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Psalm 139

Gib Jesus deinen Tag Seite 8

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Impressum:DAS FESTE FUNDAMENT · Zeitschrift für neutestamentliches Christentum

Herausgeber: Gemeinde Christi, Irkutsker Str. 48 , 09119 Chemnitz, DeutschlandRedaktion: Alexander Bartsch, Steffen Pietsch · E-Mail: [email protected]: Jürgen Fromm · Internet: www.gemeinde-christi.de/dff · www.vorzeitpfade.net

Gemeinden Christi bemühen sich um die Einheit aller Christen durch die konsequente Rückkehrzur ursprünglichen Lehre von Jesus Christus, wie sie in der ganzen Heiligen Schrift bezeugt

und vor allem im Neuen Testament ein für allemal überliefert ist.Die einzelnen Artikelbeiträge sind Ausdruck persönlicher Glaubensüberzeugung,

geschrieben in dem Wunsch, dass der prüfende Leser anhand der Bibel Gottes Willen erkennt.Gern schicken wir Ihnen diese Zeitschrift auf Wunsch kostenlos zu (Bestelladresse siehe oben).

Spenden zur Deckung der Unkosten sind willkommen.Bankverbindung: Verein im Dienste der Gemeinde Christi e.V.

IBAN: DE27 8705 0000 3532 0028 32 BIC: CHEKDE81XXX

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Editorial

Liebe Leser, liebe Leserinnen,

Aufwelche Weise haben Sie Gott am stärksten erfahren? Welches Attribut Gottes sticht für

Sie am meisten heraus? Vielleicht die Allmacht Gottes, die Sie bei einer Wanderung ange-

sichts majestätischer Berge oder eines tosenden Wasserfalles erlebt haben. Oder seine All-

wissenheit, die beim Lesen des 139. Psalmes eindrucksvoll verdeutlicht wird. Der erste Artikel

dieser Ausgabe führt uns wieder ins Bewusstsein, wie Gott uns in jeder Situation, bei jedem

Atemzug und in jedem Gedanken durchschaut, nicht als strenger Richter, sondern als ein

gütiger Vater, der unsere Schwächen kennt und uns in die richtige Richtung führen will.

Möglicherweise haben Sie Gott auch in der Stille erfahren, in der Sie ein intensives Gespräch

mit ihm oder seine besondere Nähe und Fürsorge erlebt haben. Sie haben Ihre Lasten und

Sorgen Jesus übergeben und erfahren, wie er den Blick für sein Reich zu seiner Ehre frei-

macht. Viele, mit denen ich über dieses Thema gesprochen habe, sagten mir, dass sie Gott

durch die Gemeinde, durch Gemeinschaft mit Geschwistern, durch Geben und Nehmen und

das Fördern einzelner Gaben zur Erbauung des Leibes erfahren haben. Im zweiten und drit-

ten Artikel dieser Ausgabe ist auch davon die Rede, wie wir als Kinder Gottes miteinander

umgehen als Antwort aufseine täglichen Segnungen sowie als Folge unserer Taufe.

Interessanterweise stellt sich Gott selbst mit seinen Hauptattributen vor. „HERR, HERR,

GOTT, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue!“ (2. MOSE

34,6). Auch für Jesus werden die Haupteigenschaften Gnade und Wahrheit immer wieder ge-

braucht. Gnade beschreibt die Vergebung der Sünde und unsere erneuerte Beziehung zu

Gott. Wahrheit bezieht sich aufJesus und zeigt seine Treue und Verlässlichkeit. Das sind Ei-

genschaften, mit denen ich mich gut identifizieren kann.

Möge Gott unseren Blick aufJesus immer weiter schärfen, damit wir seine Gnade und Wahr-

heit immer klarer sehen.

Es grüßt Sie herzlich,

Steffen Pietsch

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Psalm 139

E s gibt Spiele, die wohl nie ausder Mode kommen werden,

egal in welchen Zeiten wir leben.Das Spiel wird mit den Jahren so-gar immer besser, die Mitspieler er-sinnen immer klügere Tricks.

Unser jüngerer Sohn rief michneulich aus dem Kinderzimmer.Ich solle ihn suchen. Da liegt seineDecke auf dem Schlafsofa mit ei-nem verdächtig hohen Buckel. Ichwollte das Spiel humorvoll gestal-ten. Also hab ich mich unwissendgestellt: „Wo kann er denn nursein?“

Und dann habe ich begonnen,mich ganz langsam auf jene Deckezu setzen, wo gleich ein Kichernund Quieken zu hören sein würde.Aber da kam kein Geräusch. DerBuckel gab nach und als ich ganzdarauf saß, war er flach wie eineFlunder. Das Kind hatte sich eincleveres Täuschungsmanöver über-legt.

An einer ganz anderen Stelle imRaum war noch eine verdächtigeBeule zu sehen und dort fand ichihn dann auch.

Ist es schön, gesucht zu werden?Es kommt ganz darauf an: Es kannaus Spaß geschehen oder aus Angst.

Es kann ein Suchen sein, wie beider Ausschreibung einer tollen Ar-beitsstelle, wo nette neue Mitarbei-ter gesucht werden. Oder einSuchen wie auf jenen Wild-West-Plakaten, wo oben darauf steht:„Wanted“ – $ 10.000 Belohnung.

Was, wenn nun ein Mann ge-sucht wird, auf den mehrere Be-schreibungen gleichzeitig zutref-fen? Einmal ein Volksheld, aberdann auch ein Ehebrecher undMörder. Vielleicht denkst du: „Ichbin weder das eine noch das ande-re.“

Aber König David lebte nichtnur in den Extremen. Die meistenTage seines Lebens waren Alltag.Fühlst du dich in deinem Alltagpräsentierbar oder gehst du eher inDeckung?

Gefunden, erkannt und durch-schaut zu werden, fühlt sich das gutan? Irgendwie wissen wir, dass esjemanden gibt, der uns überwachtund unsere Daten abgreift.

„Ob ich sitze oder stehe, du weißtes, du kennst meine Gedanken vonfern. Ob ich ruhe oder gehe, duprüfst es, mit all meinen Wegenbist du vertraut.“

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Wenn man nicht wüsste, dassdiese Worte aus der Bibel stammen(aus PSALM 139,2-3), man könntemeinen, sie beziehen sich auf eingroßes soziales Netzwerk, auf Goo-gle & Co. oder auf die Überwa-chungs-App der Eltern, mit der siesehen können, was der Sprösslinggerade heruntergeladen hat. Undwenn wir das einmal nicht verdrän-gen, dass es diese Überwachunggibt, dass jemand uns genau dannWerbung für neue Schuhe einblen-det, nachdem wir gerade irgendwoonline danach gesucht haben, sorichtig wohl ist uns nicht dabei.

Sind also die Worte von Davidnur Worte der Freude und desStaunens oder mischt sich auchFurcht darunter? David weiß, dassjeder Schritt, jeder seiner geheims-ten Gedanken, Gott bereits be-kannt ist.

In den jüdischen Talmudschrif-ten findet sich die Meinung, dassdie Widmung in der Überschrift,wo viele Übersetzungen schreiben„dem Musikdirektor / Chorleiter“,hier in letzter Instanz nicht nur dieMusiker im Tempel meint, sondernGott selbst. Das Wort bezeichnetjemanden, der erhaben ist und vor-steht. Die Beschreibung passt aufGott, oder? Im Prinzip entgehtdem großen Dirigenten nichts, jedeNote hört er heraus.

„Du hast mich erforscht und er-kannt“, betet David. Hier steht einBegriff, der so viel bedeutet wie„etwas im Detail betrachten“. Eskann auch Untersuchen im Sinneeines Verhörs damit gemeint sein.Gott forscht nach. Das mag unan-genehm klingen, aber wir dürfenvermuten, dass er gute Absichtendamit verfolgt. Im Hebräerbriefstehen bekannte Worte, die auchhier passen:

„Denn das Wort Gottes ist lebendigund wirksam und schärfer als jedeszweischneidige Schwert, und esdringt durch, bis es scheidet Seeleund Geist, auch Mark und Bein,und ist ein Richter der Gedankenund Gesinnungen des Herzens;und keine Kreatur ist vor ihm un-sichtbar, es ist aber alles bloß undaufgedeckt vor den Augen dessen,welchem wir Rechenschaft zu ge-ben haben.“ (HEBRÄER 4,12-13)

Dieses Wort ist geschrieben wor-den, um Menschen zu ermutigenund zu ermahnen, die vergessenhaben, wozu sie glauben. DiesesWort soll anspornen. Mit diesemWort sollen wir uns selbst immerwieder konfrontieren. Wir dürfenes auch anderen sagen. Vertrau dar-auf, dass dieses Wort eine gute Wir-kung hat. Es ist auch gut, diese

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Worte in Erinnerung zu behalten,wenn jemand meint, er müsse überGott und sein Wort urteilen. Es istgenau andersherum: Gott beurteiltuns.

„Ich sitze oder stehe, du weißtes“ – hier gibt es im Grundtext eininteressantes Detail. Normalerwei-se braucht es kein „du“, denn dassteckt schon in der Verbform drin.Hier aber steht es extra noch mitda: „Du, du weißt es.“ Das ist All-wissenheit pur. Nur Du kannst das,Gott. Niemand sonst!

Aber dann frage ich mich: WennGott sowieso alles weiß, muss ichIhm dann noch irgendetwas sagen?Schon bevor ich ein Wort ausspre-che, kennt ER es. Wir kommen aufdiesen Gedanken am Schluss nochzurück. Gott entgeht nichts, wederhier noch am Ende der Welt.

Wir haben vor kurzem mit denKindern Jule Vernes Klassiker In 80Tagen um die Welt gelesen. Wer dieGeschichte kennt, der weiß, dassdie Hauptfigur versucht, eine Wettezu gewinnen. Aber immer wird ervon jemandem verfolgt, egal wohiner gerade reist – und es geschiehtwegen Missverständnissen und üb-len Absichten.

Nun, Gott verfolgt uns nicht. Erist schon dort, wo wir hingehenund bei ihm liegt auch kein Miss-verständnis oder böser Wille vor.

Egal wo, ob im Himmel oder inden Tiefen des Totenreiches, in dertiefsten Finsternis – Gott bietet unsGemeinschaft an. Die Frage ist, obwir sein Angebot annehmen wol-len.

Ja und auch unser Anfang imMutterleib war Gott nicht verbor-gen. In Vers 16 steht:

„Deine Augen sahen mich, als ichnoch unentwickelt war, und es wa-ren alle Tage in dein Buch geschrie-ben, die noch werden sollten, alsderselben noch keiner war.“

Hier steht ein Begriff für denmenschlichen Embryo. Manche ü-bersetzen hier mit „Urform“, dieNEÜ redet gar von einem „Knäu-el“. In der Tat steht hier das hebräi-sche Wort go‘lem. Das Wort meinthier keine Gestalt aus der jüdischenMystik. Go‘lem kommt von ga'lamund das heißt „zusammenfalten,zusammenlegen“.

Das passt, oder? Das kleine Et-was ist schon ein Mensch, nurnoch nicht voll entfaltet. Und Gottnimmt sich auch all derer an, dieihre Entfaltung hier in diesem Le-ben nicht mehr erfahren durften.Sein Wort wird – ja muss – auch danachbohren, wo in dieser HinsichtSchuld aufgeladen wurde. Schuld,die vergeben werden kann.

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Was Gott sich doch alles an-schauen muss … Wenn ich mir füreinen Moment versuche vorzustel-len, wie es wäre, alles zu wissen: Eswäre nicht zum Aushalten. Gottsieht all das Übel und er sieht auchzu, wie sie seinen eigenen Sohn ge-nommen und hingerichtet haben,obwohl er unschuldig war. Das Ge-schehen am Kreuz zeigt auch, dassder allwissende, allgegenwärtigeGott willens ist, unsere üblen Ma-chenschaften zu überwinden. Erwill das Alte in den Tod geben. Ja,ein Schwert tötet – aber wer sichGott freiwillig ergibt, auf den war-tet neues Leben. Wenn du unterseinem prüfenden Blick stillhältst,wird er dich nicht vernichten, son-dern wie ein gefühlvoller Chirurgetwas verändern.

David war auch ein Mann, indem mitunter widersprüchlicheGefühle aufkamen, der sich manch-mal selbst nicht verstand. AberGott kannte ihn besser als er sichselbst. Ab Vers 19 ändert sich völligunerwartet der Ton des Psalmisten.Eben noch hat er die tiefen Gedan-ken Gottes bewundert und jetztdas:

„Ach Gott, dass du den Gottlosentötetest und die Blutgierigen vonmir weichen müssten! Denn sie em-pören sich arglistig wider dich; dei-

ne Feinde erheben ihre Hand zurLüge. Sollte ich nicht hassen, diedich, HERR, hassen, und keinenAbscheu empfinden vor deinenWidersachern? Ich hasse sie mitvollkommenem Hass, sie sind mirzu Feinden geworden.“

Hast du das je erlebt?! Eben wardie Welt noch in Ordnung unddann bekommst du völlig unerwar-tet den Eimer mit eiskaltem Wasserüber den Kopf. Ich habe das erlebt– sogar von Christen. Ich weißauch um meine impulsiven Mo-mente. Aber wie geht Gott damitum, dass David vor IHM solcheDinge sagt? Hat David vergessen,dass es allein Gott zusteht ein letz-tes Urteil über seine Feinde zusprechen? Wie passt das zu derFeindesliebe, die Jesus lehrt?

Was Gott mit solchen Äußerun-gen anfängt, kann man aus denletzten beiden Versen von PSALM

139 erahnen. Sie bilden mit demAnfang des Psalms einen gedankli-chen Rahmen. Anfangs hieß es:

„Herr, du hast mich erforscht unddu, du kennst mich.“

Ja, Gott ist nicht überraschtüber solche Aussetzer. Er kenntDavid. Er kennt dich und mich.Das ist eine Tatsache. Aber weil

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David seine widersprüchlichen Ge-fühle vor Gott bringt, beginnt sichetwas in ihm zu verändern. Unddiese Veränderung sehen wir anden Worten der letzten Verse:

„Erforsche mich, o Gott, und er-kenne mein Herz; prüfe mich underkenne, wie ich es meine; und sie-he, ob ich auf bösem Wege bin,und leite mich auf ewigem Wege!“

Es geht am Anfang und am Endedes Psalms um den allwissendenGott, der alles erkennt. Aber wäh-

rend das am Anfang eine bloßeTatsache war, wird es jetzt zu einerBitte: „Gott, ich möchte, dass dumich erforschst. Ich habe jetzt ver-standen, dass es gut für mich ist. Esbringt mich zurück auf den rechtenWeg. Es schafft eine erneuerte Be-ziehung zu dir.“ Das ist es, wasGott bezwecken will. Es geht nichtum bloße Fakten. Er will, dass wirihn wahrlich kennenlernen.

Alexander Bartsch

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„Wenn du um Verstand betestund um Einsicht flehst, wenn dusie suchst wie Silber und nach

ihr forschest wie nach Schätzen,so wirst du die Furcht desHERRN verstehen und die

Erkenntnis Gottes erlangen.“

(SPRÜCHE 2,3-5)

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A ngenommen, du hast einenFreund, der unvorstellbar

großzügig und zudem unglaublichreich ist. Dieser Freund will seinenSchatz mit dir teilen, aber zusätz-lich zu seinen anderen Eigenschaf-ten ist er auch noch bemerkenswertweise. Er weiß, dass es wahrschein-lich keine gute Idee wäre, dir zuviel auf einmal zu geben, also teilter dir regelmäßig etwas zu – etwatageweise.

Nur um klarzustellen, ich spre-che von jedem Tag in jeder Woche,jedem Monat und jedem Jahr. Kei-ne freien Tage aus irgendeinemGrund. (Zusätzlich zu seinen ande-ren Qualitäten ist dein Wohltäterauch extrem zuverlässig und bestän-dig). Ob Weihnachten, ein Staatsfei-ertag, der Geburtstag deiner Tante,das macht keinen Unterschied, dasGeschenk ist immer da. Das wärean sich schon ziemlich unglaublich,aber ich möchte noch auf etwasanderes hinaus.

Ich möchte, dass du versuchst,darüber nachzudenken, wie du aufall das reagieren würdest. Ich ver-mute, dass du anfangs absolut über-wältigt wärst. Du würdest dich aufjeden Tag freuen und hart daran ar-

beiten, neue Wege zu finden, deineDankbarkeit gegenüber deinemFreund auszudrücken. Du würdestdich über dein Geschenk freuenund es würde dein Leben berei-chern.

Aber nach einer Weile würdensich die Dinge ändern. Natürlichwürdest du das Geschenk immernoch zu schätzen wissen, aber dumüsstest darum ringen, es nicht alsselbstverständlich anzusehen oderzuzulassen, dass es zur Routinewird. Du könntest deine Dankbar-keit aufrechterhalten, aber es würdeeine echte Disziplin deinerseits er-fordern. Wenn du es nicht tätest,würdest du allmählich abstumpfen.Deine Geschenke würden sich an-häufen, und sie würden nicht so an-genommen oder verwendet wer-den, wie sie gedacht waren. Und duhättest in gewisser Weise deinenWohltäter enttäuscht.

Das ist ein sehr reales Szenario.Dein Freund ist Gott, und derSchatz, den er schenkt, ist dieser 24-Stunden-Zeitraum, den wir einenTag nennen.

Tage sind irgendwie interessant,wenn man sich die Zeit nimmt,über sie nachzudenken. Sie sind die

Gib Jesus deinen Tag

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kleinste natürliche Zeiteinheit. Siewaren das erste, was Gott geschaf-fen hat (1. MOSE 1,3-5). In gewisserWeise ist jeder Tag ein kleines Le-ben. Sie haben einen Anfang, eineMitte und ein Ende. Sie sind gefülltmit guten, weniger guten und vie-len Dingen dazwischen. Sie bietenuns Gelegenheiten, die wir nutzenoder ignorieren können, Entschei-dungen, die wir treffen müssen undMenschen, mit denen wir interagie-ren können. Und trotz Filmen wie:Ist das Leben nicht schön?, Zurück indie Zukunft oder Und täglich grüßtdas Murmeltier, bewegen sie sichnur in eine Richtung – vorwärts.Wenn ein Tag einmal vorbei ist,kommt er nie wieder zurück.

Tage sind wichtig, wenn auch auskeinem anderen Grund, als dass sieder Stoff sind, an dem das Leben ge-messen wird. Gott gibt uns das Le-ben Tag für Tag – nicht mehr undnicht weniger. Und es ist unsereAufgabe, das Leben nicht als selbst-verständlich anzusehen, sondern esso zu nehmen, wie es gegeben ist.Wie machen wir das? Wie vermei-den wir, unsere Tage neurotisch zuzählen und wie machen wir es, dasssie zählen?

Ich denke, die kurze Antwortwäre, jeden Tag Jesus zu geben.Gott hat sie uns gegeben, und wennwir klug sind, geben wir sie gleich

wieder zurück in dem Sinne, dasswir erkennen, dass sie von ihm sindund für ihn verwendet werden soll-ten. Das ist allgemein und ver-schwommen, aber was heißt dasganz spezifisch? Was genau sollenwir tun, um Ihm den Tag zurück-zugeben?

Wie bei vielen anderen Themengeht die Schrift auch hier nicht di-rekt darauf ein (es gibt in der Bibelkein Buch mit dem Titel CarpeDiem oder Tägliche Jüngerschaft).Dennoch wird das Thema indirektmehrfach angesprochen. Hier sindeinige Dinge, die wir finden:

1. Jesus drückt unsere Jünger-schaft im tagtäglichen Sinne aus.In LUKAS 9,23 (und an etwa einemDutzend anderer Stellen in ähnli-cher Form) sagte er:

„Wenn jemand mir nachkommenwill, so muss er sich selbst verleug-nen und täglich sein Kreuz auf sichnehmen und mir nachfolgen.“

In unserer Zeit ist ein Kreuz einreligiöses Symbol auf einem Ge-bäude oder ein Schmuckstück. ZuJesu Zeiten bedeutete es eine Sache– den Tod. Eine Person, die einKreuz trug, war auf dem Weg zuihrer Hinrichtung. Auf sehr an-schauliche Weise sagt uns Christus,

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dass die Nachfolge Jesu den Tod füruns selbst bedeutet. Paulus sagte,dass er täglich starb (1. KORINTHER

15,31). Diese Botschaft ist heutenicht populärer als im ersten Jahr-hundert, aber es kann kein Lebenvon Christus ohne den Tod gegen-über sich selbst geben.

2. Die Heilige Schrift spricht vonder Freude. Der Zusammenhangvon PSALM 118 handelt sowohl vomMessias als auch von Befreiung. Erbeginnt damit, dass der SchreiberGott für seine Güte dankt und alleanderen dazu ermutigt, das Gleichezu tun (V. 1-4). Von dort aus fährter fort, von Gottes Befreiung in sei-nem Leben zu berichten (V. 5ff). Inden Versen 22-24 sagt er:

„Der Stein, den die Erbauer ver-worfen haben, ist zum Eckstein ge-worden; der Herr hat dies getan,und es ist in unseren Augen wun-derbar. Dies ist der Tag, den derHerr gemacht hat; lasst uns jubelnund uns darüber freuen.“

Hier ist ein wunderbares Parado-xon. Die Bauherren lehnten einenpassenden Stein als unpassend ab.Aber anstatt dass er auf der Müll-halde landet, wird er zum Eckstein.Diese Verse werden von den Verfas-sern des Neuen Testaments bei

zahlreichen Gelegenheiten auf Jesusbezogen. Er ist der Stein, den diejüdischen Führer für untauglich er-klärten und gekreuzigt haben, aberGott hat ihre Bosheit überwunden,Jesus von den Toten auferwecktund ihn zum Herrn über alles ge-macht. Niemand außer Gott konn-te so etwas tun. Deshalb ist es derTag, den Er gemacht hat, und derPsalmist sagt, man solle sich dar-über freuen und fröhlich sein.

Wir können das Prinzip diesesAbschnitts auch auf jeden unsererTage anwenden. Was auch immerpassiert, wie unheilvoll ein Tagauch aussehen mag, unser Vater hatdie Kontrolle. Er hat uns durch Je-sus befreit, und nichts kann unsvon der Liebe Gottes trennen, diein Jesus Christus ist. In diesem Sin-ne ist jeder Tag ein Tag, den er ge-macht hat, und wir können unsdarüber freuen.

Es wäre nicht schlecht, hier auf-zuhören und den Zusammenhangzwischen der täglichen Kreuzigungund der Freude zu erkennen. Dennes stimmt zwar, dass es zu vielegibt, die den Namen Christi tragen,aber das Kreuz scheuen; aber esstimmt auch, dass es viele gibt, dieihr Kreuz auf sich nehmen und niedie Freude sehen. Wenn PSALM 118die Freude feststellt, die wir haben,weil Gott uns durch Jesus erlöst

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hat, dann sollten auch die Texteüber die Kreuzigung, die Selbstver-leugnung, den Verlust des Lebensusw. mit Freude gesehen werden,denn das ist das Mittel, mit demwir uns Gott übergeben! Wir fin-den sie, wenn wir unser Leben ver-lieren. Das wird vielleicht nirgend-wo besser veranschaulicht als ineinem anderen Psalm, in dem Da-vid Gott seine Sünde bekennt. Mit-ten beim Ausschütten seines Her-zens schreibt er:

„Lass mich Freude und Fröhlichkeithören; lass die Gebeine, die du zer-malmt hast, jubeln“ (PSALM 51,10).

Niemand wusste mehr als Jesus,was es bedeutet, das Kreuz zu tra-gen, und doch war er ein Mann derFreude! Er wurde zu Hochzeitsfei-ern eingeladen, liebte Kinder undwar das Gegenteil der unglückli-chen Pharisäer. Wie ironisch ist es,dass Christen es meiden, ihr Kreuzauf sich zu nehmen, weil sie den-ken, es würde bedeuten, das Lebenzu verpassen, wenn es genau dasMittel ist, mit dem wir das Lebenerfahren!

3. Die Heilige Schrift sprichtvom täglichen Forschen in derHeiligen Schrift (APOSTELGE-SCHICHTE 17,11).

4. Sie spricht auch davon, Gottum unser tägliches Brot zu bitten(MATTHÄUS 6,11). Zusammenge-nommen erinnern uns diese Passa-gen daran, dass wir täglich unseremVater zuhören und mit ihm spre-chen sollen.

5. Die Schriften reden davon, dassman sich jeden Tag gegenseitigermutigen soll (HEBRÄER 3,13).Der Brief an die Hebräer ist an eineGruppe von Christen der zweitenGeneration geschrieben, die darumkämpften, im Rennen zu bleiben(12,1ff). Als Judenchristen wurdensie von ihrer Familie und ihrenFreunden unter Druck gesetzt, ih-ren Glauben an Jesus als den Messi-as abzulegen und zum alten Gesetzzurückzukehren (10,19ff & 25ff).Die Menschen brauchten nicht nurselbst Ermutigung, sondern sie soll-ten anderen Mut machen (3,13;10,25).

Das ist wichtig, weil es zu einerWahrheit führt, die mit Gemein-schaft zu tun hat – dass wir näm-lich unsere Tage nicht gut nutzenkönnen, wenn wir anderen nichtaktiv helfen, das Gleiche zu tun.

Arthur Gordon erzählt von einerjungen Gruppe von Schriftstellern,die sich regelmäßig trafen, um dieArbeit der anderen zu kritisieren.Obwohl es unter ihnen viele Talen-

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te gab, beschlossen sie, sich aus-schließlich auf das zu konzentrie-ren, was mit ihrer Arbeit nicht inOrdnung war. Ihre Sitzungen wa-ren wie kleine Kriege, in denen sieeine Politik der verbrannten Erdeverfolgten. Zur gleichen Zeit bilde-te sich eine weitere Gruppe als Re-aktion auf die erste Gruppe. Wiediese Gruppe teilten sie ihre Schrif-ten miteinander und baten umRückmeldung. Anders als die ersteGruppe versuchten diese Autorenjedoch, ermutigend zu sein, wo sienur konnten. Im Laufe der Jahreführten die beiden gegensätzlichenStile zu drastisch unterschiedlichenErgebnissen. Von der ersten Grup-pe wurde kein nennenswertes Werkhervorgebracht. Aus der zweitenGruppe stammten mehrere erfolg-reiche Schriftsteller, darunter Majo-rie Rawlings, die vor allem durchihren Roman Frühling des Lebensbekannt wurde.

Und damit sind wir wieder da,wo wir angefangen haben, dennwenn wir uns anderen hingeben,weil wir uns selbst gegenüber ge-storben sind, kann Christus in un-serem Leben regieren (RÖMER

13,8ff).Ich möchte davor warnen, diese

Dinge als Liste zu betrachten. Essind keine Dinge, die man tun soll-te, sondern Dinge, die man sein

sollte. Die Pharisäer konzentriertensich ausschließlich auf Taten undbesaßen daher eher eine Karikaturdes Glaubens, als das echte Origi-nal. Wir sollen diese Dinge wie un-ser Dasein als Ehemann, Ehefrau,Eltern oder Großeltern betrachten.Das sind nicht Dinge, die wir tun(auch wenn sie uns zu mehrerenDingen auffordern), sondern siesind das, was wir sind.

Wenn wir versuchen, ein Lebenin der Jüngerschaft zu führen, wirdes immer noch Zeiten geben, in de-nen uns der Alltag entgleitet. Wirwerden ab und an immer noch dieErfahrung machen, welche ich aufeinem Plakat geschrieben sah: „Ichhabe versucht, einen Tag nach demanderen zu leben, aber in letzterZeit haben sich eine ganze Reihevon Tagen gegen mich verschwo-ren!“

Möge Gott dich reichlich segnen,wenn du versuchst, ihm jeden Tagzurückzugeben!

Bruce Green (Opelika /Alabama)

Quelle:

http://www.atasteofgracewithbrucegreen.com/

Home/odds--ends/giving-the-day-to-jesus-1[2,3]

(Februar 2020)

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D er Apostel Paulus schriebin seinen Briefen ziemlich

viel über die Taufe, aber seineBriefe wurden nicht an Nicht-christen geschrieben, die überre-det werden mussten, sich taufenzu lassen. Seine Briefe wurden anChristen geschrieben, an Men-schen, die bereits getauft wordenwaren.

Warum sollte Paulus also be-reits getaufte Menschen über dieTaufe belehren? Er ermahnte sie,ihre Taufe oder die Auswirkungenihrer Taufe in ihrem täglichen Le-ben zu leben. Was bedeutet dasund wie " leben" wir unsere Taufeaus? Hier sind ein paar Gedanken,die es zu berücksichtigen gilt.

1. Sich von der Sünde enthaltenPaulus lehrte, dass Christen „nichtunter dem Gesetz, sondern unterder Gnade“ stehen (RÖMER 6,15).Aus diesem Grund warfen ihm sei-ne Gegner in verleumderischerWeise vor, er lehre, dass Christen„Böses tun können, damit das Gu-te komme“ (RÖMER 3,8). DieseGegner schienen zu argumentie-ren, dass, wenn das Gesetz aufge-hoben und die Menschen durch

den Glauben an Christus gerecht-fertigt wären, Christen „in derSünde fortfahren“ würden (RÖMER

6,1 ). Aber Paulus sagte im Wesent-lichen: „Nein, das werden sienicht! Nicht, wenn sie ihre Taufeverstehen und ausleben.“

Wenn wir getauft werden, sa-gen wir nicht nur, dass wir dieVergebung unserer Sünden wol-len, sondern auch, dass wir nichtmehr Sklaven der Sünde sein wol-len. Wir sagen, dass wir absolutdamit fertig sind, zu leben, umdem Fleisch zu gefallen, und vonnun an leben werden, um Jesus zugefallen. Wir töten und begrabenunser sündiges Selbst und werdendazu erzogen, ein Leben im Ge-horsam gegenüber Jesus zu führen(nicht wegen des Gesetzes, son-dern wegen seiner Gnade).

Jedes Mal, wenn wir wieder inVersuchung fallen und sündigen,müssen wir uns an unsere Taufeerinnern. Wir müssen uns sagen:„Warum gehorchst du der Sünde?Jenes Leben ist tot und begraben!Du bist nicht mehr diese Person!“

„So soll nun die Sünde nichtherrschen in eurem sterblichen

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Leibe, so dass ihr seinen Begier-den gehorcht; gebt auch nicht eureGlieder der Sünde hin, als Waffender Ungerechtigkeit, sondern gebteuch selbst Gott hin, als solche,die aus Toten lebendig gewordensind, und eure Glieder Gott, alsWaffen der Gerechtigkeit. Denndie Sünde wird nicht herrschenüber euch, weil ihr nicht unterdem Gesetz, sondern unter derGnade seid.“ (RÖMER 6,12-14)

Wenn ein Mensch „weiterhinabsichtlich sündigt“ (HEBRÄER

10,26), lebt er nicht wie ein getauf-ter Mensch. Diese Person kann er-warten, von Gott gerichtet zuwerden, weil sie „das Blut desBundes geschmäht hat, durch dassie geheiligt wurde, und den Geistder Gnade empört hat“ (HEBRÄER

10,29). Uns Menschen ist verge-ben, solange wir unsere Taufe aus-leben und unser Bestes tun, umuns von der Sünde zu enthalten(siehe 1. JOHANNES 1-2).

2. Liebe, wie in einer FamilieIn der ganzen Bibel geht es darum,dass Gott gnädigerweise beschlos-sen hat, die Nachkommen Abra-hams zu segnen und zu seinembesonderen Volk zu machen. Erschloss seinen ersten Bund mit ih-nen. Mit dem Tod Jesu wurde die-

ser erste Bund erfüllt und einzweiter Bund geschlossen (sieheHEBRÄER 8-9). Paulus argumentier-te, dass es nach dem neuen Bundnicht möglich ist, ein Nachkom-me Abrahams zu werden, indemman einfach in diese physische Fa-milie hineingeboren wird. Nachdem neuen Bund wird man durchden Glauben an Jesus Christus einNachkomme Abrahams – ein Teildes auserwählten Gottesvolkes.

Paulus sagt in GALATER 3, dasswenn Männer, Frauen, Sklaven,freie Menschen, Juden und Hei-den sich taufen lassen, sie zu„Abrahams Nachkommen“ wer-den (GALATER 3,26-29). Mit ande-ren Worten, indem wir Christusin der Taufe anziehen, werden wirdurch den Glauben zu Gottes aus-erwähltem Volk. Die Geschichtevon Abrahams Familie wird zuunserer Familiengeschichte, undwir werden „Erben nach der Ver-heißung“ (GALATER 3,29). Deshalbgehört jeder, der in Christus ist,zu unserer Familie, und wenn wireinander wie eine Familie lieben,leben wir unsere Taufe aus. DerApostel Johannes schrieb:

„Wir wissen, dass wir aus demTod in das Leben übergegangensind, weil wir die Brüder lieben.“(1. JOHANNES 3,14a)

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Unsere christliche Familie zulieben bedeutet, unsere Taufe aus-zuleben. Das bedeutet aber auch:

„Wer nicht liebt, bleibt im Tod.Jeder, der seinen Bruder hasst, istein Mörder, und ihr wisst, dasskein Mörder das ewige Lebenbleibend in sich hat“ (1. JOHANNES

3,14B-15).

Bei der Taufe geht es darum,vom Tod ins Leben überzugehen.Und wenn man die christliche Fa-milie liebt, beweist man, dassman tatsächlich „aus dem Tod indas Leben übergegangen ist.“Aber wenn du dich andererseitsweigerst, „die Güter der Welt“großzügig mit deinem Bruder inNot zu teilen, beweist du, dass dunoch immer im Tod bist und dieLiebe Gottes nicht in dir bleibt(1. JOHANNES 3,17).

3. Der Gemeinde dienenPaulus lehrte auch, dass wir „allezu einem Leib getauft sind“ (1. KO-RINTHER 12,13). Er verglich die Ge-meinde mit einem Leib, mit ver-schiedenen Körperteilen – jedesGlied ist befähigt, eine bestimmteAufgabe zu erfüllen. Paulus erklär-te, dass alle Teile zusammenarbei-ten müssen, indem sie ihre einzig-artigen Gaben „zum gemeinsamen

Wohl“ einsetzen (1. KORINTHER

12,7). Wenn es „keine Spaltung imLeib“ gibt und alle Glieder „fürein-ander sorgen“ (1. KORINTHER

12,25), dann leben wir unsere Taufeaus.

Wenn aber jedes Körperteilnur auf sich selbst achtet und sichnicht um die anderen Teile desKörpers kümmert (wie es die Ko-rinther taten), dann leben wirnicht als Menschen, die „zu ei-nem Leib getauft wurden“. Wirleben wie nichtgetaufte Men-schen.

Deine Taufe zu leben bedeutet,die Gaben, die Gott dir gegebenhat, zu nutzen, um dem Rest desKörpers selbstlos zu dienen, was„den Körper wachsen lässt, sodass er sich in Liebe aufbaut“(EPHESER 4,16).

Deine Taufe auszuleben bedeu-tet, „nichts aus selbstsüchtigemEhrgeiz oder Einbildung zu tun,sondern in Demut andere fürwichtiger zu halten als sichselbst“ (PHILIPPER 2,3 ). Deine Tau-fe zu leben bedeutet, sich zu über-legen „wie wir einander zur Liebeund zu guten Werken anregen, in-dem wir nicht vernachlässigen,uns zu treffen, wie es die Ge-wohnheit einiger ist, sondern unsgegenseitig ermutigen“ (HEBRÄER

10,24-25).

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FazitWenn du mit Christus in der Tau-fe begraben worden bist (KOLOS-SER 2,12), dann lebe deine Taufeheute und jeden Tag aus! Lebe alsjemand, der mit Christus gekreu-zigt wurde! Lebe als jemand, derfür Egoismus, Ehrgeiz und Einbil-dung tot ist! Lebe zum Wohl an-derer und zur Ehre Gottes! Solebst du deine Taufe aus.

In Liebe und in der Liebe Gottes,

Wesley McAdams (Plano /Texas)

Quelle: https://radicallychristian.com/how-to-live-

out-your-baptism-every-day (Februar 2020)

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