blickpunkt Mensch 2-2006

16
Heiligenstadt: Generationswechsel an der Spitze des Gymnasiums Gertrudis-Hospital: Zentrale Aufnahme bringt Patienten kürzere Wege Seniorenhilfe: Sieben Projektgruppen arbeiten für Zertifizierung Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel 4 Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer 2 2006 6 8 blickpunkt mensch

description

Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer der Schwestern der heiligen Maria Madgalena Postel

Transcript of blickpunkt Mensch 2-2006

Page 1: blickpunkt Mensch 2-2006

Heiligenstadt: Generationswechsel an der Spitze des Gymnasiums

Gertrudis-Hospital: Zentrale Aufnahme bringt Patienten kürzere Wege

Seniorenhilfe: Sieben Projektgruppen arbeiten für Zertifizierung

Schwesternder hl. Maria

MagdalenaPostel

4

Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

2 2006

6

8

bl ickpunkt mensch

Page 2: blickpunkt Mensch 2-2006

die Werte der Ordensgemeinschaft müssten auch in deren Einrichtungen als“Ressource” begriffen werden. Umge-kehrt dürfe der professionelle Blick aufdas, was unternehmerisch wichtig ist,um die Existenz dieser Einrichtungen zusichern, “nicht mit einer Abkehr vonchristlicher Haltung verwechselt wer-den”, rät Professor Dr. Rudolf Wimmer.Der Unternehmensberater wirft seiteinem Jahr einen kritischen Blick auf dieZukunftsfähigkeit der SMMP-Einrich-tungen. Zugleich moderiert er den Pro-zess der Neuorientierung. So auch beider Strategiewerkstatt im BergklosterBestwig (vgl. Bericht S. 12). Denn es gilt,die wirtschaftlich notwendigen Maß-nahmen zu koordinieren. Da gibt es der-zeit viele: Das Gertrudis-Hospital inHerten-Westerholt erhält eine neue zen-trale Aufnahme, um die Verweildauerder Patienten zu verkürzen (vgl. S. 6).Das Marienkrankenhaus Nassau verfügtseit Anfang des Jahres wieder über eineakut-innere Abteilung für Geriatrie, umdie Auslastung des Hauses zu verbessern(vgl. S. 7). Und die Seniorenhilfe SMMPgGmbH befindet sich auf dem Weg zueiner Zertifizierung (vgl. S. 8-9).Dazu kommen personelle Veränderun-gen wie an den Bergschulen in Heiligen-stadt (vgl. S. 4-5) - aber auch kreativeProjekte wie das Walburga-Musical inMenden (vgl. S. 10-11).Es wird ein wichtiges Ziel des Jubilä-umsjahres sein, solche Prozesse, Verän-derungen und Vorhaben mit den Zielender Ordensgründerin in Verbindung zubringen und eine inhaltliche Neuorien-tierung vorzunehmen. Auf Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter, aber auch dieSchüler, Bewohner und Kunden derSMMP-Einrichtungen warten deshalb abSommer 2006 spannende und informati-ve Angebote. Auch dazu finden SieInformationen in der neuen Ausgabe von“blickpunkt mensch” (vgl. S. 3).

editorial

blickpunkteSeite 4 Generationswechsel an der Bergschule:

Heinz-Peter Kaes folgt Annegret Fuehr

Seite 6 Umbau am Gertrudis-Hospital:Zentrale Aufnahme verkürzt Wege für Patienten

Seite 7 Umstrukturierung in Nassau:Akut-innere Abteilung für Geriatrie “wiederbelebt”

Seite 8 Seniorenhilfe wird “besiegelt”:Sieben Arbeitsgruppen arbeiten an der Zertifizierung

Seite 10 Die heilige Walburga in die Gegenwart geholt:Uraufführung des Musicals in Menden war ein Riesenerfolg

Seite 11 Singspiel geht im Eichsfeld auf “Tournee”Astrid-Lindgren-Märchen wirbt für Reform-Pädagogik

Seite 12 Strenger führen, flexibler reagieren:SMMP-Einrichtungen beraten Zukunftsstrategien

Seite 13 Tausche Reichtum gegen Armut:Familie geht für ein Jahr nach Bolivien

2

Rubriken:Nachrichten S. 14 - S.16Impressum S. 15Angebote und Termine S. 16

,

Essens-Auslieferung bei den

Ambulanten Diensten des

Gertrudis-Hospitals in

Herten-Westerholt. Bald

sind die Mitarbeiterinnen

nicht nur mit einem Gerät

zur mobilen Datenerfassung

unterwegs - sondern sie holen

auch Wäsche ab und bringen

sie frisch gewaschen zurück (vgl.

Bericht S. 8 und 9).

Page 3: blickpunkt Mensch 2-2006

3Schließlich gibt es im BergklosterBestwig Sonderveranstaltungen fürdie Bewohner und Kunden der sta-tionären bzw. ambulanten Senioren-einrichtungen der Schwestern der hl.Maria Magdalena Postel sowie Inter-essierte aus den Pfarrgemeinden. Diesind für Mittwoch und Donnerstag,20. und 21. Juni 2007, vorgesehen.Am Mittwoch und Donnerstag, 12.und 13. September 2007, findendann auch für alle Schülerinnen undSchüler der SMMP-Gymnasien und-Berufskollegs Fahrten ins Sauerlandstatt.

Einen weiteren Höhepunkt des Jubiläumsjahres bildet das politi-sche Forum, zu dem hochrangige Politiker eingeladen werden.Erste Kontakte sind geknüpft. "Noch können wir dazu allerdingskeine Personen und auch kein Datum nennen", bittet WinfriedMeilwes um Verständnis. Der Leiter des Servicebereiches Personal-entwicklung leitet gemeinsam mit der Provinzleitung die Steue-rungsgruppe, die alle Aktivitäten koordiniert. Darüber hinaus gibtes zu den einzelnen Themen Projektgruppen, in denen Ordens-schwestern sowie Vertreterinnen und Vertreter verschiedenerEinrichtungen mitar-beiten. "So steht derAblauf des Jahres vonAnfang an auf einerbreiten Basis", hofftWinfried Meilwes.

Den Abschluss bildetein großes Festival imSeptember 2007 inHeiligenstadt. Bei die-ser Veranstaltung sol-len sich die Schulen,Seniorenhilfe-Einrich-tungen und Kliniken der Schwestern der hl. Maria MagdalenaPostel aktiv einbringen. "Wir hoffen, dass diese Veranstaltungnoch einmal die ganze Bandbreite unserer gemeinsamen Arbeitwiedergibt", blickt Schwester Adelgundis in die Zukunft.

Weitere Informationen folgen in der nächsten Ausgabe von"blickpunkt mensch" und aktuell auch auf der Homepage unterwww.smmp.de

Die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr der Schwes-tern der hl. Maria Magdalena Postel nehmen immerkonkretere Formen an. Eröffnet wird der Veranstal-

tungsreigen am Freitag, 8. September 2006, mit einem Festakt inHeiligenstadt. In den darauffolgenden Monaten folgen Ausstel-lungen, Konzerte, Pilgerfahrten, Schulausflüge, Mitarbeitertageund ein politisches Forum.

"In diesem Jahr wollen wir alle Schwestern, aber besonders auchalle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Einrichtungen sowiederen Familien einladen, sich mit der Lebensgeschichte unsererGründerin, der Arbeit der Gemeinschaft in der heutigen Zeit undden Perspektiven für die Zukunft auseinander zu setzen", erklärtGeneralassistentin Sr. Adelgundis Pastusiak. Und sie ergänzt:"Außerdem sollen sich Schwestern und Mitarbeiter in diesem Jahrals große SMMP-Familie erleben. Daraus lässt sich bestimmt auchZuversicht schöpfen."

Schon zu der Auftaktveranstaltung am 8. September in Heiligen-stadt werden Vertreterinnen und Vertreter aller Einrichtungen undSchwesternkonvente eingeladen. Den Festgottesdienst zelebriertder Erfurter Bischof Dr. Joachim Wanke in der Aegidien-Kirche.

In den Folgemonaten gibt es eine Ausstellung zu der Lebensge-schichte der Gründerin, die auch im Bergkloster Bestwig zu sehensein wird, sowie Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen - etwazu dem Motto des Jubiläumsjahres, zu Themen wie Berufung,Gelübde, Wertevorstellungen, Vertrauen und Liebe.

Darüber hinaus haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Mög-lichkeit, sich in der Normandie auf die Spuren der hl. Maria Mag-dalena Postel zu begeben. "Für einige der Pilgerreisen mit unserenSchwestern sind noch Plätze frei", sagt Schwester Adelgundis.

Außerdem sind alle Be-schäftigten aus den Ein-richtungen und Dienstenin Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rhein-land-Pfalz und den Nie-derlanden zu einem gro-ßen Mitarbeitertag in dasBergkloster Bestwig ein-geladen. Der soll amSamstag, 12. Mai 2007,stattfinden.

3

Musiker gesucht

Wer spielt ein Instrument oder singtgerne? Für den Mitarbeitertag am 12.Mai 2007 gründet sich eine Projekt-gruppe, die den Tag musikalisch um-rahmt. Sie wird sich dazu im Frühjahr2007 für ein Probenwochenende tref-fen. Wer Interesse hat, kann sich anElke Bornemann wenden - telefonischunter 02904 / 808-174 im Berufskol-leg Bergkloster Bestwig oder per Mailan [email protected].

Eröffnung

Ausstellung

Pilgerfahrten

Mitarbeitertag

Politisches Forum

Festival

Politisches Forum, Ausstellungenund zum Abschluss ein FestivalDas Jubiläumsjahr bindet alle Einrichtungenund Schwesternkonvente mit ein

“DIE JUGEND BILDEN, DIE ARMENUNTERSTÜTZEN UND NACH KRÄFTEN

NOT LINDERN”

Noch freie Plätze bei den Pilgerfahrten

Für einige Pilgerfahrten auf den Spuren derOrdensgründerin in der Normandie sindnoch Plätze frei. 2006: 4. bis 11.11.;2007: 9. bis 16.06., 18. bis 25.09., 20.bis 27.10. und 03. bis 10.11.. Die Kostenliegen bei 420 Euro. Vom 21. bis 31.07.2007 findet für 350 Euro eine Fahrt fürJugendliche statt. Anmeldungen und Infor-mationen bei Sr. Adelgundis Pastusiak undSr. Theresia Lehmeier, Tel. 03606 673-134.

Page 4: blickpunkt Mensch 2-2006

bildung

4

Generationswechsel in Heiligenstadt: Nach 13 Jahren gingdie Schulleiterin des Katholischen GymnasiumsBergschule St. Elisabeth, Annegret Fuehr, am 2. Februar

in den Ruhestand. Ihr Nachfolger ist Heinz-Peter Kaes, der bisdahin stellvertretender Leiter der berufsbildenden Bergschulewar. Neuer stellvertretender Leiter der berufsbildenden Schulewiederum ist Gerhard Mock.

Der ehemalige Schulseelsorger des Katholischen Gymnasiums,Johann Freitag, sowie der stellvertretende Schulleiter Lothar Nolteerinnern sich noch sehr genau an den Tag, an dem sich AnnegretFuehr auf die Stelle der Direktorin bewarb: "In Anlehnung aneinen alten Schlager waren wir uns damals schnell einig: Die oderkeine." Damals, das war 1992, und das Gymnasium sollte alsSchule neu aufgebaut werden. Heute - 14 Jahre später - genießt dieEinrichtung über die Grenzen Heiligenstadts hinaus einen gutenRuf. Sie verfügt über Prädikate wie "Schule Europas" oder "Schulegegen Rassismus". Und trotz der noch jungen Geschichte steht sieganz in der Tradition der Schwestern der hl. Maria MagdalenaPostel.

Schüler boten buntes Programm in der Turnhalle

Begonnen hatte der Tag in der Turnhalle. Dort boten die Schüleraller Jahrgänge unter der Moderation von Anna Struthmann undChristian Wittkowski ein abwechslungsreiches Programm mit Tän-zen, Musik und Sketchen. Anschließend fand der Festgottesdienstin der evangelischen Martinskirche gegenüber dem Kloster statt.Er wurde von Generalvikar Dr. Georg Jelich, Propst Heinz-JosefDurstewitz und Rektor Bernd Kucklick zelebriert. Dass der Tag derVerabschiedung auf Maria Lichtmess fiel, hatte für den Generalvi-kar symbolische Bedeutung: "Das Licht zeigt uns Pilgern den Weg.Sie, Frau Fuehr, und Sie, Herr Kaes, sind ebenfalls als Pilger unter-wegs. Und dazu stützen Sie sich auf Gott."Zu dem anschließendem Festakt in der Aula der Schule warenrund 200 Gäste geladen. Darunter zahlreiche Vertreter aus Politikund Kirche, des Schulträgers und der Ordensgemeinschaft. Außer-dem Schüler, Eltern und Lehrer. Lothar Nolte ließ die wesentlichenStationen von Annegret Fuehr aus den letzten 13 Jahren in diesemRahmen noch einmal Revue passieren: "Als Duisburgerin habenSie sich in der Wendezeit ganz bewusst diese Herausforderunggesucht. Und Sie haben diese Einrichtung durch Ihre Handschriftgeprägt." So sei es Frau Fuehr von Anfang an wichtig gewesen,dass die Schule trotz aller staatlichen Vorgaben ein katholischesProfil erhält: "Kirchliche Feste haben in unserem Jahresablauf einenfesten Platz. Katholische Religion ist bei uns schriftliches

Abiturfach." Der Uganda-Basar, für den auch dieVorsitzende des Uganda-Kreises, Manuela Simon,ihren Dank aussprach, sei ein Zeichen gegenGleichgültigkeit und für das Miteinander in einerWelt. Die Einführung der Sozialpraktika sei einweiterer Schritt in diese Richtung gewesen. Unddie große Zahl der Arbeitsgemeinschaften an demGymnasium zeuge von der Lebendigkeit der Schu-le. Provinzoberin Schwester Pia Elisabeth Hellrung- selbst lange Leiterin der Katholischen berufsbil-denden Bergschule St. Elisabeth - betonte deshalbgerne: "Sie standen auch immer für unsere Ordens-gemeinschaft."Außergewöhnliches Engagement attestierte Lothar Nolte der schei-denden Schulleiterin zudem für den Austausch mit anderen Län-dern und Kulturen: "Wir haben Patenschaften mit zahlreichenSchulen im Ausland und unternehmen mit den Schülern Studien-reisen dorthin." Ein Engagement, das auch der Abgeordnete desEuropäischen Parlaments, Rolf Berend, in der Aula herausstellte:"Es wäre vermessen zu sagen: Ganz Europa dankt Ihnen heute.Aber Sie haben hier intensive völkerverbindende Arbeit geleistet."Weitere Dankesworte sprachen Bürgermeister Bernd Beck, derLeiter der bischöflichen Schulabteilung in Erfurt, Dr. Martin Fahn-roth, und Elternvertreter Dr. Thomas Simon aus: "Sie haben sichnie gefragt, was aus dieser ‘verdorbenen’ Jugend und unserer Ren-te einmal werden soll. Sie haben jeden Schüler als freien Menschenanerkannt und Ihre optimistische Sicht dabei immer behalten."

Kulturkampf, NS-Zeit und DDR überstanden

Annegret Fuehr gab den Dank gerne zurück: "Die Erfolge sind un-ser gemeinsames Werk. Die Bergschule hat unglaublich motivierteLehrkräfte. Dass ich dabei sein durfte, ist für mich das größte Ge-schenk." Dabei rief sie auch in Erinnerung, was so viele Menschenschon in den Jahren davor geleistet hätten: Angefangen von derOrdensgründerin, der hl. Maria Magdalena Postel, über ihre Nach-folgerin, die selige Placida Viel, die die ersten Konvente im Eichs-feld gründete, bis zu den Schwestern, die trotz Kulturkampf, trotzNS-Zeit, trotz DDR-Regime immer wieder einen neuen Anfangwagten: "Es sind immer Riesen, auf deren Schultern wir stehen."Propst Heinz-Josef Durstewitz, der Heinz-Peter Kaes zum Ab-schluss des Festaktes als Vertreter des Schulträgers offiziell in seinneues Amt einführte, ließ allerdings keinen Zweifel daran, dassAnnegret Fuehr auch ein - zumindest kleiner - Riese ist, denn erbetonte: "Es sind schon große Fußstapfen, in die Sie da treten..."Nach dem "optimistischen Blick in die Vergangenheit" wünschte

Generationswechsel in HeiligenstadtAnnegret Fuehr nach 13 Jahren als Schulleiterin verabschiedet

Heinz-Peter Kaes als Nachfolger eingeführt

Page 5: blickpunkt Mensch 2-2006

bildung

der Propst dem neuen Schulleiter alles Gutefür seine Arbeit: "Sie sind heute unser Grunddafür, dass wir trotz einer schwierigen Fi-nanzlage zuversichtlich nach vorne schauendürfen. Denn Sie haben sich an dieser Ein-richtung längst bewährt."Heinz-Peter Kaes, der seit Februar 1999 ander Katholischen Bergschule St. Elisabetharbeitet, erklärte selbst: "Die Schule lebt vonder Bereitschaft aller, die täglich in ihr lehrenund lernen. Wir wollen eine Aufgabe für dasGemeinwohl über-nehmen und unsvon diesem An-spruch herausfor-dern lassen."Schließlich sprachauch er einen sehrpersönlichen Dankan seine Vorgängerinaus: "Danke, dassich unter Ihnen meine erstenErfahrungen als examinierter Lehrersammeln durfte. Danke für den Hin-weis, dass es auch im Erdgeschossdieses Gymnasiums ein nettes Bürogibt, das ich jetzt beziehe. Unddanke für die vielen Tipps und Hil-festellungen in den letzten Wochen."Video-Grußworte des Erfurter Bi-schofs Joachim Wanke und des Mi-nisterpräsidenten Dieter Althausrundeten den Festakt ab.

Lebenslauf Annegret FuehrAnnegret Fuehr wurde 1943 in Duisburg geboren. Die Mutter führte ein kleinesUnternehmen, bis der Vater 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte.Er starb zwei Jahre später. Nach der Grundschule besuchte sie das Käthe-Koll-witz-Gymnasium in Duisburg Ruhrort und wechselte dann zum bischöflichen Ab-tei-Gymnasium. Nach dem Abitur studierte sie in Zürich, Freiburg und Bonn Ka-

tholische Theologie und Englisch auf Lehramt. Sie unterrichtete zunächst in Duisburg,Moers und Essen und von 1979 bis 1981 an einer Missionsschule in Kenia. Bis 1993arbeitete sie dann wieder am bischöflichen Abtei-Gymnasium in Essen, ehe sie im Fe-bruar 1993 an die Bergschule kam. Die DDR hatte sie 1986 auf einer ersten Reise ken-nen gelernt. Nach der Wende reifte ihr Entschluss relativ schnell, hier beim Aufbau einerdemokratischen, katholischen Schule zu helfen.

Lebenslauf Heinz-Peter Kaes Heinz-Peter Kaes wurde 1967 in Gelsenkirchen geboren,wuchs aber in der Nähe von Koblenz auf. Nach dem Abituram Johannes-Gymnasium in Lahnstein studierte er inMünster zunächst Diplom-Theologie, danach Sozialwissen-schaften auf Lehramt. Seit Februar 1999 arbeitet er an der

Bergschule in Heiligenstadt. Zunächst war er am Gymnasium tätig,dann auch an der katholischen berufsbildenden Schule. Dort über-nahm er 2002 die stellvertretende Schulleitung. Nun kehrt er an dasGymnasium zurück. Heinz-Peter Kaes ist verheiratet und hat vierKinder. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Heiligenstadt.

Mock folgt Kaes an berufsbildender Schule

Gerhard Mock hat im Januar die Nachfolge von Heinz-PeterKaes an der berufsbildenden Bergschule St. Elisabeth übernom-men. Er wurde 1957 als drittes von fünf Kindern in Heiligen-stadt geboren und wuchs im benachbarten Örtchen Kalteneberauf. Als Kind erlebte er mit, wie der familieneigene Hof amRande der Sperrzone widerwillig zwangskollektiviert wurde.

Nach dem Abitur absolvierte Gerhard Mock den 18-monatigenGrundwehrdienst, studierte von 1978 - 82 Diplomlehrer für Physikund Mathematik an der Pädagogischen Hochschule Erfurt und arbei-tete schon von 1982 bis 1988 als Lehrer. Kurz nach dem Mauerfall ver-ließ der heute 48-Jährige die DDR und wohnte zweieinhalb Jahre inder Nähe von Höxter. In Paderborn legte er das zur Lehrbefähigungin der Bundesrepublik obligatorische "Zweite Staatsexamen" ab. ImSommer 1992 kehrte Familie Mock zurück nach Heiligenstadt. Von1992 bis 2000 arbeitete der Lehrer als Sozialpädagoge im VereinKatholische Jugendsozialarbeit im Eichsfeld bei der "Villa Lampe".Seit dem 1. August 2000 ist er als Lehrer für die Fächer Mathematikund Physik in der Bergschule beschäftigt. Gerhard Mock ist verheiratet und hat drei bereits erwachsene Töchter.

55

Die Gymnasiasten verabschiedeten sich von

ihrer Schulleiterin mit einem einstündigen

Programm in der Turnhalle (Bilder links).

Gleichzeitig wurde ihr Nachfolger Heinz-Peter

Kaes begrüßt. Es dankten und gratulierten

Propst Heinz-Josef Durstewitz, Provinzoberin Sr.

Pia Elisabeth Hellrung, Generaloberin Sr. Aloisia

Höing, Verwaltungsleiter Wolfgang Pingel,

Geschäftsführerin Sr. Maria Dolores Bilo,

Verwaltungsleiterin Sr. Anna-Maria Hovest und

der stellvertretende Schulleiter Lothar Nolte

(Gruppenbild unten v.l.).

An der berufsbildenden Bergschule wurde zuvor

Gerhard Mock (unteres Gruppenbild 2.v.r., mit

Ehefrau) eingeführt und Heinz-Peter Kaes

(mitte, ebenfalls mit Ehefrau) von Sr. Theresita

Maria Müller (l.) verabschiedet.

Fotos: SMMP

Page 6: blickpunkt Mensch 2-2006

gesundheitshilfe

6

Bis zum Herbst 2007 erhält das Gertrudis-Hospital inHerten-Westerholt ein neues Gesicht. Denn bis dahin solleine zentrale Patienten-Aufnahme mit neuen Behand-

lungsräumen und modernem Empfangsbereich entstehen. Dafürhat das Land NRW noch vor dem 2006 wirksam gewordenenBewilligungsstopp 2,632 Millionen Euro Fördermittel zugesagt.

"Die neue Aufnahme bietet eine umfassende, fachlich interdiszi-plinäre Aufnahme-Diagnostik auf möglichst engem Raum", erklärtAstrid Pietzner, Prokuristin am Gertrudis-Hospital. Bisher liegendie Röntgen-Abteilung und die endoskopischen Untersuchungs-räume beispielsweise im Obergeschoss. Nun werden sie zusam-men mit EKG, Sonographie und den technischen Geräten für wei-tere wichtige Eingangsuntersuchungen im Erdgeschoss unterge-bracht. "Lediglich das Labor bleibt im Obergeschoss. Aber dafürmüssen wir nicht den ganzen Patienten, sondern bestenfalls einReagenzglas mit seinem Blut von einer Etage in die andere bewe-gen", stellt Astrid Pietzner die Vorteile anschaulich dar. Erst wenndie Diagnose gestellt ist, kommt der Patient auf die Station.Damit wird auch seine Verweildauer verkürzt. "Was insofern wich-tig ist, weil wir jetzt nach Fallpauschalen bezahlt werden. DieKrankenkassen interessiert also nicht, wer wie lange im Kranken-haus bleibt", erläutert der ärztliche Direktor des Hauses, Dr. KarlOtt. So helfe die zentrale Aufnahme, die Zahl der Behandlungstageden jetzt geltenden Pauschalen anzupassen - "und das ohne Quali-tätsverlust."Die Planungen für den neuen Eingangsbereich des Krankenhauseshatten schon in den Jahren 2003 und 2004 begonnen. Anfang 2005waren dann die ausgearbeiteten Pläne bei der Bezirksregierungeingereicht worden. "Eine Schwierigkeit bestand darin, den vor-handenen Altbau einzubeziehen, denn hier fehlt der Platz, um ein-fach einen ganzen Flügel dran zu setzen", erklärt Astrid Pietzner.

Gertrudis-Hospitalbekommt ein

neues GesichtZentrale Aufnahme bündelt Diagnostik:Kürzere Wege für Patienten und Ärzte

Die Pläne sehen nun eine eingeschossige Überbauung des beste-henden Rondells vor dem Eingang vor. Der Wendehammer wirdentsprechend zur Straße verlegt.Im Zuge dieser Umgestaltung "wandert" auch der Eingang um 90Grad von der bisherigen Front auf die Seite gegenüber der Kapelle.Hier entsteht zwischen dem Altbau und dem moderneren Kran-kenhaus-Komplex aus den 70er Jahren ein komplett neuer Verbin-dungstrakt, der dann auch die Wege zwischen beiden Gebäudetei-len verkürzt. Die Eingangshalle erhält eine Glasfront mit Drehtür,wird damit wesentlich heller und freundlicher. Die Anmeldung er-folgt an einer Theke, eine Sitzecke bietet Wartenden Gelegenheit,sich auszuruhen. "Und durch die Unterkellerung des eingeschossi-gen Anbaus können wir auch noch einen Vortragsraum für bis zu100 Gäste einrichten", so die Diplom-Kauffrau weiter. Bisher fän-den Veranstaltungen dieser Art in den Räumen der alten Kranken-pflegeschule statt: "Aber da kann es mit 50 Leuten eng erden." Die Zufahrt für Liegend-Kranke bleibt auf der Rückseite des Kran-kenhauses. Aber auch von dort aus sind sie mit dem Aufzugschnell in der zentralen Aufnahme. Insgesamt wird das Gertrudis-Hospital nach Abschluss der Baumaßnahmen über 550 Quadrat-meter mehr Nutzfläche verfügen.

Einstieg in ein neues Krankenhaus-Modell

Nun läuft die Ausschreibung der Bauarbeiten, die noch in diesemSommer beginnen sollen. Währenddessen wird das Krankenhausdurch den rückwärtigen Eingang neben der Caféteria zugänglichsein. "Nur hier gibt es noch einen ebenerdigen, automatischenEingang", so Astrid Pietzner. Die Verwaltung zieht so lange in dasGebäude der ehemaligen Krankenpflegeschule. Später wanderndie Büroräume in die jetzige Röntgen- und Endoskopie-Abteilung.Denn im Erdgeschoss wird dann kein Platz mehr sein."Durch die so vorgenommene räumliche Umstrukturierung erhof-fen wir uns nicht nur kürzere Lauf-, sondern auch kürzere Kom-munikationswege zwischen den Medizinern und dem Funktions-personal", nennt die 36-Jährige einen weiteren Vorteil der zentra-len Aufnahme. Das bedeute auch, dass Ärzte und Pflegepersonaletwas flexibler einsetzbar sind. Dr. Karl Ott sieht die Maßnahme auch aus medizinischer Sichtperspektivisch: "Wenn das Prinzip der Fallpauschalen Bestand hat,werden wir in zehn Jahren ganz andere Krankenhäuser haben.Häuser, die weniger starr nach Stationen gegliedert sind. Die in-terdisziplinäre Aufnahme ist unser Einstieg in dieses Modell."

Astrid Pietzner und Walburga Schmidt (v.l.) im bisherigen Empfangsbereich des

Krankenhauses. Noch ist er eng und wenig attraktiv. Foto: SMMP

Geschäftsführer

Christian Uhl,

Pflegedirektorin

Sr. Bernadette Korte

und Dr. Karl Ott begut-

achten die fertigen

Pläne der neuen

zentralen Aufnahme.

Ab Sommer wird gebaut.

Foto:

Frank Bergmannshoff,

Hertener Allgemeine

Page 7: blickpunkt Mensch 2-2006

7

gesundheitshilfe

7

Das Marienkrankenhaus in Nassau steigt mit der "Wie-deraktivierung" der akut-inneren Abteilung in dasFinanzierungssystem der Fallpauschalen ein und sichert

sich damit längerfristig finanziell ab.

Erst im Jahr 2000 waren die damals 90 Betten der Akut-Geriatrie inrehabilitative Behandlungsplätze umgewidmet worden. "Das LandRheinland-Pfalz hatte diese Bestrebungen seinerzeit forciert, dochder Bedarf an internistischen Betten sollte in den letzten Jahrennoch steigen", sagt Bernhard Unkel, seit dem 1. April 2005 kauf-männischer Direktor für die beiden ordenseigenen Krankenhäuserder Katholischen Kliniken Lahn gGmbH, die Hufeland-Klinik inBad Ems und das Marienkrankenhaus in Nassau. Unkel wohntselbst in der Region und hat das Unverständnis über den Wegfallder akutmedizinischen Station in der Bevölkerung mitbekommen.2004 habe man deshalb einen neuen Antrag zur Einrichtung einerakut-inneren Abteilung gestellt. "Das Ministerium und den Kran-kenhausplanungsausschuss habe ich von der Notwendigkeit die-ses Schrittes überzeugen können", sagt Bernhard Unkel. Schließlichseien die entsprechenden Funktionsräume noch alle vorhanden -"so dass weder dem Land, noch uns irgendwelche zusätzlichenInvestitionskosten entstehen." Tatsächlich sah der neue Kranken-hausbedarfsplan dann auch wieder eine Abteilung für akut-innereMedizin mit geriatrischem Schwerpunkt vor.

Breiteres Spektrum - bessere Kalkulierbarkeit

Allerdings ist nur die Hälfte der jetzt noch 70 Betten für diesenBedarf angemeldet worden. "Bis 2000 war es sicher schwierig, dasKrankenhaus allein mit einer akut-inneren Abteilung auszulasten.Aber als ebenso schwierig stellte sich in den Jahren danach dieBelegung einer rehabilitativen Klinik heraus. Nun haben wir fürbeide Bereiche 35 Plätze. Dafür ist der Bedarf auf jeden Fall vor-handen," sagt Unkel. Zugleich verbessern sich die Abrechnungs-modalitäten mit den Krankenkassen. Über die Fallpauschalen nachdem Prinzip der "Diagnosis Related Groups" wird der stationäreAufenthalt der Patienten des Akutbereiches besser vergütet als imRehabereich. "Und wir haben die Möglichkeit, Patienten, die paral-lel akut und rehabilitativ behandelt werden müssen, über die sogenannte `geriatrische Komplexpauschale` abzurechnen", fügt dieärztliche Direktorin des Hauses, Dr. Irmgard Luthe, hinzu. Das seietwa bei Menschen mit Behinderungen der Fall.Die Ärztin steht dem breiteren Spektrum an Aufnahmen positivgegenüber: Dazu gehören jetzt zum Beispiel auch Patienten mitErkrankungen der Bronchen, Herz- und Kreislauf- sowie Magen-und Darmerkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck. Auch

Menschen mit degenerativen Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankun-gen sowie Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreiswerden jetzt aufgenommen. “Der Altersdurchschnitt unserer Pa-tienten hat sich damit gegenüber der reinen Rehabilitationsklinikverjüngt”, fügt Dr. Irmgard Luthe an. Lediglich Herzinfarkte mit Blutverdünnung, Beatmungspatientenoder solche mit akuten Magen- und Darmblutungen müssten nachwie vor an andere Kliniken verwiesen werden. Da gibt es in derRegion Kooperationspartner wie das St. Elisabeth-KrankenhausLahnstein. Und für Beatmungspatienten steht die benachbarteHufeland-Klinik schon zur Verfügung.

Bis 1992 widmete sich das Marienkrankenhaus der innerenMedizin. 1992 wurde es zum Fachkrankenhaus für Innere Medizinund Geriatrie. Im Jahr 2000 musste es die Akut-Station im Zuge derKrankenhausbedarfsplanung abgeben und in ein Krankenhaus fürrehabilitative Geriatrie mit einer kleinen Akut-Versorgungseinheit vonzehn Plätzen umgewandelt werden.Seit dem 1. Januar 2006 verfügt das Marienkrankenhaus über 33Betten im Reha-Bereich und 35 Betten für die akut-innere Medizinmit einem Schwerpunkt Geriatrie.

Info

Neue Ausrichtung sorgtfür bessere BelegungMarienkrankenhaus verfügt wieder über akut-innere Abteilung mit geriatrischem Schwerpunkt

Dr. med. Josef Rein bei einer Ultraschall-Untersuchung am Marienkrankenhaus.

Das Spektrum der medizinischen Leistungen hat sich seit der Abkehr von der rei-

nen Rehabilitation vergrößert. Foto: SMMP

Page 8: blickpunkt Mensch 2-2006

seniorenhilfe

8

Einrichtungen bewerben sich um Prädikat- neunmonatiger Prozess bis Oktober 2006

Die Seniorenhilfe SMMP gGmbH will sich bis Ende deslaufenden Jahres nach europaweit geltenden Kriterienzertifizieren lassen. Dazu haben sich sieben Arbeits-

gruppen gebildet, die in den sieben stationären Einrichtungensowie den ambulanten Diensten der Schwestern der hl. MariaMagdalena Postel unterschiedliche Projekte angehen: Die rei-chen von der Intensivierung zielgruppenorientierter Betreuungs-angebote bis hin zur Einführung eines mobilen Wäscheservices.

“Diese Projekte sind eine logische Weiterführung der Arbeit, diewir schon in den letzten Jahren geleistet haben”, sagt AndreaMarx-Kleine, die als Qualitätsmanagerin für den Gesamtprozessverantwortlich ist. Denn die Seniorenhilfe-Einrichtungen derSchwestern der hl. Maria Magdalena Postel arbeiten schon seit2002 nach dem so genannten EFQM-Modell, das die “EuropeanFoundation for Quality-Management” vorgibt. Dabei werden dieEinrichtungen in einer Selbstbewertung immer wieder auf denPrüfstand gestellt und Verbesserungsmöglichkeiten aufgelistet.“Daraus wiederum ergibt sich ein Aktionsplan, der im Laufe einesJahres umgesetzt wird”, erklärt die Betriebs- und Heimleiterin desWohn- und Pflegezentrums Haus Maria in Geseke. Deshalb bringedie Zertifizierungsphase zwar viele Termine und ein zusätzlichesPensum an Arbeit mit sich. Aber es gehe nicht nur um ein Siegel -sondern um die Bestätigung eines funktionierenden Management-

Prozesses, der auch in den nächsten Jahren Be-stand haben soll. "Kommunikationswege wer-den verbessert, Netzwerke ausgebaut, Kostengesenkt. Gleichzeitig soll sich der Service fürBewohner und Kunden verbessern", nennt Ag-nes Junker, Pflegedienstleiterin im Haus MariaRegina in Diestedde und Leiterin der Arbeits-gruppe für "Mitarbeiterqualifikation, Wissens-vermittlung und -transfer", wesentliche Ziele.

Erst Selbstbewertung, dann Aktionsplan

Das Schema für die Zertifizierung ist dasselbe wie in den letztenJahren - “nur dass diesmal alle Einrichtungen gleichermaßen invol-viert sein müssen, da wir uns als Verbund zertifizieren lassen”,erläutert Andrea Marx-Kleine. Im Januar haben sich die Leitungs-kräfte aus den Einrichtungen der Seniorenhilfe SMMP mit Ge-schäftsführer Ludger Dabrock zur Selbstbewertung im Fachsemi-nar für Altenpflege in Geseke getroffen. Es folgte eine "Kick-Off"-Veranstaltung an allen Standorten. "Das war wichtig, um alle Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord zu holen", blickt Agnes Jun-ker zurück. In Diestedde fand dieser “Startschuss” zum Beispielam 10. Februar statt. 50 Beschäftigte nahmen daran teil. Dabei wur-den Zwischenziele benannt, welche die Einrichtungen für sich inbestimmten Zeitabständen überprüfen.Zwischenziele stecken sich auch die unterschiedlich großen, ein-richtungsübergreifenden Projektgruppen. Eine beschäftigt sich mit“Zielgruppenorientierten Betreuungsangeboten”. Sie behandelt dieFrage, wieweit man sich in einem stationären Heim von festen Wo-chenstrukturen loslösen und flexibler auf die bestehenden Bedürf-nisse der Heimbewohner eingehen kann. “Der Spielkreis am Don-nerstagnachmittag ist nämlich nicht unbedingt an jedem Donners-tag gleich attraktiv”, weiß Andrea Marx-Kleine. Also gelte es diePflegekräfte stärker bei der Gestaltung des Tagesablaufes einzube-ziehen und “Wohnstuben” mit einer veränderten Form des Mitei-nanders zu schaffen. “Bettlägerige, Kranke und Sterbende wollenwir dabei nicht außen vor lassen”, betont Andrea Marx-Kleine.Agnes Junker erarbeitet mit ihrem Team eine einheitliche Strukturfür Fort und Weiterbildungen: "Dazu geben wir an die Teilnehme-rinnen und Teilnehmer der zurzeit stattfindenden Kurse Fragebö-gen aus, anhand derer sie die Fortbildung bewerten. Später fragenwir ab, was sich im Alltag bewährt und praktikabel ist.” So wolleman sicherstellen, dass standortspezifisch nur Kurse im Angebotbleiben, deren Anregungen einen Bedarf decken und umsetzbarsind. Das Fachseminar für Altenpflege sei bei dieser Koordina-tions-Aufgabe ein sehr wichtiger Partner.

Seniorenhilfewird "besiegelt"

Sieben ArbeitsgruppenDie Seniorenhilfe SMMP hat sich im Rahmen des Bewerbungsverfah-rens für das Siegel "Committed to excellence" für sieben Projekt-gruppen entschieden:1. Systematische Netzwerkarbeit und Marktbeobachtung (verantw.:Olav Finkermann, Leiter Zentralverwaltung SMMP Seniorenhilfe)2. Mitarbeiterqualifikation, Wissensvermittlung und -transfer (ver-antw.: Agnes Junker, PDL Haus Maria Regina/Wadersloh-Diestedde)3. Zielgruppenorientierte Betreuungsangebote (verantw.: AndreaSpielmann, Betriebs- und Heimleiterin Haus St. Josef/Heiden)4. Optimierung Wäscheversorgung (verantw.: Thomas Schubert,Betriebs- und Heimleiter Haus St. Martin/Herten-Westerholt)5. Revision Qualitätshandbuch (verantw.: Andrea Marx-Kleine,Qualitätsmanagement-Beauftragte SMMP-Seniorenhilfe)6. Vivendi mobil (= mobile Datenerfassung von Kunden, verantw.:Wilfried Weeke, Leiter Ambulante Dienste/Herten-Westerholt)7. Ausbau mobiler Menüservice und mobile Wäscheversorgung, ver-antw.: Eva Mertins-Brölemann, Leiterin Ambulanter PflegedienstHaus Maria/Geseke

Page 9: blickpunkt Mensch 2-2006

seniorenhilfe

Die Zertifizierung nach EFQMDer Gesetzgeber schreibt den Einrichtungen der Seniorenhilfe einfundiertes Qualitätsmanagement - kurz QM - vor. QM bedeutet, dassein Prozess eingeleitet wird, der zur ständigen Selbstbewertung dereigenen Arbeit animiert und daraus Verbesserungsmöglichkeiten ab-leitet. Es gibt verschiedene Organisationen und Verbände, die denEinrichtungen ein funktionierendes QM zertifizieren und somit sicherstellen, dass bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllt sind und ein Pro-zess zur steten Optimierung der Arbeit nach klar definierten, vorge-gebenen Strukturen abläuft. Die Träger können das so erlangte Sie-gel für ihr eigenes Marketing einsetzen - etwa auf Briefköpfen oderin Zeitungsanzeigen.2005 hat die Seniorenhilfe SMMP gGmbH beschlossen, sich auf einsolches Zertifikat zu bewerben. Das tat sie bei der "European Foun-dation for Quality-Management" (Europäische Gesellschaft für Quali-täts-Management - kurz EFQM), nach deren Kriterien die Einrichtun-gen ohnehin schon arbeiteten. Der mitgliederbasierte Verband hatseinen Sitz in Brüssel und legt europaweit Qualitätskriterien für so-ziale Einrichtungen wie Hospitäler, Seniorenheime oder Schulen fest.Die EFQM vergibt drei Grade an Zertifikaten: Erste Stufe istdas Prädikat "Committed to Excellence", was übersetzt werden kannmit der “Verpflichtung zur vorbildlichen Arbeit" und als Leitgedankenden permanenten Weg zur Verbesserung vorsieht. Das Siegel bleibtzwei Jahre gültig. Anschließend kann sich der Träger auf dasselbeoder die nächsthöhere Auszeichnung bewerben.Zweite Stufe ist das Siegel "Recogneised for excellence", was sovielbedeutet wie "Anerkannt für vorbildliche Arbeit". Dritte und höchsteStufe ist schließlich der so genannte “European quality award” bzw.Deutscher Ludwig Erhard Preis. Hier sind Maßnahmen gefordert, diedas Haus in außergewöhnlicher Weise überregional profilieren.

Weitere Gruppen beschäftigen sich mit dem Aufbau “systemati-scher Netzwerke” und der Marktbeobachtung oder der Revisiondes Qualitätshandbuches. Und einige widmen sich ganz prakti-schen Service-Leistungen, von denen die Kunden und Bewohnerunmittelbar profitieren. So hat Eva Mertins-Brölemann beispiels-weise die Leitung der Gruppe “Ausbau mobiler Menüservice undmobile Wäscheversorgung übernommen. Neben der Intensivie-rung der Öffentlichkeitsarbeit und der Erschließung neuer Kun-denwege steht in diesem Bereich auch die Einführung einer mobi-len Wäscheversorgung an. "Warum sollen wir auf unseren Fahrtennicht auch Wäsche abholen und gereinigt zurückbringen?", fragtEva Mertins-Brölemann. Der Start ist bis Anfang Oktober geplant.

Mobile Datenerfassung für die Pflegedienste

Wilfried Weeke bringt die mobile Erfassung von Kunden- und Pa-tientendaten in Fahrt: “Das Gerät ist nicht viel größer als ein Han-dy”, erläutert der Leiter des Ambulanten Pflegedienstes am Ger-trudis-Hospital in Herten-Westerholt. “Es zeigt unserer Mitarbeite-rin sofort, welche Dienste hier erforderlich und welche Leistungenzuletzt erbracht worden sind. Auch die Telefonnummern von An-gehörigen, die im Notfall zu unterrichten sind, hat man damit im-mer greifbar”, nennt er die parktischen Vorteile. Ein wirtschaftli-cher Effekt besteht darin, dass erbrachte Leistungen sofort elektro-nisch notiert und seltener vergessen werden. Auch die Tourenpla-nung verlagert sich von den für die Ambulanten Pflegedienste bis-her so typischen Stecktafeln auf die elektronischen Begleiter. Wil-fried Weeke erklärt respektvoll: “Das Gerät weiß einfach, wannwelche Mitarbeiterin welche Tour zu fahren hat.” Wäscheservice und mobile Datenerfassung sollen bis zum Sommerlaufen. Damit sie - wie die Ergebnisse der anderen Projektgruppenauch - in die Bewertung einfließen können. Eine Kommission wirddann mehrere Einrichtungen besuchen, bevor sie die Zertifizierungvergibt. Viel Zeit zum Ausruhen wird danach nicht bleiben. “Dennin zwei Jahren stehen die Chancen gut, das nächsthöhere Zertifikatanzustreben”, verrät Andrea Marx-Kleine (siehe Info-Box rechts).

Info

Mit zielgruppenorientierten Betreuungsangeboten

wie der schon bestehenden Gerontostube für

Demenzerkrankte im Haus Maria Regina (Bild links)

setzt sich eine Gruppe unter Leitung von Andrea

Spielmann, der Betriebs- und Heimleiterin des

Hauses St. Josef in Heiden, auseinander. Das Bild

unten entstand bei einem Treffen am 15. März in

Herten-Westerholt. Veränderungen kommen auch

auf die ambulanten Pflegedienste (Bild ganz links)

zu: Dort werden die Einführung eines Wäscheser-

vices und der mobilen Datenerfassung erprobt.

Fotos: SMMP

9

Page 10: blickpunkt Mensch 2-2006

bildung

Der Applaus hallt nach der fast dreistündigen Auffüh-rung noch minutenlang nach. Das Publikum ist begeis-tert. Erst langsam leert sich die Aula des Walburgis-

gymnasiums Menden. Und das ging nach allen sieben Vorstel-lungen so, die von ca. 2.000 Schülern, Eltern und Interessiertenbesucht worden waren: Die Uraufführung des selbst geschriebe-nen, komponierten und inszenierten Musicals über das Lebender hl. Walburga war ein voller Erfolg.

"Trotz der intensiven Proben und der investierten Freizeit hat esuns allen viel Spaß gemacht", sagt Ansgar Bornhoff. Der Musikleh-rer hat gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Becker die Mu-sik zu dem Stück geschrieben. Marika Eggers, Lehrerin fürDeutsch, Biologie und evangelische Religion, schrieb den Text.Und der stand genau genommen am Anfang der Produktion.Zwar sagt Ansgar Bornhoff: "Ich wollte immer schon einmal einMusical komponieren." Doch erst nachdem Marika Eggers von die-sem Bestreben erfuhr - und die beiden sich schnell einig waren,dass ein solches Singspiel dann von der Namenspatronin derSchule handeln müsste - machte sie sich daran, ein Skript zu ver-fassen. "Das lag dann auf einmal in meinem Lehrerzimmerfach",erinnert sich Ansgar Bornhoff - "von da an gab es kein Zurückmehr." Dieser Entschluss liegt nun eineinhalb Jahre zurück.

Es dauerte noch-mals einige Mona-te, bis die Melo-dien der wichtigs-ten Songs kompo-niert waren unddas Musical all-mählich Form be-kam. "Anfang 2005haben wir danneinen Anschlag inder Schule

gemacht, über den wir Schülerinnen und Schüler für Schauspiel,Tanz, Gesang und Musik gesucht haben. Der Andrang war schonbeim ersten Mal riesig", erinnert sich der Musiklehrer.So hatte sich auch Katrin Mestermann für die Rolle der Walburgabeworben. "Ich singe und tanze gerne. Deshalb habe ich michsofort gemeldet", sagt die 16-Jährige, die auch in einem Chor mit-singt und erste Bühnenerfahrungen in einem Amateur-Theatergesammelt hat. Sie teilte sich die Hauptrolle der hl. Walburga mitRicarda Kleineberg, die als Organistin und Chorsängerin ebenfallssehr "musikerfahren" ist. Alle wichtigen Rollen wurden vorsorglichdoppelt besetzt.

10

Das 8. Jahrhundertin die Gegenwart geholt

Schwierig gestaltete sichdie Suche nach Männer-stimmen. Unter den Mön-chen fanden sich deshalbauch einige Pädagogen. Die Rolle Wunibalds, des Bruders der hl.Walburga, teilten sich zum Beispiel der Schüler Patrick Pahl undder Lehrer Werner Mäsing. Das sollte den Unterhaltungswert -zumindest für die Schüler - noch steigern. Denn in einer solchenRolle hatten sie ihre Lehrer auch noch nicht gesehen.Im Laufe der immer intensiveren Proben brachten sich auch dieSchülerinnen und Schüler mit Kommentaren und Ideen ein, beson-ders die Rahmenhandlung "würzten" sie mit ihrem Jargon. DerRahmen handelt in der Gegenwart und beginnt im Walburgisgym-nasium. Ein Schüler reist mit einer Freundin nach Cornwall. Dortbegeben sie sich zusammen mit Cousin, Cousine und deren Freun-din Walburga auf die Spuren der heiligen Ordensfrau. In der Bin-nenhandlung wird dargestellt, wie Walburga im 8. Jahrhundert aufBitten ihres Onkels Bonifatius (gespielt von Lehrer Friedhelm Wi-scher bzw. Schüler Patrick Pahl) mit mehreren Ordensschwestern,unter denen sich auch ihre Tante Lioba befindet, ins damals `wilde`Germanien aufbricht. Dort ist ihr Bruder Wunibald schon als Mis-sionar tätig. Von Bonifatius in Mainz beauftragt, steht sie zunächstihrer Tante Lioba, die als Äbtissin in das Kloster Tauberbischofs-heim geschickt wird, zur Seite, während ihr Bruder Wunibald inHeidenheim ein Kloster gründet. Dorthin wird sie nach drei Jahrenberufen, um ein Frauenkloster aufzubauen. Prompt schlägt ihr dieSkepsis der Bevölkerung entgegen. Aber die Schwestern gewinnenAnerkennung, besonders auch durch ihre Tätigkeit als Lehrerinnen.

Eine Äbtissin als Leiterin eines Männerordens?

Der Gesang des Unterstufenchores unter der leitung von SieglindeGrote und die amüsanten Szenen mit den jüngsten Sängern undSchauspielern des Walburgisgymnasiums führen den Zuschauerndie besonderen pädagogischen Fähigkeiten Walburgas vor Augen:Als ihr Bruder Wunibald stirbt, soll sie auch die Leitung des Män-nerklosters übernehmen. Eine Äbtissin für einen Männerorden?Diese revolutionäre Idee stößt unter den Brüdern nicht nur aufGegenliebe...Marika Eggers, die in dem Stück neben der Schülerin Katrin Lack-ner später auch die Rolle der Lioba übernahm, gibt zu: "Ich binzwar evangelisch, aber seit meiner eigenen Schulzeit im Walburgis-gymnasium mit Heiligengeschichten vertraut. Als ich mich in denletzten beiden Jahren mit den spärlichen Quellen zum Leben derhl. Walburga auseinander setzte und daraus die Geschichte formte,haben mir ihr Eifer, Mut, Gottvertrauen und ihre Hingabe sehr im-

Selbst geschriebenes Walburga-Musical war in Menden ein Riesenerfolg

Page 11: blickpunkt Mensch 2-2006

11

bildung

11

Heiligenstadt. In das "Land der Dämmerung" führten die Schü-lerinnen und Schüler der berufsbildenden Bergschule St. Elisabethin Heiligenstadt ihr Publikum bei der Aufführung des gleichnami-gen Astrid-Lindgren-Märchens am 2. April in ihrer Aula. ThomasHolzborn, Leiter des Jugendhauses Villa Lampe und Honorarleh-rer an der Bergschule, hatte aus der Geschichte ein Singspiel krei-ert, die Lieder getextet und vertont. Dann hat er es mit 19 Schülernder Erzieher-, Sozialassistenten- und Fachabiturklassen eingeübt.Schwester Maria Barbara Schneiders malte die Bilder dazu.Schon bei der Uraufführung platzte die Aula mit 270 Besuchernaus den Nähten. Und dass sie begeistert waren, zeigt die Summe,die als Spende für die Arbeit der Schwestern der hl. Maria Magda-lena Postel in Rumänien zusammenkam: nämlich 710 Euro.An den Kindergärten und Grundschulen von Heiligenstadt wurdedas Stück während der folgenden Tage auf die Bühne gebracht. "Esist so konzipiert, dass es mit wenig Aufwand überall aufzuführenist", erklärt Schulleiterin Sr. Theresia Maria Müller, die - wieThomas Holzborn - ebenfalls eine Rolle übernommen hat. Vor denSommerferien soll die Inszenierung noch einmal im größeren Um-kreis auf "Tournee" gehen. St. Theresita Maria: "Damit wollen wiruns in der Region engagieren und für unsere reformpädagogi-schen Ideen werben."

Spannende Reise in das “Land der Dämmerung”

poniert." Und Ansgar Bornhoff fügt an: "Damit es den Zuschauerngenauso ergeht, wollten wir sie mit der Rahmenhandlung in derGegenwart abholen und mit ins Mittelalter nehmen."Am Ende sind beide Handlungsstränge so weit verwoben, dass diemoderne Walburga in Jeans der historischen in Ordenstracht be-gegnet. Die heutige Walburga verrät der Missionarin aus dem 8.Jahrhundert, dass sie 100 Jahre später heilig gesprochen wird. Diebescheidene Ordensschwester hält diese Begegnung jedoch füreine Vision, eine teuflische "Ausgeburt ihrer Fantasie".

Mütter halfen beim Nähen der Kostüme

Die gelungenen Kulissen und Kostüme vereinfachten die Reise indas 8. Jahrhundert. Das Bühnenbild wurde von einer zehnten Klas-se unter der Leitung der Kunstlehrerin Svenja Schwieger angefer-tigt. Die Kostüme hatte eine Mutter entworfen. Weitere Mütter,Schüler und Lehrerinnen halfen beim Nähen. Schließlich fand dieSportlehrerin Elisabeth Mäsing Wege, auch Ungeübten optischwirkungsvolle Tänze zu vermitteln. Und Musiklehrerin SabineThielmann führte Regie.Insgesamt waren mehr als 100 Aktive beteiligt. Dazu gehörtenauch tatkräftige Bühnenarbeiter. Und viel Arbeit investierte auchdie kleine Band aus Schülern und Lehrern mit Klavier, Bass,Schlagzeug, Synthesizer, Flöten und Saxophon. Sie setzte dieNoten stimmungsvoll um.

"Der große Aufwand und dieviele Mühe haben sich auf jedenFall gelohnt", sagt Jasmin Brink-schulte, die sich gemeinsam mitDesiree Niebecker die Rolle derheute lebenden Walburga teilt.Zuletzt war der Wechsel vonProben und Aufführungen füralle Beteiligten gar keineBelastung mehr. "Im Gegenteil:Es war schon fast ungewohnt,wenn nachmittags keine Probemehr stattfand", sagt der 15-jährige Tobias Lischka. Ob amWalburgisgymnasium bald dasnächste Musical in Produktiongeht...?

Eingängige Musik, ein imposantes Bühnenbild,

aufwändige Kostüme und eine gelungene

Choreographie machten die Uraufführung des

Walburga-Musicals zu einem Riesen-Erfolg.

Fotos: SMMP

Herr Lilienstengel (Veit Lamprecht, l.) nimmt Göran (Kristin Künstler) aus dem

Krankenbett mit ins "Land der Dämmerung". Dort vergisst Göran sein krankes

Bein, kann sogar die Straßenbahn fahren oder den König besuchen. Foto: SMMP

Page 12: blickpunkt Mensch 2-2006

Die Evolutionsgeschwindigkeiten der Organisationenund ihrer Umwelten driften immer schneller auseinan-der", warnte Professor Dr. Rudolf Wimmer die 55 leiten-

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Einrichtungen derSchwestern der hl. Maria Magdalena Postel. Die kamen vom 20.bis zum 23. März zu einer viertägigen "Strategiewerkstatt" imBergkloster Bestwig zusammen. Eine Veranstaltung, die beiSMMP seit 13 Jahren Tradition hat. Diesmal wurden die mittel-fristigen Ziele für die nächsten drei bis fünf Jahre abgestimmt.

Dabei stehen die Schulen, Kliniken und Einrichtungen der Senio-renhilfe vor allem vor wirtschaftlichen Herausforderungen, die esmit einer inhaltlichen Neuausrichtung zu verbinden gilt. Die Zahlder Schüler nimmt ab. Zugleich wird der Weg zum Abitur nunauch in Hessen und Nordrhein-Westfalen von 13 auf zwölf Jahreverkürzt. Die Gymnasien werden also kleiner. "Eine Option ist viel-leicht, sie durch den parallelen Aufbau neuer Realschulen von un-ten abzusichern", teilte Geschäftsführerin Sr. Maria Dolores Bilodem Plenum nach den Diskussionen der Schulleiter mit. DieseÜberlegungen gelte es standortspezifisch zu überprüfen. Die Kliniken haben mit dem Neubau der zentralen Aufnahme in

blickpunkt

12

Strengere Führung,mehr FlexibilitätStrategiewerkstatt im Bergkloster Bestwig

Anlässlich der Strategiewerkstatt im Bergkloster Bestwig sprach“blickpunkt mensch” mit Professor Dr. Rudolf Wimmer:

Wie würden Sie Ihre Rolle bei SMMP beschreiben?Wimmer: Meine Aufgabe besteht darin, für den Meinungsbil-dungsprozess in zentralen Überlebensfragen eine geordneteStruktur zu finden. Es ist wichtig, dass die relevanten Themen aufden Tisch kommen und ein Vermeidungsverhalten aufzulösen.

Sie beraten auch börsennotierte Unternehmen. Besteht zwischen denZielen dieser Firmen und einem gemeinnützigen Träger wie SMMP mitchristlichem Leitbild nicht ein fundamentaler Gegensatz?Wimmer: Nein. Die gemeinsame `Sinnstiftung` muss als Res-

Westerholt (siehe Bericht S. 6) und der Wiedereinrichtung derAkut-Geriatrie in Nassau (siehe Bericht S. 7) zwei wichtige Schrittein die Zukunft gemacht. Um sich auf die neue Entgeltregelungnach Fallpauschalen einzurichten, werden aber noch weitere An-strengungen erforderlich sein.Die Einrichtungen der Seniorenhilfe befinden sich derzeit im Zerti-fizierungsverfahren (siehe Bericht S. 8 und 9). Problematisch er-weist sich auch hier die harte Konkurrenz durch freie Anbieter.Wilfried Weeke vom Ambulanten Pflegedienst Martinus in Herten-Westerholt hat in einem Umkreis von zehn Kilometern beispiels-weise 24 Mitbewerber: “Und manche zahlen für eine examiniertePflegekraft noch nicht einmal halb soviel wie wir." Daher kämeman bei Neueinstellungen um etwas moderatere Haustarife nichtumhin, räumte der Geschäftsführer der Einrichtungen und Diens-te, Ludger Dabrock, ein. Gleichzeitig betonte er aber: "Was beimanchen Mitbewerbern geschieht, ist für uns inakzeptabel."Angesichts solcher Wettbewerbsverzerrungen und stetig neuerRahmenbedingungen mahnte Professor Wimmer: "Das Paradoxeist, dass Sie sich angesichts klar festgelegter und überprüfbarerZiele eine gewisse Flexibilität erhalten müssen, um reagieren zukönnen. Dadurch ändern sich gegebenenfalls auch Ihre Ziele."

Strategisches Handeln und christliches Denken sind kein Gegensatz

?source begriffen werden. Sie schafft Identität. Es gibt Unterneh-men, die danach suchen. Umgekehrt darf diese Werte-Orientie-rung den notwendigen Entwicklungsprozess nicht behindern.Wer darin einen Konflikt sieht, kommt nicht weiter. Man benö-tigt beides in Verbindung. Das zeigt auch die Wäscherei Kamp-schulte, die als mittelständisches Unternehmen trotz des hartenWettbewerbes Qualitätsmerkmale erhält und langfristig denkt.Die Wertschöpfung muss stimmen. Professionell hinzuschauen,was für die Existenz wichtig ist, darf nicht mit einer Abkehr vonchristlicher Haltung verwechselt werden. Die zeigt sich darin,wie fair man mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgeht.

Wie sehen Sie die Einrichtungen von SMMP für die Zukunft aufgestellt?Wimmer: Die weitgefächerten Geschäftsfelder stellen die Füh-rung vor eine große Herausforderung. Deren Aufgaben reichenvon der Sanierung bis zur Spezialisierung. Aber wenn es gelingt,Nischen zu besetzen - wie es die Schulen etwa mit ihrem Profilder Wertevermittlung tun -, dann ist SMMP auf einem guten Weg.Entscheidend wird sein, dass die Zukunftsthemen auch bei denMitarbeiterinnen und Mitarbeitern ankommen. Die haben zumTeil Existenzängste. Denen gilt es kommunikativ zu begegnen.

Auch ein Firmenbesuch bei der Großwäscherei Kampschulte in Soest war

Bestandteil der Tagung. Interessiert nahmen die SMMP-Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter zur Kenntnis, dass es zwischen den strategischen Überlegungen des mit-

telständischen Unternehmens mit seinen 130 Angestellten und den notwendigen

Schritten bei den eigenen Häusern viele Parallelen gibt. Foto: SMMP

Page 13: blickpunkt Mensch 2-2006

13

Was, Ihr geht für ein Jahr nach Bolivien? Mit Eurer sie-benjährigen Tochter?" Als Familie Empelmann ausdem Örtchen Marienbaum bei Xanten ihren Ent-

schluss gefasst hatte, schlugen ihr Erstaunen, Bewunderung,aber teilweise auch Unverständnis entgegen. Die Reaktionenzeigen vielleicht auch, wie gewöhnlich der Umgang mit derArmut in unserer Welt schon geworden ist.

In Bolivien wollen Monika und Ludger Empelmann die Arbeit derSchwestern der hl. Maria Magdalena Postel im Kinderdorf "La Pro-videncia" bei Cochabamba unterstützen. Tochter Leonie ist geradeeinmal alt genug um zu ahnen, was ihr bevorsteht. "Sie wird mitErfahrungen zurückkehren, die sie ihren Mitschülern wahrschein-lich gar nicht vermitteln kann", hat ihre Klassenlehrerin gesagt."Aber das sind dann auch Erfahrungen, die ihr Verständnis vonund ihre Sicht auf unsere Welt sicher ein Leben lang prägen wer-den", hofft Monika Empelmann.Der Entschluss ist über viele Jahre gereift. "Mein Mann und ichsind früher beide gerne gereist. Nach Afrika, Australien, Amerika.Nicht zufällig haben wir uns auch auf einer Safari kennen gelernt",erklärt die 43-Jährige. In den besuchten Ländern hätten sie beideimmer wieder auch Armut erlebt: "Deshalb war es für uns jetzt ander Zeit, diesen Menschen ein wenig von unserem Reichtum abzu-geben." Mit Reichtum bezeichnet sie das gemietete Haus, die Renteihres Mannes, die Rücklagen, die für das Jahr in Bolivien reichen.Der gelernte Kfz-Mechaniker Ludger Empelmann hatte 38 Jahrelang im Salzbergwerk Rheinberg gearbeitet, bis das Unternehmenverkauft wurde und er die Gelegenheit wahrnahm, mit 55 Jahrenin den Ruhestand zu gehen. Seine Frau Monika stammt aus derNähe von Nürnberg, absolvierte eine kaufmännische Ausbildungund arbeitete 20 Jahre lang bei Siemens.

Besinnen auf das Wesentliche

"Vielleicht muss man wirklich viel erlebt haben, um sich wiederauf das Wesentliche zu besinnen", sagt Monika Empelmann. Viel-leicht hat sie auch deshalb 1997 ihren sicheren Job bei Siemens ge-kündigt und sich an der Schule für Sozialpädagogik in Xanten an-gemeldet. Um das Abitur nachzuholen. So habe sie auch SchwesterMaria Angelika Schumacher kennen gelernt, die dort unterrichtete."Aber ich hatte lange Zeit keine Ahnung, dass sich die Schwesternder hl. Maria Magdalena Postel auch im Ausland engagieren."Das änderte sich, als Monika Empelmann ein Prospekt über die“Missionare auf Zeit” in die Hände fiel. "Dafür waren wir zwar zualt. Aber als wir uns an das Jugendbüro im Bergkloster Bestwigwandten, fühlten wir uns nach den vielen Anfragen bei anderen

13

mission

Tausche Reichtum gegen ArmutFamilie Empelmann aus Xanten unterstützt ein Jahr lang die Arbeit im Kinderdorf "La Providencia"

kirchlichen Organisationen endlich verstanden", erinnert sich Mo-nika Empelmann. So kam es zu einem ersten Treffen mit SchwesterTheresia Lehmeier und Schwester Aloisia Höing. Später ließen siesich in Heiligenstadt ausführlich über das Projekt "La Providencia"informieren. Dann wurden Versicherungsfragen geregelt, Spanischgelernt, der Mietvertrag für das Haus gekündigt, Möbel unterge-stellt, Koffer gepackt und Impfungen vorgenommen. "Allein diekosteten 800 Euro", rechnet Ludger Empelmann zusammen.Für ihn sind in dem Kinderdorf vor allem hausmeisterliche Tätig-keiten vorgesehen. Ehefrau Monika soll gleich die Leitung einerder zehn Mädchengruppen übernehmen: "Dort ist wohl jemandausgefallen. Scheinbar kommen wir zur rechten Zeit." Insgesamtleben in dem Kinderdorf der Schwestern der hl. Maria MagdalenaPostel 140 Mädchen. Die meisten von ihnen sind Halb- oderVollwaisen. Sie sollen hier gut versorgt werden und eine solideSchulausbildung erhalten.

Leonie besucht dann die zweite Klasse der Grundschule. Da derUnterricht in Bolivien nach den langen Winterferien erst im Fe-bruar wieder anfängt, konnte sie dort quasi mit Beginn des neuenSchuljahres einsteigen. Und den Kontakt zu ihren Freundinnen inDeutschland will sie per E-Mail halten.Wichtig war Familie Empelmann, dass sie trotz der 10.000 Kilome-ter Entfernung bei einer katholischen Organisation ein Stück Hei-mat behält: "Die werden wir sicher im Gottesdienst wiederfinden." Wenn sie im Februar 2007 zurückkehrt, wird sich einiges in ihremLeben verändern. Nicht nur, dass die Erfahrungen prägen werden,sondern auch, dass sie im direkten Anschluss nach Bayern in dieNähe von Monika Empelmanns Eltern zieht. Die Nachbarn werdendann nicht alle neugierig fragen, wie es ihnen in Bolivien ergangenist. Stattdessen bleibt der Familie Zeit, sich in Deutschland wiedereinzuleben. Wobei Bolivien wahrscheinlich auch immer ein StückHeimat bleibt.

Monika, Ludger und

Leonie Empelmann

zeigen, wo es das

nächste Jahr hin-

geht: In Bolivien sind

sie 10.000 Kilome-

ter von ihrer Heimat

entfernt.

Foto: SMMP

Page 14: blickpunkt Mensch 2-2006

nachrichten

14

aktueBestwig. Die Missionsprokuratorin der Schwestern der hl. MariaMagdalena Postel, Sr. Christa Maria Henninghaus, vollendete am4. Februar ihr 80. Lebensjahr. Von 1990 bis 1996 war sie General-oberin der Kongregation.Geboren in Menden, lernte sie die Schwestern am Walburgisgym-nasium kennen, dessen Träger der Orden heute noch ist. Nacheiner kaufmännischen Ausbildung trat sie 1947 der Gemeinschaftbei. Es folgten das Noviziat in Geseke und die zehnjährige Mitar-beit an der Pforte des Marienkrankenhauses Bad Ems. Acht Jahrelang war sie anschließend am Christophorus-Krankenhaus in Ber-lin-Lichtenrade tätig. 1966 kehrte sie als Generalsekretärin nachGeseke zurück. Dort befand sich übergangsweise - bis zum Bezugdes Bergklosters 1968 - das Generalat.Unter Sr. Maria Angela Himmelhaus wurde sie Generalassistentin,ehe sie selbst 1990 Generaloberin wurde. Nach 1996 übernahm sienoch einmal das Amt der Generalsekretärin. Bis heute ist sie Pro-vinzssekretärin und Missionsprokuratorin. Diese Aufgabe machtihr nach wie vor Freude, auch wenn sie zugibt: "Eigentlich würdees Zeit, die Missionsarbeit an eine jüngere Schwester abzugeben.Andererseits ist es ein Vorteil, viele Schwestern und Menschen inSüdamerika, Rumänien und Mosambik persönlich zu kennen."

Bestwig/Heiligenstadt. Schwester Pia Elisa-beth Hellrung feierte am 28. Februar ihren70. Geburtstag. Die im Eichfeld geboreneOrdensfrau ist seit 2003 Provinzoberin derdamals neu gegründeten Europäischen Pro-vinz der Schwestern der hl. Maria Magda-lena Postel. Zuvor war dieses Gebiet in eineost- und eine westdeutsche sowie eine nie-derländische Provinz unterteilt.Sr. Pia Elisabeth leitete nach ihrer Ausbil-dung zur Sozialpädagogin zu DDR-Zeitenzwei Kindergärten im Eichsfeld. 1965 tatsich für sie mit der jugendpastoralen Arbeitim Marcel-Callo-Haus ein neues Arbeitsfeldauf. An manchen Wochenenden hatten sich-dort bis zu 100 junge Menschen getroffen.Schließlich baute sie ein Seminar zur Aus-

bildung kirchlicher Erzieherinnen auf, wo-raus nach der Wende die berufsbildendeBergschule erwuchs: "Wer hier zur DDR-Zeit einen Abschluss machte, hatte keinestaatliche Anerkennung. Deshalb musstenwir sicher stellen, dass die jungen Frauen

später in deneigenen, kirchli-chen Einrichtun-gen eingestelltwurden.” Mit der deut-schen Einheitwendete sichdas Blatt. Von daan durften dieDozentinnen der

kleinen kirchlichen Schule nämlich diestaatlichen Erzieherinnen weiterbilden, da-mit ihr Abschluss bundesweit Geltung hat.Heute zählt die berufsbildende Bergschule700 Schülerinnen und Schüler. Und sie ge-hört wieder dem Orden, nachdem es gelun-gen war, das zu DDR-Zeiten veräußerteGebäude zurückzukaufen.Sr. Pia Elisabeth Hellrung war bis 1996 Pro-vinzassistentin im Eichsfeld und wurdedann Generalassistentin in Bestwig. Nachder Rückverlegung des Generalats nachHeiligenstadt wurde sie hier Oberin derzusammengelegten Europäischen Provinz.

Siehe auch: Ausgabe 3 (Mai/Juni) desMissionsmagazins “kontinente”

Kassel/Halle an der Saale. Schwester Maria Ignatia Langelaübernimmt zum 1. August 2006 die Schulleitung des Elisabeth-Gymnasiums in Halle an der Saale. Damit verlässt sie nach insge-samt 31-jähriger Tätigkeit das Engelsburg-Gymnasium in Kassel.Davon war sie auch hier schon 16 Jahre Schulleiterin.Wie die 61-Jährige erklärt, sei die Entscheidung sehr kurzfristiggefallen: "Bei der Verabschiedung von Annegret Fuehr in Heiligen-stadt sprach mich der Direktor der Edith-Stein-Stiftung des Bis-tums Magdeburg, Thomas Quecke, an, ob ich nicht Interesse hät-te." Die Edith-Stein-Stiftung ist Träger dieser Schule. Nach einigenTagen Bedenkzeit stellte Sr. Maria Ignatia fest, "dass in mir eine Ge-wissheit wuchs wie eigentlich noch nie in meinen 42 Ordensjahrenzuvor, dass der Weg gut ist." Also bat sie die Ordensleitung um ei-ne Freistellung von ihrer bisherigen Tätigkeit. Stiftung und Bischofstellten Schwester Maria Ignatia dann zum nächsten Schuljahr ein. "Das Engelsburg-Gymnasium hat ein engagiertes Kollegium, dasseinen Weg weitergeht", weiß Sr. Maria Ignatia - "und für mich wares jetzt noch einmal eine Möglichkeit, etwas Neues anzufangen."Das Elisabeth-Gymnasium in Halle wurde nach der DeutschenEinheit gegründet und zog erst vor wenigen Jahren in einen Neu-bau um, der ganz bewusst in einer Plattenbau-Siedlung liegt. In

der 220.000 Einwohner-StadtHalle gehören weniger als zehnProzent der Bevölkerung einerchristlichen Kirche an. Aus die-sem Grund nähme das Gymna-sium je ein Drittel katholischer,evangelischer und nicht-christli-cher Kinder auf. "Das ist eineHerausforderung, die mich sehrreizt", sagt die Ordensfrau. Undsie nimmt sie aus Überzeugungan: "Denn es ist ungeheuer wich-tig, die geistliche Dimension anden Schulen zu erhalten. Das isteine Kraft, die auch der Gesell-schaft gut tut."

Sr. Christa Maria Henninghausvollendete das 80. Lebensjahr

Schwester Maria Ignatia Langelaverlässt die Engelsburg

Schwester Pia Elisabeth Hellrung feierte ihren 70. Geburtstag

Noch immer viel auf

Reisen: Sr. Christa

Maria Henninghaus

bei einem Besuch

des Kinderdorfes bei

Cochabamba in

Bolivien im

Dezember 2005.

Foto: SMMP.

Page 15: blickpunkt Mensch 2-2006

15

nachrichten

15

blickpunkt menschMagazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

der Schwestern der hl. Maria Magdalena PostelRedaktion: Katharina Masannek (verantwortlich),

Dr. Ulrich BockLayout: Katharina Masannek, Dr. Ulrich BockKontaktadresse: Postfach 1162, 59901 Bestwig,

Telefon: 02904/808-242E-Mail: [email protected]: www.smmp.de

Redaktionsschluss: Montag, 3. April 2006

Impressum

llesGeseke.Geseke. 42 Mal nach Moskau und zurück - soweit fahren die zehn Fahr-zeuge des Ambulanten Pflegedienstes am Haus Maria in Geseke Jahr fürJahr. Das entspricht 300 Kilometern am Tag. Und auf dieser Strecke wer-den 120 Kunden mit Pflegeleistungen oder warmen Mahlzeiten versorgt.Am 1. April 2006 feierte der Ambulante Dienst in Geseke sein zehnjährigesBestehen. Gleichzeitig wurden an diesem Tag die neuen Räumlichkeitenim Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria eingeweiht. Etwa 40 Gäste nah-men daran teil. "Unser altes Quartier neben der Tagespflege Haus Elisa-beth war einfach zu klein geworden. Wir haben uns jetzt von 80 auf etwa140 Quadratmeter vergrößert", erklärt die Leiterin des Ambulanten Diens-tes, Eva Mertins-Brölemann. Diese Fläche teilt sich auf ein Besprechungs-zimmer und zwei Büroräume auf.Angefangen hat sie am 1. April 1996 mit zwei Kolleginnen, zwei Autosund einer Kundin. Heute zählt ihre "Mannschaft" 34 Mitarbeiterinnen, diean sieben Tagen in der Woche von früh morgens bis spät abends im Ein-satz sind. Sie leisten Krankenpflege, betreuen demenziell Erkrankte, bietenPflegekurse und Beratung an - und sie liefern warmes Essen aus. Außer-dem gehören zwei Kinderkrankenschwestern zum Team, die pflegebe-dürftige Kinder zu Hause versorgen.In diesem Jahr nahm der Ambulante Pflegedienst am Haus Maria erstmalsauch eine Auszubildende auf. Weitere Neuerungen gibt es im Sommer.Dann ist der Start des mobilen Wäschedienstes geplant (vgl. S. 8-9).

Nassau. Seit zehn Jahren bestehen die Ambulanten Diensteam Marienkrankenhaus in Nassau. Anlässlich dieses Jubi-läums lud die Einrichtung am 2. April zu einem Tag derOffenen Tür. Rund 120 Gäste kamen und sahen sich dabeiauch das vom Ambulanten Pflegedienst mitgenutzte Reha-bilitationszentrum des Krankenhauses an.Inzwischen zählt der Ambulante Pflegedienst 18 Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter. Sie bedinenen jeden Tag 70 Kun-den. Der Leiter des Pflegedienstes, Gerhard Emmerich, be-tont: “Wir sehen uns als eine Ergänzung zum Krankenhausund betreuen die Menschen auch über die Grenzen unseresKreises hinaus.” Das Angebot reicht von der Grundpflegeüber hauswirtschaftliche Dienste bis zum mobilen Menü-service.

Zu zehn Jahren ambulantem Pflegedienst nahm Eva Mertins-Brölemann (mitte) Glückwün-

sche von Gesekes Bürgermeister Franz Holtgrewe, der Leiterin des Wohn- und Pflegezen-

trums Haus Maria, Andrea Marx-Kleine, der Leiterin der Tagespflege Haus Elisabeth, Petra

Sadura, Hartmut Pingel als Leiter des benachbarten Fachseminars für Altenpflege,

Pflegedienstleiterin Petra Wessel und dem Geschäftsführer der SMMP-Einrichtungen und

Dienste, Ludger Dabrock, entgegen (v.l.n.r.). Foto: SMMP

Neue Räume zum JubiläumNeue Räume zum Jubiläum

Borken-WBorken-Weseke.eseke. Die neuen, umgebautenRäume des Franziskusstifts in Borken-We-seke wurden im Januar offiziell eingesegnet(blickpunkt mensch berichtete zuletzt in Aus-gabe 1/2005). Gleichzeitig nutzten viele In-teressierte die Gelegenheit, einen Blick indie betreute Senioren-Hausgemeinschaft zuwerfen. Neun von zehn Wohnungen sindschon belegt. “Wir sind dankbar dafür, hiereine zukunftsweisende Einrichtungsformgefunden zu haben, die auch eine große

Akzeptanz im Umfeld und bei der Gemein-de findet”, erklärt der Geschäftsführer derSMMP-Einrichtungen und -Dienste, LudgerDabrock. Das Franziskusstift und die Ange-bote des Seniorenheims St. Josef in Heidenschlössen eine Versorgungslücke in der Re-gion. Auch die Zusammenarbeit mit derCaritas, die die Pflege- und Betreuungsleis-tungen für die Bewohner des Franziskus-stifts anbietet, verlaufe sehr positiv. Der mitim Haus lebende Schwesternkonvent ist in

einen Teil dieser Aufgaben einbezogen.Die Schwestern der hl. Maria MagdalenaPostel sind nach wie vor Betreiber der Ein-richtung. Da das Franziskusstift als kleines,selbstständiges Seniorenheim aber nicht“überlebensfähig” war, hatte man sich zumUmbau und für die Kooperation mit demCaritas-Verband Borken entschieden. Dasneue Konzept geht auf - und die Bewohnerfühlen sich in den großzügigen, hellenWohnungen sehr wohl.

FranziskusstiftFranziskusstifteingesegneteingesegnet

Generalassistentin Sr. Adel-

gundis Pastusiak und General-

oberin Sr. Aloisia Höing

begrüßen Bewohner des

Franziskusstifts in Borken-

Weseke. Foto: SMMP

Pflegedienst öffnete Türen

Dem Leiter der Ambulanten Pflegedienste, Gerhard Emmerich (2.v.r.)

gratulierten: Provinzassistentin Sr. Maria Hildegard Schültingkemper,

Chefärztin Dr. Irmgard Luthe, Pflegedienstdirektorin Sr. Placida Fennen-

kötter, Geschäftsführer Christian Uhl, Generalökonomin Sr. Maria Dolores

Bilo und der kaufmännische Direktor Bernhard Unkel ( v.l.). Foto: SMMP

Page 16: blickpunkt Mensch 2-2006

ww

w.sm

mp.

de

nachrichten / termine

Bestwig. Das Bildungswerk der Schwestern der hl. MariaMagdalena Postel weist darauf hin, dass es die vom LandNRW in den Jahren 2006 und 2007 zur Verfügung gestellten"Bildungsschecks" einlöst. Dabei übernimmt das Land 50Prozent der Weiterbildungskosten.Im Mai und Juni veranstaltet das Bildungswerk unter ande-rem folgende Kurse:05. und 06.05.: Umgang mit Schülern an BerufskollegsWeiterbildung am Placida Viel Berufskolleg Menden11. 05.: Förderung der Selbstwahrnehmung bei KindernSinnesschulung für Erzieherinnen und Erzieher in Bestwig30.05.: Sozialerziehung nach Maria MontessoriFortbildung in der Montessori-Akademie Meschede

Weitere Informationen unter Tel. 02904 / 808-179.Das komplette Programm ist im Internet einsehbar:www.bildungswerkbestwigonline.de

Termine des Bildungswerkes

Herten-Westerholt. Gleich zwei Stunden lang fuhr am 24. Februarvor dem Seniorenheim St. Martin in Herten-Westerholt die Polizeivor. Immer wieder. Der Großeinsatz hatte Gott sei Dank keinenernsten Hintergrund. Vielmehr drehte die Polizei an diesem Vor-mittag die Sequenz für einen Film, mit dem sie im Internet abHerbst für ihre Nachwuchsarbeit werben will.Die gespielte Situation: Eine demente Heimbewohnerin kehrt voneinem Waldspaziergang nicht mehr zurück. Die Polizei ist alar-miert, sucht die Gegend per Hubschrauber ab. Schließlich findetsie die Bewohnerin und bringt sie ins Heim zurück. Diese letzteSzene fand nun vor dem Eingang des Martinus-Heims statt.Heim- und Betriebsleiter Thomas Schubert hat der Polizei gerne"Dreherlaubnis" erteilt, auch wenn er betont: "Dass sie bei unsanfragte, hat sicher nicht damit zu tun, dass unser Haus für solcheEinsätze bekannt ist. Tatsache ist aber: Der Anteil demenziellerBewohnerinnen und Bewohner nimmt zu. Das stellt uns vorimmer größere Herausforderungen.” Auch für die Polizei nehmensolche Einsätze offenbar zu.

Der Film ist ab Herbst auf der Homepage der Polizei NRW zusehen: www.polizei-nrw.de

Bestwig. Die Berufsqualifizierungseinrichtung Neue Arbeit mitMenschen (NAMe gGmbH) hat einen wichtigen Durchbrucherlangt: Das Ladenlokal präsentiert sich jetzt nämlich mit einerneuen Front zum Vorplatz des Bestwiger Bürger- und Rathauseshin. "Damit hoffen wir auch auf eine bessere Wahrnehmung in derÖffentlichkeit - und natürlich auch auf zusätzliche Einnahmen",sagt der pädagogische Leiter der Einrichtung, Siegfried Vittighoff.Die Beschäftigungsgesellschaft besteht seit fünf Jahren. Finanziertwird sie aus Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und desLandes Nordrhein-Westfalen. Im Sommer 2004 ist der Betrieb indie neuen Räume am Rathausplatz umgezogen. Eingang und La-den waren bisher allerdings nur vom Innenhof aus erreichbar. Zurzeit beschäftigt NAMe 41 Menschen, die sich für den erstenArbeitsmarkt fit machen wollen. 19 Jugendliche besuchen seit An-fang November ein so genanntes "Werkstattjahr". Diese von dernordrhein-westfälischen Landesregierung initiierte Maßnahme sollvor allem schulmüden Jugendlichen eine Chance auf dem Arbeits-markt geben. Sie haben nur noch an zwei Tagen Unterricht undsammeln bereits an drei Wochentagen praktische Erfahrungen imArbeitsalltag.

16 Frauen bereiten sich mit Hilfe von NAMe nach längerer Auszeitauf einen Wiedereinstieg in das Berufsleben vor. Kooperations-partner für beide Maßnahmen ist das Berufskolleg BergklosterBestwig. Außerdem gibt es sechs Beschäftigte in sogenannten "Ein-Euro-Jobs", die auf eine feste Übernahme in anderen Betrieben hof-fen. "Wir klopfen den Bedarf immer wieder neu ab und richtendaraufhin auch unser Angebot auf diese Menschen aus", sagt Sieg-fried Vittighoff. Dabei helfen ihm Heizungsbauer Ludger Rams-pott und Schreinermeister Manfred Schäfers als Anleiter. PetraBurmann komplettiert das Team als Verwaltungskraft.Im Rahmen der Maßnahmen stellen die Beschäftigten Produkteaus der Holz- und Metallverarbeitung her: Dazu zählen Garten-stühle, Holzspielzeug oder Wohn-Accessoires. Diese Unikate sindin dem Laden von NAMe erhältlich.

Der Laden ist werktags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9bis 13 Uhr geöffnet. Infos auch unter www.berufskolleg-berg-kloster-bestwig.de, Menüpunkt NAMe.

Durchbruch für “NAMe”

Polizeieinsatz am HausSt. Martin war nur für den Film

Auch Bestwigs Bürgermeister Ralf Peús (2.v.r.) besichtigte die neuen Räume der

NAMe gGmbH. Foto: SMMP

16