Das eJournal für Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung · zum Kongress Drei Fragen an Dr....
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März-2017 www.FBB-e-NEWS.de
Das eJournal für Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung
Die richtige Auswahl... ab Seite 28Ohne Moos nix los
ab Seite 18
EDITORIAL
Herzlich Willkommen zu den FBB-eNews, dem Online-Journal der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB)!
Im zurückliegenden Jahr wurden einige wich-tige Grundsteine für die Weiterentwicklung der Gebäudebegrünung in Deutschland ge-legt. Das betrifft sowohl die drei Richtlinien zur Dachbegrünung, Fassadenbegrünung und Innenraumbegrünung, die vermutlich alle noch dieses Jahr im Weißdruck erschei-nen, als auch wichtige Normen (DIN 1986-100) und Arbeitsblätter (DWA A102) aus dem Bereich der Siedlungswasserwirtschaft. Hier werden Dachbegrünungen mit ihren Wir-kungen in Richtung Abflussbeiwerten und
Verdunstungsleistung sehr positiv darge-stellt. Das ist der klare Branchentrend: Der Umgang mit dem Niederschlagswasser, näm-lich Speichern, verdunsten und nur wenn un-bedingt notwendig das Überschusswasser ableiten. Das Dach gewinnt als Retentions-raum und Kleinklimaverbesserer mitten in der Stadt zunehmend an Bedeutung.
Passend dazu, berichten wir in dieser Ausgabe wieder über aktuelle Aktivitäten der FBB und deren Mitglieder und möchten Sie vor allem auf den erstmals in Deutschland stattfinden-den Weltkongress Gebäudegrün einstimmen. Der „WGIC 2017“ findet am 20. - 22. Juni 2017 in Berlin statt. Viele FBB-Mitglieder präsen-tieren dort ihre Produkte und Serviceleistun-gen und freuen sich auf Ihren Besuch!
Alle bisherigen Ausgaben der FBB-eNews fin-den Sie übrigens jederzeit unter http://www.gebaeudegruen.info/aktuelles/fbb-enews/ . Dort können Sie Beiträge durchblättern, runterla-den und wahlweise ausdrucken. Wir freuen uns über Ihre konstruktiven Kritiken zu den der FBB-eNews und nehmen von Ihnen ger-ne Themenanregungen für die nächsten Aus- gaben an!
Viel Spaß beim Lesen!Dr. Gunter MannPräsident der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB)
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02 Editorial
04 WGIC 2017 Berlin Weltkongress Gebäudegrün Informationen, Fachausstellung, Exkursion, Networking
08 Interview mit Herrn Dr. Mann zum Weltkongress
10 NIRA Steinwolle und Ihre Verwendung, in der extensiven Dachbegrünung Objektbericht
14 FBB-Schlaglicht 6 Plattenbeläge auf Dächern
16 Optigrün Trittschallmindernder Systemaufbau für Dachterrassen
18 Natur-Zaun Ohne Moos nix los FloraMoos® bringt Technik und Natur zusammenn
22 Fraunhofer-Institut Feinstaubbelastung reduzieren und das Mikroklima positiv beeinflussen
25 Hauraton DACHFIX STEEL - speziell für die Entwässerung von Fassaden, Flach-dächern und Terrassent
28 ISATIS montana Sedum-Sprossen und Flachballenstauden – die richtige Auswahl für extensive Dachbegrünungen25
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INFORMATION, FACHAUSSTELLUNG, EXKURSION, NETWORKING!
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Nutzen Sie die Kompetenzen echter Spezialisten:
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Weltkongress Gebäudegrün 2017 erstmals in DeutschlandVom 20. - 22.06.2017 findet der Weltkongress Gebäudegrün WGIC 2017 rund um die Themenwelten Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung in Berlin statt:
20./21.06.2017: zwei Tage Kongress mit über 80 Referenten in fünf Räumen22.06.2017: Exkursionen zu begrünten Objekten in Berlin
Zielgruppen: Planer (Hochbau- und Landschaftsarchitekten), Städtevertreter und (Kommunal)Politiker, Systemanbieter, Produzenten, Verarbeiter, Hochschulen und Journalisten.
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Der Weltkongress Gebäudegrün ist wich-tiger Bestandteil der von der FBB vor zwei Jahren ins Leben gerufenen „Bundeswei-ten Strategie Gebäudegrün (verbandsüber-greifende Allianz Bauwerksbegrünung)“. 2017 organisiert die Fachvereinigung Bau-werksbegrünung e.V. (FBB) den Weltkon-gress, unterstützt vom World Green Inf-rastructure Network e. V. (WGIN) und der Europäischen Föderation der Bauwerksbe-grünungsverbände e.V. (EFB).
Die wichtigsten Infos zum Weltkongress auf einen Blick:• Der größte Kongress zu diesem Thema in
Europa• Themenschwerpunkte: Nachhaltiges Bauen,
Regenwasserbewirtschaftung, Weißbuch Stadtgrün der Bundesregierung, Biologische
Vielfalt, städtische Strategien zur Gebäude-begrünung, Kosten-Nutzen-Betrachtungen, Pflege und Wartung, Zukunftsstadt
• mehr als 80 Referenten u.a. der weltweit be-kannte Patrick Blanc, der wie kein anderer das Thema „Living Walls“ mit spektakulären Projekten populär gemacht hat
• Exkursionen zu verschiedenen Referenz- objekten
• Schirmherrschaft: Bau- und Umweltministe-rin Dr. Barbara Hendricks und der Regieren-de Bürgermeister von Berlin Michael Müller
• Eine Vielzahl an Kooperationspartnern begleiten den Kongress.
• Gefördert mit Mitteln der Forschungs- initiative Zukunft Bau.
• Gold-Sponsoren: Optigrün international AG, Sika Deutschland GmbH, Bauder GmbH & Co. KG
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Ihre Vorteile:• leicht und biegbar, stabil und langlebig• verschiedene Profilhöhen• Zeit sparende, einfache Verlegung• Verbindung über Stecksystem, keine Schrauben,
keine Nieten• umfangreiches Zubehörsortiment, z. B. Eckelemente,
Stoßverbinder und Profilhaltewinkel
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Liste der Kooperationspartner (Auswahl):Architektenkammer Berlin, Bund Deut-scher Architekten e.V., Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V., Verband Bera-tender Ingenieure e.V., Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V., Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V., Berliner Wasserbetriebe, Deut-sche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Ab-wasser und Abfall e.V., Institut Bauen und Umwelt e.V. IBU, Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V., die Internationale Gartenausstellung IGA Ber-lin 2017 GmbH und das Kompetenzzent-rum Wasser Berlin GmbH. Gefördert wird der Kongress mit Mitteln der Forschungsinitiative Zukunft Bau.
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iMehr Infos unter :
➤ Weltkongress
➤ Flyer zum Kongress
➤ Anmeldung zum Kongress
➤ Video zum Kongress
Drei Fragen an Dr. Gunter Mann, Präsident Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB) und Organisator des WGIC 2017
Welche Bedeutung hat der Weltkongress Gebäudegrün 2017 für Deutschland und die Branche?
Dr. Gunter Mann: Die Branche hat mit ihm die vielleicht historische Chance mit diesem groß angelegten Kongress zu zeigen, dass die Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung eine erwäh-nenswerte Dimension erreicht hat und kein Neubau mehr ohne Gebäudegrün entstehen sollte. Je mehr Teilnehmer an dem Kongress dabei sind, desto mächtiger wird die Stimme der Bauwerksbegrüner!
Was sind die Ziele des Kongresses?Dr. Gunter Mann: Folgende Ziele sind zugleich die Gründe, in Berlin dabei zu sein:• Wissensvermittlung zur Gebäudebegrünung und deren angrenzenden
Bereiche• Wissenstransfer durch Fachleute der Branche aus dem In- und Ausland• Präsentation von Best Practice Beispielen• Themenübergreifender Erfahrungsaustausch zwischen
Vertretern aus Politik, Architektur, Städten, Stadtplanung, Siedlungswasserwirtschaft, Industrie- und Immobilienbranche, Herstellern, Verarbeitern, Forschung und Lehre und Verbänden
• Networking und Treffpunkt• Verbandsübergreifende Allianz Bauwerksbegrünung
Welche Themen werden bei dem Weltkongress behandelt?Dr. Gunter Mann: Wir decken alle Bereiche der Gebäudebegrünung ab: Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung. Die Dachbegrünung wird dabei den meisten Raum einnehmen. Folgende Schwerpunktthemen sind vorgesehen: Nachhaltiges Bauen, gesetzliche Rahmenbedingungen, Förderungen und Städtestrategien, Biodiversität, Pflege und Wartung, Stadtklimatische Wirkungen, Praxisbeispiele. Aktuellste Themen mit womöglich größtem Teilnehmerinteresse sind die Regenwasserbewirtschaftung, Förderungen und Nachhaltiges Bauen.
DachbegrünungMehr Informationen erhalten Sie hier
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Vorkultivierte Vegetationsmatten verlegt auf Steinwolle, das wird seit über 20 Jahren in der Praxis angewendet. Einen Überblick über das System gibt die Firma Niedersächsischen Rasenkulturen, NIRA GmbH & Co. KG in Groß Ippener (ehemals Strodthoff & Behrens Begrünungs GmbH)
STEINWOLLE UND IHRE VERWENDUNG IN DER EXTENSIVEN DACH- BEGRÜNUNG
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Esplanade - grüne Aussichten
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In mehr als 20 Jahren Arbeit mit dem Produkt Steinwolle ist viel passiert. Das dünnschichtige System (Vegetationsmatte auf Steinwolle und dabei optional auf Nylonschlingdränage) wur-de im Jahr 1993 von der Fa. Strodthoff und Beh-rens bereits im großen Stil bei der Begrünung von Tonnendächern in Vahldorf eingesetzt. Diese Begrünungen sind heute noch intakt. Auch der Deckungsgrad der dünnschichtigen Begrünung auf der Versandhalle der Baum-schule Lorenz von Ehren deren Dachbegrü-nung im Juni 1994 erfolgte, liegt heute nach nahezu 23 Jahren, noch bei über 95 Prozent.
In den 1990er Jahren wurde dieses System sehr häufig durch die Firma S+B eingebaut Anfängliche Probleme wie Anwuchsschwie-rigkeiten und Fugenbildung durch Schrump-fung forderten eine intensiven Auseinander-setzung mit dem System. Dies führte zu der
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Die Vorteile der Steinwolle wurden früh erkannt
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Verlegung der Dachbegrünung 2014 Esplanade Hotel Berlin
Dachbegrünung auf dem Hotel Esplanade, Berlin, erstellt 2014
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Erkenntnis, dass der Einsatz von struktursta-bilen Vegetationsmatten zu empfehlen ist.
Die vergleichsweisen hohen Kosten, die Entwicklung der Branche hin zu höheren Schichtaufbauten und kostengünstigen Be-grünungen mit Ansaaten haben den Markt-anteil an Vegetationsmatten generell - und auf Steinwollmatten im Speziellen - redu-
ziert. Die dünnschichtige Begrünung gilt heute als ein Nischenprodukt, das jedoch aufgrund seiner einfachen Handhabung und logistischen Vorteile von Kunden noch immer hoch geschätzt wird.
Die langjährige Verlegeerfahrung mit Dachbe-grünung auf Steinwollmatte hat dazu geführt, dass NIRA in Groß Ippener heute genau weiß, was bei der Verwendung dieses Systems zu beachten ist. Auf der Basis dieser Erfahrun-
Einfache Handhabung und logistische Vorteile
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Versandhalle Lorenz von Ehren
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Die Baumverankerung für Objektbegrünung
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gen können Dächer mit NIRA-Vegetations-matten und Steinwollmatten von Grodan ohne Bedenken begrünt werden.
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Plattenbeläge sicher möglich machen
Eine Projektgruppe der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB) hat jetzt das „FBB-SchlagLicht6 – Plattenbeläge auf Dächern“ gemeinsam erarbeitet.
Für die Planung und Ausführung von Platten-belägen auf Flachdächern und Balkonen gibt es kein allgemein anerkanntes Regelwerk. Die DIN 18318 ist nicht anwendbar. Im Geltungs-
bereich der DIN werden Bauweisen ohne Drän- und Tragschicht auf Bauwerken ausge-schlossen. Verschiedene, teilweise zudem we-nig bekannte Fachregeln, behandeln lediglich Teilaspekte. Und die in den FLL-Empfehlungen beschriebenen Anforderungen an den Aufbau von begehbaren Verkehrsflächen lassen sich in der Praxis häufig nicht erfüllen bzw. schei-tern an baulichen Voraussetzungen. Dies führt auf der Baustelle immer wieder zu Diskussio-nen. Ist z. B. ein Oberflächengefälle zwingend erforderlich? Oder kann stattdessen eine Flä-chendränage eingebaut werden? Wie wird das Wasser von der Entwässerungsrinne zum Dachablauf geleitet? Sind Kalkausblühungen
Zu Plattenbelägen auf Flachdächern und Balkonen gibt es kein allgemein
anerkanntes Regelwerk.
FBB -SCHLAGLICHT 6
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Das FBB-SchlagLicht6 und weitere Informationen finden Sie hier
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Nutzen Sie die Kompetenzen echter Spezialisten:Unsere Mitglieder finden Sie hier
Plattenbeläge auf Dächern können nicht mit Belagsflächen auf verdichtetem
Untergrund verglichen werden.
ein Mangel? Dürfen Platten bei einseitiger Be-lastung nachgeben, bzw. welche Toleranzen sind einzuhalten? Müssen die Fugen verfüllt werden? Welche Anforderungen muss der Ver-legeuntergrund erfüllen?
Verschärft werden solcherlei Diskussionen durch steigende Anforderungen kritischer Bauherren ohne Berücksichtigung der speziel-len Dachsituation. Plattenbeläge auf Dächern können nicht mit Belagsflächen auf verdich-tetem Untergrund verglichen werden. So wird aus einem vermeintlich einfachen Bauteil ein Gewerk mit erheblichem Konfliktpotenzial.
Vor diesem Hintergrund hat die FBB eine Pro-jektgruppe eingerichtet, die das Thema An-forderungen und Aufbau von lose verlegten Belagflächen auf flächigen Schüttungen be-arbeitet hat. Dazu wurden Informationen aus verschiedenen Quellen zusammengetragen und mit Erfahrungen aus der Praxis ergänzt. Die aktuellen Ergebnisse sind nun im neu auf-gelegten FBB-SchlagLicht6 „Plattenbeläge auf Dächern“ zusammengestellt.
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Mit der neuen Optigrün-Systemlösung „Ver-kehrsdach Typ OptiSound“ gibt es nun ver-schiedene nach DIN ISO 10140 geprüfte und nach ISO 717-2 bewertete Varianten, die eine Trittschallminderung von bis zu 35 dB auf-weisen.
Getestet wurden drei verschiedene Terras-senaufbauten mit Plattenbelägen und unter-schiedlich dimensionierten Dränageschich-ten. Dabei wurden Aufbauten mit und ohne Wärmedämmung geprüft. Herzstück der Sys-temlösung ist das Optigrün-Trittschallminde-rungsvlies Typ RMS 950 TS.
Der geprüfte Systemaufbau „OptiSound“ sieht über der geeigneten Dachkonstruktion,
ggf. Wärmedämmung und Dachabdichtung, wie folgt aus (von unten nach oben):
2 Lagen PE-Folie 0,2 mm, als GleitlageTrittschallminderungsvlies Typ RMS 950 TSFestkörperdränage Typ FKD 10 oder FKD 25Mindestens 4 cm Bettungsmaterial Splitt 0/4Plattenbelag, mindestens 4 cm hoch
Eingesetzt werden kann der trittschallmin-dernde Aufbau bei begehbaren Terrassen und Balkonen mit Dachneigungen von 0-5 Grad.
NEU: TRITTSCHALL- MINDERNDER SYSTEMAUFBAU FÜR DACHTERRASSEN
Bis 35 dB Trittschallminderung durch die Systemlösung OptiSound
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geprüft wurden Aufbauten mit und ohne Wärmedämmung
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FassadenbegrünungMehr Informationen erhalten Sie hier
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OHNE MOOS NIX LOS
Fassadenbegrünung einer Garage
Der zeitgenössische französische Botaniker und Garten- architekt Patrick Blanc gilt als Pionier der Fassadenbegrünung. Seine spektakulären Gebäudekleider in Paris, Madrid oder Berlin haben vertikale Gärten weltweit bekannt gemacht. Neben ihrer ausgesprochenen Ästhetik, rückt der konkrete Nutzwert solcherlei Gebäudebegrünungen mehr und mehr in den Fokus.
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Empirische Werte zeigen, dass grüne Fassa-den für die Verbesserung des Mikroklimas sorgen und sich positiv auf den Lärm- und Strahlenschutz sowie nicht zuletzt auf die Artenvielfalt auswirken. Gerade in feinstaub-belasteten Städten und in Zonen mit dichter
Bebauung sowie hoher Versiegelung, dienen Pflanzenwände als Luftfilter und Tempera-turregler.
FloraMoos® bringt Technik und Natur zusammen
Wer sich aus diesen und weiteren Gründen für Pflanzen an Fassaden einsetzt, muss bei Mon-tagesystemen lebender Wände auf bestimmte Faktoren achten. Bei den wandgebundenen Konstruktionen gibt es nämlich unterschiedliche Techniken. Als Pflanzsubstrate werden häufig Vliese aus Kunststofffasern oder anorganische Steinwolle verwendet. Werden stattdessen Erde oder Kompost als Wurzelraum eingesetzt, sind für sie Kunststofftaschen als Halterung üblich. Der Nachteil ist hier, dass das System schwer ist und Erde sich leicht auswäscht.
Gebäudebegrünung eines Weinlagers
Stuttgart gehört auf Grund seiner geo-grafisch gegebenen Tal- und Kessellage zu den Spitzenreitern im Ranking der feinstaubbelasteten Städte in Deutsch-land. Dort läuft gerade ein Pilotprojekt, das die feinstaubreduzierende Wirkung einer 100 Meter langen Mooswand tes-tet. Das Projekt wird von der Stadt und vom Verkehrsministerium Baden-Würt-temberg gefördert.
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Vertikalbegrünung am Stadthochhaus
Christian Nitz und Jörgen Hettich (na-tur-zaun, Freiburg) sind zwar begeisterte Verfechter von Vertikalbegrünung, aber bis dato entwickelte Montagesysteme haben sie aus den genannten Gründen nicht voll-ständig von ihrer Praxistauglichkeit über-zeugt. Auf der Suche nach einer passenden eigenen Problemlösung, wurden sie mit dem Torfmoos Spaghnum als Wuchsgrund der besonderen Art fündig. Ihr Vertikalbe-grünungs-System in dem es zum Einsatz kommt, heißt denn auch FloraMoos®. Kri-tiker merken an, Torfmoos sei zwar ein optimales Pflanzsubstrat, aber Torfmoore stünden in Europa unter Naturschutz.
Für die chilenische Insel Chiloè, von wo na-tur-zaun sein Spaghnum bezieht, trifft das allerdings nicht zu. Dort in der Nähe des 42. südlichen Breitengrades ist das Moos vielmehr ein nachwachsender Rohstoff. Die Pazifikregion vor der chilenischen Küste ist hier enorm feucht und regenreich, was für schnelles Wachstum und eine hohe Qualität des Mooses sorgt. Die entnommene Torf-schicht regeneriert sich innerhalb von nur vier Jahren vollständig. Es sind Kleinbauern,
Die entnommene Torfschicht regeneriert sich innerhalb von nur
vier Jahren vollständig.
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die auf der zweitgrößten Insel Chiles das Spa-ghnum ernten. So sichert das Moos ihr Ein-kommen nachhaltig und bildet für ihre Famili-en für Generationen eine Existenzgrundlage.
Aufbau und Bepflanzung von FloraMoos®
Spaghnum als ein Nährboden mit guter Wurzelhaftung, ist für viele Pflanzenarten geeignet. Die Freiburger haben die Substrat-eigenschaften einschließlich des Pflanzen-wachstums darin zunächst an einer eigenen Testwand erforscht. Ihre positiven Erfahrun-gen teilen sie inzwischen mit einigen Gärtnern, die sich zunächst skeptisch zeigten. Die mit dem Moos befüllten Drahtkörbe des entwickel-ten Systems, werden in einem Abstand von ca. 5 cm an der Fassade befestigt. Dieser Abstand ist für die Belüftung zwischen Fassade und Vertikalbegrünungssystem zwingend erfor-derlich. Zusätzlich wird bei der Montage eine Gewebefolie eingearbeitet, die verhindert, dass Pflanzen in Richtung Fassade durchwur-zeln. Ein zeitgeschaltetes Tröpfchen-Bewässe-rungssystem wird direkt an den Drahtkörben integriert. Ein weiterer Pluspunkt des Mooses: Aufgrund des natürlich sauren pH-Wertes ist keine zusätzliche Düngung der Pflanzen not-wendig, die in dem Substrat ganz ohne Erde wachsen können.
Zur Bepflanzung eignen sich eine Vielzahl an Sträuchern, Stauden, Farnen, Gräsern oder Moosen. Bei der Pflanzenwahl raten die Frei-burger zu Nachhaltigkeit und nicht zu häufi-gem Austausch. „Das System kann noch so gut sein, seine Pflanzen brauchen dennoch
Pflege. Ganz ohne Arbeit und Fürsorge, gibt es mit lebendem Grün nun mal keinen dau-erhaften Erfolg“, erläutert Christian Nitz. Die Vertikalbegrünung sei für ihn ein Modell für die Gestaltung urbaner Zukunft, sagt er. Denn sie sei es schließlich, die Klima und Energie-bilanz auf natürliche Weise verbesserte und nicht zuletzt Schadstoffbelastungen der Stadtluft reduziere.
Weitere Details und Praxisbeispiele zu FloraMoos®:
www.natur-zaun.de Kontakt: Christian Nitz, Tel. 0761 6102 4744
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„Gebäudegrün hat einen bislang zu ge-ringen Stellenwert in der Stadtplanung und beim nachhaltigen Bauen“ - das bringen die Fachvereinigung Bauwerks-begrünung e.V. und der Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur e.V. in einem gemeinsamen Positionspa-pier zum Weißbuch „Stadtgrün“ auf den Punkt. Die Initiative „Stadtgrün“ steht unter der Regie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak-torsicherheit. Die Vorschläge beider Vereine lauten, u.a.: • Verankerung begrünter Dächer und
Fassaden in Gesetzen und Bebauungs-plänen
• Initiierung und Unterstützung von For-schungsprogrammen
• finanzielle Förderung von Fassaden- und Innenraumbegrünungen durch Bund und Länder
Ohne Arbeit und Fürsorge, gibt es mit lebendem Grün keinen
dauerhaften Erfolg.
Ein zeitgeschaltetes Tröpfchen- Bewässerungssystem wird direkt an
den Drahtkörben integriert.
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WIE EINE VARIABLE HECKEFeinstaub binden, Mikroklima verbessern - Fraunhofer UMSICHT hat aktuell ein neues System zur bodenungebundenen vertika-len Begrünung vorgestellt. Jetzt steht im Fokus, das System für den Anwendungsbereich »Wandverkleidungen und Trennwän-de« in den Markt einzuführen. Mittelfristig will das Unternehmen Projektentwicklungen zusammen mit Kommunen oder der Im-mobilienwirtschaft starten.
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Um den wichtigen Beitrag von Pflanzen zu Luftqualität, Mikroklima und Schallschutz im urbanen Raum zu fördern, arbeitet das Fraun-hofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Ener-gietechnik UMSICHT in Oberhausen an Systemen zur vertikalen Begrünung. Auf der BAU 2017, der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, hat Fraunhofer UMSICHT im Januar in München ein System für die bodenungebundene vertikale Begrünung präsentiert. Das Modulsys-tem funktioniert auf der Basis von mineralischen Bauelementen aus Kalksandstein, die zu groß-flächigen Elementen verbaut und mit verschie-denen Pflanzenarten begrünt werden.
Vertikale Begrünung für viele Zielgruppen
»Unser Ansatz ist bei den Messebesuchern auf großes Interesse gestoßen«, freut sich Dr.
Holger Wack, stellvertretender Leiter der Ab-teilung Materialsysteme und Hochdrucktech-nik, der das Projekt bei Fraunhofer UMSICHT betreut. Interessant ist das neue System vor allem für Architekten und Planer, aber auch für Baustoffhersteller und Privatleute.
So erzählte ein Messebesucher, dass er sich gut vorstellen könnte, seine Garage mit den neuen Bauelementen zu verkleiden und dort in der Vertikalen verschiedene Kräuter anzu-pflanzen; ansonsten sei der Platz dazu in sei-nem Garten recht begrenzt.
Durch den Einsatz einzelner Bauelemente ist das System skalierbar, wodurch sich beliebig große Flächen erstellen lassen. Bislang sind
Feinstaubbelastung reduzieren und das Mikroklima positiv beeinflussen
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tionen. Jeder, der sich für Bauwerksbegrünung interessiert und einbringen möchte, soll das tun können.
• Koordination von Forschungsprojekten, Master- und Bachelorarbeiten zwischen den Hochschu-len, Unternehmen und Förderstellen. Ebenso Koordination der vielen Seminare, Veranstaltun-gen, Aktionen.
• Vergrößerung des Marktes der Gebäudebegrü-nung. Mehr Festschreibungen in Bebauungsplä-nen, mehr direkte und indirekte Förderungen durch Bund, Länder und Gemeinden. Dach-, Fas-saden- und Innenraumbegrünung als eine Art Selbstverständlichkeit.
DiE WiCHTiGSTEN ZiElGRUPPEN UND STRATEGiEPARTNER
Die im Fokus stehenden Zielgruppen sind ebenso geeignete Kooperationspartner, um die Ziele zu er-
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Das Ziel: mehr Grün und lebensqualität in die Stadt … … mit innenraumbegrünungen! (Bild oben)… und mit Fassadenbegrünungen (Bild links)
Pilotsysteme zu Forschungszwecken in Cast-rop-Rauxel (UNIKA), im spanischen Orihuela Costa (biolit) und in Oberhausen (Fraunhofer UMSICHT) installiert. Der Projektpartner bio-lit plant auf der Grundlage der bisherigen Er-gebnisse und des positiven Messefeedbacks nun, die Bauelemente bis Mitte 2017 zur kom-pletten Marktreife zu bringen. Zunächst mit dem Fokus auf Privatanwender, die das Sys-tem als gestalterisches Element im Gartenbe-reich einsetzen können. »Man kann sich das vorstellen wie eine variable Hecke«, erklärt Dr. Wack, »die sich nach Belieben individuell bepflanzen lässt.«
Zusammenarbeit mit Kommunen
Der Nutzen vertikal begrünter Gebäudefassa-den geht über den Privatgebrauch weit hinaus: In Städten können sie helfen, die Feinstaub-belastung zu reduzieren und das Mikroklima positiv zu beeinflussen. Langfristig gesehen, könnten damit beispielsweise auch Lärm-schutzwände an Autobahnen realisiert werden.»Auf der Messe BAU sind Kontakte zu poten-ziellen Anwendern zustande gekommen«, sagt Dr. Wack. Größere Projekte mit dem von
Fraunhofer UMSICHT entwickelten System zur vertikalen Begrünung, die vor allem städtepla-nerischen Charakter haben, werden von Dr. Wack und seinem Team nun weiter ausgear-beitet: Für die Zukunft wünscht er sich Projek-te, in dem das Modulsystem an einer großen Fassade oder als Lärmschutzwand langfristig erprobt und optimiert werden kann.
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Testwände zur Erprobung und Weiterentwicklung des Konzepts
Computeranimation eines Bauelements (ca. 20 x 20 x 20 cm) zur vertikalen Begrünung
Mehr Infos unter :
➤ Fraunhofer-Instituti
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Man kann sich das vorstellen wie eine variable Hecke
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NEUES RINNENSORTIMENT FÜR FASSADEN- UND TERRASSENENTWÄSSERUNG
HAURATON hat das neue Rinnensortiment DACHFIX STEEL. Das Rinnensystem wurde speziell für die Entwässerung von Fassaden, Flachdächern und Terrassen entwickelt, nach u. A. der Norm für Bauwerksabdichtung DIN 18195, der Flachdachrichtlinie sowie der DIN 18040 für barrierefreies Bauen.
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che neuartige, speziell geformte Perforatio-nen. Damit findet das abzuleitende Wasser schnell den Weg in die Rinne. Gleichzeitig stel-len die Perforationen Schablonen für den ein-fachen Anschluss eines Kanalgrundrohres der Nennweiten DN 70 und DN 100 dar. Hier kann das Material einfach mit einem handelsübli-chen Werkzeug ausgeschnitten und über ei-nen Schraubstutzen mit dem Abwasserkanal verbunden werden. Mit dem dazugehörigen Höhenverstellsystem werden die Rinnensträn-ge ausgerichtet und Unebenheiten im Unter-grund ausgeglichen. Stirnwände lassen sich mit einem einfachen Klipp-System an der jeweils letzten Rinne befestigen und bilden dann den Abschluss eines einzelnen Rinnenstrangs.
Ablaufbox überbrückt Laibung und Wärmedämmung
Besondere Aufmerksamkeit verdient die neue Ablaufbox. Mit ihr können auskragende Laibun-gen und die darüber liegende Wärmedämmung überbrückt werden. Der Einsatz von flachen Rinnen lässt einen senkrechten Abwasseran-schluss oft nicht zu, weil unter der Rinne kein Raum zur Verfügung steht. Ein seitlicher An-schluss ist wegen der geringen Bauhöhe dann oft ebenfalls nicht möglich. Die Ablaufbox kann an diese flachen Rinnenstränge angeschlossen
Die neuen DACHFIX STEEL Rinnen werden in fünf Baubreiten und jeweils vier Bauhöhen an-geboten. Damit steht für jeden Anwendungs-bereich die passende Rinne zur Auswahl. Die Kleinste ist nur 115 Millimeter breit und 45 Mil-limeter hoch. Die größte Ausführung mit einer Breite von 255 Millimetern und einer Höhe von 150 mm Millimetern gestattet eine sehr beacht-liche hydraulische Leistung und ist beispiels-weise für große Fassadenflächen geeignet. Die Rinnen bieten einen effektiven, normgerechten Spritzwasserschutz und verhindern dadurch Verschmutzungen.
Für alle Rinnentypen werden einliegende Abde-ckungen verwendet. Damit haben die DACHFIX STEEL Systeme begehbare und rollstuhlbefahr-bare Oberflächen. Als Varianten stehen für alle Baubreiten Gitterroste mit der Maschenweite 30/10 und elegante Längsstabroste zur Aus-wahl. Sie können mit einem Knebel auf dem Rinnenunterteil arretiert werden. Der Knebel kann außerdem als ein Verbindungsadapter Rinnenelemente fest miteinander verbinden.
Clevere Kombi-Lösung: Perforationen im Solbereich für KG-Rohr-Anschluss
Die offenen Entwässerungsrinnen haben so-wohl seitlich als auch im Solbereich zahlrei-
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werden und hat für Laibung und Wärmedäm-mung eine Aussparung. Der Abwasseranschluss der mit der Rinne allein nicht realisierbar war, ist jetzt ohne Schwierigkeiten möglich. Damit können sowohl senkrechte als auch waage-rechte Anschlüsse hergestellt werden. So ist ein Abwasseranschluss etwa Bestandteil der An-forderungen aus der Norm für die barrierefreie Ausführung von Übergängen aus Innenräumen auf Balkone und Terrassen mit niveaugleicher Höhe. Außerdem muss der Abstand der was-serführenden Ebene mindestens 15 Zentimeter unter der Oberfläche liegen. Mit dem DACHFIX STEEL System sind all diese Anforderungen ein-fach zu erfüllen. Es entspricht in seinen Belan-gen komlpett den aktuellen Normen und Richt-linien und bietet damit Sicherheit für Planer, Bauausführende und Investoren.
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FFB e News März 2017
SEDUM-SPROSSEN UND FLACHBALLENSTAUDEN – DIE RICHTIGE AUSWAHL FÜR EXTENSIVE DACHBEGRÜNUNGENDer überwiegende Teil extensiver Dachbegrünungen wird zumin-dest im deutschsprachigen Raum mit Stecklingen der Gattung Sedum ausgeführt. Sedum-Sprossen besitzen auf Substrat aus-gestreut die Fähigkeit, Wurzeln zu bilden und nach vier bis sechs Wochen einzuwachsen. Beobachtungen dazu von Hermann Kiefer, ISATIS montana, dem Ansprechpartner zur Begrünung von extremstandorten.
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Sedum kamtschaticum Variegatum
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Die Pflanzengattung Sedum setzt sich zu-sammen aus ca. 420 Arten, von denen sich ca. 40 für extensive Dachbegrünung in un-seren klimatischen Breiten eignen. Zur op-timalen Sedum-Vielfalt auf dem Dach tra-gen besonders reichhaltige Mischungen bei. Sedum produzierende Fachbetriebe bieten ihre Sprossen normalerweise in Standard-mischungen, Sondermischungen und Ein-zelsorten an. Standardmischungen sollten im Sommerhalbjahr etwa zehn, im Winter-halbjahr sechs Arten bzw. Sorten beinhal-ten. Die Zusammensetzung während der Wintermonate ist reduziert um diejenigen Arten, die im Herbst ihr oberirdisches Blatt-werk verlieren. Dies sind vor allem groß-blättrige Vertreter der Gattung.
Ausbringungen sind auch im Winterhalbjahr möglich
Optimale Ausbringungszeiten von Sedumspros-sen sind in erster Linie der noch nicht zu heiße Frühling (April – Mai) sowie die erste Herbsthälf-te (Ende September – Oktober). In diesen Zeit-räumen sind aus den Fachbetrieben die arten-reichsten Mischungen lieferbar. Durch zeitliche Verzögerungen auf Baustellen werden in der Praxis Dachbegrünungen aber häufig bis Mitte Dezember ausgeführt. Generell sei hierzu ver-merkt, dass Sedumsprossen auch während der Wintermonate nicht erfrieren! Allerdings findet während der kalten Jahreszeit auch kaum Wur-zelbildung statt und damit auch keine Fixierung auf dem Substrat.
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Aber: Kahlfröste mit Sonneneinstrahlung bei Tage sorgen für Verdunstung von Restfeuchtig-keit, auch aus den Sprossen. Auf diese Weise können selbst im Winter Sprossen vertrocknen bzw. bei abnehmendem Eigengewicht wegge-weht werden. Unter Schnee geschützt liegen-de Sedumsprossen nehmen dagegen keinen Schaden. Für sehr dringlich auszuführende Begrünungen bietet ISATIS montana beispiels-weise auch im Winter Sedumsprossen-Mi-schungen mit geringerer Artenanzahl an, sofern es Frost- und Schneeverhältnisse zulassen.
Florenfälschung vorbeugen
In den letzten Jahren erlangt bei den unter-schiedlichsten Begrünungen im Freiland der Aspekt der gebietsheimischen Pflanzenaus-wahl eine immer größere Bedeutung. Hierbei geht es hauptsächlich darum, einer Florenfäl-schung vorzubeugen und somit invasive Pflan-zen die heimische Arten schlussendlich ver-drängen könnten, auszuschließen. Selbst für Begrünungen auf Dächern, werden mitunter solche Pflanzenauswahlkriterien formuliert.
Bezogen auf extensive Sedum-Dachbegrünun-gen in Deutschland bedeutet dies eine Ein-schränkung auf die Arten Sedum acre, Sedum album mit verschiedenen Varietäten, Sedum dasyphyllum, Sedum reflexum, Sedum rupe-stre und Sedum sexangulare. Alle diese Arten sind mehr oder weniger wintergrün und ha-ben relativ kleine Blätter. Dadurch ergibt sich nach dem Ausstreuen ein guter Boden-/Subst-rat-Kontakt und eine etwas einfachere Bewur-zelung als bei größer blättrigen Artverwandten.
Die Sache mit der Standortgerechtigkeit
Bei genauerer Betrachtung ergeben sich aller-dings Bedenken, ob eine solche Artenbegren-zung den Ansprüchen an Standortgerechtig-keit, Langlebigkeit, Artenvielfalt und optischen Aspekten Rechnung tragen kann. Die exten-sive Dachbegrünung stellt schließlich keinen natürlichen Standort im Gebiet dar. Bereits die Zusammensetzungen der verschiedenen
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Sedum spurium Fuldaglut
Sedumsprossen erfrieren während der Wintermonate nicht
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Vulkanische Rohstoffe für Natur und Industrie
Dachbegrünung
Baumpflanzung
Schotterrasen
Innenraumbegrünung
Bodenfilter
Pflanzenkläranlagen
Sedum dasyphyllum
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Dachgartensubstrate haben gravierende Un-terschiede zu verschiedenen Erdzusammenset-zungen der Umgebung, und zwar in Körnung, Dichte, Wasserspeicherfähigkeit, Strukturstabi-lität und Nährstoffgehalt. Auch der Untergrund ist spätestens ab der wasser- und luftdichten Wurzelschutzfolie mit keinem Naturstandort vergleichbar. Standortgerechtigkeit, bezogen auf extensive Dachbegrünung, sollte also infol-gedessen definiert werden anhand von Tem-peraturgegebenheiten, Feuchtigkeitshaushalt, Besonnung und ähnlichem.
Einklang mit Sedum-Neophyten anstreben
Heimische Sedum-Arten, allen voran die domi-nierenden Varianten von Sedum album, sind sehr flach wurzelnd. Auf älteren Sedumdächern hat dies häufig zur Folge, dass bei Trockenheit und Nähstoffmangel in der obersten Schicht (3-4 cm) die Pflanzentwicklung stagniert bzw. sich zurückentwickelt und von niederen Moo-sen verdrängt wird.
Erstaunlicherweise finden sich auf solchen Dächern punktuell gut entwickelte Einzel-Ex-
emplare anderer, nicht heimischer Sedumar-ten, wie Sedum ellacombianum, Sedum florife-rum und Sedum hybridum.
Mit ihren kräftigeren rübenartigen Wurzel-stöcken durchdringen sie das Substrat bis zur Wurzelschutzfolie und sind dadurch in der Lage, letzte verbliebene Wasser- und Nährstoffreserven aufzunehmen. Da neben der begrenzten Vielfalt der Blattformen hei-mischer Sedumarten auch das Blütenfarb-spektrum auf Weiß-Gelb begrenzt ist, sollte das Sedumdach unbedingt um die seit vie-len Jahren eingewanderten Sedum-Neophy-ten erweitert werden. Hierzu zählen Sedum ewersii, Sedum floriferum, Sedum hispa-nicum/glaucum, Sedum hybridum, Sedum kamtschaticum und Sedum spurium. Darü-ber hinaus kann die Sedum-Artenvielfalt, ins-besondere im Hinblick auf Blattformen und -farben, noch erweitert werden durch Arten bzw. Sorten wie Sedum diffusum, Sedum kamtschaticum ´Variegatum , Sedum pachy-clados oder Sedum sarmentosum.
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Dachbegrünungen sind mit keinem Naturstandort vergleichbar
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Gestaltungsspielraum sinnvoll ausweiten
Da aber extensive Dachbegrünungen immer auch gleichzeitig gestalteter Kulturraum sind, geht es bei der Begrünung stets auch dar-um, den Ansprüchen des Gestalters und des Besitzers Rechnung zu tragen. Innerhalb der gesamten Gattung Sedum ist die Palette der Blütenfarben allgrundsätzlich auf die Farben Weiß, Gelb, Rosa und Rot begrenzt. Die Blü-tenformen und -größen variieren in der Gat-tung kaum.
Umfangreichere gestalterische Auswahl-möglichkeiten ergeben sich daher, wenn die Sedum-Auswahl durch weitere polsterbilden-de, niedere Stauden mit unterschiedlichsten Blütenformen ergänzt wird. Das erweitert die
Blütenfarbpalette um verschiedene Blautöne. Als besonders geeignet erscheinen hierbei bei-spielsweise einige Delosperma-, Thymus- und Veronica-Arten. Diese werden normalerweise als Flachballenpflanzen angeboten, vorkul-tiviert in Dachgartensubstrat. Speziell in der Gattung Delosperma scheinen sich derzeit einige interessante und flächendeckende Arten als winterhart zu profilieren. ISATIS montana führt hierzu augenblicklich Anbauversuche mit Delosperma-Varietäten verschiedener Arten durch, um zu klären, ob auch hier Sprossenaus-bringung eine alternative Ausbringungsform bieten kann.
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Das eJournal für Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung
Die richtige Auswahl... ab Seite 28Ohne Moos nix los
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