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bulletin 5/2013 Schwerpunkt ICT als Wissensbeschleuniger

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bulletin

5/2013

SchwerpunktICT als Wissensbeschleuniger

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5/20135/20132 bulletin

INHALT

Bernhard M. Hämmerli: Machen ICT dumm oder smart? 3Bernhard M. Hämmerli: Les TIC rendent-elles stupide ou intelligent? 4EDITORIAL

Ein Unternehmen stellt sich vor: Avicor Services AG 6UNTERNEHMEN & LEUTE

Titelbild und nicht anders bezeichnete Illustrationen:123RF Stock PhotoÜbersetzungen: CLS Communication, Basel

SCHWERPUNKT

Die Vermessung des Wissens 16Eine Schlüssel zu Lehre und Forschung 18ICTnet – Vernetzung von Hochschule und Wirtschaft 20 Fachhochschulen und ICT: Forschung für die Praxis 22Ein Plädoyer für ein neues Schulfach 23

34AGENDA

INTERVIEW

Dirk Helbing: «Wir können Daten in Information, in Wissen und Weisheit verwandeln» 8Dirk Helbing: «Nous pouvons transformer des données en information, en savoiret en sagesse» 12

IMPRESSUMOrgan der asut,

Schweizerischer Verband der TelekommunikationOrgane de l’asut,

Association suisse des télécommunications

Erscheint zehnmal jährlich.

Paraît dix fois par an.

Herausgeber – Editeur Vorstand der asut – Comité de l’asut

Redaktionskommission – Commission rédactionnellePeter Grütter, Vania Kohli

Redaktionsleitung – Direction de la rédactionChristine D’Anna-Huber (cdh), Klösterlistutz 8, CH-3013 Bern Tel. 079 593 02 75, Fax 031 560 66 67E-Mail: [email protected]

Geschäftsstelle – AdministrationKlösterlistutz 8, CH-3013 Bern Tel. 031 560 66 66, Fax 031 560 66 67E-Mail: [email protected]

Weiterverwendung nur mit Bewilligung der Redaktion.Reproduction interdite sans l’autorisation de la rédaction.

ICT Power House Schweiz: Das Programm 25Auftrittsmöglichkeiten für Firmen 29ICT Power House Suisse: Le programme 30

39. ASUT SEMINAR39ème SEMINAIRE ASUT

ICT, das Nervensystem der Landesversorgung 5ASUT NIMMT STELLUNG

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EDITORIAL

Früher erhielt man auf die Frage «Kennst du das?» entweder ein Nein oder ein Ja und mehr oder weniger differenzierte inhaltliche Angaben. Heute ist die häufigste Antwort darauf: «Google it!» Was bedeutet das für die Beziehung von Mensch und Wissen? Diejenigen, die neugierig sind, können im Internet alles erfragen und so ihren Wissensschatz geradezu explodieren lassen. Die beschränkte Zugänglichkeit zu Wissen in Biblio-theken oder bei Experten oder auch das Scheitern an der Unwissenheit primärer Bezugspersonen wie Lehrer oder Eltern ist für den modernen «Wunderfitz» keine Hürde mehr.

Es gilt heute mehr denn je zuvor, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, sich Wissen anzueignen, gerade weil es überall verfügbar ist. Das heisst, dass das Leben für die weniger Interessierten langweiliger, weil wissensärmer wird. Allein die Tatsache, dass man alles jederzeit googeln kann, macht es für viele unattraktiv, es wirklich zu tun. Wir beobachten, dass die besten Leute sehr viel besser werden, während die Durchschnittlichen durch die Informations-überflutung und den allzeitigen Zugang zur Information eher davon abgehalten werden, sich zu entwickeln.

Ein Wissensbuch entwickelt Inhalte kontinuierlich und erzeugt ein wohldurchdachtes, mentales Modell, eine Art Ontologie des Ganzen inklusive der Zusammenhänge der einzelnen Teile. Die Zeit, sich mit Inhalten intensiv und durchgängig auseinanderzusetzen wird aber offensichtlich immer knapper. Einerseits löst dies ein gewisses «nostalgi-sches» Bedauern aus, anderseits ist es auch sehr spannend, individuell und selbstbestimmt den Wissenszugang zu ermitteln.

Der Ort des stringenten und vertieften Studiums sind heute Zertifizierungen – sowohl staatliche (Bachelor/Master) wie auch Firmenprogramme wie z.B. das Cisco Networ-king Academy Programm mit CCNA* und CCNP* – wo gegebene Inhalte zu einem hohen Prozentsatz korrekt und vertieft verarbeitet werden müssen und auch in Labs die zugehörigen Anwendungen trainiert werden. So gesehen erfüllen Zertifizierungen eine wichtige Aufgabe.

E-Kollaboration ist von zunehmender Bedeutung: Die «Gruppenarbeit», früher eher selten praktiziert, ist heute ein Standard geworden, ob verordnet oder nicht. Studierende

Machen ICT dumm oder smart?

erarbeiten und verknüpfen in kürzerer Zeit mehr Wissen, wobei die virtuelle Vernetzung diesen Ef-fekt noch potenziert. Die Kehrseite ist allerdings, dass sich die Lernenden vermehrt auch darauf verständigen, was die minimale zu erbringende Leistung ist, um genügend zu sein. So unterhalten sich die Schüler und Schülerinnen heute in sozi-alen Medien über die Erwartungen ihrer Lehrer und Lehrerinnen und loten die Grenzen aus: Wie viel Text müssen wir abgeben, damit der Lehrer zufrieden ist? Woher kopiert wer was, sodass der Lehrer möglichst keine sich überschneidenden Texte erhält?

Die positive Seite der virtuellen Gruppenarbeit ist also, dass sehr viel Wissen in Bild, Ton und Text aus der ganzen Welt in kürzester Zeit unkompliziert zusammengetragen werden kann, und wir damit eine enorme Effizienzsteige-rung erleben. Wikipedia ist ein gutes Beispiel eines Wissens-projekts, das sehr erfolgreich bestehende Lexika verdrängt. Die Reife der Texte ist bereits so weit fortgeschritten, dass auch in akademischen Bereichen Zitate aus Wikipedia eher zur Tagesordnung gehören, als dass sie ein Tabu darstellen.

Die goldene Zeit des kostenfreien Informationszuganges neigt sich jedoch dem Ende zu: Die Zeitungen beginnen ihre Onlineangebote kostenpflichtig zu machen. Quali-tativ hochstehende Angebote haben eben einen Preis. Im akademischen Bereich sind die Onlineangebote an wissen-schaftlichen Arbeiten grundsätzlich kostenpflichtig, und die Forschungseinrichtungen bezahlen hohe Preise, um den Studierenden den generellen Zugang zu ermöglichen.

Abschliessend können wir festhalten: ICT macht ein enormes Wissenspotenzial zugänglich, aber es verlangt von uns auch neue Vorgehensweisen und Abläufe, um dieses Potenzial intelligent erschliessen zu können. Und vor allem braucht es: Neugierde und Interesse an der Welt und ihren Wissensschätzen. Wenn wir den Nachwuchs entsprechend anregen können, dann kann die Schweiz weiterhin darauf aufbauen, ohne Rohstoff aber mit Köpfchen eine «World Economy» zu erhalten und weiter auszubauen. o

Bernhard M. HämmerliWenn Sie mich nicht kennen, dann googeln Sie mich!

* z.B. Cisco Network Associate CCNA: www.hslu.ch/125 & Cisco Network Professional CCNP www.hslu.ch/c126

Bernhard M. Hämmerli.

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sances en moins de temps, un effet que décuple encore la mise en réseau virtuelle. Mais chaque médaille a son revers et, de plus en plus, les apprenants s’entendent sur la prestation minimale à fournir pour être suffisants. Ainsi, écoliers et écolières discut-ent aujourd’hui sur les réseaux sociaux des attentes de leurs professeurs, à la recherche de limites: quelle longueur de texte doit-on remettre pour satisfaire l’enseignant? Qui copie quoi et à partir de quel support, de manière à ce que le professeur ne reçoive pas deux textes qui se recoupent?

Le travail de groupe virtuel présente donc l'avantage de pouvoir rassembler de nombreuses connaissances du monde entier sous forme d’image, de son et de texte en un clin d’œil et facilement, ce qui permet de renforcer notre efficacité. Wikipedia constitue en l’occurrence un excellent exemple de projet sur les connaissances, nettement plus prisé que les dictionnaires classiques. La maturité des textes a déjà tellement progressé que même dans les milieux acadé-miques, les citations de Wikipedia sont devenues monnaie courante et ne sont plus considérées comme tabou.

Ceci étant, l’âge d’or de l’accès gratuit à l’information touche bientôt à sa fin: peu à peu, les journaux rendent leurs offres en ligne payantes. Là aussi, la qualité a un prix. Désormais, les universités font également payer l’accès en ligne aux travaux scientifiques et les instituts de recherche dépensent des sommes élevées pour l’offrir à leurs étudiants.

On constate donc que les TIC donnent certes accès à un gigantesque potentiel de connaissances, mais exigent également de notre part de nouvelles manières de procéder et marches à suivre pour pouvoir les appréhender intelli-gemment. Et avant toute chose, il s’agit de manifester une curiosité et un intérêt pour le monde et ses trésors de savoir. Si nous parvenons à stimuler la relève en conséquence, la Suisse pourra toujours – sans matières premières mais avec intelligence – préserver et développer une économie mondiale. o

Bernhard M. HämmerliSi vous ne me connaissez pas, faites une recherche sur Google!

* z.B. Cisco Network Associate CCNA: www.hslu.ch/125 & Cisco

Network Professional CCNP www.hslu.ch/c126

EDITORIAL

Les TIC rendent-elles stupide ou intelligent?

Auparavant, à la question «Connais-tu cela?», on répondait par la négative ou par l’affirmative, avec à la clé, le cas échéant, quelques détails plus ou moins nuancés. Aujourd’hui, la réponse la plus fréquente est: «Google it!» Quelle en est dès lors la conséquence pour la relation que l’homme entretient avec le savoir? Les curieux peuvent tout rechercher sur Internet et faire ainsi ex-ploser leur niveau de connaissances. L’accès limité au savoir dans les bibliothèques ou auprès de spécialistes, ou encore l’ignorance des premières personnes de référence – ens-eignants ou parents – ne sont plus des obstacles pour le «fouineur» moderne.

Aujourd’hui plus que jamais, chacun est responsable d’acquérir son propre savoir, disponible partout. La vie de-vient dès lors ennuyeuse pour les moins intéressés du fait de leur ignorance accrue. A lui seul, le fait de pouvoir lancer en tout temps une recherche sur Google en dissuade justement beaucoup de le faire. Et l’on observe alors que les meilleurs s’améliorent encore, alors que le flot d’informations et l’accès permanent à ces dernières empêchent précisément ceux qui se trouvent dans la moyenne de progresser.

Un ouvrage de connaissance développe continuelle-ment ses contenus et génère un modèle mental réfléchi, un genre d’ontologie du tout, étayée par les interactions de ses différentes parties. Hélas, le temps disponible pour se pen-cher intensivement et complètement sur lesdits contenus fond comme peau de chagrin. Un état de fait qui, d’une part, génère un certain regret empreint de «nostalgie» mais qui, d’autre part, révèle l’intérêt que peut susciter l’accès individuel et autonome à la connaissance.

Les filières d’étude rigoureuses et poussées conduisent aujourd’hui à des certifications – tant étatiques (Bachelor/Master) qu’issues de programmes d’entreprises tels que «Cisco Networking Academy» avec CCNA* et CCNP* , dans le cadre desquels les contenus donnés doivent être trai-tés très fidèlement et de manière extrêmement approfondie, sans oublier la formation aux applications correspondantes, dans des laboratoires. Vues sous cet angle, ces certifications jouent un rôle essentiel.

De même, la cybercollaboration gagne en importance: le «travail de groupe», auparavant plutôt rare, appartient aujourd’hui à la norme, qu’il soit ordonné ou non. Les étudiants acquièrent et combinent davantage de connais-

Bernhard M. Hämmerli.

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ASUT NIMMT STELLUNG

ICT, das Nervensystem der Landesversorgung

(asut) – Das Bundesgesetz über die wirtschaftliche Landesversorgung aus dem Jahr 1982 genügt den Ansprüchen an eine zeitgemässe Krisenvorsorge nicht mehr und soll modernisiert werden. Der Schweizeri-sche Verband der Telekommunikation asut begrüsst die Revision, weist aber mit Nachdruck darauf hin, dass das neue Gesetz den Herausforderungen unserer Zeit nur dann gerecht werden kann, wenn die sekto-rielle Sichtweise in der Landesversorgung über Bord geworfen wird.

Die fortschreitende Vernetzung der Systeme und Infrastrukturen kennzeichnet das Zeitalter der mo-dernen Informations- und Kommunikationstechno-logien. Auch in der Schweiz ist die Rolle, welche die ICT in den grossen Infrastrukturen spielen, match-entscheidend geworden. Die Bedeutung der Netz-werktechnologie geht längst über den klassischen Be-reich der Telekommunikation hinaus und erstreckt sich beispielsweise auf die Energieversorgung (Smart Grid und Smart Meter), das Verkehrs- und Trans-portwesen (Verkehrsmanagement und Verkehrsleit-systeme), die Gebäudeinfrastrukturen oder das Ge-sundheits- und Erziehungswesen. Die zunehmende Vernetzung dieser Infrastrukturen führt dazu, dass Ausfälle einzelner Komponenten sich auf die Sicher-heit und Verfügbarkeit des ganzen Systems auswir-ken und Land und Wirtschaft lahmlegen können.

Für die asut liegt es deshalb auf der Hand, dass eine sektorspezifische Sichtweise im Bereich der wirt-schaftlichen Landesversorgung nicht mehr zielfüh-rend sein kann. Nur eine integrale Betrachtung kann der zunehmenden Vernetzung gerecht werden und wird es erlauben, Strategien zu erarbeiten, welche die Widerstandskraft stärken und das Funktionieren des Gesamtsystems auch im Krisenfall sicherstellen. Der Paradigmenwechsel von der sektoriellen auf die ganz-heitliche Sicht muss in der Landesversorgungspolitik deshalb zügig umgesetzt werden.

Die asut, die das Branchenknowhow im Bereich der Netzwerktechnologien bündelt, ist gewillt, zu-sammen mit dem Bundesamt für Wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) neue Lösungsansätze zu entwickeln, die Systeme zu durchleuchten und ihre gegenseitigen Abhängigkeiten zu identifizieren und,

so eine erste Idee, für kritische Infrastrukturkompo-nenten -bereiche und -prozesse allenfalls eine Zertifi-zierung vorzusehen. o

Die dazugehörige Stellungnahme finden Sie unter folgendem Link: www.asut.ch/Publikationen/Stel-lungnahmen

Schweizerischer Verband der Telekommunikation asutDie asut vertritt über 400 grosse, mittlere und kleine An-bieter und Anwender und setzt sich gegenüber Politik und Behörden für rechtlich und wirtschaftlich optimale Rahmenbedingungen für die Branche, ihre Kunden und Partner ein. Die Vernetzung und Digitalisierung aller In-frastrukturen und Systeme ist Gegenstand der im letzten Jahre eingeleiteten Neupositionierung der asut. Zwei neue Arbeitsgruppen beleuchten die Themen Energie, Verkehr und Transport. Weitere Fokusgruppen (Ferti-gungsindustrie, Gesundheitswesen, Bildung und Arbeit) werden folgen. Das diesjährige asut-Seminar, das am 20. Juni 2013 im Kursaal Bern stattfindet (siehe Pro-gramm Seite 25), befasst sich unter dem Titel «ICT Pow-er House Schweiz» mit dem Thema. Einzelheiten und Anmeldung unter: www.asut.ch

Wirtschaftliche Landesversorgung

Der Zugang zu wichtigen Gütern und Dienstleistungen ist für die rohstoffarme, global vernetzte Schweiz von essenzieller Bedeutung. Für eine sichere Versorgung ist unser Land auf weltweit funktionierende Lieferketten angewiesen, die von immer komplexeren und störan-fälligeren Infrastrukturnetzen abhängen. Die wirtschaft-liche Landesversorgung (WL) leistet einen Beitrag, da-mit Versorgungsstörungen und -engpässe, die von der Wirtschaft selbst nicht bewältigt werden können, für die Schweiz nicht zur Katastrophe werden. Zu diesem Zweck stellt die WL im Krisenfall die Verfügbarkeit wichtiger Güter und Dienstleistungen sicher, welche für das Funk-tionieren der Wirtschaft und damit für die Versorgung des Landes unentbehrlich sind.

Der WL-Bericht 2009-2012 ist unter www.wbf.admin.ch zum Download verfügbar.

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Smart Homes – Vernetzt leben im digitalisierten intelligenten ZuhauseSteigende Bedürfnisse an Komfort, Wohlbefinden, Energieeffizienz, Sicherheit, Mobilität und Flexibilität können mit der Installationstechnik aus den Zeiten von Edison nicht mehr gelöst werden. Die Lösung heisst digitale Vernetzung aller Systeme im Hause. Alles, was mit Entertainment, Kommunikation oder Haussteuerung zu tun hat wächst zusammen. Smart-phones und Tablets werden nebst den Schaltern zu-nehmend zum umfassenden Bedien-, Entertainment- und Kommunikationsmittel im Hause.

Ein Blick aufs Wandpanel oder aufs Smartphone aus den Ferien – alle Türen und Fenster sind geschlos-sen, die Videokamera zeigt nichts Aussergewöhnliches. Bequem vom TV-Sessel aus Licht dimmen, Fernseher einschalten, Jalousien runterfahren – den Abend ge-niessen. Der Stromverbrauch wird aufgezeichnet und übersichtlich dargestellt. Ein kurzes Antippen des «Alles-Aus-Taster» schaltet im Haus alle Lichter und Verbraucher aus, die Temperatur wird auf 18°C regu-liert. Lebensqualität und Genuss pur.

avicor bietet wirtschaftliche Lösungen mit Re-nomation Smart Home System, KNX und digital-STROM für Neu- oder Umbauten. Dies kompetent und für jedes Budget. Es werden bevorzugt offene Systemlösungen eingesetzt, damit von der Vielfalt ver-schiedenster Produktanbieter profitiert werden kann.

UNTERNEHMEN & LEUTE

Die 2011 gegründete avicor bietet Gesamtlösungen für Gebäude- und Installationstechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Service und Un-terhalt an. Die Dienstleistungen umfassen Beratung, Planung, Realisation und Betrieb. Das Leistungsan-gebot reicht vom kleinen Serviceauftrag bis hin zum anspruchsvollen Grossprojekt, von einfachen Installati-onsarbeiten bis zur komplexen Systemlösung. Ziel ist die Kundschaft im Privat- und Geschäftsbereich aus ei-ner Hand umfassend bedienen zu können. Die Räum-lichkeiten der avicor sind als Live-Room-Center ange-legt. Damit können die Lösungen der avicor jederzeit live präsentiert werden.

Elektroinstallationen und Gebäudeverkabelungen – Das Rückgrat für Energie und ICTHoch verfügbare Elektroinstallationen bilden die Basis für die Verteilung von elektrischer Energie und Signalen im Gebäude. Sie sind Voraussetzung für das Funktionie-ren sämtlicher Systeme im Privat-und Geschäftsbereich.

Leistungsfähige Kommunikationsverkabelungen sind unabdingbar für die Verteilung von Informatio-nen und für die Kommunikation im Gebäude.

Avicor ist sich ihrer Verantwortung betreffend Qualität, Dimensionierung (Thermik, Perfomance), Personenschutz, Verfügbarkeit und Investitionsschutz bewusst. Sie schaut auf eine sorgfältige Personalrek-rutierung, eine umfassende Aus- und Weiterbildung und sichert ihren Mitarbeitenden optimale Arbeits-mittel.

avicor-Kompetenzen:• Stark- und Schwachstrominstallationen• Universelle Kommunikations- und Data-Center-

verkabelungen• Home Cablings und Kabel-TV-Installationen • Beleuchtungs- und Notlichtanlagen • Gegensprechanlagen • Unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlagen

(USV) • 24-Stunden-Präsenz (SLA) • Dokumentation, Wartungs-, Mess- und Prüfpro-

tokolle

Avicor Services AG – ICT & Building Solutions

digitalSTROM - Intelligente Haussteuerung.

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UNTERNEHMEN & LEUTE

Avicor Services auf einen Blick

Gegründet: 2011

Aktienkapital: 150 000 Franken

Mitarbeitende: 20 bis Ende 2013

Geschäftsführende Partner: Werner Triner und Hans Schuppli

Unterhalt & Service: Ivan Schatzmann

Mitglied VSEI-Kommission für Technik und Technikentwicklung

und asut-Fachgruppen Communication Infrastructure und

Data Center Infrastructure

Weitere Informationen:

Avicor Services AG

Sihlbruggstrasse 105a, 6340 Baar

Tel 041 766 44 44, Fax 041 766 44 49

[email protected]

www.avicor.ch

avicor Kompetenzen:• Bussysteme • Controllserver mit Visualisierung auf Touchpanel

oder Smartphone • Multimediacenter für Audio-Video und Multi-

room-Systeme • Ambient Assisted Living (AAL)• Fernwartung, Dokumentation, Raumbuch

KMU2Cloud: IT aus der SteckdoseMit KMU2Cloud-Managed-IT wird die Infrastruktur des Rechenzentrums genutzt. Die Lösung bietet eine standardisierte IT-Arbeitsumgebung für KMU. Der Zugriff erfolgt weltweit über das Internet. Es werden dabei lediglich Bildschirminhalt sowie Maus- und Tastatur-Informationen, d.h. keine Daten, übertragen. Der Zugriff auf die lokalen Laufwerke sowie auf die Drucker ist sichergestellt.

Der Service umfasst den gesamten Betrieb der IT- Infrastruktur, inkl. Updates, Backups, Archivierung, Wartung und Überwachung. Zu einem Fixpreis wird eine IT-Infrastruktur angeboten, welche laufend auf dem aktuellen Stand gehalten wird und eine Fülle von Funktionen bietet. Kostspielige Investitionen in eine eigene IT-Infrastruktur und Support-Organisation sind nicht notwendig. Für den Zugriff reichen han-delsübliche PCs und Notebooks die mit dem Internet verbunden sind.

Das Aufschalten von zusätzlichen Benutzern kann innert Tagesfrist erfolgen. Die Datensicherheit ist ge-währleistet, da alle Daten redundant gehalten, sowie ein mehrstufiges Backup-Konzept angewendet wird. Die Zugriffe werden durch leistungsfähige Firewalls überwacht und verschlüsselt. Die Verfügbarkeit ist besser als 99,95 Prozent. Der Datenschutz ist durch klar definierte Zutrittsregelungen und die Überwa-chungsinfrastruktur im Rechenzentrum gesichert.

Die wichtigsten Vorteile der Managed Cloud:• geringere Investitionskosten und TCO, kalkulier-

bare, transparente Kosten• schneller Einsatz der Lösung durch kurze und ein-

fache Implementierung• immer up-to-date mit Sicherheit, Soft- und Hardware

• einfache Administration und Einbindung mobiler Mitarbeitender oder Home-Offices

• Gewährleistung einer hohen Verfügbarkeit, Aus-fallsicherheit und Datensicherheit

• zentrale Datenhaltung mit weltweitem und zeitlich unabhängigem Zugriff

Zusätzliche Informationen über unsere Arbeitswei-se, Kompetenzen, Partnerschaften sowie über Referenz-kunden und -projekte präsentieren wir gerne in einem persönlichen Gespräch beim Kunden oder in unserem Live Room Center in Baar. o

IT-Services aus der Cloud.

Umfassende Dienstleistungen aus einer Hand. Fotos: Avicor

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wir in der Vergangenheit mit einem Mangel an Daten zu kämpfen. Es war unglaublich mühsam, überhaupt an sie heran zu kommen. Es hat Jahre gedauert, sie zu erheben und am Ende fehlten oft noch relevante Kontextvariablen, Informationen zur raum-zeitlichen Entwicklung und Netzwerk-daten, die erforderlich sind, um zu verstehen, wie soziale Systeme funktionieren.

Werden ICT auch die Art revolutionieren, wie Wissen vermittelt wird – zum Beispiel durch die vielbeschwo-renen Moocs, die «Massive Open Online Courses»?Ich denke schon, dass die Universitäten, wie wir sie heute kennen, so in zwanzig Jahren nicht mehr existieren werden. E-Learning wird eine grosse Rol-le spielen und vieles wird sich ins Web verlagern. Es wird interaktive Webtools geben und Chatrooms, wo Lernende sich austauschen können. Der Profes-sor wird dann zum Chatroom-Master, der Anfra-gen beantwortet und Irrtümer ausräumt. In diese Richtung sind im Moment enorme Entwicklun-gen im Gange, insofern kann man sicher von einer Revolution des Bildungssystems sprechen. Meiner

«Wir können Daten in Information, Wissen und Weisheit verwandeln»

Dirk Helbing. Foto: Chris Iseli

Viele fürchten sich vor Big Data und den Mög-lichkeiten des informationellen Machtmiss-brauchs, den die systematische Auswertung riesi-ger Datenmengen eröffnet. Dirk Helbing möchte mit dem «Datengold» keine Geschäfte machen, sondern eine «Globale Partizipative Plattform», die – zum Nutzen aller – Krisen und Chancen vorab erkennen helfen soll. Christine D'Anna-Huber hat ihn an der ETH Zürich besucht.

asut: Welche Rolle spielen Informations- und Kom-munikationstechnologien - ICT - in Ihrem täglichen Leben als Dozent und Forscher? Helbing: In erster Linie haben sie die Arbeit sehr beschleunigt. Dazu kommt, dass wir heute Dinge analysieren können, die wir ohne Computer früher wissenschaftlich gar nicht untersuchen konnten. Das betrifft insbesondere stark gekoppelte, komple-xe Systeme wie das Finanzsystem, die Wirtschaft, die Gesellschaft oder den Verkehr. Mit den heute verfügbaren riesigen Datenmengen ergeben sich hier für die Forschung völlig neue Perspektiven. Insbesondere in den Sozialwissenschaften hatten

INTERVIEW SCHWERPUNKT

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halben Milliarde Menschen vor. Diese Daten kön-nen für Werbezwecke verwendet werden, können dazu dienen, unsere Entscheidungen dank genau auf uns zugeschnittenen Suchfunktionen und per-sonalisierter Werbung zu beeinflussen oder sie an unserer Stelle vorzunehmen. Und sie können na-türlich auch von Geheimdiensten dazu verwendet werden, unser Verhalten und unsere individuellen Motivationen zu beurteilen.

Es ist fraglich, ob neue Datenschutzgesetze un-sere Privatsphäre überhaupt noch schützen können. Das Orwell'sche Szenario haben wird von den tech-nischen Möglichkeiten her längst hinter uns gelas-sen. Wir sind bereits alle «ausgelesen» und ständigen Manipulationsversuchen ausgesetzt. Zu hoffen, dass unsere Demokratien diese Daten am Ende schon

richtig verwenden werden, ist naiv, denn auch unsere Demo-kratien sind verwundbar. Und wenn man bedenkt, wie lange Gesetzgebungs- und juristische Verfahren in der Regel dauern, dann ist klar, dass wir mit unse-rer reaktiven Angehensweise in Probleme hineinlaufen werden. Wir müssen proaktiv handeln.

Sehen Sie eine Lösung?Der einzige Schutz vor Manipulation sind Trans-parenz und Offenheit. Ich denke, das Informa-tionszeitalter wird nur dann gut gehen, wenn wir eine Basisinfrastruktur haben, die wirklich für alle da ist. So wie wir Strassen bauen für alle, Schulen und Bibliotheken, so wie es öffentlichen Rundfunk und Fernsehanstalten gibt, so wird es in Zukunft eine Basisinfrastruktur für das Informationszeitalter brauchen, um das unendliche Potenzial der Daten heben zu können – und zwar gemeinsam. Denn die Komplexität, die wir mit diesen Systemen geschaf-fen haben, übersteigt die Möglichkeiten jedes Ein-zelnen und jeder einzelnen Firma oder Institution.

Es müsste also darum gehen, diese Datenberge nicht nur in Geld und Macht zu verwandeln, sondern dafür zu nutzen, eine neue Art von Erkenntnis zu schaffen?Das ist vollkommen richtig und der Ansatz, den die FuturICT Initiative verfolgt. Wie bereits ge-sagt, war das Problem in den Sozialwissenschaften früher, dass Daten Mangelware waren. Auch das Theoriengebäude der Ökonomie ist wenig auf Da-

Ansicht nach dürfen wir aber nicht der Versuchung erliegen, allen exakt das gleiche Wissen vermitteln zu wollen. Daraus würde ein Mangel an Diversität resultieren, der letztlich eine grosse Gefahr für un-sere Fähigkeit darstellen würde, mit Problemen aller Art zurechtzukommen. Die Antwort auf Komple-xität kann nur Diversität sein. Wir sollten also viel mehr individualisiertes Lernen fördern, sollten da anknüpfen wo Interesse und Talente des Einzelnen liegen und darauf zugeschnittene Kurse anbieten. Das wäre der richtige Ansatz.

ICT beeinflussen, wie wir Wissen vermitteln und ver-arbeiten. Ändern sie auch das Wissen an und für sich?Der technische Fortschritt treibt die Entwicklung unerbittlich voran. Dem Moore'schen Gesetz zu-folge verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit von Computerprozessoren alle zwei Jahre, die Speicherfähigkeit der Speichermedien steigt noch schneller. Das führt dazu, dass riesige Datenmengen angehäuft werden. Nach der Vernetzung der Computer treten wir jetzt in eine Phase des «Internets der Dinge» ein, in der Compu-terchips und Messsensoren bald überall verstreut sein werden. Dann werden nicht nur Handys, Computer und Fabriken vernetzt sein, sondern auch Kaffeemaschinen, Kühlschränke, Schuhe und Kleidung.

In Zukunft wird jedenfalls nicht mehr der In-formationsmangel das Problem sein, sondern viel-mehr die Frage im Zentrum stehen, wie wir mit dieser neuen Flut von Information umgehen. Zu viel Licht kann auch blenden. Wenn man in Infor-mation das Öl des 21. Jahrhunderts sieht, dann ist der springende Punkt, wie das «Rohöl» raffiniert werden kann, damit am Ende so etwas wie «Benzin» herauskommt. Dieser Destillationsprozess, bei dem Daten durch Algorithmen und Filter in Informa-tion, in Wissen und Weisheit verwandelt werden, ist die Herausforderung, die auf uns wartet. Und natürlich gibt es viele, die versuchen werden, das einzig zu ihrem eigenen Interesse zu manipulieren.

Das Big-Data-Schreckensgespenst, der «ausgelesene», gläserne Kunde ...In den führenden Industrienationen liegen bereits detaillierte Daten über das Konsumverhalten einer

SCHWERPUNKT INTERVIEW

«Wenn man von Daten als dem Öl des 21. Jahrhunderts

spricht, dann ist die Frage auch, wie diese Erdöl raffiniert

werden muss, damit man am Ende so etwas

wie Benzin bekommt.»

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ten abgestützt – die Finanzkrise oder die Eurokrise zeigen das deutlich. All diese wirtschaftlichen und politischen Krisen sind letztlich Krisen des Wissens, verursacht durch ein mangelndes Verständnis der zunehmend komplexen Systeme, die uns umgeben.

Leben wir denn effektiv in einer immer komplexeren Welt?Auf jeden Fall. Die Vernetzung, die wir ständig vorantreiben, eröffnet immer mehr Möglichkeiten und das bedeutet fast automatisch auch mehr Kom-plexität. Das überfordert unser Denken und unsere Intuition. Wir können nicht mehr genug auf Er-fahrung zurückgreifen, weil wir vor ganz neuen Si-tuationen stehen und sich die Welt zudem schneller verändert, als wir zu lernen fähig sind. Wenn wir also nicht einfach so in die Zukunft hineinstolpern wollen, dann sind wir dringend auf neue Erkennt-nisinstrumente angewiesen: Wir müssen Plattfor-men schaffen, die die Intelligenz der Menschen vernetzen, so dass das Wissen auf die beste Art und Weise kombiniert wird. Damit das funktioniert, müssen wir offene Plattformen schaffen, evidenz-basierte Entscheidungsfindungsnetze, zu denen alle beitragen und von denen alle profitieren können.

Google, Facebook & Co. – die Entwicklung geht eher in eine andere Richtung...Ich bin überzeugt, dass man davon wegkommen muss, dass alleine Unternehmen, Institutionen oder auch Regierungen über nützliche Daten verfügen,

und überdies noch entscheiden, wie sie auszuwerten und zu bewerten sind. Ein System, das keine Diver-sität zulässt, würgt letzten Endes auch Innovation und Anpassungsfähigkeit ab. Unser Ziel sollte nicht eine Monokultur sein, sondern ein «wirtschaftlich-soziales Ökosystem», das so reichhaltig wie die Na-tur ist: Ein Umfeld, in dem Ideen und Firmen ge-deihen, in dem Anwendungen und Modelle geteilt, von den Nutzern bewertet und nach ihren eigenen Vorlieben weiterentwickelt werden können – eine neue Wirtschaft mit völlig neuen Möglichkeiten für jeden. Wir sehen das Potenzial dieser Economy 2.0 zurzeit erst ansatzweise. Insbesondere Europa liegt da noch in einem tiefen Dornröschenschlaf. In gewissen europäischen Regionen sind heute 40 Prozent der jungen Leute arbeitslos, trotz guter Bil-dung und hoher Motivation. Mit ICT hätten wir die Möglichkeit, ihr Potenzial an jedem beliebigen Ort zu erschliessen.

Sie haben einen Preis erhalten für die Idee eines neu-artigen Verkehrsleitsystems, in dem der Verkehr die Ampeln steuert. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass Planung, Op-timierung und Top-down-Kontrolle mit der Kom-plexität letzten Endes nicht Schritt halten können. Zentral gesteuerte Ampelsysteme können Staus nicht verhindern. Bei dem dezentralen System, das wir entwickelt haben hingegen, entscheidet jede Kreuzung auf der Basis der lokalen Verkehrsflüsse und unter Berücksichtigung der Nachbarkreuzung

INTERVIEW SCHWERPUNKT

JACKPOT FÜR ICT-FORSCHUNGSPROJEKTE

(cdh/Corodis) – Mit ihrem «Future and Emerging Technologies»-Wettbewerb wollte die EU-Kommission zwei visionäre Grossprojekte in der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) voranbringen – und mit je einer, auf zehn Jahre verteilten Millarde unterstützen. 26 Forscherteams haben Ideen eingereicht – Dirk Helbings Projekt schaffte es bis in die letzte Runde, zusammen mit dem «Virtuellen Patienten» (computergestützte Modellierung von Patienten und Prozessen), den einfühlsamen Robotern des Projektes «Robocom», den «Guardian Angels» (in die Kleidung eingebaute Sensoren als elektronische Schutzengel). Gewonnen haben schliesslich das Human Brain Project, das unter der Leitung der ETH Lausanne (EPFL) mithilfe einer gigantischen Computerplattform das menschliche Gehirn entschlüsseln will, sowie das Projekt Graphen, unter Leitung der Chalmers University of Technology in Schweden.

Im Human Brain Project arbeiten rund 250 Forscher aus 23 Ländern gemeinsam an der Vision, das menschliche Ge-hirn zu simulieren. Dazu wollen die Wissenschaftler Ansätze aus der Hirnforschung und der Informationstechnologie miteinander vernetzen. Das virtuelle Gehirn soll es Medizinern künftig erleichtern, die Struktur und Arbeitsweise des gesunden, aber auch des erkrankten Gehirns zu verstehen sowie neue Medikamente zu entwickeln und zu testen. Auch die Robotik und das sogenannte Neuromorphic Computing sollen von der Simulation des Gehirns profitieren. Im zweiten Projekt, das für die Flagship-Förderung ausgewählt wurde, arbeiten Forscher an einer atomdünnen Folie aus reinem Kohlenstoff: dem Graphen. Dieses Material kann revolutionäre Entwicklungen in verschiedensten Berei-chen ermöglichen. Graphen zählt trotz seiner Dünne zu den härtesten und belastbarsten Materialien der Welt. Es soll bis zu 200 mal so reissfest sein wie Stahl. Da Graphen zudem transparent ist, könnte es beispielsweise in Zukunft bei der Herstellung von Solarzellen oder Displays eingesetzt werden. Auch bei der Chipherstellung gibt es innovative Einsatzmöglichkeiten.

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SCHWERPUNKT INTERVIEW

über die Lichtsignale. So entsteht eine Koordinati-on, die sich stadtweit ausbreiten und zu wesentlich besseren Lösungen führen kann – zum Vorteil für alle und für die Natur.

Und dieses Prinzip liesse sich Ihrer Meinung nach auch gewinnbringend auf die Gesellschaft übertragen? Es gibt zwei Gedankenströmungen, deren Wider-streit unsere Gesellschaft seit mehreren Jahrhun-derten prägt. Da ist zum einen die Idee von Adam Smith's «unsichtbarer Hand», derzufolge der sozia-le Nutzen quasi automatisch maximiert wird, wenn jeder nur das tut, was für ihn am besten ist. Wir wissen heute, dass diese Annahme in unserer Welt oft nicht funktioniert, sondern zu sogenannten «Tragödien der Allgemeingüter» führt, für die wir letztlich einen hohen Preis zahlen: Überfischung, Umweltverschmutzung, Finanzkrisen, globale Er-wärmung ... Daraus resultiert die Notwendigkeit der Regulierung. Hier kommt der Ansatz von Tho-mas Hobbes' «Leviathan» ins Spiel, demzufolge sich der Mensch seinen Mitmenschen gegenüber wie eine gefährliche Bestie verhält (homo homini lupus), wenn er nicht durch einen starken Staat ge-zähmt wird. Aber auch das funktioniert nicht gut: Wir können uns den schwerfälligen und teuren Re-gulierungsapparat, den ein solcher Staat braucht, nicht mehr leisten.

In Zukunft werden wir lernen müssen, wie wir Erfolgsprinzipien aus sozialen und ökologischen Immunsystemen zur Selbstregulierung nutzen können, so dass sich die Bottom-Up- und die Top-Down-Ansätze der Wirtschaft und Politik nicht ständig gegenseitig bekämpfen. Es würde uns allen viel besser gehen, wenn wir soziale Dilemmasitua-tionen durch Kooperation auf der Basis von Selbst-organisation und Selbstregulierung überwinden könnten. Mit geeigneten Reputationssystemen ist das möglich. Im Internet sieht man bereits einen Trend dahin. Reputation wird die Basis der Wis-sensgesellschaft und der Wirtschaft der Zukunft sein. Die jahrhundertealte Idee des übermäch-tigen Staates gehört der Vergangenheit an. Die Big-Brother-Fantasien einer kontrollierbaren Ge-sellschaft, wie sie in verschiedenen Ländern heute noch geträumt werden, führen nicht weiter. Mehr Überwachung kann Sicherheit nicht garantieren, wie sich bei den Attentaten in Boston und London jetzt wieder gezeigt hat.

Mithilfe der ICT liesse sich der Traum von Adam Smith also verwirklichen?Ja, mit zukünftigen ICT scheint es mir machbar zu sein, aber wir stehen noch am Anfang. Zwei Opti-onen entwickeln sich im Moment parallel: die ICT im Dienste der Überwachungs- und Bestrafungs-gesellschaft auf der einen und im Dienste der Re-putationsgesellschaft auf der anderen Seite. Erstere ist von ihrer Konzeption her zentral angelegt und würgt deshalb die Diversitäts- und Komplexitäts-potenziale ab, was letzten Endes zu wirtschaftlicher Stagnation und gesellschaftlichem Chaos führen wird. Die Reputationsgesellschaft hingegen kann sich dezentral organisieren und auf diese Weise das kreative Innovationspotenzial, das in uns allen steckt, entfalten. Wenn wir geeignete institutionel-le Rahmenbedingungen schaffen, kann der Traum von Adam Smith nach 300 Jahren tatsächlich Wirk-lichkeit werden. Mit den richtigen Entscheidungen können wir die Tür zu einem kreativen, partizipa-tiven Informationszeitalter aufstossen, von dem wir alle profitieren. o

Der Physiker und Mathematiker Dirk Helbing (*1965) ist seit 2007 Professor für Soziologie, ins-besondere für Modellierung und Simulation an der ETH Zürich. Zuvor leitete er das Institut für Transport und Wirtschaft an der TU Dresden. In seinem Büro in Zürich steht auf einem Regal eine Trophäe, die «den höchst auszuzeichnenden Beitrag» verdankt, den der Komplexitäts- und Verkehrsforscher mit seinem Team zur Verbesserung des Sicherheitskon-zept für die Pilgerströme in Mekka geleistet hat – Unfäl-le hat es dort seither keine mehr gegeben.

Dirk Helbing war auch der wissenschaftliche Leiter des EU-Flagship-Projekts FuturICT, bei dem es darum ging, in der vernetzten Welt vorhanden Daten in einer super-computerbasierten interdisziplinären Wissensplattform zusammenzuführen und damit ein «globales Echtzeit Messgerät» als «Orientiertungshilfe» für die moderne Welt zu schaffen.

Im EU-Flagship-Wettbewerb ging Helbing leer aus. Da-für hat er letztes Jahr für die Entwicklung eines selbst-steuernden Verkehrssystem, in dem nicht die Ampeln den Verkehr steuern, sondern der Verkehr die Ampeln, den «Golden Idea Award» von Idee Suisse, der Schwei-zerischen Gesellschaft für Ideen- und Innovationsma-nagement gewonnen.

Dirk Helbing

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«Nous pouvons transformer des données en information, en savoir et en sagesse»

Beaucoup craignent les énormes volumes de don-nées («Big Data») et les risques d’abus de pou-voir informationnel liés à l’analyse systématique de grandes quantités de données. Dirk Helbing ne souhaite pas rentabiliser cette «mine d’or de données», mais plutôt alimenter une «plateforme participative globale» capable, pour le plus grand avantage de tous, d’anticiper crises et opportu-nités. Christine D’Anna-Huber l’a rencontré à l’EPF de Zurich.

asut: Quels rôles jouent les TIC dans votre quotidien de professeur et de chercheur? Dirk Helbing: Tout d’abord, le travail s’est considé-rablement accéléré. S’ajoute à cela le fait que l’on peut désormais procéder à des analyses que nous ne pouvions pas, scientifiquement parlant, effectuer auparavant sans ordinateur. Je pense en l’occurrence surtout à des systèmes complexes couplés tels que la finance, l’économie ou le trafic. Les énormes vo-lumes de données disponibles aujourd’hui ouvrent de nouvelles perspectives pour la recherche. Dans le domaine des sciences sociales, en particulier, où nous

devions par le passé faire face à une forte pénurie de données. Y accéder était alors extrêmement difficile; il a fallu des années pour les obtenir et au final, il nous manquait encore les variables contextuelles – l’intégration du temps et du réseau –, indispensables à la compréhension du fonctionnement des systèmes sociaux.

Les TIC vont-elles aussi révolutionner la manière de transmettre les connaissances, par exemple via les Moocs («Massive Open Online Courses»), fortement contro-versés?Je pense que les universités telles que nous les con-naissons aujourd’hui n’existeront plus dans vingt ans. L’e-learning jouera un rôle prépondérant et le Web gagnera en importance. Il existera des outils Internet interactifs, des forums de discussion permettant aux apprenants de dialoguer et gérés par le professeur, qui répondra aux questions et corrigera les erreurs. Actuellement, d’importants développements en ce sens sont en cours; on peut donc certainement par-ler d’une révolution du système d’éducation. Mais à mon avis, nous devons résister à la tentation de vou-

Dirk Helbing. Foto: Chris Iseli

INTERVIEW SCHWERPUNKT

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loir transmettre à tous exactement les mêmes con-naissances. Il en résulterait un manque de diversité qui, au final, mettrait grandement en danger not-re aptitude à résoudre les problèmes de tout genre. Car seule la diversité peut tenir la dragée haute à la complexité. Nous devrions donc favoriser davantage l’apprentissage personnalisé, mettre l’accent là où se manifestent les intérêts et les talents de chacun et proposer des cours sur mesure. Ce serait la bonne approche.

Les TIC influent sur notre manière de transmettre et de traiter les connaissances. Changent-elles également ces dernières en soi?Le progrès technique dynamise inexorablement le développement. Selon la loi de Moore, la capaci-té des processeurs double tous les deux ans et celle de nos supports de sauvegarde croît encore plus rapidement. Il en résulte une accumulation de gigantesques volumes de don-nées. Après l’interconnexion des ordinateurs, nous entrons maintenant dans une phase de l’«Internet des objets», dans la-quelle les puces informatiques et les capteurs de mesure seront bientôt omniprésents et permettront de mettre en réseau, outre les téléphones portables, les ordinateurs et les usines, également les machines à café, les réfri-gérateurs, les chaussures et les vêtements.

A l’avenir, le problème ne consistera plus en un manque d’informations; la principale question sera bel et bien de savoir comment en gérer ce nouveau déluge d’informations. Car trop de lumière peut par-fois éblouir. Si l’on considère l’information comme le pétrole du XXIe siècle, alors l’élément-clé consiste à savoir quel procédé de raffinage choisir pour obte-nir au final un produit comparable à l’essence. Car le défi qui nous attend n’est autre que ce processus de distillation permettant, par le biais d’algorithmes et de filtres, de transformer des données et informa-tion, en savoir et en sagesse. Et bien entendu, nom-breux sont ceux qui tenteront de le manipuler dans leur propre intérêt uniquement.

Le spectre effrayant des énormes volumes de données («Big Data»), le client transparent...Dans les principaux pays industrialisés, des don-nées détaillées sur les habitudes de consommation

de près d’un demi-milliard de consommateurs sont déjà disponibles. Utilisées à des fins publicitaires, ces données peuvent servir, par l’entremise de fonctions de recherche sur mesure et par le biais de publicités personnalisées, à influer sur nos décisions ou à les prendre à notre place. Et elles peuvent bien entendu également être utilisées par des services secrets pour surveiller notre comportement et découvrir nos mo-tivations individuelles.

On peut dès lors se demander si les nouvelles lois sur la protection des données préservent encore vraiment notre sphère privée. Nous nous trouvons depuis longtemps bien au-delà du scénario de Geor-ge Orwell car nous sommes tous continuellement exposés à des tentatives de manipulation. Mais il se-rait naïf d’espérer que nos démocraties – vulnérables

elles aussi – utilisent ces données correctement. Et lorsque l’on connaît la durée des procédures législatives en général, il ne fait aucun doute que notre mani-ère réactive d’aborder les cho-ses nous créera des problèmes. Il nous faudra agir de manière proactive.

Quelle solution préconisez-vous?Les seules protections contre la manipulation sont la transparence et l’ouverture. Je crois que l’ère de l’information ne fonctionnera bien que si nous dis-posons d’une infrastructure de base véritablement au service de tous. De la même manière que nous construisons des routes, des écoles et des biblio-thèques pour tous, qu’il existe des chaînes radio et de télévision du service public, à l’avenir, nous aurons besoin, pour cette ère, d’une infrastructure de base nous permettant d’identifier le potentiel infini des données, et ce, dans une perspective commune. Car la complexité que nous avons instaurée avec ces sys-tèmes dépasse les possibilités de tout un chacun et de chaque institution.

Il s’agirait dès lors non pas de transformer ces données en argent et en pouvoir, mais de les exploiter pour créer un nouveau genre d’enseignement?Exactement. C’est d’ailleurs la logique que suit le projet FuturICT. Comme je l’ai déjà dit, le problème des sciences sociales se traduisait auparavant par une pénurie de données. La doctrine de l’économie repo-se elle aussi sur une base de données plutôt boiteuse.

SCHWERPUNKT INTERVIEW

«Si l’on considère l’information comme le pétrole du XXIe sièc-

le, alors l’élément-clé consiste à savoir quel procédé de raffinage choisir pour obte-nir au final un produit compa-

rable à l’essence.»

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INTERVIEW SCHWERPUNKT

La crise financière ou celle l’euro en sont la preuve. Toutes ces crises économiques et politiques sont en fin de compte des crises du savoir, causées par une compréhension lacunaire des systèmes de plus en plus complexes dans lesquels nous vivons.

Vivons-nous effectivement dans un monde de plus en plus complexe?Sans aucun doute. L’interconnexion que nous encou-rageons en permanence ouvre de plus en plus de pos-sibilités et, partant, se traduit presque automatique-ment par davantage de complexité. Ce qui dépasse notre réflexion et notre intuition. Nous ne pouvons plus nous référer à l’empirisme parce que les situations auxquelles nous faisons face sont nouvelles et que le monde change en outre à une vitesse que notre facul-té d’apprentissage ne nous permet pas d’appréhender. Dès lors, si nous ne voulons pas nous perdre demain, nous devons de toute urgence développer de nou-veaux instruments didactiques: des plates-formes ca-pables de mettre en réseau l’intelligence des hommes, de manière à pouvoir combiner le savoir de la meil-leure des manières. Et pour que cela fonctionne, ces plates-formes devront être ouvertes, à l’image de ré-seaux de prise de décision basés sur l’évidence, que chacun alimentera et dont chacun profitera.

Google, Facebook et Cie – l’évolution prend plutôt un autre chemin...

Je suis convaincu que nous devons abandonner le principe selon lequel chaque entreprise, institution ou gouvernement conserve ses données sous clé, en fait des connaissances prioritaires, ou impose des évaluations et des points de vue censés être justes pour tous. Un système bannissant toute diversité étouffe au final également l’esprit d’innovation et la faculté d’adaptation. Nous devons avoir pour objec-tif non pas de créer un désert ou poussent quelques cactus, mais un système économique aussi dense qu’une forêt tropicale: un environnement au sein duquel idées et entreprises foisonnent et dans lequel applications et modèles sont évalués séparément par les utilisateurs et développés selon les spécifications de ces derniers. Une économie entièrement nouvelle offrant à chacun des perspectives inédites. Toutefois, nous ne percevons pour le moment que l’amorce du potentiel de cette «Economy 2.0». L’Europe, en particulier, est encore en proie à une profonde lé-thargie. Dans certaines régions européennes, le chô-mage touche actuellement 40% des jeunes, malgré une formation de qualité et une forte motivation. Les TIC nous offrent à portée de main la possibilité d’exploiter leur potentiel où que ce soit.

Vous avez reçu un prix pour l’idée d’un système de gestion du trafic dans lequel ce dernier commande les feux. C’est un excellent exemple prouvant qu’au final, la

DES PROJETS DE RECHERCHE TIC DÉCROCHENT LE JACKPOT

(cdh/Corodis) – Par son concours «Future and Emerging Technologies», la Commission européenne souhaitait dy-namiser deux grands projets visionnaires dans le domaine des technologies de l’information et de la communication (TIC) et les soutenir chacun en leur allouant la somme d’un milliard, répartie sur dix ans. 26 équipes de chercheurs ont soumis leurs idées. Le projet de Dirk Helbing a été finaliste, tout comme celui du «Patient virtuel» (modélisation de patients et processus assistée par ordinateur), les robots compréhensifs du projet «Robocom» et les «Guardian An-gels» (anges gardiens électroniques sous forme de capteurs intégrés aux vêtements). Au final, le plus grand concours de recherche jamais mis sur pied en Europe a été remporté par le Human Brain Project qui, sous la houlette de l’EPF de Lausanne (EPFL), vise à décrypter le cerveau humain à l’aide d’une gigantesque plate-forme informatique, et le projet Graphene, placé sous la direction de la Chalmers University of Technology en Suède.

Le Human Brain Project réunit environ 250 chercheurs de 23 pays, qui collaborent à la perspective de simulation du cerveau humain. Les scientifiques veulent interconnecter des approches issues de la recherche sur le cerveau et des technologies de l’information. Le cerveau virtuel devra permettre, à l’avenir, de mieux comprendre la structure et le fonctionnement d’un cerveau sain – ou malade – par les médecins, de développer et de tester de nouveaux médicaments. La robotique, appelée «Neuromorphic Computing», profitera elle aussi des avancées technologiques de la simulation du cerveau.

Dans le cadre du deuxième projet sélectionné dans le cadre du programme de soutien Flagship, des chercheurs travaillent sur un cristal de carbone dont l’épaisseur est d’un atome: le graphène. Ce matériau doit permettre des développements révolutionnaires dans les domaines les plus divers. Malgré sa minceur, le graphène compte parmi les matériaux les plus durs et les plus résistants du monde: il est 200 fois plus solide que l’acier. Comme il est en outre transparent, il pourrait par exemple servir à l’avenir à la fabrication de cellules photovoltaïques ou d’écrans. Il ouvre également des perspectives d’utilisation novatrices dans la fabrication de puces électroniques.

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SCHWERPUNKT INTERVIEW

planification, l’optimisation et le contrôle de haut en bas (top-down) ne peuvent tenir tête à la complexité. Aucun système de feux commandé par une centrale ne peut éviter les embouteillages. En revanche, avec le système décentralisé que nous avons développé, chaque croisement pilote ses signaux lumineux en fonction de l’intensité du trafic local et compte tenu des carrefours voisins. Il en résulte une coordination qui se répercute à l’échelle de la ville et peut engendrer des solutions nettement plus efficaces.

Un principe qui, transposé à la société, serait susceptible de lui être profitable? Depuis plusieurs siècles, notre société est marquée par le conflit qui oppose deux courants de pensée. Tout d’abord, l’approche d’Adam Smith qui pré-conise qu’une «main invisible» va faire en sorte que même si chacun d’entre nous ne fait que ce qui l’avantage au mieux, il en résultera à la fin quelque chose de bien pour l’ensemble de la société. Nous savons aujourd’hui que cette hypothèse ne foncti-onne pas dans notre monde puisque, dans le cas de dilemmes sociaux, elle débouche bien plus souvent inévitablement sur des tragédies touchant les biens communs et que l’on paie au prix fort: surpêche, fraude fiscale, pollution de l’environnement. D'où la nécessité d'une régulation.

Entre donc en jeu l’autre approche qui fait ré-férence au Léviathan de Thomas Hobbes, dans le-quel l’homme se comporte comme une bête féroce à l’égard de ses semblables (homo homini lupus) s’il n’est pas maîtrisé par un Etat fort. Là aussi, le fonc-tionnement est bancal: nous ne pouvons plus nous permettre l’appareil des régulations coûteux et pe-sant qu’exige un Etat aussi omnipotent.

A l'avenir, nous devrons réussir à mâitriser les principes utilisés avec succès par des systèmes im-munitaires sociaux et écologiques pour leur auto-régulation pour que ll'antagonisme de l'approche bottom-up et l'approche top-down puisse cesser. Tout le monde irait beaucoup mieux si nous par-venions à vaincre les dilemmes sociaux par une pro-pre organisation et une coopération sociales. Avec un système de réputation comme dont on voir les premières amorces dans la toile, cela sera possible. L’idée d’un Etat surpuissant appartient au passé et les visions de type «big brother» d’une société contrôla-ble – aujourd’hui encore rêvée dans différents pays – ne débouchent sur rien. Une surveillance accrue ne

saurait garantir la sécurité. Preuve en sont – une fois encore – les attentats qui viennent d’être perpétrés à Boston et à Londres.

Les TIC permettraient donc au rêve d’Adam Smith de devenir réalité?Oui, avec les futures TIC cela me semble faisable, mais nous ne sommes qu'au tout début. Les deux options évoluent actuellement en parallèle: les TIC au service d’une société de surveillance et de répression d’une part et d’une société de réputation d’autre part. La premi-ère, du fait qu’elle est créée selon une conception cen-tralisée, annihile les potentiels de complexité et condu-it en fin de compte à l’effondrement économique et, dès lors, au chaos. La société de réputation, en revan-che, s’organise sur un mode décentralisé et nous per-met de déployer le potentiel d’innovation créatif qui sommeille en chacun de nous. Mais pour ce faire, nous devrions commencer par créer les conditions-cadres in-stitutionnelles appropriées. Alors le rêve d’Adam Smith pourrait, 300 ans plus tard, véritablement se réaliser. Avec les bonnes décision nous pourrons pousser la por-te vers cette ère informatique créative et participative dont nous pourrons tous tirer profit. o

(cdh) – Dirk Helbing (*1965), physicien et mathéma-ticien, est professeur de sociologie à l’EPF de Zurich depuis 2007, en particulier dans les domaines de la modélisation et de la simulation. Auparavant, il a diri-gé l’Institut de transport et d’économie de l’Université Technique de Dresde (TU Dresden).

Sur une étagère de son bureau à Zurich trône un trophée récompensant la «meilleure contribution» à l’amélioration du concept de sécurité des foules de pè-lerins à la Mecque dont le chercheur en complexité et en trafic et son équipe sont les auteurs. Il n’y a plus eu d’accident depuis.

Dirk Helbing était le responsable scientifique du projet de l’UE Flagship FuturICT, qui consistait à regrouper dans une plate-forme de connaissances interdiscipli-naire basée sur un superordinateur les données dis-ponibles dans le monde interconnecté, et créer ainsi un «appareil de mesure global en temps réel» comme «aide à l’orientation» pour le monde moderne. Le concours Flagship de l’UE n’a pas souri à Dirk Hel-bing, mais l’année passée, il a remporté le «Golden Idea Award» d’IDEE Suisse, la société suisse de gestion des idées et de l’innovation, pour le développement d’un système de trafic autogéré, dans lequel le trafic commande les feux, et non l’inverse.

Dirk Helbing

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SCHWERPUNKT

Die Vermessung des Wissens

Eines der ehrgeizigsten Projekte der Aufklä-rung war der Versuch der französischen Enzy-klopädisten, alles in der Welt verteilte Wissen in einem Buch zusammen-zufassen und der Allge-meinheit zur Verfügung zu stellen.

Von Christine D'Anna-Huber

Alles Wissen in einem Buch? Im Internetzeitalter, im Zeitalter der Wissensgesellschaft mutet das damals bei-nahe grössenwahnsinnige epochale Unterfangen direkt niedlich an. Dank der Digitalisierung können wir heu-te, wie es die Journalistin Mercedes Bunz in «Die stille Revolution: Wie Algorithmen Wissen, Arbeit, Öffent-lichkeit und Politik verändern, ohne dabei viel Lärm zu machen», umschreibt, in kürzester Zeit «ganze In-formationsberge versetzen». Digitalisiertes Wissen lässt sich leichter und schneller verwalten, Wissensfelder können gründlicher erkundet, neue Wissensgebiete einfacher erschlossen, Zusammenhänge leichter ge-knüpft und Gesetzmässigkeiten besser erkannt werden.

Was haben wir davon? Ein grosser Teil von Exper-tenwissen ist heute für alle zugänglich geworden und vielleicht lässt uns die Tatsache, dass viele Informatio-nen nie weiter als ein paar Mausklicks entfernt sind und wir sie uns also nicht erst mühsam aneignen müssen, mehr Zeit dafür, unseren Verstand kreativ einzusetzen. Fördern die ICT den Ideenreichtum? Demokratisieren sie das Wissen? Sicher ist, dass sie «eine Voraussetzung für ausgezeichnete Lehre und Forschung sowie für ein effizientes Hochschulmanagement» sind – so steht es im «Strategie und Entwicklungsplan 2012-2016» der ETH Zürich. Und exzellente Forschung, so zeigt die

Erfahrung, zieht exzellente Wissenschaftler aus der ganzen Welt an und ist damit auch der Schlüssel zu mehr Innovation (Seiten 18 und 20).

Die ICT verändern aber nicht nur das Wissen sel-ber, sondern auch, wie Wissen vermittelt wird. Damit ist mehr als der Einsatz von digitalen Medien im Un-terricht oder das Hinterlegen von Vorlesungsskripten auf einem Server gemeint: Manche erwarten hier sogar in Kürze eine tiefgreifende Revolution der akademi-schen Bildung (Seite 17). Andere fordern, dass nun auch die Mittelschule sich dringend dem Informati-onszeitalter anpassen müsse (Seite 23).

Schliesslich sind die ICT selber Gegenstand von anwendungsorientierten Forschungs- und Entwick-lungsprogrammen, beispielsweise zur Erarbeitung von ICT-basierten Lösungen für die älter werdende Gesellschaft wie sie der Bundesrat vor dem Hinter-grund des demographischen Wandels fördert: «In einer globalisierten und technologiebasierten Welt sind Bildung, Forschung und Innovation zentral für die Weiterentwicklung der Informationsgesell-schaft und ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähig-keit», schreibt das BAKOM dazu. Der Vernetzung von Hochschule und Wirtschaft, wie sie der Verein ICTnet unterstützt, fällt deshalb eine wichtige Rol-le zu (Seite 20). Andere Fachhochschulen schlagen den Bogen zwischen ICT und dem Management von Unternehmen und Verwaltungen, insbesondere im Gesundheitsbereich (Seite 22).

Es gibt aber auch Bestrebungen, den Zugang zum digitalen erschlossenen Wissen aus wirtschaftlichen Interessen zu kontrollieren. Im Interview auf Seite 8 erklärt der Komplexitätsforscher Dirk Helbing warum sich seiner Meinung nach das Potenzial der ICT als Wissensbeschleuniger durch einen barrierefreien Zu-gang zum Internet besser erschliessen liesse. o

Christine D’Anna-Huber.

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SCHWERPUNKT

Wird bald ein ICT-Tsunami über die Universität hinweg branden?

Können MOOCs (Massive Open Online Courses) das internationale Hochschulwesen revolutio-nieren? In der Schweiz glaubt zumindest eine Hochschule daran.

(cdh) – Moocs sind Online-Kurse auf Hochschulniveau für ein breites Publikum und zwar nicht einfach on-line gestellte «abgefilmte» Vorlesungen, sondern speziell fürs Web konzipierte, interaktiv und in didaktisch aufbereitete «Portionen» unterteilte Lehrgänge (in regelmässigen Abständen müssen beispielsweise Aufga-ben gelöst oder Fragen beantwortet werden). Angeboten werden sie von renommierten Universitäten und gehalten von hochdotierten Professoren. Jeder kann sich registrieren, Gebühren werden keine erhoben. Allerdings gibt es bisher auch keine (anerkannten) Diplome oder Zertifikate.

Was auf den ersten Blick einfach als Weiterentwicklung bereits länger verfügbarer Lerntechnologien er-scheinen mag, gilt vielen als eine «gigantische Revolution» des Bildungssystems. «Nature» zitiert den Sozio-logen Mitchell Stevens von Stanford: «In 25 years of observing higher education, I’ve never seen anything move this fast.» Martin Vetterli, Dekan der Fakultät für Informatik und Kommunikation an der EPFL, erklärt der «NZZ»: «Mit den Mooc rollt ein Tsunami auf die Bildungslandschaft zu.»

Moocs kombinieren die Qualität von Lehrmaterialien mit den Potenzial des Internets. Sie richten sich ei-nerseits «an alle» und demokratisieren so den Zugang zur Bildung, insbesondere Schwellenländer sollen im Namen einer globalen Bildungsgerechtigkeit so ebenfalls Zugang zu exzellenter Lehre erhalten. An-dererseits stellen sie eine Erweiterung des Angebots einer Hochschule für die eigenen Studenten dar. So erscheinen Moocs ihren Verfechtern besser dazu geeignet, Grundwissen gezielt zu vermitteln, als überfüllte Hörsäle mit Frontalunterricht. Und ganz nebenbei liefern Moocs mit jedem Mausklick jedes Studenten den Erziehungswissenschaften Unmenge von auswertbaren Daten zu Lernverhalten und Lernerfolg. Moocs gelten deshalb als «big data science for education».

Den ersten Onlinemassenkurs bot Sebastian Thrun (Stanford University) an, Thrun hat sich inzwischen mit der Plattform «Udacity» selbständig gemacht. MIT und Harvard University betreiben die «geschlossene» Plattform «edX», zwei weitere Stanford-Professoren haben «Coursera» gegründet, die das Onlineangebot einer ganzen Reihe von Hochschulen versammelt (u.a. Princeton, Penn, University of Michigan). Übrigens: Moocs mögen für die Studierenden gratis sein, die Hochschulen, die bei den verschiedenen Plattformen mitmachen, zahlen hingegen: Moocs sind durchaus ein Business. Gleichzeitig wird insbesondere in den USA immer wieder betont, dass Moocs der einzige Ausweg aus einem unbezahlbar gewordenen Hoch-schulsystem seien, dessen vollständiger Kollaps angesichts der demographischen Entwicklung nur eine Frage sei: Bis 2025 müssten weltweit pro Woche mehr als vier Universitäten (für jeweils 30'000 Studenten) gebaut werden, damit genügend Studienplätze zur Verfügung stehen.

In Europa sind Moocs noch kein Massenphänomen. In Grossbritannien betreiben 17 Universitäten «Fu-turelearn», in Berlin gibt es« iversity», das Hasso-Plattner-Institut bei Potsdam bietet Onlinekurse und in der Schweiz setzt die EPFL in Lausanne (Coursera) auf die Entwicklung von Moocs (http://moocs.epfl.ch).

Quellen: • Online learning: Campus 2.0, Nature, 13.4.2013, www.nature.com/news/online-learning-cam-

pus-2-0-1.12590• Moocs: Harvard für alle Welt, Zeit, 7.1. 2013, www.zeit.de/2013/12/MOOC-Onlinekurse-Univer-

sitaeten

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In der Lehre und der Forschung spielt die Informationstechno-logie die Rolle einer Schlüsseltechnologie.

Von Matthias Kaisers-werthIn der Antike und im Mittelalter waren Biblio-theken und Klöster die Orte, in welchen Wissen mit grossem Aufwand

gehortet und verwaltet wurden. Solche Wissens-städte waren nur einer privilegierten Minderheit der Bevölkerung zugänglich. Entsprechend konn-ten Aristokraten und Kleriker ihre Machtposition durch ihren Wissensvorsprung festigen. Heute hat dank dem Internet eine digitale Demokratisierung des Wissens stattgefunden: Jede Person hat Zugriff auf einen immensen Fundus an Informationen und dies ganz einfach per Mausklick. Universitäten bie-ten Vorlesungen und Workshops als «Massive Open Online Courses» an. Dieses Konzept ermöglicht nicht nur Studierenden einen einfachen Zugang zu Lerninhalten, es unterstützt auch die lebenslange Weiterbildung jedes Individuums. Des Weiteren werden wissenschaftliche Resultate zunehmend nach dem Motto der «Open Access»-Modelle als kostenloses Gut für alle zugänglich gemacht. Dies erlaubt es Forschern, Daten von anderen Exper-tengruppen auszuwerten oder auf deren Resultaten aufzubauen. Auch «Crowdsourcing»-Konzepte, um Wissen aufzuarbeiten und auszutauschen, haben sich als erstaunlich robust erwiesen. So kommen et-liche Studien zum Schluss, dass Informationen auf Wikipedia nicht nur schneller aufgearbeitet werden als in traditionellen Enzyklopädien, sondern auch im Bezug auf Richtigkeit und Vollständigkeit die konventionellen Medien übertreffen.

Zugrunde liegende Infrastruktur: «Cloud Computing»Die Bereitstellung der erwähnten Dienste verdan-ken wir der Etablierung von Cloud Computing-In-frastrukturen. Dabei werden Rechenkapazität (Inf-

SCHWERPUNKT

rastructure-as-a-Service = IaaS) bis hin zu Software als Service (SaaS) über technische Schnittstellen und Protokolle in einer privaten oder öffentlichen Cloud angeboten. Folglich stehen dem Benutzer kostengünstige, skalierbare und jederzeit über das Internet zugängliche Anwendungen bereit. Diese Möglichkeiten sind eine Folge der erhöhten Auslas-tung von Mikroprozessoren dank Virtualisierung, der beinahe unbegrenzten Rechenkapazität von «Cloud-Datacenters», die von unterschiedlichsten Kunden gemeinsam benutzt werden, und dem massiven Ausbau der Kommunikationsbandbreite.

Einfluss der ICT auf die Forschungsmethodik Nicht nur der Austausch von Wissen, sondern auch Erkenntnissgewinn wird heute stark von der In-formationstechnologie geprägt. Modelrechnungen ersetzen oder ergänzen zunehmend experimentelle Untersuchungen. Dies nicht nur aus Kostengrün-den oder als Zeitgewinn, wie z.B. bei «Crashtest»-Simulationen von Fahrzeughüllen, sondern auch um zusätzliche Informationen, welche messtech-nisch kaum oder gar nicht zugänglich sind, zu er-halten. So werden auf Supercomputern auch hoch-komplexe Vorgänge wie die Faltung von Proteinen oder die Entstehung von Galaxien untersucht.

Parallel zur Entwicklung von Simulationswerk-zeugen wurden bildgebende Verfahren erarbeitet, welche eine anschauliche Darstellung der Ergeb-nisse, wie etwa den Strömungsabriss an Flugzeug-tragflächen, ermöglichen. Diese Techniken werden auch im Zusammenhang mit experimentellen Un-tersuchungen eingesetzt. So wurden in den Neuro-wissenschaften funktionelle Studien möglich, wel-che die Aktivitäten von bestimmten Hirnregionen untersuchen. Des Weiteren erleichtert die bildliche Aufarbeitung dieser Ergebnisse auch deren Verbrei-tung ausserhalb der Fachkreise.

Wettbewerbsvorteil – High Performance ComputingViele der erwähnten Berechnungen können jetzt bereits auf leistungsfähigen Arbeitsplatzrechnern durchgeführt werden. Komplexe Systeme mit vielen Freiheitsgraden und stark unterschiedli-chen Längenskalen und Zeitkonstanten benöti-

Ein Schlüssel zu Lehre und Forschung

Matthias Kaiserswerth.

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SCHWERPUNKT

gen jedoch substantiell höhere Rechenleistungen. Entsprechend werden Hochleistungsrechner von Forschungsinstituten als strategische Investition er-achtet, um deren Attraktivität und Wettbewerbsfä-higkeit zu steigern. Dieser Sachverhalt wird durch folgendes Statement der International Data Corpo-ration (IDC) verdeutlicht: «Today, to out-compute is to out-compete».

Zurzeit werden Supercomputer, bestehend aus Zehntausenden von Prozessoren, mit einer aggre-gierten Rechenleisung von mehreren «PetaFLOPS» (1015 Gleitkommarechenschritte pro Sekunde) installiert. Erste «ExaFLOPS»-Systeme können bis 2018 erwartet werden, falls sich historische Ent-wicklungstrends fortsetzen. Um in die «ExaScale»-Ära vorzustossen, müssen jedoch entscheidende Verbesserungen an der Energieeffizienz wie auch der Fehlertoleranz von Rechensystemen erreicht werden, um einerseits die Betriebskosten im Rah-men zu halten und andererseits einen zuverlässigen Betrieb trotz Millionen an Komponenten zu ge-währleisten.

«Big Data»: Erkenntnisfindung aus grossen Datenmengen Die Informationstechnologie hat nicht nur die In-genieur- und Naturwissenschaftern stark verändert, sondern ist auch dabei, die Sozialenwissenschaften, Medizin und Ökonomie zu revolutionieren. Die riesige Menge verfügbarer Informationen aus sozi-alen Netzwerken, wie auch von Sensorendaten — bereitgestellt über das Internet der Dinge — ist ein neuartigen Fundus, der zur Ergänzung bisheriger Analysen verwendet werden kann. So können Epi-

demien frühzeitig erkannt oder das Verhalten von Anlegern untersucht werden.

Dabei besteht die Herausforderung darin, aus grossen Datenmengen (Big Data), die ein hohes Mass an Dynamik, eine Vielfalt von Datentypen und Ungenauigkeiten aufweisen, zuverlässige Werte zu extrahieren. In dieser Hinsicht setzte das Com-puterprogramm «Watson» von IBM in der Verar-beitung von «Big Data» neue Massstäbe und läutete damit die Ära des „kognitiven Computings“ ein. Das Ziel des Projektes war es, eine hochwertige se-mantische Suchmaschine zu bauen, die fähig war, auch den Sinn der natürlichen Sprache mit ihren Nuancen zu erfassen. Um dies zu demonstrieren, trat «Watson» in der amerikanischen Quizshow Jeopardy! an. Bei Jeopardy! sehen die Teilnehmer die Antwort und müssen innert kürzester Zeit die entsprechende Frage erraten. «Watson» konnte sich dabei, basierend auf einem Fundus aus 100 Gigabyte an Texten, gegen die besten Kandidaten durchsetzen und hat somit seine kognitiven Fähig-keiten bewiesen. Die implementierten Algorithmen werden zurzeit auf medizinische Anwendungen zur Unterstützung von Ärzten bei der Diagnosestellung und Behandlung, sowie auch für den Einsatz im Kundendienst und in der Anlageberatung in der Finanzbranche angepasst.

Personalisierte BildungSchlussendlich können die erwähnten Ansätze auch für die Bereitstellung einer individuellen Ausbil-dung Verwendung finden. Ausgehend von den Fähigkeiten und den Zielen des Lernenden, kön-nen, basierend auf einem grossen Erfahrungsschatz über das Lernverhalten anderer Kommilitonen, die effizienteste Methodik und der benötige Unter-richtsstoff zusammengestellt werden. Entsprechend kann erhofft werden, dass diese Entwicklung den Flynn-Effekt, welcher ein Anstieg der gemessenen Intelligenz der Bevölkerung beschreibt, zusätzlich unterstützen wird. o

Dr. Matthias Kaiserswerth ist Leiter der Themenplattform ICT der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW), Direktor des IBM Forschungs-labors in Zürich und Vice President Global Systems Management and Compliance Area Strategy, IBM Research.

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20 bulletin 5/2013

Haben Sie eine Idee für ein neues oder verbes-sertes Produkt? Wäre Unterstützung nötig, um dieses Produkt zu realisieren? Sind Sie sicher, dass der ange-dachte Markt der Beste für Ihre Idee ist?

Von Bärbel SelmZahlreiche Innovationen im Bereich der Infor-

mations- und Kommunikationstechnologie (ICT) machen uns immer wieder bewusst, dass man sich ständig auf neue Lösungen einstellen muss. Für Un-ternehmen aus verschiedensten Brachen können mo-derne ICT-Lösungen einen entscheidenden Wettbe-werbsvorteil darstellen. Es ist daher wichtig, Trends und Entwicklungen im Auge zu behalten und selbst Innovationen hervorzubringen. An Ideen mangelt es häufig nicht. Aber wie finde ich die richtigen Partner für Forschung und Entwicklung?

SCHWERPUNKT

ICTnet – Vernetzung von Hochschule und Wirtschaft

Das Nutzen, Transportieren und Auswerten von (elektronischen) Daten begegnet uns in allerlei Le-bens- und Arbeitsbereichen. Beim Verein ICTnet kommen Anfragen im Bereich Energie genauso vor wie zu Mobilität, Eventmanagement-Applikation, Übersetzungsdienst oder Open-Source-Lösungen – um nur einige zu nennen.

Der Verein ICTnet nimmt die Anliegen von Mitgliedern und Nichtmitgliedern auf und führt bei gemeinsamer Interessenslage die Experten aus Wirt-schaft und Hochschule zusammen. ICTnet wird seit über 10 Jahren aus den Fachhochschulen heraus ge-trieben und ist zunehmend mit Fragestellungen zu angewandten Projekten der Forschung und Entwick-lung (aF+E) und Innovation konfrontiert. Die Mit-glieder aus den Fachhochschulen sind an den Anfra-gen aus der Wirtschaft sehr interessiert. Regelmässig werden aktuelle Themen und Trends im Bereich ICT behandelt. Die Schwerpunkte bei ICTnet richten sich nach dem Interessensfeld der Mitglieder, und sind ak-tuell forciert auf: Security, Energie/Smart Grid, Open Source, Medizininformatik und eGovernment.

Bärbel Selm.

Stefan Aebischer, letztjähriger Preisträger des Swisscom Innovationspreis. Foto: zVg

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5/2013 bulletin 21

SCHWERPUNKT

Mitglieder des Vereins profitieren neben den wert-vollen Kontakten auch vom Informationsfluss über Trends und Neuigkeiten im Bereich ICT. Eine Be-schleunigung der Innovation erreichen sie durch die Unterstützung der Akquise von aF+E durch den Ver-ein ICTnet. Über die Hochschulen kann der Zugang zu Finanzierungsquellen eröffnet werden. Gemeinsa-mer Projektarbeit mit Partnern aus Hochschule und Wirtschaft (sogenannte Umsetzungspartner) steht die Möglichkeit gemischtfinanzierter Innovationsprojek-te offen, welche mit Bundesmitteln unterstützt wer-den (Förderstelle KTI, siehe www.kti.admin.ch).

Speziell für Jungunternehmer organisiert ICTnet den Swisscom Innovationspreis, welcher von der Swisscom mit einem Preisgeld von 10 000 Franken gesponsert wird. Hochschulabgänger präsentieren ihre innovative Abschlussarbeit. Bereits zum sechs-

Passende Forschungs- und Entwick-lungspartner dank ICTnetICTnet wurde bereits im Jahr 2001 vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) als nationales Kompetenznetzwerk für Informations- und Kommunika-tionstechnologie (ICT) anerkannt. Der politisch neutrale Verein ICTnet vernetzt potentielle Partner, die innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich ICT durchführen möchten. Gestützt wird dies von den Mit-gliedern, welche ein Netzwerk aus Institutionen aus den Schweizer Fachhochschulen und der Wirtschaft bilden.

KontaktICTnet - Information and Communications Technolo-gies NetworkQuellgasse 21Postfach2501 Biel/BienneTel. 032 321 [email protected]

ten Mal führten ICTnet und Swisscom zusammen den Swisscom Innovationspreis durch. 22 Teams von 13 Schweizer Hochschulen beteiligten sich im Jahr 2012. Das ist Schweizer Rekord für eine Beteiligung an einem Preis in diesem Rahmen. Ausgezeichnet wurde zuletzt Stefan Aebischer mit seinem «PadPa-per – Die Zeitung von Morgen»: Das Siegerprojekt beschäftigt sich mit einer neuartigen Darstellung für zukünftiges Zeitunglesen, welche komplett virtuell ist und sich per Pad oder Tablet abonnieren lässt. Weitere Informationen bei www.ictnet.ch oder www.swisscom.ch/innovationspreis

ICT ist in vielen Branchen ein wesentlicher Trei-ber für Forschung und Innovation und ist damit ein wichtiger Wirtschaftszweig. Seit Jahren trägt der Wachstumsbeitrag des Berufsfelds ICT zum posi-tiven Wirtschaftswachstum der Schweiz bei (BSS Basel: «ICT-Berufsbildung Schweiz – Quantitativer Bildungsbedarf. Schlussbericht 2010», Seite 97). Trotzdem wurden mit den Änderungen der Wissens- und Technologietransfer-Netzwerke (WTT-Strate-gie) der Bundesstelle «Kommission für Technologie und Innovation» (KTI) die ICT Netzwerke abge-schafft. Um den Bedarf für Vernetzung aufzufangen kommt dem Verein ICTnet eine zentrale Bedeutung zu. Er nimmt daher weiterhin gerne Ihre innovativen Anliegen entgegen. o

Bärbel Selm ist Geschäftsführerin der Stiftung ICTnet und Leiterin Wissens- und Technologietransfer an der Berner Fachhochschule Technik und Informatik (BFH-TI) in Biel.

Der Preisträger referiert über sein Projekt. Foto: zVg

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22 bulletin 5/2013

Fachhochschulen und ICT: Forschung für die Praxis

Institute for ICT-Based Management – der Name ist Programm. Im Zentrum unserer Aktivitäten steht die Frage: Wie können Informations- und Kommunikati-onstechnologien eingesetzt werden, um Führungskräf-te bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen?

Von Urs SauterKompetente Antworten auf die oben aufgeführte zen-trale Fragestellung können nur in multidisziplinären Teams erarbeitet werden. Um zu guten Problemlösun-gen zu kommen, müssen Know-how über Technolo-gien, fundierte Branchenkenntnisse und ein breites Methodenwissen miteinander verbunden werden. Die Dozierenden des Instituts decken deshalb eine grosse Palette von Disziplinen ab. Der Bogen spannt sich von verschiedenen Gebieten der Informatik über Betriebs-wirtschaftslehre, Recht, Mathematik, Statistik bis zur Medizin. Entsprechend gut verknüpft ist das ICTM auch mit den verschiedenen Lehrangeboten des Depar-tements Technik und Informatik, von den Bachelor- und Masterstudiengängen bis zu den Angeboten der Weiterbildung im Managementzentrum Bern.

SchlüsselkompetenzenFür die Entwicklung von Führungsinstrumenten sind keine spektakulären Labors erforderlich. Virtuelle Ser-ver, PCs und einige mobile Endgeräte – verbunden über leistungsfähige Netze – genügen. Wichtiger sind die Fo-kussierung auf bestimmte Fragestellungen und Branchen

sowie der langfristige Aufbau von Know-how über die relevanten Schlüsseltechnologien. Im Zentrum steht der Umgang mit grossen Datenmengen von der Über-nahme aus verschiedenen Datenquellen über die Da-tenintegration und Auswertung bis zur Präsentation auf verschiedenen Endgeräten. Ein wichtiger Punkt ist dabei auch die Beachtung der Sicherheitsaspekte in die-sen verteilten Systemen. Deshalb konzentriert sich das ICTM auf folgende Technologiefelder: Datenbanken, Business Intelligence, Apps und Web Entwicklung so-wie Identity und Access Management.

Die Forschungsgruppen des ICTM richten sich auf vier Aktivitätsfelder aus: E-Government, Gesundheits-informatik, Identity und Access Management sowie KMU/Verbände. Durch die klare Fokussierung und den Aufbau verschiedener Partnerschaften ist es in den letzten Jahren gelungen, Mittel verschiedener Förder-institutionen zu erhalten (EU, SNF, KTI, Gebert Rüf Stiftung usw.). Dazu kommt eine wachsende Zahl von Direktaufträgen aus Wirtschaft und Verwaltung.

Projekte werden immer von Menschen gemacht. Für den Erfolg unseres Instituts ist die Entwicklung der Forschungsteams von zentraler Bedeutung. Die Zahl der Dozierenden ist zwischen 2009 und 2012 von 6 auf 14 gestiegen. Parallel dazu wurde auch der Mittelbau verstärkt. Hier bietet das Institut vom Praktikumsplatz für Absolvierende der Passerelle bis zum erfahrenen Pro-jektleiter eine breite Palette von Stellen an. Erfreulicher-weise konnte in diesen Jahren auch der Frauenanteil von 0 auf 15 Prozent erhöht werden.

Eine weitere wichtige Schlüsselkompetenz ist die Fä-higkeit, mit Partnern aus Wirtschaft, Verwaltung und anderen Hochschulinstituten rasch intensiv zusammen-zuarbeiten und diese Kooperation über Folgeprojekte langfristig zu festigen. Besonders eng ist die Zusammen-arbeit mit dem Institut E-Government des Fachbereichs Wirtschaft. Gemeinsam mit diesem Institut haben wir ständig mehrere Projekte am Laufen. Aktuell sind darun-ter auch zwei EU- Projekte. o

Prof. Dr. Urs Sauter ist der Leiter des Leiter Institute for ICT-Based Management (ICTM) an der Berner Fach-hochschule (www.ictm.ti.bfh.ch).

Institute for ICT-Based Management (ICTM)Das ICTM unterstützt Kunden und Partner mit ICT-ba-sierten Lösungen dabei, auf allen Stufen effizient zu ar-beiten.

Kernkompetenzen:

• Entwicklung von ICT-Lösungen für das Manage-ment von Unternehmen und Verwaltungen, auch im Gesundheitswesen

• Auf- und Ausbau von E-Business-Strukturen, -Kon-zepten und -Anwendungen

• Umsetzung von Wissen im Bereich von Identity und Access Management (insbesondere SuisseID)

• Verknüpfung klassischer Business Intelligence Me-thoden mit Semantic Web Technologien

Lösung von komplexen technischen Problemen unter Be-achtung betriebswirtschaftlicher, sicherheitstechnischer und juristischer Aspekte.

SCHWERPUNKT

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5/2013 bulletin 23

Ein Plädoyer für ein neues Schulfach

Der Digitalisierung des Wissens soll auch das Gymnasium Rechnung tragen. Der IT-Professor Jürg Kohlas fordert mit zwei Kollegen, dass Infor-matik dort zum Pflichtfach wird.Von Simone Lucchetta

Herr Kohlas, warum muss Informatik als obligatori-sches Schulfach ins Gymnasium?Der Hauptgrund ist, dass wir in einer Informations-gesellschaft leben, das heisst, dass wir viele Handlun-gen und Entscheidungen an Computer delegieren. Zukünftige Entscheidungsträger sollten verstehen, wie diese Partner funktionieren und was sie machen.

Im Buch vergleichen Sie diesen Zeitpunkt mit dem Ein-tritt in die Industriegesellschaft.Ja, es ist wie beim Übertritt von der Agrar- zur In-dustriegesellschaft, als Begriffe wie Energie und Ma-terie wichtig wurden: Da führte man Physik, Chemie und Biologie an den Gymnasien ein. Heute sind es Begriffe wie Information und Algorithmus, die be-stimmend sind, und darum muss die Informatik ins Gymnasium.

Gibt es weitere Gründe?Mindestens zwei. Zum einen sind im Maturitätsan-erkennungsreglement (MAR) die Hauptziele der Matura formuliert, nämlich Studierfähigkeit und Vorbereitung auf die Lösung anspruchsvoller Aufga-ben in der Gesellschaft. Wie soll man das erreichen ohne Kenntnisse der Informatik?

Und der dritte Grund?Das ist das sogenannte Computational Thinking, «informatisches Denken», ein Begriff, den die US-Informatikerin Jeannette Wing aufgebracht hat. Er bezeichnet eine neue Art des Denkens in Abläufen und Informationsverarbeitungsprozessen, das neue Sichtweisen auf alles eröffnet.

Inwiefern?Vor dem Computer konnte man zwar etwa astrono-mische Sternpositionen bestimmen, aber komplexe Satellitenbahnen konnten nicht berechnet werden. Ähnliches gilt für Wettervoraussagen, Erdbebenpro-gnosen oder Analyse sozialer Netze. Das bietet viele neue Möglichkeiten.

Sie sagen, wenn Schulen diese neue Denkfähigkeit nicht vermitteln, würden wir zu Bürgern zweiter Klasse. Starker Tabak.Der Erfolg der Demokratie beruht darauf, dass Bür-ger verstehen, was in der Welt passiert. Jetzt sind wir in der Informationsgesellschaft, und Informationen, Daten und deren Verarbeitung sind bestimmende Faktoren.

Läuft nicht alles gut?Denken Sie an die vielen Informatikpannen. Wir könnten viel Geld sparen, wenn Chefs mehr Ver-ständnis für die Komplexität von Informatikprojek-ten hätten.

Seit drei, vier Jahren ist Informatik wieder Ergänzungs-fach, das heisst Wahlfach, an den Gymnasien. Reicht das nicht?Bei weitem nicht. Das ist nur ein kleiner Prozentsatz speziell interessierter Leute, die etwas über Informa-tik erfahren. Aber die Erkenntnisse der Informatik sind genauso wichtig wie jene der Physik, Mathema-tik und Literatur.

SCHWERPUNKT

Die Idee. Copyright: Angel Boligan (politicalcartoons.com)

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24 bulletin 5/2013

Das sind gestandene Wissenschaften, Informatik dage-gen ist jung. Zu jung um ein obligatorisches Fach zu werden?Unter der Oberfläche der rasanten technologischen Entwicklung, die wir alle wahrnehmen, gibt es inzwi-schen ein stabiles Grundgerüst, das zur Allgemeinbil-dung gehören sollte.

Können Sie Beispiele nennen?Es gibt verschiedene Prinzipien, etwa das von Alan Turing, der das Wesen der maschinellen Informa-tionsverarbeitung wissenschaftlich erfasst hat. Die Erkenntnis, dass es einfach formulierbare Probleme gibt, die man nicht mit dem Computer lösen kann. Oder dass es Probleme gibt, für deren exakte Lösung wir eine Rechenzeit bräuchten, die länger ist als das Alter des Universums. Das und mehr sollten wir ken-nen, genauso wie das Perpetuum mobile.

Sie schreiben, ohne Informatikkenntnisse begäben wir uns in die Abhängigkeit von Spezialisten. Aber diesen müssen wir auch in der Medizin oder bei Übersetzun-gen vertrauen.Aber wir haben eine Vorstellung davon, wie ein Kör-per funktioniert, und wir können etwas Französisch. Dieses Hintergrundwissen hilft, Vertrauen in die Spezialisten zu haben. In der Informatik würde viel-leicht nur schon das Wissen, dass Software eines der komplexesten Artefakte ist, die der Mensch je entwi-ckelt hat, helfen, Informatikpannen einzuschränken.

Im Buch beschreiben Sie, wie ein solcher Unterricht aus-sehen könnte.Im Zentrum stehen Algorithmen, also exakte Be-schreibungen eines Rechenablaufs, und Programme, Information und Daten. Die Schüler sollen kleine Programme schreiben, die mit ihrem Alltag zu tun haben: Wie sortiert man etwas? Wie findet man et-was in einer Liste? Wie zählt man Elemente in einer Menge? Dafür entwickeln sie Algorithmen, entschei-den, welche Daten nötig sind, dann bringen sie das in einer Programmiersprache auf den Computer, tes-ten es und dokumentieren das Ganze.

Oder sie passen den Code an, wenn der Test nicht klappt.Genau, Fehlerbehebung ist sehr wichtig. Der Schüler lernt, dass er seine Lösung überprüfen muss. Wenn sie nicht läuft, muss er den Fehler selbst suchen. Die-ser Prozess ist sehr wichtig. Bei entscheidungsfreudi-gen Managern ist das Bewusstsein verloren gegangen, dass man Fehler machen kann und deshalb überlegen sollte. Das würde man hier wieder lernen.

Und weiter?Gymnasiasten sollten lernen, Sicherheitsmechanis-men und Verschlüsselung zu verstehen und erfahren, wie Passwörter funktionieren. Und jeder und jede sollte einmal ein virtuelles Modell, ein Simulations-modell basteln, etwa in Physik oder Sozialwissen-schaften, und so dessen Möglichkeiten und Grenzen erkennen, etwa dass ein Abbild der Wirklichkeit nicht die Wirklichkeit ist und Abweichungen vorkommen.

Das tönt alles recht komplex - ist das nicht zu schwierig für Gymnasiasten?Wirtschaftswissenschaften oder die Grammatik einer lebendigen Sprache sind viel komplexere Themen als die Grammatik einer Programmiersprache. Aber die Informatik ist eine exakte Wissenschaft, und das kann mühsam sein. Aber so ist das Leben.

Wer soll die Schüler unterrichten?Lehrer, die selbst informatisch ausgebildet sind. Fürs Ergänzungsfach hat die Hasler Stiftung (siehe Kasten) kürzlich über hundert Lehrpersonen nachträglich aus-gebildet, die jetzt das Wahlfach unterrichten können. Derzeit können junge Leute an der Uni sich für das Lehramt in Informatik ausbilden lassen; nur wenige tun es, weil sie es nur als Wahlfach unterrichten können.

Bis wann soll Informatik als Grundlagenfach eingeführt sein?Wir wollen, dass das in die nächste Revision des Ma-turitätsanerkennungsreglements reinkommt. Wann das sein wird, wissen wir noch nicht. o

Dieses Interview ist am 10.03.2013 in der Sonntags-Zeitung erschienen.

Sachlich geschriebenes Argumentarium

«informatik@gymnasium» (NZZ-Verlag, 38 Fr.), her-ausgegeben von Jürg Kohlas, emeritierter Professor für Informatik der Universität Freiburg, Jürg Schmid, em. Professor für Mathematik, Uni Bern, und Carl Au-gust Zehnder, em. Informatikprofessor, ETH Zürich ist ein sachlich geschriebenes Argumentarium und richtet sich an Bildungsinteressierte und Bundespolitiker, Erzie-hungsdirektoren, Schulrektorinnen «und andere Leute, die es in der Hand haben, die Politik in Bewegung zu bringen», so Kohlas. Nach der Pensionierung hätten sie endlich Zeit gefunden, alle Argumente für ein Gymifach Informatik zu sammeln und niederzuschreiben. Initiiert hat das Buch die Hasler Stiftung, die, 1948 von Gustav Hasler gegründet, die Informations- und Kommunikati-onstechnologie «zum Wohl und Nutzen des Denk- und Werkplatzes Schweiz» fördert. Die Stiftung unterstützt Projekte in Bildung und Forschung. Der jährliche För-deraufwand beläuft sich auf mehrere Millionen Franken.

SCHWERPUNKT

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5/2013 bulletin 25

39. ASUT SEMINARKURSAAL BERN20. JUNI 2013

SWISS TELECOMMUNICATION SUMMIT

ICT POWER HOUSE SCHWEIZ

Copyright: Robert Bösch

UELI STECK IN ACTIONKEYNOTE SPEAKER 2013

39. ASUT SEMINAR

Page 26: bulletin - ub.unibas.ch

26 bulletin 5/2013

39. ASUT SEMINAR

ICT POWER HOUSE SCHWEIZ

Der ICT Anteil am Bruttosozialprodukt befindet sich im Steigflug und beträgt mittlerweile ein Mehrfaches der Landwirtschaft. Das Netz ist in nur zwei Jahrzehnten in alle Infrastrukturen, Sektoren und Systeme hineinge-wachsen. Industrieproduktion, Finanzdienstleistung, Verkehr und Transport, Medizin, Städtebau - die Liste liesse sich beliebig fortsetzen - haben einen gemeinsamen Nenner: die Kommunikationstechnologie.

Das Handy in der Hosentasche, der PC auf dem Pult und das Tablet im Briefcase sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Seit 2007 sind mehr Sachen mit dem Internet verbunden, als es Menschen auf der Erde gibt. 2020 werden 50 Milliarden Gegenstände über das Netz miteinander verkehren. Lebewesen haben schon immer miteinander kommuniziert, aber dass Gegenstände das auch können, ist neu.

Diese Entwicklung in Richtung intelligente Systeme, wo die Übertragung von Ton und Bildsignalen nur noch einen Teilaspekt darstellt, steht im Zentrum der Neuausrichtung der asut. Verdeutlichen werden wir das am asut-Seminar 2013 am Beispiel Smart Energy. Denn die Kommunikationstechnologie ist der Schlüssel zur Erreichung der Energiesparziele: Nicht durch Verhaltensänderungen werden wir hinkommen, sondern durch automatisierte Steuerung der Energieverteilung und des Energiekonsums im Hintergrund. Machine to Machine Intelligence macht es möglich.

Und was bedeutet der Siegeszug der Kommunikationstechnologie für die Wirtschaft? Wie nutzen die Unternehmen das Potential? Am Seminar werden uns Die Post, SBB, Swisscom, BKW, Cisco, Google, IBM und andere die Trends aufzeigen.

Eines sei vorweggenommen: Unser Land ist weltoffen, sicher und stabil. Die öffentlichen Finanzen sind im Lot, die Infrastrukturen erstklassig, die Wirtschaft brummt und wir sind ein fleissiges Volk. Wenn die Politik bei den Regulierungen Mass hält und mit einem proaktiven Technologieverständnis dem Schweizer Pioniergeist genügend Raum lässt, werden unsere Unternehmen mit innovativen, smarten Lösungen neue Spitzenpositionen erringen. Die Zukunft ist vielversprechend.

Peter Grütter, Präsident asut

09:30 – 10:00EröffnungsredeBundesrat Johann N. Schneider-AmmannVorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF

11:30 – 11:50Smarte Energie dank ICTProf. Dr. Friedemann MatternVorsteher Departement Informatik ETH Zürich

Unsere Energieversorgung ist von gestern - zur heutigen Zeit aber gehören die smarten Technologien. Die ICT des 21 . Jahrhunderts ist eine solche smarte Technologie - vernetzt, intelligent und hilfsbereit. Sie ist essentiell dafür, dass wir bald viel effizienter, rationaler und sparsamer mit Energie umgehen können.

14:00 – 14:30Digitale Revolution - Mit Innovation fit für die Zukunft?Patrick WarnkingCountry Director Google Schweiz

Wie verändert das Internet unsere Zukunft? Welche Chancen ergeben sich für die Konsumenten? Welche Chancen ergeben sich für die Unternehmen und insbesondere für KMU? Wie können Unternehmen mit dem Internet ihr Wachstum beschleunigen? Welche Rolle spielt dabei Innovation? Was sind Erfolgsfaktoren für Innovation, Marketing und Vertrieb in den digitalen Medien? Das Referat wird einen Streifzug durch diese Themen bieten.

15:45 – 16:15Professionalität im GrenzbereichUeli SteckProfessioneller Bergsteiger

08:30 – 09:15 Empfang

09:15 – 09:30 Peter Grütter, Präsident asut Begrüssung

09:30 – 10:00 Johann N. Schneider-Ammann, Bundesrat Eröffnungsrede

10:00 – 11:00 Die Bedeutung der ICT für Schweizer Infrastruktur-Unternehmen

Jeannine Pilloud, Leiterin Personenverkehr SBB Susanne Ruoff, CEO Die Schweizerische Post Suzanne Thoma, CEO BKW AG

Moderation: Daniela Decurtins, Moderatorin

11:00 – 11:30 Pause

11:30 – 11:50 Prof. Dr. Friedemann Mattern, Vorsteher Departement Informatik ETH Zürich Smarte Energie dank ICT

11:50 – 12:30 Smarte Energiewende – mehr oder weniger Staat?

Prof. Dr. Matthias Finger, EPF Lausanne, Mitglied ELCOM Pierre-Alain Graf, CEO swissgrid AG Kurt Lanz, Mitglied der Geschäftsleitung economiesuisse, Leiter Infrastruktur, Energie & Umwelt Ueli Dietiker, Stellvertretender CEO Swisscom AG

Moderation: Reto Brennwald, Moderator/Reporter SRF (Schweizer Radio Fernsehen)

12:30 – 14:00 Apéro / Lunch

14:00 – 14:30 Patrick Warnking, Country Director Google Schweiz Digitale Revolution – Mit Innovation fit für die Zukunft?

14:30 – 15:30 Digitale Schweiz: Wo stehen wir?

Christian Keller, General Manager IBM Schweiz und Österreich Christian Martin, General Manager Cisco Systems Switzerland GmbH Marcel Reich, CEO Ruf Informatik AG Patrick Warnking, Country Director Google Schweiz

Moderation: Peter Grütter, Präsident asut

15:30 – 15:45 Innovative Start-ups: 3 Überraschungsgäste

15:45 – 16:15 Ueli Steck, professioneller Bergsteiger Professionalität im Grenzbereich

16:15 – 16:30 Peter Grütter, Präsident asut Schlusswort

16:30 – 17:30 Apéro

Partner Sponsoren

TagungsmoderationReto BrennwaldModerator/Reporter Schweizer Radio Fernsehen SRF

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5/2013 bulletin 27

39. ASUT SEMINAR

ICT POWER HOUSE SCHWEIZ

Der ICT Anteil am Bruttosozialprodukt befindet sich im Steigflug und beträgt mittlerweile ein Mehrfaches der Landwirtschaft. Das Netz ist in nur zwei Jahrzehnten in alle Infrastrukturen, Sektoren und Systeme hineinge-wachsen. Industrieproduktion, Finanzdienstleistung, Verkehr und Transport, Medizin, Städtebau - die Liste liesse sich beliebig fortsetzen - haben einen gemeinsamen Nenner: die Kommunikationstechnologie.

Das Handy in der Hosentasche, der PC auf dem Pult und das Tablet im Briefcase sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Seit 2007 sind mehr Sachen mit dem Internet verbunden, als es Menschen auf der Erde gibt. 2020 werden 50 Milliarden Gegenstände über das Netz miteinander verkehren. Lebewesen haben schon immer miteinander kommuniziert, aber dass Gegenstände das auch können, ist neu.

Diese Entwicklung in Richtung intelligente Systeme, wo die Übertragung von Ton und Bildsignalen nur noch einen Teilaspekt darstellt, steht im Zentrum der Neuausrichtung der asut. Verdeutlichen werden wir das am asut-Seminar 2013 am Beispiel Smart Energy. Denn die Kommunikationstechnologie ist der Schlüssel zur Erreichung der Energiesparziele: Nicht durch Verhaltensänderungen werden wir hinkommen, sondern durch automatisierte Steuerung der Energieverteilung und des Energiekonsums im Hintergrund. Machine to Machine Intelligence macht es möglich.

Und was bedeutet der Siegeszug der Kommunikationstechnologie für die Wirtschaft? Wie nutzen die Unternehmen das Potential? Am Seminar werden uns Die Post, SBB, Swisscom, BKW, Cisco, Google, IBM und andere die Trends aufzeigen.

Eines sei vorweggenommen: Unser Land ist weltoffen, sicher und stabil. Die öffentlichen Finanzen sind im Lot, die Infrastrukturen erstklassig, die Wirtschaft brummt und wir sind ein fleissiges Volk. Wenn die Politik bei den Regulierungen Mass hält und mit einem proaktiven Technologieverständnis dem Schweizer Pioniergeist genügend Raum lässt, werden unsere Unternehmen mit innovativen, smarten Lösungen neue Spitzenpositionen erringen. Die Zukunft ist vielversprechend.

Peter Grütter, Präsident asut

09:30 – 10:00EröffnungsredeBundesrat Johann N. Schneider-AmmannVorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF

11:30 – 11:50Smarte Energie dank ICTProf. Dr. Friedemann MatternVorsteher Departement Informatik ETH Zürich

Unsere Energieversorgung ist von gestern - zur heutigen Zeit aber gehören die smarten Technologien. Die ICT des 21 . Jahrhunderts ist eine solche smarte Technologie - vernetzt, intelligent und hilfsbereit. Sie ist essentiell dafür, dass wir bald viel effizienter, rationaler und sparsamer mit Energie umgehen können.

14:00 – 14:30Digitale Revolution - Mit Innovation fit für die Zukunft?Patrick WarnkingCountry Director Google Schweiz

Wie verändert das Internet unsere Zukunft? Welche Chancen ergeben sich für die Konsumenten? Welche Chancen ergeben sich für die Unternehmen und insbesondere für KMU? Wie können Unternehmen mit dem Internet ihr Wachstum beschleunigen? Welche Rolle spielt dabei Innovation? Was sind Erfolgsfaktoren für Innovation, Marketing und Vertrieb in den digitalen Medien? Das Referat wird einen Streifzug durch diese Themen bieten.

15:45 – 16:15Professionalität im GrenzbereichUeli SteckProfessioneller Bergsteiger

08:30 – 09:15 Empfang

09:15 – 09:30 Peter Grütter, Präsident asut Begrüssung

09:30 – 10:00 Johann N. Schneider-Ammann, Bundesrat Eröffnungsrede

10:00 – 11:00 Die Bedeutung der ICT für Schweizer Infrastruktur-Unternehmen

Jeannine Pilloud, Leiterin Personenverkehr SBB Susanne Ruoff, CEO Die Schweizerische Post Suzanne Thoma, CEO BKW AG

Moderation: Daniela Decurtins, Moderatorin

11:00 – 11:30 Pause

11:30 – 11:50 Prof. Dr. Friedemann Mattern, Vorsteher Departement Informatik ETH Zürich Smarte Energie dank ICT

11:50 – 12:30 Smarte Energiewende – mehr oder weniger Staat?

Prof. Dr. Matthias Finger, EPF Lausanne, Mitglied ELCOM Pierre-Alain Graf, CEO swissgrid AG Kurt Lanz, Mitglied der Geschäftsleitung economiesuisse, Leiter Infrastruktur, Energie & Umwelt Ueli Dietiker, Stellvertretender CEO Swisscom AG

Moderation: Reto Brennwald, Moderator/Reporter SRF (Schweizer Radio Fernsehen)

12:30 – 14:00 Apéro / Lunch

14:00 – 14:30 Patrick Warnking, Country Director Google Schweiz Digitale Revolution – Mit Innovation fit für die Zukunft?

14:30 – 15:30 Digitale Schweiz: Wo stehen wir?

Christian Keller, General Manager IBM Schweiz und Österreich Christian Martin, General Manager Cisco Systems Switzerland GmbH Marcel Reich, CEO Ruf Informatik AG Patrick Warnking, Country Director Google Schweiz

Moderation: Peter Grütter, Präsident asut

15:30 – 15:45 Innovative Start-ups: 3 Überraschungsgäste

15:45 – 16:15 Ueli Steck, professioneller Bergsteiger Professionalität im Grenzbereich

16:15 – 16:30 Peter Grütter, Präsident asut Schlusswort

16:30 – 17:30 Apéro

Partner Sponsoren

TagungsmoderationReto BrennwaldModerator/Reporter Schweizer Radio Fernsehen SRF

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28 bulletin 5/2013

39. ASUT SEMINAR

Anmeldung und administrative Hinweise

Tagungsort: Kursaal Bern Kornhausstrasse 3, Bern

Datum/Zeit: Donnerstag, 20. Juni 2013 09:15 – ca. 17:00 Uhr, Kaffee ab 08:30 Uhr

Seminarsprache: Deutsch mit Simultanübersetzung ins Französische

Teilnahme: An diesem Seminar können alle Interessierten teilnehmen; die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eintreffens berücksichtigt.

Kosten: asut-Mitglieder haben je nach Kategorie Freikarten und reduzierte Eintritte (Beitragsordnung via Internet www.asut.ch, Rubrik Mitgliedschaft) Nichtmitglieder: CHF 700.– Tagungsunterlagen, Kaffee, Lunch und Apéro inbegriffen

Anmeldung: bis spätestens 8. Juni 2013 via Internet www.asut.ch Rubrik: Veranstaltungen via E-Mail: [email protected] per Post an: asut, Klösterlistutz 8, 3013 Bern Sie erhalten zusammen mit der Bestätigung eine Rechnung. Wir bitten Sie deshalb, keine Vorauszahlung zu leisten.

Abmeldung: Bei Abmeldungen, die nach Rechnungsstellung erfolgen, wird eine Gebühr von CHF 50.– pro Person für administrativen Aufwand erhoben. Abmeldungen müssen uns schriftlich bis spätestens 15. Juni 2013 erreichen, nach dieser Frist wird die ganze Teilnehmergebühr verrechnet.

Auskünfte: asut-Geschäftsstelle Telefon: 031 560 66 66, E-Mail: [email protected]

Firma Mitglied asut ¨ ja ¨ nein Adresse Rechnungsadresse Telefon Mobile E-Mail Teilnehmer 1 4 2 5 3 6 Datum/Unterschrift

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5/2013 bulletin 29

39. ASUT SEMINAR

      Auftrittsmöglichkeiten für Firmen am asut-SEMINAR vom 20. Juni 2013   Gold-Sponsor CHF 10‘000.-- 15 Gratiseintritte (eigene Tische) asut-Seminar und falls gewünscht sind folgende Leistungen inklusive: • 1 Standplatz am asut-Seminar (Maximalmasse sind B:4m; T:2m; H:3m) • Aufstellen von Messebanner / Roll Up (wo ist zu definieren) • Nennung auf asut Homepage inkl. Logo mit direktem Link auf Homepage • Präsenz Logo auf allen Newsletter bis zum Seminar • Berechtigung zur Abgabe von Giveaway & Prospekten • Nennung im Saal durch Projektion des Logos • 1 Artikel im asut Bulletin (online)

Silber-Sponsor CHF 6‘000.-- 10 Gratiseintritte (eigener Tisch) asut-Seminar und falls gewünscht sind folgende Leistungen inklusive: • 1 Standplatz am asut-Seminar (Maximalmasse sind B:4m; T:2m; H:3m) • Nennung auf asut Homepage inkl. Logo mit direktem Link auf Homepage • Präsenz Logo auf allen Newsletter bis zum Seminar • Berechtigung zur Abgabe von Giveaway & Prospekten • Nennung im Saal durch Projektion des Logos

Bronze-Sponsor CHF 4‘000.-- 5 Gratiseintritte (eigener Tisch) asut-Seminar und falls gewünscht sind folgende Leistungen inklusive: • 1 Standplatz am asut-Seminar (Maximalmasse sind B:4m; T:2m; H:3m) • Nennung auf asut Homepage inkl. Logo mit direktem Link auf Homepage • Präsenz Logo auf allen Newsletter bis zum Seminar • Berechtigung zur Abgabe von Giveaway & Prospekten • Nennung im Saal durch Projektion des Logos

Aussteller CHF 3‘000.-- • 3 Gratiseintritte asut-Seminar • 1 Standplatz am asut-Seminar (Maximalmasse sind B:4m; T:2m; H:3m) • Nennung auf asut Homepage mit direktem Link auf Homepage • Berechtigung zur Abgabe von Giveaway & Prospekten

Weitere Möglichkeiten Preis verhandelbar • Sponsoring Apéro/Mittagessen • Abgabe spezielles Giveaway • Wettbewerb • Auflegen von Werbeprospekten • Abgabe Dokumentationsmappe inkl. Block, Kugelschreiber evtl. Werbematerial

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30 bulletin 5/2013

39ème SEMINAIRE ASUT

39ème SÉMINAIRE ASUTKURSAAL BERNE20 JUIN 2013

SWISS TELECOMMUNICATION SUMMIT

ICT POWER HOUSE SUISSE

Copyright: Robert Bösch

UELI STECK IN ACTIONKEYNOTE SPEAKER 2013

Page 31: bulletin - ub.unibas.ch

5/2013 bulletin 31

39ème SEMINAIRE ASUT

ICT POWER HOUSE SUISSE

La part des TIC dans le produit national brut est en pleine ascension et s’élève, mine de rien, à un multiple de la part de l’agriculture. En l’espace de deux décennies seulement, le développement du réseau a gagné toutes les infrastructures, tous les secteurs et tous les systèmes. Production industrielle, services financiers, circulation et trans-ports, médecine, urbanisme – la liste peut être complétée à l’envi – ont un dénominateur commun: la technologie de la communication.

Le téléphone portable dans la poche du pantalon, l’ordinateur personnel sur le bureau et la tablette dans la mal-lette, ce n’est là que la partie visible de l’iceberg. Depuis 2007, le nombre de choses connectées entre elles grâce à l’Internet est plus élevé que le nombre d’habitants sur Terre. En 2020, 50 milliards d’appareils communiqueront

les uns avec les autres via le réseau. Les êtres vivants ont toujours communiqué entre eux, mais que des objets le puissent également, c’est une nouveauté.

Cette évolution vers des systèmes intelligents, dont la transmission du son et de signaux image n’est qu’un des volets, est au cœur de la réorientation de l’Association suisse des télécommunications (asut). Nous prendrons l’exemple de la Smart Energy pour souligner cette démarche lors du séminaire 2013 de l’asut. La technologie de la communication est la clé pour atteindre les objectifs d’économie d’énergie: pour y parvenir, la modification des comportements ne suffira pas; il faudra, à l’arrière-plan, un pilotage automatique de la distribution et de la consommation énergétiques. La communication intermachines (machine to machine intelligence) permet de le réaliser.

Qu’apporte la marche victorieuse de la technologie de la communication à l’économie? Comment les entreprises exploitent-elles le po-tentiel? Lors du séminaire, La Poste, les CFF, Swisscom, les FMB, Cisco, Google, IBM et d’autres encore nous présenteront les tendances qui se dessinent.

Une chose cependant est certaine: sûr et stable, notre pays est ouvert au monde. Les finances publiques sont saines, les infrastructures de première qualité, l’économie tourne à plein régime et nous sommes un peuple appliqué. Si le monde politique fait preuve de mesure dans les régulations et se montre bienveillant à l’égard de la technologie en ménageant suffisamment de liberté à l’esprit pionnier helvé-tique pour qu’il puisse s’exprimer, nos entreprises se hisseront aux avant-postes grâce à des solutions novatrices et intelligentes. L’avenir s’annonce plus que prometteur.

Peter Grütter, Président de l’asut

09:30 – 10:00Discours d’ouvertureConseiller fédéral Johann N. Schneider-AmmannChef du Département fédéral de l’économie, de la formation et de la recherche (DEFR)

11:30 – 11:50Smart Energy grâce à TICProf. Friedemann MatternDirecteur du département Informatique, EPF Zurich

Notre approvisionnement énergétique date de hier. Les technologies intelligentes prennent le relais, notamment les TIC du XXIe siècle au travers de son réseau, avec intelligence et serviabilité. Les technologies intelligentes sont essentielles pour nous permettre d’utiliser plus efficacement, plus rationnellement et plus parcimonieusement l’énergie.

14:00 – 14:30Révolution numérique: paré pour l’avenir grâce à l’innovation?Patrick WarnkingCountry Director Google Suisse

Comment l’Internet modifie-t-il notre avenir? Quels avantages en découlent pour les consommateurs? Et pour les entreprises et, en particulier, pour les PME? Comment les entreprises peuvent-elles booster leur croissance grâce à l’Internet? Quel rôle l’innovation joue-t-elle à cet égard? Quels sont les facteurs de succès pour l’innovation, le marketing et la distribution de médias numériques? L’exposé proposera un tour d’horizon de ces thèmes.

15:45 – 16:15Professionnalisme dans les zones limitesUeli SteckAlpiniste professionnel

Animation du séminaireReto BrennwaldAnimateur et reporterSchweizer Radio Fernsehen SRF

08:30 – 09:15 Accueil

09:15 – 09:30 Peter Grütter, Président de l‘asut Bienvenue

09:30 – 10:00 Johann N. Schneider-Ammann, Conseiller fédéral Discours d‘ouverture

10:00 – 11:00 L‘importance des TIC pour les entreprises d‘infrastructure suisses

Jeannine Pilloud, Cheffe de la division Voyageurs CFF Susanne Ruoff, CEO La Poste Suisse Suzanne Thoma, CEO BKW SA

Modération: Daniela Decurtins, Animatrice

11:00 – 11:30 Café

11:30 – 11:50 Prof. Dr. Friedemann Mattern, Directeur du département Informatique, EPF Zurich Smart Energy grâce à TIC

11:50 – 12:30 La Smart Energy à un tournant – avec plus ou moins d‘Etat?

Prof. Dr. Matthias Finger, EPF Lausanne, Membre de l‘ELCOM Pierre-Alain Graf, CEO swissgrid SA Kurt Lanz, Membre de la direction economiesuisse, Chef de l’infrastructure, de l‘énergie et de l‘environnement Ueli Dietiker, adjoint au CEO Swisscom SA

Modération: Reto Brennwald, animateur et reporter Schweizer Radio Fernsehen SRF

12:30 – 14:00 Apéritif / déjeuner

14:00 – 14:30 Patrick Warnking, Country Director Google Suisse Révolution numérique: paré pour l’avenir grâce à l’innovation?

14:30 – 15:30 Suisse numérique: où en sommes-nous?

Christian Keller, General Manager IBM Suisse et Autriche Christian Martin, General Manager Cisco Systems Switzerland GmbH Marcel Reich, CEO Ruf Informatik SA Patrick Warnking, Country Director Google Suisse

Modération: Peter Grütter, Président de l‘asut

15:30 – 15:45 Jeunes pousses innovantes: trois invités-surprise

15:45 – 16:15 Ueli Steck, Alpiniste professionnel Professionnalisme dans les zones limites

16:15 – 16:30 Peter Grütter, Président de l‘asut Conclusion

16:30 – 17:30 Apéritif

Partenaire Sponsors

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39ème SEMINAIRE ASUT

ICT POWER HOUSE SUISSE

La part des TIC dans le produit national brut est en pleine ascension et s’élève, mine de rien, à un multiple de la part de l’agriculture. En l’espace de deux décennies seulement, le développement du réseau a gagné toutes les infrastructures, tous les secteurs et tous les systèmes. Production industrielle, services financiers, circulation et trans-ports, médecine, urbanisme – la liste peut être complétée à l’envi – ont un dénominateur commun: la technologie de la communication.

Le téléphone portable dans la poche du pantalon, l’ordinateur personnel sur le bureau et la tablette dans la mal-lette, ce n’est là que la partie visible de l’iceberg. Depuis 2007, le nombre de choses connectées entre elles grâce à l’Internet est plus élevé que le nombre d’habitants sur Terre. En 2020, 50 milliards d’appareils communiqueront

les uns avec les autres via le réseau. Les êtres vivants ont toujours communiqué entre eux, mais que des objets le puissent également, c’est une nouveauté.

Cette évolution vers des systèmes intelligents, dont la transmission du son et de signaux image n’est qu’un des volets, est au cœur de la réorientation de l’Association suisse des télécommunications (asut). Nous prendrons l’exemple de la Smart Energy pour souligner cette démarche lors du séminaire 2013 de l’asut. La technologie de la communication est la clé pour atteindre les objectifs d’économie d’énergie: pour y parvenir, la modification des comportements ne suffira pas; il faudra, à l’arrière-plan, un pilotage automatique de la distribution et de la consommation énergétiques. La communication intermachines (machine to machine intelligence) permet de le réaliser.

Qu’apporte la marche victorieuse de la technologie de la communication à l’économie? Comment les entreprises exploitent-elles le po-tentiel? Lors du séminaire, La Poste, les CFF, Swisscom, les FMB, Cisco, Google, IBM et d’autres encore nous présenteront les tendances qui se dessinent.

Une chose cependant est certaine: sûr et stable, notre pays est ouvert au monde. Les finances publiques sont saines, les infrastructures de première qualité, l’économie tourne à plein régime et nous sommes un peuple appliqué. Si le monde politique fait preuve de mesure dans les régulations et se montre bienveillant à l’égard de la technologie en ménageant suffisamment de liberté à l’esprit pionnier helvé-tique pour qu’il puisse s’exprimer, nos entreprises se hisseront aux avant-postes grâce à des solutions novatrices et intelligentes. L’avenir s’annonce plus que prometteur.

Peter Grütter, Président de l’asut

09:30 – 10:00Discours d’ouvertureConseiller fédéral Johann N. Schneider-AmmannChef du Département fédéral de l’économie, de la formation et de la recherche (DEFR)

11:30 – 11:50Smart Energy grâce à TICProf. Friedemann MatternDirecteur du département Informatique, EPF Zurich

Notre approvisionnement énergétique date de hier. Les technologies intelligentes prennent le relais, notamment les TIC du XXIe siècle au travers de son réseau, avec intelligence et serviabilité. Les technologies intelligentes sont essentielles pour nous permettre d’utiliser plus efficacement, plus rationnellement et plus parcimonieusement l’énergie.

14:00 – 14:30Révolution numérique: paré pour l’avenir grâce à l’innovation?Patrick WarnkingCountry Director Google Suisse

Comment l’Internet modifie-t-il notre avenir? Quels avantages en découlent pour les consommateurs? Et pour les entreprises et, en particulier, pour les PME? Comment les entreprises peuvent-elles booster leur croissance grâce à l’Internet? Quel rôle l’innovation joue-t-elle à cet égard? Quels sont les facteurs de succès pour l’innovation, le marketing et la distribution de médias numériques? L’exposé proposera un tour d’horizon de ces thèmes.

15:45 – 16:15Professionnalisme dans les zones limitesUeli SteckAlpiniste professionnel

Animation du séminaireReto BrennwaldAnimateur et reporterSchweizer Radio Fernsehen SRF

08:30 – 09:15 Accueil

09:15 – 09:30 Peter Grütter, Président de l‘asut Bienvenue

09:30 – 10:00 Johann N. Schneider-Ammann, Conseiller fédéral Discours d‘ouverture

10:00 – 11:00 L‘importance des TIC pour les entreprises d‘infrastructure suisses

Jeannine Pilloud, Cheffe de la division Voyageurs CFF Susanne Ruoff, CEO La Poste Suisse Suzanne Thoma, CEO BKW SA

Modération: Daniela Decurtins, Animatrice

11:00 – 11:30 Café

11:30 – 11:50 Prof. Dr. Friedemann Mattern, Directeur du département Informatique, EPF Zurich Smart Energy grâce à TIC

11:50 – 12:30 La Smart Energy à un tournant – avec plus ou moins d‘Etat?

Prof. Dr. Matthias Finger, EPF Lausanne, Membre de l‘ELCOM Pierre-Alain Graf, CEO swissgrid SA Kurt Lanz, Membre de la direction economiesuisse, Chef de l’infrastructure, de l‘énergie et de l‘environnement Ueli Dietiker, adjoint au CEO Swisscom SA

Modération: Reto Brennwald, animateur et reporter Schweizer Radio Fernsehen SRF

12:30 – 14:00 Apéritif / déjeuner

14:00 – 14:30 Patrick Warnking, Country Director Google Suisse Révolution numérique: paré pour l’avenir grâce à l’innovation?

14:30 – 15:30 Suisse numérique: où en sommes-nous?

Christian Keller, General Manager IBM Suisse et Autriche Christian Martin, General Manager Cisco Systems Switzerland GmbH Marcel Reich, CEO Ruf Informatik SA Patrick Warnking, Country Director Google Suisse

Modération: Peter Grütter, Président de l‘asut

15:30 – 15:45 Jeunes pousses innovantes: trois invités-surprise

15:45 – 16:15 Ueli Steck, Alpiniste professionnel Professionnalisme dans les zones limites

16:15 – 16:30 Peter Grütter, Président de l‘asut Conclusion

16:30 – 17:30 Apéritif

Partenaire Sponsors

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5/2013 bulletin 33

39ème SEMINAIRE ASUT

Inscription et renseignements administratifs

Lieu: Kursaal Berne Kornhausstrasse 3, Berne

Date/Heure: Jeudi, 20 juin 2013 09h15 – environ 17h00, acceuil et café à partir de 08h30

Langues: Allemand avec traduction simultanée en français

Participation: Le séminaire est ouvert à tous les intéressés; le nombre de participants est limité. Les inscriptions seront enregistrées dans l’ordre de leur réception.

Coût: Selon la catégorie les membres de l’asut ont des cartes d’entrée gratuites et des cartes supplémentaires à prix réduit (Règlement sur les cotisations par Internet www.asut.ch, rubrique Affiliation) Non-membres: CHF 700.– Documentations du séminaire, pause-café et apéritif compris

Inscription: jusqu‘au 8 juin 2013 par Internet www.asut.ch Rubrique: Evénements par E-mail: [email protected] par écrit à: asut, Klösterlistutz 8, 3013 Bern Une facture accompagnera la confirmation d’inscription. Nous vous prions donc de ne pas verser d’acompte.

Annulation: En cas d’annulation après établissement de la facture, une somme de CHF 50.– par personne sera perçue pour les frais administratifs. Les annulations doivent nous parvenir par écrit au plus tard le 15 juin 2013. Après cette date, le montant total d’inscription vous sera facturé.

Renseignements: Secrétariat de l‘asut Téléphone: 031 560 66 66, E-mail: [email protected]

Société Membre de l‘asut ¨ oui ¨ non Adresse Adresse de facturation Téléphone Mobile E-Mail Participants 1 4 2 5 3 6 Date/Signature

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34 bulletin 5/2013

AGENDA

DATUM WAS/WO VERANSTALTER

14.06.2013 42. Lunch ForumVidéosurveillanceCrissier

asutwww.asut.ch

20.06.2013 39. asut-SeminarICT POWER HOUSE SCHWEIZKursaal Bern

asutwww.asut.ch

25.06.2013 SI-JubiläumsfeierSchweizer Informatik GesellschaftFachhochschule Westschweiz, Freiburg

Schweizer Informatik Gesellschaftwww.s-i.ch

25.06.2013 FTTH ForumKultur- und Kongresszentrum TRAFO, Baden

FTTH Forumwww.ftth-forum.ch

28.-29.8.2013 Fiber Optic CourseLosone, TI

Diamond SAwww.diamond.ch

29.-30.08.2013 Fiberoptik GrundlagenseminarTheorie und PraxisHerisau

HUBER+SUHNER AGwww.hubersuhner.ch

30.08.2013 43. Lunch Forum asutwww.asut.ch

03.09.2013 Fiberoptik Fortbildungsseminar Pfäffikon ZH

HUBER+SUHNER AGwww.hubersuhner.ch

10.-13.09.2013 IneltecMesse Basel

Ineltecwww.ineltec.ch

17.09.2013 35. Member Apéro asutwww.asut.ch

08.11.2013 44. Lunch Forum asutwww.asut.ch

27.11.2013 14. asut-Kolloquium«ICT als Schlüsselfaktor für intelligente Netze»Bern

asutwww.asut.ch

11.12.2013 36. Member Apéro asutwww.asut.ch