blickpunkt Mensch 1-2009

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1 Generalkapitel will internationale Kontakte stärker nutzen Bruder Klaus sorgt sich um die Seelen im Haus Maria in Geseke Vier Krankenhäuser gründen Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel 4 1 2009 8 12 blickpunkt mensch Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

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Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer der Schwestern der heiligen Maria Madgalena Postel

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Generalkapitel will internationale Kontakte stärker nutzen

Bruder Klaus sorgt sich um die Seelen im Haus Maria in Geseke

Vier Krankenhäuser gründen Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord

Schwesternder hl. Maria

MagdalenaPostel

41 2009

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bl ickpunkt menschMagazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

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Die Internationalität als Chance begrei-fen, den Austausch der Kulturen fördern,Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter amCharisma der Gründerin teilhaben lassen- die Schwestern der hl. Maria Magda-lena Postel haben in den letzten Wochenwichtige Kursbestimmungen für die Zu-kunft vorgenommen. Vor allem beim Ge-neralkapitel in Heiligenstadt (s. BerichteS. 3-5). Fest steht, dass die Rahmenbedin-gungen nicht einfacher werden: Es gibtimmer weniger Frauen, die einer Ge-meinschaft beitreten und sich ein Lebenlang binden wollen. Der demografischeWandel und der enger werdende finanzi-elle Rahmen stellen die Einrichtungenund Dienste vor große Herausforderun-gen. Und die Kirche erreicht sowohl inSüdamerika als auch in Europa immerweniger Menschen.Doch die 29 Kapitularinnen haben wäh-rend der Konferenz Hoffnung geschöpftund sich ihres eingeschlagenen Wegesvergewissert. Es gelingt, auch weltlicheMitarbeiterinnen und Mitarbeiter für dasCharisma der Gründerin zu begeistern.Die Überlegung, Frauen den Weg insKloster auch ohne Gelübde zu ermögli-chen, zeugt von neuen Ideen und derBereitschaft, sich heutigen Lebensweltenzu öffnen, ohne die Identität zu verlieren(s.S.3). Und die neue Bergkloster Stiftungoder die Familien- und Projektpaten-schaften stellen Chancen dar, Projekte,Einrichtungen und Dienste auch finan-ziell auf neue Beine zu stellen (s.S.16).Gerade dort erreicht die Kirche noch alleGenerationen (s.S. 5). Letztlich soll nicht vergessen werden,dass es immerhin zwei neue Novizinnengibt: Sr. Miriam Annette und Sr. Hanna.Sie verkörpern die Hoffnung auf einepositive Zukunft der Ordensgemein-schaft. Und wieviel Bewegung es in denEinrichtungen gibt, zeigt diese Ausgabevon “blickpunkt mensch” einmal mehr...

blickpunkteSeite 3-5 Glocke läutet früher als erwartet

Berichte über das Generalkapitel

Seite 6 Mehr Luft zum Atmen und Regenerieren Schlaf-Atem-Zentrum an der Hufeland-Klinik

Seite 8 Lernen, mit schweren Verlusten zu lebenDie Arbeit von Bruder Klaus als Seelsorger am Haus Maria

Seite 9 Spatenstich für den NeubauBis 2010 entsteht das Seniorenheim St. Josef in Wadersloh neu

Seite 10 Können lernen an der GesundheitsakademieNeuer Slogan - neue Philosophie - neues Jahresprogramm

Seite 11 Fair gehandelt und obendrein schickSchüler freuen sich über eigene Kleidungskollektion

Seite 12 Kompetenzen vernetzenKatholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord gegründet

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Rubriken

Nachrichten S. 14-15Spiritueller Impuls S. 14Menschen S. 15Impressum S. 15

Seite 13 Internetportal hilft SMMP weltweitNeue Möglichkeiten der Unterstützung

editorialTitelbild: Schwierige

Entscheidungen beim

Generalkapitel in Heiligen-

stadt. Neun Tage lang kon-

ferieren die 29 Schwestern

aus sechs Ländern, um

eine Bilanz der letzten

sechs Jahre zu ziehen und

Beschlüsse für die nächsten

sechs Jahre zu fassen.

Foto: SMMP

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Generalkapitel der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel stellt Weichen für die Zukunft

Ein internationaler Konvent am Ur-sprungsort der Ordensgemeinschaftin Frankreich, eine überarbeitete

Lebensordnung mit der Möglichkeit fürFrauen, ohne Gelübde befristet im Klostermitzuleben und ein stärkerer Austauschzwischen den Kulturen und Aufgabenge-bieten der Schwestern der hl. Maria Mag-dalena Postel sind die wichtigsten Vorha-ben, die das Generalkapitel der Ordensge-meinschaft im Januar 2009 für die nächs-ten sechs Jahre in den Blick nahm.

“Die Vielfalt der Kulturen und der interna-tionale Austausch untereinander sind unse-re Stärke. Dieses Potenzial wollen wir nut-zen", sagt die alte und neue GeneraloberinSchwester Aloisia Höing. Ein Potenzial, dasnicht nur den Ordensprojekten, sondernauch den Einrichtungen und Diensten welt-weit zugute kommen soll.Alle sechs Jahre tritt das Generalkapitel zu-sammen, um eine neue Ordensleitung zuwählen, eine Bilanz der vergangenen Amts-zeit zu ziehen und wichtige Weichenstel-lungen für die Zukunft vorzunehmen.Dazu kamen in Heiligenstadt 29 Schwes-tern aus Deutschland, Brasilien und Boli-vien, den Niederlanden, Rumänien undMosambik zusammen. Die Probleme liegenauf der Hand: In Deutschland gibt es nurnoch wenige Frauen, die sich lebenslang aneine Ordensgemeinschaft binden wollen.Die Frage, ob das Mitleben im Kloster viel-leicht auch befristet möglich ist - ohne dieGelübde abzulegen - kommt aber ebensoaus Südamerika. Auch dort beschäftigensich die Schwestern intensiv mit den Fragenund Anforderungen der Berufungspastoral

heute. Eine Kommission, die die Lebens-ordnung der Ordensgemeinschaft überar-beitet, will das Anliegen des Mitlebens imKloster einbeziehen und dazu bis zum Jahr2012 Vorschläge machen. "Dann wollen wirbei einem `Zwischenkapitel` darüber ent-scheiden", kündigt Schwester Aloisia an.Fest steht hingegen schon, "dass wir in Zu-kunft Schwestern länderübergreifend ein-setzen werden", so die Generaloberin.Schwester Leila de Souza e Silva aus Bra-silien, seit 2005 im Kathedralforum an derHedwigskathedrale in Berlin, Sr. María Go-retti Grigoriú, die von Bolivien nach Rumä-nien ging, und die Brasilianerin Sr. LúciaSchnekemberg in den Niederlanden sind dabereits Vorreiterinnen.

“Wir sind Teil einer großen Gemeinschaft”

Dass man unter diesen Umständen auchdie Kontakte zu der französischen Kongre-gation der Schwestern der hl. Maria Mag-dalena Postel weiter intensivieren will, istnur konsequent. Die Schwestern dort ste-hen vor ähnlichen Herausforderungen. "Dafreuen wir uns über die Einladung, dasszwei Schwestern unserer Gemeinschaft ineinem internationalen Konvent in der AbteiSt. Sauveur-le-Vicomte - dem französischen

Mutterhaus - mitleben können", sagtSchwester Aloisia. Gleichwohl müsse mansorgfältig überlegen, welche Ordensfrauendafür infrage kämen. "Wir würden uns da-von nicht nur eine Intensivierung der Kon-takte versprechen, sondern auch einen re-gen Austausch über Inhalte und Ziele unse-rer Arbeit im Geiste der Gründerin", unter-stützt Schwester Aloisia das Vorhaben."Das Generalkapitel hat uns alle spüren las-sen, dass wir Teil einer großen Gemein-schaft sind, in dem jede einzelne Schwesterihre Wertschätzung genießt", bilanzierte diebolivianische Provinzoberin Schwester Ma-ria Laura Rosado nach dem Kapitel. "Unddas soll auch in den Einrichtungen undDiensten spürbar werden", fügt SchwesterAloisia hinzu.Als Folge daraus wird die Ordensleitungkünftig zu den Frühjahrstagungen mit denleitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern aus den Einrichtungen und Dienstenund den Ordensschwestern in verantwortli-chen Positionen einladen. Genau deshalbsoll auch die neu gegründete BergklosterStiftung SMMP helfen, Projekte weltweitund dauerhaft zu unterstützen. "Denn dorterreichen wir die Menschen. Deshalb wol-len wir an dieser Vielfalt festhalten", betontSchwester Aloisia. Weltliche Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter müssten das Charismader Gründerin und ihre Kernanliegen eben-falls erfahren dürfen. Schließlich sei derLeitspruch der hl. Maria Magdalena Postelin einer orientierungslosen Zeit wie derheutigen genauso aktuell wie zur Zeit derFranzösischen Revolution: "Die Jugend bil-den, die Armen unterstützen und nachKräften Not lindern."

Internationalität als Potenzial begreifen

3

Konzentrierte

Atmosphäre beim

Generalkapitel in

Heiligenstadt:

Sr. Theresia Lehmeier

(vorne links) übersetzt

die Ausführungen für

Sr. Maria Laura Rosado

und Sr. Elia Romero

(vorne v.r.) ins Spa-

nische.

Foto: SMMP

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generalkapitel

Glocke läutet früher als erwartetDas Generalkapitel in Heiligenstadt bestätigt die Generalleitung - und erzielt schnell Ergebnisse

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Eineinviertel Stunde lang bleibendie Türen des Thomas Morus-Saa-les fest verschlossen. Dann verlässt

Schwester Maria Dolores Bilo den Raummit einem erleichterten Lächeln auf demGesicht. "Sie dürfen läuten", gibt sieSchwester Beate zu verstehen, die an derPforte des Heiligenstädter BergklostersDienst hat und ihr auf dem Gang schonentgegen kommt. Das Generalkapitel hatgewählt.

Die Gänge des Gebäudes füllen sich wie-der mit Leben. Und eine Viertelstundenach dem Glockengeläut versammeln sichin der Bergkloster-Kirche zahlreiche mit imHaus lebende Schwestern, Nachbarn undMitarbeiter. Generaloberin SchwesterAloisia Höing tritt nach vorn. Auch ihr istdie Erleichterung anzumerken: "Ich freuemich, Ihnen die Namen der neuen Gene-ralratsschwestern bekannt geben zu dür-fen." Dabei freut sie nicht nur, dass sichrelativ schnell Mehrheiten für die gewähl-ten Ordensfrauen abgezeichnet haben,sondern auch, dass das beratende Gre-mium wieder international besetzt ist. Auch morgens - bei ihrer eigenen Wieder-wahl - war es schnell gegangen. Da hattedie Glocke schon nach35 Minu-ten ge-läutet.

Und der Erfurter Bischof Dr. Joachim Wan-ke, der der Wahl beigewohnt hatte, verrietbei der Bekanntgabe: "Das Ergebnis bleibtgeheim - aber es ist schon als Zeichen gro-ßen Vertrauens in die Generalleitung zuverstehen."

Jede Schwester kann gewählt werden

Das Kapitel kann theoretisch jede Schwes-ter zur Oberin und auch in den Generalratwählen, die eine Ewige Profess abgelegthat. Sie muss nicht anwesend sein. Es gibtkeine Wahlzettel, auf denen irgendwelcheNamen stehen. Höchstens Vorstellungen,die sich im Vorfeld des Kapitels in den je-weiligen Provinzen und Ländern konkreti-siert haben. "Aber sicher ist man bei einemsolchen Kapitel vor Überraschungen nie",weiß Generalassistentin Schwester Adel-gundis Pastusiak. Der Rektor des Hauses,Pfarrer Bernd Kucklick, hatte den Kapitu-larinnen mit auf den Weg gegeben: "LassenSie sich führen vom Heiligen Geist."Diesmal schien er der Versammlung deu-ten zu wollen: Lasst die Generalleitungweiterarbeiten, die es auch in den letztensechs Jahren getan hat.

Und so bleiben auch Schwester Adelgun-dis und Schwester Theresia Lehmeier alsGeneralsekretärin in ihren Ämtern.Schwester Theresia wird am Nachmittag inden Generalrat gewählt und später wiedermit der Aufgabe der Sekretärin betraut.Schwester Maria Dolores Bilo erhält nochdie Ernennung zur Generalökonomin. Neu in dem Gremium sind Schwester Ma-ria Thoma Dikow aus Menden undSchwester Maria de Fátima Lourenco Soa-res aus Brasilien. Schwester Maria Thomaleitet das Walburgisgymnasium in Men-den. Die 52-Jährige war zwischen 1996 und2002 schon einmal Generalrats- und seit-dem Provinzratsschwester. SchwesterMaria de Fátima war von 2003 bis 2007Provinzoberin der Brasilianischen Provinzund leistet seither in Minais Gerais wichti-ge Pastoralarbeit. Gewählt wurde darüberhinaus Sr. Nelida Vargas aus Bolivien, diediese Wahl aus gesundheitlichen Gründenaber nicht annehmen konnte. "Wir wollendafür eine Schwester nachnominieren, da-mit wieder alle drei Ordensprovinzen ver-treten sind", betont Schwester Aloisia.Ihren Dank für die gute und konstruktiveZusammenarbeit spricht sie auch jenendrei Ordensfrauen aus, die aus dem Gene-ralrat ausgeschieden sind: Schwester Mar-gareta Kühn, Schwester Leila de Souza eSilva und Sr. Amalia Machaca. Die personellen Weichen für die nächstensechs Jahre sind damit gestellt. Nun folgendie Provinzkapitel der Europäischen undder Bolivianischen Provinz. Das Kapitelder Europäischen Provinz tagt vom 13. biszum 19. April im Bergkloster Bestwig.

Weitere Berichte unter www.smmp.deund “kontinente” 2-2009

Nach der Wahl der Generaloberin

gehörte der Erfurter Bischof Dr.

Joachim Wanke zu den ersten

Gratulanten. Im

Hintergrund weite-

re Schwestern und

Gäste, darunter

der Rektor des

Bergklosters Heili-

genstadt, Bernd

Kucklick und Prälat Paul Uthe.

Unten der neue Generalrat. V.l.:

Sr. Theresia Lehmeier, Sr. Maria de

Fátima Lourenco Soares, Sr. Aloisia

Höing, Sr. Adelgundis Pastusiak und

Sr. Maria Thoma Dikow. Foto: SMMP

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“5

generalkapitel

5

Die Menschen da erreichen, wo sie sindEinrichtungen und Dienste sind für die Kirche von entscheidender Bedeutung

Das Generalkapitel tagt alle sechs Jahre.Erstmals hatte die deutsche Kongregation1920 ein eigenes Kapitel, nachdem sie sichwegen der politischen Situation und auf Druckder Bischöfe von Köln und Paderborn von derfranzösischen Gemeinschaft trennen musste.Der deutsch-französische Krieg und der ErsteWeltkrieg hatten das politische Verhältnis zwi-schen beiden Ländern nachhaltig gestört.Obwohl das Generalat sofort in Heiligenstadtbeheimatet war, hat das Kapitel dort erstzum fünften Mal zusammengefunden. Jetztzum ersten Mal nach 72 Jahren. Nach 1936waren die Konferenzen wegen des Kriegeszunächst ausgesetzt worden. Aufgrund deranschließenden Teilung Deutschlands fanden

sie von 1950 bis 1962 im heutigen Senioren-zentrum Haus Maria in Geseke statt. Da dasEnde der deutschen Teilung nicht absehbarwar, entschied die Gemeinschaft bei ihremletzten Geseker Kapitel, in der Bundesrepu-blik ein neues Generalat zu errichten. Dasentstand dann in Bestwig. Dort fanden die Ka-pitel von 1968 bis 2002 statt. Nach der Wie-dervereinigung war der Weg für eine Rück-kehr ins Eichsfeld geebnet. Dazu entschiedsich wiederum das letzte Bestwiger Kapitel2002. Bestwig wurde Sitz der damals neugegründeten Europäischen Provinz. Hier sindauch die Geschäftsführung sowie die zentra-len Verwaltungsaufgaben für die Einrichtun-gen und Dienste in Deutschland ansässig.

Das Generalkapitel gab ein klaresBekenntnis für die wichtige Ar-beit in den Einrichtungen und

Diensten. Schwester Maria Ignatia Lan-gela berichtete über ihre Arbeit als Schul-leiterin eines Gymnasiums in Sachsen-Anhalt und stellte fest: "Ich spüre das Ver-langen, Menschen auch da die Gelegen-heit zu geben nach Gott zu suchen, wo sieihn gar nicht vermissen.”

Ludger Dabrock, Geschäftsführer der Ein-richtungen und Dienste in Deutschland,ergänzte diese Erfahrung durch die These:"In unseren Häusern können wir die Men-schen auch mit einer christlichen Botschafterreichen. Diese Chance zu vertun, wäretöricht." Angesichts der dramatisch zurück-gehenden Zahl von Katholiken erreiche dieKirche allein durch Pastoral und Gottes-dienste immer weniger Menschen, betonteLudger Dabrock in seinem Impulsreferatvor dem Kapitel. Dazu präsentierte er eini-ge alarmierende Zahlen: So habe es im Bis-tum Erfurt 1990 beispielsweise noch 2.287Taufen gegeben, 2007 aber nur noch 1.290.Ein Abwärtstrend, der nicht nur mit demdemografischen Faktor zu erklären sei, soder Geschäftsführer, auch wenn der imOsten Deutschlands schwer wiege. Selbstim Bistum Paderborn sei die Zahl der Tau-fen im selben Zeitraum von 19.675 auf12.012 gefallen: "Dass die Kirche einenGroßteil der Menschen nicht mehr erreicht,ist nicht Zukunft, sondern längst Realität."Dagegen sei die Zahl der kirchlichen Ein-richtungen immer noch sehr hoch: So gebees in Deutschland 1.164 Schulen und 401Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft.Die Schwestern der hl. Maria MagdalenaPostel haben daran ihren Anteil. Auch hier-für nannte Ludger Dabrock Zahlen: "Wirhaben allein in Deutschland 2.224 Schüleran den berufsbildenden Schulen und 2.802an den Gymnasien. Wo ereicht Kirche sonstso viele junge Menschen?"Aber es sei auch wichtig, die eigenen Mit-

tern habe sie feststellen müssen, dass dieKirche zu DDR-Zeiten in vielen Familiennicht existent war. "Viele wissen nicht ein-mal, ob ihre Mutter getauft ist." Die Men-schen dort seien weder Atheisten, noch Ag-nostiker: "Sie nehmen an der Abstimmungdarüber, ob es Gott gibt, nicht teil, weil siegar nicht wissen, worum es geht." Aus diesem Grund versucht Schwester Ma-ria Ignatia christliche Gedanken als Berei-cherung des Alltages einzubringen. Und siefreut sich darüber, wenn 30 Schülerinnenund Schüler bei der Feier der Lebenswendein der 8. Klasse deshalb das Bedürfnis ver-spüren, auch religiöse Texte zu verwenden."In die Kirche würden sie nicht kommen. Soaber bekommen sie von der christlichenBotschaft trotzdem etwas mit."

info generalkapitel

“Aufmerksam folgen die Kapitularinnen den Ausführungen von Sr. Maria Ignatia und Ludger Dabrock. Foto. SMMP

Dass die Kirche einen Großteil der Menschennicht mehr erreicht, ist längst Realität.Ludger Dabrock

arbeiterinnen und Mitarbeiter von einerchristlichen Wertekultur zu überzeugen. Beidem Jubiläumsjahr der Ordensgemein-schaft 2007 sei das gelungen: "Die dort ent-standenen Ideen und Initiativen - auch inden Einrichtungen - waren ein Geschenk."

Schwester Maria Ignatia entwickelt in Hallenoch ganz andere Ideen, um die Schülerin-nen und Schüler ihres Gymnasiums zu er-reichen. "Das ist als Dialog-Gymnasiumkonzipiert: Ein Drittel der Schüler ist katho-lisch, ein Drittel evangelisch, ein Drittelkonfessionslos." In Gesprächen mit den El-

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Mehr Luft zum Schlaf-Atem-Zentrum an der Hufela

Barbara Arend ist gebürtigeBraunschweigerin, lebteaber die letzten 39 Jahre inBremen. Nach der Ausbil-dung zur Bankkauffrau undPersonalfachkauffrau arbei-tete sie unter anderem beieinem medizinischen Wa-

rengroßhandel und einem Institut für berufli-che Weiterbildung, ehe sie fast 20 Jahre dieAufgabe der Personalleiterin am Rot-Kreuz-Krankenhaus mit 650 Mitarbeiterinnen undMitarbeitern übernahm. Zuletzt absolviertedie 52-Jährige berufsbegleitend einen Fern-studiengang in Betriebswirtschaft, den sie2007 in schnellstmöglicher Studiendauer ab-schloss. Nun hielt die zweifache Mutter Aus-schau nach einer neuen Herausforderung.

gesundheitshilfe

Luft zum Atmen wollen die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter des Schlaf-Atem-Zentrums an der Hufeland-

Klinik Bad Ems ihren Patienten verschaf-fen. Nicht nur, dass sie krankheitsbedingtbereits Atemprobleme hätten. Die mühse-ligen Anträge für entsprechende Therapienund Geräte bei den Krankenkassen sowiedie Einarbeitung in die Bedienung der Ap-paraturen rauben ihnen zusätzlich Kraft.

"Unsere Idee ist es, hier im Haus den kom-pletten Service zu bieten: Von der Diagnoseim Schlaflabor über die Therapie bis zurambulanten Betreuung. Von der Beratungzur Antragstellung bei den Krankenkassenbis zur Schulung an den Geräten", be-schreibt Dr. Klaus Kienast das Projekt. DerChefarzt der pneumologischen Abteilung ander Hufeland-Klinik will somit nicht nurEffizienz und Erfolge der Behandlung stei-gern, sondern sogar noch Geld sparen.Letztes ist für die Kliniken enorm wichtig."Und wir wollen versuchen, das möglichstinnovativ zu tun", so der Mediziner.

Raucher und Übergewichtige gefährdet

An Schlafstörungen, Atemwegserkrankun-gen und einer Schwäche der Atemmusku-latur leiden vor allem Übergewichtige, Rau-cher und Patienten mit neuromuskulärenKrankheitsbildern. "Schlafstörungen habenin den letzten Jahren deutlich zugenom-men", weiß Dr. Kienast. Auf der einen Seiteseien sie durch die verbesserte Technik zwarbesser zu diagnostizieren, auf der anderenSeite träten sie aber stressbedingt und auchaufgrund verkehrter Medikamenteneinnah-me häufiger auf. Im Schlaflabor verbringendie Patienten in der Regel ein bis zwei Näch-

Die Katholischen Kliniken LahnGmbH mit der Hufeland-KlinikBad Ems und dem Marienkran-

kenhaus in Nassau haben seit Januar 2009eine neue kaufmännische Direktorin. Bar-bara Arend tritt die Nachfolge von HeikeSchmidt-Teige an, die innerhalb der zahl-reichen Arbeitsgebiete der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel eine neueAufgabe übernimmt. Sie ist jetzt Assisten-tin des Finanzvorstandes Christian Uhl.

Dieser Schritt war bereits seit langem ge-plant. Um so erfreulicher, dass sich dieÜbergabe dieser Aufgabe nun kontrolliertregeln ließ: Heike Schmidt-Teige arbeiteteBarbara Arend selbst noch einige Wochenlang in ihr neues Aufgabenfeld ein.Dass sie bei den Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern viel Anerkennung genoss und stetsum "gemeinsame Lösungen" bemüht war,wurde bei ihrer Verabschiedung und dergleichzeitigen Einführung von BarbaraArend am 14. Januar deutlich. "Schließlichhaben Sie hier fast zwei Jahrzehnte lang vonder Pike auf gearbeitet", hielten Ulrich Böt-tinger und Joachim Görg von der Mitarbei-tervertretung der beiden Krankenhäuserfest. Seit 2005 war Heike Schmidt-Teige zu-nächst stellvertretende und seit 2007 leiten-de kaufmännische Direktorin. Seinen Danksprach auch Ludger Dabrock aus: "Sie wuss-ten, wieviel das Zusammenspiel aller fürden Erfolg des Ganzen bedeutet. Sie wolltendie Belegschaft hinter sich und nicht gegensich haben. Das ist Ihnen immer gelungen."Heike Schmidt-Teige habe sich wahrhaft umbeide Häuser verdient gemacht.Daran will Barbara Arend anknüpfen. Vorden 120 Gästen bei ihrer Einführung betontesie: "Sie sind alle Profis an Ihrem Platz. IhrPotenzial, Ihre Ideen und Ihre Motivationwollen wir nutzen." Es sei ihr immer wichtiggewesen, eng mit Menschen zusammenzu-arbeiten. “Und hier habe ich schnell ge-spürt, dass das möglich ist. Die Chemiestimmt."

Wichtig ist ihr auch, dass sie hier für einengemeinnützigen Träger arbeiten kann:"Denn die schütten ihre Gewinne nicht aus,sondern investieren sie neu. Und erst so hatman Möglichkeiten, etwas zu verändern."Dass einiges verändert werden muss, hat dieDiplom-Kauffrau schnell erkannt. Vor allembaulich scheinen ihr Modernisierungen not-wendig. "Nach dem ersten halben Jahr wer-de ich gemeinsam mit den Mitarbeitern kon-krete Schritte ins Auge fassen", kündigt dieneue kaufmännische Direktorin an.

Innovative Wege eingeschlagen

Vom Leistungsspektrum sieht sie beide Häu-ser gut aufgestellt: "Die Geriatrie im Marien-krankenhaus hat viel Zukunft. Erst recht imZusammenspiel mit einer guten Inneren Me-dizin." Und in der Hufeland-Klinik habe derTräger mit den Akutabteilungen für Natur-heilverfahren, der Pneumologie und demSchlaf-Atem-Zentrum sowie der Orthopädielängst innovative Wege eingeschlagen. "Esdürfte im Trend liegen, natürliche Wege derBehandlung wieder stärker in die Therapieneinzubeziehen. Das rechnet sich auch wirt-schaftlich", ist Barbara Arend überzeugt.

Häuser haben Zukunftspotenzial

Barbara Arend (l.) ist neue

kaufmännische Direktorin

der Katholischen Kliniken

Lahn. Dank gilt ihrer

Vorgängerin Heike Schmidt-

Teige (3.v.l.). Zu der Verab-

schiedung und Einführung

kamen auch Generaloberin

Sr. Aloisia Höing, General-

assistentin Sr. Adelgundis

Pastusiak und Geschäfts-

führer Ludger Dabrock (v.l.)

Foto: SMMP

Wechsel an der Lahn: Barbara Arend folgt Heike Schmidt-Teige

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gesundheitshilfe

Atmen und Regenerierennd-Klinik betreut die Patienten nach der Diagnose weiter

Im Schlaf-Atem-Zentrum der Hufeland-Klinikarbeiten neun Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter, zudem ein Oberarzt und ein Assistenz-arzt. Das Schlaflabor hat acht Plätze, wo diePatienten meist eine Nacht lang beobachtetwerden, um eine Diagnose zu erstellen oderdas bereits vorhandene Atemgerät neu einzu-stellen. 2007 zählte die kleine Einrichtungetwa 800 Patienten. Da ernährungsbedingteund stressbedingte Atemwegserkrankungenzunehmen, ist die Tendenz steigend. Lauteiner Umfrage unter Hausärzten haben be-reits 25 Prozent der untersuchten Patientenden Bedarf einer Schlaf-Atem-Therapie.

info atemzentrum

te, um eine Diagnose zu erstellen. Danachwerden sie entsprechend therapiert. Oft ge-schieht das durch ein ambulantes Atem-gerät. "Nicht viel größer als ein Kofferradiound inzwischen auch nicht mehr viel lauterals eine Klimaanlage", erklärt Kerstin Spren-gart. Die Arzthelferin, die seit 2004 imSchlaflabor der Hufeland-Klinik arbeitet,betreut die Patienten inzwischen so umfas-send, dass aus dem Labor ein Schlaf-Atem-Zentrum werden konnte. Sie weiß, welches

einer Hand viel effizienter arbeiten können.Wir sind zuversichtlich, dass die Kranken-kassen das erkennen", so Dr. Klaus Kienast.Und gleichzeitig fördere die Klinik so denWettbewerb zwischen den Herstellern: "Wirmachen uns nicht von einer Firma abhängig,sondern vergleichen ständig Entwicklungenund Kosten." Schließlich strebe die Hufe-land-Klinik an, den Therapieverlauf durchAngebote für Selbsthilfegruppen abzurun-den. Auch Schulungen für die Mitarbeiterambulanter Pflegedienste hätten schon statt-gefunden. "Der Bedarf steigt", ist auch Kers-tin Sprengart überzeugt - und hofft, dass ihrzwischen den nicht immer einfachen Ge-sprächen mit Herstellern, Krankenkassenund Patienten genügend Luft bleibt, dasProjekt voranzutreiben.

“Gerät für welchen Patienten das beste ist. Siekennt die Funktionsweisen verschiedenerSysteme und Hersteller. Und sie kann beider Antragsstellung an die Krankenkassenhelfen: "Dabei lege ich Wert darauf, dass diePatienten hier denselben Service bekommen

wie ihn die Kassen oderdie Gerätehersteller bie-ten. Nur eben viel un-komplizierter." Dr. KlausKienast lauscht demüberzeugten Ton seinerMitarbeiterin und be-stätigt: "Wir lassen diePatienten nach der Diag-nose nicht allein. Die Ge-räte sind kompliziert. Bis-lang war die Weiterbe-treuung nach einem Kli-nikaufenthalt nicht ga-rantiert. Bei uns erhaltensie sogar eine Telefon-nummer, unter der sieuns Tag und Nacht errei-chen können." Dass derPatient, der während derVisite am Beatmungsge-rät liegt, den Daumennach oben hält, soll daswohl bestätigen.Und wieso können dieKosten trotz dieses ver-besserten Services sin-ken? "Weil wir bei besse-rer Koordination aus

Kerstin Sprengart (r.) erklärt Barbara Arend die

Funktionsweise eines Atemgerätes. Die Einstellungs-

möglichkeiten sind vielseitig. Foto: SMMP

Dr. Klaus Kienast bei einer

Visite im Schlaflabor. Dieser

Patient lässt sich neu auf das

Atemgerät einstellen.

Foto. SMMP

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“Wir lassen die Patienten nach der Diagnosenicht allein. Denn die Geräte sind sehr komp-liziert.Dr. Klaus Kienast

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“seniorenhilfe

"Lernen, mit Verlustenweiter zu leben"Bruder Klaus Hermsen arbeitet als Seelsorger im Haus Maria

“Ich versuche mit den Menschen Wege zu fin-den, was ihnen noch bleibt, was sie noch kön-nen - und sich darauf zu konzentrierenBruder Klaus Hermsen

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Schon häufiger ist Bruder Klaus imHaus Maria Menschen begegnet, dieden Mut zum Leben verloren haben.

Dann will er sie nicht nur trösten - sondernauf seine Art und Weise bekehren “undIhnen Mut machen.” Das schafft er auchschon `mal mit provozierenden Fragen.Nicht selten hat er damit Erfolg.

Manchmal gestaltetsich das allerdings auchsehr schwierig. So erin-nert er sich noch gut aneine Frau, der ein Ver-treter der Krankenkassemitteilen durfte, dassihre Kinder hier imHaus einen Platz für siereserviert hatten. "Sieverweigerte alle Medi-

kamente und jede Rehabilitation. Sie wolltesterben, da sie überzeugt war: Die wollenmich sowieso loswerden." Bruder Klauskonnte das nachvollziehen, denn den beidenKindern ging es finanziell gut und sie lebtenmit ihren Familien in großzügigen Häusern.Sie hatten sich ihre Entscheidung zu einfachgemacht... "Wollen Sie denn wirklich ster-ben?" konfrontierte der Franziskaner die Da-me mit dem unausgesprochenen Gedanken -und ließ sie vorerst allein."Ich wäre bestimmt schon ohne BruderKlaus gestorben", sagt Klara Hollekamp beieinem Gespräch mit dem Seelsorger etwasverschmitzt. Sie gehörte nie zu den wirklich"schwierigen" Fällen. Dennoch weiß die 93-jährige, die seit zehn Jahren im Haus Marialebt, was ihr die täglichen Eucharistiefeiern,

die Ansprache des Geistlichen und seineBesuche bedeuten. "Die Worte, die er sagt,geben mir Kraft. Und schon seine Anwesen-heit strahlt etwas aus", fasst Klara Holle-kamp zusammen. Da bezieht sie gern auchdie 17 Schwestern mit ein, die mit im Hausleben und ehrenamtlich wirken: "Ohne sieund Bruder Klaus könnte ich mir diesesHaus nicht vorstellen."

Schwestern und Pater bilden die Seele

Gemeinsam geben die Ordensfrauen undder Seelsorger dem Wohn- und Pflegezen-trum eine Seele. Dabei ist es nicht selbstver-ständlich, dass Bruder Klaus hier arbeitet.“Doch die Seelsorge ist ein wichtiger Teilunseres Lebensgestaltungskonzeptes, unse-rer Identität", sagt Andrea Marx, Geschäfts-feldleiterin für die Seniorenhilfe-Einrichtun-gen der Ordensgemeinschaft. An der Um-setzung dieses Konzeptes hätten auch dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter großenAnteil. "Sie sollen die christlichen Werte ver-innerlichen und im Tagesgeschehen spürbarwerden lassen", sagt die Gesekerin, die dasHaus Maria selbst drei Jahre lang leitete.

Auch Bruder Klaus Hermsen zieht aus die-ser Aufgabe im Haus Maria Kraft. Immerhinist er selbst schon 73: "Doch der feste Rhyth-mus mit den Gottesdiensten, der Kranken-kommunion und den Besuchen tut mir gut.

Da kann ich mich ganz den Anliegen derBewohner widmen.” Er weiß, dass die meis-ten von ihnen einiges durchmachen müssen."Die Menschen hier sind in einer Lebens-phase, wo sie lernen müssen, mit Verlustenzu leben." Erst der Verlust des Berufes, dannder des Ehepartners, von Freunden und wei-teren Angehörigen. Schließlich der Verlusteigener Fähigkeiten und somit auch der Ver-lust sozialer Kontakte. All das seien Sterbe-prozesse mitten im Leben. "Ich versuche mitden Menschen Wege zu finden, was ihnennoch bleibt, was sie vermögen - und sich da-rauf zu konzentrieren", beschreibt er seinVorgehen mit einfachen Worten. Wichtig istihm dabei, erst einmal zuzuhören.Auch der Dame, die damals sterben wollte,hatte er lange zugehört, bevor er ihr die pro-vokante Frage stellte. "Ich verstand ihreKränkung. Diese Demütigung, abgeschobenzu werden", sagt Bruder Klaus. Aber sie soll-te sich noch einmal etwas vornehmen dür-fen. Deshalb habe er sie zu einer bewusstenEntscheidung hinführen und nicht derGleichgültigkeit überlassen wollen.Bruder Klaus geht es darum, resignativeKräfte zu überwinden und in der Begeg-nung lebensbejahhende Kräfte zu wecken.“Nur eine bewältigte, geklärte Vergangen-heit befähigt zu einer zuversichtlichen Zu-kunft, die letztlich hinführt zu einer vertrau-ten Offenheit für die Vollendung bei Gott”,sagt der Seelsorger.Als er die Frau am nächsten Tag besuchte,nahm er sofort eine ganz andere Ausstrah-lung wahr: "Da hatte ich ihr gesagt: So gefal-len Sie mir viel besser." Und das tat die Be-wohnerin noch mehrere Jahre lang.

Neben den Gottesdiensten (kl. Bild

unten) sieht Bruder Klaus auch

Gespräche als eine wesentliche

Aufgabe seiner seelsorglichen

Aufgabe an. Klara Hollekamp (r.)

freut sich über seine Besuche.

Doch spricht der Geistliche auch

mit Angehörigen. Und er besucht

die Bewohner, wenn sie einmal im

Krankenhaus liegen. Foto: SMMP

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Das neue Heim ist mit 68 Pflegeplätzen ge-genüber den 77 jetzigen ein wenig kleiner.Die Pläne des Generalplaners und Architektur-büros AGN Niederberghaus und Partner ausIbbenbüren sehen einen zweigeschossigenNeubau auf einer Grundrissfläche von 3.870Quadratmetern vor. Die 60 Einzelzimmer wer-den eine Größe von 17,2 und die vier Doppel-zimmer eine Größe von 28,4 Quadratmeternhaben. Alle Zimmer erhalten ein großzügiges,barrierefreies Bad.Jeweils zehn bis zwölf Bewohnerinnen und Be-wohner bilden eine Wohngruppe, die übereinen eigenen Aufenthaltsraum mit eigenerWohnküche verfügt. Damit wird das neue Le-

bensgestaltungskonzept für dieSMMP-Senioreneinrichtungen in Wa-dersloh auch baulich umgesetzt. Zieldieses Konzeptes ist es, eine familiä-re Struktur zu schaffen und dasZusammenleben sowie die Betreuungpersönlicher zu gestalten. Das Ge-bäude erhält auch eine Kapelle undeinen 140 Quadratmeter großenInnenhof. Drumherum wird auf 4.000Quadratmetern ein neuer Gartenangelegt. Was mit dem Grundstückdes bisherigen Seniorenheimsgeschieht, ist noch unklar.

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seniorenhilfe

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info nneubau

Erst Schneider, dann Pater

In Werl geboren, machteBruder Klaus nur sechsKilometer entfernt ersteine Schneiderlehre. Alsdieses Geschäft in den50er Jahren schwierigerwurde, wurde er Textilver-käufer und leitete sogar

eine Abteilung für Damen- und Herren-Ober-bekleidung. "Da habe ich mich in der freienRede geübt", ist er sicher. Doch seiner wah-ren Bestimmung wurde er sich erst bei einerTeilnahme an Tagen zur religiösen Berufungbewusst: "Da spürte ich: Gott braucht mich."1959 trat er in Werl den Franziskanern bei.Kaum eingekleidet, versetzte ihn der Provin-zial nach Holland. Hier gab es eine Niederlas-sung mit 70 Mitbrüdern und einer Schule mit240 Schülern. Er arbeitete zunächst in derSchneiderei. Dann wurde er gebeten, in derKrankenseelsorge des Hauses mitzuarbei-ten. Später absolvierte er eine Ausbildungzur Heim- und Pflegedienstleitung und leitetedie Krankenstation. "Dort hatte ich viele Brü-der bis in den Tod hinein gepflegt, seelsorg-lich bereut und ungemein viel gelernt", blicktBruder Klaus zurück - ”In dieser Phase habeich gefühlt: Hier bin ich zu Hause.” Schließlich verspürte er den Wunsch, Pries-ter zu werden. 1974 durfte er ein Theologie-studium beginnen und diplomiert abschlie-ßen, 1978 folgte die Weihe. Dann arbeiteteer zunächst in der Krankenhausseelsorgeund zuletzt in einer psychiatrischen Klinik inWaldbreitbach. In dieser Phase legte er auchein Staatsexamen als Krankenpfleger ab.

Aufgeregt nimmt Alois Laukemperden Spaten in die Hand. Der frühe-re Schreinermeister wohnt heute

im Seniorenheim St. Josef in Waderslohund wird in den nächsten zwölf Monatenmiterleben, wie das Seniorenheim auf dembenachbarten Grundstück neu gebautwird. Beim ersten Spatenstich ist er dabei.“Und dann freue ich mich zu sehen, wiedas neue Haus wächst”, sagt der 77-Jährige.

Nach mehrjähriger Planung wurde die Bau-genehmigung Ende Januar endlich erteilt."Es hat lange gedauert, bis aus dem gutenPlan auch eine gute Tat wird. Aber jetzt ge-schieht es", freute sich Pfarrer Ralph Fort-haus von der Gemeinde St. Margareta inWadersloh mit den rund 60 Gästen.Die Pfarrgemeinde und die Schwestern derhl. Maria Magdalena Postel (SMMP) sindGesellschafter der Seniorenhilfe St. JosefgGmbH, die das Seniorenzentrum seit demJahr 2003 betreibt. Bauherr ist die Pfarrge-meinde. Sie investiert für den Neubau nebendem noch vorhandenen Altbau sechs Millio-nen Euro. Für die erfolgreiche Bewirtschaftungist die Seniorenhilfe St. Josef verantwortlich,die auch die Verbindlichkeiten bedient."Die Maßnahme bedeutet eine erheblicheVerbesserung der Lebensqualität für die Be-wohnerinnen und Bewohner unseres Hau-ses. Damit schaffen wir in Wadersloh einzeitgemäßes Wohn- und Betreuungsangebot

für Senioren", unterstreicht Ludger Dabrock,Geschäftsführer der Einrichtungen undDienste SMMP.1884 wurde das jetzige Seniorenheim St. Jo-sef als Josefshospital gegründet und seithermehrfach um- und ausgebaut. Um diesenAltbau heutigen Standards anzupassen, wä-re der Aufwand zu groß gewesen. Auch Pflegedienstleiterin Astrid Thiele-Jero-me freut sich auf das neue Haus. Erleichtertist sie darüber, dass die Bauphase mit wenigUnannehmlichkeiten verbunden ist: "Dennwir können bis zum Frühjahr in dem altenGebäude bleiben und dann in das neue um-ziehen. Wir brauchen keine Provisorien."

Spatenstich für den NeubauSeniorenheim St. Josef in Wadersloh hat künftig 68 Plätze

Rechts eine Zeichnung

des geplanten Neubaus in

Wadersloh. Unten

Bewohner, Pfarrer,

Geschäftsführung und

Heimleitung gemeinsam

beim ersten Spaten-

stich.

Foto: SMMP

Page 10: blickpunkt Mensch 1-2009

Können lernen an derGesundheitsakademieJahresprogramme für berufliche Weiterbildung in Gesekeund spirituelle Angebote im Bergkloster Bestwig

Das Bildungswerk der Schwesternder hl. Maria Magdalena Postel(SMMP), das Fachseminar für Al-

tenpflege in Geseke und die Bildungsaka-demie für Therapieberufe BergklosterBestwig agieren künftig unter dem Leit-spruch "Können lernen". Seit Oktober 2008sind die drei Einrichtungen unter demDach der Gesundheitsakademie SMMPvereint. Nun haben sie auch gemeinsamein neues 260-seitiges Jahresprogramm für2009 herausgebracht.

"Alle drei Einrichtungen befinden sich inTrägerschaft der Ordensgemeinschaft, dievor allem im Bildungsbereich und in der Se-niorenhilfe tätig ist. Deshalb haben wir die-se Kompetenz jetzt unter einem Dach ge-bündelt", erläutert Andrea Marx, Geschäfts-feldleiterin für die Seniorenhilfe SMMP.

Was über das Bildungs-werk und die Bildungs-akademie in Bestwigfrüher teilweise ein-zeln beworben wur-de, ist in dem neuenJahresprogrammnach Berufsgruppenund Interessenge-

bieten gegliedert.Die Palette reicht von der Weiterbil-

dung zur Palliative Care-Fachkraft überFortbildungen zum Thema "Ressourcen nut-zen - Potenziale stärken" bis hin zur Hygie-nesicherung in Kindertagesstätten. "Wir sindfroh, dass wir wieder namhafte und renom-mierte Dozenten für die Kurse gewinnenkonnten", freut sich Detlef Burkhardt, Leiterdes Bildungswerkes, das seinen Hauptsitz2008 von Bestwig mit an das Fachseminarfür Altenpflege verlegt hat. Über 50 Exper-tinnen und Experten referieren in mehr als

vom 6. bis zum 8. März mit Sr. MiriamAnnette Görner unter der Überschrift "Duaber salbe dein Haupt, wenn du fastest."Angesprochen sind vor allem junge Er-wachsene. Alle Generationen sind eingela-den, die Kar- und Ostertage vom 9. bis zum12. April im Bergkloster zu verbringen.Diese Tage gestalten Sr. Miriam AnnetteGörner und Sr. Maria Elisabeth Goldmann.Sr. Gratia Feldmann weist schon einmal aufdas Meditationswochenende von Freitag,

22., bis Sonntag, 24. Mai hin. Sie zeigt unterdem Titel "In mir lebt ein Raum der Stille"Methoden zum Schweigen und Hören auf."Auf der Suche nach dem persönlichenLebens- und Glaubensweg bieten Exerzitieneinen guten Weg, die Beziehung zu sichselbst, zu den Mitmenschen und zu Gott zuüberdenken", sagt Sr. Gratia.

100 Seminaren. Auch Provinzoberin Sr. PiaElisabeth Hellrung freut sich über diesenSchritt: "Das Thema Gesundheit - ganzheit-lich aufgefasst - ist unserer Ordensgemein-schaft wichtig: Darunter fällt die körperlicheebenso wie die seelische Gesundheit. Alles,was einem gut tut. Und genau darauf kon-zentrieren sich diese Weiterbildungsange-bote." Sie richten sich vor allem an Berufstä-tige aus der Altenpflege, Ergo- und Physio-therapie sowie aus den Schulen - etwa imBereich der Heilpädagogik.Am 23. März startet zumBeispiel der sechswöchige,berufsbegleitende Qualifi-zierungslehrgang zum The-ma Gerontopsychiatrie.Und am Freitag, 27. März,steht ein Auffrischungskursfür die Rezertifizierung un-ter der Überschrift “Refre-cher Qualitätsbeauftragter”auf dem Plan (Anmelde-schluss hierfür: 11. März).Am Donnerstag, 16. Aprilbefasst sich ein eintägigerKurs mit der Sterbebeglei-tung altersverwirrter Men-schen. Und am 24. und 25.April geht es um die Pinofit-Physiotherapie.

“Aus Quellen schöpfen”

Gleichzeitig haben die Schwestern der hl.Maria Magdalena Postel auch ihre spirituel-len Angebote für 2009 erstmals in einem se-paraten Heft zusammengefasst. Unter demTitel "Aus Quellen schöpfen" finden sichExerzitien und Besinnungstage, Ora-et-labo-ra-Angebote sowie geistliche Wandertage,Begegnungswochenenden für junge Er-wachsene und Ikebana-Kurse. "Wir sindsicher, dass viele Menschen für sich etwasunter den Spirituellen Angeboten entdeckenwerden", sagt Schwester Pia Elisabeth. Freie Plätze gibt es zum Beispiel noch fürdas Besinnungswochenende zur Fastenzeit

Gemeinsamer Auftritt: Andreas Pfläging, Leiter der Bildungsakademie für

Therapieberufe, Claudia Holweg, Leiterin des Fachseminars für Altenpflege und

Detlef Burkhardt, Leiter des Bildungswerkes, und Andrea Marx, Geschäftsfeldlei-

terin der Seniorenhilfe SMMP. Foto. SMMP

InformationenBildungswerk und Fachseminar für Altenpflege:Tel. 02942 595-141, E-Mail: [email protected]. www.smmp.de > bildung > bildungswerk GesekeKlosterpforte Bestwig (Spirituelle Angebote): Tel. 02904 808-0E-Mail [email protected] > Spirituelle Angebote

bildung und seniorenhilfe

Page 11: blickpunkt Mensch 1-2009

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bildung

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Seit Herbst 2008 bietet das Gymna-sium der Bergschule St. Elisabeth inHeiligenstadt seinen Schülerinnen

und Schülern, aber auch den Lehrern undallen Mitarbeitern eine eigene Kleidungs-kollektion an. "Das stärkt zum einen denZusammenhalt. Zum anderen setzen wirdamit auch ein Zeichen gegen den Marken-wahn", erklärt Schulleiter Heinz-PeterKaes.

Die Idee entstand 2007, als einige Schülernachfragten, warum es eigentlich kein ein-heitliches T-Shirt mit dem Namen und demLogo der Schule gebe. Doch es blieb nichtbei der Bestellung von T-Shirts. Stattdessenwuchs das Thema Schulkleidung zu einemRiesenprojekt. Schnell kam die Frage auf, obman die Kleidung möglichst preiswert an-bieten wolle oder auch auf eine ökologischeHerstellung und fairen Handel Rücksichtnehme. "Trotz des großen Umweltbewusst-seins in unserem Land und auch unter Ju-gendlichen achten bei der Kleidung nurwenige darauf", erinnert sich Heinz-PeterKaes an die ersten Diskussionen. Kollegiumund Schüler erkannten bald: Da gibt es Ge-sprächsbedarf. Und so entschied sich dieSchule schließlich zur Zusammenarbeit mitder Firma "hessnatur", die versichert, dassihre Ware ohne Kinderarbeit produziert,ökologisch hergestellt und zudem fair ge-handelt ist.

Workshop mit 75 Schülern

"Schließlich haben wir im Januar 2008 einenWorkshop durchgeführt, an dem auch dieEltern beteiligt waren", erinnert sich Jaspervon Bodenhausen. Der 15-Jährige ist auchSchülersprecher des zehnten Jahrgangs andem Gymnasium. Gemeinsam mit 75 Schü-lerinnen und Schülern aller Altersstufen ließer sich nun endgültig für das Projekt begeis-tern. Inzwischen hat er fleißig bestellt: "Ge-rade jetzt im Winter ist die Kleidung schönund praktisch."

Bei dem Tag der Offenen Tür und dem El-ternsprechtag im Frühjahr konnten Schüler,Eltern und Lehrer die neue Kollektion erst-mals in Augenschein nehmen. "Dabei habenwir auch auf Vielfalt gesetzt", erklärt Heinz-Peter Kaes. Sweatshirts und Kapuzenshirts,T-Shirts und Hosen gibt es in sechs verschie-denen Farben. "Wir wollten keine Uniform,aber doch einen Ausweg aus dem Marken-diktat. Ich denke, das ist uns gelungen."Die Resonanz ist groß. Vor allem die unterenJahrgangsstufen haben seit September 2008fleißig bestellt. 350 der insgesamt 600 Schü-ler hatten innerhalb weniger Monate über1.000 Teile geordert. Dieser Erfolg zeige, dass "ökologisch herge-stellt " und "fair gehandelt" nicht nur strapa-zierfähig sein und gut aussehen kann, son-dern auch deutlich preiswerter ist als dasSweatshirt eines Markenherstellers, freutsich Heinz-Peter Kaes. Er hat sich selbstnatürlich auch schon eine Kollektion ange-legt. So wie die meisten Lehrerinnen undLehrer.

Fair gehandelt und obendrein schickEigene Kleidungskollektion des Gymnasiums Bergschule St. Elisabeth stärkt den Zusammenhalt

Warum Schulkleidung? Ein Flyer des Elisabeth-Gymnasiums fasst die wichtigsten Argumentefür die eigene Schulkollektion zusammen:

Schule ist ein Ort der Wissensvermittlungund ein Ort des sozialen Lernens.Schulkleidung erleichtert uns den Umgangmiteinander.Schulkleidung bietet einen Ausweg ausdem unausgesprochenen Markendiktat inden SchulklassenSchulkleidung wirkt sozialer Ausgrenzungentgegen und stärkt die Persönlichkeitunserer Schülerinnen und Schüler.Schulkleidung fördert das Gemeinschafts-gefühl und die Identität unserer Schülerin-nen und Schüler mit ihrer Schule.Schulkleidung schärft das Bewusstsein fürkommerzielle Abhängigkeiten.Schulkleidung an der Bergschule ist einBeitrag zur weltweiten SolidaritätSchulkleidung ist gesund (da ökologischhergestellt)Schulkleidung ersetzt den Kauf ohnehinnotwendiger Kleidung (Ersparnis).

Info sschulkleidung

Gemeinsam mit Schulleiter Heinz-Peter Kaes (l.) freuen sich die Schülerinnen und Schüler über ihre neue

Kleider-Kollektion. Foto: SMMP

Page 12: blickpunkt Mensch 1-2009

gesundheit

KompetenzenvernetztenGertrudis-Hospital ist nun Teil des neuen "Katholischen Klinikums Ruhrgebiet Nord"

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Am 12. Januar 2009 haben sich dieKatholischen Kliniken Haltern/Marl/Westerholt und das Elisa-

beth-Krankenhaus Dorsten zu der Holding"Katholisches Klinikum Ruhrgebiet-Nord"(KKRN) zusammengeschlossen. "Damitgehen wir in dieser Region noch leistungs-fähiger in die Zukunft", sagt Ludger Da-brock, Geschäftsführer der Einrichtungenund Dienste der Schwestern der hl. MariaMagdalena Postel (SMMP) und neuer Auf-sichtsratsvorsitzender des Klinikverbundes.

Das KKRN zählt 2.200 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter und wird damit zum größtenmedizinischem Dienstleister im Kreis Reck-linghausen. Der SMMP Europa e.V. ist alseiner der vier Mitgesellschafter beteiligt. Gemeinsam mit 150 Gästen wurde dasEreignis am Mittwoch, 14. Januar 2009, imMarien-Krankenhaus Marl gefeiert. In derPredigt des Festgottesdienstes mahnte derMünsteraner Weihbischof Dr. Josef Voss,dass die persönliche Zuwendung zumMenschen bei aller erforderlichen Speziali-sierung und Vernetzung Merkmal eineschristlichen Hauses bleiben müsse: "DerMensch braucht Menschlichkeit. Das kannman in keinen Arbeitsvertrag hineinschrei-ben, durch keine Reform herbeiorganisierenund darauf gibt es auch keinen Rechtsan-spruch. Menschlichkeit und Güte könnenMenschen immer wieder nur aus freiemWillen Hilfsbedürftigen zukommen lassen." Denselben Gedanken griffen GeneraloberinSchwester Aloisia Höing und Matthias Fellervom Kuratorium des Elisabeth-Krankenhau-ses stellvertretend für die Gesellschafter auf.Feller blickte auf das Jahr 1958 zurück, als

die Schwestern das Gertrudis-Hospital vonder Stadt Westerholt übernommen, ausge-baut und modernisiert hatten: "Da haben Siesich in die Verantwortung nehmen lassen, wosich die öffentliche Hand zurückzog. Und Siehaben in den vergangenen 50 Jahren gezeigt,dass der Spagat zwischen christlich-ethischenWerten und wirtschaftlich erfolgreichemHandeln im Gesundheitswesen möglich ist."Als christlicher Träger fühle man sich auchden engagierten Mitarbeitern und ihren Fa-milien verpflichtet. Er kündigte an: “Eswird Veränderungen geben. Aber wir sindbestrebt, jedem einen Arbeitsplatz zu bieten."

Synergie-Effekte im Verwaltungsbereich

Synergie-Effekte soll es zunächst durch dieZusammenlegung patientenferner Abteilun-gen geben: In Dorsten erhalten die Buchhal-tung, das Controlling und das Marketingihren Sitz; in Marl die Personalabteilung, inHaltern das Beschaffungswesen und in Wes-

terholt die stationäre Abrechnung. Weiternach vorn blickend räumt Ludger Dabrockein: “Wir werden nicht mehr an allen Stand-orten alles bieten können, ohne aber dieGrundversorgung zu gefährden.”Medizinisch hat es bereits die ersten Verän-derungen gegeben: Am St. Sixtus-Hospitalin Haltern hat im Februar Dr. Heinrich Früh-auf als Chefarzt der Chirurgie seinen Dienstangetreten. Er ist ein Spezialist der minimal-invasiven Viszeralchirurgie, die er am Gel-senkirchener Marien-Hospital wesentlichmit entwickelt hat. Die widmet sich Opera-tionen im Bauchraum. Das minimal-invasiveVerfahren kommt mit winzigen Schnittenaus. Den niedergelassenen Ärzten bot Dr.Frühauf seine Zusammenarbeit an. DieseKooperation soll künftig in allen Häusernausgebaut werden.Bereits im Januar hat Frau Professor Dr.Gertrud Häseler ihre Aufgabe als Chefärz-tin für Anästhesie, Intensivmedizin undSchmerztherapie am Elisabeth-Kranken-haus in Dorsten aufgenommen. Bisher warsie an der Medizinischen Hochschule Han-nover als Oberärztin tätig. Andreas Hauke,Geschäftsführer des Krankenhauses, erklärt:"Von 2010 an wird sie klinikübergreifend füralle Häuser tätig sein." Dabei soll sie die Ab-teilungen der vier Standorte zu einem Anäs-thesie-Institut zusammenführen. Diese Ver-netzung und Bündelung medizinischenKnow-Hows wird künftig intensiviert.

Gesellschafter der neuen Holding “Katholi-sches Klinikum Ruhrgebiet Nord” (KKRN) sinddie Stiftung St. Elisabeth-Krankenhaus in Dors-ten, die kath. Kirchengemeinde St. Sixtus inHaltern, die kath. Kirchengemeinde St. Georgin Marl und der Schwestern der heiligen MariaMagdalena Postel (SMMP) Europa e.V.. Ge-schäftsführer sind Norbert Fockenberg undAndreas Hauke. Die Geschäftsführer des Ger-trudis-Hospitals und des St. Sixtus-Hospitals,Astrid Pietzner und Werner Buthmann, bleibenfür die Geschäftsführung ihrer Häuser und die

der "Katholische Kliniken Haltern/Marl/Wes-terholt GmbH" zuständig.Inzwischen wurden auch die Mitglieder für denAufsichtsrat entsandt: Für SMMP sind dies Sr.Johanna Guthoff und Ludger Dabrock, dendas Gremium zum Vorsitzenden wählte. Das KKRN versorgt jährlich 33.500 stationäreund ebensoviel ambulante Patienten. In 25Abteilungen arbeiten 174 Ärzte. 23 werdenvon eigenen Chefärzten geleitet. 30 Vertrags-ärzte und Therapeuten haben sich bereits inden Ärztehäusern niedergelassen.

Info KKkrn

Vertragsunterzeichnung am 12. Januar. Hinten v.l.: Provinzoberin Pia Elisabeth Hellrung,

SMMP, Dechant Bruno Pottebaum, kath. Kirchengemeinde St. Sixtus/ Haltern, Gisela

Elisabeth Schäpers und Rolf Vehre, kath. Kirchengemeinde St. Georg/Marl, und Dipl. Kfm.

Dirk Richter, Kuratorium Stiftung St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten. Vorne v.l.: Matthias

Feller, Kuratorium Stiftung St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten, Generaloberin Sr. Aloisia

Höing sowie Dechant Thomas Hüwe, kath. Kirchengemeinde St. Georg/Marl. Foto: SMMP

Weih-

bischof

Dr. Josef

Voss bei

seiner

Predigt.

Foto:

SMMP

Page 13: blickpunkt Mensch 1-2009

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mission

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Schwestern informieren über ihre Arbeit und zeigen Möglichkeiten der Unterstützung auf

Übersichtlich

und umfas-

send: Das

neue Informa-

tionsportal

www.helfen.

smmp.de

Seit Herbst 2008 informiert das neueInternetportal www.helfen.smmp.deüber das Engagement der Schwes-

tern der hl. Maria Magdalena Postel inSüdamerika, Rumänien, Mosambik undDeutschland. Dabei zeigt die Seite auchWege auf, wie man die Arbeit finanziellunterstützen kann.

"Die Zahl derer, die das wollen, wird immergrößer", weiß Generaloberin Schwester Alo-isia Höing. Dazu trügen auch die seit eini-gen Jahren intensiv betriebenen "Mailings"bei. Dabei handelt es sich um Postsendun-gen, die hunderttausendfach verschicktwürden, um die Projekte der Gemein-schaft einer größeren Öffentlichkeitvorzustellen und konkret um Hilfe zubitten. Das neue Internetportal sei eineweitere Plattform, Menschen auf andereWeise anzusprechen und einen neuenAdressatenkreis zu erreichen. "Deshalbwollen wir jetzt alle wichtigen Informatio-nen zu unseren Projekten auf dieser Seitebündeln", so die Generaloberin.

Übersichtliche Gliederung

Das geschieht in übersichtlicherWeise: Die Ordensgemeinschaft in-formiert über sich selbst und dannzu den Projekten in den einzelnenLändern. Dafür werden jeweils Pro-jektpaten gesucht. Darüber hinauswird auch die Möglichkeit vorgestellt,eine Familienpatenschaft zu überneh-men. Und schließlich erlaubt die neueBergkloster Stiftung SMMP, eigeneUnterstiftungen zur langfristigen För-derung bestimmter Projekte zu gründen."Wer interessiert ist, kann sich also über

die Arbeit an einem Standort informie-ren, dann nachlesen, welche Formender Unterstützung es gibt und schließ-lich Kontakt zu uns aufnehmen oderschon online spenden", erläutert Win-fried Meilwes, Leiter des Servicebe-reiches Personal- und Projektent-wicklung im Bergkloster Bestwig.

Missionsland Deutschland

Dabei stellt die neue Internetseitenicht nur Projekte aus dem Aus-land vor. "Auch Deutschland

wird mehr und mehr zu einem Missions-land", wie Schwester Aloisia Höing be-tont. Aus diesem Grunde sei es wichtig,auch hier elementare Arbeit zu leisten.Das Projekt "Manege" in Berlin Mar-zahn, das gemeinsam mit den Salesia-nern Don Boscos betrieben wird, küm-mert sich im Schatten der Plattenbau-ten beispielsweise um arbeitslose Ju-gendliche. Oder das Julie-Postel-Haus in Bestwig: Hier wohnen jungeMütter mit ihren Kindern, die Un-

terstützung benötigen, um ihre Ausbil-dung beenden zu können. "Um diese bei-den Projekte weiter zu entwickeln und ab-zusichern, benötigen wir auch Partner- undPatenschaften", sagt Schwester Aloisia. Zu-mal die öffentlichen Mittel knapper würdenund die Zahl der Ordensschwestern zu-rückgehe. "Deshalb wollen wir neue Wegefinden, die dafür sorgen, dass wir unsauch in Zukunft in drei Kontinenten da-für einsetzen können, dass Leben ge-lingt."

Siehe www.helfen.smmp.deund “kontinente” 1-2009.

Internetportal hilft Projekten in aller Welt

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Spiritueller IImpuls

Gottes Wort befreit - Impression vom Generalkapitel

Erhobene Hände durch Papierfesseln zu-sammengekettet - Schwestern aus Bolivienschreiten zu dumpfer Musik durch denKirchenraum im Bergkloster Heiligen-stadt. In den Händen halten sie Plakatemit den Aufschriften "Beschränkung derPressefreiheit", "Angriff auf die Hierarchieder Kirche", "Arbeitslosigkeit": Fesseln, diedas bolivianische Volk zurzeit binden.Man spürt die gespannte Betroffenheit derAnwesenden.

Beim Verlesen des Wortes Gottes bleibendie Schwestern unbewegt stehen. Wirhören aus dem Evangelium Lk 4,18: "Der Herr hat mich gesandt, damit ich denArmen die gute Nachricht bringe, damitich den Gefangenen die Entlassung ver-künde und den Blinden das Augenlicht,damit ich die Zerschlagenen in Freiheitsetze und ein Gnadenjahr des Herrn aus-rufe." Ein Ruck geht durch die Kirche, dieFesseln sind zerrissen. Die Befreiung istfast körperlich spürbar. Wer befreit michvon den Fesseln meines Lebens?

Sr. Aloisia Höing

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Heiden. Mit einem großen Fest feierte dasSeniorenheim St. Josef in Heiden im Oktoberdas Ende der dreijährigen Umbauphase. Von2005 bis 2008 sind bei laufendem Betrieb derEinrichtung 45 völlig neue Wohneinheitenentstanden. 36 weitere wurden umgebautund modernisiert. Heidens BürgermeisterHeiner Buss sagte bei der Einweihung desumgestalteten Gebäudes: "Dieser Umbau istdie Antwort auf gestiegene Ansprüche ei-nerseits und auf den wachsenden Bedarfandererseits."Das Investitionsvolumen betrug sieben Mil-lionen Euro. Bauherr ist die katholische Kir-chengemeinde St. Georg, auf deren Grund-stück die Einrichtung steht. Betreiber sinddie Schwestern der hl. Maria MagdalenaPostel, die an diesem Ort bereits seit über100 Jahren ansässig sind.Statt der früheren Stationen gibt es in demumgebauten Haus St. Josef nun Wohngrup-pen. Jeweils 27 Bewohnerinnen und Bewoh-ner leben auf einer Etage, die sich in zweisolcher Wohngruppen teilt. "Das entsprichteiner familiären Struktur. Somit glauben wireine adäquate Wohnform gefunden zu ha-ben, in der unsere Bewohnerinnen und Be-wohner schnell Kontakt zueinander findenund sich wohlfühlen", sagt Ludger Dabrock(siehe auch Berichte in den blickpunkt-Aus-gaben 1-2006 und 1-2007).

Begonnen hatte der Tag mit einem Festgot-tesdienst in der Kapelle des Hauses, an demüber 100 Bewohner, Ordensschwestern undgeladene Gäste teilnahmen. Umrahmt wur-de er vom Heidener Asante-Chor. In derPredigt erinnerte Pastor Peter Schneiders andas Leben der Ordensgründerin: "Sie wollteGottes Liebe erfahrbar machen und begeg-nete aus diesem Auftrag heraus den Men-schen. Mein Wunsch ist, dass der Geist derhl. Maria Magdalena Postel in diesem Hausmiteinander und füreinander greifbar wird."Anschließend segnete er die neuen Räume.Bei dem folgenden Festakt dankte LudgerDabrock vor allem den Bewohnerinnen undBewohnern, aber auch den Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern für ihre Geduld und ihrVerständnis - denn der Umbau musste beilaufendem Betrieb gemeistert werden: "Dasbedeutete viele Umzüge, Lärm - und natür-lich auch Dreck."Am Nachmittag kamen rund 1.000 Anwoh-ner aus Heiden, um sich das Haus anzuse-hen und Mittag zu essen oder Kaffee zu trin-ken. Ein Zeichen für die hohe Akzeptanz desHauses in der Gemeinde Heiden, in der wireng verwurzelt sind", resümmiert Heimlei-terin Andrea Spielmann zufrieden.

Weitere Berichte unter www.smmp.de >Service > Neuigkeiten

Großes Einweihungsfest in Heiden

Wochenende für SchulseelsorgerWinterberg. 35 Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger aus den Bil-dungseinrichtungen der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postelverbrachten am 14. und 15. Februar erstmals ein gemeinsames Wochen-ende in der Jugendbildungsstätte St. Bonifatius in Winterberg-Elkering-hausen. “Das Ziel bestand darin, sich kennenzulernen, sich über dieArbeit auszutauschen, aber auch etwas für das eigene Wohlbefindenund die pädagogische Arbeit zu tun”, erklärt Mitorganisator ChristophRecker, Schulseelsorger am Berufskolleg Bergkloster Bestwig. Unteranderem standen gemeinsame Wanderungen (Foto l.) und ein Gottes-dienst auf dem Programm. Eine Wiederholung ist wahrscheinlich.

Freuen sich über den vollendeten Umbau (v.l.): Pfle-

gedienstleiterin Irmhild Scheffner, Provinzoberin Sr.

Pia Elisabeth Hellrung, Bürgermeister Heiner Buss,

Pastor Peter Schneiders, Heiligenstadts Bürgermeis-

ter Bernd Beck, Einrichtungsleiterin Andrea Spiel-

mann, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchen-

vorstandes, Hubert Pels, der stellvertretende Landrat

Roman Cebaus, Geschäftsführer Ludger Dabrock und

Generaloberin Sr. Aloisia Höing. Foto: SMMP

nachrichten

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blickpunkt menschMagazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

der Schwestern der hl. Maria Magdalena PostelRedaktion und Layout: Dr. Ulrich Bock (verantw.)Druck: Schützdruck, RecklinghausenKontakt: Postfach 1162, 59901 Bestwig,

Telefon: 02904/808-243E-Mail: [email protected]: www.smmp.de

Redaktionsschluss: Dienstag, 17. Februar 2009

Impressum

menschenmenschen

Bestwig. Karina Bielefeld ist neue stellvertretende Lei-terin des Julie-Postel-Hauses in Bestwig. Die 29-Jährigetritt die Nachfolge von Stefanie Vogel an, die eine neueberufliche Aufgabe in ihrer Heimatstadt Menden ange-nommen hat. Das Wohnheim für junge Männer und Frau-en zählt zurzeit 24 Bewohnerinnen und Bewohner. Ins-gesamt sind dort elf Erzieherinnen, Sozialpädagoginnenund Kinderpflegerinnen sowie ein Erzieher beschäftigt.Karina Bielefeld stammt aus Westheim im Sauerland und

hat an der Katholischen Fachhochschule Paderborn Diplom-Sozialpädagogik stu-diert. Zuvor arbeitete sie einige Jahre lang als Leiterin einer Wohngruppe fürJugendliche zwischen 16 und 21 Jahren in Hövelhof. "Nun habe ich ein größeresAufgabenfeld gesucht", begründet die Paderbornerin ihr Interesse am Julie-Postel-Haus. Dabei reizt sie vor allem das weite Spektrum der Bewohnerinnen undBewohner: "Von den Berufsschülern, die nicht jeden Tag nach Bestwig pendelnkönnen, über die Jugendlichen, die uns vom Jugendamt zugewiesen werden biszu den jungen Müttern mit Kindern. Das klingt nach einer spannenden Aufgabe."

Verstärkung im Julie-Postel-Haus

Freude über die zweite Novizin

Bestwig. Mit einem großen Fest feierte dasBergkloster Bestwig Ende August 2008 sein 40-jähriges Bestehen. Fast 1.000 Besucher kamenauf das Gelände, informierten sich über die Ein-richtungen vor Ort und ließen sich beköstigen."Das war ein großer Erfolg. Vor allem, weil wirwissen, dass selbst im Sauerland viele Men-schen leben, die noch nicht hier gewesen sind.Diesen Tag haben einige von ihnen zum Anlassgenommen, hier vorbeizukommen", sagt Pro-vinzoberin Schwester Pia Elisabeth Hellrung.Das Fest begann mit einem Gottesdienst, dendie Lehrer und Schüler des Berufskollegs Berg-kloster Bestwig vorbereitet hatten. Danach gabes ein buntes Programm für alle Generationen.Dabei öffneten auch die Schule, die Bildungs-akademie für Therapieberufe, das Julie-Postel-Haus, Gärtnerei und Tischlerei ihre Türen. ImMittelpunkt stand eine Diskussionsrunde amNachmittag: Daran nahmen Zeitzeugen aus derPhase des Klosterbaus teil. Der ehemaligeBestwiger Amtsdirektor Werner Vorderwül-becke konnte sich noch gut an diese Zeit erin-nern und bekannte: "Wenn es das Bergklosternicht gäbe - man müsste heute eins bauen."

Ein ausführlicher Bericht über das Klosterjubiläumist in der Jahresschrift 2009 des HeimatbundesBestwig erschienen. Bereits 2008 stand in derJahresschrift ein 25-seitiger Artikel über die Klos-tergeschichte. Beide Texte stehen zum Downloadunter www.smmp.de Service > Infomaterial bereit.

Bergkloster Bestwigfeierte 40. Geburtstag

Bestwig. Mit Schwester Hanna Merget haben die Schwesternder hl. Maria Magdalena Postel am Samstag, 24. Januar, einezweite Novizin in ihre Gemeinschaft aufgenommen. Bereits imAugust 2008 wurde Schwester Miriam Annette Görner einge-kleidet (siehe blickpunkt mensch 2-2008). Nun erhielt auch Si-bylle Merget ihr Ordenskleid und ihren Ordensnamen. Den Namen hatte sich die 32-Jährige selbst gewünscht. Dennviele Jahre lang war sie den Salesianern Don Boscos eng ver-bunden. Über sie absolvierte Sibylle Merget mehrere Praktika und Auslandsauf-enthalte. "Dort reifte meine Entscheidung, einer Ordensgemeinschaft beizutreten",erinnert sich Schwester Hanna. Gründer der Salesianer ist der hl. Johannes Bosco.Er ist von nun an auch der Namenspatron für die Novizin.

nachrichten

Reger Betrieb

herrschte beim Tag

der Offenen Tür im

Bergkloster Bestwig.

Foto: SMMP

Page 16: blickpunkt Mensch 1-2009

nachrichten

16

Stiftung schüttet 228.000 Euro aus

Teilnehmer des Treffens im

Februar (v.l.): Generalassisten-

tin Sr. Adelgundis Pastusiak,

Provinzökonomin Sr. Anna

Maria Hovest, Generalökono-

min Sr. Maria Dolores Bilo,

Stiftungsreferentin Heike

Schmidt-Teige, Generaloberin

Sr. Aloisia Höing, Geschäfts-

führer Christian Uhl, Provinz-

oberin Sr. Pia Elisabeth Hell-

rung und Bernd Klauss.

Foto: SMMP

Ahaus/Kassel/Heiligenstadt. Mit hervorra-genden Ergebnissen haben das GymnasiumBergschule St. Elisabeth in Heiligenstadtund das Engelsburg-Gymnasium in Kasseldas Prädikat “Committed to Excellence”erhalten. Dieses Zertifikat wird von der Eu-ropäischen Gesellschaft für Qualität (EFQM)ausgestellt. Validator Benedikt Sommerhofflobte den hohen Einsatz der Kollegien undMitarbeiter. “Das Qualitätsmanagement warhier eigentlich schon etabliert - nur dass esnoch andere Begrifflichkeiten hatte.”Als drittes Berufskolleg in Trägerschaft derSchwestern der hl. Maria Magdalena Postelhat auch das Canisiusstift in Ahaus die ersteStufe der Zertifizierung bestanden. Geradeim Schulbereich ist der Schritt, sich einerSelbstbewertung zu unterziehen und dreiProjekte nach den Qualitätsstandards derEFQM durchzuführen, noch relativ selten.“Für Michael Bünger, den Geschäftsfeldleiterfür den Bereich Erziehung und Bildung, istdas Zertifikat ein wichtiger, objektiver Belegfür die Vitalität und Keativität an denSchulen der Ordensgemeinschaft.

Weitere drei Schulen zertifiziert

Neues aufwww.smmp.deIn regelmäßigen Abständen erscheint aufder Homepage der Ordensgemeinschaftjetzt immer ein Spiritueller Impuls. Dazuformulieren verschiedene Schwestern imWechsel ihre Gedanken zum aktuellenZeitgeschehen und passend zum Jahres-kreis. < www.smmp.de > Spiritueller Impuls

Der Film “Unterwegs im Vertrauen” überdas Leben der hl. Maria Magdalena Postelund das Video über das Projekt Manege inBerlin-Marzahn stehen jetzt auf der Home-page zur Ansicht und zum Downloadbereit. Weitere Filme werden an dieserStelle folgen.< www.smmp.de > Service > Videos

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Heiligenstadt/Bestwig. Schon im erstenJahr ihres Bestehens hat die BergklosterStiftung SMMP 228.000 Euro an Stiftungs-erträgen und Spenden verteilt. Diese erfreu-liche Zwischenbilanz zogen Stiftungsvor-stand und Stiftungsrat bei ihrem Treffen am4. Februar 2009 in Bestwig.Die Gelder kommen unterschiedlichenZwecken zugute, die alle die Interessen derOrdensgemeinschaft im In- und Auslandberücksichtigen. Dabei lebt die Stiftung vonZustiftungen, von denen nur die jährlichenErträge ausgeschüttet und verwendet wer-den, und von Spendeneingängen. Das Stif-tungsvermögen bleibt dauerhaft und unge-schmälert erhalten und hat somit ewig Be-stand. "Eine Hilfe, die sich wirklich lohnt",sagt der Geschäftsführer der BergklosterStiftung SMMP, Christian Uhl. Er verweistauch darauf, dass man der Bergkloster Stif-tung ebenso Schenkungen, Vermächtnisseoder Erbschaften zukommen lassen kann. Inzwischen konnten drei sogenannte Unter-stiftungen gegründet werden, die jeweilseinen konkreten Förderzweck verfolgen.Eine solche Unterstiftung kann von einerPrivatperson oder einem Unternehmen

unter dem Dach der Bergkloster Stiftungkostenfrei und ohne großen Aufwand abeiner Einlage von 5.000 Euro gegründetwerden. Der Name ist frei wählbar. So ha-ben zwei Privatpersonen etwa die SororesStiftung (lat. Sorores = Schwestern) und dieStelzner-Montessori-Stiftung gegründet.Erstere hat die Förderung der Schwesterninnerhalb der Ordensgemeinschaft und letz-tere die Förderung des Montessori-Gedan-kens zum Ziel. Bereits Ende 2007 hat dieFirma Connext Communication GmbH ausPaderborn mit der Stiftung Vivendi eineinzwischen sehr erfolgreiche Unterstiftungins Leben gerufen, die wiederum in vollemUmfang die Zwecke der Bergkloster Stif-tung fördert."In Zukunft wollen wir möglichst vieleProjekte und Einrichtungen mit Hilfe sol-cher Stiftungen dauerhaft und verlässlichunterstützen," sagt Generaloberin Schwes-ter Aloisia Höing. Dies könnten konkreteProjekte an Schulen, aber auch an Klinikenund Seniorenhilfe-Einrichtungen sein.Ebenso die dauerhaft als Hilfe zur Selbst-hilfe angelegten Maßnahmen in Südameri-ka, Mosambik und Rumänien.

Mehr als 40.000 Euro für die Missions-

arbeit der Schwestern der hl. Maria Magda-

lena Postel brachten die Basare am Canisi-

usstift und dem bischöflichen Canisiusgym-

nasium in Ahaus Ende November sowie am

Engelsburggymnasium in Kassel Anfang De-

zember ein. Das Geld kommt der Missions-

arbeit der Schwestern der hl. Maria Magdale-

na Postel zugute. Schüler und Lehrer hatten

sich wieder viel einfallen lassen: So gab es an

dem Ahauser Gymnasium ein eigenes Cani-

siusbrot, das reißenden Absatz fand. Am Ca-

nisiusstift wurden Filzbälle hergestellt (Foto)

Und an der Engelsburg bauten Schüler der

sechsten Klasse sogar eine Geisterbahn, um

Gutes zu tun. Foto: SMMP

Abschlussgespräch an der Engelsburg. Foto. SMMP