-4, durch gute Führung an der

Bild 12-4: Messer mit beweglichem Schutzkragen als Klingenschutz

Verpackungskante. Sicher beim Transportdurch Nachgeben des Schutzkragenserst nach erfolgter Entriegelung.

EntriegelungEntriegelung

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Gefährdungen

Verletzungen durch Messer bilden mit fast 50 % aller meldepflichtigen Unfälleden höchsten Anteil. Hierzu zählen auchdie Rentenfälle, ja selbst tödlich ausge-hende Unfälle werden registriert.

Wird das Zurücksetzen der Klinge verges-sen und das Messer in Kleidertaschengesteckt, besteht beim erneuten Zugriffein sehr hohes Verletzungsrisiko.

Berufsgruppen, die solche Messer in ihrerKleidung mit sich führen, um z. B. Kartonszu öffnen, sind besonders betroffen.

Vorsicht beim Umgang mit diesen billigenMessern (Bild 12-5). Sehr leicht zerfallendiese Messer in ihre Einzelteile. Praktischist die Abbrechmöglichkeit der stump-fen Spitze. Klinge immer sofort zurück-ziehen und arretieren. Hohes Verletzungs-risiko bei unsachgemäßem Umgang.

12.3 Nicht nachzuschleifendeMesser

Bei manchen Messern ist ein Nach-schleifen der Schneide nicht erforderlich,weil die Schneide auswechselbar ist oder als Klingenstab mit Bruchstellen inkurzen Abständen ausgebildet ist. Wenn die Schneide stumpf ist, kann dasabgenutzte Klingenteil abgebrochen werden. Zum Abbrechen darf die Klingenicht gegen eine feste Kante gedrücktwerden.

Um ein unkontrolliertes Abspringen der Klinge zu verhindern, ist eine Kombi-nationszange zu benutzen. Die Biegungerfolgt entgegengesetzt der Bruch-linie, die wegen abspringender Splitternach unten zu richten ist. Eine neuescharfe Schneide steht dann zur Ver-fügung.

Bild 12-5: Billige, unsichere Messer

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12.4 Messergriffe

Die Griffe von Messern können sicher-heitstechnisch noch in mancher Hinsichtverbessert werden.

Sie sollten eine der Hand angepasste, ergonomisch geschickte Form erhaltenund insbesondere ein Abrutschen der Hand zur Schneide hin verhindern(Bild 12-6).

Durch geschickte Formgebung sollte so-wohl das Wegrollen auf schräger Ablageals auch das Drehen oder Trudeln desMessers um die Querachse nach An-stoßen, z. B. nach missglücktem Zugriff,vermieden sein.

An Messern für das Fleischereigewerbewerden derartig gestaltete Griffe schonseit langer Zeit benutzt.

Bild 12-6: Kabelmesser nach DIN EN 60900, VDE 0682-201 „Arbeiten unter Spannung,Handwerkszeuge zum Gebrauch bis AC 1000 V/DC 1500 V“; Umlaufende Wulst verhindert das Abgleiten der Finger in Richtung Klinge

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13 Funkenarme Werkzeuge

13.1 Allgemeine Anforderungen

Zu den Maßnahmen gegen Entstehungs-brände und zur Verhinderung von Explo-sionen, wie sie beispielsweise im § 3 derBetriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)und der BG-Regel „Explosionsschutz-Regeln (EX-RL)“ (BGR 104) gefordert werden, gehört die Vermeidung bzw. dasFernhalten von Zündquellen. Als Zünd-quellen mit ausreichender Zündenergiekommen auch die Funken in Betracht, die beim Einsatz von Handwerkszeugen, z. B. Hammer und Meißel, entstehen können.

Entsprechend § 3 hat der Arbeitgebernach § 5 des Arbeitsschutzgesetzes not-wendige Maßnahmen u. a. für die sichereBenutzung der Arbeitsmittel zu ermitteln.Insbesondere sind die Gefährdungen zuberücksichtigen, die mit der Benutzungdes Arbeitsmittels verbunden sind unddurch Wechselwirkungen der Arbeitsmittelmit Arbeitsstoffen hervorgerufen werden.

Deshalb müssen – wenn Maßnahmen gegen Entstehungsbrände und zur Verhin-derung von Explosionen getroffen werdenmüssen – Handwerkszeuge verwendetwerden, bei denen Funkenbildung weit-gehend ausgeschlossen ist (Bild 13-1).

Bild 13-1:FunkenarmeWerkzeuge müs-sen besonderssorgfältig, je nachdem Einsatzort,ausgewählt werden

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Deshalb sind bei Reinigungsarbeiten inLackierereien zum Ablösen anhaftenderFarbablagerungen Werkzeuge zu be-nutzen, die beim Anschlagen an andereWerkstoffe keine Funken erzeugen. ZumEinsatz kommen z. B. Werkzeuge ausHolz, Kupfer oder Berylliumbronze.

Werkzeuge, die zur Funkenbildung An-lass geben, dürfen auch bei Arbeitenmit leicht entzündlichen Flüssigkeitenund Stoffen, z. B. Benzol, Benzin, Äther,sowie beim Abfüllen und Reinigen vonBehältern nicht verwendet werden.

Deshalb benutzte man zu Arbeiten insolchen Räumen schon seit jeher

● Holz-, Gummi- oder Bleihämmer sowie

● Schraubenschlüssel, Schrauben-dreher, Zangen, Schaber aus Bronzeoder aus ähnlichem, nicht funken-reißendem Werkstoff.

Später wurden besondere Legierungen –meist Beryllium enthaltend – entwickelt,die ebenfalls funkenarm, aber dennoch sohart sind, dass man mit ihnen arbeitenkann.

Es wird empfohlen, bei funkenarmenHandwerkszeugen stets den geringstenHärtegrad zu wählen, der für die Arbeitgerade noch ausreicht:

● Je weicher die Werkzeuge, umso geringer die Wahrscheinlichkeit einerFunkenbildung.

Die im allgemeinen Sprachgebrauch als „funkenfrei“ oder „funkensicher“ bezeich-

neten Handwerkszeuge werden besserals „funkenarm“ bezeichnet.

Eine Anwendung dieser Handwerks-zeuge verhindert nämlich keinesfalls mitSicherheit die Entstehung von zünd-fähigen Funken.

Bei Arbeiten in explosionsfähiger Atmo-sphäre ist deshalb zu berücksichtigen,dass nicht nur das Handwerkszeug einemögliche Funkenbildung wesentlich beeinflusst, sondern auch

● der zu bearbeitende Werkstoff,

● die Härte des zu bearbeitenden Werkstoffes gegenüber der Härte des Handwerkszeuges,

● aufgewendete Schlag- oder Reibungs-energie

und

● zusätzlich vorhandene Funken-bildung begünstigende Ablagerungen,beispielsweise Rost, Aluminium, brennbare Stäube sowie die Höhe des Sauerstoffanteils.

13.2 Verwendung von Hand-werkszeugen in explosions-gefährdeten Bereichen

Bei Arbeiten mit Werkzeugen in explo-sionsgefährdeten Bereichen ist in jedemEinzelfall das zu verwendende Hand-werkszeug sorgfältig auszuwählen.

Nach den Explosionsschutz-Regeln sind Bereiche, in denen explosionsfähige

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Atmosphäre auftreten kann, nach derWahrscheinlichkeit des Auftretens in Zonen eingeteilt.

Für Bereiche, in denen eine explosions-fähige Atmosphäre aus einem Gemischaus Luft und Gasen, Dämpfen oder Nebeln auftreten kann gilt:

● Zone 0 umfasst Bereiche, in denenexplosionsfähige Atmosphäre ständig, langzeitig oder häufig vor-handen ist.

● Zone 1 umfasst Bereiche, in denenexplosionsfähige Atmosphäre gelegentlich auftritt.

● Zone 2 umfasst Bereiche, in denen damit zu rechnen ist, dass explosions-fähige Atmosphäre nur selten undwährend eines kurzen Zeitraumes auf-tritt.

Für Bereiche, in denen explosionsfähigeAtmosphäre durch Staub/Luft-Gemischeauftreten kann gilt:

● Zone 20 umfasst Bereiche, in denenexplosionsfähige Atmosphäre durch Staub/Luft-Gemische ständig, langzeitig oder häufig vorhanden ist.

● Zone 21 umfasst Bereiche, in denen(auch zeitlich überwiegend) explosionsfähige Atmosphäre durchStaub/Luft-Gemische gelegentlich auftritt.

● Zone 22 umfasst Bereiche, in denennicht damit zu rechnen ist, dass eine explosionsfähige Atmosphäredurch aufgewirbelten Staub auftritt,aber wenn sie dennoch auftritt,

dann aller Wahrscheinlichkeit nach nur selten und während eines kurzenZeitraumes.

Nach altem Recht (§ 19 Abs. 1) gibt esneben den Zonen 20, 21 und 22 noch dieZonen 10 und 11, dabei gilt:

● Zone 10 umfasst Bereiche, in denenexplosionsfähige Atmosphäre durchStaub langzeitig oder häufig vorhandenist.

● Zone 11 umfasst Bereiche, in denendamit zu rechnen ist, dass gelegent-lich durch Aufwirbelung abgelager-ten Staubes gefährliche explosions-fähige Atmosphäre kurzzeitig auftritt.

Beim Einsatz von Handwerkszeugen in explosionsgefährdeten Bereichen un-terscheidet man zwei Arten von Werk-zeugen:

a) Werkzeuge, bei deren Einsatz nur ein einzelner Funke entstehen kann (z. B. Schraubendreher, Schrauben-schlüssel) und

b) Werkzeuge, bei denen bei der Bearbeitung eine Vielzahl von Funken(z. B. Stemmarbeiten) erzeugt werden.

In den Zonen 0 und 20 dürfen keineWerkzeuge eingesetzt werden, die Fun-ken erzeugen können. Werkzeuge für den Gebrauch in den Zonen 0 und 20müssen speziell dafür konstruiert undhergestellt sein. Reibvorgänge zwischenLeichtmetallen und Eisen oder Stahl sind auszuschließen.

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In den Zonen 1 und 2 sind nur Stahl-werkzeuge gemäß a) zulässig, für die Zone 1 besteht abweichend davon ein Verwendungsverbot von Stahlwerk-zeugen, wenn die Explosionsgefahr durch z. B. Acetylen, Wasserstoff oderSchwefelkohlenstoff (Stoffe der Explosionsgruppe IIc) gegeben sein kann.

Werkzeuge gemäß b) sind nur zulässig, wenn sichergestellt wird, dass am Ar-beitsplatz keine gefährliche explosions-fähige Atmosphäre vorliegt.

In den Zonen 21 und 22 sind Stahlwerk-zeuge gemäß a) zulässig. Stahlwerkzeugegemäß b) sind nur zulässig, wenn dieStaubexplosionsgefahr für den Arbeits-bereich sicher vermieden wird (Reinigung,Befeuchtung, Abschottung).

Das Arbeiten mit Werkzeugen in den Zonen 1, 2, 21 und 22 sollte in einem Er-laubnisschein-Verfahren schriftlich ge-regelt werden.

Weiter gehende Informationen zu mög-lichen Zündquellen siehe Explosionsschutz-Richtlinien, Abschnitte 2.3.1 bis 2.3.3.

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14 Handwerkszeuge für Arbeiten an unter Spannung stehenden Anlagen

Nach den Bestimmungen der §§ 6 und 7 der Unfallverhütungsvorschrift „Elek-trische Anlagen und Betriebsmittel“ (BGV A 3) darf nicht an unter Spannungstehenden aktiven Teilen elektrischer Anlagen und Betriebsmittel gearbei-tet werden, auch nicht in der Nähe ak-tiver Teile elektrischer Anlagen und Betriebsmittel, die nicht gegen zufäl-liges Berühren gesichert sind.

Wenn aus zwingenden Gründen derspannungsfreie Zustand nicht hergestelltund sichergestellt werden kann, darf nach den Bestimmungen des § 8 derBGV A 3 von diesen Forderungen ab-gewichen werden, wenn neben anderenzwingenden Bedingungen auch Anfor-derungen an die verwendeten Hilfsmittelerfüllt sind, z. B. die Verwendung iso-lierter Handswerkzeuge.

Arbeiten an unter elektrischer Spannungstehenden Anlagen und Betriebsmittelndürfen nur mit geeigneten und nach DINVDE 0680 geprüften persönlichen Schutz-ausrüstungen, besonderen Hilfsmittelnund VDE 0682-201-speziellen Werkzeu-gen durchgeführt werden (Bild 14-1).

14.1 Isoliereigenschaften und Kennzeichnung

Werkzeuge, Körperschutzmittel undSchutzvorrichtungen, die an elektrischenAnlagen zum Einsatz kommen, müssenden Forderungen der harmonisierten Nor-menreihe VDE 0682 entsprechen. Die An-forderungen sind in den einzelnen Teilen

Bild 14-1: Arbeiten unter Spannung

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zu dieser Norm enthalten, die gleich-zeitig europäische Normen mit unterschied-licher Nummerierung darstellen.

Für Handwerkszeuge gilt die DIN EN60900/VDE 0682 Teil 201 „Handwerks-zeuge zum Arbeiten an unter Spannungstehenden Teilen bis AC 1000 V und DC 1500 V“.

Internationales Kennzeichen nach denneuen Normen siehe Bild 14-2.

Bild 14-2: Internationales Kennzeichen fürWerkzeuge, Hilfsmittel und persönlicheSchutzausrüstungen zum Arbeiten an unterSpannung stehenden Teilen

Eine Harmonisierung des nationalen Normenwerkes mit den internationalenNormen ist noch nicht abgeschlos-sen.

Daher gelten noch verschiedene Teile der nationalen Normenreihe VDE 0680„Körperschutzmittel, Schutzvorrichtun-gen und Geräte zum Arbeiten an unterSpannung stehenden Teilen bis 1000 V“. Weiterhin gilt das nach diesen Normen verwendete nationale Sonderkenn-zeichen nach Bild 14-4.

Für Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen dürfen nur isolierteHandwerkszeuge mit dem interna-tionalen Kennzeichen oder der Sonderkennzeichnung eingesetzt werden (Bild 14-3).

Bild 14-3:Anwendung einer Umschaltknarre mitIsolation nach VDE beigleichzeitiger Benutzungvon isolierenden Hand-schuhen und Abdeckungder übrigen Kontaktteiledurch Isoliertuch

AC 1000 V 01

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14.2 Handhabung und Aufbewahrung

Handhabung und Aufbewahrung dieser Werkzeuge erfordern besondere Sorg-falt. Auf Beschädigungen muss besondersgeachtet werden. So kann die erforder-liche Isolierung, z. B. durch einen Sprung,ihre Wirkung verlieren und an dieser Stelleeinen Stromübertritt ermöglichen.

Nach den Bestimmungen des § 8 der Unfallverhütungsvorschrift „ElektrischeAnlagen und Betriebsmittel“ (BGV A 3)sind deshalb unter anderem Span-nungsprüfer und isoliertes Werkzeugvon den Beschäftigten vor jeder Be-nutzung auf augenfällige Mängel zuüberprüfen.

Handwerkszeuge zum Arbeiten an unterSpannung stehenden Teilen müssenentsprechend DIN VDE 0105-100 ord-nungsgemäß gelagert werden. In der

vorhergehenden Norm DIN VDE 0105Teil 1 verstand man darunter eine getrennte Lagerung von anderen Werk-zeugen.

Ebenso dürfen solche Werkzeuge nur bestimmungsgemäß – nur für Arbeiten anunter Spannung stehenden Teilen undnicht für allgemeine Arbeiten – verwendetwerden.

Die Bilder 14-5 und 14-6 zeigen isoliertes,für Arbeiten unter Spannung geeignetesund geprüftes Werkzeug.

Bild 14-4: Sonderkennzeichen nach DIN VDE 0680 Teil 2 für Werkzeuge, Hilfs-mittel und persönliche Schutzausrüstungenzum Arbeiten an unter Spannung stehen-den Teilen

Bild 14-5: Schraubenwerkzeugsatz mit Isolation nach VDE für Arbeiten bis 1000 VWechselspannung bzw. 1500 V Gleich-spannung

Bild 14-6: Einmaulschlüssel mit Isolationnach VDE für Arbeiten bis 1000 V Wechsel-spannung bzw. 1500 V Gleichspannung

1000 V 1000 V

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15 Schraubstöcke

Schraubstöcke sind in jeder Werkstatt unentbehrlich. Die Schraubstockart wird von den zu verrichtenden Arbeiten bestimmt. Neben der Schraubstock-größe und der Backenbreite sind dieBauformen „nach vorne öffnend“ oder„nach hinten öffnend“ zu beachten. Ambossansätze und Spindelschutz so-wie bei gegossenen Schraubstöcken

gehärtete, möglichst austauschbareBacken und leicht gängige Spindel mitmöglichst spielfreier Führung sollten ge-geben sein.

Der Schraubstock sollte so hoch ange-bracht sein, dass bequem daran gearbei-tet werden kann: Die richtige Schraub-stockhöhe hängt von der Größe des

Bild 15-1: Parallelschraubstock – nach hinten öffnend – auf Höhenverstellgerät in oberer Position

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Bild 15-2: Parallelschraubstock auf Klappgerät unter die Werkbank geschwenkt; die Arbeitstischfläche steht so voll zur Verfügung

Handwerkers und den zu bearbeitendenWerkstücken ab.

Empfohlen wird der Einsatz von Schraub-stock-Höhenverstellgeräten (Bild 15-1) zurstufenlosen Höhenverstellung des Schraub-stockes oder – wenn für bestimmte Ver-richtungen die gesamte Werkbankplattebenötigt wird – ein kombiniertes Gerät.

Mit diesem Gerät kann der Schraub-stock nicht nur in der Höhe verstellt, sondern auch unter die Werkbank geklappt werden (Bild 15-2).

Zum Richten von Werkstücken soll nur der Ambossansatz benutzt werden. Die Backen sind zum Richten nicht geeignet.

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Richtig!Maschinenschlosser am Schraubstock.

Richtig!Mechaniker am Schraubstock.

Tipps

Richtig!Fein- und Kleinmechaniker am Schraubstock.

Richtig!Werkzeugmacher am Schraubstock.

Der Schraubstock soll so hoch angebracht sein, dass bequem daran gearbeitet werdenkann. Die Schraubstockhöhe hängt von der Größe des Arbeiters und den zu bearbeitendenStücken ab. Sie lässt sich durch Unterlegen von Klötzen einstellen. Für gewisse Arbeitensind Schraubstöcke zu empfehlen, die sich stufenlos in der Höhe verstellen lassen.

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Präventionsdienst BerlinInnsbrucker Straße 26/2710825 BerlinTelefon: 0800 9990080-2Fax: 030 75697-13450E-Mail: [email protected]

Präventionsdienst BielefeldTurnerstr. 5 – 933602 BielefeldTelefon: 0800 9990080-2Fax: 0521 52090-22482E-Mail: [email protected]

Präventionsdienst BremenTöferbohmstraße 1028195 BremenTelefon: 0800 9990080-2Fax: 0421 3097-28610E-Mail: [email protected]

Präventionsdienst DessauRaguhner Straße 49 b06842 Dessau-RoßlauTelefon: 0800 9990080-2Fax: 0340 2525-26086E-Mail: [email protected]

Außenstelle DresdenZur Wetterwarte 2701109 Dresden

Außenstelle LeipzigElsterstraße 8a04109 Leipzig

Präventionsdienst DortmundSemerteichstraße 9844263 DortmundTelefon: 0800 9990080-2Fax: 0231 4196-199E-Mail: [email protected]

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Präventionsdienst MainzIsaac-Fulda-Allee 1855124 MainzTelefon: 0800 9990080-2Fax: 06131 802-25800E-Mail: [email protected]

PD Mannheim|SaarbrückenStandort MannheimAugustaanlage 5768028 MannheimTelefon: 0800 9990080-2Fax: 0621 3801-24900E-Mail: [email protected]

Standort SaarbrückenKoßmannstraße 48 – 5266119 SaarbrückenTelefon: 0800 9990080-2Fax: 0681 8509-23400E-Mail: [email protected]

Präventionsdienst MünchenAm Knie 881241 MünchenTelefon: 0800 9990080-2Fax: 089 17918-20700E-Mail: [email protected]

Außenstelle TraunsteinKernstraße 483278 Traunstein

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Präventionsdienst StuttgartVollmoellerstraße 1170563 StuttgartTelefon: 0800 9990080-2Fax: 0711 1334-25400E-Mail: [email protected]

Außenstelle FreiburgBasler Straße 6579100 Freiburg

Weiterführende Auskünfte erteilen Ihnen gern die im Folgenden aufgeführten Präventionsdienste der BGHM.

Kostenfreie Servicehotline: 08009990080-0

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Stand: 12/2014

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BerufsgenossenschaftHolz und Metall

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