Biographien der Gesprächspartner 42 Studenten bereichern ... · Princeton. Eribon schreibt...

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Inhalt Programm „European Angst“ Biographien der Gesprächspartner „42 Studenten bereichern European Angst„ Vorstellung der Studenten Das Goethe-Institut Ausblick Veranstaltungen 2017 11.01. Neue Wir-Erzählungen: „Nach Trump: ist jetzt Europa an der Reihe?“ 14.02. > 28.03. „Reset democracy. Eine Chance für die Politik von morgen“ 19.04. - 21.04. “Sweating for Europe“

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Inhalt

Programm

„European Angst“

Biographien der Gesprächspartner

„42 Studenten bereichern European Angst„

Vorstellung der Studenten

Das Goethe-Institut

Ausblick Veranstaltungen 2017

11.01. Neue Wir-Erzählungen: „Nach Trump: ist jetzt Europa an der Reihe?“

14.02. > 28.03. „Reset democracy. Eine Chance für die Politik von morgen“

19.04. - 21.04. “Sweating for Europe“

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Ressentiments, Wut und Angst verbreiten sich in Europa. Populistische Rhetorik schafft sich

einen immer größer werdenden Raum. Die etablierten politischen und kulturellen Institutionen

wirken umso ratloser, je mehr Terrain die nationalistischen Parteien und Bewegungen an

Boden gewinnen. Sobald populistische Rhetorik Teil des öffentlichen Diskurses wird, sind die

Folgen unvorhersehbar, wie das Referendum über Großbritanniens Austritt aus der EU und

Donald Trumps Sieg bei den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen gezeigt haben. Es ist

erschreckend zu sehen, wie sehr Angehörige von Minderheiten von dieser Entwicklung

betroffen sind: etwa Roma in Ungarn, Flüchtlinge in einer sächsischen Kleinstadt oder

polnische Arbeiter in Großbritannien. Grundgedanke der Konferenz ist: Wir wollen uns nicht

in einem liberalen Konsens einkapseln, sondern mit Haltung auf diejenigen reagieren, deren

populistischen Parolen immer lauter werden.

Wo liegen die Ursachen für Europaskepsis und Extremismus? Warum finden Populisten derart

viel Zuspruch und wie kann man dieser Entwicklung entgegen wirken? Diesen und anderen

Fragen wird das Goethe-Institut und seine Kooperationspartner mit der Konferenz auf den

Grund gehen. Dazu treffen sich am 6. und 7. Dezember Wissenschaftler, Intellektuelle,

Schriftsteller und Journalisten mit teils konträren Erklärungsmustern im renommierten

Brüsseler Kunst- und Kulturzentrum Bozar.

Zu den Teilnehmern zählen neben anderen die Literaturnobelpreis-Trägerin Herta Müller, die

nach der Eröffnung der Konferenz durch den Präsidenten des Goethe-Instituts Klaus-Dieter

Lehmann den Einführungsvortrag halten wird. Diskutieren werden die Philosophen Slavoj Žižek

aus Slowenien und Didier Eribon aus Frankreich, der niederländische Soziologe Paul Scheffer,

die englisch-türkische Schriftstellerin Elif Shafak, die vielfach ausgezeichnete deutsche

Theaterregisseurin und -intendantin Shermin Langhoff sowie die Journalisten Beppe Severgnini

aus Italien, Lukas Warzecha aus Polen, Martin Ehl aus Tschechien, Sonia Seymour Mikich und

Sascha Lehnartz aus Deutschland.

An der Konferenz werden außerdem 42 Studenten aus 41 Ländern teilnehmen, die in einer

öffentlichen Ausschreibung ermittelt wurden. Bei jedem Diskussionsblock treten zehn von ihnen

in Dialog mit den Rednern. Sie sollen die etablierten Perspektiven ergänzen und kontrastieren

durch Wahrnehmungen und Analysen, die noch nicht arriviert, noch nicht abgeschlossen sind –

und in die Zukunft weisen. Wir hoffen, dass die Studierenden das, was sie während der

Konferenz aufnehmen, weiter tragen; dass sie darüber mit ihren Kommilitonen zu Hause

sprechen, es in ihren Netzwerken teilen und auf diese Weise der Konferenz Nachhaltigkeit

verleihen. Die Studenten haben zudem die Aufgabe, ein Manifest mit ihren Visionen einer

besseren europäischen Zukunft zu verfassen, das sie zum Abschluss der Konferenz präsentieren.

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Die Konferenz findet statt am

Dienstag, 06.12.2016: 15:30-19:00 Uhr

Mittwoch, 07.12.2016: 08:30-17:30 Uhr

Ort: Bozar, Rue Ravenstein - Ravensteinstraat 23, 1000 Brüssel

Konferenzsprache: Englisch

Eintritt frei

Kontakt:

Andreas Wüst

Presse- und

Öffentlichkeitsarbeit

Goethe-Institut Brüssel

Tel. +32 2 2303 970

[email protected]

Sophie Rottiers

Presse- und

Öffentlichkeitsarbeit

Goethe-Institut Brüssel

Tel. +32 2 2303 633

[email protected]

Else Christensen-Redzepovic

Kontakt/Betreuung Studenten

Tel. +32 472107 578

[email protected]

European Angst ist eine Initiative des Goethe-Instituts Brüssel in Zusammenarbeit mit vier

ausländischen Eunic-Kulturinstituten mit Sitz in Brüssel (Tschechisches Zentrum, Alliance française

de Bruxelles-Europe, Istituto Italiano di Cultura, Polnisches Institut) und BOZAR. Sie wird

unterstützt von European Movement International, Evens Foundation und der Französischen

Botschaft. Media partner: EUobserver.

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GESPRÄCHSPARTNER

DIENSTAG, 6. DEZEMBER 16:00 – 17:30

Klaus-Dieter Lehmann

Seit 1986 ist Lehmann Honorarprofessor für Wirtschaftsinformatik an der Goethe-Universität Frankfurt. Von 1998 bis 2008 stand er als Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz vor. Lehmann ist Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes sowie weiterer hoher deutscher Auszeichnungen und Orden Frankreichs, Italiens, Japans und Österreichs. Neben zahlreichen anderen Ehrenämtern ist er Vorsitzender des Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main, Vorsitzender des Verwaltungsrats Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Mitglied des Kuratoriums Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, Vorsitzender des Stiftungsbeirats und Stiftungsratsmitglied der Kulturstiftung des Bundes und Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums Kulturstiftung

der Länder.

© Goethe-Institut/Bettina Siegwart

ist seit 2008 Präsident des Goethe-Instituts. 1940 in Breslau geboren, begann er seine Karriere als Mathematiker und Physiker, studierte außerdem Bibliothekswissenschaften und war ab Ende der 1970er Jahre Leitender Direktor der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Generaldirektor der Deutschen Bibliothek sowie nach der Wiedervereinigung bis 1998 Generaldirektor der neu formierten Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig und Frankfurt.

Herta Müller

Sascha Lehnartz

© Stephanie von Becker

© Martin Lengemann

rumäniendeutsche Schriftstellerin, 1953 geboren, erhielt im Jahr 2009 den Nobelpreis für Literatur für ihr sprachgewaltiges Gesamtwerk. In ihren Schriften thematisiert sie mit beeindruckender Intensität und aus eigenen leidvollen Erfahrungen gespeist die Zustände und Folgen der kommunistischen Diktatur in Rumänien. Seit 1987 lebt Müller in der Bundesrepublik Deutschland. Sie hatte mehrere Gastprofessuren inne, neben anderen die Brüder-Grimm-Gastprofessur in Kassel und die Tübinger Poetik-Dozentur. 2005 war sie Heiner-Müller-Gastprofessorin an der Freien Universität Berlin, wo sie heute zu Hause ist. Zu ihren bekanntesten Werken gehören Der König verneigt sich und tötet (2003), Die blassen Herren mit den Mokkatassen (2005) und Atemschaukel (2009).

leitet das Auslandsressort der Zeitungen Die Welt und Welt am Sonntag in Berlin. Er war Redakteur bei der FAZ und Mitarbeiter des SZ-Magazins. Lehnarts, 1969 in Remscheid geboren, studierte vergleichende Literaturwissenschaften in Paris, Berlin, Santa Barbara und New York und promovierte an der Columbia University. In seinem Buch Unter Galliern erzählt er von seinen Erfahrungen in Paris als Zeitungskorrespondent, in Global Players setzt er sich witzig und geistreich mit dem Jugendwahn unserer Gesellschaft auseinander.

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DIENSTAG, 6. DEZEMBER 17:30 – 19:00

Didier Eribon Vladimíra Dvořáková

© Patrice Normand/Opale/Leemage

© Vladimíra Dvořáková

gesellschaftskritischer französischer Autor und Philosoph, unterrichtet als Professor für Soziologie an der Universität Amiens. Er war Gastprofessor an der University of California in Berkeley sowie am Institute for Advanced Studies in Princeton. Eribon schreibt regelmäßig im Wochenmagazin Le Nouvel Observateur zu gesellschaftsrelevanten Themen. Von ihm sind zahlreiche Bücher erschienen, etwa ein Interviewband mit Claude Lévi-Strauss und eine Biografie von Michel Foucault. In seinem autobiografisch geprägten Werk Rückkehr nach Reims (2009), das diesen Sommer auf Deutsch erschien, analysiert er unter anderem seinen eigenen Weg vom Arbeiterkind zum Intellektuellen und erläutert den Erfolg der französischen Rechtsextremen.

Jahrgang 1957, ist Professorin für Politik an der Wirtschaftsuniversität Prag. Ihr Schwerpunkt liegt auf vergleichende politische Wissenschaften, Veränderung und Konsolidierung von Demokratie, Korruption und Klientelismus. Sie hat 1994 das tschechische Wissenschaftsjournal Politologická revue gegründet, dessen Chefredakteurin sie viele Jahre war. Seit 2014 ist sie Mitherausgeberin der Zeitschrift World Political Science (IPSA/De Gruyter). Dvořáková war Präsidentin der Akkreditierungs Kommission Tschechiens, von 2003 bis 2006 Präsidentin der Tschechischen Gesellschaft für politische Wissenschaften (ČSPV) sowie Vizepräsidentin der Internationalen Gesellschaft für politische Wissenschaften (IPSA). Von ihr sind zahlreiche Bücher und Artikel erschienen. Sie wurde unter anderem mit dem František-

Kriegel-Preis der Stiftung der Charta 77 ausgezeichnet.

Shermin Langhoff

Béatrice Delvaux

© Ute Langkafel MAIFOTO

© Le Soir

seit der Spielzeit 2013/14 Intendantin des Maxim Gorki Theaters Berlin, das unter ihrer Intendanz 2014 sowie 2016 von Theaterkritikern zum Theater des Jahres gewählt wurde. Langhoff begann ihre Karriere im Verlagswesen und beim Fernsehen. Sie arbeitete viele Jahre beim Film unter anderem mit Fatih Akin bei Gegen die Wand. Von 2004 bis 2008 war sie Kuratorin am Berliner Theater Hebbel am Ufer (HAU). Dort gründete sie die Akademie der Autodidakten, 2006 entstand ihre Projektreihe Beyond Belonging mit Inszenierungen zum Thema Migration. 2008 gründete Langhoff das Ballhaus Naunynstraße und etablierte mit ihrer Arbeit maßgeblich den Begriff des postmigrantischen Theaters - eine Konstante in den gesellschaftlichen Debatten um das Einwanderungsland Deutschland.

ist Chefkommentatorin bei Le Soir. Die Belgierin, 1960 in Namur geboren, arbeitet bereits seit 1984 bei der Brüsseler Tageszeitung. Viele Jahre war sie Leiterin des Wirtschaftsressorts, dann von 2001 bis 2011 Chefredakteurin. Wenige Tage nach den Bombenattentaten am 22. März dieses Jahres in Brüssel veröffentlichte sie einen als Brief gehaltenen, emotional geschriebenen Text, in dem sie sich bei ihrem Sohn und ihrer Tochter für das Versprechen entschuldigt, sie würden in einer sicheren Zukunft leben können.

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MITTWOCH, 7. DEZEMBER 9:30 – 11:00

Paul Scheffer

Firas Alshater

© Peter-Andreas Hassiepen

© Okayfactor GmbH/Cristian Zamora - ZUKAR.org

ist Soziologe und Journalist sowie Mitglied der sozialdemokratischen Partij van de Arbeid (PvdA). Der Niederländer, Jahrgang 1954, beschäftigt sich seit Jahren mit den vielfältigen Aspekten der Migration. Sein Artikel Das multikulturelle Drama, der 2000 im NRC Handelsblad erschien, führte in den Niederlanden zu einer großen Kontroverse. Sein Buch Die Eingewanderten. Toleranz in einer grenzenlosen Welt (2007) gilt als Standardwerk zur Problematik von Migration und Integration. Scheffer lehrt an der Universität Tilburg am Institut für European Studies.the University of Tilburg at the institute for European Studies.

Firas Alshater, syrischer Schauspieler, Autor und Web-Performer mit eigenem Youtube-Kanal. Alshater ist in Damaskus aufgewachsen, studierte dort Schauspiel und arbeitete als Journalist und Filmer. Er hat die ersten Demonstrationen gegen das Assad-Regime mitorganisiert, wurde mehrmals inhaftiert und im Gefängnis gefoltert. Seit 2013 lebt Alshater in Berlin. Zusammen mit dem Dokumentarfilmer Jan Heilig hat er den Dokumentarfilm „Syria Inside“ sowie Comedy-Videos für die Web-Serie „Zukar“ gedreht. Innerhalb kurzer Zeit avancierte er zum Youtube-Star mit Klicks in Millionenhöhe. Im Oktober 2016 erschien sein Buch „Ich komm auf Deutschland zu“, in dem er mit Humor seine Erlebnisse in Syrien und seiner neuen Heimat Deutschland verarbeitet.

Isolde Charim

© Daniel Novotny

Die 1959 in Wien geborene Philosophin Isolde Charim schreibt als freie Publizistin in Österreich unter anderem für den Standard und den Falter, außerdem für die Berliner Tageszeitung taz die regelmäßig erscheinende Kolumne Knapp überm Boulevard. Sie arbeitet zudem als wissenschaftliche Kuratorin am Kreisky Forum in Wien und lehrte viele Jahre an der philosophischen Fakultät der Universität Wien.

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MITTWOCH, 7. DEZEMBER 11:30 – 13:00

Sonia Seymour Mikich

Łukasz Warzecha

© WDR

© Damian Burzykowski/Newspix.pl

Chefredakteurin des Westdeutschen Rundfunks, ist eine urteilsstarke Journalistin mit Erfahrung als Korrespondentin in Moskau und Paris sowie als Moderatorin und Leiterin verschiedener investigativer Formate im deutschen Fernsehen. Für ihre Berichterstattung aus Russland erhielt die 65-Jährige 1998 das deutsche Bundesverdienstkreuz. 2001 wurde sie unter anderem für ihre Arbeit in Krisengebieten mit dem Kritikerpreis 2001 ausgezeichnet. Seymour Mikich kommentiert regelmäßig in der ARD und hat Bücher veröffentlicht, 2013 etwa: Enteignet: Warum uns der Medizinbetrieb krank macht.

einer der bekanntesten und meinungsstärksten polnischen Journalisten, arbeitet seit vielen Jahren als Kolumnist für verschiedenste Medien in seinem Land. Seine Texte erscheinen unter anderem in der Tageszeitung SuperExpress, dem Wochenmagagzin Do Rzeczy und auf der Internet-Plattform wPolityce.pl. Er hat eigene Radio- und

TV-Sendungen und ist regelmäßig als Kommentator im polnischen Fernsehen zu sehen. Von ihm sind Bücher über den ehemaligen polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski und den verunglückten Staatspräsidenten Lech Kaczynski erschienen. Warzecha hat in Warschau Internationale Beziehungen studiert und interessiert sich für Barockmusik und Sportschießen.

Beppe Severgnini

© Daniela Zedda

Der Journalist und Autor Beppe Severgnini, Jahrgang 1956, kennt Italien und seine Landsleute in allen Facetten, das hat er nicht nur in seinem Bestseller Überleben in Italien bewiesen. Als Kolumnist, etwa für den Corriere della Sera, spart er nicht mit Kritik an seinem Heimatland. Mit scharfem Blick kommentiert er die Veränderungen in Italien und Europa als Autor im Time magazine, der Financial Times und dem Economist, für die er auch als Korrespondent gearbeitet hat. 2004 wurde Severgnini in Brüssel zum Europäischen Journalisten des Jahres gewählt, Königin Elisabeth II. machte ihn zum Officer of the British Empire.

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MITTWOCH, 7. DEZEMBER 14:00 – 15:30

Slavoj Žižek

Elif Shafak

© Tomaž Gregorič

© Zeynel Abidin

1949 in Ljubljana geboren, ist Philosoph, Kulturkritiker und Theoretiker der Psychoanalyse. Seine Gedanken führen von den abstraktesten philosophischen Positionen zur radikalen Kritik des aktuellen Kapitalismus. Er lehrt an verschiedenen Universitäten als Gastprofessor, unter anderem in seiner slowenischen Heimatstadt Ljubljana. Seit 2007 leitet Žižek das Birkbeck Institute for the Humanities an der Universität London. In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung

schreibt er eine regelmäßig erscheinende Kolumne mit dem Titel Fragen Sie Slavoj Žižek. Er ist Autor einer Vielzahl von Büchern, aktuell etwa: Ärger im Paradies. Vom Ende der Geschichte des Kapitalismus, 2015.

gehört zu den meistgelesenen türkischen Schriftstellerinnen und ist eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen der Türkei. Ihre Meinung basiert auf Erfahrungen mit westlichen wie orientalischen Traditionen, die sie schon als Kind beeinflusst haben. Shafak kam 1971 in Straßburg zur Welt, sie hat Internationale Beziehungen studiert und einen Master in Gender und Women's Studies. 2006 wurde sie in der Türkei angeklagt, weil eine Figur in ihrem Roman Der Bastard von Istanbul den Völkermord an den Armeniern thematisiert, wurde aber freigesprochen. Shafak lebt mit ihrer Familie in London. Diesen Oktober erschien ihr neues Werk: Der Geruch des Paradieses.

Martin Ehl

© Martin Ehl

arbeitet als Chef des Auslandsressorts der tschechischen Wirtschaftszeitung Hospodarske noviny. Er hat in Politikwissenschaft promoviert und sich als Experte für europäische Politik sowie transatlantische Beziehungen profiliert. Als Auslandsreporter hat Ehl auch aus Lateinamerika, den USA und den Balkanländern berichtet. In seinem aktuellen Buch Die dritte Dekade. Über Leben, Politik und Menschen zwischen Brüssel und Gazprom veröffentlichte er Essays und Reportagen aus Mitteleuropa.

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Studenten bereichern EUROPEAN ANGST

Eine Besonderheit von European Angst ist die Teilnahme von 42 Studenten verschiedenster

Herkunft. Sie werden die Konferenz mit ihren Kommentaren und ihren Fragen bereichern.

Dabei stehen sie auf einer Stufe mit den Diskussionsteilnehmern und werden wie sie auf der

Bühne präsent sein. Am Ende der Konferenz werden die Studenten ein Manifest erarbeitet

haben, das wir online publizieren werden.

Die Einladung zur Teilnahme an European Angst ging an Universitäten in ganz Europa, den

östlichen Nachbarländern und dem Nahen Osten. Mehr als 700 Studenten haben sich

daraufhin beworben. Die Wahl fiel auf 42 hochqualifizierte junge Menschen, die alle an

europäischen Universitäten immatrikuliert sind und 41 Nationen repräsentieren: Australien,

USA, Indonesien, Brasilien, Vietnam, Irak, Pakistan, Türkei, Ukraine, Israel, Armenien,

Georgien, Russland, Weißrussland, Bosnien, Albanien, Schweiz, Kosovo , Mazedonien und

Serbien sowie die 28 EU-Länder.

Eine Jury, bestehend aus je einer Vertreterin von European Movement International und

dem Goethe-Institut, vier studentischen Volontären aus Dänemark und der Konferenz-

Koordinatorin, hatte die schwierige Aufgabe, die Teilnehmer zu bestimmen. Auswahlkriterien

waren ein Essay, das die Bewerber zu einem der vier Konferenz-Themen ihrer Wahl

geschrieben hatten, sowie ein Motivationsschreiben mit ihren Beweggründe, warum sie an

der Konferenz teilnehmen wollen.

Durch Herkunft, außerakademischen Erfahrungen und seinem Studium an ausländischen

Universitäten bringt jeder Studierende seine eigene Sichtweise mit: Rebecca Hyland aus

Australien etwa studiert in Berlin, Breno Assis de Andrade aus Brasilien in Lyon, Oleksandr

Zhuravskyy aus der Ukraine an der Katholischen Universität Leuven, Anna-Lena Sender aus

Deutschland in Polen und so weiter. Die Unterschiede zeigten sich schon vorab deutlich:

Denn die Studenten wurden gebeten, ihre Visionen darzulegen, wie sie künftig in Europa

leben möchten, mehr noch: zu erklären, wie man diese Ideen umsetzen könnte.

Am Ende der Konferenz werden die Studenten ihre Überlegungen schriftlich an Jo Leinen,

Europa-Abgeordneter und Präsident von European Movement, in einem Manifest übergeben.

Auf diese Weise werden die Konferenzbeiträge der Studenten Eingang in das Europäische

Parlament finden.

Kontakt und Fragen zu Studenten:

Else Christensen-Redzepovic, Tel. +32 472107 578, [email protected]

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THE STUDENTS

Eric Adamson Rebecca Hyland Annabelle Joynson

Sweden & USA Freie Universität Berlin

Australian Freie Universität & Technische Universität, Berlin

British University of Warsaw

Ermelinda Xheza Daniella Aruina Muhammad Arslan Yaseen

Greek University of Amsterdam

Russian Higher School of Economics Moscow

Pakistani living in Germany University of Erfurt

Ermin Zec Dana Nawzar Jaf Inva Nela

Bosnia-Herzegovina University of Helsinki

Iraqi Durham University

Albanian Epoka University

Anzhalika Yeraminovich Anna-Lena Sender Diana Khomeriki

Belarussian University of Kassel

German Rijksuniversiteit Groningen, Georg-August-Universität Göttingen & Uniwersytet Jagiellonski Kraków

Georgian International Black Sea University

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Breno Assis de Andrade Itamar Gov Zehra Haliloğlu

Brazilian Université Jean Moulin Lyon

Israeli Freie Universitaet Berlin

Turkey Fatih Sultan Mehmet University Istanbul

Anna Kristina Alder Velislava-Mihaela

Krachunova Klemen Habat

Swiss University of Basel

Bulgarian Sofia University St. Kliment Ohridski

Slovenian Ljubljana University

Aleksandra Gladka David Ruah Antonio Kursar

Polish Warsaw School of Economics

Portuguese University of Lisbo

Croatian Josip Juraj Strossmayer University of Osijek

Lena Kornprobst Yen Duong Do Bao Danishwara Nathaniel

Austrian University of Vienna

Vietnamese University of Vaasa

Indonesian Amsterdam University College

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Judit Molnár Djalel Boukerdenna Sonja Marie Hannelore Thielen

Hungarian Maynooth University, Ireland

Algerian Universidad Nacional de Estudios a Distancia

German Katholieke Universiteit Leuven

Oleksandr Zhuravskyy Søren Warthoe Arvesa Studenica

Ukrainian Katholieke Universiteit Leuven

Danish Katholieke Universiteit Leuven

Kosovar living in Germany University of Sheffield

Tamara Harutyunyan Naida Softic Athanasia Konstantinou

Armenian Russian-Armenian (Slavonic) University

Bosnia-Herzegovina University of Sarajevo

Cypriot University of Cyprus

Daniel Lockwood Naoise Ó Faoláin Aidan Harkin

American living in Antwerp Katholieke Universiteit Leuven

Irish National University of Ireland

Northern Irish King's College London & Katholieke Universiteit Leuven

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Pjotr Sauer Pauline Grimmer Lilija Aliyeva

Dutch University College London

French I.E.P Aix-en-Provence & Albert-Ludwigs-University Freiburg

Latvian University of London

Katerina Jakimovska Stefan Ubiparipović Markéta Krejčí

Macedonian University Ss. Cyril and Methodius in Skopje

Serbian University of Graz & University of Belgrade

Czech Masaryk University in Brno

More biographical details on

https://www.goethe.de/ins/be/en/kul/prj/ean/std.html

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Sprache. Kultur. Deutschland.

Das Goethe-Institut e.V. ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland.

159 Institute in 98 Ländern vermitteln Kultur, Sprache und Information über Deutschland.

Daneben gibt es Kooperationen mit anderen Kulturgesellschaften, Bibliotheken und

Sprachlernzentren. Neben eigenen Einrichtungen nutzt das Goethe-Institut die Möglichkeit

enger und langfristiger Kooperationen mit geeigneten Partnern im Ausland. Die Zentrale des

Goethe-Instituts hat ihren Hauptsitz in München. Seit 2008 ist Professor Dr. h.c. Klaus-Dieter

Lehmann Präsident des Goethe-Instituts. Johannes Ebert ist seit 2012 Generalsekretär.

Wir fördern die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland und pflegen die internationale

kulturelle Zusammenarbeit. Wir vermitteln ein umfassendes Deutschlandbild durch

Information über das kulturelle, gesellschaftliche und politische Leben in unserem Land.

Unsere Kultur- und Bildungsprogramme fördern den interkulturellen Dialog und ermöglichen

kulturelle Teilhabe. Sie stärken den Ausbau zivilgesellschaftlicher Strukturen und fördern weltweite Mobilität.

Mit unserem Netzwerk aus Goethe-Instituten, Goethe-Zentren, Kulturgesellschaften, Lesesälen

sowie Prüfungs- und Sprachlernzentren sind wir seit mehr als sechzig Jahren für viele

Menschen der erste Kontakt mit Deutschland. Die langjährige partnerschaftliche

Zusammenarbeit mit führenden Institutionen und Persönlichkeiten in über 90 Ländern schafft

nachhaltiges Vertrauen in unser Land. Wir sind Partner für alle, die sich aktiv mit Deutschland

und seiner Kultur beschäftigen und arbeiten eigenverantwortlich und parteipolitisch ungebunden.

Das Goethe-Institut setzt international anerkannte Standards im „Deutsch als Fremdsprache“-

Unterricht. Es führt Sprachkurse durch, erarbeitet Lehrmaterialien, bildet Lehrende fort und

nimmt an wissenschaftlichen Forschungen und sprachenpolitischen Initiativen teil.

Das Goethe-Institut nimmt Tendenzen in Deutschland auf und fördert die internationale

kulturelle Zusammenarbeit unter anderem durch Kulturveranstaltungen und Festivalbeiträge

in den Bereichen Film, Tanz, Musik, Theater, Ausstellungen, Literatur und Übersetzung.

Bibliotheken und Informationszentren, Diskussionsforen, vielfältige Print-, Audio- und Video-

Publikationen und unser Besucherprogramm vermitteln ein aktuelles Deutschlandbild und

fördern den internationalen Diskurs zu Schlüsselthemen der zunehmend globalisierten Gesellschaft.

Mehr Informationen: https://www.goethe.de/de/index.html

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Ausblick Veranstaltungen 2017

11.01.

NEUE WIR-ERZÄHLUNGEN: „NACH TRUMP: IST JETZT EUROPA AN DER REIHE?“ (AT)

Die Philosophin Susan Neiman trifft die Soziologin Eva Illouz zu einem Gespräch über die US-

amerikanischen Wahlen und deren Folgen für Europa. Susan Neiman ist Direktorin des Einstein

Forums und Autorin von Warum erwachsen werden? (2015). Eva Illouz ist Professorin für Soziologie

an der Hebräischen Universität von Jerusalem und Autorin des Bestsellers Warum Liebe weh tut. Eine

soziologische Erklärung (2011).

Moderation: Matthias Krupa (Die Zeit). Einlass ab 19:00 Uhr / doors open at 7 pm

Vertretung des Freistaates Bayern bei der E.U., Rue Wiertzstraat 77, 1000 Brüssel

14.02. - 28.03.

„RESET DEMOCRACY. EINE CHANCE FÜR DIE POLITIK VON MORGEN“

Viele Institutionen in westlichen Demokratien befinden sich in einer Krise. David Van Reybrouck

spricht in seinem Buch Gegen Wahlen von einem “demokratischen Ermüdungssyndrom”. Noch sind die

Gründe dafür nicht vollständig analysiert und wir fragen: How can we reset democracy? Unter diesem

Titel laden wir Historiker, Politikwissenschaftler und Autoren im kommenden Frühjahr zu einer

Diskussionsreihe.

21.02. Massimiliano Tomba – Chantal Mouffe (tbc)

27.02. Raffaele Simone – Bernard Manin / Moderation: Sascha Lehnartz (tbc)

14.03. Luca De Biase - Constanze Kurz (tbc)

20.03. Paul Ginsborg – Carolin Emcke / Moderation: Annelies Beck (tbc)

Kaai-Theater, Square Sainctelette 18-20, 1000 Brüssel

19.04. - 21.04.

„SWEATING FOR EUROPE“

Der Titel der Reihe Sweating for Europe ist wörtlich gemeint: Statt auf einem Podium kommen

Abgeordnete des Europäischen Parlaments in einer mobilen Sauna ins Gespräch über aktuelle

Themen. Das von dem deutschen Künstler Dida Zende umgebaute Feuerwehrfahrzeug bietet Raum für

Auseinandersetzung abseits von Hierarchien und soll Treffpunkt und Gesprächsanlass für Publikum

werden.

17:00-21:30 / 5-9:30 pm

Esplanade Solidarność 1980, Rue Wiertz 60, 1047 Bruxelles