Campus

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Übersicht Alle Angebote am Tag der offenen Tür und der Campus auf einen Blick. Seite 6 Physik Auf der Spur des Gottesteilchens: Vortrag über den Physik-Nobelpreis. Seite 3 CAMPUS EXTRA Zeitung der Universität des Saarlandes Ausgabe I/2014 Montag, 30. Juni 2014 die Universität des Saarlandes ist ein Ort der Neugierde. Mit Leiden- schaft sind die Wissenschaftlerin- nen und Wissenschaftler dort auf der Suche nach neuen Erkenntnis- sen. An der Universität wird nicht nur fertiges Wissen vermittelt oder angewandt. Die Forscher stellen vielmehr täglich das Altbekannte in Frage und begeben sich auf Wege abseits der ausgetretenen Pfade: Bioinformatiker der Saar-Uni entwi- ckeln so wirksamere Krebsthera- pien, Materialwissenschaftler for- schen an Hightech-Stählen, und Ar- chäologen lernen zu verstehen, was die Römer im Saarland umtrieb. An unserer Saar-Uni profitieren Stu- dentinnen und Studenten von Wis- senschaftlern, die sich am Puls der Zeit bewegen – durch ihre Neugier- de, ihre Forschung und ihre interna- tionale Vernetzung mit den Besten ihres Fachgebietes. Die Vielfalt der Forschung und Lehre an der Saar-Uni können Sie am Tag der offenen Tür selbst erle- ben. Mehr als 200 Angebote – von Vorlesungen über Laborführungen bis hin zu Experimentierstationen – warten auf wissbegierige Besu- cher. Kleine und große Forscher können am 5. Juli erfahren, wie viel Spaß es macht, Neues zu entde- cken. Sie werden dabei erahnen, wie viele Impulse die saarländische Wissenschaft regional und weltweit der Wirtschaft, Technik und Gesell- schaft gibt. Die erstklassige Forschung und hohe Qualität des Lehrangebots bil- den ein Grundkapital für das Saar- land. Wer das Land und seine Ei- genständigkeit erhalten will, darf dies nicht aufs Spiel setzen. Ja, die Saar-Uni wird ihren Beitrag zu den notwendigen Einsparanstrengun- gen leisten. Aber sie muss darauf bestehen, dass ihre Forschungs- schwerpunkte weiter wettbewerbs- fähig bleiben und Abiturienten auch in Zukunft eine breite, wissenschaft- lich fundierte Ausbildung auf ho- hem Niveau erhalten können. Die Landesregierung muss wissen: Sie darf Großes im Saarland nicht klein sparen. Ihr Universitätspräsident Volker Linneweber EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sprachangebote am Tag der offenen Tür Seite 2 Pfunde weg: Sportmediziner übers Abnehmen Seite 4 Internetsicherheit: Was tun gegen Datendiebe? Seite 4 Firma: Absolventin mit cleve- rer Geschäftsidee Seite 7 Förderung: Deutschlandsti- pendiat von Bosch Seite 8 INHALT Die Datenbrille Google Glass lässt bei Datenschützern und IT-Sicher- heitsexperten die Alarmglocken schrillen. Doch das umstrittene Ge- rät hat auch seine guten Seiten. Denn mit der Datenbrille können IT- Experten genauso gut die IT-Si- cherheit erhöhen, um zum Beispiel am Geldautomaten sicher Geld ab- zuheben. Das beweisen Saarbrü- cker Informatiker, indem sie Google Glass mit Verschlüsselungsverfah- ren und Techniken der automati- schen Bildanalyse kombinieren. Am Tag der offenen Tür können die Besucher im Max-Planck-Institut für Softwaresysteme den Prototypen der modifizierten Brille ausprobie- ren (10-15 Uhr, Gebäude E1 5). In die Welt der kleinsten Teilchen entführt Professor Rainer Birringer seine Besucher auf der Festwiese. Bei seinen „Mitmachexperimenten aus der Nanowelt für Groß und Klein“ erklären der Physiker und sei- ne Mitarbeiter, wie magnetische Nanopartikel in Flüssigkeiten zu Sonden umfunktioniert werden kön- nen. Alle Besucher sind eingela- den, selbst zu experimentieren. Wer sich für Sprachen interes- siert, kommt natürlich an einer der internationalsten Universitäten Deutschlands – in Saarbrücken und Homburg sind besonders viele aus- ländische Forscher und Studenten unterwegs – auch auf seine Kosten. Am Stand des Sprachenzentrums beispielsweise stellen die Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter das Ange- bot an der Saar-Uni vor. Hier kön- nen Studenten, Mitarbeiter und Gasthörer über 20 Sprachen lernen. Passend zur Fußball-WM bieten die Sprachexperten an ihrem Stand an der Festwiese übrigens ein kleines Schmankerl an: ein Mini-Glossar mit den wichtigsten Fußball-Ausdrü- cken in acht Sprachen. Und wer neugierig ist, wie gut sein Franzö- sisch, Englisch, Italienisch, Portu- giesisch oder Spanisch ist, der kann zu einem kurzen Probetraining vorbeikommen. Das dauert keine 90, sondern nur zehn Minuten, und Verletzungsgefahr besteht auch keine. Für alle, die zum ersten Mal auf dem Campus sind, bietet sich ein Rundgang über das Gelände an. Verschiedene Führungen, die den ganzen Tag über angeboten wer- den, sind dafür bestens geeignet. So gibt Wolfgang Müller, der Archi- var der Universität, bei seinen histo- rischen Rundgängen einen reich- haltigen Einblick in die Geschichte der Universität (11 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr). Die Uni-Pressestelle bietet Führungen über den Campus an, die aktuelle Forschung und Lehre im Mittelpunkt haben (12.30 Uhr, 13.30 Uhr, 14.30 Uhr). Im wahrsten Sinne des Wortes den besten Über- blick gibt eine Führung durch die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, die auf dem Dach des Bibliotheksturms endet, von wo aus man die beste Sicht auf den Campus genießen kann (10 Uhr, 11 Uhr, 12 Uhr, 13 Uhr). Und wer vor dem Trubel auf dem Campus ein wenig Ruhe haben möchte, kann sich im Botanischen Garten in die Tropen begeben oder pflanzliche Überlebenskünstler aus den Wüstenregionen der Welt be- staunen. In den Gewächshäusern und auf dem Außengelände, das di- rekt hinter dem Parkhaus an der Haupteinfahrt zum Campus liegt, werden rund 2.000 Pflanzenarten aus allen Teilen der Welt kultiviert und für Forschung, Lehre und die Öffentlichkeit bereitgehalten. Neben diesen Angeboten bieten die Wissenschaftler, Mitarbeiter und Studenten noch Dutzende wei- tere Einblicke in ihren Alltag an, sei es Quantenphysik, Geschichte oder Sport. Viele dieser Programm- punkte werden auf den ersten sechs Seiten von „Campus extra“ genauer vorgestellt, viele aber auch nicht. Daher hilft nur eines: Sich selbst ein Bild machen! Programm auf Seite 6 und unter www.uni-saarland.de/infotag. Am Tag der offenen Tür werden den Besuchern die Haare zu Berge stehen vor Staunen. Wie die Physiker haben hunderte Studenten, Wissenschaftler und Mitarbeiter der Uni eine Vielzahl von Experimenten, Vorträgen und Mitmachangeboten vorbereitet, um den Besuchern ihre tägliche Arbeit näherzubringen. Foto: Oliver Dietze 5. JULI: TAG DER OFFENEN TÜR Wissenschaft zum Mitmachen Besucher können selbst in den Laboren der Saar-Uni experimentieren und in die Rolle der Forscher schlüpfen Am Tag der offenen Tür geben Wissenschaftler und Studenten den Besuchern verblüffende Ein- blicke in ihren Alltag an der Uni. Es gibt Dutzende Angebote aus allen Fachgebieten, von Mitmachexpe- rimenten über Vorträge bis hin zu Ausstellungen. VON THORSTEN MOHR Bildung zahlt sich aus: Personen, die eine Berufsausbildung abge- schlossen haben, verdienen über ihr Erwerbsleben hinweg im Schnitt knapp 250.000 Euro mehr als Per- sonen ohne Berufsausbildung und Abitur. Das zeigt eine aktuelle Stu- die des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Für Abi- tur, Fachhochschul- oder Universi- tätsstudium liegen die Bildungsprä- mien durchschnittlich bei rund 500.000 Euro, 900.000 Euro und 1,25 Millionen Euro. Zu Beginn der Erwerbskarriere unterscheiden sich die durch- schnittlichen Gehälter zwischen Personen mit und ohne Berufsaus- bildung kaum. Auch bei Abiturien- ten, Fachhochschul- und Universi- tätsabsolventen liegen die durch- schnittlichen Einstiegsverdienste jeweils nicht weit über dem, was Personen ohne Ausbildung und Abitur im gleichen Alter verdienen. Bis etwa zum 40. Lebensjahr stei- gen die mit den Bildungsabschlüs- sen verbundenen Einkommensdif- ferenzen dann deutlich an. Mit 40 Jahren verdienen Abiturienten durchschnittlich mehr als das Ein- einhalbfache, Fachhochschulab- solventen mehr als das Doppelte und Universitätsabsolventen fast das 2,7-Fache im Vergleich zu Per- sonen ohne Berufsausbildung und Abitur. Auf das gesamte Erwerbsleben gerechnet verdienen Personen oh- ne Berufsausbildung gut eine Milli- on Euro, Personen mit Berufsausbil- dung 1,3 Millionen Euro, Abiturien- ten knapp 1,6 Millionen Euro, Fach- hochschulabsolventen zwei Millio- nen Euro und Universitätsabsolven- ten 2,3 Millionen Euro. red http://doku.iab.de/kurzber/2014/ kb0114.pdf Gut eine Million mehr im Leben für Uniabsolventen Zum einen steht für allgemeine Fra- gen die Zentrale Studienberatung der Saar-Uni Rede und Antwort. An ihrem Stand auf dem zentralen Platz auf dem Campus vor Gebäude A4 4 ist sie zwischen 9 und 16 Uhr schwer zu übersehen. Darüber hi- naus bietet die Zentrale Studienbe- ratung um 10 Uhr und um 14 Uhr ei- nen Vortrag über „Bewerben an der Universität des Saarlandes“ an (Ge- bäude B4 1, Raum 0.04). Neben der Zentralen Studienbe- ratung stellen sich auch einzelne Fächer vor. Von 10 bis 14 Uhr prä- sentiert sich beispielsweise das Fach Historische Anthropologie/Eu- ropäische Ethnologie (vor Geb. A4 4). Die Kulturwissenschaftler er- klären, mit welchen Themen sie sich beschäftigen und zeigen aktuelle studentische Projekte. Die katholi- schen Theologen informieren bis in den späten Nachmittag über das Studium der Katholischen Theolo- gie sowie über den Studiengang „Religiöse Traditionen in Europa“ (Geb. A4 2, R. 3.24, 10-17 Uhr). Auch die Informatiker und Mathe- matiker geben aus erster Hand Ein- blick in das Studium an der Saar- Uni. Studenten und Wissenschaftler geben von 10 bis 15 Uhr Infos über die Studiengänge wie zum Beispiel Informatik und Bioinformatik (Geb. E1 5). Kurzweilig werden Michael Bildhauer und Erich Reindel, die Geschäftsführer der beiden Fach- richtungen Mathematik und Infor- matik, über die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede beider Dis- ziplinen aufklären. „Was ist Mathe- matik? Was ist Informatik? Und was ist es nicht?“, lautet der Titel ihrer ca. 45-minütigen Vorstellung, in der sie erklären, was Mathematiker und Informatiker tun, was sie können sollten und auch, was sie nicht un- bedingt können müssen (Geb. E1 5, 11 Uhr). Bei den Mechatronikern gibt es von 10 bis 17 Uhr viele Infos rund ums ingenieurwissenschaftliche Studium in Saarbrücken sowie zu den Schülerangeboten der Fach- richtung (vor Geb. A4 4). Neben dem geistigen Input ist im Studium auch eins nicht zu ver- nachlässigen: Geld. Darum dreht es sich beim Beratungsangebot des Studentenwerks, das ebenfalls am Stand der Zentralen Studienbe- ratung zu finden ist. Dort geben die Berater Auskunft darüber, wie man beispielsweise Bafög beantragen kann. moh Eine vollständige Übersicht über die Studienberatungsangebote gibt’s im Programmheft, auf www.uni-saarland.de/infotag und auf dem Plan auf S. 6. STUDIENBERATUNG Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Studienfach Von der Zentralen Studienberatung bis hin zu Fächern, die sich direkt vorstellen, gibt es viele Studienberatungsmöglichkeiten Wer wissen möchte, was er an der Saar- Uni studieren kann,kann sich am 5. Juli informieren. Foto: photocase Kann ich mit einem 2,4er Abi Psy- chologie studieren? Welche Fä- cher und welche Abschlüsse kann ich an der Saar-Uni machen? Und was kostet ein Studium in etwa? Wer solche Fragen hat – und das dürften die meisten Abiturienten sein –, kann sich am Tag der offe- nen Tür jede Menge Infos bei ver- schiedenen Studienberatungs- Angeboten holen. Auch Essen und Trinken kommt am Tag der offenen Tür nicht zu kurz. Freunde asiatischer Küche kom- men am China-Stand der Linguisten auf ihre Kosten oder können beim Korea-Institut kleine koreanische Speisen genießen. Die Slavisten bieten Spezialitäten aus Osteuropa an, während die Filmgruppe Mochi- la Leckeres aus Lateinamerika auf der Speisekarte hat. Natürlich gibt’s auch Einheimisches wie Schwenker und Rostwurst. Auch die Mensa hat geöffnet. moh Leckereien aus aller Welt

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Übersicht Alle Angebote am Tag der offenenTür und der Campus auf einen Blick. Seite 6

Physik Auf der Spur des Gottesteilchens:Vortrag über den Physik-Nobelpreis. Seite 3

CAMPUS EXTRAZeitung derUniversität des SaarlandesAusgabe I/2014Montag, 30. Juni 2014

die Universität des Saarlandes istein Ort der Neugierde. Mit Leiden-schaft sind die Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler dort aufder Suche nach neuen Erkenntnis-sen. An der Universität wird nichtnur fertiges Wissen vermittelt oderangewandt. Die Forscher stellenvielmehr täglich das Altbekannte inFrage und begeben sich auf Wegeabseits der ausgetretenen Pfade:Bioinformatiker der Saar-Uni entwi-ckeln so wirksamere Krebsthera-pien, Materialwissenschaftler for-schen an Hightech-Stählen, und Ar-chäologen lernen zu verstehen,was die Römer im Saarland umtrieb.An unserer Saar-Uni profitieren Stu-dentinnen und Studenten von Wis-senschaftlern, die sich am Puls derZeit bewegen – durch ihre Neugier-de, ihre Forschung und ihre interna-tionale Vernetzung mit den Bestenihres Fachgebietes.

Die Vielfalt der Forschung undLehre an der Saar-Uni können Sieam Tag der offenen Tür selbst erle-ben. Mehr als 200 Angebote – vonVorlesungen über Laborführungenbis hin zu Experimentierstationen –warten auf wissbegierige Besu-cher. Kleine und große Forscherkönnen am 5. Juli erfahren, wie vielSpaß es macht, Neues zu entde-cken. Sie werden dabei erahnen,wie viele Impulse die saarländischeWissenschaft regional und weltweitder Wirtschaft, Technik und Gesell-schaft gibt.

Die erstklassige Forschung undhohe Qualität des Lehrangebots bil-den ein Grundkapital für das Saar-land. Wer das Land und seine Ei-genständigkeit erhalten will, darfdies nicht aufs Spiel setzen. Ja, dieSaar-Uni wird ihren Beitrag zu dennotwendigen Einsparanstrengun-gen leisten. Aber sie muss daraufbestehen, dass ihre Forschungs-schwerpunkte weiter wettbewerbs-fähig bleiben und Abiturienten auchin Zukunft eine breite, wissenschaft-lich fundierte Ausbildung auf ho-hem Niveau erhalten können. DieLandesregierung muss wissen: Siedarf Großes im Saarland nicht kleinsparen.

Ihr Universitätspräsident

Volker Linneweber

EDITORIAL

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

Sprachangebote am Tag deroffenen Tür Seite 2

Pfunde weg: Sportmedizinerübers Abnehmen Seite 4

Internetsicherheit: Was tungegen Datendiebe? Seite 4

Firma: Absolventin mit cleve-rer Geschäftsidee Seite 7

Förderung: Deutschlandsti-pendiat von Bosch Seite 8

INHALT

Die Datenbrille Google Glass lässtbei Datenschützern und IT-Sicher-heitsexperten die Alarmglockenschrillen. Doch das umstrittene Ge-rät hat auch seine guten Seiten.Denn mit der Datenbrille können IT-Experten genauso gut die IT-Si-cherheit erhöhen, um zum Beispielam Geldautomaten sicher Geld ab-zuheben. Das beweisen Saarbrü-cker Informatiker, indem sie GoogleGlass mit Verschlüsselungsverfah-ren und Techniken der automati-schen Bildanalyse kombinieren.Am Tag der offenen Tür können dieBesucher im Max-Planck-Institut fürSoftwaresysteme den Prototypender modifizierten Brille ausprobie-ren (10-15 Uhr, Gebäude E1 5).

In die Welt der kleinsten Teilchenentführt Professor Rainer Birringerseine Besucher auf der Festwiese.Bei seinen „Mitmachexperimentenaus der Nanowelt für Groß undKlein“ erklären der Physiker und sei-ne Mitarbeiter, wie magnetischeNanopartikel in Flüssigkeiten zuSonden umfunktioniert werden kön-nen. Alle Besucher sind eingela-den, selbst zu experimentieren.

Wer sich für Sprachen interes-siert, kommt natürlich an einer derinternationalsten UniversitätenDeutschlands – in Saarbrücken undHomburg sind besonders viele aus-ländische Forscher und Studentenunterwegs – auch auf seine Kosten.Am Stand des Sprachenzentrumsbeispielsweise stellen die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter das Ange-bot an der Saar-Uni vor. Hier kön-nen Studenten, Mitarbeiter undGasthörer über 20 Sprachen lernen.Passend zur Fußball-WM bieten dieSprachexperten an ihrem Stand ander Festwiese übrigens ein kleinesSchmankerl an: ein Mini-Glossar mitden wichtigsten Fußball-Ausdrü-cken in acht Sprachen. Und wer

neugierig ist, wie gut sein Franzö-sisch, Englisch, Italienisch, Portu-giesisch oder Spanisch ist, derkann zu einem kurzen Probetrainingvorbeikommen. Das dauert keine90, sondern nur zehn Minuten, undVerletzungsgefahr besteht auchkeine.

Für alle, die zum ersten Mal aufdem Campus sind, bietet sich einRundgang über das Gelände an.Verschiedene Führungen, die denganzen Tag über angeboten wer-den, sind dafür bestens geeignet.So gibt Wolfgang Müller, der Archi-var der Universität, bei seinen histo-rischen Rundgängen einen reich-haltigen Einblick in die Geschichteder Universität (11 Uhr, 13 Uhr, 14Uhr). Die Uni-Pressestelle bietetFührungen über den Campus an,die aktuelle Forschung und Lehreim Mittelpunkt haben (12.30 Uhr,13.30 Uhr, 14.30 Uhr). Im wahrstenSinne des Wortes den besten Über-blick gibt eine Führung durch dieSaarländische Universitäts- undLandesbibliothek, die auf demDach des Bibliotheksturms endet,von wo aus man die beste Sicht auf

den Campus genießen kann (10Uhr, 11 Uhr, 12 Uhr, 13 Uhr).

Und wer vor dem Trubel auf demCampus ein wenig Ruhe habenmöchte, kann sich im BotanischenGarten in die Tropen begeben oderpflanzliche Überlebenskünstler ausden Wüstenregionen der Welt be-staunen. In den Gewächshäusernund auf dem Außengelände, das di-rekt hinter dem Parkhaus an derHaupteinfahrt zum Campus liegt,werden rund 2.000 Pflanzenartenaus allen Teilen der Welt kultiviertund für Forschung, Lehre und dieÖffentlichkeit bereitgehalten.

Neben diesen Angeboten bietendie Wissenschaftler, Mitarbeiterund Studenten noch Dutzende wei-tere Einblicke in ihren Alltag an, seies Quantenphysik, Geschichteoder Sport. Viele dieser Programm-punkte werden auf den erstensechs Seiten von „Campus extra“genauer vorgestellt, viele aber auchnicht. Daher hilft nur eines: Sichselbst ein Bild machen!

Programm auf Seite 6 und unterwww.uni-saarland.de/infotag.

Am Tag der offenen Tür werden den Besuchern die Haare zu Berge stehen vor Staunen. Wie die Physiker haben hunderte Studenten, Wissenschaftler und Mitarbeiter der Unieine Vielzahl von Experimenten, Vorträgen und Mitmachangeboten vorbereitet, um den Besuchern ihre tägliche Arbeit näherzubringen. Foto: Oliver Dietze

5. JULI: TAG DER OFFENEN TÜR

Wissenschaft zum MitmachenBesucher können selbst in den Laboren der Saar-Uni experimentieren und in die Rolle der Forscher schlüpfen

Am Tag der offenen Tür gebenWissenschaftler und Studentenden Besuchern verblüffende Ein-blicke in ihren Alltag an der Uni. Esgibt Dutzende Angebote aus allenFachgebieten, von Mitmachexpe-rimenten über Vorträge bis hin zuAusstellungen.

VON THORSTEN MOHR

Bildung zahlt sich aus: Personen,die eine Berufsausbildung abge-schlossen haben, verdienen überihr Erwerbsleben hinweg im Schnittknapp 250.000 Euro mehr als Per-sonen ohne Berufsausbildung undAbitur. Das zeigt eine aktuelle Stu-die des Instituts für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (IAB). Für Abi-tur, Fachhochschul- oder Universi-tätsstudium liegen die Bildungsprä-mien durchschnittlich bei rund500.000 Euro, 900.000 Euro und1,25 Millionen Euro.

Zu Beginn der Erwerbskarriereunterscheiden sich die durch-schnittlichen Gehälter zwischenPersonen mit und ohne Berufsaus-bildung kaum. Auch bei Abiturien-ten, Fachhochschul- und Universi-tätsabsolventen liegen die durch-schnittlichen Einstiegsverdienstejeweils nicht weit über dem, wasPersonen ohne Ausbildung undAbitur im gleichen Alter verdienen.Bis etwa zum 40. Lebensjahr stei-gen die mit den Bildungsabschlüs-sen verbundenen Einkommensdif-ferenzen dann deutlich an. Mit 40Jahren verdienen Abiturientendurchschnittlich mehr als das Ein-einhalbfache, Fachhochschulab-solventen mehr als das Doppelteund Universitätsabsolventen fastdas 2,7-Fache im Vergleich zu Per-sonen ohne Berufsausbildung undAbitur.

Auf das gesamte Erwerbslebengerechnet verdienen Personen oh-ne Berufsausbildung gut eine Milli-on Euro, Personen mit Berufsausbil-dung 1,3 Millionen Euro, Abiturien-ten knapp 1,6 Millionen Euro, Fach-hochschulabsolventen zwei Millio-nen Euro und Universitätsabsolven-ten 2,3 Millionen Euro. red

http://doku.iab.de/kurzber/2014/kb0114.pdf

Gut eine Millionmehr im Leben fürUniabsolventen

Zum einen steht für allgemeine Fra-gen die Zentrale Studienberatungder Saar-Uni Rede und Antwort. Anihrem Stand auf dem zentralen Platzauf dem Campus vor Gebäude A4 4ist sie zwischen 9 und 16 Uhrschwer zu übersehen. Darüber hi-

naus bietet die Zentrale Studienbe-ratung um 10 Uhr und um 14 Uhr ei-nen Vortrag über „Bewerben an derUniversität des Saarlandes“ an (Ge-bäude B4 1, Raum 0.04).

Neben der Zentralen Studienbe-ratung stellen sich auch einzelneFächer vor. Von 10 bis 14 Uhr prä-sentiert sich beispielsweise dasFach Historische Anthropologie/Eu-ropäische Ethnologie (vor Geb.A4 4). Die Kulturwissenschaftler er-klären, mit welchen Themen sie sichbeschäftigen und zeigen aktuellestudentische Projekte. Die katholi-schen Theologen informieren bis inden späten Nachmittag über dasStudium der Katholischen Theolo-gie sowie über den Studiengang

„Religiöse Traditionen in Europa“(Geb. A4 2, R. 3.24, 10-17 Uhr).

Auch die Informatiker und Mathe-matiker geben aus erster Hand Ein-blick in das Studium an der Saar-Uni. Studenten und Wissenschaftlergeben von 10 bis 15 Uhr Infos überdie Studiengänge wie zum BeispielInformatik und Bioinformatik (Geb.E1 5). Kurzweilig werden MichaelBildhauer und Erich Reindel, dieGeschäftsführer der beiden Fach-richtungen Mathematik und Infor-matik, über die Gemeinsamkeitenund die Unterschiede beider Dis-ziplinen aufklären. „Was ist Mathe-matik? Was ist Informatik? Und wasist es nicht?“, lautet der Titel ihrerca. 45-minütigen Vorstellung, in der

sie erklären, was Mathematiker undInformatiker tun, was sie könnensollten und auch, was sie nicht un-bedingt können müssen (Geb.E1 5, 11 Uhr).

Bei den Mechatronikern gibt esvon 10 bis 17 Uhr viele Infos rundums ingenieurwissenschaftliche

Studium in Saarbrücken sowie zuden Schülerangeboten der Fach-richtung (vor Geb. A4 4).

Neben dem geistigen Input ist imStudium auch eins nicht zu ver-nachlässigen: Geld. Darum drehtes sich beim Beratungsangebotdes Studentenwerks, das ebenfallsam Stand der Zentralen Studienbe-ratung zu finden ist. Dort geben dieBerater Auskunft darüber, wie manbeispielsweise Bafög beantragenkann. moh

Eine vollständige Übersicht überdie Studienberatungsangebotegibt’s im Programmheft, aufwww.uni-saarland.de/infotag undauf dem Plan auf S. 6.

STUDIENBERATUNG

Hilfe bei der Suche nach dem richtigen StudienfachVon der Zentralen Studienberatung bis hin zu Fächern, die sich direkt vorstellen, gibt es viele Studienberatungsmöglichkeiten

Wer wissen möchte, was er an der Saar-Uni studieren kann,kann sich am 5. Juliinformieren. Foto: photocase

Kann ich mit einem 2,4er Abi Psy-chologie studieren? Welche Fä-cher und welche Abschlüsse kannich an der Saar-Uni machen? Undwas kostet ein Studium in etwa?Wer solche Fragen hat – und dasdürften die meisten Abiturientensein –, kann sich am Tag der offe-nen Tür jede Menge Infos bei ver-schiedenen Studienberatungs-Angeboten holen.

Auch Essen und Trinken kommt amTag der offenen Tür nicht zu kurz.Freunde asiatischer Küche kom-men am China-Stand der Linguistenauf ihre Kosten oder können beimKorea-Institut kleine koreanischeSpeisen genießen. Die Slavistenbieten Spezialitäten aus Osteuropaan, während die Filmgruppe Mochi-la Leckeres aus Lateinamerika aufder Speisekarte hat. Natürlich gibt’sauch Einheimisches wie Schwenkerund Rostwurst. Auch die Mensa hatgeöffnet. moh

Leckereien ausaller Welt

TAG DER OFFENEN TÜR Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 2Montag, 30. Juni 2014

Wie man möglichst schnell fit inFranzösisch wird oder wie schwerJapanisch zu erlernen ist – alle die-se Fragen beantworten die Mitar-beiter des Sprachenzentrums derSaar-Uni zwischen 10 und 16 Uhrauf der zentralen Festwiese. Hierkann man sich über sämtliche 22Sprachen, die am Sprachenzen-trum unterrichtet werden, informie-ren und an einem Mini-Sprachquizteilnehmen, bei dem als Hauptpreisein Sprachkurs winkt.

Für alle, die gerne einmal in eineneue Fremdsprache „hinein-schnuppern“ möchten, eignen sichdie 30-minütigen Blitzkurse: Die An-gebote für Japanisch und Chine-sisch starten um 13 Uhr bezie-

hungsweise um 13.15 Uhr in Ge-bäude C5 4; die Kurse für Polnisch(12 Uhr), Russisch (12.30 Uhr), Bul-garisch (13 Uhr). Tschechisch(13.30 Uhr) und Kroatisch (14 Uhr)finden in Gebäude C5 3 statt.

Wie man als Deutscher oder alsFranzose üben kann, seinen Akzentin der jeweils anderen Sprache zuminimieren, erfahren die Zuhörerbeim Vortrag „Von ‚Noncy‘ bis ‚Om-bur‘ – Aussprachehindernisse imdeutsch-französischen Sprachen-paar“ von 10.30 bis 11 Uhr im Geb.C7 2 (Seminarraum).

Dass Sprache nicht das einzigeVerständigungsmittel zwischenMenschen mit verschiedenen Mut-tersprachen ist, sondern dass auchdas Verhalten zur Kommunikationbeiträgt, können die Besucher beiminteraktiven Workshop „Franzosensind anders, Deutsche auch!“ erle-ben (von 14.15 bis 15 Uhr, Geb.C5 2, Raum 316). So gilt es bei Fran-zosen beispielsweise keineswegsals unhöflich, wenn sich Diskussi-onsteilnehmer gegenseitig ins Wortfallen, sondern wird eher als Zei-chen von Interesse gedeutet.

Auch die saarländischen Mund-

arten kommen an diesem Tag nichtzu kurz. Besucher können ihr Wis-sen darüber beim Saarländisch-Quiz testen: Um 10 Uhr sowie um 13Uhr startet ein jeweils 30-minütigerWettstreit, bei dem immer zwei Be-suchergruppen gegeneinander an-treten (Geb. C5 3, Raum 2.09).

Wie vor 600 Jahren im Saarlanddie ersten Romane in deutscherSprache entstanden sind, wird von12 bis 13 Uhr bei dem Vortrag „Li-teratur im Saarland im 15. Jahrhun-dert“ erläutert (Geb. C5 3, Raum2.06). Dabei erhalten die ZuhörerEinblick in die Werke der Fürstin Eli-sabeth von Nassau-Saarbrücken,die um das Jahr 1435 vier Helden-erzählungen aus dem Sagenkreisum Karl den Großen verfasst hat.

Wer sich über die Forschungen inangewandter Sprachwissenschaftinformieren will, ist zwischen 10.30und 12.30 Uhr in Gebäude A2 2(Raum 1.20) richtig. Unter anderemuntersuchen die Sprachwissen-schaftler, wie Texte im Deutschenund im Englischen gestaltet sind,damit sie verständlich werden. Au-ßerdem werden neueste elektroni-sche Werkzeuge für moderne Über-

setzer vorgestellt. Wie Sprache erzeugt wird und

aus welchen Bausteinen sie be-steht, untersucht die Linguistik.„Stimme sichtbar machen“ heißt derTitel einer Demo, die von 11 bis 14Uhr im Foyer von Gebäude C7 2 ge-zeigt wird. Autofahren und gleich-zeitig mit einem Sprachdialogsys-tem im Wagen kommunizieren – daskann den Fahrer in Stress verset-zen. Messen lässt sich diese Belas-tung über kleine Veränderungender Pupillengröße. Dies stellt VeraDemberg von 11.15 bis 11.45 Uhr inihrem Vortrag über Sprachverarbei-tung, Fahrsicherheit und Dialogsys-teme vor (Geb. C7 2, Seminar-raum). Zweck ist es, Sprachsoftwa-re so weiterzuentwickeln, dass siesich an die Situation anpasst und inhektischen Momenten automatischeinfachere und kürzere Sätze pro-duziert. Um die Verarbeitung vonSprachsignalen geht es beim „mit-hörenden Assistenten am Lotsenar-beitsplatz“, der von SaarbrückerWissenschaftlern neu entwickeltwurde und vor dem Campus Centergezeigt wird. Hier können Besucherauch selber Fluglotse spielen.

SPRACHEN

Ordnung im StimmengewirrDie Besucher können Sprachkurse belegen und sich über elektronische Werkzeuge für Übersetzer informieren

Auf dem Saarbrücker Campus werden viele Sprachen gesprochen. Die Experten der Universität bieten am Tag der offenen Tür viele Schnellkurse an, um asiatische undeuropäische Sprachen kennenzulernen. Foto: Oliver Dietze

Ein Blitzkurs in Japanisch oderKroatisch, Infos zu Sprachdialog-systemen oder ein Quiz zur saar-ländischen Mundart – rund umdas Thema Sprache haben Wis-senschaftler der unterschiedlichs-ten Fachrichtungen ein breitesSpektrum von Angeboten vorbe-reitet.

VON GERHILD SIEBER

Einen Blick hinter die Kulissen ge-währen die Wissenschaftler desLeibniz-Instituts für Neue Materia-lien (Gebäude D2 2, Foyer und La-bore im Erdgeschoss; von 10 bis 12Uhr und von 13 bis 15 Uhr). Hiergeht es unter anderem um die Weltder winzig kleinen Teilchen, der Na-nopartikel. Forscher zeigen zumBeispiel, wie wir Nanopartikel im All-tag nutzen. Besucher haben außer-dem die Möglichkeit, selber „neueMaterialien“ herzustellen und dieseunter dem Elektronenmikroskop in100.000-facher Vergrößerung an-zusehen. Darüber hinaus erläuterndie Wissenschaftler, wie aus ihrenIdeen neue Materialien werden undzeigen neue Methoden, um bei-spielsweise Energie zu speichernund Wasser aufzubereiten.

Gleich gegenüber am DeutschenForschungszentrum für KünstlicheIntelligenz (DFKI, Gebäude D3 2)präsentieren Informatiker unter an-derem die App „Kochbot“. Das Mi-niprogramm findet für die vorhan-denen Lebensmittel im Kühl-schrank das passende Rezept. An-schließend liest die App es vor,

überwacht die Kochzeit und steuertdie Küchengeräte. Wie der Super-markt der Zukunft aussieht und wiewir unseren Fernseher künftig auchinteraktiv nutzen können, erfahrenBesucher ebenfalls im DFKI. Weite-re gezeigte Projekte des DFKI be-fassen sich mit der Mobilität im Al-ter, der Entwicklung von Lego-Stei-nen und dem Nutzungsverhaltenbei E-Bikes.

Am Osteingang des SaarbrückerCampus hat das Fraunhofer-Institutfür Zerstörungsfreie Prüfverfahren(IZFP, Gebäude E3 1; um 11 bis11.40 Uhr und um 14.30 bis 15.10Uhr) seinen Sitz. Seine Forscher un-tersuchen zum Beispiel mit Prüfro-botern den Betonboden von Park-häusern und ihre Analysegerätekönnen in Sekundenschnelle Risseim Inneren von Stahl aufspüren. AmTag der offenen Tür zeigen die For-scher des IZFP ihre Arbeiten bei ei-ner Führung durch das Institut. Zu-vor gibt es noch eine Flugvorfüh-rung des Oktokopters – mit demMikroflugzeug können sie die Fas-saden von Hochhäusern und Brü-cken inspizieren. löw

AN-INSTITUTE

Forschung jenseits der Uni-LaboreAuch die außeruniversitären Institute stellen sich vor

Die Mathematiker laden Besucherins Foyer des Max-Planck-Institutsfür Softwaresysteme (Geb. E1 5)ein, bei verschiedenen Spielen undTricks gegen sie anzutreten. Im An-schluss erklären die Forscher, wel-che mathematischen Tricks hinterden Spielen stecken. Wie schlechtwir Deutschen rechnen und wozuwir Mathematik in unserem Alltagwirklich brauchen – darüber infor-miert Professor Anselm Lambert ineinem Vortrag um 11.45 Uhr (Geb.E1 5). Anschließend (um 12.45 Uhr)

spricht Professor Thomas Schusterüber die Rolle der Mathematik beider Entwicklung der Computerto-mographie. Zuvor erfahren Besu-cher bei der Infoveranstaltung „Wasist Mathematik? Was ist Informatik?Und was ist es nicht?“ um 11 Uhr,was Mathematiker und Informatikeralles können müssen und was nicht.Bereits um 9.30 Uhr werden diebesten saarländischen Abiturientender Fächer Mathematik und Infor-matik im Günter-Hotz-Hörsaal (Ge-bäude E2 2) geehrt. löw

MATHEMATIK

Besucher können gegen dieMathe-Asse der Saar-Uni antreten

Wer sich traut, kann gegen Professorin Hannah Markwig antreten. Foto: Oliver Dietze

In der Ukraine haben Faschistendas Ruder übernommen, heißt esoft in russischen Medien. Daher seiRussland verpflichtet, seine Mitbür-ger in der Ukraine zu schützen. Inwestlichen Zeitungen und Sendernheißt es hingegen, Russland expan-diere auf aggressive Weise und ver-stoße gegen das Völkerrecht. BeideSeiten bezichtigen sich gegenseitigder Lüge, die Stimmung im Ostenund im Westen ist aufgeladen.

Die Wahrheit liegt wie immer ir-gendwo dazwischen, sagt JaccoPekelder. Der niederländische His-toriker, der in diesem Jahr die Euro-pa-Gastprofessur innehat, berich-tet am Tag der offenen Tür gemein-sam mit Professor Roland Marti undden Slavisten der Saar-Uni über dieUnterschiede in der Berichterstat-tung über die Ukraine-Krise in west-lichen und östlichen Medien. Da-runter verstehen die Wissenschaft-ler einerseits die russischen undukrainischen Medien, andererseitsauch die Medien Polens und der

baltischen Staaten. In Letzterenbricht vor allem die alte Angst vordem Riesenreich im Osten wiederdurch, die nach dem Ende der Sow-jetunion gebändigt schien. „Westli-che Medien sind recht unsensibel,was das Sicherheitsbedürfnis deröstlichen Staaten angeht“, erklärtJacco Pekelder. „Die deutschenMedien haben sehr wenig berichtet,um welch schwierige außenpoliti-sche Bewegungen es geht, wennzum Beispiel der deutsche Außen-minister auf diplomatischem Wegversucht, eine Lösung für die Krisezu finden“, erklärt der Historiker, dersich vor allem auf politische Ge-schichte und internationale Bezie-

hungen spezialisiert hat. Die Slavistin Gabriela Vojvoda-

Engstler sieht das ähnlich: „Die Me-dien auf beiden Seiten bemühensich kaum, die schwierigen dip-lomatischen Manöver zu erklären.“Sie weiß aus eigener Erfahrung, wieunkritisch westliche Medien die de-mokratischen Aufstände in derUkraine betrachtet und teilweise ro-mantisiert haben. „Ich war vor zehnJahren als Lektorin in der West-ukraine und habe sowohl die west-liche, die west- und ostukrainischesowie die russische Presse über dieOrangene Revolution verfolgt. DieUnterschiede in der Berichterstat-tung über dieselben Ereignisse wa-

ren enorm und einseitig vorgeformt.Meine Studenten wurden damalsnachdrücklich aufgefordert, an denDemonstrationen gegen die Regie-rung in Kiew teilzunehmen und wur-den mit Bussen dorthin gebracht“,berichtet die Slavistin.

In den russischen Medien hinge-gen wird vor allem der alte Herr-schaftsanspruch Russlands aufsein Randgebiet deutlich. Dennnichts anderes als „am Rande“ be-deutet der Name Ukraine. „Alleinschon diese Tatsache spiegelt denAnspruch Russlands auf das Landwider“, sagt Gabriela Vojvoda-Engstler. Das Argument, dassRussland in der Ukraine Faschistenbekämpft, ist ebenfalls ein altge-dientes in der russischen Rhetorik.„Der sowjetische Feldzug gegenNazi-Deutschland und der Kampfgegen den Faschismus ist in Russ-land eine ganz starke Legitimationund kommt dort gut an. Daher hatPutin diese Legitimation im Verlaufder Krise immer stärker betont“,sagt Jacco Pekelder.

Es ist also, wie eingangs erwähnt:Die Situation ist verfahren, es gibtkeine „guten“ Ukrainer und keine„bösen“ Russen. Einfache Erklärun-gen, wie sie sich beide Seiten der-zeit vorhalten, gibt es nicht.

Krieg der Medien, C5 3, R. U 10,auch 15 Uhr

KULTURWISSENSCHAFTEN

So berichten die Medien in der Ukraine-KriseHistoriker und Slavisten der Saar-Uni haben sich Nachrichten und Zeitungen aus Ost und West angeschaut

Seit Monaten gibt es hitzige De-batten über die Wahrheiten in derUkraine-Krise. Im Osten und Wes-ten werfen sich die Medien gegen-seitig einseitige Berichterstattungvor. Dass das nicht so einfach ist,erklären Forscher am 5. Juli.

VON THORSTEN MOHR

Wer im Ukraine-Konflikt die Wahrheit sagt, ist schwer zu sagen. Die Medien jeden-falls sind mit Vorsicht zu genießen, sagen Saarbrücker Wissenschaftler. Foto: dpa

Was macht man in der Materialwis-senschaft und Werkstofftechnik?Wie sieht der Studiengang an derSaar-Uni aus und wie kann er mit ei-nem Auslandsstudium kombiniertwerden? Und woran forschen Saar-brücker Materialwissenschaftler?Diese Fragen werden in zwei Vorträ-gen beantwortet, einmal um 10 Uhrund nochmals um 13 Uhr (Geb.D3 3, 2.15). Der Studiengang wur-de im vergangenen Jahr zum erstenMal im bundesweiten Hochschul-ranking CHE aufgenommen. DieSaar-Uni konnte sich dort unter den„Top five“ der deutschen Standortefür Materialwissenschaft und Werk-stofftechnik positionieren. Sowohlbei der Studiensituation insgesamtals auch der Betreuung landete siein der Spitzengruppe. Die Studen-ten haben im Ranking vor allem diegute Betreuung durch die Lehren-den, das Lehrangebot selbst, diegute Studierbarkeit und den Wis-senschaftsbezug positiv bewertet.

In der Materialwissenschaft undWerkstofftechnik der Saar-Uni for-schen und lehren ein Dutzend Pro-fessoren. Nur wenige Universitätenin Deutschland weisen einen sol-chen Schwerpunkt auf. Auf demCampus befinden sich außerdemdas Fraunhofer-Institut für Zerstö-rungsfreie Prüfverfahren, das Leib-niz-Institut für neue Materialien unddas Steinbeis-Forschungszentrumfür Werkstofftechnik, die eng mit deruniversitären Forschung vernetzt

sind. An der Saar-Uni können Stu-denten zwischen dem nationalenBachelor- und Masterprogrammder Materialwissenschaft undWerkstofftechnik, dem internationa-len Bachelor-Programm Atlantis, andem auch die USA beteiligt ist, undden beiden europäischen Master-programmen Amase und EEIGMwählen. Alle internationalen Studi-engänge werden von der Europäi-schen Schule für Materialforschungan der Saar-Uni koordiniert und ver-marktet. Die Studenten, die dafüraus der ganzen Welt nach Saarbrü-cken kommen, finden nach ihremAnschluss hochqualifizierte Jobs inForschung und Industrie.

Am Tag der offenen Tür werdendiese Studieninhalte und Karriere-möglichkeiten näher erläutert. AmBeispiel von Kupfer werden die For-scher außerdem erklären, wie durchneue Materialien tausende Lebengerettet werden können. Rund500.000 Menschen erleiden lautRobert Koch-Institut jährlich eine In-fektion im Krankenhaus, nachSchätzungen sterben bis zu 40.000daran. Zugleich ist seit langem be-kannt, dass KupferoberflächenBakterien töten können, warum ge-nau, weiß man noch nicht. Die Wis-senschaftler am Steinbeis-For-schungszentrum untersuchen diesund entwickeln antibakterielle Be-schichtungen, um die Ausbreitungder Infektionen in Krankenhäuserneinzudämmen. mey

WERKSTOFFTECHNIK

Was Sie schon immer überMaterialien wissen wollten…

TAG DER OFFENEN TÜRCampus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 3Montag, 30. Juni 2014

Alle kleinen und großen Chemikeroder solche, die es noch werdenwollen, sind um 11 Uhr zu einem ex-perimentellen Streifzug durch dasPeriodensystem in den großen Hör-saal der Chemie (Geb. C4 3) einge-laden. Hier stellt Professor Guido Ki-ckelbick einzelne Elemente ausdem Periodensystem vor und zeigtin Versuchen, zu welch spektakulä-ren Reaktionen chemische Elemen-te fähig sind. Das wird nicht ohneSchall und Rauch vonstatten ge-hen, und sogar Gummibärchenwerden zum Zittern und Leuchtengebracht.

Wer zur gleichen Zeit lieber erfah-ren will, was es mit dem Higgs-Teil-chen auf sich hat, ist um 11 Uhr imGroßen Hörsaal der Physik (Geb.C6 4) richtig. Hier spricht ManfredDeicher über „Das ‚Gottesteilchen‘:Der Nobelpreis für Physik 2013“.Das so genannte Higgs-Teilchen istdafür verantwortlich, dass alle Ele-mentarteilchen eine Masse habenund damit alle Gegenstände einGewicht auf die Waage bringen.Theoretisch bereits vor 50 Jahrenentdeckt, wurde das Teilchen erst2012 nachgewiesen. Für ihre Vor-hersage kamen Peter Higgs und

François Englert zu spätem Ruhm:2013 erhielten sie den Nobelpreisfür Physik.

Ebenfalls im Großen Hörsaal derPhysik erläutert der Physiker undHobbykoch Thomas John um 12Uhr in seinem Vortrag „Physik undChemie in der Küche – wir bratenSteaks“, was genau bei der Fleisch-zubereitung in der Pfanne und aufdem Grill passiert. Dabei wird der

Hörsaal zur Küche: Der Referentführt dem Publikum vor, wie Steaksperfekt gelingen und wie man eineschmackhafte Bratensauce kreiert.Das Vortragsprogramm der Physi-ker umfasst noch viele weitere The-men: So erläutert beispielsweise Ju-niorprofessor Pavel Bushev um 12Uhr in seinem Vortrag „Mikrowellen-Quanten-Systeme“, wie sich sensi-ble Nachrichten abhörsicher über-

tragen lassen (Hörsaal I, Geb.C6 4). Über die Funktionsweise derQuantenkommunikation kann mansich auch von 10 bis 14 Uhr bei Füh-rungen im Untergeschoss von Ge-bäude E2 6 informieren. Dass Geneden „Bauplan“ von Organismenfestlegen und beispielsweise be-stimmen, wie wir aussehen, wissendie meisten aus dem Biologieunter-richt. Weit weniger bekannt ist das

Epigenom – eine zusätzliche Steue-rung auf den Genen. Sie legt fest,welche Gene bei der Ausprägungvon Merkmalen überhaupt zum Zugkommen. Was es mit dem Epige-nom auf sich hat und wie man esnutzen kann, um Krankheiten zu di-agnostizieren, wird Professor JörnWalter um 11 Uhr in einem Kurzvor-trag erläutern (Geb. A4 3, Seminar-raum). Wer möchte, kann im An-schluss an einer Führung durch dieLabore der Epigenetik teilnehmen.Wie vielfältig das Arbeitsgebiet vonBiologen ist, erleben Besucherbeim Tag der offenen Tür im Mi-kroskopierraum des Zentrums fürHuman- und Molekularbiologie(Geb. A4 3). Von 10 bis 15 Uhr gibtes ganz unterschiedliche Mitmach-angebote: So kann man sich selberauf Bakterien testen, Proteinkristallemikroskopieren oder erfahren, wielernfähig Honigbienen sind.

Was der Klimawandel für Men-schen und Tiere bedeutet, erfahrendie Besucher um 11 Uhr beim Vor-trag von Geographie-ProfessorinLiselotte Diester-Haaß in GebäudeC5 2 (Saal 5.37, 4. Obergeschoss).Auf ihrer Reise von Pol zu Pol wirdsie zeigen, was das Schmelzen desGrönlandeises für die Eisbären be-deutet und dass Vögel verhungern,weil die neuen Krebsarten im wär-meren Nordatlantik zu wenig Fettenthalten. Für den Menschen sindauftauende Permafrostböden underodierende Küsten ein zunehmen-des Problem. Um 12 Uhr folgt derVortrag „Vom Korn zum Fisch –Nährstoffbelastungen der Theel“.Dabei stellen die Geowissenschaft-ler vor, welchen Einfluss die Land-wirtschaft auf Flüsse hat.

NATURWISSENSCHAFTEN

Auf der Spur des GottesteilchensDie Naturwissenschaften der Saar-Uni präsentieren Experimente und bieten viele Mitmachangebote am Tag der offenen Tür

Die Illustration zeigt den Zerfall eines fiktiven Higgs-Teilchens. Seit über 30 Jahren versuchen Physiker, es nachzuweisen.Forscher der Saar-Uni erklären, was es mit dem so genannten Gottesteilchen auf sich hat. Foto: Cern/dpa

Die Phänomene der Natur – vomHiggs-Teilchen bis zu den schmel-zenden Polkappen – stehen imMittelpunkt des Veranstaltungs-programms der Naturwissen-schaften. Aus Hörsälen und Labo-ren bieten die Fächer Chemie,Physik, Biologie und GeographieVorträge und Mitmachangebotean.

VON GERHILD SIEBER

Am Tag der offenen Tür bietet auchder Gründer-Campus Saar einen In-fostand am zentralen Platz auf demCampus an. Auf dem Gründer-Campus arbeiten die Saar-Uni unddie außeruniversitären Forschungs-institute zusammen, um die Zahl derUnternehmensgründungen weiterzu erhöhen. Hauptziel ist die Ent-wicklung einer Gründungskultur aufdem Campus. Ausgründungen vonForschern und Absolventen derSaar-Uni haben seit Mitte der 90erJahre einen großen Aufschwung er-fahren. Seitdem sind über 260 Fir-men im Umfeld der Uni entstanden.2013 wurde die Saar-Uni als einevon drei bundesweiten Hochschu-len mit dem Titel „Exist-Gründer-hochschule“ ausgezeichnet. moh

Infos fürFirmengründer

Für Kinder und Jugendliche, diegerne mal wie Daniel Düsentrieb Er-finder spielen, hat der Tag der offe-nen Tür viel zu bieten. Im Grund-schullabor für Offenes Experimen-tieren, kurz Gofex genannt, wirdKindern gezeigt, dass weder Spin-nen noch Schnecken wirklich ekligsind. Sie können zudem am SmartBoard mit dem Finger schreibenüben oder den ultimativen Papier-

flieger basteln. Auch magische undrätselhafte Spielzeuge gibt es zuentdecken, was sich dahinter ver-birgt, wird hier nicht verraten. (Geb.C 6 3, Gofex). Die ArchäologischeSammlung bietet eine Schnitzel-jagd, bei der Kinder die Antike haut-nah erleben können. (Geb. B3 1, R.1.28-20).

Um Roboter geht es in der Infor-matik. Große und kleine Tüftler kön-nen dort Lego-Robotern beibrin-gen, wie sie sich vor- und rückwärtsbewegen, vor Hindernissen umdre-hen, durch Tunnel rollen oder vordem Abgrund halt machen. DiesesAngebot startet ab 10 Uhr immer zurvollen Stunde und dauert eine halbeStunde. (Geb. E1 5, MPI für Soft-waresysteme). Währenddessen

dürfen die kleinen Besucher ihrenLieblingsroboter mit Kreide auf denPlatz der Informatik malen, die bes-ten werden prämiert.

Ganz in der Nähe auf der anderenStraßenseite laden die Mathemati-ker dazu ein, bei verschiedenenSpielen und Tricks gegen sie anzu-treten. Die Besucher werden zuerstfeststellen: Gegen Mathematikerhaben sie keine Chance! Warum?Hinter den Spielen steckt immer einmathematischer Kniff. Die Mathe-Profis der Saar-Uni lassen sich abergerne von Kindern in die Kartenschauen und verraten ihnen somanchen Trick.

Kleine und größere Forscher, diegerne selbst Hand anlegen möch-ten, sollten die Schülerlabore der

Mechatronik nicht verpassen. ImSchülerlabor Enertec wird an Solar-und Windmodulen experimentiert,im Sinntec-Labor dürfen Kinder undJugendliche eine Kippschaltung lö-ten (Geb. A 5.1, Raum 1.39 und2.24).

Im Zentrum für Human- und Mole-kularbiologie können schon Grund-schulkinder erfahren, was Bioche-mie ist. Mit Rotkohlsaft und buntenStiften wird dort nicht nur herumge-kleckert (Geb. A4 3). Wer dannnoch eine Erfrischung braucht,kann wieder in die Bimmelbahn stei-gen und zur Physik fahren. Dortgibt’s nämlich gratis Speiseeis, her-gestellt mit flüssigem Stickstoff. Dabrodelt es mächtig im Hexenkessel(Geb. C 6.3). mey

KINDERANGEBOTE

Mit der Bimmelbahn auf Entdeckungsreise über den Uni-CampusIm offenen Waggon des „Informa-tik-Expresses“ können Kinderüber den Campus touren und beimZwischenstopp in der Mechatro-nik und Informatik selbst experi-mentieren. Knifflige Aufgabengibt es auch in der Archäologieund Mathematik zu lösen.

Wenn Forscher Arzneimittel entwi-ckeln, müssen sie verstehen, anwelchen Orten im Körper die Medi-kamente ihre Wirkung entfalten. Vonbesonderer Bedeutung dabei sindProteine. Sie verleihen unseren Zel-len nicht nur Struktur, sondern als„molekulare Maschinen“ vielfältigelebenswichtige Funktionen. Um dieFunktionsweise zu verstehen, ist esunabdingbar, ihre Struktur genauzu durchschauen. Dabei setzt dieWissenschaft auf ein bestimmtesVerfahren, die Proteinkristallogra-phie. Die UN hat das Jahr 2014 zumJahr der Internationalen Kristallo-graphie erklärt. Was es mit dieserForschungsrichtung auf sich hat,erfahren Besucher am Tag der offe-nen Tür. Sie können im Labor in Ge-bäude A4 3 von 10 bis 15 Uhr selberProteinkristalle unter dem Mik-roskop untersuchen und sich überdie Forschung informieren. löw

Vom Kristall zumMedikament

Wer träumt nicht davon, dass in ihmein Albert Einstein oder ein GalileoGalilei schlummert? Vielleicht istdas ja der Fall, nur weiß man esnicht. Wer herausfinden will, wieschlau er wirklich ist, kann das amTag der offenen Tür tun. Dann bie-ten Psychologen um Nicolas Be-cker einen wissenschaftlich fun-dierten, kostenlosen Intelligenztestan. „Die Teilnehmer müssen dreiAufgabentypen lösen: sprachlicheAufgaben, mathematisch-numeri-sche Aufgaben und schlussfolgern-de Aufgaben. Dabei handelt es sichzum Beispiel um eine Reihe vonSymbolen, für die dann ein weiteresSymbol angekreuzt werden muss,das der Systematik dieser Reihefolgt“, erklärt der Wissenschaftler.Die Intelligenzforscher an der Saar-Uni möchten auf diese Weise auchProbanden für weitere wissen-schaftliche Arbeiten finden. AufWunsch erhalten die Teilnehmerdes etwa halbstündigen Tests eineAuswertung der einzelnen Themen-felder sowie einen Gesamt-Intelli-genzquotienten. „Ein durchschnitt-lich intelligenter Mensch hat einenIQ um 100“, erklärt Psychologe Be-cker. Mit einem IQ von 115 gehörtman schon zu den schlausten 15

Prozent der Bevölkerung. Und wer130 Punkte erreicht, ist schlauer als97,9 Prozent seiner Zeitgenossen.Wer übrigens mit Leichtigkeit alleAufgaben bewältigt, kann sichziemlich sicher sein, dass er ein Ge-nie ist. Denn: „Es ist extrem unwahr-scheinlich, dass jemand alle Aufga-ben in der vorgegebenen Zeit lösen

wird. Der Test ist so konzipiert, dassdie Teilnehmer mit einer hohenWahrscheinlichkeit an die Grenzenihrer Leistungsfähigkeit gelangen.“

Für grenzwertig in einem ganz an-deren Sinn halten viele auch gewalt-haltige Computerspiele. Gibt es ei-nen Amoklauf oder ein Gewaltver-brechen, an dem ein junger Mann

beteiligt ist, steht mit ziemlicher Si-cherheit irgendwann in der Zeitung,dass er Egoshooter am Computergespielt hat, umgangssprachlichgerne auch als Baller-spiele bezeichnet.„Dass ein AmokläuferEgoshooter gespielthat, sagt uns abernoch nichts darüber,warum er die Tat be-gangen hat“, erklärtMalte Friese. Der Pro-fessor für Sozialpsy-chologie hält am Tagder offenen Tür einenVortrag mit dem Titel„Machen gewalthalti-ge Computerspieleaggressiv?“. Die Fragenach dem Zusammenhang sei zwarberechtigt. Aber den Schluss, dass,wer Ballerspiele spielt, auch imwirklichen Leben gewalttätig wird,sei nicht zulässig, so der Psycholo-ge weiter. Zwar legten Studien na-he, dass Spieler, kurz nachdem sieam Computer Nazis, Zombies odergegnerische Soldaten erschossenhaben, durchaus von der Spieler-fahrung beeinflusst sind. „Die Spie-ler sind frustrierter, geladener undweniger hilfsbereit als die Kontroll-

gruppen“, erklärt der Forscher. „Esgibt auch etliche Studien, in denensie kurz nach dem Spielen eines ge-walthaltigen Spiels vermehrt ag-

gressives Verhaltengezeigt haben.“ Dielangfristigen Befundeseien aber noch weni-ger einheitlich, insbe-sondere für ernsthaftekörperliche Gewalt.„Kapitalverbrechenwie Morde und Amok-läufe sind glücklicher-weise so selten, dasswir über den Zusam-menhang keine ver-lässlichen Aussagenmachen können“, soMalte Friese. In seinem

Vortrag gibt er einen Überblick überdie wissenschaftlichen Argumenteder Kritiker sowie der Befürwortervon Theorien, die gewalthaltigeSpiele und Filme für tatsächlich ge-waltauslösend halten. moh

Entdecken Sie Ihre Intelligenz!Geb. A1 3, HS I, 10 Uhr und 14 Uhr

Machen gewalthaltige Computer-spiele aggressiv? Geb. A2 4, R.1.32, 11 Uhr und 13.30 Uhr

PSYCHOLOGIE

Machen Computerspiele gewalttätig? Und wie schlau bin ich eigentlich?Die Psychologen der Saar-Uni bieten am Tag der offenen Tür interessante Tests und Vorträge zum Beispiel zur Intelligenzforschung an

Steigern gewalthaltige Computerspiele tatsächlich die Rate der Gewalttaten? Dasist bisher nicht nachgewiesen. Frustrierter und in aggressiverer Stimmung sind dieSpieler aber erwiesenermaßen. Foto: dpa

„DieComputerspielersind frustrierter,geladener undwenigerhilfsbereit als dieKontrollgruppen.“ Malte Friese,Psychologieprofessor

Der Nacktmull ist ein kleines son-derbar aussehendes Nagetier, dasin unterirdischen Gängen lebt. Dader Mull für Nagetiere mit bis zu 30Jahren erstaunlich alt wird und sehrselten an Krebs erkrankt, hat dieWissenschaft schon seit geraumerZeit ein Auge auf ihn geworfen. Sohaben US-amerikanische Forschervor rund einem Jahr bei ihm eine be-sondere Form der Hyaluronsäureentdeckt. Die Säure ist schon langebekannt: Sie bindet zum BeispielWasser und ist als Schmiermittel inder Gelenkflüssigkeit enthalten. Inder Medizin und der Kosmetikin-dustrie kommt sie seit Jahren zumEinsatz. Aktuelle Studien legen nundie Vermutung nahe, dass die neuentdeckte Form der Säure Krebsvorbeugen kann – eine Tatsache,die das Interesse von SaarbrückerBiologiestudenten geweckt hat. ImRahmen eines Forschungsprojek-tes möchten sie dieses Molekül nunmit einem biotechnologischen Ver-fahren im Reagenzglas herstellenund seine Wirksamkeit untersu-chen. Mit ihrem Vorhaben stellen siesich im Herbst bei dem Studenten-wettbewerb „International competi-tion of genetically engineered ma-chines“ (igEM) in Boston der Kon-kurrenz. Insgesamt 245 Studenten-teams aus aller Welt werden dort ih-re Arbeiten vorstellen. Am Tag deroffenen Tür geben die jungen For-scher ab 10 Uhr in Gebäude A2 4 imLabor (Raum 3.13) Einblick in ihreArbeit. löw

BIOFORSCHUNG

Biologiestudentenstarten beiWettbewerb

Schön ist er nicht, der Nacktmull. Aberwissenschaftlich interessant, auch fürStudenten der Saar-Uni. Foto: dpa

Auch das Korea Institute of Scienceand Technology Europe (KIST) prä-sentiert am Tag der offenen Tür sei-ne Forschung auf der zentralenFestwiese. Zu sehen gibt es unteranderem das Minilabor „Lab-on-a-chip“. Zudem informieren die For-scher des KIST darüber, was mitNanomaterialien in der Umwelt pas-siert.

Das KIST Europe auf dem Saar-brücker Campus ist die einzige Au-ßenstelle des Korea Institute of Sci-ence and Technology. Die Wissen-schaftler des Instituts untersuchenunter anderem den Einfluss vonChemikalien und Nanomaterialienauf die Umwelt. löw

www.kist-europe.de

Forschung aus Fernost

TAG DER OFFENEN TÜR Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 4Montag, 30. Juni 2014

heitssport hält am Tag der offenenTür einen Vortrag über „Bewegungund Ernährung – die ‚gewichtigsten’Tipps zum Abnehmen“.

Wenn das Problem aber einfachmit Arithmetik aus der Welt zu schaf-fen wäre – mehr raus als rein –, wäreder Arzt der deutschen Olympia-mannschaften 2008 und 2012schnell fertig mit seinem Job. „Dieindividuelle Strategie, eine Balancezwischen gesunder Ernährung undBewegung zu finden, ist aber vielkomplizierter“, erklärt LotharSchwarz. „Jeder Mensch hat einenStoffwechsel, der sich von dem sei-ner Zeitgenossen unterscheidet.Der eine verträgt tierische Fettebesser als der andere, wohingegender wiederum besser Vollwertkostverdauen kann.“ Das gilt auch fürden Sport: Was für den einen zu-träglich ist, kann bei jemand ande-rem Schaden anrichten.

Über solche Zusammenhängeberichtet Lothar Schwarz am Tagder offenen Tür. Dabei gibt er auchnützliche Tipps, woran man Kalo-rienbomben im Lebensmittelregalerkennt. „Alle Lebensmittel, die inder Werbung auftauchen, sollteman kritisch betrachten“, rät er alsFaustregel. „Taucht beispielsweiseeine ‚leichte‘ Joghurt-Schokoladeauf, sollten die Alarmglocken läu-

Rund ein Viertel der Deutschen istmassiv übergewichtig, hat das Ro-bert Koch-Institut in seiner Studiezur Gesundheit Erwachsener he-rausgefunden. Dabei ist Fettleibig-keit vor allem ein Problem der jün-geren Menschen: Bei den Männernund Frauen bis 35 Jahren steigt derAnteil der Adipösen besonders ra-sant an.

Die Ursachen für das viele Fettsind vor allem mangelnde Bewe-gung auf der einen Seite und zu vie-le kalorienhaltige Lebensmittel aufder anderen Seite. Viele Deutschesitzen stundenlang vorm Computerund essen dabei zuckerhaltigeSnacks wie Schokoriegel oderFruchtjoghurts. „Die grundsätzlicheLösung aus der Misere ist einfach:Man muss mehr verbrauchen alsman aufnimmt“, erklärt ProfessorLothar Schwarz vom Institut fürSport- und Präventivmedizin an derSaar-Uni. Der Experte für Gesund-

ten: Denn das ist die fettigste Scho-kolade überhaupt. Auch Fruchtjo-ghurt ist eine Kalorienbombe, da erviel Zucker enthält“, erklärt derSportmediziner. Im Anschluss anden Vortrag können die Besucherihren Körperfettanteil bestimmenlassen und Tipps von den Expertenholen, wie sie die Pöls-terchen an Bauch, Hüf-te und Po vielleicht wie-der dauerhaft loswer-den können.

Über ein weiteres Zi-vilisationsleiden klärendie Trainingswissen-schaftler Dr. FranzMarschall und Dr. Oli-ver Ludwig auf: Hal-tungsfehler. Am Tagder offenen Tür gehensie Hohlkreuzen,Rundrücken und ande-ren Folgen mangeln-der Bewegung und falscher Haltun-gen auf den Grund. Neben vielenanderen Ursachen sind Haltungs-fehler häufig die Auslöser von Rü-ckenschmerzen. Laut Gesund-heitsbericht des Bundes habenrund 80 Prozent der Bevölkerungmindestens einmal im Leben Rück-schmerzen. „Die Besucher könnenbei uns ihre Haltung untersuchenlassen. Dafür wird mit einem Laser-

gerät gemessen, ob die Wirbelsäu-le im Lot ist“, erklärt Franz Mar-schall. Darüber hinaus erfassen dieWissenschaftler die Gleichge-wichtsregulation. Dafür stellen sichdie Probanden barfuß auf eineKraftmessplatte, die mit feinstenSensoren die Ausgleichsbewegun-

gen der Füße misst.„Auf diesen Untersu-chungen aufbauendzeigen wir den Besu-chern am Tag der offe-nen Tür verschiedeneÜbungen, mit denensie im Alltag ihre Kör-perhaltung trainierenkönnen“, erklärt Mar-schall weiter. Das sindbeispielsweise Gym-nastikübungen, Übun-gen mit einem Thera-band oder so genann-ten Pezzibällen.

Eine weitere gute Übung für vieleMuskelgruppen ist das Rudern. Beidiesem anstrengenden Sport wer-den Arme, Beine und der Rumpfgleichermaßen trainiert. Wer amTag der offenen Tür herausfindenmöchte, wie anstrengend und for-dernd dieser Sport tatsächlich ist,kann sich in einem Kräftemessenmit anderen Teilnehmern verglei-chen. Das Hochschulsport-Team

der Saar-Uni bietet nämlich ein 500Meter langes Ruder-Wettrennen aufeinem professionellen Ergometeran. In direkter Umgebung zum Ru-derrennen auf der Campuswiesezeigt das Team des Hochschul-sports verschiedene Sportarten ausseinem Angebot und präsentiert mitShoweinlagen Sportarten aus denBereichen Tanz, Fitness undKampfsport. Einige Meter weiterkönnen die Besucher in einem 30-minütigen Rundgang das moderneFitnessstudio Uni-Fit kennenlernen.Dort vermitteln die professionellenTrainer die notwendigen theoreti-schen Inhalte in Einführungskursen.In der Praxis wird das Training mitmodernster Lasersensor-Technikgesteuert und auf die körperlichenGegebenheiten und individuellenZiele abgestimmt. Dabei werdendie Trainingsdaten dokumentiert,so dass sich der Trainingsfortschrittsehr gut verfolgen lässt.

Bewegung und Ernährung: Die„gewichtigsten“ Tipps zum Ab-nehmen, B8 1, R. 0.22, 11 Uhr

Haltungsanalyse und Training,B8 1, R. 023 und Foyer, 10 Uhr

500m-Ruder-Ergometer-Cham-pionship, Festwiese, ab 10 Uhr

Ein guter Weg, um über-flüssige Pfunde loszu-werden, führt über mehrBewegung. Ohne einekonsequente Ernäh-rungsumstellung werdenaber auch diese Kindervermutlich nicht dauer-haft Gewicht verlieren.Über solche Zusammen-hänge klären Sportmedi-ziner auf. Foto: dpa

SPORT

So purzeln die PfundeSportmediziner und Trainingswissenschaftler geben Ernährungs- und Bewegungstipps – Hochschulsport bietet Ruderwettkampf

Wir essen die falschen Sachenund davon auch zu viel. In Kombi-nation mit mangelnder Bewegungsorgt das für deutlich zu vielePolster an Bauch und Hüfte. Wiedie Polster weggehen könnten, er-klären Wissenschaftler am 5. Juli.

VON THORSTEN MOHR

„AlleLebensmittel, diein der Werbungauftauchen,sollte mankritischbetrachten.“Professor Lothar Schwarz,Sportmediziner

Seitdem die Menschheit Geld alsTauschmittel für Waren einsetzt,sind Münzen und Scheine immerauch Mittel der Politik. In Zeiten desRömischen Reiches etwa war GeldTransportmittel für politische Bot-schaften. „Münzen waren ein Mas-senmedium der Antike“, berichtetSamira Scheibner. „Die Herrscherin Rom haben so beispielsweise dieGeburt eines Thronfolgers oder po-litische Programme über die Prä-gungen der Münzen verbreitet“, er-klärt die Studentin, die sich am In-stitut für Alte Geschichte seit mehre-ren Semestern mit antiken Geldstü-cken befasst. „Am Tag der offenenTür zeigen wir den Besuchern, wiesie eine solche Münze lesen kön-nen.“ So entziffern die Teilnehmerihres Münz-Workshops die Beina-men der Kaiser, oder erfahren et-was über die Kriege, die der Impe-rator geführt hat. „Nach dieser Ein-führung können die Teilnehmer dasErlernte bei einem Münzbingo er-proben“, sagt die Studentin, die denWorkshop zusammen mit ihrenKommilitonen Jens Hartz und LisaHovenbitzer erstellt hat. Als Anden-ken können die Besucher auch eineMünze gießen und mitnehmen.

Wichtige Quellen sind auch diegriechischen und lateinischen Tex-te, die aus dem Altertum überliefertsind. Mit solchen Texten befassensich die Altphilologen Maria Vasi-loudi und Carl Wolfram Brunschön.„Wir zeigen den Besuchern, dassLatein und Griechisch nichts Totessind, sondern voller Lebendigkeitstecken“, erklärt Brunschön, der an-tike medizinische Texte erforscht.„Diese Texte verändern sich im Lau-fe der Jahrhunderte“, erklärt MariaVasiloudi. Am Beispiel der „Compo-sitiones“ (Rezeptzusammenstellun-gen), die der römische Arzt Scribo-nius Largus im 1. Jahrhundert nachChristus verfasst hat, erfahren dieBesucher, wie sich Texte verän-dern. Die älteste erhaltene Abschriftstammt aus dem 9. Jahrhundert.Gedruckt wurde der Text, in demauch der älteste Hinweis auf denEid des Hippokrates steckt, auf densich Mediziner bis heute berufen,erstmals im Jahr 1528. „Wir wollenmit den Teilnehmern des Work-shops versuchen, wichtige Abwei-chungen in beiden Texten heraus-zufinden und den Originaltext zu re-konstruieren“, erklärt Carl WolframBrunschön. „Denn erst, wenn mandie Texte nebeneinander legt, siehtman, wie sich die Inhalte verändernoder auch erhalten.“ moh

Workshop Antike Münzen Geb.B3 1, R. 2.30, 13 Uhr

Von der Handschrift zur Edition -Der philologische Dreisatz Geb.B3 1, R. 2.30, 11.15 Uhr

Münzen und alteTexte erzählenihre Geschichten

Mit über 3000 Mitgliedern und 17Alumni-Clubs ist der Verein „MTPMarketing zwischen Theorie undPraxis“ die größte studentischeMarketinginitiative Deutschlands.Die Saarbrücker Gruppe präsen-tiert sich am Tag der offenen Tür amzentralen Platz vor Gebäude A4 4.

Über 2.000 Studenten in ganzDeutschland tüfteln bei MTP anMarketingkonzepten für Firmen undOrganisationen, rechnen Werbe-budgets durch und entwickeln Stra-tegien, um ein Unternehmen erfolg-reich zu machen. Kontakte hat MTPzu Unternehmen und Organisatio-nen aller Art, vom Mittelständler bishin zum Global Player wie Procter &Gamble. So haben marketinginte-ressierte Studenten verschiedens-ter Fachbereiche die Möglichkeit,Teamfähigkeit, Kommunikations-vermögen und soziale Kompeten-zen zu trainieren.

Neben den aktiven Studentengibt es noch rund 1.000 Ehemalige,die mit MTP die Marketingbranchekennengelernt haben. Viele derehemaligen MTPler sind heute er-folgreiche Geschäftsleute und kön-nen dem Nachwuchs helfen, in derBranche Fuß zu fassen. moh

Marketingclubfür Studentenstellt sich vor

Die schnelle Überweisung jederzeitund überall vom Smartphone, Tab-let oder PC aus ist bequem und ein-fach – bereits 47 Prozent der Deut-schen erledigen laut EU-Statistik-behörde Eurostat ihre Bankge-schäfte online. Viele haben dabeiein mulmiges Gefühl. Die Angst vorBetrug ist groß – und das nicht ohneGrund. Fast täglich gibt es Meldun-gen über Datendiebstahl, Hacker-angriffe, Sicherheitslücken, Schad-software, Viren und Trojanern. Wo-rauf der Nutzer gefasst sein mussund wie er sich schützen kann, da-rüber informieren am Tag der offe-nen Tür Wissenschaftler des Insti-

tuts für Rechtsinformatik. Im Vortrag„Web-Sicherheit und Onlineban-king“ erklärt IT-SicherheitsexperteProfessor Christoph Sorge, wie An-greifer die Sicherheit des Online-bankings gefährden und er zeigt,ob und wie man sich schützen kann(13.30 bis 14 Uhr, Geb. B4 1, 0.26).Über die Folgen im Ernstfall infor-miert der IT-Rechtsexperte Profes-sor Georg Borges im Vortrag „Wo istmein Geld? - Haftung bei Angriffen

im Onlinebanking“ (14.30 bis 15Uhr, Geb. B4 1, 0.26): Er erläutert,wer den Schaden bei gefälschtenÜberweisungen trägt, welchePflichten Bankkunde und Bank ha-ben, um Missbrauch zu vermeiden,und er gibt den Zuhörern eineCheckliste an die Hand, wie sie sichbeim Onlinebanking richtig verhal-ten. Wie leicht es für Hacker ist, ei-nen fremden PC zu kapern, Datenauszuspähen und Codes zu kna-

cken, demonstrieren Mitarbeiterdes Instituts für Rechtsinformatikbeim „Live Hacking: Gefahren imWeb“: Sie führen Sicherheitslückenvor, die im Web und beim Online-banking brenzlig werden können(10 bis 17 Uhr, Geb. B4 1, 0.27.1).Im Vortrag „Bitcoin – eine anonymedigitale Währung?“ informiert Pro-fessor Christoph Sorge ab 15.30 bis16 Uhr (Geb. B4 1, 0.26), wie sicherund anonym virtuelles Geld wirklichist. Über den „Einsatz von SocialMedia im Einzelhandel“ (11.15 bis12 Uhr, Geb. A5 4, 2.06) berichtetdas Institut für Handel und Interna-tionales Marketing: Die Zuhörer er-fahren, wie das Web 2.0 Konsumen-ten und Einzelhandel beeinflusstund verändert.

Insbesondere für Schüler undStudieninteressierte bieten dieRechts- und Wirtschaftswissen-schaften ein großes Informations-und Beratungsangebot. In halb-stündigen Vorträgen „Jura an derSaar-Uni – Einfach knackig!“ (Geb.C3 1, 001) informieren die Professo-ren Annemarie Matusche-Beck-mann (11 Uhr) und Roland Michael

Beckmann (12 Uhr) sowie die Juris-tin Bettina Braun (13 Uhr) über dasJurastudium. Von 10 bis 15 Uhr wirdam Stand von Rechtswissenschaftund Europa-Institut individuelle Be-ratung bei Fragen zum Studium undzum Masterprogramm im Europäi-schen und Internationalen Rechtgeboten (Geb. C3 1, 001 und Vor-raum EG). Infos zum deutsch-fran-zösischen Jurastudium gibt es amStand des Centre Juridique franco-Allemand (10 bis 17 Uhr vor Geb.A4 4). Auch die Studenten der Eu-ropean Law Students’ AssociationSaarbrücken (11 bis 15 Uhr, Geb.A5 4, UG) und der Fachschaften (10bis 15 Uhr vor Geb. A4 4) gebenTipps zu Studienalltag und -organi-sation. Wer sich für den MBA-Studi-engang European Management amEuropa-Institut interessiert, wirdfündig von 12 bis 14 Uhr in Geb. A54, 2.06. Und wer interessiert ist anantiquarischen Raritäten, dem öff-net die Wirtschaftswissenschaftli-che Bibliothek ihre Schatzkammer:Zu entdecken gibt es hier eine erle-sene Ausstellung (10 bis 16 Uhr,Geb. B4 1, 1. OG).

ONLINE-RECHT

Juristen und Wirtschaftswissenschaftler präsentieren ihre Forschung und die Studieninhalte am Tag der offenen Tür

Wie schütze ich mein Geld beimOnlinebanking? Wie gefährlichsind Sicherheitslücken im Inter-net? Wie mache ich es Hackernschwer, meine Daten zu knacken?Antworten auf diese Fragen undviele Informationen rund ums Stu-dium gibt’s am Tag der offenenTür bei den Rechts- und Wirt-schaftswissenschaften.

VON CLAUDIA EHRLICH

Gestohlene Passwörter fürs Onlinebanking sind der Bankraub des 21. Jahrhun-derts. Wie man sich davor schützen kann, erklären Juristen am 5. Juli. Foto: dpa

Von den Gefahren des Onlinebankings bis zur Studieninfo

TAG DER OFFENEN TÜRCampus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 5Montag, 30. Juni 2014

Eine Bimmelbahn, die den ganzenTag zwischen dem Campus Centerund dem Platz der Informatik pen-delt, nimmt Besucher mit in die Weltvon Bits und Bytes. Wer sich einenumfassenden Eindruck verschaffenwill, kann an der Führung „Exzellen-te Informatik“ teilnehmen. Sie startetam Campus Center und endet imFoyer des Max-Planck-Instituts fürSoftwaresysteme (Geb. E1 5). Hierpräsentieren Informatiker ihre neu-este Forschung wie zum Beispieldas schreibende Klavier. Dies istdank eines Rechenverfahren vonDoktorandin Anna Feit möglich, dieihre Arbeit erst kürzlich bei StefanRaab in der Sendung „TV Total“ prä-sentiert hat. Ein virtueller Spiegel,der in Sekunden zeigt, was sonstnur eine wochenlange Diät odermonatelanges Gewichte stemmenim Kraftraum möglich machen,steht auch auf dem Programm. Wermag, kann selbst einen Blick hinein-werfen. Auch eine unvergesslicheAchterbahnfahrt erwartet die Besu-cher. Denn die Videobrille OculusRift lässt ihren Nutzer vollständig invirtuelle Welten eintauchen. Ob VierGewinnt, Halma oder Tic-Tac-Toe –Wer beim Brettspiel gegen einenComputer antreten will, ist hierebenfalls richtig. Informatiker erklä-

ren dabei, wie Künstliche Intelligenzdahinter schaltet und waltet.

Bei gutem Wetter steigt auf demPlatz der Informatik (vor GebäudeE1 5) ab 10.30 Uhr jeweils zur hal-ben Stunde ein kleiner Flugroboterin die Luft. Dank einer ausgeklügel-ten Software ist er in der Lage, sichselbst durch die Luft zu steuern.

Einen Einblick in die Forschungvon Saarbrücker Bioinformatikerngibt Professor Hans Peter Lenhof inseinem Vortrag „Bioinformatik: VomGenom zum Medikament“ um 12.45Uhr (Geb. E1 5). Im Vortrag „Infor-matik – Damit das Licht nicht aus-geht“ um 13.45 Uhr zeigt Professor

Holger Hermanns unter anderemauf, wie die Energiewende nur mitHilfe der Informatik gelingen kann.

Im Mittelpunkt stehen ferner dassichere Surfen im Netz und der Da-tenschutz. Professor DominiqueSchröder vom Center for IT-Securi-ty, Privacy and Accountability (CI-SPA) geht in seinem Vortrag um13.15 Uhr (Geb. E1 5) auf Geheim-dienste und bösartige Hacker ein.Forscher des CISPA zeigen darü-ber hinaus, wie sie mit der Daten-brille „Google Glass“ die IT-Sicher-heit erhöhen. Sie führen auch vor,wie Hacker Zugangskarten überlis-ten und über das Internet E-Mails

mitlesen. Außerdem erfahren Besu-cher, wie eine in Saarbrücken ent-wickelte App vor dem Datenklau aufdem eigenen Smartphone schütztund was in punkto Datenschutz beiintelligenten Stromzählern zu be-achten ist.

Für Schüler, die sich für ein Infor-matik-Studium interessieren, gibtes im Max-Planck-Foyer zudem In-fos zu den einzelnen Studiengän-gen. Kleine Besucher können bei ei-nem Malwettbewerb Roboter zeich-nen und Lego-Roboter selber pro-grammieren. Für das leibliche Wohlist mit kostenlosem Popcorn undSnacks im iCoffee gesorgt.

INFORMATIK

Die Datenbrille sorgt für Sicherheit Warum Geldabheben mit Google Glass sicher ist, erkären Saarbrücker Informatiker am Tag der offenen Tür

Geld abheben mit Google Glass? Wie das geht, erklären Saarbrücker Informatiker am Tag der offenen Tür. Foto: Oliver Dietze

VON MELANIE LÖW

Am Tag der offenen Tür stellt sichauch die Saarbrücker Informatikvor. Ein buntes Programm erwar-tet die Besucher: Vom schreiben-den Klavier über einen Flugrobo-ter bis zum Schutz vor bösartigenHackerangriffen – die Wissen-schaftler geben Einblick in ihreForschung. Auch Infos zum Studi-um stehen auf dem Programm.

So ein Ritter hat’s gut. Verdient vielGeld im Krieg, und wenn er nachHause kommt, empfängt ihn einegepflegte Burg mit einem großenGefolge, das mit einem Festmahlaufwartet und dem heimkehrendenRecken die Wohnstube einheizt, sodass er gemütlich die Füße vormKamin ausstrecken kann.

Es gab bestimmt Ritter, die einsolches Leben führten. Sie warenaber die Ausnahme. „Das Lebenauf der Burg war sehr viel anstren-gender als in der mittelalterlichenRitterlyrik dargestellt“, erklärt Cars-ten Geimer. „Eine Burg war ein Wirt-schaftsbetrieb, in dem der Burgherrin der Regel auch selbst mit Handanlegen musste“, erklärt der Histori-ker, der am Tag der offenen Tür ei-nen Vortrag über das Alltagslebenauf Burgen hält.

In elitären Kreisen, bei Herzögen,Königen und ähnlich hohen Adeli-gen, waren Festmahle und Jagd-ausflüge häufig anzutreffen. Auchschuftete ein Herzog oder König na-türlich nicht gemeinsam mit seinenUntertanen. Auf der normalen Rit-terburg hingegen tat der Burgherr

das sehr wohl. Denn Burgen sind füreine lange Zeit grundsätzlich nichtmehr als ein Wehrturm mit einer Pa-lisade darum, auf denen das Lebenhart und ungemütlich war. Erst aufaufwändigen Burgen des Spätmit-telalters wurde die Trennung inSchlafkammer und Wohnstube üb-lich. „Auch Fensterglas war eherselten, obwohl es schon Butzen-scheiben gab. Billiger und verbrei-teter waren Pergament, Holz, Tuchoder eine aufgespannte Fischbla-se“, erklärt Carsten Geimer.

Er spricht auch über Regeln desZusammenlebens. „Der Alltag aufBurgen, die von mehreren Burgher-ren bewohnt wurden, so genanntenGanerbenburgen, wurde mit förmli-chen Verträgen geregelt“, erklärtCarsten Geimer. Die Verträge fürdas mittelalterliche „Burg-Sharing“regeln zum Beispiel, was zu tun ist,wenn sich die Knechte zweier Her-ren miteinander prügeln oder es so-gar zu tödlichen Auseinanderset-zungen kommt. Für kleinere Verge-hen gab es eine Gemeinschaftskas-se, in die Strafgelder eingezahltwurden. „Ein berühmtes Beispiel füreine Ganerbenburg ist die BurgEltz“, erklärt Carsten Geimer. Zeit-weise teilten sich vier Linien desHauses Eltz die Burg.

Jahrhunderte, bevor sich die Her-ren von Eltz über die Regeln ihresZusammenlebens einigen muss-ten, gab es eine keltische Kultur inMitteleuropa. Wie deren Alltag aus-sah, wissen Patrick Meyer und Mari-us Kempf sehr gut. Sie präsentieren

am Tag der offenen Tür keltischeWaffen und Alltagsgegenständeder vorrömischen Eisenzeit, die siein ihrer Freizeit nachbauen. Beidesind seit Jahren in einem Projektüber die so genannte Latène-Zeit imSaarlorlux-Raum engagiert(www.projekt-latene.de). Am Tagder offenen Tür zeigen der ehemali-ge Student Patrick Meyer sowieLehramtsstudent Marius KempfSchwerter, Helme, Schilde, Lanzen,Schuhe, Rasiermesser, Schreibge-räte, Ohrlöffel und viele andere kelti-sche Gegenstände, die sie den his-torischen Vorbildern nachempfun-

den haben. Wie schwierig solche Rekonstruk-

tionen anzufertigen sind, weiß auchStefan Bauer. Er zeigt, in Ergänzungzu Kempf und Meyer, Stücke ausdem klassischen Griechenland, dieer nachgebaut hat beziehungswei-se nachbauen hat lassen. „Denn anviele Dinge müssen Profis ran, zumBeispiel Schmiede, die Helme ferti-gen“, erklärt der Student der Alter-tumswissenschaften.

Ein korinthischer Bronzehelm istdemnach auch eine der eindrucks-vollsten Repliken, die Stefan Bauerzeigen wird. „Der Helm ist Teil einer

vollständigen Hoplitenrüstung, dieein griechischer Krieger getragenhat“, so der angehende Altertums-wissenschaftler. Neben dem Helmsind unter anderem auch die Kör-perpanzerung und ein Schild Teilder Ausrüstung, die die antikenKämpfer vor gut 2500 Jahren in derSchlacht trugen.

Um solche Sichtrepliken – optischauthentische, aber nicht mit zeitge-nössischen Techniken hergestellteGegenstände – zu fertigen, nutzendie jungen Wissenschaftler archäo-logische Funde genauso wie zeit-genössische Abbildungen auf Va-sen und Mosaiken. „Eine Ledersan-dale beispielsweise erhält sich ge-wöhnlich nicht über die lange Zeit“,sagt Stefan Bauer über das Schuh-werk, das er selbst gefertigt hat.„Man findet normalerweise nur dieEisennägel, die unter der Sohle be-festigt waren. Das Leder ist meistlängst verrottet.“ Wie die Schuheaussahen, wissen Archäologen hin-gegen von Beschreibungen undDarstellungen. „Die Rekonstruktionsolcher Gegenstände ist ein Puzzle-spiel aus verschiedenen Teilen“, er-klärt Patrick Meyer.

Ein Puzzlespiel, das die drei Alter-tumsforscher gerne mit den Gästenam 5. Juli teilen. moh

Alltagsleben auf Burgen des Mit-telalters Geb. B3 1, R. 2.17, 11 Uhr

Präsentation antiker Waffen undRüstungen Geb. B 3.1, R. 2.29, 11-13 und 14-16 Uhr

GESCHICHTE

Zeitreise auf die Ritterburg und zu den alten GriechenStudenten zeigen antike Rüstungen und Gegenstände, ein Historiker erklärt den Alltag auf mittelalterlichen Ritterburgen

Patrick Meyer, Stefan Bauer und Marius Kempf (v.l.) präsentieren am Tag der of-fenen Tür Repliken antiker Gegenstände wie hier eine Trinkschale (Kylix), einenkorinthischen Bronze-Helm, Sandalen sowie einen Schaber. Foto: Mohr

Das Leben auf einer Ritterburgwar sehr viel anstrengender, alswir uns das in unserer romanti-schen Vorstellung heute vorstel-len. Diese und andere Fakten undGegenstände aus ferner Vergan-genheit zeigen Wissenschaftlerund Studenten am 5. Juli.

VON THORSTEN MOHR

Wer Neues entwickeln will, ob Flug-objekte, schnelle Flitzer oder Robo-terhände, braucht Wissen gleichaus mehreren Fächern. Mit Mecha-tronik können Erfinder ihre Ideenumsetzen, und dabei vermeintlicheGrenzen überwinden: Mechatronikkombiniert Ingenieurfächer vonElektro- und Informationstechnik,Mechanik bis Fluidik. Was hierbeiSpannendes erforscht und entwi-ckelt werden kann, zeigt die Mecha-tronik am Tag der offenen Tür: Ro-boter, die auf Bällen balancieren,fliegen oder mit Formgedächtniskrabbeln, präsentieren Studentenund Wissenschaftler im Foyer vonGebäude C6 2 von 10 bis 17 Uhr.Ebenfalls von 10 bis 17 Uhr gibt esvor dem Campus Center (Geb.A4 4) zwei Rennflitzer zu bestau-nen: Studenten zeigen ein Leicht-elektrofahrzeug, das mit dem vonihnen entwickelten „Reichweiten-verlängerer“ satte 200 statt bisher60 Kilometer weit fahren kann. Unddas Evolution Racing Team vonSaar-Uni und HTW zeigt einenRennwagen, den die Studentenkonstruiert haben.

Am Infostand vor dem CampusCenter gibt es bis 17 Uhr Infos rundums Ingenieurstudium und das An-gebot für Schüler. Mit ein bisschenGlück können Jungforscher hierauch einen der begehrten Gut-scheine für ein Mitmach-Experi-ment in einem der Schülerlabore er-gattern. Eingelöst werden könnensie von 10 bis 17 Uhr im Schülerla-bor „EnerTec“, wo es um erneuer-bare Energien geht (Geb. A5 1,1.39), und im „SinnTec“ zum ThemaSensorik: Hier kann sogar eineKippschaltung gelötet werden(Geb. A5 1, 2.24).

In fünf Vorträgen, die im Foyer vonGebäude C6 2 stattfinden, gebenMechatronik-Professoren Einblickein ihre Forschung. Mini-Roboter, diein der Blutbahn ausgesetzt werden,um Krankheiten und Bakterien imKörper zu bekämpfen: Das gibt esnur im Kino. Oder? Was hier bereitsheute möglich ist, verrät Professor

Matthias Nienhaus in seinem Vor-trag „Phantasie und Realität – Elekt-rische Antriebe im menschlichenKörper“ (11 Uhr). Drähte, die sichzusammenziehen und entspannenund Robotern Muskeln verleihenkönnen, und fernsteuerbare dünneFolien: Darum geht es im Vortragvon Professor Stefan Seelecke:„Mechatronische Aktor- und Sen-sorsysteme mit multifunktionalenMaterialien“ (12.30 Uhr). KünstlicheSinnesorgane, die winzige Spurenvon Schadstoffen erschnuppern,stellt Professor Andreas Schützevor: „Moderne Gassensorsystemefür Sicherheit, Komfort und Energie-effizienz“ (13.30 Uhr). Informatio-nen über die Mechatronik-Studien-gänge gibt Schütze im Vortrag um14 Uhr. Dass Lager, die überall Ein-satz finden, wo sich etwas bewegtoder dreht, wie beim Auto zwischenRad und Achse, ganz ohne Berüh-rung auskommen können, zeigtProfessor Joachim Rudolph: Im Vor-trag „Berührungslose elektromag-netische Präzisionslagerung: Me-chatronik par excellence“ geht esum Magnetlager ohne Reibung, dieStörungen ausgleichen können (15Uhr).

MECHATRONIK

Sensoren, Roboter und schnelle FlitzerWerden in Zukunft Mini-Roboterin unserem Körper Krankheitenheilen oder Bakterien bekämpfen?Wie können Sensoren Schadstof-fe in der Luft erschnuppern? AmTag der offenen Tür beantwortendie Mechatroniker diese Fragen.

VON CLAUDIA EHRLICH

Am Tag der offenen Tür zeigen die In-genieure unter anderem diesen Roboter,der problemlos das Kunststück schafft,auf einem Ball zu balancieren. Foto:Oliver Dietze

„Menschenbilder und Erinnerung“:So ist die Fotoausstellung „Woherund wohin?“ untertitelt, die am 5. Ju-li am Tag der offenen Tür der Uni-versität des Saarlandes in den Räu-men des Instituts für KatholischeTheologie eröffnet wird. Gezeigtwerden Arbeiten der Studenten Jo-hannes Berrens und Torsten Be-cker. Die Bilder von Johannes Ber-rens – auf Reisen durch Afrika undIndien entstanden – zeigen Men-

schen in ihrem Alltag und sind, davollkommen unretuschiert, sehr au-thentisch und kraftvoll in ihrer Aus-sage. Berrens dokumentiert in ih-nen die Chancen kultureller und reli-giöser Vielfalt.

Torsten Becker nähert sich sei-nen Themen „Leben und Tod“ und„Formen (religiöser) Erinnerungs-kultur“ auf völlig andere Weise. Sei-ne Techniken sind Fotomontageund Verfremdung. Torsten Becker

bezeichnet seine Arbeiten selbstals Such-Bilder, deren Vielschich-tigkeit und Komplexität sich oft erstnach mehrmaligem Betrachten er-schließt.

Den Bildern werden jeweils pas-sende kurze literarische oder theo-logische Textpassagen gegen-übergestellt, die Impulse zu weite-ren Betrachtungen geben sollen.Die Ausstellung wird am 5. Juli um11 Uhr eröffnet. red

Fotoausstellung „Woher und wohin?“Abiturienten können sich bis 15. Julifür bestimmte zulassungsbe-schränkte Fächer an der Saar-Unibewerben. Dazu zählen zum Bei-spiel die Lehramtsstudiengänge,die Psychologie und die Studien-gänge der Rechts- und Wirtschafts-wissenschaft. In alle zulassungs-freien Studiengänge können sichInteressierte vom 1. August bis zum30. September einschreiben. Infosgibt’s am Tag der offenen Tür. red

Frist endet bald

Abiturienten können sich oft nichtentscheiden, ob sie Physik, Che-mie, eine Ingenieurwissenschaftoder doch eher Informatik studierensollen. Im ersten Semester kommendann oft Probleme mit dem im Ver-gleich zur Schule recht hohen Tem-po der Lehrveranstaltungen hinzu.Etliche Studenten brechen in dieserPhase ihr Studium ab oder wech-seln in ein anderes Studienfach. Umdas zu verhindern, will die Saar-Uniab dem kommenden Jahr einenvierjährigen Bachelor-Studiengangin den Natur- und Ingenieurwissen-schaften anbieten. Dieser richtetsich auch an Abiturienten, die an ei-nem interdisziplinären Angebot in-teressiert sind. Studienanfängerwerden ein Jahr lang intensiv dabeiunterstützt, sich ihrem Wunschfachanzunähern und den Studienverlaufnach ihren Bedürfnissen zu gestal-ten. Im ersten Studienjahr werdendie Studenten Vorlesungen und Se-minare in mindestens vier Studien-fächern wie zum Beispiel der Infor-matik, Physik, Chemie und Werk-stofftechnik besuchen. Dabei ler-nen sie deren jeweilige Methodikkennen.

Mit ihrem Projekt ‚Bachelor-PlusMINT‘ konnte sich die Universitätdes Saarlandes in einer Ausschrei-bung der Heinz Nixdorf Stiftung unddes Stifterverbandes der Deut-schen Wissenschaft gegen 110Hochschulen durchsetzen. Sie wirdjetzt über zwei Jahre mit 250.000Euro unterstützt. mey

Infos am Tag der offenen Tür amStand der Studienberatung

Leichtere Wahlim MINT-Bereich

Abkürzungen: F = Führung, FW =Festwiese, MM = Mitmachange-bot, SB = Studienberatung, V =Vortrag, KP = Kinderprogramm

Durchgehende Angebote

ab 9 Uhr

Zentrale SB, A4 4, EG, bis 16 Uhr

ab 10 Uhr

MM Biochemie zum Anfassen,A4 3, Mikroskopierraum, bis 12 Uhr

MM Nanotechnologie, D2 2, FoyerEG/Labore, bis 12 Uhr und 13 Uhr

KP Schnitzeljagd durch die Archäo-logische Sammlung, B3 1, R. 1.28-20, bis 13 Uhr

MM Von der Eizelle zum Lebewe-sen, A4 3, Mikroskopierraum, bis 13Uhr

MM 500m-Ruder-Ergometer-Championship, FW, bis 13 Uhr

F SULB, B1 1, Halle, bis 13 Uhr

Bücherschnäppchen in der SULB,B1 1, 1. OG, Infosaal 2, bis 14 Uhr

Führungen DFKI: EFFEKT, MOBIA,Kochbot, Simulierte Realität, Fern-sehen der Zukunft, Supermarkt derZukunft, Künstliche Intelligenz, alleD3 2, alle bis 14 Uhr

Posterausstellung „Elliptische Ex-perimente“ und „Einführung in diekognitive Linguistik“, C5 3, Schwar-zes Brett, bis 14 Uhr

KP Experimentalphysik, C6 3, Go-fex, bis 14 Uhr

Führungen Physik: Fünfachs-CNC-Maschine, Laserpinzette, Quanten-physik, Signalübertragung, alleE2 6, Foyer UG, alle bis 14 Uhr

MM Colis, Kokken und Bazillen,A4 3, Mikroskopierraum, bis 14 Uhr

Digitale Medien im Mathematikun-terricht, E2 4, R. 114, bis 14 Uhr

SB Romanistik, Frankreichzentrum,Ethnologie/Anthropologie, alle vorA4 4, alle bis 14 Uhr

Gesang, FW, bis 14 Uhr

SB Lehrerbildung, A5 4, 3. OG, bis14.30 Uhr

Informatik-Express, gesamter Cam-pus, bis 15 Uhr

Essen und Trinken sowie Gratis-Popcorn, Platz der Informatik, bis 15Uhr

SB Informatik, E1 5, bis 15 Uhr

Demo Assistenzsysteme für Flug-lotsen, vor A4 4, bis 15 Uhr

MM Geld abheben mit GoogleGlass, Videobrille, Spielen gegenKünstliche Intelligenz, Der magi-sche Spiegel, E1 5, bis 15 Uhr

Demos Informatik: Klavier alsSchreibtastatur, Spionage-Appsenttarnen, Datenschutz, AnalogerEinbruch mit digitalem Know-How,E1 5, bis 15 Uhr

SB Jura, C3 1, R. 001, bis 15 Uhr

MM Mikroskopieren Proteinkristalle,Gedächtnis Honigbienen, A4 3,Mikroskopierraum, bis 15 Uhr

SB Europa-Institut Recht, C3 1, Vor-raum EG, bis 15 Uhr

V Doktorandenkolleg MuTra, A1 3,R. -1.11, bis 15 Uhr

MM Mathematik, E2 1, bis 15 Uhr

SB Jura und Wiwi, vor A4 4

MM Nanowelt, FW, bis 15 Uhr

Veganes Essen, FW, bis 15 Uhr

SB Mentorenpr., FW, bis 15 Uhr

Essen Südamerika, FW, bis 15 Uhr

MM Einschätzung von Führungs-kräften, A2 4, R. 1.25, bis 15 Uhr

Friseursalon, A4 4, bis 15 Uhr

KP Roboter malen, E1 5, bis 15 Uhr

Schätze der Wirtschaftswissen-schaften, B4 1, 1. OG, bis 16 Uhr

Open House im Fernstudienzen-trum, A4 4, R. 2.03, bis 16 Uhr

SB Studentenw., A4 4, bis 16 Uhr

Bot. Garten, B7 1, bis 16 Uhr

Kuchenverkauf, FW, bis 16 Uhr

SB Int. Office, FW, bis 16 Uhr

Sprachenlernen am Sprachenzen-trum, vor A4 4, bis 16 Uhr

Grillstand, FW, bis 16 Uhr

SB Computerlinguistik, Psycholin-guistik und Phonetik, FW, bis 16 Uhr

Chinesisches Essen, FW, bis 16 Uhr

Infos Präventionsbeauftragter, FW,bis 16 Uhr

Infos Gasthörer, vor A4 4, bis 16 Uhr

Infos Uni d. Großr., A4 4, bis 16 Uhr

SB Slavische Kulturen + slavischesEssen, vor A4 4, bis 16 Uhr

SB Pharmazie, FW, bis 16 Uhr

Demo Leichtelektrofahrzeug, vorA4 4, bis 17 Uhr

Live Hacking: Gefahren im Web,B4 1, R. 0.27.1, bis 17 Uhr,

Quiz Fremdspr., FW, bis 17 Uhr

SB Kath. Theol. und Religiöse Trad.in Europa, A 4 2, R. 3.24, bis 17 Uhr

Menschen-Bilder und Erinnerung,A 4 2, R. 3.24, bis 17 Uhr

Mechatronik-Exponate, C6 2, Foy-er, bis 17 Uhr

MM Schülerlab. EnerTec, A5 1, R.1.39, SinnTec, R. 2.24, bis 17 Uhr

Computersicherheit und Daten-schutz, E1 4, bis 17 Uhr

MM Study Finder, A1 3, 3.OG, bis17 Uhr

Gründer-Campus, FW, bis 17 Uhr

SB Anglistik, Amerikanistik & Anglo-phone Kulturen, vor A4 4, bis 17 Uhr

Evolution Racing Team Saar, vorA4 4, bis 17 Uhr

SB Mechatronik, A4 4, bis 17 Uhr

Infos Energiemustercampus, vorA4 4, bis 17 Uhr

Infos MTP e.V., vor A4 4, bis 17 Uhr

Infos und Kuchenverkauf Amicale,FW, bis 17 Uhr

SB Kulturwiss., A4 4, bis 17 Uhr

Stipendieninfo: Stiftung der Deut-schen Wirtschaft, FW, bis 17 Uhr

Infos und Kuchen: Centre Juridi-que, vor A4 4, bis 17 Uhr

MM KIST Europe: Nano-Enginee-ring, koreanische Speisen, GreenAlgae Treatment, Nanomaterialienund Umwelt, alle FW, alle bis 17 Uhr

Ausstellung: Christus, Volk undFührer, A4 2, 3. Stock, bis 17 Uhr

SB Agentur für Arbeit, vor A4 4, bis17 Uhr

MM Mit Lego-Robotern Aufgabenlösen, E1 5

ab 10.30 Uhr

SB Psychologie, A1 3 , R. 2.04, bis17 Uhr

Demos und MM Experimentalphy-sik, C6 3, Foyer, bis 15 Uhr

F Uni-Fit, B5 1

Flugschau: Der Roboter am Him-mel, halbstündlich, vor E1 5

V Live Hacking, halbstündlich, E1 5

F „Exzellente Informatik“, halb-stündlich, vor A4 4

ab 11 Uhr

SB Sportstudium, B8 2, R. 0.22 und0.23, bis 12 Uhr, auch 14-15 Uhr

Präsentation antiker Waffen undRüstungen, B3 1, R. 2.29, bis 13 Uhrund 14-16 Uhr

MM Romanistik, vor A4 4, bis 14 Uhr

Stimme sichtbar machen, C7 2, bis14 Uhr

SB students@work, vor A4 4, bis 14Uhr

MM Umweltlabor, vor A4 4, bis 14Uhr

Demos: Identifikation von 1.000Sprachen und Assistent am Lotsen-platz, vor A4 4, bis 14 Uhr

SB Elsa Saarbrücken, A5 4, Keller,bis 15 Uhr

Grüner Schwenker für Denker, vorC6 3, bis 17 Uhr

Tieftemperatur-Gastronomie, C6 3

ab 11.30 Uhr

Mittagessen in der Mensa, D41, bis13.30 Uhr

ab 12 Uhr

MM Sechsbeinige Mitbewohner,A4 3, Mikroskopierraum, bis 15 Uhr

Mitmachangebot chemische Expe-rimente, C4 2, Praktikumsräume,bis 16 Uhr

Jazz und aktuelle Musik, FW, bis 17Uhr

ab 13 Uhr

SB Biologie, A4 3, Seminarraum, bis13.30 Uhr

MM Muskeldehnbarkeit im Alterns-gang, B8 2, R. 106, bis 15 Uhr

MM Sportwissenschaft Tests, UniSporthalle, bis 15 Uhr

Infos Zentrum f. Schlüsselkompe-tenzen, vor A4 4, bis 17 Uhr

MM Potenzialanalyse, A4 4, 1. OG,bis 17 Uhr

ab 14 Uhr

MM Die Blüten des Sommers, A4 3,Mikroskopierraum, auch 14 Uhr

Angebote mit feststehen-den Zeiten

9.30 Uhr

Preise beste Mathe- und Informatik-abiturienten, E2 2, G.-Hotz-HS

10 Uhr

V Materialwissenschaft und Werk-stofftechnik, D3 3, R. 2.15

V Bewerben an der Saar-Uni, B4 1,R. 0.04, auch 14 Uhr

MM Saarländisch-Quiz, C5 3, 2.09,auch 13 Uhr

V Was macht den Tod schlecht für

uns?, C5 2, R. 202

V Lehrer werden!?, A5 4, R. 310,auch 12.30 Uhr

MM Haltungsanalyse und Training,B8 1, R. 023 und Foyer

MM Intelligenztest, A1 3, HS I, auch14 Uhr

Kolloquium Interkulturelle Kommu-nikation, C5 2, HS 401

10.30 Uhr

V Graphene, C6 4, HS I

V Von „Noncy“ bis „Ombur“, C7 2,Seminarraum, EG

V Übersetzerstudium und For-schung, A2 2, R. 1.20

11 Uhr

V Magnetismus, C6 4, HS I

F Transmissions- und Rasterelek-tronenmikroskopie, D2 2, Foyer,auch 13 Uhr

V Jura an der Saar-Uni, C3 1, R.001, auch 12 und 13 Uhr

F Von der Petrischale zur Massen-kultur, A1 5, EG, auch 11.30 Uhr

V Krieg der Medien, C5 3, R. U 10,auch 15 Uhr

V Machen gewalthaltige Computer-spiele aggressiv?, A2 4, R. 1.32,auch 13.30 Uhr

F Zerstörungsfreie Prüfung aus derLuft! E3 1, auch 14.30 Uhr

SB Was ist Mathematik? Was ist In-formatik? Und was ist es nicht? E1 5

V Das „Gottesteilchen“, C6 4, gr. HS

Historische Führung, vor A4 4, Bus-haltesstelle, auch 13 und 14 Uhr

V Universum auf A4, C4 3, gr. HS

V Alltag auf Burgen, B3 1, R. 2.17

V zur Ausstellung Woher und wo-hin?, A4 2, R. 3.24, auch 14 Uhr

V Bewegung und Ernährung, B8 1,R. 0.22, ab 12 Uhr Mitmachangebot

V Es wird wärmer, C5 2, R. 5.37

V Gut informiert ist halb studiert,C5 3, 2. OG, R. 206

SB Bildwissenschaften der Künsteund Kunstgeschichte, B3 1, R. 1.30

V Literatur u.Ökologie, C5 3, R. 425

V Von der Genetik zur Epigenetik,A4 3, Seminarraum

V Forschung Übers. und Dolmet-schen, A2 2, R. 1.20

V Frankreichorientiert studieren,A4 2, R. 2.11.1

F iGEM Labor, A2 4, 3. Stock, auch13 und 15 Uhr

F Mensa, D4 1, auch 12 und 13 Uhr

V Elektrische Antriebe im KörperGeb. C6 2, Foyer

11.15 Uhr^

V Sprachverarbeitung, C7 2, Semi-narraum EG

V Social Media im Einzelhandel,A5 4, R. 2.06

V Umweltethik, C5 2, R. 202

MM Von der Handschrift zur Edition,B3 1, R. 2.30

11.30 Uhr

MM Zumba, vor A4 4, auch 13 Uhr

V Archäologische Forschungen inKaunos, B3 1, HS III

V Elektromotoren, C6 2, Foyer

11.45 Uhr

V So rechnet Deutschland, E1 5

12 Uhr

MM Polnisch, C5 3, U14

V Mikrowellen-Quanten-Systeme,C6 4, HS I

V Religiöse Überzeugungen undzeitgenössische Kunst, A4 2, Semi-narraum

V Physik und Chemie in der Küche,C6 4, Großer Hörsaal

V Literatur im Saarland im 15. Jahr-hundert, C5 3, R. 2.06

V Nährstoffbelastungen der Theel,C5 2, R. 5.37

Physik am Mikroskop E2 6, R. 3.28

SB Eu. Management, A5 4, R. 2.06

12.15 Uhr

V Mathematik in tomographischenAnwendungen, E1 5

12.30 Uhr

V Mittelalterliche Handschriften,B3 1, R. 2.17

MM Russisch, C5 3, R. U 10

Campus-Führung, vor A4 4, über-dachte Bushaltestelle, auch 13.30und 14.30 Uhr

V Mechatronische Aktor-/Sensor-systeme, C6 2, Foyer

12.45 Uhr

V Vom Genom zum Medikament,E1 5

13 Uhr

V Der Kronschatz der dt. Könige,B3 1, R. 2.17

Crashkurs Bulgarisch, C5 3, R. U10

Hochschulsportangebot, FW

Japanisch, C5 4, R. 2.09

V Materialforschung, D3 3, R. 2.15

MM Antike Münzen, B3 1, R. 2.30

Karriere-Coaching, A4 4, 1. OG, R1.04, auch 15 Uhr

V Die schriftliche Bewerbung, A4 4,1. OG, R 1.01

V Germanistikstudium, C5 3, 2. OG,R. 206

F Die Geheimnisse der offenen Tür,vor A4 4

13.15 Uhr

V Cybersicherheit, E1 5

Buchpreisverleihung der DPG,C6 4, großer Hörsaal

MM Chinesisch, C5 4, R. 3.19

13.30 Uhr

V Web-Sicherheit, B4 1, R. 0.26

Tschechisch, C5 3, R. U10

IK - Und was dann?, C5 2, R. 401

V Gassensorsysteme, C6 2, Foyer

13.45 Uhr

V Informatik – Damit das Licht nichtausgeht, E1 5

14 Uhr

MM Kroatisch, C5 3, R. U14

V Physik in der Musik, C6 4, Gr. HS

V Führungskompetenzen, A4 4, 1.OG, R 1.01

MM Schlüsselkompetenzen-Zirkel-training, A4 4, 1. OG, auch 15 Uhr

Infos Mechatronik, C6 2, Foyer

V Studium im Ausl., A4 4, R. 2.41

14.15 Uhr

MM Franzosen sind anders, Deut-sche auch, C5 2, R. 316

14.30 Uhr

V Haftung beim Online-Banking,B4 1, R. 0.26

15 Uhr

V Vorstellungsgespr., A4 4, R 1.01

V Berührungslose Lagerung, C6 2,Foyer

15.30 Uhr

V Bitcoin, B4 1, R. 0.26

16 Uhr

V Int. bewerben, A4 4, 1. OG, R 1.01

TAG DER OFFENEN TÜR Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 6Montag, 30. Juni 2014

STUDIUM UND KARRIERECampus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 7Montag, 30. Juni 2014

13 Quadratmeter, ein Computer aufeinem wuchtigen Schreibtisch, Re-gale mit Ordnern, ein Kinderbild miteinem dicken roten Herz an derPinnwand. Das ist die Keimzelle vonCorinna Mamoks neuem Arbeitsle-ben, die Schaltzentrale ihrer Firma„Mamok’s“ im Starterzentrum derSaar-Uni. „Mein Lager habe ich da-heim“, klärt die 27-Jährige auf. Sievermietet Baby- und Kindersachen,vom Kinderwagen bis zum Trage-tuch. „Lassen Sie Ihr Kind selbstentdecken, was das Richtige für esist“ steht auf ihrem Werbe-Flyer.

Wie hat sie selbst entdeckt, wasfür sie das Richtige ist? „Auf Umwe-gen“, sagt sie. Zuerst hatte sich Co-rinna Mamok einen anderen Traumerfüllt. „Ich habe festgestellt, dassTierarzthelferin nicht mein Traum-job war.“ Dann studierte sie Be-triebswirtschaftslehre an der Saar-Uni. „Damit stehen einem vieleMöglichkeiten offen, da musste ichmich noch nicht festlegen. Ich hattekeine konkrete Vorstellung, waswirklich zu mir passt.“ Kurz vor demAbschluss wurde sie schwanger.Die Prüfungen mit Baby-Bauch wa-ren kein Problem; die letzte schriebsie im Februar, Tochter Pia kam imApril zur Welt. „Die Uni kam mir sehrentgegen“, sagt sie.

Etwa als Pia, heute zwei Jahre alt,noch ganz klein war. „Die Übungs-leiterin hat mir die Unterlagen ein-fach nach Hause geschickt, so ha-be ich nichts verpasst und konnteweiterstudieren“, sagt Mamok. DieFrage der Berufswahl wurde als Ein-steigerin mit Baby nicht leichter.„Ich wollte arbeiten, wie ich es mag,Spaß am Job haben, Arbeit und Fa-milie vereinbaren. Als Anfängerineinen Teilzeitjob zu finden, noch da-zu einen, der perfekt passt, istschwierig“.

Die Erleuchtung kam wie so oftaus unerwarteter Richtung. „Als jun-

ge Mutter macht man schnell Fehl-käufe. Der sündhaft teure Kinder-wagen entpuppt sich als unprak-tisch, das Baby mag nicht ins neueWickeltuch. Außerdem stehen dieSachen schnell im Keller rum, weildas Baby rausgewachsen ist“, sagtsie. Wäre doch toll, wenn man hoch-wertige Sachen mieten oder vorherausprobieren könnte. „Da kam mirdie Idee, genau das anzubieten.Mach Dir den Job doch einfachselbst, dachte ich.“

Während des Studiums hatte siebeim Gründer-Cup der Saar-Unimitgemacht, einem Planspiel, beidem Studenten zur Übung eine Fir-ma gründen. Dadurch kannte siedie Ansprechpartner bei der Kon-taktstelle für Wissens- und Techno-

logietransfer (KWT) der Uni. „Ich ha-be einfach einen Termin ausge-macht. Und ich habe geglaubt,dass die mich auslachen“, erzähltMamok. Aber im Gegenteil. „Beimeinem ersten Termin saßen wirgleich zu viert zusammen. MeinPlan wurde ernsthaft durchdacht,da kamen viele neue Ideen undTipps, das hat mir unheimlich ge-holfen. So etwas hatte ich nicht er-wartet“, erinnert sie sich. Und dann:das eigene Büro im Starterzentrum.Corinna Mamok nutzt hier die gutausgebaute Infrastruktur und dieNachbarschaft zu anderen Jungun-ternehmern.

Seit gut 20 Jahren hilft die KWTGründern: „In mittlerweile drei Star-terzentren werden günstig Ge-

schäftsräume zur Verfügung ge-stellt und alle Gründungsphasenmit einem großen Angebot unter-stützt – von der Checkliste zum Startbis hin zu Seminaren, Workshopsund einem umfassendenCoaching-Programm“, sagt KWT-Chef Axel Koch. Rund 1.400 Ar-beitsplätze und über 260 Firmensind so inzwischen entstanden.„Klar, aller Anfang ist schwer, aberhier habe ich bei Fragen immer An-sprechpartner“, sagt Corinna Ma-mok. Ihre Produkte liefert sie nachganz Deutschland, sogar bequemans Urlaubsziel, flexibel und güns-tig, baut hierfür auf den Direktkon-takt zu namhaften Herstellern, legtviel Wert auf Qualität. „Baby- undKindersachen sind absolute Ver-trauenssache, da muss alles ein-wandfrei, sauber und sicher sein.Und das biete ich“, sagt sie. 13Quadratmeter misst ihr Büro – für ei-ne gute Idee ein Riesen-Spielplatz!

www.mamoks.de

FIRMENGRÜNDUNG

Mach dir den Job doch einfach selbstAbsolventin Corinna Mamok hat sich mit einer ungewöhnlichen Idee selbstständig gemacht

Corinna Mamok und ihre Tochter Pia haben offenbar alles richtig gemacht. Die jungeMutter hat nach ihrem Studium eine ungewöhnliche Idee in die Tat umgesetzt: Sievermietet Baby- und Kinderartikel. Foto: Karin Trinh

HINTERGRUND

Die Saar-Uni ist „EXIST-Grün-derhochschule“. Das Bundes-wirtschaftsministerium hat sie zueiner der bundesweit bestenGründerhochschulen gekürt.Die Auszeichnung ist mit einerFörderung von mehreren Millio-nen Euro verbunden, um dieZahl der Gründungen weiter zusteigern. Dazu wird eine nach-haltige Gründungskultur in Leh-re und Forschung, Verwaltungund Forschungsinstituten aufdem „Gründer-Campus Saar“verankert. Für potenzielle Gründer wurdeein großes Qualifikations-Ange-bot entwickelt, das von Semina-ren und Workshops über Busi-nessplan-Schools bis hin zumProgramm „Junge Unternehmerim Training (jUNIT)“ reicht, beidem Studenten Aufträge alsselbstständige Unternehmerbearbeiten können. Die Wirt-schaftswissenschaften belegenin Rankings zu „Mittelstand undUnternehmensgründung“deutschlandweit den erstenPlatz. ehr

www.kwt-uni-saarland.de

Corinna Mamok hat sich im Star-terzentrum der Saar-Uni denTraum von einer eigenen Firmaverwirklicht. Unter dem Namen„Mamok’s“ vermietet die jungeMutter hochwertige Baby- undKinderartikel – und vereinbart Fa-milie und Karriere so, wie es ihrgefällt.

VON CLAUDIA EHRLICH

Im Studium setzte sie sich schwer-punktmäßig mit der frühen Neuzeitauseinander, heute kümmert siesich um die Informations- und Kom-munikationstechnik großer Konzer-ne: Julia Ewen, die2005 ihren Studienab-schluss im Fach Histo-risch orientierte Kultur-wissenschaften an derSaar-Uni gemacht hat,ist seit Februar diesesJahres Managerin imMarketing von T-Sys-tems International. Die-se Telekom-Sparte be-treut ausschließlichgroße Geschäftskun-den. „Den Kundenklarzumachen, dasssie jetzt den Wandel ineine digitale Welt voll-ziehen müssen, ist eineunserer größten He-rausforderungen“, er-läutert Julia Ewen.

Die 34-Jährige ist fürdie Aus- und Weiterbildung der Ver-triebsmannschaft verantwortlichund leitet dabei ein Team von 15Mitarbeitern. Eine Position, die sich„Vice President Sales Enablement“nennt. „Hier geht es beispielsweisedarum, den Vertrieblern die richti-gen Marketing-Materialien undTools an die Hand zu geben, mit de-nen sie die Produkte beim Kundenpräsentieren können.“ Und ebendarum, den digitalen Wandel in denKöpfen zu verankern. „Dazu mussein Verkäufer nicht nur sehr genauüber das Produkt Bescheid wissen,sondern vor allem darüber, wie manes verkauft“, erläutert Julia Ewen.Dazu arbeitet sie an der Schnittstel-le ganz unterschiedlicher Bereiche.„Ich muss beispielsweise Leute ausdem Marketing und dem Businessmit ganz unterschiedlichen Meinun-

gen zusammenbringen.“Dass sie genau das schafft – in-

terdisziplinär zu denken und eineFülle komplexer Informationen aufdas Wesentliche zu reduzieren –habe sie in ihrem kulturwissen-schaftlichen Studium gelernt, meintdie junge Saarländerin. Das Studi-enfach habe sie gewählt, weil sie ur-sprünglich ins Kulturmanagementwollte. „Den hohen Praxisanteil imStudium fand ich toll.“ So arbeitetesie unter anderem im Museum, imKultusministerium und bei einem In-dustriekulturfestival. Das sei allesspannend und lehrreich gewesen,doch da die finanziellen Mittel imKulturbereich eher knapp bemes-sen sind, stand am Ende die Ent-

scheidung, lieber in ei-nem Unternehmen zuarbeiten – „mit einemunbefristeten Vertrag.“

Nach dem Studien-abschluss bewarbsich Julia Ewen für einsechsmonatiges Prak-tikum bei T-Systems.Danach arbeitete siefünf Jahre beim Soft-ware-UnternehmenIMC, wo sie zunächstdas Event-Manage-ment leitete, dann dasinternationale Produkt-Marketing. 2010 konn-te sie schließlich überpersönliche Kontaktezu T-Systems wech-seln – in den Stab vonGeschäftsführer Ferri

Abolhassan. Nach einem Jahr hatteJulia Ewen die Leitung des Stabs in-ne – drei Jahre lang. „In dieser Zeithabe ich viel gelernt; man wird be-lastbar, schafft es, Komplexität zureduzieren und ein hohes Tempovorzulegen.“

Seit Februar dieses Jahres ist sieselber Managerin. „Als Stabsleiterinmusste ich ganz viele Bälle gleich-zeitig in der Luft halten, jetzt habeich Gelegenheit, mich auf ein The-ma zu konzentrieren“, freut sich Ju-lia Ewen über ihre neue Position –und verrät ihr persönliches Erfolgs-rezept für die Karriere: „Im Laufeder Zeit habe ich mir ein persönli-ches Netzwerk aufgebaut und mirimmer Nischen und Themen ge-sucht, wo ich mit meiner Expertiseeinen ‚Orchideenstatus‘ hatte, mitdem ich punkten konnte.“

KULTURWISSENSCHAFTEN

Von der Kulturwissenschaft zumManagement eines Großkonzerns Julia Ewen hat an der Saar-Uni dasFach Historisch orientierte Kultur-wissenschaften studiert. Da sieihren Berufsweg immer abseitsder ausgetretenen Pfade suchte,entschied sie sich für eine beruf-liche Karriere in einem Unterneh-men. Seit Anfang dieses Jahres istdie 34-jährige Saarländerin imMarketing Management Team derT-Systems tätig.

VON GERHILD SIEBER

„Den hohenPraxisanteil im Studium fand ich toll.“ Managerin Julia Ewen überdie Historisch orientiertenKulturwissenschaften

Foto: privat

Wenn der Astronaut AlexanderGerst von der Raumstation ISS ausauf die Erde blickt, ist die Welt, dieihm vertraut ist, für ihn unsichtbar.Vielleicht wünscht er sich manch-mal ein Fernrohr, um all das zu se-hen, was just in diesem Augenblickgerade unter ihm entlangzieht: Wäl-der, Flüsse, Wüsten…

Wenn der Student Nicolas Petermit dem Mikroskop auf die kleinstenStrukturen im Mikrokosmos schaut,1000-mal kleiner als der Durchmes-ser eines Haares, mag ihn ein ähn-licher Entdeckerdrang packen. Die-se Welt mit ihren unvorstellbar klei-nen Dimensionen ist sein Fachge-biet. Peter studiert im Master-Studi-engang „Mikrotechnologie und Na-nostrukturen“.

„Für mich ist es faszinierend, indiesen Dimensionen zu arbeiten“,sagt er. Er beobachtet aber nichtnur, sondern verändert auch: Wird

etwas in der Welt des Kleinsten ver-ändert, ändert sich nämlich mitunterauch etwas in der Welt des Großen.So kommt es, dass neue Materialienmit völlig neuen Eigenschaften ent-stehen, etwa solche, von denenWasser abperlt, ohne dassSchmutz eine Chance hat, sich ab-zusetzen. „Es ist sehr spannend,wie sich physikalische Eigenschaf-ten oder auch Strukturen ändern,wenn man sie sehr klein macht. Aufdiese Weise werden etwa immerschnellere und kleinere Computermöglich“, erklärt er. Sein Studien-gang bereitet ihn darauf vor, solcheStrukturen zu kontrollieren.

Nicht nur die kleine Welt entdecktPeter während seines Studiums.Seine Bachelorarbeit, die er bei Pro-fessor Helmut Seidel an der Saar-Uni und an der Peking Universitäterstellte, führte sogar zur Anmel-dung eines Patents: Peter entwi-

ckelte ein Verfahren, das beim „La-bor-auf-dem-Chip“ zur Anwendungkommen könnte. „Professor Seidelarbeitet mit Forschern aus Pekingzusammen und hat mir den Aufent-halt dort vermittelt. In unserem Fachhaben wir einen sehr persönlichenDraht zu den Professoren. Mankann Fragen zu Vorlesungen be-sprechen, aber auch andere Dingewie Auslandsaufenthalte.“ Pekingwar seine erste Reise außerhalb Eu-ropas. „Die Menschen dort warenfreundlich und hilfsbereit. Es war in-teressant zu sehen, welche unter-schiedlichen Werte Menschen ausverschiedenen Teilen der Welt ha-ben, und welche Gemeinsamkeitensie dann doch vereinen.“

Derzeit ist Nicolas Peter am Cali-fornia Institute of Technology in LosAngeles und arbeitet an seiner Mas-terarbeit. „Ich schaue mir hier neueMaterialsysteme nach Bestrahlung

an“, sagt er. Vermit-telt hat diesen Auf-enthalt der Chefdes Leibniz-Insti-tuts für Neue Mate-rialien (INM) aufdem Campus, Pro-fessor Eduard Arzt.Peter arbeitet alsstudentische Hilfs-kraft am INM. „Die

gute Anbindung hochkarätiger For-schungsinstitute an die Uni habeich sehr zu schätzen gelernt. Manlernt neben dem Studium dort sehrviel und bekommt erste Einblicke inden Berufsalltag“, sagt er. Mit sei-nen Forschungsarbeiten setzte ersich 2012 gegen 1.200 Bewerberdurch und erhielt eines der begehr-ten MINT Excellence-Stipendien. Erhat bereits wissenschaftliche Bei-träge geschrieben und war bei Kon-ferenzen dabei, unter anderem in

Taiwan. An der Saar-Uni hat er 2012eine Konferenz von Studenten fürStudenten mitveranstaltet.

„Hier in Los Angeles macht essehr viel Spaß, all die Plätze zu be-suchen, die man aus Filmen kennt.Es ist beeindruckend, wie viele sa-genhafte Landschaften es in die-sem einen Staat gibt. Meine größteBereicherung aber sind all dieFreunde und tollen Menschen, dieich hier wie auch in Peking kennengelernt habe.“

Was ist sein Traum für die Zu-kunft? „Ich würde gerne eine For-schungsgruppe aufbauen und lei-ten. Und ich will weiter die Welt er-kunden, zusammen mit Freundenund vor allem mit Familie – denn dasist es doch, was wirklich glücklichmacht, wenn man nach einem Ar-beitstag heimkommt.“ Und denmuss er nicht im All verbringen, umseine Träume zu verwirklichen. ehr

MATERIALFORSCHUNG

Astronaut im kleinen KosmosNicolas Peter studiert „Mikrotechnologie und Nanostrukturen“ und entdeckt dabei Neuland nicht nur in der Nanowelt

Nicolas PeterFoto: privat

Die neue Universitätsgesellschaftdes Saarlandes will Wissenschaft-ler, Uni-Mitarbeiter und Studentenmit Förderern und früheren Absol-venten der Universität des Saarlan-des in intensiven Kontakt bringen.„Darüber soll ein vielschichtigesNetzwerk mit Vertretern aus Wirt-schaft, Politik und Gesellschaft ent-stehen, von dem nicht nur die Uni-versität, sondern alle gemeinsamprofitieren werden“, sagt ProfessorFrank Mücklich, Geschäftsführerder Universitätsgesellschaft. Ge-

meinsam mit Hanno Dornseifer,Vorstand der VSE AG und seit kur-zem Präsident der Universitätsge-sellschaft, will Mücklich dabei auchdie Aktivitäten der Alumni- und För-dervereine der einzelnen Fachrich-tungen zentral unterstützen und er-gänzen.

„Über Veranstaltungen, den Aus-tausch in sozialen Netzwerken undregelmäßige Newsletter möchtenwir alle Partner zusammenbringen,die an einer lebendigen und erfolg-reichen Universität im Saarland in-

teressiert sind“, sagt ProfessorMücklich. Auch Unternehmen kön-nen die Chance nutzen, um aufzwanglose Weise künftige Absol-venten kennenzulernen und Kon-takte zu Wissenschaftlern zu knüp-fen, die der Praxis gegenüber auf-geschlossen sind. Jedes Jahr willdie Universitätsgesellschaft des-halb Veranstaltungen organisieren,die mehrere Zielgruppen anspre-chen. Für Vorträge zu aktuellen For-schungsfragen hat sie bereits dasWissenschaftsforum Saar mit ins

Boot geholt. Außerdem wird derEduard-Martin-Preis an die bestenDoktorandinnen und Doktorandender Saar-Uni am 23. Oktober verlie-hen. „Über Spendengelder will dieUniversitätsgesellschaft zudemStudenten und Doktoranden indivi-duell fördern, indem sie etwa ihreTeilnahme an internationalen Kon-ferenzen und Wettbewerben unter-stützt“, ergänzt Mücklich. mey

www.uni-saarland.de/unigesell-schaft

Neue Universitätsgesellschaft will vernetzenBegabte Schülerinnen und Schülerder Klassenstufen 11 und 12 kön-nen an der Saar-Uni im Juniorstudi-um schon Vorlesungen besuchenund Prüfungen ablegen. Insgesamtkönnen sie aus rund 30 Fächern wiezum Beispiel Jura, Geschichte oderChemie auswählen. Voraussetzungist, dass die Schüler von einem Leh-rer vorgeschlagen werden. Nächs-ter Start des Juniorstudiums ist dasWintersemester im Oktober.

www.juniorstudium.de

Studium vorm Abi

Wer die Wahl hat, hat die Qual:Nach dem Abitur stehen vieleSchulabgänger mit großen Frage-zeichen auf der Stirn vor der großenAuswahl an Studiengängen. Stu-dieren: ja, gerne! Aber welchesFach soll es nur sein? Inspirationkönnen sich die vielen Ratsuchen-den auf dem Study-Finder-Portalder Saar-Uni holen. Hier gibt es ei-nen Online-Test, mit dem jeder he-rausfinden kann, welche Fächer amehesten seinen Fähigkeiten undNeigungen entsprechen. Anhandder Fragen sollen Schüler zum Bei-spiel erkennen, ob sie gerne mit an-deren Menschen zusammenarbei-ten möchten oder ob sie eher alseinsame Tüftler im Labor werkeln.Der Test dauert zirka zehn bis 15 Mi-nuten.

Auf dem Study-Finder-Portal gibtes darüber hinaus einen so genann-ten Erwartungscheck für rund 30Studienfächer. Den können alle die-jenigen machen, die schon wissen,für welche Fächer sie sich interes-sieren. Im Erwartungscheck kön-nen sie herausfinden, ob sie richtigeoder falsche Vorstellungen vomspäteren Beruf haben. Beide Testsdes Online-Portals haben Psycho-logen der Saarbrücker Uni in Zu-sammenarbeit mit der Studienbera-tung entwickelt. Außerdem gibt’sauf der Seite noch eine Auflistungaller Studiengänge nach Interes-sensgebiet. moh

www.study-finder.de

STUDY-FINDER

Online zumrichtigenStudienfach

STUDIUM UND KARRIERE Campus Extra, Ausgabe I/2014, Seite 8Montag, 30. Juni 2014

Hühnerfüße hat Philipp Burgardauch gegessen. Frittiert haben ihmdie Kellner in Hangzhou die chinesi-schen Köstlichkeiten vorgesetzt.Bevor es nun aber zu Irritationenkommt: Dies ist natürlich kein Textüber den Urlaub in China inklusiveexotischer kulinarischer Reize. Bur-gard ist Student an der Saar-Uniund wird vom Homburger Bosch-Werk mit einem Deutschlandstipen-dium gefördert. Und der Weltkon-zern schickte den BWL-Studenteneben mal für ein halbes Jahr nachChina. Von August 2013 bis Februar2014 hat der junge Mann mit demStudienschwerpunkt Controllingden Bosch-Kaufleuten in Fernostüber die Schulter schauen können.Und Hühnerfüße knabbern.

Dabei hatte sich Master-StudentBurgard anfangs nicht viele Hoff-nungen gemacht, als er sich 2012erstmals für die Förderung bewor-ben hat, in dessen Rahmen ein För-derer 150 Euro monatlich gibt undder Bund weitere 150 Euro drauf-legt. „Ich habe in der SaarbrückerZeitung einen Artikel übersDeutschlandstipendium gelesenund fand das interessant“, sagt der23-Jährige. „Ich habe zwar ge-dacht, es gibt bestimmt viele, diebessere Noten haben als ich, aberandererseits schadet es ja auchnichts, es einfach mal zu probie-ren.“

Gesagt, getan. Geschadet hat esihm tatsächlich nicht, im Gegenteil.Zum Wintersemester 2012/13 hatihn Bosch erstmals für ein Jahr un-terstützt. Im Moment erhält er eineAnschlussförderung von demTechnologieunternehmen, um sei-nen Master ohne finanziellen Druck

fertigstellen zu können. Hartwig Löffler, der bei Bosch

Homburg seit drei Jahren dieDeutschlandstipendien koordiniert,erklärt, warum seine Firma sich da-für entschieden hat, Philipp Bur-

gard zu unterstützen: „Neben denguten Noten bringt Philipp Burgardeine weitere unabdingbare Eigen-schaft mit: Er ist engagiert. Außer-dem möchte ich gerne Leute mitdem Deutschlandstipendium unter-

stützen, die mit beiden Beinen aufdem Boden stehen. So einer ist HerrBurgard“, sagt der stellvertretendePersonalchef des HomburgerBosch-Werkes.

Burgards Skepsis, nicht gut ge-nug für eine Förderung zu sein, waralso unbegründet. Das er-klärt auch PersonalexperteLöffler: „Förderungen wiedas Deutschlandstipendi-um sind ja allgemein ver-pönt als Elitenförderung.Das ist aber absolut nichtgerechtfertigt.“ Neben Phi-lipp Burgards guten BWL-Noten hat Hartwig Löfflerauch dessen Engagementim Sport davon überzeugt,dass da ein junger Mannsteht, der eine Unterstüt-zung verdient. Burgard istLeichtathlet (100 Meter in11,1 Sekunden) und auchin der Nachwuchsarbeitfür den Sport aktiv. „Dashat mir gezeigt, dass er je-mand ist, der Durchhalte-vermögen hat, der Willenhat und anderen helfenmöchte“, sagt HartwigLöffler.

Aus der Sicht seines Unterneh-mens ist die Unterstützung von jun-gen Menschen mit einem Deutsch-landstipendium eine lohnende Sa-che. „Mit 1.800 Euro pro Jahr ist dasStipendium ein sehr günstiges Re-cruiting-Tool“, erklärt Löffler. „Wennich im Stellenteil einer Zeitung inse-

riere, kostet mich das ein Vielfa-ches. Und wenn Herr Burgard sichnach dem Studium bewerbenmöchte, brauche ich keine komple-xe Eignungsdiagnostik wie ein As-sessment Center oder lange Vor-stellungsgespräche mit verschie-

denen Kandida-ten“, zählt Löfflerdie Vorteile auf.Sein Fazit über denNutzen desDeutschlandsti-pendiums im Allge-meinen und PhilippBurgard im Spe-ziellen fällt eindeu-tig aus: „Wenn HerrBurgard fertig ist,soll er einfach hieranklopfen, dannwerden wir uns umeine Anstellung inunserem Unterneh-men kümmern.“

Vielleicht kannder junge Kauf-mann dann baldwieder Hühnerfüßeim Reich der Mitteknabbern, wäh-

rend er die Unternehmensfinanzenüberprüft. Obwohl: Sonderlich gutwaren die fernöstlichen Spezereiennicht. „Irgendwie waren die ziem-lich fade und langweilig“, erinnertsich Philipp Burgard. Ganz andersals die Möglichkeiten, die ihm undder Firma Bosch das Deutschland-stipendium bieten.

DEUTSCHLANDSTIPENDIUM

Im Hürdensprint zum HühnerfußStudent Philipp Burgard ist Deutschland-Stipendiat von Bosch – Für den Konzern war der passionierte Leichtathlet ein halbes Jahr in China

Ein halbjähriger Chinaaufenthaltgekoppelt mit 300 Euro Stipen-diengeld im Monat: Ein unerreich-barer Studententraum? Keines-wegs. Das Deutschlandstipendi-um an der Saar-Uni bietet solcheMöglichkeiten durchaus. Das hatauch BWL-Student Philipp Bur-gard erfahren. Sein Förderer,Bosch Homburg, hat neben der fi-nanziellen Unterstützung auchsechs Monate in der Niederlas-sung in Hangzhou draufgelegt.

VON THORSTEN MOHR

Philipp Burgard (r.) wird von Bosch Homburg mit einem Deutschlandstipendiumunterstützt. Hartwig Löffler, stellvertretender Personalchef von Bosch Homburg (l.),ist von dieser Fördermöglichkeit überzeugt. „Das Deutschlandstipendium ist einsehr günstiges Recruiting-Tool“, sagt er. Foto: Oliver Dietze

“Ich möchtegerne Leute mit demDeutschland-Stipendiumunterstützen, diemit beidenBeinen auf demBoden stehen. Soeiner ist HerrBurgard.“ Hartwig Löffler,stellvertretender PersonalchefBosch Homburg

HINTERGRUND:

Das Bosch-Werk Homburg hat bereits von Beginn an Studentender Saar-Uni mit einem Deutschlandstipendium gefördert. Unter-nehmen, die ebenfalls junge Leute im Studium unterstützen möch-ten, sowie Studenten, die sich um ein Deutschlandstipendium be-werben möchten, finden auf der folgenden Webseite alle Infos so-wie Kontaktmöglichkeiten: www.uni-saarland.de/deutschlandsti-pendium.

Durch die Förderung von Bosch ist Philipp Burgard auch ins„Netzwerk Controlling Talents“ aufgenommen worden. Darin unter-stützen Partner aus der Praxis (neben Bosch sind das Cosmos di-rekt, Wagner Pizza und die Studienstiftung Saar) sowie der Lehr-stuhl für Controlling (Professor Alexander Baumeister) ambitionierteStudentinnen und Studenten. Im Netzwerk gibt es zum Beispiel ex-klusive Möglichkeiten für Praktika in den Partnerunternehmen.Bosch vergibt auch den Controlling Award für herausragende Ab-schlussarbeiten. www.con.uni-saarland.de/talents. moh

IMPRESSUM

5. Jahrgang, Ausgabe I/2014Erscheinungsweise: halbjährlich

Herausgeber: Der Präsident der Universität desSaarlandes, Campus, D-66123 Saarbrücken

Redaktion: Friederike Meyer zu Tittingdorf(V.i.S.d.P.); Claudia Ehrlich, Melanie Löw, ThorstenMohr, Gerhild Sieber

Anzeigen regional: Alexander Grimmer

Anzeigen national: Patrick Strerath

Verlag und Druck: Saarbrücker Zeitung Verlag undDruckerei GmbH, 66103 Saarbrücken

„Campus extra“ ist eine Fremdbeilage derSaarbrücker Zeitung und des PfälzischenMerkur.

Professor Backes, wie kommtes, dass die Universität desSaarlandes genau ein Jahrnach den Snowden-Enthüllun-gen einen Bachelor-Studien-gang zur Cybersicherheit be-schließt?

Die Zeit war einfach reif dafür.Nicht wegen Snowden, sondern we-gen des Umfeldes, das hier in denvergangenen Jahren entstanden ist.Neben dem Deutschen For-schungszentrum für Künstliche In-telligenz, den beiden Max-Planck-Instituten für Informatik und Soft-waresysteme und dem Exzellenz-cluster haben wir noch das Centerfür IT-Security, Privacy and Accoun-tability bekommen ...

Wie bitte?... das ist eines der drei Kompe-

tenzzentren, die vom Bundesminis-terium für Bildung und Forschung fi-nanziert werden,um neue Ansätze inder Forschung fürIT-Sicherheit zu fin-den. Dadurch kön-nen wir auch in derLehre die Themender IT-Sicherheitnoch breiter anbie-ten und Fachkräftefür die Industrieausbilden.

Studiengänge mit dieser The-matik gibt es auch in anderenStädten. Warum sollten Abitu-rienten gerade in Saarbrückenstudieren?

Der Saarbrücker Informatik-Cam-pus ist einzigartig in Europa, und erist weltweit ausgewiesen auf demGebiet Cybersicherheit. Und wasnoch wichtig ist: Im Studium lassenwir die Abiturienten nicht alleine.Studenten geben unserer Betreu-ung regelmäßig Bestnoten. Die Spit-zenposition im bundesweiten CHE-Ranking beweist dies.

Wie sieht der Studiengang in-haltlich aus?

Vom ersten Vorlesungstag an be-schäftigen sich die Studenten mitCybersicherheit. Sie sind sofort An-greifer, Verteidiger und IT-Forscherin einer Person. Sie schützenSmartphones gegen Spionage, Ser-ver gegen Angriffe aus aller Welt,verteidigen alles im Cyberspace.

Kein Hacken?Natürlich erfahren sie auch, wie

man Passwörter knackt, in drahtloseNetzwerke und Datenbanken ein-dringt. Denn wir erforschen ja dasAngreifen und das Verteidigen. Sovermitteln wir ihnen die notwendi-gen Fähigkeiten für den Ernstfall,verbinden aber auch Spaß mit soli-der, wissenschaftlicher Ausbildung,engagierter Lehre und Projektenaus der Praxis.

Was machen die Absolventennach dem Abschluss?

Da wir sie wissenschaftlich fun-diert und an der Praxis orientiertausgebildet haben, steht ihnen dieWelt offen. Cybersicherheit hat sichlaut aktuellen Studien zu einem glo-balen, milliardenschweren Geschäftentwickelt. Daher können sie sich ih-ren gut bezahlten Arbeitsplatz, dieBranche, die Stadt und das Landaussuchen.

Mit Michael Backes, Professor fürSicherheit und Kryptographie,sprach Gordon Bolduan

Mehr Informationen unter:cybersicherheit.uni-saarland.de

„Angreifer,Verteidiger und IT-Forscher in einem“

M. Backes Foto: Langhorst

NEUER STUDIENGANG

Dass „Nachhaltigkeit“ bei Ökoworldkeine Phrase ist, war eine der erstenLektionen, die Wolf Keil in seinemPraktikum bei der luxemburgischenFondsgesellschaft lernte. „Gleicham Anfang wurde ich mit eingebun-den und durfte Geschäftsberichteanalysieren und vorstellen. Wennich dann berichten konnte, dass derErlös eines Unternehmens um 20Prozent gestiegen ist, haben sichdie Kollegen hier nicht damit zufrie-den gegeben. Sofort kam die Nach-frage: ‚Warum?‘ Da war mir klar,dass ich hier sehr viel genauer hin-schauen muss“, erklärt der Studentder Saar-Uni, der vor kurzem seindreimonatiges Praktikum in Was-serbillig beendete. Von dort mana-gen die Fondsexperten ihre Aktien-geschäfte in aller Welt.

Eine Fondsgesellschaft interes-siert in der Regel nur die wirtschaftli-che Entwicklung, die ein Unterneh-men vorweisen kann. Wie das Geldin die Kassen kommt, spielt einenachgeordnete Rolle. Bei Ökoworldist das ein wenig anders. Die Kapi-talanlagegesellschaft legt aus-schließlich Investmentfonds auf,deren Investitionsziele von unab-hängigen Experten auf ethischenAnspruch, Sozialverträglichkeit undökologische Kriterien geprüft wur-

den. Zu den Firmen, in die die Ge-sellschaft weltweit investiert, gehö-ren zum Beispiel Wasserversorger,Energieerzeuger und Nahrungsmit-telproduzenten. Das Konzept fandauch Wolf Keil interessant.

Der 24-Jährige las die Ausschrei-bung von Ökoworld auf den Web-seiten der Praktikumsbörse derSaar-Uni, die exklusiv für ihre Stu-denten zugänglich ist und hunderteAngebote für alle Fachbereiche pa-rat hält. „Da wurde ich hellhörig,denn in meiner Familie war es vor-her schon ein Thema, wie man Geldsinnvoll anlegen kann. Außerdemhabe ich selbst schon Geld beiÖkoworld investiert“, sagt der Stu-dent, der im Hauptfach Französi-sche Kulturwissenschaften und imNebenfach Betriebswirtschaftsleh-re studiert. „Hier könnte ich dasPortfoliomanagement sozusagen‚im Maschinenraum‘ kennenler-nen“, dachte er sich, fackelte nichtlange und schrieb die Bewerbung.

Die kam gut an. „Wolf bringt dasEssentielle mit: Gespür für den Ak-tienmarkt, Interesse für ethisch-ökologische Investments sowie be-reits erste eigene Erfahrungen alsInvestor“, sagt denn auch Alexan-der Funk, der als Senior Portfolio-manager einer der Betreuer vonWolf Keil war. Auch nach den dreiMonaten im „Maschinenraum“ be-reut Alexander Funk nicht, Wolf Keilals Praktikanten mit im Boot gehabtzu haben. Schnell arbeitete sich dergebürtige Wuppertaler in die Mate-rie ein, nahm in seinem Bereich ge-meinsam mit seinen Kollegen Un-ternehmen aus Indien und Öster-reich unter die Lupe und lernte so

das Einmaleins des Aktienkaufs. „Wenn ich etwas nicht verstanden

hatte, konnte ich immer im Teamnachfragen. Die Kollegen habenmir dann erklärt, worauf ich achtenmuss und welche Fakten wichtigsind“, erklärt Keil. „Ich konnte vielausprobieren. Aber natürlich habenmich die Kollegen auch korrigiert,wenn ich in die falsche Richtung ge-gangen bin.“ Denn trotz aller Frei-heiten, die Wolf Keil genießen konn-te, ging es ja schließlich ums Geldder Anleger, und über dessen Flussentscheidet immer einer der dreiFondsmanager selbst und natürlich

nicht der Praktikant. Wolf Keil haben die drei Monate in

Luxemburg so viel Spaß gemacht,dass er selbst bei den Machern derPraktikumsbörse an der Saar-UniBescheid gab, dass sie die Prakti-kumsstelle bei Ökoworld wiedereinstellen, damit ein weiterer Saar-Student in den Genuss kommenkann, dort Erfahrungen im Invest-mentbereich zu sammeln. Auch fürFondsmanager Alexander Funkund Ökoworld ist die Praktikums-börse ein sehr gutes Instrument, umgute junge Leute kennenzulernen.„Für uns sind solche Recruiting-

Möglichkeiten sehr wichtig, auchlängerfristig. Wir wollen ja expan-dieren“, sagt der Experte.

Ob Wolf Keil beruflich in RichtungFondsmanagement geht, weiß ernoch nicht genau. „Es waren sehrgute Erfahrungen, die ich hier ma-chen konnte, und es könnte lang-fristig auch in die Richtung gehen“,sagt er. In jedem Fall hat er selbstSpuren hinterlassen, um die Rich-tung weiter zu präzisieren – undzwar nachhaltige Spuren in jederHinsicht.

www.uni-saarland.de/praktikum

PRAKTIKUMSBÖRSE

Im Maschinenraum der InvestmentbrancheStudent Wolf Keil hat ein Praktikum bei der Fondsgesellschaft Ökoworld in Luxemburg gemacht

VON THORSTEN MOHR

Praxiserfahrung ist inzwischenauch im Studium ein Muss gewor-den. Bei der Suche nach einemPraktikumsplatz hilft die Prakti-kumsbörse der Saar-Uni. Überdiese hat auch Student Wolf Keilsein Praktikum gefunden.

Wolf Keil an seinem Arbeitsplatz bei der luxemburgischen Investmentgesellschaft Ökoworld. Dort hat er drei Monate langUnternehmen in Indien und Österreich genau unter die Lupe genommen. Foto: Iris Maurer