City 2.0: Die Stadt zum Mitmachen

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Harald Ille, Presse- und Informationsamt ,Tel. 069/212-36954, [email protected] Die Stadt zum Mitmachen Frankfurt ist auf dem Weg zur „City 2.0“, zur „Stadt zum Mitmachen“. Das ist kein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung (noch nicht), sondern erstmal ein Befund. Denn viele kleine Projekte „binden“ unabhängig voneinander zu je unterschiedlichen Zwecken auf viele Arten und Weisen die Frankfurterinnen und Frankfurter „ein“ – und jedes einzelne Projekt ist somit ein Steinchen mehr für das große Mosaik, das irgendwann mal fertig sein und dann „City 2.0“ heißen wird. Natürlich lehnt sich der Begriff an „Web 2.0“ an und meint daher das gleiche: Mitmachen, selber Verantwortung übernehmen, selber aktiv werden. Das Netz hilft dabei ungemein und ermöglicht Teilhabe und „Sharing“, wie es bislang nicht möglich war: Wo ist eine Straßenlampe durchgebrannt, wo quillt ein Mülleimer über? Schneller als jeder Sachbearbeiter wissen die Menschen in den Stadtteilen, was in ihrer Straße repartiert oder gereinigt werden muss. Warum also nicht dieses „Wissen der Vielen“ nutzen? Auf der „Wikimap Nordend“ hat die Stadtverwaltung sehr positive Erfahrungen mit dieser speziellen Form der Bürgeberbeteiligung gemacht – jetzt weitet die Stadt die Wikimap auf ganz Frankfurt aus. Das Radfahrportal der Stadt fragt die Radler, wo Radwege ausgebaut werden könnten, die „Schlagloch-Hotline“ des Straßenbauamtes sammelt Autofahrers gesammelte Schlagloch-Expertise. Den Wissensvorsprung der Bürger nutzen, um schneller und effizienter auf Missstände reagieren zu können – das ist ein Aspekt von „City 2.0“. Ein

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Frankfurt ist auf dem Weg zur \"City 2.0\" - der Stadt zum Mitmachen. Harald Ille zählt einige Frankfurter Bürgerbeteiligungsprojekte inner- und außerhalb des Netzes auf.

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Harald Ille, Presse- und Informationsamt ,Tel. 069/212-36954, [email protected]

Die Stadt zum Mitmachen

Frankfurt ist auf dem Weg zur „City 2.0“, zur „Stadt zum Mitmachen“.

Das ist kein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung (noch nicht),

sondern erstmal ein Befund. Denn viele kleine Projekte „binden“

unabhängig voneinander zu je unterschiedlichen Zwecken auf viele Arten

und Weisen die Frankfurterinnen und Frankfurter „ein“ – und jedes

einzelne Projekt ist somit ein Steinchen mehr für das große Mosaik, das

irgendwann mal fertig sein und dann „City 2.0“ heißen wird.

Natürlich lehnt sich der Begriff an „Web 2.0“ an und meint daher das

gleiche: Mitmachen, selber Verantwortung übernehmen, selber aktiv

werden. Das Netz hilft dabei ungemein und ermöglicht Teilhabe und

„Sharing“, wie es bislang nicht möglich war: Wo ist eine Straßenlampe

durchgebrannt, wo quillt ein Mülleimer über? Schneller als jeder

Sachbearbeiter wissen die Menschen in den Stadtteilen, was in ihrer

Straße repartiert oder gereinigt werden muss. Warum also nicht dieses

„Wissen der Vielen“ nutzen? Auf der „Wikimap Nordend“ hat die

Stadtverwaltung sehr positive Erfahrungen mit dieser speziellen Form

der Bürgeberbeteiligung gemacht – jetzt weitet die Stadt die Wikimap auf

ganz Frankfurt aus. Das Radfahrportal der Stadt fragt die Radler, wo

Radwege ausgebaut werden könnten, die „Schlagloch-Hotline“ des

Straßenbauamtes sammelt Autofahrers gesammelte Schlagloch-

Expertise. Den Wissensvorsprung der Bürger nutzen, um schneller und

effizienter auf Missstände reagieren zu können – das ist ein Aspekt von

„City 2.0“. Ein anderer blickt in die Zukunft und fragt. Wie soll euer

Lebensumfeld aussehen? Was wollt Ihr? Dazu lädt die Stadtverwaltung

interessierte Bürger zu „Planungswerkstätten“ ein – im Real Life. Wie soll

die Altstadt aussehen (PDF), wohin sich die Innenstadt entwickeln, was

könnte alles im Höchster Bolongaropalast untergebracht sein?

Frankfurter nehmen aktiv zu Stadtplanungsfragen Stellung und suchen

zusammen mit Experten und der Stadtpolitik nach der sinnvollsten

Lösung. Das Integrationskonzept – also die Frage, wie wir Frankfurter

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künftig miteinander zusammenleben wollen – ist in Teilen ganz von

Bürgern entwickelt worden.

Überall hierbei ist das Internet ein wichtiger Transmissionsriemen. Aber

– es geht auch ganz ohne das Web. Das Verkehrskonzept „Shared Space“

im Stadtteil Nieder-Erlenbach etwa kommt komplett ohne Elektronik aus:

Ampeln gibt es nicht mehr. Auch Verkehrsschilder sind abgeschafft. Jeder

Verkehrsteilnehmer muss Rücksicht auf die anderen nehmen – so regelt

sich der Verkehr nahezu von selbst. Die Bürger übernehmen mehr

Verantwortung (müssen sie übernehmen“!), behördliche

Reglementierung tritt zurück. Auch in einem anderen Bereich, dem der

„inneren Sicherheit“, ist Bürgerverantwortung künftig wichtiger als

heute – und sie sollte es heute schon sein. Denn die Polizei kann nicht

überall sein, kann Gewaltdelikte nicht vollständig verhindern. Das

„Wissen der Vielen“ sorgt für mehr Sicherheit. Die Bürger werden in

Gewaltprävention geschult, um Opfer aus Konfliktsituationen herausholen

zu können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. „Gewalt-Sehen-Helfen“

heißt dieses Projekt, das es schon etliche Jahre in Frankfurt gibt, und das

„angewandte Bürgerbeteiligung“ völlig ohne Internetzugang ist.

Und natürlich „redet“ die Stadtverwaltung viel mehr mit ihren Bürgern,

als sie es früher getan hat. Hier kommt das Netz dann wieder ins Spiel.

Twitter und Facebook erlauben „Many-2-Many“-Kommunikation, wie es

sie bislang auch nicht gab. Die Stadtverwaltung versteht sich als Partner

ihrer Bürgerinnen und Bürger – und versucht, zwar ungezwungen im

freundschaftlichen Plauderton zu kommunizieren, aber verbindlich und

seriös in der Sache zu sein. Wer uns etwas fragt, bekommt

(allermeistens) schnell eine hoffentlich befriedigende Antwort. Dieser

Kommunikationsansatz ist aber nicht erst durch „Web 2.0“ in die

Verwaltung eingedrungen: Die Angestellten und Beamtinnen in der

Frankfurter Bürgerberatung verhalten sich schon seit über 40 Jahren so.

Wir sind Dienstleister. Und Twitter ist nur ein „Kanal“, auf dem wir

ansprechbar sind und ansprechend sein wollen. D115, die

„Servicenummer für alles“, ist ein anderer. Alles nichts weltbewegendes,

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sondern alltägliche und normale Dialogorientierung einer Verwaltung.

Sicher gibt es auch Ausreißer – unverschämte Behördenbriefe, die sehr

„von oben herab“ geschrieben sind, oder pampige Angestellte am

Telefon. Aber das ist schon lange nicht mehr die Regel. Nicht bei einer

Stadt, die jeden Tag einen Schritt mehr in Richtung „City 2.0“ geht.

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