BIO-ASSAY Weizenkeimung unter dem Einfluss von...

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BIO-ASSAY Weizenkeimung unter dem Einfluss von homöopathisch zubereitetem Gibberellin Standardisierung und Reproduktion der bestehenden Studien Thesis zur Erlangung des Grades Master of Science (MSc) am Interuniversitären Kolleg für Gesundheit und Entwicklung Graz / Schloss Seggau ([email protected] , www.inter-uni.net) vorgelegt von Dipl. Päd. Andrea Pfleger Graz, im Juni 2008

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BIO-ASSAY Weizenkeimung unter dem Einfluss

von homöopathisch zubereitetem Gibberellin

Standardisierung und Reproduktion der bestehenden Studien

Thesis

zur Erlangung des Grades

Master of Science (MSc)

am

Interuniversitären Kolleg für Gesundheit und Entwicklung Graz / Schloss Seggau ([email protected], www.inter-uni.net)

vorgelegt von

Dipl. Päd. Andrea Pfleger

Graz, im Juni 2008

Dipl. Päd. Andrea Pfleger Pfunerweg 11 St. Johann im Pongau Tel.: +43 660 19 77 000 [email protected] www.andrea-pfleger.com Hiermit bestätige ich, die vorliegende Arbeit selbstständig unter Nutzung keiner anderen als der angegebenen Hilfsmittel verfasst zu haben. Graz, im Juni 2008 Thesis angenommen

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INHALT 1. ZUSAMMENFASSUNG 3 2. EINLEITUNG 2.1 Der Weizen 2.2 Gibberelline 2.3 Homöopathie und Homöopathieforschung

2.3.1 Ähnlichkeitsprinzip 2.3.2 Potenzierung 2.3.3 Stand der Forschung – Forschungsmodelle 2.3.4 Klassifikation nach Verabreichungsmodus 2.3.5 Klinische Studie

2.4 Forschungsfrage 3. METHODIK 3.1 Angaben zum Versuchsort, -zeitraum und den beteiligten Personen 3.2 Daten zu den verwendeten Produkten / Behelfen und deren Einsatz 3.3 Potenzierungsplan 3.4 Versuchsaufbau

3.4.1 Legesystematik und Komplettierung der Schalen 3.4.2 Daten zum Versuchsraum und Stellpläne der Versuchsreihen 3.4.3 Datenerhebung – Messung der Keimlinge

4. ERGEBNISSE 4.1 Verfahren der statistischen Auswertung 4.2 Ergebnisse der Saatkeimungen 4.2.1 Ergebnisse - Versuchsreihe 1 (Anzahl der Keime: 2000 Stück) 4.2.2 Ergebnisse - Versuchsreihe 2 (Anzahl der Keime: 1020 Stück) 4.2.3 Ergebnisse – Gesamtwerte beider Versuchsreihen (Anzahl der Keime: 3020 Stück) 4.2.4 Ergebnisse – Zusammenfassung der Ergebnisse aus allen vier durchgeführten

Studien des letzten Jahres (Anzahl der Keime: 6958 Stück) 5. DISKUSSION 6. LITERATURVERZEICHNIS 7. ANHANG – Übersicht der Grafiken zu den einzelnen Studien 7.1 Andrea Pfleger - Versuchsreihe 1 7.2. Andrea Pfleger - Versuchsreihe 2 7.3 Andrea Pfleger – Versuchsreihe 1+2 7.4 Andreas Maria Bauhofer 7.5 Jürgen Hofäcker 7.6 Gesamtauswertung

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www.inter-uni.net > Forschung BIO-ASSAY Weizenkeimung unter dem Einfluss von homöopathisch zubereitetem Gibberellin Standardisierung und Reproduktion der bestehenden Studien Zusammenfassung der Arbeit (redaktionell bearbeitet) Andrea Pfleger Interuniversitäres Kolleg ([email protected]) 2008 Einleitung Mit Interesse habe ich während der Absolvierung des EU-Masterfernlehrganges am Interuniversitären Kolleg Graz/Seggau die Versuche von Endler et al (1990 – 2008) im Bereich der zoologischen Forschung mit Hochpotenzen (durch schrittweise Verdünnen und Verschütteln hergestellte Lösungen) von Thyroxin recherchiert und verfolgt, und wurde ebenfalls auf die Studien von Baumgartner et al (2004) und Bauhofer (2007) im botanischen Bereich mit Gibberellin (Phytohormon) aufmerksam. Hier lagen nun der Reiz und der Eifer meiner Bestrebungen zum wissenschaftlichen Arbeiten, die Studien in der Weizenkeimung mit Hochpotenzen zu reproduzieren und vorgegebene Standards zu ergänzen. In den zitierten Arbeiten wurde auf den Rohstoff Gibberellinsäure noch nicht aus fachlicher Sicht eingegangen. In meiner Thesisarbeit beleuchte ich auch die bereits bestehenden Forschungsmodelle im Bereich der Homöopathieforschung zur Diskussion weiterer Versuchsanordnungen im Eigenversuch und für weitere Studierende am EU-Masterfernlehrgang am Interuniversitären Kolleg Graz/Seggau. Methodik Für diese Masterthesis wurden zwei Studien durchgeführt, die eine Anzahl von 3020 (25. November – 01. Dezember 2007 und 03. April 2008 bis 09. April 2008). Als Versuchsorte dienten das Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung, Labor Dr. Waltraud Pongratz – Scherer, Preding/Graz und St. Johann im Pongau/Pfunerweg 11. Bei dieser Studie handelt es sich um eine Blindstudie mit der Mehrglas-Methode. Folgende Produkte bzw. Behelfe kamen zum Einsatz:

• Weizen: Weichweizen (Triticum aestivum) - Herkunft • Gibberellin: GA3 – Fa. Merck, VWR International GmbH, Art. Nr. 8.14464.0001

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• Filterpapier: Whatman, VWR International GmbH, Art. Nr. 512-1011, Cellulosefilter, rund 90 mm, Sorte 2

• Destilliertes Wasser: Aqua bisdestillata, Fa. Richter pharma AG, A – 4800 Wels • Aceton: Apotheke zur Mariahilf, A - Weiz • Mehrweggläser: Die Vorreinigung der Gläser erfolgt durch einen Waschvorgang,

anschließender Trocknung bei 250°C und nochmaliger Spülung der Schalen (Deckel der Mehrweggläser) mit destilliertem Wasser und Trocknung bevor das Filterpapier und die Keimlinge aufgelegt werden.

• Braungläser zum Potenzieren mit Schraubverschluss (20 ml) bzw. 500 ml/250 ml– Heiland Versand, Art. Nr. 380020

• Pipette: Transferpette 100 µ, BRAND mit Spitzen zum Wechseln nach jeder Pipettierung zur Bereitung der Potenzen

• Glaspipetten 5 ml zur Pipettierung der Lösungen auf die vorgelegten Schalen, Hirschmann, VWR International GmbH, Vollpipette, Klasse AS, Art. Nr. 612-1328

• Sicherheits-Pipettierball, VWR International GmbH, FLIP, Material: Naturkautschuk, 2 Arbeitspunkte, Art. Nr. 612-1947

Potenzierungsplan:

1.) Lösungsmittel für die D1 Urtinktur ist Aceton. Das Potenzierungsmedium für D2 bis D30 ist doppelt destilliertes Wasser lt. Herstellerangabe.

2.) Die neuen Potenzierungsgefäße werden 3-malig mit doppelt destilliertem Wasser durchspült bevor diese benutzt werden. Für jeden Potenzierungsschritt werden neue Gefäße verwendet.

3.) Die Gefäße mit den Lösungen werden durch eine Auf- und Ab- Bewegung mit 20 cm auf den Handballen für 1 Minute geschüttelt. (= 30 Schüttelschläge).

4.) Ursubstanz ist GA3-Pulver. Diese wird in 1 ml Aceton innerhalb von 1 min zur Lösung gebracht.

5.) D2: Für diese Herstellung werden 9ml destilliertes Wasser zu dem 1ml Urtinktur hinzugefügt und wie oben beschrieben geschüttelt.

6.) Potenzierung von D3 bis D29: 1 ml der hergestellten D3 werden nun in das nächste Potenzierungsgefäß übergeführt und mit 9 ml doppelt destilliertem Wasser versetzt. (nach den Schüttelschlägen ist nun die D4 hergestellt – folgend der Anweisung bis D29)

7.) Für den letzten Verdünnungsschritt wurden größere Flaschen (500 ml bzw. 250 ml), wobei das Verhältnis von Inhalt und Volumen nicht verändert wurde.

Für die Vergleichspotenzierung mit Aceton werden die gleichen Schritte vollzogen jedoch ohne gelöstes GA3-Pulver. Die Potenzierung der Testsubstanz erfolgt, um „energetische“ Kontaminations- und Informationsübertragungseffekte des Potenzierenden zu vermeiden. In der Versuchsreihe 1 wurde die Codierung mit den Buchstaben A und B und in der Versuchsreihe 2 mit B und D vorgenommen. Bei Versuchsaufbau wurden auf die Schalen 2 Lagen Filterpapier gelegt und je Schale 20 vorsortierte Weizenkörner (Größengleichheit, Intaktheit der Keimdeckel) kreisförmig unter Zuhilfenahme von einer Spitzpinzette kreisförmig angeordnet, wobei die Ausrichtung aller Keimdeckel nach innen und der Bauchfalte nach unten erfolgte. Pro Versuchsschale werden 5 ml der der vorbereiteten Lösungen auf die entsprechenden Schalen aufgebracht und der Glaskörper auf die Schale gestellt.

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Beim Versuchsraum handelt es sich um einen gänzlich abgedunkelten Raum, der während der gesamten Keimphase absolute Dunkelheit garantiert. Die Raumtemperatur beträgt 21 Grad Celsius und die Bodentemperatur, welche über eine Fußbodenheizung (wasserbefüllt) gesteuert wird, 20 Grad Celsius. Die Mehrweggläser wurden auf Styroporplatten mit 5 cm Stärke platziert, damit der direkte Kontakt mit der Bodenfläche nicht gegeben ist und somit Differenzen in der Temperatur der Bodenoberfläche ausgeschlossen werden können. Weiters zeichnet sich dieses Material auch als schlechter Leiter aus, der insbesondere im Versuch 2 als zusätzliche räumliche Abgrenzung zwischen den Gläsern mit den verschiedenen Flüssigkeiten diente und ein „energetischen Kontamination- und Informationsübertragungseffekte“ ausgeschlossen werden kann. Die Keimlinge wurden in der Reihenfolge der Pipettierung geerntet. Sie werden an der Keimdeckelkante vom Korn getrennt. Die Messung erfolgt mit Hilfe eines skalierten Millimeterpapiers, damit die Keimlinge gerade zur Messung gelegt werden können. Ergebnis Die Auswertung der Daten erfolgt mittels Varianzanalysen mit post-hoc-Tests nach der Scheffé. Ergebnisse - Versuchsreihe 1 (Anzahl der Keime: 2000 Stück) Die Versuchsreihe 1 umfasste 50 Schalen mit jeweils 20 Keimlingen pro Gruppe. Für die Auswertung wurden die Daten aller Schalen herangezogen. Im Vergleich zwischen den beiden Gruppe Gibberellin D30 und Wasser D30 gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (t1997,882=3,369; p=,001), Gruppe Wasser D30 hat einen höheren Wert als Gruppe Gibberellin D30.

Pfleger - Mittlere Längen der KeimlingeVersuchsreihe 1

42,5045,57

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 1:Gegenüberstellung der Gesamtauswertung beider Gruppen in Bezug auf die mittlere Längen der Keimlinge Die Gruppe Gibberellin D30 zeigt ein um 6,74% vermindertes Wachstum der Keimlinge in der Betrachtung der Gesamtwerte je Gruppe. Weiters erfolgte eine Betrachtung der Unterschiede der Schalen innerhalb der beiden Gruppen und es konnten keine Unterschiede zwischen den Schalen festgestellt werden (Wasser: F49;950=,584; p=,990; Gibberellin: F49;950=,680; p=,955), d.h. die Gruppen sind in sich als homogen anzusehen.

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Ergebnisse - Versuchsreihe 2 (Anzahl der Keime: 1020 Stück) Die Versuchsreihe 1 umfasste 26 Schalen mit jeweils 20 Keimlingen pro Gruppe. Für die Auswertung wurde aus der Gruppe Gibberellin D30 die Schale Nr. 10 für die Auswertung eliminiert, da hier eine offensichtliche Abweichung zu allen anderen Schalen – aus welchem Grunde auch immer – gegeben war und so eine Datenverzerrung ausgeschlossen werden kann. Im Vergleich zwischen den beiden Gruppe Gibberellin D30 und Wasser D30 gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (t1007,262=-2,067; p=,039), Gruppe Wasser D30 hat einen höheren Wert als Gruppe Gibberellin D30.

Pfleger - Mittlere Längen der KeimlingeVersuchsreihe 2

38,4940,92

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 2: Gegenüberstellung der Gesamtauswertung beider Gruppen in Bezug auf die mittlere Längen der Keimlinge Die Gruppe Gibberellin D30 zeigt ein um 5,94% vermindertes Wachstum der Keimlinge in der Betrachtung der Gesamtwerte je Gruppe. Weiters erfolgte eine Betrachtung der Unterschiede der Schalen in den beiden Gruppen und es konnten keine Unterschiede zwischen den Schalen festgestellt werden (Wasser: F25;494=,759; p=,795; Gibberellin: F24;475=1,081; p=,361), d.h. die Gruppen sind – nach Ausschluss der Schale 10 der Gruppe Gibberellin D30 – in sich als homogen anzusehen. Ergebnisse – Gesamtwerte beider Versuchsreihen (Anzahl der Keime: 3020 Stück) Für die Gesamtauswertung beider Versuche wurden die Daten aus der Versuchsreihe 1 und 2 zusammengefügt. Die Auswertung der vorliegenden Daten aus beiden Versuchsreihen hat ebenfalls in den beiden Gruppen Gibberellin D30 und Wasser D30 es einen signifikanten Unterschied ergeben (t3013,992=-3,879; p<,001).

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Pfleger - Mittlere Längen der KeimlingeVersuchsreihe 1 + 2

42,5045,57

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 3: Gegenüberstellung der Gesamtauswertung beider Versuchsreihen in Bezug auf die mittlere Längen der Keimlinge von beiden Gruppen Die Gruppe Gibberellin D30 zeigt ein um 6,74% vermindertes Wachstum der Keimlinge in der Betrachtung der Gesamtwerte aus den zusammengeführten Daten beider Versuchsreihen. Ergebnisse – Zusammenfassung der Ergebnisse aus allen vier durchgeführten Studien des letzten Jahres (Anzahl der Keime: 6958 Stück) Für die Zusammenfassung aller bereits durchgeführten Studien zu Weizenkeimung mit Gibberellin D30 und Wasser D30 wurden die Ergebnisse von Andrea Pfleger, Andreas M. Bauhofer und Jürgen Hofäcker zusammengefasst. Die Auswertung der aller vorliegenden Daten aus den vier bis dato durchgeführten Versuchsreihen hat in den Gruppen Gibberellin D30 einen signifikanten Unterschied ergeben (t49;3449 = 3,471; p<,001). In den Gruppen Wasser D30 hat sich ebenfalls ein signifikanten Unterschied ergeben (t49;3409 = 2,617; p<,001).

Gesamt - Mittlere Längen der Keimlinge

41,91

45,74

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 4: Gesamtdaten (Pfleger, Bauhofer, Hofäcker) – Mittlere Längen der Keimlinge Die Gruppe Gibberellin D30 zeigt ein um 8,37% vermindertes Wachstum der Keimlinge in der Betrachtung der Gesamtwerte aller durchgeführten Studien. Weiters wurde zusätzlich zu den Gruppen auch die Versuche und die Wechselwirkungen berechnet. Bei der Betrachtung aller Versuche ergab sich ein signifikanter Unterschied (F3=31,357; p=,001) und keine Wechselwirkungen (F3=1,051; p=,369). Dies gilt für alle Versuche und alle beiden Gruppen.

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Diskussion Die Ergebnisse der Weizenkeimungen zeigen, dass die Hemmung des Wachstums durch das Gibberellin D30 eindeutig analog zur Studie von Andreas M. Bauhofer reproduziert werden konnte. Dieses Ergebnis zeigt sich nicht nur durch die Zusammenfassung der beiden Versuchsreihen 1 und 2, sondern es ist in jedem Einzelversuch die Signifikanz (p < 0,05) gegeben. Auch die in der Folge durchgeführte Untersuchung von Jürgen Hofäcker zeigt wieder die eindeutige Hemmung des Wachstums auf den beobachteten Wachstumszeitraum mit Gibberellin D30. Daraus lässt sich in Hinblick auf die von Baumgartner et al durchgeführten Studien mit Gibberellin-Mangelmutanten eine Umkehrung des Wachstumsverhalts bei Weizen feststellen. Künftig gilt es in diesem Bereich Versuche mit Saatgut ohne Gibberellindefizite durchzuführen, die die Hypothese untermauern, dass dieses Saatgut in der selber Art und Weise mit Gibberellin D30 reagiert, wie dies beim Weizen festgestellt werden konnte. Die - sowohl in den Amphibienstudien von Endler et al. Als auch in den Studien von Baumgartner et al. - erhobenen Phasen der Stimulation oder Hemmung der Entwicklung wurden bis dato noch nicht in Studienreihen mit Weizen unter Zugabe von Gibberellin erhoben. Hier würde auch der Ansatz zur Forschung zur Isopathie liegen. Aus dem Bereich der botanischen Studien liegen hier bereits Ergebnisse vor. Beobachtet wurde die kurative Wirkung eines Agens in hoher Verdünnung in potenzierter Form nach Vergiftung demselben Agens in niedriger Verdünnung. Netien et al (1965) und Boiron & Marin (1967) führten hierzu Studien über den Einfluss von potenziertem Kupfersalz auf Pflanzen durch, die zuvor mit Kupfersalz vergiftet worden waren und hier konnte eine jeweils eine kurative Wirkung gefunden werden. Auch konnte eine Schutzwirkung von Kupfersalz in hoher Verdünnung in Hinblick auf eine zweite nachfolgende Gabe desselben Agens in niedriger Form von Projetti et al. (1985) gefunden werden. Bei den im Bereich der explorativen Potenzierungsforschung bereits durchgeführten botanischen Studien von Pongratz W. et al (1991) mit Silbernitrat in Bezug auf das Wachstum von Weizenkeimen wurde auf die Streuung der jeweiligen Wert erstmals ein verstärkter Fokus gelegt. Es wurde festgestellt, dass die Streuung der Werte durch die Testinformation verringert wurde, d.h. dass die Einzelwerte unter dem Einfluss der Testinformation relativ homogener sind. Im Falle der Studien zur Weizenkeimung mit Gibberellin D30 konnte dies noch nicht festgestellt werden. Bei der Betrachtung der durchgeführten Darstellungen der Anzahl der Keimlinge pro Messeinheit (mm) in einem Balkendiagramm konnte festgestellt werden, dass es Parallelen in der Kontinuität der Balkenhöhen und somit des gleichmäßigen Wachstumsverlaufes in den Versuchen von Pfleger (siehe Abb. 5) und Bauhofer (siehe Abb. 6) gibt.

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Pfleger AndreaVerteilung Gibberellin D30 - Versuchsreihe 2

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 5: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 2 – Gibberellin D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

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Bauhofer Andreas Maria - Verteilung Gibberellin D30

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 6: Andreas M. Bauhofer – Gibberellin D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe Die aktuelle Veröffentlichung der Studie von Baumgartner et al (2008), in der bestimmte Jahrgänge von Pisum sativum L. beprobt wurden, konnten erhebliche Unterschiede in der Reaktion auf Gibberellin D17 festgestellt werden. Dieser Faktor könnte auch auf die Schwankungen zwischen den bestehenden Weizenkeimreihen in der Darstellung der Anzahl der Keimlinge pro Messeinheit zutreffen. Besonders auffällig ist der Unterschied zur Studie von Jürgen Hofäcker, dessen Mengenverteilung pro Messeinheit ein differenziertes Bild zeigt (siehe Abb. 7).

Hofäcker Jürgen - Verteilung Gibberellin D30

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 7: Jürgen Hofäcker – Gibberellin D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

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In den nachfolgenden Studien wäre die Durchführung folgender Testreihen in Bezug die Vergleichbarkeit mit vorliegenden Studien von besonderem Interesse:

• Versuchreihe Wasser : Wasser D30 • Gibberellin stofflich • Gibberellin D17, D23 in Hinblick auf die bereits bestehenden Studien von Baumgartner et al. • Gibberellin trituriert

Literaturverzeichnis Baumgartner S., Thurneysen A., Heusser P.: Growth stiumulation of dwaf peas (Pisum sativum L.) through Homeopathic potencies of growth substances. Forsch Komplementärmed Klass Naturheilkd 2004,11:281-292 Baumgartner S, et al., Reproducibility of dwarf pea shoot growth stimulation by homeopathic potencies of gibberellic acid, Complement Ther Med (2008), doi:10.1016/j.ctim.2008.03.001 Endler P.C., Schulte J. (Hrsg.): Homöopathie – Bioresonanztherapie, Physiologische und physikalische Voraussetzungen – Grundlagenforschung. Wilhelm Maudrich, 1996; ISBN 3-85175-6681 Endler P.C.: Expedition Homöopathieforschung, Ein altes Heilsystem wir plausibel, zweite erweiterte und „fortschreibende“ Auflage. Wilhelm Maudrich, 2006; ISBN 3-85175-837-4 Endler P.C.; Pongratz W., Kastenberger G., Wiegant F.A.C., Schulte J. The effect of highly diluted agitates thyroxine on the climbing activity of frags. Vet. Hum. Tox. 1994;36:56-59 Pongratz W., Nograsek A., Endler PC.: Highly diluted agitated silver nitrate und wheat seedling development. Effect kinetics of a process of successive agitation phase. In: Schulte J., Endler PC., eds. Fundamental research in ultra high dilution and homoeopathy. Dordrecht: Kluwer Academic Publishers, 1998: 143-154

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2. EINLEITUNG Mit Interesse habe ich während der Absolvierung des EU-Masterfernlehrganges am Interuniversitären Kolleg Graz/Seggau die Versuche von Endler et al (1990 – 2008) im Bereich der zoologischen Forschung mit Hochpotenzen (durch schrittweise Verdünnen und Verschütteln hergestellte Lösungen) von Thyroxin recherchiert und verfolgt, und wurde ebenfalls auf die Studien von Baumgartner et al (2004) und Bauhofer (2007) im botanischen Bereich mit Gibberellin (Phytohormon) aufmerksam. Hier lagen nun der Reiz und der Eifer meiner Bestrebungen zum wissenschaftlichen Arbeiten, die Studien in der Weizenkeimung mit Hochpotenzen zu reproduzieren und vorgegebene Standards zu ergänzen. In den zitierten Arbeiten wurde auf den Rohstoff Gibberellinsäure noch nicht aus fachlicher Sicht eingegangen. In meiner Thesisarbeit beleuchte ich auch die bereits bestehenden Forschungsmodelle im Bereich der Homöopathieforschung zur Diskussion weiterer Versuchsanordnungen im Eigenversuch und für weitere Studierende am EU-Masterfernlehrgang am Interuniversitären Kolleg Graz/Seggau. Für die Thesis wurde analog zu bereits bestehenden Studien aus dem botanischen Bereich, auf die in der Folge noch eingegangen wird, Triticum aestivum verwendet. Diese Weizenart gehört in die Gruppe des Nachtweizens und wird auch als Weichweizen bezeichnet. Sie eignet sich für die Bio-Assays so hervorragend, da sich die lose schließenden Spelzen beim Dreschen vom Korn lösen. Im Zuge meiner Thesisarbeit werde ich das Basiswissen zum Thema Weizen kurz bearbeiten, da dies in bestehenden Arbeiten noch nicht erfolgt ist. 2.1 Der Weizen (Triticum) Weizen ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und die wichtigste Brotfrucht der Erde. Bereits 200 v. Chr. war er in Europa weit verbreitet. Weizen ist heutzutage eine der bevorzugten Getreidearten. Das Korn lässt eine vielseitige Verwendung zu.

Abb. 8: Weizen Quelle: W. Seibel, Warenkunde Getreide Morphologischer Aufbau Getreidekörner haben einen spezifischen Aufbau, der im Grunde genommen bei allen Getreidearten gleich ist. Sie unterscheiden sich in den relativen Größen zueinander und in der Anzahl der artspezifischen Ausprägungen. Große Unterschiede bestehen jedoch in der chemischen

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Zusammensetzung der einzelnen Gewebe des Korns, was wiederum einen Einfluss auf die müllereitechnische Verarbeitung hat. Die längliche Getreidefrucht (botanisch: Karyopse) weist eine glatte Rückseite und eine Bauchseite mit einer verschiedentlich ausgeprägten Bauchfalte auf, die je nach Getreideart variieren. Stark vereinfacht betrachtet besteht die Karyopse aus drei Teilen:

• Keimling, • Mehlkörper (Endosperm) und • Schalenschichten (Samenschale, Fruchtschale).

Bei einigen Getreidesorten ist das Korn zusätzlich noch von Spelzen umgeben.

Abb. 9.: Weizenkörner - Weichweizen Abb. 10: Querschnitt eines Weizenkorns Quelle: W. Seibel, Warenkunde Getreide Quelle: W. Seibel, Warenkunde Getreide

Abb. 11: Schematischer Aufbau eines Weizenkorns Quelle: W. Seibel, Warenkunde Getreide

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Je nach Getreideart variieren die prozentualen Anteile der verschiedenen morphologischen Gewebeschichten. Die einzelnen Gewebeschichten des Korns sind aus Zellen aufgebaut, die sich jedoch durch Form, Funktion und Größe unterscheiden. Einige dieser Zellen (z. B. Keimzellen) sind lebendes Gewebe und verfügen so über einen eigenen Stoffwechsel. Die lebenden Zellen atmen, wobei Glucose zusammen mit Sauerstoff mit Hilfe von Enzymen zu Kohlendioxid, Wasser und Energie umgewandelt wird. Zwischen den einzelnen Getreidesorten bestehen ebenfalls Unterschiede in der Form und Anzahl der Zellenschichten. Die Schale verleiht ihm Stabilität und Schutz vor äußeren Einflüssen. Sie besteht aus folgenden Bestandteilen (siehe Abb. 12):

• Fruchtschale (Pericarp) • äußere Schutzschicht (Epidermis) • Längszellen • Querzellen • Schlauchzellen.

Die Längszellen bilden ein bis drei Lagen. Wie der Name schon sagt, verlaufen die Querzellen quer der Längsrichtung des Korns, die beim Weizen sehr fest sind. Unter den Querzellen sind die Schlauchzellen meist in unregelmäßiger Form und einzeln aufzufinden. Beim einigen Getreidearten, wie auch dem Weizen, befinden sich am Ende des Korns noch einzellige Haare, die als „Bart“ bezeichnet werden. Die Samenschale (Testa), welche unter Fruchtschale liegt, besteht aus bräunlich gefärbten, dünnwandigen, jedoch kompakten Zellen. Die Farbstoffschicht, auch als Pigmentschicht bezeichnet, gibt dem Korn die charakteristische Farbe.

Abb. 12: Zellschicht des Weizens (Pe = Pericarp, Te= Testa, Al = Aleuronschicht, En = Endosperm) Quelle: W. Seibel, Warenkunde Getreid, G. Geissler Zwischen der Samenschale und den Aleuronzellen befindet sich ein farbloses Häutchen, die hyaline Schicht. Diese Schicht bildet die Barriere und verhindert durch ihre Permeabilität den Wassereintritt von außen in das Korninnere. Das Wasser kann jedoch vom Korninneren nach außen passieren. Die Fruchtschale und die Samenschale bestehen zum Großteil aus Zellulose und Hemizellulose. Die Aleuronschicht ist die nährstoffreichste äußere Schicht des Mehlkörpers. Hier erfolgt während des Wachstums die Bildung der stärkehaltigen Endospermzellen. Die Abgrenzung des Aleurongewebes gegenüber dem Endosperm ist sehr unregelmäßig und es besteht eine Verwachsung mit der äußeren Schalenschicht. Dies ist auch der Grund, warum die müllerische Abtrennung erschwert ist.

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Sie enthält hochwertige Proteine, verschiedenste Mineralstoffe und Vitamine und Lipide. Die Aleuronschicht enthält auch zahlreiche Enzyme, die beim Wachstum als Stoffwechselkatalysatoren wirken. Der Mehlkörper (Endosperm) ist aus nicht teilungsfähigen Zellen aufgebaut, die sehr dünnwandig sind. Hier sind keine Stärkekörper eingelagert, die in einer Matrix von Proteinen und einigen Lipiden eingebettet sind. Der Keimling (Embryo) besteht aus 3 Teilen:

• Wurzelkeim (Radicula), • Keimblatt (Scutellum) und • Blatt- bzw. Sprossenanlage (Plumila).

Dies ist aus biologischer Sicht das bedeutsamste Gewebe des Getreidekorns, denn hieraus entwickelt sich nach dem Keimungsvorgang die neue Getreidepflanze. Gewichtsmäßig macht der Keimling beim Weizen 2 bis 3,5 Prozent des Gesamtkorns aus. 2.2 Gibberelline Gibberellinsäure ist ein pflanzliches Wachstumshormon (Phytohormon) und der bekannteste Vertreter aus der Gruppe der Gibberelline. Gibberellinsäure fördert die Keimung, hat Einfluss auf das Längenwachstum und die Befruchtung der Pflanzen und hebt die Winterruhe auf. Produziert wird die Gibberellinsäure in den Plastiden junger Blätter, ebenso - um die Reifung zu fördern - in unreifen Samen und Früchten. Im Jahr 1926 untersuchte der Japaner Eiichi Kurosawa eine Reiskrankheit, die in unter der Bezeichnung "verrückte Reiskeimlinge" bekannt war. Die Pflanzen wachsen extrem schnell, sehen spindelförmig und bleich aus und knicken wegen mangelnder Standfestigkeit leicht ab. Als Ursache für das abnorme Wachstum konnte Kurosawa eine Substanz ausmachen, die von einem auf den Pflanzen parasitierenden Pilz (Fusarium moniliforme = Gibberella fujikuroi) ausgeschieden wird. Mitte der dreißiger Jahre wurde die Substanz erstmals isoliert. Sie erhielt die Bezeichnung Gibberellin (GA). Im Jahr 1956 wurde durch C. A. WEST und B. O. PHINNEY ein Gibberellin aus Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) und anderen Pflanzen isoliert, womit gezeigt war, dass diese Stoffklasse im Pflanzenreich weit verbreitet ist. Etwa 30 Prozent der bekannten Gibberelline sind biologisch aktiv. Vermutlich enthalten alle höheren Pflanzen mindestens ein, in der Regel wohl mehrere aktive und inaktive Formen in unterschiedlichen Konzentrationen in den einzelnen Geweben. Gibberelline werden in der Wachstumsphase von Pflanzenteilen (Blätter und Blüten) und auch während des Reifeprozesses von Früchten gebildet. Der Transport erfolgt aktiv über Transportproteine und Protonen-Cotransporter oder passiv mittels Xylem und Phloem. Sie bestimmen z. B. bei Rosettenpflanzen neben dem Wachstum auch die Geschlechtsdifferenzierung der männlichen Blüten. Besonders eindrucksvoll kann die Wirkung eines Gibberellins (GA3) auf Mutanten von Phaseolus vulgaris demonstriert werden (B. O. PHINNEY, 1956), die sich aufgrund eines genetischen Defekts

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durch Zwergwuchs auszeichnen. Nach erfolgter Gibberellinbehandlung entstehen Pflanzen, die genauso groß wie die Kontrollpflanzen (ohne den genetischen Defekt) sind. Das Ergebnis legt den Verdacht nahe, dass Zwergwuchs auf einem Defekt in der Biosynthese des betreffenden Gibberellins beruht. Vergleichbare Ergebnisse sind an Zwergmutanten anderer Kulturpflanzen erzielt worden. Durch die Gibberellinwirkung werden vornehmlich das Streckungs- und nicht das Teilungswachstum gefördert. Pflanzen mit solchen Gendefekten können mit Hilfe der Spritzung von Gibberellinen zu ihrer Normalgröße heran wachsen. Interessant für die Verwendung von Gibberellin für diese Thesis ist die Eigenschaft der Keimungsförderung, indem es die Speicherstoffmobilisierung des Samens stimuliert. Der Auslöser hierfür können unterschiedlichste Umwelteinflüsse sein, wie z. B. Wasserkontakt bei der Samenkeimung. Chemisch betrachtet handelt es sich hierbei um Diterpene, die sich vom ent-Gibberellan (siehe Abb. 13) ableiten.

Abb. 13: ent-Gibberellan, Grundgerüst der Gibberelline Formal leiten sich die Gibberelline vom ent-Gibberellin ab, werden jedoch im pflanzlichen Stoffwechsel aus dem Diterpen ent-Kauten (siehe Abb. 14) synthetisiert.

Abb 14: ent-Kauren Die Lebensmittelindustrie setzt Gibberelline zusammen mit Auxin ein und besprüht damit Frucht bildende Pflanzen. Fazit: die Fruchtgröße wird gesteigert, der Fruchtabstand wird größer und die Pflanzen bilden keine Samen aus.

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Die in unserer Versuchsanordnung verwendete Gibberellinsäure (GA3) gehört zur Familie der Gibberelline, von der heute bereits über 120 Substanzen bekannt sind. Gibberelline werden mit der Kurzbezeichnung GAX bezeichnet. Die tief gestellte Zahl, für die der Platzhalter x steht, dient als Index und wurde in der Reihenfolge ihrer Entdeckung durchnummeriert.

Abb. 15: Gibberellinsäure (GA3) Gibberellinsäure (siehe Abb. 15) ist der bekannteste Vertreter aus der Gruppe der Gibberelline. Es handelt sich um eine Diterpenoid-Carbonsäure, die die Keimung fördert, Einfluss auf das Längenwachstum und die Befruchtung der Pflanzen hat. Sie hebt auch die Winterruhe auf. Im Gartenbau wird sie als Keimhilfe eingesetzt, um bei schwer oder kalt keimenden Pflanzen eine rasche Keimung auszulösen. In weiteren Arbeiten könnte zu dieser Thematik kann der Gibberellinstoffwechsel in der Pflanze im Detail aus fachlicher Sicht betrachtet werden. 2.3 Homöopathie und Homöopathieforschung Als Begründer der Homöopathie um 1800 n. Chr. ist der deutsche Arzt, Chemiker und Pharmazeuten Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755 – 1843) zu benennen. 2.3.1 Ähnlichkeitsprinzip Die Entwicklung des zentralen Themas der Homöopathie - dem Ähnlichkeits- oder Simileprinzips - geht auf den Selbstversuch von Hahnemann zurück. Er wollte herausfinden, wie die bereits bekannte Wirkung der Chinarinde gegen Malaria beim gesunden Menschen sich verhält. So wurde die Formulierung des Simileprinzips geboren – „similia similibus curentur“ – „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“! Es besagt, dass eine Krankheit durch die Verabreichung eines Mittels, dass bei einem Gesunden die ähnlichen Symptome hervorrufen kann wie bei einem Kranken, diese Krankheit heilt. 2.3.2 Potenzierung Potenzieren (auch als Dynamisieren bezeichnet) ist eine in der Homöopathie angewandte Methode zur Herstellung von homöopathischen Substanzen. Homöopathische Basisstoffe verschiedenster Art

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werden schrittweise mit einer Trägersubstanz verdünnt und anschließend verschüttelt oder verrieben Flüssig verschüttelte Substanzen werden als Dilution und verriebene als Trituration bezeichnet. Ausgangsprodukt ist eine Urtinktur, die zunächst im Verhältnis 1:10 (D-Potenzen), 1:100 (C-Potenzen) oder 1:50.000 (Q-/LM-Potenzen) verdünnt und anschließend mit einer festgelegten Zahl von Schlägen geschüttelt wird. Pro Potenzierungsschritt werden der vorgegebene Verdünnungsschritt und die definierte Anzahl der Schüttelschläge ausgeführt. Für jeden Potenzierungsschritt wird ein neues (ungebrauchtes) Glas verwendet, um hier einer stofflichen sowie „energetischen“ Kontamination entgegenzuwirken. 2.3.3 Stand der Forschung – Forschungsmodelle Zur Klassifikation der Grundlagenforschung zur Homöopathie wird die Gliederung in die Forschung gemäß dem Simileprinzip und die Potenzierungsforschung herangezogen. Die von Endler (1996) getroffene Übersicht zur Klassifikation der Grundlagenforschung zur Homöopathie stellt die Basis zur Auflistung der bereits vorliegenden Forschungsergebnisse dar und wird - um die zu einem späteren Zeitpunkt ergänzten oder neuen Studien - erweitert. Basis für die Klassifizierung bildet die Betrachtung der physiologischen Wirkungen – dem Simile- und Potenzierungsprinzip. Aus diesem Gesichtspunkten erfolgt eine Unterteilung in zwei komplementäre Anwendungsgebiete. A) Forschung nach dem Simileprinzip 1.) Dieser Fachbereich befasst sich mit der Reaktionskybernetik lebender Systeme, wobei entweder konventionell zubereitete (verdünnte) Testsubstanzen oder nach einem homöopathischen Protokoll schrittweise Verdünnens und Verschüttelns zubereitete Potenzen verwendet werden. 2.) Klassifizierung von Studien, deren Grundlage das Simileprinzip jeder klinischen Homöopathie ist. Hier wird die Stimulierung eines gestörten Selbstheilungsprozesses unter Anwendung des Simileprinzips als Essenz der Homöopathie bezeichnet. B) Potenzierungsforschung Die Forschung der Homöopathie bezieht sich auf die verwendete Testsubstanz beziehen, wie dies auch in dieser Thesis der Fall ist. Die hierzu durchgeführten biologischen Studien sollen entweder den Unterschied zwischen „konventionell“ verdünnten Substanzen und homöopathischen Potenzen derselben Substanzen demonstrieren, wobei sich beide zumeist im niedrigen Verdünnungsbereich befinden, oder sie sollen die biologische Wirkung oft extrem hoher Potenzen beschreiben, die gegen neutrale Kontrollsubstanzen getestet werden. 2.3.4 Klassifikation nach Verabreichungsmodus Die Klassifikation von Studien kann hinsichtlich der Art des angewandten Reizes oder der angewandten Reize erfolgen:

• Einzelreiz oder • zumindest zwei aufeinander folgende Reize.

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Prinzipiell muss bei der Quelle des ersten oder zweiten Reizes bei Verdünnungen beachtet werden, dass die entsprechenden Urtinkturen identisch oder unterschiedlich sein können und die Art der Verdünnung (potenziert oder nicht potenziert) muss hier ebenfalls einbezogen werden. Bei der Art des Reizes können theoretisch 24 Kombinationen (Typen von Studien) kategorisiert werden. Erster und/oder zweiter Reiz kann/können

• eine niedrige Verdünnung (Ursubstanz oder Urtinktur - N) oder • eine sehr hohe Verdünnung (Verdünnung jeden Grades der Urtinktur – H) oder • eine hohe Verdünnung in potenzierter Form (P) sein oder • die Ausgangslage kann ein Stress- oder pathologischer Zustand (S) sein.

Hingewiesen wird vorab schon, dass die Liste hinsichtlich der Forschung zum Herstellungsprozess homöopathischer Potenzen, der Qualitätskontrolle und der Lagerbedingungen unvollständig ist. In der Auflistung der Studien wurden möglicherweise ältere Studien nicht genannt. A) KONVENTIONELLE PHARMAZEUTISCHE FORSCHUNG B) FORSCHUNG ZUR HORMESIS C) FORSCHUNG ZUR TOLERANZ

1. Explorative Potenzierungsforschung 1.1 Unterschiedliche Wirkungen von Agentien in hoher Verdünnung in potenzierter Form 2. Forschung zur Isopathie

Kurative Wirkung eines Agens in hoher Verdünnung nach Vergiftung mit demselben Agens in niedriger Verdünnung Kurative Wirkung eines Agens in hoher Verdünnung in potenzierter Form nach Vergiftung mit demselben Agens in niedriger Form Schutzwirkung eines Agens in hoher Verdünnung im Hinblick auf eine nachfolgende Gabe desselben Agens in niedriger Verdünnung Provokation substanzspezifischer (Krankheits-)Symptome durch oftmalige Wiederholung der Gabe ein- und desselben Agens in hoher Verdünnung in potenzierter Form

3. Forschung zur Homöopathie im engeren Sinn Schutzwirkung eines Agens in niedriger Verdünnung in Hinblick auf eine nachfolgende zweite Gabe eines unterschiedlichen Agens in niedriger Verdünnung Kurative Wirkung eines Agens in hoher Verdünnung in potenzierter Form nach Vergiftung mit einem unterschiedlichen Agens in niedriger Verdünnung Schutzwirkung eines Agens in niedriger Verdünnung, das bei gesunden Organismen gewisse Symptome hervorrufen pflegt, auf einen geschädigten oder kranken Organismus, wenn der letztere identische Symptome zeigt Kurative Wirkung eines Agens in hoher Verdünnung, das in niedriger Verdünnung bei einem gesunden Organismus nach Vergiftung durch ein unterschiedliches Agens in niedriger Verdünnung, wenn identische Symptome zeigt Kurative Wirkung eines Agens in hoher Verdünnung in potenzierter Form, das in niedriger Verdünnung bei einem Gesunden Organismus nach Sensitivisierung durch ein unterschiedliches Agens in niedriger Verdünnung, wenn dieser identische Symptome zeigt Beispiele aus der modernen konventionellen Medizin

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Kurative Wirkung eines Agens in hoher Verdünnung in potenzierter Form (das bei oftmaliger Gabe in hoher Verdünnung in potenzierter Form bei gesunden Organismen gewisse Symptome hervorrufen pflegt), auf einen geschädigten Organismus, wenn letzterer identische Symptome zeigt 2.3.5 Klinische Studie Eine Klinische Studie wird durchgeführt, um den Einfluss einer medizinischen Behandlung auf eine Krankheit in einem kontrollierten experimentellen Umfeld am Menschen zu erforschen. Lt. § 1, Absatz 23 AMG erfolgt die Definition in folgender Form: Eine klinische Prüfung ist eine am Menschen durchgeführte Untersuchung, die dazu bestimmt ist, klinische oder pharmakologische Wirkungen von Arzneimitteln zu erforschen oder nachzuweisen oder Nebenwirkungen festzustellen. Klinische Studien bilden die Basis für die Pharmaforschung zur Belegung der Verträglichkeit und Wirksamkeit von entwickelten Medikamenten. Für Gerätschaften im Klinischen Bereich werden ebenfalls im Zuge des Medizinproduktegesetzes klinische Studien durchgeführt. 2.4 Forschungsfrage Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um den Versuch einer Reproduktion der Studie von Andreas Maria Bauhofer zum Bio-Assay der Weizenkeimung mit homöopathisch aufbereitetem Gibberellin. Die Forschungsfrage lautet: Ist eine homöopathisch aufbereitete Information des Pflanzenhormons Gibberellin in der Lage, das Längenwachstum von Weizenkeimen zu verändern, und wenn ja, in welchem Ausmaß? 3. METHODIK Die Grundlagen für die Thesisarbeit liefern zwei Versuchsreihen mit insgesamt 3020 Keimlingen. 3.1 Angaben zum Versuchsort, -zeitraum und den beteiligten Personen

• Versuchszeitraum Versuchsreihe 1: 25. November 2007 bis 01. Dezember 2007 Versuchszeitraum Versuchsreihe 2: 03. April 2008 bis 09. April 2008

• Versuchsorte: Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung, Labor Dr. Waltraud Pongratz – Scherer, Preding/Graz und St. Johann im Pongau/Pfunerweg 11.

• Methode: Blindstudie, Mehrglas-Methode • Erstkontakt der Keime mit den Potenzen: 25 November 2007 um 17:00 Uhr und 03. April

2008 um 07:00 Uhr • Erntebeginn der Keime : 01. Dezember 2007 um 10:00 Uhr und 09. April um 09:00 Uhr

Beteiligte Personen:

• Versuchsleitung: Dipl. Päd Andrea Pfleger

20

• Weitere Personen: Dr. Waltraud Pongratz – Scherer, Magdalena Scherer, Katharina Assel, Anni Nocker, Bernhard Pfleger

• Thesisbetreuung: Dr. P. C. Endler • Verblindung der Substanzen: Gschweitl Josef, A - Preding/Weiz, Dipl. Päd. Karin Pichler, A –

Wagrain 3.2 Daten zu den verwendeten Produkten / Behelfen und deren Einsatz

• Weizen: Weichweizen (Triticum aestivum) - Herkunft – Daten von Waltraud fehlen • Gibberellin: GA3 – Fa. Merck, VWR International GmbH, Art. Nr. 8.14464.0001

Abb.16: Gibberellinsäure – Fa. Merck - Originalgebinde

• Filterpapier: Whatman, VWR International GmbH, Art. Nr. 512-1011, Cellulosefilter, rund 90

mm, Sorte 2

Abb. 17: Filterpapier Whatman – Produktdaten lt. Verpackung

• Destilliertes Wasser: Aqua bisdestillata, Fa. Richter pharma AG, A – 4800 Wels • Aceton: Apotheke zur Mariahilf, A - Weiz • Mehrweggläser: Die Vorreinigung der Gläser erfolgt durch einen Waschvorgang,

anschließender Trocknung bei 250°C und nochmaliger Spülung der Schalen (Deckel der Mehrweggläser) mit destilliertem Wasser und Trocknung bevor das Filterpapier und die Keimlinge aufgelegt werden.

• Braungläser zum Potenzieren mit Schraubverschluss (20 ml) bzw. 500 ml/250 ml– Heiland Versand, Art. Nr. 380020

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• Pipette: Transferpette 100 µ, BRAND mit Spitzen zum Wechseln nach jeder Pipettierung zur Bereitung der Potenzen

Abb.18: Braunglasflasche 20 ml und Transferpette 100 µ, Brand

• Glaspipetten 5 ml zur Pipettierung der Lösungen auf die vorgelegten Schalen, Hirschmann,

VWR International GmbH, Vollpipette, Klasse AS, Art. Nr. 612-1328

Abb. 19: Vollpipette 5 ml

• Sicherheits-Pipettierball, VWR International GmbH, FLIP, Material: Naturkautschuk, 2 Arbeitspunkte, Art. Nr. 612-1947

Abb. 20: Sicherheits-Pipetierball 3.3 Potenzierungsplan

1.) Lösungsmittel für die D1 Urtinktur ist Aceton. Das Potenzierungsmedium für D2 bis D30 ist

doppelt destilliertes Wasser lt. Herstellerangabe. 2.) Die neuen Potenzierungsgefäße werden 3 malig mit doppelt destilliertem Wasser durchspült

bevor diese benutzt werden. Für jeden Potenzierungsschritt werden neue Gefäße verwendet.

22

Abb.21: Vorbereitete Arbeitsmaterialien und Gläser zur Potenzierung

3.) Die Gefäße mit den Lösungen werden durch eine Auf- und Ab- Bewegung mit 20 cm auf den

Handballen für 1 Minute geschüttelt. (= 30 Schüttelschläge). 4.) Ursubstanz ist GA3-Pulver. Diese wird in 1 ml Aceton innerhalb von 1 min zur Lösung

gebracht. 5.) D2: Für diese Herstellung werden 9ml destilliertes Wasser zu dem 1ml Urtinktur hinzugefügt

und wie oben beschrieben geschüttelt. 6.) Potenzierung von D3 bis D29: 1 ml der hergestellten D3 werden nun in das nächste

Potenzierungsgefäß übergeführt und mit 9 ml doppelt destilliertem Wasser versetzt. (nach den Schüttelschlägen ist nun die D4 hergestellt – folgend der Anweisung bis D29)

7.) Für den letzten Verdünnungsschritt wurden größere Flaschen (500 ml bzw. 250 ml), wobei das Verhältnis von Inhalt und Volumen nicht verändert wurde.

Für die Vergleichspotenzierung mit Aceton werden die gleichen Schritte vollzogen jedoch ohne gelöstes GA3-Pulver. Die Potenzierung der Testsubstanz erfolgt, um „energetische“ Kontaminations- und Informationsübertragungseffekte des Potenzierenden zu vermeiden. Die Verblindung der beiden potenzierten Flüssigkeiten erfolgte im Versuch 1 durch Herrn Gschweitl Josef (A - Preding/Weiz) mit der Codierung A und B und im Versuch 2 durch Dipl. Päd. Karin Pichler (A – Wagrain). In der Versuchsreihe 1 wurde die Codierung mit den Buchstaben A und B und in der Versuchsreihe 2 mit B und D vorgenommen. In der Folge werden nur noch die aufgelösten Codierungen in folgender Bezeichnung verwendet:

• W = Wasser D30 • G = Gibberellin D30.

3.4 Versuchsaufbau 3.4.1 Legesystematik und Komplettierung der Schalen Folgender Aufbau der Anordnung wurde gewählt (siehe Abb. 22):

• Einwegglas – Schale • 2 Blatt Filterpapier

23

Abb. 22: Glasschale mit 2 Stück Filterpapier Besondere Beachtung gilt hier der Qualität der Weizenkörner. Sie werden von Hand vorsortiert, damit das Bestehen eines intakten Keimdeckels gegeben ist und somit alle Körner die gleichen Voraussetzungen vorfügen. Weiters wurde auch noch im Zuge der Aussortierung auf die gleich bleibende Größe der Weizenkörner Rücksicht genommen vorgenommen. Bei der Sortierung und Auslese der Körner wurden lediglich 40 Prozent der Körner für die Versuchsreihe herangezogen. Die Anordnung der Weizenkörner erfolgt kreisförmig und die Ausrichtung aller Keimdeckel erfolgt nach innen. Pro Schale werden 20 Weizenkörner unter Zuhilfenahme von einer Spitzpinzette angeordnet.

Abb.23: Anordnung der Körner Abb. 24: Schale komplettiert Beim Einpipettieren der potenzierten Flüssigkeiten ist darauf zu achten, dass die Anordnung der Weizenkörner bestehen bleibt. Pro Versuchsschale werden 5 ml der der vorbereiteten Lösungen auf die entsprechenden Schalen aufgebracht und der Glaskörper auf die Schale gestellt. 3.4.2 Daten zum Versuchsraum und Stellpläne der Versuchsreihen Beim Versuchsraum handelt es sich um einen gänzlich abgedunkelten Raum, der während der gesamten Keimphase absolute Dunkelheit garantiert. Die Raumtemperatur beträgt 21 Grad Celsius und die Bodentemperatur, welche über eine Fußbodenheizung (wasserbefüllt) gesteuert wird, 20 Grad Celsius.

24

Die Mehrweggläser wurden auf Styroporplatten mit 5 cm Stärke platziert, damit der direkte Kontakt mit der Bodenfläche nicht gegeben ist und somit Differenzen in der Temperatur der Bodenoberfläche ausgeschlossen werden können. Weiters zeichnet sich dieses Material auch als schlechter Leiter aus, der insbesondere im Versuch 2 als zusätzliche räumliche Abgrenzung zwischen den Gläsern mit den verschiedenen Flüssigkeiten diente und ein „energetischen Kontamination- und Informationsübertragungseffekte“ ausgeschlossen werden kann. Folgende Versuchsanordnung wurde mit den Mehrweggläsern und den zugeführten potenzierten Flüssigkeiten in der Versuchsreihe 1 getroffen: Tab. 1

W41 G21 W21 G1 W1 W42 G22 W22 G2 W2 W43 G23 W23 G3 W3 W44 G24 W24 G4 W4 W45 G25 W25 G5 W5 W46 G26 W26 G6 W6 W47 G27 W27 G7 W7 W48 G28 W28 G8 W8 W49 G29 W29 G9 W9 W50 G30 W30 G10 W10 G41 G31 W31 G11 W11 G42 G32 W32 G12 W12 G43 G33 W33 G13 W13 G44 G34 W34 G14 W14 G45 G35 W35 G15 W15 G46 G36 W36 G16 W16 G47 G37 W37 G17 W17 G48 G38 W38 G18 W18 G49 G39 W39 G19 W19 G50 G40 W40 G20 W20

Versuchsreihe 1: Stellplan der Gläser mit Codierungsbezeichnung und Angabe der Schalennummer. Folgende Versuchsanordnung wurde mit den Mehrweggläsern und den zugeführten potenzierten Flüssigkeiten in der Versuchsreihe 2 getroffen: Tab. 2

G1 G2 G3 G4 G5 G6 G7 G8 G9 G10 G11 G12 G13 G14

G15 G16 G17 G18 G19 G20 G21 G22 G23 G24 G25 G26

W1 W2 W3 W4 W5 W6 W7 W8 W9 W10 W11 W12 W13 W14

W15 W16 W17 W18 W19 W20 W21 W22 W23 W24 W25 W26

Versuchsreihe 2: Stellplan der Gläser mit Codierungsbezeichnung und Angabe der Schalennummer.

25

Abb. 25: Schale pipettiert mit Glaskörper

Abb.26: Gläser fertig pipettiert vor der Abdunkelung 3.4.3 Datenerhebung – Messung der Keimlinge Die Keimlinge wurden in der Reihenfolge der Pipettierung geerntet. Die Keimlinge werden an der Keimdeckelkante vom Korn getrennt. Die Messung erfolgt mit Hilfe eines skalierten Millimeterpapiers, damit die Keimlinge gerade zur Messung gelegt werden können.

Abb. 27: Schalen vor der Messung

26

Abb. 28: Schalen vor der Messung mit der Codierungsbezeichnung D aus der 2. Versuchsreihe (D = Wasser D30)

Abb. 29: Schalen vor der Messung mit der Codierungsbezeichnung B aus der 2. Versuchsreihe (B = Gibberellin D30)

Abb. 30: Fixierung des Keimlings am der Skala zur Datenerhebung

27

4. ERGEBNISSE 4.1 Verfahren der statistischen Auswertung Die Auswertung der Daten erfolgt mittels Varianzanalysen mit post-hoc-Tests nach der Scheffé. 4.2 Ergebnisse der Saatkeimungen 4.2.1 Ergebnisse - Versuchsreihe 1 (Anzahl der Keime: 2000 Stück) Die Versuchsreihe 1 umfasste 50 Schalen mit jeweils 20 Keimlingen pro Gruppe. Für die Auswertung wurden die Daten aller Schalen herangezogen. Die folgende Tabelle (siehe Tab. 3) zeigt für jede Gruppe und jede Schale - mit jeweils 20 Keimlingen - die Länge in Millimeterangabe (Mittelwert, Standardabweichung, Minimum und Maximum), sowie für jede Gruppe den Gesamtwert. Tab. 3

Länge in mm

Gruppe Schale mit 20 Keimen Mittelwert Standard-

abweichung Minimum Maximum

1 49,15 22,37 0 77 2 43,6 23,78 0 74 3 35,4 21,94 0 71 4 41,75 20,05 2 71 5 39,3 20,45 0 73 6 43,5 20,68 3 72 7 41,4 22,03 0 73 8 41,15 23,42 0 74 9 39,3 21,62 0 72

10 47,35 19,08 12 77 11 42,65 18,38 13 73 12 39,75 19,36 8 74 13 41,3 17,89 11 68 14 41,8 23,48 0 78 15 41,25 22,61 0 77 16 45,45 25,24 0 73 17 45,8 22,64 0 77 18 44,75 19,18 11 77 19 43,75 19,16 14 73 20 51,15 17,56 19 73 21 37,1 22,87 0 74 22 44,9 22,88 0 71 23 38,25 20,7 0 73

Gibberellin D30

24 40,15 24,56 0 78

28

25 42,6 19,11 0 72 26 47,3 19,67 10 78 27 40,9 23,91 0 72 28 45,9 21,69 0 74 29 40,35 19,19 12 77 30 45,4 21,38 15 73 31 40,55 17,5 8 73 32 44,25 15,84 16 70 33 35,1 19,44 9 73 34 40,15 23,1 0 73 35 36,1 18,6 7 77 36 47,1 17,12 16 71 37 38,05 19,72 11 71 38 49,45 17,05 18 71 39 40,65 15,95 0 72 40 44,6 19,75 12 75 41 43,9 22,03 0 71 42 43,95 19,52 17 70 43 41,15 19,75 14 71 44 45,6 19,88 14 74 45 43,9 21,26 15 71 46 50,9 17,15 17 74 47 37,5 23,67 0 71 48 39,6 18,06 14 73 49 38,45 18,33 11 67 50 41,65 23,89 0 77

Gesamt 42,5 20,46 0 78 1 46,7 21,37 0 75 2 44,4 20,13 3 71 3 46,4 18,56 7 75 4 44,75 16,64 2 69 5 48,85 23,43 12 100 6 47,2 21,92 11 83 7 45,1 24,33 0 85 8 47,3 15,32 22 77 9 50,4 25,88 0 85

10 56,3 20,84 0 80 11 47,25 20,96 0 92 12 41,85 19,16 0 72 13 45,25 16,42 18 71 14 45,9 20,22 10 87 15 48,8 17,09 14 85 16 48,2 23,83 9 81

Wasser D30

17 47,6 17,3 6 74

29

18 49,8 21,83 8 81 19 53,15 17,26 24 80 20 48,9 18,05 11 74 21 43,3 22,13 0 74 22 44,35 23,73 0 74 23 44,55 21,73 0 74 24 45,15 21,55 0 72 25 46,7 20,23 9 75 26 49,95 20,94 8 75 27 44,5 22,37 0 75 28 49,2 16,88 21 77 29 52,4 20,18 5 80 30 46,1 18,56 15 77 31 44,7 21,85 0 71 32 42,8 20,2 0 72 33 42,05 25,08 0 75 34 45,65 19,21 0 74 35 44,25 22,09 0 81 36 46,1 17,89 12 75 37 45,3 22,13 0 75 38 44 24,34 0 75 39 40 20,13 0 77 40 41,35 18,39 0 77 41 41,95 19,89 0 75 42 43,25 19,67 12 73 43 39,4 19,44 0 72 44 45,95 20,63 0 75 45 44,2 20,76 11 78 46 42,3 19,35 0 71 47 41,8 19,44 0 75 48 38,85 21,14 0 80 49 41,05 19,99 0 75 50 43,3 18,76 6 71

Gesamt 45,57 20,31 0 100 Deskriptive Angabe für die einzelnen Schalen Im Vergleich zwischen den beiden Gruppe Gibberellin D30 und Wasser D30 gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (t1997,882=3,369; p=,001), Gruppe Wasser D30 hat einen höheren Wert als Gruppe Gibberellin D30 (siehe. Abb. 31).

30

Pfleger - Mittlere Längen der KeimlingeVersuchsreihe 1

42,5045,57

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 31: Gegenüberstellung der Gesamtauswertung beider Gruppen in Bezug auf die mittlere Längen der Keimlinge Die Gruppe Gibberellin D30 zeigt ein um 6,74% vermindertes Wachstum der Keimlinge in der Betrachtung der Gesamtwerte je Gruppe (siehe. Tab. 3 – Gesamtwert am Ende jeder Gruppe). Weiters erfolgte eine Betrachtung der Unterschiede der Schalen innerhalb der beiden Gruppen und es konnten keine Unterschiede zwischen den Schalen festgestellt werden (Wasser: F49;950=,584; p=,990; Gibberellin: F49;950=,680; p=,955), d.h. die Gruppen sind in sich als homogen anzusehen. 4.2.2 Ergebnisse - Versuchsreihe 2 (Anzahl der Keime: 1020 Stück) Die Versuchsreihe 1 umfasste 26 Schalen mit jeweils 20 Keimlingen pro Gruppe. Für die Auswertung wurde aus der Gruppe Gibberellin D30 die Schale Nr. 10 für die Auswertung eliminiert, da hier eine offensichtliche Abweichung zu allen anderen Schalen – aus welchem Grunde auch immer – gegeben war und so eine Datenverzerrung ausgeschlossen werden kann. Die folgende Tabelle (siehe Tab. 4) zeigt für jede Gruppe und jede Schale - mit jeweils 20 Keimlingen - die Länge in Millimeterangabe (Mittelwert, Standardabweichung, Minimum und Maximum), sowie für jede Gruppe den Gesamtwert.

31

Tab. 4 Länge in mm

Gruppe Schale mit 20 Keimen

Mittelwert Standard-abweichung Minimum Maximum

1 36,1 21,14 0 61 2 33,8 23,12 0 64 3 34,25 22,55 0 61 4 39,9 19,02 0 65 5 33,3 23,96 0 68 6 38,65 23,48 0 65 7 33,4 13,46 0 52 8 35,15 19,76 0 60 9 38,45 21,34 0 69

10 . . . . 11 40,3 17,61 0 65 12 47,25 11,04 32 70 13 44,8 17,5 0 65 14 47,75 13,78 0 65 15 39,3 20,65 0 63 16 42,85 17,27 0 63 17 35,25 14,14 0 58 18 35,6 19,01 0 56 19 40,4 13,88 7 61 20 33,9 20,89 0 59 21 40,7 25,41 0 71 22 42,05 16,61 0 65 23 36,2 21,98 0 62 24 40,8 20,17 0 68 25 41,7 18,78 0 70 26 30,3 18,83 0 52

Gibberellin D30

Gesamt 38,49 19,39 0 71 1 37,5 21,36 0 70 2 35,7 19,11 0 57 3 43,85 16,48 0 64 4 42,4 16,54 0 60 5 41,4 20,71 0 72 6 46,85 17,37 0 66 7 41,6 19,64 0 64 8 37 21,11 0 59 9 45,95 18,73 0 62

10 38,4 18,18 0 62 11 44,25 16,81 0 68

Wasser D30

12 43,3 17,78 0 65

32

13 43,75 19,04 0 62 14 44,6 19,2 0 64 15 43,75 17,87 0 60 16 41,8 11,38 6 57 17 46,1 8,66 27 63 18 38,3 20,91 0 61 19 39,35 15,98 0 60 20 43,1 17,16 3 66 21 38,7 20,56 0 63 22 35,25 10,4 2 53 23 36,05 24,21 0 63 24 41,6 18,12 0 61 25 36,75 20,71 0 61 26 36,65 19,41 0 58

Gesamt 40,92 18,19 0 72 Deskriptive Angabe für die einzelnen Schalen Im Vergleich zwischen den beiden Gruppe Gibberellin D30 und Wasser D30 gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (t1007,262=-2,067; p=,039), Gruppe Wasser D30 hat einen höheren Wert als Gruppe Gibberellin D30 (siehe. Abb. 32).

Pfleger - Mittlere Längen der KeimlingeVersuchsreihe 2

38,4940,92

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 32: Gegenüberstellung der Gesamtauswertung beider Gruppen in Bezug auf die mittlere Längen der Keimlinge Die Gruppe Gibberellin D30 zeigt ein um 5,94% vermindertes Wachstum der Keimlinge in der Betrachtung der Gesamtwerte je Gruppe (siehe. Tab. 4 – Gesamtwert am Ende jeder Gruppe).

33

Weiters erfolgte eine Betrachtung der Unterschiede der Schalen in den beiden Gruppen und es konnten keine Unterschiede zwischen den Schalen festgestellt werden (Wasser: F25;494=,759; p=,795; Gibberellin: F24;475=1,081; p=,361), d.h. die Gruppen sind – nach Ausschluss der Schale 10 der Gruppe Gibberellin D30 – in sich als homogen anzusehen. 4.2.3 Ergebnisse – Gesamtwerte beider Versuchsreihen (Anzahl der Keime: 3020 Stück) Für die Gesamtauswertung beider Versuche wurden die Daten aus der Versuchsreihe 1 und 2 zusammengefügt. Die Auswertung der vorliegenden Daten aus beiden Versuchsreihen hat ebenfalls in den beiden Gruppen Gibberellin D30 und Wasser D30 es einen signifikanten Unterschied ergeben (t3013,992=-3,879; p<,001).

Pfleger - Mittlere Längen der KeimlingeVersuchsreihe 1 + 2

42,5045,57

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 33: Gegenüberstellung der Gesamtauswertung beider Versuchsreihen in Bezug auf die mittlere Längen der Keimlinge von beiden Gruppen Die Gruppe Gibberellin D30 zeigt ein um 6,74% vermindertes Wachstum der Keimlinge in der Betrachtung der Gesamtwerte aus den zusammengeführten Daten beider Versuchsreihen. Weiters wurde die Daten der nicht gekeimten Weizenkörner betrachtet, damit auch hier eventuell zu vorhandene Verschiebungen ausgeschlossen werden können. Bereits die Gegenüberstellung der Keimungsraten in der Gesamtauswertung beider Versuchsreihen zeigte, dass hier keine relevante Größe besteht.

34

Tab. 5

Gruppe Menge Keimlinge 0 mm / Stk. Keimrate in % Wasser D30 1520 74 95,13 Gibberellin D30 1500 75 95 Gesamt 3020 149 95,07

Keimrate in Prozent in Bezug auf die Gesamtanzahl der Daten aus beiden Versuchen. 4.2.4 Ergebnisse – Zusammenfassung der Ergebnisse aus allen vier durchgeführten Studien des letzten Jahres (Anzahl der Keime: 6958 Stück) Für die Zusammenfassung aller bereits durchgeführten Studien zu Weizenkeimung mit Gibberellin D30 und Wasser D30 wurden die Ergebnisse von Andrea Pfleger, Andreas M. Bauhofer und Jürgen Hofäcker zusammengefasst. Es wurde eine Auswertung des Gesamtergebnisses auf die beiden Gruppen Gibberellin D30 und Wasser D30 vorgenommen. Die Auswertung der aller vorliegenden Daten aus den vier bis dato durchgeführten Versuchsreihen hat in den Gruppen Gibberellin D30 einen signifikanten Unterschied ergeben (t49;3449 = 3,471; p<,001). In den Gruppen Wasser D30 hat sich ebenfalls ein signifikanten Unterschied ergeben (t49;3409 = 2,617; p<,001)

Gesamt - Mittlere Längen der Keimlinge

41,91

45,74

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 34: Gesamtdaten (Pfleger, Bauhofer, Hofäcker) – Mittlere Längen der Keimlinge Die Gruppe Gibberellin D30 zeigt ein um 8,37% vermindertes Wachstum der Keimlinge in der Betrachtung der Gesamtwerte aller durchgeführten Studien.

35

Weiters wurde zusätzlich zu den Gruppen auch die Versuche und die Wechselwirkungen berechnet. Bei der Betrachtung aller Versuche ergab sich ein signifikanter Unterschied (F3=31,357; p=,001) und keine Wechselwirkungen (F3=1,051; p=,369). Dies gilt für alle Versuche und alle beiden Gruppen. Weiters erschien nun auch der paarweise Vergleich der Versuche interessant, wobei alle möglichen Kombinationen in der Tabelle 6 dargestellt werden. Tab. 6

95% Konfidenzintervall für die Differenza

(I) Versuch (J) Versuch

Mittlere Differenz

(I-J) Standardfehler Signifikanza Untergrenze Obergrenze

Pfleger_2 4,332* ,848 ,000 2,093 6,571

Bauhofer -3,224* ,697 ,000 -5,064 -1,383

Pfleger_1

Hofäcker 1,777 ,703 ,069 -,077 3,632

Pfleger_1 -4,332* ,848 ,000 -6,571 -2,093

Bauhofer -7,556* ,849 ,000 -9,795 -5,316

Pfleger_2

Hofäcker -2,555* ,853 ,017 -4,806 -,304

Pfleger_1 3,224* ,697 ,000 1,383 5,064

Pfleger_2 7,556* ,849 ,000 5,316 9,795

Bauhofer

Hofäcker 5,001* ,703 ,000 3,146 6,856

Pfleger_1 -1,777 ,703 ,069 -3,632 ,077

Pfleger_2 2,555* ,853 ,017 ,304 4,806

Hofäcker

Bauhofer -5,001* ,703 ,000 -6,856 -3,146Paarweiser Vergleich der Versuche Lediglich der Vergleich von Pfleger_1 (=Versuchsreihe 1) und Hofäcker zeigt einen tendenziellen Unterschied. Alle anderen Vergleiche sind signifikant und zeigen Werte von p = ,001 oder p = ,017 (siehe Tab. 6). 5. DISKUSSION Die Ergebnisse der Weizenkeimungen zeigen, dass die Hemmung des Wachstums durch das Gibberellin D30 eindeutig analog zur Studie von Andreas M. Bauhofer reproduziert werden konnte. Dieses Ergebnis zeigt sich nicht nur durch die Zusammenfassung der beiden Versuchsreihen 1 und 2, sondern es ist in jedem Einzelversuch die Signifikanz (p < 0,05) gegeben. Auch die in der Folge durchgeführte Untersuchung von Jürgen Hofäcker zeigt wieder die eindeutige Hemmung des Wachstums auf den beobachteten Wachstumszeitraum mit Gibberellin D30.

36

Tab. 7 Länge

Versuch Mittelwertin mm

Standard-abweichung

Minimum Maximum

G D30 42,50 20,46 0 78

W D30 45,57 20,31 0 100

Pfleger_1 Gruppe

Gesamt 44,04 20,44 0 100

G D30 38,49 19,39 0 71

W D30 40,92 18,19 0 72

Pfleger_2 Gruppe

Gesamt 39,73 18,82 0 72

G D30 45,19 23,24 0 118

W D30 49,33 25,60 0 126

Bauhofer Gruppe

Gesamt 47,26 24,53 0 126

G D30 39,74 22,23 0 99

W D30 44,77 23,12 0 108

Hofäcker Gruppe

Gesamt 42,18 22,80 0 108

G D30 41,91 21,79 0 118

W D30 45,74 22,60 0 126

Gesamt Gruppe

Gesamt 43,81 22,27 0 126Gesamtauswertung – Übersicht der Mittelwerte des Längenwachstums zwischen allen vier Keimungsreihen Daraus lässt sich in Hinblick auf die von Baumgartner et al durchgeführten Studien mit Gibberellin-Mangelmutanten eine Umkehrung des Wachstumsverhalts bei Weizen feststellen. Künftig gilt es in diesem Bereich Versuche mit Saatgut ohne Gibberellindefizite durchzuführen, die die Hypothese untermauern, dass dieses Saatgut in der selber Art und Weise mit Gibberellin D30 reagiert, wie dies beim Weizen festgestellt werden konnte. Die - sowohl in den Amphibienstudien von Endler et al. Als auch in den Studien von Baumgartner et al. - erhobenen Phasen der Stimulation oder Hemmung der Entwicklung wurden bis dato noch nicht in Studienreihen mit Weizen unter Zugabe von Gibberellin erhoben. Hier würde auch der Ansatz zur Forschung zur Isopathie liegen. Aus dem Bereich der botanischen Studien liegen hier bereits Ergebnisse vor. Beobachtet wurde die kurative Wirkung eines Agens in hoher Verdünnung in potenzierter Form nach Vergiftung demselben Agens in niedriger Verdünnung. Netien et al (1965) und Boiron & Marin (1967) führten hierzu Studien über den Einfluss von potenziertem Kupfersalz auf Pflanzen durch, die zuvor mit Kupfersalz vergiftet worden waren und hier konnte eine jeweils eine kurative Wirkung gefunden werden. Auch konnte eine Schutzwirkung von Kupfersalz in hoher Verdünnung in Hinblick auf eine zweite nachfolgende Gabe desselben Agens in niedriger Form von Projetti et al. (1985) gefunden werden.

37

Bei den im Bereich der explorativen Potenzierungsforschung bereits durchgeführten botanischen Studien von Pongratz W. et al (1991) mit Silbernitrat in Bezug auf das Wachstum von Weizenkeimen wurde auf die Streuung der jeweiligen Wert erstmals ein verstärkter Fokus gelegt. Es wurde festgestellt, dass die Streuung der Werte durch die Testinformation verringert wurde, d.h. dass die Einzelwerte unter dem Einfluss der Testinformation relativ homogener sind. Im Falle der Studien zur Weizenkeimung mit Gibberellin D30 konnte dies noch nicht festgestellt werden. Bei der Betrachtung der durchgeführten Darstellungen der Anzahl der Keimlinge pro Messeinheit (mm) in einem Balkendiagramm konnte festgestellt werden, dass es Parallelen in der Kontinuität der Balkenhöhen und somit des gleichmäßigen Wachstumsverlaufes bei Gibberellin D30 in den Versuchen von Pfleger (siehe Anhang Abb. 42) und Bauhofer (siehe Anhang Abb. 50) gibt. Die aktuelle Veröffentlichung der Studie von Baumgartner et al (2008), in der bestimmte Jahrgänge von Pisum sativum L. beprobt wurden, konnten erhebliche Unterschiede in der Reaktion auf Gibberellin D17 festgestellt werden. Dieser Faktor könnte auch auf die Schwankungen zwischen den bestehenden Weizenkeimreihen in der Darstellung der Anzahl der Keimlinge pro Messeinheit zutreffen. Besonders auffällig ist der Unterschied zur Studie von Jürgen Hofäcker, dessen Mengenverteilung pro Messeinheit ein differenziertes Bild zeigt (siehe Anhang Abb. 54). In den nachfolgenden Studien wäre die Durchführung folgender Testreihen in Bezug die Vergleichbarkeit mit vorliegenden Studien von besonderem Interesse:

• Versuchreihe Wasser : Wasser D30 • Gibberellin stofflich • Gibberellin D17, D23 in Hinblick auf die bereits bestehenden Studien von Baumgartner et al. • Gibberellin trituriert

6. LITERATURVERZEICHNIS Baumgartner S., Thurneysen A., Heusser P.: Growth stiumulation of dwaf peas (Pisum sativum L.) through Homeopathic potencies of growth substances. Forsch Komplementärmed Klass Naturheilkd 2004,11:281-292 Baumgartner S, et al., Reproducibility of dwarf pea shoot growth stimulation by homeopathic potencies of gibberellic acid, Complement Ther Med (2008), doi:10.1016/j.ctim.2008.03.001 Binder M., Baumgartner S.; Thurneysen A.: Effects of a 45x potency of arsenicum album on wheat seddling growth: A reporduction trial. Forsch Komplementärmed Klass Naturheilkd 2005;12:284-291 Boiron J., Marin J.: Action de dilutions Homéopathiques d´une substance sur la cinétique d´élimination de cette même sustance au cours de la culture de grains préalablement intoxiqués. Ann. Hom. Fra. 167;9:121-130 Diekmann Karl: Unsere Nutzpflanzen. Paul Parey in Berlin und Hamburg, Verlag für Landwirtschaft, Veterinärmedizin, Gartenbau und Forstwesen, 1968, 6. Auflage.

38

Endler P.C., Schulte J. (Hrsg.): Homöopathie – Bioresonanztherapie, Physiologische und physikalische Voraussetzungen – Grundlagenforschung. Wilhelm Maudrich, 1996; ISBN 3-85175-6681 Endler P.C.: Expedition Homöopathieforschung, Ein altes Heilsystem wir plausibel, zweite erweiterte und „fortschreibende“ Auflage. Wilhelm Maudrich, 2006; ISBN 3-85175-837-4 Endler P.C.; Pongratz W., Kastenberger G., Wiegant F.A.C., Schulte J. The effect of highly diluted agitates thyroxine on the climbing activity of frags. Vet. Hum. Tox. 1994;36:56-59 Glattes H., Kunz F.: Getreide und Getreideprodukte. ICC-Austria (Internationale Gesellschaft für Getreisewissenschaft und –technologie – Austria), ÖGE (Österreichische Gesellschaft für Ernährung); ISBN 978-3-9501610-4-5 Netien G., Graviou E., Marin M. Action de doses infinitésimales de sulfate de cuivre sur des plantes préalablement intoxiquées per cette substances. Ann. Hom. Fra. 1965;7:248-252 Pongratz W., Nograsek A., Endler PC.: Highly diluted agitated silver nitrate und wheat seedling development. Effect kinetics of a process of successive agitation phase. In: Schulte J., Endler PC., eds. Fundamental research in ultra high dilution and homoeopathy. Dordrecht: Kluwer Academic Publishers, 1998: 143-154 Projetti M.L., Guillemain J., Tetau M. Effects curatifs et préventifs de dilutions homéopathiques de sulfate de cuivre appliquées à des racines de lentilles pré- ou post-intoxiquées. Cahiers de Biothérapie 1985;88:21-27 Seibel W. (Hrsg.): Warenkunde Getreide. Agrimedia GmbH, 2005, ISBN 3-86037-257-2

39

7. ANHANG – Übersicht der Grafiken zu den einzelnen Studien 7.1 Pfleger Andrea – Versuchsreihe 1

Pfleger - Mittlere Längen der KeimlingeVersuchsreihe 1

42,5045,57

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 37: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 1 – Mittlere Längen der Keimlinge

Pfleger AndreaVerteilung Gibberellin D30 - Versuchsreihe 1

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 38: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 1 – Gibberellin D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

40

Pfleger AndreaVerteilung Wasser D30 - Versuchsreihe 1

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 39: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 1 – Wasser D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

Pfleger Andrea - Vergleichskurven 1

05

101520253035404550556065

25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 67 69 71 73 75

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Wasser D30 Gibberellin D30

Abb. 40: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 1 – Kurvendiagramm zur Wachstumsmenge lt. Messeinheit von 25 mm bis 75 mm

41

7.2. Pfleger Andrea – Versuchsreihe 2

Pfleger - Mittlere Längen der KeimlingeVersuchsreihe 2

38,4940,92

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 41: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 2 – Mittlere Längen der Keimlinge

Pfleger AndreaVerteilung Gibberellin D30 - Versuchsreihe 2

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 42: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 2 – Gibberellin D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

42

Pfleger AndreaVerteilung Wasser D30 - Versuchsreihe 2

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 43: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 2 – Wasser D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

Pfleger Andrea - Vergleichskurven 2

05

101520253035404550556065

25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 67 69 71 73 75

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Wasser D30 Gibberellin D30

Abb. 44: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 2 – Kurvendiagramm zur Wachstumsmenge lt. Messeinheit von 25 mm bis 75 mm

43

7.3 Pfleger Andrea – Versuchsreihe 1+2

Pfleger - Mittlere Längen der KeimlingeVersuchsreihe 1 + 2

42,5045,57

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 45: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 1+2 – Mittlere Längen der Keimlinge

Pfleger AndreaVerteilung Gibberellin D30 - Versuchsreihe 1+2

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 46: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 1+2 – Gibberellin D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

44

Pfleger AndreaVerteilung Wasser D30 - Versuchsreihe 1+2

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 47: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 2 – Wasser D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

Pfleger - Vergleichskurven 1 + 2

05

101520253035404550556065

25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 67 69 71 73 75

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Gibberellin D30 Wasser D30

Abb. 48: Andrea Pfleger – Versuchsreihe 2 – Kurvendiagramm zur Wachstumsmenge lt. Messeinheit von 25 mm bis 75 mm

45

7.4. Andreas M. Bauhofer

Bauhofer - Mittlere Längen der Keimlinge

45,19

49,33

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 49: Andreas M. Bauhofer – Mittlere Längen der Keimlinge

Bauhofer Andreas Maria - Verteilung Gibberellin D30

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 50: Andreas M. Bauhofer – Gibberellin D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

46

Bauhofer Andreas Maria - Verteilung Wasser D30

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 51: Andreas M. Bauhofer – Wasser D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

Bauhofer - Vergleichskurven

05

101520253035404550556065

25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 67 69 71 73 75

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Gibberellin D30 Wasser D30

Abb. 52: Andreas M. Bauhofer – Kurvendiagramm zur Wachstumsmenge lt. Messeinheit von 25 mm bis 75 mm

47

7.5. Jürgen Hofäcker

Hofäcker - Mittlere Längen der Keimlinge

39,74

44,77

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 53: Jürgen Hofäcker – Mittlere Längen der Keimlinge

Hofäcker Jürgen - Verteilung Gibberellin D30

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 54: Jürgen Hofäcker – Gibberellin D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

48

Hofäcker Jürgen - Verteilung Wasser D30

05

101520253035404550556065707580

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 10

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Abb. 55: Jürgen Hofäcker – Wasser D30 – Menge der Keimlinge pro Millimeterangabe

Hofäcker - Vergleichskurven

05

101520253035404550556065

25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 67 69 71 73 75

Höhe[mm]

Anz

ahl d

er K

eim

e

Gibberellin D30 Wasser D30

Abb. 56: Jürgen Hofäcker – Kurvendiagramm zur Wachstumsmenge lt. Messeinheit von 25 mm bis 75 mm

49

7.6. Gesamtauswertung über alle Versuche

Gesamt - Mittlere Längen der Keimlinge

41,91

45,74

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Gibberellin D30 Wasser D30

Höh

e [m

m]

Abb. 57: Gesamtdaten (Pfleger, Bauhofer, Hofäcker) – Mittlere Längen der Keimlinge

50