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C 11012 E JOURNAL der Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern SONDERHEFT Disease Management Programm Diabetes mellitus Typ 2 Arbeitsmaterial für die Arztpraxis

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C 11012 E

JOURNALder Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern

SONDERHEFT

Disease Management Programm

Diabetes mellitus Typ 2

Arbeitsmaterialfür die Arztpraxis

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Journal KVMV Sonderheft Diabetes-DMP2

Sehr geehrte Kollegin,sehr geehrter Kollege,

unbeeindruckt von den warnen-den und kritischen Stimmen ausder Ärzteschaft hat die Bundesre-gierung im vergangenen Jahr dieEinführung von Disease Manage-ment Programmen für die medi-zinische Versorgung von Chro-nikern beschlossen. Sie teilensicher mit mir die Meinung, dasssich unsere Kritik durchaus nichtauf die grundsätzliche Sinn-haftigkeit einer noch besserstrukturierten und an neuestenLeitlinien orientierten Versor-gung unserer Patienten bezieht,sondern auf die Art und Weiseihrer politisch verordneten Um-setzung. Was das SPD-geführteBundesgesundheitsministeriumin seiner vierten und siebenten„Risikostrukturausgleichs-verordnung“ zum Abbau ver-meintlicher Versorgungsdefizitenunmehr in einer flächen-deckenden Kampagne zu regelnversucht, entpuppt sich beinäherem Hinsehen als ein büro-kratisch überbordeter Apparatzur Sanierung von Kranken-kassen in einem chronischunterfinanzierten Gesundheits-wesen. Mit medizinischem Sach-verstand und ärztlicher Praxiser-fahrung hat das wenig zu tun.Ich erinnere in diesem Zusam-menhang an die hinsichtlich derErgebnisqualität messbar erfolg-reichen Strukturverträge zumDiabetes-Gesundheitsmanage-ment, die von der Kassenärztli-chen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2000 mitder AOK und der IKK abgeschlos-sen wurden und die sich an einerim ganzen sinnvollen Befunder-hebung und einer abgestimmtenSchnittstellenversorgung orien-tierten. Wir haben viele Hebelbewegt, um der Politik mit unse-ren Programmen die vergleichs-weise unbürokratische Umsetz-

barkeit von Disease ManagementProgrammen zu demonstrieren –leider umsonst!Sie dürfen voraussetzen, dass esdem Vorstand unter diesen Be-dingungen schwer gefallen ist,Vertragsverhandlungen mit denKrankenkassen in Mecklenburg-Vorpommern überhaupt aufzu-nehmen. Diese Verhandlungen

gestalteten sich denn auch sehrschwierig und langwierig. DerVertrag mit AOK und IKK, derIhnen heute mit diesem Infor-mationsmaterial übergeben wird,darf sich dennoch sehen lassen,ja, er dürfte in seiner auf eineReihe von Einzelpauschalenorientierten Vergütungsstrukturund -höhe einmalig in Deutsch-land sein. Wir haben konsequentunsere Überzeugung durchge-setzt, dass überzogeneDokumentationsleistungen inder Arztpraxis – wenn sie dennnicht zu verhindern sind – we-nigstens angemessen zu honorie-ren sind! Und wir haben erreicht,dass Pauschalen aus den voraus-gegangenen Strukturverträgen(für Typ 1 Diabetiker undErgebnisqualität) übernommenwerden.Liebe Kolleginnen und Kollegen,das „Disease Management Pro-gramm Diabetes mellitus Typ 2“

berücksichtigt zum ersten Malauch Leistungen der haus-ärztlichen Dauerbetreuung vonDiabetikern durch extra-budgetäre Pauschalen. Wurdenbisher in dieser Form ausschließ-lich spezialisierte Mitbehand-lungsleistungen und (genehmi-gungspflichtige) Schulungen zu-sätzlich finanziert, so sind esnunmehr auch Koordinations-und Dokumentationsleistungen– vorausgesetzt, Sie entscheidensich für eine Vertragsteilnahmeals „DMP-Arzt“. Die Teilnahmeist selbstverständlich freiwillig.Mit diesem Arbeitsmaterial undden beiliegenden Unterlagenwollen wir Ihnen Entscheidungs-hilfen und einen möglichst ein-fachen und schnell verständli-chen Zugang zu den Vertrags-inhalten geben. Wir haben ver-sucht, eine dem ärztlichen Alltagwenig entsprechende Bürokratiein praktikable Abläufe zu über-setzen. In einer Reihe regionalerInformationsveranstaltungenund mit einer vertrags-begleitenden Hotline werden wirzusätzlich Unterstützung geben.Im Mittelpunkt unserer Bemü-hungen ist und bleibt der Pati-ent! Wir haben in diesem Ver-trag, im Paragraph 9, sicherge-stellt, dass Rechtsvorschriften,soweit sie Inhalte der ärztlichenTherapie betreffen, den im Ein-zelfall erforderlichenBehandlungsspielraum nicht ein-schränken.In diesem Sinne wünsche ichIhnen für Ihr tagtägliches Mühenum die Gesundheit Ihrer Patien-ten weiterhin viel Erfolg!

Mit kollegialen Grüßen

Dr. med. Wolfgang Eckert,Vors. d. Vorstandes

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3Journal KVMV Sonderheft Diabetes-DMP

Vergütungsbestandteil Höhe in EURO

Pauschalen für den DMP-Arzt

Erstdokumentation 20,00Folgedokumentation 15,00

Motivationspauschale (einmalig bei Ersteinschreibung desVersicherten in das DMP) 15,00

Qualitätssicherungspauschale (1x per anno) 15,00

Erfolgshonorar für das Halten des Gesundheitszustandes (1x per anno) 15,00Erfolgshonorar für das Verbessern des Gesundheitszustandes (1x per anno) 25,00

Pauschalen für die spezialisierte Mitbehandlung

Mitbehandlungspauschale für diabetologische Schwerpunktpraxenpro Quartal (2x per anno abrechenbar) 30,00

Augenarztpauschale (1x per anno) 6,00

Schulungspauschalen (genehmigungspflichtig)

Insulinpflichtige SchulungsprogrammeSchulungs- und Behandlungsprogramm für Typ 2 Diabetiker,die Insulin spritzen (Dr. M. Grüßer und Dr. V. Jörgens) pro UE 20,00

Schulungs- und Behandlungsprogramm für Typ 2 Diabetiker,die Normalinsulin spritzen (Dr. M. Grüßer und Dr. V. Jörgens) pro UE 20,00

HypertonieschulungsprogrammeStrukturiertes Hypertonie-Behandlungs- und Schulungsprogramm (HBSP) pro UE 20,00

Strukturiertes Therapie- und Schulungsprogramm fürPatienten mit Hypertonie (Dr. M. Grüßer und Dr. V. Jörgens) pro UE 20,00

SchulungsmaterialDiabetes-Schulungsmaterial 6,90Hypertonie-Schulungsmaterial 6,90

Die Abrechnungsmodalitäten werden Ihnenin einem gesonderten Rundschreiben mitgeteilt.

Übersicht der Vergütungen zum DMP-Vertrag DiabetesTyp 2 für AOK- und IKK-Patienten

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Journal KVMV Sonderheft Diabetes-DMP4

Vorbemerkung

Die nachstehend beschriebenenArbeitsabläufe sind im Sinne einer„Gebrauchsanweisung“ für dietägliche Praxisroutine zu verstehen.Die Verfasser setzen voraus, dass Siesich über Ziele und Inhalte des DiseaseManagement Programms (DMP)Diabetes Typ 2 im beiliegendenVertrag und im Praxismanualgrundsätzlich informiert haben.

Nutzen Sie gemeinsam mit IhremPraxispersonal das Angebot IhrerKV-Kreisstelle zum Besuch einer derregional organisierten Informations-veranstaltungen und opfern Sie eine„stille Stunde“ zum Studium desVertrages und des Praxismanuals.

Bleiben Sie gelassen bei der Kenntnis-nahme aller bürokratischen Regelun-gen! Unser Vorschlag: Beschäftigen Siesich zunächst mit den im Praxismanualkommentierten, leitlinienorientiertenmedizinischen Aspekten. Die täglichenRoutinen dürften sich nach dem Studi-um dieses Arbeitsmaterials und der„Ausfüllanleitung“ schnell einspielen.

Beziehen Sie von Anfang an Ihr Praxis-personal in die Organisation ein!

Alle nachfolgend genannten Erklärun-gen und Dokumentationsbögen sindhier als Kopien abgedruckt. Sie findendie Originale beiliegend imErstausstattungs-Paket. Nachbestellun-gen richten Sie bitte an die:

Formularausgabestelle derKassenärztlichen Vereinigungin Schwerin

Tel.: (03 85) 74 31-351Email: [email protected]

oder an Ihre Kreisstelle.

Für Fragen zum Ausfüllen derDokumentationsbögen:

Tel.: (09 51) 700 60 60

bei der Datenstelle:dmp-Datenstelle Mecklenburg-VorpommernPostfach 10 03 4496055 Bamberg

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5Journal KVMV Sonderheft Diabetes-DMP

1. Wie werden Sie DMP-Arzt?

Wenn Sie sich nach Kenntnisnahmedes Vertrages und der im Praxismanualbeschriebenen Inhalte für die Teilnah-me am DMP Diabetes Typ 2 entschie-den haben und in Ihrer HausarztpraxisDiabetiker betreuen, studieren undunterschreiben Sie das Ihnen mit derErstausstattung zugesandte Formular„Teilnahmeerklärung“ und senden Siees an die:

Kassenärztliche VereinigungMecklenburg-VorpommernPostfach 16 01 4519091 Schwerin

Teilnahmeberechtigt als DMP-Ärztesind alle Vertragsärzte, die an der haus-ärztlichen Versorgung teilnehmen undÄrzte, die die Anerkennung des Vor-standes der KVMV als diabetologischeSchwerpunktpraxis besitzen und Diabe-tiker dauerhaft betreuen.Dabei ist zu berücksichtigen, dass einDiabetiker nur von einem DMP-Arztdauerhaft betreut und dokumentiertwerden kann.Die Mitbehandlung eines Patienten inSchwerpunktpraxen auf Überweisungist auch weiterhin möglich.

Beachten Sie bitte, dass Sie sich mitder Unterschriftsleistung verpflichten,für alle Patienten, die Sie von nun annach den DMP-Kriterien behandeln,dokumentieren und abrechnen, die inder Teilnahmeerklärung aufgeführtenMaßgaben zu akzeptieren und einzu-halten.

Beachten Sie auch, dass Sie sich mit derUnterschrift verpflichten,• die Blutdruckmessung nach

nationalem Qualitätsstandarddurchzuführen (geeichte Geräte),

• die Blutzuckermessung in IhrerPraxis regelmäßig einerlaboratoriumsmedizinischenQualitätskontrolle zu unterziehen,

• die Basisdiagnostik derPolyneuropathie u.a. mitStimmgabel, Monofilament undReflexhammer durchzuführen und

• mindestens einmal jährlich aneiner diabetesspezifischenFortbildung teilzunehmen(z.B. Qualitätszirkel).

Fertigen Sie sich eine Kopie derTeilnahmeerklärung für Ihre Ablage an!

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2. Wie schreiben Sie einen Versicherten ein?

Prüfen Sie zuallererst, ob der Patientbei einer Krankenkasse versichert ist,mit der ein DMP-Vertrag abgeschlossenwurde! Dies sind nach jetzigem StandAOK und IKK.

Eingeschrieben werden können nurPatienten mit einer gesicherten Dia-gnose Diabetes mellitus Typ 2.Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1bzw. mit Gestationsdiabetes könnennicht eingeschrieben werden.

Grundsätzlich bestehen für die Einschreibung eines Patienten in dasDisease Management Programm zwei Möglichkeiten:

1. Der Patient ist bereits durch seine Krankenkasse informiert.Er hat das Patientenmerkblatt, die Datenschutzinformationsowie die Teilnahme- und Einwilligungserklärung dorterhalten, bereits durchgelesen und möglicherweise auchschon unterschrieben. Er kommt also als DMP-Patient zuIhnen als DMP-Arzt.

2. Der Patient weiß noch nichts von DMP oder hat nur „etwasläuten hören“. Ist Ihr Praxispersonal durch die Einführungs-veranstaltung mit den Formalien des DMP vertraut, bietetes sich an, dem Patienten bereits bei der Anmeldung dasPatientenmerkblatt, die Datenschutzinformation und dieTeilnahme- und Einwilligungserklärung auszuhändigen undihm so die Wartezeit zu „verkürzen“. Ihre Praxishelferin solltealso eine Grundausstattung mit diesen Formularen am Tresenvorhalten.

Anmerkung:

Die Diagnosesicherung ist einwesentlicher Bestandteil der Erst-dokumentation und eine häufigeFehlerquelle bei der Dokumentati-on. Bitte beachten Sie die Hinweisein der „Ausfüllanleitung“.

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7Journal KVMV Sonderheft Diabetes-DMP

Die Datenschutzinformationfür den Patienten befindetsich auf der Rückseite der

Teilnahmeerklärung für denPatienten.

Das Patienten-merkblatt ist hinterder Teilnahme-erklärung angeheftet.

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In der Sprechstunde informieren Sieden Patienten nochmals vor allem überdie medizinischen Inhalte des DMP.

Versichern Sie sich beim Patienten, dasser bereit ist zur aktiven Mitwirkungund zur Teilnahme an Schulungen unddass er in die Weitergabe derDokumentationsdaten einwilligt.

Wenn der Patient sich Bedenkzeit aus-bittet, verschieben Sie die Einschrei-bung. Versichern Sie sich in jedem Fall,dass er die o.g. Unterlagen zum Studi-um erhält.

In dieser ersten Sitzung sind noch fol-gende Formalien zu beachten bzw. zuerledigen:

1. Vollständiges Ausfüllender Teilnahme- undEinwilligungserklärungdes Patienten durch Sieund den Patienten (dassind nur wenige Zeilen).

2. Unterschrift von Arztund Patient unter diesesFormular, wobei der Patientzwei Unterschriften leistenmuss.

3. Der erste Durchschlagbleibt bei Ihnen, denzweiten bekommt derPatient. Das Originalschicken Sie bitte an:

Datenstelle:dmp-Datenstelle Mecklenburg-VorpommernPostfach 10 03 4496055 Bamberg

Für Fragen zum Ausfüllen derTeilnahmeerklärung:

Tel.: (09 51) 700 60 60

Der Patient erhält nach Prüfung derEinschreibung durch seine Krankenkas-se eine neue Krankenversichertenkartemit dem Merkmal „Teilnehmer amDMP“ im Datenfeld „Versicherten-status“. Bei Wechsel der Krankenkasseoder Wechsel des DMP-Arztes durchden Patienten sind Teilnahme- undEinwilligungserklärung und Erst-dokumentation erneut zu erstellen.

Anmerkung:

Tüten Sie das Formular erst ein,wenn Sie die Erstdokumentationausgeführt haben! Beides zusam-men muss zur Datenstelle. Bittenicht zusammenklammern odertackern!

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9Journal KVMV Sonderheft Diabetes-DMP

Nachdem diese Formalitäten erfüllt sind, übernehmen Sie gegenüber demPatienten die im DMP-Programm fixierten Aufgaben:

• Koordination der diabetesspezifischen Behandlung.

• Beachtung der Versorgungsinhalte (Orientierung anden Leitlinien, wie sie im Vertrag und im Praxismanualniedergelegt sind).

• Beachtung der Qualitätsziele.

• Organisation bzw. Durchführung von Patientenschulungen.

• Einbeziehung von Diabetologischen Schwerpunktpraxen,anderen Fachärzten, Psychotherapeuten, Reha-Einrichtun-gen u.a.

• Ggf. Einweisungen ins Krankenhaus.

• Vereinbarung eines individuellenBehandlungszieles zwischen Arzt und Patient.

• Erstellen der Dokumentationen in denvereinbarten Intervallen (viertel- oder halbjährlich).

DMP-Programme setzen auch auf eine enge Kooperation der Versorgungs-ebenen, wie diese auch schon beim Diabetes Gesundheitsmanagementgefordert war.

Indikationen für eine Facharztüberweisung sind:

• jährliche augenärztliche Kontrolluntersuchung (In M-Vsind die Augenärzte vertraglich in das DMP eingebunden!),

• Mitbehandlung in Diabetologischen Schwerpunktpraxenbei Retinopathie und erhöhter Eiweißausscheidungsrate imUrin, bei Nicht-Erreichen des individuell vereinbartenHbA1c-Zielwertes, bei geplanter oder bestehender Schwan-gerschaft, bei Vorliegen eines diabetischen Fußsyndromsoder eines Hochrisikofußes.

3. Die Aufgaben des DMP-Arztes

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4. Das Ausfüllen der Erst- und Folgedokumentation

Die Arbeit mit den Dokumentations-bögen für das DMP ist offenbar nichtvon Ärzten erfunden worden. Es isteine Art Lernfach. Möglicherweisebekommen Sie die ersten „Versuche“mit Korrekturhinweisen von derDatenstelle zurück. Seien Sie daraufgefasst! Ärzte, die am DiabetesGesundheitsmanagement mit AOKund IKK teilgenommen haben, sindimmerhin schon einiges gewöhntund werden es leichter haben.

Gehen Sie bitte davon aus, dass miteiner wachsenden Routine und guterPraxisorganisation der Prozess leichterwird. Vielleicht bietet Ihnen Ihr Soft-ware-Haus in Kürze eine komfortableLösung an. Vielleicht und hoffentlichwird der zentral vorgegebeneDokumentationsbogen auch alsbaldpraxisnäher überarbeitet.

Bedenken Sie, dass am Ende desSprechstundentermins dieUnterschrift des Patienten unter dasDokumentationsformular erfolgenmuss! Wie das in der Praxisorganisationablaufen kann, beschreibt dieser Aus-zug aus einem Leserbrief einer Haus-ärztin mit ersten DMP-Erfahrungen:

„... Und so machen wir es jetzt: Zur Armvenen-blutabnahme (HBA1c u. a. Werte) erfolgt durchdie Schwestern und im Bedarfsfall durch mich dieMotivation der Patienten zur Teilnahme an denDMP und die Ausgabe der Informationszettel.Beim Sprechstundentermin zur Auswertung derErgebnisse werden von den Schwestern die Erst-Dokumentationsbögen soweit wie besprochenausgefüllt, von mir überprüft und dann mit dem

Patienten gemeinsam vervollständigt. Der Zeitauf-wand zum Ausfüllen wird mit zunehmenderRoutine kürzer.Ich will nicht verschweigen, dass das nicht budge-tierte Honorar eine zusätzliche Motivation ist...“

Nachdem die ausgefülltenDokumentationsbögen von Ihnen undvom Patienten unterschrieben wurden,senden Sie diese an die Datenstelle.

Bei Erstdokumentationen halten Siebitte die im Vertrag (§24) geregeltewöchentliche Übermittlungsfrist derDaten (einschließlich der Teilnahme-und Einwilligungserklärung des Patien-ten!) ein, um eine schnelle Aufnahmedes Patienten in das DMP zu ermögli-chen. Gleiches gilt zunächst für dieFolgedokumentationen.

Die KVMV bemüht sich intensiv umRegelungen, dass die Folge-dokumentationen gesammelt undparallel zur Quartalsabrechnung an dieDatenstelle versandt werden können.

Datenstelle:dmp-Datenstelle Mecklenburg-VorpommernPostfach 10 03 4496055 Bamberg

Für Fragen zum Ausfüllen derDokumentationsbögen:

Tel.: (09 51) 700 60 60

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Anmerkung:

Um die Fehlerquote so geringwie möglich zu halten, habenwir für Sie eine spezielle„Ausfüllanleitung“ entwickelt,die Ihrer Erstausstattung beiliegt.

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