Biogas in Bayern Potenziale, Grenzen und Kritik · 50% Übernbaut mit Fakro 1,5 240 MW • Sicher...

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Biogas in Bayern Potenziale, Grenzen und Kritik Dr. Claudius da Costa Gomez Hauptgeschäftsführer Fachverband Biogas e.V. Energiedialog Bayern AG EE am 04.12.2014

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Biogas in Bayern

Potenziale, Grenzen und Kritik

Dr. Claudius da Costa Gomez Hauptgeschäftsführer

Fachverband Biogas e.V.

Energiedialog Bayern – AG EE am 04.12.2014

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Agenda

• Aktueller Stand in Deutschland und Bayern

• Potenziale für Bayern

• Grenzen, Kritik, Einordnung

Dr. Claudius da Costa Gomez

06.12.2014

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Entwicklung der Anlagenzahlen und Leistungen in

Deutschland (Stand 11/2014)

Dr. Claudius da Costa Gomez

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Entwicklung der Anlagenzahlen und Leitungen in

Bayern (Stand 12/2013)

Dr. Claudius da Costa Gomez

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Quelle: LfL 2014 a

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Potenziale für Bayern

Auf Basis der Bestandsanlagen

• Installierte Leistung 774 MW

• Geschätzte Überbauung auf Basis

der LFL Umfrage sowie der Annahme,

50% Übernbaut mit Fakro 1,5 240 MW

• Sicher zu erwartende Flexibilisierung

auf Basis Faktor 1,5 742 MW

• Sinnvolle Flexibilsierung

auf Basis Faktor 3 aus Bestandsanlagen: 1.506 MW

• Nach Bayernplan ohne zusätzliche

Energiepflanzenanabau möglich 1.060 MW

Das Entspricht einem größeren Kernkraftwerk z.b. Isar/Ohu2 1.485 MW

und einem mittleren (z.B. Phillipsburg 1 926 MW)

Dr. Claudius da Costa Gomez

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Kritik am Maisanbau

• Anbauumfang Silomais, Körnermais inkl. CCM in Bayern (Quelle DMK):

• 2013: rund 530.000 ha, ca. 28 % (150.000 ha) für Biogas

• 2014: rund 555.000 ha, ca. 27 % (150.000) ha für Biogas

• Mais ist derzeit die effizienteste und kostengünstigste Energiepflanze

für Biogas:

• Höchste Nährstoffeffizienz (v.a. bei Stickstoff)

• Im Schnitt mit den höchsten Biomasse- und Biogaserträgen pro Hektar

• Geringer Pflanzenschutzmitteleinsatz (bei Getreide zwei- bis dreimal höher)

• Standardisierte und effiziente Ernte- und Lagerungsverfahren

• Umweltverträglicher Maisanbau möglich: optimierter Nährstoffeinsatz,

Mulchsaat, Untersaaten, Anlegen von Blühstreifen

Dr. Claudius da Costa Gomez

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Es wird behauptet, dass…

BGA mehr Energie verbrauchen als sie erzeugen.

Wahr ist, dass…

… von einem Hektar Energiepflanzen vier bis sechs Mal so viele fossile

Energie ersetzt wird wie beim Anbau der Biomasse und der

Biogaserzeugung verbraucht wird.

… nicht nur die Energiebilanz, sondern auch die

Treibhausgasbilanz von Biogasanlagen positiv

ist.

… sich durch die Nährstoffkreisläufe in der

Biogasproduktion enorme Einsparpotenziale

bei der Mineraldüngerherstellung ergeben.

13.03.2013 Claudius da Costa

Gomez

8 Prioritäten zur Zukunft der

Biogasnutzung

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∆ 2010: 547 g/kWh 356 g/kWh 309 g/kWh 193 g/kWh 118 g/kWh 93 g/kWh

∆ 1990: 728 g/kWh 537 g/kWh 490 g/kWh 374 g/kWh 299 g/kWh 274 g/kWh

Stimmt denn die Treibhausgasbilanz ?

13.03.2013 Claudius da Costa

Gomez

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deutscher Strommix 1990: 744 g CO2/kWh; 2010: 563 g CO2/kWh

Variante 6 (worst case!): 500 kW = 3,6 Mio. kWh/a = 335 t CO2-Einsparung/a

Variante 3 („Normalfall“): 500 kW = 3,6 Mio. kWh/a = 1.112 t CO2-Einsparung/a

Quelle: Biogasforum Bayern 2009, Bachmaier et al.,

TU München, LFL Bayern

Prioritäten zur Zukunft der

Biogasnutzung

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Grenzen, Kritik, Einordnung

Ist das Biogaspotenzial begrenzt?

Ja, Bioenergie ist immer in der Menge begrenzt. Aber das vorhandene

Potenzial ist in Bayern und Deutschland noch nicht ausgeschöpft. Die

Bereitgestellte Energiemenge könnte noch einmal um 50% der

heutigen Menge erhöht werden.

„Ist denn die Ökobilanz von Biogasanlagen ipositiv?“

Die Ökobilanz (CO2, THG, Energie) der Biogasnutzung ist positiv. Je

nach eingesetzem Substrat ist sie stärker oder weniger stark positv.

Wichtig ist eine qualifizierte Betriebsweise um negative Faktoren

möglichst zu minimieren.

Dr. Claudius da Costa Gomez

06.12.2014

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Grenzen, Kritik, Einordnung

„Werden Biogasanlagen fleixibel betrieben“

Mit der im EEG 2012 eingeführten Direktvermarktung wurden komplett

neue Vermarktungswege aufgezeichnet. Die jetzige Dynamik in

diesem Bereich zeigt, dass die Branche bei entsprechenden

Rahmenbedingungen innovativ handelt. Zahlreiche Anlagen

stabilisieren die Netze bereits durch Systemdienstleistungen

(Regelenergie). Bereits heute sind bundesweit 1.200 MW als flexible

Leistung bei der Bundesnetzagentur registriert

„Biogasanlagen haben zu wenig Bedeutung am Strommarkt“

Biomasse hat immerhin einen Anteil von 8 % am bayerischen

Stromverbrauch. Dennoch kann eine Vollversorgung nur über andere

Energieträger gewährleistet werden. Biogasanlagen werden jedoch zur

Stabilisierung der Netze und als Ausgleich fluktuierender Erneuerbarer

benötigt. Zusammen mit den anderen erneuerbaren Energien ist eine

100% Energieversorgung aus erneuerbaren Energien möglich

Dr. Claudius da Costa Gomez

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Fazit

Biogasanlagen leisten einen sinnvollen Beitrag zur

erneuerbaren Energiewende

Die gängigen Vorbehalte gegen Biogas lassen sich

durch neutrale wissenschaftliche Untersuchungen

wiederlegen

Damit Strom und Wärme auch bedarfsgerecht

vermarktet werden können muss der Strommarkt

Anreize bieten Strom dann zu liefern, wenn er am

dringendsten benötigt wird.

Kapazitätsmärkte bewirken das Gegenteil und sind

daher für eine erneuerbare Energiewende schädlich

Dr. Claudius da Costa Gomez

06.12.2014

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Vielen Dank

für Ihre Aufmerksamkeit!

Werden Sie Mitglied im

Fachverband Biogas e.V., der

stärksten Biogas-

Interessenvertretung in Europa…

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Dr. Claudius da Costa Gomez

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