Blasmusik in Tirol 4 / 2012

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4/2012 25. Jahrgang Verlagspostamt 6050 Hall · P.b.b., Postzulassungsnummer: 02 Z 030211 M Zum Herausnehmen: Rund um die KLARINETTE Funktionäre im Brennpunkt: Der Obmann Seiten 4-7 Große Erfolge der Tiroler Blasmusikjugend Seiten 8-9 con brio Tirol Seiten 10-11

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Diese „Winter“-Ausgabe der BiT enthält, so glaube ich versprechen zu dürfen,wieder einige „Gusto-Stückerln“. Ursula Strohal hat sich diesmal besondersden Klarinetten und prominenten Klarinettisten/Klarinettenbauerngewidmet, 8 Seiten zum Sammeln in der Blattmitte bieten Lesens- und Wissenswerteszum Thema.Die Tätigkeit von Funktionären wird immer mehr zur Belastungsprobe, soscheint es. Wir möchten in einer Serie eine Art Anforderungsprofil der Ämterin einem Verein erstellen und beginnen mit dem Obmann: Funktionär zusein, kann ebenso erfüllend wie aushöhlend sein, so stellen wir fest. Tipps fürden aktiven Obmann, die Obfrau gehören ebenso dazu wie sehr persönlicheSchilderungen, dem Funktionär wird also der Puls gefühlt.Ich möchte es nicht verabsäumen, allen Leserinnen und Lesern der BLASMUSIKin TIROL (das ist ja nun eine wahrhaft stattliche Zahl von rund15000) ein besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr zuwünschen. Mein Dank gilt allen Mitgestaltern in Kapellen und Bezirken undmeinem kreativen Redaktionsteam.Viel Freude mit dieser Ausgabe der BLASMUSIK in TIROLwünschtEuer Josef Wetzinger

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KLARINETTE

Funktionäre im Brennpunkt: Der Obmann Seiten 4-7

Große Erfolge der Tiroler Blasmusikjugend Seiten 8-9

con brio Tirol Seiten 10-11

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Der Blasmusikverband Tirol wünscht allen Musikant/innen und Funktionär/innen

ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest sowie ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2013!

Foto: Weihnachtsbläser der Marktmusikkapelle Brixlegg beim Brixlegger Weihnachtsmarkt.

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Geschätzte Leserinnen und Leser der BiT!

Schon wieder geht ein Jahr zu Ende, und wir finden gerade noch Zeit, den Blick auf Herbstereignisse in unserer Blasmusik zu

werfen. Besonders freuen darf uns, dass junge Musiker mit ihren Ensembles zu den Besten in Österrei-ch zählen, ja sogar im europäischen Wettbewerb Gold erspielen konnten. Die Früchte guter Aus-bildung und guter Voraussetzungen werden da geerntet.

Ein höchst intensives Erlebnis stellte der Tiroler Dirigenten-Wettbewerb CON BRIO dar, entnimmt man den Worten einer Beteiligten. Dirigenten auf bestes Niveau zu bringen, ist nicht Sache eines Wettbewerbs, da bedarf es eines Ausbildungsprogrammes mit Langzeitwirkung. Auch verschränken sich Möglichkeit und Leistung zu einem positiven Gesamtbild. Diese „Winter“-Ausgabe der BiT enthält, so glaube ich versprechen zu dür-fen, wieder einige „Gusto-Stückerln“. Ursula Strohal hat sich diesmal beson-ders den Klarinetten und prominenten Klarinettisten/Klarinettenbauern gewidmet, 8 Seiten zum Sammeln in der Blattmitte bieten Lesens- und Wis-senswertes zum Thema. Die Tätigkeit von Funktionären wird immer mehr zur Belastungsprobe, so scheint es. Wir möchten in einer Serie eine Art Anforderungsprofil der Äm-ter in einem Verein erstellen und beginnen mit dem Obmann: Funktionär zu sein, kann ebenso erfüllend wie aushöhlend sein, so stellen wir fest. Tipps für den aktiven Obmann, die Obfrau gehören ebenso dazu wie sehr persönliche Schilderungen, dem Funktionär wird also der Puls gefühlt. Ich möchte es nicht verabsäumen, allen Leserinnen und Lesern der BLAS-MUSIK in TIROL (das ist ja nun eine wahrhaft stattliche Zahl von rund 15000) ein besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr zu wünschen. Mein Dank gilt allen Mitgestaltern in Kapellen und Bezirken und meinem kreativen Redaktionsteam.

Viel Freude mit dieser Ausgabe der BLASMUSIK in TIROL

wünscht Euer Josef Wetzinger

Die nächste BiT erscheint im März 2013Redaktionsschluss: 31. Jänner 2013

IMPRESSUM:Medieninhaber und Herausgeber: Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen | Redaktion: Josef Wetzinger | Redaktionsteam: Siegfried Knapp, Hermann Pallhuber, Roland Mair, Wolfram Rosenberger, Christian Zoller, Michaela Mair, Ursula Strohal | Produktion: Ablinger.Garber, Medienturm, 6060 Hall i. T., www.ablinger-garber.at | Für den Versand verantwortlich: Roland Mair | Verband: Klostergasse 1, A-6020 Innsbruck, Tel.: 0512/572333, Fax: 0512/572333-60, E-Mail: [email protected] oder [email protected], www.blasmusikverband-tirol.at | LV-Büro: [email protected] | Jahresabogebühr e 15,- (ins Ausland plus Porto) | Die Redaktion behält sich Kürzungen und/oder sprachliche Abänderungen der zugesandten Beiträge vor.

Editorial und inhalt

ThemaFunktionäre im Brennpunkt: Der Obmann ...... 4-7

AktuellesErfolge der Jugend ...................................... 8-9con brio Tirol .......................................... 10-11Ehrungstag 2012 ......................................... 12 Blasmusikpreis 2012 ................................... 13Tiroler Kapellmeistertag 2012 ................... 14-15Landesjugendblasorchester............................ 16Diplomierte Jugendreferenten ........................ 17Blasmusikfest Wien ...................................... 17

PanoramaMilitärmusik Tirol in Kanada ..................... 18-19Rückblick 2012 ...................................... 20-21BVT-VSM-Treffen .......................................... 31

Schwerpunkt Klarinette ....... 23-30

Mitteilungen ............................... 33-40

Bezirksmeldungen .................. 41-45

In Memoriam .................................. 46

ServiceNeue Noten ............................................ 46-47Ausschreibungen .................................... 48-49Kapellen suchen .......................................... 50Termine ...................................................... 50

Titelbilder klein: The m&m drops / MTC-Klarinettentrio / Foto: ÖBJ Titelbild: Innsbrucker Promenadenkonzerte

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4 BiT | Dezember

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Der Obmann ist an allem schuld, am Gelingen und am Misslingen eines Vereinslebens. Seine Verantwortung

reicht sogar bis ins Musikalische, weil er ja mit-spielt …“ Ein Obmann sagt’s, seit sieben Jah-ren im Amt und wenn es nach ihm geht, noch länger. Er wird Obmann bleiben. Jede Kapelle kann sich glücklich schätzen, eine menschlich geschätzte, fachlich kompetente Person an der Spitze zu haben. Denn gute Kräfte in leiten-den Funktionen sind in Musikkapellen wie überhaupt in Vereinen zunehmend rar. Der gesellschaftliche Wandel und die steigenden

Der gemeinsame Erfolg ist das GrößteIn einer Serie, die durch die Reihen der Vereinsfunktionäre führt, wird die BiT-Redaktion durch Information, Erfahrungsberichte und Gespräche die verschiedenen Ämter beleuchten. An der organisatorischen Spitze der Musikkapelle steht der Obmann. Er arbeitet ehrenamtlich, ist der Motor des Vereins und braucht das volle Vertrauen aller Mitglieder. Die in den letzten Jahren geschaffene Möglichkeit, eine Ausbildung zum diplomierten Obmann zu absolvieren, bietet den Obleuten eine entscheidende Hilfe und kann sogar berufliche Anstellungsvorteile bringen.

Anforderungen machen es den Funktionären nicht leicht, die ja als Laienmusikanten um der Musik und der Freundschaft willen und nicht als professionelle Manager in die Kapelle einge-treten sind. Aber keine Frage: Es ist schon ein toller Job.

Mit ihrem hohen Einsatz sorgen die Obleu-te und die Kapellmeister für die internationale Führung der Tiroler Blasmusik hinsichtlich der Dichte und für ein blühendes Vereinsleben. Der Landecker Bezirksobmann Elmar Juen gilt als besonders engagiert. „Beim Bezirksobmann laufen die Fäden zusammen“, sagt er. „Er ist

das Bindeglied des Bezirksverbandes einer-seits zum Landesverband, andererseits zu den einzelnen Kapellen und Ansprechpartner der Funktionäre. Er hat Informationspflicht hin-sichtlich Vereinsverwaltung, Wertungsspiele, Weiterbildung, Ehrungen, Subventionen be-züglich Trachten, Instrumente und Probelokale usw. Eine Kunst ist der Ausgleich der Generati-onen.“ Das Amt bringt viel Bürokratie und Or-ganisation mit sich und natürlich die Anwesen-heit bei Konzerten und Versammlungen, bietet aber auch reichlich Gestaltungsspielraum. Juen liegt viel an Kontaktpflege, er fördert die Kon-

Hunderte Musikanten, ein forderndes Publikum, Instrumente, Uniformen, Versorgung, Örtlichkeit, Wetter, Programm, Prominenz, Reden, Sicherheitsmaßnahmen, und und und … tagelang Stress pur für den Obmann und seine Mitstreiter. Und weil’s ein tolles, geliebtes, erfolgreiches Fest ist, immer wieder. Foto: Mair

Funktionäre im Brennpunkt: Der Obmann

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takte der Kapellen untereinander, zum Beispiel durch Talschaftsgespräche. Eng ist selbstver-ständlich die Zusammenarbeit mit den anderen Bezirksfunktionären. Besonderes Augenmerk gehört der Jugend und den neuen Medien, man ist auch auf Facebook präsent. Juen war auch Kapellmeister, was seinen Horizont als Ob-mann wesentlich erweitert.

Von der Bezirks- auf die Kapellenebene: Thomas Geir ist der junge Obmann der Bun-desmusikkapelle Navis (Musikbezirk Wipptal-Stubai) und sich seiner Verantwortung bewusst. Kein junger Mensch stolpert heutzutage naiv in eine solche Position. „Es braucht viele Fak-toren, um einen Verein funktionieren zu ma-chen“, sagt er. „Die Tiefen sind zu bewältigen, die Höhen dann wieder schön“. Was bedeutet zum Beispiel eine solche Tiefe? „Wenn nicht die komplette Kapelle zum Obmann steht“. Schön ist das Gegenteil. Auch Geir betont die wach-sende Bedeutung eines Medienreferenten und die wichtige Jugendarbeit. Da wird in Navis auf Selbstständigkeit gesetzt – die Jugendkapelle ist ein selbständiger Verein! Nebenbei eine Mög-lichkeit, der Hauptkapelle in Zukunft Funktio-näre zuzuführen.

Der Obmann wird von einem Obmann-Stellvertreter unterstützt, laut Vereinsstatut wä-ren auch zwei Stellvertreter möglich.

Vom Blasmusikverband Tirol ging 2005 die Anregung aus, die Obleute durch Seminare zu schulen. Das wurde vom Österreichischen Blasmusikverband aufgegriffen, der nun Funk-tionärsschulungen anbietet (siehe das folgende Interview mit Richard Wasle). 36 Obmänner, Schriftführer und Kassiere, vereinzelt auch Ka-pellmeister, Jugendreferenten und Kassaprüfer, haben die Seminare bisher absolviert, der älte-ste Jahrgang 1951, die beiden jüngsten 1991.

Einer der Absolventen hat das Amt des Obmannes, auch des Bezirksobmannes, zu-rückgelegt. Blieb Mitglied der Musikkapelle, unterstützt seinen Nachfolger, hat aber die hohen Anforderungen der Führungsfunkti-on realisiert und verantwortungsbewusst die Konsequenz gezogen. Familiengründung, Kindersegen, Berufwechsel und die damit verbundene Ausbildung ließen ihn am Rande des Burnouts die Prioritäten neu ordnen. „Die Verantwortung als Obmann ist nicht zu un-terschätzen. Man kann nicht jedem alles recht machen, muss manchmal tun, was nicht beliebt ist und für seine Entscheidungen einstehen. Als Obmann, überhaupt als Funktionär, muss man Fanatismus haben. Wenn’s aber aufgeht, ist der gemeinsame Erfolg das Größte.“ Die Obmann-Ausbildung hat ihm viel gebracht, auch über die Musikkapelle hinaus. „Die war super. Man lernt

öffentlich aufzutreten, bekommt rhetorische Hilfe, lernt vieles – das bringt jedem was.“ Hat er Änderungsvorschläge für die Vereinsfüh-rung? „Im Vereinsgesetz müsste man die Struk-turen aufbrechen. Man müsste intern Aufgaben vergeben und Arbeitsgruppen bilden können. Da bildet sich dann auch Führungsnachwuchs heran. Man muss Leute mit Talent und Mög-lichkeiten, die Verantwortung übernehmen können, dranlassen!“ In Tirols Musikkapellen gab es in den letzten Jahren zahlreiche Funktionärswechsel. Das be-obachtet niemand so genau wie LV-Geschäfts-führer Roland Mair: „Langzeit-Obmänner gibt es immer seltener. Zurzeit ist Sebastian Neurei-ter mit 28 Jahren der längst dienende Obmann (BMK Söll).“ Er konstatiert noch mehr: „Jüngs-ter Obmann ist Raphael Winkler, geboren 1992, bei der MK Flirsch. In Tirol gibt es derzeit 14

Obmänner unter 25 Jahren und 14 Obfrauen.“14 Obfrauen! Hier zwei wohl typische Fäl-

le für entgegengesetzte Voraussetzungen mit folgender Anerkennung. Katharina Ellinger, Obfrau der BMK Kundl seit Jänner 2011, meldet sich, als der alte Obmann die Funkti-on radikal abgibt und sich kein neuer findet. Sie ist Mitte zwanzig, hat zuvor keine Funk-tion bekleidet und ist nun an der Funktio-närsausbildung interessiert. Ohne sie steckte die Kapelle in einer tiefen Krise.

Andrea Peyer, Obfrau der BMK Weer seit April 2011, ist gefragt worden, ob sie das Amt übernehmen würde. Sie ist in den Drei-ßigern und vertritt damit in der Kapelle eine seltene Altersgruppe. Als Obfrau hat sie nun „viel Unterstützung in jeder Altersschicht, jeder steht hinter mir.“ n

Ursula Strohal

Und irgendwann sind alle müde. Und jeder weiß: Nach dem Auftritt ist vor dem Auftritt. Foto: Mair

Der Obmann ist der Vor-s i t z e n d e

eines Vereines und vertritt dessen In-teressen. Er vertritt den Verein nach außen und innen, führt die laufenden Vereinsgeschäfte, verwirklicht Ideen,

Angebote und Aktivitäten, er ermöglicht die Entwicklung der Qualität des Vereinsange-botes, der Prozesse und Abläufe sowie des Vereinsimages und des Teams. Er muss fach-liche und sachliche Kompetenz, soll Ziele, Visionen, Strategien, Team- und Manage-mentfähigkeiten mitbringen, er ist immer

Ansprechpartner, die Seele des Vereins, aus-gleichender Ruhepol und, und, und …

Ob man(n) in Zukunft noch einen ehren-amtlich (funktionierenden) Funktionär als Obmann im Verein zur Verfügung hat - als leitendes Organ im Zusammenspiel mit dem Organismus? Es wird nicht leichter, die Last der Verantwortung und des Zeitaufwandes wird immer schwerer!

UND DOCH: Wer sich mit Freude, inne-rer Einstellung und Verantwortungsbewusst-sein diesem Ehrenamt stellt – und fähige Mitarbeiter um sich scharen kann – wird die Aufgaben eines Vereinsvorsitzenden auch in Zukunft übernehmen! n

Siegfried Knapp Landesobmann des

Blasmusikverbandes Tirol

LV-Obmann Sieg-fried Knapp. Foto: Die Fotografen

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Mit Herzblut, Teamgeist und Wissen

Richard Wasle ist Kapellmeister, war aber auch schon in allen anderen Vorstandsfunktionen einer Musikkapelle tätig. 2004 wurde er im Tiroler Blasmusikverband Landesobmann-Stellvertreter. Wasle ist Theaterspieler, Sänger, Chorleiter, Gründer von Instrumental-, Vokalensembles und Musikantentreffen. In Vils, wo er bis zur Pen-sionierung Hauptschuldirektor war und der Orgelkommission ange-hörte, installierte er eine Erwachsenenschule, in Reutte arbeitete er als Gemeinderat im Kulturausschuss. Es verwundert nicht, dass es der höchst kreative Wasle war, der als erster eine Ausbildung für Blasmusikkapellen-Obleute angedacht hat.

Herr Wasle, Sie haben die Funktionärsaus-bildung initiiert und damit österreichweit eine Vorreiterrolle übernommen. Wie war das und was regten Sie genau an?

Richard Wasle: Als Vorstandsmitglied des Blasmusikverbandes Tirol konnte ich die tolle Entwicklung sowohl in der Kapellmei-ster- als auch in der Jugendreferentenausbil-dung miterleben. Trotz steigender Anfor-derungen hatten wir 2004 aber noch keine gleichwertigen Ausbildungsangebote für unsere Obleute. Natürlich stellte sich auch die Finanzierungsfrage für ein qualitatives Bildungsangebot.

Der glückliche Umstand, dass die Ausbil-dung zum diplomierten Jugendreferenten des ÖBV von der Bundesregierung bereits finanziell großartig unterstützt wurde, brachte mich auf die Idee, parallel dazu in Tirol ein Seminar für Obleute mit ähnlichen Bildungsinhalten anzubieten. Diese Idee fand im Vorstand unseres BVT ungeteilte Zustimmung.

Unser damaliger Landesjugendreferent Helmut Schmid ermöglichte, dass sowohl

für unsere Teilnehmer am Obleute-Seminar als auch für die Teilnehmer am Jugendrefe-renten-Seminar gemeinsame professionelle Referenten bei gleichen Bildungsinhalten zur Verfügung standen (Konfliktlösung und Kommunikationstraining, Rhetorik und Präsentation, Grundlagen der außerschu-lischen Jugendarbeit in Österreich, Ziele und Strategien der Österreichischen Blas-musikjugend, Ausbildungs- Prüfungs- und Wettbewerbswesen im ÖBV, Führen, Mo-tivieren, Teamwork, Öffentlichkeits- und Medienarbeit, Fotogestaltung). Wir mussten lediglich noch für speziell Obleute betref-fende Inhalte eigene Referenten verpflichten (Rechtliche Situation eines Vereinsfunk-tionärs, Vereinsgesetz, Versicherungen, Finanz- und Steuerrecht im Verein, AKM-Meldepflicht bei Veranstaltungen, Sicher-heit bei Veranstaltungen, Veranstaltungsge-setz, Anforderungsprofil eines Obmannes und Erstellen eines Leitbildes).

Was wurde aus Ihrer Initiative?Wasle: Im Februar 2005 bildeten wir ei-

nen Arbeitskreis (Helmut Schmid, Siegfried Knapp und ich), der die Bildungsinhalte für fünf Module und den Finanzierungsplan erstellte.

Die Ausschreibung erfolgte am 31. März 2005 und das 1. Seminar unter dem Titel „Der diplomierte Obmann in der Musik-kapelle“ startete mit 14 Teilnehmern am

Wochenende des 15. und 16. Oktober 2005 im Volksbildungsheim Grillhof und wurde am 2. Juni 2006 von 10 Teilnehmern abge-schlossen.

Unsere Tiroler Initiative stieß österrei-chweit auf großes Interesse. Seit 2007 wird vom ÖBV nach unserem Muster dieses Se-minar unter dem Titel: „Der diplomierte Vereinsfunktionär“ in vier Regionen ange-boten.

Haben alle regional geführten österreichi-schen Seminare dieselben Lehrinhalte?

Wasle: Mir ist lediglich bekannt, dass mittlerweile einige Musikbezirke einzelne Module als Fortbildung für ihre Funktio-näre anbieten, jedoch keine Organisation außer der Tiroler Bildungsakademie ein geschlossenes Seminar mit einer Seminarar-beit beendet. Wobei ich fast den Eindruck habe, dass auch diese erst durch unsere In-itiative ins Leben gerufen wurde. Jedenfalls starteten sie meines Wissens nach erst nach unserem ersten Seminar.

Wem raten Sie zu einer derartigen Aus-bildung? Ab welchen Alter? Was muss der Kandidat mitbringen?

Wasle: Ich rate die Ausbildung allen Blas-musikfreunden, die in ihrer Musikkapelle eine Vorstands-Funktion ausüben bzw. so-bald sich jemand dazu berufen fühlt, in Zu-kunft vielleicht einmal eine Führungsfunk-

Richard Wasle, Landesobmann-Stv. des Blasmusikverbandes Tirol. Foto: privat

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Elf Teilnehmer aus Tirol (7) und Vorarlberg haben im Juni 2012 das Führungskräfte- seminar West des ÖBV absolviert. Im Bild die nunmehr diplomierten Mitglieder ihrer Mu-sikkapellen. In der ersten Reihe rechts außen Wolfram Baldauf, Landesverbandsobmann von Vorarlberg, links außen sein Stellvertreter Elmar Rederer. In der zweiten Reihe rechts außen Siegfried Knapp, Tiroler Landesverbandsobmann, links außen sein Stellvertreter Richard Wasle. Foto: ÖBV

tion in seiner Musikkapelle zu übernehmen. Mitbringen muss der Kandidat Herzblut, Ge-wissenhaftigkeit, Gestaltungswillen, Team- geist und Freude an seinem Hobby.

Was bringt die Ausbildung dem Kandi-daten innerhalb der Blasmusik, bringt sie auch etwas über das Hobby Blasmusik hi-naus?

Wasle: Im Gesamten erreicht man mehr Sicherheit in seiner Funktion als Obmann und viel mehr Wissen um seine Verpflich-tungen innerhalb seines Vereines. Man ge-winnt besseren kameradschaftlichen Um-gang mit den Vereinskameraden; Informa-tionen zur Repräsentation nach außen (Me-dien, Sponsoren, Öffentlichkeit), sicheres Auftreten durch gezielte Rhetorikschulung

und Diskussionsleitung, Wissen um die Rechtslage und die daraus resultierende Verantwortung im Verein und noch vieles mehr.

Wie uns inzwischen nach einigen Rück-meldungen bekannt wurde, bringt der Nachweis dieses abgeschlossenen Seminars oft auch beruflich Anstellungsvorteile. Viele unserer behandelten Themen wie Kommu-nikation, Konfliktlösung, Rhetorik, Führen, Motivieren und Teamwork sowie Projekt-planung sind heute auch in vielen Berufen wichtige Voraussetzungen.

Was sind die Hauptaufgaben des Ob-mannes, der Obfrau?

Wasle: Dies ergibt sich bereits aus den Statuten: Den Verein nach innen zu führen

und nach außen zu vertreten. Ich vergleiche es am liebsten mit einer professionell gut geführten Firma. „Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken.“ Wenn es in einem Verein rumort, dann stimmt an seiner Führungs-mannschaft etwas nicht. Die Inhalte der 55 Unterrichtseinheiten des Seminars – siehe Kasten – listen auf, womit sich der Obmann / die Obfrau beschäftigen muss.

Woher nehmen Sie ihre Fachkenntnis?Wasle: Ich schaute mir viel von Funkti-

onärsvorbildern ab, versuchte mich immer wieder bei diversen Veranstaltungen fort-zubilden. Natürlich habe ich auch sehr viel von meiner beruflichen Tätigkeit (32 Jahre Hauptschuldirektor in Vils) für die Arbeit als Vereinsfunktionär profitiert.

Was sind die Lichtblicke des Obmannes /der Obfrau in der Blasmusikkapelle?

Wasle: Ein musikalisch und kamerad-schaftlich gut funktionierendes Ganzes, das heißt, ein homogener Vorstand, der an einem Strang zieht und „gute Musik zu ma-

Aufmerksame Teilnehmer auf dem Weg zum diplomierten Vereinsfunktionär. Foto: Wasle

chen“ zur Freude der Öffentlichkeit und der eigenen Vereinsmitglieder als die wichtigste Aufgabe im Blickfeld hat. Daraus ergeben sich gelungene Konzerte und in logischer Konsequenz auch die gebührende Anerken-nung in der Öffentlichkeit.

Und die ärgerlichen, anstrengenden, ner-venden Aspekte?

Wasle: Chronische Geldnot; mangelnde Anerkennung und Unterstützung durch Bürgermeister und Gemeinderäte; schlechte Kameradschaft; alles besserwissende Ver-einsmitglieder; Fortschrittsverweigerer als Vorstandsmitglieder; schlechte Lokalitäten für Probe und Aufführungen. n

Das Gespräch führte Ursula Strohal

inhaltE dEr 55 untErrichtsEinhEitEn

• Rechtliche Situation • AKM • Anforderungsprofil • Jugendschutz, Alkohol, Drogen• Rhetorik • Musik in Bewegung• Erweiterung des musikalischen

Verständnisses• Grundlagen Jugendarbeit • Ausbildungs- Prüfungs- und

Wettbewerbswesen

• Marketing und Sponsoring – Konzert-management

• Öffentlichkeits- und Medienarbeit – Fotogestaltung

• Führen – Motivieren – Teamwork • Konzertmoderation• Veranstaltungsgesetz• Tagesgeschäft einer Führungskraft• Jahresplanung und Projektplanung• Seminararbeit, Präsentation

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Konservatorium Wien und im Konzerthaus statt. Knapp 230 Musiker/innen und somit 50 Ensembles aus ganz Österreich, Südtirol und Liechtenstein stellten sich in Wien einer erstklassigen Jury.

Tirol war einmal mehr höchst erfolgreich vertreten: Der Gesamtsieg des Bundeswett-bewerbs geht mit „The m&m drops“ nach Tirol. Sie erreichten in der Stufe D/Schlag-werk 98 von 100 möglichen Punkten. Das Tiroler MTC-Klarinettentrio erspielte den 3. Preis und wiederholt damit seinen Erfolg von 2010. Der 2. Platz ging an „Amazing Pi-pes“, ein Holz-Ensemble aus der Steiermark.

Die Ensembles „Piccoli in Brass“ und „Up to the Inn“ aus Tirol freuen sich ebenso über hervorragende Ergebnisse.

Der Landesverband gratuliert allen Teil-nehmern recht herzlich zu ihrem musika-

Tiroler Jugend national und international erfolgreich

„The m&m drops“ siegreichDie Schlagwerk-Formation „The m&m drops“ aus Tirol gewann den Bundeswettbewerb „Musik in kleinen Gruppen“

Alle zwei Jahre wird rund um den Öster-reichischen Nationalfeiertag der Bundes-wettbewerb „Musik in kleinen Gruppen“ der Österreichischen Blasmusikjugend ver-anstaltet. Dieses Jahr wurde er vom Wiener Blasmusikverband ausgetragen und fand im

AR

CH

3

The m&m drops

Up to the Inn

Piccoli in Brass

MTC

-Trio

Sint

Flut

e

stufe Ensemble Punkte

A Piccoli in BrassLeitung: Lito Fontana, Markus Dannemüller, Posaune (MK Thaur), Andreas Windbichler, Posaune (SpSTMK Hall), Thomas Windbichler, F-Tuba (SpSTMK Hall)Johannes Niederhauser, Posaune (MK Thaur)

93,71. Platz Stufe A/Blech

B Arch 3Leitung: Andreas Lackner und Gerd Bachmann, Manuela Tanzer, Trompete (MK Ellbögen), Antonia Kapelari, Trompete (STMK Allerheiligen), Julian Ritsch, Trompete (STMK Arzl), Johannes Reder, Trompete (STMK Allerheiligen)

97,72. Platz Stufe B/Blech und Finalist

B Up to the InnLeitung: Andreas Schneider, Simon Schneider, Schlagwerk (MV Zirl), Benjamin Kowollik, Schlagwerk (MV Zirl), Jonas Zink, Schlagwerk (MV Zirl), Alexander Plattner, Schlagwerk (MV Zirl)

94,02. Platz Stufe B/Schlagwerk

C MTC KlarinettentrioLeitung: Harald Ploner, Christian Spitzenstätter, Klarinette, (BMK Bruckhäusl), Thomas Wibmer, Klarinette (STMK Wörgl), Mathias Spitzenstätter, Klarinette (BMK Bruckhäusl)

96,81. Platz Stufe C/Holz und 3.Rang im Finale

D The m&m drops Ensembleleiter: Thomas Greil, Manuel Plattner, Schlagwerk (MK Pfunds), David Heiss, Schlagwerk (MK Prutz), Michael Moritz, Schlagwerk (MK Pfunds)

98,01. Platz Stufe D/Schlagwerk und 1.Rang im Finale

D SintFluteEnsembleleiter: Veronika Würtl, Eva Adelsberger, Flöte (k. MK), Sarah Foidl, Flöte (MK Waidring), Patric Robert Pletzenauer, Flöte (MK Fieberbrunn), Veronika Würtl, Flöte (MK St. Ulrich am Pillersee)

98,01. Platz Stufe D/Holz

aus tirol waren sechs Ensembles beim Wettbewerb vertreten. Vier 1. Plätze und zwei 2. Plätze, das ist mit abstand die beste Bilanz aller Bundesländer:

darüber entscheiden, wer in die Finalrunde einzieht oder nicht. Wir können alle auf die musikalischen Leistungen unserer Jugend stolz sein. n

Wolfram Rosenberger

aKtuEllEs

lischen Erfolg. Allein schon die Teilnahme bzw. Qualifikation zum Bundeswettbewerb zeigt deutlich, dass jeder, der hier zugelassen wurde, schon ein Sieger ist. Oft geht es bei den Entscheidungen nur noch um wenige Zehn-telpunkte und musikalische Nuancen, die

Fotos: BVT

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Mitglieder: Manuel Plattner, MK Pfunds, David Heiss, MK Prutz, Michael Moritz, MK PfundsWir habt ihr euch gefunden?Michael und Manuel nahmen schon mit 8 Jahren zusammen Schlagzeug-Unterricht. 2010 kam David Heiss dazu und mit „m&m drops“ erspielten wir beim Bundeswettbewerb „Musik in kleinen Gruppen“ 2010 den Gruppensieg in Stufe D.Welche Musik spielt ihr gerne?Wir spielen Musik in den verschiedensten Richtungen, was

beim Schlagwerk ja das Tolle ist: Von Rock und Metal bis zu Jazz und Balladen.Wieso spielt ihr in einer Kapelle?Manuel: Aus Spaß, Freude zur Musik und der guten Ka-meradschaft. David: Das gemeinsame Musizieren in einer Kapelle bereitet mir Freude. Michael: Weil man mit sehr vielen verschiedenen Charakteren zusammenspielt.Was macht euch am Ensemblespiel Spaß?Das Musizieren mit guten Freunden, der Reiz sich ge-

genseitig zu motivieren und gute Leistungen zu erzielen. Im Ensemble muss man sich noch mehr aufeinander ver-lassen können und das Zusammenspiel ist noch mehr gefordert n

Mitglieder: Mathias Spitzenstätter, BMK Bruckhäusl, Tho-mas Wibmer, STMK Wörgl, Christian Spitzenstätter, BMK Bruckhäusl Wie habt ihr euch gefunden?Wir wurden 2005 gegründet, eigentlich speziell für den da-maligen „Prima La Musica“-Wettbewerb.Welche Musik spielt ihr gerne?Unsere große Leidenschaft liegt in gemeinsamen Jam-Ses-

sions, die wir immer wieder spontan für uns veranstalten.

Wieso spielt ihr in einer Kapelle? Mathias: Es gibt immer wieder super Blasmusik und viele Freunde von mir sind bei der Musikkapelle. Christan: Es bringt für mich immer wieder neue Herausforderungen, in der Kapelle zu spielen. Thomas: Man trifft Leute aus allen verschiedenen Bereichen des Lebens. Alle verbindet die Lie-be zur Musik und die Freude am gemeinsamen Musizieren.

Was macht euch am En-semblespiel Spaß? Immer wieder neue Werke für Wettbewerbe sehr genau unter die Lupe zu nehmen. Wir treffen uns auch in un-serer Freizeit und verbrin-gen viel Zeit miteinander. n

The m&m drops im Gespräch

Das MTC-Klarinettentrio im Gespräch

Das Klarinettentrio MTC mit Christian Spit-zenstätter, Matthias Spitzenstätter und Tho-mas Wibmer (Leitung: Harald Ploner) ge-winnt beim europäischen Musikwettbewerb für Klarinette, Saxophon und Kammermusik in Luxemburg die Goldmedaille.

Im Rahmen des 29. Luxemburger Jungsoli-

stenwettbewerbes veranstaltete der Luxembur-ger Musikverband „Union Grand-Duc Adolphe“ (UGDA) am 11. November 2012, im Konserva-torium der Stadt Luxemburg einen europäischen Wettbewerb in den Solodisziplinen Klarinette und Saxophon sowie in Holzbläser-Kammer-musik.

Sensationserfolg für Trio MTC

Das Klarinettentrio MTC, das beim Bundes-wettbewerb „Musik in kleinen Gruppen“ am 28. Oktober im Wiener Konzerthaus den 3. Preis erspielte, konnte in Luxemburg in der „Division d´honneur“ die Goldmedaille erringen.

Der Blasmusikverband Tirol gratuliert herz-lich zu diesem sensationellen Erfolg! n

(Abb. Holzgauer Wetterspitze, 2895 m ü. M.)

Klingt nach Heimat!Starkenberger Bier. Natürlich nur aus edlen, reinen Rohstoffen, natürlich aus frischem

Bergquellwasser, natürlich mit über zweihundertjähriger Brautradition, natürlich sortenreich, natürlich auch für Musiker, natürlich zum Erfrischen und Genießen, und

natürlich auch als Alkoholfreies. Starkenberger Bier, natürlich aus Tirol.

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Page 10: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

10 BiT | Dezember

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Es war spannend. Elf Dirigenten und eine Dirigentin aus Nord-, Ost- und Südtirol traten am Samstag, dem 29. September, im Centrum Weerberg an, um die be-gehrte Trophäe „1. Tiroler Dirigentenpreis 2012“ zu ergattern. Dabei wurde der Tag wahrlich zu einem Dirigier-Marathon, standen den Teilnehmern doch insge-samt zwei Vorrunden und eine Finalrunde an einem einzigen Tag bevor. Kurz vor neun Uhr erhielten die Teilnehmer die Startnummern für die erste Runde zuge-lost. Dirigiert werden musste die „Catch Basin Brass Band“ aus Innsbruck – eine Jugend-Brass Band der Musikschule Innsbruck, die sich an dem Tag auch als ein Shooting-Star der jungen Tiroler Szene entpuppte: Perfekt vorbereitet, konzen-triert, flexibel und bis zum letzten der zwölf Kandidaten aufmerksam – so bot sie ideale Voraussetzungen für die erste Run-de des Wettbewerbes. Dabei ging es in der Auftaktsrunde für alle zwölf Kandida-ten neben den dirigentischen Elementen

auch um die pädagogisch-methodischen Fähigkeiten. Die Stücke der ersten Run-de waren die „Northumbrian Suite” von Stuart Johnson und „Golden Eagle” von Hermann Pallhuber.In der Jury saßen die Experten Johnny Ekkelboom (Nl/D), sowie Thomas Doss und Fritz Neuböck aus Oberösterreich.Ab 14 Uhr stand fest, wer in die zweite Runde aufsteigt. Das Teilnehmerfeld redu-zierte sich dabei auf sechs von den ur-sprünglich zwölf Kandidaten. In der zwei-ten Runde warteten die Stücke „Vita Pro Musica“ von Fritz Neuböck und „Dances of Innocence“ von Jan Van der Roost. Zur Verfügung stand als Blasorchester die Swarovski Musik Wattens. Die sechs Kandidaten in dieser Vorfinalrunde sollten nun unter künstlerisch-musikalischen Aspekten die Werke behandeln, wobei vor allem Ausdruck, Orchesterkontakt, Diri-giertechnik und Persönlichkeit für die Jury als Kriterien im Zentrum standen.Um 18 Uhr wurden dann nach der Jury-

sitzung die drei Kandidaten für das Finale bekannt gegeben:Zwei Teilnehmer aus Südtirol, Simone Rungger und Patrick Gruber, und ein Teil-nehmer aus Nordtirol, Martin Scheiring, haben den Einzug ins Finale bei Con Brio Tirol 2012 geschafft. Für das Finale wur-den die Werke zugelost: Holst, Sparke und Doss. Den Finalisten standen nun jeweils 20 Minuten Probezeit zur Verfügung, die sie ohne Publikum und ohne Jurybeobach-tung ganz für sich nutzen konnten.Ein Kurzkonzert der Swarovski Musik Wattens bot den Rahmen für das Finale der drei besten an diesem Tag: Martin Scheiring dirigierte Thomas Doss´ „Green Hills Fantasy“, Patrick Grubers Aufgabe war Philip Sparke´s „Mountain Song“ umzusetzen und Simone Rungger war mit einem Klassiker betraut: „Second Suite in F“ von Gustav Holst. Alle drei Finalteil-nehmer überzeugten mit ausgezeichneter Vorbereitung, großer dirigentischer Aus-druckskraft und feinem dirigiertechnischen Know-How.Um 21.30 Uhr war die Spannung am Höhepunkt – die Jury hatte entschieden:Den Siegerscheck über 700 € und zu-sätzlich die Skulptur des 1. Tiroler Diri-gentenpreises 2012 inklusive einer 300 €-Prämie darf Patrick Gruber aus Südtirol mit nach Hause nehmen. Der 2. Preis geht an Martin Scheiring aus Nordtirol (400 €) und der 3. Preis an Simone Rungger aus Südtirol (300 €).Herzlichen Glückwunsch an alle! n

Hermann Pallhuber

Tiroler Dirigentenwettbewerb 2012 – Erster Tiroler Dirigentenpreis

Das Siegertrio CON BRIO TIROL 2012 (v.l.): Martin Scheiring, Nordtirol (2.), Patrick Gruber, Südtirol (1.), Simone Rungger, Südtirol (3.)

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in der Nähe des Probelokals gestört, doch mit diesem Umstand musste man wohl oder übel zurechtkommen.

In der Zwischenzeit machten sich die Mu-sikantinnen und Musikanten der Swarovski Musik Wattens bereit für die zweite Runde. Mit jeder Runde wurde die Literatur an-spruchsvoller und die Bewertungskriterien wurden heikler: Dirigiertechnik, Orchester-kontakt und Interpretation. Da hieß es Ner-ven bewahren und Kontakt zu den Musikern des renommierten Orchesters aufbauen. Die sechs im Rennen gebliebenen Teilnehmer gaben ihr Bestes, doch nur drei Dirigenten blieb die Finalrunde vorbehalten. Die drei Preisträger standen also fest, doch wer wird den Tiroler Dirigentenpreis erhalten? Die Stücke für die Finalrunde und somit für das Galakonzert mit der Swarovski Musik Wat-tens wurden von den Finalisten selbst gezo-gen. Ihnen blieben 20 Minuten Probezeit für das zugeteilte Stück.

Die Nervosität war allen drei Finalisten an-zumerken, waren doch einige Zuhörer mehr im Saal, die die Kapellmeister genau beobach-teten. Die Juroren zogen sich nach den Dar-bietungen zurück, die Finalisten tauschten sich ein letztes Mal aus und hörten den Klän-

gen des Orchesters zu. Nun war es soweit. Die Preisträger wurden bekannt gegeben: Der erste Preis ging an Patrick Gruber (Hafling), Platz zwei für Martin Scheiring (Wenns), Platz drei für Simone Rungger (Schabs). Die Anspannung war weg, jeder freute sich und war stolz auf sich, den ersten Dirigentenwett-bewerb so erfolgreich gemeistert zu haben. Die Dirigenten nahmen dankend die Glück-wünsche an und wechselten ein paar Worte mit den Juroren. Eines ist sicher: Zwölf Di-rigenten sind um eine Erfahrung reicher, die sie in ihrem Tun wachsen lässt. Es fand ein gut organisierter und fairer Wettbewerb statt, der hoffentlich bald fortgesetzt wird. n

Simone Rungger

Ein schwungvoller DirigentenwettbewerbDie Veranstaltung aus Sicht einer Teilnehmerin

Halb neun Uhr vormittags. Zwölf angespannte Dirigenten warten auf die Auslosung der Startreihen-

folge: bloß nicht Erster, bloß nicht Letzter. Es ist für alle der erste Wettbewerb dieser Art und das verwundert nicht, ist doch das Durchschnittsalter der Teilnehmer sehr jung. Nachdem die Reihenfolge fest stand, nutzte jeder für sich die letzte Zeit der Vor-bereitung: Einige tranken Kaffee, andere gingen spazieren, fuhren in die Stadt. Aber was jeder tat, war ein letzter Blick in die Par-tituren zu wagen, um sich die nötige Kon-zentration zu holen. Die erste Runde stand bevor. In ca. 16 Minuten musste man die drei Juroren von sich überzeugen, wie man mit jungen Musikantinnen und Musikanten umgehen kann. Die pädagogischen Fähig-keiten waren neben der Dirigiertechnik die zentralen Bewertungskriterien. Die Leistung der Jungmusikanten des Brass-Orchesters CatchBasinBrassBand Innsbruck war be-merkenswert. Sie zeigten Ausdauer, Diszi-plin und Können und man konnte überaus gut mit ihnen arbeiten.

Mit Spannung erwarteten die Dirigenten die Entscheidung der ersten Runde. Fest stand: Die Hälfte wird ausscheiden, sechs kommen weiter. Die Kandidaten, die die erste Hürde mit Erfolg bestanden, sammel-ten sich erneut im eigens für die Vorberei-tung vorgesehenen Raum. Die Konzentrati-on wurde leider etwas durch den Festbetrieb

Als Bewerbskapelle stand dankenswerter Weise die Swarovski Musik Wattens zur Verfügung.Martin Scheiring konnte mit seinem Diri-

gat die Jury überzeugen.

In der Jury saßen die Experten Johnny Ekkelboom (Nl/D) sowie Thomas Doss und Fritz Neuböck aus Oberösterreich. Fotos: BVT

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Es ist eine unglaubliche Leistung, wenn man 60 Jahre ehrenamtlich für einen Verein im Einsatz ist. Beim großen

Ehrungstag des Blasmusikverbandes Tirol am Sonntag, den 14. Oktober 2012 in Innsbruck, verlieh unser Präsident, Landeshauptmann Günther Platter, das goldene Verdienstzeichen des Landesverbandes an 36 Musikanten, die seit mehr als 60 Jahre aktiv bei einer Tiroler Musikkapelle mitwirken und an 4 Funktio-näre für ihr langjährige Tätigkeit. Damit wur-den die Verdienste des Ehrenamtes und die Ausdauer im Vereinsleben vom Blasmusikver-band und höchster Landesstelle gewürdigt.

Der festliche Tag begann mit einer heiligen Messe in der Georgskapelle im Landhaus,

Großer Ehrungstag des Blasmusikverbandes Tirol Der Präsident des Blasmusikverbandes Tirol, LH Günther Platter, verlieh das goldene Verdienstzeichen des BVT.

würdig gestaltet durch zwei Ensembles der Swarovski Musik Wattens, die auch bei der anschließenden Überreichung der Verdienst-zeichen den musikalischen Schwerpunkt setzte. Günther Platter würdigte besonders die jahrzehntelange aufopfernde Tätigkeit der Ge-ehrten im Geiste der Kameradschaft und der Tradition und hob mit einem „respektvollen Dankeschön“ ihre Vorbildwirkung im Dialog der Generationen hervor. Die Jubilare mit ih-ren Gattinnen, ihren Musikobmännern und den Bezirksobmännern verbrachten einen würdigen Festtag im Tiroler Landhaus. Bei einem gemeinsamen Mittagessen gab es viel Gelegenheit zu Gedankenaustausch und dem Erzählen von Musik-Erinnerungen. n

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diE ausgEzEichnEtEn

Für 60-jährige mitgliedschaft:Josef arnold, Musikkapelle Tulfes, max Baumann, Bundesmusikkapelle Fügen, Peter Egger, Knappenmusikkapelle Bad Häring, leonhard Ehrensberger, Musik-kapelle Hopfgarten i.B., adolf Ehrenstras-ser, Bundesmusikkapelle Unterlangkamp-fen, hanns Filzer, Bundesmusikkapelle Walchsee, Franz geisler, Bundesmusik-kapelle Tux, Franz gogl, Musikkapelle Lans, Bernhard gruber, Musikkapelle Stams, hermann hainzer, Musikkapelle Scharnitz, herbert hammerle, Musikka-pelle Serfaus, Josef Kathrein, Musikka-pelle Fiss, Josef Knoflach, Musikkapelle Telfes im Stubai, Kurt Kofler, Bundes-musikkapelle Bruckhäusl, raimund Kofler, Musikkapelle Fulpmes, gottfried lerchster, Stadtmusikkapelle Hötting, hubert mitterer, Stadtmusik Schwaz, Franz Pfurtscheller, Bundesmusikkapelle Ampass, alois Pichler, Bundesmusikka-pelle Aldrans, hans reymair, Bundesmu-sikkapelle Steinach am Brenner, helmut ruetz, Musikkapelle Sellrain, gottfried salcher, Musikkapelle Bannberg, Johann schneider, Musikkapelle Zöblen, Egon schönegger, Bürgermusikkapelle Seefeld, alois schweiger, Stadtmusik Lienz, anton sprenger, Musikkapelle Jungholz, Konrad steiner, Bundesmusikkapelle Bruckhäusl, thomas steiner, Musikkapelle Tristach, Josef strasser, Bürgermusikkapelle Absam, reinhold tusch, Stadtmusik-kapelle Innsbruck/Arzl, Werner Wacker, Bundesmusikkapelle Bichlbach, august Walch, Musikkapelle Fendels, siegmund Waldner, Musikkapelle Serfaus, Franz Wallensteiner, Musikkapelle Iselsberg-Stronach, roman Weiler, Musikkapelle Bannberg, martin Wilhelm, Bürgermusik-kapelle Weißenbach am Lech

Für langjährige Funktionärstätigkeit:siegfried Knapp, Blasmusikverband Tirol, roland mair, Blasmusikverband Tirol, Johann Pfandler, Musikbund Rattenberg-Umgebung, markus schlenck, Blasmu-sikverband Tirol

Im festlichen Saal des Landhauses wurden die Ehrungen vorgenommen. Fotos: Hofer

Abt German Erd zelebriert eine feierliche heilige Messe in der Georgskapelle im Landhaus als Auftakt des Ehrungstages.

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13Dezember | BiT

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Nach den Richtlinien dient die Verga-be des Tiroler Blasmusikpreises der Würdigung der Leistungen von Mit-

gliedskapellen des Blasmusikverbandes Tirol für herausragende Leistungen mit dem Ziel, die kontinuierliche Aufbauarbeit und Weiter-entwicklung in den Musikkapellen sichtbar zu machen und dadurch auch andere Kapellen zur Hebung ihres Leistungsniveaus und zu hervorragender Vereinsarbeit zu motivieren. Neben der Teilnahme an musikalischen Wett-bewerben in Tirol werden auch besonders qualitätsvolle und innovative Projekte der Vereinsarbeit (Fortbildung, Jugendarbeit, Ko-operationsprojekte mit anderen Vereinen etc.) ausgezeichnet.Der Tiroler Blasmusikpreis wurde auch heuer in zwei Kategorien vergeben.

Tiroler Blasmusikpreis 2012Die Kategorie I entspricht den Leistungsstu-

fen A und B, die Kategorie II den Leistungs-stufen C und D. Die Preishöhe beträgt jeweils 2.500,- Euro. Der Preis wurde nach einer Be-werbung eines Musikbezirkes vergeben. Jeder Musikbezirk hatte das Recht, eine Kapelle vorzuschlagen, Musikbezirke mit mehr als 30 Mitgliedskapellen erhielten die Möglichkeit, zwei Kapellen zu nominieren. Von den Musik-bezirken wurden heuer nur 6 Musikkapellen für die Preisvergabe vorgeschlagen, und zwar nur eine Musikkapelle für die Kategorie I und fünf Musikkapellen für die Kategorie II.

Für die Vergabe des Tiroler Blasmusik-preises 2013 wurde deshalb dem Kulturbeirat des Landes von der Jury eine Änderung des Statuts vorgeschlagen, um mehr Meldungen zu ermöglichen: Ab sofort sind nicht nur Musikbezirke berechtigt, Kapellen zu nomi-nieren, sondern es dürfen sich Musikkapellen selbst für den Preis bewerben (siehe Absatz 4 der Richtlinien).Die Jury hat in ihrer Sitzung am 18. September 2012 einstimmig folgende zwei Musikkapellen als Preisträger nominiert:

in der Kategorie I die Musikkapelle Patsch über Vorschlag des Musikbezirkes Innsbruck-Land,in der Kategorie II die Stadtmusikkapelle Amras über Vorschlag des Musikbezirkes Innsbruck-Stadt.

tirolEr BlasmusiKPrEis – richtliniEn

Der Blasmusikpreis 2012 in der Kategorie II ging an die Stadtmusikkapelle Amras. Fotos: Die Fotografen

In der Kategorie I gewann die Musik- kapelle Patsch.

Zum zweiten Mal konnte der Tiroler Blas-musikpreis am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober 2012, auf dem Landhausplatz in einem kleinen Festakt von Kulturlandesrätin Dr. Beate Palfrader und Landeshauptmann Günther Platter an die Preisträger überreicht werden. Die zwei Siegerkapellen bedankten sich mit einem Konzert und stellten dabei ihr Können sowie ihre Vielseitigkeit unter Beweis.

Der Landesverband der Tiroler Blasmusik-kapellen bedankt sich beim Land Tirol für die Zuerkennung der Preise und die damit verbundene Wertschätzung der Blasmusik in unserem Heimatland. Der MK Patsch so-wie der Stadtmusikkapelle Amras gratulie-ren wir herzlich zur Auszeichnung mit dem Tiroler Blasmusikpreis 2012 und wünschen weiterhin viel Erfolg. n

Siegfried Knapp

(Erstbeschluss der Tiroler Landesre-gierung vom 03.05.2011 und neuer Beschluss vom 06.11.2012)

1. Der Tiroler Blasmusikpreis dient der Würdigung der Leistungen von Mit-gliedskapellen des Blasmusikverbandes Tirol für herausragende Leistungen mit dem Ziel, die kontinuierliche Aufbau-arbeit und Weiterentwicklung in den Musikkapellen sichtbar zu machen und dadurch auch andere Kapellen zur Hebung ihres Leistungsniveaus und zu hervorragender Vereinsarbeit zu moti-vieren.

2. Mit dem Tiroler Blasmusikpreis wer-den Musikkapellen im Bundesland Tirol gewürdigt, die sowohl bei einem Marschwettbewerb, einem Bezirkswer-tungsspiel und beim Landeswertungs-

spiel teilgenommen und hervorragende Leistungen erzielen konnten. Neben der Teilnahme an musikalischen Wettbe-werben in Tirol werden auch besonders qualitätsvolle und innovative Projekte der Vereinsarbeit (Fortbildung, Jugend-arbeit, Kooperationsprojekte mit ande-ren Vereinen etc.) ausgezeichnet.

3. Der Preis wird jährlich in zwei Katego-rien vergeben: Kategorie I (Leistungs-stufen A und B), Preishöhe € 2.500,-- Kategorie II (Leistungsstufen C und D), Preishöhe € 2.500,--

4. Der Preis kann nur nach einer Bewer-bung durch einen Musikbezirk oder durch mitgliedskapellen des Landes-verbandes über den Landesverband ver-geben werden. Jeder Musikbezirk hat das Recht eine Kapelle pro Kategorie

vorzuschlagen. Bei Musikbezirken mit mehr als 30 Mitgliedskapellen können zwei Kapellen pro Kategorie nominiert werden. Preisträger können sich erst nach zehn Jahren wieder bewerben.

5. Der Preis wird über Vorschlag des Kul-turbeirates für Musik oder einer von diesem für das jeweilige Vergabejahr eingesetzten Jury vergeben.

6. Der Preisvorschlag bedarf der Einstim-migkeit. Die Zuerkennung des Preises obliegt dem für kulturelle Angelegenhei-ten zuständigen Mitglied der Landesre-gierung.

7. Über die Beratungen ist ein Protokoll zu führen, in dem die für die Preiszuerken-nung maßgeblichen Gründe anzuführen sind. Der Inhalt der Beratungen ist ver-traulich zu behandeln.

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roler Blasmusikverbandes im Fachbereich Jugend.

Nach einer Pause, die von allen Teil-nehmerinnen und Teilnehmern zum aus-führlichen Stöbern an den Verlagsständen genützt wurde, folgte der Höhepunkt des Tages.

Hermann Pallhuber begrüßte als Special Guest 2012 den international bekannten österreichischen Komponisten Otto M. Schwarz. In einem ausführlichen Interview-teil erfuhren die Zuhörer/innen interessante Fakten über das Leben und Werk von Otto M. Schwarz. Dabei zeigte sich schnell, dass Schwarz durch seine Tätigkeit als Komponist für Filmmusik einen etwas anderen Zugang zum Genre Blasmusik hat. Man erfuhr aber auch, dass Komponieren eine sehr, sehr an-strengende Tätigkeit ist und neben Inspi-ration auch Transpiration gefragt ist. Zitat: „Ich stehe um sechs Uhr in der Früh auf und komponiere im Schnitt circa zehn bis zwölf Stunden am Tag. Unter sieben Stunden nie!“

Nach dem Interview zeigte der Komponist einen Ausschnitt aus seinem Filmmusik-schaffen. Die Zuschauer/innen sahen eine Szene aus dem Film „Der Meineidbauer“ – ohne Musik. Nach einer kurzen Informati-on, was man mit Filmmusik bewirken kann, wurde die gleiche Stelle noch einmal vorge-führt, diesmal mit der Filmmusik von Otto

von guter Literaturauswahl. Sein Dank galt allen Organisatoren.

Nach der Begrüßung führten mehrere Inputs rasch in das Zentrum der Thematik: Die beiden Landesverbandskapellmeister-Stellvertreter Rudi Pascher und Werner Mayr stellten die Stücke Camelot Chro-nicles (Philip Sparke), Ouverture zu Wie-ner Frauen (Franz Lehar, Arr. Will van der Beck), Lord Tullamore (Carl Wittrock) und Along the River (Hermann Pallhuber) für unterschiedliche Leistungsstufen und Ein-satzmöglichkeiten vor.

An dieser Stelle ein besonderes Danke-schön den Verlagen und speziell dem Verlag De Haske. Sie hatten freundlicherweise alle Partituren als PDF wie auch die Tonbeispiele bereits im Vorfeld zur Verfügung gestellt. Ein Dank auch dem fantastischen Haustech-niker Dietmar vom Veranstaltungszentrum Blaike, der die komplexe Aufgabe „Präsen-tation in Bild und Ton“ wie immer grandi-os löste, sodass es zu keinerlei technischen Pannen kam.

Zwischen den beiden Referaten der Lan-deskapellmeister-Stellvertreter stellte Lan-desjugendreferent Wolfram Rosenberger in seiner gewohnt charmanten Art die neuen Pflichtstücke für den Jugendorchesterwett-bewerb 2013 vor. Diese finden sich zum Nachlesen auch auf der Homepage des Ti-

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Der erste Samstag im November hat sich für fast alle Kapellmeister/innen des Tiroler Blasmusikver-

bandes inzwischen zu einem gern wahrge-nommenen Termin entwickelt: So fand auch heuer am 3. November 2012 im Veranstal-tungszentrum Blaike in Völs der Tiroler Ka-pellmeistertag statt.

Dabei wurde heuer der Schwerpunkt auf das Thema neue und bewährte Literatur für Blasmusik gelegt. Dafür hatte das Landes-kapellmeisterteam ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Nachdem sich nahezu alle regionalen und auch in-ternationale Verlage bereit erklärt hatten, an einer Notenausstellung mitzuwirken, begann der Tag schon um 8.30 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellung. Schon zu dieser Zeit waren sehr viele Interessierte anwe-send, sodass an den Ständen reges Treiben herrschte.

So ist es eine erfreuliche Tatsache, dass um 9 Uhr Landeskapellmeister Hermann Pallhuber circa 170 Teilnehmer/innen herz-lich begrüßen konnte; ein voller Saal!

Landesverbandsobmann-Stellvertreter Richard Wasle überbrachte die Grußworte des an diesem Tag dienstlich in Vorarlberg weilenden Verbandsobmannes Siegfried Knapp und betonte – auch als selbst aus-übender Kapellmeister – die Wichtigkeit

Tiroler Kapellmeistertag 2012Literatur – Literatour – eine Reise in die Welt der Vielfalt

Das Bassoon-Trio des Tiroler Landeskonservatoriums mit Lukas Schmid, Maximilian Erb und Katharina Steiner, sorgte für die Live-Hörgenüsse.

Landeskapellmeister Hermann Pallhuber im Gespräch mit Otto M. Schwarz.

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M. Schwarz. Das Ergebnis mit einem Wort: atemberaubend! Es wurde rasch klar, dass Musik und Geräusche in einem Film min-destens genauso bedeutend sind wie das Bild selbst.

Im dritten Teil des Vortrags stellte Schwarz folgende Werke für Blasmusik in Wort und Bild vor: Terra Vulcania, Around the World in 80 Days, The White Tower und Saxpack.

Um 13 Uhr endete die Serie der Referate

Auch „SintFlute“ (Stufe D) haben ein Ticket für Wien.

und Workshops. Die Notenausstellung ging um 14 Uhr zu Ende.

Das Landeskapellmeisterteam bedankt sich an dieser Stelle besonders bei Special Guest Otto M. Schwarz, den ausstellenden Verlagen (De Haske, Edition Rinner, Pro Musica, TSS Musikverlag, Windmusic), bei Geschäftsführer Roland Mair und den Mitar-beiterinnen des Büros des Landesverbandes (Judith Stauber, Michaela Mair), bei Landes-

jugendreferent Wolfram Rosenberger, beim Saaltechniker Dietmar Holzknecht und ganz besonders bei der Musikkapelle Völs, die auch heuer wieder für den perfekten Rahmen in Bezug auf Verpflegung gesorgt hatte.

Auch allen Teilnehmer/innen ein herz-liches Dankeschön für den Besuch und das engagierte Mitdenken. Bis zum nächsten Kapellmeistertag im November 2013! n

Werner Mayr

Hermann Pallhuber erinnerte an den Herz-Jesu-Fond des BVT, der in Not gera-tene Musikanten und Familien unterstützt.

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Eine Notenausstellung regionaler und auch internationaler Verlage regte die Kapellmei-ster zum Stöbern an. Fotos: BVT

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Im Oktober/November 2012 wurde das Landesjugendblasorchester wieder akti-viert, um ein Projekt zu gestalten, das in

dieser Form noch nicht durchgeführt wur-de. Die Probenphasen fanden am 20./21. Oktober und 26.-28. Oktober und die Kon-zerte vom 2. bis 4. November in St. Johann, Serfaus und Kufstein statt. Das Konzert in Kufstein wurde im Rahmen des Tiroler Bläserherbstes gestaltet. Alle drei Konzerte standen unter dem Motto „Film-Musik-Live“. Stefan Köhle, Thomas Pomberger und Wolfram Rosenberger leiteten die Konzerte. Ein hervorragendes Referententeam mit Martin Rabl, Craig Hansford, u.v.a. stand für die Teilproben zur Verfügung.

Das Tiroler Landesjugendblasorchester brillierte in St. Johann, Serfaus und KufsteinLandesjugendblasorchester-Projekt 2012: Film-Musik-Live

In zwei intensiven Probenwochen in St. Johann wurde dem Landesjugendblasor-chester der letzte Schliff gegeben. „Intensiv und anspruchsvoll“, so der Tenor der 62 Musiker/innen, „doch es hat sich bezahlt gemacht, für die Konzerte genauso wie für uns selbst als Musiker.“ Die drei Dirigenten zeigten sich nach den drei Konzerten sehr zufrieden. In allen drei Konzertorten fanden die Musiker/innen ein begeistertes Tiroler Publikum vor. Die jungen Musiker/innen des Landesjugendblasorchesters blicken auf ein erfolgreiches Wochenende mit einem anspruchsvollen Programm zurück. Die Zu-hörer waren beeindruckt von der Qualität der Tiroler Blasmusikjugend.

Schüler aus den Volksschulen und Haupt-schulen der jeweiligen Aufführungsorte malten Bilder zu den einzelnen Werken. Diese wurden während des Konzerts zur Musik präsentiert und dem Publikum vor-gestellt.

Vor allem das Engagement der jungen Leute war zu bewundern. Man konnte die Freude am Musizieren an dieser Film-Mu-sik-Literatur förmlich spüren. Es war ganz eindeutig festzustellen, dass sich die Musik und die Freude am Musizieren von den jun-gen Menschen sich auf das Publikum über-tragen haben. n

Martin Rabl

Bilder, von Schülern der Volksschulen und Hauptschulen zu den einzelnen Werken gemalt, wurden während der Aufführungen präsentiert. Foto: BVT

Das Landesjugendblasorchester Konzertierte in St. Johann, Ser-faus und Kufstein. Foto: BVT

Das Landesjugendblasorchester stand neben Stefan Köhle, wie hier im Bild, auch unter der Leitung von Thomas Pomberger und Wolfram Rosenberger. Foto: BVT

1. Westösterreichisches Fanfare Orchester - neue Konzertreihe im Jänner 2013

Fr. 18. Jänner 2013 20:00 Uhr, Kulturbühne AMBACH-Götzis (Vorarlberg)

Sa. 19. Jänner 2013 20:00 Uhr, Kultursaal Fließ (Tirol)

So. 20. Jänner 2013 10:30 Uhr, Veranstaltungszentrum Blaike, Völs bei Innsbruck (Tirol)

Dirigent: Thomas Ludescher

Nähere Information bzw. Kartenvorverkauf unter: www.westaustrianwings.at

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17Dezember | BiT

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Am 30. September 2012 haben 32 Musiker/innen aus dem Burgen-land, Salzburg, Steiermark, Tirol,

Vorarlberg sowie Liechtenstein ihr Diplom „Ausgebildeter Jugendreferent/ausgebildete Jugendreferentin“ der Österreichischen Blas-musikjugend erhalten.

Die Musikkapellen Kössen und Erp-fendorf waren dieses Jahr die Ver-tretung Tirols beim Blasmusikfest

in Wien. Nach mehreren Marschierproben war es dann soweit, und am 1. Juni begann die Reise nach Wien. Gleich nach der An-kunft wurden wir von unseren Betreuern übernommen und es stand die erste Probe vor dem Wiener Rathaus unter dem künst-lerischen Leiter des Festes, Prof. Mag. Hans Schadenbauer, auf dem Programm. Kurz-weilig und intensiv wurde die teilweise recht anspruchsvolle Literatur geprobt und war somit auch für jeden Musiker ein Erlebnis. Somit war die Pflicht des ersten Tages absol-viert und nach dem Beziehen der Hotelzim-mer klang der Abend bei einem Heurigen recht kameradschaftlich aus.

Am zweiten Tag um 11 Uhr stand für jede Musikapelle ein Konzert in einem zugeteil-ten Bezirk auf dem Programm. Wie immer wurden diese Konzerte vom Wiener Publi-

32 neue Jugendreferent/innen der Österreichischen Blasmusikjugend

Wien ist immer eine Reise wert

Die Österreichische Blasmusikjugend bietet diese Fortbildung mit dem Ziel, den Teilnehmer/innen Rüstzeug für die Arbeit als Jugendreferent/in zu vermitteln, seit zehn Jahren an. Die Lehrgänge WEST und NORD wurden nun erfolgreich abgeschlossen.

Die Ausbildung umfasst 97 Lehreinheiten, verteilt auf ein Jahr, und beinhaltet folgende Schwerpunktthemen:• Rhetorik und Kommunikation• Jugendschutz, Haftung und rechtliche Fra-

gen• Entwicklungspsychologie• Organisation und Management einer Mu-

sikkapelle• Musikalisch-pädagogische Fertigkeiten, wie

z. B. Dirigieren, Leiten von Bläserensembles • Jugendarbeit im ÖBVWesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist eine schriftliche Arbeit über ein jugend- oder musikbezogenes Thema.

kum mit viel Applaus bedacht. Ein schnelles Mittagessen, und schon ging es zur zweiten Probe vor dem Naturhistorischen Muse-um, bei welcher auch der Block Wien und die Gardemusik dabei waren. Ein unver-gesslicher Moment war wohl für jede Mu-sikantin und jeden Musikanten der Marsch über die Ringstraße vorbei am Parlament zum Rathaus. Die Kulisse und das Publi-kumsinteresse waren einzigartig. Nach dem imposanten Gesamtspiel von mehr als 1000

Der Blasmusikverband Tirol gratuliert den diplomierten Jugendreferent/innen!

Seminarleiter Wolfram Rosenberger und der Vizepräsident des Österreichischen Blasmusikverbandes, Siegfried Knapp, mit den Tiroler Absolventinnen. Foto: ÖBJ

Musikkapellen Kössen und Erpfendorf beim Anmarsch zum Rathaus. Foto: Adele Müller

• theresia Wartlsteiner, Musikkapelle Hopfgarten, Brixental

• carina Kirchmair, Speckbacher Musikkapelle Rinn, Hall

• susanne rauch, Musikkapelle Roppen, Imst

• carina Winder, Stadtmusikkapelle Innsbruck Saggen, Innsbruck-Stadt

• anita schneider, Bundesmusik- kapelle Breitenbach, Rattenberg u. Umgebung

• anja Fiegl, Musikkapelle Sölden, Silz

• Verena Köck, Musikkapelle Tumpen, Silz

die absolventen aus tirol:

Musikanten folgten wir der Einladung des Bürgermeisters in den Arkadenhof des Rat-hauses. In diesem schönen Innenhof waren die Musikanten aller Bundesländer unter sich und Stimmung kam ganz von selbst auf. Für Jung und Alt klang dieser schöne Tag im Wiener Prater aus.

Diese Reise wird wohl für alle ein blei-bendes Erlebnis sein. n

Gerald Embacher

Page 18: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

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Panorama

Allianz unterstützt alle Mitglieder des Tiroler Blasmusikverbandes.

Wenn's drauf ankommt, hoffentlich Allianz.

Agentur Werner Krafka6060 Hall in Tirol, Innsbruckerstraße 83, Tel.: 0664/341 77 04

Wenn Sie optimal, und nicht nur günstig versichert werden wollen, sind Sie bei uns genau richtig!

Am 21. September 2011 erhielt ich ein persönliches Schreiben des Präsidenten und geschäftsfüh-

renden Direktors des FESTIVAL INTERNA-TIONAL DE MUSIQUES MILITAIRES DE QUEBEC, mit welchem er die Militärmusik Tirol zur Teilnahme an diesem Festival im August 2012 nach Quebec City in Kana-da einlud. Dieses Festival kann bereits auf eine 14jährige Tradition zurückblicken und genießt hohe Popularität, auch bei inter-nationalen Gästen. Zudem würde 2012 im

gleichen Zeitraum ein weiterer, sehr beson-derer Anlass gefeiert, nämlich das 150 Jahr-Jubiläum des Regiments „Les Voltigeurs de Quebec“ mit einem Jubiläums-Konzert. Dieses berühmte Regiment ist das älteste französischkanadische Regiment, das 1862 aufgestellt wurde, also 5 Jahre vor der Staats-gründung. Die Angehörigen dieses Regi-ments haben sich sowohl in Kriegszeiten als auch in Zeiten des Friedens durch ihre Dis-ziplin, ihren Mut und ihre Entschlossenheit ausgezeichnet.

Kanada - was für ein Reiseziel! Québec City mit seiner Oberstadt mit Blick auf den majestätischen St. Lawrence Strom, die Ab-raham-Ebenen und die Festungsanlagen, die die Zitadelle umgeben. Dies waren die Stätten von Schlachten, die die Geschichte von Kanada geformt haben. Québec City, die einzige noch befestigte Stadt in Amerika mit ihrer langen, reichen, militärischen Vergan-genheit - nun der ideale Ort für das Québec City International Festival of Military Bands (QCIFMB).

Nachdem wir bereits 2007 und 2008 ein-geladen wurden, aus Kostengründen aber keine Reiseerlaubnis erhielten, klappte es dieses Mal, da diese dritte Einladung nun mit der vollen Kostenübernahme seitens des Veranstalters ausgesprochen wurde. Der ausdrücklicher Wunsch aus Kanada war eine eigene Tirol-Szene zusätzlich bei unseren je-weiligen Auftritten

Am 19.08.2012 traten wir also wohl vor-bereitet unsere Reise von Innsbruck per Bus nach München, von dort im Direktflug mit Lufthansa nach Montreal und weiter mit dem Bus nach Québec City an. Begleitet hat uns Herr Oberst Gebhard Bauer von der Ge-neralstabsabteilung des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport.

Sowohl die Eröffnungs- als auch die Abschluss-Zeremonie des Tattoos fand am Place Georg V. statt. Nach dem Einmarsch und der Begrüßung der einzelnen Nationen folgten jeweils 2 bzw. 3 Musikstücke. Jede Nation spielte ihre Nationalhymne. Bei der Abschluss-Zeremonie wurden auch noch die Dankesworte der Verantwortlichen zum Ausdruck gebracht.

Absolviert wurden u.a. 3 Show-Auftritte im Colisée Pepsi, einer immer ausverkauften

Die Militärmusik TIROL als erste österreichische Militärmusik in AMERIKA!

Die Militärmusik Tirol bei der internationalen Marschparade durch Quebec City.

MilKpm Obstlt Hannes Apfolterer bei einem Radio-Interview.

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Panorama

Halle mit an die 8.000 Personen Fassungs-vermögen. Zusätzlich zu den einzelnen Tat-too-Auftritten wurde uns jeweils noch dieses Privileg einer eigenen Tirol-Szene einge-räumt, und zwar in Form von vier Stücken, die wir gemeinsam mit 2 Solosängerinnen und einem gemischten Chor mit ca. 100 Per-sonen in der Dauer von rund 12 Minuten zur Aufführung brachten, wodurch Österreich immer besonders ins Rampenlicht gerückt wurde. Gleich nach unserem ersten Auftritt wurde entsprechendes Filmmaterial ins In-ternet (auch auf Facebook) gestellt - siehe youtube z.B. „Show der Militärmusik Tirol, FIMMQ 2012“.

Belohnt wurden wir mit Standing Ova-tions, sogar noch hinter der Bühne von den anderen teilnehmenden Militärmusikern aus Kanada und diversen Ländern, was uns na-türlich ganz besonders freute.

Auch der österreichische Botschafter in Kanada, S.E. Mag. Werner Brandstetter, war mit Gattin anwesend und empfing uns im Anschluss an die Veranstaltung noch direkt in der Halle. Mit herzlichen Worten dankte er mir und äußerte sich sehr lobend über unser Auftreten. Dass er sich auch die Zeit nahm, jeden einzelnen meiner Militärmu-siker zu begrüßen, verstanden wir als ganz besondere Auszeichnung.

Zwei Konzerte spielten wir auf dem Place George V. mit Literatur hauptsächlich aus Österreich, speziell aus Tirol. Bei der Marschparade durch Québec City, die rund 1 Stunde dauerte, konnten wir mit einigen un-serer beliebtesten Marschmelodien wie dem „Radetzky Marsch“, „O du mein Österreich“ und dem „Schönfeld Marsch“ die Zuhörer und Zuschauer begeistern, die uns „Austria, Austria“ bzw. „Autrîche“ zuriefen.

Für das Jubiläumskonzert im Grand Théa-tre zu Ehren des Regiments „Les Voltigeurs de Quebec“ wurde ein internationales Orchester mit insgesamt 150 Musikern – 15 Musiker je

Nation – und einem gemischten Chor mit 100 Mitwirkenden zusammengestellt. So-wohl bei diesem Jubiläumskonzert als auch bei der Abschlusszeremonie des Tattoos wurde mir die Ehre zuteil, den „Radetzky Marsch“, zuletzt gespielt von rund 800 Musi-kern, zu dirigieren.

Beeindruckend wie immer bei Tattoo-Veranstaltungen war der Auftritt der Dudel-sack-Spieler: hier war eine Abordnung der Mountie-Police (RCMP = Royal Canadian Mounted Police) mit circa 35 bagpipes und rund 20 Trommlern vertreten. Für einen jungen Militärmusiker, gerade einmal 18 Jahre alt, ein absolutes Erlebnis.

Wenn wir auch sozusagen im Dauerein-satz standen, denn zwischen den einzelnen Auftritten gab es Proben, Proben und noch einmal Proben, sind wir den Veranstaltern

für ihre großzügige Einladung und die da-mit zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung sehr dankbar. Sie haben uns dadurch bereits zu weiteren Einladungen verholfen, u.a. wie-der nach Übersee.

Die gesamte Abwicklung unserer Teilnah-me erfolgte ausschließlich zwischen dem Fe-stival-Management in Quebec City und der Militärmusik Tirol direkt, und ich bedanke mich bei dem kanadischen Veranstalter für die perfekte Organisation in den Details und bei den diversen Veranstaltungen, bei denen auch immer ein hochrangiger kanadischer General anwesend war.

Wir haben unsererseits unser Bestes gege-ben und Österreich gebührend repräsentiert. n

Hannes Apfolterer, ObstltKapellmeister der Militärmusik Tirol

Die Militärmusik Tirol mit dem öster-reichischen Botschafter Mag. Werner Brandstetter Fotos: Christof Gomig

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Page 20: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

20 BiT | Februar

Panorama

2012 - Blitzlichter

Das „modell tirol“ ist die neue Ausbildungsplattform

des Blasmusikverbandes Tirol, des Tiroler Landes-

konservatoriums und des Tiroler Musikschulwerkes

und versammelt seit dem Schuljahr 2011/12 alle

bisherigen Angebote der Kapellmeisterausbildung in

Tirol unter einem Dach. Foto: BVT

Heuer erfolgte die Umstellung auf das neue mitglieder-verwaltungsprogramm. Das neue Programm ist auf dem technisch neuesten Stand, ist äußerst bedienerfreundlich und bietet den Musikkapellen ein umfassendes Nutzungs-angebot, dabei wird der Datenschutz groß geschrieben.

März – die generalversammlung des Blasmusikverbandes Tirol war im Jahr 2012 zu Gast im Musikbezirk Imst. Auch heuer wieder waren die Berichte der LV-Funktionäre kurz, prägnant und informativ. Foto: BVT

April – 54 Ensembles aus ganz Tirol trafen sich zum Landes-

wettbewerb „musik in kleinen gruppen“ in Innsbruck. Sechs

Ensembles konnten sich ein Ticket für den Bundeswettbewerb

sichern. Das Schlagwerkensemble „Up to the Inn“ (Foto) er-

reichte dabei mit 97,50 Punkten den Tagessieg. Foto: BVT

Juni – Der 1. tiroler Jugendorchestertag führte neun Jugend-

blasorchester aus ganz Tirol vor das Wahrzeichen Innsbrucks,

wo sie einen ganzen Tag lang musizierten und Gedankenaus-

tausch hielten. Foto: BVT

Mai – 30 Teilnehmer nahmen am seminar „Effiziente Erarbei-tung einer show“ mit Referent Franz Ziegl, Stabführer der Musik-kapelle Ungenach, teil. Die MK Haiming unter der Stabführung von Siegfried Stigger fungierte als Vorführkapelle. Foto: BVT

20 BiT | Dezember

Page 21: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

21Dezember | BiT

Panorama

November – Unter dem Projektnamen „Film-Musik Live“ for-mierte sich das tiroler landesjugendblasorchester unter der Leitung von Stefan Köhle, Thomas Pomberger und Wolfram Rosenberger. Die viel umjubelten Konzerte fanden in St. Johann, Serfaus und Kufstein statt. Foto: BVT

Oktober – Der Gesamtsieg des Bun-deswettbewerbs „musik in kleinen gruppen“ geht nach Tirol zu „The m&m drops“. Das Tiroler MTC-Klarinettentrio holte den 3. Preis und gewann oben-drein die Goldmedaille beim europä-ischen Musikwettbewerb in Luxemburg. Foto: privat

Oktober – Der tiroler Blasmusikpreis dient der Würdigung der Leistungen von Mitgliedskapellen für herausragende Leistungen und wird vom Land Tirol vergeben. Die Jury hat einstimmig in der Kategorie I die Musikkapelle Patsch und in der Kategorie II die Stadtmusikkapelle Amras als Preisträger nominiert. Foto: Die Fotografen

September – Elf Dirigenten und eine Dirigentin aus Nord-, Ost- und Süd-tirol traten beim 1. Tiroler Dirigen-tenwettbewerb „con brio tirol“ an. Den 1. Tiroler Dirigentenpreis holte

sich Patrick Gruber aus Südtirol. Der 2. Platz ging an Martin Scheiring aus Nordtirol und der 3. Platz an

Simone Rungger aus Südtirol. Foto: BVT

Oktober – Beim großen Ehrungstag des Blasmusikverbandes Tirol, verlieh unser Präsident, LH Günther Platter, das goldene Verdienstzeichen des Landesverbandes an 36 Musikanten (im Bild rechts Herbert Hammerle), die seit mehr als 60 Jahren aktiv bei einer Musikkapelle mitspielen und an 4 Funktionäre für ihr langjähriges Wirken. Foto: Hofer

Dezember | BiT 21

Juli – Das Auswahlorche-ster Tyrolean Winds unter der bewährten Leitung von Bernhard Sieberer bildete auch heuer wie-der das zentrale Element der tiroler Bläserwoche. Die Sächsische Bläser-philharmonie unter der Leitung des charisma-tischen Thomas Clamor besuchte die Bläser-woche-Teilnehmer für einen gemeinsamen Workshop. Foto: BVT

Page 22: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

22 BiT | Dezember

BEzahltE anzEigE

NEUJAHRSKONZERT 20136. Jänner 2013, 11.00 Uhr, Großes Festspielhaus, Salzburg

La chasse – Die Jagd Paris – Wien

Bläserphilharmonie Mozarteum SalzburgKonzertmeister: Wenzel Fuchs, 1. Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker

Dirigent: Hansjörg Angerer

Mit dem Neujahrskonzert 2013 im Großen Fest-spielhaus baut die international renommierteBläserphilharmonie Mozarteum Salzburg unterihrem Chefdirigenten Hansjörg Angerer eine Brücke von Wien nach Paris, auf der lust- und schwungvoll das Neue Jahr gefeiert wird. Inhalt-lich und musikalisch dreht sich dabei alles um die Jagd – mit ihrer ganzen Vielfalt und Tradition. Denn schließlich jagten die Menschen seit jeher nicht nur den Hirschen, Rehen und Hasen nach, sondern auch dem Glück und dem Geld, Erfolgen und Rekorden, der privaten oder gesellschaftli-chen Anerkennung und nicht zuletzt der Liebe...

Eng verbunden waren die unterschiedlichsten Ausprägungen dieses menschlichen Urbausteines – des Jagdtriebes – stets mit der Musik, wobei die Jagdmusik im Laufe der Zeit einen Wandel von der Gebrauchs- hin zur Kunstmusik erfuhr. Sie fand

Eingang in das Schaffen vieler großer Komponis-ten der Musikgeschichte, welche die unvergleich-lichen Stimmungen von Natur, Wald und Jagd in ihre Werke einfl ießen ließen.

Die Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg prä-sentiert in ihrem Neujahrsprogramm nicht nur die typische höfi sche Jagdmusik auf historischen Parforce-Hörnern, die bis weit ins Barock zurück-reicht, sondern vor allem große Unterhaltungs-musik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Da es damals die Trennung zwischen ernster und unter-haltender Musik nicht in der heutigen Form gab, fi nden wir mitreißende Jagdmusik auch in Sym-phonien, Opern und Ballettmusiken. So sind etwa die Stücke eines Jacques Offenbach oder Emile Waldteufel ein Spiegel der Vergnügungen und der ganzen, gleichsam auf dem Vulkan tanzenden Gesellschaft im zweiten französischen Kaiserreich.

Die Jagdleidenschaft des Pariser Adels, insbeson-dere der französischen Könige, ist hinlänglich bekannt. Die Verbindungen zwischen Seine und Donau wiederum waren vielfältig. Die Wiener Strauss-Dynastie gastierte nicht nur musizierend in Paris, sondern französische Sprache und Le-bensart waren in ganz Europa gefragt.

In Wien waren die lange Regierungszeit von Kai-ser Franz Josef I. (1848 – 1916), die sich mit der Ära der „Leichten Muse“ deckte, und seine Leiden-schaft für das Waidwerk prägend für die Musik der Zeit: Komponisten wie die Brüder Johann, Josef und Eduard Strauss oder Joseph Lanner war die kaiserliche Hingabe zur Jagd bekannt, so fi ndet sich in deren Werken auch die jagdliche Thematik wieder – eine Hommage an das kulturgeschicht-liche Erbe des Hauses Habsburg mit klangvollen Walzern, Polkatänzen, Quadrillen und Märschen.

Karten:1. Kategorie: Euro 59,-/ermäßigt Euro 49,-2. Kategorie: Euro 49,-/ermäßigt Euro 39,-3. Kategorie: Euro 39,-/ermäßigt Euro 32,-erhältlich im Polzer Travel und TicketcenterTel: +43 662 8969, E-Mail: [email protected] an der Tageskasse

Programm

L. Koželuh Fanfares de la chasse Parforce

J. Strauss Auf der Jagd, Polka schnell

Historische Parforcehörner Großes Halali

J. Lanner Jägers Lust, Jagd-Galopp op. 82

J. Offenbach Schöne Helena, Ouvertüre

J. Strauss Die Pariserin, Polka francaise

J. Strauss Seufzer Galopp

Historische Parforcehörner La Grande Chasse du Marquis de Dampierre

A. Adam La Chasse aus dem Ballett „Giselle“

E. Waldteufel Les Patineurs, Walzer

J. Strauss Kaiser-Franz-Joseph I., Rettungs-Jubel-Marsch

F. v. Suppè Leichte Kavallerie, Ouvertüre

J. Strauss Perpetuum mobile, musikalischer Scherz

J. Strauss Stadt und Land, Polka mazur

J. Strauss Champagner-Polka

E. Strauss Carmen-Quadrille

J. Hellmesberger Danse diabolique

F. Lehar Gold und Silber, Walzer

J. Strauss Stürmisch in Lieb und Tanz „Polka schnell“

J. Offenbach Cancan aus „Orpheus in der Unterwelt“

6. Jänner 201311.00 Uhr – live bei

www.servustv.com

Page 23: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

Dezember | BiT 23

schWErPunKt KlarinEttE

Die Klarinette wurde um 1700 durch die Familie Denner in Nürnberg aus dem Chalumeau

entwickelt. Der Name entstand durch die Funktion: Die ersten Instrumente wurden zur Unterstützung der hohen Trompeten (Clarino) eingesetzt, da diese die tech-nischen Anforderungen nicht mehr er-füllen konnten. Im klassischen Orchester wurden die Klarinetten (nun schon in B, C und A Stimmung) anfangs hauptsächlich von Oboisten gespielt. Dies ist teilweise auch bei Mozart und Haydn in den Parti-turen noch ersichtlich: Wenn die Oboisten pausierten, spielten die Klarinettisten, sie wechselten also die Instrumente.

In der Harmoniemusik (2 Oboen, 2 Kla-

rinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner und teilweise 1 Kontrafagott bzw. 1 Kontrabass) fand die Klarinette dann schon ihren festen Platz, viele Serenaden und Opernbearbeitungen legen Zeugnis davon ab.

In der Militärmusik kam Mitte des 19. Jahrhunderts die Es Klarinette dazu, sie war das Instrument der Musikmeister. Lei-der ist sie heute weit gehendst aus der Be-setzung der Blasorchester verschwunden. Auch der helle Klang der hohen Stimmung (ca. einen halben Ton höher) ist heute nicht mehr das Charakteristikum einer Blas-musik.

Das Jahr 1839 stellte für die Klarinette eine entscheidende Wende dar: Hyacinthe Klose schuf in Zusammenarbeit mit der Firma A. Buffet in Paris die – dem System der Böhmflöte nachempfundene – Böh-mklarinette. Die Böhmklarinette eroberte nach und nach die Welt, nur Deutschland und Österreich verwenden die „Deutsche Klarinette“. Fest steht, dass B-Tonarten, welche in der Blasmusik hauptsächlich Ver-wendung finden, grifftechnisch und into-nationsmäßig viel leichter zu spielen sind.

Walter Kefer, heraus-ragender Klarinettist, wurde als außeror-dentlich erfolgreicher Lehrer zum Klari-nettenvater Tirols. Foto: Ulrike Maurer

Mit diesem Thema fühle ich mich auch persönlich konfrontiert. Mein Lehrer spielte Böhmklarinette und wie der Lehrer, so der Schüler. Die Begeisterung für diese Klari-nette war groß. In den Berufsorchestern spielten viele 1. Klarinettisten in Österreich und Deutschland auf Böhmklarinetten. Im Laufe der Jahre wurde sie aber sukzessive zurückgedrängt und gilt heutzutage in Ös-terreich und Deutschland beinahe als „Cla-rinet non grata“.

Durch meine Lehrtätigkeit am Konserva-torium bekam ich eine gute Übersicht über die bisherige Ausbildung. Meistens wurden die jungen Leute von Musikanten aus den eigenen Reihen „abgerichtet“. Ein Dank gilt dabei dem schon langen verstorbenen „Kla-rinettenopa“ Walter Polland, der auch au-ßerhalb Innsbrucks tätig war. Am Konser-vatorium war im Musikschulteil wohl Platz für die Ausbildung von jungen Bewerbern, genützt konnte er aber, geografisch bedingt, nur von einer geringen Anzahl werden.

Dank sei dem Musikschulwerk Tirol und seinen Initiatoren, denn nun können alle Lernwilligen im ganzen Land von kompe-tenten und geprüften Lehrkräften bestens betreut werden. Dadurch gibt viele ausge-zeichnete junge Klarinettisten, durch wel-che das Niveau der Blasmusikkapellen eine enorme Steigerung erfahren hat.

Die Klarinettenszene in Tirol, sowohl auf Blasmusikebene als auch im professio-nellen Bereich, lässt den Betrachter beru-higt in die Zukunft schauen. n

Walter Kefer

Die Klarinette in Tirol

Detail eines Instruments aus der Werkstatt von Gerold Angerer. Foto: GK

Ach,wenn wir auch nur clarinet-ti hätten! - sie glauben nicht was eine sinfonie mit flauten, oboen und clarinetten einen herrlichen Effect macht.

Wolfgang Amadeus Mozart in einem Brief an seinen Vater

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24 BiT | Dezember

schWErPunKt KlarinEttE

Aber leicht soll es klingenSpitzenklarinettist Peter Rabl über die vielem Klangwelten und Ausdrucksmöglichkeiten der Klarinette.

Peter Rabl mit einer seiner Kostbarkeiten, einer Bassettklarinette. Foto: Tiroler Tageszeitung/Julia Hammerle

Peter Rabl ist ein besonderer Klarinettist. Weil er himmlisch schön spielt, seine sou-veräne Technik immer dem musikalischen Ausdruck dienstbar macht und weil er das feine kammermusikalische Agieren und Re-agieren beherrscht, Qualitäten, die er auch in die große Symphonik einbringt. Beson-ders ist auch seine Kunst und Kenntnis der historischen Musizierpraxis. Damit hat sich der Tiroler international in den vorderen Rang gespielt, dafür wurde er im Juni 2012 mit dem Jakob Stainer-Preis des Landes Ti-rol ausgezeichnet. Rabl ist seit 30 Jahren Mit-glied des Tiroler Symphonieorchesters Inns-bruck, war davon 26 Jahre Soloklarinettist und ging dann, um sich verstärkt der Alten Musik zu widmen, ans zweite Klarinetten-pult zurück. Er macht Kammermusik und Volksmusik, liebt die Neue Musik und unter-richtet an der Musikschule Innsbruck, wo er das Klarinettenorchester Tirol gründete.

BiT: Warum ist die Klarinette dein Trauminstrument?

Peter Rabl: Die Klarinette hat ein unglaub-lich großes Potenzial an Ausdrucksmöglich-keiten, sie kann weinen und lachen, jede Stim-mungslage des Menschen erlebbar machen, sie kommt der menschlichen Stimme sehr nahe.

BiT: Was bietet dir die Klarinette? Und was verlangt sie dir ab?

Rabl: Die Klarinette bietet mir Gelegenheit, meine Gefühle zu zeigen. Wenn mir musika-lisch etwas gelingt, so wie ich mir das vorstelle, dann macht mich das zufrieden und glücklich. Die Klarinette verlangt mir immer wieder Dis-ziplin ab und das ist gut so.

BiT: Was spielst du für Instrumente?Rabl: Ich spiele auf Buffet-Crampon-Kla-

rinetten. Französische Instrumente mit ös-terreichischem (Wiener) Mundstück. Eine

sehr seltene und fast exotische Kombination. Und natürlich historisch: Kopien von Rudolf Tutz.

BiT: Was fasziniert Dich an histo-rischen Instrumenten und an der Musik, die du damit spielst?

Rabl: Das Spielen mit historischen Instru-menten fasziniert mich deshalb, weil man Werke, die man zu kennen glaubte, plötzlich in einer ganz anderen Klangwelt erlebt. Und viele Stücke kann man mit modernen Instru-menten gar nicht richtig spielen, wie z.B. Mu-sik für Chalumeau.

BiT: Warum gibt es so viele verschie-dene Klarinetteninstrumente?

Rabl: Das ist in erster Linie ein historisch-technisches Phänomen: Die frühen Klari-netten hatten nur zwei bis fünf Klappen, da-durch waren kompliziertere Passagen mit viel Chromatik, Stücke in Tonarten mit mehreren Vorzeichen, nicht wirklich sauber und rein zu spielen. So hat man für jede Tonart eine eigene Klarinette verwendet, A – B – C – D – G . Erst später kamen der Aspekt der Klangfarbe (A- Klarinetten klingen anders als B-Klarinetten) und die Lust, noch höher oder noch tiefer zu spielen (zu komponieren), dazu.

BiT: Wie schwierig ist der Wechsel innerhalb der Klarinettenfamilie?

Rabl: Der Wechsel von der A- zur B-Kla-rinette macht keine Probleme, ist ja nur ein halber Ton Unterschied und man verwen-det das gleiche Mundstück. Aber schon der Wechsel auf eine C-Klarinette ist nicht ganz angenehm, vor allem, weil die C-Klarinette meist ein anderes (kleineres) Mundstück und andere Blätter braucht. Das wird natürlich dann bei der D- und der Es-Klarinette noch extremer. Da macht dann auch die Kleinheit der Instrumente beim Greifen unter Umstän-den Probleme. Auch sind diese Instrumente

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schWErPunKt KlarinEttE

25Dezember | BiT

Das Klarinettenorchester Tirol, rechts sein Gründer und Leiter Peter Rabl. Foto: Musikschule/Thomas Zeiler

bei weitem noch nicht so ausgereift wie die modernen A- und B-Klarinetten. Dies des-halb, weil von Es- und D-Klarinetten viel weniger Instrumente hergestellt und verkauft werden und sich das dann auch für die Instru-mentenbauer nicht so sehr rechnet, großen Aufwand in Forschung und Entwicklung zu stecken. Den Wechsel auf die Baßklarinette empfinde ich persönlich viel weniger proble-matisch, das hängt wahrscheinlich mit den tiefen Tönen zusammen, die viele Menschen einfach als viel angenehmer empfinden als die sehr hohen Frequenzen einer Es-Klarinette. Das Bassetthorn verlangt wiederum sehr viel Gespür für Intonation, meiner Meinung nach viel heikler als die Bassklarinette.

BiT: Gibt es so etwas wie das Herz der Klarinette?

Rabl: Als Herz der Klarinette würde ich das Mundstück mit dem Blatt bezeichnen. Damit erzeugt jeder Klarinettist seinen un-verwechselbaren Ton. Dementsprechend aufwändig kann die Suche nach dem idealen Mundstück sein und eigentlich hört diese Su-che nie auf.

BiT: Welche Rolle spielt das Mund-stück?Das Mundstück entscheidet in hohem Maße darüber, ob die Tonerzeugung leicht oder schwer vonstatten geht, ob man sich plagen muß und es kommt doch nichts dabei heraus oder ob man der Musik näher kommen kann, ihr auf den Grund gehen kann.

BiT: Wie viel hast du im Studente-nalter geübt, wie viel übst Du jetzt?

Rabl: Als Student gab es Spitzenzeiten, wo ich bis zu acht Stunden täglich geübt habe. Heute übe ich selektiv gezielt auf die anstehen-den Aufgaben hin, aber statt Quantität steht Qualität im Vordergrund. Zeitlich schwankt es von 30 Minuten bis zu 2 Stunden täglich. BiT: Bleiben wir beim Thema Üben: Wie viel, wie oft, was?

Rabl: Üben sollte jeder möglichst oft, wenn geht täglich. Eine halbe Stunde täglich kon-zentriert würde reichen. Etwas Tonleitern (5-10 Minuten), ein wenig Technik, einfache Vor-tragsstücke, wo viel Dynamik und Ausdruck verlangt wird und natürlich die aktuellen Stücke des Konzertprogrammes. Und wich-tig: langsam beginnen, wenn etwas technisch schwer ist!

BiT: Wie siehst Du die Klarinette in der Blasmusik?

Rabl: Die Klarinette hat in der Blasmusik die schöne Aufgabe, die feinen Töne anzustim-men. Leider kommt das nicht immer richtig zur Geltung, oft hat man den Eindruck, laut ist wichtig und gewinnt. Meist gibt es auch zu wenige Klarinetten. Es sollten in jeder Kapelle ca. 1/3 Klarinetten sein.

BiT: In der Blasmusik steigen die Anforderungen enorm, dennoch ist es, ausgenommen die Kunststu-fe, eine Laienszene. Muss der/die Blasmusikklarinettist/in denselben

Tonumfang, dieselbe Virtuosität be-herrschen wie der Profi?

Rabl: Das glaube ich nicht, wichtig ist doch, dass man Freude an der Musik hat. Und dann ist es Aufgabe des Kapellmeisters, die Mög-lichkeiten seiner Musiker richtig einzuschät-zen. Aber natürlich ist es immer gut, wenn man nach Höherem strebt und versucht, bes-ser zu werden.

BiT: Was rätst du jungen Menschen, die die Klarinette erwählt haben?

Rabl: Spiele dieses Instrument nicht nur so beiläufig sondern beschäftige dich intensiv damit, du wirst dann mit der Klarinette viele schöne Stunden erleben und dein Leben be-reichern.

BiT: Was ist schwer beim Klarinette spielen?

Rabl: Alles kann schwer sein, aber wenn man gut vorbereitet ist, geht fast alles.

BiT: Und was leicht?Rabl: Nichts ist leicht, aber leicht soll es

klingen! n

u.st.

Wer die Klarinette seelenvoll bläst, scheint der ganzen Welt, den himmlischen Wesen selbst eine Liebeserklärung zu machen.

Christian Friedrich Daniel Schubart 1784

„Instrumente gehören nicht in die Vitrine“, sagt Peter Rabl und spielt alle seine Klari-netten, die historischen und die modernen. Foto: Tiroler Tageszeitung/Julia Hammerle

Page 26: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

26 BiT | Dezember

schWErPunKt KlarinEttE

chalumEau: Ende des 17. Jahrhunderts von Johann Christoph Denner verbessert und mit zwei Klappen versehen, dadurch konnte dieses Instrument in die Duodezime überblasen. Wegen des kleinen Tonumfanges von et-was mehr als einer Duodezime ist es Mitte des 18. Jahrhunderts wieder verschwun-den und von der Klarinette verdrängt worden.Auf Grund des klarinettenähnlichen Mund-stückes gilt es als das Vorläuferinstrument. Der Korpus ähnelt einer Blockflöte. Es gibt Sopran, Alt, Tenor und Baßchalumeaus.

dEnnEr KlarinEttE: Joh. Chr. Denner hat um 1700 in Nürn-berg die „Barockklarinette“ aus dem Chalumeau heraus erfunden. Er hat die Überblasklappe anders platziert, dadurch wurde ein viel stabileres Überblasen in die Duodezime möglich. Der Tonumfang betrug bereits fast drei Oktaven und mehr. Anfänglich nur mit zwei Klappen, haben Joh. Chr. Denner und seine Söhne bald weitere Klappen hinzugefügt und so den Tonumfang nach unten bis zum kleinen e erweitert. Zur Zeit Mozarts hatte die Klari-nette fünf bis sechs Klappen, man spricht heute von der „Klassischen Klarinette“. Zur leichteren Spielbarkeit der Komposi-tionen in verschiedenen Tonarten wurden die Instrumente in C, B, A ... gebaut.

BassEtthorn: Das Bassetthorn wurde um ca. 1760 erstmals gebaut, man streitet noch, ob die Gebrüder Mayerhofer in Passau die ersten waren oder doch jemand ande-rer ... Das Bassetthorn ist das Alt-In-strument der Klarinettenfamilie und ein sehr wichtiges Instrument der Klassik, besonders in Kompositionen W. A. Mo-zarts. In Opern („Titus“: Vitellia-Arie; „Zauberflöte“), Requiem, Kammermusik (Gran Partita). Ein wichtiger Instrumen-tenbauer war Theodor Lotz aus Press-burg, der zu Mozarts Zeit in Wien wirkte. Bassetthörner wurden auch in verschie-denen Stimmungen gebaut, unter ande-rem z.B. in G. Heute ist das Bassetthorn

in F gestimmt. Mit Mozarts Tod endete die Blütezeit des Bassetthornes. Felix Mendelssohn-Bartholdy komponierte für Bassetthorn noch die beiden Konzertstük-ke (mit Klarinette und Klavier), aber erst Richard Strauss hat in seinen Opern wie-der auf das Bassetthorn zurückgegriffen.

BassEttKlarinEttE: Die Bassettklarinette ist ein Spezial-Instru-ment der Klarinetten-Familie und dürfte von Theodor Lotz und Anton Stadler ent-wickelt worden sein. Und zwar für das Klarinettenquintett und Klarinettenkonzert von W. A. Mozart in A und für die Sextus-Arie in der Oper „Titus“ in B gestimmt. Es handelt sich dabei jeweils um ein Instru-ment, das um den Umfang einer großen Sekunde nach unten erweitert wurde, also bis zum gegriffenen tiefen C geht.

B-KlarinEttE: Die B-Klarinette ist heute das wichtigste und am weitesten verbreitete Instrument der Klarinetten-Familie. Von der Blasmu-sik über den Jazz, Klezmer, klassisches Orchester bis zur Volksmusik und der volksümlichen Musik. Die B-Klarinette stellt vermutlich den perfekten Kompro-miss auf technischer Seite dar, mit ihr kann man alle Tonarten spielen und man bräuchte heute auch im Orchester aus technischen Gründen nicht mehr unbe-dingt z.B. eine A-Klarinette. Hier kom-men klangliche Unterschiede ins Spiel, die B-Klarinette hat einen etwas schlan-keren, nicht so dunklen Ton wie eine A-Klarinette. Wenn heute Komponisten eine A-Klarinette vorschreiben, dann wollen sie vor allem den dunkleren Ton hören und vielleicht auch den einen halben Ton tiefer liegenden Grundton der A-Klarinette in die Komposition einbauen.

a-KlarinEttE: Wird im Symphonieorchester verwendet, für Kammermusik und Solokonzerte.

Es-KlarinEttE: Im Symphonieorchester für die hohen Spitzentöne und zur Darstellung besonde-

rer Effekte. Wichtig auch in der Blasmu-sik, leider oft von der Piccoloflöte ersetzt.

c-KlarinEttE: Im Symphonieorchester heute nicht mehr oft in Verwendung, die Klarinettisten transponieren meist C-Stellen mit der B-Klarinette. Im Zuge der Originalklangbe-wegung aber werden auch in modernen Orchestern wieder mehr C-Klarinetten eingesetzt, da sie wesentlich heller im Klang sind und dadurch den Sound eines Bläsersatzes farbiger werden lassen! Beim Spiel mit alten Instrumenten unersetzbar, klanglich wie technisch!

d- KlarinEttE: Im modernen Orchester nur bei Richard Strauss (Eulenspiegel) im Einsatz. Kommt relativ häufig bei Johann Strauß in Wal-zern und Polkas vor, deshalb wieder im Originalklang wichtig!

g-KlarinEttE: Eine noch höhere Klarinette, die man nur von der Schrammel-Musik kennt.

as-KlarinEttE: In Blaskapellen und Klarinettenensembles (Klarinettenchören), aber sehr selten.

altKlarinEttE:Hauptsächlich in Klarinettenensembles, Blasmusik. Bei uns sehr wenig verbreitet.

BassKlarinEttE: Im Symphonieorchester sehr wichtiges In-strument, das Ende des 18. Jahrhunderts erfunden wurde. Auch in der Blasmusik immer weiter verbreitet, sowie unbedingt in Klarinettenensembles.

Kontra-alt-KlarinEttE:Hauptsächlich im Klarinettenensemble als Bindeglied zwischen Bassklarinette und Kontrabaßklarinette.

KontraBassKlarinEttE: Wichtiges Instrument im Klarinettenen-semble. Selten im symphonischen Orche-ster: R. Strauss (Josefslegende), O. Mes-siaen (Hl. Franziskus).

Kleines KlarinettenlexikonVon Peter Rabl

Page 27: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

Dezember | BiT 27

schWErPunKt KlarinEttE

Working Clarinets, fünf Ausnahmeklarinettisten aus Tirol. Von links Christoph Schwar-zenberger, Stefan Matt, Manuel Lämmle, Florian Mühlberger und Stephan Moosmann, alle ursprünglich Studenten von Max Bauer und/oder Walter Seebacher am Tiroler Landeskonservatorium. Foto: WCT

Die Klarinettenszene Tirols genießt hohes Ansehen, stellte Mag. Bauer gleich einmal klar. Unsere Klarinettenschüler sind überall gern gesehen, bis hin zu den prominentesten Adressen, sei es Alois Brandhofer in Salzburg oder Peter Schmidl in Wien. Die heimische Szene spielt eine Mischform aus Deutschem und Böhm-System, das wird nicht mehr so eng

gehandhabt. Es soll auch Wiener Mundstücke auf Böhm geben … „Primär ist, dass Musik gemacht wird“, sagt Max Bauer.

Der Einstieg zum Klarinettenspiel verjüngt sich, auch wegen der akzeptablen Kinderin-

Max Bauer gehört zu den herausragenden Klarinettisten in Tirol. Von 1985 bis 2006 war er Klarinettist (Saxophonist) im Tiroler Symphonieorchester, er ist als Solist, Kam-mermusiker und in diversen Ensembles tätig. Seit 2001 ist Bauer Lehrbeauftragter an der Universität Mozarteum in Inns-bruck (2006 Habilitation an der Universität Mozarteum Salzburg), seit 1991 Klarinet-tenlehrer am Tiroler Landeskonservatori-um und dort auch Fachbereichsleiter für Holzblasinstrumente. Ein Gespräch mit dem Pädagogen.

„Sich überflüssig machen“

Max Bauer, ebenso erfolgreich als Musiker wie als Lehrer. Foto: privat

strumente – Klarinetten sind eine Gewichts-frage. Mit acht Jahren kann der hoffnungsvolle Sprössling bereits beginnen, aber gleich mit der Klarinette, nicht ein anderes Instrument vorlagern.

Max Bauer, der übrigens auch singt und einen schönen, ausgebildeten Tenor hat, ist durchaus dafür, Klarinette mit Saxophon oder Klarinette

mit Fagott zu koppelt, es wirke befruchtend, man bleibe flexibel in der Tongebung und Griff-technik. Üben ist wichtig, aber mir Köpfchen! Qualität vor Quantität. Es gehe für den Bläser nicht darum, sich stundenlang zu beobachten und gedankenlos zu repetieren, besser sei, in abgesicherten Zusammenhängen Strategien zu entwickeln und die eigenen Grenzen zu finden. Zu erkennen, wie man sich artikulieren will und wo Schwierigkeiten liegen. Die Studenten – „Sie werden in gewissen Bereichen mündiger“, sagt Bauer – werden von ihm hinsichtlich Ton, Klang, System etc. in kein Schema gepresst, am liebsten ist es ihm, wenn der Schüler selbst weiß, was er gern spielen würde. Für schwere Stellen hat Bauer einen einleuchtenden Tipp: „Da ist es wie beim Klettern, vor einem Überhang: Es macht keinen Sinn, wieder unten anzufangen.“

Dann reden wir nicht mehr über die Ziele des Schülers, sondern des Lehrers. „Oberstes Ziel des Lehrers? Sich überflüssig zu machen“, sagt Max Bauer. Was für ein Pädagoge. n

u.st.

Das junge, hochbegabte Tiroler Klarinettenquintett Clarisonus mit (von links) Verena Trockenbacher, Sabrina Reheis, Andreas Knapp, Michael Wurzer und Martin Rainer. Foto: EC

Page 28: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

BiT | Dezember28

schWErPunKt KlarinEttE

Tirol ist ein Klarinettenland mit un-glaublich vielen, unglaublich begabten Klarinettisten. Enorm viel Jugend ist nachgewachsen, die in die Blaskapellen, Bläserensembles und Symphonieorchester drängt, die lustvoll auch bei Volksmusik, Jazz und Popularmusik zu finden ist. Au-ßerdem: Die besten österreichischen Kla-rinettenbauer gibt es in Tirol! Gleich vier Werkstätten: Weitum bekannt der Name Otmar Hammerschmidt (Zentrum in Wat-tens), die beiden Jungen Gerold Angerer (Gerold Klarinetten, Fritzens) und Her-bert Neureiter (Söll) sowie Rudolf Tutz (Innsbruck) mit modernen Klarinetten, aber weltweit führend im historischen In-strumentenbau, den wir in der BiT schon mehrfach würdigten. (u.st.)

Otmar Hammerschmidt ist ein großzügiger Spon-soren der Tiroler Blas-musik, viele Instrumenten-gaben kamen schon aus seiner Werkstatt. Er hat

das reichhaltigste Sor-timent: Orchester-klarinetten, Kon-z e r t k l ar i ne t te n ,

Studentenklarinetten, Böhmklarinetten, G-

Klarinetten, Instru-mente für Solisten, Bassettklarinetten sowie Bassetthör-ner und Baßkla-

rinetten, die nur in dieser Werkstatt gebaut werden. Dazu kommen spezielle Anferti-

Wunderwerk Klarinette

gungen, auch für Musiker mit Behinderung. Nicht hergestellt werden hier lediglich Kon-trabaß- und Kontraaltklarinetten.

Otmars Großvater, erzählt er, hat mit Wie-ner Philharmonikern die ersten Prototypen der Wiener Klarinetten erzeugt, die dann immer weiter verbessert worden sind. Dieses Instrument mit dem speziellen Klang, steht in der Firmengeschichte, „ist heute unter der Bezeichnung OH 320 & OH 330 Modell Wien weltbekannt und die bevorzugt verwen-dete Klarinette bei allen führenden österrei-chischen Orchestern, Musikhochschulen und Konservatorien.“

Hammerschmidt sieht das Niveau in den Tiroler Blasmusikkapellen „in den letzten 20 Jahren extrem angehoben“. Holzinstrumente würden derzeit zu 60 Prozent von Frauen gespielt. Für eigene Frauen-Klarinetten sieht er aber keinen Bedarf. Kindern rät er zu C-Klarinetten mit einem B-Klarinetten-Mund-stück. Der gehobene Blasmusikant findet bei Hammerschmidt Klarinetten um 3000 bis 4000 Euro, Einsteiger und Studenten werden schon mit 1200 bis 1500 Euro fündig. Außer-dem gibt es ein Mietsystem mit Kaufoption.

Gerold Angerer und Herbert Neureiter haben wir in folgendem Interview jeweils die-selben Fragen gestellt. Für die überaus bereit-willige und ausführliche Beantwortung dan-ken wir. Leider können wir aus Platzgründen nicht die kompletten Interviews abdrucken, sie sind aber auf der Homepage des Landes-verbandes zu finden (www.blasmusikver-band-tirol.at) und in ihrer Informationsdichte sehr empfehlenswert. Unbedingt lesen!

BiT: Sie bauen Klarinetten. Worin liegt die Motivation und worauf richten Sie ihre besondere Auf-merksamkeit?

Gerold Angerer: Im übergeordneten Sinn geht es bei jedem Musikinstrument natürlich um die Musik. Das Bindeglied zwischen In-strumentenbauer und der Musik bildet der oder die Musiker/in. Deshalb besteht auch der Großteil meiner Motivation darin, diesen Musikern und Musikerinnen ein möglichst hochwertiges Instrument zu bauen.

Meine besondere Aufmerksamkeit im Kla-rinettenbau liegt darin, Instrumente zu bau-en, welche beim Musizieren möglichst nicht „im Weg“ sind. Das heißt: Eine Klarinette sollte so gut gebaut sein, das der oder die Mu-siker/in mit dem Instrument „verschmilzt“ und sich voll und ganz auf die Musik kon-zentrieren kann.

Herbert Neureiter: Als ehemaliger Mili-tärmusiker und Musikschullehrer sowie als praktizierender Klarinettist stellt es für mei-nen Beruf als Holzblasinstrumentenerzeu-ger-Meister eine Unumgänglichkeit dar, die Klarinetten selber zu bauen. Der Fertigung ging eine jahrelange Entwicklungsphase vo-raus mit dem Ziel, die Klarinette von Grund auf zu überarbeiten und deren Schwächen in klanglicher und technischer Hinsicht sowie im Bereich Intonation zu verbessern bzw. zu optimieren.

Der Bau einer Klarinette, die in meinem Betrieb in allen Details und Arbeitsschritten – wobei jeder Teil der H.Neureiter Klarinette vom Korpus-Bau über alle Mechanikteile bis zur Vollendung im Finishbereich – herge-

B-Klarinette Orchestermodell oh 330, Werkstatt Hammerschmidt. Foto: OH

Bassklari-nette aus der Werkstatt Neureiter. Foto: HN

Page 29: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

Dezember | BiT 29

schWErPunKt KlarinEttE

stellt wird und somit auch die Bezeichnung „In handwerklicher Fertigung“ verdient, stellt die Herausforderung dar.

BiT: Was gibt es für Entwicklungs-möglichkeiten der Klarinette, kann man technische Details ver-bessern?

Gerold: Entwicklungsmöglichkeiten gibt es bei der Klarinette mehr als genug. Natür-lich müssen diese Entwicklungen immer in Symbiose mit den Musikern und Musike-rinnen stattfinden. Auch Verbesserungen bedürfen einer Gewöhnungsphase. In der heutigen schnelllebigen Zeit tut es aber auch gut, wenn sich nicht alles so schnell ändert.

Für mich beinhaltet ein hochwertiges Musik-instrument deshalb auch bleibende, langle-bige Werte.

Trotzdem ist es mir als Instrumentenbauer ein großes Anliegen, insbesondere die öster-reichische Klarinette in ihren technischen und klanglichen Aspekten weiter zu entwi-ckeln.

Neureiter: Für innovative Instrumenten-bauer bieten sich immer Entwicklungsmög-lichkeiten, wenn man sich nicht zu sehr der Tradition verpflichtet fühlt!

Diese Entwicklungen und Verbesserungen betreffen alle Bereiche der Klarinette. Ich mache sehr viele technische Details anders als andere Hersteller, aus Überzeugung der Vorteile, die solche Verbesserungen mit sich bringen.

BiT: Welche Instrumente eignen sich am besten für die Blasmusik mit ihrem derzeit so breiten sti-listischen Repertoire? Kann das mit nur einem Instrument aus der großen Klarinettenfamilie abge-deckt werden?

Gerold: In der Blasmusik kommt vorwie-gend die B-Klarinette zum Einsatz. Bei an-spruchsvoller Konzertliteratur wird das Kla-rinettenregister meist mit einer Bassklarinette und eventuell einem Bassetthorn ergänzt. Natürlich hängt das auch immer von der fi-nanziellen sowie personellen Kapazität einer Blasmusik ab. Leider hat die Es-Klarinette in letzter Zeit etwas an ihrer Beliebtheit einge-büßt. Was natürlich sehr schade ist.

Neureiter: Im konzertanten Einsatz bei der Blaskapelle und der entsprechenden Literatur ist die Verwendung zumindest einer Basskla-rinette notwendig. Wobei die Bassklarinette dann auch im Holzbläserensemble ihre Ver-

wendung findet. Es-Klarinette sollte mit ei-ner entsprechenden feinfühligen Spielweise bei größer besetzten Blaskapellen auf alle Fäl-le wieder vermehrt zum Einsatz kommen, zu-mal die Querflötenstimme dieses Instrument ja nicht ersetzten kann. Die Alt-Klarinette in Es ist bei der Stimmverteilung in größeren Komposition auch manchmal vorgesehen – könnte natürlich auch eine Bereicherung im mittleren Klangbereich der Klarinetten-familie ergeben. Dieses Instrument wird zur Zeit aber nur von wenigen Herstellern und im Boehmsystem hergestellt. Ich plane in na-her Zukunft den Bau einer Alt-Klarinette im deutschen Griffsystem zu einem erschwing-lichen Preis, zielgerichtet für Blaskapellen.

BiT: Beeinflussen gesellschaftliche und musikalische Veränderungen Ihr Verhalten als Klarinettenbau-er (grenzenlose stilistische Viel-falt, bessere Ausbildungsmöglich-keiten, herabgesetztes Beginnalter, Geschlechterfragen usw.)?

Gerold: Mit Sicherheit ist das Niveau, insbesondere junger Musiker/innen, in den letzten Jahren sehr gestiegen. Junge Musiker/innen sind heute auch meistens selbstbewusster, offener für Neues und auf Grund ihres „Social Network“ auch immer top informiert. Diesen hohen Anforderungen und Erwartungen muss man als Instrumentenbauer ent-sprechen. Ein ständiger Informationsaustausch mit den Kunden ist dafür unerlässlich.

Was sich auffallend geändert hat, ist die Beliebtheit der Kla-rinette bei Frauen. Ware n K l ar i ne t -tistinnen vor ca. zwanzig Jahren noch die Ausnah-me, bilden Frauen im K l ar i -n e t t e n -re g i s te r heute oft schon die Mehrheit . A u f d i e E n t w i c k -l u n g d e r K l a r i n e t t e w i rd d i e s e

Gerold Angerer in seiner Werkstatt. Foto: GK

Bassetthorn oh 800, Werkstatt Hammer-schmidt. Foto: GK

Eine Klarinette besteht aus dem Mundstück, der Birne bzw. dem Fass, dem Oberstück, dem Unterstück und dem Trichter bzw. Becher als unterstem Teil. Damit löst sich dieses Bildrätsel von Gerold-Klarinetten für die Nicht-Klarinettisten. Foto: GK

Page 30: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

BiT | Dezember30

schWErPunKt KlarinEttE

Tonloch fräsen auf der Kopierfräse: Herbert Neureiter. Foto: HN

Geschlechterfrage mit Sicherheit noch einen beträchtlichen Einfluss nehmen.

Auch stilistisch ist heute eine große Vielfalt bzw. Flexibilität zu beobachten. Die Klarinette findet neben der Klassik auch in der Volks-musik, im Jazz und in der Klezmer Musik immer häufiger ihren Einsatz.

Neureiter: Die Anforderungen an sehr gute Klarinetten sind durch das hohe Ausbildungs-niveau auch im Amateurbereich gestiegen und somit auch die Herausforderungen an den Klarinettenbauer, möglichst gute und auch noch preislich akzeptable Instrumente herzu-stellen. Diesem Umstand versuche ich neben den Solo Klarinetten auch mit einer güns-tigeren Modelllinie gerecht zu werden. Die Damenwelt ist mittlerweile auch im Klarinet-tenregister besonders stark vertreten, wodurch der Wunsch nach etwas leichteren Klarinetten – das Gewicht betreffend – sich ergibt. Dafür ist mein Modell „Basis“ besonders geschaffen, ohne den dunklen Klangcharakter der öster-reichischen Klarinette zu verlieren.

BiT: Was muss beim Kauf einer Klarinette vorrangig beachtet wer-den? Wie ist die Preisspanne und gibt es auch Leihinstrumente?

Gerold: Klarinetten gibt es bereits ab ca. 1.500 Euro. In Billiglohnländern produzierte

Instrumente werfen natürlich oft qualitative sowie ethische Fragen auf. Schlussendlich sind es immer Menschen, welche dabei aus-gebeutet werden. Eine „Geiz ist geil“-Men-talität sollte beim Kauf eines Musikinstru-mentes nicht im Vordergrund stehen. Für kleinere Geldtaschen werden mittlerweile auch gute Leihinstrumente mit einer spä-teren Kaufoption angeboten.

Ein wichtiger Entscheidungsfaktor beim Kauf einer Klarinette sollte auch die Mög-lichkeit eines „Vorort-Services“ sein. Regel-mäßig durchgeführte Servicearbeiten ver-längern die Lebensdauer einer Klarinette erheblich.

Damit eine Klarinette lange Freude macht, muss für den Bau ein gut abgelagertes Gre-nadillholz verwendet werden, die Mecha-nik über eine starke Versilberung verfügen, müssen sämtliche Schrauben rostfrei sein, eine solide, qualitativ möglichst hochwertige Verarbeitung aufweisen und natürlich den musikalischen Anforderungen des Musikers entsprechen.

Neureiter: Qualität und Preis! Handge-fertigte Klarinetten sind im Gegensatz zu den industriell gefertigten Klarinetten etwas teurer, haben aber eine deutlich längere Le-bensdauer. Eine handgefertigte Klarinette überdauert bei entsprechend regelmäßiger

Wartung jedes Musikantenalter! Womit man auch immer auf ein optimales Preis/Leistungsverhältnis achten sollte.

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Kauf ist die Überlegung einer guten Servicestel-le, was bei einem z.B. Internetkauf in keiner Weise gegeben ist! Der Preis-Bereich meiner normalen Klarinette liegt zwischen 1.590,- Euro bis 6.200,- Euro, es ist also für den Amateurbereich bis zum Profibereich alles abgedeckt. Wir stellen auch Mietinstrumente aus unserem Betrieb zur Verfügung.

BiT: Wie wird eine Klarinette opti-mal gepflegt?

Gerold: Großes Augenmerk sollte bei ei-ner Klarinette dem Holzkorpus gewidmet werden. Grundsätzlich sind starke Tempe-raturschwankungen sowie eine sehr niedrige bzw. sehr hohe Luftfeuchtigkeit zu vermei-den. Klarinetten dürfen z.B. niemals neben Heizkörpern gelagert werden.

Während einer Spielpause die Klarinet-te nicht flach hinlegen, sondern immer auf einen Klarinettenständer stellen, damit der Speichel abfließen kann. Aus Gründen der Feuchtigkeit ist es empfehlenswert, die Kla-rinette nach längerem Gebrauch im leicht geöffneten Etui zu lagern.

Für gewöhnlich liegt aber jeder neuen Klarinette eine detaillierte Gebrauchsinfo bei bzw. gibt der Hersteller genaue Auskunft bezüglich Pflege und Wartung. Auch im In-ternet finden sich so manche Pflegetipps für Klarinetten.

Neureiter: Nach jedem Spielgebrauch die Klarinette innen trocken wischen – Durch-ziehwischer. Klappenmechanik mit wei-chem Tuch abwischen, sehr wichtig wegen des aggressiven Handschweißes. Kein Sil-berputztuch verwenden! Alle 1-2 Monate an den Anschlussstellen der Mechanik bei den Säulchen ein paar Tropfen Mechanik-Öl auftragen – nicht zu viel! Halbjährlich innen mit Holzöl nur sehr dünne Schicht mit einem Öler auftragen! Trocken werdende Zapfkorken mit Korkfett versehen! Regelmä-ßiger Service beim ausgebildeten Holzblasin-strumentenmacher. Serviceintervall je nach Spielgebrauch beim durchschnittlichen Blas-musikanten alle ca. 4-6 Jahre.

Ich biete Reparatur-Workshops für ein-fache Hilfen am eigenen Instrument an, wo-bei auch detailliertere Pflegetipps gegeben werden. Organisiert werden diese Work-shops überwiegend über Verbände oder Musikschulen. n

u.st.

Page 31: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

31Dezember | BiT

Panorama

Nicht gerade das Wetter sorgte für freundliche Atmosphäre am Samstag, 10. November 2012, im

oberen Vintschgau, als sich die Funktio-näre der Blasmusikverbände von Tirol und Südtirol zu ihrem traditionellen Treffen am rund 1500 Meter hoch gelegenen Reschen-see einfanden. Bei Regen und sogar leichtem Schneefall traf man sich hier, an der Grenze von 1918, die ja inzwischen eine sehr offene Grenze geworden ist.

Eingeladen hatte der VSM, organisiert die Bezirksleitung des Musikbezirkes Schlan-ders, aus beiden Landesteilen waren statt-liche Gruppen angereist, um einen Tag im Zeichen der gemeinsamen Kultur und des Austauschs zu verbringen.

Das Programm war dicht. So begann man mit einem einzigartigen Einblick in die Bun-kersysteme, die an der Grenze zu Österreich errichtet worden waren, zunächst vom itali-enischen Heer, dann übernommen von der NATO. Erst seit einigen Jahren sind diese Bollwerke zugänglich und die Besucher er-leben hautnah, was der Dienst in einem der-artigen Raum für die Soldaten bedeutet ha-ben mag. Beruhigend mutet an, dass es nie Kampfhandlungen an diesem Festungswerk gegeben hat.

Beeindruckend war es auch, die Ge-schichte des Ortes Graun zu erfahren, vom Altbürgermeister in äußerster Detailkennt-nis vorgetragen bei niedrigen Temperaturen am Ufer des Reschensees, mit Blick auf den Turm, das Wahrzeichen des Ortes.

Zum Mittagessen wurde dann in das stimmungsvolle Ambiente der Fürsten-burg geladen, einer landwirtschaftlichen Schule. Die Verknüpfung von historischer Bausubstanz mit modernen Erweiterungse-lementen zeigte, wie ernst man den Ensem-bleschutz in Südtirol nimmt. Dass das Mit-tagessen geradezu „fürstlich“ ausfiel, nimmt nicht Wunder. Der Rundgang durch das

Haus ergänzte den kulinarischen Teil. Der Nachmittag stand dann ganz im Zei-

chen der kleinen Stadt Glurns, deren beson-derer Zauber darin liegt, dass die Stadtmau-er aus dem Mittelalter bis heute vollständig erhalten geblieben ist. Durch das Stadttor gelangt man heute wie vor 500 Jahren in die Stadt und bewundert die eng aneinander ge-schmiegten Häuser mit Erkern und Lauben. An diesem historischen Ort sind die ver-schiedensten Einflüsse aufeinander getrof-fen, manchmal auch aufeinander geprallt.

Der Blick in eine Whiskey-Destillerie sorgte für eine Abrundung dieses Tages, be-vor man bei einem köstlichen Abendessen im Gasthof Post / Glurns den Tag ausklingen ließ, einen Tag im Zeichen des freundschaft-lichen Dialogs und Gedankenaustausches. VSM Obmann Pepi Fauster und Landesrat Richard Theiner von der Südtiroler Landes-regierung betonten in ihren Grußworten die kulturelle Bedeutung der Kontakte zwischen den Blasmusikverbänden und lobten die Tä-tigkeit der Musikkapellen.

Dieser erlebnisintensive Tag wurde selbst-verständlich von äußerst geschmackvoller Musik begleitet, angefangen von einer Böh-mischen am Reschen, von den Klängen der Malser Weisenbläser bis hin zu Marsch-musik der Bürgerkapelle Glurns und einer Volksmusikgruppe in einer sehr delikaten Besetzung. Damit ist ein schöner Nachklang dieses Treffens musikalisch, kulinarisch und mit bezaubernden Bildern gesichert und man freut sich schon auf das nächste Mal. n

JoWe

Treffen von Freunden in einem Tiroler Juwel

Gruppenbild auf der Fürstenburg in Burgeis im Vinschgau. Fotos: BVT

Kollegen und Freunde: Die Landesobmän-ner von Tirol und Südtirol Siegfried Knapp und Pepi Fauster.

Der ereignisreiche Tag führte die Gesell-schaft unter anderem zu diesem mysti-schen Ort, dem versunkenen Dorf Graun.

Page 32: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

32 BiT | Februar

Ihr Ausstatter:

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Page 33: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

LV-Obmann | mittEilungEn

Februar | BiT 33

Ein herzliches Grüßgott unseren Musikantinnen und Musikanten!

Siegfried Knapp Foto: Die Fotografen

Zum JahresabschlussDas Jahr 2012 geht dem Ende zu. Ich wün-

sche allen Funktionär/innen und Musikant/innen mit ihren Familien ein friedvolles, ge-segnetes Weihnachtsfest und viel Erfolg für das Jahr 2013.

DankAm Ende eines ereignisreichen Musik-

jahres möchte ich mich bei allen Musikant/innen, bei den Funktionär/innen der Musik-kapellen und in den Bezirksverbänden sowie

bei meinen Mitarbeiter/innen des Vorstandes im Blasmusikverband Tirol für die hervorra-gende Arbeit bedanken. Besonderer Dank gilt den Verantwortlichen für dieTiroler Kul-turpolitik, Landesrätin Dr. Beate Palfrader und unserem Präsidenten Landeshauptmann Günther Platter, die die notwendigen Mittel im Sinne einer gedeihlichen Verbandsarbeit für die Musikkapellen Tirols zur Verfügung stellen!

Zum Ende des MusikjahresViele Höhepunkte prägten das Musikjahr

2012 auf Vereins-, Bezirks- und Landesebe-ne. Besonders den Musikkapellen, die heuer ein Vereinsjubiläum begangen haben, gratu-liere ich noch einmal, verbunden mit dem Dank für ihr Wirken. Besonders erfreulich ist auch die Teilnehmerzahl bei Konzertwer-tungen und Marschmusikbewertungen!

Der Großteil der Generalversammlungen

steht bevor. Sie bieten die Möglichkeit, auf die erbrachten Leistungen im abgelaufenen Vereinsjahr zurück zu blicken und Musikant/innen sowie Funktionär/innen für ihren Ein-satz zu danken. Ich wünsche allen neu- und wiedergewählten Funktionär/innen für ihre verantwortungsvolle Aufgabe Energie und Erfolg. Den neu eintretenden Musikant/in-nen wünsche ich viel Einsatz, Freude und Ka-meradschaft in ihrer Musikkapelle.

Für das Musikjahr 2013 sind die Planungen und Vorbereitungen schon weit fortgeschrit-ten oder bereits abgeschlossen. Ich wünsche allen gutes Gelingen ihrer Vorhaben und be-sonders großen musikalischen Erfolg!

Besondere HöhepunkteVier besondere Höhepunkte – neben vie-

len Aktivitäten und ausgezeichneten Pro-jekten – im zu Ende gehenden Jahr möchte ich aus der Sicht des Landesverbandes noch einmal erwähnen:• Der Ehrungstag der Blasmusik für langjäh-

rige Mitglieder und Funktionäre in unseren Verbandskapellen mit einer hl. Messe in der

Georgskapelle und dem anschließenden Festakt im Landhausaal mit Präsident LH Günther Platter bereitete viel Freude. Herz-lichen Dank unserem Präsidenten.

• Der mit 2.500 Euro dotierte Tiroler Blas-musikpreis 2012 wurde von Landesrätin Dr. Beate Palfrader und Landeshauptmann Günther Platter an die MK Patsch in der Kategorie I und an die Stadtmusikkapelle Amras in der Kategorie II vergeben. Herz-liche Gratulation!

• Die Einführung des neuen Verwaltungspro-gramms ist großteils abgeschlossen. Viele Anregungen aus den Reihen der Musik-kapellen und Bezirke werden und wurden aufgenommen.

• Schließlich bot sich gemeinsam mit dem Tiroler Musikschulwerk die Möglichkeit, Tirol als Gastland bei der Rieder Musik-messe zu präsentieren. Allen, die zu dieser gelungenen Präsentation beigetragen ha-ben, Gratulation und besten Dank! n

Euer LV-Obmann Siegfried [email protected]

Foto: Innsbrucker Promenadenkonzerte

Page 34: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

34 BiT | Dezember

mittEilungEn | Landeskapellmeister

Aktuelles und Vorausschau 2013

Hermann Pallhuber

Das Musikjahr 2012 geht zu Ende. Ich hoffe, dass es für dich und deine Musikanten gut verlaufen ist und deine musikalischen Vorhaben und die Konzerte geglückt sind.

Hier einige Gedanken rückblickend zum Jahr 2012:

Konzertwertungen sollen Dienst-leistungen sein

Besonders erfreulich ist, dass die Wer-tungsspiele sehr gut angenommen werden und die Kapellen und Kapellmeister mit den Bewertungen auch gut zurechtkommen. Das heißt, dass nach wie vor ein transparenter und nachvollziehbarer Bewertungsmodus herrscht, wodurch eine Vergleichbarkeit der

Leistungen gegeben ist. Noch wichtiger aber ist, dass viele positive Rückmeldungen der Kapellen verdeutlichen, dass mit den Wer-tungsberichten und Wertungsgesprächen ein echter „Mehrwert“ geschaffen wurde. Jurygespräche nach den Bewertungen geben das richtige Maß an Input für die Kapellmei-ster, was wiederum für die Qualität und das Gespür der Bewerter spricht. Kapellmeister fühlen sich offenbar von den Jurymitglie-dern entsprechend „ernst“ genommen und werden mit einem sachlichen Statement konfrontiert, in dem das Positive genauso zum Tragen kommt wie das Verbesserungs-würdige. Diesen Weg werden wir auch in Zukunft beibehalten und verbessern, um mit

den Konzertwertungen eine echte Dienst-leitung für unsere Musikkapellen bereit zu stellen.

(Aus- und Fort-)Bildung unser bestes Gut

Mit dem neuen Modell Tirol, das die Ausbildung unserer Kapellmeister auf jeder Ausbildungsstufe qualitätsvoll sichern soll, ist allen verantwortlichen Institutionen in Tirol, die sich mit Blasorchesterleitung be-schäftigen, eine strukturelle und inhaltliche Verknüpfung gelungen. Das Tiroler Lan-deskonservatorium, das Musikschulwerk und der Tiroler Blasmusikverband sind nun unter einem Dach vereint. Das Besondere

Sehr geehrter Kapellmeister! Sehr geehrter Obmann!Liebe Musikantin und lieber Musikant!

Page 35: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

35Dezember | BiT

Landeskapellmeister | mittEilungEn

Ausblick 2013:Für das kommende Jahr gibt es auch wieder einiges an Angebote für dich, die du ganz nach deinen Interessen nützen kannst:Die drei Säulen der musikalischen Fortbildung im Blasmusikverband sind:

1. Die Kapellmeisterfortbildung des BVT (heuer zum dritten Mal in Form einer Modulreihe – integrierbar in das Ausbildungsmodell Tirol)

Seminarablauf: • 9.00-10.30 Uhr praxisnahes Schwerpunktthema für alle • 10.45-12.15 Uhr Dirigierunterricht in Gruppen (Technik) • 13.15-14.45 Uhr Dirigierunterricht in Gruppen (Literatur) • 15.00-16.30 Uhr Dirigierpraktikum mit einem Kursblasorchester Weitere Themen und Termine: • 19.1.2013: Der erfolgreiche Kapellmeister (Peter Kostner) • 23.2.2013: Intonation im Blasorchester (Peter Kostner) Anmeldung beim Büro des Blasmusikverbandes oder unter [email protected]

2. Der Tiroler Kapellmeistertag am Samstag, 9. November 2013 (immer am Samstag nach Allerheiligen) Ziel ist, unsere Tiroler Kapellmeister und ihre Stellvertreter, sowie Obleute, Jugendreferenten und alle Musikinteressierten an einem Tag zusammenzubringen, ihnen ein informatives und unterhaltsames, abwechslungsreiches Programm zu bieten, das keinesfalls belehrend, sondern anregend für die Praxis in den Tiroler Musikkapellen sein soll.

3. Die Tiroler Bläserwoche mit Orchester und Dirigierunterricht vom 8. bis 12. Juli 2013 Heuer wieder mit dem Schwerpunkt Großes Blasorchester „Tyrolean Winds“, Leitung: Johnny Ekkelboom (D/Nl) – wird wieder in ihrer Form in Gruppen- und vor allem wieder mit Orchesterunterricht durchgeführt. Es können Interessierte auch wieder Dirigier-unterricht nehmen, eingeteilt in Einsteiger, Anfänger und Fortgeschrittene. Durch den Umbau am Grillhof wird ein entsprechend geeigneter Ersatzort noch bekannt gegeben. Die Ausschreibung erfolgt im Frühjahr 2013. Anmeldungen unter [email protected] möglich. n

daran ist, dass nach wie vor auch die einzel-nen Elemente der Aus- und Fortbildung als solche genützt werden können, sie sind aber auch verwertbar als Lehrveranstaltungen in-nerhalb der großen Ausbildung im Modell Tirol. Das heißt, dass die Modulreihe für Ka-pellmeister nach wie vor für jedermann of-fen zugänglich ist, um sich weiter zu bilden, seine Dirigierkenntnisse aufzufrischen, als

Einsteiger zu schnuppern und sich von den Tiroler Fachleuten jeder Blasmusikrichtung neue Informationen zu holen.

Die Nachhaltigkeit dieses Systems wird sich in den kommenden Jahren zeigen müs-sen. Informationen dazu gibt es auf den Web-seiten des Blasmusikverbandes, des Tiroler Landeskonservatoriums und des Tiroler Mu-sikschulwerkes.

Herzliche GrüßeEuer Landeskapellmeister Hermann Pallhuber

[email protected]

Zur Erinnerung ...

selbstwahlstücke und Einstufungenselbstwahlstücke

Nicht jede gute Komposition ist auch ein ideales Wertungsstück.

Folgende Anforderungen muss ein Selbstwahlstück erfüllen:

• Die Komposition muss mehrere unterschiedliche dynamische Abstufungen und

• mindestens zwei verschiedene Tempi (Charakteristika) enthalten.

Einstufungen

Sind Selbstwahlstücke noch nicht eingestuft, so muss die Einstufung laut der

Wertungsspielordnung des Tiroler Blasmusikverbandes §6 mindestens acht Wochen vor dem Wertungsspieltag durch das Landeskapell-

meisterteam erfolgen. Um unnötigen Überraschungen vorzubeugen, ist es sinnvoller, dies wesentlich früher bewerkstelligen zu lassen. n

Rudi Pascher

Page 36: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

36 BiT | Dezember

mittEilungEn | LV-Geschäftsführer

Roland Mair

Gut zu wissen!

Für den Obmann/die Obfrau der Kapelle• Jahresbericht: bis spätestens 15.1. im Mitglie-

derverwaltungsprogramm für den Bezirks-obmann freischalten.

• Ehrungsanträge: ausschließlich über das Mitgliederverwaltungsprogramm. Für Früh-jahrskonzerte und Sommerkonzerte bis spä-testens 31.1. und für Herbstkonzerte bis 30.9. für den Bezirksobmann freischalten.

• Subventionsansuchen bis spätestens 31.3. an Bezirksobmann

Für den/die Jugendreferenten/in der KapelleZu Beginn des Musikschuljahres neue Musik-schüler im Mitgliederverwaltungsprogramm erfassen und laufend aktualisieren.

Für den/die Bezirksjugendrefe-renten/inJMLA- und MLA-Eintragungen im Mitglie-

derverwaltungsprogramm laufend überprü-fen (Korrekturmeldungen an den BVT).

Für den Bezirksobmann• Jahresberichte bis spätestens 25.1. für den

Landesverband freischalten• Anträge für Beihilfen zur Durchführung von

Fortbildungsveranstaltungen im Bezirk bis spätestens 31.3. an den Landesverband

• Vorlage der Verwendungsnachweise für Aus- und Fortbildungsveranstaltungen im Bezirk 1 Monat nach der Veranstaltung an den Lan-desverband

• Ehrungsanträge der Musikkapellen laufend im Mitgliederverwaltungsprogramm über-prüfen und freischalten

• Subventionsansuchen der Musikkapellen bis spätestens 30.4. an den Landesverband

• Terminbekanntgabe (Bezirksmusikfest, Konzertwertung, Marschmusikwertung) un-mittelbar nach Terminfixierung

• Achtung! Unterfertigte Original-Auszah-

lungsbelege für leistungsorientierte Jungblä-serförderung vom Bezirksobmann 7 Jahre aufzubewahren!

ÖBV-Auszeichnungen sind nicht terminge-bunden (Anmeldung über das Mitglieder-verwaltungsprogramm)!

Anmeldungen zu Kursen und Seminaren nach den jeweiligen Ausschreibungen im Mit-teilungsblatt „Blasmusik in Tirol“ mittels An-meldeformular (siehe Homepage).

Sonstige Termine• Veranstaltungsmeldung an AKM lt. AKM-

Richtlinien spätestens 3 Tage vor der Veran-staltung melden

• Funktionärsänderung unmit-telbar nach Änderung im Mit-gliederverwaltungsprogramm eintragen und laufend aktuali-sieren

Sehr geehrter Kapellmeister! Sehr geehrter Obmann!Liebe Musikantin und lieber Musikant!

Oswald Mayr, Kapellmeister in Söll, er-hielt am 16. September das Verdienstkreuz des Landes Tirol. Auf Schloss Tirol bei Me-ran verliehen die Landeshauptmänner von Tirol und Südtirol, Günther Platter und Luis Durnwalder, die hohe Auszeichnung an den

zur Zeit längst dienenden Kapellmeister Tirols und Bezirkskapellmeister des Un-terinntaler Musikbundes für seine hervorra-genden Verdienste um die Blasmusik.

Der Blasmusikverband Tirol gratuliert ganz herzlich!

Weihnachtsurlaubunser Verbandsbüro bleibt vom 22.12 2012 bis einschließlich 6.1.2013 wegen urlaubes geschlossen.

in wichtigen Verbands angelegenheiten steht geschäftsführer roland mair unter der telefonnummer 0650/3447886 zur Verfügung.

Verdienstkreuz des Landes Tirol für Oswald Mayr

!

Page 37: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

37Dezember | BiT

LV-Geschäftsführer | mittEilungEn

graphik: durchschnittsergebnisse aller teilnehmenden musikkapellen bei den Konzertwertungsspielen 2012Kriterium PunkteStimmung und Intonation 8,19Tonkultur und Klangqualität 8,42Phrasierung und Artikulation 8,40Spieltechnische Ausführung 8,67Rhythmik und Zusammenspiel 8,46Dynamische Differenzierung 8,27Tempo und Agogik 8,72Klangausgleich und Registerbalance 8,23Interpretation und Stilempfinden 8,70Künstlerischer Gesamtweindruck 8,57durchschnittliche gesamtpunkte: 84,62

ErgEBnissE dEr KonzErt-WErtungEn 2012

musiKBEzirK WiPPtal-stuBai stufe B PunkteMK Gries a.B. 83,67BMK Navis 86,42MK Telfes i.St. 81,33MK Schmirn 83,17BMK Neustift 85,08MK Schönberg 82,67MK Obernberg 82,83stufe c PunkteMK Trins 82,92MK Matrei-Mühlbachl-Pfons 90,33BMK Steinach a.B. 78,83BMK Ellbögen 91,00

stufe d PunkteMK Hatting 93,25

musiKBund schWazstufe B PunkteBMK Aschau 87,83BMK Terfens 81,50Knappenmusik Schwaz 91,33BMK Weer 80,50stufe c PunkteBMK Weerberg 78,83STMK Schwaz 81,00BMK Vomp 84,25BMK St. Margarethen 85,33

musiKBEzirK hallstufe B PunkteMK Thaur 83,08

MK Ampass 83,00MK Tulfes 81,58MK Kolsass 81,00MK Wattenberg 82,08MK Rinn 80,83stufe c PunkteMK Absam 83,33Speckbacher MK Gnadenwald 85,33MK Volders 85,00stufe d PunkteSpeckbacher STMK Hall 87,00

musiKBEzirK innsBrucK-stadtstufe B PunkteOrig. Polizeimusik Innsbruck 82,58STMK Mühlau-Innsbruck 85,57Spielgemeinschaft Saggen-Pradl 78,75

STMK Innsbruck Allerheiligen 81,33STMK Innsbruck Arzl 90,42stufe c Punktk.u.k. Postmusik Tirol 91,00STMK Amras Innsbruck 91,00stufe d PunkteSTMK Mariahilf-St.Nikolaus 88,67Bundesbahn MK Innsbruck 86,33

ErgEBnissE dEr marschWErtungEn 2012

musiKBEzirK innsBrucK-landstufe a PunkteMK Sistrans 87,85stufe B PunkteMK Sellrain 89,01MK Gries im Sellrain 87,27Peter-Anich-MK Oberperfuss 90,00MK Kematen 87,87MK Völs 88,63MK Natters 89,24MK Patsch 92,27MK Aldrans 87,50stufe c PunkteMK Grinzens 90,33MK Kreith 91,26

stufe d PunkteMK Birgitz 87,94MK Götzens 94,11

musiKBund aussErFErnstufe a PunkteMK Berwang 83,48stufe B PunkteMK Bach 86,89MK Vorderhornbach 87,42MK Lermoos 86,13MK Lähn 85,46MK Holzgau 87,80BMK Reutte 87,19MK Stockach 86,81MK Forchach 85,53stufe c PunkteMK Grän 88,33MK Biberwier 87,66BMK Elmen 87,00BMK Ehenbichl 86,93MK Stanzach 87,60BMK Bichlbach 86,00MK Jungholz 87,40MK Kraftisried 87,20BMK Weißenbach 88,33

MK Tannheim 86,13MK Elbigenalp 88,60MK Nesselwängle 86,40MK Pflach 86,80BMK Heiterwang 86,60MV Hopferau 87,80BMK Musau 87,00MK Namlos 87,13stufe d PunkteMK Schattwald 88,17BK Vils 86,29MK Hägerau 88,41BMK Pinswang 90,29MK Steeg 87,17BMK Höfen 88,05BMK Ehrwald 84,35stufe E PunkteHarmoniemusik Lechaschau 87,35MK Altdorf 86,10Harmoniemusik Seeg 87,65

musiKBEzirK rattEnBErgstufe a PunkteMK Steinberg am Rofan 86,96stufe B PunkteSTMK Rattenberg-Radfeld 88,93

!

Page 38: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

38 BiT | Dezember

mittEilungEn | LV-Geschäftsführer

MK Kramsach 86,96BMK Kundl 86,96MK Reith im Alpbachtal 86,21BMK Alpbach 86,06MK Münster 86,43MK Oberau 85,53MK Auffach 86,81MK Mariatal 86,59stufe d PunkteMK Mühltal/Wildschönau 87,52MK Brixlegg 90,52MK Strass i.Z. 89,23MK Breitenbach 90,64MK Bruck am Ziller 87,76

musiKBEzirK st.Johannstufe B PunkteBMK Kirchdorf 89,92BMK Oberndorf 86,43BMK Waidring 89,46Knappenmusik Fieberbrunn 91,21BMK Hochfilzen 88,18stufe c PunktBMK Going 87,40stufe d PunkteBMK Erpfendorf 92,05

musiKBEzirK PustErtalstufe B PunkteMK Innervillgraten 88,25stufe c PunktBMK Kartitsch 88,19MK Untertilliach 86,13stufe d PunkteMK Anras 87,52

MK Waldegg 84,47stufe E PunkteMK Sillian 86,55

untErinntalEr musiKBundstufe B PunkteBMK Niederndorf 89,46BMK Bruckhäusl 86,89BMK Niederau 86,59BMK Erl 87,87BMK Ellmau 89,39BMK Walchsee 88,03BMK Kirchbichl 86,59STMK Wörgl 90,15BMK Schwoich 90,83BMK Ebbs 87,87KMK Bad Häring 90,07BMK Scheffau 89,01BMK Hinterthiersee 90,15stufe c PunktMK Antholz 89,73STMK Kufstein 88,40stufe d PunkteBMK Söll 88,47BMK Angerberg/Mariastein 88,82BMK Angath 89,52

musiKBEzirK zillErtalstufe a PunkteMK Aschau i.Z. KritikBMK Brandberg 85,44BMK Uderns 85,98stufe B PunktBMK Finkenberg 87,19BMK Gerlos 86,28

BMK Hart 88,48BMK Ried-Kaltenbach 89,69stufe c PunkteBMK Stumm 89,66

musiKBEzirK landEcKstufe B PunkteMK Ladis 90,15MK Tösens 87,87stufe c PunktMK St.Jakob a.A. 91,26MK Tobadill 90,86MK Prutz 88,86MK Landeck-Perjen 90,13stufe d PunkteMK Serfaus 92,76MK Fiss 89,64MK Nauders 92,41MK Pfunds 92,11stufe E PunkteMK Strengen 87,75

musiKBEzirK BriXEntalstufe B PunkteMK Aschau B.K. 87,50stufe c PunktMK Hopfgarten i.B. 88,46TBKMK Jochberg 90,06stufe d PunkteMK Aurach 88,94MK Brixen i.Th. 90,64STMK Kitzbühel 88,11MK Reith b.K. 88,41

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Euer LV-Geschäftsführer Roland Mair, [email protected]

Page 39: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

Landesjugendreferent | mittEilungEn

Wettbewerb für Jugendblasorchester am 20. und 21. April 2013

Im kommenden Jahr findet am 20. und 21. April 2013 wieder der im Zweijahresrhythmus ausgeschriebene Wettbewerb für Jugendblasor-chester statt. An dem sehr erfolgreichen Wett-bewerb im Jahr 2011 haben sich über 2.000 Ti-roler Jugendliche in über 33 Orchestern beteili-gt. Dank im Voraus gilt den Verantwortlichen der beiden Austragungsorte. Der Musikbezirk Imst ist mit der MK Tarrenz gemeinsamer Veranstalter und die Landesmusikschule St. Johann gemeinsam mit dem Musikbund St. Johann. Der Blasmusikverband und das Land Tirol übernehmen wieder die Kosten für die Verpflegung am Veranstaltungsort sowie einen Zuschuss für den Bus. Über zahlreiche Teilnah-me aus allen Regionen Tirols freuen wir uns!

Martin Rabl und Wolfram Rosenberger

Blick auf 2013Liebe Jugendreferentinnen und Jugendreferenten!

InformationAuf der Homepage des BVT sind alle Infor-

mationen für angehende Jugendreferent/innen zum Herunterladen eingestellt. Weiters sind dort auch umfangreiche Informationen über Gestaltung und Aufbau einer Bläserklasse zu finden.

Tiroler Jugendreferententag 2013Im kommenden Jahr ist wieder ein Jugendre-

ferenten-Tag geplant. Dieser wird voraussicht-lich im Februar stattfinden. Das Programm für den Tag war zu Redaktionsschluss noch nicht endgültig fixiert.

Neuregelung bei JMLA-Gold / Kor-repetitoren

Mit dem Tiroler Musikschulwerk wurde

eine Neuregelung für die Bereitstellung von Korrepetitoren bei den JMLA-Goldprüfungen erreicht. Korrepetitor/innen und Lehrer/in-nen an Tiroler Landesmusikschulen können für die Goldprüfungen eine Reiserechnung für die Fahrt zur Prüfung stellen, Korrepeti-tor/innen zusätzlich die erforderliche Dienst-zeit für die Prüfung und Proben buchen. Den Prüflingen (Schüler/innen des Tiroler Musik-schulwerks) darf kein zusätzliches Honorar verrechnet werden!Wir wünschen allen einen besinnlichen Advent und frohe Weihnachten. n

Eure LandesjugendreferentenWolfram Rosenberger und Martin Rabl

[email protected] und [email protected]

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Page 40: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

40 BiT | Dezember

mittEilungEn | Landesstabführer

Der Bereich „Musik in Bewegung“ ist weiter stark im Aufwind. Verantwortlich dafür sind die motivierten Stabführer. Auch das Zuschauerinteresse bei den Marschmu-sikbewertungen nimmt ständig zu und zeigt somit die Faszination dieser Form des Mu-sizierens.

MarschmusikbewertungenNeun Marschmusikbewertungen, so viele

wie noch nie, wurden dieses Jahr in Tirol durchgeführt. Insgesamt 121 Musikkapel-len stellten sich der Herausforderung und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen! Durch die gute Ausbildung sowie die gewis-senhafte Arbeit der Stabführer war wieder ein merklicher Anstieg bei den erreichten Punkten zu beobachten. Erfreulich ist auch, dass sich immer mehr Musikkapellen hö-here Bewertungsstufen zutrauen und dabei hervorragend abschneiden. Es wurde er-kannt, dass die Anforderungen, welche die Stufe D stellt, im täglichen Gebrauch bei Musik in Bewegung immer wieder ange-wendet werden können.

Etwas abgefallen in den Punkten sind zum Teil Musikkapellen, die in der Stufe E angetreten sind. Zu erwähnen sind hier zwei Hauptgründe. Mit einer einfachen Stan-dardfigur wie z.B. einer Schnecke kann man sich beim Bewertungspunkt „Choreogra-

Christian Zoller und Gerald Embacher

Ein rekord- verdächtiges JahrLiebe Musikantinnen und Musikanten!

phie“ nicht 9 oder gar 10 Punkte erwarten. Originalität und Überraschungseffekte sind mit diesem Punkt untrennbar verbunden. Hier dürfen sich Stabführer ruhig mehr zutrauen und ihre Fantasie spielen lassen. Auch verlieren Musikkapellen bei scheinbar einfachen Figuren beim Bewertungspunkt „Ausführung“ Punkte, da oft Tiefenabstän-de nicht einheitlich oder Seitenrichtungen nicht sauber sind. Verliert man bei diesem Punkt, der mit dem Faktor 7 besetzt ist, macht sich das im Endergebnis ordentlich bemerkbar.

Alles in allem stellten die Bewerter aber fest, dass im heurigen Jahr wieder eine Steigerung bei den meisten Musikkapellen zu sehen und zu hören war, und die teil-nehmenden Musikkapellen ordentlich und „schneidig“ aufmarschieren!

Stabführerausbildung neuMit Beginn 2013 ist geplant, die Ausbil-

dung von Stabführern in Tirol dezentral durchzuführen. Es hat sich gezeigt, dass der Lernstoff, aufgeteilt auf 2 Tage, zu umfang-reich ist. Es sollen mehrere kurze Module, aufgeteilt auf mehrere Tage, sein, um den Teilnehmern zwischen den Modulen ein Üben und somit Festigen des Erlernten zu ermöglichen. Geplant ist, die Ausbildung je nach Aufkommen und Teilnehmerzahl an drei bis vier Standorten durchzuführen. Somit werden den Teilnehmern auch wei-te Anreisen erspart. Nähere Informatio-nen dazu finden sie ab Jänner 2013 auf der Homepage des Landesverbandes unter dem Fachbereich Stabführer.

Bewerterschulung Am 16. Juni fand in Kolsass die diesjäh-

rige Bewerterschulung statt. Vermutlich war die Terminwahl nicht günstig, da die Teilnehmerzahl sehr gering war. Umso in-teressanter waren jedoch die Ausführungen des Südtiroler Landesstabführers Toni Pro-

fanter. Sie haben uns wieder ein gutes Stück weitergebracht, um Bewertungen in Zu-kunft zu objektivieren. Ein herzlicher Dank an die Musikkapelle Kolsass, welche sich als Schulungskapelle zur Verfügung stellte!

Bericht von den Landesstabfüh-rerkonferenzen 2012 Die Schwerpunkte bei den diesjährigen Stabführerkonferenzen, welche am 16. und 17. März in St. Veith an der Glan und von 21. und 22. September in Anif bei Salzburg stattfanden, waren die Planung des Bundes-bewerbes „Musik in Bewegung“ sowie die DVD für die zukünftige Stabführerausbil-dung. Der nächste Bundesbewerb „Musik in Bewegung“ findet vom 5. bis 7. Juli 2013 in Sand in Taufers in Südtirol statt. Es wur-de das Reglement überarbeitet, dieses ist in der Novemberausgabe der ÖBZ abgedruckt. Für eine einheitliche Stabführerausbildung wird vom ÖBV eine Lern-DVD produziert. Diese Schulungsunterlage richtet sich nach dem Buch „Musik in Bewegung“, 4. Auflage, beinhaltet aber zusätzlich noch zahlreiche Videos. Die Fertigstellung ist 2013 geplant. Zukünftige Projekte der Landesstabfüh-rerkonferenz sind ein Lehrplan für eine einheitliche Stabführerausbildung in Öster-reich, sowie ein Leitfaden für Marschmusik-bewertungen, um den Bewertern eine Hilfe anzubieten.

Leider ist dieses Jahr unser Landesstabfüh-rer Mag. Christian Zoller erkrankt. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Gene-sung. Ein herzlicher Dank gebührt unserem Alt-Landesstabführer Siegfried Stigger, der sofort für Christian eingesprungen ist und wesentlich daran beteiligt war, dass dieses arbeitsreiche Jahr so problemlos abgelaufen ist. n

Euer Landesstabführer-Stv. Gerald Embacher

[email protected]

Die MK Brixen im Thale mit Stabführer Stefan Reiter bei der Marschmusikbewer-tung in Kitzbühel. Foto: MB

Page 41: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

41Dezember | BiT

Ein rekord- verdächtiges JahrLiebe Musikantinnen und Musikanten!

Innsbruck-Stadt | BEzirKsmEldungEn

Bundesbahn-musikkapelle innsbruck gastierte in Bozen

BozEn – Motiviert und bestens vorbe-reitet, reisten 57 Musikant/innen am 15. September nach Bozen, um dort anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums des Gasthauses Hopfen am Obstplatz zu konzertieren.Die historischen Epochen von 1862 bis 2012 wurden im Zeitraffer effektvoll und abwechslungsreich in Szene gesetzt. Die Passanten und geladenen Gäste wurden in die gebotene Szenerie unmittelbar einge-bunden. Passend zu den vier Geschichtsab-schnitten haben entsprechend kostümierte Schauspieler die Zuhörer in die jeweilige Epoche entführt.

zeitreise durch Jahrhunderte

hermann maier dirigiert raika-Kapelle

Die Zeitreise startete im Jahr 1862 mit dem Bau der Brenner Eisenbahn und führ-te dann in die k.u.k.-Zeit. Natürlich durfte auch die „Bumserzeit“ um 1962 nicht feh-len, in der damals konspirative Treffen im Gasthaus Hopfen abgehalten wurden.

Das herrliche Wetter lockte tausende Be-sucher in die Altstadt und brachte den Obstmarkt förmlich zum Überlaufen. So mussten sich die Musikant/innen der Bundesbahn-Musikkapelle Innsbruck erst ihren Platz „erkämpfen“. Nach den Eröff-nungsreden des Bozner Bürgermeisters, Luigi Spagnolli, und weiteren Ehrengästen der Südtiroler Landesregierung erhob Ka-pellmeister Michael Hölbling den Taktstock,

Die Tiroler Raiffeisenbanken fördern tradi-tionell Bildung, Soziales, Sport und Kultur. Auch die meisten heimischen Musikkapel-len haben in den örtlichen Raiffeisenbanken verlässliche Partner. Dass Gemeinschaft stark macht, zeigte sich kürzlich bei ei-ner großen Veranstaltung der Tiroler Rai-ffeisenbanken im Congress in Innsbruck: Aus rund 80 Musikerinnen und Musikern formierte sich eine „Raiffeisen-Kapelle“, die zum allerersten Mal und ohne Pro-ben auf Anhieb perfekt Tiroler Märsche spielte. Da konnte sich auch Stargast Her-mann Maier, Werbeikone von Raiffeisen, nicht zurückhalten, nahm zum ersten Mal in seinem Leben einen Taktstock in die Hand und dirigierte die „Raiffeisen Combo Tirol”. n

Wolfgang Weninger

und konnte mit dem zweiteiligen Konzert beginnen. Am Ende durften sich die Musi-ker/innen über Applaus aus allen Ecken der umliegenden Gassen freuen. n

Birgit Haas

Die Bundesbahn Musikkapelle konzertiert am Bozner Obstplatz Foto: Franz Schreiner

Foto: Raiffeisen/www.fotowerk.at

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• Konzertmusik

BLUE HOLE · An Impression for Concert Band · Thomas AsangerARCUS · A Daydream · Thiemo KraasRAPSODIA SAJONIA · Josef BönischIRISH CASTLE · Rhapsodie · Markus GötzDIE RHEINREISE · Journey Along the Rhine River · Thorsten WollmannFREIHEIT · Gedankenspiele für Blasorchester · Kurt GäbleADAGIO FOR WINDS · Markus Götz

• Easy Listening: Swing · Rock · Pop · Film

HALLELUJAH · Leonard Cohen · arr. Heinz BriegelGROOVE ACADEMY · Funk · Markus GötzHOW DEEP IS YOUR LOVE · Bee Gees · arr. Markus GötzJESUS, BERÜHRE MICH · Sacral Pop · A.Frey · arr. Kurt GäbleONE MOMENT IN TIME · Whitney Houston · arr. Markus Götz

• Musik zur Weihnachtszeit

VOM DUNKEL INS LICHT · Ein Weihnachtsgeschichte · K.Gäble/P.NaglerSCHLITTENFAHRT IN DEN ALPEN · Alfred BösendorferVENITE ADOREMUS · Adeste fideles · Heinz BriegelSOUTH AMERICAN CHRISTMAS SUITE · Luigi di Ghisallo

• eXplora (Serie für Jugendblasorchester + Bläserklasse)

THE YOUNG EXPLORER · Trilogie · Kees VlakPUNTA CANA · Latin Rock · Markus GötzCLOUD(IU)S ... der »Wolkenmann« · Thiemo Kraas

• Compact Disc (CD)

ARCUS · JMSDF Tokyo · Kazuhiko KawabeZigeunerbaron Ouvertüre - Arcus - Die Rheinreise - Irish Castle -Attila - Rapsodia Sajonia - Reitermarsch - Rhapsodie Truffée - u.a.

Page 42: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

42 BiT | Dezember

nattErs – Dass nach Tourneen in Frankreich, Spanien, Griechenland, Rus-sland, China und Argentinien wieder eine große Konzertreise verwirklicht werden konnte, verdanken die reiselustigen Nat-terer Blasmusiker vor allem Jurgita Mair, eine gebürtige Litauerin, und Franz Mair, Klarinettist der Kapelle, dem Organisa-tionsprofi Obmann Hannes Mösl sowie

dem guten Freund der „Natterer Musig“, Dr. Otto Keimel. Die MK Natters reiste also vom 31. Juli bis 6. August nach Litauen und gab unter der Leitung von Kapellmeister Michael Cede Konzerte in Vilnius, Klaipeda, Druskininkai und Pa-langa. Das Hauptkonzert bestritten die Natterer beim bekannten Sea Festival in Klaipeda, zu dem an drei Tagen 500.000

Besucher kamen. Zu diesem Konzert kam sogar das Litauische Staatsoberhaupt Parlamentspräsidentin Irina Degutiene, die es sich nicht nehmen ließ, mit Ka-pellmeister Michael Cede und Obmann Hannes Mösl ein Paar Worte zu wech-seln. Das begeisterungsfähige litauische Publikum sparte nicht mit Applaus für die dargebrachte österreichische Musik von Michael Stern, Gottlieb Weißbacher, Franz von Suppé, Johann Strauss u.v.a. Dazwischen hatte „Reiseleiterin“ Jurgita Mair genug Zeit, der Natterer Delegation ihr Land Litauen mit seinen Menschen und seiner wunderschönen Landschaft zu zeigen. Nach einer Woche in dem so schönen und sympathischen Land hieß es Abschied nehmen. Im Gepäck wurden bleibende Erinnerungen mit nach Tirol gebracht sowie die Gewissheit, die Tiro-ler Heimat bestens in Litauen vertreten zu haben. n

Georg Obermüller

musikkapelle natters in litauen

BEzirKsmEldungEn | Innsbruck-Land/Brixental/Hall

110 Jahr-Jubiläumfest der BmK FritzensFritzEns – Am 9. September 2012 feierte die Bundesmusikkapelle Fritzens unter Teilnahme der Dorfbevölkerung, der örtlichen Fahnenabordnungen sowie unse-rer Partnerkapelle aus Natz in Südtirol ihr 110-jähriges Gründungsjubiläum. Nach einer von unseren Südtiroler Freunden gestalteten Feldmesse strichen sowohl der Bürgermeister Josef Gahr als auch Landeskapellmeister Hermann Pallhuber und Bezirksobmann-Stv. Ludwig Tropp-mair in Ihren Festreden die Bedeutung der Musikkapelle für das Dorf hervor und bedankten sich bei der Vereinsführung stellvertretend für alle vorangegangenen Verantwortlichen. Anschließend an den Festakt wurde die Feier im Gemeindegar-

ten mit einem Frühschoppen fortgesetzt, den die Musikkapelle Natz spielte. Dann folgte ein Höhepunkt für viele junge Mu-sikanten und deren Eltern: Die Jugend-musikkapelle Fritzens-Terfens spielte ein Kurzkonzert, welches sehr guten Anklang fand. Auch die jungen Musikanten selbst waren begeistert, ihr Können selbst, ohne Hilfe der erfahrenen Musikanten, aufzu-zeigen. Zum Ausklang präsentierte noch die jüngste aus der Musikkapelle Fritzens hervorgegangene Musikgruppe ihre erste CD. Unter dem Titel „Urig, fetzig, böh-misch“ gaben „Die Fritzner Musikanten“ typische böhmische Musik von jungen und auch bereits arrivierten Komponisten zum Besten. Das Fest war für alle ein voller Er-

folg und motivierte dazu, weiterhin solche Jubiläen zu feiern. Auch wenn dies wie in diesem Jahr im kleineren Rahmen war, hatten alle eine Freude daran. n

Andreas Löffler

sind alle Stücke von Mit-gliedern der Musikkapelle Westendorf aufgenommen worden - eine Besonderheit, auf die die Westendorfer Musikanten sehr stolz sind. n

Bei herrlichem Sommerwetter präsentierte die Musikkapelle Westendorf am 15. Au-gust im Rahmen eines „Konzertes am Berg“ auf der Sonnalm ihre neue CD. Es handelt sich dabei um einen sehr flotten Tonträger, der sich sowohl zum Zuhören als auch als

neue Westendorfer cdHintergrundmusik perfekt eignet. Die CD enthält Stücke, die von der Musikkapelle ge-spielt werden, aber auch Musikbeiträge des Jugendblasorchesters, unserer Inntaler-Partie „Die fidelen Westendorfer“, einer Klarinetten-musi und von Julika Hirzinger (Harfe). Somit

Page 43: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

43Dezember | BiT

Schwaz/Wipptal-Stubai/Landek | BEzirKsmEldungEn

schWaz – Dem 90-jährigen Be-standsjubiläum entsprechend, hat sich die Knappenmusikkapelle Schwaz beim Bezirkswertungsspiel des Musikbundes Schwaz mit einer „90er-Wertung“ selbst das größte Geschenk gemacht. Exakt 91,33 Punkte (von 100) bedeuteten nicht nur die höchste Wertung und so-mit den 1. Preis in der Stufe B, sondern auch die mit Abstand höchste Wertung des ganzen Tages. Besonders bemerkens-wert dabei ist, dass eine Bewertung jen-

historisches Ergebnisseits der 90 Punkte in der Stufe B seit 12 Wertungsspielen in ganz Tirol nicht mehr erreicht wurde. Dementsprechend groß war der Jubel bei der Ergebnisbekannt-gabe durch Landeskapellmeister-Stv. Dr. Werner Mayr. Natürlich wurde dieses Ergebnis gebührend gefeiert. Kapellmei-ster Günter Dibiasi und Obmann Alfred Gabriel bedanken sich ganz herzlich bei allen Musikantinnen und Musikanten der Knappenmusik für die gemeinsam er-brachte Leistung. n

tElFEs – Über Einladung des Herrn Bundesministers für Wissenschaft und Forschung, Karlheinz Töchterle, reiste sei-ne Musikkapelle Telfes im Stubai, bei der er am 1. Flügelhorn eine ausgezeichnete Stütze der Kapelle ist, am frühen Morgen des Staatsfeiertages nach Wien, um am Tag der offenen Tür des Ministeriums auf dem Minoritenplatz zu konzertieren. Viele Besucherinnen und Besucher nahmen die Möglichkeit wahr, die historischen Räum-lichkeiten und die vielfältigen Aufgabenbe-reiche des Ministeriums kennenzulernen, wurden mit schwungvoller Marsch- und Unterhaltungsmusik vor dem markanten Palais Starhemberg fröhlich gestimmt und hatten Gelegenheit, eine Tiroler Trachten-kapelle aus nächster Nähe zu hören. Da

musikkapelle telfes konzertierte in Wiendas Palais auch Sitz des Bundesministe-riums für Unterricht, Kunst und Kultur ist, genoss auch Frau Ministerin Claudia Schmied die Tiroler Musik. Auch Außen-minister und Vizekanzler Michael Spinde-legger schaute einen Sprung vorbei. Mini-ster Töchterle ließ es sich nicht nehmen, selbst am Flügelhorn mitzuspielen.Die Musikkapelle unter Kapellmeister Herbert Ebenbichler erhielt viel Beifall. Die Wienfahrt bot den Musikantinnen und Musikanten und den Begleitpersonen aber auch Gelegenheit für ein abwechs-lungsreiches Unterhaltungs- und Besichti-gungsprogramm. Der umsichtige Obmann Helmut Töchterle hatte die Fahrt bestens geplant und vorbereitet. Die Reise war musikalisch und kameradschaftlich ein

voller Erfolg und auf jeden Fall ein High-light für die Musikchronik. n

Herbert Ebenbichler

Bundesminister Karlheinz Töchterle mit seinen vier Enkeln und seiner Musikka-pelle Telfes im Büro des Wissenschafts-ministeriums. Foto: Mario Bertieri

stanz – Dem Bezirks- und Landeska-pellmeisterstellvertreter Dr. Rudi Pascher liegt stetige Weiterbildung sehr am Her-zen. So veranstaltet der Bezirksmusik-verband Landeck jährlich Kapellmeister-fortbildungsmodule. Diesjähriges Thema: „Marsch- und Volksmusik im Blasorche-ster“.Gemäß dem Motto „Gehe nicht zum Schmiedl, sondern gleich zum Schmied“ ist es Rudi Pascher gelungen, keinen ge-ringeren als Florian Pedarnig als Referen-ten zu gewinnen. Am Samstag, den 6. Oktober 2012, formierte sich in Stanz bei Landeck ein aus interessierten Kapellmei-stern, Jugendreferenten, Registerführern

„marsch- und Volksmusik“ in stanz

und Musikant/innen bestehendes Work-shop-Orchester. Mit Begeisterung, En-thusiasmus und Freude an der Blasmusik referierte Florian Pedarnig über Marsch-musik und Volksmusik. Tonbeispiele, al-te, fast vergessene Märsche und Weisen, Erzählungen aus seiner über 60-jährigen Erfahrung als Musiker, (Landes-)Kapell-meister, Komponist und Arrangeur, Wün-sche für die Zukunft, Tipps für Kapellmei-ster und Musiker, Stilistik, „tirolerisches“ Musizieren, häufige bzw. typische Fehler und Interpretation waren Inhalt dieser Fortbildung. Jeder Teilnehmer konnte die Ausführungen von Florian Pedarnig sofort im Workshop-Orchester mit seinem Instru-

ment in die Praxis umsetzen. Nach zweieinhalb span-nenden Stunden (Flor ian Pedar-nigs Vorbereitung und Wissen hät-te für das gan-ze Wochenende gereicht) verab-schiedete sich Florian Pedarnig mit dem Wunsch, Marsch- und Volksmusik weiter-hin in den Musikkapellen des Landes hoch leben zu lassen. n

Christian Thöni

Page 44: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

44 BiT | Dezember

Vom 18. bis 20. august konnten sich die Westendorfer Jungmusikanten musikalisch unter Beweis stellen und durften bei zwei Veranstaltungen in der steiermark konzer-tieren.

WEstEndorF – Ziel des Jugendblasor-chesters war Neuberg an der Mürz, wo man sich im „Stiftshof“ für dieses Wochenende einquartierte. Am Nachmittag wurde Aufstel-lung am Dorfplatz von Neuberg genommen, wo bereits Vizebürgermeister Christian Stein-ach wartete. Anlass zu diesem Fest war das jährliche Maibaumumschneiden, vor dem die Jungmusikanten noch einen Marsch spielten. Anschließend gab es noch etwa zwei Stunden Konzertprogramm, wobei sich das Jugendblas- orchester der Musikkapelle Westendorf unter

Erste Konzertreise der Westendorfer Jugendder musikalischen Leitung von Rene Schwai-ger mit einem anspruchsvollen Programm beweisen konnte. Am Sonntag war dann der nächste große Auftritt in Mürzsteg beim Frühschoppen. Das Fest wurde mit einem Rasenshow-Programm der Jungmusikanten eröffnet. Gekonnt meisterten die Jungen die schwierigsten Marschiervariationen, es war nicht nur ein Ohren-, sondern auch ein Au-genschmaus. Die Mürzsteger Bevölkerung war begeistert und lauschte dem anschlie-ßenden Konzertprogramm, wo vor allem die Schlagzeuger mit ihrem Solo „Eine kleine Tischmusik“ und im Anhang Maxi Schermer mit dem Stück „Ich und mein Schlagzeug“ die Zuhörer von den Bänken rissen und für eine tolle Stimmung sorgten. Nachdem der Maibaum umgeschnitten und versteigert war,

BEzirKsmEldungEn | Brixental/Zillertal/Telfs

Marschierprobe im wunderschönen Innen-hof von Stift Neuberg. Foto: JW

schlittErs – Nach vielen Gesamt- und Registerproben gab die Bundesmusikkapelle Schlitters am 23. Juni 2012 ihr Saisoner-öffnungskonzert im Veranstaltungszentrum Schlitters. Zahlreiche Gäste folgten der Ein-ladung und bekamen ein abwechslungsrei-ches, musikalisch anspruchsvolles Konzert zu hören. Kapellmeister Martin Wibmer fand die richtige Mischung zwischen traditioneller Blasmusik, Filmmusik und Ouvertüre, eben-so konnten zahlreiche Solisten ihr Können zum Besten geben. Auch Gesangseinlagen, eine Darbietung der Jungmusikanten und

Ein ereignisreiches musikjahrdie Tanzeinlage der Kinder der Tanzschule „Dancesation“ sorgten für Abwechslung. Einen weiteren Höhepunkt der gelungenen Veranstaltung stellten die Ehrungen dar. Es folgten den ganzen Sommer über jeden Freitag gut besuchte Platzkonzerte. Beim Abschlusskonzert am 14. September wur-den noch einmal alle Register gezogen. Im Anschluss an das Konzert der Musikkapelle folgte die Schlitterer Rock-Band „AGB“ rund um Sänger David Abendstein und zu guter Letzt konnte die Ska-Formation „SKANDAL“ die Bühne rocken und dem Publikum einhei-

zen. Aktuelle Fotos und Termine sind auf der Homepage www.bmk-schlitters.at zu finden. n

Brigitte Islitzer

gab es ein Freizeitprogramm für die Jungmusi-kanten. Am Montagmorgen mussten die Musi-kanten nach dem Besuch der Glasbläserei im Stift Neuberg die Heimreise antreten. n

L.D.

tElFs – In den 13 Kapellen des Musikbe-zirkes Telfs spielen insgesamt 650 Musikan-ten/innen, also im Schnitt 50 Musiker pro Ka-pelle. Davon sind mehr als die Hälfte jünger als 30 Jahre. Bereits zum dritten Mal wurde nun unter der organisatorischen Leitung von Bezirksjugendreferentin Simone Witting, unterstützt von ihrer Stellvertreterin Julia Schuchter, Bezirksobmann Bruno Haselwan-ter und Bezirkskapellmeister Alois Kranebit-ter, projektbezogen ein Bezirksjugendblasor-chester in der Oberstufe zusammengestellt. Das Orchester bestand aus 53 Mitgliedern. Vorrangiges Ziel dieses Projektes war es, einerseits die Kameradschaft im Bezirksver-band zu fördern und andererseits den jungen

Konzert des Bezirksjugendblasorchesters telfsTalenten internationale sinfonische Konzertli-teratur näher zu bringen. Das Orchester stand unter der Leitung des allseits bekannten Di-rigenten Stefan Köhle, der Kapellmeister der Musikkapelle Oberhofen, Musikpädagoge an der Landesmusikschule Landeck, Dirigent der Bläserphilharmonie Landeck und des Jugendorchesters Landeck Wind sowie ein sehr gefragter Gastdirigent und Referent bei vielen Blasmusik-Workshops ist. In vier sehr intensiven Proben hat es Köhle ausgezeichnet verstanden, den jungen und begeisterungsfä-higen Musikern die Welt der internationalen sinfonischen Blasmusik näher zu bringen und erarbeitete fünf Werke, die thematisch zur herbstlichen Jahreszeit und hervorragend

in den sakralen Raum der Pfarrkirche Telfs passten: „Allerseelen“ von Richard Strauß, „Chorale and Halleluja“ von Howard Hanson, „October“ von Eric Whitacre, „Movement for Rosa“ von Mark Camphouse und „ Sunrise at Angels Gate“ von Philip Sparke. n

Bruno Haselwanter

Page 45: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

45Dezember | BiT

Kundl – Zum ersten Mal fand heu-er vom 8. bis 11. August im Musikbund Rattenberg und Umgebung ein viertägiges Jugendbundcamp in Kundl statt. 25 Ju-gendliche aus den verschiedenen Kapellen musizierten, ausschließlich in Esembles, im Haus der Musik. Das Klarinetten- und Saxophon-Ensemble stand unter der Lei-tung des Expositurleiters der Musikschule Kundl, Michael Klieber. Die beiden Quer-flötenensembles musizierten mit Gloria Marrone und Hermann Unterberger. Das Horn-Ensemble wurde von Klaus Dengg geführt, der Chef des Trompetenensembles war Thomas Marksteiner. Bei den regel-mäßigen Ensembleproben wurde von den Teilnehmern viel Aufmerksamkeit und Kon-zentration verlangt. Das Freizeitprogramm, das sich aus einer Schnitzeljagd, einem Fristbee-Workshop, einem Karatekurs und einer Maschierprobe, abgehalten von un-serem Bezirksstabführers Leo Salzburger, zusammensetzte, diente des besseren Kennenlernens. Beim Abschlusskonzert

Jugendbundcamp des musikbezirkes rattenbergund umgebung

am Samstagabend, welches im Pavillon in Kundl abgehalten wurde, herrschte ausge-lassene Stimmung. Die Jugendlichen zeig-ten bei diesem Konzert, dass es sich auch aus musikalischer Sicht gelohnt hatte, bei diesem Camp mitzumachen. Wir beiden Bezirksjugendreferenten Melanie Moser und Anita Schneider bedanken uns bei all jenen, die mitgeholfen haben, dass dieses erste Jugendbundcamp zu so einem großen Erfolg geworden ist und freuen uns bereits auf das nächste Mal! n

Anita Schneider

Rattenberg/Pustertal-Oberland | BEzirKsmEldungEn

19September | BiT

Landesmusikfest Südtirol | AKTUELLEs

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Unterricht

Komposition

Studio

Konzerte

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sillian/toBlach – Ein besonderes Wochenende stand für die Musikkapelle Sil-lian am 4. und 5. August 2012, im Rah-men des „Musiksommers Pustertal 2012“ in Sillian bzw. Toblach auf dem Programm. Gemeinsam mit der Musikkapelle Toblach und der Freiwilligen Feuerwehr Oberolang lud die Musikkapelle Sillian zur grenzüber-schreitenden Veranstaltung „Blasmusik und Wasserspiele" ein. Zu Beginn des Abends stellte die Musikkapelle Sillian einmal mehr ihr Können im Marschieren unter Beweis. Zu Tiroler Märschen zeigten die Sillianer unter anderem eine Drehung in Würfelformation um 180°, bevor es ins Showelement mit Schnecke und Kreuzwende ging und in ei-nem Parallelogramm den Abschluss fand. Die MK Sillian bewies auch, dass es möglich ist, rückwärts zu marschieren. Anschließend überzeugte die Musikkapelle Toblach mit ih-rem musikalischen Können die jeweils ca. 800 Besucher, die sich am Sillianer Markt-platz und beim Grand Hotel in Toblach ein-gefunden hatten und in ihrer Gesamtzahl die Erwartungen der Veranstalter bei weitem

musikkapelle sillian: Blasmusik und Wasserspiele

übertroffen hatten. Beim hervorragenden Konzert der Musikkapelle Toblach waren un-ter anderem „Montana Fanfare”, „Gieslingen-Marsch”, „Al Piemonte - Sinfonico Trittico”, „Marinarella-Ouvertüre”, „Army of the Nile - Marsch” und „Hymn of the Highlands” zu hören. Im Anschluss gelangen der Freiwil-ligen Feuerwehr Oberolang zu den Walzer-klängen „Blumengeflüster” beeindruckende Wasserspiele. Zum Abschluss intonierten die beiden Musikkapellen gemeinsam drei Märsche, und so klangen die gemeinsamen Abende bei schneidiger Marschmusik aus. n

Johanna Kraler

Page 46: Blasmusik in Tirol 4 / 2012

46 BiT | Dezember

in mEmoriam | sErVicE

Der Musikbezirk Landeck und die Musikka-pelle Kaunertal traueren um einen verdien-ten Funktionär: Ing. Günther Spanninger starb im August nach einem Blitzschlag. Er war seit 2004 Beirat des Musikbezirkes Lan-deck und seit 2007 Obmannstellverter für das Obere Gericht. Seit über 20 Jahren war Günther Spanninger im Ausschuss der MK Kaunertal tätig und von 1995 an leitete er seine Kapelle als Obmann. Günther brach-

Trauer um Günther Spanninger

te überall, wo er sich engagierte, frischen Wind mit seinen zahlreichen wertvollen Ide-en. Dafür, dass es nicht nur beim Denken und Planen blieb, sorgte seine unermüdliche Tatkraft und seine unglaubliche Fähigkeit, Menschen zu begeistern. Er war ein Funktio-när mit Handschlagqualität und alles, was er in die Wege leitete, funktionierte. Günther hinterlässt viele Lücken, die größte sicher als Familienvater. Unser tiefstes Mitgefühl gilt

seiner Familie. Wir verlieren einen Freund und sind dank-bar, mit so ei-nem wertvollen Menschen in unserer Mitte gearbeitet zu haben. n

Hubert Marth, Ehrenobmann MB Landeck

Am 19. Juli 2012 verstarb unser langjäh-riges Mitglied Herbert Huber. Herbert war 56 Jahre Mitglied bei unserer Kapelle und eine wichtige Stütze in unserem Tenorhorn-Register. 2005 wurde er für seine langjäh-rige Treue zum Verein zum Ehrenmitglied ernannt. Im Laufe der Zeit, die Herbert in unseren Reihen verbracht hatte, steckte er viele Stunden unentgeltlicher Arbeit auch in die Führung des Vereins. 36 Jahre war er

Nachruf für unser Ehrenmitglied Herbert Huber

im Vereinsvorstand tätig: 6 Jahre Obmann, 9 Jahre Kapellmeisterstellvertreter, 9 Jahre Kassier, 12 Jahre Beisitzer. Darüber hinaus war Herbert Huber auch über 20 Jahre Ob-mann des Kramsacher Volksspielhauses. Herbert war zuverlässig und das hat ihn zu einer Säule unserer Kapelle gemacht. Noch 6 Wochen vor seinem Tod war sein letztes Ausrücken, was beweist, dass Her-bert trotz seiner schweren Krankheit vollen

Einsatz gezeigt hat. Die Bun-d e s m u s i k k a -pelle Kramsach vermisst seine Verlässlichkeit, sein vorbildhaf-tes Verhalten, sein musikalisches Können und seinen un-erschöpflichen Ehrgeiz. n

vorragend eignet, möchte ich die Zillertal Suite kurz beschreiben. Die Zillertal Suite besteht aus drei zusammenhängenden, durchkomponierten Sätzen. Am Beginn wird der höchste Berg des Zillertales, der Hochfeiler, mit einer imposanten Fanfare der Blechbläser und des Schlagzeuges dargestellt. Der anschließende sanfte und ruhige Abschnitt, in das sich allmäh-lich das gesamte Orchester einbindet, beschreibt die landschaftliche Schönheit des Zillertales. Eingeleitet von Glocken-geläut, findet man sich in der kleinen Wallfahrtskirche Maria Brettfall wieder. Das Cantabile, tonal in Es-Dur gehalten, bildet den klangschönen Mittelteil dieser Komposition. Und weiter geht’s ... mit der

Beim heurigen Bezirkswertungsspiel des Musikbezirkes Schwaz war als Selbst-wahlstück der BMK Aschau ein neues Stück aus der Feder von Kapellmeister Andreas Waldner zu hören. Da diese Kom-position nach Ansicht der Jury sehr gut gelungen ist und sich für die Stufe B her-

Zillertalbahn. Zum krönenden Abschluss erklingt nochmals das anfängliche Fanfa-renthema, dieses Mal im Fortissimo mit dem gesamten Orchester. Die Zillertal Suite dauert 5:50 Minuten und ist für Tiroler Kapellen ideal orchestriert. Außer dem heutzutage obligaten Orchesterappa-rat erfüllen die zwei Flügelhorn-, Tenor-horn- und Baritonstimmen wichtige Funk-tionen. Der Hornsatz ist zweistimmig, Doppelrohrblatt-Instrumente sind nicht unbedingt erforderlich. Die Zillertal Suite ist im Eigenverlag bei Andreas Waldner (0650 / 64 03 587, [email protected]) erhältlich. n

Rudi Pascher

von Andreas Waldner, Kapellmeister der Bundesmusikkapelle Aschau

neue noten: zillertal suite

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47Dezember | BiT

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Werk für Blasorchester, Gemeindegesang und Kantor ausgelegt. Der Komponist nimmt als Ausgangspunkt Lieder des Gotteslobes:Zum Einzug: O Mensch bewein die Sünde groß - GL166, nach der Lesung: Psalm 95, Ruf vor dem Evangelium: Christus Sieger - GL564, zur Gabenbereitung: Be-kehre uns - GL160, zum Sanctus: Heilig, heilig - GL 491, Agnus Dei: Christe, du Lamm Gottes - GL482, 7/8 Kommunion – Dankgesang: Wer leben will wie Gott - GL183.Der Komponist bedient sich einer gemä-ßigt modernen Tonsprache. Vor allem die Vorspiele und das Stück zur Kommunion – eine Paraphrase des Dankliedes – be-wegen sich durchaus abseits gewohnter vierstimmiger Liedsätze. In der Registrierung benützt Reisinger die Stimmgruppen ähnlich den Registern ei-ner Orgel. Der Holzsatz sollte gut besetzt sein. Oboe, Fagott, Bassklarinette und Baritonsaxophon haben eigenständige Stimmführungen und sind teilweise soli-

Im Affetuoso blitzen die ersten Erinnerungen an frühere, fröhlichere Tage auf. Im Espressi-vo, beginnend mit einem Fortissimo-Einsatz des gesamten Orchesters, wird die Hoffnung auf eine bessere Zukunft symbolisiert. Das anschließende Allegro moderato führt uns zur Realität zurück. Im Sherzando, ganz fein und leise beginnend, werden Szenen eines lustigen Dorflebens wach. Immer wie-der flackern diese beiden unterschiedlichen Charaktere in immer kürzeren Abständen auf. Der imposante Schluss allerdings gehört wieder der Realität.„stroke of fate“ dauert knapp 6 Minuten und eignet sich hervorragend für jedes Konzert. Der Schwierigkeitsgrad ist in der Stufe B anzusiedeln. „stroke of fate“ wurde am 21. Oktober 2012 als Selbstwahlstück beim Wertungsspiel des Musikbezirkes Innsbruck-Stadt aufgeführt und erwies sich

Zu den wichtigen Aufgaben einer Musik-kapelle gehört die musikalische Gestal-tung eines Gottesdienstes. In der Fülle der bisher komponierten und arrangier-ten Messen bzw. Lieder zum Gottesdienst fehlte eine Messe für die Fastenzeit.Daher beauftragte der Blasmusikverband Tirol DDr. Wolfgang Reisinger, Direktor und Professor am Diözesankonservatori-um in Wien, mit der Komposition einer speziell für die Fastenzeit liturgisch pas-senden Messe.Die gesamte „Tiroler Fastenmesse“ ist als

In „stroke of fate“ beschreibt der Komponist die tragischen Auswirkungen einer Katastro-phe. Das Land verwüstet, das Heimatdorf zerstört, Trauer macht sich breit. Doch es gibt Hoffnung – Reminiszenzen an frühere Tage sowie Zukunftsvisionen voll Glück und Freude blitzen immer wieder auf. Die Komposition beginnt mit einem Adagio lamentabile und dem in düsteren und dunk-len Klangfarben gezeichneten Hauptthema.

stisch eingesetzt. Diese Stimmen könnten auch von anderen Instrumenten ersetzt werden, dies aber auf Kosten des ange-strebten Registerklanges.Das Zusammenspiel des Kantors mit den Musikanten ist sehr reizvoll, da alle Kantorenverse melodisch und rhythmisch wechselnd durchkomponiert sind. Die Tiroler Fastenmesse kam anlässlich der Generalversammlung 2012 in der Pfarrkirche Roppen in Anwesenheit des Komponisten zur Uraufführung.Die Ausführenden waren die MK Roppen und als Kantor Dir. Josef Wetzinger.

Für eine Musikkapelle, die schon ein we-nig Erfahrung mit zeitgenössischen Mess-bearbeitungen hat (z.B. „Gotteslobmesse“ v. Kurt Estermann), bietet die Tiroler Fa-stenmesse eine dankbare und lohnens-werte Erweiterung ihres liturgischen Re-pertoires. n

Die Messe ist im TSS Verlag Herbert Eberl erhältlich.

als Wertungsstück sehr gut geeignet. Bezüg-lich Orchestrierung ist dieses Werk für Tiro-ler Kapellen ideal – außer dem heutzutage obligaten Orchesterapparat sind zwei Flü-gelhorn- sowie zwei Euphonium-Stimmen erforderlich. Der Hornsatz ist dreistimmig, wobei im Espressivo der Hornsatz im Tutti recht anspruchsvoll geführt wird. Oboe und Fagott sind so gesetzt, dass auch ohne diese Instrumente keine allzu großen Klangeinbu-ßen in Kauf genommen werden müssen. Hinzuweisen ist noch auf die gezielt einge-setzten Effekte im Schlagzeugregister.Ein gelungenes Werk eines jungen Tiroler Komponisten, das es verdient, öfter gespielt zu werden. „stroke of fate“ ist (noch) im Ei-genverlag bei Martin Rainer (0676 / 78 30 741, [email protected]) erhältlich. n

Rudi Pascher

von Wolfgang Reisinger …ein Werk für die Fastenzeit, aber nicht ausschließlich

von Martin Rainer, Kapellmeister der STMK Innsbruck/Arzl

neue noten: tiroler Fastenmesse

neue noten: stroke of fate – Ein schicksalsschlag

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Der Tiroler Volksmusikverein lädt in Zusammenarbeit mit der Gemein-de Mieders und dem Blasmusik-

bezirk Wipptal-Stubai zum Weisenbläser- und Tanzlmusigseminar 2013 ins Stubai ein. Nach zwei Tagen intensiver Proben-arbeit mit fachkundigen Referenten, wird rund um den beschaulichen Kalvarienberg in Mieders zum Abschluss „a Weis’ fürs Dorf” erklingen.

Weisenbläser- und tanzlmusigseminar

schwerpunkt:vom Inntaler zur Böhmischen

termin:Freitag 5. April 2013 (19 Uhr), Samstag, 6. April 2013 (ganztägig)

leitung:Peter Margreiter

ort:A-6142 Mieders im Stubaital/Tirol

ablauf: Freitag: 19 Uhr Eröffnungsreferat durch Robert Schwärzer vom Referat für Volks-musik in Bozen zum Thema „Tanzmusik für Bläser aus der Sammlung Quellmalz“, anschließend Unterricht.samstag: Unterricht, 18 Uhr „a Weis' fürs Dorf” – Weisenblasen rund um den Kalva-rienberg in Mieders, 20 Uhr Volksmusik-abend und gemütlicher Ausklang im Hotel Bergkranz in Mieders. Es spielt: „Der Har-te Kern“ aus Angerberg.zielgruppe: bestehende Weisenbläser- und Tanzlmusiggruppen in den verschieden-sten Besetzungen, Einzelmusikanten und Alphornbläser.

referenten: stefan neussl, robert schwärzer, Peter hausberger, roland Wildauer, hans-Peter Probst u.a.

Kursbeitrag: 65,- Euro pro Teilnehmer (inklusive Mittag- und Abendessen so-wie Kaffee und Kuchen), Stornogebühr 20 Euro, ab 1 Woche vorher 100% des Kursbeitrags. Übernachtungsmöglichkeit: Hotel Berg-kranz, 6142 Mieders, Tel.: 05225 / 62 5 20

anmeldung: nur schriftlich mit Anmel-deschein; bei Sonja Steusloff-Margreiter, Serlesweg 30, A-6142 Mieders, oder per E-Mail: [email protected], Tel. 0676/ 5074677 - begrenzte Teilnehmerzahl!

anmeldeschluss: 1. März 2013. Die Anmeldung verpflichtet zur Anwesenheit während der gesamten Seminardauer.

Nähere Infos unter: www.stubaierfreitagsmusig.at n

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BlechblasinstrumenteFragensteinweg 1A-6170 Zirl www.musik-foerg.zirl.at

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49Dezember | BiT

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ausschreibung: Kompositionswettbewerb

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Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV) schreibt gemeinsam mit der GEMA-

Stiftung einen Kompositionswettbewerb für die Besetzungsformen Blasorchester und Spielleute aus. Die Preisträgerstücke sollen beim 5. Deutschen Musikfest vom

9.-12. Mai 2013 in Chemnitz präsentiert werden.Erklärtes Ziel des Kompositionswettbe-werbes ist es, durch partnerschaftliche Synergien die zeitgenössische Literatur in der Blasmusik zu fördern. Insbesonde-re junge Komponisten sollen gewonnen

werden, neue Werke für die Blasmusik zu schreiben.Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie zum 5. Deutschen Musikfest 2013unter www.deutsches-musikfest.de.

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50 BiT | Dezember

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so., 10. 3. 2013 Generalversammlung des BVT im Musikbezirk St. Johann

20.-21. 4. 2013 Landeswettbewerb für Jugendblasorchester 2013 in Tarrenz und St. Johann

lV-termine im Überblick:

Kapellmeister gesucht !

Die Musikkapelle Tulfes (MB Hall) zählt derzeit 50 Mitglieder und spielt in der Stufe B. Der Jugendarbeit wird in unse-rer Kapelle ein besonderer Stellenwert eingeräumt. Kontakt: Josef Eller (Ob-mann) 0664 / 97 16 825. n

musikkapelle tulfes

musikkapelle steinach am BrennerDie Musikkapelle Steinach a.B. (MB Wipp-tal-Stubai) sucht ab sofort eine/n Kapellmei-ster/in. Die Kapelle zählt 42 Mitglieder und spielt in der Stufe B/C. Wir gestalten über-wiegend kirchliche und weltliche Anlässe in der Gemeinde. Auf Ihre Kontaktaufnahme freut sich Obmann Michael Eller (Tel. 0664 / 23 22 528, [email protected]). n

musikkapelle miedersDie Musikkapelle Mieders (Musikbezirk Wipptal-Stubai) sucht für 43 motivierte Musikanten/innen eine/n engagierte/n Ka-pellmeister/in, der/die ab sofort bereit ist, mit uns zu arbeiten. Bei Interesse bitte bei unserem Obmann Franz Obex (Tel.: 0676 / 849275452, [email protected]) melden. n

Die Osttiroler Musikkapelle Innervillgraten wurde vor über 180 Jahren gegründet. Traditionelle Marschmusik, die Verpflich-tungen für Kirche und Gemeinde sowie unsere Konzerte im In- und Ausland lie-gen uns besonders am Herzen. Wir su-chen ab Frühling 2013 eine neue Führung für unsere Kapelle. Bei Interesse bitte bei unserem Obmann Andreas Mair melden (Handy-Nr. 0664 / 46 68 669). n

musikkapelle innervillgraten

Die Musikkapelle Kreith bei Mutters (MB Innsbruck-Land) sucht ab sofort einen Ka-pellmeister. Wir haben derzeit 35 aktive Musikanten/innen und pro Jahr ca. 20 Aus-rückungen. Bitte um Kontaktaufnahme mit unserem Obmann Andreas Silbernagl (Tel. 0699 / 18 95 95 10) bzw. unter [email protected]. n

musikkapelle Kreith

Im Jahr 2007 wurde die Jugendkapelle „Banda Estudantil“ in Dreizehnlinden/Brasilien gegründet. Leider fehlen im-mer noch Instrumente. Die Musikka-pellen unseres Landes werden daher aus traditioneller Verbundenheit zu Dreizehnlinden in einer Spendenaktion gebeten, gut spielfähige, gebrauchte Instrumente jeglicher Art zur Verfügung zu stellen. Aus Anlass des 80-jährigen Bestehens der Kolonie Dreizehnlinden stattet die Musikkapelle im Juli 2013 Tirol einen Besuch ab und könnte die gespendeten Instrumente bei dieser Ge-legenheit mit nach Brasilien nehmen. Die Instrumente können bis Ende Juni 2013 unter Beigabe einer Information der Spenderkapelle im Verbandsbüro, Klostergasse 1, 6020 Innsbruck, ab-gegeben werden. Im Namen der Ju-gendkapelle Dreizehnlinden herzlichen Dank! n

instrumente für dreizehnlinden

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KAIS-08-022 InseratRZ 10.03.2008 9:45 Uhr Seite 1

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Die schönste Energie im Land!TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG