Brandstifterin muss - osnabrueck.de · SAMSTAG, OSNABRÜCK 26. FEBRUAR 2011 21 Werden auch Sie...

1
OSNABRÜCK. Was britische Ohren ertragen mussten, wird für deutsche Ohren ge- dämpft: Die Stadt plant eine Lärmschutzwand für die Häuser am Voßkamp, um den Geräuschpegel der Rhei- ner Landstraße zu senken. Dafür – und für den erhöhten Platzbedarf der parkenden Autos – will die Stadt den Be- bauungsplan ändern. Die Bürgerbeteiligung läuft schon. Der Voßkamp ist eine klei- ne Wohnstraße in der West- stadt, die über den Lotter Kirchweg erreichbar ist. In die acht Doppelhäuser, die bis vor zwei Jahren von briti- schen Soldatenfamilien be- wohnt wurden, ziehen bald neue Bewohner. Schuttcon- tainer und Dämmplatten zeugen davon, dass einige von ihnen schon mit dem Re- novieren begonnen haben. Damit die Veränderungs- wünsche der neuen Bewoh- ner nicht in gestalterische Beliebigkeit ausarten, will die Stadt den Bebauungsplan 51 ändern, der dem 150 Meter langen Straßenabschnitt ge- widmet ist. Farben und Mate- rialien von Fassaden und Dä- chern sollen ebenso festge- legt werden wie Hecken aus heimischen Laubgehölzen. Streitpunkt Bäume Als Streitpunkt erweist sich die Frage, wie viele Bäu- me dem Veränderungsdruck weichen dürfen. Schon jetzt steht fest, dass der geplanten Lärmschutzwand stattliche Exemplare weichen müssen. Aber auch die Absicht, mehr Parkraum für Autos bereitzu- stellen, sorgt für Kontrover- sen. Denn es zeichnet sich ab, dass dafür ebenfalls Bäume verschwinden werden. Der Fachbereich Städte- bau drängt darauf, Garagen oder Stellplätze für Autos nur innerhalb bestimmter Bau- grenzen zu gestatten, um Ru- hebereiche auf den Grund- stücken unangetastet zu las- sen. Dass eine Lärmschutz- wand und kein Lärmschutz- wall gebaut werden soll, wird mit dem geringeren Platzbe- darf begründet. Einem Wall, so argumentiert der Fachbe- reich, hätten noch mehr Bäu- me geopfert werden müssen. Die Lärmschutzwand im Wert von etwa 135 000 Euro bekommen die neuen Eigen- tümer der 16 ehemaligen Bri- tenhäuser nicht geschenkt. Über ihre Anliegerbeiträge müssen sie das Bauwerk fi- nanzieren. Dazu kommen vo- raussichtlich Unterhaltungs- kosten, die jedes Jahr anfal- len werden. Ein Gutachter hat berech- net, dass eine Lärmschutz- wand die Geräuschbelastung zwar spürbar reduzieren wird, in den Obergeschossen der Häuser könnte es aber nachts immer noch zu laut sein. Es wird deshalb emp- fohlen, Schlafräume und Kinderzimmer auf der lärm- abgewandten Gebäudeseite anzuordnen. Im Vorfeld hatte es bei der Stadt Überlegungen gegeben, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) bei der Privatisierung der Häuser einen Aufschlag für die Lärmschutzwand erhebt, um die nachträgliche Kosten- belastung zu vermeiden. Da- zu kam es jedoch nicht. Des- halb müssen sich die neuen Voßkamp-Anwohner nun auf eine Rechnung von der Stadt einstellen. Die Stadt will den Bebau- ungsplan Nr. 51 in einem be- schleunigten Verfahren än- dern. Bis zum 22. März haben Interessierte Gelegenheit, die Pläne einzusehen und Be- denken und Anregungen zu äußern. Ausgelegt sind die Pläne im Fachbereich Städte- bau, Dominikanerkloster, Hasemauer 1, Obergeschoss, montags bis donnerstags 9 bis 17 Uhr, freitags 9 bis 13 Uhr, Telefon 323-26 51, Inter- net: www.osnabrueck.de. Von Rainer Lahmann-Lammert Lärmschutzwand: Die Käufer zahlen Stadt ändert Bebauungsplan für ehemalige Britensiedlung Voßkamp Die Briten sind zurück auf der Insel, jetzt richten sich neue Bewohner in den Häusern am Voßkamp ein. Um ihren Lebensge- wohnheiten Rechnung zu tragen, ändert die Stadt den Bebauungsplan, die Bürgerbeteiligung läuft schon. Foto: Jörn Martens

Transcript of Brandstifterin muss - osnabrueck.de · SAMSTAG, OSNABRÜCK 26. FEBRUAR 2011 21 Werden auch Sie...

Page 1: Brandstifterin muss - osnabrueck.de · SAMSTAG, OSNABRÜCK 26. FEBRUAR 2011 21 Werden auch Sie Mitglied bei uns und profitieren Sie von umfassender Transparenz, weitgehender Mitbestimmung

OSNABRÜCKSAMSTAG,26. FEBRUAR 2011 21

Werden auch Sie Mitglied bei uns und profitieren Sie von umfassender Transparenz,weitgehender Mitbestimmung und exklusiven Mehrwerten. Sprechen Sie mit demBerater in Ihrer Nähe oder gehen Sie online auf www.vr.de/mitgliedschaft

Wir machen den Weg frei.

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

Wir machen den Weg frei. Gemeinsam mit unseren Spezialisten der genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken:

DZ BANK, Bausparkasse Schwäbisch Hall, DG Hyp, easyCredit, Münchener Hyp, R+V Versicherung, Union Investment, VR LEASING, WL Bank.

Mehr erfahren.

Mehr bewegen.

Mehr bekommen.

Volksbanken Raiffeisenbankenim Osnabrücker Land

RettungsdienstPolizei & 110Feuerwehr/Rettungswagen/Notarzt & 112

Krankentransport & 19222Rettungsstelle des LandkreisesOsnabrück & 0541/500300

Ärzte bitte vorher anrufen

Hausärztlicher Notdienst fürBad Iburg, Bad Laer, Bad Ro-thenfelde, Belm, Bissendorf,Dissen, Georgsmarienhütte,Hagen, Hilter, Hasbergen, Os-nabrück: Notdienst-Ambulanz,Bischofsstraße 28, Osnabrück,Bereitschaft Sa. 8.00 bis Montag8.00 Uhr: Sprechstunden Sa. undSo. 8–23 Uhr & 0541/961111;www.notdienstambulanz-osna-brueck.deWallenhorst: Rufbereitschaft 7-13 Uhr, Sprechstunden 10-12Uhr:Dr. Berner, Große Str. 22,Wallenhorst & 05407/9006; an-schließend Notdienst-Ambulanz& 0541/961111

AugenarztOsnabrück: Praxis Dr. Schus-ter/S. Reich, Johannisstr. 36& 0541/23704, Sprechstunden11-12 UhrBad Iburg, Bad Rothenfelde,Georgsmarienhütte, Hagen,Melle: Walter Twelbeck, Osna-brücker Str. 4, Hagen& 05401/98250

Kinder- und JugendarztOsnabrück, Belm, Bissendorf,Gretesch, Hasbergen, Lüstrin-gen, Schledehausen: Sa. 8 bisSo. 8 Uhr: Praxis Dr. Zarth/Dr.Störmann/F. Brewe, GroßeSchulstr. 75, Osnabrück& 0541/441199; So. 8 bis Mo. 7Uhr: Praxis Dr. Thiele/Dr. Ol-lefs/O. Konrad, AugustenburgerStr. 107, Osnabrück& 0541/41133

Hals-Nasen-Ohren-ArztOsnabrück, Belm, Georgsmari-enhütte: Ch. Faltin, Lotter Str.124, & 0541/41220 oder& 0173/8861001, Sprechstun-den 10-12 Uhr und 16-18 Uhr

FrauenarztOsnabrück, Georgsmarienhüt-

te, Bad Iburg: Dr. Neckermann,Alte Bergstr. 2, Ostercappeln& 05473/1440, Sprechstunden10-12 Uhr

HautarztOsnabrück und Umgebung:Dres. Schwaaf/Alberty, Bornweg32, Bad Essen & 05422/8158811

ZahnärzteSprechstunden 10-12 UhrOsnabrück: Dr. Luiza Goran,Große Str. 67 & 0541/2051631;ZÄ Colak, Goethering 22-24& 0541/2020600Bad Iburg, Glandorf, GMHütte,Bad Rothenfelde, Bad Laer, Hil-ter, Dissen, Hagen, Hasbergen,Wellingholzhausen: Dentanet,Bielefelder Str. 27, Bad Laer& 05424/298090Altkreis Wittlage, Belm, Bissen-dorf, Wallenhorst: ZA FranzKettmann, Parkallee 25, Wallen-horst & 05407/819056 oder& 0171/4527827

TierärzteOsnabrück: KleintierpraxisSchwebke, Pastor-Goudefroy-Str. 74g & 0541/1504955; Klein-tierklinik Dr. Ladig, Jahnstr. 6& 0541/42360, SprechstundenSa. 9-11 u. So. 10.30-12 UhrBad Laer: Praxis Ehrenbrink/Schulte-Südhoff/Wagner, Fo-ckellau 11, Bad Laer& 05424/9094

Belm: Tierklinik Belm, DulingsBreite 18, Belm & 05406/3196Bissendorf, Borgloh: Dr. H. Bu-ken, Teichbreede 1, Borgloh& 05409/4155; Pferdepraxis Dr.Michael Mäule, Kranichweg 1,Bissendorf & 05402/6919578Bramsche: Praxis Dr. Grotten-dieck/Dr. Hinterding, MeyersTannen 7, Bramsche & 05461/886693Dissen, Bad Rothenfelde: Dr. Ci-chowski, Fachtierarzt für Klein-tiere, Teutoburger Str. 7, Dissen& 05421/4277Georgsmarienhütte, Bad Iburg:Kleintierpraxis Olaf Gabriel, ImLoh 42, Holzhausen & 05401/795747 oder & 0172/5163724Glandorf, Hagen: Dr. K. Erpen-beck, Lohgerberstr. 3, Glandorf& 05426/4035: H. Ehrenbrink,Droste-Hülshoff-Str. 1, Glandorf& 05426/5510Hagen: Dr. Markus Risse, Görs-mannstr. 11, Hagen & 05405/806900

ApothekenOsnabrück, Bissendorf, Belm,Hasbergen Am Samstag: Gale-nus-Apotheke, In der Dodesheide39 & 0541/188483; Miquel-Apo-theke, Iburger Str. 52& 0541/588283; Am Sonntag:Burg-Apotheke, Mindener Str.304 & 0541/386155; Mönke-markt-Apotheke, Mönkediekstr.8-10, & 0541/6004999; Rats-Apotheke, Krahnstr. 3& 0541/28250Bad Iburg, Bad Laer, Glandorf,Dissen, Bad Rothenfelde, HilterAm Samstag: Mauritius-Apothe-ke, Große Str. 25, Dissen,& 05421/2050; Am Sonntag: Ni-kolaus-Apotheke, Große Str. 18,Bad Iburg, & 05403/1898Georgsmarienhütte, Hagen,Borgloh Am Samstag: Martinus-Apotheke, Dorfstr. 9, Hagen,& 05401/897026; Am Sonntag:Neue Apotheke, Glückaufstr. 8,Oesede & 05401/41213Wallenhorst - ab 8.30 -Am Samstag: Hansa-Apotheke,Hollager Str. 154, Hollage& 05407/5720; Am Sonntag:Hirsch-Apotheke, Münsterstr.28, Bramsche & 05461/94040

– Alle Angaben ohne Gewähr –

NOTDIENSTE

- ANZEIGE -

Das Angebot ist gültig bis 04.03.2011 und solangeder Vorrat reicht. Keine Haftung für Druckfehler.* AVP = üblicher Apothekenverkaufspreis berech-

net nach der Arzneimittelpreisverordnung** Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie

Ihren Arzt oder Apotheker

Ihre erste Discount-Apotheke in Osnabrück

www.vitaApotheke.eu

Osnabrück · Johannisstraße 52-53

*AVP 6,32 €

** Mucosolvan® 20 Lutschtabletten

Anwendungsgebiete:Bei Erkrankungen der Atemwege

4,80€

Kurz vor Mitternacht hatteeiner der Heimbewohner imJanuar vergangenen Jahresden Schwelbrand im Dusch-raum noch rechtzeitig ent-deckt. Neben dem Handtuchwaren auch zwei Wandhakenverschmort, auch die Dunst-abzugshaube in der Deckeschmorte bereits. „Es war ei-ne enorme Qualmentwick-lung, und die Feuermeldersprangen an“, erinnerte sichdie von dem Heimbewohneralarmierte Betreuerin. Sofortlöschte die Frau den Schwel-brand, dann sammelte sie die16 Bewohner des Heims imErdgeschoss, es sei ein ziem-liches Chaos gewesen.

Gleich habe sie die 20-Jäh-rige als Urheberin des Bran-des in Verdacht gehabt, denndie junge Frau sei schon imVorfeld auffällig geworden.„Sie war sehr unkontrolliert“,so die Betreuerin, schnell seisie in Rage geraten und habein ihrer Wut auch mal Dienst-anweisungen zerrissen.

Ein Sachverständiger er-klärte die Ursache für dieAusbrüche der Angeklagten:

„Sie leidet an einer organi-schen Erkrankung des Ge-hirns, verursacht durch eineViruserkrankung vor der Ge-burt.“ Zu den Symptomendieses hirnorganischen Psy-chosyndroms gehörten ne-ben intellektueller Beein-trächtigung unter anderemauch eine sehr niedrige Span-nungs- und Frustrationstole-ranz. Die Hörschädigung derjungen Frau, die sich mittelseiner Gebärdendolmetsche-rin verständlich machte, seiebenfalls auf die Erkrankungvor der Geburt zurückzufüh-ren.

Das Feuer habe sie ge-macht, bestätigte die 20-Jäh-rige über die Dolmetscherin.Sie habe viele Probleme ge-habt, die anderen im Heimhätten sie beleidigt. „Ich war

ganz nervös und unruhig,dann habe ich das Feuer ge-macht“, übersetzte die Dol-metscherin.

Offenbar wollte die jungeFrau während dieser Zeitauch ihre Medikamentenicht regelmäßig einneh-men. Nach dem Vorfall wardie Angeklagte zunächst fürdrei Wochen stationär in ei-ner psychiatrischen Klinik inLengerich, dann noch einmalvier Wochen im Ameos-Klini-kum untergebracht. In dieserZeit wurde ihre Medikationumgestellt, offenbar mit Er-folg.

Dennoch seien die Voraus-setzungen für eine Unter-bringung in einem psychi-atrischen Krankenhaus nach

Paragraf 63 des Strafgesetz-buches erfüllt, so der Gutach-ter. Er sprach sich dafür aus,eine solche Unterbringunganzuordnen und mit Aufla-gen wie einer ambulantenpsychiatrischen Behandlungund regelmäßiger Medikati-on zur Bewährung auszuset-zen. Die Medikamente schlü-gen gut an, „der Trend istgut“. Vereinzelte Ausreißerkönne er allerdings nichtausschließen, so der Gutach-ter.

Dieser Auffassung schlosssich der Staatsanwalt an.Zwar sei die Frau vermindertschuldfähig und die versuch-te Brandstiftung noch „amunteren Rand“ zu sehen, weiles sich um einen gekacheltenDuschraum gehandelt habe,„doch nur wenige Minutenspäter hätte das ganze Hausin Flammen stehen können“.

Das Jugendschöffenge-richt sprach die 20-Jährigezwar der versuchten schwe-ren Brandstiftung für schul-dig, sah allerdings von derUnterbringung in einer Psy-chiatrie ab. Ausschlaggebenddafür sei gewesen, „dass dieletzten sechs Monate in ih-rem Leben sehr positiv ver-laufen sind“, begründete dieRichterin.

Die regelmäßige Medikati-on der Frau sei sichergestellt,und laut Gutachter sei mitAusbrüchen nicht unbedingtzu rechnen. „Eine Garantiegibt es dafür nicht“, meintedie Richterin, „aber die gibtes bei anderen Straftäternauch nicht.“ Allerdings erteil-te das Gericht noch einigeAuflagen – so muss die Frauunter anderem ihre psychi-atrische Behandlung fortset-zen und auch die Medika-mente weiter regelmäßignehmen.

Handtuch in Behindertenwohnheim angezündet

OSNABRÜCK. Eine 20-jähri-ge Frau musste sich jetzt vordem Jugendschöffenge-richt des Amtsgerichts we-gen des Vorwurfs der ver-suchten schweren Brand-stiftung verantworten. Diean einer hirnorganischen Er-krankung leidende Ange-klagte hatte nachts imDuschraum eines Behinder-tenwohnheims ein Hand-tuch in Brand gesteckt. DasGericht hatte zu entschei-den, ob die Unterbringung ineinem psychiatrischenKrankenhaus angeordnetwerden muss.

Von Heiko Kluge

Brandstifterin mussnicht in Psychiatrie

„Ich war ganz nervös,dann habe ich das

Feuer gemacht“

Die Beschuldigte gestehtdie Brandstiftung

OSNABRÜCK. Was britischeOhren ertragen mussten,wird für deutsche Ohren ge-dämpft: Die Stadt plant eineLärmschutzwand für dieHäuser am Voßkamp, umden Geräuschpegel der Rhei-ner Landstraße zu senken.Dafür – und für den erhöhtenPlatzbedarf der parkendenAutos – will die Stadt den Be-bauungsplan ändern. DieBürgerbeteiligung läuftschon.

Der Voßkamp ist eine klei-ne Wohnstraße in der West-stadt, die über den LotterKirchweg erreichbar ist. Indie acht Doppelhäuser, diebis vor zwei Jahren von briti-schen Soldatenfamilien be-wohnt wurden, ziehen baldneue Bewohner. Schuttcon-tainer und Dämmplattenzeugen davon, dass einigevon ihnen schon mit dem Re-novieren begonnen haben.

Damit die Veränderungs-wünsche der neuen Bewoh-

ner nicht in gestalterischeBeliebigkeit ausarten, willdie Stadt den Bebauungsplan51 ändern, der dem 150 Meterlangen Straßenabschnitt ge-widmet ist. Farben und Mate-rialien von Fassaden und Dä-chern sollen ebenso festge-legt werden wie Hecken ausheimischen Laubgehölzen.

Streitpunkt Bäume

Als Streitpunkt erweistsich die Frage, wie viele Bäu-me dem Veränderungsdruck weichen dürfen. Schon jetztsteht fest, dass der geplantenLärmschutzwand stattlicheExemplare weichen müssen.Aber auch die Absicht, mehrParkraum für Autos bereitzu-stellen, sorgt für Kontrover-sen. Denn es zeichnet sich ab,dass dafür ebenfalls Bäumeverschwinden werden.

Der Fachbereich Städte-bau drängt darauf, Garagenoder Stellplätze für Autos nurinnerhalb bestimmter Bau-grenzen zu gestatten, um Ru-hebereiche auf den Grund-

stücken unangetastet zu las-sen.

Dass eine Lärmschutz-wand und kein Lärmschutz-wall gebaut werden soll, wirdmit dem geringeren Platzbe-darf begründet. Einem Wall,so argumentiert der Fachbe-reich, hätten noch mehr Bäu-me geopfert werden müssen.Die Lärmschutzwand imWert von etwa 135 000 Eurobekommen die neuen Eigen-tümer der 16 ehemaligen Bri-tenhäuser nicht geschenkt.Über ihre Anliegerbeiträgemüssen sie das Bauwerk fi-nanzieren. Dazu kommen vo-raussichtlich Unterhaltungs-kosten, die jedes Jahr anfal-len werden.

Ein Gutachter hat berech-net, dass eine Lärmschutz-wand die Geräuschbelastungzwar spürbar reduzierenwird, in den Obergeschossender Häuser könnte es abernachts immer noch zu lautsein. Es wird deshalb emp-fohlen, Schlafräume undKinderzimmer auf der lärm-

abgewandten Gebäudeseiteanzuordnen.

Im Vorfeld hatte es bei derStadt Überlegungen gegeben,dass die Bundesanstalt fürImmobilienaufgaben (Bima)bei der Privatisierung derHäuser einen Aufschlag fürdie Lärmschutzwand erhebt,um die nachträgliche Kosten-belastung zu vermeiden. Da-zu kam es jedoch nicht. Des-halb müssen sich die neuenVoßkamp-Anwohner nun aufeine Rechnung von der Stadteinstellen.

Die Stadt will den Bebau-ungsplan Nr. 51 in einem be-schleunigten Verfahren än-dern. Bis zum 22. März habenInteressierte Gelegenheit,die Pläne einzusehen und Be-denken und Anregungen zuäußern. Ausgelegt sind diePläne im Fachbereich Städte-bau, Dominikanerkloster,Hasemauer 1, Obergeschoss,montags bis donnerstags 9bis 17 Uhr, freitags 9 bis 13Uhr, Telefon 323-26 51, Inter-net: www.osnabrueck.de.

Von Rainer Lahmann-Lammert

Lärmschutzwand: Die Käufer zahlenStadt ändert Bebauungsplan für ehemalige Britensiedlung Voßkamp

Die Briten sind zurück auf der Insel, jetzt richten sich neue Bewohner in den Häusern am Voßkamp ein. Um ihren Lebensge-wohnheiten Rechnung zu tragen, ändert die Stadt den Bebauungsplan, die Bürgerbeteiligung läuft schon. Foto: Jörn Martens