Das Institut für Kunstgeschichte der Karl-Franzens-Universität

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Das Institut für Kunstgeschichte der Karl - Franzens - Universität stellt sich vor Juni 2020 Inhaltliche Gestaltung: Margit Stadlober Alle Abbildungen unterstehen dem Copyright. Abbildungsnachweis: Wikipedia und Stadlober.

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Das Institut für Kunstgeschichte der Karl-Franzens-Universität

stellt sich vorJuni 2020

Inhaltliche Gestaltung: Margit Stadlober

Alle Abbildungen unterstehen dem Copyright. Abbildungsnachweis: Wikipedia und Stadlober.

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Um Kunstgeschichte studieren zu können, muss man sich

Gedanken über die Definition von Kunst machen.

Hier gibt es viele Vordenker in Theorie und Praxis mit dem

Ergebnis:

(Bildende) Kunst ist mehr

Gespräche mit Cézanne, hrsg. v. Michael Doran, Zürich 1982, S. 54.

Paul Cézanne zitiert nach Günter Brucher, Sehen – lernen am Beispiel Kandinsky. Ein Beitrag

zur kunsthistorischen Methodik, München, Pfaffenhofen 2001, S. 7.

Kunst ist, „was unsere Augen denken“

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Das Kunstwollen (Alois Riegl) gibt vor und nicht der Mensch

„Alles Wollen des Menschen ist auf die befriedigende Gestaltung seines Verhältnisses zu der Welt [...]

gerichtet. Das bildende Kunstwollen regelt das Verhältnis des Menschen zur sinnlich wahrnehmbaren

Erscheinung der Dinge: es gelangt darin die Art und Weise zum Ausdruck, wie der Mensch jeweilig die

Dinge gestaltet oder gefärbt sehen will [...] Der Charakter dieses Wollens ist beschlossen in demjenigen,

was wir die jeweilige Weltanschauung [...] nennen: in Religion, Philosophie, Wissenschaft, auch Staat und

Recht [...]“

Alois Riegl, Stilfragen, Berlin 1893, S. 401.

Aboutness (Arthur, C. Danto)

Aura (Gernot Böhme)

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Sechskomponentenmodell der Entstehung

1.) Inspiration und Kunstwollen: Wahrnehmbar, jedoch nicht mit

wissenschaftlichen Methoden erfassbar

2.) Individualleistung: Mit Information über den Künstler erschließbar

3.) Kontextprägung: Epoche, Geschichte, Soziologie

4.) Technik: Bedingt Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks

5.) Auftrag: Schafft Rahmenbedingungen, mögliche Prägung

6.) Finanzierung: Ermöglicht Ausführung, Dimensionierung

Die Anteile der jeweiligen Komponenten verschieben sich prozentuell in den

unterschiedlichen Epochen. Im Mittelalter wurde die Individualleistung gering gehalten,

Kontextprägung, Technik und Auftrag dominierten. In der Moderne überwiegt die

Individualleistung.

Das Kunstwerk = gelungene Vergegenständlichung einer absoluten Idee

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Themenbereiche der Kunstwissenschaft

Form (Methode der Form- und Stilanalyse)

Inhalt (Methode der Ikonografie und der Ikonologie)

Technik (Werktechnik, Werkrestaurierung, Denkmalpflege)

Geschichte (Epochen- und Stilgeschichte)

Genderstudies (Geschlechtsspezifische Prägungen)

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Alltagssehen: flüchtig, zufällig, unreflektiert

Ich sehe mehr:

Der Sehsinn als Instrument

Kunst sieht noch mehr:

Kunst adäquates Sehen: Geschultes Sehen, prozessual, ganzheitlich gestaltend,

beziehungsstiftend

Als anzustrebendes Ergebnis in der Kunstwissenschaft:

Bildanalyse: Sehen – Denken - Beschreiben

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Kunst hat Farbe

Farben sind mit Gegenständen verbunden.

Farbnamen: Zitronengelb, Apfelgrün, Kirschrot

u.s.w.

Edgar Degas war fasziniert als er am Markt in

Paris eine Frau entdeckte, deren Haare die

gleiche Farbe hatten, als die Karotten die sie

verkaufte.

Karl Schawelka, Tiefe Oberflächen – Die Rolle der Farbe

in der Color-Field Malerei, in: Jakob Steinbrenner,

Christoph Wagner, Oliver Jehle (Hrsg.), Farben in Kunst-

und Geisteswissenschaften, Regensburg 2011, S. 261-

282, hier S. 261.

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Die Stile

Die heute gängigen und von der Erkenntnis des Stilpluralismus bereits wieder in Frage gestellten

Stile sind zum Großteil ein Ergebnis der Kunstwissenschaft. Sie teilen die Kunstwerke aufgrund

ihrer Form in zeitgeprägte Primärgruppen ein und bilden ein brauchbares Gerüst zur Erarbeitung

eines Überblickes.

Frühchristliche Kunst: antikisierend, in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten

Karolingische Kunst: romanisierend, 800

Romanik: reduzierend, 10. Jh. – Mitte 12. Jh.

Gotik: dynamisierend, 12. Jh. – frühes 16. Jh., Stilname zunächst pejorativ

Renaissance: Antike erneuernd, Höhepunkt um 1500

Manierismus: verzerrend, Mitte 16. Jh.

Barock: bewegt, 16. Jh. - Mitte 18. Jh., Stilname zunächst pejorativ

Rokoko: spielend, 18. Jh., Stilname zunächst pejorativ

Klassizismus: Antike nachahmend, 18. Jh. – erste Hälfte 19. Jh.

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Romantik: Gefühl betonend, Anfang 19. Jh.

Biedermeier: verbürgerlichend, erste Hälfte 19. Jh.

Historismus: allgemein nachahmend, zweite Hälfte 19. Jh.

Impressionismus: beobachtend, zweite Hälfte 19. Jh.

Expressionismus: ausdrückend, zweite Hälfte 19. Jh.

Jugendstil: ornamentierend, vereinfachend, Anfang 20. Jh.

Moderne: abstrahierend, ab erste Hälfte 20. Jh.

Gegenwartskunst

Die Stile

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ARCHITEKTUR

• Terminologie

• Grundriss

• Aufriss

• Statik

• Raum

• ArchitektInnen

• Soziokulturelles Umfeld

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Salzburg

Chor der Franziskanerkirche

Hanns von Burghausen und Stephan Krumenauer

1408, Mitte 15. Jahrhundert

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SalzburgChor der Franziskanerkirche, Hanns von Burghausen und Stephan Krumenauer, 1408, Mitte 15. Jahrhundert

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SteiermarkPfarrkirche Sankt Johannes, Kirchbach

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Burj Khalifain Dubai,

Architekt Adrian Smith

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MALEREI UND GRAPHIK

• KünstlerInnenfrage

• Bildvorwurf

• Technik

• Werkgeschichte Rezeptionsgeschichte

• Soziokulturelles Umfeld

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Michelangelo, Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies, 1508-12, Rom, Vatikan, Sixtina, Decke

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Ferdinand Georg Waldmüller, Mädchen mit Strohhut (Philippine Böhmer), Öl auf Leinwand, 54x41cm 1817, Belvedere Wien

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Wassily Kandinsky, Komposition 1, um 1911, Aquarell, Tusche, Bleistift auf Papier, 49,6 x 64,8cm, u. r. bez.: KANDINSKY i9i0, Paris, Musée nationale d´art moderne Centre George Pompidou

Abstraktion

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PLASTIK UND SKULPTUR

• KünstlerInnenfrage

• Bildvorwurf

• Ansichtigkeit

• Technik

• Werkgeschichte Rezeptionsgeschichte

• Soziokulturelles Umfeld

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Michelangelo, David, 1501-1504, Galleria dell´Accademia, Florenz.

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Erwin Wurm, Fat Convertible, mixed media, 130x469x239cm, 2005