Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext · Gemeinsame Jahrestagung des AK Geoarchäologie und...

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Gemeinsame Jahrestagung AK Geoarchäologie und AG Paläopedologie Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext 17. bis 20. Mai 2012 in Leipzig Institut für Geographie · Johannisallee 19 a · 04103 Leipzig

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Gemeinsame Jahrestagung AK Geoarchäologie und AG Paläopedologie

Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

17. bis 20. Mai 2012 in Leipzig

Institut für Geographie · Johannisallee 19 a · 04103 Leipzig

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Gemeinsame Jahrestagung des AK Geoarchäologie und der AG Paläopedologie

Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext17. bis 20. Mai 2012

Universität Leipzig · Institut für Geographie · Johannisallee 19a · 04103 Leipzig

Organisation: Professur für Physische Geographie in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen

Christian Tinapp Christoph [email protected] [email protected]

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2 SPonSoren / IMPreSSUM

Herausgeber: Christian Tinapp und Christoph Zielhofer

Satz und Gestaltung: Ute Leitholdt und eva Leitholdt

Titelbilder:

o. l. Archäologische Prospektionsarbeiten für die erweiterung des Porsche-Werks Leipzig (Foto: LfA Sachsen);

o. r. und u. l. Anlage und Dokumentation eines Geoprofiles bei der Ausgrabung einer linienbandkeramischen Siedlung

im Bereich der ortsumfahrung Mügeln, Mittelsachsen (Fotos: Christian Tinapp);

u. r. Ausgrabung eines Torbereiches der vierfachen stichbandkeramischen Kreisgrabenanlage bei Kyhna,

nordwestsachsen (Foto: LfA Sachsen)

Druck und Weiterverarbeitung: zimodruck, Leipzig

Für den Inhalt sind die Autoren verantwortlich.

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InhALT

Vorträge (Abstracts)

Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

harald Stäuble (Dresden) Archäologische Projekte im Leipziger Land . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Christian Tinapp (Leipzig), Birgit Schneider, harald StäubleGeochemische Untersuchungen von Archäosedimenten aus bandkeramischen Befunden in nW-Sachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Andrea renno (Dresden), Carmen Liebermann, Michèle DiniesArchiv Flussaue – neue ergebnisse zur Auenentwicklung des Weißen Schöps (nördliche oberlausitz). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Melanie dos Santos Mendes (Aachen), Jens Protze, renate Gerlach, Frank Lehmkuhl Landnutzungswandel in der römischen Antike jenseits der Alpen – Geoarchäologische ergebnisse zu einer »geplanten« Kulturlandschaftsentwicklung im rheinland . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Alexandra raab (Cottbus), Alexander nicolay, Melanie Takla, Frank Müller, Thomas raab, horst rösler, eberhard BönischPaläoumweltforschung und Braunkohlenarchäologie in der niederlausitz (Brandenburg). . . . . . . . 15

Markus Dotterweich (Mainz), Peter Kühn, Johann Friedrich Tolksdorf, Susann Müller, oliver nelleein ungewöhnliches spätglaziales und frühholozänes Boden-Sedimentarchiv im Pfälzer Wald: haben paläolithische und mesolithische Jäger und Sammler extreme Bodenerosion ausgelöst? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Johann Friedrich Tolksdorf (Marburg), Falko Turner, Knut Kaiser, eileen eckmeier, Mareike Stahlschmidt, rupert A. housley, Victoria L. Cullen, Klaus Breest, Stephan VeilStratigraphie und Paläoumwelt der spätpaläolithischen Fundstelle Grabow (östliches niedersachsen). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Mareike Stahlschmidt (Tübingen), Christopher e. Miller, Bertrand Ligouis, Gerlinde Bigga, Franceso Berna, Paul Goldberg, Jordi Serangeli, nicholas J. ConardGeoarchaeological research in Schöningen 13 II-4: Site formation and implications for the archaeological interpretation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

eva Leitholdt, Stefanie Berg-hobohm, Britta Kopecky-hermanns, Jens Bussmann, Annett Krüger, Christoph ZielhoferFossa Carolina: The First Attempt to Bridge the Central european Watershed – A review, new Findings and Geoarchaeological Challenges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

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Dana Pietsch (Tübingen), Peter Kühn, Sergey Lisitsyn, Anastasia Markova, Sergey Sedov, Andrey SinitsynKrotovinas in sediments and paleosols of the Upper Palaeolithic sites Kostiënki and Borshchevo (Middle russian Plain) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

holger Kels (Aachen), Jens Protze, Valéry Sitlivy, Frank Lehmkuhl Geoarchäologische Untersuchungen zu paläolithischen Fundstellen in Westrumänien . . . . . . . . . . 21

Bertil Mächtle (heidelberg)Magnitude oder Frequenz – wann kann die Umwelt kulturelle Veränderungen beeinflussen? . . . . . 22

Session 2: Mediterranraum/Levante

Kathrin e. Fitzsimmons (Leipzig), radu Iovita, Adrian Dobos, Ulrich hambach, Alexandra hilgers, Anja Zander Prehistoric human migration and environmental change in the Lower Danube loess steppe: perspectives from the Lower through Upper Palaeolithic. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Stefan Dreibrodt (Kiel), Carolin Lubos, Tim Schroedter, oliver nelle, Marcella Frangipaneergebnisse geoarchäologischer Forschungen am oberen euphrat bei Arslantepe/Malatya, Türkei . . 24

Manuel Bertrams (Aachen), Jens Protze, Daniel Schyle, eileen eckmeier, Martin Kehl, nicole Klasen, Frank LehmkuhlUpper Pleistocene sediments in the Wadi Sabra (Jordan) as archives of environmental change in the context of Modern human passage through the Middle east . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

hans Georg K. Gebel (Berlin)Southern Levant’s Cultural Frameworks of neolithic environments. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Lee Clare (Köln), Bernhard Weninger Adaptive Cycles and Abrupt Climate Change in the Southern Levantine neolithic. . . . . . . . . . . . . 27

Christoph Zielhofer (Leipzig), Lee Clare, Gary rollefson, Dirk hoffmeister, Georg Bareth, Christopher roettig, heike Bullmann, Birgit Schneider, Bernhard Weninger The decline of the early neolithic population centre of ‘Ain Ghazal and corresponding earth surface processes, Jordan rift Valley . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Bernhard Lucke (erlangen), Mohammed Shunnaq, Bethany Walker, rupert Bäumler, Michael SchmidtClimate and landscape change in 6th century Jordan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Session 3: Methoden der Paläopedologie und Geoarchäologie

eileen eckmeier (Bonn), renate GerlachAnalyse prähistorischer Bodenrelikte und Sedimente mit VIS-Spektroskopie . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Stefan hecht (heidelberg) Geoelektrische Tomographie 3D zur (geo-)archäologi schen Prospektion – Fallbeispiele aus Azekah/Israel, Turfan/Xinjiang (nW-China), Ulpiana/Kosovo, Vrable/Slowakei und Waldgirmes/hessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

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Johanna Lomax (Gießen), Markus Fuchs, Ludwig Zöller, Daniel richter, Frank Preusser, Markus FiebigLumineszenzdatierungen an der Gravettien-Fundstelle Krems-Wachtberg (Österreich) – Was passiert, wenn drei Labore mit fünf unterschiedlichen Methoden datieren? . . . . . . . . . . . . . . . 33

Mario Tuthorn (Bayreuth), Michael Zech, Marc ruppenthal, Yvonne oelmann, Bruno GlaserDo hemicellulose biomarkers in soils reflect the 18o/16o isotopic composition of precipitation? Implications for a novel paleoclimate proxy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Michael Zech (Bayreuth/halle), Tobias Krause, Sascha Meszner, Dominik FaustIncorrect when uncorrected: reconstructing vegetation history using n-alkane biomarkers in loess-paleosol sequences – a case study from the Saxonian loess region, Germany . . . . . . . . . . . 35

roland Zech (Zürich), Sascha Meszner, Christoph Zielhofer, Tim eglinton, Dominik Faust Lipid Biomarker und komponenten-spezifische D/h-Analysen an dem Löss-Paleoboden Profil Zeuchfeld, Sachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Session 4: Paläopedologie

héctor Cabadas (Mexiko), Sergey Sedov, elizabeth Solleiro, Birgit Terhorst, Christina Wiesbeck, Bodo Damm Soil development in the karstic landscape of Maya Lowlands: natural and human-induced processes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Daniela Sauer (Dresden)Palaeopedology news 2012 – Aktuelle internationale Paläopedologie-Aktivitäten . . . . . . . . . . . . . . 38

Poster (Abstracts)[1] Björn Buggle (Bayreuth), Michael Zech, Markus Fuchs A Molecular View – neue Perspektiven für die Paläo-Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

[2] Jens Bussmann (osnabrück), Joachim W. härtling, Christoph Zielhofer, Margret Fuchsholozäne Sedimentdynamik im Umfeld der Varusschlacht am Wiehengebirge, osnabrücker Land. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

[3] nina Dörschner (Leipzig), Kathrin e. Fitzsimmons, Peter Ditchfield, Shannon McPherron, Abdeljalil Bouzouggar, Jean-Jacques hublinoptisch stimulierte Lumineszenzdatierung an Sedimenten der altsteinzeitlichen Fundstelle rhafas (ne Marokko) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

[4] Markus Dotterweich (Mainz), Stefan Wenzel, rainer SchregLandnutzungsbedingte und klimaabhängige Boden- und reliefentwicklung seit der römerzeit im westlichen Segbachtal bei Mayen in der osteifel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

[5] Dagmar Fritzsch (Frankfurt a. M.), Carola Metzner-nebelsick Die hügelgrabnekropole von Lapus, region Maramures, rumänien – erste ergebnisse der mikromorphologischen Analysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

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[6] Julia Gerz (Bonn), Alexandra hilgers, Matthias Becker, renate GerlachDer prähistorische Fundplatz oechlitz (Querfurter Platte, Sachsen-Anhalt): ergebnisse der geochemischen Analysen und der oSL-Datierungen aus Befundfüllungen und Bodensedimenten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

[7] Peter Felix-henningsen (Gießen) Die grüne Sahara – holozäne Landschaftsentwicklung in der Umgebung eines steinzeitlichen Gräberfeldes in ne-niger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

[8] hanna hadler (Mainz), Timo Willershäuser, Konstantin ntageretzis, Peter henning, Andreas Vöttearthquake and tsunami events in the Ionian Sea and the Gulf of Corinth (eastern Mediterranean, Greece): Catalogue entries and non-entries and their interpretation with regard to palaeotsunami research . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

[9] Michael hein (Leipzig), Sebastian Pomm, Christian Schneider, ronny Schmidt, Jürgen heinrichFeldbodenkundliche und geochemische hinweise auf (prä-)historische Kalkdüngung in der Lösslandschaft Kleinpolens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

[10] Max hellfritsch (Dresden), Dominik Faust, Christoph Steinmann, Christian TinappUntersuchungen zur holozänen Boden- und reliefentwicklung im Quellgebiet des Salzbaches im Mulde-Lösshügelland südlich von Geithain, Sachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

[11] Christian heymann (Kiel), oliver nelle, Walter Dörfler, helen Zagana, norbert nowaczyk, Ingmar Unkel Late Glacial to Mid-holocene environmental Development of Lake Stymphalia (ne-Peloponnese, Greece). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

[12] Falk hieke (Freiberg), ralf SinapiusFossile Böden am Bienitz – eine neuaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

[13] Sylvia hipp (osnabrück)rekonstruktion der spätholozänen Vegetations- und Landnutzungsgeschichte im Umfeld der spätrömischen Befestigung in Keszthely Fenékpuszta am Balaton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

[14] André Kirchner (Leipzig), Sabine KraushaarSoil properties as indicators for past humid conditions in the hyper arid region of southeast egypt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

[15] Torsten Klein (Leipzig), Saskia Kretschmer, harald Stäuble, Christian Tinapp, Christoph Zielhofereine geophysikalisch-bodenkundliche Untersuchung des oberflächennahen Untergrundes im Grabungsumfeld einer linienbandkeramischen Siedlung des zukünftigen Braunkohleabbaufeldes Peres/Vereinigtes Schleenhain. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

[16] Katja Kothieringer (Bamberg), Karsten Lambers Gebirgsböden als Umweltarchive – erste ergebnisse einer Messkampagne im Silvretta-Massiv . . . 57

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[17] Fernando Leceta (heidelberg), Bertil Mächtle, Gerd Schukraft, Bernhard eitel The effect of pre-hispanic agriculture practices on soils in the Western Cordillera of the Peruvian Andes (region Laramate, 14.5° S) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

[18] Carmen Liebermann (Dresden) Between the reserves – Stone Age Industries in open-pit Mines of Upper Lusatia . . . . . . . . . . . . . 59

[19] Carolin Lubos (Frankfurt), Andreas Ginau, Fevzi-Kemal Moetz, necmi Karul, Jürgen WunderlichBilanzierung von Stoffflüssen im archäologischen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

[20] Bernhard Lucke (erlangen), helga Kemnitz, rupert BäumlerMetasomatism in Terra rossa genesis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

[21] Alexander nicolay (Cottbus), Alexandra raab, Thomas raab, horst rösler eberhard Bönisch Anthropogen induzierte Flugsanddecken und begrabene Böden in der niederlausitz – ergebnisse aus dem Tagebauvorfeld Jänschwalde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

[22] Swetlana Peters (Frankfurt a. M.), Alexander Borisov, Sabine reinhold, heinrich Thiemeyer Mikrobiologische Bodenanalysen als Werkzeug, um Funktionsbereiche historischer Siedlungen zu differenzieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

[23] Jens Protze (Aachen), Melanie dos Santos Mendes, eileen eckmeier, renate Gerlachevaluierung sedimentologischer und geochemischer Verfahren in der Geoarchäologie Praxisbeispiele aus der rheinischen Bodendenkmalpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

[24] Astrid röpke (Frankfurt a. M.), Carlo DietlDie verbrannte, bronzezeitliche Befestigung von Bernstorf (oberbayern): neue geoarchäologische ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

[25] Thomas Saile (regensburg), ronny Schmidt, Christian TinappGeoarchäologische Untersuchungen zur postbandkeramischen Bodenerosion im Bereich einer frühneolithischen Siedlung bei Schwiegershausen, Ldkr. osterode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

[26] Sergey Sedov (México City), Dana Pietsch, Peter KühnPaleosols of Kostenki: environmental setting of the earliest modern humans in the eastern europe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

[27] Anna Smetanová (Bratislava), Peter Pišút, Markus Dotterweich, Aleš Létal, Tomáš Čejka, Ján Čurlík The historical erosion of Chernozem soils under long-term agriculture (case study: Voderady, Slovakia) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

[28] Andreas Stele (osnabrück), Jens Bussmann, Joachim W. härtling, Susanne Wilbers-rost, Achim rost, Günther MoosbauerCombined approach of soil erosion mapping and geomagnetic prospection – a tool in landscape archaeology? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

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[29] Christian Stolz (Flensburg)Burggartenflüchtlinge und archäologische Zeigerpflanzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

[30] André Strauss (Leipzig), Astolfo AraujoThe use of sedimentary depositional rates as an interpretative tool in geoarchaeology: a case study of the archaeological region of Lagoa Santa, Central Brazil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

[31] hans von Suchodoletz (Leipzig/Dresden), Martin Menz, Peter Kühn, Dominik FaustPaläoböden als Indikatoren von Phasen geomorphologisch-fluvialer Stabilität in einem Flusseinzugsgebiet in ostgeorgien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

[32] Melanie Takla (Cottbus), Alexandra raab, Thomas raab, horst rösler, eberhard BönischDie (früh-)industrielle Köhlerei in der Jänschwalder heide (Tagebau Jänschwalde, niederlausitz) – eine GIS-basierte rekonstruktion der anthropogenen Landschaftsveränderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

[33] Johann Friedrich Tolksdorf (Marburg), Knut Kaiser holocene aeolian dynamics in the european sand-belt as indicated by geochronological data. . . . . 75

[34] richard Vogt (Gaienhofen-hemmenhofen), Michael StrobelArchäologische Denkmalpflege und Bodenkunde. Bestands erfassung von Bodendenkmälern im mittelsächsischen Löss hügelland durch Bohrstocksondierungen. . . . . . . . . . 76

[35] heiko Vollmann (Leipzig), Lisa Goldmann, Tobias Lauer, Manfred Frechen, Susann Müller, Christian Tinapp, hans von Suchodoletz, Christoph ZielhoferLössstratigraphische Untersuchungen im Südraum von Leipzig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

[36] Timo Willershäuser (Mainz), Andreas Vött, hanna hadler, Peter henning, Konstantin ntageretzisevidence of high-energy impact near Kato Samiko, Gulf of Kyparissia (western Peloponnese, Greece), during history . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

[37] Christoph Zielhofer (Leipzig), William Fletcher, Steffen Mischke Late Quaternary pedological and environmental response to rapid hydrological cycles in the Atlas Mountains, Morocco . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

[38] Christoph Zielhofer (Leipzig), Peter ettel, Stefanie Berg-hobohm, eva Leitholdt, Lukas Werther Fossa Carolina: Bindeglied der hafennetzwerke an rhein und Donau. Studien zur Überwindung der europäischen hauptwasserscheide im Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Teilnehmerliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .81

Autorenindex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

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VorTräGe (Abstracts)

Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

Session 2: Mediterranraum/Levante

Session 3: Methoden der Paläopedologie und Geoarchäologie

Session 4: Paläopedologie

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VorTräGe 11 Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

harald Stäuble1,*

Archäologische Projekte im Leipziger Land

1 Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden

* [email protected]

nach Inkrafttreten des SächsDSchG im Jahre 1993 konnte eine Vielzahl von Großpro-jekten archäologisch betreut werden, bei denen zahllose neue archäologische Fundplät-ze ausgegraben und dokumentiert wurden. ein Schwerpunkt der Untersuchungen in der region um Leipzig lag dabei im Frühneolithikum (ca. 5500 – 4500 v. Chr.), jener epoche der Vorgeschichte in der die ersten Ackerbauern und Viehzüchter die Land-schaft großflächig aufsiedelten.

neben den Ausgrabungen im Tagebau Zwenkau, wo im Bereich der abgebrochenen Siedlung eythra, am westlichen Auenrand der Weißen elster rd. 30 ha zusammen-hängende Siedlungsfläche mit Spuren von mehreren tausend Gruben und etwa 300 hausgrundrissen aufgedeckt werden konnten, verteilen sich die zahlreichen weiteren Fundstellen kleinräumig betrachtet über die unterschiedlichsten geographischen räu-me. neben der Fundanalyse und jene der häuser – beides bedeutende elemente zur Klärung typochronologischer Aspekte – erfolgen stets auch naturwissenschaftliche Un-tersuchungen, darunter vor allem paläobotanische und geomorphologische Analysen.

Langfristiges Ziel ist es nämlich, neben der in Sachsen leider noch auf dem Stand der 1950er Jahre befindenden Typochronologie, auch Fragen zur Siedlungs- und Popula-tionsdynamik, zur Sozialgeschichte aber auch zur natürlichen Umwelt jener Zeit zu klären.

Literatur:M. Cladders, H. Stäuble, T. Tischendorf, S. Wolfram, Zur linien- und stichbandkeramischen Besiedlung von Eythra, Lkr. Leipzig. In:

Siedlungsstruktur und Kulturwandel in der Bandkeramik. Beiträge der Internationalen Tagung �Neue Fragen zur Bandkeramik oder Alles beim Alten?!�, Leipzig, 23.-24. September 2010 (Dresden 2012).

H. Stäuble, Frühneolithikum: Linienband- und stichbandkeramische Kulturen. In: Atlas zur Geschichte und Landeskunde von Sachsen. Beiheft zur Karte B I 1.1�1.5, Ur- und Frühgeschichte Sachsens (Leipzig und Dresden 2010) 24-42.

H. Stäuble, Braunkohlen- und Trassenarchäologie: eine Herausforderung mit Tradition. Ausgr. Sachsen 2, Beiheft 21 Arbeits- u. Forsch.ber. sächsisch. Bodendenkmalpflege 2010, 67-82.

H. Stäuble/C. Steinmann/ P. de Vries, Large-scale Archaeology Projects in Saxony, Germany. In: G. Blancquaert/F. Malrain/H. Stäuble/J. Vanmoerkerke (Hrsg.), Understanding the Past: A Matter of Surface-Area. Acts of the XIIIth Session of the EAA Congress, Zadar 2007. BAR Intern. Ser. 2194, 2011, 25-46.

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Christian Tinapp1,*, Birgit Schneider2, harald Stäuble3

Geochemische Untersuchungen von Archäosedimenten aus bandkeramischen Befunden in NW-Sachsen

1 Institut für Geographie, Universität Leipzig, Deutschland2 Universität Leipzig3 Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden

* [email protected]

Bei zahlreichen Grabungen des Landesamtes für Archäologie Sachsen werden Befunde freigelegt, deren Strukturen und Verfüllungen Fragen aufwerfen, die während der Feldarbeiten nicht beantwortet werden können. In enger Zusammenarbeit mit der Physischen Geographie der Universität Leipzig war es bereits mehrfach möglich, diese Fragen durch die Begleitung der Geländekampagne mit der gezielten entnahme von Proben und der Anwendung verschiedener analytischer Verfahren zu beantworten.

ein Beispiel hierfür bildet der linienbandkeramische Brunnen von Brodau, der vor sie-ben Jahren bei einer rettungsgrabung entdeckt und ausgegraben wurde. Verschiedene eigenschaften der Verfüllung, der Baugrube und des umgebenden Sediments wurden vor ort dokumentiert, es folgte die entnahme von Proben und die geochemische Ana-lyse mit der erfassung von mehreren Parametern. Die ergebnisse erlauben zum einen rückschlüsse auf den vorwiegend limnischen Ursprung der inneren Brunnensedimente, zum anderen auf die herkunft des Baugrubenmaterials aus den anstehenden Geschie-bemergeln.

nur wenige Kilometer entfernt befindet sich die vierfache stichbandkeramische Kreis-grabenanlage von Kyhna. Während der Ausgrabung aus den Gräben entnommenes Probenmaterial und die erfassung der wichtigsten geochemischen Parameter lassen rückschlüsse auf die in der archäologischen Forschung kontrovers diskutierten Verfül-lungsprozesse zu. Während die spitze Grabensohle durch natürliche erosionsprozesse an den Grabenwänden von starken Schwankungen des Carbonat- und Sandgehalts geprägt ist, wird der obere Bereich durch humoses und wenig stratifiziertes Material aufgebaut, dass auf eine zumindest teilwiese intentionelle Auffüllung schließen lässt.

Literatur: Stäuble, H. & Elburg, R., 2011, Les puits rubanés: distribution, construction et signification. In: A. Hauzeur/I. Jadin/C. Jungels (Hrsg.) 5000

ans avant J.-C., La grande migration? Le Néolithique ancien dans la collection Louis Éloy, Collection du Patrimoine culturel, 3, (Bruxelles 2011), 49–54.

Stäuble, H. & Fröhlich, M., 2006, Zwei Ferkel im Bandkeramischen Brunnen. Sachsen entwickelt sich zu einer wahren Fundgrube für steinzeitliche Brunnen, Archaeo – Archäologie in Sachsen, 3/2006, 16–21.

12 VorTräGe Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

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Andrea renno1,*, Carmen Liebermann1, Michèle Dinies2

Archiv Flussaue – Neue Ergebnisse zur Auenentwicklung des Weißen Schöps (Nördliche Oberlausitz)

1 Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden2 DAI, referat für naturwissenschaften, Berlin

* [email protected]; [email protected]; [email protected]

Das Tagebauvorfeld reichwalde ist seit 1997 Gegenstand intensiver geoarchäologischer Untersuchungen. Aufgrund der interdisziplinären Zusammenarbeit konnten bereits we-sentliche ergebnisse zur Landschafts- und Besiedlungsgeschichte insbesondere für das Spätglazial und Frühholozän erzielt werden (Friedrich et al. 2001; Van der Kroft et al. 2002; renno et al. 2007).

Die Bedeutung der Flussaue des Weißen Schöps als geoarchäologisches Archiv zeigte sich bereits 2001 mit dem Auffinden einer jungbronzezeitlichen Brücke über einem subborealen Altlauf (Vollbrecht & Wirtz 2002).

Mit dem Fortschreiten des Tagebaubetriebes und der damit verbundenen entwässerung besteht nunmehr die Möglichkeit, gezielt tiefgründige Baggerschürfe anzulegen.

ein vollständig dokumentierter ca. 400 m langer Querschnitt durch die Flussaue des Weißen Schöps sowie ergebnisse dendrochronologischer und botanischer Untersu-chungen werden vorgestellt. Dieses Profil ermöglichte die zeitlich und lateral hoch aufgelöste rekonstruktion des holozänen einschneidens des Flusslaufes in die eiszeit-lich geprägte Tallandschaft.

An der Basis der Auenablagerungen konnten jungsteinzeitliche Artefakte geborgen wer-den, die mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einem nahe gelegenen Lagerplatz stammen.

Literatur:Friedrich, M.; Knipping, M.; van der Kroft, P.; Renno, A.; Schmidt, S.; Ullrich, O.; Vollbrecht, J. 2001: Ein Wald am Ende der letzten

Eiszeit. Untersuchungen zur Besiedlungs-, Landschafts- und Vegetationsentwicklung an einem verlandeten See im Tagebau Reichwalde, Niederschlesischer Oberlausitzkreis. Arbeits- und Forschungsberichte zur Sächsischen Bodendenkmalpflege 43 (Dresden) 21–94.

van der Kroft, P.; Renno, A.; Ullrich, O. 2002: Spätglaziale und holozäne Fluß-, Seen- und Niedermoorentwicklung im Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet (Sachsen). In: Kaiser, K. (Hrsg.), Die jungquartäre Fluß- und Seegenese in Nordostdeutschland. Beiträge zur Tagung in Hohenzieritz (Mecklenburg) vom 26. bis 28. Februar 2002. Greifswalder Geographische Arbeiten 26 (Greifswald) 67–71.

Renno, A.; Wirtz, D.; Ender, W. 2007: Natürliche Verhältnisse. In: Braunkohlenarchäologie – Der sächsische Weg. Archäologie in Deutschland 2007, H. 1, 26–28.

Vollbrecht, J.; Wirtz, D. 2002: Holz, Steine, Scherben. Archäologie in Deutschland 2002, H. 6, 6–9.

VorTräGe 13 Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

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Melanie dos Santos Mendes1,*, Jens Protze1, renate Gerlach2, Frank Lehmkuhl1

Landnutzungswandel in der römischen Antike jenseits der Alpen – Geoarchäologische Ergebnisse zu einer »geplanten« Kulturlandschaftsentwicklung im Rheinland

1 Geographisches Institut, rWTh Aachen Universität, Templergraben 55, 52056 Aachen, Germany2 LVr-Amt für Bodendenkmalpflege im rheinland, endenicher Straße 133, 53115 Bonn, Germany

* [email protected]

Die Lössbörden der niederrheinischen Bucht unterlagen ebenso wie der Mittelgebirgs-rand der nordeifel während der letzten 5 500 Jahre einer kontinuierlichen menschli-chen Besiedlung und nutzung. Insbesondere die römische Besiedlung hinterließ in der Landschaft ihre Spuren. Vorgestellt werden vergleichende Studien, die alluviale und kolluviale Sedimente mit ihren pedogenetischen Überprägungen im erft- und rurein-zugsgebiet betrachten und versuchen, nutzungsphasen überregional und in unter-schiedlichem naturräumlichen Kontext nachzuweisen.

Auensedimente und kolluviale Ablagerungen geben hinweise auf die Landnutzungsge-schichte sowie die Dynamik der Landschaftsentwicklung und zeigen die raumzeitliche entwicklung der aus der nutzung resultierenden Umweltbelastungen auf. Verglichen werden Profile aus dem elsbachtal im Bereich des Tagebaus Garzweiler sowie Studien aus dem Inde- und dem Urfttal.

Aufgrund der Komplexität der Fragestellung werden ausgewählte sedimentologische und geochemische Parameter zur erarbeitung der Umweltveränderungen und der In-teraktion zwischen miteinander verzahnten Umweltkompartimenten miteinander kom-biniert (u. a. Korngrößenanalyse, eXrF, Phosphatbestimmung, CnS, Farbmessung).

Am Lehrstuhl für Physische Geographie und Geoökologie wird derzeit eine archiv-bezogene best available technique zur geochemischen und sedimentologischen er-fassung von Landnutzungsmustern erarbeitet. Durch die Kombination ausgewählter Korngrößen-element-Verhältnisse kann eine synchrone Kulturlandschaftsentwicklung in morphologisch unterschiedlichen Landschaftseinheiten nachgewiesen werden. Die Befundlage ermöglichte so den nachweis einer römischen »Planwirtschaft«, die inner-halb der römischen Periode eine Verlagerung vom primären Wirtschaftssektor hin zum sekundären Sektor impliziert.

14 VorTräGe Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

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Alexandra raab1,*, Alexander nicolay2, Melanie Takla1, Frank Müller1, Thomas raab2, horst rösler3, eberhard Bönisch3

Paläoumweltforschung und Braunkohlenarchäologie in der Niederlausitz (Brandenburg)

1 Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften (FZLB), BTU Cottbus, Konrad-Wachsmann-Allee 6, 03046 Cottbus, Deutschland

2 Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung, BTU Cottbus, Konrad-Wachsmann-Allee 6, 03046 Cottbus, Deutschland

3 Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM), Wünsdorfer Platz 4–5, 15806 Zossen, Deutschland

* [email protected]

Seit 2010 untersucht eine interdisziplinäre Forschergruppe der BTU Cottbus in Koope-ration mit dem referat Braunkohlearchäologie des BLDAM die (prä-)historische bis neuzeitliche Landnutzungsgeschichte sowie die anthropogen induzierte Landschaftsent-wicklung im Gebiet des Tagebauvorfeldes Jänschwalde, Südbrandenburg. Die systema-tischen Grabungen des BLDAM sind v. a. landschaftsarchäologisch orientiert, während die BTU Cottbus einen integrativen Forschungsansatz verfolgt, der pedologisch-geomorphologische (nicolay et al.), GIS- bzw. Modell-basierte (Takla et al.) sowie historisch-archivalische (Promotionsvorhaben Müller) Arbeiten umfasst.

Für das Untersuchungsgebiet konnten bislang zwei Arten der Landnutzung mit großflächigen Auswirkungen identifiziert werden. Das sind zum einen ackerbauliche nutzung und zum anderen Waldnutzung in Form von (früh-)industrieller Köhlerei. Die bodenkundlich-geomorphologischen Untersuchungen zeigen, dass mit äolischen Sanden überdeckte Acker- und oberböden weit verbreitet sind. Mehrere Phasen vorzeitiger Ackernutzung können bisher belegt werden. Mittels erster 14C-Datierungen an holzkohlen aus diesen Paläoböden lassen sich die nutzungszeiten verschiedenen Siedlungsphasen zuordnen. Dabei korreliert die jüngste Phase äolischer Aktivität mit der ära der holzkohleproduktion. ein GIS-basiertes Paläoumweltmodell befindet sich derzeit im Aufbau. Auf Basis des Modells sollen holz- bzw. Waldverbrauch, Transport-wege etc. berechnet werden. historisch-archivalische Quellenforschung zur Geschichte des eisenhüttenwerks in Peitz, ein potentieller holzkohleabnehmer, liefert ergänzende Informationen für das Modell.

Mit dem Voranschreiten des Braunkohlenabbaus sind weitere archäologische ergeb-nisse zu erwarten. Darüber hinaus wurden die pedologisch-geomorphologischen Unter-suchungen inzwischen auf die Tagebaue Welzow-Süd und Cottbus-nord erweitet, wo ähnliche Situationen vorhanden sind.

VorTräGe 15 Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

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Markus Dotterweich1,*, Peter Kühn², Johann Friedrich Tolksdorf³, Susann Müller4, oliver nelle5

Ein ungewöhnliches spätglaziales und frühholozänes Boden-Sedimentarchiv im Pfälzer Wald: Haben paläolithische und mesolithische Jäger und Sammler extreme Bodenerosion ausgelöst?

1 Geographisches Institut, Johannes-Gutenberg-University Mainz, Deuschland² Arbeitsbereich Geographie, eberhard Karls University of Tübingen, Germany

3 Institut für Prähistorische Archäologie, Universität Marburg, Deutschland4 Institut für Physische Geographie, Goethe-University Frankfurt a. M., Deutschland5 Institut für Ökosystemforschung, CAU Kiel, Deutschland

* [email protected], Tel.: (0 61 31) 3 92 48 80

Mehrere Bodenaufschlüsse und Bohrungen am Talboden in einem ca. 16 ha großen Trocken tal des Pfälzer Waldes brachten eine vielschichtige und ungewöhnliche Abfolge von Paläoböden und kolluvialen Sedimenten hervor. Diese unterscheidet sich gegen-über anderen spätglazialen und holozänen Bodenprofilen auf sandsteinbürtigen Flächen im Mittelgebirge vor allem durch folgende Charakteristika: 1) es fehlt eine typische Abfolge von periglazialen Lagen. 2) Stattdessen findet sich zuerst eine ca. ein bis zwei Meter mächtige Abfolge aus allerødzeitlichen äolischen Sanden, die mit zahlreichen holzkohlebändern durchzogen ist. 3) Darauf liegt ein ca. 30 cm äolisch-kolluviales sehr holzkohlereiches Sediment, dass neben Lösslehm auch Tephra vom Ausbruch des Laacher See Vulkans enthält. Darin finden sich Knochenreste und organische Anrei-cherungen, die möglicherweise auf eine menschliche Aktivität zu dieser Zeit hinweisen. 4) Diese Schicht wurde pedogen überprägt und weißt ähnliche Charakteristika eines Usselo/Finow Bodens auf, die bisher nur in Dünenregionen des norddeutschen Tief-lands und Polen beschrieben wurden. 5) Darüber liegt eine ca. 2 m mächtige Abfolge sandiger Sedimente, die mit umgelagerter holzkohle und oberbodenmaterial angerei-chert sind. Diese wurden Präboreal erodiert, wobei der betroffene hang im Mittel um ca. 50 cm abgetragen wurde. 6) In den abgelagerten Sedimenten entwickelten sich im holozän zahlreiche Bt-horizont-typische Tonbändchen. 7) erneute Bodenerosion mit intensivem Kerbenreißen lässt sich erst wieder für das 18. und 19. Jh. nachweisen.Die intensive Bodenumlagerung im Allerød und Präboreal und die geomorphologische Stabilität in der Jüngeren Dryas lassen sich durch natürliche Phänomene nur schwer erklären und stehen im Widerspruch zu den klimatischen Verhältnissen. Zudem zeigt sich, dass ein relativ flacher hangbereich besonders stark erodiert wurde, während deutlich steilere hänge weniger betroffen waren. Die ergebnisse werfen somit neue Fragen zum einfluss paläolithischer und mesolithischer Jäger und Sammler auf die Boden- und reliefentwicklung im Spätglazial und Frühholozän auf.

16 VorTräGe Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

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Johann Friedrich Tolksdorf1,*, Falko Turner2, Knut Kaiser3, eileen eckmeier4, Mareike Stahlschmidt5, rupert A. housley6, Victoria L. Cullen7, Klaus Breest8, Stephan Veil8

Stratigraphie und Paläoumwelt der spätpaläolithischen Fundstelle Grabow (östliches Niedersachsen)

1 Universität Marburg, Fachbereich Vor- und Frühgeschichte 2 Universität hannover, Institute für Geobotanik 3 GFZ Deutsches Geoforschungszentrum 4 Universität Bonn, InreS Bodenwissenschaften 5 Universität Tübingen, Urgeschichte und naturwissenschaftliche Archäologie 6 royal holloway University of London, Department of Geography 7 University of oxford, Laboratory for Archaeology and history of Art 8 niedersächsisches Landesmuseum hannover

* [email protected]

obwohl hochflutsedimente nicht nur ein gutes Archiv zur rekonstruktion der spät-glazialen Landschaftsgeschichte sondern auch ausgezeichnete erhaltungsbedingungen für archäologische Befunde dieser Zeitstellung bieten, ist die dokumentierte Anzahl derartiger Stratigraphien in der nordeuropäischen Tiefebene bislang gering. Daher soll anhand der hier vorgestellten hochflutstratigraphie im Umfeld der Fundstelle der Federmesser-Gruppen bei Grabow (elbe-Urstromtal, östliches niedersachsen) durch eine Kombination von chronologischen Ansätzen (Archäologie, Stratigraphie, Tephra-analyse und Palynologie) und paläopedologischen Untersuchungen versucht werden, die entwicklung der Landschaft nachzuzeichnen. es kann gezeigt werden, dass sich nach Ablagerung glazifluviatiler Sande im späten Pleniglazial am Übergang von der älteren Dryas zum Allerød zunächst ein mäandrie-rendes Flusssystem entwickelte und während des frühesten Allerød hochflutsedimente periodisch abgelagert wurden. Diese Uferzone wurde durch Jägergruppen der frühesten Federmesser-Gruppen aufgesucht, die hier bisher singuläre Kunstgegenstände (u. a. die älteste Plastik nordeuropas) aus lokalem Bernstein schufen und deren hinterlassen-schaften in die anwachsenden hochflutsedimente eingebettet wurden. Im Verlauf des ausgehenden Allerød kam die Ablagerung von hochflutsedimenten zum erliegen und es setzte eine Bodenbildung ein, die mit der Stabilisierung von äolischen Sedimenten und der Ausbildung des Usselo- und Finowbodens während dieser Zeitphase parallelisiert werden könnte. Diese Bodenbildung wurde in der ausgehenden jüngeren Dryas durch gebänderte Auenschluffe begraben die im hangenden in gestörte Sedimente des holo-zäns übergehen.

Somit ergibt sich in der Zusammenschau der einzelergebnisse an der Fundstelle Grabow die seltene Gelegenheit, die Vegetations- und Landschaftsveränderungen im Spätglazial zu verfolgen und mit der archäologisch erschlossenen Siedlungsgeschichte zu verknüpfen.

VorTräGe 17 Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

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Mareike Stahlschmidt1,*, Christopher e. Miller1, Bertrand Ligouis1, Gerlinde Bigga1, Franceso Berna2, Paul Goldberg2, Jordi Serangeli1, nicholas J. Conard1

Geoarchaeological research in Schöningen 13 II-4: Site formation and implications for the archaeological interpretation

1 Institute for Archaeological Sciences, University of Tübingen2 Archaeology Department, Boston University

* [email protected]

Geoarchaeological research in Schöningen 13 II-4 is aimed at reconstructing the depositional environment of the site and providing the archaeological remains with a context. Using the methods of micromorphology, organic petrology, FTIr and bota-nical studies, a micro-contextual approach is employed to decipher the site formation processes. These studies reveal a waterlain deposition with a very fine sedimentation inside a lake.

This stands in strong contrast to the coarse nature of the archaeological remains, including several wooden spears, stone artifacts and butchered animal remains. This apparent bias of natural and anthropogenic processes contributing to the site will be discussed in a geoarchaeological framework and different formations models will be presented. This paper is directed at finding a way to deal with seemingly contrasting results from archaeological and geoscientific research.

18 VorTräGe Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

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eva Leitholdt1,*, Stefanie Berg-hobohm2, Britta Kopecky-hermanns3, Jens Bussmann4, Annett Krüger1, Christoph Zielhofer1

Fossa Carolina: The First Attempt to Bridge the Central European Watershed – A Review, New Findings and Geoarchaeological Challenges

1 Universität Leipzig, Institut für Geographie, Leipzig, Deutschland2 Bayrisches Landesamt für Denkmalpflege, München, Deutschland 3 Büro für Bodenkunde und Geoarchäologie, Burgheim, Deutschland4 Universität osnabrück, Institut für Geographie, osnabrück, Deutschland

* [email protected]

The Central european watershed passes through the southern Franconian Jura in Bavaria, Germany. This principal watershed divides the rhine/Main catchment and the Danube catchment. In the early Middle Ages, when ships were important means of transportation, Charlemagne decided to connect these catchments by the construction of a canal known as the Fossa Carolina. In this work, we present for the first time 14C data from the Fossa Carolina fill and document a high-resolution stratigraphic record of the Carolingian and post-Carolingian trench infilling.

our results provide clear evidence for peat layers in different levels of the trench infill, suggesting a chain of ponds. however, the majority of these peat layers yield mid-Me-dieval and younger ages. The period of major peat growth was during the Medieval cli-matic optimum. Therefore, our preliminary results do not prove the use of the trench during Carolingian times. however, first results from the reconstruction of the Caro-lingian trench bottom support the hypothesis that the Fossa was primarily planned as a navigable chain of ponds and not as a continuous canal. In the eastern part of the trench, a dam is located that was postulated in former studies to be part of a barrage for supplying the Carolingian canal with water. new 14C data indicate much younger ages and do not support the Carolingian barrage concept.

VorTräGe 19 Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

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20 VorTräGe Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

Dana Pietsch1,*, Peter Kühn1, Sergey Lisitsyn2, Anastasia Markova3, Sergey Sedov4, Andrey Sinitsyn2

Krotovinas in sediments and paleosols of the Upper Palaeolithic sites Kostiënki and Borshchevo (Middle Russian Plain)

1 Chair of Physical geography and Soil Science, Tübingen, Germany2 Institute for the history of Material Culture, rAS St. Petersburg, russia3 Institute of Geography rAS Moscow, russia4 Instituto de Geología, UnAM, Mexico

* [email protected]

The Upper Palaeolithic sites Kostiënki and Borshevo are worldwide known and have been investigated since the end of the 19th century. The importance of geoscientific research in archaeological contexts increased within the last decades, mainly for reasons of palaeoenvironmental reconstruction in the area of the excavated sites, including research on sedimentation processes and soil development, in the present case during the period from 40.000 BP until today. Beside unique archaeological findings such as mammoth bone-dwelling constructions or Venus figurines the localities yield a high variety of colluvial deposits, volcanic ashes, and paleosols beneath the holocene Cher-nosem.

While stratigraphy and cultural chronology – despite some gaps – are known in general, questions of stratigraphical discontinuities, i.e. missing paleosols or colluvial deposits, remained unanswered. When comparing different sections and excavations, one impor-tant problem is the irregular occurrence of the Gmelin soil (about 25.000–21.000 BP) or the number of humic beds of the Bryansk soil (about 32.000–27.000 BP). In con-trast, a common and omni-present feature in all sections is the high amount of krotovi-nas of e.g. Lagurus lagurus and Cricetus cricetus. Krotovinas show different sizes, sha-pes, fillings and weathering status, leading to a newly developed typology. nevertheless, much more important seems to be, whether some of them are filled by material from eroded paleosols that cannot be found anymore in the sections under investigation.

rFA results, first 14C datings of krotovinas, Corg, pedogenic Fe and CaCo3 contents, and soil thin sections of krotovinas and surrounding material will proof two main hypotheses: Krotovina fillings of shallowly burrowing small mammals can represent eroded surface soils of the Late Pleistocene. rims of krotovinas and surrounding material are important pedogenetic transition zones of the loess covered steppe regions.

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VorTräGe 21 Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

holger Kels1,*, Jens Protze1, Valéry Sitlivy2, Frank Lehmkuhl1

Geoarchäologische Untersuchungen zu paläolithischen Fundstellen in Westrumänien

1 Geographisches Institut, rWTh Aachen Universität, Templergraben 55, 52056 Aachen, Germany2 Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität zu Köln, Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln,

Germany

* [email protected]

Im Banater hügelland in Westrumänien wurden im rahmen des Sonderforschungsbe-reiches 806 »our Way to europe« verschiedene paläolithische Freilandfundplätze des frühen homo sapiens sapiens gegraben und hochauflösend beprobt. Die Bewertung und stratigraphische einordnung der Fundschichten erwies sich hier, wo die Lösse und lössähnlichen Sedimente am rande des Pannonischen Beckens stark ausdünnen, zunächst als schwierig, konnte aber durch die Kombination von sedi-mentologischen und geochemischen Analysen in Kombination mit oSL-Datierungen verbessert werden. Zusätzliche wurden weitere Profile in unterschiedlichen morpholo-gischen Positionen bis in das Banater Tiefland analysiert, wo die Lössdecke gen Westen an Mächtigkeit gewinnt. Dabei zeigen auf relativ kurzer Distanz unterschiedliche rezente und fossile Bodentypen (von der Fahlerde bis zum Tschernosem) klimatische Unterschiede auf. neben dem Lokalklima weisen zahlreiche weitere Geofaktoren die Fußflächen am Karpatenrand als einen Gunst- und refugialraum aus, der offenbar at-traktiv für die Besiedlung des frühen moderne Menschen gewesen sein muss. Die geo-archäologischen Untersuchungen geben zahlreiche neue einblicke in eine vergleichs-weise schlecht untersuchte region auf mikro- und mesoskaligem niveau. Ausgehend von den ergebnissen sind, dem Transsekt folgend, erste Korrelationen zu bedeutenden serbischen und ungarischen Lössprofilen möglich.

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22 VorTräGe Session 1: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext

Bertil Mächtle1,*

Magnitude oder Frequenz – wann kann die Umwelt kulturelle Veränderungen beeinflussen?

1 Universität heidelberg, Geographisches Institut, heidelberg, Deutschland

* [email protected]

oftmals wird zur erklärung radikaler Umbrüche in der entwicklung von Kulturen ein katastrophendeterministischer Ansatz verwendet, d.h. der niedergang einer Kultur wird auf singuläre Katastrophenereignisse zurückgeführt, verbunden mit einem existen-ziell bedrohlichen Verlust an Menschenleben oder der ernährungsgrundlage. Für die Gegenwart können solche radikalen Veränderungen jedoch nicht beobachtet werden.

Dem Katastrophendeterminismus steht eine geodeterministische Sichtweise gegen-über, die kulturelle Veränderungen und Migrationsbewegungen zwar ebenfalls auf den Verlust der naturräumlichen ressourcen zurückführt, diesen jedoch als längerfristigen Prozess infolge klimatischer oszillationen oder anthropogener Übernutzung sieht, wel-cher einen schleichenden Verlust der ernährungsgrundlagen mit sich bringt.

Am Beispiel der Dynamik präkolumbischer Kulturen in Südperu soll gezeigt werden, dass ein kultureller Wandel keine singulären Katastrophen wie z. B. el niño-ereignisse erfordert, wohl aber eine enge Kopplung an einen allmählichen ressourcenschwund infolge klimatischer oszillationen erkennbar ist. ein niedergang (und Aufstieg) von Kulturräumen wird also nicht von der Magnitude, sondern von der Frequenz entspre-chender Umwelteinflüsse bestimmt.

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VorTräGe 23 Session 2: Mediterranraum/Levante

Kathrin e. Fitzsimmons1,*, radu Iovita2, Adrian Dobos3, Ulrich hambach4, Alexandra hilgers5, Anja Zander5

Prehistoric human migration and environmental change in the Lower Danube loess steppe: perspectives from the Lower through Upper Palaeolithic

1 Department of human evolution, Max Planck Institute for evolutionary Anthropology, Leipzig, Germany

2 Department of Palaeolithic Studies, römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, neuwied, Germany3 Department of Palaeolithic Archaeology, Institute of Archaeology “Vasile Pârvan”, Bucharest, romania4 Chair of Geomorphology, University of Bayreuth, Germany5 Institute for Geography, University of Cologne, Germany

* [email protected]

eastern europe holds a geographically important position as a potential crossroads for hominin migration, however the data from the eastern european steppe has thus far been insufficient to reliably evaluate dispersal models for the Middle through Late Pleistocene. The substantial loess deposits of the Danube basin in southeastern europe represent one of the thickest and most comprehensive terrestrial palaeoenvironmental records on the continent, yet are also the least well understood. environmental condi-tions over the last million years have resulted in relatively continuous deposits uninter-rupted by glaciation and tundra conditions, which reflect oscillations between relatively warm-humid (interglacial) and cold-dry (glacial) intervals. This relative environmental stability may have proven important for hominins migrating into and through the region.

We present early results of a multi-disciplinary project aimed at systematically survey-ing the lower Danube catchment to elucidate human migration patterns and adapta-tion to changing climate conditions. We present here new data from the new site of Dealul Guran in southeastern romania, which provides evidence both of Lower and Upper Palaeolithic occupation, dated using luminescence techniques. The two lower archaeological units yield ages most likely corresponding to marine isotope stage (MIS) 11, and establish Dealul Guran as one of the oldest Lower Paleolithic sites in eastern europe. The upper archaeological layers date to MIS 3 and 2, providing evidence for more recent hominin presence in the region, the earlier part of which corresponds to the time window relevant to modern human migration into europe. The earliest occupation phase confirms the middle Pleistocene antiquity of hominin settlement of the eastern european loess steppe, a period characterized by increasingly open steppic environments in the region, and experiencing relatively milder climates than areas further north and west within europe. We discuss the role of southeastern europe in likely hominin migration pathways, in the context of palaeoenvironmental change in the lower Danube loess steppe.

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24 VorTräGe Session 2: Mediterranraum/Levante

Stefan Dreibrodt1, Carolin Lubos2, Tim Schroedter1, oliver nelle1, Marcella Frangipane3

Ergebnisse geoarchäologischer Forschungen am oberen Euphrat bei Arslantepe/Malatya, Türkei

1 Institut für Ökosystemforschung, Universität Kiel, Deutschland2 Institut für Geographie, Universität Frankfurt/M., Deutschland3 Dipartimento di Scienze dell’Antichità, rivista origini, Sapienza Università di roma, Italia

* [email protected]

In der Umgebung und an den Schichten des Tells von Arslantepe werden seit 2009 geoarchäologische Untersuchungen durchgeführt. neben der rekonstruktion der holozänen reliefgeschichte, Bodenentwicklung und Bodenerosion in der den Tell umgebenden Landschaft, werden in Kolluvien und Auensedimenten eingebettete holzkohlen benutzt, um die Waldgeschichte zu rekonstruieren. Weiterhin werden die Siedlungsschichten geoarchäologisch untersucht.

Die detaillierte Untersuchung eines Kleineinzugsgebietes in unmittelbarer nähe zum Tell ermöglichte die rekonstruktion der holozänen reliefgeschichte und führte zur entdeckung einer begrabenen neohethitischen Siedlungsschicht. Diese ist heute unter ca. 2 m mächtigen Decke von Kolluvien, die seit der römischen Zeit abgelagert wurden, begraben. In einem weiteren Aufschluss wurde der frühholozäne Boden angetroffen. Dieser, heute ebenfalls in einer Sedimenttiefe von einer ca. 2 m begrabene Boden, wur-de 8200 Jahre vor heute von einem ersten hangsediment überdeckt.

Vorläufige ergebnisse ergänzender Untersuchungen in weiteren Landschaftsausschnit-ten zeigten die größte erosionsintensität in der Umgebung des Tells von Arslantepe in der römischen Zeit an.

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VorTräGe 25 Session 2: Mediterranraum/Levante

Manuel Bertrams1,*, Jens Protze1, Daniel Schyle2, eileen eckmeier3, Martin Kehl4, nicole Klasen4, Frank Lehmkuhl1

Upper Pleistocene sediments in the Wadi Sabra (Jordan) as archives of environmental change in the context of Modern Human passage through the Middle East

1 Department of Geography, Physical Geography & Geoecology, rWTh Aachen University, Templergraben 55, 52056 Aachen, Germany

2 Institute of Prehistoric Archaeology, University of Cologne, Weyertal 125, 50923 Köln, Germany 3 Institute of Crop Science and resource Conservation – Division Soil Science, University of Bonn,

nußallee 13, 53115 Bonn, Germany4 Institute of Geography, University of Cologne, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln, Germany

* [email protected]

A geochemical approach on several palaeosol horizons in Upper Pleistocene sediment stratigraphies has been investigated in the recently arid environment of the Wadi Sabra (South-Central Jordan). The valley system, situated in the eastern escarpment of the Dead Sea rift, has preserved sedimentary deposits which are connected with several Upper Palaeolithic sites. These archives can be used to reconstruct the palaeoenviron-mental conditions during and after the time of human occupation. Field work in this area is expected to elucidate the out of Africa II movement of modern man to euro-pe, possibly via the Middle east and the Balkan Peninsula. Both regions are presently under comparative investigation by the Cologne-Aachen B1 project group of the CrC 806 “our Way to europe”.

The sediments in the study area are predominantly of fluvial origin and partially covered by a thick calcareous duricrust which inhibits rainwater percolation. This infers that the pedogenetic features in the underlying horizons are palaeo-signals which can be linked to past climatic fluctuations. We applied high resolution XrF scanning, colour spectrophotometry, carbonate fractionation, micromorphology, and measurements for magnetic susceptibility and electrical conductivity to identify a series of unconformable soil horizons. As supported by archaeological and radiometric dating (oSL), these horizons might indicate multiple periods of stable surfaces and higher weathering intensities, probably postdating 30 ka and extending until the end of the LGM. In the semiarid-arid areas of the Levant, calcic horizons are usually formed under more humid climate conditions that gradually shift towards more arid ones. Consequently, secondary calcification processes should indicate a more regular and higher precipitation than today. Additionally, a denser vegetation is also suggested by the presence of faunal remains, rhizoliths, and root tracks. overall, our results provide first indications for multiple phases of landscape stability and potentially moister climatic conditions prior to the LGM, which is also reported from several other palaeoclimate proxies in this region.

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26 VorTräGe Session 2: Mediterranraum/Levante

hans Georg K. Gebel1,*

Southern Levant’s Cultural Frameworks of Neolithic Environments

1 FU Berlin

* [email protected]

Aggregating and regressing socio-economic developments proceeded in the productive neolithic milieus of Southern Levant’s sensitive early holocene habitats, and resulted in large-scale environmental impacts that regionally must have dominated over con-sequences of climate shifts. research on climate-induced neolithic developments in tendency underestimates the anthropogenic ingredients of records, and prehistoric research tends to relate “selectively” and directly climate and socio-economic intervals.

examples are presented to raise interdisciplinary concern over standards mutually to be developed in near eastern neolithic research, allowing to identify and analyze the role of interdepending causes that formed the interacting neolithic socio-economic and climate intervals.

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Lee Clare1, Bernhard Weninger1

Adaptive Cycles and Abrupt Climate Change in the Southern Levantine Neolithic

1 Institute for Prehistoric Archaeology, University of Cologne, Weyertal 125, D-50923 Cologne

* [email protected]

What were the most critical problems facing humanity in the late 9th millennium calBP in the eastern Mediterranean? Famine, pandemics, demographic pressure, inter- and intra-community conflicts? Meanwhile, we are far removed from envisaging the prehistoric past as a long-gone golden age unaffected by natural and anthropogenic in-duced catastrophes, and we are aware that early subsistence-oriented communities were by no means egalitarian showpieces living in a veritable utopia with unlimited natural resources. Instead, there is the growing realisation that prehistoric societies were them-selves subject to cyclical processes attended not only by dynamic social mechanisms but also by fluctuating climatic and environmental conditions.

Cultural cyclicity can be demonstrated, for example, by discernible patterns in availa-ble radiocarbon databases. These suggest an apparently recurring sequence of genesis, expansion and collapse of defined archaeological cultures. remarkably, it can also be shown that important cultural transitions within this cycle correlate (temporally) with intervals of abrupt climatic perturbation (or rapid Climate Change; Mayewski et al. 2004) at 10.2 calBP (onset Middle Pre-Pootery neolithic B [MPPnB]); 9.3 ka calBP (Late Pre-Pottery neolithic B [LPPnB] transition); and 8.6-8.0 ka calBP (Pottery neo-lithic [Pn] transition).

In this paper, vulnerability studies are used to highlight and test the potential for a cau-sal relationship between climate perturbations on the one hand and the cultural cycle of the Southern Levantine neolithic on the other. It is assumed that while the vulne-rability of a system to rCC can be assessed based on observations from the pre-rCC archaeological record, material evidence from the climate change interval and beyond will provide indications of what might be termed adaptation and recovery processes. Particular attention is paid to the rCC interval at 8.6-8.0 ka calBP.

Reference:Mayewski, P. A. et al. (2004) “Holocene climate variability”. Quaternary Research 62: 243–255.

VorTräGe 27 Session 2: Mediterranraum/Levante

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28 VorTräGe Session 2: Mediterranraum/Levante

Christoph Zielhofer1,*, Lee Clare2, Gary rollefson3, Dirk hoffmeister4, Georg Bareth4, Christopher roettig5, heike Bullmann1, Birgit Schneider1, Bernhard Weninger2

The decline of the early Neolithic population centre of ‘Ain Ghazal and corresponding earth surface processes, Jordan Rift Valley

1 Chair of Physical Geography, Leipzig University, Johannisallee 19a, D-04103 Leipzig, Germany 2 Institute of Prehistoric Archaeology, Cologne University, Weyertal 125, D-50923 Cologne, Germany 3 Whitman College, 345 Boyer Avenue Walla Walla, WA 99362, United States 4 Institute of Geography, Cologne University, Zülpicher Straße 47, D-50674 Cologne, Germany 5 Institute of Geography, Dresden University of Technology, helmholzstr. 10, D-01069 Dresden,

Germany

* [email protected]

‘Ain Ghazal is among the earliest and largest population centres known in the Middle east. A total of four major archaeostratigraphic units have been identified:

1) The oldest Middle Pre-Pottery neolithic B (MPPnB) unit (10.2 to 9.5 ka calBP) clearly corresponds with the early holocene maximum Dead Sea levels. 2) The second unit consists of Late Pre-Pottery neolithic B (LPPnB) in situ walls and hearths. 3) In the subsequent PPnC (8.9 to 8.6 ka calBP) the population density at the settlement drops dramatically which corresponds with a significant drop in the Death Sea level. 4) The 4th stratigraphic unit is characterised by the “Yarmoukian rubble layer”. Addi-tionally, there is evidence for a previously unrecognised use of the site by Chalcolithic pastoralists. Sedimentological analyses reveal a constant increase in dust during the entire human occupation period up to the time of the Chalcolithic which correlates well with the detectable drops in climatic humidity in the southern Levant. In parti-cular, we can now rule out some previous notions that the “Yarmoukian” rubble layer could have been produced by (catastrophic) slope-scale gravitational movements. To this point, it appears that the neolithic mega-site was actually “inundated” by fine silty, aeolian sediments.

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VorTräGe 29 Session 2: Mediterranraum/Levante

Bernhard Lucke1,*, Mohammed Shunnaq2, Bethany Walker3, rupert Bäumler1, Michael Schmidt4

Climate and landscape change in 6th century Jordan

1 Friedrich-Alexander University of erlangen-nürnberg, Institute of Geography, Kochstr. 4/4, 91054 erlangen, Germany

2 Yarmouk University, Faculty of Archaeology and Anthropology, Irbid, Jordan3 Missouri State University, Department of history, Springfield, USA4 Brandenburg University of Technology, Department of environmental Planning, Cottbus, Germany.

* [email protected]

european travel reports of the 19th century and excavations in Jordan created the impression that population numbers were strongly reduced during the Islamic periods, leading to ‚empty‘ lands which were only resettled during the early 20th century. however, our case study near the ancient site Abila of the Decapolis in northern Jordan found that the land was probably never ‚empty‘ and always fertile, and valley fills provide evidence for a rapid and intense landscape change during the Late Byzantine period. This was probably caused by a significant shift to aridity which also triggered socio-economic changes of subsistence strategies from agriculture to pastoralism. The dates of sediments which are available so far indicate that the climatic change seemingly occurred rapidly within approximately 100 years during the late 6th

and early 7th century AD, and rubble layers let it seem probable that it was associated with frequent heavy rainfall events. It might have been caused or triggered by a global climate event creating the “year without sun” or “Mystery Veil” which the Byzantine historian Procopius described in the year 536 AD.

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30 noTIZen

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VorTräGe 31 Session 3: Methoden der Paläopedologie und Geoarchäologie

eileen eckmeier1,*, renate Gerlach2

Analyse prähistorischer Bodenrelikte und Sedimente mit VIS-Spektroskopie

1 Universität Bonn, InreS-Bodenwissenschaften, nussallee 13, 53115 Bonn.2 LVr-Amt für Bodendenkmalpflege im rheinland, endenicher Allee 133, 53113 Bonn.

* [email protected]

Der menschliche einfluss auf die Bodenbildung umfasst Anreicherung oder Abrei-cherung spezifischer Komponenten im Boden, beispielsweise durch Ackerbau oder die Deponierung von Siedlungsabfällen. Die bodenkundlichen und geochemischen Methoden aber, mit welchen diese Komponenten gemessen werden, können teuer und zeitaufwändig sein und eignen sich daher nicht für Untersuchungen von Böden auf einer größeren Skala mit hohen Probenzahlen. Spektroskopische Methoden dagegen können bestimmte Bodeneigenschaften quantitativ abschätzen, bedürfen allerdings einer vorhergehenden Kalibration mit Proben bekannter eigenschaften.

eine neue Methode in der Geoarchäologie ist die Messung von VIS- bzw. Farbspektren, die auf der bekannten Voraussetzung beruht, dass bestimmte Bodenfarben die Präsenz bestimmter Komponenten, z. B. eisenoxide oder humus, zeigen. Veränderungen in der Zusammensetzung eines Bodens korrelieren daher mit Veränderungen der Bodenfarbe. Bekannt ist ebenfalls, das Grubenfüllungen verschiedener prähistorischer epochen sich in ihrer Farbe unterscheiden, welches ein Indikator für verschiedene Bodenparameter zum Zeitpunkt der Verlagerung sein kann.

Wir testen die Anwendbarkeit der VIS-Spektralmessung als Methode der geoarchäolo-gischen Forschung unter Laborbedingungen und im Gelände. Untersucht werden Gru-benfüllungen verschiedener historischer epochen (Frühneolithikum bis römerzeit bzw. eisenzeit) im rahmen archäologischer Ausgrabungen im rheinland und in Sachsen-Anhalt. Die Spektraldaten wurden im sichtbaren Bereich aufgenommen (360–740 nm), im Gelände direkt am Profil und im Labor an getrockneten Feinerdeproben (Konika Minolta CM5 und CM700d). Die aufgenommenen Farbspektraldaten werden mit Da-ten kalibriert, die mit konventionellen bodenkundlichen Methoden gemessen wurden, wobei ein Schwerpunkt bei der Bestimmung der organischen Substanz und von eisen-verbindungen liegt. Für die Kalibrierung der Methode und deren evaluierung werden weitere Datensätze genutzt, beispielsweise rezente Lössböden, höhlensedimente, Paläo-böden und Kolluvien. Ausgewertet und bewertet wurden Farb-Indizes, wie das redness rating, und statistische (PLSr) Modelle.

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32 VorTräGe Session 3: Methoden der Paläopedologie und Geoarchäologie

Stefan hecht1,*

Geoelektrische Tomographie 3D zur (geo-)archäologi-schen Prospektion – Fallbeispiele aus Azekah/Israel, Turfan/Xinjiang (NW-China), Ulpiana/Kosovo, Vrable/Slowakei und Waldgirmes/Hessen

1 Geographisches Institut, Universität heidelberg, Deutschland

* [email protected]

Die Geoelektrische Tomographie 3D ist als Prospektionsmethode sehr gut geeignet, um kleinräumige archäologische Strukturen des oberflächennahen Untergrunds in ihrer räumlichen Lage zu erkunden. Anhand mehrerer Fallbeispiele werden die Mög-lichkeiten und Grenzen des einsatzes der 3D-Geoelektrik aufgezeigt. Azekah (Israel) ist der biblische Schauplatz des Kampfes von David gegen Goliath. Im Bereich des gleichnamigen Tells wurden auf einer Siedlungsterrasse Messungen zur Geoelektri-schen Tomographie 3D durchgeführt. Dabei konnten aufgrund deutlicher Unter-schiede der elektrischen Widerstandswerte klare Mauerstrukturen vom umgebenden Locker material unterschieden werden. Dagegen wurden bei der Untersuchung eines römischen Brunnes in Walgirmes (hessen) methodische Schwierigkeiten offensichtlich: Der einfluss des Grundwassers machte eine erkundung des Brunnenschachtes in der Tiefe unmöglich. Bessere ergebnisse zeigten sich im Bereich der römischen Siedlung in Ulpiana (Kosovo), wo sich deutliche Gebäudestrukturen sowie ein ofen in den elekt-rischen Widerstandswerten abzeichneten. eine besonders schwierige Befundsituation machte auf der frühbronzezeitlichen Siedlung von Vráble (Slowakei) den einsatz hoch-auflösender 3D-Geoelektrik erforderlich. Zusätzlich zu den »echten« 3D-Messungen wurden hier mit hilfe von parallelen Messprofilen Pseudo-3D-Messungen durchge-führt, um eine möglichst hohe räumliche Auflösung über eine größere Messfläche zu gewährleisten. Damit konnten auch undeutliche Befunde auf dem Siedlungshügel, wie z. B. herdstellen im Inneren ehemaliger häuser, nachgezeichnet werden. Die große Stärke der Geoelektrischen Tomographie 3D wird bei den beiden Beispielen aus den ruinenstädten der Seidenstraße, Gaochang und Jiaohe (beide Xinjiang, China), deut-lich. In Gaochang konnten mit hilfe der 3D-Geoelektrik unterirdische Gänge oder räume prospektiert werden. Auf dem Gräberfeld von Goubei (Jiaohe) wurde der Grab-hügel eines vermeintlichen Königsgrabes untersucht. Dabei offenbarten sich anhand deutlicher Unterschiede der elektrischen Widerstandswerte ein zentraler Schacht sowie eine seitlich davon abzweigende Grabkammer in der Tiefe, die nach den Befunden der Geoelektrik bislang nicht durch Grabräuber zerstört worden ist.

Bei der Zusammenschau der vorgestellten Fallbeispiele zeigt sich, dass viel erfahrung hilfreich ist, um im Gelände die geeignete Messkonfiguration zu finden, und auch um die Qualität der Messergebnisse hinsichtlich der jeweiligen Fragestellung richtig beur-teilen zu können.

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VorTräGe 33 Session 3: Methoden der Paläopedologie und Geoarchäologie

Johanna Lomax1,*, Markus Fuchs1, Ludwig Zöller2, Daniel richter2, Frank Preusser3, Markus Fiebig4

Lumineszenzdatierungen an der Gravettien-Fundstelle Krems-Wachtberg (Österreich) – Was passiert, wenn drei Labore mit fünf unterschiedlichen Methoden datieren?

1 Institut für Geographie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland2 Lehrstuhl für Geomorphologie, Universität Bayreuth, Deutschland3 Department of Physical Geography and Quaternary Geology, Stockholm University, Schweden4 Institut für Angewandte Geologie, Universität für Bodenkultur Wien, Österreich

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Die Paläolithische Fundstelle Krems-Wachtberg liegt am Zusammenfluss der Krems und der Donau in niederösterreich. Sie besteht aus einer 9 m mächtigen Löss-Sequenz aus dem Würm-Pleniglazial und im unteren Teil aus einer Fundlage, die in das Gravettien eingeordnet wird (einwögerer et al. 2006). Vor allem die entdeckung einer rituellen Säuglings-Doppelbestattung erzielte internationale Aufmerksamkeit. Mehrere 14C-Alter der Fundlage gruppieren sich um 32 ka calBP, in Übereinstimmung mit paläoumwelt-magnetischen Analysen (32–33 ka) (hambach 2009).

Die Lösslagen ober- und unterhalb der Fundstelle wurden mittels Lumineszenzmetho-den datiert. Die Datierungen wurden in drei unterschiedlichen Laboren durchgeführt, und jeweils unterschiedliche methodische Ansätze gewählt. In Bayreuth wurden Quarze mittels der Grob- und Feinkornfraktion datiert, in Wien Quarze und Feldspäte mittels Grobkornfraktion wie auch mittels polymineralischer Feinkornfraktion, und in Bern ebenfalls die polymineralische Feinkornfraktion. Außerdem wurde ein gefritteter hori-zont unter einer Feuerstelle mittels TL datiert. es wird diskutiert, wie die unabhängig erzielten Alter der einzelnen Labore übereinstimmen, welche Methoden und Mineral-fraktionen sich am besten geeignet haben und welche Alter am besten mit den 14C-Altern übereinstimmen. hierbei muss bedacht werden, dass die Kalibrierung von 14C-Altern in diesem Zeitbereich problematisch sein kann. Außerdem wird diskutiert, welchen zusätz-lichen Informationsgehalt die sehr engständige Beprobung und Datierung liefert.Unabhängig von den angewandten Methoden wird durch die Lumineszenzalter deutlich, dass die Lössakkumulation zwischen 20 und 35 ka nahezu kontinuierlich und mit hohen Sedimentationsraten ablief. Dies lässt auf sehr harsche Umweltbedingungen während der Siedlungsperiode schließen.

Literatur:Hambach, U. (2009). A multiple magnetic dating approach to the Upper Palaeolithic loess site of Krems-Wachtberg, Lower Austria. Book of

Abstracts, Loessfest 2009, Novi Sad.Einwögerer, T., Friesinger, H., Händel, M., Neugebauer-Maresch, C., Simon, U., Teschler-Nicola, M. (2006). Upper Palaeolithic infant burials.

Nature 444, 285.

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34 VorTräGe Session 3: Methoden der Paläopedologie und Geoarchäologie

Mario Tuthorn1,*, Michael Zech1,2, Marc ruppenthal3, Yvonne oelmann3, Bruno Glaser2

Do hemicellulose biomarkers in soils reflect the 18O/16O isotopic composition of precipitation? Implications for a novel paleoclimate proxy

1 Chair of Geomorphology and Department of Soil Physics, University of Bayreuth, 95440 Bayreuth, Germany

2 Department of Terrestrial Biogeochemistry, Martin-Luther University halle-Wittenberg, D-06120 halle, Germany

3 Geoecology/Geography, eberhard Karls University Tübingen, D-72070 Tübingen, Germany

* [email protected]

It is well known that δ18o of precipitation and of certain chemical compounds of plants depends on climate parameters. Therefore, we see large potential for a recently developed novel analytical method, the so-called compound-specific δ18o-analysis of monosaccharides for future paleoclimate studies (Zech, M. and Glaser, B., 2009. rapid Communications in Mass Spectrometry 23, 3522–3532). In brief, the method is based on the extraction of plant-derived hemicellulose monosaccharide biomarkers (arabinose, fucose and xylose) from soils, derivatisation and finally δ18o analysis using gas chromatography-pyrolysis-isotope ratio mass spectrometry (GC-Py-IrMS).In our here presented study we aim to answer the question “do hemicellulose bio-markers in soils reflect the 18o/16o isotopic composition of precipitation?”. We take advantage of an Argentinean climate transect, which reveals a systematic δ18o trend in precipitation ranging from –5‰ in the north to –11.7‰ in the south.our results show that δ18o of soil hemicelluloses does not simply reflect the variabi-lity of precipitation. In fact, while δ18o of precipitation becomes more negative in the south, δ18o of all three investigated hemicellulose biomarkers become more positive. Given that the investigated climate transect is characterized by the transition from humid climate in the north to arid climate in the south (the so called “Arid Diagonal”), we conclude that hemicelluloses in soils do not simply reflect δ18o of precipitation but additionally are strongly influenced by the evaporative 18o enrichment of soil- and leaf-water.

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VorTräGe 35 Session 3: Methoden der Paläopedologie und Geoarchäologie

Michael Zech1,2,*, Tobias Krause1,3, Sascha Meszner3, Dominik Faust3

Incorrect when uncorrected: Reconstructing vegetation history using n-alkane biomarkers in loess-paleosol sequences – a case study from the Saxonian loess region, Germany

1 Chair of Geomorphology and Department of Soil Physics, University of Bayreuth, 95440 Bayreuth, Germany

2 Department of Terrestrial Biogeochemistry, Martin-Luther University halle-Wittenberg, D-06120 halle, Germany

3 Department of Geography, Chair of Physical Geography, Dresden University of Technology, D-01069 Dresden, Germany.

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With our study (Zech et al., Quaternary International, accepted) we aim at contri-buting to the reconstruction of the paleoenvironment of the Saxonian loess region by investigating sedimentary n-alkanes as plant leafwax derived biomarkers in two loess-paleosol sequences (LPSs), namely the Gleina and the rottewitz LPSs.The Weichselian paleosols are characterised by n-alkane concentration maxima when compared to the loess layers. When this coincides with high odd-over-even predomi-nances (oePs), this points not only to increased n-alkane input and/or production but also to increased n-alkane preservation in the soils, namely in gleysols with water-logged edaphic conditions. By contrast, the buried cambisols reveal low oePs, indica-ting accelerated degradation under aerobic edaphic conditions. Four investigated n-al-kane ratios show distinct variations during the Weichselian tempting to infer vegetation changes in terms of varying contributions of tree/shrub-derived (dominated by nC27 or nC29) versus grass-derived (dominated by nC31 or nC33) n-alkanes. however, we argue that degradation can be accounted for most variability of the n-alkane ratios.Applying an endmember model based on a modern n-alkane reference dataset allows estimating the contribution of tree/shrub- versus grass-derived n-alkanes semi-quanti-tatively. These modelling results suggest that both the Gleina and the rottewitz LPSs were formed under prevailing grassland. Minor contributions of trees/shrubs are only likely for the Gleinaer Soil Complex in rottewitz LPS, for the top of a Brown Gleysol in Gleina LPS and the holocene soil.our n-alkane results furthermore support the idea that the Gleinaer Soil Complex in Gleina and rottewitz LPS, respectively, are not identical but rather chronostratigraphic equivalents. More favourable regional climatic conditions presumably occurred in the southwesterly exposed rottewitz locality and allowed tree/shrub vegetation to grow du-ring favourable periods of the Weichselian. Finally, we are currently carrying out alkane specific radiocarbon dating in order to answer the controversial discussion whether n-alkanes are prone to post-sedimentary contamination by roots or not.

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36 VorTräGe Session 3: Methoden der Paläopedologie und Geoarchäologie

roland Zech1,*, Sascha Meszner2, Christoph Zielhofer3, Tim eglinton1, Dominik Faust2

Lipid Biomarker und komponenten-spezifische D/H-Analysen an dem Löss-Paleoboden Profil Zeuchfeld, Sachsen

1 eTh Zürich, Biogeosciences, Zürich, Switzerland2 Technische Universität Dresden, Institut für Geographie, Dresden, Deutschland3 Universität Leipzig, Institut für Geographie, Leipzig, Deutschland

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Löss-Paleoböden sind ein wertvolles Archiv für die rekonstruktion vergangener Um-welt- und Klimaveränderungen. Dank analytischer, v. a. technischer neuerungen in den letzten Jahren ist die Messung mehrerer neuer, innovativer Proxies möglich gewor-den. Wir stellen hier ergebnisse für das Löss-Paleobodenprofil Zeuchfeld vor, welches den letzten glazialen Zyklus umfasst.

Die Quantifizierung der langkettingen n-Alkane, die Bestandteil von Pflanzenwaxen sind, zeigt, dass relativ hohe Konzentrationen in den im MIS 2 und 4 abgelagerten Lössen zu finden sind, niedrige Konzentrationen dagegen im Gleinaer Bodenkomplex (MIS 3) und den MIS 5 Böden. Da die Konzentrationen zumindest teilweise mit dem Carbon Preference Index (i. e. dem erhaltungsindex) korrelieren, spielt vermutlich die Intensität der Mineralisation der organischen Bodensubstanz für die Konzentrations-unterschiede eine rolle, und daher sind auch die Alkanmuster mit Vorsicht zu inter-pretieren. entsprechende Korrekturfaktoren werden derzeit getestet. es scheint, dass durchweg v. a. Gras den Alkaninput dominiert hat.

Glycerol-Dialkyl-Glycerol-Tetraether (GDGTs) sind Membranbestandteile von Bo-denbakterien, und die ‚rekonstruierte’ Jahresmitteltemperatur von ca. 10 °C für den oberboden liegt durchaus im Bereich der Kalibrationsgenauigkeit. Allerdings sind die ‚rekonstruierten’ Temperaturen für die MIS 2 und 4 Lösse deutlich zu hoch, und weitere methodische Tests und entwicklungen sind unabdingbar.

In den nächsten Wochen werden weiterhin die D/h Verhältnisse an den Alkanen ge-messen. Deuterium im niederschlag korreliert mit der Temperatur, und da das Signal in den Alkanen gespeichert wird, könnten die entsprechenden Messungen rückschlüs-se auf vergangene Temperaturschwankungen zulassen.

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VorTräGe 37 Session 4: Paläopedologie

héctor Cabadas1,*, Sergey Sedov2, elizabeth Solleiro2, Birgit Terhorst3, Christina Wiesbeck3, Bodo Damm4

Soil development in the karstic landscape of Maya Lowlands: natural and human-induced processes

1 Posgrado en Ciencias de la Tierra, Instituto de Geología, Universidad nacional Autónoma de México2 Instituto de Geología, Departamento de edafología, Universidad nacional Autónoma de México3 Institut für Geographie und Geologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg4 Abteilung Geo- und Agrarökologie, Universität Vechta

* [email protected]

The pedogenetic and geomorphic processes controlling soil development in tropical karst landscapes, are still poorly understood. We have studied rendzic Leptosols, Luvisols and pedosediments in karst dissolution “pockets”, developed on Tertiary-Quaternary carbonates in the ne of the Yucatan Peninsula. The morphological, geochemical and mineralogical characteristics of the different soils were interpreted as a record of pedogenesis and geomorphic dynamics, that shaped the soil mantle during the Late Quaternary. Sand fraction mineralogy, Zr/Ti ratio and rare earth elements (ree) pattern, indicated a mixed origin of the soil parent material; volcanic and granitic/metamorphic components, redeposited in the lithoral and coastal environments were identified. Within the soil groundmass, primary minerals were transformed by weathering and caused desilicification, accumulation of clay (hydroxy-interlayered vermiculite and kaolinite) and dithionite-citrate-bicarbonate extractable iron oxides. reworked pedofeatures indicative of clay illuviation and redoximorphic processes were observed. This set of processes points to a continuous phase of humid pedogenesis, several thousand years long in the early-Middle holocene.

however, the development of thick recalcified pedosediments in the pockets, con-trasting with the thin background rendzinas requires active soil redeposition, during a late phase of geomorphic activity. The radiocarbon dates indicates that the switch of the erosion/sedimentation processes could be related to ancient Maya land-use impact including the use for raw ceramic material.

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38 VorTräGe Session 4: Paläopedologie

Daniela Sauer1,*

Palaeopedology News 2012 – Aktuelle internationale Paläopedologie-Aktivitäten

1 TU Dresden

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ohne Abstract

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PoSTer (Abstracts)

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40 noTIZen

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PoSTer 41

[1]

Björn Buggle1,2,*, Michael Zech1, Markus Fuchs2

A Molecular View – Neue Perspektiven für die Paläo-Forschung

1 Lehrstuhl Geomorphologie, Universität Bayreuth, Deutschland2 Professur für Physische Geographie, Justus-Liebig Universität, Gießen, Deutschland

* [email protected]

Makrofossilien sind als Zeugen der Paläovegetation nur vereinzelt in Löss-Paläoboden-Sequenzen (LPS) erhalten. Auch die Analyse von Pollen ist auf Grund selektiver erhal-tung und des möglichen Ferntransportes limitiert. Fossiles organisches Bodenmaterial hingegen findet sich, wenn auch in geringer Konzentration, sowohl in Lössen als auch Paläoböden. Anhand der darin enthaltenen Markermoleküle (= molekulare Fossilien, Biomarker) besteht die Möglichkeit, einen kontinuierlichen rekord der »on-site« Vege-tation für einen Standort zu erstellen. So haben sich für Studien an LPS in den letzten Jahren n-Alkane als viel versprechende Marker etabliert. Langkettige Alkane stammen vorwiegend von Blattwachsen von Gräsern und Bäumen. Fossile n-Alkane ermöglichen es anhand ihrer relativen Abundanz Veränderungen im Anteil von Gehölzpflanzen in der Paläovegetation zu rekonstruieren.

ein genaueres Bild über die Zusammensetzung der Paläoflora können bestimmte Biomarker aus der Stoffklasse der Terpenoide geben. Terpenoide sind u. a. haupt-bestandteile von Baumharzen. einige Verbindungen dieser Stoffklasse sowie deren Abbauprodukte stellen chemosystematische Marker dar, so dass allein deren Identifi-zierung rückschlüsse auf die Präsenz bestimmter Pflanzentaxa (z.T. bis auf Artebene) in der Paläovegetation zulässt. Trotz des Potentials von Terpenoid-Biomarkern zur Vegetations rekonstruktion, wurde dieser Ansatz bislang vor allem in lakustrinen und marinen Sedimenten sowie in Ligniten angewendet, aber nicht in LPS.

Anhand des Tumara-Profils (Sibirien) kann in Kombination mit Pollen-, und n-Alkan-analysen erstmals auch das Potential von Terpenoid-bürtigen Biomarkern zur re-konstruktion der Paläoflora aus Lössen und Paläoboden aufgezeigt werden. Für die LPS Tumara tragen die Biomarkerbefunde u. a. dazu bei die Frage nach der herkunft glazialer Larix-Pollen (Ferntransport vs. lokale Vegetation) zu klären und auch ein Bild der Paläoflora aus pollenarmen Lössen zu erstellen.

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42 PoSTer

[2]

Jens Bussmann1,*, Joachim W. härtling1, Christoph Zielhofer2, Margret Fuchs3

Holozäne Sedimentdynamik im Umfeld der Varusschlacht am Wiehengebirge, Osnabrücker Land

1 Institut für Geographie, Universität osnabrück2 Institut für Geographie, Universität Leipzig3 TU Bergakademie Freiberg

* jens.bussmann@uni-osnabrück.de

Die Kalkrieser-niewedder Senke ca. 15 km nördlich von osnabrück wird als Schau-platz der Varusschlacht (9 n. Chr.) seit längerer Zeit archäologisch intensiv erforscht. Das südlich angrenzende hügelland oberhalb dieses archäologischen hotspots bietet sehr gute Möglichkeiten, um die Landschaftsentwicklung und den anthropogenen einfluss auf die Sedimentdynamik zu untersuchen.

Der Kalkrieser Berg ragt als Ausläufer des Wiehengebirges spornartig in die nord-deutsche Tiefebene hinein. Seine nordostflanke ist fächerartig von steilen Talungen zerfurcht, die dazwischen liegenden rücken sind von Schwemmlössen unterschied-licher Mächtigkeiten bedeckt und werden landwirtschaftlich intensiv genutzt. Die ursprünglich im Arbeitsgebiet verbreiteten Parabraunerden sind größtenteils entweder erodiert oder von Kolluvien begraben; an wenigen geschützten Standorten lässt sich die ursprüngliche Mächtigkeit der einzelnen Bodenhorizonte allerdings noch feststellen.

eine Kartierung der erosions- und Akkumulationsbereiche durch Profilbohrungen und Gruben bildet die Grundlage für eine Massenbilanzierung der holozänen Umlager-ungsprozesse. Sedimentkaskaden im hangbereich werden durch die Anpassung des Bohrrasters erfasst. Ausgehend von einer modellhaften, nicht gestörten Parabraunerde wird für jeden Bohrpunkt im raster eine Sedimentbilanz ermittelt. Geostatistische Verfahren und eine Interpolation im GIS ermöglichen dann eine Massenbilanzierung für das Arbeitsgebiet.

Die chronologische einordnung der Umlagerungsprozesse erfolgt über oSL- und 14C-Datierungen sowie über Artefakte aus archäologischen Grabungen im hangfußbereich.

Aus der Kombination von geomorphologischen und archäologischen Archiven lassen sich möglicherweise Phasen intensiverer Landnutzung ableiten und rückschlüsse auf die Besiedlungsdynamik dieses Grenzraumes zwischen norddeutscher Tiefebene und der nördlichen Mittelgebirgsschwelle ziehen.

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PoSTer 43

[3]

nina Dörschner1,*, Kathrin e. Fitzsimmons1, Peter Ditchfield2, Shannon McPherron1, Abdeljalil Bouzouggar1,3, Jean-Jacques hublin1

Optisch stimulierte Lumineszenzdatierung an Sedimenten der altsteinzeitlichen Fundstelle Rhafas (NE Marokko)

1 Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Abteilung für humanevolution, Leipzig, Deutschland

2 research Laboratory for Archaeology and the history of Art, University of oxford, oxford, Großbritannien

3 Institut national des Sciences de l’Archéologie et du Patrimoine, rabat, Marokko

* [email protected]

Der raum nordafrika ist von erheblicher Bedeutung für die Forschungszweige der Ar-chäologie und humanevolution und für die aktuelle wissenschaftliche Debatte über die »out of Africa events«. Das Verständnis über den zeitlichen rahmen und den Ablauf der menschlichen Migrationsbewegungen in der Altsteinzeit in nordwestafrika sind bisher jedoch nur unzureichend verstanden.

Die höhlen-Fundstelle rhafas liegt im nordosten Marokkos in der nähe der Stadt oujda auf ca. 900 m über dem Meer. ersten Ausgrabungen leitete L. Wengler in den 1980er Jahren an der Fundstelle, die ein über 4,50 m hohes stratigraphisches Profil beinhaltet, das aus 71 einzelnen Schichten besteht. In 39 dieser Schichten wurden archäologische, zum größten Teil lithische Artefakte aus den Kulturen des Atérien und Moustérien entdeckt. Diese Kulturen treten in vielen Fundstellen im nordwesten Afrikas auf und werden hinsichtlich ihres Alters und ihrer zeitlichen Abfolge in der Literatur kontrovers diskutiert.

Wenig ist über die Chronologie dieser Kulturen im nordwesten Afrikas bekannt. Zum einen besteht ein Mangel an Fundstellen mit stratigraphischen Profilen, die mehrere altsteinzeitliche Kulturen beinhalten. ebenso mangelt es an absoluten Altern für die alt-steinzeitlichen Schichten, welche oft die Datierungsgrenze der 14C-Methode überschrei-ten. Die Anwendung des Datierungsverfahrens der optisch stimulierten Lumineszenz (oSL) erlaubt es jedoch auch das Ablagerungsalter der Sedimente der älteren altstein-zeitlichen Schichten zu ermitteln.

eine detaillierte Datierung des höhlenprofils von rhafas mittels oSL soll es ermögli-chen eine lückenlose absolute Chronostratigraphie der altsteinzeitlichen Schichten der Fundstelle zu entwickeln, wobei ein Schwerpunkt auf dem zeitlichen Übergang vom Moustérien zum Atérien liegt. Die archäologischen Funde sollen zudem in einen zeitli-chen Kontext mit Veränderungen der Paläoumweltbedingungen gebracht werden.

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44 PoSTer

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Markus Dotterweich1,*, Stefan Wenzel2, rainer Schreg3

Landnutzungsbedingte und klimaabhängige Boden- und Reliefentwicklung seit der Römerzeit im westlichen Segbachtal bei Mayen in der Osteifel

1 Geographisches Institut, Johannes-Gutenberg-University Mainz, Johann-Joachim-Becherweg 21, 55099 Mainz

2 VAT Mayen, römisch-Germanisches Zentralmuseum, An den Mühlsteinen 7, 56727 Mayen3 römisch-Germanisches Zentralmuseum, ernst-Ludwig-Platz 2, 55116 Mainz

* [email protected], Tel.: 06131-3924880

In römischer Zeit erreichte die Stein- und Keramikindustrie im Umland von Mayen ein immenses Produktionsvolumen für den überregionalen Bedarf, das alles vorher da gewesene weit übertraf und lange nicht wieder erreicht wurde. Das nur wenige Quadratkilometer große Segbachtal bietet hier ein besonderes geoarchäologisches Archiv, da dort die römischen Landnutzungsstrukturen noch vollständig unter einem ca. 2 m mächtigen Sedimentpaket erhalten und heute durch einen erosionsgraben stellenweise freigelegt sind. Bodenkundlich-sedimentologische Untersuchungen an hangkolluvien, Auensedimenten und Altflurrelikten zeigen, dass in den letzten 2500 Jahren deutliche eingriffe in den Wasser- und Stoffhaushalt vorgenommen wurden, die sich in vielfältiger Weise auch auf die weitere Fließgewässer-, Boden- und reliefentwicklung auswirkten. Die Bildung von Auensedimenten lässt sich für die Spätlatènezeit, der römischen Kaiserzeit und ab dem Mittelalter belegen. Außerdem konnte im Auenbereich für das 3. Jh. n. Chr. die Anlage eines quer zum Tal liegenden Mauersystems nachgewiesen werden, dass in Verbindung eines vermuteten Wasserbeckens steht. Im südlichen hangbereich konnte eine römerzeitliche rekultivierungsmaßnahme auf einem ehemaligen Steinbruch festgestellt werden. Als Folge dieser und weiterer baulichen Maßnahmen und Landnutzungen fand eine deutliche Veränderung des erosions- und Sedimentationsregimes statt. Überraschend ist, dass trotz intensiver Landnutzung in der römischen Kaiserzeit, eine Auensedimentation weitgehend ausbleibt. erst für das Mittelalter lassen sich sturzflutartige Abflussereignisse mit intensiver Bodenakkumulation im Auenbereich feststellen. Die Forschungen im Segbachtal bieten nicht nur neues Wissen für spezifische lokalhistorische Landnutzungen und Landschaftsveränderung, sondern liefern auch grundlegende erkenntnisse zu den Wirkungsweisen langfristiger Mensch-Umwelt-Interaktionen.

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PoSTer 45

[5]

Dagmar Fritzsch1,*, Carola Metzner-nebelsick2

Die Hügelgrabnekropole von Lapus, Region Maramures, Rumänien – erste Ergebnisse der mikromorphologischen Analysen

1 Goethe-Universität, Frankfurt am Main2 LudwigMaximiliansUniversität, München

* [email protected]

Die hügelgrabnekropole von Lapus lässt sich in die späte Bronzezeit (12. bis 13. Jh. v. Chr.) datieren. Der hügel 26 liegt auf einer Flussterrasse des Lapusflusses und misst etwa 30 m × 40 m bei einer höhe von nur noch 60 cm. Anthropogen induzierte erosion gefährdet die Funde an dieser Stelle. Der hügel zeigt, anders als die Grabhügel in der Umgebung, eine monumentale Architektur ohne dabei einen direkten Sied-lungsbezug bzw. eine Wohnstruktur aufzuweisen. Mindestens drei Bebauungs- bzw. Konstruktionsphasen sprechen für einen längeren nutzungszeitraum. Die Fundleere in-nerhalb der monumentalen Gebäudestruktur zusammen mit zeitgleichen hügelgräbern in der nähe lassen eine nutzung für rituelle Bestattungszeremonien wahrscheinlich erscheinen. Die einzelnen Konstruktionsphasen sind vermutlich rituell vernichtet – ab-gebrannt – und anschließend mit makroskopisch fundleeren Lehmpaketen überdeckt. ein solcher Bestattungskultbau wäre bislang ohne Parallele im Karpatenraum.

Die mikromorphologischen Untersuchungen beschäftigen sich mit der Analyse der Lehmpakete, der Schichtgrenzen sowie der Brandhorizonte und umfassen zwanzig Sedimentdünnschliffe. Folgende Fragen sollen dabei geklärt werden: Wurde der Lehm natürlich oder vorsätzlich verdichtet? Sind Begehungshorizonte er-kennbar? Lässt sich ein Übergang vom anstehenden Lehm zur Überdeckung eindeutig erkennen? Des Weiteren wird untersucht, ob sich organische reste, Phytolithe oder anderweitig anthropogen geprägte Inhalte erkennen.

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46 PoSTer

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Julia Gerz1,*, Alexandra hilgers2, Matthias Becker3, renate Gerlach1

Der prähistorische Fundplatz Oechlitz (Querfurter Platte, Sachsen-Anhalt): Ergebnisse der geochemischen Analysen und der OSL-Datierungen aus Befundfüllungen und Bodensedimenten

1 LVr-Amt für Bodendenkmalpflege im rheinland, Bonn2 Universität zu Köln, Geographisches Institut3 Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, halle/Saale

* [email protected]

Die Querfurter Platte mit ihren fruchtbaren Schwarzerden ist eine seit jeher stark genutzte Altsiedellandschaft, die zwar archäologisch gut untersucht ist, aber nur wenige erkenntnisse über die Mensch-Umwelt-Interaktionen vorherrschen. Um diese er-kenntnisse zu erweitern und die Mensch-Umwelt-Interaktionen näher wissenschaftlich betrachten zu können, wurde die archäologische Grabung auf einem höhenrücken nördlich von oechlitz (Geiseltalsee, Mitteldeutsches Trockengebiet, Sachsen-Anhalt) im Zuge der ICe-neubaustrecke erfurt-halle/Leipzig geoarchäologisch begleitet.

Verschiedene fossile Bodenreste aus archäologischen Befunden und kolluviale Ablager-ungen aus quasi-natürlichen Strukturen wurden im Gelände aufgenommen und an-hand von sedimentologischen und geochemischen Analysen sowie durch Datierungen mittels optisch Stimulierter Lumineszenz (oSL) untersucht. es zeigte sich, dass sich aufgrund dieser Sedimentdaten und oSL-Datierungen erste Grundzüge einer geo-archäologischen Landschaftsgeschichte erstellen lassen.

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PoSTer 47

[7]

Peter Felix-henningsen1,*

Die grüne Sahara – holozäne Landschaftsentwicklung in der Umgebung eines steinzeitlichen Gräberfeldes in NE-Niger

1 Institut f. Bodenkunde und Bodenerhaltung, Gießen, Deutschland

* [email protected]

Im Jahre 2006 wurde ein steinzeitliches Gräberfeld in der südlichen Sahara in niger von dem amerikanischen Geologen Paul Sereno entdeckt und archäologisch unter-sucht (s. http://www.projectexploration.org/greensahara/resources/). Datierungen von Artefakten und Skeletten weisen auf eine Besiedlung durch eine weitgehend sesshafte Bevölkerung in einem Zeitraum von 9 500 bis 4 500 a BP hin.

Im rahmen einer interdisziplinären expedition des amerikanischen Teams zur Bergung der Skelette wurden ende 2011 vom Verfasser paläopedologische Untersuchungen in der Umgebung des Gräberfeldes durchgeführt, um die terrestrischen und paläolim-nischen Landschaftsstrukturen sowie die Seespiegelstände eines Paläosees zu rekonst-ruieren, der während der holozänen Feuchtzeiten existierte und die Gräber zeitweilig überflutete. Während weiche lakustrine Sedimente der Deflation unterlagen, blieben die in unterschiedlichen Wassertiefen gebildeten Sumpferze aus Fe-oxid und Seekalke aus Calciumcarbonat als Indikatoren der Uferlinien und Flachwasserbereiche erhalten. Während die entstehung von Sumpferzen durch Überwasservegetation (Schilf, Binsen) ermöglicht wurde, waren an der Ablagerung der Seekalke Unterwasserpflanzen maß-geblich beteiligt.

Die Abdeckung der phasenweise überfluteten Grabstellen mit Seekalken, die nach Aus-trocknung eine harte Bank bilden, schützte die Skelette vor Deflation. erst durch dieses Zusammentreffen günstiger Umstände blieben die Skelette als aussagekräftige archäolo-gische bzw. paläoanthropologische Indikatoren der neolithischen Siedlungsgeschichte erhalten.

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48 PoSTer

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hanna hadler1,*, Timo Willershäuser1, Konstantin ntageretzis1, Peter henning1, Andreas Vött1

Earthquake and tsunami events in the Ionian Sea and the Gulf of Corinth (eastern Mediterranean, Greece): Catalogue entries and non-entries and their interpretation with regard to palaeotsunami research

1 Institute for Geography, Johannes Gutenberg-University, Mainz, Germany

* [email protected]

Since historical times coastal areas throughout the eastern Mediterranean are exposed to tsunami hazard. While the detailed geo-scientific investigation of palaeotsunami events is still a young approach, for many decades the knowledge about palaeotsunamis was solely based on historical accounts. This paper focuses on the analysis of historical data compiled from tsunami and earthquake catalogues for western Greece and its potential for recent tsunami risk assessment. For the Ionian Islands, the western Pelo-ponnese and the Gulf of Corinth a record comprising 284 earthquakes and 51 tsunami events was assembled covering a timespan of almost 3500 years.

results from timeline analyses reveal different characteristics affecting the quality of the dataset, though. Concerning the distribution of data different trends are obvious, such as a temporal thinning backward of events or local periodization phenomena. The fragmentary character of the historical data must also be emphasized. As an increasing number of geo-scientific studies give convincing examples of well dated tsunami signa-tures not reported in catalogues, the non-existing record is perceived as a major prob-lem to palaeotsunami research. The non-entry of a tsunami event in a catalogue may be due to a number of reasons and does not mean at all that the event did not take place. While the compilation of historical data allows a first approach in the identification of areas vulnerable to tsunamis, it must not be regarded as reliable for hazard assessment.

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PoSTer 49

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Michael hein1,*, Sebastian Pomm1, Christian Schneider1, ronny Schmidt1, Jürgen heinrich1

Feldbodenkundliche und geochemische Hinweise auf (prä-)historische Kalkdüngung in der Lösslandschaft Kleinpolens

1 Institut für Geographie, Universität Leipzig

* [email protected]

Im rahmen eines physisch-geographischen Geländepraktikums am Institut für Geo-graphie in Leipzig wurden in der Lösslandschaft Kleinpolens nordöstlich von Kra-kau umfassende bodenkundliche und geomorphologische Feldstudien durchgeführt. Der oberflächennahe Untergrund mit den im Löss entwickelten typischen Böden – Schwarzerden, »Schwarze erden« und Parabraunerden – wurde und wird durch Degradations- und erosionsprozesse stark verändert. Die heute in der Landschaft dominierenden Bodentypen sind neben den zumeist stark degradierten Tschernosemen kalkhaltige Kulto-Pararendzinen, sowie mächtige Kolluvisole. Sie bilden ein kleinräu-mig sehr heterogenes Bodenmosaik. Die umfangreichen Bodenprofilansprachen im Gelände, sowie die ergebnisse geochemischer Laboranalysen deuten darauf hin, dass zwei der untersuchten Befunde offenbar mit der Praxis (prä-)historischer Kalkdüngung in Zusammenhang stehen. nach bisherigen Interpretationen handelt es sich dabei um eine Kalkbrandgrube und eine große, zwischenzeitlich wieder verfüllte abflusslose hohlform, welche durch den Abbau von kalkhaltigem Löss entstanden war.

Frühere Geländeuntersuchungen belegen, dass die beobachteten Strukturen keine Singularitäten im Untersuchungsgebiet darstellen. eine Vielzahl von pedologischen Befunden bestätigt die in der Literatur beschriebene intensive Besiedlung des Gebietes seit dem neolithikum. es ist daher möglich, dass mehrere bereits kartierte, jedoch bodenkundlich und geochemisch noch nicht näher untersuchte Bodenprofile/Befunde, ebenfalls mit Kalkdüngung in Verbindung gebracht werden können.

Da von einer ehemals flächenhaften Verbreitung ertragreicher Schwarzerden im Unter-suchungsgebiet auszugehen ist, stellt sich die Frage nach dem Zweck und der notwen-digkeit früherer Kalkdüngung. Gleichzeitig muss hinterfragt werden, welchen einfluss diese vermutete Melioration auf den gegenwärtigen Zustand der Böden hatte. Zusätzli-che Informationen dazu sind von den noch ausstehenden ergebnissen mikromorpholo-gischer Untersuchungen zu erwarten. Für die anhaltende Diskussion um die Genese, bzw. erhaltung von Tschernosemen und schwarzen Sedimenten sollte der Aspekt der Kalkdüngung künftig gesteigerte Beachtung finden.

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50 PoSTer

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Max hellfritsch1, Dominik Faust2, Christoph Steinmann3, Christian Tinapp4

Untersuchungen zur holozänen Boden- und Reliefentwicklung im Quellgebiet des Salzbaches im Mulde-Lösshügelland südlich von Geithain, Sachsen

1 Student Geographie Diplom TU Dresden, 01069 Dresden2 Lehrstuhl für Physische Geographie, Technische Universität Dresden, 01069 Dresden3 Bayrisches Landesamt für Denkmalpflege, Adolf Schmetzer Straße 1, 93055 regensburg4 Universität Leipzig

Im Zuge der 2007 durchgeführten archäologischen Untersuchungen durch das Lan-desamt für Archäologie Sachsen im Gebiet des Autobahnneubaus der BAB 72 zwischen Chemnitz und Leipzig wurde neben weiteren Fundstellen eine frühneolithische Siedlung am oberhang einer flachen Kuppe entdeckt und gegraben. Dabei konnte innerhalb des südlich von Geithain liegenden Areals auch die direkt benachbarte Talsenke im Quell-gebiet des Salzbaches durch vier bis zu 30 Meter lange Schürfe erfasst werden. neben der stratigraphischen Aufnahme der kolluvialen Senkenfüllung erfolgten zwei radiocarbon-datierungen an holzkohlen aus fossilen oberbodenhorizonten und die Auswertung eines Pollenprofils. Danach ist die damals erfasste Senkenfüllung aus den letzten 4000 Jahren und lagert direkt auf kaltzeitlichen Lösslehmen. Die auf der Kuppe liegende frühneo-lithische Siedlung hat in diesem Bereich demzufolge keine korrelaten Ablagerungen verursacht.

Im rahmen der jetzt durchgeführten Untersuchungen werden diese lediglich an einer Stelle des Salzbachtales gewonnenen erkenntnisse mit hilfe von Bohrcatenen ergänzt, um ein vollständigeres Bild der holozänen Talentwicklung zu bekommen. Mit hilfe des bereits aus der Grabungskampagne vorhandenen und dem neu gewonnenem Probenma-terial werden zudem einige geochemische Parameter der Talsenkenfüllung erfasst, um u. a. die Frage zu klären, ob die von 2007 her bekannten erkenntnisse für das gesamte obere Tal gelten.

Die noch laufenden Untersuchungen erbrachten bisher keine hinweise auf einen grund-sätzlich anderen Aufbau der Senkenfüllung oberhalb des 2007 bereits erfassten Bereichs des Tales. hohe Gesamtkohlenstoff- und Stickstoffanteile belegen verbreitet organisches Material in Form von Pflanzenresten und holzkohlen an der Basis der holozänen Ablage-rungen in der Talsenke. In der Tiefenlinie des Salzbaches sind, bedingt durch zeitweise limnische Sedimentationsbedingungen, deutlich tonreichere Kolluvien abgelagert worden, die häufig von mittelalterlichen bis neuzeitlichen Streifenkolluvien überlagert werden. Bestätigen sich die bisherigen erkenntnisse bei den noch laufenden Untersuchungen, muss davon ausgegangen werden, dass die erosionsbedingte Sedimentation von korrelaten Ablagerungen im obersten Bereich des Salzbachtales erst vor 4000 Jahren begonnen hat.

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PoSTer 51

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Christian heymann1,*, oliver nelle1, Walter Dörfler2, helen Zagana3, norbert nowaczyk4, Ingmar Unkel1

Late Glacial to Mid-Holocene Environmental Development of Lake Stymphalia (NE-Peloponnese, Greece)

1 Graduate School “human Development in Landscapes”, Institute for ecosystem research, Christian-Albrechts-University, olshausenstraße 75, D-24118 Kiel (Germany)

2 Graduate School “human Development in Landscapes”, Institute for Pre- and Protohistory, Christian-Albrechts-University Kiel, Johanna-Mestorf-Straße 2–6, 24118 Kiel (Germany)

3 Department of Geology, University of Patras, rio 26500 Patras (Greece)4 helmholtz Centre Potsdam, GFZ German research Centre for Geosciences, Telegrafenberg/haus C321,

D-14473 Potsdam (Germany)

* [email protected]

Known from the ancient heracles myth of the Zeus’ son slaying the Stymphalian birds, the mountainous region of Stymphalia (22°27’e/37°51’n, 600 m a. s. l.) is an ideal site to study the environmental history of the area by combining the climate archive of lake sediments with the historical and archaeological record of the nearby ancient settlement of Stymphalos and other sites in the ne-Peloponnese. Above all, we aim to distinguish the natural versus human-induced environmental change and compare the results to other areas in Greece and the eastern Mediterranean region. Lake Stymphalia is the only natural perennial lake in the Peloponnese today, which provides a continuous sedimentary record of the entire holocene and a large part of the Last Glacial. As a large and quite reliable wa-ter reservoir, Lake Stymphalia and its surrounding karst springs played an important role for the water supply of the region from ancient time until today. however, due to climate fluctuations, the water supply can change significantly, challenging the water management of the people living in the area. The climatic and environmental variability of the ancient Arcadian region, as it is documented in the lacustrine sediment core STY-1, is connected with human development in the karst polje of Stymphalia and its surroundings.historical sources and archaeological findings indicate settlement activity since at least the 5th century BC at Stymphalos. hence, the spatiotemporal patterns of land use and water management and the effect of climate on the environmental development of the region are reconstructed. here we present geochemical analyses of the time period 15 ka to 5 ka cal BP of a lake sediment core (STY-1), recording the changes in climate and water supply during the Late Glacial to the mid-holocene. We assess human impact of neolithic people living in the Stymphalia basin and surrounding areas on the lake and evaluate it against the climate development of the region. The chronology is based on several 14C dates combined to a Bayesian age-depth model. Using XrF elemental analysis, we compare the influx of terrestrial material (indicated by K and rb) to the carbonate precipitation in the lake (indicated by Ca and Sr). The rb/Sr ratio as a proxy for changes between dry/warm and wet/cold conditions indicate pronounced wet phases around 9300–11200, 7700, 6800, 5000–6000 cal BP.

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52 PoSTer

[12]

Falk hieke1,*, ralf Sinapius

Fossile Böden am Bienitz – eine Neuaufnahme

1 BfBw – Büro für Bodenwissenschaft, Freiberg

* [email protected]

Der Bienitz am Westrand der Stadt Leipzig ist ein markanter höhenrücken in nnW- SSe-richtung und ist Teil des Saale II-endmoränenbogen [eissmann 2011 (in: Sickert, 2011)]. Der Untergrund wird aus saalezeitlichen und älteren Schottern der Weißen elster gebildet, in deren Liegenden elster-Geschiebemergel und Fluvischotter (der Saale) lagert sowie tertiäre Sande und Tone. Den tieferen geologischen Untergrund bildet die präkambrische schwach metamorphe Leipziger Grauwacke [eissmann 2010].

Die postsaalezeitliche Landschaftsentwicklung ist in periglaziären Sedimenten, Struk-turen und Bodenbildungen dokumentiert. Am Bienitz geben darüber gegenwärtig 5 Profilgruben einblick. Im Liegenden der rezent bis subrezenten Böden sind Fließerden und Paläoböden erhalten. Die Paläobodenbildung wird von eissmann [in: Sickert, 2011] in die eemwarmzeit gesetzt.

Die intensiv lessivierte, lössartige Fließerde (Lösslehmfließerde?) eines der Standorte müsste demzufolge spätsaalezeitlichen Alters sein. Die darüber befindlichen schluffig-sandig-kiesigen Deckschichten mit Sandlöss bis Lösssand sind spätweichselzeitlichen Alters und ihre Bodenbildungen spätweichselzeitlich-holozän.

In der Umgebung der Profilstandorte befinden sich neolithische hügelgräber. Die lange und intensive nutzungsgeschichte des Bienitz, beginnend im neolithikum oder früher, muss sich ebenfalls auf die Böden ausgewirkt haben. Böden, die gegenwärtig in das eem-holozän Schema eingeordnet werden, könnten tatsächlich auch abweichende Alter aufweisen.

Die Bodengruben auf dem Bienitz wurden im rahmen des Bodenlehrpfades Bienitz in den 90er Jahren erstmals beschrieben und 2011 für das Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig durch hieke/Sinapius neu aufgenommen und bewertet.

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PoSTer 53

[13]

Sylvia hipp1,*

Rekonstruktion der spätholozänen Vegetations- und Landnutzungsgeschichte im Umfeld der spätrömischen Befestigung in Keszthely Fenékpuszta am Balaton

1 Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur ostmitteleuropa a. d. Universität Leipzig Institut für Geographie, Universität osnabrück

* [email protected]

Die Frage danach, ob und wie sich der archäologisch und historisch hinreichend unter-suchte Übergang zwischen Spätantike und der nachrömischen Völkerwanderungszeit auch in Geoarchiven abbildet, wird anhand eines Verlandungsmoores in der nähe der spätrömischen Befestigung und Siedlung in Keszthely Fenékpuszta (Westbalaton) untersucht.

ein Schwerpunkt der Arbeit stellt die Interpretation lokaler Pollensequenzen dar. Mit Fokus auf den Trendänderungen in den Pollenkurven primärer und sekundärer Sied-lungszeiger sowie unter hinzuziehung bestimmter Pollentypen wie Wein, Walnuss und efeu und der ergebnisse aus Makrorestanalysen lässt sich für den Untersuchungs-zeitraum eine deutliche Intensivierung und Qualifizierung der Landwirtschaft nach-weisen, die sich über das ende der römischen Kaiserzeit fortsetzt.

Bei der rekonstruktion römerzeitlicher Siedlungsvorgänge, stellen insbesondere die Pollen von Wein und efeu eine Schwierigkeit dar, da diese nicht nur Zeiger einer mediterranen oder »römischen« Kulturweise sind, sondern auch zu den herkömmli-chen Begleitern von Auen- und Bruchwäldern gehören können und somit auch durch Veränderungen der hydrologischen Verhältnisse im direkten Umfeld der Pollenlager-stätte Zu- oder Abnahmen erfahren.

Um die Ablagerungen in den direkt an das Siedlungsgebiet anschließenden Verland-ungsmooren besser mit den Siedlungsvorgängen in Verbindung setzen zu können, werden diese mit den Siedlungssedimenten aus den archäologischen Grabungen verglichen. In beiden werden ähnliche Stoffeinträge vermutet, die in Verbindung mit der Baustein- und holzgewinnung, Metallverarbeitung, Töpferei, aber auch Glashütten, stehen.

Publikationen:Hipp, S. (2009): Veränderungen der Landschaft am westlichen Ende des Balaton von der Römerzeit bis zur Karolingerzeit (1.-9. Jh.). In:

Heinrich-Tamaska, O. & Straub P. (Hrsg.): Keszthely-Fenékpuszta im Spiegel der Jahrtausende. Az évezredek tükrében. Ausstellungskatalog. Leipzig, Zalaegerszeg: 26-30.

Heinrich-Tamaska, O. & Hipp, S. (in Druck): Naturwissenschaftlich-archäologische Forschungen am Balaton (Plattensee, Pelso). Stand und Perspektiven. In: Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie 27, 2008.

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54 PoSTer

[14]

André Kirchner1,*, Sabine Kraushaar2

Soil properties as indicators for past humid conditions in the hyper arid region of southeast Egypt

1 Institute of Geography, University of Leipzig, Johannisallee 19a, 04103 Leipzig 2 Department of Soil Physics, helmholtz Centre for environmental research (UFZ), Theodor-Lieser-Str. 4,

06120 halle, Germany

* [email protected]

Geomorphological and pedological studies were conducted in southeast egypt/Governorate Aswan. With annual precipitation values between 1 and 5 mm the region is considered hyper arid following the Un aridity index by Thomas (1997).

The results of the pedological investigations show small-scale variations in the sediment structure and chemism which are mostly dependent on the geology and geomorphic position. Feo/Fed values indicate that recent soil formation is strongly limited. Therefore weak signs of braunification seem to be relictic phenomena of wetter conditions. The present hyper arid climate reduces soil development to a minimum and represents the limiting factor.

Furthermore the laboratory analyses prove an enrichment of salts mainly caused by descending waterflow. Studies by Blume et al. (1985) or Blume (1986) emphasize that the very seldom rainfalls of the region did not explain the translocation of salts over several decimeters, as it was observed by the authors in the field. Therefore the accumu-lation of salts seems to be a relictic feature of a more humid period.

Sand-filled polygonal soil cracks up to 2.5 m can be observed in loamy and sandy soils. especially in the loamy ones their development seems to be related to swelling and shrinking processes of clay minerals resulted from moistening and drying. Longer peri-ods with increased precipitation are necessary for the development of the cracks.

In conclusion, pedogenic braunification, the enrichment of salts as well as deep soil cracks are clearly relictic phenomena of more humid conditions in the past. Pachur & röper (1984) reconstructed the last wetter period during neolithic times (5.000–6.000 BP). It will be assumed that the described pedological phenomena partly resulted by these climate conditions.

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PoSTer 55

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Torsten Klein1,*, Saskia Kretschmer2, harald Stäuble2, Christian Tinapp1, Christoph Zielhofer1

Eine geophysikalisch-bodenkundliche Untersuchung des oberflächennahen Untergrundes im Grabungsumfeld einer linienbandkeramischen Siedlung des zukünftigen Braunkohleabbaufeldes Peres/Vereinigtes Schleenhain

1 Universität Leipzig, Institut für Geographie, Johannisallee 19a, 04103 Leipzig2 Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden

* [email protected]

Im Vorfeld des Abbaufeldes Peres, Tagebau Vereinigtes Schleenhain, wurde vor einem Jahr eine bis dahin unbekannte linienbandkeramische Siedlung entdeckt, deren na-turräumliche flussferne Lage im Vergleich zu den bisher bekannten Fundstellen dieser Zeit sehr ungewöhnlich ist. Die nordöstlich des devastierten ortes Droßdorf liegende Fundstelle DSD-01 weist ein regional bereits mehrfach beobachtetes Phänomen auf. obwohl regelmäßig zahlreiche linienbandkeramische Funde direkt unter dem Pflug-horizont entdeckt werden, sind die Gruben erst 20 cm unterhalb des Pflughorizontes deutlich zu erkennen. Um weitere archäologische Befunde auf einer nachbarfläche sichtbar zu machen und diese durch vergleichende Methoden genau zu untersuchen, wurde eine geophysikalisch-bodenkundliche Untersuchung begonnen. Die bodenbil-denden Substrate der hochfläche bestehen aus einer geringmächtigen Sandlössdecke über z. T. stark verwittertem elsterzeitlichen Geschiebelehm, aus denen sich Parabraun-erden mit Übergängen zu Pseudogleyen entwickelt haben.

Auf einem 50 m × 50 m großen Areal, welches sich unmittelbar westlich der Grabungs-fläche anschließt, wurden flächenhafte Magnetometermessungen und profilhafte 2D-Widerstandsgeoelektrik als hauptverfahren eingesetzt. Zusätzlich wurden Suszepti-bilitätsmessungen an Bodenproben ausgewählter Standorte hinzugezogen. Bohrstock-sondierungen komplettierten das Methodenspektrum. Die Magnetometermessungen waren im hinblick auf die Detektion archäologischer Befunde erfolgreich. Sie zeigten mindestens zwei nW-So-orientierte längliche Strukturen schwach erhöhter Magne-tisierung, die auf linienbandkeramische Längsgruben hindeuten. Bei Grabungsarbeiten auf dem direkt östlich der gemessenen Fläche angrenzenden Flurstück traten archäolo-gische Befunde sehr ähnlicher orientierung und Dimension zu Tage.

Die derzeit noch laufenden Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. So wird erst die in den kommenden Monaten geplante archäologische Freilegung des Unter-suchungs geländes einen direkten Vergleich und mögliche Verifizierung der Magneto-metermessungen mit den vorhandenen archäologischen Befunden erlauben. →

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56 PoSTer

→ Darüber hinaus soll die Kombination aus geomagnetischen und geoelektrischen Daten zeigen, bei welcher Messkonfiguration und -tiefe die größte Übereinstimmung beider Methoden zu erreichen ist. Suszeptibilitätsmessungen ausgewählter Standorte und Tiefen sollen Aufschluss über die Streubreite der χ-Werte im oberboden als »hin-tergrundrauschen« der magnetischen Prospektion, sowie auch über die Größenordnun-gen innerhalb vermutlich archäologischer Anomalien geben. Als referenzprobe dient eine Suszeptibilitätsmessung in einem gesicherten archäologischen Befund. hoch- und niederfrequente Suszeptibilitätsmessungen können möglicherweise Auskunft über das Vorhandensein magnetotaktischer Mikroorganismen geben. Daneben soll die makros-kopische Sedimentansprache gezielter Bohrstocksondierungen Klarheit über die hori-zontmächtigkeiten und die Beschaffenheit des Bodenmaterials bringen. Diese direkten Beobachtungen ermöglichen Aussagen zur Anwendbarkeit kleinskaliger geophysika-lischer Methoden bei den vorherrschenden Bodenverhältnissen.

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PoSTer 57

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Katja Kothieringer1,*, Karsten Lambers1

Gebirgsböden als Umweltarchive – Erste Ergebnisse einer Messkampagne im Silvretta-Massiv

1 otto-Friedrich-Universität Bamberg, Deutschland

* [email protected]

Gebirgsböden haben sich in den vergangenen Jahren in der Forschung als hochsensible Zeiger mit hohem erkenntnispotential für die Landschaftsgeschichte von subalpinen und alpinen räumen erwiesen. Die Interpretation der landschaftlichen entwicklung eines Gebirgsraumes anhand der spezifischen eigenschaften von Gebirgsböden wird jedoch erschwert durch den kleinräumigen Wechsel der Böden und ihre oftmals gering ausgeprägte reife. Dennoch stellen die Böden dort, wo ihre entwicklung weitgehend unbeeinflusst von der hohen alpinen Geomorphodynamik ist, ein nützliches Umwelt-archiv dar.

Im rahmen des Verbundprojektes »10 000 Jahre Klima- und Siedlungsdynamik im Silvretta-Massiv zwischen Paznaun (Österreich) und Unterengadin (Schweiz)« der Universitäten Zürich, Innsbruck und Bamberg sollen laufende archäologische und paläoökologische Untersuchungen von historischen und prähistorischen Mensch-Umwelt-Beziehungen im Silvretta-Massiv, einer zentralen Gebirgsgruppe der ostalpen, durch bodenkundliche Analysen ergänzt werden. Ziel ist es, anhand von Bodentopo-sequenzen von der subalpinen bis in die (hoch-)alpine Stufe neue erkenntnisse über die holozäne Landschaftsentwicklung, die daraus resultierende naturräumliche nutzung durch den Menschen und dadurch hervorgerufene potentielle Störungen der Boden-genese sowohl auf der klimatisch begünstigten Südseite (Val Urschai, Unterengadin) als auch auf der raueren nordseite (Fimbertal, Paznaun) des Silvretta-Massivs zu gewinnen.

Im Sommer 2011 wurden erste Analysen von Bodenprofilen im Fimbertal zwischen 1800 m und 2500 m ü. nn durchgeführt. Bei der Ansprache der Böden im Feld zeigten sich Spuren menschlichen einflusses (holzkohlereste) in recht gut entwickelten Böden (Podsole, Cambisole) auf prominenten exponierten Moränenkuppen. Laufende Laboranalysen von physikalischen und chemischen Bodenparametern sollen Aufschluss über Verwitterung und Art des Substrattransports geben. Ausgehend von den ergeb-nissen dieser referenzregion sollen bodenkundliche Analysen für künftige Projekte im zentralalpinen raum in den Methodenverbund aus Archäologie und Palynologie mit eingebunden werden.

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58 PoSTer

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Fernando Leceta1,*, Bertil Mächtle1, Gerd Schukraft1, Bernhard eitel1

The effect of pre-Hispanic agriculture practices on soils in the Western Cordillera of the Peruvian Andes (region Laramate, 14.5° S)

1 Geographical Institute, University of heidelberg, Deutschland

* [email protected]

An integrated geoarchaeological study focuses on a group of two archaeological si-tes. This study comprises soils on pre-Columbian artificial terraces against their non-disturbed pedological context. eight terraces and three soils lacking of archaeological evidence and actual use, are examined to identify morphological and geochemical features generated by the sustained agrarian use. Aim is to understand the land-use and pedological history of the Laramate region, as an agricultural center in pre-Columbian times.

results show recurrent sequences within the terraces, characterized by two edaphic cycles; a poorly developed Ap modern topsoil is underlaid by one well-preserved 2Ah paleosol. Low C/n-ratios (2.3–10.7), base saturation levels of 96.85 % percent or more, beside a gradual increase and decrease with depth of bulk density and organic matter respectively, show prehispanic terraces as a sustained agricultural system. There is no evidence that the terraces have alternated between periods of cultural decline and boom. rather, reconstructions or modifications to the original structure and the absence of paleosols, address to a continuous use until its abandonment. Today, they produce only under fallow-system. There are no archeological signs of massive irriga-tion systems (reindel 2011, pers. comm.). Its installation could only be linked to more favorable climatic conditions, like those described for The early horizon (800–200 BC), The early Intermediate Period (200 BC-600 AD) , and The Late Intermedi-ate (Period 1000–1438 AD) (eitel et al. 2005, Mächtle 2007). Periods of increased geomorphodynamics are found in the sourroundings, but did not affect the artificial terrace structure and soils.

ReferencesEitel, B., Hecht, S., Mächtle, B., Schukraft, G., Kadereit, A., Wagner, G. A., Kromer, B., Unkel, I., Reindel, M. (2005): Geoarchaeological

evidence from desert loess in the Nasca-Palpa region, southern Peru: Palaeoenvironmental changes and their impact on Pre-Columbian cultures. Archaeometry 47, 137–185.

Mächtle, B. (2007): Geomorphologisch-bodenkundliche Untersuchungen zur Rekonstruktion der holozänen Umweltgeschichte in der nördlichen Atacama im Raum Palpa/Südperu. Dissertation, Heidelberger Geographische Arbeiten 123– 227 S.

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Carmen Liebermann1,*

Between the Reserves – Stone Age Industries in Open-pit Mines of Upper Lusatia

1 Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden

* [email protected]

This presentation provides an overview of archaeological investigations in Upper Lusatia, Saxony. This area spans the northern part of the UneSCo biosphere reserve

“oberlausitzer heide- und Teichlandschaft” and the southern part of the “Muskauer heide”, one of the most expansive areas in Germany with inland dunes. This is also the location of the Lusatian coal-mining district, where two mines are currently in operation on the territory of Saxony.

Former and ongoing investigations indicate Late Palaeolithic camps, vast Mesolithic site complexes, a delayed introduction of neolithic elements and largely unknown lithic industries in the Metal Ages. This presentation illustrates several problems and opportunities associated with Stone Age Archaeology projects in a mining district and offers perspectives for undertaking this type of study.

References: M. Friedrich/ M. Knipping/ P. van der Kroft/ A. Renno/ S. Schmidt/ O. Ullrich/ J. Vollbrecht, Ein Wald am Ende der letzten Eiszeit.

Untersuchungen zur Besiedlungs-, Landschafts-, und Vegetationsentwicklung an einem verlandeten See im Tagebau Reichwalde, Niederschlesischer Oberlausitzkreis. Arbeits- u. Forschber. Sächs. Bodendenkmalpfl. 43, 2001, 21-94.

C. Liebermann, Lithic industries in the lignite open-pit mines of Nochten and Reichwalde. In: P. Arias u. a. (Eds.), Papers presented at the Eighth International Conference on the Mesolithic in Europe, Santander 2010 (in print).

J. Vollbrecht, Spätpaläolithische Besiedlungsspuren aus Reichwalde. Reichwalde 1. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte 46 (Dresden 2005).

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60 PoSTer

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Carolin Lubos1,*, Andreas Ginau1, Fevzi-Kemal Moetz2, necmi Karul2, Jürgen Wunderlich1

Bilanzierung von Stoffflüssen im archäologischen Kontext

1 Institut für Physische Geographie, Universität Frankfurt2 Institut für Prähistorische Archäologie, Universität Istanbul, Türkei

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Im rahmen eines internationalen, interdisziplinären Kooperationsprojektes zwischen dem Institut für Physische Geographie der Universität Frankfurt und dem Institut für Prähistorische Archäologie der Universität Istanbul sollen prähistorische Stoff- und energieflüsse im archäologischen Kontext bilanziert werden. Die archäologische Aus-grabung Aktopraklik (nW Türkei) umfasst drei gut datierte neolithische bis chalko-lithische Siedlungsareale. Basierend auf einem am Siedlungshügel von niederröblingen entwickelten multi proxy Ansatz werden biologische Mikro- und Makroreste, sowie die physikalische und chemische Zusammensetzung der Siedlungsschichten und der korre-laten Kolluvien des direkten Umlandes qualitativ und quantitativ erfasst und bilanziert. Die ergebnisse werden gemeinsam mit den Kollegen der Archäologie diskutiert und bewertet. Die geplanten Bilanzierungen ermöglichen diachrone und synchrone Ver-gleiche der Siedlungsintensitäten. Innerhalb von Siedlungsnetzwerken könnten hierar-chien rekonstruiert werden. Die ergebnisse versprechen, das Verständnis des einflusses des prähistorischen Menschen auf seine ihn umgebende Landschaft zu erweitern. Der Antrag soll im Sommer 2012 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht werden.

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Bernhard Lucke1,*, helga Kemnitz2, rupert Bäumler1

Metasomatism in Terra Rossa genesis

1 Institute of Geography, Friedrich-Alexander University erlangen-nürnberg, Kochstr. 4/4, 91054 erlangen, Germany

2 helmholtz-Zentrum Potsdam, German GeoresearchCentre (GFZ), Section 3.1, Telegrafenberg, 14473 Potsdam, Germany

* [email protected]

We investigated the rock-soil transition zones of three different Terra rossa profiles near the ancient site of Abila in northern Jordan in order to check the possibility of a metasomatic origin of these soils using a Scanning electron Microscope (SeM) sup-plied by an energy-dispersive system (eDS). All investigated rock-soil transition zones showed microfossils that had partially been replaced by clay which could geochemi-cally be confirmed using eDS. The replacing clay matrix was free from detrital clay and revealed a jelly-like, amorphous structure. We conclude that isovolumetric replacement contributes to Terra rossa formation in northern Jordan although it is not yet possible to quantify the extent of its contribution, nor the sources which supply the elements triggering the pressure-driven growth of clay minerals.

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Alexander nicolay1,*, Alexandra raab2, Thomas raab1, horst rösler3, eberhard Bönisch3

Anthropogen induzierte Flugsanddecken und begrabene Böden in der Niederlausitz – Ergebnisse aus dem Tagebauvorfeld Jänschwalde

1 Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung, BTU Cottbus, Konrad-Wachsmann-Allee 6, 03046 Cottbus, Deutschland

2 Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften (FZLB), BTU Cottbus, Konrad-Wachsmann-Allee 6, 03046 Cottbus, Deutschland

3 Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM), Wünsdorfer Platz 4–5, 15806 Zossen, Deutschland

* [email protected]

Im Vorfeld des Tagebaus Jänschwalde führen Archäologen des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM, referat Braunkohlenarchäologie) und Geowissenschaftler der BTU Cottbus gemeinsame Unter-suchungen zum einfluss der (prä-)historischen bis neuzeitlichen Landnutzung auf die Landschaft durch (siehe Takla et al., raab et al.). Ziel des Vorhabens ist es, mit hilfe archäologischer Befunde und eines bodenkundlich-geomorphologischen Forschungsan-satzes die Folgen der Landnutzung für die Böden und die Landschaft zu rekonstruieren.

Ausgewählte archäologische Suchschnitte (bis zu 150 m lang, bis zu 2 m tief ) werden mit bodenkundlich-geomorphologischen Feldmethoden aufgenommen. Laboranalytische Untersuchungen (u. a. Korngrößenverteilung, ph-Werte) werden ergänzend durchge-führt. Zur absoluten Altersdatierung wurden 14C-Proben und oSL-Proben entnommen.Die archäologische Befunde und Bodenprofilaufnahmen belegen unterschiedliche Arten der Landnutzung im Untersuchungsgebiet. Unter 10 bis 150 cm mächtigen äolischen Sanden begrabene Acker- bzw. oberböden sind weit verbreitet und belegen eine teils mehrphasige ackerbauliche nutzung. Die bodenstratigaphischen Untersuchungen sowie erste 14C-Datierungen zeigen, dass diese oberbodenhorizonte aus der römischen Kaiser-zeit (50 BC–375 AD) und der Völkerwanderungszeit (375–600 AD) sowie aus dem sla-wischen Mittelalter (600–1200 AD) stammen. Für das 18./19. Jh. ist eine vorwiegend waldwirtschaftliche nutzung des Areals, in Form von Köhlerei, archäologisch belegt (s. Takla et al.). ein von ca. 1 m mächtigen Flugsanden begrabener holzkohlemeiler-grundriss weist darauf hin, dass durch die entwaldung für die holzkohleproduktion die sandigen Lockersubstrate erneut in Form einer Flugsanddecke umgelagert wurden.

Die Untersuchungen zeigen, dass das Areal während der letzten 2000 Jahre unterschied-lichen Arten der Landnutzung unterlag, die eine äolische remobilisierung der Sande zur Folge hatten.

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Swetlana Peters1,*, Alexander Borisov2, Sabine reinhold3, heinrich Thiemeyer4

Mikrobiologische Bodenanalysen als Werkzeug, um Funktionsbereiche historischer Siedlungen zu differenzieren

1 Institut der Physischen Geographie, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Deutschland2 Institut der physisch-chemischen und biologischen Probleme der Bodenkunde rAS, Puschino, russland3 eurasien-Abteilung, Deutsches Archäologisches Institut, Berlin, Deutschland4 Institut für Physische Geographie, Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Deutschland* [email protected]

Pedologische Untersuchungen an archäologischen objekten werden in der regel unter Boden-chemischen oder mikromorphologischen Aspekten durchgeführt. Die Böden sind jedoch mit einer hohen Vielfalt von verschiedenen Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilze besiedelt. Der Mikrobenpool der Böden an anthropogen beanspruchten Standorten wird aufgrund des erhöhten eintrags organischer Substanz (z. B. Urin, Kot, haare, Knochen, nahrungsreste u. ä.) während der Besiedlungsperiode stark verändert. Die Mikroorganismen nutzen die zugesetzten Substrate als nährstoffe und wandeln diese in energie um. Dieses metabolische Potenzial basiert auf der enzymaktivität der organismen. Beispiele für einen solchen Stoffwechsel sind die extrazellulären enzyme Urease, welche die hydrolyse des harnstoffs zu Ammoniak und Kohlendioxid kataly-sieren. ein weiteres Beispiel sind Mikropilze, die mithilfe spezifischer enzyme ihre energie aus Keratinfasern beziehen. Keratine sind schwer abbaubare Proteine, die Bestandteile der Federn, hautepidermis, haare, huf- und hornbildungen sind, welche mit menschlichen und tierischen »Abfällen« in den Boden gelangen. Die dort einst angesiedelten Mikroorganismen können spätere Stresssituationen wie z. B. nahrungsknappheit oder ungünstige hydrothermische Bedingungen überbrücken und geologische Zeitabschnitte in einem so genannten ruhezustand überdauern. Dank dieser einzigartigen Besonderheit der Mikroben sind die Veränderungen der mikrobiellen eigenschaften im Boden bis heute erhalten geblieben. Insofern kann eine mikrobiologische Cha-rakterisierung der Paläoböden und Kulturschichten als Indikator für Intensität und Art anthropo-gener Tätigkeit verwendet werden. In einem Kooperationsprojekt der Goethe-Universität Frankfurt a. M. und der Akademie der Wissenschaften Jekaterinburg werden mikrobiologische Bodenanalysen an bronzezeitlichen Sied-lungen in der Steppe des südlichen Trans-Ural durchgeführt. Zuvor wurde das Potenzial solcher Untersuchungen im interdisziplinären Projekt des Deutschen Archäologischen Instituts, des Archäologischen Instituts der Akademie der Wissenschaften Moskau und der organisation für Denkmalpflege »nasledie« in Kislovodsk an spät bronzezeitlichen Siedlungen im nord-Kaukasus getestet.

Referenzen:Reinhold, S., et al.,(2007): Landschaftsarchäologie im Nordkaukasus. Eurasia Antiqua, Zeitschrift für Archäologie Eurasiens 13. Philipp von Zabern, Mainz

am Rhein.

Иванова, А.Е. и др. (2006): Микологические характеристики культурного слоя средневекового поселения на дерново- карбонатных почвах.

Почвоведение 1, C. 62-71

Борисов А.В. и др.; Некоторые химические и микробиологические свойства культурного слоя поселений кобанской культуры в

окрестностях Кисловодска. Вестник археологии, антропологии и этнографии (Im Druck).

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64 PoSTer

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Jens Protze1,*, Melanie dos Santos Mendes1, eileen eckmeier2, renate Gerlach3

Evaluierung sedimentologischer und geochemischer Verfahren in der Geoarchäologie Praxisbeispiele aus der Rheinischen Bodendenkmalpflege

1 Geographisches Institut rWTh Aachen (Deutschland)2 InreS Universität Bonn (Deutschland)3 LVr Amt für Bodendenkmalpflege im rheinland, Bonn (Deutschland)

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In den letzten Jahren haben eine reihe von sedimentologischen und geochemischen Verfahren in der Geoarchäologie an Bedeutung gewonnen. So werden beispielsweise Laserbeugeverfahren zur Korngrößenbestimmung oder röntgenfluoreszenzanalysen (XrF) als Standardmethoden angesehen. oft ist jedoch die nachvollziehbarkeit der publizierten ergebnisse schwierig, insbesondere wenn Datensätze falsch interpretiert werden und methodische rahmenbedingungen nicht beachtet werden. Bereits die Auswahl der angemessenen Methode ergibt sich aus der Forschungsfrage sowie dem kombinierten Verständnis von Archiv, Prozess und anwendbarer Analytik. Anhand von ausgewählten Praxisbeispielen aus geoarchäologischen Projekten im rheinland soll für unterschiedliche Befundgattungen und -situationen an verschiedenen Messreihen gezeigt werden, dass augenscheinlich gleiche Sedimente aufgrund verschiedener pedo-genetischer und morphologischer Prozesse unterschiedlich analysiert und interpretiert werden müssen. es werden vergleichende ergebnisse und Methodenkombinationen zur Laser- und röntgenbeugung, Farb-, Spektral- und eisenanalytik sowie stationärer und mobiler XrF-Verfahren vorgestellt. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf Probenpräpa-ration und ergebnisinterpretation.

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Astrid röpke1,*, Carlo Dietl2

Die verbrannte, bronzezeitliche Befestigung von Bernstorf (Oberbayern): neue geoarchäologische Ergebnisse

1 Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Deutschland2 Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Deutschland

* [email protected]

Die bronzezeitliche Befestigung von Bernstorf wurde im 14. Jahrhundert v. Chr. ober-halb des Ampertals errichtet und anschließend auf breiter Fläche niedergebrannt. Wir haben die holz-Lehm-Mauer mit verschiedenen naturwissenschaftlichen Methoden untersucht, um die Brenntemperatur zu bestimmen und Vermutungen zur Brand-ursache anzustellen. Alle Proben wurden dazu mikromorphologisch, sowie auf ihre magnetischer Suszeptibilität und chemische Zusammensetzung hin (eDS und rDA) untersucht. Die verbrannte Befestigung ist thermisch zoniert: am rand ist der Lehm verziegelt und gerötet, im Zentrum ist er gesintert. Beide Zonen wurden beprobt. Zudem wurden frische Lehmproben aus dem Umfeld im Muffelofen auf 1000, 1200 und 1400 °C erhitzt. Die Dünnschliffe zeigen, dass die Brenntemperatur hoch genug war, um Teile des Lehms zu sintern, was wir im experiment bei 1200 °C erreichten. Die Verziegelung muss bei Temperaturen unter 1000 °C stattgefunden haben. Die eDS dokumentiert, dass original- und experimentalproben genügend Aluminium enthal-ten, um temperatursensitive Alumosilikate und -oxide wachsen zu lassen. Mit hilfe der rDA wurde im geröteten Lehm der Anlage Illit feststellen, der in der verziegelten experimentalprobe bei 1000 °C schon fehlt und durch Mullit ersetzt wird. Spinel (ab 1000 °C) und Cordierit (ab 1200 °C) treten in den höher temperierten Proben auf. nach den ergebnissen der Magnetik-Untersuchungen herrschten während des Brandes der Befestigungsanlage vermutlich stark oxidierende Bedingungen, da die magnetische Suszeptibilität mit steigender Temperatur abnimmt: Abnehmende Suszeptibilität mit zunehmender Temperatur deutet auf eine hohe oxidationsstufe und das Wachstum von hämatit auf Kosten von Magnetit hin.

Unsere Untersuchungen zeigen, dass ein multimethodischer Ansatz helfen kann, Brenntemperaturen abzuschätzen und Brennprozesse zu beschreiben. nachweise von ehemaliger Feueraktivität in Böden und Sedimenten können somit einer spezifischen Tätigkeit (Feuerstelle, Produktionsort etc.) oder natürlichen Ursache zugeordnet wer-den.

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66 PoSTer

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Thomas Saile1, ronny Schmidt2, Christian Tinapp2

Geoarchäologische Untersuchungen zur postbandkeramischen Bodenerosion im Bereich einer frühneolithischen Siedlung bei Schwiegershausen, Ldkr. Osterode

1 Institut für Geschichte, Universität regensburg2 Institut für Geographie, Universität Leipzig

Die Boden- und reliefveränderungen der letzten 7000 Jahre verknüpft mit der Art und Beschaffenheit archäologischer Befunde im Areal einer linienbandkeramischen Fundstelle südlich des harzes bilden den Inhalt einer geoarchäologischen Forschungs-kooperation. Auf dem etwa vier hektar großen Areal einer 1980 entdeckten bandke-ramischen Siedlungsfläche bei Schwiegershausen erfolgten wiederholt Ausgrabungen von einzelnen Flächen. Das Areal, das auf der ostseite von einem temporär wasserfüh-renden Taleinschnitt begrenzt wird, liegt an einem flach nach Süden bzw. Südosten abfallenden hang. Der Untergrund wird von entkalkten Lössen über Gesteinen des Unteren Buntsandsteins aufgebaut.

Die 1993/94 und 1997 durchgeführten Grabungen bestätigten die Datierung der Lese-funde mit der Identifizierung von insgesamt sieben frühneolithischen hausgrundris-sen und dem entsprechenden Fundmaterial. Zudem konnte eine ungewöhnlich gute erhaltung der Befunde festgestellt werden. eine Magnetometerprospektion durch die Posselt & Zickgraf Prospektions Gbr führte 2008 zur entdeckung von sechs weiteren bandkeramischen häusern. Außerdem waren die Überreste einer ehemaligen WnW-oSo ausgerichteten Wölbackerflur zu erkennen.

Aufgrund des nach langer Grünlandnutzung 1980 erfolgten Beginns ackerbaulicher nutzung und der damit verbundenen Gefährdung des Bodendenkmals fanden 2010 und 2011 zwei weitere vierwöchige Grabungskampagnen statt, bei denen neben der Dokumentation der Befunde und Funde auch die Boden- und reliefentwicklung untersucht wurde. hierzu wurde anhand von drei Schürfgruben und mit hilfe von Pürckhauerbohrungen im Bereich der Flur Pfuhl und des westlich der Straße gelege-nen Feldes eine Bodenkartierung durchgeführt, ergänzt durch Profilaufnahmen an den rändern der Grabungsflächen.

Der nördliche und befundfreie Teil der Flur »Pfuhl« ist aufgrund von eemzeitlich ver-wittertem Löss in über 40 cm Tiefe unter Flur durch staunasse Böden geprägt. entspre-chend dem relief liegen in den südlich anschließenden flachen und nur leicht geneig-ten Bereichen heute Löss-Parabraunerden, die in südöstlicher richtung

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zunehmend erodiert und teilweise von Kolluvien überdeckt sind. Am Unterhang befin-den sich reine Kolluvisole, die auch linienbandkeramische Gruben überdecken.

Die Befundtiefen unterscheiden sich je nach Lage im früheren Wölbackersystem. Im Bereich der Wölbackerberge werden Pfostengrubentiefen von bis zu 1,4 Meter un-ter der Grabungsoberfläche erreicht, sodass bei Berücksichtigung von 30 bis 40 cm Bodenabtrag bei der Anlage der Grabungsfläche sich eine Pfostentiefe von mindestens 1,8 Meter ergibt. Da die Wölbackerflur nicht in Gefällsrichtung verläuft, bildeten die Furchen keine initialen rinnen für die Bodenerosion, so dass die damalige nutzung nur geringen einfluss auf den Bodenabtrag im Bereich der Flur »Pfuhl« hatte.

Literatur:Saile, Th., Posselt, M., Flindt, S. (2010): Frühe Bauern im südwestlichen Harzvorland. – In: Archäologie in Niedersachsen, Bd. 13, S.95–98.

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Sergey Sedov1,*, Dana Pietsch2, Peter Kühn2

Paleosols of Kostenki: environmental setting of the earliest modern humans in the Eastern Europe

1 Instituto de Geología, Universidad nacional Autónoma de México, Mexico City, Mexico2 Chair of Physical geography and Soil Science, Tübingen, Germany

* [email protected]

Paleosols could provide a valuable proxy for the ecological conditions of modern hu-mans dispersal during the Last Glaciation (a) producing records of local paleoenviron-ments with highest spatial resolution, (b) having close spatial relation to the archaeolo-gical sites and materials. This paper deals with the on-site paleopedological research in Kostenki – one of the most ancient Late Paleolithic sites in the eastern europe.

Profile Kostenki-14 includes nine cultural layers in the chronological frameworks of 20–44 ka developed within the slope deposits intercalated with 5 paleosol units labeled K14-I to K14-V. Although the paleosols are thin the distribution of pedogenetic features (humus accumulation; cryogenic and biogenic aggregation; precipitation of secondary calcite; gleyzation) in different units provide a local paleoecological proxy correlative with the paleobotanical record. The paleosols of the unit K14-II formed between ~28 and ~32 ka BP demonstrates stronger profile development and abundance of organic materials, biogenic aggregates as well as diversity of calcitic pedofeatures. Advanced decomposition of plant residues, signs of intensive bioturbation and strong maximum of magnetic susceptibility cast doubt on the earlier hypothesis of hydro-morphic origin of these paleosols. We suppose pedogenesis in a drained environment, under cold meadow-steppe ecosystem, having modern analogues in the cryo-arid soils of eastern Siberia. The K14-III unit is associated with the layer of volcanic ash (pro-bably Campanian Ignimbrite, ~40 ka BP). The microscopic observation demonstrated that the pyroclastic material is poorly transformed by pedogenesis; implying that the ash was deposited at the final stage of the paleosol development.

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Anna Smetanová1,*, Peter Pišút1, Markus Dotterweich2, Aleš Létal3, Tomáš Čejka4, Ján Čurlík5

The historical erosion of Chernozem soils under long-term agriculture (case study: Voderady, Slovakia)

1 Department of Physical Geography and Geoecology, Comenius University in Bratislava, Slovakia2 Institute of Geography, Johannes-Gutenberg University, Mainz, Germany3 Institute of Geography, Palacky University, olomouc, Czech republic4 Institute of Zoology, Slovak Academy of Sciences, Bratislava, Slovakia5 Department of Geochemistry, Comenius University in Bratislava, Slovakia

* [email protected]

The loessic hilly lands in the Danube Basin (Slovakia) are characterised by favourable climatic conditions, smooth topography, fertile soils and a long land-use history. In a 28 ha large zero-order catchment (Voderady) differentiation of Chernozem cover was studied based on 219 soil augerings and 4 trenches. Severe erosion on the hillslopes was detected. A complete removal of 0.6m topsoil took place on a convex ridge in the period before the intensification of agriculture at the end of 19th century. In the valley bottom buried Cambic to Luvic Chernozems were found, covered with up to 0.6 humus accumulation. A buried gully incised in the early roman Period was excavated at the catchment outlet. Its original depth is estimated to 2.5 m and it was completely refilled in the roman Period and the Middle Ages. Since then further 0.9 m deep col-luvial layer was deposited. The soil loss calculations show that soil erosion was already severe in the roman Times. Furthermore, the results indicate that tillage erosion might have been the dominant soil erosion process on convex ridges during the Middle Ages. This work was supported by the Slovak research and Development Agency under the contract no. eSF-eC-0006-07.

Key words: soil erosion, Chernozem, pedogenesis, human impact

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70 PoSTer

[28]

Andreas Stele1,*, Jens Bussmann1, Joachim W. härtling1, Susanne Wilbers-rost2, Achim rost3, Günther Moosbauer3

Combined approach of soil erosion mapping and geomagnetic prospection – a tool in landscape archaeology?

1 Institut für Geographie, Universität osnabrück2 Archäologie am Museum und Park Kalkriese3 historisches Seminar, Universität osnabrück

* [email protected]

In landscapes with a dynamic morphology archaeological findings are subject to perma-nent dislocation and destruction. on the upper and middle parts of slopes, archeological remains are eroded and translocated, while downslope colluvial deposits may bury the archeological remains. Colluvial deposits and/or anthropogenic soil cover (Plaggen) will, to a certain extent, conserve the archeological findings, but they will also limit surface detection. A combination of soil erosion modeling and geomagnetic mapping seems to offer the most effective method to search for archeological remains in highly dynamic landscapes. The location and extent of eroded areas can be detected by simple hand-au-ger mapping. The intensity of erosion for each point can be deduced by the soil profiles. Interpolation through GIS applications allows modelling the extent and volume of ero-sional and depositional areas. Based on this information, efficient geophysical mapping can be carried out for the detection of archeological remains.

our research area is located in nW-Germany, 20 km north of the City of osnabrück, where low mountain ranges merge into the northwestern lowlands. The area is abundant with archeological remains from Paleolithic to Medieval Times. The most famous site, however, is Kalkriese, where the conflict between Germanic tribes and the roman em-pire lead to the defeat of Varus in 9 AD and the retreat of the romain empire behind the rhine frontier. The site is located at the lower slopes of the Kalkriese Mountain. Due to the large scale of the battle field only a small portion of the area was excavated.During the last few years, the extent of the erosional areas at Kalkriese Mountain was mapped and interpolated in a GIS. The results and some archeological finds support the idea that remains of late-neolithic to Germanic settlements were situated in the downslope area east of Kalkriese. In order to find the upslope limits of the settlement, a geophysical transect covering 800 × 40 m was mapped using a single-axis fluxgate mag-netometer.

According to our assumptions, the abundance of magnetic anomalies should be signi-ficantly higher within the lower and preserved parts of the hillslope than in the eroded upslope areas. The combined use of geomorphologic-pedogenetic mapping and matched geophysical prospection should notably reduce the effort of the prospection without affecting its quality.

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PoSTer 71

[29]

Christian Stolz1,*

Burggartenflüchtlinge und archäologische Zeigerpflanzen

1 Universität Flensburg, Institut für Geographie und ihre Didaktik, D-24943 Flensburg

* [email protected]

Vorgestellt werden unterschiedliche in Mitteleuropa vorkommende Pflanzengattungen, die sich als Indikatoren für ehemalige menschliche Siedlungsplätze eignen. Dabei handelt es sich sowohl um Archäophyten, als auch um einheimische Arten. Besonders geeignet ist die dargestellte Methodik für Waldstandorte, die sich in einiger entfernung zur nächsten rezenten Siedlung befinden.

Grundsätzlich müssen unter dem oberbegriff »archäologische Zeigerpflanzen« zwei verschiedene Gruppen unterschieden werden. Die erste Gruppe beinhaltet frühere Anbaufrüchte und Gartenpflanzen sowie die mit ihnen vergesellschafteten Unkräuter (in der Literatur auch als Stinzenpflanzen bekannt). Sie überdauerten entweder die Aufgabe früherer Anbauflächen und Gärten und verblieben bzw. reproduzierten sich an ort und Stelle, oder aber sie breiteten sich von dort weiter aus. Darunter fällt u. a. das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), das natürlicherseits nur im Süden Mitteleuropas und auf Kalk vorkommt. ein Paradebeispiel für einen typischen »Burg-gartenflüchtling« ist das Kleine Immergrün (Vinca minor), eine Pflanze, die früher zu medizinischen Zwecken und zum Binden von Kränzen angebaut wurde und offensicht-lich in keinem hochmittelalterlich bis frühneuzeitlichen Garten fehlen durfte.

Bei der zweiten Pflanzengruppe handelt es sich zumeist um einheimische Arten, die durch frühere menschliche Umweltveränderungen begünstigt werden. So führen Bodenverdichtung, die Anreicherung von Stickstoff- und Phosphorverbindungen durch Dung und Fäkalien, der eintrag ortsfremder Stoffe durch Schutt und Mau-erwerk, Bodenerosion und künstliche Waldauflichtung zum teilweise massenhaften Auftreten bestimmter Pflanzenarten. Typische Vertreter sind die Große Brennnessel (Urtica dioica) oder die Goldnessel (Lamium galeobdolon).

In zwei verschiedenen Untersuchungsgebieten im Taunus und auf der schleswigschen Geest wurde die Verbreitung einiger betreffender Arten im Umfeld historischer und prähistorischer relikte kartiert bzw. nachgewiesen. Ziel dabei ist die herausstel-lung von Signifikanzen zwischen dem Alter der Monumente und dem Auftreten der Zeigerpflanzen. erste ergebnisse zeigen, dass die beschriebenen Arten zwar nicht ausschließlich an den relevanten orten vorkommen, jedoch gerade im Umfeld mit-telalterlicher Wüstungen in konzentrierter Form. Wenn das Alter eines archäologischen Befunds bekannt ist, kann in einigen Fällen sogar die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Zeigerpflanzen pro Jahr oder Jahrhundert angegeben werden.

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72 PoSTer

[30]

André Strauss1,*, Astolfo Araujo2, **

The use of sedimentary depositional rates as an interpretative tool in geoarchaeology: a case study of the archaeological region of Lagoa Santa, Central Brazil

1 Max Planck Institute for evolutionary Anthropology, Department of human evolution. Leipzig, Germany

2 Sao Paulo University. Archaeology and ethnography Museum. São Paulo, Brazil

* [email protected]** [email protected]

Sedimentary depositional rates (SDr) are restricted to a limited range when specific geogenic and anthropogenic systems are concerned. Deviation or conformation to these ranges can hold important information for interpreting formation processes of archaeological sites. To be effective, such an approach requires a proper characterization of the SDr of different sedimentary systems within a given landscape. here we provide such characterization for the karstic area of Lagoa Santa, Central Brazil, using different dating techniques. Three archaeological sites located in rock shelters, one open-air archaeological site located in a colluvium slope, one paleontological site located within a cave and a geomorphological site located in the bottom of a polje lake were included in the analysis. A total of 80 AMS radiocarbon dates from charcoal samples, 17 AMS radiocarbon dates from bone collagen, 2 AMS radiocarbon dates from the organic fraction of soil samples and 21 oSL dates from sediment samples were obtained for dif-ferent profiles on those localities. SDr were computed as the slope of the regression of calendric dates against either the depth in relation to the surface or the absolute z-value of the samples. The results show a maximum SDr of 4.00 mm/y in one of the sheltered archaeological sites and a minimum SDr of 0.063 mm/y for the sheltered paleontolo-gical site. The open-air archaeological site and the polje lake bottom SDr values were 0.2 mm/y and 1.5 mm/y respectively. These values were compared to a compilation of known SDr from stable cratonic areas. Implications for formational aspects of the sites are discussed, including the assessment of vertical movements of particles and artifacts, the measurement of the intensity of human occupation, the relative contribution of anthropogenic and geogenic agents, the compatibility of chronologies established by different dating techniques and the impact of SDr for prospection strategies.

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PoSTer 73

[31]

hans von Suchodoletz1,2,*, Martin Menz1, Peter Kühn3, Dominik Faust1

Paläoböden als Indikatoren von Phasen geomorphologisch-fluvialer Stabilität in einem Flusseinzugsgebiet in Ostgeorgien

1 Institut für Geographie, TU Dresden, helmholtzstraße 10, 01069 Dresden2 Institut für Geographie, Universität Leipzig, Johannisallee 19a, 04103 Leipzig3 Institut für Geographie, Universität Tübingen, rümelinstraße 19-23, 72070 Tübingen

* [email protected]

Der Algeti, ein rechter nebenfluss der vom Kleinen Kaukasus in das Kaspische Meer fließenden Kura, fließt in seinem Unterlauf durch die tektonisch am nordrand des Kleinen Kaukasus angelegte Marneulidepression in Südostgeorgien. hier ist entlang seines Unterlaufs eine Serie fluvialer Terrassen entwickelt, von denen die meisten Aufschüttungscharakter besitzen. Mit hilfe stratigraphischer Aufnahmen und 14C-Datierungen konnten verschiedene Phasen fluvialer geomorphologischer Aktivität und Stabilität in diesem Flusssystem während des Mittel- und Spätholozäns herausgearbei-tet werden.

Während geomorphologisch-fluviale Aktivitätsphasen u. a. durch feine hochflutsedi-mentation gekennzeichnet sind, zeichnen sich Stabilitätsphasen durch die Bildung unterschiedlich stark entwickelter Böden aus. Diese Bodenbildungen werden hier mit hilfe stratigraphischer, geochemischer und mikromorphologischer Analysen charakte-risiert. hierbei zeigt sich, dass die Bandbreite der Bodenbildungen von nur sehr kurzen Stabilitätszeiten anzeigenden Laufhorizonten bis zu Böden reicht, welche Stabilitäts-phasen von mindestens einigen 100 Jahren Dauer anzeigen.

Auch konnten mit hilfe der Analysen deutlich Paläoböden von Bodensedimenten un-terschieden werden, was eine sichere Identifizierung geomorphologisch stabiler Phasen ermöglicht.

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74 PoSTer

[32]

Melanie Takla1, Alexandra raab1, Thomas raab2, horst rösler3, eberhard Bönisch3

Die (früh-)industrielle Köhlerei in der Jänschwalder Heide (Tagebau Jänschwalde, Niederlausitz) – eine GIS-basierte Rekonstruktion der anthropogenen Landschaftsverände-rungen

1 Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften (FZLB), BTU Cottbus, Konrad-Wachsmann-Allee 6, 03046 Cottbus, Deutschland

2 Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung, BTU Cottbus, Konrad-Wachsmann-Allee 6, 03046 Cottbus, Deutschland

3 Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM), Wünsdorfer Platz 4–5, 15806 Zossen, Deutschland

* [email protected]

In der Jänschwalder heide wurde mittels systematischer archäologischer Untersuchun-gen (BLDAM) das größte holzkohlemeilerareal Deutschlands ausgegraben. Mehr als 700 holzkohlemeiler (hKM) sind dokumentiert und liegen verstreut über eine Fläche von ca. 1000 ha; weitere 300 sind prospektiert. Vermutlich wurde die holzkohle für das eisenhüttenwerk in Peitz produziert, in dem spätestens seit Mitte des 16. Jahrhunderts raseneisenerz verhüttet wurde. erste dendrochronologische Alter ausgewählter hKM (heussner, DAI, Berlin) datieren in das 18./19. Jh. Mit äolischen Sanden überdeckte Ackerböden sowie ein begrabener hKM-Grundriss belegen den Zusammenhang zwi-schen der Köhlerei und der reaktivierung der äolischen Dynamik. Ziel der Forschungs-arbeit ist es, die Auswirkungen der (früh-)industriellen Köhlerei auf die Landschaft mit hilfe eines GIS in einem Modell zu rekonstruieren.Das sich im Aufbau befindliche Modell wird mittels ArcGIS 10.0 erstellt. rekonstruiert wird zunächst der Zeitraum 18./19. Jh. Dem Modell liegen folgende Daten zugrunde: ALS-Daten, Topogr. Karten (DTK10), physiogeographische Fachkarten (u. a. Boden, Geologie, hydrologie), historische Karten und archäologische Fundkarten. Weiter fließen in das Modell Informationen aus pedologisch-geomorphologischen Untersu-chungen (nicolay et al.), aus archivalischer Quellenforschung (Promotionsvorhaben Müller) und die resultate absoluter Altersdatierungen (14C, oSL, Dendrodatierung) ein.Bislang wurden 380 hKM-Grundrisse archäologisch ausgewertet. Für diese liegen die Lage sowie die Innen- und Außendurchmesser digital vor. eine statistische Auswertung der hKM ist in Bearbeitung. Die Verschneidung von historischen Karten mit den hKM-Daten deutet auf einen Zusammenhang zwischen der Lage der hKM und Be-sitz- bzw. Gemarkungsgrenzen hin. Das Modell soll als Basis für weitere Berechnungen dienen (Waldverbrauch, Transportwege etc.). es ist für die ergänzung durch neue Daten offen. eine zeitliche und räumliche erweiterung ist geplant.

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PoSTer 75

[33]

Johann Friedrich Tolksdorf1, Knut Kaiser2

Holocene aeolian dynamics in the European sand-belt as indicated by geochronological data

1 Institute of Prehistoric Archaeology, University of Marburg, Germany2 GFZ German research Centre for Geosciences, Potsdam, Germany

* [email protected]

Aeolian sands primarily originating from the Late Pleistocene are widespread in parts of the north european Plain. Together with the large-scale occurrence of sandy (glacio-)fluvial deposits that is why this zone is often referred to as european sand-belt, stretch-ing from Great Britain and The netherlands/Belgium in the west to the Baltic States and Belarus/russia to the east. While there is a consensus about the timing of increased aeolian activity and, in contrast, of surface stabilization during the Lateglacial, knowl-edge about holocene aeolian dynamics is still very sparse. It is generally assumed that aeolian processes have been closely connected to human activities since at least the neolithic period. A compilation of 189 luminescence dates from aeolian sands of holocene age and 301 radiocarbon dates from palaeo-surfaces, comprising palaeo-sols, buried peats and archaeological features from parts of the sand-belt, is plotted as histograms and kernel density plots and divided into sub-phases by cluster analysis. our results show that aeolian activity did not cease with the end of the Younger Dryas but continued in the whole european sand-belt until the Mid-Atlantic (c. 6500 cal. a BP), presenting evidence of vegetation-free areas at least at the local scale. During the subsequent time period evidence of aeolian sedimentation is sparse, and surface stabilization is indicated by a cluster of palaeo-surfaces ascribed to the early Subboreal (c. 5000 cal. a BP). The agglomeration of luminescence ages around 4000 years is prob-ably connected with intensified land use during the Late neolithic. Younger phases of aeolian sedimentation are indicated by clusters of luminescence ages around 1800 years, a group of luminescence ages from the netherlands and nW Germany around 900 years, and a group of ages around 680 years in Germany. Among the dates from palaeo-surfaces, clusters were identified around 2700, 1300 and 900 cal. a BP as well as around 690 cal. a BP in the western part and 610 cal. a BP in the eastern part of the sand-belt. The clusters within the luminescence ages and the radiocarbon dates coin-cide with phases where increased human impact can be deduced from archaeological and historical sources as well as from environmental history.

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76 PoSTer

[34]

richard Vogt1,*, Michael Strobel2,**

Archäologische Denkmalpflege und Bodenkunde. Bestands erfassung von Bodendenkmälern im mittelsächsi-schen Löss hügelland durch Bohrstocksondierungen

1 regierungspräsidium Stuttgart, Arbeitsstelle Feuchtbodenarchäologie, Fischersteig 9, 78343 Gaienhofen-hemmenhofen

2 Landesamt für Archäologie, Zur Wetterwarte 7, 01109 Dresden,

* [email protected] ** [email protected]

Archäologische Denkmäler sind in auf ackerbaulich genutzten Flächen durch Boden-erosion und mechanische Verlagerung stark gefährdet. Besonders betroffen sind hochproduktive, erosionsanfällige und meist strukturarme Lösslandschaften. Diese hochertragsregionen wurden seit der frühen Jungsteinzeit kontinuierlich besiedelt und weisen deshalb eine außergewöhnlich hohe Denkmälerdichte auf. Im rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projektes »Landwirtschaft und Archäologie in der Lommatzscher Pflege« konnten erstmals neue erhaltungsstra-tegien an der Schnittstelle von Landwirtschaft, Boden-, natur- und Denkmalschutz entwickelt werden. ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt bestand in der Beschreibung des erhaltungszustandes ausgewählter Denkmalflächen. Bohrstocksondierungen haben sich als effektives Instrument zur erfassung und Kartierung kleinräumiger erhaltungsunter-schiede erwiesen. Aus der Verkürzung von Bodenprofilen lassen sich Aussagen über den Zustand archäologischer Strukturen ableiten. Wie heterogen Bodenverhältnisse und damit Befunderhaltung in Abhängigkeit von relief, Bodenart und historischer Be-wirtschaftung sein können, zeigen nachuntersuchungen im Bereich eines spätbronze-/älterkaiserzeitlichen Friedhofes von Piskowitz/Prositz (Stadt Lommatzsch, Kr. Meißen), den der Dresdener Kustos Johannes Deichmüller bereits vor dem 1. Weltkrieg archäo-logisch untersucht hat. Der Lössrücken wurde 2008 mit einem dichten Bohrstockraster überzogen und weist ein äußerst kleinteiliges Bodenmosaik auf, das von Pararendzinen, Kalkbraunerden und Braunerden über stark bzw. schwach erodierte Parabraunerden bis hin zu kolluvial überdeckten Zonen reicht. Während Brandgräber der älteren römi-schen Kaiserzeit (1. Jh. n. Chr.) weithin zerstört sind, konnten in Sondagen nicht nur bandkeramische Befunde, sondern auch je ein Grab der älteren bzw. frühen jüngeren vorrömischen eisenzeit (7.–5. Jh. v. Chr.) nachgewiesen werden. Damit zeichnet sich für diese nekropole eine über tausendjährige Belegung ab, die sie in die nähe polykul-tureller Gräberfelder vom Typ „Liebersee“ rückt. Das Beispiel warnt einmal mehr davor, einzelnen Denkmalflächen ohne nähere Untersuchungen leichtfertig einen archäologi-schen Totenschein auszustellen, und rechtfertigt künftige Schutzmaßnahmen, die vom Landwirt im rahmen der Agrarumweltförderung durch eine pfluglose Bewirtschaftung bereits umgesetzt werden.

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PoSTer 77

[35]

heiko Vollmann1,*, Lisa Goldmann1,**, Tobias Lauer1, Manfred Frechen2, Susann Müller3, Christian Tinapp1, hans von Suchodoletz1, Christoph Zielhofer1

Lössstratigraphische Untersuchungen im Südraum von Leipzig

1 Institut für Geographie, Universität Leipzig, Deutschland2 Leibnitz Institut für Angewandte Geophysik, Geozentrum hannover, Deutschland3 Institut für Physische Geographie, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Deutschland

* [email protected]** [email protected]

Die »Alte Lehmgrube Zauschwitz« liegt 25 km südlich von Leipzig in der nähe der Stadt Pegau am Tal der Weißen elster. Das Profil befindet sich an der nördlichsten Grenze der Verbreitung des reinen Lösses im Weißenfelser Lösshügelland. es han-delt sich um eine 7 Meter mächtige Lössabfolge die nach oben mit einer fraglichen Schwarz erde abschließt. Der Löss wird von mehreren unterschiedlich stark ausgepräg-ten nassböden untergliedert. Augenfällig sind außerdem diverse Umlagerungszonen, die ab einer Tiefe von 4 Metern einsetzen.

Um das Profil stratigraphisch besser einordnen zu können, wurden im Abstand von 5 cm Proben für die Bestimmung der Korngrößenverteilung, des Karbonatgehaltes und der magnetischen Suszeptibilität entnommen. Außerdem wird mittels Lumineszen-zdatierung eine Chronologie der Lössabfolge erarbeitet. Um Aussagen zur Genese der Schwarzerde zu treffen (in situ oder Kolluvium) wurde vom Übergangsbereich Schwarz erde-Löss eine Dünnschliffprobe entnommen.

Ziel der Untersuchungen ist es zum einen Aussagen über die holozäne Pedogenese zu treffen, zum anderen sollen die Untersuchungen Anhaltspunkte für die quartäre Paläoumwelt liefern.

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78 PoSTer

[36]

Timo Willershäuser1,*, Andreas Vött1, hanna hadler1, Peter henning1, Konstantin ntageretzis1

Evidence of high-energy impact near Kato Samiko, Gulf of Kyparissia (western Peloponnese, Greece), during history

1 Institute for Geography, Johannes Gutenberg-University, Mainz, Germany

* [email protected]

Geophysical prospections in geomorphological and geoarchaeological studies are useful methods to detect sediment stratigraphies and subsurface structures. In this paper, we combine geoelectrical tomography with sedimentological and geomorphological reconstructions of palaeoenvironmental conditions for the coastal area of Kato Samiko near the former Agoulenitsa Lagoon (western Peloponnese). As known from historical reports and geoscientific studies along the coasts of the eastern Ionian Sea, tsunami influence is a strong and dominant factor in the overall coastal evolution. our study shows that high-energy signatures, such as channel deposits out of allochthonous coarse grained sediments, are clearly detectable by the combination of earth resistivity measurements and terrestrial vibracoring. high-energy deposits encountered near Kato Samiko are characterized by strongly unsorted sediments including marine shell debris mixed with abundant archaeological remains deposited on top of a clear erosional unconformity. They were found to the east of the former Agoulenitsa Lagoon at 8.39-9.65 m above present sea level. Diagnostic ceramic fragments enclosed were dated to hellenistic to roman times representing a terminus ad or post quem for the event. In earth resistivity transects, the Kato Samiko high-energy deposits are depicted as areas of significantly higher conductivity values, clearly defining channel structures. Based on sedimentary characteristics, topographic conditions and the local geomorphological setting, high-energy deposits encountered near Kato Samiko are interpreted as tsunamigenic backflow channel deposits.

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PoSTer 79

[37]

Christoph Zielhofer1,*, William Fletcher2, Steffen Mischke3

Late Quaternary pedological and environmental response to rapid hydrological cycles in the Atlas Mountains, Morocco

1 Chair of Physical Geography, Leipzig University, Johannisallee 19a, D-04103 Leipzig, Germany 2 School of environment and Development, University of Manchester, United Kingdom 3 Institute of earth and environmental Science, heisenberg Fellowship, Potsdam University, Germany

* [email protected]

The Western Mediterranean is one of the hotspots of current climate change. Increasing temperatures and decreasing precipitation lead to significant changes in the hydrologi-cal, ecological and geomorphological systems. regarding holocene and Late Glacial climatic history, there is strong evidence for multiple sub-millennial to millennial scale climatic deteriorations with intense and abrupt impacts on the environmental systems as well. however, dating inaccuracies, different environmental response mechanisms and thresholds, and insufficient chronological resolution of the different environmental archives lead to many uncertainties in palaeoenvironmental reconstructions. In the fo-cus of our planned project is a transect of limnic archives including former lake shore-lines and adjacent lower slopes in the Middle and high Atlas, a mountainous margin in the transition zone of Western Mediterranean to Saharan air mass trajectories. With the aid of an interdisciplinary ecological, hydrological and geomorphological proxy ap-proach we want to gain centennial-scale intercalated data to bridge former problems in the interpretation of environmental response mechanisms to climatic changes. In a first field survey and coring campaign (pilot study) we want to evaluate the stratigraphical potential of multiple sites in the Middle and high Atlas, recover high-quality sediment cores and establish the age of the archives. This pilot study will open the way for a second bi-national follow up project, which should be founded by two self-contained but complementary DFG and natural environment research Council UK research proposals focused on geomorphological/hydrological and palaeoecological investigation, respectively.

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80 PoSTer

[38]

Christoph Zielhofer1,*, Peter ettel2, Stefanie Berg-hobohm3, eva Leitholdt1, Lukas Werther2

Fossa Carolina: Bindeglied der Hafennetzwerke an Rhein und Donau. Studien zur Überwindung der Europäischen Hauptwasserscheide im Mittelalter

1 Professur für Physische Geographie, Universität Leipzig, Johannisallee 19a, D-04103 Leipzig 2 Institut für Ur- und Frühgeschichte, Friedrich-Schiller-Universität Jena 3 Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Abt. Praktische Bodendenkmalpflege

* [email protected]

Bei der ortschaft Graben zwischen Altmühl und rezat haben sich die eindrucksvollen reste der Fossa Carolina erhalten. Der Kanal, Schriftquellen zufolge 793 auf Initiative Karls des Großen zur Überwindung der europäischen hauptwasserscheide errichtet, zählt zu den bedeutendsten wasserbaulichen Großprojekten des Frühmittelalters. er bildet bis in die neuzeit den einzigen Versuch, die hafennetzwerke des Donau- und rheinsystems auf schiffbarem Wege zu verbinden und beleuchtet schlaglichtartig die Bedeutung der Binnenschifffahrt im Frühmittelalter. Bisher liegen keine gesicherten erkenntnisse zur Funktionsweise und nutzungsgeschichte des Kanals vor. eigene Voruntersuchungen zeigen die notwendigkeit, die bislang publizierten hypothesen grundsätzlich neu zu bewerten. Ziel unseres Projektes ist es, den Karlsgraben und sein Umfeld als Knotenpunkt der wassergestützten Verkehrssysteme zwischen Donau und rhein zu rekonstruieren. Dazu werden der Kanal, die zugehörigen häfen an Altmühl und rezat, ihr Siedlungsumfeld sowie ihre Umweltbedingungen mithilfe archäolo-gisch-historischer und geoarchäologischer Methoden diachron untersucht. Die ergeb-nisse werden mit anderen überregional bedeutenden Passagen über die europäische hauptwasserscheide verglichen. Ziel ist eine Analyse des stark veränderlichen netz-werkes der Binnenhäfen aus dem Fokus der Wasserscheiden als epochenübergreifend stabile Zwangspunkte des Überganges zwischen Land und Wasser.

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Te I Ln e hM e rLISTe

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82 noTIZen

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TeI LnehMerLISTe 83

Name Vorname E-Mail Institution/Stadt

Andreeva Darima [email protected] russian Academy of Science

Bader Wjatscheslaw [email protected] Universität Trier

Beckmann Thomas [email protected] Schwülper-Lagesbüttel

Bertrams Manuel [email protected] rWTh Aachen

Bihler Karin [email protected] Universität Trier

Boerma Jan Leusden/holland

Bubenzer olaf [email protected] Universität heidelberg

Buggle Björn [email protected] Universität Bayreuth

Bußmann Jens [email protected] Universität osnarbrück

Cabadas héctor [email protected] Universidad nacional Autónoma de México

Clare Lee [email protected] Universität Köln

Czechowski Matthias [email protected] Universität Trier

Damm Bodo [email protected] Universität Vechta

Deckers Katleen [email protected] Universität Tübingen

Dietl Carlo [email protected] Universität Frankfurt/Main

Dörschner nina [email protected] MPI Leipzig

Dotterweich Markus [email protected] Universität Mainz

Dreibrodt Stefan [email protected] Universität Kiel

Dreves Alexander [email protected] Leibniz Labor für Altersbestimmung Kiel

eckmeier eileen [email protected] Universität Bonn

Faulstich elisabeth Ida [email protected] Freies Institut für Angewandte Kulturwissen-schaften Cottbus

Fitzsimmons Kathryn [email protected] MPI Leipzig

Frechen Manfred [email protected] Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik hannover

Fritzsch Dagmar [email protected] Universität Frankfurt

Fuchs Markus [email protected] Universität Gießen

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84 TeILnehMerLISTe

Name Vorname E-Mail Institution/Stadt

Gebel hans Georg [email protected] FU Berlin

Gerlach renate [email protected] LVr-Amt für Bodendenkmalpflege im rheinland, Bonn

Gerz Julia [email protected] LVr-Amt für Bodendenkmalpflege im rheinland, Bonn

Ginau Andreas [email protected] Universität Frankfurt

Goldmann Lisa [email protected] Universität Leipzig

haase Ina [email protected] Universität Leipzig

hamann Caroline [email protected] Staatliches Museum für naturkunde, Karlsruhe

hamm Ludwig [email protected] Universität Leipzig

hecht Stefan [email protected] Universität heidelberg

hein Michael [email protected] Universität Leipzig

heinert Ute Leipzig

heinrich Jürgen [email protected] Universität Leipzig

helbig henrik [email protected] Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt

hellfritsch Max [email protected] TU Dresden

henning Peter [email protected] Universität Mainz

herrmann nico [email protected] Universität hildesheim

heymann Christian [email protected] Universität Kiel

hieke Falk [email protected] BfBw – Büro für Bodenwissenschaft, Freiberg

hipp Sylvia [email protected] Universität osnarbrück

hubensack Vera [email protected] Ludwig-Maximilians-Universität München

Joisten holger [email protected] Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Junge Frank [email protected] Junge erdwissen, Leipzig

Kadereit Annette [email protected] Universität heidelberg

Kaiser Knut [email protected] GFZ Potsdam

Kehl Martin [email protected] Universität Köln

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TeI LnehMerLISTe 85

Name Vorname E-Mail Institution/Stadt

Keil Bernhard [email protected] oberfinanzdirektion hessen/Frankfurt

Kels holger [email protected] rWTh Aachen

Kirchner André [email protected] Universität Leipzig

Klein Torsten [email protected] Universität Leipzig

Klumpp Simone [email protected] Universität Trier

Kothieringer Katja [email protected] Universität Bamberg

Kretschmann Markus [email protected] Universität Leipzig

Kühn Peter [email protected] Universität Tübingen

Kunz Axel [email protected] GeoSoil Gmbh in runkel

Lascaris Michel [email protected] Staatliches Amt für das Kulturerbe, holland

Lauer Tobias [email protected] Universität Leipzig

Lechner Andreas [email protected] Universität hannover

Leceta Fernando [email protected] Universität heidelberg

Leitholdt eva [email protected] Universität Leipzig

Liebermann Carmen [email protected] Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden

Lomax Johanna [email protected] Universität Gießen

Lubos Caroline [email protected] Universität Frankfurt/Main

Lucke Bernhard [email protected] Universität erlangen

Mächtle Bertil [email protected] Universität heidelberg

Mailänder Sonja [email protected] Universität Stuttgart

Mendes Melanie dos Santos [email protected] rWTh Aachen

Menke Michael [email protected] Universität Würzburg

Meyer Jessica [email protected] Wiesbaden

Müller ninon [email protected] Universität Leipzig

Müller Susann [email protected] Universität Frankfurt

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86 TeILnehMerLISTe

Name Vorname E-Mail Institution/Stadt

nicolay Alexander [email protected] TU Cottbus

nowacki Dirk [email protected] Universität Frankfurt

opp Christian [email protected] Universität Marburg

Penezic Kristina [email protected] Universität heidelberg

Peters Swetlana [email protected] Universität Frankfurt

Pietsch Dana [email protected] Universität Tübingen

Protze Jens [email protected] rWTh Aachen

raab Alexandra [email protected] TU Cottbus

renno Andrea [email protected] Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden

röpke Astrid [email protected] Universität Frankfurt/Main

Saile Thomas [email protected] Universität regensburg

Sauer Daniela [email protected] TU Dresden

Schlegel Michael [email protected] Universität Leipzig

Schlöffel Marlen [email protected] FU Berlin

Schmalfuß Germo [email protected] Landesamt für Archäologie Sachsen, Leipzig

Schmidt ronny [email protected] Universität Leipzig

Schneider Agnes [email protected] Freies Institut für Angewandte Kulturwissen-schaften hessen

Schneider Birgit [email protected] Universität Leipzig

Sedov Sergey [email protected] Universidad nacional Autónoma de México

Sinapius ralf [email protected] Büro für Bodenkunde, Voigtsdorf

Smetanová Anna [email protected] Universität Mainz und Comenius University in Bratislava

Sprafke Tobias [email protected] Universität Würzburg

Stäuble harald [email protected] Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden

Stahlschmidt Mareike [email protected] Universität Tübingen

Stele Andreas [email protected]  Universität osnabrück

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TeI LnehMerLISTe 87

Name Vorname E-Mail Institution/Stadt

Stolz Christian [email protected] Universität Flensburg

Strauss Andre [email protected] MPI Leipzig

Strobel Michael [email protected] Landesamt für Archäologie, Dresden

von Suchodoletz hans [email protected] Universität Leipzig und TU Dresden

Takla Melanie [email protected] TU Cottbus

Terhorst Birgit [email protected] Universität Würzburg

Thiemeyer heinrich [email protected] Universität Frankfurt

Tinapp Christian [email protected]  Universität Leipzig

Tolksdorf Johann Friedrich [email protected] Universität Marburg

Tuthorn Mario [email protected] Universität Bayreuth

Unkel Igmar [email protected] Universität Kiel

Vogt richard [email protected] Landesamt für Denkmalpflege, Stuttgart

Vollmann heiko [email protected] Universität Leipzig

Weerts henk [email protected] Cultural heritage Agency, The netherlands

Weihrauch Christoph [email protected] Marburg

Will Mathias [email protected] University of exeter

Wunderlich Jürgen [email protected] Universität Frankfurt/Main

Zech Michael [email protected] Universität Bayreuth und Universität halle-Wittenberg

Zech roland [email protected] eTh Zürich

Zech Wolfgang [email protected] Universität Bayreuth

Zielhofer Christoph [email protected] Universität Leipzig

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88 noTIZen

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89

AUTor e n I nDeX

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90 noTIZen

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AUToren I nDeX 91

AAraujo, Astolfo 72

BBareth, Georg 28Bäumler, rupert 29, 61Becker, Matthias 46Berg-hobohm, Stefanie 19, 80Berna, Franceso 18Bertrams, Manuel 25Bigga, Gerlinde 18Bönisch, eberhard 15, 62, 74Borisov, Alexander 63Bouzouggar, Abdeljalil 43Breest, Klaus 17Buggle, Björn 41Bullmann, heike 28Bußmann, Jens 19, 42, 70

CCabadas, héctor 37Čejka, Tomáš 69Clare, Lee 27, 28Conard, nicholas J. 18Cullen, Victoria L. 17Čurlík, Ján 69

DDamm, Bodo 37Dietl, Carlo 65Dinies, Michèle 13Ditchfield, Peter 43Dobos, Adrian 23Dörfler, Walter 51Dörschner, nina 43Dotterweich, Markus 16, 44, 69Dreibrodt, Stefan 24

Eeckmeier, eileen 17, 25, 31, 64eglinton, Tim 36eitel, Bernhard 58ettel, Peter 80

FFaust, Dominik 35, 36, 50, 73Felix-henningsen, Peter 47Fiebig, Markus 33Fitzsimmons, Kathrin e. 23, 43Fletcher, William 79Frangipane, Marcella 24Frechen, Manfred 77Fritzsch, Dagmar 45Fuchs, Margret 42Fuchs, Markus 33, 41

GGebel, hans Georg K. 26Gerlach, renate 14, 31, 46, 64Gerz, Julia 46Ginau, Andreas 60Glaser, Bruno 34Goldberg, Paul 18Goldmann, Lisa 77

Hhadler, hanna 48, 78hambach, Ulrich 23härtling, Joachim W. 42, 70hecht, Stefan 32hein, Michael 49heinrich, Jürgen 49hellfritsch, Max 50henning, Peter 48, 78heymann, Christian 51hieke, Falk 52hilgers, Alexandra 23, 46hipp, Sylvia 53hoffmeister, Dirk 28housley, rupert A. 17hublin, Jean-Jacques 43

IIovita, radu 23

KKaiser, Knut 17, 75Karul, necmi 60Kehl, Martin 25Kels, holger 21Kemnitz, helga 61Kirchner, André 54Klasen, nicole 25Klein, Torsten 55Kopecky-hermanns, Britta 19Kothieringer, Katja 57Krause, Tobias 35Kraushaar, Sabine 54Kretschmer, Saskia 55Krüger, Annett 19Kühn, Peter 16, 20, 68, 73

LLambers, Karsten 57Lauer, Tobias 77Leceta, Fernando 58Lehmkuhl, Frank 14, 21, 25Leitholdt, eva 19, 80Létal, Aleš 69Liebermann, Carmen 13, 59Lisitsyn, Sergey 20Lomax, Johanna 33Lubos, Carolin 24, 60Lucke, Bernhard 29, 61

MMächtle, Bertil 22, 58Markova, Anastasia 20McPherron, Shannon 43Mendes, Melanie dos Santos 14, 64Menz, Martin 73Meszner, Sascha 35, 36Metzner-nebelsick, Carola 45Miller, Christopher e. 18Mischke, Steffen 79Moetz, Fevzi-Kemal 60Moosbauer, Günther 70Müller, Frank 15Müller, Susann 16, 77

Nnelle, oliver 16, 24, 51nicolay, Alexander 15, 62nowaczyk, norbert 51ntageretzis, Konstantin 48, 78

Page 94: Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext · Gemeinsame Jahrestagung des AK Geoarchäologie und der AG Paläopedologie Bodenarchive im geoarchäologischen Kontext 17. bis 20. Mai

92 AUToren I nDeX

Ooelmann, Yvonne 34

PPeters, Swetlana 63Pietsch, Dana 20, 68Pišút, Peter 69Pomm, Sebastian 49Preusser, Frank 33Protze, Jens 14, 21, 25, 64

Rraab, Alexandra 15, 62, 74raab, Thomas 15, 62, 74reinhold, Sabine 63renno, Andrea 13richter, Daniel 33roettig, Christopher 28rollefson, Gary 28röpke, Astrid 65rösler, horst 15, 62, 74rost, Achim 70ruppenthal, Marc 34

SSaile, Thomas 66Sauer, Daniela 38Schmidt, Michael 29Schmidt, ronny 49, 66Schneider, Birgit 12, 28Schneider, Christian 49Schreg, rainer 44Schroedter, Tim 24Schukraft, Gerd 58Schyle, Daniel 25Sedov, Sergey 20, 37, 68Serangeli, Jordi 18Shunnaq, Mohammed 29Sinapius, ralf 52Sinitsyn, Andrey 20Sitlivy, Valéry 21Smetanová, Anna 69Solleiro, elizabeth 37Stahlschmidt, Mareike 17, 18Stäuble, harald 11, 12, 55Steinmann, Christoph 50Stele, Andreas 70Stolz, PD Dr. Christian 71Strauss, André 72Strobel, Michael 76Suchodoletz, hans von 73, 77

TTakla, Melanie 15, 74Terhorst, Birgit 37Thiemeyer, heinrich 63Tinapp, Christian 12, 50, 55, 66, 77Tolksdorf, Johann Friedrich 16, 17, 75Turner, Falko 17Tuthorn, Mario 34

UUnkel, Ingmar 51

VVeil, Stephan 17Vogt, richard 76Vollmann, heiko 77Vött, Andreas 48, 78

WWalker, Bethany 29Weninger, Bernhard 27, 28Wenzel, Stefan 44Werther, Lukas 80Wiesbeck, Christina 37Wilbers-rost, Susanne 70Willershäuser, Timo 48, 78Wunderlich, Jürgen 60

ZZagana, helen 51Zander, Anja 23Zech, Michael 34, 35, 41Zech, roland 36Zielhofer, Christoph 19, 28, 36, 42, 55,

77, 79, 80Zöller, Ludwig 33